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Moorerlebnis für „Alle“ Antrag auf Gewährung einer Zuwendung gemäß der Richtlinie zur Aufwertung des niedersächsischen Natur- und Kulturerbes sowie für die Sicherung der Biologischen Vielfalt (Landschaftswerte) Juni 2016

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Moorerlebnis für „Alle“ Antrag auf Gewährung einer Zuwendung gemäß der Richtlinie zur Aufwertung des niedersächsischen Natur- und Kulturerbes sowie für die Sicherung der Biologischen Vielfalt (Landschaftswerte)

Juni 2016

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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Inhaltsverzeichnis

A. Projekt im Überblick ............................................................... 3

1. Ausgangslage .................................................................... 3

2. Konzeptionelle Grundlagen ................................................ 3

3. Ziele des Projektes ............................................................ 3

4. Maßnahmen- und Kostenübersicht .................................... 4

5. Genehmigungsverfahren ................................................... 4

B. Projektbeschreibung .............................................................. 5

I. Maßnahmenbereiche .............................................................. 6

1. Moormuseum – Der Naturpark im „Kleinen“ ....................... 6

2. Dalum-Wietmarscher Moor – Naturverträgliche

Besucherlenkung ............................................................. 11

3. Projektkommunikation ..................................................... 14

4. Projektabwicklung ............................................................ 14

II. Bezug zur Richtlinie „Landschaftswerte“ .............................. 15

1. Kooperativer Ansatz ........................................................ 15

2. Gleichstellung .................................................................. 16

3. Modellcharakter ............................................................... 16

III. Bezug zur Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems ..... 17

Internationaler Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen e.V.

Ordeniederung 2 49716 Meppen

Tel.: 05931 – 44 22 77 [email protected]

www.naturpark-moor.eu

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Moorerlebnis für „Alle“ (Laufzeit vom 01.10.2016 bis 30.06.2018)

A. Projekt im Überblick

1. Ausgangslage

Am 01. Juni 2006 wurde das Gebiet zwischen den Landkreisen

Emsland und Grafschaft Bentheim sowie der niederländischen

Provinz Drenthe durch das niedersächsische Umweltministerium

zum Naturpark erklärt. Der Verein Internationaler Naturpark

Bourtanger Moor – Bargerveen e.V. gründete sich am selben Tag mit

dem Ziel, die Natur und Landschaft in der Region zu entwickeln, für

den Naturraum Moor zu sensibilisieren und über naturnahe

Erholungsangebote die Wertschöpfung zu steigern. Dabei zeichnet

sich der Verein durch eine grenzüberschreitende Kooperation aus.

Mitglieder des Trägervereins sind neben den Landkreisen Emsland

und Grafschaft Bentheim sowie der Provinz Drenthe auch die

Gemeinden Twist, Geeste, Wietmarschen und Emmen (NL) wie auch

die Städte Meppen und Haren (Ems).

Während im niederländischen Teilabschnitt – dem Naturreservat

Bargerveen – schon seit Jahrzehnten Maßnahmen zur sensiblen

Besucherlenkung durchgeführt wurden und die Naturlandschaft dort

durch naturverträgliche Freizeitwege erlebbar gemacht wurde, fehlt

diese Entwicklung im deutschen Naturparkteil. Große Potentiale für

eine ähnliche Entwicklung auf deutscher Seite bietet das Dalum-

Wietmarscher-Moor, an dessen Nordost-Rand sich das Moor-

museum befindet, das sich als zentraler Ausgangspunkt für Aus-flüge

in der Moorlandschaft anbietet.

2. Konzeptionelle Grundlagen

Naturparkplan (Fertigstellung 06/2015)

Naturverträgliche Besucherlenkung durchs Moor –

Moorerlebnis am Moormuseum (Fertigstellung 11/2015)

„Moorpforten“ - Besucherlenkungskonzept mit Umsetzung im

Naturpark Moor (Fertigstellung 08/2014)

3. Ziele des Projektes

Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag im Sinne der im

Naturparkplan festgelegten Entwicklungsstrategie in den Hand-

lungsfeldern „Erlebnisraum Moor“ und „Naturraum Moor“ und erfüllt

die darin definierten Handlungsfeldziele, die durch folgende Maß-

nahmen erreicht werden sollen:

Naturparkerlebnis ohne Einschränkungen ermöglichen;

Inklusion (2.E.1)

Grenzüberschreitende

Kooperation

Natur und Landschaft

entwickeln

Fehlende

naturverträgliche

Besucherlenkung

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Weiterentwicklung der Naturpark-Anlaufstelle „Moorpforte

Moormuseum“ (2.C.4, auch 2.A.1)

Kreisübergreifende Vernetzung der Naturpark-Gemeinden

Geeste, Wietmarschen und Twist (2.B.1, 2.B.2)

Ruhezonen zum Schutz störanfälliger Lebensgemein-

schaften festlegen in Verbindung mit einer gezielten

naturverträglichen und sensiblen Besucherlenkung (1.C.1,

2.C.2)

4. Maßnahmen- und Kostenübersicht

1. Moormuseum – Der Naturpark im „Kleinen“

1.1 Entwicklung der Hochmoorfläche

1.2 Verlegung der Feldbahn

1.3 Überdachung des Bahnhofs

1.4 Moorerlebnis über barrierefreie Bohlenstege und Wege

1.5 Rast-/Sitzmöglichkeiten

Kosten (brutto)

778.500 €

87.000 €

292.000 €

83.500 €

304.000 €

12.000 €

2. Dalum-Wietmarscher Moor - Naturverträgliche Besucherlenkung

2.1 Barrierearmer Fahrrad-Rundkurs

2.2 Informationsstationen und Naturbeobachtung

407.000 €

381.000 €

26.000 €

3. Projektkommunikation

3.1 Faltprospekt

3.2 Zeitungsbeilage

8.800 €

4.800 €

4.000 €

4. Projektabwicklung 01.10.2016 bis 30.06.2018 (21 Monate)

50.000 €

Gesamt

1.244.300 €

5. Genehmigungsverfahren

Für die Maßnahmen zur naturverträglichen Besucherlenkung im

Natura 2000-Gebiet Dalum-Wietmarscher Moor wurden bei den

Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Emsland und

Grafschaft Bentheim Anträge auf die Befreiung gemäß § 67

BNatSchG i.V.m. §41 NAGBNatSchG gestellt. Das Beteiligungs-

verfahren ist eingeleitet. Parallel wurde die Erstellung eines

landschaftspflegerischen Planungsbeitrages mit folgenden Inhalten

in Auftrag gegeben:

Eingriffsbilanzierung mit daraus abgeleiteter

Kompensationsplanung

Artenschutzbeitrag

FFH-Verträglichkeitsprüfung

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B. Projektbeschreibung

Um die Einzigartigkeit des Ökosystems Moor für eine breite

Zielgruppe erlebbar zu machen und eine Akzeptanzsteigerung für

den Naturschutz zu gewährleisten, möchte der Naturparkverein in

enger Abstimmung mit der Staatlichen Moorverwaltung mit einem

innovativen Ansatz die Bedürfnisse der Gäste vor dem Hintergrund

der individuell ausgeprägten Mobilität berücksichtigen. Das

Moorerlebnis soll für „Alle“ Gäste, auch für Menschen mit

Mobilitätseinschränkungen (inklusiver Charakter), geeignet sein.

Bei der Ausgestaltung der Erlebbarkeit des Naturschutzgebietes wird

ein besonderes Augenmerk auf den Artenschutz gelegt. Gemäß §§

39 und 44 BNatSchG werden sowohl die Belange wild lebender Tiere

und Pflanzen als auch die der besonders geschützten und

bestimmter andere Tier- und Pflanzenarten beachtet. Um die Ruhe

für die im EU-Vogelschutzgebiet lebenden Tiere einzuhalten, wird bei

der Realisation der Maßnahme auf die Brut und Setzzeiten zwischen

1. April und 15. Juli Rücksicht genommen, um die Tiere nicht zu

belasten.

Unter dem Aspekt des Moorerlebnisses für „Alle“ soll der Naturpark

in verschiedenen Maßstabsebenen erlebbar werden. Der gewählte

Maßstab richtet sich dabei nach dem Mobilitätsgrad der Gäste. Im

ersten Maßnahmenbereich soll für Menschen mit stark

eingeschränkter Mobilität am Standort Moormuseum der Naturpark

im „Kleinen“ abgebildet und erlebbar gestaltet werden. Für Menschen

mit einem geringen Grad an Mobilitätseinschränkung soll eine

naturverträgliche Besucherlenkung im Randbereich des NSG Dalum-

Wietmarscher Moor umgesetzt werden. Für Besucher ohne

Mobilitätseinschränkung ist der gesamte Naturpark er“fahrbar“. Unter

diesem Aspekt eignet sich diese Maßnahme im Besonderen auch für

Familien, Kinder und Jugendliche, angelehnt an die

Mobilitätsmöglichkeiten der einzelnen Altersklassen.

Abbildung 1: Erlebbarkeit des Naturparks unter Berücksichtigung der individuell ausgeprägten Mobilität

Das Projekt lässt sich mit diesen beiden Maßnahmenbereichen aus

dem im vergangenen Jahr unter breiter Beteiligung erarbeiteten

Verschiedene

Maßstabsebenen

Angebot auch für

Familien, Kinder und

Jugendliche

Innovativer Ansatz mit

Vorbildcharakter:

Moorerlebnis für „Alle“

Akzeptanzsteigerung für

Naturschutz

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Naturparkplan ableiten: Es ist dort hauptsächlich im Handlungsfeld 2:

Sanfter Tourismus und Naherholung verortet und trägt sowohl zum

Ziel 2.B als auch 2.C bei (vgl. Naturparkplan Seite 62 f.), hat aber

darüber hinaus auch einen Bezug zum Handlungsfeld 1: Natur, Moor,

Klima mit dem Ziel 1.C „Schutz störanfälliger Lebens-

gemeinschaften“.

Für den Standort Moormuseum sowie für die naturverträgliche

Besucherlenkung im Randbereich des Naturschutzgebietes Dalum-

Wietmarscher Moor sind dazu aufeinander abgestimmte

Maßnahmenbündel umzusetzen (hier als „Maßnahmenbereiche“

bezeichnet).

I. Maßnahmenbereiche

1. Moormuseum – Der Naturpark im „Kleinen“

Das Emsland Moormuseum liegt

zentral im Naturparkgebiet, west-

lich von Groß Hesepe, einem

Ortsteil der Gemeinde Geeste, im

Landkreis Emsland. Es spielt eine

tragende Rolle im Rahmen des

„dezentralen Moorpforten-Konzep-

tes“ des Naturparkvereins. Dabei

verzichtet der Verein auf den

Neubau eines Naturparkzentrums

und bedient sich der insgesamt

sieben musealen Einrichtungen im Naturparkgebiet, die als Netzwerk

operieren und zu offiziellen Naturpark-Anlaufstellen entwickelt

werden. Um das Moorerlebnis im „Kleinen“ auch für

mobilitätseingeschränkte Menschen erlebbar zu machen, sind im

Moormuseum verschiedene Maßnahmen umzusetzen.

Das Moormuseum soll dabei zu einem zentralen Anlaufpunkt für den

deutschen Naturparkteil weiterentwickelt werden. Es verfügt mit einer

in 2006 umgebauten und einer in 2010 neu entstandenen zweiten

Ausstellungshalle über eine gute Gebäudeinfrastruktur. Im Fokus der

Dauerausstellungen stehen vorrangig technische Themen der

Torfindustrie sowie die Moorkultivierung und Moorbesiedlung.

Naturkundliche Aspekte nehmen bis dato noch eine nachgeordnete

Rolle ein. Die Renaturierung von Moorflächen nimmt mit dem Ende

des Torfabbaus und dem fortschreitenden Rückgang der

Torfindustrie im gesamten nordwestdeutschen Raum stetig zu.

Gleichzeitig drängen Fragen des Natur- und Moorschutzes, des CO2-

Managements von Moorflächen sowie die Dualität mit der Nutzung

durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus, die das

Moormuseum den interessierten Besuchern beantworten muss.

Derzeit wird mit den bestehenden Ausstellungsschwerpunkten dem

Gedanken des Moorschutzes noch keine hinreichende Bedeutung

beigemessen. Ein bislang noch unzureichend genutztes Potenzial

Abbildung 2: Maßnahmenbereich Moormuseum

Orientierung an den

Zielen des

Naturparkplans

Naturverträgliche

Besucherlenkung

Torfindustrie,

Moorkultivierung und

Moorbesiedlung

Naturkundliche Aspekte

nehmen noch eine

nachgeordnete Rolle ein

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bietet hier das 30 ha große Außengelände des Moormuseums. Es

bietet in weiten Teilen einen komprimierten Eindruck von Natur und

Landschaft des Naturparks und deshalb auch weitere Möglichkeiten

für ein vielfältiges Landschaftserlebnis. Denn das Außengelände

repräsentiert die Situation der Moore im Bourtanger Moor,

dokumentiert Ent-wässerung, Abtorfung, landwirtschaftliche Nutzung

und Besiedlung, zeigt aber insbesondere die Anstrengungen des

Naturschutzes, die Flächen wieder zu vernässen und neues Moor

wachsen zu lassen. Auf relativ kleinem Raum sind hier nahezu alle

typischen Tier- und Pflanzenarten des Naturparks zu finden.

1.1 Entwicklung der bestehenden Hochmoorfläche

Auch wenn das Außengelände des Moormuseums einen

weitreichenden Eindruck von Natur und Landschaft des Naturparks

ermöglicht, können aktuell nicht alle Naturparkelemente voll-

umfänglich dargestellt werden. Um die wichtigen Landschafts-

elemente des Naturparks im „Kleinen“ erleben zu können ist es not-

wendig, die bestehende Hochmoorfläche auf dem Museumsgelände

in Ergänzung zu den angrenzenden Naturschutzgebieten Geest-

moor und Dalum-Wietmarscher Moor zu entwickeln und wieder-

herzustellen. Auf diese Weise können den Besuchern des Natur-

parks sowie des Moormuseums die Themenaspekte der lebens-

raumgestaltenden Maßnahmen auf einer Hochmoorfläche de-

monstriert werden. Dies trägt zur Steigerung der Akzeptanz von

Vorhaben zur Hochmoorentwicklung bei.

Ein Gutachten der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises

Emsland hatte in Hinblick auf die Unterschutzstellung des

Moorkörpers schon vor Jahren bemängelt und auch aktuell wieder

festgestellt: “Die Moorheideflächen im Außengelände des Moor-

museums erfüllen seit vielen Jahren den Status eines gesetzlich

geschützten Biotops. Die Flächen sind mit Glockenheide, Besen-

heide und Pfeifengras bewachsen, werden regelmäßig mit Schafen

gepflegt und können dem Lebensraum 4010 „Feuchte Heiden mit

Glockenheide“ bzw. in Teilen auch dem Lebensraumtyp 7120

„Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore“ zugeordnet werden.

Sie unterliegen damit dem Schutz eines gesetzlich geschützten

Biotops.“

Zur Wiederherstellung des Lebensraums Moor ist in der Hochmoor-

fläche eine Verbesserung der Wasserstände durch die Errichtung

von Spundwänden geplant. Dazu wird eine ca. 500 Meter lange

Dichtwand aus Kunststoff aufgebaut. Eine neuartige Technik kommt

dabei zum Einsatz, bei der Spundwandprofile zwischen Holzpfähle

gesetzt werden.

Akzeptanzsteigerung für

Hochmoorentwicklung

Großes Potenzial –

Außengelände des

Moormuseums

Wiederherstellung des

Lebensraums Moor

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Abbildung 3: Spundwandsystem

Ziel der Verbesserung der Wasserstände in der Fläche ist es, die

Lebensraumbedingungen für Flora und Fauna zu optimieren. Das

Spundwandsystem ist notwendig, um ein seitliches Abfließen von

Regenwasser zu verhindern. Denn der Hochmoorkörper liegt als

Relikt inmitten einer Agrarlandschaft mit entsprechend abgesenkten

Wasserständen. Die Hochmoorfläche ist durchzogen von alten

Entwässerungsgräben, die aber in zeitlich zurück liegenden

Maßnahmen ihrer Funktion beraubt, seit Jahren die Basis eines

funktionierenden Schlenken/Bult Systems bilden und Torfmoose der

Gattung Sphagnum cuspidatum beherbergen. Dieses System würde

durch eine Wasserrückhaltung an den seitlichen Torfmoorkörpern

nachhaltig gestärkt. Darüber hinaus sind die Chancen, das alte

Landschaftsbild eines Hochmoorkörpers mit seinen spezifischen

Lebensraumstrukturen auch in anderen Teilen des Geländes wieder

zu etablieren, mit der Umsetzung dieser Maßnahme als gut

anzusehen.

Ergänzend dazu ist es zwingend erforderlich, die Nutzungsintensität

der Fläche zu reduzieren sowie den Fremdeintrag von Material zu

verringern. Besonders problematisch ist dabei der vom Heimatverein

Geeste vor etwa 14 Jahren angelegte Feldbahn-gleiskörper mit einer

Spurweite von 600mm, der derzeit noch in einem ca. 3 km langen

Rundkurs über die Flächen führt. Damals wurde durch den Eintrag

von Erdaushub, Schotter und Gehölz-Schredder zur Aufnahme des

Gleisbettes ein bestehender Fußweg über die Hochmoorfläche

überbaut und erhöht. Durch das Einbringen dieser Fremdmaterialien

Verbesserung der

Lebensraumbedingungen

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kommt es im Bereich des Gleisbettes zu einem unkontrollierten

Einwachsen von für das Hochmoor untypischen Pflanzenarten und

zu einer unzulässigen Nährstoffanreicherung des Bodens. Der

Rückbau des Gleisbettes und die Verlegung der Feldbahntrasse vom

Moorkörper tragen somit erheblich zur Verbesserung der

Flächeneigenschaften bei. Somit werden mehrere positive Effekte

erzielt: Zum einen kann der Fremdeintrag aus dem alten Gleisbau

entfernt werden, Fremdbewuchs wird dauerhaft verhindert. Zum

anderen kann die Hochmoorfläche durch wasserhaltende

Maßnahmen (Spundwand-system) an exponierten Lagen

wiedervernässt werden. In der Folge wird die hochmoortypische

Vegetation gestärkt und die derzeit vorhandene klimaschädliche

Gasfreisetzung deutlich reduziert.

1.2 Verlegung der Feldbahn

Um für alle Besuchergruppen, insbesondere für stark mobilitäts-

eingeschränkte Menschen, den Zugang zum Moor zu ermöglichen,

die durchgeführten Schritte zur Wiederherstellung typischer

Hochmoorflächen zu demonstrieren und damit den Naturpark im

„Kleinen“ erlebbar zu machen, soll mit der Feldbahn eine

naturverträgliche Besucherlenkung ermöglicht werden. Dazu sind

eine Verlegung der Feldbahngleiskörper zum Moorrand sowie eine

qualitative Aufwertung der Anlage erforderlich. Der neue Rundkurs

soll außerhalb der geplanten Wiedervernässungszone verlaufen.

Über etwa 1.260 Meter verbleibt die Feldbahn auf der vorhandenen

Trasse. Davon müssen 860 Meter qualitativ aufgewertet werden, um

eine verkehrssichere Besucherlenkung bei gleichzeitiger

Wiedervernässung zu ermöglichen. Zudem erfolgt im nördlichen

Bereich eine Verlegung der Feldbahn auf einer neuen Trasse mit

Bahnbett über eine Länge von 900 Meter an den Moorrand (siehe

Abb. 4).

Durch diese Maßnahme wird eine naturverträgliche, dem Schutz-

zweck entsprechende Besucherlenkung umgesetzt, die ein

verkehrssicheres und zugleich barrierefreies Erleben der typischen

Landschaftselemente im „Naturpark im Kleinen“ ermöglicht.

1.3 Überdachung des Bahnhofs

Für den vorhandenen Bahnhof ist eine Überdachung vorgesehen, um

die Besucherfreundlichkeit zu erhöhen und einen hinreichenden

Schutz bei schlechtem Wetter bieten zu können. Darüber hinaus

sollen die vorhandenen drei Informationsstationen bestimmungs-

gemäß auch als Haltestellen fungieren, dadurch Schnittstellen zum

Wegenetz bieten und so ein gezieltes Anfahren ermöglichen.

Feldbahn –

naturverträgliche

Besucherlenkung

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Abbildung 4: Karte Maßnahmen Wege und Feldbahn (Quelle: cognitio)

1.4 Moorerlebnis über barrierefreie Bohlenstege und Wege

Ergänzend zur Feldbahn ist eine Erschließung in den Rand-

bereichen des Außengeländes durch Bohlenstege vorgesehen, die

barrierefrei über die Hochmoorfläche führen und die vorhandenen

Informationsstationen direkt anbinden. Die Erreichbarkeit dieser

Stationen und der Hochmoorfläche, auch durch mobilitätsein-

geschränkte Gruppen, wird durch die zu verlegende Feldbahn

sichergestellt.

Die Bohlenstege greifen – im Gegensatz zur bestehenden Gleis-

anlage – nur punktuell in die Landschaft ein und binden die Be-sucher

auf den Wegen. Ein abschnittsweiser Bohlensteg bietet dabei,

aufgrund des erhöhten Niveaus, bessere Einblicke ins Moor und

ermöglicht die Kombination von Feldbahn und Rundweg. Auf einer

Länge von 525 Metern führen die Bohlenstege barrierefrei über die

Hochmoorfläche und ermöglichen ein Naturerleben auch für

mobilitätseingeschränkte Personengruppen.

In diesem Zusammenhang ist zudem die vorhandene Wegeführung

zu optimieren. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Barriere-

freiheit sind die vorhandenen Wege auf 900 Metern anzupassen und

auszubauen.

Durch die Bohlenstege und die optimierte Wegeführung erfolgt eine

naturverträgliche, barrierefreie Besucherlenkung, die ein authen-

tisches Moorerlebnis für alle Besuchergruppen garantiert.

Barrierefreies

Moorerlebnis

Verbesserte

Wegeführung

Bohlenstege – Einblicke

ins Moor

Moorerlebnis für „Alle“

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1.5 Rast und Sitzmöglichkeiten

Ergänzend sind fünf einheitliche Rast- bzw. Sitzmöglichkeiten zu

schaffen. Durch das Angebot an Rast- bzw. Sitzmöglichkeiten und

die damit verbundenen Ruhephasen wird die Intensität des

Naturerlebens erhöht und auch den mobilitätseingeschränkten

Personengruppen eine Möglichkeit des Verweilens gegeben.

2. Dalum-Wietmarscher Moor – Naturverträgliche

Besucherlenkung

Das Natura-2000 und

EU - Vogelschutzgebiet

Dalum - Wietmarscher

Moor ist mit seinen

1.580 ha flächenmäßig

das größte Schutzgebiet

im deutschen Teil des

Internationalen

Naturparks. Der

Schwerpunkt der Ge-

bietsentwicklung liegt

hier auf der Hoch-

moorrenaturierung nach erfolgtem industriellen Torfabbau. Neben

dem authentischen Moorerlebnis im „Kleinen“ Maßstab im

Moormuseum soll hier zukünftig für Menschen mit geringen oder

keinen Mobilitätseinschränkungen der Naturpark und das damit

verbundene Erleben des Naturerbes im größeren Maßstab

naturverträglich er“fahrbar“ sein. In diesem Zusammenhang ist eine

sensiblere Besucherlenkung im Randbereich dieses sich in direkter

Nachbarschaft zum Moormuseum befindenden Schutzgebietes zu

entwickeln, um den Besucherverkehr zu kanalisieren, in den

Randbereich zu verlagern und auf diese Weise den Besuchern und

Einwohnern dennoch einen Blick in sensible Naturbereiche zu

ermöglichen. Das Ziel des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes

(vgl. hierzu § 24 NNatSchG) sowie der Naturschutzverordnung

Dalum-Wietmarscher Moor (vgl. § 3 Naturschutz-VO Dalum-

Wietmarscher Moor), das Gebiet nur auf bestimmten Wegen zu

betreten, wird durch die Schaffung einer Wegeführung im

Randbereich unterstützt. Der besonders schützenswerte Kern des

Naturschutzgebietes wird somit in besonderem Maße berück-sichtigt.

Mit der Maßnahme können die Besucher für den Naturraum Moor,

der in der Region jahrhundertelang bekämpft und zerstört wurde,

begeistert und ihr Verständnis für den großen Wert der notwendigen

Naturschutzmaßnahmen deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig

werden die Rückzugsflächen für die Flora und Fauna vom

Besucherverkehr freigehalten, indem die derzeit noch zugänglichen

sensiblen Bereiche im Inneren des Dalum-Wietmarscher Moors für

den Besucherverkehr vollständig gesperrt werden (siehe Anlage

Naturpark im größeren

Maßstab er“fahrbar“

Abbildung 5: Maßnahmenbereich Dalum-Wietmarscher Moor

Sperrung sensibler

Bereiche für

Besucherverkehr

Akzeptanzsteigerung

durch Einblicke in die

sensiblen Bereiche

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Karte Nr. 2). Gerade in diesen Bereichen sind die Nist- und

Ruheplätze der Wert bestimmenden und somit besonders

schützenswerten Vogelarten (vgl. hierzu § 2 (5) Naturschutz-VO

Dalum-Wietmarscher Moor), die dadurch einen erhöhten Schutz

erfahren. Darüber hinaus werden die beiden Außenstandorte des

Moormuseums – die Aussichtsplattform im Geestmoor und der

Aussichtshügel im Dalum-Wietmarscher Moor – die bislang nur

entlang stark befahrener klassifizierter Straßen in unmittelbarer Nähe

zur A31 zu erreichen sind (siehe Anlage Karte Nr. 1) und deshalb

derzeit noch zumeist motorisiert angesteuert werden – direkt für

Radfahrer und Fußgänger angebunden. Durch diese Maßnahme wird

die Emission im Naturschutzgebiet verringert, da unter anderem die

Lärmbelästigung durch die stärkere Berücksichtigung des Rad- und

Fußgängerverkehrs reduziert wird.

2.1 Einrichtung eines barrierearmen Fahrrad-Rundkurses

Das Moormuseum soll dabei den Start- und Zielpunkt eines Fahrrad-

Rundkurses mit einer Gesamtlänge von 35 km bilden, der

überwiegend auf bereits vorhandenen Wegeführungen verlaufen und

bestehende Naturbeobachtungsmöglichkeiten wie den Aus-

sichtshügel und den „Moor-Energie-Erlebnispfad“ berücksichtigen

und sinnvoll einbinden soll (siehe Anlage Karte Nr. 3).

Mit dem Ziel der Schaffung eines besonderen Natur- und Land-

schaftserlebnisses bei gleichzeitiger Sensibilisierung für Maß-

nahmen des Moorschutzes ist allerdings ein naturnaher und zu-gleich

naturverträglicher, barrierearmer Ausbau der Wegeführung mit einer

wassergebundenen Wegedecke über eine Strecke von 5,3 km

erforderlich. Für diesen Ausbau ist eine Freistellung einzelner

Flurstücke im Naturschutzgebiet erforderlich. Konkret handelt es sich

bei diesen Flurstücken, die sowohl den Landkreis Emsland wie den

Landkreis Grafschaft Bentheim betreffen, um folgende Bereiche:

Gemarkung Flur Flurstück

Dalum 48 1

Dalum 49 3

Dalum 49 4

Dalum 49 5

Dalum 49 6

Dalum 49 7

Dalum 49 10

Dalum 49 24

Dalum 24 1/3

Dalum 23 59/19

Dalum 40 1

Wietmarschen 10 131/41

Wietmarschen 10 128/1

Schwartenpohl 1 1/1

Schwartenpohl 1 60

Schwartenpohl 1 63/1

Natur- und

Landschaftserlebnis

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Nur auf diese Weise kann eine attraktive und erlebnisreiche Rundtour

angeboten werden, was bei der andernfalls alternativlosen

Routenführung entlang stark befahrener klassifizierter Straßen

unmöglich wäre. Geplant ist, den Radweg mit einer Breite von 2,00 m

anzulegen und den Untergrund mittels eines Vlieses zu verstärken.

Um den Untergrund einerseits für die Befahrbarkeit mit dem Fahrrad

vorzubereiten und andererseits naturnah zu gestalten, wird für den

Oberbau mit einer 15 cm starken Schottertragschicht und einer

darüberliegenden Schicht aus wassergebundenem Material

gearbeitet. Neben dem Ausbau und der Befestigung des Radweges

können in Teilen zudem Rückschnittarbeiten von Birken erforderlich

sein, um zum einen Wegeverbindungen herzustellen und zum

anderen Wegeseitenbereiche von vorhandenen Wirt-schaftswegen

für Radfahrer und Wanderer abzugrenzen. Um den Belangen des

Naturschutzes gerecht zu werden, wird eine öko-logische

Bauüberwachung beauftragt. Das Planungsbüro wird beim Wegebau

vor Ort sein und die Baustelle besichtigen. Erst nach Freigabe des

Planungsbüros erfolgt die Umsetzung und der Baubeginn. Jeglicher

Eingriff in das Gebiet erfolgt in enger Ab-stimmung mit der Staatlichen

Moorverwaltung.

2.2 Informationsstationen und Naturbeobachtung

Neben dem natürlichen Erleben der Moorlandschaft sowie der

Einbindung der bestehenden Naturbeobachtungsmöglichkeiten soll

zudem im süd-westlichen Bereich des Dalum-Wietmarscher Moors

ein straßenbegleitender Gehölzriegel auf ca. zehn Metern Länge

freigeschnitten werden, so dass hier ein freier Einblick von der Straße

aus in die offenen Moorflächen möglich wird.

Ferner sollen an verschiedenen Stellen am Rand des Natura 2000-

Gebietes „Dalum-Wietmarscher Moor“ eine thematische Erlebnis-

station (sog. Moorkate,

siehe Abb. 6) sowie vier

Informationstafeln errichtet

werden, um Einheimischen

und Urlaubern die für den

Naturpark wichtigen The-

men zu vermitteln.

Insbesondere soll über eine

Landschaft im Wandel in-

formiert werden, die für alle

Besucher sichtbar von einer

industriellen Nutzfläche zu einer wertvollen Naturschutzfläche

entwickelt wird. Konkret soll dabei das Moor als jahrhundertelanger

Brennstofflieferant und als Rohstoffgewinnungsfläche vorgestellt

sowie das nach erfolgtem industriellem Torfabbau durch

Renaturierung zu neuem Leben erweckte Hochmoor dargestellt

werden. Die textliche Darstellung der Inhalte soll aufgrund der

Naturbeobachtungs-

möglichkeiten

Thematische

Erlebnisstation und

Informationstafel

Abbildung 6: Moorkate

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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Grenznähe in deutsch und niederländisch erfolgen.

Das Material der Informationstafeln besteht aus einem besonders

haltbaren und wenig anfälligen Material (High-Pressure-Laminate

oder Resopal), was die Nachhaltigkeit des Projektes erhöht. Die

thematische Erlebnisstation „Moorkate“ wird von zwei Seiten mit

Informationstafeln und Interaktionselementen bestückt. Dabei wird

auf eine besondere Benutzerfreundlichkeit geachtet. Insbesondere

Kinder und Jugendliche sollen durch eine leichte Sprache und Inter-

aktionsmöglichkeiten für die Bereiche Moor und Natur/Umwelt

sensibilsiert werden.

Eine Informationstafel soll auch dem Motto „Tierische Land-

schaftspfleger“ gewidmet werden. Denn für den Erhalt der offenen

Hochmoorlandschaft im EU-Vogelschutzgebiet Dalum-Wietmar-

scher Moor muss eine Beweidung durch Schafe und Ziegen er-

folgen, wobei auch heimische Rassen eingesetzt werden.

Die Informationen am Wegesrand sollen Einheimischen und Ur-

laubern die abwechslungsreiche Landschaft und den schützens-

werten Naturraum mit seiner besonderen Flora und Fauna erklären.

Zudem soll die Erlebnisstation „Moorkate“ derart gestaltet werden,

dass sie auch gut für Kinder erreichbar ist und die Themen durch eine

vereinfachte Darstellung verstanden werden können.

3. Projektkommunikation

Das Projekt „Moorerlebnis für Alle“ kann eine große Innen- und

Außenwirkung entfalten. Deshalb soll das neue Angebot mit einer

Eröffnungsveranstaltung öffentlichkeitswirksam vorgestellt werden.

Dabei sollen die einzelnen Maßstabsebenen des Moorerlebnisses

auch über einen Faltprospekt beschrieben werden, der im Vorfeld der

Veranstaltung in hoher Auflage mittels einer Zeitungsbeilage gestreut

werden soll.

Vor dem Hintergrund der barrierefreien bzw. barrierearmen

Ausrichtung des Projektes können neue Zielgruppen (mit

individuellen Mobilitätseinschränkungen) für den Besuch im Inter-

nationalen Naturpark Moor angesprochen werden. Durch das

erweiterte Angebot für neue Zielgruppen wird in den nächsten Jahren

ein erhöhtes Besucheraufkommen erwartet.

4. Projektabwicklung

Die Umsetzung des Projektes „Moorerlebnis für Alle“ erfordert eine

fachliche Begleitung und Koordination, die mit den vorhandenen

Personalkapazitäten des Naturparkvereins nicht zusätzlich geleistet

werden kann. Wegen der kurzen Projektlaufzeit wird die Vergabe an

einen qualifizierten externen Auftragnehmer einer zusätzlichen,

befristeten, Personalneueinstellung ohne eine Perspekive auf

Weiterbeschäftigung vorgezogen. Eine entsprechende Ausschrei-

Kinderfreundlichkeit

„Landschaftspflege“

,

,

,

,

Hochmoorrenaturierung

nach erfolgtem

industriellem Torfabbau

Öffentlichkeits-

wirksame

Darstellung

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

15

bung soll im Falle einer Bewilligung des vorliegenden Antrags

erfolgen.

Im Rahmen der Projektabwicklung sind seitens des externen Auf-

tragnehmers folgende Leistungen zu erbringen:

Maßnahmenbereich Moormuseum: Begleitung der

Ausschreibung und Auswertung sowie organisatorische

Überwachung der baulichen Umsetzung

Maßnahmenbereich Dalum-Wietmarscher Moor: Begleitung

der Ausschreibung und Auswertung Informatiosstationen im

Dalum-Wietmarscher Moor

Ökologische Bauüberwachung im Sinnne einer ökologisch

verträglichen Realisierung der Maßnahme Wegebau im

Dalum-Wietmarscher Moor (in Ergänzung zur örtlichen

Bauüberwachung)

Maßnahmenbereich Projektkommunikation: Begleitung der

Ausschreibung und Auswertung; Begleitung Inhalt und

Gestaltung des Faltprospekts sowie Planung der

Eröffnungsveranstaltung

Gesamtabrechung der Maßnahme „Moorerlebnis für Alle“

II. Bezug zur Richtlinie „Landschaftswerte“

1. Kooperativer Ansatz

Der Rundkurs verläuft kreis- und staatenübergreifend (Landkreise

Emsland und Grafschaft Bentheim, Provinz Drenthe) und verbindet

die Naturparkgemeinden Geeste, Wietmarschen und Twist naturnah

und eng miteinander. Die derzeitige Wegeverbindung ist aufgrund

der starken Verkehrsbelastung in hohem Maße unattraktiv und stellt

das Haupthindernis für eine erfolgreiche Entwicklung des deutschen

Naturparkteils dar. Die Umsetzung des Maßnahmenbereiches

„Dalum-Wietmarscher Moor – Naturverträgliche Besucherlenkung“

über eine Strecke von 5,3 km erfolgt in enger Kooperation zwischen

dem Naturparkverein mit den Landkreisen Emsland und Grafschaft

Bentheim sowie den Gemeinden Geeste und Wietmarschen und wird

gemeinsam finanziert. Genauso eng eingebunden sind zudem die

Unteren Naturschutzbehörden der beiden Landkreise sowie die

Staatliche Moorverwaltung. Zudem verläuft ein Teilstück des

geplanten Rundkurses über das Gebiet des niederländischen

Partners (Provinz Drenthe). Somit besteht eine direkte Anbindung an

das niederländische Wegenetz. In diesem Zusammenhang besteht

die Absicht, diesen Rundkurs auch in das niederländische

Fietsknotenpunktsystem aufzunehmen, um auch Besucher aus den

Niederlanden für dieses neue Angebot zu gewinnen.

,

Gemeinsame Entwicklung,

Abstimmung, Finanzierung

und Unterhaltung

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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Zudem trägt das Vorhaben zur Verbesserung der Vernetzung

vorhandener touristischer Infrastrukturen bei, wie z.B. des

Moormuseums und des Erdöl-Erdgas-Museums (Twist), die Teil des

Netzwerkes zum Vorhaben „Moorpforten“ sind (vgl. Naturparkplan S.

79) und über den Rundkurs miteinander verbunden werden. Auch

kleinere Angebote, wie z.B. der Garten des Nazareners in Twist,

erfahren eine bessere touristische Anbindung.

Insgesamt werden alle nachfragerelevanten Einrichtungen und

Angebote entlang des Rundkurses nachhaltig touristisch auf-

gewertet und bei ihren Bemühungen für eine qualitative Weiter-

entwicklung unterstützt. Durch die verbesserte Vernetzung leistet das

Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erzielung eines sozialöko-

nomischen Effekts für den Naturpark. Insbesondere durch die zu

erwartende erhöhte Besucherfrequentierung des neuen Angebotes

werden wichtige Impulse für die am Rundkurs gelegenen Gastro-

nomie- und Einzelhandelseinrichtungen sowie Übernachtungs-

betriebe und Museen erwartet.

2. Gleichstellung

Mit der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen werden Ein-

blicke in eine selten gewordene Landschaft geboten. Einheimischen

und Besuchern – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Bild-

ung, Lebenssituation und bisheriger gesellschaftlicher Teilhabe –

wird die Erlebbarkeit einer abwechslungsreichen Landschaft sowie

der besonderen Flora und Fauna des Naturparks ohne Ein-

schränkungen und in unterschiedlichen Maßstabsebenen, orientiert

an dem Grad der individuellen Mobilitätseinschränkung, ermöglicht.

Die Maßnahme soll sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen

ansprechen und ist dementsprechend absolut geschlechtsneutral.

Dabei wird auch die Kommunikation gendersensibel gestaltet,

sodass sich sowohl Männer als auch Frauen angesprochen fühlen.

Es sollen bewusst keine geschlechterspezifischen sondern aus-

schließlich geschlechterunspezifische Angebote entwickelt und

etabliert werden. Dieser Ansatz wurde bereits bei den bislang

erarbeiteten Planungsgrundlagen berücksichtigt und soll sich auch in

der weiteren Ausarbeitung in einer geschlechtergerechten Um-

setzungsplanung wiederfinden.

3. Modellcharakter

Durch das Projekt wird ein besonderes Naturerlebnis ohne Ein-

schränkungen ermöglicht, das jeweils passend zur individuell

ausgeprägten Mobilität ausgewählt werden kann. „Moorerlebnis für

Alle“ ist übertragbar und kann als Basis für weitere Vorhaben gelten.

Auch weitere nationale Naturlandschaften können von den

Erfahrungen dieses innovativen Ansatzes profitieren und diesen an

Vernetzung und

Anbindung touristischer

Dienstleister und

Infrastrukturen

Sozialökonomischer Effekt

Gleichstellung von

Frauen und Männern

Übertragbarkeit auf

andere nationale

Naturlandschaften

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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die eigenen Rahmenbedingungen anpassen. Das Projekt weist somit

einen außerordentlichen Modellcharakter auf.

Mit seinem umfassenden Ansatz verbindet das Projekt „Moor-

erlebnis für Alle“ mehrere Ziele der Richtlinie über die Gewährung von

Zuwendungen zur Aufwertung des niedersächsischen Natur- und

Kulturerbes sowie für die Sicherung der biologischen Vielfalt

(Richtlinie „Landschaftswerte“). Kombiniert werden Fördergegen-

stände gemäß Nr. 2.1 Nachhaltige Aufwertung des nieder-

sächsischen Kulturlandschafts- und Naturerbes (hier Nr. 2.1.1 und

2.1.2) mit Nr. 2.2 Naturschutzgerechtes und nachhaltiges Wirt-

schaften (hier Nr. 2.2.1) und Nr. 2.3 Sicherung der Biologischen

Vielfalt, grüne Infrastruktur (hier Nr. 2.3.1).

III. Bezug zur Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems

Das Projekt „Moorerlebnis für Alle“ berücksichtigt verschiedene Ziele

der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems. Dabei leistet die

Maßnahme zur Umsetzung der unten aufgeführten operativen Ziele

mindestens einen relevanten Beitrag.

Operative Ziele Regionale Handlungsstrategie Weser-Ems

Handlungsfeld 1 – Bioökonomie

1 Förderung von außerschulischen Lernorten

Handlungsfeld 4 – Wirtschaft & Arbeit

2 Bereitstellung eines attraktiven Angebotes für Familien

3 Entwicklung und Attraktivierung touristischer nachhaltiger Angebote

4 Entwicklung der Natur- und Erlebnisparks

5 Vernetzung und Förderung von Kultur-, Natur-, Gesundheits- und Tourismusprojekten

6 Entwicklung, Realisierung und Ausbau barrierefreier Angebote

7 Verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen durch den Tourismus berührten Akteuren und Beteiligten

8 Intensivierung von Netzwerkarbeit und Kooperationen; Vernetzung regionaler und zielgruppenorientierter Aktivitäten, Projekte und Produkte

Handlungsfeld 8 – Umwelt und Natur

9 Förderung von Maßnahmen und Infrastruktur in den Bereichen Umweltbildung sowie Erleben der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft

10

Voraussetzungen zur CO2-Speicherung in Mooren schaffen (Erarbeitung von Planungen und Konzepten für Flächenerwerb und -tausch, Wiedervernässung, extensive Bewirtschaftungsverfahren)

Kombination mehrerer

Ziele der Richtlinie

Unterstützung der

Regionalen

Handlungsstrategie

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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11 Wasserstandsanhebung in Hoch- und Niedermooren

Handlungsfeld 10 – Kultur

12 Entwicklung und Attraktivierung kulturtouristischer nachhaltiger Angebote sowie Investitionen in Qualität (z. B. Barrierefreiheit der Angebote), Service und Infrastrukturen

13 Vernetzung und Förderung von Kultur-, Natur-, Gesundheits- und Tourismusprojekten;

In diesem Zusammenhang leistet das Projekt „Moorerlebnis für Alle“

zu den operativen Zielen „Entwicklung der Natur- und Erlebnis-parks“

im Handlungsfeld „Wirtschaft und Arbeit“ und „Förderung von

Maßnahmen und Infrastruktur in den Bereichen Umweltbildung sowie

Erleben der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und

Landschaft“ im Handlungsfeld „Umwelt und Natur“ einen besonders

hohen Beitrag. Die Besucher werden für die Besonderheiten und

Einzigartigkeit der hiesigen Naturlandschaft durch das aktive Erleben

sensibilisiert sowie über die Vielfalt des Naturraums informiert.

Zudem unterstützt das Projekt mit einem besonders hohen Beitrag

die strategischen Ziele „Entwicklung und Attraktivierung touristischer

nachhaltiger Angebote“, „Vernetzung und Förderung von Kultur-,

Natur-, Gesundheits- und Tourismusprojekten“, „Entwicklung, Reali-

sierung und Ausbau barrierefreier Angebote“ sowie „Verstärkte

Zusammenarbeit zwischen allen durch den Tourismus berührten

Akteuren und Beteiligten“. Neben der Schaffung eines attraktiven

Angebotes für mobilitätseingeschränkte Akteure (barrierefreie An-

gebote) werden durch das Projekt (über den Rundkurs) ver-

schiedene touristische Einrichtungen in der Region vernetzt und die

Zusammenarbeit nachhaltig gestärkt.

Wie oben beschrieben, zeichnet sich das Projekt durch einen

kooperativen Ansatz aus. Der Rundkurs verläuft landkreis- und

staatenübergreifend und verbindet die Naturparkgemeinden natur-

nah miteinander. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt in enger

Kooperation und Abstimmung zwischen den Partnern und wird

gemeinsam finanziert.

Die langfristige Qualitätssicherung sowie der nachhaltige Qualitäts-

ausbau des Naturparks ist seinem Trägerverein ein wichtiges An-

liegen und damit Anspruch sowie Botschaft zugleich.

Auf der Basis abgestimmter Konzepte werden nur Maßnahmen um-

gesetzt, die den Qualitätsansprüchen einer nachhaltigen Naturpark-

entwicklung entsprechen. Daher werden insbesondere Maßnahmen

priorisiert, die eine langfristige Wirkung – auch über den Förder-

zeitraum hinaus – entfalten.

Das Projekt „Moorerlebnis für Alle“ ist auf eine langfristige und

nachhaltige Wirkung ausgelegt. Mit dem innovativen Ansatz eines

Angebotes zur Erlebbarkeit des Naturparks („Umweltbildung sowie

Hoher Beitrag zur

Umsetzung der Strategie

Kooperativer Ansatz

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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Erleben der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und

Landschaft“) auf verschiedenen Maßstabsebenen will der Natur-

parkverein auch für Menschen mit individuellen Mobilitätsein-

schränkungen („Entwicklung, Realisierung und Ausbau barriere-freier

Angebote“) langfristig ein qualitativ hochwertiges Angebot schaffen.

Die beschriebene Maßnahme berücksichtigt dabei verschiedene

fachübergreifende integrative Aspekte zur Naturparkentwicklung,

u.a.:

Umwelt und Natur: Wiedervernässung des Hochmoores am

Moormuseum; Sensibilisierung für die Umwelt und Natur z.B.

über Informationsstandorte und Einblicke in sensible Natur-

bereiche

Naherholung und Tourismus: Innovative Fortentwicklungen des

Naturparks unter touristischen Aspekten, u.a. zu barrierefreien

und barrierearmen attraktiven Angeboten

Mit der Umsetzung des Projektes „Moorerlebnis für Alle“ sind auch

weitreichende Synergieeffekte verbunden. Über den Ansatz „Erleben

der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft“ in

Verbindung mit barrierefreien bzw. barrierearmen Angeboten

ergeben sich wichtige Synergien für die Nutzung touristischer

Potenziale im Naturpark. Insbesondere vor dem Hinter-grund des

innovativen Ansatzes wird mit einer erhöhten Besucher-zahl

gerechnet. Damit verbunden werden auch ökonomische Effekte für

die über die Maßnahme eingebundenen bzw. besser vernetzten

touristischen und gastronomischen Einrichtungen in den

Mitgliedsgemeinden erwartet.

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Erstellung des Natur-

parkplans wurden auf Grundlage einer Bestandserfassung die

Potenziale und Herausforderungen für den Naturpark diskutiert und

bewertet. Dabei wurde im Bereich „Sanfter Tourismus und Nah-

erholung“ folgende regionsspezifische Herausforderung formuliert:

Um die Moore erlebbar zu machen und den sanften Tourismus zu

fördern, müssen interessante Teile der Naturschutzgebiete für

Besucher zugänglich gemacht werden. Dafür ist, in enger

Abstimmung mit dem Naturschutz, eine auf das Gebiet abgestimmte

naturverträgliche Besucherlenkung zu entwickeln und die Infra-

struktur für einen Zugang in geeigneten Bereichen zu schaffen (vgl.

Naturparkplan Seite 51).

Ein strategisches Ziel der Regionalen Handlungsstrategie Weser-

Ems ist die Zukunftssicherung des Tourismus u. a. durch innovative

Fortentwicklungen und durch Sicherung höchster Standards. Dazu

sind besondere Herausforderungen wie hoher Anpassungsdruck an

den demografischen Wandel, Zielgruppenansprache als auch die

Angebotsentwicklung sicherzustellen. Durch die Umsetzung der

Maßnahme „Moorerlebnis für Alle“ wird möglichst vielen Menschen

mit Mobilitätseinschränkungen als auch Familien und Senioren direkt

Erhöhtes

Besucheraufkommen

Bewältigung

regionsspezifischer

Herausforderungen

Ökonomische Effekte

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MOORERLEBNIS FÜR „ALLE“

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ein leicht zugängliches Angebot zum Erleben der Natur-landschaft

geboten.

Mit dem hier vorgelegten Projekt werden die noch zu entwickelnde

Hochmoorfläche auf dem Gelände des Moormuseums sowie Teile

des Dalum-Wietmarscher Moores für Besucher – unter der Prämisse

einer durchgehend naturverträglichen Besucherlenkung – erlebbar

gemacht und die Besucher für den Naturschutz sen-sibilisiert. Mit der

Umsetzung eines barrierefreien bzw. barriere-armen

Moorerlebnisses auf verschiedenen Maßstabsebenen wird zudem

ein innovativer bzw. modellhafter Ansatz geschaffen, der die

individuellen Mobilitätsmöglichkeiten eines jeden Besuchers berück-

sichtigt. Über eine anzustrebende Evaluation des Angebotes können

Erkenntnisse für zukünftige Projekte gewonnen und als modellhaft

und übertragbar bewertet werden.