Motorboote - C.A.R.E. Diesel® – innovativ und ... · zählige Klassensiege und in Österreich...

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Motorboote – Reviere – Tests Februar 2015 C 9839 E EUR 3,50 30. Jahrgang Offizielles Mitteilungsblatt der Sportbootvereinigung e.V. im DMYV Offizielles Mitteilungsblatt des Deutschen Motoryachtverbandes e.V. International: Radikal: Cigarette 50 Marauder Rational: Hilfe gegen Dieselpest Emotional: Boats & Bikes

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Motorboote – Reviere – Tests Februar 2015

C 98

39 E

EUR

3,50

30. J

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Offizielles Mitteilungsblatt der Sportbootvereinigung e.V. im DMYV

Offizielles Mitteilungsblatt des Deutschen Motoryachtverbandes e.V.

International: Radikal: Cigarette 50 MarauderRational:Hilfe gegen Dieselpest

Emotional: Boats & Bikes

Kie lwasser I Rev ie r I Jugend I In fos aus den Nieder landen I An Bord I Vor Or t I Neuhei ten I Rennspor t I De

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Initiator waren der nautische Pan-nendienst „SeaHelp“, in Zusammen-arbeit mit „WasserSport“, den Geest-hachter Spezialisten für Tankreini-gung, der Fa. „MFT Mikrofiltertech-

nik“, und der kroatischen „Olive IslandMarina“ auf der Insel Ugljan im Dezember2014 in Dalmatien. Bei 21 Schiffen war der

Befall bereits so weit fortgeschritten, dassbei stärkerem Wellengang eine Blockadeder Kraftstofffilter und damit ein Motor-ausfall als mit an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit vorausgesagt werdenmuss. Schon im vergangenen Jahr berich-tete die WasserSport ausführlich über dasProblem (siehe auch WasserSport 01/2014und 06/2014).

Eigner ahnen nichts

Auch wenn die Tankchecks nicht denAnspruch der Vollständigkeit erheben,zeigt sich ein klarer Trend: In unzähligenTanks lauert die Gefahr durch verunreinig-ten Diesel, ohne dass der Eigner sie be-merkt. Das Tückische daran: Bei Seegangschwappt der Kraftstoff im Tank umherund wirbelt die Gebilde der Dieselpest –eine schwarze, schlickähnliche Masse – die

eigentlich am Tankboden ruht, auf. Siewird dann mit dem Kraftstoff angesaugt.Spätestens im Dieselfilter endet ihre Reiseund verstopft diesen schlagartig. Die Kraft-stoffversorgung wird damit unterbrochen,die Maschine stirbt urplötzlich ab. Ein Alp-traum für jeden Skipper.

Auch SeaHelp-Chef Wolfgang Dauserbestätigt das nach leidvollen Erfahrungenaus der SeaHelp-Einsatzpraxis: „Es häufensich die Fälle, in denen Schiffe bei schwe-

Systematische Untersuchung: „Pest“ im Tank

Das Ergebnis einereuropaweit erstmalig

durchgeführten „Reihenun-tersuchung“ von Dieseltanks

in Yachten war eindeutig:Immer mehr Bootseigner

haben die „Pest“ im Tank,ohne es zu wissen. In einer

aufwändigen Aktion und aufBitten der Eigner, wurden die

Tanks von 29 Schiffeninspiziert. Das für Insider

nicht überraschendeErgebnis: 25 davon waren mitden so genannten Dieselpest-

Bakterien befallen. Claus D.Breitenfeld war beim

Tankcheck mit von der Partie.

Was sich seit Jahren abzeichnet, wurdenun zur Gewissheit: Bei einer erste,

systematischen Reihenuntersuchungwurde klar, dass viele Schiffe von der

schwarzen Pest im Tank befallen sind,ohne das die Eigner etwas ahnen.

Hier geht kein Tropfen Sprit mehr durch:Schnitt durch einen durch „Dieselpest“verstopften Kraftstofffilter.

Christian Burmester beim Check einesTanks in der Marina Olive Island.

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eu tscher Motoryachtverband I Messen I Mark tp la tz I Vere ine I Technik

rem Wetter in Seenot geraten, weil derMotor plötzlich aussetzt.“ Noch vor nichtallzu langer Zeit wurden solche Fälle unterder Rubrik „technisches Versagen“ abge-hakt. Seit der SeaHelp-Anweisung an dieEinsatzkräfte, bei jedem technischen De-fekt eines mit Diesel betriebenen Schiffes,zunächst einmal die Kraftstofffilter zukontrollieren, trat zutage, was bis dahinkaum jemand vermutet hatte: Durch Die-selpest verursachte Filterblockaden warenverantwortlich für mehr als ein Drittelaller SeaHelp-Einsätze, bei denen ein Die-selaggregat seinen Dienst versagte.

Hohe Dunkelziffer

Ähnliches berichtet auch Achim Bur-mester, Spezialist für Tankreinigungen beider Geesthachter MFT MikrofiltertechnikGmbH. Expertenvermuten inzwischen,dass die Dunkelziffer der Fälle, bei denendie Dieselpest ursächlich für Havarien mitteilweise schweren Folgen war, erheblichhöher liegt als zunächst angenommen.

Diese Einschätzung wird zusätzlich ge-stützt durch die Ergebnisse der Untersu-chung in der Marina Olive Island. Den Lie-geplatzinhabern wurde das Angebot einerkostenlosen Tankendoskopie unterbreitetund innerhalb einer Woche gaben 30Bootsbesitzer dem Team, bestehend auseinem SeaHelp-Mitarbeiter, Achim undChristian Burmester von MFT Mikrofilter-technik, „WasserSport“-KorrespondentClaus D. Breitenfeld, sowie dem Hafen-

meister, grünes Licht per unterschriebenerVollmacht.

In den meisten Fällen musste der Tank-geber komplett ausgebaut werden, da esSchwierigkeiten bereitete, mit dem etwazwei Meter langen Schlauch, an dessenEnde eine Endoskopie-Kamera montiertwar über den Kraftstoffeinfüllstutzen bisin die Bodenregion der Tanks zu gelangen,wo sich der Dieselpestschleim absetzt unddies fotografisch zu dokumentieren. Nachdirektem Zugang über die Tankgeberöff-nung lieferte die Sonde am Ende desSchlauches Bilder vom Tankinneren aufeinen kleinen Monitor. Für den Laienkaum erkennbar, für Achim Burmesterhingegen der deutliche Beweis und die –wenn auch erschreckende Erkenntnisse:Bis auf vier Tanks war jeder der letztend-

lich untersuchten 29 Schiffe mit der ge-fährlichen Dieselpest mehr oder wenigerstark verseucht. Bei 21 der geprüften Yach-ten war nach Ansicht der Experten eineTankreinigung dringend angeraten, umeinem Motorausfall durch Filterverstop-fung vorzubeugen. Bei vier weiteren Schif-fen war ansatzweise bereits eine Spur vonDieselpest erkennbar. Dennoch, auch hierempfehlen die Experten der MFT Filter-technik eine vorsorgliche Reinigung, dasich der Zustand im Tank über die Winter-monate sicherlich noch verschlimmernwird. Nur vier Schiffe waren frei von jegli-chem Befall. Um auf der sicheren Seite zusein, entnahmen die Tankreiniger aus

Peinlich genau dokumentiert AchimBurmester Schiff für Schiff die Ergebnissedes Tank-Checks.

Wenn die Probe so aussieht, dann ist eh‘alles zu spät. Wasser und Dreck setzt sichunten ab.

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jedem Tank, der mit der Dieselpest befal-len war, zusätzlich eine Kraftstoffprobe.

Reinigung unumgänglich

Unabhängig davon wurden selbstver-ständlich auch die jeweiligen Eigner überden teilweise mehr als Besorgnis erregen-den Zustands des Kraftstoffs in ihrenTanks mit einem detaillierten Bericht inKenntnis gesetzt. Ihnen ist es natürlichfreigestellt, in eigener Regie für Abhilfe zusorgen oder die „Geesthachter MFT’ler“zu kontaktieren, um sich über die weitere,

erforderliche Vorgehensweise beraten zulassen. Achim Burmester: „Wenn sichmindestens zehn Bootsbesitzer dazu ent-schließen, MFT mit der Reinigung zu be-auftragen, werden wir nochmals nachDalmatien reisen und vor Ort die Tanksfachgerecht wieder in ihren jungfräuli-chen Urzustand zu versetzen. Dann hal-ten sich auch die Kosten der Anfahrt fürjeden Einzelnen in vertretbaren Gren-zen.“

Ohne eine Reinigung und gründlicheDesinfektion – darüber sind sich inzwi-schen alle Kraftstoffexperten einig – wirdman dieses Problem nicht in den Griff be-kommen. Ist der Kraftstoff einmal mit der„Dieselpest“ verseucht, hilft nur noch Ab-pumpen. Anschließend müssen die Tank-wände wie auch das gesamte Kraftstoffsys -tem gründlich desinfiziert werden. Bei derNeubefüllung sollte vorsorglich ein Addi-tiv beigemischt werden, das einen neuerli-chen Befall verhindert. Burmester bringtes auf den Punkt: „Hat man die Dieselpesterst im Tank, dann helfen auch keine Additive mehr. Dann ist die reinigende Radikalkur angesagt. Der anschließende

Schutz des Kraftstoff mit Additiven ist si-cherlich sinnvoll.“

Nur kurzfristige Lagerung

Die Ursache für die Dieselpest, dieimmer mehr „Yachties“ aber auch saisonalgenutzte, dieselbetriebene, landwirt-schaftliche Geräte oder Notstromaggrega-te, heimsucht, ist letztendlich in der EU-Gesetzgebung verankert. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EG, RL 2009/28/EG)schreibt den meisten Mitgliedsländernvor, derzeit bis zu 7 Prozent Diesel aus

nachwachsenden Rohstoffen dem fossilenDiesel beizumischen. Bis 2020 soll dieserAnteil auf 10 Prozent für alle Mitgliedslän-der ansteigen. Doch was für Pkw und Lkwmit hohem Dieseldurchsatz noch vertret-bar ist, bringt für saisonal genutzte Fahr-zeuge und Anlagen erhebliche Problememit sich.

Die Beimischung von Biodiesel begüns -tigt die Wasseraufnahme des Kraftstoffsund fördert dadurch maßgeblich dasWachstum der Mikroben im Tank, dasschließlich in der Dieselpest endet. Nichtohne Grund empfehlen führende Mine-ralölhersteller neuerdings, ihren Dieselmöglichst in einem halben Jahr zu ver-brauchen, ihn also kurzfristig „zu lagern“.

Resümee dieser Aktion: Das Problemmit dem Diesel ist präsenter als je zuvorund wird sich in Zukunft eher noch ver-stärken, da mit einer künftigen Steigerungdes Biodiesel-Anteils sich die Situationvoraussichtlich noch verschärfen wird.

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„Bio“ – aber kein Biodiesel

„Gebraut“ wird C.A.R.E.-Diesel nacheinem Verfahren, das der finnische Mi-neralölkonzern und Spezialist für Premi-umdieselkraftstoffe aus nachwachsen-den Rohstoffen, „Neste Oil“, maßgeb-lich weiterentwickelt hat. Dabei werdeninsbesondere Reststoffe aus der Pflan-zenölverarbeitung, Abfallfette und künf-tig auch Algen als Rohstoff zur Kraft-stoffgewinnung eingesetzt. Herauskommt dabei ein Produkt, das dem „nor-malen“ fossilen Diesel ohne die Beimi-schung von herkömmlichem Biodieselchemisch gleichgestellt ist. C.A.R.E.-Die-sel ist zwar „bio“, aber kein Biodiesel, wieer bisher bekannt. Die Vorteile sind ins-besondere im Wassersport nicht von derHand zu weisen: Da im Kraftstoff kaumAromate vorhanden sind, verbrennt ernahezu rußfrei und verhindert dadurchdarüber hinaus die Verschmutzung desSchiffskörpers. Im Vergleich zu Biodieselweist er keine nennenswerten Alterungs-erscheinungen auf und bietet aufgrundder Tatsache, dass er kein Wasser auf-nehmen kann, der Ausbreitung der fürYacht-Eigner so gefährlichen Dieselpestkeine Chance. Ganz nebenbei verhin-dert er auch noch ein Verrußen der Die-selinjektoren, da er sauber verbrennt.

Dank der im Vergleich erhöhten Ce-tanzahl, berichten viele Nutzer über ei -nen harmonischeren Motorlauf weitest-

Immun gegen

Klare Sache. Schon vom Aussehen her un -ter scheidet sich der klare, fast geruchsfreieC.A.R.E.-Diesel ganz erheblich.

Das Handwerkszeug der MFT-Techniker:Endoskopie-Kamera, Schläuche undProbenfläschchen.

Ein SeaHelp-Mitarbeiter war stets vor Ortin der Olive Island Marina, als die Tanksder Schiffe untersucht wurden.

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gehend ohne das dieseltypische „Nageln“.Zusätzlich wird die Umwelt nicht gefähr-det, wenn beim Tanken einmal etwas da-nebengeht: C.A.R.E.- Diesel wird mit derWassergefährdungsklasse „1“ statt „2“ wiebeim herkömmlichen Diesel eingestuft.Ein weiterer Vorteil für Schiff und Crew:Der Kraftstoff „riecht sauber“ und verbrei-tet nicht den typischen Dieselgestank.

In der Praxis längst bewährt

Der Kraftstoff, der geeignet sein soll, dieTreibhausgas-Emissionen um bis zu 90 %zu reduzieren, hat seine Feuerprobe längsterfolgreich bestanden: Die Lufthansa setz-te ihn ein halbes Jahr lang auf der StreckeHamburg-Frankfurt-Hamburg in einem

Airbus A 321 erfolgreich im Passagierver-kehr ein. Auf dem Nürburgring erzieltenPkw‘s, die damit angetrieben wurden, un-zählige Klassensiege und in Österreichkommt der Kraftstoff bei vielen Speditio-nen sowie im Wassersport erstmals an derTankstelle der „Freizeitanlage Schlögen“zum Einsatz.

Ohne es zu wissen, haben wahrschein-lich auch schon viele Fahrer von Autos mitDieselmotor Bekanntschaft mit so einemKraftstoff gemacht, denn ein auf gleicherBasis hergestelltes, fast identisches Produktwird von vielen Mineralölgesellschaften,zur Beimischung von Premiumdiesel ver-wendet.

Ein durchaus interessanter, zukunfts -trächtiger Markt für den neuen Kraftstoff,der die strenge amerikanische Norm für

Dieselkraftstoffe „ASTM D 975“ nicht nurerfüllt, sondern in vielen Punkten sogarübertrifft, bietet sich überall dort, wo Kraft-stoffe lediglich saisonal genutzt werden.Derzeit ist der Kraftstoff für Wassersportlernur an der Tankstelle der „FreizeitanlageSchlögen“ an der Donauschlinge in Öster-reich erhältlich. Das Vertriebsnetz inDeutschland befindet sich im Aufbau.Skipper sollten an „ihrer“ Bunkerstationnachfragen, ob und wo der Kraftstoff er-hältlich ist. Vereine mit eigener Tankstellekönnen sich für weitere Informationen aufder „boot“ Düsseldorf oder auf der Websiteder Firma Tool-Fuel informieren. (cb)

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„Pestbefall“Seit die EU einen Bioanteil im Diesel verordnet hat,häufen sich die Klagen über Kraftstoffalterung undmikrobiologischen Befall, „Dieselpest“ ge nannt. DasHamburger Unter neh men „Tool Fuel Services GmbH“bietet mit „C.A.R.E.-Diesel“ einen Kraftstoff an, der dieLösung für genervte Wasser sportler und viele anderesein könnte. Aufgrund eines neu artigen Herstellungs-verfahrens wird er zwar ebenso wie her kömmlicherBiodiesel aus nachwachsenden Rohstoffen produziert,ohne aber über dessen Nachteile zu verfügen.

C.A.R.E.-Diesel verbrenntfast ohne Ruß im Vergleichzu herkömmlichem Diesel.

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