MORGENPOST, 8.1.2010 Ausgequalmt! An der TU vergeht Ihnen ... · tur oder Hypnose. „Ich kenne...

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Dresden 8 MORGENPOST, 8.1.2010 Von Petra Siemon Jetzt oder nie! Der Jahresstart ist doch ein guter Grund, dem Glimmstängel end- gültig Lebewohl zu sagen. Erst recht bei den eisigen Temperaturen, bei denen man keinen Hund mehr, wohl aber Raucher vor die Tür schickt. Auch wenn die Sachsen als besonders willensstark gelten - laut einer Forsa-Umfrage halten bei 69 Prozent zwischen Oberlausitz und Vogtland die guten Vorsätze immerhin länger als ein Vierteljahr -, sollten sich Betroffene für den Dauererfolg Hilfe ho- len. Hier die besten Tipps: Bei der Nikotinersatztherapie wird dem Körper auf schonende Art Nikotin zuge- führt. So eignen sich spezielle Kaugummis und Nasenspray etwa für Gelegenheitsrau- cher in der Mittagspause. Permanente Paf- fer nutzen z.B. gern Raucherpflaster (F.r.) oder eine Inhalation, die die krebserregen- den Verbrennungsstoffe ausschließt. Chris- tian Flössner (F.l.) von der Dresdner Saxo- nia-Apotheke: „Jeder muss seinen persönli- chen Favoriten finden. Erst dann wird er das Mittel auch mit Nachdruck anwenden.“ Beißen, schnupfen, kleben! Die TU Dresden bietet ein Rau- cherentwöhnungsprogramm, das aus sieben Gruppensitzungen und zwei Telefonterminen be- steht. Dabei wird ein Rauchstopp- tag festgelegt, es gibt Hausaufga- ben für den Kopf und Tricks zur Motivation. Psychotherapeutin Ri- carda Kling: „So kann man statt Zi- garette einen Kuli beim Telefonie- ren halten, an der Haltestelle ein Buch lesen, sich mit dem gespar- ten Geld belohnen.“ Die Kassen übernehmen bis zu 80 Prozent der Kurskosten. Anmeldung: Tel. 0351/46 33 98 00. Entwöhnung mit ,Kuli‘-Trick Diese Tablette macht dem Niko- tin das Leben schwer: Das ver- schreibungspflichtige „Champix“ belegt an den Nerven genau die Stellen, an denen das Nikotin nor- malerweise andockt. Der Effekt: Die Zigarette bringt nicht mehr den gewohnten Kick. „Sie beginnt schon in der ersten Woche merk- würdig zu schmecken“, sagt Apo- theker Christian Flössner. „Und langsam raucht man dadurch we- niger.“ Die erste Packung reicht für zwei Wochen. Nachteil, so der Experte: „Man träumt wie ver- rückt - also nix für Labile“. Das geht auf die Nerven! Mancher schwört auf Akupunk- tur oder Hypnose. „Ich kenne Leu- te, denen das half, auch wenn Stu- dien die Wirkung nicht nachwei- sen“, so Dr. Ulrich Zimmermann von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Begleitend - gut. Aber man sollte sich nicht allein darauf verlassen.“ Umfassend un- tersucht und berät z.B. Davaajar- gal Mätz Interessierte in Traditio- neller Chinesischer Medizin (www.dresden-international- university.com): „Erst dann wäh- le ich für sie etwa Akupunktur oder Kräutertherapie.“ Die ,bestechende‘ Methode ... Zum Teufel mit dem blauen Dunst - nur der Wille führt zum Ziel. Fotos: Petra Hornig; imago/Susanne Baumgarten, Peter Widmann, suedraumfoto; dpa/Heiko Wolfram Ausgequalmt! An der TU vergeht Ihnen das Rauchen Die Sächsische Zeitung ehrt im Frühjahr 2010 erneut sächsische Unternehmer, die mit Engagement und Mut zum Risiko Wachstum und Arbeit schaffen. Bewerbungen und Vorschläge bis zum 4. Februar 2010 unter: www.sz-unternehmerpreis.de Sachsen sucht den Unternehmer des Jahres! „Die Träumende“, Preisskulptur von Malgorzata Chodakowska unternehmer des jahres ausgezeichnet von der Sächsischen Zeitung Mit freundlicher Unterstützung von:

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Dresden8 MORGENPOST, 8.1.2010

Von Petra Siemon

Jetzt oder nie! Der Jahresstart ist dochein guter Grund, dem Glimmstängel end-gültig Lebewohl zu sagen. Erst

recht bei den eisigen Temperaturen, beidenen man keinen Hund mehr, wohl aberRaucher vor die Tür schickt. Auch wenndie Sachsen als besonders willensstarkgelten - laut einer Forsa-Umfrage halten

bei 69 Prozent zwischen Oberlausitz undVogtland die guten Vorsätze immerhinlänger als ein Vierteljahr -, sollten sichBetroffene für den Dauererfolg Hilfe ho-len. Hier die besten Tipps:

Bei der Nikotinersatztherapie wird demKörper auf schonende Art Nikotin zuge-führt. So eignen sich spezielle Kaugummisund Nasenspray etwa für Gelegenheitsrau-cher in der Mittagspause. Permanente Paf-fer nutzen z.B. gern Raucherpflaster (F.r.)oder eine Inhalation, die die krebserregen-den Verbrennungsstoffe ausschließt. Chris-tian Flössner (F.l.) von der Dresdner Saxo-nia-Apotheke: „Jeder muss seinen persönli-chen Favoriten finden. Erst dann wird er dasMittel auch mit Nachdruck anwenden.“

Beißen, schnupfen, kleben!

Die TU Dresden bietet ein Rau-cherentwöhnungsprogramm, dasaus sieben Gruppensitzungenund zwei Telefonterminen be-steht. Dabei wird ein Rauchstopp-tag festgelegt, es gibt Hausaufga-ben für den Kopf und Tricks zurMotivation. Psychotherapeutin Ri-carda Kling: „So kann man statt Zi-garette einen Kuli beim Telefonie-ren halten, an der Haltestelle einBuch lesen, sich mit dem gespar-ten Geld belohnen.“ Die Kassenübernehmen bis zu 80 Prozent derKurskosten. Anmeldung: Tel.0351/46 33 98 00.

Entwöhnung mit ,Kuli‘-Trick

Diese Tablette macht dem Niko-tin das Leben schwer: Das ver-schreibungspflichtige „Champix“belegt an den Nerven genau dieStellen, an denen das Nikotin nor-malerweise andockt. Der Effekt:Die Zigarette bringt nicht mehrden gewohnten Kick. „Sie beginntschon in der ersten Woche merk-würdig zu schmecken“, sagt Apo-theker Christian Flössner. „Undlangsam raucht man dadurch we-niger.“ Die erste Packung reichtfür zwei Wochen. Nachteil, so derExperte: „Man träumt wie ver-rückt - also nix für Labile“.

Das geht auf die Nerven!

Mancher schwört auf Akupunk-tur oder Hypnose. „Ich kenne Leu-te, denen das half, auch wenn Stu-dien die Wirkung nicht nachwei-sen“, so Dr. Ulrich Zimmermannvon der Klinik für Psychiatrie undPsychotherapie. „Begleitend - gut.Aber man sollte sich nicht alleindarauf verlassen.“ Umfassend un-tersucht und berät z.B. Davaajar-gal Mätz Interessierte in Traditio-neller Chinesischer Medizin(www.dresden-international-university.com): „Erst dann wäh-le ich für sie etwa Akupunkturoder Kräutertherapie.“

Die ,bestechende‘Methode ...

Zum Teufel mit dem blauen Dunst - nurder Wille führt zum Ziel.

Fotos: Petra Hornig; imago/SusanneBaumgarten, Peter Widmann,

suedraumfoto; dpa/Heiko Wolfram

AAuussggeeqquuaallmmtt!! AAnn ddeerr TTUU vveerrggeehhtt IIhhnneenn ddaass RRaauucchheenn

Die Sächsische Zeitung ehrt im Frühjahr 2010 erneut sächsische Unternehmer,die mit Engagement und Mut zum Risiko Wachstum und Arbeit schaffen.

Bewerbungen und Vorschläge bis zum 4. Februar 2010 unter:

www.sz-unternehmerpreis.de

Sachsen sucht den Unternehmer des Jahres!

„Die Träumende“, Preisskulptur von Małgorzata Chodakowska

unternehmerdes jahres

ausgezeichnet von der Sächsischen Zeitung

Mit freundlicher Unterstützung von: