MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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Spannende Berichte über das "Motorradleben". Supermoto-Training, Panamerika Motorradreise, Motorradumbau, Fischerreihafenrennen uvm. Abonnieren unter www.motmagazine.de

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Ausgabe 2/2014 • € 2,90www.motmagazine.de

Wie

beim

allerersten

mal

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04 SCRaM aFRICa – Wilde Kerle

erkennen einen trend!

08 alter, mach mal hinne, teil II

Schnell fahren geht doch; wenn die

Geschwindigkeit langsam ist.

14 pan aMERika tour

Midlife Crises

oder unbändige abenteuerlust?

22 Must haves... keine ahnung, wie

Du bisher ohne ausgekommen bist.

24 Mein neuer bester Freund: Wie

ich mein Motorrad lieben lernte.

30 Ein Klassiker!

Fischereihafenrennen

Bremerhaven

34 Händler in Deiner nähe

InHalt

Mein neuer bester FreundEine Reise

in die Vergangenheit

SUPERMOTO Ein Mix aus Benzin und Gummi, angst und Enttäuschung.

Wilde Kerle!SCRAM AFRICA

pan AMERika tourMidlife Crises? Oder unbändige Abenteuerlust ?

24

1404

08

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Erscheinungsweise jährlich 4 ausgaben.

Jahres-abo-Preis 11,60 Euro.

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redaktion & text

Jens Föhl, Klaus Rohrbach,

Sven Svensson

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Klaus Rohrbach, Heike Kelling

konditionen & preise

Es gelten die Mediadaten 2014

EDItORIal

Unser titelbild verdeutlicht es: Die Freude an der Bewegung

scheint uns von einem wohlwollenden Schöpfer in die Wiege

gelegt worden zu sein.

Das Bild zeigt den Sohn eines rennsportbegeisterten Freundes,

mit begründeter Wahrscheinlichkeit einen Moto GP teilneh-

mer des Jahres 2025.

auch in der schüchternen Rückenansicht erkennbar ist die

Freude an den noch jungfräulichen ersten Fortbewegungen

auf 2 Rädern. Wer sich diesem ursprünglichen Gefühl einmal

ausgesetzt hat, der weiß, dass die Freude daran alterslos ist.

auf unserer diesjährigen DanE-transhimalaya-tour

(www.dane-trophy.de) wird mit Eckhard lehmann ein

74jähriger Motorradmann teilnehmen!

Sir Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mount Everest,

hat auf die Frage, warum er denn den höchsten Berg der Erde

bestiegen hätte, in schöner Schlichtheit geantwortet: „Weil

er da ist!“.

Unser Eckhard beantwortet die Frage, warum er denn an der

transhimalaya teilnehmen wolle: „Weil ich noch nie da war!“.

Hinter beiden antworten verbirgt sich unser Ur-Interesse an

neuen aufgaben und Herausforderungen. Die antwort

unserer Himalaya-abenteurer steht in einer direkten linie

zu unserem titelbild. Die kindliche Freude an etwas neu-

em verlässt uns im besten Falle niemals ganz. Beim 4- und

beim 74-Jährigen verbunden mit der Freude an der be-

sonderen und einzigartigen Fortbewegung auf 2 Rädern.

Dieses Heft handelt im weitesten Sinne deshalb von Mo-

torradmenschen, die sich ihr kleines persönliches aben-

teuer erfüllt haben. Sie haben sich an kleine und große

Herausforderungen gewagt. Sie haben etwas erlebt und

etwas gelernt.

Im besten Fall sind sie daran ein klein wenig gewachsen.

So gesehen waren sie kurz mal wieder Kind.

Und bei dir? Zeit für etwas neues?

ZEIt FüR neues?

IMPRESSUM

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WILDE KERLE!SCRaM aFRICa

Was kann man tun, wenn man auf dem Motorrad bereits alles erlebt hat? Was kann man tun, wenn man aus dem gewohnten und bekannten einmal ausbrechen möchte?

Die SCRaM aFRICa von Karles Vives und seinen Kumpanen gibt die antwort.

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Sum volupta

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SCRaM aFRICa

Einfache technik, einfache Maschinen, ursprüng-

liche landschaft. Ein Roadtrip mit viel Handarbeit

und wenig Komfort. Ein im besten Sinne kindliches

Projekt und eine faszinierende Idee. Dokumentiert

mit beeindruckenden Bildern und ebensolchen

Filmen.

Zudem eine tour, die das leben von Karles verän-

dern sollte.

Mittlerweile ist der Umbau klassischer Motorräder

Karles Beruf und gleichzeitig seine Passion.

(www.fuelmotorcycles.eu).

Die SCRaM aFRICa findet jedes Jahr statt. Und

das Karles einen trend erkannt hat, zeigt sich dar-

an, dass die Zahl der teilnehmer und der tourtage

stetig steigt.

Die SCRaM ist noch immer neu und sie ist zugleich

eine nostalgische Reise.

Zeit für was neues?

Jahre ist es her, als ein paar Jungs einen (Motorrad-)trend früh

entdeckten.

Karles Vives hat Erfahrung mit der Erkennung eines trends.

Bevor er alles auf eine Karte setzte und sein Hobby zum Beruf

machte, war er für eine international agierende Werbefirma tätig.

trenderkennung war sein Beruf. auch darum lebte und lebt Karles

in einer der trendstädte Europas: Barcelona

Wie viele andere auch hatte Karles in den vergangenen Jahren

viel Zeit damit verbracht, seine berufliche laufbahn zu entwi-

ckeln. Und er war damit sehr erfolgreich.

Die Schattenseiten dieses aufstiegs war, dass sein beruflicher Er-

folg, und auch der damit verbundene wirtschaftliche Wohlstand,

ihn auf einen Weg geleitet hat, von dem er irgendwann nicht

mehr wußte, ob es eigentlich der Weg war, den er gehen wollte.

Er ist das Bedürfnis nach weniger abhängigkeit, mehr leiden-

schaft und überzeugung.

Mehr Einfachheit und mehr Ursprünglichkeit.

aus diesem Gefühl heraus entstand SCRaM aFRICa.

Ein nostalgischer Motorrad-trip mit nostalgischen Maschinen

quer durch die marokkanische Wüste. Mit dem Startpunkt in der

mystischen Stadt Marrakesch.TOURTERMIn 2015: 24.04.-03.05.2015

http://www.fuelmotorcycles.eu/scram-africa-es/

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anderen sehen schneller aus, als man selbst.

Erstmalig sind wir bei einem Supermoto-training

in der Halle. Bei lothar Schauer, seines Zeichens

Vollprofi und „Wetten dass“-Gewinner.

Draußen ist es winterlich trostlos und kühl, drinnen

empfängt uns die unvermeidliche trostlosigkeit

einer leeren Karthalle. Es riecht nach Benzin und

Gummi, angst und Enttäuschung.

Vor uns steht eine armada von 16 einheitlichen

Supermoto-Maschinen.

Denn das Besondere an lothars Veranstaltungen

ist ein all-Inclusive-Rundum-Sorglos-Paket: Man

bekommt Halle, Maschine und ein theorieseminar

des Großmeisters in einem abwasch.

Was macht man, wenn man von seinem besten Freund ständig

überholt wird? Man wechselt erst mal die Disziplin.

Zur Erinnerung: Das Ziel unserer Bemühungen ist es, solange die

persönliche Rennstrecken-Rundenzeiten jedes Jahr um mindes-

tens 10sek zu verbessern, bis sie in einem Bereich sind, indem wir

die „Zeit“ veröffentlichen mögen.

Der erste teil unseres Fortsetzungsromans „alta, mach mal hin-

ne“ (siehe MOt_Magazine 1) endete damit, dass wir zum Winter

hin beschlossen hatten, unsere Fähigkeiten bei einem Hallen-

Supermoto training zu verbessern.

Gesagt, getan, gefreut.

Denn es wurde einer der schönsten tage des bisherigen Jahres!

Doch fangen wir vorne an: Es ist immer das gleiche: Man kommt

zu einer irgendwie gearteten Rennsportveranstaltung und alle

„alta, MaCH Mal HInnE!“ scHnell faHren geHt docH; Wenn

die gescHWindigkeit langsam ist.

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Zunächst einmal gibt es aber eine ausführliche Einführung des

Großmeisters. In jedem Wort erkennt man die Begeisterung für

seinen Sport. Es hätte auch eine anekdote weniger sein können,

denn man ist ja schließlich unangemessen nervös, angesichts des

neuen terrains und der neuen Situation. Zumal der Meister auch

drauf hinweist, dass die Sturzstatistik nicht die kleinste ist und

man – wenn schon nicht an seine Knochen – so doch wenigstens

an des Meisters Maschinen denken sollte.

allzu pubertärer Fahrstil würde zunächst mit einer gelben Karte

bestraft und bei hartnäckigen Rowdytum mit phasenweisen aus-

schluß aus der truppe geahndet.

Es ist ein paar Jahre her, dass ich auf einer Super-

moto Strecke war. Ich kann mich aber erinnern,

dass ich es mochte. Der breite lenker und die

niedrigeren Geschwindigkeiten sorgen für weniger

Stress als das Spät-Bremsen-Früh-am-Gas-Gezuppe

auf der Rennstrecke.

allerdings gibt es hier wieder neuen Grund für

nervosität, denn – wie auf Kartbahnen üblich – ist

die Strecke mit Reifenstapeln und angetackerter

Hartplastikleiste eng begrenzt. auslaufzonen?

überschätzt.

Zudem sehen die anderen Jungs mal wieder aus

wie Vollprofis. also das übliche Spiel: Erst mal tief

stapeln und in Gruppe 3 einordnen. Wie schon in

teil 1 dieser kleinen Reihe erläutert, ist das eine

Frage der Persönlichkeitsstruktur.

REnntRaInInG

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Vordermann bei überholabsicht auch gerne mal energisch von

hinten anschreien darf, wenn dieser sich einfach nur breit macht,

um den schnelleren Hintermann nicht vorbei zu lassen.

an Schreierei ist erst mal allerdings nicht zu denken. Viel größer

ist die Sorge, daß ein Halbprofi sich völlig unpassend in Gruppe

3 geschmuggelt hat und nun jeden überholvorgang mit einem

Gebölke wie bei Full Metal Jacket einleitet.

Passiert aber nicht.

Brav und schweigsam absolviert mein braves Grüppchen die

komplette erste Fahrzeit im Stile einer Entenfamilie beim Sonn-

tagsausflug.

nach dieser elternhaften Standpauke erhält man

vom Profi schon in der Begrüßungs-ansprache

erste gute tipps. Um diese dann in den ersten

Supermoto-Runden erst einmal komplett erfolg-

reich zu verdrängen.

Wie immer beim Rennsport, so geht es auch beim

SUPERMOtO um Selbstüberwindung. Das tempo

ist laut tacho überschaubar, aufgrund der Engen

des Kurses, des Gegners im nacken, des quirli-

gen Brüllens der Motoren und nicht zuletzt der

nachklingenden Ermahnungen des Meisters ist der

Stresspegel trotzdem hoch. Zumal, einer der tipps

von Champ lothar beinhaltet, dass man seinen

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REnntRaInInG

schon in der letzten ausgabe berichtet, hat mein

schnellster und bester Freund unsere jahrezehnte-

lange Freundschaft aufs Spiel gesetzt, als er mir auf

meine naive Frage nach dem besten Bremspunkt in

Oschersleben die ingenieurhaft-nüchterne antwort

gab: „Bei deinem tempo brauchst du eigentlich

nicht zu bremsen“.

Wenn mein Gefühl mich nicht täuscht, wirkt mein

guter Freund ein wenig Supermoto-müde. Mit un-

angemessenem Selbstvertrauen setze ich mich also

am Start zum letzten turn an seine Versen.

Ich studiere ca. 5 Runden seine linie. Und zwar aus

dichter Entfernung. Es bleibt dabei, dass mir die en-

gen Kehren liegen und, als ich merke das ich einen

Geschwindigkeitsüberschuß besitze, schreie ich ihn

ohne lange darüber nach zu denken in einer dieser

engen Kurven von hinten an!!!!!

Erstmal nur am Scherz. als ich dann aber merke,

trotzdem oder vielleicht auch deswegen ist SUPERMOtO schon

mit dem ersten Ziehen am Hebel ein großer Spaß.

Von Runde zu Runde gewinnt man Sicherheit. Man lernt den Kurs

zu lesen. Der variierende abstand zum Vorder- bzw. Hintermann

signalisiert deutlich, welche Streckenabschnitte gelungen oder

verbesserungsfähig sind.

In meinem Fall sind die engen Kehren leidlich gelungen, die lang

gezogene Rechtskurve im Süden der Strecke aber stark verbes-

serungsfähig. nachdem die Schwächen dort Runde für Runde

geringer werden, gelingen die ersten zarten überholmanöver.

natürlich ohne rüde verbale ankündigung vor der Kurve.

Denn im leben und auf der Rennstrecke gilt: Wer nur wenig

kann, sollte erst mal die Fresse halten.

Mit jedem Kilometer aber wird die gesamte Gruppe mutiger.

Wer zu früh bremst, verliert, gilt letztendlich auch beim SUPER-

MOtO.

noch vor der Halbzeitpause ist die Sicherheit und das Selbstbe-

wußtsein soweit gestiegen, dass ich mich geschwind in Krabbel-

gruppe 2 einsortiere.

In der Pause dann gibt der Meister ein paar seiner eigentlich

streng geheimen Profitipps weiter (Blickrichtung, Druck auf

die Fußraste, Drifteinlenkung...). Und siehe da – entgegen der

Gewohnheit aus seligen Schulzeiten – hat man tatsächlich einmal

zugehört und ist sogar bereit ist, das Gelernte zu verinnerlichen...

und der lerneffekt in Gruppe 2 setzt sich kontinuierlich fort.

Es sind noch 2 turns zu absolvieren und, wenn es denn schon mal

läuft, schummel ich mich übermütig in Gruppe 1. Ich gehörte das

letzte Mal in die sportliche Bestengruppe, als es bei den Bundesju-

gendspielen noch Ehrenurkunden gab. Jetzt aber, überraschung,

überraschung, schaffe ich es auch in dieser Heldentruppe, dass

angeschlagene tempo nicht nur mit zu gehen, sondern sogar gut

dabei zu sein.

Vorne im Feld tummeln sich schon den ganzen abend meine

beiden Kumpels, von denen ich in der letzten ausgabe berich-

tete. Sie sind auf der Rennstrecke Oschersleben mittlerweile in

unerreichbare Zeit-Regionen vor gedrungen. Im Vergleich zum

Racetrack regiert hier aber eher die langsamkeit. Und langsam

kann ich anscheinend.

Vor dem letzten turn dämmert mir also, dass die Chance ge-

kommen sein könnte, eine ewige, tiefe Schmach zu tilgen. Wie

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dass ich tatsächlich schneller bin, und da ich ja nun

schon mal geschrien habe, kommt es jetzt auch

nicht mehr drauf an.

Vor jeder engen Kurve fahre ich so dicht wie mög-

lich auf und bölke ein bißchen rum.

So gut man eben schreien kann, während man

Grinsen muß.

trotz Helm und rückwärtiger ansicht, kann ich die

Irritation bemerken, die mein Geschreie auslöst.

Seit dem „bei-dem-tempo-brauchst-du-eigentlich-

gar-nicht-bremsen“-Spruch sind jetzt cirka 5 Jahre

vergangen. Für jedes vergangene Jahr habe ich

jetzt cirka 3x rum gebölkt.

2 Runden vor Schluß ist mein ehemals bester

Freund entnervt und läßt mich innen vorbei. Ich

rolle also, aus Krabbelgruppe 3 kommend, im letz-

ten turn des ganzen tages vor ihm ins Ziel!

Mein zufrieden dümmliches Grinsen hält die ge-

samte Rückfahrt.

Bei der sprachlichen analyse des Supermoto

abends schaffe ich es sogar noch einzubauen, daß

er bei seinem tempo eigentlich gar nicht hätte

Bremsen brauchen.

Damit sind wir quitt.

nach 14 tagen war unsere Freundschaft wieder

ganz die alte.

Ob ich jemals wieder Supermoto fahre, weiß ich

noch nicht. Es war der schönste tag des Jahres und

eigentlich kann ich ihn nur noch zerstören.

allerdings macht die Sache großen Spaß und in

Oschersleben wird dieser triumph ein paar Sekun-

den bringen. Hoffentlich.

lust auf was neues?

Kontakt: team lothar Schauerhttp://www.teamls.de/

REnntRaInInG

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KOMFORT IST EINE FRAGE DES GEFÜHLS. KONTROLLE AUCH!

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AC Schnitzer Motorrad-Technik Neuenhofstraße 160 | 52078 Aachen Tel.: 0241/5688300 | Fax: 0241/5688135www.ac-schnitzer.de | [email protected]

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midlife crisesODER UnBänDI GE aBEntEUERlUSt?

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Pan aMERIKa tOUR

…KEInE AhnUng - IST AbER AUCh EgAl! WIR WOllTEn MOTORRAd-

FAhREn Und WIR WOllTEn REISEn. Und SO KAM EIn FAST 41.000 KM

lAngER RITT AUF dEM PAzIFISChEn FEUERRIng zUSAMMEn.

FREIhEIT, ATEMbERAUbEndE nATUR, hIlFSbEREITE MEnSChEn Und

zWEI MOTORRAdFAhRER, dIE WAhRSChEInlICh nIEMAlS In dER

lAgE SEIn WERdEn, dAS ERlEbTE zU VERgESSEn.

TExT Und FOTOS hAnS-dIETER hUSFEldT Und JUlIA bECKERext und Fotos Hans-Dieter Husfeldt und Julia Becker

midlife crisesODER UnBänDI GE aBEntEUERlUSt?

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ben; weniger ist mehr! auch wenn ich auf Schuhe

stehe (eine weitere Macke!), nur das nötigste darf

mit Motorradbekleidung, Werkzeuge, Zelt, Isomat-

te, Schlafsack und Campingkocher müssen einiges

aushalten und sollten von top Qualität sein, der

richtige Reifen bedeutet Vertrauen und Fahrspaß.

Zum ersten Punkt: Ich bin, seitdem ich meine af-

rica twin habe, im africa twin Forum/Stammtisch

Westerwald (www.africatwin.de). Die Jungs haben

mir, und später uns, unglaublich viel beigebracht

und die typischen Schwachstellen des Motorrades

überprüft und teilweise ersetzt.

Zum zweiten Punkt: Ich habe nur meine Cross-

stiefel und ein Paar turnschuhe mitgenommen

– autsch! Zum dritten Punkt: 2012 hielt ich eine

Werbung von DanE in den Händen – hier suchte

man Paare, die mit ihrem Motorrad auf Weltreise

gehen.

Wir haben uns beworben und waren überglücklich,

dass DanE uns ausgewählt hat. Denn wenn man

mal überlegt, was die Motorradbekleidung auf

dieser tour alles aushalten muss: Kälte in alaska/

Canada und in den anden Südamerikas; Sonne im

Death Valley, auf der Baja California/Mexico und

überhaupt Mittel- und Südamerika; Regen in den

nebelwäldern von Ecuador, im norden Kaliforniens

und zur Regenzeit in Mittelamerika; trockenheit/

Staub in den Wüsten Perus und Chiles, die ataca-

ma Wüste gilt als trockenster Platz unseres Globus.

Solche Extreme gibt es im heimatlichen Westerwald

selten. Wir haben uns für die Jacke lIMFJORD und

die Hose BROnDBY entschieden und ich darf es

vorwegnehmen: es war eine Superentscheidung!

Ich musste raus hier! Eine trennung, tag ein, tag aus der gleiche

Rhythmus und überhaupt hatte ich das Gefühl, dass mir jede Ent-

scheidung abgenommen wird und ich nur noch fremdbestimmt

werde. So nahm ich mir eine auszeit von 12 Monaten. auch

wenn man mir mehr oder weniger deutlich bescheinigte, dass

das der beruflichen Karriere nicht unbedingt zuträglich sei. Egal!

Ich fing an zu planen, verbesserte meine Spanischkenntnisse und

frischte meine Selbstverteidigungskünste mit Krav Maga auf.

Denn mit aussicht auf ein Jahr Freiheit und einer zuverlässigen,

alten africa twin hatte ich bei einer Flasche Bier auf die große

Weltkarte geschaut und plötzlich war alles klar: ich fahre von

alaska runter nach Chile. Dieser Weg scheint für mich vorbe-

stimmt, denn ich spreche englisch, da ich als austauschschülerin

mal ein Jahr in den USa verbracht hatte und habe über die Jahre

spanisch gelernt. Die Westküste amerikas liegt auf dem soge-

nannten pazifischen Feuerring und viele Sendungen und Reporta-

gen sprechen immer wieder davon, wie vielschichtig und interes-

sant der amerikanische Kontinent ist.

1 ½ Jahre bevor es losging verliebte ich mich wider jeder Statistik

(über 40, weiblich und nicht reich = angeblich ist es wahrschein-

licher im lotto zu gewinnen als mit diesen Voraussetzungen eine

feste Beziehung einzugehen!) Zum Glück akzeptiert mein traum-

mann meine Macken. Denn davon hab ich einige! Im Gegenteil,

er unterstützte mich und bestärkte mich darin, dass ich auf jeden

Fall die geplante tour angehen solle.

HaDi (Hans-Dieter) erkämpfte sich mit vielen überstunden und

altem Urlaub fast 5 Monate frei und so war der Plan, dass ich

zwar alleine in anchorage starte, wir aber ab las Vegas gemein-

sam weiter fahren.

Wenn man mal ganz nüchtern an die Sache rangeht sind eigent-

lich nur wenige Dinge wichtig: man sollte sein Motorrad kennen

und zumindest einen Grundsachverstand von dem Fahrzeug ha-

auspacken im Cargo-Bereich von anchorage anfahrt auf den Mt. Mc. Kinley

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Pan aMERIKa tOUR

deutlich entspannter. Die natur in alaska ist atemberaubend und

ganz oft habe ich das Gefühl ganz klein zu sein. aber genau das

ist es, was ich hier genieße. Mit einer Fähre geht es von Whittier

aus nach Valdez. Die Fahrt geht durch den Prinz William Sund.

Valdez gelangte 1989 zu trauriger Berühmtheit, als ein tanker

hier Millionen liter von Öl verlor und der ganze Küstenstreifen

verloren schien. überraschender Weise hat sich die natur jedoch

schnell erholt und so erinnert heute für das ungeübte auge nichts

mehr an die Katastrophe.

als ich mich in den Campingplatz von Valdez einschreiben will

und ich die nette Dame hinter dem tresen nach dem Wifi-Kenn-

wort frage, lächelt sie und sagt: 3bearcubs – also übersetzt: 3

Bärenjunge. Ich frage genauer nach und sie erklärt, dass der Stolz

der Stadt eine Bärin ist, die 2012 drei Bärenjunge durch den har-

ten Winter bekommen hat. Gerade vor einer Woche sei sie wieder

hier neben dem Campingplatz gesehen worden und alle drei

Jungbären seien noch am leben – was eine Seltenheit ist. Blöd

nur, dass die Bärin gar keine Scheu vor Menschen hat und sie die-

ses Verhalten auch ihren Jungen beibringt. Während ich mein Zelt

aufbaue überlege ich noch kurz, ob ich mir jetzt noch drei weitere

Bärensprays kaufen sollte, komme jedoch zu dem Entschluss, dass

ich auf lücke setze.

Von Valdez geht es zunächst in Richtung norden. Mein Weg

führt mich über den Hatcher Pass Richtung Denali national Park

– der sicherlich berühmteste naturpark in alaska. teil des Parkes

ist der Mount McKinley, der mit seinen 6193 m der höchste Berg

nordamerikas ist. Dieser Berg ist nur selten ohne Wolken zu

sehen – doch ich habe Glück und kann ihn drei tage in Folge klar

sehen. alaska ist so gut zu mir!

Es geht immer weiter Richtung norden. Einen kurzen abstecher

gönne ich mir jedoch: Der Stampede trail führt fast bis zum

Magic Bus – dem Ort wo der Film „Into the Wild“ endet. Ich

fahre den kleinen Wildpfad nur ein Stück und merke bereits nach

einigen kleinen Flussdurchfahrten, dass ich dieses abenteuer

Was den Reifen angeht, hält es sich ähnlich wie mit

der Kleidung – und hiermit zum letzten Punkt: am

besten man entscheidet sich für den, mit dem man

sich wohl fühlt. Bei uns hieß das: K60 SCOUt von

Heidenau.

alaSKa! allein nur der name verspricht abenteu-

er, Freiheit und weites land. So ging es für mich

anfang Juni 2013 los. Meine alte twin wurde

nach anchorage geflogen und ich folgte ihr ein

paar tage später. Das Motorrad aus dem Zoll zu

bekommen war leicht, denn ich hatte die entschei-

denden Papiere (EPa - Environmental Protection

agency). So schraubte ich bei 18 Grad und strah-

lendem Sonnenschein mein Motorrad zusammen

und schwups rollten die Räder und die ersten von

insgesamt 40.700 km wurden abgespult.

alaska ist flächenmäßig fünf Mal so groß wie

Deutschland. Zunächst fahre ich in Richtung Kenai-

Halbinsel. Sie liegt westlich von anchorage. auf

der einen Seite liegt Seward und auf der anderen

Homer mit der landzunge Homer Spit. Um Kosten

zu sparen campe ich.

Jeder und alles warnt mich vor den Bären in alaska

und Canada. Bereits hier in Deutschland gibt es

Geschichten über Geschichten von überfällen der

Bären auf einsame Camper. also ist eine der ersten

aktionen in einem Outdoorladen ein Bärenspray zu

kaufen. Die amerikaner lachen darüber. Hier oben

in alaska hat jeder Schusswaffen dabei. Ich beher-

zige die ganzen guten tipps und lagere natürlich

keine nahrungsmittel/Getränke im Zelt, aber auch

keine Medikamente, keine Zahnpasta und kein

Mückenspray. anfänglich! Denn mit den tagen

und Wochen die ins land ziehen, wird man doch

top of the World Highway Im Denali national Park

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World“ Highway und Dawson City sind Orte die

ich niemals wieder vergessen werde. Hier ist alles

wild, ursprünglich und ehrlich. Immer mal wieder

sieht man Menschen beim Gold schürfen, Der

Wind, die Wolken und leichter Regen machen die

ohnehin schmierige Strecke noch „interessanter“

und so bin ich mal wieder am Ende meiner Kräfte

als ich runter auf den breiten Yukon River zufahre.

Das Motorradtreffen ist lustig und findet in Wild-

west Kulisse statt – denn in Dawson City scheint

Ende des 19. Jahrhunderts die Zeit stehen geblie-

ben zu sein. Die Sonne geht hier 24 Std. nicht un-

ter – sie beschreibt einen ovalen Kreis am Himmel.

Es ist Sommersonnenwende.

nach drei tagen wildem Motorradtreffen im

norden Kanadas, befahre ich in Kanada den

alaska Highway. Dieser beginnt bei Kilometer 0 in

Dawson Creek (nicht zu verwechseln mit der eben

erwähnten Stadt!!!) und führt hoch bis nach alaska

zur Delta Junction. Ich fahre die Straße also abstei-

gend und kann voraus nehmen, dass ich nirgend-

wo wieder so viele wilde tiere gesehen habe, wie

auf den folgenden ca. 987 km.

Es fängt an mit Elchen, Seeottern und unzähligen

Bären – im Gegensatz zu einem wirklich großen

Grizzly im Denaly nP sind sie jedoch kleiner und

schwarz. Zu anfang habe ich beim Vorbeifah-

ren gedacht, es sei ein Schäferhund, bei näherer

besser nicht ohne Begleitung und SPOt (not-GPS Signal) machen

sollte. also geht es zurück auf den Georg Parks Highway und

dann frohen Mutes auf den Dalton Highway, der kurz hinter der

Stadt Fairbanks zur Piste wird und hinauf bis zum arktischen Oze-

an nach Dead Horse führt. Die Piste empfinde ich als schwierig

– ständig wechselt der Untergrund von Schotter auf Matsch, Sand

und so weiter. Da die Straße von vielen riesigen trucks befah-

ren wird und der Permafrost immer wieder teile der Piste reißen

lässt, wird sie ständig ausgebessert. Und das immer mal wieder

mit einer dicken, roten Matschepampe (man verzeihe mir mein

Fachvokabular!). nicht nur einmal kommt mein schwer belade-

nes Streitross ins Schlingern und ich kann an einer Stelle nur von

Glück reden, dass ich nicht vor einen dieser viel zu schnell fah-

renden lKW gestürzt bin. als ich das übliche Poserfoto am arctic

Circle mache, bin ich bereits völlig fertig. Die letzte Möglichkeit

Sprit zu tanken und zu übernachten ist die Kleinstadt Coldfoot.

Ich darf neben der tankstelle mein Zelt aufbauen.

Das gelingt nur mit massivem Einsatz eines Mückensprays, wel-

ches hier in Deutschland niemals zugelassen würde, da es zu 80%

Deet enthält. Das Gift greift Plastik, leder und Kleidung an. aber

anders lässt sich der „State Bird of alaska“, wie die Einheimischen

lächelnd ihre Riesenmücken nennen, nicht bekämpfen. am nächs-

ten Morgen entscheide ich wieder zurück zu fahren und mir die

letzten Kilometer über die naheliegende Brooks Range zu sparen.

Ziel ist die Kleinstadt tok. Hier wollen sich einige Motorradfahrer

treffen, um dann gemeinsam über den top Of the World High-

way (auch offroad) nach Dawson City/Canada zu fahren. Denn

in Dawson City ist am jährlich 21.06. ein berühmtes Motorradt-

reffen: Das „Dust to Dawson“ treffen. tok, der „top Of the

Bisonherde auf dem alaska Highway Streetdance in Dawson City beim „D2D“

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Betrachtung und langsamerer Fahrt erkennt man jedoch, dass das

tier nicht auf Kommando „Sitz“ machen wird. auch fahre ich an

einer Herde Pferde vorbei. Sie laufen hintereinander, ohne Halfter

oder Brandzeichen auf dem Seitenstreifen des Highways, als hät-

ten sie es so gelernt. Ich erblicke meinen ersten Bison und kann

nicht widerstehen. Ich halte in ca. 300m Entfernung an, schnappe

mir meine Kamera und gehe ruhig redend auf das tier zu. Er liegt

gemütlich in einem Sandloch neben der Fahrbahn. Plötzlich steht

er auf, nimmt den Kopf runter und scharrt schnaubend. OK – das

Zeichen verstehe ich. Rückwärtsgehend verabschiede ich mich um

ca. 200 km weiter südlich in einer ganzen Herde Bisons zu stehen.

In der Herde sind die tiere deutlich ruhiger und freundlicher. Man

gibt mir den Rat mich vor einzelnen Bullen fern zu halten.

Zu spät!

Ich schaue mir in Kanada noch den Schilderwald von Watson

lake, die national Parks Jasper und Banff, sowie die Gegend um

Kelowna an, um dann über Vancouver nach Vancouver Island zu

fahren und um abschließend diese Insel an zu schauen.

überall wo ich auftauche, überall wo ich leute anspreche oder

angesprochen werde, werde ich freundlich behandelt. auf einer

Fähre zwischen dem Festland Kanadas, in der nähe von Kilometer

0 des berühmten Highways 101, lädt mich eine Frau zu sich ein.

Sie will mir mehr über die Gegend erzählen und ich kann Duschen

und Wäsche bei ihr waschen: Das tollste angebot, das man einer

Motorradreisenden machen kann: Duschen und Wäsche wa-

schen! Die Reise lehrt mich bereits früh, dass die Menschen sehr,

sehr freundlich sind.

Von Vancouver Island aus nehme ich eine Fähre nach Port

angeles und bin somit wieder auf dem Gebiet der USa. Obwohl

ich eigentlich grob Richtung Süden muss/möchte, kann ich nicht

widerstehen und fahre vom Staat Washington aus über Idaho

nach Montana, um dann nach diesem ausreißer nach Osten wie-

der zurück in Richtung Pazifik zu fahren. In Washington bleibe ich

einige tage am Mt St Helens und erwandere die unbeschreibliche

natur. 1980 ist bei einem Vulkanausbruch der halbe Berg weg-

gesprengt worden. Die Gegend wurde seither weitestgehend in

Ruhe gelassen, um zu schauen wie sich Mutter natur erholt. Ich

fliege mit einem Hubschrauber über den Krater, in dessen Schlund

sich bereits wieder ein kleiner trichter erhebt. Mount St. Helens

ist ein junger Vulkan – das war noch nicht alles!

Weiter geht es Richtung Süden durch Oregon in den norden Kali-

forniens. Hier schaue ich mir den Redwood nP mit seinen riesigen

Bäumen an, die naturparks Yosemite und lasson. Schließlich

Pan aMERIKa tOUR

Valley of Fire

Route 66

Redwood national Park

Zufahrt auf den Bryce Canyon

Page 20: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

20

landes. Die Halbinsel ist 1.200 km lang und an

manchen Stellen nicht breiter als 80 km.

Hier erleben wir unsere „Road of Bones“:

Wir biegen von der mittig über die Halbinsel ver-

laufenden Bundesstraße 1 rechts ab und es fängt

mit leichtem Schotter an, der auch (noch) gut zu

fahren ist. Wir haben Spaß und fahren mit ca.

40-50km/h durch die Wüste – voller Vorfreude auf

den Pazifik, er soll knapp 40km nah sein. als ich

ein Sandloch übersehe und ziemlich heftig stürze

bekommt die Euphorie einen ersten Dämpfer. Zum

Glück ist absolut nichts passiert, und das, obwohl

ich hart auf der linken Körperhälfte aufgeschlagen

bin – leider war das Sandloch an der Sturzstelle

bereits vorbei und ich liege auf hartem Geröll. Wir

haben tolle Kleidung und die zusätzlich erworbe-

nen Protektoren (insbesondere der Hüftprotektor)

sind Gold wert!! Wir können also schnell wieder

lachen und dem Motto huldigen „Zuerst ein Foto,

dann wieder aufrichten“. Weiter geht es, wenn

auch langsamer, da der Schreck schon ein wenig in

den Knochen steckt! Die Straße wird im weiteren

Verlauf immer schlechter, wir diskutieren umzudre-

hen, wollen aber in dieses Dorf am Pazifik, es soll

dort so schön sein.

Ich versuche mal die Straßenverhältnisse zu

beschreiben: Wüste mit ca. 45-56 Grad Celsius,

Schotter, Waschbrettmist, weicher Sand, steil

bergauf und steil bergab, völlig ausgespülte Stra-

komme ich auch noch auf den schmalen Grad, dass es toll wäre,

Ende august durch das Death Valley zu fahren. Man glaubt gar

nicht, wie angsteinflößend die Sonne bei über 54 Grad Celsius

sein kann – kein Schatten, kaum Menschen und ich bin froh, dass

mein altes Motorrad nicht überhitzt.

am 28.08. treffe ich nach 18.300 km in las Vegas auf HaDi und

freu mich, dass er bei mir ist und wir ab jetzt zu zweit fahren. Es

geht tiefer ins Mormonen land, denn wir wollen uns das Valley of

Fire, den Zion nP und den Bryce Canyon anschauen. Die natur ist

mal wieder grandios – ich weiß es langweilt, aber es ist nun mal

so! Danach geht es über traumstraßen zum Gand Canyon, den

wir uns vom norden und vom Süden aus anschauen.

Und dann kommt eine dieser Straßen, die bei Motorradfahrern

Pipi in die augen treiben. Die berühmte Route 66 fahren wir

Richtung Westen, um durch Oatman mit seinen wilden Eseln und

durch die Mojave-Wüste nach la zu fahren. In la treffen wir

uns mit einem Freund aus dem africatwin Forum. Sein Haus als

Basisstation und Garage nutzend, können wir wichtige Instand-

setzungsreparaturen machen und haben noch den ultimativen

Reiseführer. Das ist schon ein riesiger Unterschied zu der Einsam-

keit der national Parks. Hier in la tobt der Mobb – die Highways

sind randvoll gefüllt und wir kämpfen uns durch den „trafficjam“.

als Kontrastprogramm zu den traumhaften landschaften gönnen

wir uns Hollywood, Manhattan Beach und einige andere Höhe-

punkte der Millionenstadt.

nach fünf luxuriösen tagen in la zieht es uns wieder hinaus und

der Weg führt uns über den verruchten Grenzübergang tijua-

nas nach Mexico auf die Halbinsel Baja California im Westen des

Fahrt nach Punto Canoas

Page 21: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

21

sieht sehr unbewohnt aus.....blöd, denn auch mit dem trinkwas-

ser haben wir uns verschätzt (knapp 7 liter waren weg!!!!), die

anstrengungen hatten ihren tribut gezollt.

Plötzlich, wie schon so oft, kommt ein Mann aus der Dunkelheit

auf uns zu. Er heißt Jesus und wohnt hier mit seiner Frau und

bietet uns spontan Wasser oder Kaffee an. Er zeigt uns einen

Zeltplatz direkt neben seinem Haus. Die Menschen die wir treffen

sind und bleiben sehr hilfsbereit. Wir bauen in Windeseile das Zelt

auf und gehen für eine Katzenwäsche in den Pazifik – ein tolles

Gefühl das frische Meerwasser auf dem völlig verdreckten und

versandeten Körper. Der Halbmond steht über uns und zaubert

einen silbernen Streifen auf das Meerwasser. Die Wellen rollen

gleichmäßig und sehr laut auf uns zu. nach einer nacht tiefschlaf

verlassen wir am nächsten Morgen das Fischercamp mit frischen

Wasservorräten und müssen den gleichen Weg zurückfahren, da

alle anderen Verbindungswege durch die Stürme zerstört wurden.

Im nachhinein erzählen wir die Ereignisse gerne, aber zu dem

Zeitpunkt hat das sehr viel von uns abverlangt.

........ und es geht noch weiter !!!

ßenabschnitte mit bis zu 50cm tiefen und genau so

breiten längsrissen schaffen eine Restfahrbahn von

ebenfalls 50cm – all das ständig und unvorherseh-

bar abwechselnd. ab und an wurde das Gröbste

durch feinsten Schotter ausgebessert, der mindes-

tens 30cm tief ist und überhaupt keinen Halt gibt,

die Motorräder sinken sofort ein.

Ein vorbeikommender Minenarbeiter erklärt den

weiteren Weg bis zu einer Oase und zwei Fischer-

camps am Meer...kein Dorf, nur Fischer, aber egal

…. ist ja nicht mehr weit. nach gut 30km erreichen

wir die Oase, ein wunderschöner anblick, denn

dort bieten Bäume einen kleinen Schatten in der

sengenden Sonne. Es gibt zwar Häuser, aber keine

Menschen zu sehen. also weiter in die Wüste

hinein. Die Straße wird kurz besser, wir atmen auf.

aber nach 10km kommt der abzweig zur Miene.

Wir fahren weiter nach Punta Canoas. Jetzt wird

es richtig gruselig! Keiner hat uns gesagt, dass die

tropischen Regenfälle, die hier vor Wochen nieder

gegangen sind, die Wege nahezu unpassierbar

gemacht haben. Jeder km ist ein Kampf und bei

einer abfahrt mit losem groben Schotter und tiefen

Furchen zerreißt es uns immer wieder. Völlig fertig,

bei Dunkelheit und nach mehr als 70km erreichen

wir das Fischercamp, ja wirklich nur ein Camp.

Eine Kombination aus Müllplatz, Fischerbooten,

mehr oder weniger funktionsfähigen Wohnmobilen

und ein paar gemauerten Unterschlüpfen.... alles

Pan aMERIKa tOUR

Sturz auf dem Weg zum Punta Canoas

Den kompletten Reisebericht findest Du unter: www.fahrbelwesen.de

Eckdaten:

nördlichster Punkt: Coldfoot/alaska

Südlichster Punkt: Constitución/Chile

tiefster Punkt: 68m unter Meeresspiegel im Death Valley

Höchster Punkt 4700m ein Bergpass in Peru

niedrigste temperatur: Minus 4 Grad (erstaunlich warm!) in alaska

Höchste temperatur: 56 Grad auf der Baja California

Page 22: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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Page 23: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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Page 24: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

24

MEIn nEUER BEStER FREUnD

lost in moldaWien oder: Wie icH mein motorrad lieben lernte.

Page 25: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

25

UMBaUtEn

Gegenwart erwachsen ist, aber doch immerhin ein halbnacktes,

scharfes Gerät, dass den Eindruck macht, als könne man mit ihm

interessante Zeiten verleben. Besonders wenn man bedenkt, wie

wir unsere Beziehung begonnen haben.

(siehe MOt_Magazine 1, 2014)

Was liegt also näher, als die frische Beziehung gleich zum Start

mit einem veritablen abenteuer zu beginnen? Gemeinschaftlich

auf in den wilden Osten!

Frisch aus der Werkstatt kommend, führten mich die ersten 5000

km mit meiner neu gestylten Gummikuh aus dem Jahre 1992 bis

an das schwarze Meer und zurück.

Zumindest fast, aber dazu später mehr...

In vielerlei Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit. auch in

meine eigene.

Ziel meiner Reise ist Bessarabien, eine kleine Region in der Mitte

von Moldawien.

In Bessarabien wiederum liegt ein kleines Dorf namens albota.

Und in diesem kleinen verlassenen nest ist mein Vater geboren.

Ein Ort und ein name, der mich in meiner Jugend begleitet hat.

Ein Ort den ich nie gesehen habe, der aber eine Bedeutung für

mich hat. Ein teil von mir, von dem ich eine Vorstellung habe, die

ich endlich mit der Realität abgleichen mußte.

Mit dem Motorrad ist es wie mit den Beziehungen.

natürlich ist die Schönheit des Partners von nicht

unentscheidender Bedeutung. Für die Dauerhaftig-

keit der liebe ist es aber von größerer Bedeutung,

dass man in der lage ist, gemeinschaftlich durch

Höhen und tiefen zu gehen, sich aufeinander

verlassen kann und auch in der Partnerschaft dem

leben gegenüber neugierig und aufgeschlossen

zu bleiben.

Mittlerweile hat meine BMW R100R aus dem

Jahre ´92 eine doch angenehme äußerliche Gestalt

erhalten.

Für die Bewältigung des lebens ist das äußere aber

bekanntermaßen nur von geringer Bedeutung. Ob

man das gemeinschaftliche leben auf Dauer wird

bewältigen können, testet man am besten, wenn

man die noch junge Beziehung einem kleinen

Extremtest unterzieht.

In der vergangenen ausgabe habe ich darüber

berichtet, wie aus dem häßlichen Entlein der

beginnenden 90er Jahre durch starkes Zupfen am

Gefieder zwar noch nicht der schönste Schwan der

Page 26: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

26

Ein kurzer geschichtlicher Exkurs also: anfang des

19 Jahrhunderts, am 29. november 1813 erließ

der russische Zar alexander I. ein Manifest, das

deutsche Siedler bei einer ansiedlung in Bessarabi-

en zahlreiche Privilegien versprach. Unter anderem

bekamen sie land geschenkt und zinslose Kredite

gewährt. Zudem wurde ihnen garantiert, dass sie

ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten und

sich selbst verwalten dürfen. angelockt von einem

eigenständigen, besseren leben, siedelten die Vor-

fahren meines Vaters aus dem Schwäbischen um in

die unbekannte Weite Bessarabiens.

Im Zuge des 2. Weltkriegs flohen die Deutschen

aus Bessarabien „Heim in Reich“. Mein 14jähriger

Vater führte seine Geschwister in einer monatelan-

gen, ziellosen Odyssee durch halb Europa, bis sie

in einem kleinen Ort an der norddeutschen Küste,

meinem späteren Geburtsort, eine neue Heimat

fanden.

Die Geschichten der Flucht, die Fremdheit Bessara-

biens, die alten mitgebrachten Bräuche faszinierten

mich während der gesamten Kindheit. Je älter ich

wurde, desto mehr wollte ich wissen, wie dieses

fremde land zum Charakter, zur Persönlichkeit

meines Vaters beigetragen hat. Und, soviel sei ge-

sagt, am Ende meiner Reise habe ich ihn und somit

auch mich besser verstanden.

Ich habe mich mit dem Motorrad auf die Reise ge-

macht, da ich zumindest ein wenig verstehen woll-

te, welche Entfernung mein Vater auf seiner Flucht

in die Heimat zurück legen mußte. Ich wollte die

Regionen sehen, die er vor Jahrzehnten durchquert

hat. Ich wollte erleben und erfahren, wie sich land,

landschaft und Menschen verändern, wenn man

auf dem Weg gen Osten ist.

Die beste art diese Erfahrungen zu machen, ist die

Reise mit dem Motorrad.

Ich hielt es auf dieser tour aber für unangemessen,

dafür ein modernes Reisemotorrad zu verwenden.

Es sollte eine nostalgische Reise werden und ich

wollte daher ein nostalgisches Motorrad und eine

nostalgische art des Reisens. Kaum Gepäck, keine

vorgeplante Strecke, noch nicht einmal moderne

Gore-tex Bekleidung. Mit einer lederjacke einer

Motorradjeans und der guten, alten Gepäckrolle

aus unserem Programm machte ich mich daher auf

den Weg gen Osten.

Page 27: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

27

UMBaUtEn

Page 28: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

28

UMBaUtEn

auf den Weg zu den Wurzeln meines Vaters.

Es sollte die beste, aufregendste, erinnerungswürdigste

tour meines lebens werden.

Und sie sollte dazu führen, dass meine BMW R100R uns

niemals im leben wieder trennen werden.

Teil 1: Polen, Ukraine, Moldawien

thomas Hübner, unser lieblingshändler aus Cottbus

staunt nicht schlecht, als ich mit dem Boxer im Gepäck

den Hof schubbere. Da die deutschen autobahnen doch

eher freudlos sind, steht mein neues Gefährt auf der

Fahrt nach Cottbus hoch und trocken auf dem Hänger.

thomas ist aus alten DDR-Zeiten mit hohem Wagemut

und Improvisationskunst gesegnet, aber mein Plan auf

einen 5000 km trip durch die ehemals sozialistischen

Bruderländer mit einem ebenso nostalgischen, wie

unerprobten Fahrzeug, führt doch zu anhaltenden

Kopfschütteln. Erst recht, als ich ihn bitten muß,

daß sein Mechaniker doch noch mal nach der mit

Schellen befestigen Gepäckträgerverlängerung

schauen möge.

60min Kopfschütteln, ein paar Schwünge mit dem

Schraubenzieher und einen guten Kaffee später

mache ich mich auf den Weg zur Grenze.

Gibt es etwas Schöneres, als den Einstieg in das

eigene, kleine abenteuer?

Zeit für etwas neues! Den fernen europäischen

Osten hatte ich noch nie erfahren.

Fortsetzung folgt...

Page 29: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

29

Page 30: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

30

HaFEnREnnEn

Ob im Fahrerlager oder auf der Händlermeile, an den Kurven

oder an der seit 1952 am selben Platz befindlichen Start-/Zielge-

rade: Die Stimmung unter den rund 20.000 Besucherinnen und

Besuchern war bestens.

nur Petrus sorgte mit seinen Kapriolen für zwischenzeitliche Un-

ruhe. Während die große Mehrheit der trainings- und Rennläufe

bei strahlendem Sonnenschein stattfand, gab es am Sonntag- und

am Montagnachmittag überraschende Schauer. letztere (Montag

gegen 17:30) so stark, dass das Rennen etwas kürzer ausfiel als

geplant und schon nach 16 statt 19 Rennläufen beendet wurde.

Schon bei der traditionellen Schlussrunde gegen 18 Uhr hatte der

Himmel seine Schleusen wieder geschlossen, und eine bunte Mi-

schung der verschiedensten Motorräder und Fahrer drehte unter

großem applaus eine oder auch mehrere Ehrenrunden – ange-

führt von Renn-Organisator Hinrich „Hinni“ Hinck und seinem

Sohn Kenny, der 2014

auf eine eigene Rennteilnahme

verzichtet hatte, um sich voll der Organisation

widmen zu können.

lob für Sicherheit, Organisation und Atmosphäre

Die besondere Mischung aus hochklassigem Renn-

sport und Volksfestatmosphäre in einer außerge-

wöhnlichen Umgebung ließ niemanden kalt.

„Wer das Fischereihafen-Rennen noch nicht kennt,

sollte es sich unbedingt anschauen“, schwärmte

DMSB-Sportkommissar Wilfried Kasper (ahrbrück).

„Das war beste Werbung für den Motorsport!“

„Eine Hammer-Veranstaltung“, bestätigte Renn-

leiter andré Straßburger (Wuppertal), der die

bEgEISTERTE zUSChAUER, glüCKlIChE FAhRER,

gROSSE zUFRIEdEnhEIT bEI REnnlEITUng Und

ORgAnISATOREn: dAS 57. InTERnATIOnAlE

FISChEREIhAFEn-REnnEn AM 8. Und 9. JUnI In

bREMERhAVEn WAR EIn VOllER ERFOlg.

57. internationales fiscHereiHafen-rennen

rechts ist gas, links die fischauktion.

Page 31: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

31

Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausdrücklich lobte:

„Ich hatte das Gefühl, es in absolut allen Belangen mit

Profis zu tun zu haben. Wann immer es etwas zu lösen

gab, es hatte immer jemand eine Spitzenidee. Es hat mir

einen Mordsspaß gemacht.“

Keine schwerwiegenden Unfälle

Unisono lobten alle Beteiligten der abschlussbesprechung

das hohe Sicherheitsniveau des Fischereihafenkurses:

„alles, was man an Sicherheit machen kann, wird auch

gemacht.“ Sehr zufrieden zeigte sich auch der leitende

Rennarzt Dr. achim Strassner. Zwar gab es nach Stürzen

einige typische Motorsportverletzungen zu behandeln

(etwa an Handgelenk, Schulter oder Knie), doch, so Strass-

ner: „Wir hatten keine schwerwiegenden Unfälle. Es lief

so, wie es laufen sollte.“ alle behandelten Fahrer befinden

sich auf dem Weg der Besserung.

Dreifachsiege von Kreutz und Merkens, Rundenrekord von

Julian neumann.

Schnellster Mann in Fishtown war einmal mehr thomas

Kreutz, der für die teilnahme am Fischereihafen-Rennen

auf den zeitgleichen lauf der IRRC (International Road

Racing Championship) im niederländischen Oss verzichtet

hatte. Zwei erste Plätze in der „Königsklasse“ Fishtown

Open und ein weiterer Sieg in Klasse 3 (Fishtown Junior

600) waren der lohn.

Zweiter in beiden läufen der Klasse 1 wurde der mehrfa-

che Deutsche Meister toni Heiler, auf Rang drei folgten

thilo Günther (Rennen 1) und Julian neumann (Rennen

2), der mit 1:29.110 den Rekord für die schnellste Runde

auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Fischereihafen

von thomas Kreutz „stibitzte“ – obwohl dieser seinen

eigenen, im vergangenen Jahr aufgestellten, Rekord von

1:29.915 auf 1:29.362 verbessert hatte.

Im Rennen um den 20. Sieg im Fischereihafen musste sich

Kreutz allerdings Stefan Merkens (Düren) geschlagen ge-

ben, der im ersten Rennen der Klasse 7 bereits am Sonn-

tag die „20“ voll machte. auch die Klasse 10 dominierte

Merkens souverän und siegte in beiden Rennläufen.

„Sportsgeist, Freude und humor“

neben der anerkennung für die sportlichen Spitzenleistun-

gen und den fairen Umgang unter den rund 400 Fahrern

sowie die gute Zusammenarbeit unter allen Beteiligten

lobte Organisator Hinrich Hinck in seinem Fazit besonders

das Publikum: „Der Fünfzehnte bekommt ebenso applaus

wie der Erste, und selbst der Kehrwagenfahrer wurde ge-

feiert, als er zwischendurch einmal ran musste. Es ist toll,

mit wie viel Sportsgeist, Freude und Humor die Zuschauer

hier mitgehen!“

Page 32: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

32

HaFEnREnnEn

Wie ist es zu deiner Teilnahme gekommen?

Seit 1985 bin ich Zuschauer des Rennens

und bin der Meinung, dieses einzigartige

Rennen in meiner Heimatstadt auch mal als

Fahrer erleben zu dürfen. Es blieb nicht bei

einem mal. Es wurden drei Veranstaltun-

gen, die ich sehr genossen habe und ich als

Privileg ansehe, diesem Event als teilnehmer

anzugehören.

Was macht den Reiz der Veranstaltung aus?

Das Schönste ist die nähe zum Publikum, das mit über 20.000

Zuschauern jeden teilnehmer aus jeder Klasse feiert, egal ob man

im vorderen oder hinteren Feld im Ziel ankommt.

Wie erlebt man als Amateur eine Strecke und ein Rennen, dass

weitgehend ohne Sicherheitszonen auskommen muss?

Jeder muß sich bewußt sein, dass die Gefahr sehr groß ist und die

Strecke keine Fehler zuläßt. Ich rate jedem teilnehmer mit sehr

viel Respekt an den Start zu gehen und nicht auf der letzten Rille

zu fahren.

hast du als bremerhavener Reaktionen im Vorfeld oder nach

dem Rennen erhalten?

Viele Bekannte, Kunden und Freunde freuen sich, wenn sie

Starter persönlich kennen und feuern sie noch begeisterter an. an

keinem Wochenende im Jahr habe ich mehr Gänsehautfeeling als

zu Pfingsten.

Eine Rennstrecke, auf der man auch mal ein paar liegen geblie-

benen Heringen ausweichen muss. So etwas gibt es seit mehr als

60 Jahren nur in Fischtown. Damals hieß die Stadt noch Bremer-

haven. Das härteste und fast letzte Straßenrennen Deutschlands:

Das Fischereihafenrennen an der nordseeküste. laut völlig

richtiger Eigenwerbung: laUt, ROH und ECHt. lokalmatador

und Fischtowns bester Motorradhändler Harry „Raceduck“ Zager

war auch dieses Jahr wieder dabei und berichtet uns, wie es sich

als normalsterblicher anfühlt, wenn man mit 200 Klamotten auf

einen Fischtrawler zufährt.

lOCAl hERO

Was ist die am schwierigsten zu bewältigende

Aufgabe an so einem Rennwochenende?

Für mich ist das ausgefüllte Wochenende mit Ver-

kaufsstand (Kawasaki, aprilia) und Motorradren-

nen fahren sehr aufreibend. Jeder, der einen Mes-

senstand organisieren muss, kennt den aufwand.

Zusätzlich bin ich noch als Fahrer gefordert.

gibt es bei der 3. Teilnahme einen gewöhnungs-

effekt?

Jedes Event ist sehr aufregend und einmalig. Ich

bin die drei Veranstaltungen mit drei unterschiedli-

chen Motorrädern gefahren (aprilia RS 250,

tuono V2R und Dorsoduro 1200). Routine,

Gewöhnung oder langeweile kommt da nie auf.

Sehen wir dich 2015 wieder?

Ein Sprichwort sagt: Dreimal ist Bremer Recht. Ich

werde als aussteller und Förderer von Fahrern wei-

terhin der Veranstaltung treubleiben. Eine teilnah-

me als Fahrer ist im Moment ausgeschlossen.

Page 33: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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Page 34: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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I 93333 schwaig, Schweiger GmbH, Grasiger Weg 20,

www.schwaig.motoport.de I 93466 chamerau, HIElSCHER I auto,

Motorrad, Quad, Roller, Im Gewerbepark 1, www.chamerau.motoport.

de I 94469 deggendorf, RiMotec, Marienthal 2, www.deggendorf.

motoport.de I a-6850 dornbirn/Österreich, BtS Power-Bike,

Hintere achmühlestr. 25, www.dornbirn.motoport.de

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Page 35: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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Page 36: MOT_MAGAZINE Ausgabe 2/2014

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