MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014
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Ausgabe 2/2014 • € 2,90www.motmagazine.de
Wie
beim
allerersten
mal
04 SCRaM aFRICa – Wilde Kerle
erkennen einen trend!
08 alter, mach mal hinne, teil II
Schnell fahren geht doch; wenn die
Geschwindigkeit langsam ist.
14 pan aMERika tour
Midlife Crises
oder unbändige abenteuerlust?
22 Must haves... keine ahnung, wie
Du bisher ohne ausgekommen bist.
24 Mein neuer bester Freund: Wie
ich mein Motorrad lieben lernte.
30 Ein Klassiker!
Fischereihafenrennen
Bremerhaven
34 Händler in Deiner nähe
InHalt
Mein neuer bester FreundEine Reise
in die Vergangenheit
SUPERMOTO Ein Mix aus Benzin und Gummi, angst und Enttäuschung.
Wilde Kerle!SCRAM AFRICA
pan AMERika tourMidlife Crises? Oder unbändige Abenteuerlust ?
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1404
08
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Erscheinungsweise jährlich 4 ausgaben.
Jahres-abo-Preis 11,60 Euro.
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redaktion & text
Jens Föhl, Klaus Rohrbach,
Sven Svensson
layout & grafik
Klaus Rohrbach, Heike Kelling
konditionen & preise
Es gelten die Mediadaten 2014
EDItORIal
Unser titelbild verdeutlicht es: Die Freude an der Bewegung
scheint uns von einem wohlwollenden Schöpfer in die Wiege
gelegt worden zu sein.
Das Bild zeigt den Sohn eines rennsportbegeisterten Freundes,
mit begründeter Wahrscheinlichkeit einen Moto GP teilneh-
mer des Jahres 2025.
auch in der schüchternen Rückenansicht erkennbar ist die
Freude an den noch jungfräulichen ersten Fortbewegungen
auf 2 Rädern. Wer sich diesem ursprünglichen Gefühl einmal
ausgesetzt hat, der weiß, dass die Freude daran alterslos ist.
auf unserer diesjährigen DanE-transhimalaya-tour
(www.dane-trophy.de) wird mit Eckhard lehmann ein
74jähriger Motorradmann teilnehmen!
Sir Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mount Everest,
hat auf die Frage, warum er denn den höchsten Berg der Erde
bestiegen hätte, in schöner Schlichtheit geantwortet: „Weil
er da ist!“.
Unser Eckhard beantwortet die Frage, warum er denn an der
transhimalaya teilnehmen wolle: „Weil ich noch nie da war!“.
Hinter beiden antworten verbirgt sich unser Ur-Interesse an
neuen aufgaben und Herausforderungen. Die antwort
unserer Himalaya-abenteurer steht in einer direkten linie
zu unserem titelbild. Die kindliche Freude an etwas neu-
em verlässt uns im besten Falle niemals ganz. Beim 4- und
beim 74-Jährigen verbunden mit der Freude an der be-
sonderen und einzigartigen Fortbewegung auf 2 Rädern.
Dieses Heft handelt im weitesten Sinne deshalb von Mo-
torradmenschen, die sich ihr kleines persönliches aben-
teuer erfüllt haben. Sie haben sich an kleine und große
Herausforderungen gewagt. Sie haben etwas erlebt und
etwas gelernt.
Im besten Fall sind sie daran ein klein wenig gewachsen.
So gesehen waren sie kurz mal wieder Kind.
Und bei dir? Zeit für etwas neues?
ZEIt FüR neues?
IMPRESSUM
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WILDE KERLE!SCRaM aFRICa
Was kann man tun, wenn man auf dem Motorrad bereits alles erlebt hat? Was kann man tun, wenn man aus dem gewohnten und bekannten einmal ausbrechen möchte?
Die SCRaM aFRICa von Karles Vives und seinen Kumpanen gibt die antwort.
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Sum volupta
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SCRaM aFRICa
Einfache technik, einfache Maschinen, ursprüng-
liche landschaft. Ein Roadtrip mit viel Handarbeit
und wenig Komfort. Ein im besten Sinne kindliches
Projekt und eine faszinierende Idee. Dokumentiert
mit beeindruckenden Bildern und ebensolchen
Filmen.
Zudem eine tour, die das leben von Karles verän-
dern sollte.
Mittlerweile ist der Umbau klassischer Motorräder
Karles Beruf und gleichzeitig seine Passion.
(www.fuelmotorcycles.eu).
Die SCRaM aFRICa findet jedes Jahr statt. Und
das Karles einen trend erkannt hat, zeigt sich dar-
an, dass die Zahl der teilnehmer und der tourtage
stetig steigt.
Die SCRaM ist noch immer neu und sie ist zugleich
eine nostalgische Reise.
Zeit für was neues?
Jahre ist es her, als ein paar Jungs einen (Motorrad-)trend früh
entdeckten.
Karles Vives hat Erfahrung mit der Erkennung eines trends.
Bevor er alles auf eine Karte setzte und sein Hobby zum Beruf
machte, war er für eine international agierende Werbefirma tätig.
trenderkennung war sein Beruf. auch darum lebte und lebt Karles
in einer der trendstädte Europas: Barcelona
Wie viele andere auch hatte Karles in den vergangenen Jahren
viel Zeit damit verbracht, seine berufliche laufbahn zu entwi-
ckeln. Und er war damit sehr erfolgreich.
Die Schattenseiten dieses aufstiegs war, dass sein beruflicher Er-
folg, und auch der damit verbundene wirtschaftliche Wohlstand,
ihn auf einen Weg geleitet hat, von dem er irgendwann nicht
mehr wußte, ob es eigentlich der Weg war, den er gehen wollte.
Er ist das Bedürfnis nach weniger abhängigkeit, mehr leiden-
schaft und überzeugung.
Mehr Einfachheit und mehr Ursprünglichkeit.
aus diesem Gefühl heraus entstand SCRaM aFRICa.
Ein nostalgischer Motorrad-trip mit nostalgischen Maschinen
quer durch die marokkanische Wüste. Mit dem Startpunkt in der
mystischen Stadt Marrakesch.TOURTERMIn 2015: 24.04.-03.05.2015
http://www.fuelmotorcycles.eu/scram-africa-es/
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anderen sehen schneller aus, als man selbst.
Erstmalig sind wir bei einem Supermoto-training
in der Halle. Bei lothar Schauer, seines Zeichens
Vollprofi und „Wetten dass“-Gewinner.
Draußen ist es winterlich trostlos und kühl, drinnen
empfängt uns die unvermeidliche trostlosigkeit
einer leeren Karthalle. Es riecht nach Benzin und
Gummi, angst und Enttäuschung.
Vor uns steht eine armada von 16 einheitlichen
Supermoto-Maschinen.
Denn das Besondere an lothars Veranstaltungen
ist ein all-Inclusive-Rundum-Sorglos-Paket: Man
bekommt Halle, Maschine und ein theorieseminar
des Großmeisters in einem abwasch.
Was macht man, wenn man von seinem besten Freund ständig
überholt wird? Man wechselt erst mal die Disziplin.
Zur Erinnerung: Das Ziel unserer Bemühungen ist es, solange die
persönliche Rennstrecken-Rundenzeiten jedes Jahr um mindes-
tens 10sek zu verbessern, bis sie in einem Bereich sind, indem wir
die „Zeit“ veröffentlichen mögen.
Der erste teil unseres Fortsetzungsromans „alta, mach mal hin-
ne“ (siehe MOt_Magazine 1) endete damit, dass wir zum Winter
hin beschlossen hatten, unsere Fähigkeiten bei einem Hallen-
Supermoto training zu verbessern.
Gesagt, getan, gefreut.
Denn es wurde einer der schönsten tage des bisherigen Jahres!
Doch fangen wir vorne an: Es ist immer das gleiche: Man kommt
zu einer irgendwie gearteten Rennsportveranstaltung und alle
„alta, MaCH Mal HInnE!“ scHnell faHren geHt docH; Wenn
die gescHWindigkeit langsam ist.
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Zunächst einmal gibt es aber eine ausführliche Einführung des
Großmeisters. In jedem Wort erkennt man die Begeisterung für
seinen Sport. Es hätte auch eine anekdote weniger sein können,
denn man ist ja schließlich unangemessen nervös, angesichts des
neuen terrains und der neuen Situation. Zumal der Meister auch
drauf hinweist, dass die Sturzstatistik nicht die kleinste ist und
man – wenn schon nicht an seine Knochen – so doch wenigstens
an des Meisters Maschinen denken sollte.
allzu pubertärer Fahrstil würde zunächst mit einer gelben Karte
bestraft und bei hartnäckigen Rowdytum mit phasenweisen aus-
schluß aus der truppe geahndet.
Es ist ein paar Jahre her, dass ich auf einer Super-
moto Strecke war. Ich kann mich aber erinnern,
dass ich es mochte. Der breite lenker und die
niedrigeren Geschwindigkeiten sorgen für weniger
Stress als das Spät-Bremsen-Früh-am-Gas-Gezuppe
auf der Rennstrecke.
allerdings gibt es hier wieder neuen Grund für
nervosität, denn – wie auf Kartbahnen üblich – ist
die Strecke mit Reifenstapeln und angetackerter
Hartplastikleiste eng begrenzt. auslaufzonen?
überschätzt.
Zudem sehen die anderen Jungs mal wieder aus
wie Vollprofis. also das übliche Spiel: Erst mal tief
stapeln und in Gruppe 3 einordnen. Wie schon in
teil 1 dieser kleinen Reihe erläutert, ist das eine
Frage der Persönlichkeitsstruktur.
REnntRaInInG
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Vordermann bei überholabsicht auch gerne mal energisch von
hinten anschreien darf, wenn dieser sich einfach nur breit macht,
um den schnelleren Hintermann nicht vorbei zu lassen.
an Schreierei ist erst mal allerdings nicht zu denken. Viel größer
ist die Sorge, daß ein Halbprofi sich völlig unpassend in Gruppe
3 geschmuggelt hat und nun jeden überholvorgang mit einem
Gebölke wie bei Full Metal Jacket einleitet.
Passiert aber nicht.
Brav und schweigsam absolviert mein braves Grüppchen die
komplette erste Fahrzeit im Stile einer Entenfamilie beim Sonn-
tagsausflug.
nach dieser elternhaften Standpauke erhält man
vom Profi schon in der Begrüßungs-ansprache
erste gute tipps. Um diese dann in den ersten
Supermoto-Runden erst einmal komplett erfolg-
reich zu verdrängen.
Wie immer beim Rennsport, so geht es auch beim
SUPERMOtO um Selbstüberwindung. Das tempo
ist laut tacho überschaubar, aufgrund der Engen
des Kurses, des Gegners im nacken, des quirli-
gen Brüllens der Motoren und nicht zuletzt der
nachklingenden Ermahnungen des Meisters ist der
Stresspegel trotzdem hoch. Zumal, einer der tipps
von Champ lothar beinhaltet, dass man seinen
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REnntRaInInG
schon in der letzten ausgabe berichtet, hat mein
schnellster und bester Freund unsere jahrezehnte-
lange Freundschaft aufs Spiel gesetzt, als er mir auf
meine naive Frage nach dem besten Bremspunkt in
Oschersleben die ingenieurhaft-nüchterne antwort
gab: „Bei deinem tempo brauchst du eigentlich
nicht zu bremsen“.
Wenn mein Gefühl mich nicht täuscht, wirkt mein
guter Freund ein wenig Supermoto-müde. Mit un-
angemessenem Selbstvertrauen setze ich mich also
am Start zum letzten turn an seine Versen.
Ich studiere ca. 5 Runden seine linie. Und zwar aus
dichter Entfernung. Es bleibt dabei, dass mir die en-
gen Kehren liegen und, als ich merke das ich einen
Geschwindigkeitsüberschuß besitze, schreie ich ihn
ohne lange darüber nach zu denken in einer dieser
engen Kurven von hinten an!!!!!
Erstmal nur am Scherz. als ich dann aber merke,
trotzdem oder vielleicht auch deswegen ist SUPERMOtO schon
mit dem ersten Ziehen am Hebel ein großer Spaß.
Von Runde zu Runde gewinnt man Sicherheit. Man lernt den Kurs
zu lesen. Der variierende abstand zum Vorder- bzw. Hintermann
signalisiert deutlich, welche Streckenabschnitte gelungen oder
verbesserungsfähig sind.
In meinem Fall sind die engen Kehren leidlich gelungen, die lang
gezogene Rechtskurve im Süden der Strecke aber stark verbes-
serungsfähig. nachdem die Schwächen dort Runde für Runde
geringer werden, gelingen die ersten zarten überholmanöver.
natürlich ohne rüde verbale ankündigung vor der Kurve.
Denn im leben und auf der Rennstrecke gilt: Wer nur wenig
kann, sollte erst mal die Fresse halten.
Mit jedem Kilometer aber wird die gesamte Gruppe mutiger.
Wer zu früh bremst, verliert, gilt letztendlich auch beim SUPER-
MOtO.
noch vor der Halbzeitpause ist die Sicherheit und das Selbstbe-
wußtsein soweit gestiegen, dass ich mich geschwind in Krabbel-
gruppe 2 einsortiere.
In der Pause dann gibt der Meister ein paar seiner eigentlich
streng geheimen Profitipps weiter (Blickrichtung, Druck auf
die Fußraste, Drifteinlenkung...). Und siehe da – entgegen der
Gewohnheit aus seligen Schulzeiten – hat man tatsächlich einmal
zugehört und ist sogar bereit ist, das Gelernte zu verinnerlichen...
und der lerneffekt in Gruppe 2 setzt sich kontinuierlich fort.
Es sind noch 2 turns zu absolvieren und, wenn es denn schon mal
läuft, schummel ich mich übermütig in Gruppe 1. Ich gehörte das
letzte Mal in die sportliche Bestengruppe, als es bei den Bundesju-
gendspielen noch Ehrenurkunden gab. Jetzt aber, überraschung,
überraschung, schaffe ich es auch in dieser Heldentruppe, dass
angeschlagene tempo nicht nur mit zu gehen, sondern sogar gut
dabei zu sein.
Vorne im Feld tummeln sich schon den ganzen abend meine
beiden Kumpels, von denen ich in der letzten ausgabe berich-
tete. Sie sind auf der Rennstrecke Oschersleben mittlerweile in
unerreichbare Zeit-Regionen vor gedrungen. Im Vergleich zum
Racetrack regiert hier aber eher die langsamkeit. Und langsam
kann ich anscheinend.
Vor dem letzten turn dämmert mir also, dass die Chance ge-
kommen sein könnte, eine ewige, tiefe Schmach zu tilgen. Wie
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dass ich tatsächlich schneller bin, und da ich ja nun
schon mal geschrien habe, kommt es jetzt auch
nicht mehr drauf an.
Vor jeder engen Kurve fahre ich so dicht wie mög-
lich auf und bölke ein bißchen rum.
So gut man eben schreien kann, während man
Grinsen muß.
trotz Helm und rückwärtiger ansicht, kann ich die
Irritation bemerken, die mein Geschreie auslöst.
Seit dem „bei-dem-tempo-brauchst-du-eigentlich-
gar-nicht-bremsen“-Spruch sind jetzt cirka 5 Jahre
vergangen. Für jedes vergangene Jahr habe ich
jetzt cirka 3x rum gebölkt.
2 Runden vor Schluß ist mein ehemals bester
Freund entnervt und läßt mich innen vorbei. Ich
rolle also, aus Krabbelgruppe 3 kommend, im letz-
ten turn des ganzen tages vor ihm ins Ziel!
Mein zufrieden dümmliches Grinsen hält die ge-
samte Rückfahrt.
Bei der sprachlichen analyse des Supermoto
abends schaffe ich es sogar noch einzubauen, daß
er bei seinem tempo eigentlich gar nicht hätte
Bremsen brauchen.
Damit sind wir quitt.
nach 14 tagen war unsere Freundschaft wieder
ganz die alte.
Ob ich jemals wieder Supermoto fahre, weiß ich
noch nicht. Es war der schönste tag des Jahres und
eigentlich kann ich ihn nur noch zerstören.
allerdings macht die Sache großen Spaß und in
Oschersleben wird dieser triumph ein paar Sekun-
den bringen. Hoffentlich.
lust auf was neues?
Kontakt: team lothar Schauerhttp://www.teamls.de/
REnntRaInInG
KOMFORT IST EINE FRAGE DES GEFÜHLS. KONTROLLE AUCH!
SBK-Lenker-Kit BMW K 1300 S / R
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AC Schnitzer Motorrad-Technik Neuenhofstraße 160 | 52078 Aachen Tel.: 0241/5688300 | Fax: 0241/5688135www.ac-schnitzer.de | [email protected]
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midlife crisesODER UnBänDI GE aBEntEUERlUSt?
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Pan aMERIKa tOUR
…KEInE AhnUng - IST AbER AUCh EgAl! WIR WOllTEn MOTORRAd-
FAhREn Und WIR WOllTEn REISEn. Und SO KAM EIn FAST 41.000 KM
lAngER RITT AUF dEM PAzIFISChEn FEUERRIng zUSAMMEn.
FREIhEIT, ATEMbERAUbEndE nATUR, hIlFSbEREITE MEnSChEn Und
zWEI MOTORRAdFAhRER, dIE WAhRSChEInlICh nIEMAlS In dER
lAgE SEIn WERdEn, dAS ERlEbTE zU VERgESSEn.
TExT Und FOTOS hAnS-dIETER hUSFEldT Und JUlIA bECKERext und Fotos Hans-Dieter Husfeldt und Julia Becker
midlife crisesODER UnBänDI GE aBEntEUERlUSt?
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ben; weniger ist mehr! auch wenn ich auf Schuhe
stehe (eine weitere Macke!), nur das nötigste darf
mit Motorradbekleidung, Werkzeuge, Zelt, Isomat-
te, Schlafsack und Campingkocher müssen einiges
aushalten und sollten von top Qualität sein, der
richtige Reifen bedeutet Vertrauen und Fahrspaß.
Zum ersten Punkt: Ich bin, seitdem ich meine af-
rica twin habe, im africa twin Forum/Stammtisch
Westerwald (www.africatwin.de). Die Jungs haben
mir, und später uns, unglaublich viel beigebracht
und die typischen Schwachstellen des Motorrades
überprüft und teilweise ersetzt.
Zum zweiten Punkt: Ich habe nur meine Cross-
stiefel und ein Paar turnschuhe mitgenommen
– autsch! Zum dritten Punkt: 2012 hielt ich eine
Werbung von DanE in den Händen – hier suchte
man Paare, die mit ihrem Motorrad auf Weltreise
gehen.
Wir haben uns beworben und waren überglücklich,
dass DanE uns ausgewählt hat. Denn wenn man
mal überlegt, was die Motorradbekleidung auf
dieser tour alles aushalten muss: Kälte in alaska/
Canada und in den anden Südamerikas; Sonne im
Death Valley, auf der Baja California/Mexico und
überhaupt Mittel- und Südamerika; Regen in den
nebelwäldern von Ecuador, im norden Kaliforniens
und zur Regenzeit in Mittelamerika; trockenheit/
Staub in den Wüsten Perus und Chiles, die ataca-
ma Wüste gilt als trockenster Platz unseres Globus.
Solche Extreme gibt es im heimatlichen Westerwald
selten. Wir haben uns für die Jacke lIMFJORD und
die Hose BROnDBY entschieden und ich darf es
vorwegnehmen: es war eine Superentscheidung!
Ich musste raus hier! Eine trennung, tag ein, tag aus der gleiche
Rhythmus und überhaupt hatte ich das Gefühl, dass mir jede Ent-
scheidung abgenommen wird und ich nur noch fremdbestimmt
werde. So nahm ich mir eine auszeit von 12 Monaten. auch
wenn man mir mehr oder weniger deutlich bescheinigte, dass
das der beruflichen Karriere nicht unbedingt zuträglich sei. Egal!
Ich fing an zu planen, verbesserte meine Spanischkenntnisse und
frischte meine Selbstverteidigungskünste mit Krav Maga auf.
Denn mit aussicht auf ein Jahr Freiheit und einer zuverlässigen,
alten africa twin hatte ich bei einer Flasche Bier auf die große
Weltkarte geschaut und plötzlich war alles klar: ich fahre von
alaska runter nach Chile. Dieser Weg scheint für mich vorbe-
stimmt, denn ich spreche englisch, da ich als austauschschülerin
mal ein Jahr in den USa verbracht hatte und habe über die Jahre
spanisch gelernt. Die Westküste amerikas liegt auf dem soge-
nannten pazifischen Feuerring und viele Sendungen und Reporta-
gen sprechen immer wieder davon, wie vielschichtig und interes-
sant der amerikanische Kontinent ist.
1 ½ Jahre bevor es losging verliebte ich mich wider jeder Statistik
(über 40, weiblich und nicht reich = angeblich ist es wahrschein-
licher im lotto zu gewinnen als mit diesen Voraussetzungen eine
feste Beziehung einzugehen!) Zum Glück akzeptiert mein traum-
mann meine Macken. Denn davon hab ich einige! Im Gegenteil,
er unterstützte mich und bestärkte mich darin, dass ich auf jeden
Fall die geplante tour angehen solle.
HaDi (Hans-Dieter) erkämpfte sich mit vielen überstunden und
altem Urlaub fast 5 Monate frei und so war der Plan, dass ich
zwar alleine in anchorage starte, wir aber ab las Vegas gemein-
sam weiter fahren.
Wenn man mal ganz nüchtern an die Sache rangeht sind eigent-
lich nur wenige Dinge wichtig: man sollte sein Motorrad kennen
und zumindest einen Grundsachverstand von dem Fahrzeug ha-
auspacken im Cargo-Bereich von anchorage anfahrt auf den Mt. Mc. Kinley
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Pan aMERIKa tOUR
deutlich entspannter. Die natur in alaska ist atemberaubend und
ganz oft habe ich das Gefühl ganz klein zu sein. aber genau das
ist es, was ich hier genieße. Mit einer Fähre geht es von Whittier
aus nach Valdez. Die Fahrt geht durch den Prinz William Sund.
Valdez gelangte 1989 zu trauriger Berühmtheit, als ein tanker
hier Millionen liter von Öl verlor und der ganze Küstenstreifen
verloren schien. überraschender Weise hat sich die natur jedoch
schnell erholt und so erinnert heute für das ungeübte auge nichts
mehr an die Katastrophe.
als ich mich in den Campingplatz von Valdez einschreiben will
und ich die nette Dame hinter dem tresen nach dem Wifi-Kenn-
wort frage, lächelt sie und sagt: 3bearcubs – also übersetzt: 3
Bärenjunge. Ich frage genauer nach und sie erklärt, dass der Stolz
der Stadt eine Bärin ist, die 2012 drei Bärenjunge durch den har-
ten Winter bekommen hat. Gerade vor einer Woche sei sie wieder
hier neben dem Campingplatz gesehen worden und alle drei
Jungbären seien noch am leben – was eine Seltenheit ist. Blöd
nur, dass die Bärin gar keine Scheu vor Menschen hat und sie die-
ses Verhalten auch ihren Jungen beibringt. Während ich mein Zelt
aufbaue überlege ich noch kurz, ob ich mir jetzt noch drei weitere
Bärensprays kaufen sollte, komme jedoch zu dem Entschluss, dass
ich auf lücke setze.
Von Valdez geht es zunächst in Richtung norden. Mein Weg
führt mich über den Hatcher Pass Richtung Denali national Park
– der sicherlich berühmteste naturpark in alaska. teil des Parkes
ist der Mount McKinley, der mit seinen 6193 m der höchste Berg
nordamerikas ist. Dieser Berg ist nur selten ohne Wolken zu
sehen – doch ich habe Glück und kann ihn drei tage in Folge klar
sehen. alaska ist so gut zu mir!
Es geht immer weiter Richtung norden. Einen kurzen abstecher
gönne ich mir jedoch: Der Stampede trail führt fast bis zum
Magic Bus – dem Ort wo der Film „Into the Wild“ endet. Ich
fahre den kleinen Wildpfad nur ein Stück und merke bereits nach
einigen kleinen Flussdurchfahrten, dass ich dieses abenteuer
Was den Reifen angeht, hält es sich ähnlich wie mit
der Kleidung – und hiermit zum letzten Punkt: am
besten man entscheidet sich für den, mit dem man
sich wohl fühlt. Bei uns hieß das: K60 SCOUt von
Heidenau.
alaSKa! allein nur der name verspricht abenteu-
er, Freiheit und weites land. So ging es für mich
anfang Juni 2013 los. Meine alte twin wurde
nach anchorage geflogen und ich folgte ihr ein
paar tage später. Das Motorrad aus dem Zoll zu
bekommen war leicht, denn ich hatte die entschei-
denden Papiere (EPa - Environmental Protection
agency). So schraubte ich bei 18 Grad und strah-
lendem Sonnenschein mein Motorrad zusammen
und schwups rollten die Räder und die ersten von
insgesamt 40.700 km wurden abgespult.
alaska ist flächenmäßig fünf Mal so groß wie
Deutschland. Zunächst fahre ich in Richtung Kenai-
Halbinsel. Sie liegt westlich von anchorage. auf
der einen Seite liegt Seward und auf der anderen
Homer mit der landzunge Homer Spit. Um Kosten
zu sparen campe ich.
Jeder und alles warnt mich vor den Bären in alaska
und Canada. Bereits hier in Deutschland gibt es
Geschichten über Geschichten von überfällen der
Bären auf einsame Camper. also ist eine der ersten
aktionen in einem Outdoorladen ein Bärenspray zu
kaufen. Die amerikaner lachen darüber. Hier oben
in alaska hat jeder Schusswaffen dabei. Ich beher-
zige die ganzen guten tipps und lagere natürlich
keine nahrungsmittel/Getränke im Zelt, aber auch
keine Medikamente, keine Zahnpasta und kein
Mückenspray. anfänglich! Denn mit den tagen
und Wochen die ins land ziehen, wird man doch
top of the World Highway Im Denali national Park
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World“ Highway und Dawson City sind Orte die
ich niemals wieder vergessen werde. Hier ist alles
wild, ursprünglich und ehrlich. Immer mal wieder
sieht man Menschen beim Gold schürfen, Der
Wind, die Wolken und leichter Regen machen die
ohnehin schmierige Strecke noch „interessanter“
und so bin ich mal wieder am Ende meiner Kräfte
als ich runter auf den breiten Yukon River zufahre.
Das Motorradtreffen ist lustig und findet in Wild-
west Kulisse statt – denn in Dawson City scheint
Ende des 19. Jahrhunderts die Zeit stehen geblie-
ben zu sein. Die Sonne geht hier 24 Std. nicht un-
ter – sie beschreibt einen ovalen Kreis am Himmel.
Es ist Sommersonnenwende.
nach drei tagen wildem Motorradtreffen im
norden Kanadas, befahre ich in Kanada den
alaska Highway. Dieser beginnt bei Kilometer 0 in
Dawson Creek (nicht zu verwechseln mit der eben
erwähnten Stadt!!!) und führt hoch bis nach alaska
zur Delta Junction. Ich fahre die Straße also abstei-
gend und kann voraus nehmen, dass ich nirgend-
wo wieder so viele wilde tiere gesehen habe, wie
auf den folgenden ca. 987 km.
Es fängt an mit Elchen, Seeottern und unzähligen
Bären – im Gegensatz zu einem wirklich großen
Grizzly im Denaly nP sind sie jedoch kleiner und
schwarz. Zu anfang habe ich beim Vorbeifah-
ren gedacht, es sei ein Schäferhund, bei näherer
besser nicht ohne Begleitung und SPOt (not-GPS Signal) machen
sollte. also geht es zurück auf den Georg Parks Highway und
dann frohen Mutes auf den Dalton Highway, der kurz hinter der
Stadt Fairbanks zur Piste wird und hinauf bis zum arktischen Oze-
an nach Dead Horse führt. Die Piste empfinde ich als schwierig
– ständig wechselt der Untergrund von Schotter auf Matsch, Sand
und so weiter. Da die Straße von vielen riesigen trucks befah-
ren wird und der Permafrost immer wieder teile der Piste reißen
lässt, wird sie ständig ausgebessert. Und das immer mal wieder
mit einer dicken, roten Matschepampe (man verzeihe mir mein
Fachvokabular!). nicht nur einmal kommt mein schwer belade-
nes Streitross ins Schlingern und ich kann an einer Stelle nur von
Glück reden, dass ich nicht vor einen dieser viel zu schnell fah-
renden lKW gestürzt bin. als ich das übliche Poserfoto am arctic
Circle mache, bin ich bereits völlig fertig. Die letzte Möglichkeit
Sprit zu tanken und zu übernachten ist die Kleinstadt Coldfoot.
Ich darf neben der tankstelle mein Zelt aufbauen.
Das gelingt nur mit massivem Einsatz eines Mückensprays, wel-
ches hier in Deutschland niemals zugelassen würde, da es zu 80%
Deet enthält. Das Gift greift Plastik, leder und Kleidung an. aber
anders lässt sich der „State Bird of alaska“, wie die Einheimischen
lächelnd ihre Riesenmücken nennen, nicht bekämpfen. am nächs-
ten Morgen entscheide ich wieder zurück zu fahren und mir die
letzten Kilometer über die naheliegende Brooks Range zu sparen.
Ziel ist die Kleinstadt tok. Hier wollen sich einige Motorradfahrer
treffen, um dann gemeinsam über den top Of the World High-
way (auch offroad) nach Dawson City/Canada zu fahren. Denn
in Dawson City ist am jährlich 21.06. ein berühmtes Motorradt-
reffen: Das „Dust to Dawson“ treffen. tok, der „top Of the
Bisonherde auf dem alaska Highway Streetdance in Dawson City beim „D2D“
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Betrachtung und langsamerer Fahrt erkennt man jedoch, dass das
tier nicht auf Kommando „Sitz“ machen wird. auch fahre ich an
einer Herde Pferde vorbei. Sie laufen hintereinander, ohne Halfter
oder Brandzeichen auf dem Seitenstreifen des Highways, als hät-
ten sie es so gelernt. Ich erblicke meinen ersten Bison und kann
nicht widerstehen. Ich halte in ca. 300m Entfernung an, schnappe
mir meine Kamera und gehe ruhig redend auf das tier zu. Er liegt
gemütlich in einem Sandloch neben der Fahrbahn. Plötzlich steht
er auf, nimmt den Kopf runter und scharrt schnaubend. OK – das
Zeichen verstehe ich. Rückwärtsgehend verabschiede ich mich um
ca. 200 km weiter südlich in einer ganzen Herde Bisons zu stehen.
In der Herde sind die tiere deutlich ruhiger und freundlicher. Man
gibt mir den Rat mich vor einzelnen Bullen fern zu halten.
Zu spät!
Ich schaue mir in Kanada noch den Schilderwald von Watson
lake, die national Parks Jasper und Banff, sowie die Gegend um
Kelowna an, um dann über Vancouver nach Vancouver Island zu
fahren und um abschließend diese Insel an zu schauen.
überall wo ich auftauche, überall wo ich leute anspreche oder
angesprochen werde, werde ich freundlich behandelt. auf einer
Fähre zwischen dem Festland Kanadas, in der nähe von Kilometer
0 des berühmten Highways 101, lädt mich eine Frau zu sich ein.
Sie will mir mehr über die Gegend erzählen und ich kann Duschen
und Wäsche bei ihr waschen: Das tollste angebot, das man einer
Motorradreisenden machen kann: Duschen und Wäsche wa-
schen! Die Reise lehrt mich bereits früh, dass die Menschen sehr,
sehr freundlich sind.
Von Vancouver Island aus nehme ich eine Fähre nach Port
angeles und bin somit wieder auf dem Gebiet der USa. Obwohl
ich eigentlich grob Richtung Süden muss/möchte, kann ich nicht
widerstehen und fahre vom Staat Washington aus über Idaho
nach Montana, um dann nach diesem ausreißer nach Osten wie-
der zurück in Richtung Pazifik zu fahren. In Washington bleibe ich
einige tage am Mt St Helens und erwandere die unbeschreibliche
natur. 1980 ist bei einem Vulkanausbruch der halbe Berg weg-
gesprengt worden. Die Gegend wurde seither weitestgehend in
Ruhe gelassen, um zu schauen wie sich Mutter natur erholt. Ich
fliege mit einem Hubschrauber über den Krater, in dessen Schlund
sich bereits wieder ein kleiner trichter erhebt. Mount St. Helens
ist ein junger Vulkan – das war noch nicht alles!
Weiter geht es Richtung Süden durch Oregon in den norden Kali-
forniens. Hier schaue ich mir den Redwood nP mit seinen riesigen
Bäumen an, die naturparks Yosemite und lasson. Schließlich
Pan aMERIKa tOUR
Valley of Fire
Route 66
Redwood national Park
Zufahrt auf den Bryce Canyon
20
landes. Die Halbinsel ist 1.200 km lang und an
manchen Stellen nicht breiter als 80 km.
Hier erleben wir unsere „Road of Bones“:
Wir biegen von der mittig über die Halbinsel ver-
laufenden Bundesstraße 1 rechts ab und es fängt
mit leichtem Schotter an, der auch (noch) gut zu
fahren ist. Wir haben Spaß und fahren mit ca.
40-50km/h durch die Wüste – voller Vorfreude auf
den Pazifik, er soll knapp 40km nah sein. als ich
ein Sandloch übersehe und ziemlich heftig stürze
bekommt die Euphorie einen ersten Dämpfer. Zum
Glück ist absolut nichts passiert, und das, obwohl
ich hart auf der linken Körperhälfte aufgeschlagen
bin – leider war das Sandloch an der Sturzstelle
bereits vorbei und ich liege auf hartem Geröll. Wir
haben tolle Kleidung und die zusätzlich erworbe-
nen Protektoren (insbesondere der Hüftprotektor)
sind Gold wert!! Wir können also schnell wieder
lachen und dem Motto huldigen „Zuerst ein Foto,
dann wieder aufrichten“. Weiter geht es, wenn
auch langsamer, da der Schreck schon ein wenig in
den Knochen steckt! Die Straße wird im weiteren
Verlauf immer schlechter, wir diskutieren umzudre-
hen, wollen aber in dieses Dorf am Pazifik, es soll
dort so schön sein.
Ich versuche mal die Straßenverhältnisse zu
beschreiben: Wüste mit ca. 45-56 Grad Celsius,
Schotter, Waschbrettmist, weicher Sand, steil
bergauf und steil bergab, völlig ausgespülte Stra-
komme ich auch noch auf den schmalen Grad, dass es toll wäre,
Ende august durch das Death Valley zu fahren. Man glaubt gar
nicht, wie angsteinflößend die Sonne bei über 54 Grad Celsius
sein kann – kein Schatten, kaum Menschen und ich bin froh, dass
mein altes Motorrad nicht überhitzt.
am 28.08. treffe ich nach 18.300 km in las Vegas auf HaDi und
freu mich, dass er bei mir ist und wir ab jetzt zu zweit fahren. Es
geht tiefer ins Mormonen land, denn wir wollen uns das Valley of
Fire, den Zion nP und den Bryce Canyon anschauen. Die natur ist
mal wieder grandios – ich weiß es langweilt, aber es ist nun mal
so! Danach geht es über traumstraßen zum Gand Canyon, den
wir uns vom norden und vom Süden aus anschauen.
Und dann kommt eine dieser Straßen, die bei Motorradfahrern
Pipi in die augen treiben. Die berühmte Route 66 fahren wir
Richtung Westen, um durch Oatman mit seinen wilden Eseln und
durch die Mojave-Wüste nach la zu fahren. In la treffen wir
uns mit einem Freund aus dem africatwin Forum. Sein Haus als
Basisstation und Garage nutzend, können wir wichtige Instand-
setzungsreparaturen machen und haben noch den ultimativen
Reiseführer. Das ist schon ein riesiger Unterschied zu der Einsam-
keit der national Parks. Hier in la tobt der Mobb – die Highways
sind randvoll gefüllt und wir kämpfen uns durch den „trafficjam“.
als Kontrastprogramm zu den traumhaften landschaften gönnen
wir uns Hollywood, Manhattan Beach und einige andere Höhe-
punkte der Millionenstadt.
nach fünf luxuriösen tagen in la zieht es uns wieder hinaus und
der Weg führt uns über den verruchten Grenzübergang tijua-
nas nach Mexico auf die Halbinsel Baja California im Westen des
Fahrt nach Punto Canoas
21
sieht sehr unbewohnt aus.....blöd, denn auch mit dem trinkwas-
ser haben wir uns verschätzt (knapp 7 liter waren weg!!!!), die
anstrengungen hatten ihren tribut gezollt.
Plötzlich, wie schon so oft, kommt ein Mann aus der Dunkelheit
auf uns zu. Er heißt Jesus und wohnt hier mit seiner Frau und
bietet uns spontan Wasser oder Kaffee an. Er zeigt uns einen
Zeltplatz direkt neben seinem Haus. Die Menschen die wir treffen
sind und bleiben sehr hilfsbereit. Wir bauen in Windeseile das Zelt
auf und gehen für eine Katzenwäsche in den Pazifik – ein tolles
Gefühl das frische Meerwasser auf dem völlig verdreckten und
versandeten Körper. Der Halbmond steht über uns und zaubert
einen silbernen Streifen auf das Meerwasser. Die Wellen rollen
gleichmäßig und sehr laut auf uns zu. nach einer nacht tiefschlaf
verlassen wir am nächsten Morgen das Fischercamp mit frischen
Wasservorräten und müssen den gleichen Weg zurückfahren, da
alle anderen Verbindungswege durch die Stürme zerstört wurden.
Im nachhinein erzählen wir die Ereignisse gerne, aber zu dem
Zeitpunkt hat das sehr viel von uns abverlangt.
........ und es geht noch weiter !!!
ßenabschnitte mit bis zu 50cm tiefen und genau so
breiten längsrissen schaffen eine Restfahrbahn von
ebenfalls 50cm – all das ständig und unvorherseh-
bar abwechselnd. ab und an wurde das Gröbste
durch feinsten Schotter ausgebessert, der mindes-
tens 30cm tief ist und überhaupt keinen Halt gibt,
die Motorräder sinken sofort ein.
Ein vorbeikommender Minenarbeiter erklärt den
weiteren Weg bis zu einer Oase und zwei Fischer-
camps am Meer...kein Dorf, nur Fischer, aber egal
…. ist ja nicht mehr weit. nach gut 30km erreichen
wir die Oase, ein wunderschöner anblick, denn
dort bieten Bäume einen kleinen Schatten in der
sengenden Sonne. Es gibt zwar Häuser, aber keine
Menschen zu sehen. also weiter in die Wüste
hinein. Die Straße wird kurz besser, wir atmen auf.
aber nach 10km kommt der abzweig zur Miene.
Wir fahren weiter nach Punta Canoas. Jetzt wird
es richtig gruselig! Keiner hat uns gesagt, dass die
tropischen Regenfälle, die hier vor Wochen nieder
gegangen sind, die Wege nahezu unpassierbar
gemacht haben. Jeder km ist ein Kampf und bei
einer abfahrt mit losem groben Schotter und tiefen
Furchen zerreißt es uns immer wieder. Völlig fertig,
bei Dunkelheit und nach mehr als 70km erreichen
wir das Fischercamp, ja wirklich nur ein Camp.
Eine Kombination aus Müllplatz, Fischerbooten,
mehr oder weniger funktionsfähigen Wohnmobilen
und ein paar gemauerten Unterschlüpfen.... alles
Pan aMERIKa tOUR
Sturz auf dem Weg zum Punta Canoas
Den kompletten Reisebericht findest Du unter: www.fahrbelwesen.de
Eckdaten:
nördlichster Punkt: Coldfoot/alaska
Südlichster Punkt: Constitución/Chile
tiefster Punkt: 68m unter Meeresspiegel im Death Valley
Höchster Punkt 4700m ein Bergpass in Peru
niedrigste temperatur: Minus 4 Grad (erstaunlich warm!) in alaska
Höchste temperatur: 56 Grad auf der Baja California
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MEIn nEUER BEStER FREUnD
lost in moldaWien oder: Wie icH mein motorrad lieben lernte.
25
UMBaUtEn
Gegenwart erwachsen ist, aber doch immerhin ein halbnacktes,
scharfes Gerät, dass den Eindruck macht, als könne man mit ihm
interessante Zeiten verleben. Besonders wenn man bedenkt, wie
wir unsere Beziehung begonnen haben.
(siehe MOt_Magazine 1, 2014)
Was liegt also näher, als die frische Beziehung gleich zum Start
mit einem veritablen abenteuer zu beginnen? Gemeinschaftlich
auf in den wilden Osten!
Frisch aus der Werkstatt kommend, führten mich die ersten 5000
km mit meiner neu gestylten Gummikuh aus dem Jahre 1992 bis
an das schwarze Meer und zurück.
Zumindest fast, aber dazu später mehr...
In vielerlei Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit. auch in
meine eigene.
Ziel meiner Reise ist Bessarabien, eine kleine Region in der Mitte
von Moldawien.
In Bessarabien wiederum liegt ein kleines Dorf namens albota.
Und in diesem kleinen verlassenen nest ist mein Vater geboren.
Ein Ort und ein name, der mich in meiner Jugend begleitet hat.
Ein Ort den ich nie gesehen habe, der aber eine Bedeutung für
mich hat. Ein teil von mir, von dem ich eine Vorstellung habe, die
ich endlich mit der Realität abgleichen mußte.
Mit dem Motorrad ist es wie mit den Beziehungen.
natürlich ist die Schönheit des Partners von nicht
unentscheidender Bedeutung. Für die Dauerhaftig-
keit der liebe ist es aber von größerer Bedeutung,
dass man in der lage ist, gemeinschaftlich durch
Höhen und tiefen zu gehen, sich aufeinander
verlassen kann und auch in der Partnerschaft dem
leben gegenüber neugierig und aufgeschlossen
zu bleiben.
Mittlerweile hat meine BMW R100R aus dem
Jahre ´92 eine doch angenehme äußerliche Gestalt
erhalten.
Für die Bewältigung des lebens ist das äußere aber
bekanntermaßen nur von geringer Bedeutung. Ob
man das gemeinschaftliche leben auf Dauer wird
bewältigen können, testet man am besten, wenn
man die noch junge Beziehung einem kleinen
Extremtest unterzieht.
In der vergangenen ausgabe habe ich darüber
berichtet, wie aus dem häßlichen Entlein der
beginnenden 90er Jahre durch starkes Zupfen am
Gefieder zwar noch nicht der schönste Schwan der
26
Ein kurzer geschichtlicher Exkurs also: anfang des
19 Jahrhunderts, am 29. november 1813 erließ
der russische Zar alexander I. ein Manifest, das
deutsche Siedler bei einer ansiedlung in Bessarabi-
en zahlreiche Privilegien versprach. Unter anderem
bekamen sie land geschenkt und zinslose Kredite
gewährt. Zudem wurde ihnen garantiert, dass sie
ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten und
sich selbst verwalten dürfen. angelockt von einem
eigenständigen, besseren leben, siedelten die Vor-
fahren meines Vaters aus dem Schwäbischen um in
die unbekannte Weite Bessarabiens.
Im Zuge des 2. Weltkriegs flohen die Deutschen
aus Bessarabien „Heim in Reich“. Mein 14jähriger
Vater führte seine Geschwister in einer monatelan-
gen, ziellosen Odyssee durch halb Europa, bis sie
in einem kleinen Ort an der norddeutschen Küste,
meinem späteren Geburtsort, eine neue Heimat
fanden.
Die Geschichten der Flucht, die Fremdheit Bessara-
biens, die alten mitgebrachten Bräuche faszinierten
mich während der gesamten Kindheit. Je älter ich
wurde, desto mehr wollte ich wissen, wie dieses
fremde land zum Charakter, zur Persönlichkeit
meines Vaters beigetragen hat. Und, soviel sei ge-
sagt, am Ende meiner Reise habe ich ihn und somit
auch mich besser verstanden.
Ich habe mich mit dem Motorrad auf die Reise ge-
macht, da ich zumindest ein wenig verstehen woll-
te, welche Entfernung mein Vater auf seiner Flucht
in die Heimat zurück legen mußte. Ich wollte die
Regionen sehen, die er vor Jahrzehnten durchquert
hat. Ich wollte erleben und erfahren, wie sich land,
landschaft und Menschen verändern, wenn man
auf dem Weg gen Osten ist.
Die beste art diese Erfahrungen zu machen, ist die
Reise mit dem Motorrad.
Ich hielt es auf dieser tour aber für unangemessen,
dafür ein modernes Reisemotorrad zu verwenden.
Es sollte eine nostalgische Reise werden und ich
wollte daher ein nostalgisches Motorrad und eine
nostalgische art des Reisens. Kaum Gepäck, keine
vorgeplante Strecke, noch nicht einmal moderne
Gore-tex Bekleidung. Mit einer lederjacke einer
Motorradjeans und der guten, alten Gepäckrolle
aus unserem Programm machte ich mich daher auf
den Weg gen Osten.
27
UMBaUtEn
28
UMBaUtEn
auf den Weg zu den Wurzeln meines Vaters.
Es sollte die beste, aufregendste, erinnerungswürdigste
tour meines lebens werden.
Und sie sollte dazu führen, dass meine BMW R100R uns
niemals im leben wieder trennen werden.
Teil 1: Polen, Ukraine, Moldawien
thomas Hübner, unser lieblingshändler aus Cottbus
staunt nicht schlecht, als ich mit dem Boxer im Gepäck
den Hof schubbere. Da die deutschen autobahnen doch
eher freudlos sind, steht mein neues Gefährt auf der
Fahrt nach Cottbus hoch und trocken auf dem Hänger.
thomas ist aus alten DDR-Zeiten mit hohem Wagemut
und Improvisationskunst gesegnet, aber mein Plan auf
einen 5000 km trip durch die ehemals sozialistischen
Bruderländer mit einem ebenso nostalgischen, wie
unerprobten Fahrzeug, führt doch zu anhaltenden
Kopfschütteln. Erst recht, als ich ihn bitten muß,
daß sein Mechaniker doch noch mal nach der mit
Schellen befestigen Gepäckträgerverlängerung
schauen möge.
60min Kopfschütteln, ein paar Schwünge mit dem
Schraubenzieher und einen guten Kaffee später
mache ich mich auf den Weg zur Grenze.
Gibt es etwas Schöneres, als den Einstieg in das
eigene, kleine abenteuer?
Zeit für etwas neues! Den fernen europäischen
Osten hatte ich noch nie erfahren.
Fortsetzung folgt...
29
30
HaFEnREnnEn
Ob im Fahrerlager oder auf der Händlermeile, an den Kurven
oder an der seit 1952 am selben Platz befindlichen Start-/Zielge-
rade: Die Stimmung unter den rund 20.000 Besucherinnen und
Besuchern war bestens.
nur Petrus sorgte mit seinen Kapriolen für zwischenzeitliche Un-
ruhe. Während die große Mehrheit der trainings- und Rennläufe
bei strahlendem Sonnenschein stattfand, gab es am Sonntag- und
am Montagnachmittag überraschende Schauer. letztere (Montag
gegen 17:30) so stark, dass das Rennen etwas kürzer ausfiel als
geplant und schon nach 16 statt 19 Rennläufen beendet wurde.
Schon bei der traditionellen Schlussrunde gegen 18 Uhr hatte der
Himmel seine Schleusen wieder geschlossen, und eine bunte Mi-
schung der verschiedensten Motorräder und Fahrer drehte unter
großem applaus eine oder auch mehrere Ehrenrunden – ange-
führt von Renn-Organisator Hinrich „Hinni“ Hinck und seinem
Sohn Kenny, der 2014
auf eine eigene Rennteilnahme
verzichtet hatte, um sich voll der Organisation
widmen zu können.
lob für Sicherheit, Organisation und Atmosphäre
Die besondere Mischung aus hochklassigem Renn-
sport und Volksfestatmosphäre in einer außerge-
wöhnlichen Umgebung ließ niemanden kalt.
„Wer das Fischereihafen-Rennen noch nicht kennt,
sollte es sich unbedingt anschauen“, schwärmte
DMSB-Sportkommissar Wilfried Kasper (ahrbrück).
„Das war beste Werbung für den Motorsport!“
„Eine Hammer-Veranstaltung“, bestätigte Renn-
leiter andré Straßburger (Wuppertal), der die
bEgEISTERTE zUSChAUER, glüCKlIChE FAhRER,
gROSSE zUFRIEdEnhEIT bEI REnnlEITUng Und
ORgAnISATOREn: dAS 57. InTERnATIOnAlE
FISChEREIhAFEn-REnnEn AM 8. Und 9. JUnI In
bREMERhAVEn WAR EIn VOllER ERFOlg.
57. internationales fiscHereiHafen-rennen
rechts ist gas, links die fischauktion.
31
Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausdrücklich lobte:
„Ich hatte das Gefühl, es in absolut allen Belangen mit
Profis zu tun zu haben. Wann immer es etwas zu lösen
gab, es hatte immer jemand eine Spitzenidee. Es hat mir
einen Mordsspaß gemacht.“
Keine schwerwiegenden Unfälle
Unisono lobten alle Beteiligten der abschlussbesprechung
das hohe Sicherheitsniveau des Fischereihafenkurses:
„alles, was man an Sicherheit machen kann, wird auch
gemacht.“ Sehr zufrieden zeigte sich auch der leitende
Rennarzt Dr. achim Strassner. Zwar gab es nach Stürzen
einige typische Motorsportverletzungen zu behandeln
(etwa an Handgelenk, Schulter oder Knie), doch, so Strass-
ner: „Wir hatten keine schwerwiegenden Unfälle. Es lief
so, wie es laufen sollte.“ alle behandelten Fahrer befinden
sich auf dem Weg der Besserung.
Dreifachsiege von Kreutz und Merkens, Rundenrekord von
Julian neumann.
Schnellster Mann in Fishtown war einmal mehr thomas
Kreutz, der für die teilnahme am Fischereihafen-Rennen
auf den zeitgleichen lauf der IRRC (International Road
Racing Championship) im niederländischen Oss verzichtet
hatte. Zwei erste Plätze in der „Königsklasse“ Fishtown
Open und ein weiterer Sieg in Klasse 3 (Fishtown Junior
600) waren der lohn.
Zweiter in beiden läufen der Klasse 1 wurde der mehrfa-
che Deutsche Meister toni Heiler, auf Rang drei folgten
thilo Günther (Rennen 1) und Julian neumann (Rennen
2), der mit 1:29.110 den Rekord für die schnellste Runde
auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Fischereihafen
von thomas Kreutz „stibitzte“ – obwohl dieser seinen
eigenen, im vergangenen Jahr aufgestellten, Rekord von
1:29.915 auf 1:29.362 verbessert hatte.
Im Rennen um den 20. Sieg im Fischereihafen musste sich
Kreutz allerdings Stefan Merkens (Düren) geschlagen ge-
ben, der im ersten Rennen der Klasse 7 bereits am Sonn-
tag die „20“ voll machte. auch die Klasse 10 dominierte
Merkens souverän und siegte in beiden Rennläufen.
„Sportsgeist, Freude und humor“
neben der anerkennung für die sportlichen Spitzenleistun-
gen und den fairen Umgang unter den rund 400 Fahrern
sowie die gute Zusammenarbeit unter allen Beteiligten
lobte Organisator Hinrich Hinck in seinem Fazit besonders
das Publikum: „Der Fünfzehnte bekommt ebenso applaus
wie der Erste, und selbst der Kehrwagenfahrer wurde ge-
feiert, als er zwischendurch einmal ran musste. Es ist toll,
mit wie viel Sportsgeist, Freude und Humor die Zuschauer
hier mitgehen!“
32
HaFEnREnnEn
Wie ist es zu deiner Teilnahme gekommen?
Seit 1985 bin ich Zuschauer des Rennens
und bin der Meinung, dieses einzigartige
Rennen in meiner Heimatstadt auch mal als
Fahrer erleben zu dürfen. Es blieb nicht bei
einem mal. Es wurden drei Veranstaltun-
gen, die ich sehr genossen habe und ich als
Privileg ansehe, diesem Event als teilnehmer
anzugehören.
Was macht den Reiz der Veranstaltung aus?
Das Schönste ist die nähe zum Publikum, das mit über 20.000
Zuschauern jeden teilnehmer aus jeder Klasse feiert, egal ob man
im vorderen oder hinteren Feld im Ziel ankommt.
Wie erlebt man als Amateur eine Strecke und ein Rennen, dass
weitgehend ohne Sicherheitszonen auskommen muss?
Jeder muß sich bewußt sein, dass die Gefahr sehr groß ist und die
Strecke keine Fehler zuläßt. Ich rate jedem teilnehmer mit sehr
viel Respekt an den Start zu gehen und nicht auf der letzten Rille
zu fahren.
hast du als bremerhavener Reaktionen im Vorfeld oder nach
dem Rennen erhalten?
Viele Bekannte, Kunden und Freunde freuen sich, wenn sie
Starter persönlich kennen und feuern sie noch begeisterter an. an
keinem Wochenende im Jahr habe ich mehr Gänsehautfeeling als
zu Pfingsten.
Eine Rennstrecke, auf der man auch mal ein paar liegen geblie-
benen Heringen ausweichen muss. So etwas gibt es seit mehr als
60 Jahren nur in Fischtown. Damals hieß die Stadt noch Bremer-
haven. Das härteste und fast letzte Straßenrennen Deutschlands:
Das Fischereihafenrennen an der nordseeküste. laut völlig
richtiger Eigenwerbung: laUt, ROH und ECHt. lokalmatador
und Fischtowns bester Motorradhändler Harry „Raceduck“ Zager
war auch dieses Jahr wieder dabei und berichtet uns, wie es sich
als normalsterblicher anfühlt, wenn man mit 200 Klamotten auf
einen Fischtrawler zufährt.
lOCAl hERO
Was ist die am schwierigsten zu bewältigende
Aufgabe an so einem Rennwochenende?
Für mich ist das ausgefüllte Wochenende mit Ver-
kaufsstand (Kawasaki, aprilia) und Motorradren-
nen fahren sehr aufreibend. Jeder, der einen Mes-
senstand organisieren muss, kennt den aufwand.
Zusätzlich bin ich noch als Fahrer gefordert.
gibt es bei der 3. Teilnahme einen gewöhnungs-
effekt?
Jedes Event ist sehr aufregend und einmalig. Ich
bin die drei Veranstaltungen mit drei unterschiedli-
chen Motorrädern gefahren (aprilia RS 250,
tuono V2R und Dorsoduro 1200). Routine,
Gewöhnung oder langeweile kommt da nie auf.
Sehen wir dich 2015 wieder?
Ein Sprichwort sagt: Dreimal ist Bremer Recht. Ich
werde als aussteller und Förderer von Fahrern wei-
terhin der Veranstaltung treubleiben. Eine teilnah-
me als Fahrer ist im Moment ausgeschlossen.
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