März 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · Henning Busch, Credit Suisse...

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Zurück in der Spur Zurück in der Spur Erfreuliche Perspektiven für das Buyout-Jahr 2011 Private Equity • Buyouts • M&A 3 März 2011, 12,50 EUR Von Arques zu Gigaset Turnaround eines Restrukturierungsexperten Unterschiedliche Risiken für Infrastruktur Eine globale Perspektive Unternehmerische Partner für den Mittelstand Investor im Portrait: Afinum Management GmbH Das Magazin für Investoren und Entrepreneure VentureCapital Magazin VentureCapital Magazin www.vc-magazin.de

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Zurück in der Spur

Zurück in der SpurErfreuliche Perspektiven für das Buyout-Jahr 2011

Private Equity • Buyouts • M&A3 März 2011, 12,50 EUR

Von Arques zu GigasetTurnaround eines

Restrukturierungsexperten

Unterschiedliche Risiken für InfrastrukturEine globale

Perspektive

Unternehmerische Partnerfür den MittelstandInvestor im Portrait:

Afinum Management GmbH

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Vent

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in

VentureCapitalMagazinwww.vc-magazin.de

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capiton AG Bleibtreustraße 33 10707 Berlin Tel.: 030 / 315 945 – 0 Fax: 030 / 315 945 – 57 [email protected] www.capiton.de

Partnerschaft mit Perspektive

capiton ist eine inhabergeführte Private Equity-Gesellschaft, die ein Beteiligungskapital von derzeitinsgesamt 786 Mio. € verwaltet.

capiton begleitet seit über zwei Jahrzehnten alsEigenkapitalpartner Management-Buy-Out’s undWachstumsfinanzierungen bei etablierten mittel-ständischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland,Österreich oder der Schweiz.

Investitionsschwerpunkte der capiton AG sindDienstleister wie GESS, Lahmeyer, svt oder RTS,Unternehmen der verar beitenden Industrie wieGMC Gossen Metrawatt oder SHW Casting Techno-

logy. Die Unternehmen weisen üblicherweise eineUmsatzgröße zwischen 50 und 500 Mio. € auf.

Langjährige Erfahrung und unternehmerisches Den-ken bestimmen unser Handeln. Mit dieser Expertise,der Einbindung von Netzwerkpartnern und der Bereit-stellung von zusätzlichem, hierfür reservierten Eigen-kapital, begleitet capiton vorzugsweise Zukäufe vonMitbewerbern, Lieferanten oder Vertriebspartnern.

Diese sogenannten buy & build-Strategien wurdenallein innerhalb der letzten acht Jahre bei der Mehr-zahl der capiton-Portfoliounternehmen bereits über40 x erfolgreich umgesetzt.

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VentureCapital Magazin 3/2011 3www.vc-magazin.de

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

im vergangenen Jahr zeigte sich diePrivate Equity-Branche auf ihremwichtigsten Treffen, der SuperReturn,demütig. Ein Blick in das aktuelle Pro-gramm weist darauf hin, dass diesesGefühl bis heute anhält. So wird inBerlin vom 28. Februar bis 3. Märzbeispielsweise diskutiert, auf welcheneuen Due Diligence-Fragen sich Fondsim Fundraising einstellen müssen, wiesich die General Partner mittels akti-ven Managements voneinander unter-scheiden können und ob es eine Kon-solidierung geben wird. Grundsätzlichaber scheinen die Player Morgenluft zuwittern: Die anziehende Konjunkturverspricht eine Gesundung der Portfo-liogesellschaften sowie höhere Bewer-tungen bei Verkäufen, dazu verfügen(große bzw. Mega-) Buyout-Häusernoch über hohe Mittel in ihren Fonds(siehe Titelgeschichte S. 12–16). Auchder Umstand, dass der Private Equity-Gigant Blackstone hierzulande imHerbst 2010 in Düsseldorf wieder einBüro eröffnet hat, belegt sowohl dieZuversicht der Branche als auch dieAttraktivität des Standorts Deutsch-land. Nach einer Phase der Neustruk-turierung von Portfoliounternehmensei „Private Equity wieder da“, sagtdenn auch David Cayet von AccuracyDeutschland im Doppelinterview (sieheS. 18–19).

Für Euphorie scheint es aber zu früh.Unsere Kollegen des GoingPublic Ma-gazins erstellen derzeit wieder den„Corporate Finance & Private EquityGuide“, das umfangreichste Adressver-zeichnis des deutschsprachigen Kapi-talmarktes. Mehr Gesellschaften als imVorjahr wollten auf die Listung mit Pro-filangaben verzichten. „Wir setzen un-

sere Strategie neu auf und sind imnächsten Jahr wieder dabei“, lauteteeine häufige Erklärung. Vor besonde-ren Herausforderungen stehen dabeivor allem die Venture Capital-Gesell-schaften, von denen viele dringendneues Kapital einwerben müssen. Der-zeit seien 20 bis 30 deutsche Gesell-schaften im Fundraising, davon „wer-den es etliche nicht schaffen“, prog-nostiziert Dr. Markus Schillo vom ERP-EIF-Dachfonds (siehe S. 46–47). Werdennoch ein Final Closing melde, wer-de wahrscheinlich kleinere Brötchenbacken, vermuten langjährige Markt-begleiter im vertraulichen Gespräch.

Auf der Exit-Seite sendet der Marktaber sowohl für Early Stage- als auchBuyout-Investoren positive Signale aus:Die Industrie steht unter permanentemInnovationsdruck, sucht die Nähe zuinnovativen Start-ups (wie etwa imRahmen der High-Tech Partnering Con-ference, siehe Seite 52) oder über-nimmt sie gleich. Auch öffnet sich wie-der das Börsenfenster, wie unser „Dealdes Monats“ (S. 62) zeigt: das IPO vonDerby Cycle. Dazu werden weitere Bör-sengänge aus dem Private Equity-Um-feld erwartet. Des Weiteren verfügenstrategische Investoren vielfach überprall gefüllte Portemonnaies, falls sieanor ganisch wachsen wollen.

Ich wünsche eine informative und an-regende Lektüre

[email protected]

Editorial

Positive Signale auf der Exit-Seite

Torsten Paßmann, Redaktionsleiter

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3 EditorialPositive Signale auf der Exit-Seite

Auslese

6 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

12 Zurück in der SpurErfreuliche Perspektiven für das Buyout-Jahr 2011

Märkte & Zahlen

18 Vis-à-vis„Zurück zu den Wurzeln“Interview mit David Cayet, Accuracy Deutschland, undGuido May, Silverfleet Capital

20 Menschen & MacherJürgen LeschkeTeil 50 der Serie

22 Erholung oder böse Überraschungen?Trends im Restruktu-rierungsbereich 2011Dr. Derik Evertz, Dr. Frank Gi-rotto, PricewaterhouseCoopers

24 Unterschiedliche Risiken für InfrastrukturEine globale PerspektiveMichael Barben, Partners Group

26 Alte Probleme, neue LösungenVerbesserte Strategien vonInfrastrukturfonds wecken Interesse der AnlegerDr. Günther Dobrauz, Dirk Rosenberg, Deloitte

27 Volle Fahrt vorausBranche zeigt sich zuver -sichtlich für M&A-Jahr 2011

28 Executive Talk„Der Kunde will nicht nur die Melkkuh sein“Interview mit Matthias Kröner,Geschäftsführer, Fidor Bank AG

Early Stage & Expansion

30 VC-Kolumne vonDr. Alexandra Goll, TVM CapitalPartnerschaft, Risikovertei-lung, Differenzierung – dasneue Mantra unserer Branche?

31 „2011 werden etliche Exits dieSchwelle von 100 Mio. EURüberschreiten“Interview mit Dr. Jörg Ritter,Partner bei Orrick

32 Öffentliche Hand mit RekordsummeVenture Capital-Statistik desJahres 2010

33 HR Corner vonGuido Happe, Steinbach Con-sulting, Dr. Peter Becker, Stein-bach & Partner Executive Con-sultantsKrisen sehen – Krisen verstehen

34 „Das wichtigste Thema für Investoren ist die Haftungs -sicherung“Interview mit Sabrina Keese,Partnerin, Kerkhoff Consulting

Mittelstand/Buyouts

36 M&A-Kolumnevon Dr. Michael R. DrillLincoln International AGAmerikanisches Fusionsgeschäft im Aufwind

12 Zurück in der Spur

Erfreuliche Perspektiven fürdas Buyout-Jahr 2011

Die Beteiligungsbranche hat im Zuge der

Konjunkturerholung wieder Fuß gefasst.

Die Türen zu den Fremdkapitalgebern

öffnen sich langsam, der Dealflow nimmt

zu. Nur allzu häufig klafft allerdings noch

immer eine Lücke zwischen den Bewer-

tungsvorstellungen der Verkäufer und dem,

was Private Equity-Investoren angesichts

reduzierter Finanzierungshebel bezahlen

können. Wenn sich diese Knoten schritt -

weise lösen, sollte der Trend im Buyout-Jahr

2011 jedoch weiter nach oben zeigen.

24 Unterschiedliche Risiken fürInfrastruktur

Eine globale Perspektive

Defensive, inflationsgeschützte Zah-

lungsströme – diesen Erwartungen

wurden klassische Infrastrukturinvesti-

tionen in der jüngeren Vergangenheit

mehrheitlich gerecht. Einem der Haupt -

aspekte des Sektors haben Investoren

in den letzten Jahren dennoch oft nur

unzureichend Beachtung geschenkt:

dem regulatorischen Risiko. Dazu müs-

sen sie die Bereiche identifizieren, die

im Hinblick auf die nahe Zukunft die

größten Entwicklungschancen bieten.

Inha

lt

VentureCapital Magazin 3/20114 www.vc-magazin.de

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37 „Das Unvorstellbare ins Kalkül ziehen“Interview mit Clemens Busch,Managing Partner von Stead-fast Capital

38 Investor im PortraitUnternehmerische Partner für den MittelstandTeil 112: Afinum Management GmbH

40 Insolvenzgefahr im AufschwungKonjunkturerholung fordert Portfoliounternehmenund Investoren

42 Ostwestfälische BescheidenheitWestfalia-Automotive: Expansion mit Private Equity

44 Von Arques zu GigasetTurnaround eines Restrukturierungsexperten

Private Equity-Dachfonds

46 „Wir investieren bewusst injunge Venture Capital-Fonds“Interview mit Dr. MarkusSchillo, Leiter des ERP-EIF-Dachfonds

47 Dachfonds-News

48 Langfristig ausgerichteter Inflationsschutz Pensionskassen und InfrastrukturanlagenHenning Busch, Credit Suisse(Deutschland)

Entrepreneurship

50 Entrepreneurship-Flash

52 Industrie trifft Start-upsZweite High-Tech PartneringConference

53 Ein Update der Realität als Ziel7. Auflage der Zukunftskonferenz DLD

44 Von Arques zu Gigaset

Turnaround eines Restrukturierungsexperten

Die Beteiligungsgesellschaft Arques In-

dustries AG zählte im vergangenen

Jahrzehnt zu den bekannteren Adres-

sen in Deutschland im Bereich Turn -

around und Special Situations. Die

Geschäftsführung hat nun einen kom-

pletten Strategiewechsel vollzogen –

von einem bunten Firmenportfolio mit

Schwerpunkt Restrukturierung hin zur

Spezialisierung auf den Bereich Tele-

kommunikation.

38 Unternehmerische Partner für den Mittelstand

Investor im Portrait: Afinum Management GmbH

Ihrem Selbstverständnis nach sind

diese Buyout-Investoren das Gegen-

stück zum Zerrbild der Tagespresse:

Statt im Maßanzug gehen sie auch im

Kordsakko zum Termin mit einem mit-

telständischen Unternehmer, statt mit

Finanzakrobatik heben sie Werte lieber

mit ihrer eigenen Industrieerfahrung.

Seit Kurzem kann das Team von Afinum

an einer weiteren Stelle überzeugen,

denn das eigene Angebot wurde im

Sommer 2010 erweitert.

VentureCapital Magazin 3/2011 5www.vc-magazin.de

Inhalt

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 112 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Die Serie Business Angel-Netzwerke

� Ein aktuelles Interview

� ... und vieles mehr!

54 „Die Mittel waren für die Industriereife zu begrenzt“Interview mit Dr. Peter Ripp-linger, geschäftsführender Ge-sellschafter der Subitec GmbH

55 Elevator Pitch– Triebwerk Innovations-

management– eFormic GmbH/ecoScan

Datenbank

56 Deal-Monitor

64 EventsVeranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

64 Soeben erschienen

65 Zitat des Monats

65 Ausblick/Impressum

66 People

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6 www.vc-magazin.de

Aus

lese

VentureCapital Magazin 3/2011

Ranking des Monats

Start-ups des Monats

Private Equity wieder an der Spitze

Im vergangenen Jahr kletterte Private Equity im Jahresvergleich verschiedener Assetklassen zum ersten Mal seit2004 wieder auf den ersten Rang. In der durchschnittlichen Performance seit 2000 belegt die Anlageklasse hinterAktien und Bonds aus Emerging Markets den dritten Platz.

Studie des Monats

Entwicklung verschiedener Assetklassen

Jährliche Performance (in jeweiliger Währung), sortiert in absteigender Reihenfolge

Definition der jeweiligen Märkte: Aktien: Europa dargestellt durch Dow Jones Euro Stoxx; USA durch S&P 500; EM durch MSCI EM (Emerging Markets); Asien durch FTSE Asia Pacific; Global durch MSCI WorldBonds: Europa dargestellt durch JP Morgan European GBI; EM durch JP Morgan EMBI Global; Global durch JP Morgan Global GBIImmo-Fonds dargestellt durch BVI Open Real Estate Index; Rohstoffe durch DJ-UBS Commodity Index; Wandelanleihen durch UBS Global Convertible Index; Hedge Funds durchCredit Suisse/Tremont Hedge Fund Index; Private Equity durch AIC Investment Trust - Private EquityAlle Indizes sind Total Return IndizesQuelle: Credit Suisse, basierend auf Lipper, a Reuters Company; Stand der Daten: 31.12.2010

Gründer lieben Ballungszentren

Hiesige Hightech-Gründer legen bevorzugt in Ballungs-zentren los, ganz vorne liegt dabei Deutschlands Ban-kenhauptstadt: In Frankfurt kamen zwischen 2006 und2009 mehr als vier Hightech-Gründer (4,17) auf 10.000Erwerbsfähige. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgenMünchen (3,88), Düsseldorf (3,79) und Hamburg (3,75).Das untere Ende der 80 IHK-Regionen umfassenden Ska-la bilden Ostfriesland und Papenburg (1,54), Bremerha-ven (1,41), Neubrandenburg (1,23) und Trier (1,13). DieZahlen stammen aus der aktuellen Studie „High-Tech-Gründungen in Deutschland“, die das Zentrum für Euro-päische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenar-beit mit Microsoft Deutschland durchgeführt hat. Darü-ber hinaus wurde festgestellt, dass im Vergleich zumZeitraum 2002–2005 die Gründungsintensität in denmeisten Regionen um 5 bis 20% abgenommen hat.

2 aus 1.200

Unter den 200 Finalisten des Red Herring 100 GlobalAward 2010 standen vier Start-ups aus Deutschland –und mit Deal United sowie Iptego gehörten zwei zumKreis der 100 Sieger. Insgesamt konkurrierten 1.200 inno-vative Unternehmen um die renommierte Auszeich-nung, die Ende Januar verliehen wurde.

Deutsche Teilnehmer am

Red Herring 100 Global Award 2010

Start-up Standort Geschäftsidee Platzierung

Deal United München Monetarisierung digitalerund virtueller Güter

Sieger

E-Senza Techno logies

Konstanz Drahtlose Netzwerke Finalist

Iptego Berlin Software für SIP-Monito-ring

Sieger

Plista Berlin Werbenetzwerk Finalist

Quelle: Red Herring 100 Global Award 2010

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Die NRW.BANK fördert kleine und mittlere Unternehmen mit Eigenkapital- Finan-

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8 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2011

Aus

lese

+++ Frankfurt – Die Deutsche Betei-ligungs AG (DBAG) hat das Ge-schäftsjahr 2009/2010 mit einemKonzernjahresüberschuss von 34,1Mio. EUR abgeschlossen. +++ Wies -baden – Die Corporate Finance-Beratung @Visory Partners hatmit der in Detroit ansässigen In-vestmentbank Angle Advisors eineweltweite Corporate Finance-Part-nerschaft begründet. +++ Marburg– Die 3U Holding hat Ende Januarihr Aktienrückkaufprogramm be -endet. Es wurden rund 3,1 Millio-nen Aktien zu einem Gesamtpreisknapp 2,3 Mio. EUR erworben. +++Karlsruhe – Im Jahr 2010 hat dieL-Bank Unternehmen in Baden-Württemberg 1,7 Mrd. EUR zuge-sagt. Davon entfielen rund 1,25Mrd. EUR auf den Mittelstand und444 Mio. EUR auf Gründungs- undFestigungsvorhaben sowie Unter-nehmensnachfolgen.

Newsticker

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Zinsen im CuB-Szenario

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Weizen & Co. zu billig sind

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Smart InvestorDas Magazin für den kritischen Anleger

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RÜCKBLICKE:„ZfU“ & „Zivilcourage und Freies Marktgeld“

INTERVIEWS:Ken Fisher, Peter GauweilerCharles Nenner, Marc Faber

WEIZEN & CO.:Wie weit die Rally beiAgrarrohstoffen läuft

GoingPublic Magazin 3/2011

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Magazin

GoingPublicDas Kapitalmarktmagazin

Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen

BUYOUT-MARKTZurück zurNormalität?

DESTINATION IPOWelche Börse istdie richtige?

WILLIAMS-BÖRSENGANGPole Positionfür Frankfurt

Neue Regeln für Liquiditätsprovider

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Veranstaltung:

German.Venture.Day 2011: Wachstum, Internationalisierung, Finanzierung

Ort: im Hause des High-Tech Gründerfonds, Ludwig-Erhard-Allee 2, 53175 Bonn

Datum: 10. März 2011

Uhrzeit: 14.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr

Inhaltliche Schwerpunkte:Im Rahmen des erstmalig ausgerichteten German.Venture.Day 2011werden nicht wie üblich nur Finanzierungsaspekte aufgegriffen. Soberichten Exit-erfahrene Unternehmer mit welchen Wachstums-, Inter -na tionalisierungs- und Finanzierungsstrategien sie ihre Unternehmenauf Kurs gebracht haben. Ergänzend hierzu stellen mehrere VC-Investo-ren ihre Beteiligungsphilosophie vor. Daneben bietet sich Start-ups dieMöglich keit, im Rahmen von Kurzvorträgen ihre Konzepte zur Markter-oberung zu präsentieren. Die drei überzeugendsten Teams werden mitdem German.Venture.Award prämiert.

Informationen und Anmeldung unter:www.private-equity-forum.de • [email protected] • Tel.: 0211-641 62 68

Bewerbungen zur Unternehmenspräsentation/zum Investorenpitch:[email protected]

Für Mitglieder ist die Veranstaltung kostenfrei – Nichtmitglieder zahleneinen Beitrag von 90 EUR.

Auch wenn die Konjunktur -daten langsam wieder nachoben weisen, hat sich die Pri-vate Equity-Branche mit Er-folgs meldungen in größeremMaßstab bislang zurückgehal-ten. Besonders problematischzeigt sich vor allem das Fund -raising. In diesem Umfeldkonnte das als Blind Pool kon -zipierte Luxemburger Fonds -vehikel Cipio Partners Fund VIdennoch mit 137 Mio. EURgeschlossen werden. Im Inter-view verrät Werner Dreesbach,Geschäftsführer der auf Secon-dary Direct Investments spe-zialisierten Gesellschaft CipioPartners und Berater diesesFonds, etwas über die Hinter-gründe.

VC Magazin: Aus welchen Quellen speistsich der Fonds und wie lange waren Sieim Fundraising? Dreesbach: Wir haben im Frühjahr 2008angefangen und sind dann im Herbst ge-nau in die Lehman-Krise gerutscht. Da-raufhin haben wir für ein halbes Jahr imPrinzip ausgesetzt und konnten kurz vorWeihnachten den Fonds endgültig schlie-ßen. Insgesamt haben sich ca. 25 Investo-ren beteiligt, davon sind ca. eine HälfteInstitutionelle, die andere Hälfte FamilyOffices. Es freut mich sehr, dass rund50% der Kapitalgeber aus Deutschlandstammen, der Rest kommt aus Europaund den USA. Mit diesem hohen Anteildeutscher Investoren liegen wir weitüber dem typischen Durchschnitt beineuen Fonds.

VC Magazin: Was waren die größten Hür-den, die Sie überschreiten mussten?Dreesbach: Die klassischen institutionel-len Kapitalgeber wie Banken, Versiche-

Erfolg mit einem Blind Pool

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Nachgefragt bei Werner Dreesbach, Geschäftsführer der Cipio Partners GmbH

rungen und Pen -sionskassen ha-ben sich zu passivverhalten. Ihr An-teil liegt auch nurbei 10% – hierzu-lande ist ein Be-such meist ver-schwendete Zeit.Problematisch warauch, dass wir alsInvestor für soge-nannte Secondary Directs aus denüblichen Rastern herausfallen, weilwir in Europa mit diesem Kon -zept bislang einzigartig sind. In derAußensicht werden wir dann mitdem Label Venture Capital versehen,ein Segment, vor dem Kapitalgeberderzeit zurückschrecken. Da hilftauch unsere Performance nicht: Wirschütten per manent Cash an unsereInvestoren aus und gehören bei demsich damit ergebenden DPI zu den

von 3i und der Bank Rothschild er-worben sowie nach dem Final Clo-sing eines von Samsung. In Summesind das 20 Unternehmen. Auchhaben wir im vierten Quartal 2010bereits zwei einzelne Transaktionengetätigt. Jeweils ein strategischerund ein Finanzinvestor haben ihreAnteile an einem Softwarehaus ver-äußert.

VC Magazin: Welchen Dealflow er-warten Sie in diesem Jahr? Dreesbach: Im Bereich ganzer Port-fo lios ist er relativ konstant, mit jähr-lich 60 bis 80 potenziellen Transak-tionen in Europa, den USA und Israel.Singuläre Deals lassen sich dagegennur schwer prognostizieren, aber einDealflow von 40 bis 50 pro Jahrscheint mir realistisch.

VC Magazin: Herr Dreesbach, herz -lichen Dank für Ihre Zeit!

besten 5% aller Private Equity-Fondsin den USA und Europa.

VC Magazin: Welche Strategie ve r -folgen Sie mit dem sechsten Fonds?Dreesbach: Grundsätzlich suchen wirreife Portfolios, in denen die Unterneh -men 15 bis 20 Mio. EUR Umsatz machen.Bei der Finanzierung streben wir eine80 zu 20-Aufteilung an: 80% sind derdi rekte Kaufpreis und maximal 20%ste hen für Folge finanzierungen bereit.Wir werden uns auch vermehrt Ein -zel deals anschauen, bei denen wir ab2 bis 3 Mio. EUR investieren wollen.Die Haltezeit beträgt im Durch schnittgut drei Jahre. Obwohl wir erst seit2004 aktiv sind, konnten wir bisherbereits über 50 Exits realisieren.

VC Magazin: Können Sie bereits ersteErfolge melden?Dreesbach: Noch während des Fund -raisings haben wir zwei Portfolios

Werner Dreesbach

Qualitätsführer für Einkaufs- und Supply-Chain-Management

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10 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2011

Aus

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Auch wenn das Engagement in Tei-len des Venture Capital-Segmentszur Disposition steht, hat sich dieKfW Bankengruppe im Jahr 2010 alsstarker Partner der hiesigen Unter-nehmer gezeigt: Allein im Bereichder gewerblichen Wirtschaft hat diestaatliche Förderbank 28,5 Mrd.EUR ausgereicht – vor allem an klei-ne und mittelständische Unterneh-men. Das entspricht einem Wachs-tum von 20% gegenüber dem Vor-jahr, als das Fördervolumen bei

23,8 Mrd. EUR lag. Zu dieser Steige-rung haben u.a. die Zusagen für denKfW-Unternehmerkredit (von 6,4Mrd. EUR im Vorjahr auf zuletzt 8Mrd. EUR) und für Innovationsfi -nanzierungen (von rund 1,3 Mrd.EUR auf 2,1 Mrd. EUR) beigetragen.Insgesamt hat die KfW Banken -gruppe 2010 die Bereiche Wirt-schaft, Umwelt, Wohnungswirt-schaft und Bildung in Deutschlandmit 66,6 Mrd. EUR gefördert (Vor-jahr: 50,9 Mrd. EUR, +31 %).

20% Wachstum beim Fördervolumen

In der Rangliste der 20 größten Pri-vate Equity-Transaktionen im Januar2011 belegen Deals aus Großbritan-nien die ersten drei Plätze, insge-samt ist das Vereinigte Königreichsieben Mal dabei. In den Top 10, indenen auch Belgien, Dänemark, Finn -

land, Frankreich und Ita lien vertre-ten sind, wurde in sieben Fällen dieGrenze von 100 Mio. EUR erreichtoder überschritten. Die beiden Trans -aktionen mit deutschen Zielunter-nehmen bringen es auf eine Gesamt-summe von rund 34 Mio. EUR.

Briten vorn, Deutsche hinten

Auf der einen Seite zeigten sich dieTeilnehmer des Business Angels-Pa-nels zurückhaltend: Im vierten Quar-

tal 2010 hat nur jeder vierte der 31Befragten (23%) in ein Start-up in-vestiert. Auf der anderen Seite zeigte

sich dieses eine Viertel mit durch-schnittlich 49.000 EUR pro Deal aus-gabefreudig. Das ist mehr als in denbeiden Vorquartalen zusammen, undhöher war dieser Wert zuletzt im ers-ten Quartal 2009. Andere Werte las-sen eine euphorische Grundstim-mung vermuten: Die Business An-gels prüften durchschnittlich achtGründungskonzepte, luden 3,5Teams zu vertiefenden Gesprächenein und bewerteten ihre Geschäftsla-ge auf einer von 1 (=sehr schlecht)bis 7 (=sehr gut) reichenden Skalamit 5,48. Das sind jeweils neueHöchststände in der neunjährigenGeschichte des Panels.

Euphorie bei Business Angels

Top 20 Private Equity-Transaktionen 1/2011 nach Wert (Auszug)

Rang Wert in Mio.EUR

Unterneh-men

Investoren Status

1 1.107 Priory Group Advent International Angekündigt

2 249 OpenBet Vitruvian Partners Schwebend

3 241 PremierFoods

Intermediate Capital, Exponent Private Equity

Schwebend

13 19 Sulfurcell Solartechnik

u.a. IBB Beteiligungsgesellschaft,Ventegis Capital

Abgeschlossen

15 15 SkySails DSM Venturing Abgeschlossen

Quelle: Zephyr veröffentlicht durch BvD

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Tsd.

EU

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Durchschnittliche Investitionssumme je Beteiligung 2006–2010

Quelle: Business Angels Panel

Mehr ausgereichtes Kapital, mehrfinanzierte Unternehmen – das sinddie zentralen Aussagen im Jahres-rückblick 2010 der 15 Mittelständi-schen Beteiligungsgesellschaften,die im Bundesverband DeutscherKapitalbeteiligungsgesellschaften(BVK) organisiert sind. Insgesamtwurden 202 Mio. EUR zugesagt; dasentspricht einem Wachstum um gut8% nach 187 Mio. EUR im Jahr 2009.Binnen Jahresfrist stieg die Zahlder Beteiligungen um 11,2% von 606auf 674. „Damit haben die Mittelstän -dischen Beteiligungsgesellschaftendie Unternehmen maßgeblich beider Überwindung der Folgen derFinanz- und Wirtschaftskrise un-terstützt“, erklärte Dr. Gerd-Rü di -ger Steffen, Geschäftsführer derMittelständischen Beteiligungsge-sellschaft Schleswig-Holstein undVorstandsmitglied im BVK. Mittel-ständische Beteiligungsgesellschaf -ten finanzieren den Mittelstandmeist mit stillen Beteiligungen vorallem bei Investitionen in Wachs-tumsprojekte, aber auch bei Un-ternehmensnachfolgen. Durch den2010 einsetzenden konjunkturel-len Aufschwung beteiligten sich dieGesellschaften verstärkt auch anliquiditätsstärkenden Betriebs-mittelfinanzierungen.

Anstieg bei der Mittel-standsfinanzierung

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12 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2011

Zurück in der Spur

Erfreuliche Perspektiven für das Buyout-Jahr 2011

Die Beteiligungs -branche hat im Zuge der

Konjunkturerholung wieder Fußgefasst. Die Türen zu den Fremdkapital-

gebern öffnen sich langsam, der Dealflownimmt zu. Nur allzu häufig klafft allerdings noch im-

mer eine Lücke zwischen den Bewertungsvorstellungen derVerkäufer und dem, was Private Equity-Investoren ange-sichts reduzierter Finanzierungshebel bezahlen können.Wenn sich diese Knoten schrittweise lösen, sollte der Trendim Buyout-Jahr 2011 jedoch weiter nach oben zeigen.

Die Stimmung dreht sichNoch bis vor etwas mehr als einem Jahr warf die Finanz-marktkrise dunkle Schatten auf die Buyout-Märkte. Einigedavon – allen voran die Sorgen um die Konjunktur – haben

sich verflüchtigt, andere wirken noch immer nach. Dochdie Hoffnung auf eine längere Phase der Erholung wächst.„In Zeiten des Aufschwungs können die Unternehmenwieder seriöse Businesspläne präsentieren und auchBuyout-Finanzierungen sind nun besser erhältlich“,nennt Matthias Graat, Managing Partner bei der PrivateEquity-Gesellschaft Triginta Capital GmbH, zwei wichtigeGründe für den Stimmungswechsel. Ein Blick zurück zeigt,dass die Talsohle überwunden scheint.

Talsohle überwundenLaut einer Studie des Centre for Management Buy-Out(CMBOR) hat sich der Wert der 2010 unter Beteiligungvon Private Equity-Gesellschaften getätigten Buyout-Trans -aktionen mit 49 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr europa-weit mehr als verdoppelt. Die Zahl der Deals ist gleichzei-tig um 17% auf 505 gestiegen. Von einstigen Boomzeitenist der Markt damit zwar immer noch deutlich entferntund ein Großteil der Zuwächse konzentriert sich zudemauf Großbritannien. „Im Jahr 2010 entfielen lediglich 6% deseuropäischen Volumens der Levera-ged Buyout-Transaktionen aufDeutschland, während es im langjäh-rigen Vergleich durchschnittlichrund 20% waren“, sagt Ulrich Böck-mann, Managing Director im Invest-ment Banking der Nomura BankDeutschland. Doch auch bei hiesigenUnternehmen wurde wieder ver-stärkt über Verkäufe nachgedacht.Oftmals standen allerdings die nochvon der Krise geprägten Bilanzdateneinem Abschluss im Weg. Den Banken waren angesichtsdieser Zahlen, auch wenn sie sich auf die Vergangenheitbezogen, die Risiken zu groß. Die Unternehmer wiederumwollten wegen einiger schlechter Jahre nicht die eigenenPreisvorstellungen vom Lebenswerk über den Haufenwerfen. Je besser die Firmenzahlen aber werden, destomehr Chancen bieten sich. „Der Buyout-Markt arbeitetnun im Nachlauf die Effekte der Krise ab“, meint Dr. HannsOstmeier, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Ka-pitalgesellschaften (BVK).

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Buyouts/Buy-ins 2008–2010 im Ländervergleich

Quelle: CMBOR

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Ulrich Böckmann, Nomura Bank Deutschland

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Finanzierungsbereitschaft nimmt zu„Ich rechne mit einer Erholung und gehe davon aus, dasswir mehr Transaktionen als im vergangenen Jahr sehenwerden: darunter auch mehr als zwei große Deals über300 Mio. EUR wie im Jahr 2010“, sagtBöckmann von Nomura. Er verweistdarauf, dass die Kapazität im Marktfür Buyout-Finanzierungen zunähmeund die Konditionen gleichzeitiggünstiger würden. „Viele vor allemim mittleren Segment vorbereiteteProjekte können nun in den kommen-den Monaten realisiert werden“, be-stätigt BVK-Präsident Ostmeier. Diebesseren Rahmenbedingungen gel-ten nicht nur mit Blick auf die Bank-darlehen. „Auch der europäische High Yield Bond-Marktist im vergangenen Jahr um über 50% auf ca. 50 Mrd. EURgewachsen. Während der Großteil der Emissionen zurRefinanzierung bestehender Darlehen und Anleihen dien-te, werden High Yield Bonds seit einigen Monaten auch

zunehmend zur Finanzierung von LBOs genutzt“, erklärtBöckmann. Im Dollarbereich hat sich der für die großenBuyouts wichtige Anleihemarkt, der in der Krise voll stän -dig zum Erliegen gekommen war, bereits wieder gut ent-wickelt. „Weil der Markt für syndizierte Euro-Instrumentenun langsam nachzieht, könnte es 2011 auch wiederTransaktionen im Wert von über 1 Mrd. EUR geben“,schätzt Ostmeier.

Bewertungen auf hohem NiveauFinanzinvestoren müssen nach wie vor deutlich mehr Ei-genkapital einsetzen als in Boomzeiten. Doch wenn sichdie Knoten bei der Finanzierung weiter lösen, könntenach Einschätzung von Dr. Armin Schuler, Geschäftsführerder Beteiligungsgesellschaft BWK GmbH, der Trend vonden heute üblichen 40 bis 50% wieder in Richtung 30 bis40% gehen. Vorerst passé sind laut Schuler zudem die Zei-ten, in denen Private Equity-Manager vorrangig damit be-schäftigt waren, von der Krise geschüttelte Portfolioun-ternehmen zu optimieren. Im Gegenteil: In Zeiten erholterBörsenkurse stehe nun wieder die Suche nach günstigen

Titelthema

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Dr. Hanns Ostmeier, BVK

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Exit-Gelegenheiten an. Die gestiegenen Unternehmensbe-wer tungen drohten andererseits aber den Weg zu neuen En -gagements zu versperren. „Die Preise sind vielerorts zu hoch,um mit den heute realisierbaren Hebeln die angepeilteRendite auf das Eigenkapital zu realisieren“, sagt Schuler.

Im Wettbewerb mit StrategenErschwerend kommt hinzu, dass strategische Investorenweiterhin mindestens auf Augenhöhe als Konkurrentenauftreten. „Die absolute Lufthoheit im Preiswettbewerb, dieFinanzinvestoren vor dem Ausbruch der Krise dank prallgefüllter Kassen und bester Finanzierungsmöglichkei teninnehatten, gibt es heute nicht mehr“, sagt Triginta-Part-ner Graat. Denn Unternehmen und allen voran die großenDax-Gesellschaften verfügen über genügend Cash-Reser-ven, um mitzubieten. „Die Zuversicht in die weitere Kon-junkturentwicklung wird zu verstärkten Aktivitäten stra-tegischer Investoren führen, wobei auch aus dem Aus-land das Interesse am Klassenbesten Deutschland zuneh-men wird“, bestätigt Dr. Hans Bethge, geschäftsführenderPartner der Angermann M&A International GmbH. An -gesichts der Wachstumsszenarien seien gleichzeitig dieEBIT-Multiples bei den Bewertungen potenzieller Ziel -unternehmen in jüngster Zeit bereits um einen Faktornach oben geklettert. „Wer dann bei einem geplantenLBO mit dem unteren Ende der Bewertung kalkuliert, hatim aktuellen Umfeld schnell das Nachsehen gegenüber

strategischen Käufern“, meint Bethge. Er registriert des-halb, dass auch für Finanzinvestoren das Wachstumspo-tenzial eines Zielunternehmens noch wichtiger gewordenist. „Die Bedeutung des Hebels dagegen tritt zunehmendin den Hintergrund“, ist sich Bethge sicher.

M&A-Markt kommt in SchwungLaut einer Studie der Boston Consulting Group plantjedes sechste europäische Unternehmen in diesem Jahreine signifikante Akquisition. Graat könnte sich allerdingsgut vorstellen, dass die Zukäufe strategischer Investoren

dennoch nicht durch die Deckeschießen: „Angesichts gut laufenderoperativer Geschäfte ist bei deut-schen Unternehmen trotz ausge-zeichneter Cash-Situation der Druck,das weitere Wachstum mit Übernah-men zu finanzieren, anders als inden USA noch nicht ganz so groß.“Erst tendenziell zum Ende des Kon-junkturzyklus würden diese Investo-ren zur Beibehaltung ihres Umsatz-und Gewinnmomentums strategischeZukäufe ausweiten. Der Dealflow bei

den Buyouts wiederum, so Graat, dürfte zunehmen, auchwenn die Anzahl der qualitativ hochwertigen Übernah-mekandidaten begrenzt bleibe.

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VentureCapital Magazin 3/2011

Nachgefragt bei Dr. Andreas Kogler, Vorstand der Capiton AG

VC Magazin: Wie haben sich die An-forderungen an einen Buyout-Inves-tor in den vergangenen drei Jahrengeändert?Kogler: Die Verkäufer recherchierenim Vorfeld stärker und achten intensi-ver auf die Reputation der möglichenKäufer. Wichtig sind hierbei der Um-gang des Investors mit bestehendenBeteiligungen sowie die geplante Fi-nan zierungsstruktur der Transaktion.Das eingesetzte Eigenkapital sollte mindestens 50% be-tragen, damit sich das Unternehmen trotz Schuldenhebelnachhaltig entwickeln kann. Auch wir achten bei Verkäu -fen von Portfoliounternehmen intensiv auf das Thema„good home“. Es verbessert unsere Reputation, wennsich eine Portfoliogesellschaft auch nach dem Verkaufpositiv entwickelt.

VC Magazin: Unter welchem Investitionsdruck stehendie Private Equity-Häuser und welche Multiples sindderzeit möglich?Kogler: Auch wenn in den letzten Jahren wenige neueFonds aufgelegt wurden, verfügen die alten aber nochüber hohe Investitionsmittel. Ich halte es daher füreinen anhaltenden Dauerzustand, dass es zu viel Geldfür zu wenig attraktive Ziele gibt. Bei der Bewertung der

Unternehmen kommt es aus meiner Sicht nicht so sehrauf das Multiple an, sondern vielmehr auf die Ergebnis-entwicklung: Die Ergebnisse des Jahres 2010 waren deut -lich besser als die des Vorjahres und die Planungen fürdas Jahr 2011 sind noch optimistischer. Insofern werdendie Kaufpreise operativ bedingt spürbar steigen.

VC Magazin: Aus welchen Quellen erhalten Private Equi ty-finanzierte Unternehmen frische Mittel, wenn bei anzie-hender Konjunktur auch der Kapitalbedarf steigt?Kogler: Die Finanzierung wird auch in Zukunft traditio-nell über Banken laufen oder über neue Instrumente wiebörsennotierte Anleihen. Private Equity-Gesellschaftenwer den mit zusätzlichem Eigenkapital vorrangig dannein springen, wenn Add-on-Akquisitionen zu finanzierensind, nicht aber für die klassische Working Capital-Finanzierung.

VC Magazin: Was ist von Ihnen im Jahr 2011 zu erwarten?Kogler: Der Nebel über den Konjunkturaussichten hatsich gelüftet und wir stehen vor einem guten VintageYear. Nachdem wir im vergangenen Jahr nur ein neuesInvestment eingegangen sind, werden wir jetzt mindes-tens drei Neuinvestments realisieren. Auch werden wirauf der Verkäuferseite aktiv.

[email protected]

Dr. Andreas Kogler

Matthias Graat, Triginta Capital

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2011

Executive ConsultantsVentegis Capital A k t i e n g e s e l l s c h a f t

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Anlagedruck steigtViele Verkäufer halten zudem an hohen Bewertungsvor-stellungen fest. „Es lässt sich derzeit wirklich nur schwer

sagen, ob wir uns in einer eindeuti-gen Kauf- oder Verkaufsphase befin-den“, sagt Jeremy Golding, Gründerund Geschäftsführer des Dachfonds-managers Golding Capital Partners.Ein vergleichbar starker Rückgangder Unternehmensbewertungen wienach der Jahrtausendwende habe je-denfalls nicht stattgefunden. Dessenungeachtet stehen einige Finanzin-vestoren offenbar unter Anlage-druck. „Nicht wenige Fonds haben in

den Jahren 2007 und 2008 noch viel Geld eingesammeltund nun auch ein entsprechendes Interesse an Buyout-Transaktionen“, sagt BWK-Geschäftsführer Schuler. Beieiner durchschnittlichen Fondslauf-zeit von zehn bis zwölf Jahren kön-nen sie nicht allzu lange zögern. „Vorallem bei den in der Zeit von 2005 bis2007 aufgelegten Fonds laufen schondie ersten Investitionsperioden vonin der Regel fünf Jahren in den nächs-ten Monaten aus“, sagt Golding. Erregistriert, dass einige Fonds – oft-mals gegen Reduktion der Fees – be-reits Verlängerungen mit den Inves-toren aushandeln.

Hoffen auf den ZyklusAn Finanzierungsanlässen mangelt es scheinbar nicht.„Unternehmen denken wieder zunehmend über größerestrategische Maßnahmen nach“, beobachtet Böckmann vonNomura Deutschland. Dazu gehöre neben dem Kaufvon Firmen auch die Bereitschaft zur Trennung von Berei-chen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Er verweistzudem darauf, dass der deutsche Private Equity-Marktstark vom Industriesektor geprägt ist. „Zu Buyout-Aktivi-täten kommt es da erfahrungsgemäß erst in einem fortge-schrittenen Stadium des Konjunkturzyklus, sodass vieleDeals in diesem Bereich noch vor uns liegen“, sagt Böck-mann. Eine völlig neue Herausforderung bringt der Rück-zug der Landesbanken mit sich. Viele dieser Institute wer-den dynamischen Unternehmen künftig nicht mehr wiegewohnt als Finanzierungspartner zur Verfügung stehen.„Private Equity kann in diese Lücke stoßen und wird da-

bei vermehrt Modelle für Minderheitsbeteiligungen ent-wickeln müssen“, glaubt BVK-Präsident Ostmeier.

Mittelstand öffnet sich für BuyoutsAuch bei den Nachfolgeregelungen in Deutschland könn-ten Buyouts künftig eine noch bedeutendere Rolle spielen.„Bei den nach externen Lösungen suchenden Unterneh-men setzt sich die Einsicht durch, dass es bei dem Ver-kauf an einen strategischen Erwerber letztlich meist umSynergieeffekte und vielleicht sogar um die Schließung vonStandorten geht“, sagt Peter Blumenwitz, Geschäftsführerbei Aheim Capital. Die Zusammenarbeit mit einem PrivateEquity-Investor kann da eine Alternative dar stellen. VonAheim Capital verwaltete Fonds beteiligten sich kürzlich amManagement Buyout der Imbisskette Metzgerei Zeiss GmbH.Dabei haben zwei langjährige Prokuristen die Geschäfts-führung übernommen und gemeinsam mit dem Aheim-FondsAn teile erworben. Da aber der Sohn des bisherigen Firmen -chefs und Haupteigners im Gesellschafterkreis verbleibt,ist die Fortführung der Familientradition im Unternehmengleichzeitig gewahrt. Vor dieser Erfahrung kann sich Blu-menwitz gut vorstellen, dass Familienunternehmen undFinanzinvestoren noch besser zusammenfinden als bisher.Ein Buyout-Boom im Small Cap- und Mid Cap-Bereich seidurchaus vorstellbar. „Unternehmer sind auch sensiblermit Blick auf den Erhalt des eigenen Vermögens gewor-den“, betont Blumenwitz. Sie wüssten es deshalb zu schät-zen, dass sie z.B. über einen Owners Buyout Liquiditätaus der Firma auf die Familie übertragen und dem Unter-nehmen über eine Rückbeteiligung dennoch verbundenbleiben können. „Die Krise hat viele Mittelständler aufge-rüttelt, sie wollen nicht mehr nahezu das ganze Vermö-gen im Unternehmen konzentrieren“, erzählt Blumenwitz.

Fazit:In Erwartung noch einmal verbesserter Finanzierungsbe-dingungen sollten die Buyout-Märkte im Jahr 2011 weiter anFahrt gewinnen. An den notwendigen Eigenmitteln und derBereitschaft zu investieren mangelt es nicht. Hindernissewie hohe Unternehmensbewertungen könnten sich jedochals Stolpersteine herausstellen. Darüber hinaus müssenBeteiligungsgesellschaften mit verstärkter Konkurrenzdurch strategische Investoren rechnen. Angesichts hoherStaatsschulden und drohender Inflation sind zudemlängst nicht alle Konjunkturrisiken vom Tisch.

Norbert [email protected]

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VentureCapital Magazin 3/2011

Dr. Armin Schuler, BWK

Jeremy Golding, Golding Capital Partners

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China ist der wichtigste Wachstumsmarkt und Motor der Weltwirtschaft. Private Equity Investitionen profitieren wie kaum eine andere Kapitalanlage von der Entwicklung und dem Wachstum von Unternehmen. Gerade der chinesische Private Equity Markt bietet deshalb jetzt einmalige Chancen!

Die RWB AG bietet seit 2007 als erstes Emissionshaus Privatanlegern Zugang zu diesem hochattraktiven Wachstumsmarkt. Fünf erfolgreiche Börsengänge allein im IV. Quartal 2010 belegen den Erfolg unserer Anlagestrategie.

Weitere News finden Sie unter:

5BÖRSENGÄNGE1 Quartal –

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„Zurück zu den Wurzeln“

Interview mit David Cayet, Accuracy Deutschland, und Guido May, Silverfleet Capital

Der Markt für Unternehmenskäufe ist zu Beginn des Jahreswieder ins Rollen gekommen, auch Private Equity-Inves -toren sind zurück im Geschehen. Die Finanzkrise scheintüberwunden – die Beteiligungsbranche hat ihre Lehrengezogen, beobachten Guido May, Partner bei SilverfleetCapital, und David Cayet, Managing Partner von Accuracyin Deutschland. Die Zeiten überzogener Finanzakrobatikseien vorbei, stattdessen etabliere sich Private Equity alsnachhaltiger Partner für den deutschen Mittelstand, meinenbeide. Am Rande des M&A and Private Equity Forums spra-chen die beiden mit Susanne Harrer und Mathias Renz überveränderte Vorzeichen, Rechtsstreitigkeiten bei Transaktio-nen und ihre Rollenverteilung bei der Due Diligence.

VC Magazin: Private Equity-Fonds haben in den vergan-genen beiden Jahren wenig investiert, bei einigen dürfteinzwischen ein gewisser Anlagedruck aufkommen. Beob-achten Sie in letzter Zeit wieder vermehrt Transaktionen?May: Die Situation ist nicht für alle Fonds gleich. Der An -lagedruck nimmt eher bei denen zu, die nicht mit einerNiederlassung in Deutschland vor Ort vertreten sind undsich deshalb extrem schwertun, auf dem deutschenMarkt erfolgreich zu sein. Eine Reihe von Fonds, die hierseit Jahren erfolgreich sind, hat es hingegen auch in denvergangenen schwierigeren Jahren geschafft, gute Trans-aktionen abzuschließen.

Cayet: In der Krise haben sich viele Beteiligungs -gesellschaften wohl hauptsächlich auf die Neustruk -turierung ihrer Portfoliounternehmen konzentrierenmüssen. Heute ist Private Equity wieder da. Die Spiel -regeln haben sich allerdings verändert – was ich alsäußerst positiv bewerte.

VC Magazin: Was hat sich denn verändert?Cayet: Das Motto lautet: Zurück zu den Wurzeln. Das klas-sische Modell von Private Equity ist es, das Wachstum ei-nes Unternehmens über einen gewissen Zeitraum alsPartner zu begleiten. Dazu hat die Branche nach denAuswüchsen der Vorkrisenjahre wieder zurückgefunden.Es geht nicht darum, innerhalb kürzester Zeit durch eineaggressive Finanzierungsstruktur und interne Restruktu-rierungsmaßnahmen große Wertsteigerungen zu schaffen.Die Zeiten der Finanzakrobatik sind vorbei.

VC Magazin: Herr May, welche Lehren haben Sie aus derKrise gezogen?May: Was für uns noch wichtiger geworden ist, ist dieQualität des Managementteams. Einen so rasanten wirt-schaftlichen Einbruch, wie wir ihn in der Krise erlebthaben, hätte auch ich mir nicht träumen lassen. Doch eshat sich gezeigt, dass ein gutes Management das Schiffauch im Sturm steuern kann. Viele haben diesen Aspektin den Boom-Jahren 2007 und 2008 völlig unterschätzt.Unsere Philosophie war es hingegen immer, nur mitwirklich guten Teams zusammenzuarbeiten. Wenn wirZweifel am Managementteam haben, gehen wir keineTransaktion ein.

VC Magazin: Die Finanzkrise hat dem öffentlichen Imageder Banken geschadet. Hatte die Krise auch Auswirkun-gen auf die Private Equity-Branche? Cayet: Man muss da wahrscheinlich unterscheiden zwi-schen der Wahrnehmung der breiten Bevölkerung undder in den Unternehmen. Der deutsche Mittelstandbetrachtet Private Equity zunehmend als konstruktiveLösung zur Wachstumsfinanzierung. Das ist jedoch einrelativ langsamer Prozess, es gibt noch Bedenken, vorallem unter denen, die noch keine Berührungspunkte mitder Beteiligungsbranche hatten.

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Vis-à-vis

„Private Equity istwieder da, aber dieSpielregeln haben

sich verändert“

David Cayet,Accuracy Deutschland

Es ist wieder Bewegung im Markt für Unternehmensverkäufe. Bei aller Ungewissheitfür die Zukunft hat die Branche zu ihren Wurzeln zurückgefunden.

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VentureCapital Magazin 3/2011 19

May: Wir haben auch in der Krise gute Erfahrungengemacht. Die Managementteams in vielen deutschenFirmen, gerade auch im Mittelstand, sind Beteiligungska-pital gegenüber sehr positiv eingestellt und wissen umseine strategische Bedeutung. Es liegt auch an den PrivateEquity-Gesellschaften selbst, ein besseres Bild von ihrerZunft zu vermitteln. Lehren aus der Krise zu ziehen, ist dasehr wichtig.

VC Magazin: Accuracy wird auch bei Streitigkeiten imNachgang von Transaktionen hinzugezogen. Haben sichdiese Fälle seit der Krise gehäuft? Welche Art von Dif -ferenzen beobachten Sie am häufigsten?Cayet: In den meisten Fällen geht es um die Verletzungder Pflicht zur Offenlegung von Informationen. UnterExperten geht man davon aus, dass weniger als 10%der Transaktionen im Nachhinein angefochten werden.Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, weil die meistenStreitigkeiten nicht in die Öffentlichkeit geraten. UnsereErfahrung ist, dass nach einem Marktrückgang auch Streit -fälle seltener werden. In diese Richtung entwickelt sichauch unser Metier: Es wird immer wichtiger, Transaktio-nen schon während der Due Diligence und der Vertragsaus -arbeitung auf mögliche Streitpunkte hin zu prüfen.May: Oftmals sind solche Streitigkeiten der verzweifelteVersuch, zu hohe Kaufpreise aus den Jahren vor der Kriseim Nachhinein zu begradigen. Das funktioniert nicht. Wirsind in der glücklichen Lage, bislang noch keine solchenFälle in Deutschland gehabt zu haben. Es ist aber auch eineFrage der Herangehensweise: Wir gehen Transaktionennur dann ein, wenn das Management zusammen mit unsinvestiert. In diesem Fall sitzen die Manager mit uns ineinem Boot und haben das gleiche Interesse wie wir daran,dass der Deal einwandfrei abläuft.

VC Magazin: Welche Rolle spielen Berater bei Transaktio-nen? Was zeichnet in Ihren Augen einen guten Berater aus?May: Gute Beteiligungsgesellschaften zeichnen sich da-durch aus, dass sie eine starke Partnerschaft haben – dieeigenen Partner sind die besten Berater. Aber natürlichbraucht man externe Berater, um eine Due Diligencedurchführen zu können. Wichtig ist für uns die Senioritätund Erfahrung des Beraters – er sollte schon viele Trans-aktionen begleitet und auch schon mit Beteiligungsgesell-schaften zusammengearbeitet haben. Es geht jedoch umBeratung, nicht um Entscheidung: In der Vergangenheit

wurde in vielen Fällen der Entscheidungsprozess allzu oftauf den Berater abgewälzt, die Verantwortung auf dritteParteien transferiert.Cayet: Seniorität und Erfahrung ist Kern der Accuracy-Philosophie. Berater führen die Due Diligence durch, aufderen Basis der Investor sich seine eigene Meinung bildenmuss. Wir geben durchaus konkrete Empfehlungen, aller-dings nicht zur Angemessenheit der Transaktion, sondernzu den konkreten Risiken, die wir identifizieren und so gutes geht auch quantifizieren. Am Ende ist es die Entschei-dung des Investors, ob er diese Risiken eingehen möchte.Seit der Krise stellen wir verstärkt fest, dass unserenArbeitsergebnissen größere Aufmerksamkeit gewidmetwird. Die Anforderungen sind entsprechend gestiegen,das begrüßen wir.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Märkte &

Zahlen

Zu den Gesprächspartnern

David Cayet ist Managing Partner der Financial Advi-sory Gesellschaft Accuracy in Deutschland. Accuracyberät nationale wie auch internationale Unternehmenund Finanzinvestoren bei M&A-Transaktionen, Restruk -turierungen, Rechtstreitigkeiten und komplexen finanz -wirtschaftlichen Sachverhalten. Guido May ist Part-ner der Beteiligungsgesellschaft Silverfleet Capital.Er betreut u.a. die Investitionen in Kalle, Schneider,EDP und Orizon.

„Gute Beteiligungs-gesellschaften zeichnen sich

durch eine starkePartnerschaft aus“

Guido May,Silverfleet Capital

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Er ist bekennender 68er, liebt die Geschwindigkeit und istseit über 20 Jahren in der Beteiligungsszene zu Hause.Doch es gibt viele weitere interessante Details im Lebenvon Jürgen Leschke. Dem heutigen Geschäftsführer derAurelia Private Equity GmbH, Jahrgang 1950, widmetdas VentureCapital Magazin die 50. Folge der Rubrik „Men-schen & Macher“.

Offenbach, Frankfurt, Spa-FrancorchampsIn Köln geboren, wuchs Leschke mit drei älteren Schwes-tern in der hessischen Arbeiterstadt Offenbach auf. „Dashat mich geprägt und einen gesunden Ehrgeiz bei mir ent-wickelt“, sagt Leschke, der, auch wenn es ihn inzwischennach Frankfurt verschlagen hat, noch immer den Offen-bacher Kickers die Treue hält: „Ich bin nach wie vor Fanund Mitglied der Kickers, auch wenn sie inzwischen nurnoch in der dritten Liga spielen.“ Sport besaß im Lebendes heute 60-Jährigen schon immer einen hohen Stellen-wert. Rudern, Leichtathletik und Schwimmen zähltenlange Jahre zu seinen bevorzugten Disziplinen. Späterentdeckter er die Liebe zu Motorsport und nahm vieleJahre an Motorradrennen teil, am liebsten auf der Renn-strecke im belgischen Spa-Francorchamps. „Das erforderteine hohe Konzentrationsfähigkeit und Risikoeinschät-zung – wie im VC-Geschäft“, bekennt Leschke.

23 Jahre Bank, 21 Jahre Private EquitySein Abitur absolvierte er 1968, im Berufsleben gab er dannVollgas. In 21 Monaten absolvierte er die Ausbildung zumBankkaufmann bei der Dresdner Bank und studierte be-rufsbegleitend Betriebswirtschaft. „Ich war von HerzenAkquisiteur, das hat mir viele Schritte in der Bank er -leichtert“, erinnert sich Leschke. Zügig stieg er zum Fi -lialleiter auf und war zuletzt im Vorstandsstab für dieSteuerung des Firmenkundenbereichs tätig. Ein Headhun-ter lockte ihn 1987 zu Rudolf August Oetker und unter dasDach der Frankfurter Bankgesellschaft. „Hier hat mir vorallem die freundschaftliche, aber professionelle Beziehungzu den Unternehmern gefallen“, blickt Leschke zurück.Angeregt durch seinen späteren Partner Michael Stallmann,gründete er eine 100%ige Tochtergesellschaft unter demDach der Frankfurter Bankgesellschaft als ersten Früh-phasen-VC-Fonds. „Wir haben uns anfangs viele blutigeNasen geholt, aber durch die Struktur des BJTU-Pro-gramms war das Risiko überschaubar“, so Leschke.

Der Weg in die Selbstständigkeit1994 gründete er gemeinsam mit Stallmann die TFG Ven-ture Capital GmbH: „Das war eine harte Zeit, in der wir vonunseren Ersparnissen lebten“, erklärt Leschke. Für den ers -ten TFG-Technologiefonds warben Leschke und Stallmann10 Mio. DM von 64 Kommanditisten ein. Den Nachfolge-fonds mit 50 Mio. DM zeichneten 1997 mehr als 230 Inves-toren, die sich in den Boomjahren über eine ganze Reihevon Exits freuen durften: u.a. GeneScan und Eckert & Zieg -ler per IPO und Bio Chip sowie Innomess per Trade Sale.„Da waren einige Verzehnfacher dabei“, denkt Leschkegerne an die goldenen Zeiten um die Jahrtausendwendezurück. Anschließend galt es, den Gürtel enger zu schnal-len. 2003 wurde als Reaktion auf die drastisch veränder-ten Marktverhältnisse eine strategische Neuausrichtungder TFG-Gruppe beschlossen. Das VC-Geschäft mit dem30 Mio. EUR umfassenden Technologie-Fonds III wurdeunter seiner Leitung in die Aurelia Private Equity GmbHausgegründet, die sich auf Frühphaseninvestments spe-zialisierte und heute – nach mehreren erfolgreichenExits – noch zwölf aktive Beteiligungen hält. Gemeinsammit seinem Geschäftsführungskollegen Wolfgang Posseltund einem Team von fünf Mitarbeitern arbeitet Leschkeaktuell an weiteren Verkäufen und an einem neuen Fonds.

Apfelwein aus eigener ErzeugungPrivat lebt Jürgen Leschke mit seiner Frau, mit der er seit1971 verheiratet ist, und vier Hunden am Stadtrand vonFrankfurt, verbringt gerne Zeit mit seinen drei Enkeln,beim Sport und auf seiner Streuobstwiese, die er selbstbewirtschaftet. „Das ist ein wunderbarer Ausgleich. Ichproduziere etwa 180 bis 200 Liter Apfelwein im Jahr undexperimentiere dabei“, sagt Jürgen Leschke, der ansons-ten vorzugsweise Barbera aus dem Piemont trinkt.

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Menschen & Macher

Seit August 2007 werden im Rahmen dieser Serie promi-nente Dealmacher vorgestellt. Unter den bisher portrai-tierten Köpfen befinden sich neben „Branchendinos“ wieGustav Egger (Deutsche Beteiligungs AG) auch BuyoutManager wie Steve Koltes (CVC Capital Partners) undThomas Pütter (Allianz Capital Partners) sowie Aufstei-ger der jüngeren Generation wie Marc Samwer (EuropeanFounders Fund) und Christian Angermayer (ABL-Gruppe).

Jürgen Leschke

Teil 50 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen Private Equity-Szene

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0 5 . & 0 6 . A p r i l 2 0 1 1I H K F r a n k f u r t

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VentureCapital Magazin 3/2011

Erholung oder böse Überraschungen?

Trends im Restrukturierungsbereich 2011

Ob das Jahr 2011 im Restrukturierungsbereich größereÜberraschungen bereithalten wird, hängt davon ab, ob derAufschwung andauert. Die schnelle Erholung von den Folgeneiner historischen Wirtschafts- und Finanzkrise könnte sichnoch als Strohfeuer entpuppen. Die Folgen einer konjunktu-rellen V-Formation sind auch im Jahr 2010 spürbar gewesen.

Insolvenzen und Kreditausfälle 2010Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank im Vergleichzu den Höchstständen von 2003 und 2004 mit jeweilsrund 39.000 Fällen zuletzt auf rund 32.000. Für 2011 rech-net der Kreditversicherer Euler Hermes immerhin nochmit rund 31.000 Unternehmensinsolvenzen. Die Zahl dereuropäischen Unternehmen mit ausgefallenen Leverage-Finanzierungen hat sich seit dem zweiten Quartal 2010bei ca. fünf pro Quartal stabilisiert, im ersten und zweitenQuartal 2009 waren es noch über 30. Allerdings verblei-ben im Markt noch institutionelle Leverage-Finanzierun-gen in erheblicher Höhe: In Europa werden bis 2015 ca.175 Mrd. EUR entsprechender Kredite fällig. Davon sindca. 80 Mrd. EUR schlechter als B- eingestuft. Hinzu kommtein Schleppeffekt von weiteren 80% an Bankschulden aufdiese Summe, sodass sich ein Refinanzierungsvolumenvon 315 Mrd. EUR ergibt.

Anschlussfinanzierungen weniger gefährdetLaut einer aktuellen Befragung der Kapitalgeber zu einemeventuellen Marktversagen bei Refinanzierung der aus-laufenden Mezzanine-Programme in Deutschland mit ei-nem Volumen von rund 4,4 Mrd. EUR bis 2014 und ca. 550Kreditnehmern werden 5 bis 15% dieser Finanzierungenals Problemengagements mit hohem Insolvenzrisiko ein-gestuft. Das liegt im Bereich der historischen Ausfallratevon 12,4%. Damit ist ein Finanzierungsvolumen nachAbzug der bereits ausgefallenen Finanzierungen von biszu 570 Mio. EUR stark ausfallgefährdet. Betroffen davon

wären hochgerechnet lediglich rund 75 insolvenzgefähr-dete Unternehmen: Die ersten Preferred Pooled Shares(PREPS) der HVB aus dem Jahr 2004 laufen mit einemVolumen von rund 250 Mio. EUR ab Mai 2011 aus, nurwenige Monate später im Dezember werden es schon616 Mio. EUR sein.

Nachhaltigkeit weiter im TrendVor diesem Hintergrund wird sich der Trend hin zu einerganzheitlichen und nachhaltigen Restrukturierung fort-setzen. In der Vergangenheit war es oftmals noch vomjeweiligen Konjunkturzyklus abhängig, ob ein Restruktu-rierungskonzept als operativ beziehungsweise finanziellgewichtet wurde. Mittlerweile verbindet man mit Sanie-rung nicht mehr nur die bloße Abwendung von Insolvenz-tatbeständen, sondern einen durchgreifenden und nach-haltigen Sanierungsprozess. Der in der Rechtsprechungbereits referenzierte und in der Sanierungspraxis etablierteStandard S6 des Instituts der Deutschen Wirtschaftsprü-fer (IDW) verlangt daher eine strategische, operative undfinanzielle Restrukturierung, die eine nachhaltige Wettbe-werbs- und Renditefähigkeit sicherstellt. Allerdings iststrittig, inwieweit wirtschaftliches Eigenkapital ausreicht,um eine nachhaltige Bilanzstruktur herzustellen. Letzt-lich wird es darauf ankommen, inwieweit echte Fremd -kapitalgeber eine solche Bilanzstruktur im Rahmen ihrerKreditwürdigkeitsprüfung akzeptieren. Dabei dürfte dieAkzeptanz jedoch in dem Maße sinken, wie sich die Un-ter nehmensergebnisse weiter erholen und die Anschluss-regelung für den Überschuldungstatbestand Ende 2013aussehen wird.

Ausblick: Reform des InsolvenzrechtsSchließlich birgt die Reform des deutschen Insolvenz-rechts eine gewisse Spannung, aber auch eine Chance insich: Bedingung ist allerdings, dass bei der Auswahl des

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Zu den Autoren

Dr. Derik Evertz (li.) ist Partner bei der Wirtschafts-prüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse -Coopers AG. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt aufder Restrukturierung und strategischen Neuausrich-tung von Industrieunternehmen unterschiedlichsterBranchen. Dr. Frank Girotto, ebenfalls Partner beiPrice waterhouseCoopers, ist Rechtsanwalt und in derInsolvenzverwaltung, Unternehmensliquidation sowieals Berater im Bereich Unternehmenskrise und Re-strukturierung tätig.

Insolvenzverwalters die Gläubigerstellung qua Gesetz ge-stärkt wird, das Verfahren zur Vorbereitung eines Insol-venzplanes gesetzlich geregelt wird sowie Möglichkeitenzum Eingriff in Gesellschafterrechte gewährt werden.Sollte ein entsprechendes Gesetz bis Anfang 2012 auf denWeg gebracht worden sein, so könnte das deutsche Insol-venzplanverfahren doch noch mit einer Verzögerung von13 Jahren zu einer echten Sanierungsoption avancieren.Jüngst wurde aus dem Bundesjustizministerium ein neuerReferentenentwurf vorgelegt. Auf der einen Seite lässt ereine wesentliche Frage offen: Wann kommt ein Insolvenz-planverfahren überhaupt infrage bzw. was sind dieGründe dafür, dass eine echte außergerichtliche Sanie-rung nicht funktioniert (hat)? Allerdings ist dieser Ent-wurf ein noch größerer Schritt in die richtige Richtungals der Diskussionsentwurf vom Juni 2010. Die Möglich -keiten zur Planung eines Insolvenzverfahrens inklusiveInsolvenzverwalterbestellung und Insolvenzplanverfahrensind deutlich erhöht. Fehlende Planungssicherheit undUngewissheit über die Identität des Insolvenzverwalterssind keine Argumente mehr, das Insolvenzverfahren alsHandlungsalternative bei Sanierungen schlicht auszu-schließen. Handlungsalternativen müssen jetzt sachlichgeprüft und das Insolvenzverfahren entweder mit demZiel einer übertragenden Sanierung oder eines sanieren-den Insolvenzplanverfahrens gestaltet werden.

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Unterschiedliche Risiken für Infrastruktur

Eine globale Perspektive

Defensive, inflationsgeschützte Zahlungsströme – diesenErwartungen wurden klassische Infrastrukturinvestitionenin der jüngeren Vergangenheit mehrheitlich gerecht. Aller-dings haben die Entwicklungen der letzten Jahre gezeigt,dass Investoren dennoch einem der Hauptaspekte desSektors oft nur unzureichend Beachtung geschenkt haben:dem regulatorischen Risiko. Dazu müssen sie die Bereicheidentifizieren, die im Hinblick auf die nahe Zukunft diegrößten Entwicklungschancen bieten.

Tatsächlicher Bedarf und WundermittelNamhaftes Versagen von Infrastruktur in der entwickel-ten Welt – wie beispielsweise der Einsturz der Brücke inMinnesota oder die Explosion der Dampfleitung in Man-hattan – sowie deutliche Versorgungsengpässe in denSchwellenländern in Bezug auf Strom, Wasser und dasNahverkehrswesen verdeutlichen nachdrücklich dieNotwendigkeit umfangreicher Infrastrukturinvestitionennach Jahren der Vernachlässigung. Zudem war „Infra-struktur“ das Wort der Stunde im Rahmen der Finanz- undWirtschaftskrise – weltweit kündigten Regierungen diesesWundermittel im Kampf gegen wirtschaftliche Depressionund ein 1930er-Jahre-Szenario an und setzten es auch ein.Von Infrastruktur versprach sich die Öffentlichkeit zweier -lei: eine notwendige Investition, die die Wettbewerbsfä-higkeit erhalten und stärken sollte, sowie ein Instrumentzur Nachfragestützung.

Positive Eigenschaften für PrivatanlegerPrivate Investoren sind schon seit den 1990er-Jahren imInfrastrukturbereich aktiv, aber erst seit 2004 ist das Inte-resse an diesem Sektor deutlich gestiegen. Investitionenwerden besonders im Hinblick auf positive Portfolioeigen -schaften getätigt, d.h. im Hinblick auf defensive Merkmalezusammen mit dem Schutz vor steigenden Inflationsraten.Investitionen in soziale Infrastruktur profitieren beispiels -weise von regelmäßigen, fixen Zahlungen für die Bereitstel -lung der Infrastruktureinrichtung ohne Berücksichtigungder tatsächlichen Auslastung und mit direkter Koppelungan die Inflationszahlen. Regulierte Versorger profitierenebenfalls in vielen Fällen von inflationsgeschützten Zah-lungsströmen, die in Monopolstellung erwirtschaftet oderlangfristig vertraglich gesichert sind. Selbst Mautstraßen,die unter Umständen Nachfrageschwankungen ausge-setzt sind, können ihre Gebühren meistens im Rahmen desKonsumentenpreisindexes erhöhen und bieten Investoren

somit Schutz vor steigender Inflation und eine attraktiveDiversifikation zu einem traditionellen Portfolio ausAktien und Obligationen.

Regulatorisches Umfeld als große UnbekannteWährend die meisten Infrastrukturanlangen diesen Er-wartungen gerecht wurden, haben einige Investorentrotzdem im Rahmen der letzten Jahre ein böses Erwa-chen erlebt. Sie mussten Abschläge auf ihre Infrastruktur-portfolios in Kauf nehmen; einige Namen sind gänzlichverschwunden. Diese Entwicklung lag zum einen an teil-weise aggressiv fremdfinanzierten Strukturen und ent-sprechenden Problemen mit dem Schuldendienst, zumanderen aber auch an Änderungen im regulatorischenUmfeld in vermeintlich sicheren Ländern, von denen vieleInvestoren überrascht wurden. Obwohl politische und re-gulatorische Risiken längst als größte Gefahr für privateInfrastrukturinvestoren erkannt wurden, scheinen viele

Investoren lediglich an Enteignungsgefahr in Schwel -lenländern zu denken. Aber auch in reifen Märkten miterprobten Regeln und langem privaten Beteiligungshin-tergrund müssen Gefahren bedacht werden.

Zwei warnende Beispiele Mit der fünften Revision des britischen WasserregulierersOfwat 2009/2010 ging zum ersten Mal ein Erschrecken durchden Sektor: Das zulässige Renditeziel für die Periode 2010bis 2015 wurde deutlich unter den Erwartungen und un-ter dem Wert der letzten fünf Jahre angesetzt, zulässiger

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Infrastrukturinvestitionen bergen unterschiedliche Risiken: Während beispielsweiseMautstraßen trotz Nachfrageschwankungen stabile Renditen versprechen, …

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Investitionsaufwand und Fremdkapitalkosten gekürzt undstrikte Effizienzziele vorgegeben. Für die meisten Wasser-unternehmen bedeutete diese Entscheidung effektiv eineKürzung der aktuellen Wasser- und Entsorgungspreise.Erklärtes Ziel des Regulators war es, ein Zeichen zurEntlastung des Endkonsumenten in einer wirtschaftlichschwierigen Zeit zu setzen. Allerdings werden Investorendamit Mühe haben, ihre angestrebte Rendite zu erzielen.Kurz vor Weihnachten 2010 kündigte Spanien an, die zu-lässige Anzahl an Kilowattstunden, die die Betreibervon Solaranlagen zu vorteilhaften Bedingungen ins Netzspeisen dürfen, rückwirkend zu begrenzen und somit defacto die Subventionen für Solarenergie um ca. 20 bis 30%zu kürzen. Obwohl diese Maßnahme zunächst auf ledig-lich drei Jahre begrenzt ist und gleichzeitig die Bezugs -periode für die subventionierten Einspeisepreise um dreiJahre verlängert wurde, ist damit zu rechnen, dass vieleSolaranlagenbetreiber ihren Zahlungsverpflichtungennicht werden nachkommen können und ihr Eigenkapitalstark gefährdet ist.

Umsichtiger PortfolioaufbauBeiden Beispielen liegt sicherlich ein gemeinsamer Aspektzugrunde – die Auswirkung des makroökonomischen Um-feldes auf regulatorische und politische Entscheidungen,sei es mit dem Ziel, den Endkonsumenten zu entlastenoder Ausgaben einer hoch verschuldeten Regierung imRahmen der Eurokrise zu kürzen. Politische und regu -latorische Risiken können demnach verringert werden,wenn makroökonomische Umstände in die Investitions-entscheidung einfließen. Gleichzeitig sind beide Bei -spiele jedoch relativ unabhängig voneinander; gleichesgilt beispielsweise auch für Entscheidungen von Pitts-burgh und New Orleans, die geplante Privatisierung derstädtischen Parkplätze im letzten Moment zu stoppenbzw. den Verkauf des Flughafens abzusagen. Durch um-sichtigen Portfolioaufbau und Diversifikation über Re -gionen, Sektoren und Investitionsinstrumente lassen sich

politisches und regulatorisches Risiko aber effektiv ver-ringern. In der Folge kann ein Investor nachhaltig vonden positiven Eigenschaften von Infrastrukturanlagenprofitieren.

Brownfield in Europa, Greenfield andernortsIm Hinblick auf das aktuelle makroökonomische Umfeldverdienen zwei Entwicklungen besondere Beachtung:die Abkopplung des Wirtschaftswachstums in vielenSchwellenländern von langsameren Wachstumserwartun -gen in Europa und den USA und das aktuell niedrigeZinsniveau in weiten Teilen der entwickelten Welt. FürInfrastrukturinvestoren bedeutet das zum einen, dassPreise für defensive, bestehende Infrastrukturanlagen(Brownfield) in Europa und den USA, die teilweise hoheBar-Renditen von bis zu 15% erzielen, voraussichtlichsteigen werden: Für eine Investition in eine 2010 fertig -gestellte Solaranlage in Italien ist beispielsweise mit einerRendite von ca. 14% zu rechnen. Die Subventionen wer-den nicht von der Regierung, sondern direkt vom Kon -sumenten bezahlt. Das größte Risiko liegt in der Sonnen-einstrahlung, und Obligationen mit ähnlichem Risikoprofilrentieren so gut wie gar nicht. In Schwellenländern hin -gegen bieten Investitionen in neue Infrastrukturanlangen(Greenfield) das bessere Rendite-/Risikoprofil: Zum einenprofitieren Investoren vom starken Wirtschaftswachstumder Region, zum anderen sind die Exit-Optionen in die -sen Ländern sehr gut, da Investoren weltweit auf derSuche nach attraktiven Renditen nach bestehenden Infra-strukturanlagen in diesen Ländern suchen und die Preisebereits ein hohes Niveau angenommen haben. Nebender umsichtigen Diversifikation bleibt jedoch hierbei zubeachten, dass solche Investitionen nur an der Seite ei-nes verlässlichen lokalen Partners unternommen werdensollten, um klassische politische Risiken – wie beispiels-weise Enteignung – zu begrenzen.

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Zum Autor

Michael Barben ist Part-ner, leitet das Private In-frastructure Team und istVorsitzender des PrivateInfrastructure InvestmentCommittees der PartnersGroup. Die Gesellschaftmit Hauptsitz in derSchweiz ist ein globalerManager von Privatmarkt-anlagen mit einem verwal-teten Vermögen von mehrals 20 Mrd. EUR.

… ist das Risiko finanzieller Einbußen bei Solaranlagen vor allem durch politische Ent-scheidungen spürbar angewachsen.

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Alte Probleme, neue Lösungen

Verbesserte Strategien von Infrastrukturfonds wecken Interesse der Anleger

Noch Ende 2006 bis etwa Mitte 2007 wuchsenauf Infra strukturinvestitionen konzentrierteFonds derart rasant, dass führende Expertenvor einer Preisblase und steigenden Kreditrisi-ken warnten – zumal die Anlageziele immerschlechter verfügbar waren. In der folgendenFinanzkrise wurde die Anlageklasse abge-straft, so wie sämtliche illi quiden Anlagen. Derweltweit verstärkte Investitionsbedarf, neuestrategische Ausrichtungen und staatliche Pro-gramme haben die Nachfrage nach Infrastruk-turinvestments heute wieder geweckt.

Staat schafft NachfrageDie jüngere Vergangenheit offenbarte, dassRisikoana lysen bei Infrastrukturanlagen imAngesicht der Krise und beschleunigt durchversiegende Neumittelzuflüsse aufgrund dervorhergehenden, überhitzten Nachfrage häu-fig nur abgekürzt durchgeführt worden waren. Entspre -chend fielen die Bewertungen teilweise drastisch – oft-mals auf, fundamental betrachtet, ungerechtfertigt tiefeNiveaus. Ein Teil der versiegenden Neumittel für denSektor wurde in der Folge durch Stimulus-Zahlungen dereinzelnen Staaten im Rahmen ihrer jeweiligen Stabili -sierungsprogramme kompensiert. Diese reichen aber beiWeitem nicht aus, um den langfristigen Bedarf an Infra-strukturinvestitionen zu decken, und konnten entspre-chend auch keine nachhaltige Konkurrenz zu Infrastruk-turfonds ausbilden. Vielmehr erweisen sie sich als wei-testgehend komplementär zu den Fonds oder schufensogar erst neue und attraktive Opportunitäten.

Investitionsbedarf und Trend zur PrivatisierungInsbesondere in den sogenannten BRIC-Ländern – Brasi-lien, Russland, Indien und China – machen langfristigeund massive Trends wie fortschreitende Urbanisierungund Industrialisierung den Ausbau von Infrastruktur er-forderlich. Allerdings dauert der Prozess viel zu langeund kann mit der Bedarfsrealität bei Weitem nicht mit -halten. Das behindert die Wettbewerbsfähigkeit unddas wirtschaftliche Wachstum der vier BRIC-Staaten.Gleichzeitig besteht andernorts, in den USA und z.B.auch auf den britischen Inseln, ein massiver Bedarf an

Neu- und Ersatzinvestitionen. Das reflektiert primär nach -haltige Megatrends wie gesteigertes Mobilitätsbedürfnis,steigende Lebenserwartung, neue Arten der Kommuni -kation und globale Klimaänderungen, die in fra struk tur -intensive Bereiche wie z.B. Verkehrsnetze, Gesundheits-wesen, Telekommunikation sowie Energie- und Wasser-versorgung betreffen, von öffentlicher Seite alleine abernicht bewerkstelligt werden können. Zusätz liche Mög-lichkeiten eröffnen sich durch fortschreitende Privati -sierungsmaßnahmen und Public Private Partnership-Modelle, vorerst vor allem in den westlichen Ländern.Somit ist davon auszugehen, dass sich im nunmehr drit-ten Jahr der wirtschaftlichen Erholung nach derschlimmsten Krise der letzten Jahrzehnte auch derMarkt für Infrastrukturfonds langsam, aber beständigerholen wird.

Aufschwung für die BrancheZahlreiche Neuauflagen von Fonds und größere durch-schnittliche Fondsvolumina innerhalb der Industrie ha-ben dies in jüngster Zeit belegt, Strategieverbesserungenverstärken den Trend weiter. Infrastrukturfonds inves -tieren zunehmend breiter, das heißt entlang eines größe-ren Abschnittes der Wertschöpfungskette. Dies bedeutetzwar eine leichte Verwässerung der Kernstrategie, bietet

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Der Bedarf an Neu- und Ersatzinvestitionen sichert in den kommenden Jahren Renditen bei auf Infrastruk-tur konzentrierten Fonds.

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Zu den Autoren

Dr. Günther Dobrauz (li.) und Dirk Rosenberg sindbeide Senior Manager bei der Deloitte AG in Zürich.Dobrauz berät Fondsmanager bei der Strukturierungvon Invest mentvehikeln. Er ist Autor von zwei Bü-chern über Invest mentselektion. Rosenberg betreutM&A-Mandate, unter stützt Unternehmen bei der Be-schaffung von Fremd- oder Eigenkapital und leitet Be-wertungsprojekte.

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aber die Aussicht auf eine höhere Gesamtrendite.Gleichzeitig bedingt dies auf die einzelne Investition he-runtergebrochen ein höheres Risiko, welches aber ausder Portfolioperspektive durch den breiteren Diversi -fikationseffekt wenigstens teilweise kompensiert wird.Eine größere Risikoaversion schlägt sich nieder in er -höhten Eigenkapitalanforderungen sowie in einer Be -vorzugung von Brownfield- gegenüber Greenfield-Inves -titionen.

AusblickDie Verlagerung auf reifere, bereits Cashflow generie -rende Investitionsprojekte erfordert die verstärkte Ein-bringung von operativer Expertise zur Realisierungvon Wertlücken. Zusätzlich werden industrieweit dieAnlageauswahlprozesse durch vertiefte Due Diligence-Verfahren verbessert. Historisch betrachtet haben dieerfolgreichsten Investoren in langfristige, illiquide An-lagen ihre besten Investitionen in der Phase nach einemmassiven ökonomischen Abschwung getätigt – ein wei -teres Argument pro Infrastrukturanlagen. Derzeit latentvorhandene Inflationsbefürchtungen dürften der Anlage-klasse weiter zuträglich sein.

Voller Optimismus blickten die Teilnehmer des GermanM&A and Private Equity Forums 2011 in Düsseldorf in dieZukunft: Sowohl strategische Investoren als auch Beteili-gungshäuser verfügen über volle Taschen und wollen nunendlich investieren, so der Tenor. 2011 dürfte demnachein richtig gutes M&A-Jahr werden.

Auf dem vom Datenanbieter Mergermarket veranstaltetenKongress diskutierten neben Beteiligungsfirmen und Invest -mentbanken Corporate Finance-Berater, Rechtsanwälte undVertreter aus Mittelstand und Industrie die Chancen undRisiken der kommenden Monate. „Bei den Teilnehmern kamvor allem gut an, dass sich nicht nur Finanzexperten äußer -ten, sondern auch zahlreiche Unternehmensvertreter ihreaktuelle Situation schilderten“, sagte Catherine Ford, Ma-naging Editor bei Mergermarket. So tauschten sich unteranderem M&A-Verantwortliche von Infineon, Siemens,Deutscher Telekom, Rewe Group und Fresenius im Rah-men von sieben Podiumsdiskussionen aus.

Die Beteiligungsbranche wagte im Rahmen eines eigenenPanels einen positiven Ausblick auf 2011. Private Equitysei wieder zurück, erklärten die Teilnehmer einstimmig.Der deutsche Mittelstand wolle wachsen, und Finanzin-vestoren würden immer mehr als zuverlässige Partnerwahrgenommen. Reges Interesse an den Entwicklungenauf dem deutschen Markt zeigten auch internationale In-vestoren, die zahlreich vertreten waren. „Ich denke, dassder deutsche M&A-Markt zum einen deutsche Interessen-ten aus Industrie, Handel, Banken und Versi cherungen so-wie Private Equity hat mit genügend Kriegskasse, unddass andererseits der deutsche Markt zahl reiche interes-sante Ziele für ausländische Investoren bietet“, zog Prof.Dr. Gerhard Wegen, Partner der Sozietät Gleiss Lutz, einResümee. „Offenkundig füllt sich die Pipeline und sowohlUnternehmen als auch Private Equity-Häuser prüfen kon-krete Optionen“, ergänzte er.

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Volle Fahrt voraus

Branche zeigt sich zuversichtlich für M&A-Jahr 2011

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„Der Kunde will nicht nur die Melkkuh sein“

Interview mit Matthias Kröner, Geschäftsführer der Fidor Bank AG

Er war der jüngste Bankvorstand Deutschlands und beider Direkt Anlage Bank war Matthias Kröner später Sprecherdes Vorstands. 2009 hat er die Fidor Bank AG gegründet, dieerste „Mitmachbank“ Deutschlands, bei der die Kunden dieBank stark mitgestalten. Im Interview spricht Kröner u.a.darüber, dass Finanzdienstleister ihren Kunden nicht zuhö-ren und wie man das Web 2.0-Gen in eine Bank bringt.

VC Magazin: Wie nehmen Sie den Themenkomplex Ban-kenwesen und Innovation wahr?Kröner: Innovation im Finanzsektor ist in Deutschlandein kritisches Thema, wie auch auf dem Finovate-Event inLondon zu bemerken war. Da waren wir unter den 36 Prä-sentatoren das einzige deutsche Unternehmen. Ehrlichgesagt finde ich das erschütternd. Unter den 450 Zuhö-rern waren mehr Belgier und Dänen als Deutsche. Generellwar zu erkennen: Im Finanzdienstleistungsbereich trei-ben die Zulieferer die Innovation, nicht die Hersteller.Aber ein Unternehmen, also auch eine Bank, kann sichunmöglich nur von der Innovationskraft seiner Zuliefererab hängig machen. Besonders kritisch wiederum wird esdann, wenn Zulieferer wie IT-Dienstleister hauptsächlichVorschläge dazu liefern, wie man über tiefergehendes Da-tenmanagement zum Kunden den Absatz steigert. Das istkritisch, weil es in unserer Branche genau daran krankt.Wir brauchen in der Welt der Finanzdienstleistungennicht ein Mehr an gepushten Verkäufen, wir brauchenendlich einfache und faire Produkte. Der Kunde will nichtnur als die Melkkuh betrachtet werden, die man wegengünstiger Refinanzierung aufsucht, wenn es der Brancheschlecht geht.

VC Magazin: Welche Veränderungen erwarten Sie durchdas Internet?Kröner: Im Mainstream der Banken und Versicherungenbewegt sich relativ wenig. Im Finanzdienstleistungsmarktsind aber zunehmend die Bewertung von Produkten undDienstleistern oder die Interaktion mit den Nutzern imInternet entscheidend. Wir glauben, dass sich die Men-schen nach einer zeitgemäßen Bank sehnen. In diesemKontext wollen wir so etwas wie ein unangenehmer, aberkonstruktiver Innovationsführer sein. Basis unserer In -novation ist der Werkzeugkasten des Web 2.0, und dasbedeutet in erster Linie zuhören. Dies honorieren dieKunden mit Kommentaren wie „Ihr seid die einzige Bank,die mir auch am Sonntagvormittag oder Freitagabend

zuhört. Das Zuhören ist zwar digital, aber beispielsweiseüber eure Videos im Internet bekommen wir einen sehrpersönlichen Eindruck.“ Dass Zuhören an sich ein Al -leinstellungsmerkmal sein kann, ist für die Industrie ei-gentlich ein Armutszeugnis. Offensichtlich posaunt manlieber eine Werbebotschaft raus, als dass man demKunden zuhört.

VC Magazin: Geht das Konzept einer Mitmachbank soweit, dass Kunden Produkte entwickeln und Zinsen be-stimmen?Kröner: Bei uns gestalten die Kunden die ganze Bank mit:Selbstverständnis, Produktfelder, Preispolitik. Wir habenz.B. die Diskussionsgruppe Zinskonsensus. Dort disku -tieren die Mitglieder über Zinspolitik und welche Zinsenwir im Endeffekt zahlen bzw. verlangen sollen. Die Dis -kussionen sind sehr, sehr vernünftig. Wir beteiligen unsnatürlich und rechnen auch öffentlich vor, zu welchenkonkreten Auswirkungen die Umsetzung von Vorschlägen

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Matthias Kröner

Executive Talk

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führt. Und über unsere transparente Informationspolitiksehen unsere Nutzer Monat für Monat, wie sich das Geschäftunserer Bank entwickelt. Wir besprechen mit unseren Com -munity-Mitgliedern auch Kommunikationsmaß nahmen undsagen: „Geht noch mal drüber, bevor wir sie öffentlichstellen.“ Im Rahmen des Vorschlagswesens bekommenwir auch Produktideen und Hinweise auf innovativeProdukt-Alleinstellungsmerkmale genannt. Um diesenDialog noch weiter zu intensivieren, haben wir die aktivstenunserer Community-Nutzer nach München zu unseremersten Community Day eingeladen. Alle eingeladenen Nutzersind gekommen, auch wenn wir nur einen Teil der Reise-kosten übernommen haben und die Nutzer zum Teil Ur-laub nehmen mussten.

VC Magazin: Wie will Ihre Bank weiter mit Web 2.0punkten?Kröner: Im Web 2.0 spricht man von den drei Themen:Sharing, Co-Operation und Collaborative Action. Sha-ring bedeutet das Mitteilen von Erfahrungen. Einer unse-rer Nutzer hat z.B. die schlechte Kommuni kation seinesVersicherers bei unserer Community live eingestellt.Und solche Erfahrungsinformationen gehen bis hin zuThemen des grauen Kapitalmarkts. In einem extremenFall führte das zu einer Anzeige durch einen Nutzer beider BaFin, die mittlerweile den Anbieter auch verbotenhat. Co-Operation hat man dann, wenn Nutzer A sagt:„Ich bin in der und der Lebenssituation. Ist Produkt Xfür mich sinnvoll?“, und die anderen helfen, indem sieihre Erfahrungen und Meinungen mitteilen. Der Unter-schied zu anderen Banken ist da schnell erkennbar.Dort gibt es in der Regel nur eine Antwort, die den Ver-kauf des eigenen Produkts fördert.

VC Magazin: Und was bedeutet Collaborative Action beiIhnen?Kröner: Dass wir uns zusammenschließen, um gemein-sam ein Ziel zu erreichen. Ein Beispiel ist unsere Koopera-tion mit dem Unternehmen Startnext, das sogenanntesCrowdfunding für Kreativprojekte anbietet. Wer Mittelbraucht, stellt sein Projekt auf der Plattform vor undwirbt in seinem Web 2.0 Freundeskreis um Unterstützung.Die Fidor Bank wickelt dann die Bezahlung ab. Die erstenAnsätze zu Unternehmensfinanzierung in dieser Vor -gehensweise werden in den nächsten zwölf Monaten livezu sehen sein.

VC Magazin: Wie sehen Sie da Beipackzettel oder Bera-terprotokolle, die die Gesetzgebung ja für den Bankensek-tor initiiert hat?Kröner: Der Grundgedanke ist zwar positiv, aber was ma-chen manche Anbieter daraus? Das Beraterprotokoll wirdauch durchaus zum Nachteil des Kunden gehandhabt, dain der Praxis Bestandteile in das Beraterprotokoll ge-schrieben werden, die der Kunde nach wie vor nicht ver-steht. Das mag ja noch gehen. Schlimm ist dann nur, dassdie Bank hinterher sagen kann: „Sehen Sie, habe ich Ihnenalles gesagt.“ Und zum Beipackzettel: Was für ein grund-sätzliches Dienstleistungsverständnis ist es, dass der Ge-setzgeber auf eine solche Idee kommen muss? Wie bei ei-nem pharmazeutischen Produkt, das potenziell gefährlichsein kann, muss ein Finanzunternehmen also gezwungenwerden, dass es seine Kunden zu Risiken informiert? Dassollte für Dienstleister doch selbstverständlich sein.

VC Magazin: Wie wird sich der Sektor mittelfristig ent -wickeln?Kröner: Wir brauchen mehr institutionelle Investoren, diesich ernsthaft mit Innovationen für die Finanzdienstleistungs -branche auseinandersetzen. Das ist dramatisch. Wenn sichdas nicht ändert, werden wir auch in unserer Branche eineamerikanisch-asiatische Hegemonie erleben. PayPal und Co.sind da die Vorboten einer kritischen Entwicklung. UnsereBranche muss sich mit internetbasierter Innovation beschäf -tigen. Denn durch das Internet wird sich die Finanzbranchein den nächsten fünf Jahren so verändern, wie sich die Wer -bewirtschaft durch das Internet in den letzten fünf Jahren ver -ändert hat. Und da steht ja kein Stein mehr auf dem anderen.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

Georg von [email protected]

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Zum Gesprächspartner

Matthias Kröner gründete 2003 mit Martin Kölsch denNukleus der heutigen Fidor Bank AG, bei der er alsVorstand u.a. die Themen Investor Relations und stra-tegische Unternehmensentwicklung betreut. Er bautevon 1993 bis 2002 die DAB Bank mit auf und war zu-letzt deren Vorstandssprecher.

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Wie finanziere ich mein Unternehmen richtig?

Partnerschaft, Risikoverteilung, Differenzierung – das neue Mantra unserer Branche?

Die Pharmaindustrie hat ein gravierendes Problem. DieZeiten, in denen Blockbuster-Medikamente die Kosten fürProduktneuentwicklungen getragen haben, sind so gutwie vorbei. Das bedeutet, auch die Pharmaindustriemuss sich schnellstmöglich auf ihre neue Wirklichkeiteinstellen – mehr Fokus, weniger Kosten, weniger Risikoim Produktportfolio. Nur, wie soll dann die Forschung anden so dringend benötigten innovativen Medikamentenfinanziert werden? Das Dilemma der Pharmabranchebirgt eine neue Chance für Innovatoren (= Biotechs) und

uns Life Sciences-Investoren. Drei Stellschrauben stehenuns zur Verfügung:• Partnerschaften zwischen Biotech- und Pharma-Unter-

nehmen: mit einer klaren Beschreibung der Wertent-wicklung für das Pharma-Unternehmen.

• Risikoverteilung zwischen Venture Capital-Geber undPharma-Unternehmen: VCs finanzieren mehr Early Stage-Biotech-Projekte, um die Pipelines der Branche wiederzu füllen. Dafür nutzen sie neue Modelle und der Auf-bau bzw. die Finanzierung eines ganzen Unternehmensbleibt die Ausnahme.

• Differenzierung: Nur wirklich innovative Ansätze wer-den finanziert.

Letztlich bedeutet das ein vollkommen neues Miteinan-der, bei dem der Life Sciences-VC für die Pharmaindustrievermehrt die Rolle des Pförtners übernimmt. Denn er hatin diesem Szenario über seine Finanzierung und die vo-rangegangenen Due Diligences den Zugang zu den wirklichinnovativen Forschungs- und Entwicklungsprojekten derBiotech-Branche.

Übrigens: Das Rezitieren eines Mantras kann dem Freiset-zen mentaler und spiritueller Energien dienen. Das würdevielleicht auch schon helfen.

Zur Autorin

Dr. Alexandra Goll ist Gene-ral Partner im Life Sciences-Team der TVM Capital GmbH.Seit 1998 identifiziert sie In-vestitionsgelegenheiten für dieinternational tätige VentureCapital-Gesellschaft mit Haupt -sitz in München und betreutPortfoliounternehmen bei ih-rer Entwicklung.

VC-Kolumne

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Veränderte rechtliche Rahmenbedingungen stellen Gründerund Investoren regelmäßig vor neue Herausforderungen –das gilt für Investments ebenso wie für Exits sowie das Fund -raising. Wie die Branche auf die größten Probleme der jünge -ren Vergangenheit reagiert hat, welche Kapitalquellen Grün-der 2011 anzapfen können und wie sich die Exit-Chancenentwickeln, berichtet Dr. Jörg Ritter von Orrick im Interview.

VC Magazin: Was waren in den vergangenen zwei bis dreiJahren die drängendsten Fragen bei Finanzierungen vonWachstumsunternehmen und welche Trends erwarten Sie?Ritter: Die Verschärfungen der Regeln für den Wegfall desVerlustvortrags bei einem Gesellschafterwechsel wider-sprechen dem Konzept einer VC-Finanzierung, dem derGesellschafterwechsel innewohnt, und damit dem verfas-sungsrechtlichen Gebot der Besteuerung nach Leistungs-fähigkeit. Auch die Veräußerungsbesteuerung hat sichstark verändert: Vor zehn Jahren gab es noch eine Steuer-freiheit bis zu einer Anteilsbeteiligung von bis zu 25% –dieser Wert wurde inzwischen in mehreren Schritten auf0% abgeschmolzen. Im nächsten Schritt werden sicherlichdie Steuersätze angehoben.

VC Magazin: Haben sich die Investoren auch juristischauf die veränderten Rahmenbedingungen eingestellt?Ritter: Früher waren viele Fonds als vermögensverwal-tende GmbH & Co. KGs nach deutschem Recht organisiert.Insbesondere weil die Anforderungen extrem hoch waren,ist das seit einiger Zeit nicht mehr der Fall. Spätestensseit die Managementgebühren mit Umsatzsteuern be legtsind, ist die traditionelle Struktur für die Fonds unattrak-tiv geworden. Derzeit organisieren sie sich bevorzugtnach dem Recht Schottlands oder der Cayman Islands.

VC Magazin: Wie bewerten Sie den Zugang zu Kapital-quellen für junge Technologieunternehmen?Ritter: In der frühen Phase hat gerade die öffentliche Handeine gute Infrastruktur aufgebaut. Für die privaten Fonds istes wichtig, dass jetzt ein paar große Exits stattfinden – daserleichtert das Fundraising ungemein. Im Hinblick auf diegesamtwirtschaftliche Situation und auch speziell denAktienmarkt werden wir 2011/12 verstärkt Börsengängeerleben, gerade auch von jungen Hightech-Gesellschaften.

VC Magazin: Wie schätzen Sie derzeit die Exit-Möglichkei-ten ein?

Ritter: Für die von uns betreuten Portfoliounternehmenstellt sich die Exit-Situation deutlich positiver dar als inder jüngeren Vergangenheit. Viele strategische Investorenhaben in der Finanzkrise ihre Gelder zusammengehaltenund kaufen mit diesen Bargeldreserven nun junge Unter-nehmen auf. Bislang gab es im IT-Bereich auch eine imagi-näre Grenze von 100 Mio. EUR für einen Exit, und diese istmit der Übernahme von z.B. brands4friends gefallen. Imlaufenden Jahr werden etliche weitere Verkäufe dieseSchwelle überschreiten.

VC Magazin: Sie haben sich vor Kurzem der internationalenSozietät Orrick angeschlossen. Was ändert sich für Ihrebestehenden Mandanten?Ritter: Orrick ist eine der größten internationalen Tech-nologiekanzleien weltweit mit einer der größten Kapital-marktpraxen, und unter dem neuen Dach können wir einwesentlich größeres internationales Netzwerk anbieten.Insbesondere für Venture Capital-finanzierte Unternehmenund Fonds geht es oftmals um mehr als die reine Rechts-beratung vor Ort. Jetzt können wir auch zusätzlich zurrechtlichen Beratung unser Netzwerk in anderen Märktenwie den USA, Ostasien oder Russland einbringen. Ansons-ten werden wir kurzfristig den Bereich IP verstärken undinsgesamt einen starken Wachstumskurs verfolgen.

VC Magazin: Herr Ritter, vielen Dank für das Interview!

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Early Stage & Expansion

„2011 werden etliche Exits die Schwellevon 100 Mio. EUR überschreiten“

Interview mit Dr. Jörg Ritter, Partner bei Orrick

Dr. Jörg Ritter (re.) empfing Redaktionsleiter Torsten Paßmann im Orrick-Büro inMünchen zum Interview.

Zum Gesprächspartner

Dr. Jörg Ritter ist Partner der internationalen SozietätOrrick. Seine Beratungsschwerpunkte liegen u.a. in denBereichen M&A, Venture Capital- und Private Equity-Investments sowie Steuerrecht.

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Deutliches Wachstum beim investierten Venture Capital undbei den erfolgreichen Exits, aber auch bei den Abschreibungen.Damit zeigte sich das vergangene Jahr ambivalent aus Sichtvon Venture Capital-Gebern und Gründern. Im Mittelpunkt desInteresses standen 2010 drei Branchen und ein Bundesland.

Mehr Mittel, mehr TransaktionenAuf den ersten Blick war das Jahr 2010 erfolgreich aus derSicht junger Unternehmen: In Deutschland ansässige Ven-ture Capital-Gesellschaften investierten 505 Mio. EUR –das ist ein Plus von 48% gegenüber 341 Mio. EUR im Jahr2009. Während sich private Investoren nach dem Tief-stand von 230 Mio. EUR mit 372 Mio. EUR langsam wiedereinem üblichem Volumen nähern, hat die öffentlicheHand ungeahnte Höhen erreicht: 133 Mio. EUR investierteMittel von der KfW Bankengruppe (via ERP-Startfonds),dem High-Tech Gründerfonds, der NRW.Bank und BayernKapital bedeutet den bislang höchsten Stand. Auch nahmdie Anzahl der Beteiligungen von 471 Investments um20% zu auf 568. Zusammengetragen wurden die Zahlen imVC-Panel von der Beratungsgesellschaft Fleischhauer,Hoyer & Partner. An der vierteljährlichen Untersuchungnehmen derzeit 37 Finanzierer mit Sitz in Deutschlandteil, darunter neun Gesellschaften mit einem verwaltetenVolumen von über 250 Mio. EUR.

Anschlussfinanzierungen überwiegenIn einer sogenannten A-Runde haben 152 Unternehmenerstmals Venture Capital erhalten, im Vorjahr lag der Wertbei 154. Insgesamt wurden 2010 von den Panel-Teilneh-mern 220 Erst-Investments getätigt – die Zahl der Folge-

Investments lag bei 348. Damit hat sich derAnteil der ersten Finanzierungen von 54% imJahr 2007 kontinuierlich auf 39% abgesenkt.Zu den aktivsten privaten Investoren gehörtenWellington Partners (sieben Erstinvestments/27 Folgeinvestments), GoodVent (11/21) und dieIBB Beteiligungsgesellschaft (14/11). Das meis -te Kapital nahmen MIG (64 Mio. EUR), Welling-ton Partners (62 Mio. EUR) und TVM Capital(40 Mio. EUR) in die Hand. Bei den öffentlichenInvestoren steht die KfW Bankengruppe (59/86)an der Spitze, gefolgt vom High-Tech Gründer-fonds (46/54) und Bayern Kapital (12/18) sowieden NRW.Bank.Venture Fonds (2/7).

Software, Biotech und BayernBei der Aufteilung nach Sektoren standen dreiBranchen im Mittelpunkt, die für knapp 50%

aller Deals stehen: Software (115), Biotechnologie (85)und Medizintechnik (79). Bei der Aufschlüsselung nacherhaltenen Mitteln verschiebt sich unter diesem Trio dieRangordnung. Biotechnologie (124 Mio. EUR) und Medi-zintechnik (80 Mio. EUR) rücken je einen Rang vor, Soft-ware (71 Mio. EUR) fällt um zwei Plätze. Ein Viertel der In-vestments wurde in Bayern getätigt, auf den Plätzen zwei

und drei folgen Nordrhein-Westfalen mit 14% und Berlinmit 11%. Jeweils auf 7% Anteil kamen Baden-Württem-berg, Sachsen-Anhalt sowie Europa. Die Anzahl der er-folgreichen Exits verdoppelte sich beinahe von 39 im Jahr2009 auf zuletzt 76. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahlder Abschreibungen um die Hälfte von 44 auf 66 – denhöchsten Wert der letzten zehn Jahre.

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Öffentliche Hand mit RekordsummeVenture Capital-Statistik des Jahres 2010

Top 5 der privaten Investoren 2010

Investor Erst-Investments

Folge-Investments

Gesamt

Wellington Partners 7 27 34

Goodvent 11 21 32

IBB Beteiligungsgesellschaft 14 11 25

Earlybird 6 12 18

MIG 2 16 18

Basis: Anzahl BeteiligungenQuelle: VC-Panel, Fleischhauer, Hoyer & Partner

440 351 469 408 409 357 459

230 372

686 656

1.055

711 647 809 738

500

766

17,65,6

5,75

8,5 6882

106

111

133

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Öffentliche Investoren (umfasst KfW via ERP Startfonds, High-Tech Gründerfonds, NRW.Bank und Bayern Kapital

VCs (Panelisten)

Andere Investoren

Anmerkung: Angaben teilweise gerundet

Entwicklung investiertes Kapital 2002–2010 (in Mio. EUR)

Quelle: VC-Panel, Fleischhauer, Hoyer & Partner

Secondary1%Sonstige

9%Buy-back9%

nach IPO13%

Trade Sale21%

Abschreibung47%

De-Investments 2010 (Anteile in %)

Quelle: VC-Panel, Fleischhauer, Hoyer & Partner

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Zu den Autoren

Guido Happe ist Vorstandsvorsitzender der Stein-bach Consulting AG. Seit Jahren widmet er sich beson-ders den Themen Venture Capital und Start-up-Ma-nagement. Dr. Ing. Peter Becker ist Principal bei Stein-bach & Partner Executive Consultants. Er befasst sichüber seine Arbeit hinaus intensiv mit Persönlichkeits-psychologie und Eignungsdiagnostik.

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Märkte &

Zahlen

Krisen sehen – Krisen verstehen

Aus den vergangenen zwei Jahren einer angespanntenWirtschaftslage und der komplexer werdenden Marktlageund -herausforderung von Start-ups ist die Notwendigkeitentstanden, Krisenphasen für Unternehmensgründer zuverdeutlichen. Bei Kompetenzmanagement und -portfoliokön nen Start-ups von der Krise lernen. Diese Krise kannauch ohne externe Unterstützung überstanden werden unddas Management kann sich kompetent profilieren. Sofällt der Übergang in eine boomende Phase leichter. Dabeierscheinen Phasen als Dilemma, wenn sie unlösbar wirken.

Dilemmata sind meist Folgen verschleppter Anpassungenim Unternehmen, auch Zeichen von nicht zu bewältigen-der Komplexität beispielsweise von Veränderungen oderMärkten. Der typische Dilemma-Zirkel verläuft in vier Phasen.

Phase 1: Abweichungen gelten als Detailmängel, das impli -zite Problemmanagement wird verteidigt. Grandiose Szena -rien drängen wesentliche Fragen an den Rand. Erfahrungs -mangel resultiert in fehlender Problemsicht. Die Rufenach „externen Managern“ werden laut. Die Logik dieserPhase schreit nach Reflexionsfähigkeit bzw. ihrem Er-werb. Hier ist sanftes Gegensteuern der Investoren undberatende Hilfe zur Selbsthilfe ratsam. Phase 2: Probleme lassen sich nicht mehr ausblenden.Bedrängnis führt zu Aktionismus und sachlichen Verän-derungen, ohne Prozesse zu Ende zu denken. Scheinbarschlägt die Stunde für Berater, Interimsmanager, Beiräte,Investoren. Oft werden aber eher des Kaisers neue Kleiderbestaunt und neue dazugeschneidert. Die richtige Lösungliegt darin, das Scheitern des alten Systems zu erkennenund bereit zu sein, aus Schaden zu lernen. Entscheidungnach Erfahrung ist gefragt. Darum ist es Zeit, Erfahrungfür die Geschäftsführung zu rekrutieren. Phase 3: Stoischer Aktionismus ersetzt die Reflexion.Die Gründer kämpfen völlig ineffizient mit dem Verlustder Kräfte und der Sinnhaftigkeit ihres Tuns. Ist der Zeit-punkt verpasst, Erfahrung „einzukaufen“, werden oft dieSeed-Investoren hektisch. Denn jetzt geht es um die Ab -sicherung des Investments. Den Gründern muss jetzt dasHeft des Handelns aus der Hand genommen werden, auchSelbstreflexion hat keinen Raum mehr. Es fehlt an Motiva-tion aus eigener Kraft – und an Geld.Phase 4: Der Paradigmenwechsel erreicht den Höhe-punkt. Verzweifelt versuchen die Gründer eigene, meistabgekoppelte Auswege zu finden, während gleichzeitigein externer Manager an Bord geholt werden soll. Ge-schäftsführer müssen in dieser Phase loslassen und sichneu besinnen. Die Leidenschaft und der Drive der Grün-dung haben nun eine neue Aufgabe. Sie münden in offe-nen Gesprächen über Verzweiflung, Unlösbarkeiten, Ver-geblichkeiten. Gelassenheit und Zuversicht machen hierden Meister.Gründer mit Managementfähigkeiten holen sich zwischenPhase 1 und 2, spätestens zwischen Phase 2 und 3 einenexternen Geschäftsführer ins Team. Führt auch Phase 3nicht zur spürbaren Selbstreflexionsfähigkeit, kommt in undnach Phase 4 neues Geld mit neuem Management – unddazu das Gefühl des Scheiterns und der geraubten Chance.

Fazit:Die zentralen Kompetenzen im Zusammenspiel von Grün-dern, Seed-Investoren und Beiräten sind transparentesErfahrungsmanagement, personelles Risikomanagement,Beherrschung evolutionärer Kräfte, regelmäßige Manage-mentsicht und vertrauensvolles Kommunikationsmana-gement. Wer die Chance daraus ergreift, kann sich auch inKrisen kompetent profilieren, sein Unternehmen gestal-ten und (externe) Manager adressieren und begeistern.Investoren und Berater erwarten genau dies.

HR Corner

• VermeidenAusblenden

• Strampeln

• Erschöpfung• Verzweiflung

Phase 1 Phase 2

Phase 3Phase 4

Phasen eines Dilemma-Zirkels

Quelle: Steinbach Consulting

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„Das wichtigste Thema für Investorenist die Haftungssicherung“

Interview mit Sabrina Keese, Partnerin, Kerkhoff Consulting

Unter „Compliance“ versteht man die Einhaltung aller ge-setzlich vorgeschriebenen sowie freiwillig auferlegten Rege -lungen in einem Unternehmen. Wie durch die Einfüh rungvon Compliance-Richtlinien auch Kostenvorteile erzieltwerden können und welche Vorteile sich für PrivateEquity-Unternehmen durch die Einführung eines gezieltenCompliance Managements ergeben, erklärt Sabrina Keese,Partnerin bei Kerkhoff Consulting, im Gespräch mit MathiasRenz vom VentureCapital Magazin.

VC Magazin: Welche Compliance-Verfehlungen beo bach tenSie im täglichen Einkaufsprozess derzeit am häufigsten?Keese: Die Bandbreite ist groß und reicht von Prozessfeh-lern bis Korruption. In vielen Unternehmen fehlen bei-spielsweise Unterschriftsrichtlinien. In anderen gibt eskeine oder qualitativ katastrophale Lieferantenverträge.Was wir ebenfalls oft beobachten, ist der sogenannte„Einkauf am Einkauf vorbei“, wenn sich z.B. der Personal-chef mal schnell ein Laptop oder Büromaterial in einemMediamarkt oder anderen Fachmärkten kauft. Grund-sätzlich kann man sagen, dass die Vertriebsverträge fastüberall besser sind als die Einkaufsverträge.

VC Magazin: Ihr Haus ist seit Jahren auf den BereichEinkaufs- und Beschaffungsberatung spezialisiert. WelcheEinsparpotenziale bietet ein funktionierendes ComplianceManagement?Keese: Wenn wir über die Optimierung des Einkaufs undEinsparungen sprechen, so reden wir meist über hohemehrstellige Millionenbeträge. Wenn wir über ComplianceManagement sprechen, so reden wir über die transparenteAbwicklung von Prozessen. Der Absicherungsgedankesteht bei dieser Dienstleistung an erster Stelle und stehtklar über dem Einsparpotenzial.

VC Magazin: Welche Folgen können Compliance-Verfeh-lungen konkret nach sich ziehen?Keese: Bis 1996 waren Ausgaben für Korruption im Aus-land noch als nützliche Aufwendungen steuerlich absetz-bar. Heute ist Korruption selbstverständlich unter Strafegestellt. Auch der Aufsichtsrat ist beispielsweise auf-grund seiner Sorgfaltspflicht gegenüber den Eigentümer-interessen verpflichtet, gegen den Vorstand bei grobenVerfehlungen wie Korruption oder kartellrechtlichen Ver-stößen vorzugehen. Bei Kartellrechtsverstößen drohenexistenzbedrohliche Bußgeldzahlungen von bis zu 10%

des Konzernumsatzes. Zudem kommt das Unternehmen,welches als erstes bei den Brüsseler Wettbewerbsbehör-den vorstellig wird und genügend Beweise vorlegen kann,gänzlich ohne Bußgeld davon.

VC Magazin: Welche Bedeutung kann das Thema Com -pliance im Einkauf für Beteiligungsgesellschaften haben?Keese: Das wichtigste Thema für Investoren ist die Haf-tungssicherung. Stellen Sie sich vor, ein Investor hätte inein vom Dioxin-Skandal betroffenes Unternehmen inves-tiert. Solche Risiken gilt es bereits beim Due Diligence-Prozess zu identifizieren und zu eliminieren. Unsere Auf-gabe besteht in erster Linie darin, Prozesse und Verträgezu prüfen und zu optimieren. Ein funktionierendes Com-pliance Management kann der Private Equity-Gesellschaftund den handelnden Personen in deren Portfoliounter-nehmen viel Risiko von den Schultern nehmen und ne-benbei Prozesse effizienter gestalten, was damit einher-gehend zu Kosteneinsparungen führt. Viele Großunter-nehmen meiden heute bereits Lieferanten, die sich keineCompliance-Richtlinien auferlegen, bzw. streichen sie ausihrem Lieferantenkreis. Das kann für kleine und mittel -große Unternehmen existenzielle Folgen haben.

VC Magazin: Inwiefern haben Private Equity-Firmen über-haupt die Möglichkeit, Compliance-Vorgaben in Portfolio-unternehmen durchzusetzen?

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VentureCapital Magazin 3/2011

Sabrina Keese

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Keese: Das ist eine Frage der Anteilsverhältnisse und desEinflusses. Bei Mehrheitsverhältnissen sollte das nichtschwerfallen. Im Falle von Minderheitsbeteiligungen giltes, die Vorzüge eines fundierten Compliance Manage-ments aufzuzeigen. Ein zertifiziertes Unternehmen ge-nießt eine höhere Reputation und erzielt damit Vorteilein Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Letztlich sehe ichnur Vorteile.

VC Magazin: Wie groß ist die Nachfrage von Venture Capital-bzw. Private Equity-Investoren nach Ihrer Dienstleistung?Keese: Aktuell sehr hoch. Jeder Skandal – wie der schongenannte Dioxin-Skandal – erhöht die Sensibilität fürCompliance Management. Außerdem ist der Gesetzgeberhier aktuell besonders aktiv. Für die Wichtigkeit desThemas spricht auch, dass das Institut der deutschenWirtschaftsprüfer einen Entwurf zur Überprüfung vonCompliance-Standards in Unternehmen vorgelegt hat.

VCMagazin: Wie viel Zeit veranschlagen Sie, bis Compliance-Vorgaben auch tatsächlich gelebt werden? Welche Kostenentstehen für ein Unternehmen?Keese: Die Frage ist: Wie finden wir das Unternehmenvor? Sofern gewisse Strukturen vorherrschen, würde ich

ein halbes Jahr veranschlagen. Viel hängt auch davon ab,welche Unternehmenskultur wir in einem Unternehmenvorfinden und wie lange das „falsche“ Verhalten bereitsgelebt wird. Eine pauschale Kostenabschätzung ist deshalbnicht möglich. Grundsätzlich werden wir nach Tagessät-zen vergütet und nehmen vorab eine Aufwandsabschät-zung vor. Wir verpflichten uns, Ziele zu erreichen, andern-falls bessern wir nach.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.

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Zur Gesprächspartnerin

Sabrina Keese, Partnerin, leitet bei Kerkhoff Consul-ting die Compliance-Projekte. Keese war, bevor sie imJahr 2009 zu Kerkhoff Consulting gekommen ist, beiErnst & Young als Volljuristin beschäftigt. Heute istsie zudem Partnerin der Düsseldorfer Rechtsanwalts-kanzlei Blasius & Kollegen, die auf Vertragsoptimie-rung spezialisiert ist.

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Während in den ersten acht Wochen des laufenden Jahreseinige spektakuläre Großfusionen in den USA bekanntgegeben wurden, befindet sich das Geschehen aufdem deutschen M&A-Markt nach wie vor in einer Lauer-stellung. Doch vieles spricht dafür, dass die anziehendeFusions-Aktivität gerade bei Mid Caps noch im zweitenHalbjahr 2011 auch hierzulande zahlreiche Unternehmenbetreffen wird.

Während sich in der Auslaufphase der Wirtschaftskriseamerikanische Konzerne mit Akquisitionen zurückhiel-ten, jagt seit Jahresanfang eine Deal-Ankündigung dieandere. M&A scheint sein Comeback gefunden zu ha-ben, nicht zuletzt gestützt auf einer hohen Zuversichtder meisten Manager hinsichtlich der weltweiten kon-junkturellen Erholung. So bietet der US-ChemierieseDupont knapp 6 Mrd. USD für die dänische Danisco-Gruppe. Zudem will der Pharmakonzern Johnson & John-son den britischen Prothesenhersteller Smith & Nephewübernehmen. Zu einem ebenfalls zweistelligen Milliarden-Betrag plant Duke Energy die Übernahme des Wettbe -werbers Progress. Der große Akquisitionsappetit liegtin den umfangreichen „Kriegskassen“ begründet, dievon den amerikanischen Firmen in den vergangenen 24Monaten angehäuft wurden.

Ein weiterer Katalysator für M&A sind die derzeit un -gewöhnlich niedrigen Zinsen und die wiederkehrendeBereitschaft der Banken für margenträchtige Akquisi -tionsfinanzierungen. Es überrascht daher nicht, dassgegenwärtig einige Finanzinvestoren einen Buyout fürden Konsumgüterhersteller Sara Lee im Wert von über20 Mrd. USD planen. Sollte die Übernahme zustandekommen, wäre dies der größte Private Equity-Deal seitknapp drei Jahren. Doch auch als Übernahmeziele sinddie US-Unternehmen attraktiv, wie das aktuelle BeispielGenzyme zeigt: Für diese Biotech-Firma liegt von derfranzösischen Sanofi-Gruppe ein Übernahmeangebot fürknapp 20 Mrd. USD vor. Auch deutsche Unternehmenstrecken vermehrt ihre Fühler über den Atlantik aus.Jüngst kündigte etwa der Stahlhändler Klöckner denErwerb der amerikanischen Macsteel Services mit einemUmsatz von über 1 Mrd. USD an.

Hierzulande haben seit Jahresbeginn zwei größere Dealsfür Aufmerksamkeit gesorgt: Die Übernahme der Süd-Che-mie durch den Schweizer Spezialchemiekonzern Clariantsowie die Fusion zwischen Deutsche Börse und NYSEEuronext. Gleichzeitig hat sich im Januar und Februar dieAnzahl abgeschlossener Transaktionen eher verhaltenentwickelt. Aufgrund der zahlreichen Gespräche, dieLincoln in den letzten Wochen mit Konzernmanagern undUnternehmenseignern geführt hat, sind wir zuversicht-lich, dass sich die M&A-Aktivität in den kommendenMonaten auch hierzulande deutlich beleben wird.

Nach einem regelrechten Dealstau in den vergangenen30 Monaten rechnen wir ab dem zweiten Halbjahr 2011 miteiner spürbaren Zunahme der Anzahl der Transaktionen.Ein Großteil der Deals dürfte sich allerdings – wie auch inden USA – im sogenannten Mid Cap-Segment abspielen.Übernahmen im mittelstelligen Milliarden-Bereich dürftendagegen vorerst noch die Ausnahme bleiben. Insgesamthängt die Entwicklung des deutschen Marktes stark vonmakroökonomischen Faktoren ab. Bei einer weiterhinerfreulichen Konjunkturentwicklung erwarten wir, dasssich spätestens ab dem 4. Quartal des Jahres die Anzahlder Deals in etwa auf dem Niveau der Boomjahre 2006und 2007 abspielen wird, in denen jährlich etwa 1.600Transaktionen stattfanden.

Amerikanisches Fusionsgeschäft im Aufwind

Ist die M&A-Welle 2011 nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland im Anmarsch?

M&A-Kolumne

Zum Autor

Dr. Michael R. Drill istVorstandsvorsitzender derLincoln International AG,einer auf M&A-Beratungspezialisierten Investment -bank mit weltweit etwa 200Mitarbeitern. In Deutsch-land hat Lincoln Interna-tional im vergangenen Jahr26 M&A-Deals erfolgreichabgeschlossen.

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„Das Unvorstellbare ins Kalkül ziehen“

Interview mit Clemens Busch, Managing Partner von Steadfast Capital

Gut drei Jahre lang stand die Private Equity-Branche unterdem Eindruck der Finanzkrise und zeigte sich auf der letztenSuper Return demütig. Was die wichtigste Lehre aus dieserZeit ist und wie der Wettbewerb der Finanzinvestoren unter-einander bzw. mit strategischen Investoren aussieht, berich-tet Clemens Busch von Steadfast Capital im Interview.

VC Magazin: Auf der Super Return 2010 mahnte ThomasPütter, damals noch Kopf von Allianz Capital Partners, es seigefährlich, keine Lehren aus der Krise zu ziehen. WelcheErkenntnis haben Sie aus den letzten drei Jahren gezogen?Busch: Die Grundlehre ist, dass man auch Gedanken überdas Unvorstellbare ins Kalkül ziehen sollte. Es gab bei-spielsweise einzelne Unternehmen, denen vom einenauf den anderen Tag die Aufträge ausgeblieben sind. Diewesentlichen Fragen sind dann: Wie sehen die Fixkostenaus, wie ist das Geschäftsmodell ausgelegt, wie schnellkann man reagieren und die Kosten anpassen? Im Regel-fall sind die Planungen nur auf Wachstum ausgelegt. Esmuss aber bei den Tilgungsleistungen immer so viel Luftgeben, dass ein Unternehmen auch eine solche Phasewegstecken kann.

VC Magazin: Welchen Kurs haben Sie 2009 und 2010 beiIhren Portfoliounternehmen eingeschlagen – Hands-on-oder Hands-off-Management?Busch: Üblicherweise erwerben wir Unternehmen mitdoppelstelligen EBITDA-Margen und gestalten auch dieFinanzierung relativ großzügig. Das Verhältnis von Schul-den zu Eigenkapital war bei uns nie maximiert – auchnicht in den heißen Phasen. Obwohl einige EBITDA-Margen gelitten haben, waren die Cashflows stets positivund es konnten alle Tilgungsleistungen erbracht werden.Unser Engagement während der Krise war eher präven-tiv: Gemeinsam mit den Managementteams unserer Port-foliogesellschaften haben wir Maßnahmenpläne für unter -schiedliche Krisenszenarien entwickelt. In das operativeGeschäft mischen wir uns grundsätzlich nicht ein.

VC Magazin: Vor einem Jahr konnten strategische In -vestoren bis zu 25% höhere Bewertungen ansetzen. Wiesieht diese Differenz derzeit aus und welche Entwicklungerwarten Sie?Busch: Der mögliche Kaufpreis, den Private Equity-Häuserzahlen können, wird von der Art der Finanzierung be-stimmt. In der Automobilbranche etwa rechnen die Bankenderzeit wieder sehr konservativ, weshalb strategische

Investoren im Vorteil sein sollten. In Branchen mit starkenWachstumsraten können aus meiner Sicht aber die Finanz -investoren im Vorteil sein. Familienunternehmen agierenmeist konservativer und zeichnen sich durch eine gerin-gere Aggressivität beim Kaufen aus. Börsennotierte Ge-sellschaften müssen natürlich darauf achten, in welcherForm eine Akquisition ihre Kennzahlen verwässert undden Kurs beeinflusst.

VC Magazin: Wie schätzen Sie derzeit den Wettbewerb imMidmarket-Segment ein?Busch: Es gibt viele Fonds, die über ausreichend Mittelfür neue Investitionen verfügen. Angesichts der sehr gu-ten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland werdenstrategische Investoren aus dem In- und Ausland eben-falls eine relevante Käufergruppe darstellen. Auch auf derVerkäuferseite wird es ein verstärktes Angebot geben, dasich durch die Krise die Haltezyklen um etwa zwei Jahreverlängert haben und jetzt eine ganze Reihe von Transak-tionen ansteht. Ob wir aber eine Zunahme von Secondaryoder gar Tertiary Deals sehen, hängt ganz davon ab, wieviel Potenzial in den jeweiligen Unternehmen noch geho-ben werden kann.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

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Für das Interview mit Clemens Busch (li.) suchte Torsten Paßmann vom VentureCapitalMagazin den Firmensitz von Steadfast im Frankfurter Westend auf.

Zum Gesprächspartner

Clemens Busch ist Managing Partner bei der SteadfastCapital GmbH. Von Frankfurt aus investiert die Buyout-Gesellschaft in Deutschland, Österreich, der Schweizund den Benelux-Ländern. Zu den bevorzugten Bran-chen gehören u.a. Nahrungsmittel, Maschinenbau undAutomobilzulieferer.

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Unternehmerische Partner für den Mittelstand

Teil 112: Afinum Management GmbH

Ihrem Selbstverständnis nach sind diese Buyout-Investorendas Gegenstück zum Zerrbild der Tagespresse: Statt imMaßanzug gehen sie auch im Kordsakko zum Termin miteinem mittelständischen Unternehmer, statt mit Finanzakro -batik heben sie Werte lieber mit ihrer eigenen Industrieer-fahrung. Seit Kurzem kann das Team von Afinum an einerweiteren Stelle überzeugen, denn das eigene Angebot wur-de im Sommer 2010 erweitert.

Zentrale Lage im Herzen MünchensJeden Tag schieben sich Tausende von Menschen durchdie Theatinerstraße – Touristen auf dem Weg von derFeldherrnhalle zum Marienplatz oder Shoppinglustige imKaufrausch. Dazu kommen zahlreiche Geschäftsleute in

dunklen Anzügen, denn die Münch-ner Innenstadt beherbergt Bankenebenso wie Corporate Finance-Bera-tungen und Private Equity-Gesell-schaften. Eine von ihnen ist die Afi-num Management GmbH, die im glei-chen Block sitzt wie die bekannteSchumann’s Tagesbar. „Die zentraleLage erleichtert die Kommunikation.Die Anreise fällt leicht und man kannsich unkompliziert austauschen“,freut sich Michael Hildisch, der seit

Sommer 2010 als Partner an Bord ist. Auch sind die Räum-lichkeiten deutlich repräsenta tiver als in den Anfangstagen.„Wir haben uns am 19. Januar 2000 gegründet und warendie ersten Monate in einem Regus-Bürocenter“, erzähltDr. Thomas Bühler. „Wir sind aber bereits im gleichenJahr hierher gezogen“, ergänzt Dr. Gernot Eisinger. Er istebenso wie Bühler geschäftsführender Gesellschafter undhat mit ihm Afinum aus der Taufe gehoben.

Nur gesunder MittelstandNoch im Gründungsjahr konnten die beiden die Auflageihres ersten 94 Mio. EUR schweren Fonds melden, 2003

folgte der zweite Fonds mit 140 Mio. EUR. „Wir haben da-mit sieben bzw. vier Übernahmen gestemmt. Mittlerweilesind beide Fonds aber komplett abgewickelt“, schautBühler zurück. Der jüngste eigene Fundraising-Erfolg mit230 Mio. EUR datiert aus dem Jahr 2007. „Der Fonds ist etwazur Hälfte investiert und wird es in den kommenden 18bis 24 Monaten komplett sein“, erläutert Eisinger. Umes den Kapitalgebern einfach zu machen, haben sichdie Afinum-Macher bislang ein enges Korsett geschnürt:„Nur Mehrheiten im gesunden Mittelstand in Deutsch-land und angrenzenden Ländern“, unterstreicht Bühler.Bei den Branchen herrscht dagegen eine gewisse Offen-heit, wie Eisinger mit einem leichtenSchmunzeln beschreibt: „Wir ma-chen alles, was wir verstehen. Wennwir wegen der Fachsprache entwederManager oder Kun den nicht verste-hen, wie beispielsweise im Pharma-sektor, lassen wir die Finger davon.“Der Zugang zum Mittelstand speistsich dabei aus einem breiten Netz-werk von Banken, Anwälten und Be-ratern.

Auf Augenhöhe mit dem UnternehmerInsgesamt 400 mögliche Transaktionen werden pro Jahreiner ersten Überprüfung unterzogen, 50 kommen in dieengere Auswahl und zwei bis drei Übernahmen pro Jahr

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VentureCapital Magazin 3/2011

Investor im Portrait

Kurzprofil: Afinum Management GmbH

� Typ: Private Equity-Gesellschaft

� Standorte: München, Zürich, Wien, Hongkong

� Gründung: 2000

� Verwaltetes Kapital: ca. 430 Mio. EUR

� Zahl der Investment Professionals: 14

� Internet: www.afinum.de

Im Anschluss an das gemeinsame Gespräch führten Michael Hildisch, Dr. Thomas Büh -ler und Dr. Gernot Eisinger von Afinum Management Redaktionsleiter Torsten Paßmann(v.l.n.r.) kurz durch ihre Büroräume.

Michael Hildisch,Afinum Management

Dr. Gernot Eisinger,Afinum Management

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werden dann getätigt. „Diesen Rhythmus hatten wir auchin der Krise. Denn unser Geschäft wird biologisch be-stimmt und weniger von Moden oder Zyklen“, erläutertEisinger. Üblicherweise fließen zwischen 10 und 45 Mio.EUR an eigenem Kapital, die durch Fremdkapital auf biszu 100 Mio. EUR gehebelt werden können. Afinum legt dasAugenmerk auf Nachfolgesituationen, wenn der Unter-nehmer wegen Alter oder Krankheit ausscheiden will undder Nachwuchs kein Interesse zeigt. Eine Prämisse ist da-bei, nur vom Unternehmer selbst zu kaufen. „Das ist zwaretwas mühsamer, weil er solche Prozesse meist nur ein-mal anstößt und die Unterlagen dann wenig professionellaufbereitet sind. Allerdings macht es uns allen auch Spaß,bei einer Due Diligence wirklich in die Tiefe zu gehen“,fügt Bühler hinzu. Ein wesentlicher Pluspunkt bei Ver-handlungen ist die Zusammensetzung des Teams: „Wirhaben 14 Investment Professionals, die alle über einenmittelständischen Hintergrund verfügen und hier gut ver-netzt sind. Das ist ein Vorteil gegenüber angelsächsischenInvestoren“, meint Hildisch. „Es ist außerdem wichtig,authentisch aufzutreten“, ergänzt Bühler. Was das be -deutet, lässt sich auf der Website afinum.de überprüfen:Es gibt von den Teammitgliedern Bilder im dunklen An-zug ebenso wie mit Kordsakko oder Pullover.

Partner für Strategie und FinanzierungAus dem operativen Tagesgeschäft halten sich die In -vestmentmanager von Afinum nach eigenen Angabenheraus – als Sparringspartner in Strategiefragen nehmensie aber schon Einfluss auf den Kurs der jeweiligen Gesell-schaft. Dazu bringen sie sich noch an zwei anderen Stellenein. Hildisch: „Wir verfügen über umfangreiches Know-howin Finanzierungsfragen und setzendieses bei der Strukturierung desFremdkapitals, dem Einsatz vonFactoring und Leasing oder bei Zu-käufen im Ausland ein.“ Vor allem indem letztgenannten Punkt bringt Afi-num ein schweres Pfund auf die Waa-ge, hebt Eisinger hervor: „Wir verfü-gen über ein Büro in Hongkong, woein mittelständischer Unternehmermit langjähriger Erfahrung sitzt. Er istunser Brückenkopf für organischesoder anorganisches Wachstum unserer Portfoliounterneh -men in Asien.“

Neuer Fonds für MinderheitenEin Bedürfnis des Mittelstands konnte das Afinum-Teambis vor Kurzem nicht stillen – die Nachfrage nach Minder-heitsbeteiligungen für Wachstumssituationen. Mit derKfW Bankengruppe sorgte ein alter Bekannter aus zweifrüheren Fonds aber für Abhilfe. Gemeinsam mit der Com-merzbank legte die staatliche Förderbank im Sommer2010 einen bis zu 500 Mio. EUR schweren Eigenkapital-fonds für den Mittelstand auf. „Es gab einen Schönheits-wettbewerb mit vermutlich acht bis zehn Teilnehmern,

und wir haben anscheinend den besten Eindruck ge-macht“, erklärt Bühler. Die KfW sei mit den bisherigenRenditen zufrieden, sie wisse, dass Afinum einen gutenRuf im Mittelstand genieße, und das Team war faktischsofort einsatzbereit, zählt er als Argumente auf. Wie sichdie Strategie des neuen Fonds vom bisherigen Ansatz un-terscheidet, beschreibt Hildisch: „Die Grundlagen sindidentisch – nur gesunder Mittelstand, wir müssen dieBranche verstehen und die Haltedauer beträgt fünf bisacht Jahre. Allerdings wollen wir nur Beifahrer mit Mitbe-stimmungsrechten sein.“ Einen wesentlichen Unter-schied gebe es aber doch, erläutert Eisinger: „Mit 10 bis30 Mio. EUR ist das Investment pro Transaktion etwasniedriger. Wir hebeln unseren Einsatz stattdessen mit denWachstumsperspektiven.“

Aktuelles Portfolio und Exit-OptionenEin Investment für den Minderheitenfonds wurde bislangnoch nicht getätigt, weshalb die derzeit sieben Portfolio-gesellschaften alle zum Afinum-Fonds von 2007 gehören.

Frühere Beteiligungen umfassen u.a. Sigg Switzerland,den bekannten Hersteller von Trinkflaschen aus Alumi -nium, und die Swisshaus Wohnprofil AG, die Einfamilien-häuser in Massivbauweise herstellt. Ein prägendes Unter-nehmen für die Reputation von Afinum gebe es abernicht. Vielmehr habe jeder seine Lieblingsunternehmen,sagen Bühler, Eisinger und Hildisch unisono. Wenn esspäter dann zu Exits kommt, führt die jeweilige Ausrich-tung der aktuellen Fonds zu unterschiedlichen Routen,erklärt Hildisch: „Bei einer Minderheitsbeteiligung ist derUnternehmer oder seine Familie unser erster Ansprech-partner, bei einer Mehrheitsbeteiligung dagegen strate-gische oder Finanzinvestoren.“

Fazit:Eigene unternehmerische Erfahrungen, unaufgeregtesAuftreten, faire Verhandlungen – mit diesen Aspektenpunktet das Team von Afinum gegenüber mittelständi-schen Unternehmern. Förderlich für den Ruf ist auch,dass es unter den bisher übernommenen Gesellschaftenkeine Ausfälle gab. Seit Sommer 2010 kann Afinum aucheine bisherige Angebotslücke schließen und Minderheits-beteiligungen anbieten. Vor diesem Hintergrund dürftesich der bisherige Wachstumskurs fortsetzen.

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Mittelstand/B

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Portfoliounternehmen (Auswahl)

Name Branche Standort

Caseking GmbH PC-Komponenten Berlin

d&b audiotechnik GmbH Professionelle Audiotechnik

Backnang

Erpo Möbelwerk GmbH Möbel Ertingen und Donzdorf

Pinova AG Farben und Lacke Lengnau (CH)

Wallenborn Transports SA Luftfracht Munsbach (LUX)

Quelle: Afinum Management

Dr. Thomas Bühler,Afinum Management

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Insolvenzgefahr im Aufschwung

Konjunkturerholung fordert Portfoliounternehmen und Investoren

Der Aufschwung nach der tiefenKrise kam schneller als erwartet.Was für viele Unternehmen bele-bend wirkt, bringt andere aber umsomehr in Bedrängnis. Insbesonderekapitalschwache Firmen mit sehrknappen Gewinnmargen könnenvon unerwartet hohen Auftragszu-wächsen überfordert sein – da müs-sen auch Investoren wachsam sein.

Besonders Autozulieferer gefährdetNach überstandener Konjunktur-krise wiederholt sich ein Szenario, das ein wenig paradoxklingt: In manchen Branchen steigt die Zahl der insolvenz-gefährdeten Unternehmen an. Dies ist derzeit beispiels-weise bei den Autozulieferern zu beobachten. Viele Ver-treter dieser Branche ringen schon seit Jahren um ihrÜberleben, denn der Konkurrenzkampf ist hart und dieMargen sind gering. Die Rezession hat die Unternehmenweiter ausgezehrt, und manchen fehlt nun im Aufschwungdas nötige Kapital, um die deutlich gestiegenen Aufträgezu stemmen. Ihnen geht – nach langem Kampf – quasi diePuste aus. Auch die Portfoliogesellschaften von Finanzin-vestoren trifft es: So hat im Januar der Autoinnenraum-spezialist Sellner, der zu Equivest gehört, Insolvenz an -gemeldet. Das gleiche Schicksal erlitten im Herbst 2010bereits der Spezialist für Leichtmetallguss Honsel imPortfolio des Finanz investors RHJ (Ripplewood) sowie derDichtungshersteller Saargummi unter dem Dach desMittelstandsinvestors Odewald & Compagnie.

Hoher Bedarf an Working CapitalTrotz voller Auftragsbücher fehlten Sellner u.a. wegen

Fehlkalkulationen bei Großaufträgenrund 15 Mio. EUR, um den Betriebfortführen zu können. „BesondersUnternehmen im produzierenden Be-reich – Maschinen- und Anlagenbau-er, Werkzeug- und Autozulieferer –haben im Aufschwung einen hohenWorking-Capital-Bedarf“, sagt BrittaGrauke, Partnerin und Restrukturie-rungsexpertin bei der weltweit tätigenUS-Kanzlei Weil, Gotshal & Manges.

Deutlich gestiegene Rohstoffpreise verschärfen aktuelldas Problem. „Gerade in Branchen, wo man viel und rechtlange vorfinanzieren muss, geht Unternehmen schnell dieLuft aus“, erklärt Donatus Albrecht, Vorstand des restruk-tu rierungserfahrenen Private Equity-Investors Aurelius.Nach seiner Ansicht liegen die Gefahren „vor allem inden Kostenstrukturen und Finanzierungslücken der Un-ternehmen“.

Forderungsmanagement und KostensenkungenBesonders gefährdet seien Unterneh-men in einem Marktumfeld mit sehrgeringen Gewinnmargen, meint Al-brecht. Wer sich hier einmal etwasverkalkuliere, produziere schnell roteZahlen. Insbesondere drei Dinge hälter im Aufschwung für wichtig: flexibleund ausreichend große Finanzierungs -linien, ein gutes Liquiditäts- und For-derungsmanagement sowie flexibelgestaltete Verträge, um Preissteige-rungen vor allem bei Rohstoffen andie Kunden weitergeben zu können. „Und im Falle vonKostensenkungen sollte man lieber etwas tiefer schneiden,um dort nicht mehrfach von Neuem ansetzen zu müssen“,sagt Albrecht. „Denn wenn eine Restruktu rierung auf dieandere folgt, geht Vertrauen bei allen Beteiligten ver -loren“, mahnt er. Zudem hält der Aurelius-Manager eineintensive und offene Kommunikation mit Zulieferernund Kunden sowie mit den Finanzpartnern wie Bankenoder Gesellschaftern für entscheidend. Aurelius hat bereitswährend der Krise mehrfach bei Portfolio unternehmen

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VentureCapital Magazin 3/2011

Britta Grauke, Weil, Gotshal & Manges

Donatus Albrecht, Aurelius

Besonders in Branchen mit geringen Margen droht trotz steigender Auftragseingänge die Insolvenz, wenn benötigtesKapital nicht rechtzeitig zur Verfügung steht.

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nachfinanziert, um Insolvenzgefahrenvorzubeugen und die Banken als Fremd-kapitalgeber bei der Stange zu halten.

Investitionen erforderlichWährend in der Krise Kostensenkungs-potenziale ausgeschöpft werden, sind

im Aufschwung oftInves titionen nötig,um mit modernenMaschinen und An-lagen die kontra-hierten und zu er-wartenden größe-ren Aufträge zuver-lässig und effizienterfüllen zu können.„Wer zu spät nachder Krise investiert,

kommt in Verzug, die geforderten Stück-zahlen im Aufschwung zu liefern“, sagtDr. Henrik Fastrich, Partner bei der aufSondersituationen spezialisierten PrivateEquity-Gesellschaft Orlando Manage-ment. Kommen die Aufträge dann rein,muss das Unternehmen in Vorleistunggehen, Rohstoffe und Vorprodukte ein-kaufen. Die Frage ist, ob die Bank diesfinanziert. Unternehmen mit niedrigerEigenkapitalquote und Verletzung vonFinanzierungs-Covenants erhalten oftkeine zusätzlichen Fremdmittel. „UnserePortfoliounternehmen waren davonwenig betroffen – teils waren sie wenigervon der Krise gebeutelt, teils haben wirvorbeugend gehandelt“, sagt Fastrich.Neben der Kostensenkung bzw. -flexibi -lisierung (z.B. durch Kurzarbeit) gehörtedie Verlängerung von Zahlungszielen beiLieferanten sowie deren Verkürzung beiden Kunden dazu.

Kapitalfluss stärker im FokusDie Umsetzung solcher Maßnahmenhängt allerdings stark von der Markt-macht des Unternehmens ab. Zinsstun-

dungen bei Kreditgebern und der Ver-kauf oder die Beleihung nicht betriebs-notwendiger Vermögensgegenständesind weitere Instrumente, die helfenkönnen. Glücklicherweise ist die Zahlder Insolvenzen in Deutschland nichtso stark gestiegen wie befürchtet – siewar 2010 sogar leicht rückläufig. NachZahlen der Wirtschaftsauskunftei Credit -reform meldeten 32.100 UnternehmenInsolvenz an, 2,5% weniger als 2009. „Diegroße Insolvenzwelle blieb 2010 aus“,stellt Stephan Kleinmann von Mazars,einer auf Restrukturierungsfälle spezia -lisierten Wirtschaftsprüfungs- und Bera-tungsgesellschaft, fest. Aus seiner Sichthabe sich der Fokus auch leicht ver-schoben: Neben derErtragssituation ei-nes Unternehmenssei während undnach dieser Krisenun die Liquiditäts-lage bzw. die Kapital -flussrechnung stär-ker in den Fokus ge-raten. „Cash is King– das war und ist dieDevise in diesemAufschwung“, hebt Kleinmann hervor.Unternehmen hätten gelernt, ihre Kom-munikation mit Geldgebern offensiverund transparenter zu gestalten. Er weistaber auch auf die Gefahr künftiger Fi -nanzierungslücken hin, die sich insbe-sondere durch auslaufende Mezzanine-Finanzierungen auftun würden. AuchGrauke von Weil, Gotshal & Manges rätUnternehmen, sich frühzeitig um diesesThema zu kümmern und nicht nur mitBanken, sondern mit allen potenziellenGeldgebern eine Anschlussfinanzierungzu suchen.

Bernd [email protected]

VentureCapital Magazin 3/2011 41www.vc-magazin.de

Stephan Kleinmann,Mazars

Dr. Henrik Fastrich, Orlando Management

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Ostwestfälische Bescheidenheit

Westfalia-Automotive: Expansion mit Private Equity

Manch klangvoller Name aus der Automobilzulieferer-Industrie ist in den letzten Monaten von der Bildflächeverschwunden. Doch die Branche hat sich erholt. Im Januarhat denn auch die Deutsche Private Equity den ostwestfäli-schen Zulieferer Westfalia-Automotive komplett übernom-men. Geplant sind die internationale Expansion des Unter-nehmens und eine Erweiterung des Produktportfolios.

Gut durch die Krise gekommenIn den letzten Monaten hat sich der Markt gesund -geschrumpft und es wird sondiert: Zulieferer für dieAutobranche sind für Investoren wieder interessant – obGetriebe, Bremssysteme, Anhängerkupplungen oderDachgepäckträger. Dazu passt auch die Übernahme derWestfalia-Automotive Holding GmbH aus Rheda-Wieden-brück durch die DPE-Fonds der Deutschen Private EquityGmbH Anfang dieses Jahres. „Westfalia ist nicht der klas-sische Automobilzulieferer, der womöglich von wenigenKunden oder gar Fahrzeugmodellen abhängt“, betontGeschäftsführer Jens Waldau. „Wir sind sehr breit auf -gestellt, was die Vertriebskanäle und die Kundenanzahl inden verschiedenen Vertriebskanälen betrifft. Diese breiteAufstellung hat die fallweise massiven Rückgänge in Teil-bereichen insgesamt vergleichsweise gut abgefedert“,meint er. Da das Management gleichzeitig in der Lage war,kostenseitig notwendige Anpassungsmaßnahmen durch-zuführen, ist der Umsatz- und Ergebnisrückgang insge-samt gering ausgefallen. Insgesamt hat sich Westfalia-Automotive in den letzten Jahren von einem auf den natio-nalen Markt fokussierten Kupplungsanbieter zum euro-päischen Marktführer für Kupplungssys teme entwickelt.Parallel hat sich das Unternehmen als erfolgreicher An-bieter von Transportsystemen etabliert. Insgesamt machtdie Westfalia-Hol ding jedoch nur knapp die Hälfte ihresUmsatzes mit der Bandbelieferung klassischer Automobil-hersteller. Der Rest des Umsatzes resultiert aus Handels-unternehmen, die in ihrem Nachfrageverhalten anderenZyklen folgen als der automobilen Erstausstattung.

Schlanker KaufvertragFür den Verkaufsprozess hilfreich war der gute Kontaktzwischen Investor und Management, der bereits seit meh-

reren Jahren bestand. „Wir habenden erfolgreichen Weg, den Westfaliain dieser Zeit genommen hat, auf-merksam verfolgt“, erinnert sich Vol-ker Hichert, Managing Partner derDeutschen Private Equity. Als dieVerkaufsabsichten der damaligen Ei-gentümer bekannt wurden, u.a. Ode-wald & Compagnie und die WestLB,stieg das Interesse. „Wir hatten kei-nerlei Probleme, Vertrauen in denvom Management vorgelegten Unter-

nehmensplan aufzubauen“, so Hichert. „So konnten wirschnell eine Entscheidung treffen und uns mit den Ver-käufern auf Basis eines schlanken Vertrags einigen“, freuter sich. Das Gesamtvolumen der Transaktion inklusiveder Bankschulden von Westfalia, die Ende 2009 nochrund 40 Mio. EUR betragen haben sollen, lag demnachoberhalb von 100 Mio. EUR, auch wenn sich alle Beteilig-ten über den wahren Kaufpreis ausschweigen. Ebenfallsbeteiligt am Kauf ist das Westfalia-Management um Waldau,

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VentureCapital Magazin 3/2011

Case Study

Kurzprofil Westfalia-Automotive GmbH

� Vision: Hersteller von Anhängervorrichtungen undTrägersystemen für Automobilhersteller

� Gründungsjahr: 1844

� Unternehmenssitz: Rheda-Wiedenbrück

� Mitarbeiterzahl: ca. 800

� Umsatz 2010: ca. 140 Mio. EUR

� Internet: www.westfalia-automotive.de

Die Marktpotenziale von Westfalia Automotive liegen vor allem in der breit gefächertenProduktpalette.

Volker Hichert, Deutsche Private Equity

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das auch nach der Übernahme durch den neuen Investoran Bord bleibt. Gemeinsam will man international expan-dieren und das Produktportfolio ausweiten. Hierfür bringtauch die Deutsche Private Equity eine eigene Expertiseein. „Einzelne Partner der Deutschen Private Equity ha-ben in der Vergangenheit ins gesamt drei automobilnaheInvestitionen verantwortet“, erläutert Hichert. „Alle dieseUnternehmen waren wett bewerbsstark und sind dyna-misch gewachsen, was in jedem Einzelfall zu weit über-durchschnittlichen Ergeb nissen für die Investoren ge-führt hat“, fasst er zusammen.

Expansion geplant, Akquisitionen wahrscheinlichGemeinsam mit den Westfalia-Tochtergesellschaften sollenSynergien in Marketing, Vertrieb und Fertigung genutztwerden. Tiefgreifende Umstrukturierungen sind im Zugedessen jedoch nicht geplant, da sich das Unternehmeninsgesamt in einem guten Zustand befindet. „Ohne Erwei-terungen gäbe es also auch nicht viel Änderungsbedarf“,erklärt Hichert und verweist dabei auch auf die gute Or-ganisationsstruktur des Unternehmens. In welcher Reihen -folge indes die geplanten Expansionen stattfinden,scheint noch unklar. Im Falle einer geografischen Erwei -terung werden vor allem Fragen zur Produktionsstrategieim Vordergrund stehen. „Wenn wir zunächst unser Produkt -portfolio erweitern, wird es vorrangig um die Themen Mar -keting und Vertrieb gehen“, erklärt Hichert. Innovationen

soll es jedenfalls sowohl bei Kupplungs- als auch beiTransportsystemen geben. Diese sollen in Europa und zu-künftig auch weltweit in den bekannten Vertriebskanälenvermarktet werden. „Es bleibt bei der strategischen Aus-richtung des Transportsystemanbieters, und das Wachs-tum wird in gewohnter Form durch eigene Innovations-kraft und sicher auch durch Akquisitionen erarbeitetwerden“, unterstreicht Geschäftsführer Waldau.

AusblickIn den nächsten Jahren will sich Westfalia zu einer globaltätigen Unternehmensgruppe entwickeln, „die ihreKunden mit innovativen, komfortablen Transportsyste-men zur Lösung verschiedenster Transportaufgaben inhöchstem Maße zufriedenstellt“, so Waldau. Neben demdynamischen Wachstum soll die führende Marktpositionvon Westfalia auch auf angrenzende Segmente ausge-dehnt werden. Nach Meinung Hicherts sind damit dienächsten fünf bis sieben Jahre ausreichend mit Themenund Fragestellungen gefüllt. „Am Ende dieser Zeit hoffenwir, über eine deutlich größere Gesellschaft zu verfügen,deren strategische Zukunft wir dann in Ruhe neu über-denken können“, gibt er an. Ob damit ein Exit gemeint ist,bleibt offen.

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aber sein Schaffen prägt Arques bis heute: Im Oktober 2008wurde für ca. 45 Mio. EUR die Mehrheit des Telekommuni-kationsunternehmens Gigaset übernommen, damals nochals Siemens Home and Office Communication (SHC) be-kannt. Anschließend kam es zu einem Rechtsstreit mitdem Siemens-Konzern, der unter dem ab Frühjahr 2009amtierenden Vorstand Hans Gisbert Ulmke und MichaelHütten heftiger wurde, da man den Zahlungsvereinba -rungen nicht nachkam. So fand sich Arques im Laufe desJahres 2009 mit ramponiertem Image und zusätzlich ge-beutelt durch die Wirtschaftskrise in einem desolatenZustand wieder. Der Aktienkurs stürzte von über 30 EURim Sommer 2007 ab – letztlich unter die Ein-Euro-Markeim März 2009.

„Systematisch Werte vernichtet“In seiner Notlage verkaufte Arques mehrere Beteiligun-gen zu Niedrigstpreisen. „Es wurden Firmen mit hohemPotenzial verschleudert und systematisch Werte ver -nichtet“, sagt Löw rückblickend. Kapital für neue Akquisi-tionen fehlte, die Investment- und Restrukturierungsma-nager wurden weitgehend beschäftigungslos. Löw wirftdem damaligen Vorstand schwere Fehler vor: „Er hattedie Strategie geändert und nicht mehr auf niedrigeKaufpreise und Sanierungen gesetzt, sondern Übernahmenzu hohen Preisen mit erheblichem Leverage getätigt.“

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Nachdem das Geschäft mit Restrukturierungen in den letzten Jahren von wenig Erfolggekrönt war, will sich die Arques Industries AG jetzt als Telekommunikationsholdingneu ausrichten.

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Von Arques zu Gigaset

Turnaround eines Restrukturierungsexperten

Die Be-teiligungsgesell-

schaft Arques Indus-tries AG zählte im ver-

gangenen Jahrzehnt zu denbekannteren Adressen in Deutsch -

land im Bereich Turnaround und Spe -cial Situations. Die Geschäftsführung hat

nun einen kompletten Strategiewechsel voll-zogen – von einem bunten Firmenportfolio mit

Schwerpunkt Restrukturierung hin zur Spezialisie-rung auf den Bereich Telekommunikation.

Erfolgreiche AnfangsjahreFür das erste volle Geschäftsjahr 2004 war mit 2,7 Mio.EUR eigentlich eine wesentlich kleinere Summe avisiert.Aber die ab August 2003 aktive Gesellschaft erzielte bereitsin ihren ersten fünf Monaten einen Überschuss von 5,05Mio. EUR. Die damalige Arques AG zeigte damit deutlich auf,dass Konzernabspaltungen und Unternehmen in Umbruch -situationen eine profitable Nische sein können. Mit diesemGeschäftsmodell – dem Kauf von Unternehmen, manch-mal auch unter Mitgift des Verkäufers, der Sanierung unddem anschließenden Verkauf, oft an strategische Investo-ren – zeigte sich die Ende 2003 in Arques Industries umbe-nannte Gesellschaft lange Zeit erfolgreich. Im September2005 stieg die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft inden SDax auf und zwei Jahre später bis in den MDax. Nochwährend des Aufstiegs verkündete VorstandsvorsitzenderDr. Peter Löw Ende Februar 2007, dass er von seiner Posi-tion zurücktreten werde. Den Rückzug ins Privatleben ver-süßte er sich mit knapp 53 Mio. EUR – durch den Verkaufvon drei Millionen Aktien zu einem Kursvon 17,64 EUR. Nur wenige Wochenzuvor trennte er sich bereits von 1,85Millionen Aktien zu einem Kurs von14,40 EUR. Unter seinem Nachfolger,dem langjährigen Finanzvorstand Mar -tin Vorderwülbecke, gab die Gesell-schaft im Juli 2007 ihre bis dato größteÜbernahme bekannt: den Kauf des IT-Distributors Actebis von der Otto-Gruppe für 110 Mio. EUR.

Streit mit Siemens und KurssturzAllerdings schied Vorderwülbecke nach weniger als einemJahr wieder aus, da laut Ad-hoc-Meldung „die wünschens-werte mehrjährige Bindung nicht mit seiner persönlichenLebensplanung“ übereinstimmte. Zum 1. Februar 2008ernannte der Aufsichtsrat dann AkquisitionsvorstandDr. Michael Schumann zur neuen Nummer eins. SeineÄgide währte zwar nur 13 Monate bis Ende Februar 2009,

Dr. Peter Löw,Gigaset (vormals Arques)

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Zwischen 2008 und 2010 verließen etwa drei Viertel derMitarbeiter Arques, von gut 80 Leuten waren nur nochetwa 20 übrig. „Am Ende hatte man eine Ansammlungnotleidender Firmen, aber kaum noch eine Restruktu -rierungsabteilung“, schaut Löw zurück. Die beiden Vor-stände Ulmke und Hütten seien am Ende überfordert ge-wesen, meint er.

Vorstands- und StrategiewechselEnde August 2010 kam es dann zum Sturz des Vorstands,in Presseberichten wurde gar das Wort „Putsch“ verwen-det. Die Hauptversammlung wählte Löw, der in derSchwächephase wieder Arques-Aktien gekauft hatte, inden Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er übernahm. Löw sah„die klare Notwendigkeit, eine Wende herbeizuführen unddie Vorstandsspitze auszuwechseln“. Nach einigen Ge-sprächen wurde mit dem zuvor bereits in der zweiten Rei-he tätigen Dr. Maik Brockmann ein neuer Vorstandsvorsit-zender gewählt, der den Strategiewechsel mitträgt. Die-sen erklärt Löw so: „2010 war die Reputation von Arquesals Investor und Sanierer zerstört, und man war mangelsausreichenden Personals nicht mehr in der Lage, weitereFirmen zu kaufen. Das aus zwölf Firmen bestehende Port-folio wurde von Investoren als nicht besonders werthal-

tig erachtet. So blieb als Alternative, sich auf ein aus-sichtsreiches Beteiligungsunternehmen zu konzentrieren– und das größte Potenzial hatte Gigaset.“

AusblickLaut vorläufigen Zahlen lag der 1.300 Mitarbeiter starkeAnbieter schnurloser Telefone, inzwischen zu 100% in Ar-ques-Besitz, 2010 mit 504 Mio. EUR Umsatz und knapp51 Mio. EUR EBITDA über den Erwartungen. Zu den Pers -pektiven sagt Löw: „Wir planen 2011 die Einführung neuerProdukte, bauen den Bereich Geschäftskunden mit Büro-Telefonanlagen aus, expandieren nach Indien und Chinaund wollen komplementäre Firmen zukaufen.“ Nachdemseit Sommer 2010 bereits einige der alten Beteiligungenverkauft worden sind, sollen die letzten vier möglichst bisEnde März folgen. Am 18.2.2011 teilte die Arques Indus-tries AG mit, dass die von der Hauptversammlung be-schlossene Umfirmierung in Gigaset AG in das Handels -register eingetragen wurde. Dem von ihm aufgebautenTurnaround-Spezialisten hat Löw somit selbst eine radi-kale Kehrtwende verpasst.

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„Wir investieren bewusst in junge Venture Capital-Fonds“

Interview mit Dr. Markus Schillo, Leiter des ERP-EIF-Dachfonds

Nach drei Jahren Eiszeit müssen viele deutsche VentureCapital-Gesellschaften jetzt ins Fundraising einsteigen. Einverlässlicher Ankerinvestor war bislang der ERP-EIF-Dachfonds – und er will es auch weiterhin sein. Welche Kri-terien angelegt werden, ob junge Teams Unterstützung er-halten und welche Pläne noch verfolgt werden, berichtetDr. Markus Schillo, Leiter des ERP-EIF-Dachfonds, im Inter-view mit Torsten Paßmann.

VC Magazin: Wie nehmen Sie die deutsche Venture Capital-Branche von außen wahr?Schillo: Wir kommen aus einem Zyklus, in dem vieledeutsche Venture Capital-Fonds verschwunden sind – inanderen Ländern wie beispielsweise Großbritannien oderden Niederlanden ist dies noch nicht so ausgeprägt sicht-bar. Allerdings entstehen seit einiger Zeit auch neue Inves -titionsmodelle und insbesondere Deutschland ist hierVorreiter bei innovativen Ideen. Ebenso erleben wir der-zeit eine Renaissance der Business Angels. Bald wird esendlich auch mal wieder einen privat finanzierten Seed-Fonds geben.

VC Magazin: Im Mai 2010 hat der ERP-EIF-Dachfonds ineiner zweiten Runde weitere 500 Mio. EUR erhalten.Wie sieht die bisherige Mittelverwendung aus?Schillo: Im Kern wurde der bisherige Dachfonds auf 1 Mrd.EUR aufgestockt. Insofern differenziere ich kaum zwischenalten und neuen Mitteln. Konkret ist es so, dass wir 2010vier neue Fonds-Commitments eingegangen sind undwir uns derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen mit vierweiteren Teams befinden. Auch der Dealflow sieht derzeitsehr gut aus. Bislang haben wir uns an 20 Fonds beteiligt,die unseren Einsatz etwa mit dem Faktor 3,8 hebelnkonnten. Dies entspricht einem zusätzlichen Volumenvon etwa 1,8 Mrd. EUR. Bei etablierten Teams liegt dieserHebel deutlich höher, bei sogenannten Emerging Teams –also jungen Teams mit geringer gemeinsamer Erfahrung –sind wir anfangs auch mal bis knapp unter 50% beteiligt,um die Realisierungswahrscheinlichkeit solcher neuenFondsprojekte zu erhöhen.

VC Magazin: Welche Kriterien legen Sie an, wenn Fondsbei Ihnen anklopfen? Schillo: Aus unserer Sicht sieht das Erfolgsmuster soaus, dass es eine Kohärenz gibt zwischen der Strategie,dem Zugang zum Markt, d.h. dem Dealflow, der Zusam-

mensetzung des Teams und den Erfahrungen und Histo -rie der Teammitglieder. Wenn diese Elemente sinnvollzueinander in Beziehung gesetzt werden, kann der harteTrack Record auch mal eine untergeordnete Rolle spielen.Tatsächlich investieren wir bewusst in junge VentureCapital-Fonds, weil gerade Emerging Teams die Branchezukünftig unterstützen können und häufig innovativeund Erfolg versprechende Investitionsstrategien verfolgen.Wer außer uns sollte sonst für eine breitere Basis sorgen?Dafür wenden wir bewusst Zeit und Engagement auf:Wir helfen u.a. dabei, die Fonds zu strukturieren odereine nachhaltige Portfoliostrategie zu entwickeln.

VC Magazin: Wie viele Venture Capital-Gesellschaftenbefinden sich bereits im Fundraising oder werden 2011voraussichtlich darin einsteigen?Schillo: Ich schätze, dass derzeit 20 bis 30 deutsche Ge-sellschaften im Fundraising sind, aber davon werden esetliche nicht schaffen. Das gilt für junge Teams, aber auchfür einige etablierte Gesellschaften. Abhängig vom Netz-werk können manche Gesellschaften in weniger als einemJahr das Final Closing melden. Die Mehrheit wird aberdeutlich darüber liegen – und teilweise auch mal 30 Mo -nate brauchen. Ich erachte es als extrem großen Vorteil

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VentureCapital Magazin 3/2011

Dr. Markus Schillo

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gegenüber anderen Fondsinvestoren, dass wir beim Euro-pean Investment Fund fast jedes Proposal dieses Kon -tinents sehen und daher sehr gute Einblicke in die Fund -raising-Erfolge und Investmentstrategien und somit eineklare Benchmarking-Kapazität haben.

VC Magazin: Auch um Ihr Haus ranken sich Gerüchte,dass Sie Ihre Strategie neu ausrichten wollen. Wie sehendie Pläne konkret aus?Schillo: Bislang haben wir traditionell als Dachfonds inVenture Capital-Fonds investiert. Allerdings haben wirdamit große Bereiche des Marktes schlichtweg nichterreicht. Wir sind daher dabei, eine Reihe von neuen Ini-tiativen zu entwickeln, in die wir alle wichtigen Akteuredes Frühphasenmarktes einbinden werden – von Busi-ness Angels bis hin zu Industrieunternehmen. Ziel diesesintegrierten Konzeptes ist es, jungen Unternehmen ne -ben zusätzlichen, innovativen Finanzierungsmöglichkeitenauch das Know-how erfahrener Partner zugänglich zumachen. Wir wollen die Frühphase noch stärker unter-stützen und Innovationen wie auch die Unternehmer -mentalität stärken! Bei einigen dieser Pilotprojekte wirdDeutschland wieder die Vorreiterrolle übernehmen – dieersten Gespräche diesbezüglich laufen bereits. Direkte

Investments wird es von uns weiterhin nicht geben.Aber um das noch einmal klarzustellen: Wir haben dasVolumen des ERP-EIF-Dachfonds erst im Mai 2010 aufdas Doppelte erhöht, weil er unser Kerngeschäft ist undauch bleibt.

VC Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!

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Die Langfassung des Interviews mit weiteren Fragen stehtunter www.vc-magazin.de bereit.

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Private Equity-Dachfonds

Private Equity legt zu

Privatanlegerfonds haben im vergangenen Jahr wiederdeutlich mehr Geld bei Investoren eingesammelt. Dasgeht aus der Jahresstatistik des Verbandes GeschlosseneFonds (VGF) hervor. Demnach haben Private Equity-Ge-sellschaften 2010 ihr Fundraisingvolumen um 73% auf 403Mio. EUR gesteigert. In diesem Ergebnis sind auch Anspar -fonds sowie direkt investierende Gesellschaften berück-sich tigt. So haben allein die Venture-Fonds des HMWEmissionshauses, die von der Alfred Wieder AG vertrie-ben werden, laut VGF-Statistik 120 Mio. EUR eingeworben.Die Dachfonds von RWB brachten es auf 93 Mio. EUR. Mitnur einem Fonds schaffte WealthCap knapp 81 Mio. EUR.

Carlyle sichert sich Mehrheit an Alpinvest

Die US-Investmentgesellschaft Carlyle wird den niederlän -dischen Dachfonds Alpinvest übernehmen. Da das Alpinvest-Management an diesem Deal beteiligt ist, handelt es sichum einen Management Buyout. Alpinvest verfügt über Man -date der zwei niederländischen Pensionsfonds APG undPGGM. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf 32 Mrd.EUR. Die Transaktion, bei der Carlyle 60% Anteile an Alp -in vest übernimmt, soll im März 2011 abgeschlossen werden.

CDC investiert in Afrika und Asien

Der britische Dachfonds CDC investiert in zwei Nach -haltigkeitsfonds. 25 Mio. EUR erhält der Interact ClimateChange Facility, der langfristiges Fremdkapital und Mez-zanine-Kapital in klimafreundliche Projekte in den AKP-Staaten investiert. Die Europäische Investitionsbankunterstützt diesen Fonds ebenfalls. Gegenüber demRenewable Energy Asia Fund hat CDC das Commitmentum 5 auf 15 Mio. EUR erhöht. An diesem Fonds ist dieasiatische Entwicklungsbank beteiligt.

WealthCap plant neue Fonds

Der zur UniCredit Goup gehörende Fondsinitiator wirdin Kürze seine Private Equity-Fondsreihe erweitern. ImMärz 2011 sollen die Fonds 13 und 14 ihr Fundraisingbeginnen. Beide Dachfonds planen eine Beteiligung andem institutionellen Vehikel BC European Capital IX,der vorwiegend in Mid Cap Buyouts in Europa investiert.Die beiden WealthCap-Gesellschaften sollen 20 Mio.EUR Eigenkapital akquirieren. Die Mindestzeich -nungssumme beträgt 25.000 bzw. 100.000 EUR jeweils zu-züglich Agio. Die Fondslaufzeit plant der Initiator mitzehn Jahren.

Dachfonds-News

Zum Gesprächspartner

Dr. Markus Schillo ist seit September 2010 Leiter desERP-EIF-Dachfonds beim European Investment Fund(EIF) und ist mit für die Entwicklung der neuen Initia -tiven unter der EIF-Equity-Strategie verantwortlich.Er gehört seit 2006 zum ERP-Team und war zuvor Ge-schäftsführer bei BioFutura Equity-Partners und Invest-mentmanager bei der Beteiligungsgesellschaft für diedeutsche Wirtschaft (BdW).

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Langfristig ausgerichteter Inflationsschutz

Pensionskassen und Infrastrukturanlagen

Aufgrund ihrer langfristigen Orientierung können Infrastruk-turanlagen dazu beitragen, das Fristenrisiko der Portfoliosvon Pensionskassen zu mindern – das ist ein besonders at-traktives Merkmal in Zeiten, in denen Inflation und Zinsensteigen könnten.

Variable ZuordnungUnabhängig vom gewählten Instrument sollten sich Anle-ger, welche Infrastruktur in Betracht ziehen, der zahl -reichen Philosophien von Infrastruktur-Fondsmanagernbewusst sein. Je nach Fokus und Spezialgebiet kann dieAnlageklasse Eigenschaften von Private Equity, festver-zinslichen Instrumenten oder Immobilien aufweisen.Demzufolge können Infrastrukturanlagen technisch gese-hen verschiedenen Segmenten eines Portfolios zugeord-net werden – je nach den Merkmalen der zugrunde liegen-den Vermögenswerte und den Bedürfnissen des Anlegers.Grundsätzlich haben Anleger vier Möglichkeiten, um inInfrastruktur zu investieren: börsengehandelte Fonds,private Fonds, private Dachfonds oder Direktanlagen.

• Börsengehandelte Fonds umfassen Anlagefonds undExchange Traded Funds. Diese Option ist vor allemfür Privatanleger interessant. Vorteile sind eine hoheLiquidität, relativ niedrige Transaktionskosten undMarktpreise.

• Private Infrastrukturfonds (General Partnerships bzw.GP) funktionieren im Wesentlichen wie ein Private Equity-Fonds. Anleger stellen Kapital für einen InvestmentPool bereit, das der General Manager bei Bedarf gegeneine regelmäßig anfallende Management- und opera -tive Gebühr für Anlagechancen einsetzt. Wie bei PrivateEquity ist die Liquidität der Fonds begrenzt, und derdurchschnittliche Kapitaleinsatz beträgt fünf bis 15Jahre. GPs versuchen gewöhnlich, den Wert der Anlagenzu steigern, indem sie die Effizienz des Managementsoder den Geschäftsbetrieb (von Flughäfen, Mautstraßen,Brücken, Wassersystemen usw.) verbessern. Zudemstrukturieren GPs die Anlage und bewirtschaften dasRisiko. Hierzu gehören die Bestimmung eines angemes-senen Niveaus an Fremdkapital, die Absicherung unddie Analyse der Kapitalkosten.

• Private Infrastruktur-Dachfonds bieten Anlegern dieMöglichkeit, gleichzeitig in mehrere GPs zu investieren,meist acht bis zwölf pro Fonds. Ähnlich wie bei derAnlage in einen einzelnen General Partner wird dasKapital bereitgestellt und dann bei Bedarf eingesetzt.Die Liquidität ist begrenzt und die Anlagedauer mit jenereinzelner GPs vergleichbar. Dachfondsmanager sind imAllgemeinen auf Due Diligence und Diversifikation spe-zialisiert. Ihr Augenmerk liegt mehr auf der Risikoma-nagement- und finanziellen Seite als auf der operativenEbene. Dachfonds können auch Chancen für Co-Invest-ments und Sekundärkäufe bieten.

• Direktanlagen stehen in der Regel nur großen institutio-nellen Anlegern offen. Sie ermöglichen einen direktenGesamt- oder Teilbesitz an der Infrastrukturanlage.Anleger wählen diese Option gewöhnlich als potenzielleQuelle stabiler Einkommensströme.

Geringe Korrelation als VorteilInfrastrukturanlagen korrelieren nur gering mit zahlrei-chen anderen Anlageklassen, die gewöhnlich gehalten wer -den. Demnach kann die Anlageklasse helfen, die SharpeRatio eines Portfolios zu verbessern. Daneben könnenInfrastrukturengagements auch Lösungen für zwei Pro-bleme bieten, die Anleger allgemein und Pensionskassenim Besonderen plagen: das Risiko einer steigenden Infla -tion und die Fristeninkongruenz von Aktiva und Passiva.Die Umsätze zahlreicher globaler Infrastrukturunterneh-men beruhen in der Regel auf Preisformeln, die es diesenFirmen erlauben, die Preise ihrer Dienstleistungen an dieInflation anzupassen. Dies führt zusammen mit der stabi-len Kundenbasis tendenziell dazu, dass die Cashflow-Ströme vieler Infrastrukturanlagen relativ konjunkturresis -tent sind. Aus dieser Sicht können Infrastrukturanlagenebenso wie TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities),Rohstoffe und Nutzholz als Anlageklasse mit Inflations-schutz betrachtet werden. Dieser Inflationsschutz – undder damit einhergehende Schutz vor konjunkturbeding-ter Volatilität – kann weiter ausgebaut werden und dazubeitragen, das Fristenrisiko in den Portfolios von Pen -sions kassen zu mildern, da einige langfristige inflations-geschützte Infrastrukturvermögenswerte mit langfristigenVerbindlichkeiten abgestimmt werden können.

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Fristenlücke schließenIn diesem Kontext spielt eine Anlagestrategie mit demKürzel LDI (Liability Driven Investing) eine Rolle. Ver -einfacht ausgedrückt bedeutet LDI, die Überschussvo -latilität eines Pensionsplans zu minimieren, um dasPortfolio vor Zins- und Inflationsänderungen zu schützen.Technisch gesehen besteht eine hohe Korrelation zwi-schen Zinsänderungen und dem Nettogegenwartswert(NGW) von Pensionsverbindlichkeiten. Wenn die Laufzeitder Verbindlichkeiten eines Pensionsplans 20 Jahre undsein Nettogegenwartswert 100 Mio. USD beträgt, ist fürjeden Zinsanstieg um 1% ein Rückgang des NGW derPlanverbindlichkeiten um 20% bzw. 20 Mio. USD zu erwar-ten. Anleger können dieses Risiko mindern, indem sieversuchen, die Fristen ihrer Vermögenswerte mit denFristen ihrer Verbindlichkeiten abzustimmen. Hier könnendie einzigartigen Merkmale von Infrastrukturanlagen zumTragen kommen: Die Kombination aus stabilen Cash -flows, „Inflationsschutz“ und langfristiger Orientierungder Anlagen (für viele Vermögenswerte 20 Jahre und

mehr) kann Pensionskassen helfen, die Fristenlückezwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zuminimieren oder gar zu schließen.

Private Equity-Dachfonds

Zum Autor

Henning Busch ist Vor-standsmitglied der CreditSuisse (Deutschland) AGund leitet das Asset Ma-nagement der Bank inDeutschland. Er ist seitJanuar 2008 bei der CreditSuisse. Zuvor war er achtJahre bei Morgan Stanley,zuletzt als Managing Direc -tor Sales und Business De -velopment Asset Manage-ment Nordeuropa.

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Mit acht präsentierten Gründerideenzu den Themen „Hightech, Cleantech& Software“ startete die VentureLounge vor über 100 Gästen in dasJahr 2011. Als Sieger wurde textunesausgezeichnet, eine Plattform fürdeutschsprachige E-Books auf Smart -

phones und Tablet-PCs. Den zweitenPlatz teilten sich gleichberechtigtNext Kraftwerke und crealytics. Aus -richter sind die Corporate Finance-Beratung CatCap und der Frühpha -sen investor Neuhaus Partners. Aktu - elles unter www.venture-lounge.de

Sieg mit E-Books

50 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2011

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Entrepreneurship-Flash

Kurz vor dem Finale des jährli-chen Businessplan-Wettbewerbs„Science4Life Venture Cup“ hat derScience4Life e.V. die Einreichung dertausendsten Geschäftsidee ausge-zeichnet. Die Ehrung ging an dasMünchner Gründerteam Medability,das einen Simulator für die Aus- undWeiterbildung in der Chirurgie ent -wickelt. Als bundesweite Gründer-initiative des Landes Hessen unddes Pharmakonzerns Sanofi-Aven-tis fördert Science4Life junge Un-ter nehmen aus den Branchen LifeSciences und Chemie. Mehr Anga-ben unter www.science4life.de

Science4Life prämiert tausendsteGeschäftsidee

Insgesamt 91 Start-ups beteiligtensich an der ersten Runde des lau -fenden Businessplan-WettbewerbsNord bayern 2011 – zehn von ihnenwurden als Sieger gekürt und erhiel-ten jeweils 5.000 EUR. Zu den Preis-trägern zählen u.a. ahead compositesmit einem Carbon-Rad speziell fürden Einsatz im Gelände und FPRecycling mit einem patentiertenVerfahren, Teflon bzw. Goretexvollständig zu recyceln. Etwa zweiDrittel der Teilnehmer gingen mitGeschäftsideen mit unmittelbarem

Technologie- und Produktbezug anden Start, der Rest mit (meist techno -logieorientierten) Dienstleistungen.Der Einstieg in die nächste Rundeist noch möglich, Fristende ist der22. März. Weitere Details unter www.netzwerk-nordbayern.de

Von Rädern bis Recycling

+++ München – Ende Januar wurdedas Münchner Start-up Azubiyovon der Initiative „Deutschland –Land der Ideen“ als „ausgewählterOrt 2011“ in der Kategorie Gesell-schaft gekürt. +++ Hannover – ImBundesdurchschnitt haben 10,5%der Gründer der Jahrgänge 2005–08 ihr Geschäft aufgegeben, in derRegion Hannover liegt dieser Wertbei 6,8%. Das ist eine der zentralenAussagen der im Herbst 2010 zumvierten Mal durchgeführten Panel-Untersuchung von Prof. Dr. Hirthund Partner. +++ Witten – Der mit5.000 EUR dotierte Wittener Grün-derpreis ging an Nina Kloster füreine Erfindung zur Reinigung derInterdentalräume. +++ Stuttgart –Iris Kronenbitter, Leiterin der bgabundesweite gründerinnenagen-tur, ist Jury-Mitglied des CartierWomen’s Initiative Award, eineminternationalen Businessplan-Wett -bewerb für Frauen. Bewerbungs-schluss für die fünfte Auflage istder 15. März.

Newsticker

Sieger der Venture Lounge

Start-up Ort Idee

textunes Berlin Plattform für E-Books

Next Kraftwerke Köln Dienstleistung im Stromerzeugungsmarkt

crealytics Passau Search Marketing

Quelle: CatCap, Neuhaus Partners

Orphanbiotec wurde Ende Januarals Preisträger des ersten SocialEntrepreneurship Start-up Awardausgezeichnet. Das Start-up ausZürich entwickelt Medikamentefür seltene Krankheiten, die vonder Pharmaindustrie vernachlässigtwerden. Organisator des Preises ist

die Social Entrepreneurship Initia -tive, die Geschäftsgründungen miteinem finanziellen sowie sozialenbzw. ökologischen Ziel unterstützenwill. Für den Wettbewerb wurden22 Businesspläne eingereicht. Aktuelle Informationen unter www.socialentrepreneurship.ch

Start-ups mit Verantwortung

Ende Januar feierte der Wettbewerbfür soziales Unternehmertum„Leuchtturm“ offiziell seinen Auf-takt. Ziel ist, dass soziale Ideen zutragfähigen Geschäftsmodellen ent-wickelt werden, die finanziell aufunabhängigen Beinen stehen. Letz-ter Termin für die Abgabe von

Konzepten ist der 22. März. Hinterdem Non-Profit-Projekt steht dieWackstum GmbH, deren Geschäfts-führer Werner Arndt ist, Ex-Chefder Münchner Businessplan Wett be -werb GmbH. Näheres unter www.wackstum.de

Neuer Ideenwettbewerb „Leuchtturm“

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Das Familientreffen der Restrukturierungsszene

7. Handelsblatt Jahrestagung „Restrukturierung 2011“5. und 6. Mai 2011, Hilton Frankfurt

Diskutieren Sie topaktuelle Praxisberichte mit mehr als 250 Branchenvertretern

Treten Sie unter anderem mit diesen Referenten in Dialog:

Dr. Hans Albrecht,Nordwind Capital GmbH

Dr. Andreas Pohlmann,Ferrostaal AG

Christian Daumann, Hatfield Philips Deutschland GmbH

Dietmar Reeh, IKB Deutsche Industriebank AG

Thomas Fox, Modalis Management AG

Michael Schmidt-Russnak, Eurohypo AG

Charles Herlinger, Almatis Gruppe

Dr. Dirk Schumacher, Goldman Sachs International

Thomas Lorenz, Bundesverband deutscher Banken

Wolfgang Topp,Deutsche Bank AG

Dr. Andreas Pleßke, William Prym GmbH & Co. KG

Hans Joachim Weidtmann, Commerzbank AG

Konzeption und Organisation:

Veranstaltungen

„Fixpunkt der Sanierungsbranche“ Jörn Weitzmann, Kilger & Fülleborn,

Teilnehmer der Jahrestagung 2010

Mit freundlicher Unterstützung von:

Kristina Angeli, Telefon: 02�11.96�86�–�35�06

Weitere Informationen im Internet:

www.handelsblatt-restrukturierung.com

Substanz entscheidet.

Weitere Informationen im Internet:

www.handelsblatt-restrukturierung.com

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Industrie trifft Start-ups

Zweite High-Tech Partnering Conference

Auf der einen Seite präsentierten sich Start-ups –kleiner Personalstamm, wendig bei der Anpas-sung des Geschäftsmodells und ökonomisch ab-solute Leichtgewichte. Auf der anderen Seitestanden Vertreter von Konzernen und großenFamilienunternehmen – teils milliardenschwer,mit Belegschaften in Kleinstadtgröße und strate-gisch langfristig festgelegt. Gegensätzlicher kön-nen Konferenzen kaum verlaufen. Dennochgab es eine große Gemeinsamkeit im Rahmender zweiten High-Tech Partnering Conference:Beide Seiten brauchen einander und wolltenKontakte knüpfen.

Konzerne, Mittelstand und GründerZum Einstieg in die zweite High-Tech Partne-ring Conference Anfang Februar wählte Dr.Michael Brandkamp ein griffiges Bild. „Das Ziel ist es,Schnellboote und Tanker zusammenzubringen – für Ver-triebs- und Forschungskooperationen, Lizenzdeals, Akqui -sitionen.“ Die Schnellboote seien dabei junge Technologie -unternehmen mit großem Innovationspotenzial, die starkePartner brauchen, führte der Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds aus. Und die großen Industriekonzer-ne, die ihre Innovationskraft stetig erweitern müssten,seien die Tanker. Von beiden Gruppen kamen am 1. Februarjedenfalls reichlich Vertreter in das ForschungszentrumCaesar: 140 Industrieunternehmen, neben den HiddenChampions aus dem Mittelstand auch von Dax-Konzer-nen wie BASF oder der Deutschen Telekom, sowie 60Gesellschaften aus dem Portfolio des High-Tech Gründer-fonds. „Bei der Auswahl hatten wir teils hitzige Diskus -sionen“, verriet Dr. Alex von Frankenberg als zweiterGeschäftsführer mit einem Schmunzeln. WesentlicheBedingungen seien die Qualität sowie der Bedarf an unddie Fähigkeit zur Kooperation gewesen, ergänzt er.

Speed Dating und WorkshopsDer Erfolg des Speed Datings von Start-ups und Konzer-nen gab dem Konzept recht, denn schon zu Veranstal-tungsbeginn waren über 240 Termine fest vereinbart undweitere 100 Absprachen folgten im Tagesverlauf. DominicSchlüssel, Geschäftsführer von Enymotion, jedenfallskonnte kaum seinen Platz verlassen: „Wir hatten alleinim Vorfeld schon 21 Termine abgestimmt.“ Ein andererwichtiger Aspekt waren die Workshop-Sessions. „Wir ha-ben im Vorfeld nur wenige Gespräche vereinbart – unssind die Präsentationen wichtiger“, berichtete beispiels-weise Christian Winter, Geschäftsführer von Tengelmann

E-Commerce. In der ersten Runde stellten sich je sechsStart-ups aus den Bereichen Cleantech, Cloud Computing &IT-Infrastruktur und Medizintechnik vor und in der zwei-ten Runde aus den Segmenten Automation, webbasierteGeschäftsmodelle und Biotechnologie. „Ich finde es span-nend, dass hier so viele verschiedene Branchen vertretensind“, begrüßte Dr. Torsten Wipiejewski, Partner bei VNTManagement, die Vielfalt.

Ausklang bei Burgern und BierPositiv kam bei allen Teilnehmern auch das Rahmen -programm an. „Am Anfang großer Erfolge stehen immerambitiöse Ziele“, spornte beispielsweise Prof. Dr. Her-mann Simon von der Strategie- und Marketingberatung Si-mon Kucher & Partners Gründer in seiner Keynote an.Die Panel-Diskussion beschäftigte sich mit der Frage,worauf es bei Partnerschaften zwischen Klein und Großankommt. Mit dem Abschlussvortrag über aktuelle Stim-mungen in der Weltwirtschaft leitete Hermann-JosefKnipper, stellvertretender Chefredakteur des Handels-blattes, in das gemütliche Get-together über. Mit fri-schen Hamburgern und gekühltem Bier diente auch derinof fizielle Teil dem Leitgedanken des Tages: neue Kon-takte knüpfen oder bestehende intensivieren.

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VentureCapital Magazin 3/2011

Die zweite High-Tech Partnering Conference ermöglichte Gründern und Industrievertretern einen inten-siven Austausch.

Weitere Aussagen und Impressionen

von der Veranstaltung unter

www.facebook.com/ VentureCapitalMagazin

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Die Trends der digitalen Zukunft unter dem Motto „Updateyour reality“ zu diskutieren, ist ein großer Anspruch. Mitder bunten Mischung aus Internetpionieren, Medienunter -nehmern, Wirtschaftsgrößen, Wissenschaftlern und Künst-lern sowie einem vielfältigen Programm wurde die Kon -ferenz Digital Life Design (DLD) diesem Ziel aber gerecht.Rund 800 Besucher kamen Ende Januar in München zu-sammen, um sich drei Tage lang intensiv auszutauschen.

Das Programm der dreitägigen Veranstaltung umfassterund 60 Vorträge und Podiumsdiskussionen und war vollerHöhepunkte. In einem Panel tauschten sich beispielsweiseAndrew Mason (Groupon), Marissa Mayer (Google) undDennis Crowley (Foursquare) über lokale Märkte aus; ineinem anderen sprachen die Gründer bzw. Investoren Ste -fan Glänzer (u.a. Ricardo), Lars Hinrichs (Xing, HackFwd),Jean-Paul Schmetz (Burda Digital) und Reshma Sohoni(SeedCamp) über „European Start-up Accelerators“. Zu

den hochkarätigen Referenten gehörten beispielsweiseauch der bekannte Autor Paulo Coelho und Sean Parker,Erfinder des Filesharing-Dienstes Napster, die zu einemsogenannten Disruption Talk zusammenkamen. AndereProgrammpunkte beschäftigten sich u.a. mit der Frage,welche Geschäftsmodelle das Potenzial des Social Graphheben können, wie Content-Strategien aussehen und wasOpen Innovation mit sich bringt.

Wer nach dem intensiven und auch fordernden Tagespro-gramm am Abend Ablenkung mit Networking kombinie-ren wollte, kam ebenfalls zu seinem Recht: Am Sonntagkonnten sich die DLD-Besucher den Film Tron: Legacyexklusiv vor dem offiziellen Kinostart anschauen, amMontag gab es eine Party u.a. mit einem Auftritt derSoul-Sängerin Duffy.

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Entrepreneurship

Ein Update der Realität als Ziel

7. Auflage der Zukunftskonferenz DLD

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„Herausforderungen undPerspektiven der Unterneh mens- undInnovationsfinanzierung“

Mitveranstalter:

Donnerstag, 31. März 2011Konferenzzentrum MünchenLazarettstr. 33, München

6. Technologietag

Infos & Anmeldung unter

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Sponsor:

Medienpartner:

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„Die Mittel waren für die Industriereife zu begrenzt“

Interview mit Dr. Peter Ripplinger, geschäftsführender Gesellschafter der Subitec GmbH

Sein erstes Biotech-Unternehmen gründete Dr. Peter Ripp-linger noch selbst, bei seinem zweiten setzte er sich in einteilweise gemachtes – aber schon sieben Jahres altes – Nest.In welchem Umfang er das Geschäftsmodell neu ausrichtenmusste, ob er schmerzhafte Erfahrungen gesammelt hatund wie lange er noch Unternehmer sein möchte, berichteter im Interview mit Torsten Paßmann.

VC Magazin: Was hat Sie dazu gebracht, sieben Jahre nachdem offiziellen Start Geschäftsführer von Subitec zu werden?Ripplinger: Ich habe bereits 1999 ein Biotech-Unterneh-men gegründet, und mir macht die vielfältige Aufgabe ein-fach Spaß, eine Idee zu einer erfolgreichen Gesellschaftweiterzuentwickeln. Als sich die Subitec-Gründer im Rah-men der Kapitalsuche mit dem High-Tech Gründerfondsweitgehend geeinigt haben, hat man einen Geschäftsführergesucht und ich bin eingestiegen.

VC Magazin: Wie lief die Finanzierung seit der Gründungim Jahr 2000 ab?Ripplinger: In den ersten Jahren war das Managementnicht besetzt, weil sich Gründer in erster Linie als For-scher verstehen. Erst mit der Seed-Finanzierung durchden High-Tech Gründerfonds in Höhe von 0,5 Mio. EUR imFrühjahr 2007 entwickelte sich ein größerer Geschäftsbe-trieb. Bislang ernähren wir uns redlich durch Umsätze,sind aber aktuell in Gesprächen mit Investoren. Wir wollennoch in diesem Jahr eine B-Runde über 3,5 bis 4 Mio. EURabschließen, um einen Forschungsstandort aufzubauen,das Team zu erweitern und eigene Pilotanlagen zu bauen.

VC Magazin: Wie oft mussten Sie bislang ihren Business-plan bzw. ihr Geschäftsmodell neu aufsetzen?Ripplinger: Ursprünglich wollte sich Subitec als vertikalausgerichtetes Unternehmen positionieren und Nahrungs-ergänzungsmittel herstellen. Bei der Analyse der Märkteund der Entwicklungsreife musste ich erkennen, dass dieMittel zu begrenzt sind, um die Prozesse bis zur Industrie-reife zu entwickeln. Die Frage war dann, was sich trotzdemmit zwei Patentfamilien für eine Reaktortechnologie er -reichen lässt. Eine Alternative war es, sich als Technologie-anbieter für die Kultivierung von Mikroanlagen aufzustellen.Der Investor hat die Entscheidung mitgetragen, und einhalbes Jahr nach der Finanzierung stand der neue Busi-nessplan. Die auf größere Reaktoren skalierten Pilot an -lagen, finanziert durch Energieerzeuger, haben dann schnellzu Umsätzen geführt.

VC Magazin: Aus wel-chen schmerzhaftenErfahrungen haben Sieviel gelernt? WelcheEntscheidungen wür-den Sie erneut treffen?Ripplinger: Wirklichschlechte Erfahrungenhabe ich nicht ge-macht, aber der Blickauf die Liquidität hatmanchmal zu Schmer-zen geführt. Es ist eineHerausforderung, einStart-up schnell überProjektaufträge undFör dermittel zu finan-zieren. Es ist aber alles gut gegangen und wir sind vomCashflow her Break-even. Ich würde daher jede Ent -scheidung wiederholen, die den Businessplan entspre-chend meinen Analysen anpasst und zu Umsätzen führt.Nur wenn die eigene Liquidität gesichert ist, kann manInvestoren bei weiteren Finanzierungsrunden aus einerPosition der relativen Stärke gegenübertreten.

VC Magazin: Wie sehen die Planungen für Ihre unterneh-merische Zukunft aus?Ripplinger: Ich werde Subitec erst einmal weiterhin be-gleiten. Davon abgesehen sehe ich mich als Unternehmerund werde hoffentlich bis ins hohe Alter in der Lage sein,aktiv als Manager zu wirken. Alternativ kann ich mir auchvorstellen, Start-ups als Aufsichts- oder Beirat zur Seitezu stehen.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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VentureCapital Magazin 3/2011

Dr. Peter Ripplinger

Zum Gesprächspartner

Dr. Peter Ripplinger ist seit 2007 geschäftsführenderGesellschafter der Subitec GmbH. Zuvor war er selbst-ständiger Unternehmensberater und Mitgründer einesBiotechnologie-Unternehmens. Subitec wurde im Jahr2000 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Grenz -flächen- und Bioverfahrenstechnik gegründet.

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VentureCapital Magazin 3/2011 55www.vc-magazin.de

EntrepreneurshipElevator Pitch

Triebwerk Innovationsmanagement*Das 360°-Display stellt Bilder und Informationen rundumund unabhängig von Standort und Blickwinkel im klassi-schen Litfasssäulen-Format dar. Die Anwendungsmöglich -keiten des 360°-Displays sind vielfältig und eignen sichvor allem für Anzeigelösungen, die ohne Streuverluste vonallen Seiten aus einsehbar sein sollen. Durch die Platzie-rung an zentralen Treff- und Knotenpunkten wird eineneue Werbefläche geschaffen, welche durch den Rund-

umblick weit höhere Kon-taktzahlen generiert und zu -dem die effektivste Möglich -keit darstellt, begrenzte undvor allem teure Werbeflä-chen optimal auszunutzen.

Mit dem benötigten Kapitalsoll die Weiterentwicklungdes vorhandenen, noch sta-tischen Prototyps vorange-trieben und der Produk -tionsstandort aufgebaut wer -den. Ziel ist es, innerhalbvon einem bis anderthalbJahren in der Lage zu sein,das erste 360°-Video-Display in Serie zu produzieren.Solche Displays eröffnen vollkommen neue, lukrativeMarktsegmente jenseits des Werbeträgermarktes, z.B. alsVideokonferenzsystem oder „Public Viewing“ über 360°.

Die Technologie ist durch ein Basispatent in 14 Staatender EU und den USA abgesichert. Der Patentschutz soll inden kommenden Jahren durch den Aufbau einer Paten -familie sukzessive erweitert werden.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

Ausgründung von Triebwerk

Innovationsmanagement Oliver Bartels

� Firmensitz: Frankfurt am Main

� Internet: www.triebwerk.de

� Gründungsjahr: 2010

� Branche: POS Advertising, Videokonferenzsystem,TV über 360°

� Anzahl der Angestellten 4

� Umsatz/EBIT 2011 (erwartet) 80.000

� Umsatz/EBIT 2012 (erwartet) 12. Mio. EUR

� Kapitalbedarf: 3 - 4 Mio. EUR

� Alleinstellungsmerkmal (USP): patentierte Visualisierung von Bildernund Videos über 360 Grad

� Ansprechpartner: Oliver Bartels

� Funktion: Inhaber

eFormic GmbH/ecoScan*Ab April dieses Jahres werden wir in Supermärkten derMarken Edeka und Rewe erste Produkte finden, die unsauf ihrer Verpackung darauf hinweisen, dass hinter ihremStrichcode geprüfte Informationen über die Nachhaltig-keit des Produktes zu finden sind.

Nicht erst seit dem Dioxin-Skandal werden Unternehmenvon der Politik und den Verbrauchern aufgefordert, mehrTransparenz zu zeigen. Aber wie? Während Produktver-packungen oft viel zu klein und unflexibel sind, werdenUnternehmenswebseiten so gut wie nie besucht.

Für das einfache Abrufen von Produktinformationen ent-wickelte daher das Freiburger Unternehmen eFormic dasSystem ecoScan – eine Anwendung zum Scannen von

Strichcodes, verknüpft mit einem Content ManagementSystem (CMS) für mobile Webseiten.

Das System bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Be-dürfnisse der heutigen Konsumenten zu befriedigen. Nacheinem erfolgreichen Start in der Ökobranche soll das CMSauch das Potenzial anderer Branchen ausschöpfen.

2010 wurden in Deutschland bereits mehr als 50 MillionenProdukte gescannt – 25% davon via Smartphones. In dennächsten 18 Monaten soll der Smartphone-Anteil auf über50% anwachsen.

eFormic ist auf der Suche nach einem Partner, der Kon-takte zu verschiedenen Branchen pflegt und Interessehat, bei eFormic einzusteigen.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

eFormic GmbH/ecoScan

� Firmensitz: Freiburg

� Internet: www.ecoscan.info

� Gründungsjahr: eFormic 2007/ecoScan 2010

� Branche: mobiles Web/Produktkommunikation

� Anzahl der Angestellten 5 bei ecoScan

� Umsatz/EBIT 2010 (erwartet) k.A.

� Umsatz/EBIT 2011 (erwartet) k.A.

� Kapitalbedarf: 1 Mio. EUR

� Alleinstellungsmerkmal (USP): geschützte Marke, Technologievorsprung

� Ansprechpartner: Moriz Vohrer

� Funktion: Geschäftsführer

Das System ecoScan ermöglicht es dem Verbraucher, sich bereits im Supermarkt perScan über Produkte zu informieren.

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56

Erstrundenfinanzierungen

des High-Tech Gründerfonds

Entelios AG München

Tätigkeitsfeld: erneuerbare Energien/intelligente Netze

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor Yellow & Blue, Utrecht)

Natural Dental Implants AG Berlin

Tätigkeitsfeld: Zahnersatz/minimalinvasive Sofortversorgung

Volumen: 1,5 Mio. EUR (Side-Investor IBB Beteiligungsgesellschaft

mbH, Berlin)

Saperatec GmbH Bielefeld

Tätigkeitsfeld: Recycling/Entsorgung von Photovoltaik-Modulen

Volumen: 1 Mio. EUR (Side-Investoren Gründerfonds Bielefeld-Ost-

westfalen, Bielefeld; eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster)

Erst- und Zweitrundenfinanzierungen

Activaero GmbH Gemünden

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: LSP Life Sciences Partners, Amsterdam; BioMedPartners,

Basel; VI Partners, Zug; Vesalius Biocapital Partners, Luxemburg;

MedVenture Partners, Grünwald

Volumen: 5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Das Medizintechnikunternehmen Activaero konnte das zweite

Closing innerhalb der ersten Finanzierungsrunde abschließen.

Activaero entwickelt, produziert und vertreibt Inhalationssyste-

me für die Behandlung von Lungenerkrankungen. Die Mittel sollen

in den weiteren Ausbau des Technologieportfolios und in weitere

klinische Entwicklungen investiert werden.

Cogo Optronics, Inc. Boulder

Tätigkeitsfeld: Technologie

Investoren: u.a. Guggenheim Venture Partners, King of Prussia;

Saturn Partners, Boston; IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin,

via VC Fonds Technologie

Volumen: 8 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Das US-Unternehmen Cogo Optronics entwickelt, produziert und

vertreibt weltweit optische Komponenten für Hochgeschwindig-

keitsnetzwerke der nächsten Generation. Ein maßgeblicher Anteil

der zweiten Finanzierungsrunde über 8 Mio. USD dient der weite-

ren Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs der Berliner

Tochtergesellschaft Cogo Optronics GmbH.

Conatus Pharmaceuticals Inc. San Diego

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Age Chem Venture Fund, Montreal; Roche Venture

Fund, Basel

Volumen: 20 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Conatus Pharmaceuticals entwickelt Therapeutika gegen Leber-

und Krebskrankheiten. Die aktuelle Finanzierungsrunde für das

kalifornische Biotechnologieunternehmen wurde vom Neuinvestor

Age Chem angeführt. Daneben beteiligten sich zahlreiche beste-

hende Investoren, darunter der Roche Venture Fund.

Feranova GmbH Tecklenburg

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investoren: Gründerfonds Münsterland, Münster; eCapital entre-

preneurial Partners AG, Münster

Volumen: 1,5 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

In den ersten Jahren nach Gründung entwickelte und veräußerte

Feranova schlüsselfertige Photovoltaikanlagen. Zudem entwickel-

ten die Tecklenburger ein Aluminium-Modul, das in thermischen

Solarkraftwerken angewendet wird. Mit den Mitteln aus der abge-

schlossenen Finanzierungsrunde soll das erste Pilotprojekt im

europäischen Ausland finanziert werden.

Menschmaschine Publishing GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Software für Smartphones

Investor: Eastlake Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

Volumen: sechsstellig (1. Finanzierungsrunde)

Eastlake investiert in das Start-up Menschmaschine, das ein neues

Produkt im Social Media-Bereich entwickelt: „tadaa“ ist eine An-

wendung für Smartphones, die die Bearbeitung und den Versand

von Fotos an die „Followers“ im sozialen Netzwerk in Echtzeit er-

möglichen soll.

Offshow AG Berlin

Tätigkeitsfeld: Veranstaltungsmanagement

Investoren: u.a. IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Die 2010 gegründete Offshow AG ist auf Entwicklung, Umsetzung

und Vermarktung von kreativen Veranstaltungen aus den Berei-

chen Architektur, Möbel, Design, Kultur und Sport spezialisiert.

Mit den Plänen für ein neues Messekonzept konnten die Berliner

u.a. die IBB Beteiligungsgesellschaft als Investor gewinnen.

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VentureCapital Magazin 3/2011

Deal-Monitor

Die Transaktionen des vergangenen Monats

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondary Deals, Exits und Fund raisings/Commit -ments (neue Fonds).

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VentureCapital Magazin 3/2011 57

Small Rivers SA Lausanne

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Endeavour Vision SA, Genf; Highland Capital Partners,

Genf; Softbank Capital, New York

Volumen: 2,1 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Small Rivers hat die Plattform paper.li geschaffen, ein Nachrichten -

netzwerk, das aus sozialen Medien wie Facebook und Twitter eine

per sonalisierte Online-Zeitung generiert. Derzeit werden in vier Spra-

chen rund 140.000 individuelle Ausgaben täglich erstellt. Small

Rivers erhält 2,1 Mio. USD von drei internationalen Investoren, um

Wachstum und Internationalisierung von paper.li zu unterstützen.

Weitere Finanzierungsrunden

Becker Marine Systems GmbH & Co. KG Hamburg

Tätigkeitsfeld: Schifffahrtindustrie

Investor: Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand mbH,

Hamburg

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Im Rahmen eines Eigenkapitalprogramms erhöht die Haspa BGM ihr

seit 2005 bestehendes Engagement beim Hamburger Schiffszulie-

ferer Becker Marine Systems auf 5 Mio. EUR. Becker bietet Hoch-

leistungsruder und Produkte im Bereich der Manövriertechnik an.

Christian Karl Siebenwurst GmbH & Co. KG Dietfurt

Tätigkeitsfeld: Modell- und Formenbau

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft, München

Volumen: 1 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Die Münchner Beteiligungsgesellschaft BayBG verdoppelt ihr be-

stehendes Engagement bei dem 1897 gegründeten Modell- und

Formenbauer Siebenwurst und stellt in Form von stillen Beteili-

gungen somit insgesamt 2 Mio. EUR zur Verfügung. Das Familien-

unternehmen erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 37 Mio. EUR

und wurde im selben Jahr in die Liste der 100 innovativsten Unter-

nehmen des deutschen Mittelstands aufgenommen. Mit dem neuen

Kapital soll unter anderem das asiatische Dienstleistungsgeschäft

weiter aufgebaut werden.

Curadis GmbH Erlangen

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: V+ Venture Plus, Köln; KfW Bankengruppe, Frankfurt;

S-Refit AG, Regensburg

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Das Erlanger Biotechnologieunternehmen Curadis entwickelt neu-

artige Medikamente und Therapiekonzepte zur Behandlung von

Krebserkrankungen. Das frische Kapital soll unter anderem in ein

Frühphasenprojekt und ein klinisches Projekt investiert werden.

DID Industriedienstleistungen Holding GmbH Düsseldorf

Tätigkeitsfeld: Zeitarbeit

Investor: DPE Deutsche Private Equity GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Der Düsseldorfer Personaldienstleister DID hat sich auf die Ver-

mittlung und Arbeitnehmerüberlassung von Mitarbeitern für tech-

nische und kaufmännische Bereiche spezialisiert. Besonders aktiv

ist DID in den Bereichen Energie, Ingenieurwesen, IT, Luftfahrt und

medizinische Dienstleistungen. Mit ihrer Investition unterstützt

DPE das weitere Wachstum der Düsseldorfer.

Fairrank AG Bregenz

Tätigkeitsfeld: Online Marketing

Investoren: DuMont Venture Holding GmbH & Co. KG, Köln; KfW

Bankengruppe, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Fairrank ist ein Spezialist für Online Marketing mit den drei

Schwerpunkten Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwer-

bung und Web Analytics. DuMont Venture und die KfW beteiligen

sich an dem 2004 gegründeten Unternehmen mit Sitz in Österreich

und Tochtergesellschaften in Deutschland und der Schweiz.

Luxury Fashion Trade GmbH Düsseldorf

Tätigkeitsfeld: E-Commerce

Investoren: NRW.Bank, Düsseldorf; Sirius Venture Partners,

Düsseldorf; Astutia Ventures GmbH, München

Volumen: 1,5 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Über die Internetseite fashionette.de vertreibt das Düsseldorfer

Unternehmen Luxury Fashion Trade GmbH Luxus-Handtaschen.

Mit der erhaltenen Investition will fashionette.de zum einen das

Sortiment erweitern und zum anderen die Internationalisierung

des Unternehmens vorantreiben.

Hetan Technologies GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Satelliteninternet

Investoren: Mountain Super Angels AG, St. Gallen; Golden Venture

GmbH, Pfaffenhoffen; IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin;

KfW Bankengruppe, Frankfurt; Wecken & Cie., Basel

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

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Hetan Technologies wurde 2008 gegründet und entwickelt und

vermarktet satellitengestützte Internetverbindungen. Die frischen

Mittel sollen in den Ausbau des laufenden Geschäfts investiert

werden. Neben den bestehenden Investoren konnte auch Wecken

& Cie. als neuer Investor dazugewonnen werden.

Hetras GmbH München

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: Target Partners GmbH, München; Scottish Equity

Partners, Glasgow

Volumen: mehrere Millionen Euro (Wachstumsfinanzierung)

Hetras bietet eine komplett internetbasierte Applikation für Hotels

und Hotelketten als Software as a Service-Lösung an. Target Part-

ners beteiligt sich nach 2009 zum zweiten Mal an einer Finanzierungs -

runde bei Hetras. Die Millionensumme soll in die Verbesserung

und internationale Vermarktung der Management-Software fließen.

Humanitas Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH Graz

Tätigkeitsfeld: Pflegedienstleistungen

Investor: aws-Mittelstandsfonds Management GmbH, Wien

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die 1994 gegründete Humanitas-Gruppe betreibt sechs Pflegeheime

mit insgesamt 527 Betten. Die Beteiligung des aws-Mittelstands-

fonds soll dazu beitragen, dass Humanitas durch Akquisition jährlich

um weitere 150 Betten wachsen kann.

MagnaMedics GmbH Aachen

Tätigkeitsfeld: Nanotechnologie

Investoren: u.a. S-UBG AG, Aachen; BioScience Ventures Group AG,

München; Limburg Ventures B.V., Maastricht; V+ Beteiligungs

GmbH, Köln

Volumen: nicht veröffentlicht (3. Finanzierungsrunde)

MagnaMedics, gegründet 2003, entwickelt und produziert magne-

tische Nano- und Mikropartikel, die von Life Sciences-, Pharma-

und Biotechnologieunternehmen sowie Laboren und Forschungs-

einrichtungen in der Diagnostik und Medizintechnik eingesetzt

werden. Zu den bestehenden Investoren stößt in der aktuellen

Finanzierungsrunde die Kölner Beteiligungsgesellschaft V+.

MCI Group Holding SA Genf

Tätigkeitsfeld: Eventmanagement

Investor: Iris Capital, Paris

Volumen: 8 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

MCI wurde 1987 in Genf gegründet und ist heute eine weltweit tätige

Kommunikations- und Eventagentur. Derzeit sind dort 950 Mitar-

beiter in 22 Ländern beschäftigt. Um die Internationalisierung weiter

voranzutreiben, erhält MCI von Iris Capital eine Finanzspritze in

Höhe von 8 Mio. EUR.

Membrane Instruments and Technology Pte Ltd Singapur

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investor: Nanostart AG, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Nanostart beteiligt sich mit 18% an Membrane Instruments and

Technology, einem 2009 in Singapur gegründeten Hersteller von

voll automatischen Sensorsystemen zur Kontrolle von Wasser-

qualität. Die Sensoren werden in Wasserwiederaufbereitungsanla-

gen zur Überwachung der Filtermembrane eingesetzt. Damit er-

gänzt Nanostart sein Portfolio mit einem zweiten Cleantech-Unter-

nehmen, das sich mit Lösungen zur Verbesserung der weltweiten

Wasserproblematik auseinandersetzt.

Microlight Sensors Pte. Ltd. Singapur

Tätigkeitsfeld: Sensortechnologie

Investor: Nanostart AG, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Microlight Sensors wurde 2006 gegründet und entwickelt, produ-

ziert und vertreibt Instrumente und Komponenten für optische Sen-

sor technik. Neben den bereits vorhandenen Produkten entwickeln

die Asiaten neue optische Abtastgeräte für die räumliche Erfas-

sung der Umgebung.

Nord Anglia Education Staffordshire

Tätigkeitsfeld: Ausbildung

Investoren: Partners Group, Baar; Baring Private Equity Asia,

Hongkong

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Nord Anglia Education ist ein international tätiger Anbieter von

Bildungseinrichtungen – von Kindergärten bis hin zu weiterfüh-

renden Schulen. Derzeit werden über 6.000 Schüler unterrichtet.

Die Partners Group beteiligt sich gemeinsam mit Baring Private

Equity Asia an dem 1972 gegründeten Unternehmen.

Proximic Inc. Palo Alto

Tätigkeitsfeld: Internet/Werbung

Investoren: Holtzbrinck Ventures, München; Wellington Partners,

München

Volumen: 4,4 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)

Das amerikanische Unternehmen Proximic konnte die aktuelle Finan -

zierungsrunde erfolgreich abschließen. Die Amerikaner werden das

frische Kapital in die weitere Produktentwicklung und das Marke-

ting investieren. Proximic bietet Werkzeuge und Plattformen für

Publisher an, mit deren Hilfe eine größere Werbeeffizienz erreicht

werden kann.

Saehwa International Machinery Kyongnam (Südkorea)

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Investoren: Partners Group, Baar; STIC Investments, Seoul

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Das koreanische Unternehmen Saehwa ist auf die Produktion von

Maschinen für die Reifenherstellung spezialisiert. Gemeinsam mit

einem koreanischen Investor beteiligt sich die Partners Group im

Zuge einer Wachstumsfinanzierung.

Scil Proteins GmbH Halle (Saale)

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investor: BioNet Holding GmbH, Martinsried

Volumen: 24 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Das auf Biotherapeutika spezialisierte Unternehmen Scil Proteins

will mit den von BioNet bereitgestellten 24 Mio. EUR innerhalb von

drei Jahren zwei Wirkstoffe für Krebsindikationen bis zur klini-

schen Phase I weiterentwickeln. Bislang konnte die Aktivität der Mo-

le küle in Tiermodellen erfolgreich unter Beweis gestellt werden.

58 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 3/2011

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VentureCapital Magazin 3/2011

SkySails GmbH & Co. KG Hamburg

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investoren: u.a. DSM Venturing, Urmond (Niederlande)

Volumen: 15 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

SkySails entwickelt, produziert und vertreibt Windantriebssysteme

auf Basis großer, automatisierter Zugdrachen für die Schifffahrt.

Durch Einsatz dieses Systems können laut Unternehmensangaben

der Treibstoffverbrauch und die Emissionen eines Schiffes im Jah-

resdurchschnitt, abhängig von den Windverhältnissen, zwischen

10 und 35% gesenkt werden. DSM Venturing, eine Tochter des nie-

derländischen Life Sciences-Unternehmens DSM, beteiligt sich ge-

meinsam mit anderen Investoren im Rahmen einer Finanzierungs-

runde über 15 Mio. EUR an SkySails.

Smaato Inc. Redwood Shores

Tätigkeitsfeld: mobile Kommunikation

Investoren: u.a. EDB Investments, Singapur; Aeris Capital AG,

Pfäffikon

Volumen: 7 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)

Smaato betreibt die Mobile-Ad-Optimierungsplattform SOMA und

arbeitet im Bereich mobiler Werbung mit Mobile Publishern und

App-Entwicklern zusammen. Das 2005 gegründete Unternehmen hat

seine Zentrale im kalifornischen Redwood Shores und unterhält

Niederlassungen in Hamburg und Singapur. Die Finanzierungsrun-

de über 7 Mio. USD wird von EDBI aus Singapur angeführt. Außer-

dem sind bestehende Investoren wie Aeris Capital beteiligt.

Sulfurcell Solartechnik GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Solartechnik

Investoren: Intel Capital, Santa Clara; Climate Change Capital,

London; Bankinvest Group, Kopenhagen; Zouk Ventures, London;

Masdar Clean Tech Investments, New York; Demeter Partners,

Paris; Vattenfall Europe, Berlin; GdF Suez, Berlin/Paris; Ventegis

Capital AG, Berlin; IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin;

Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH, Hamburg

Volumen: 18,8 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Der Berliner Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen, Sulfurcell, konn -

te internationale Investoren für eine Wachstumsfinanzierung in

Höhe von 18,8 Mio. EUR gewinnen. Die mit dem frischen Kapital finan -

zierte Entwicklung soll das Potenzial haben, die Herstellungs kosten

eines Solarmoduls zu halbieren. Außerdem plant Sulfurcell, den Wir -

kungsgrad seiner Module innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate

auf einen bislang noch nie erreichten Wert von über 14% zu steigern.

Sunhill Technologies GmbH Erlangen

Tätigkeitsfeld: Telekommunikation

Investoren: MIG AG, München; High-Tech Gründerfonds Management

GmbH, Bonn; KfW Bankengruppe, Frankfurt; Bayern Kapital,

Landshut

Volumen: 2,8 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Mit dem frisch zugeführten Kapital aus der aktuellen Finanzie-

rungsrunde plant das Erlanger Unternehmen Sunhill Technologies

den Ausbau des Geschäftsmodells zu sichern und die Internatio-

nalisierung weiter voranzutreiben. Die Erlanger entwickeln und

betreiben Bezahlsysteme für das Handy.

Trinity Mining Holding AG Zug

Tätigkeitsfeld: Bergbau

Investoren: nicht bekannt

Volumen: ca. 1,3 Mio. CHF (Wachstumsfinanzierung)

Im Rahmen einer sogenannten PIPE-Transaktion hat das börsen-

notierte Unternehmen Trinity Mining rund 1,3 Mio. CHF bei priva-

ten kanadischen und europäischen Investoren eingesammelt. Das

frische Kapital soll in erster Linie für die weitere Erkundung einer

Abbaustätte für Gold und Silber in Peru eingesetzt werden.

UP Web Game GmbH Köln

Tätigkeitsfeld: Browserspiele

Investoren: Mountain Super Angel AG, St. Gallen; United Prototype

Ventures, Köln; High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

RapidShare Entertainment AG, Cham (CH)

Volumen: siebenstelliger Betrag (Wachstumsfinanzierung)

Die UP Web Game GmbH wurde Ende 2009 gegründet. Das Unterneh -

men hat das Browserspiel Fliplife ins Leben gerufen, eine Lebens-

simulation mit umfangreichen sozialen Komponenten. Innerhalb

von fünf Monaten nach dem Launch der Beta-Version konnte das

Spiel bereits rund 100.000 Spieler anziehen.

Buyouts

Becom Electronics GmbH Hochstrass

Tätigkeitsfeld: Elektronik

Investor: aws-Mittelstandsfonds Management GmbH, Wien

Art der Transaktion: Management Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Becom, ein Systemanbieter für elektronische Baugruppen, erzielte

2010 einen Umsatz von 44 Mio. EUR und beschäftigt 460 Mitarbeiter.

Gemeinsam mit dem Management übernimmt der aws-Mittelstands -

fonds das Unternehmen mehrheitlich von der Burgenländischen

Elektrizitätswirtschafts AG.

Benm.at Berlin

Tätigkeitsfeld: Internetportal

Investor: Econa Internet AG, Berlin

Art der Transaktion: Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Econa übernimmt das österreichische iPhone- und iPad-Portal

benm.at. 2009 gründeten die Österreicher das Portal und versorgen

seitdem die Besucher der Website mit Nachrichten und Ratschlägen

rund um das iPhone. Das Berliner Unternehmen vergrößert mit

diesem Zukauf die Reichweite zu Apple-Themen.

Hassia Redatron GmbH Butzbach

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Investor: Kai Capital Management, Düsseldorf

Art der Transaktion: Übernahme aus Insolvenz

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Hassia Redatron bietet Schlauchbeutelverpackungsmaschinen an

und verkauft diese an internationale Kunden. Seit November 2009

befand sich das Unternehmen durch die Insolvenz der Mutterge-

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sellschaft in einem Insolvenzprozess. Aufgrund der breiten Kun-

denbasis, der Produktpalette und der guten Auftragslage hat Kai

Capital aus Düsseldorf nun Hassia Redatron übernommen.

Rameder Anhängerkupplungen Leutenberg

und Autoteile GmbH & Co. KG

Tätigkeitsfeld: Autoteilezulieferer

Investor: The Riverside Company, New York

Art der Transaktion: Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Riverside tätigt die fünfte Akquisition innerhalb von zwei Monaten

und übernimmt mit Rameder den deutschen Marktführer im Ver-

trieb von Kfz-Transportlösungen und Zubehör. Neben Anhänger-

kupplungen für praktisch alle Modelle und Marken vertreibt das

Unternehmen auch Fahrrad- und Dachträger, Ski-Boxen und pas-

sendes Zubehör. Die 130 Mitarbeiter sind auf drei Standorte in

Deutschland, Österreich und Polen verteilt. Im Zuge des Buyouts

wurde das Führungsteam um zwei Manager erweitert, um eine opti -

male Zusammenarbeit mit dem Investor zu gewährleisten.

Sonesto GmbH Oldenburg

Tätigkeitsfeld: Zeitarbeit

Investor: DPE Deutsche Private Equity GmbH, München

Art der Transaktion: Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Sonesto wurde 1999 gegründet und vermittelt Facharbeiter, kauf-

männische Mitarbeiter und Techniker. Mit dem Erwerb von Sones-

to konnte DPE seine Geschäfte im Bereich Personaldienstleistung

weiter ausbauen.

Sycap Group UK Ltd London

Tätigkeitsfeld: Onlineplattform

Investor: Next Generation Finance Invest, Zug

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Zur Sycap Group gehört die elektronische Plattform Gekko, auf

der Währungen, Rohstoffe, Aktien und Indizes gehandelt werden.

Die börsennotierte Schweizer Beteiligungsgesellschaft Next Gene-

ration Finance Invest hat die Mehrheit an Sycap erworben, um die

Internationalisierung von Gekko voranzutreiben.

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Secondary Deals

Chemagen Biopolymer-Technologie AG Baesweiler

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Veräußernder Investoren: u.a. Intelligent Venture Capital

Management GmbH, Aachen

Erwerbender Investor: PerkinElmer, Waltham (USA)

Volumen: nicht veröffentlicht

Seit 2001 hat die Beteiligungsgesellschaft IVC im Zuge mehrerer

Finanzierungsrunden in Chemagen investiert. Die Beteiligung wurde

jüngst an PerkinElmer verkauft. Chemagen ist nach eigenen Angaben

Technologieführer auf dem Gebiet der Separationstechnik von

Nukleinsäuren zur Molekulardiagnostik.

Medos Medizintechnik AG Stolberg

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Veräußernder Investor: Ventizz Capital Partners Advisory AG,

Düsseldorf/St. Gallen

Erwerbender Investor: ZFHN Zukunftsfonds Heilbronn GmbH &

Co. KG, Heilbronn

Volumen: nicht veröffentlicht

Medos Medizintechnik ist Anbieter von Produkten für die offene

Herzchirurgie. In den letzten Jahren entwickelte und vermarktete

das Unternehmen Blutpumpen für die chirurgische und kardiolo-

gische Anwendung. Ventizz verkaufte seine Anteile an Medos an

den Zukunftsfonds Heilbronn. Zuvor hatte Medos das Tochterun-

ternehmen Life Systems Medizintechnik-Service an das US-Unter-

nehmen Specialty Care Cardiovascular Resources veräußert.

Paper + Design GmbH Wolkenstein

Tätigkeitsfeld: Tischdekoration

Veräußernder Investor: Nord Holding, Hannover

Erwerbender Investor: Hannover Finanz, Hannover

Volumen: nicht veröffentlicht

Hannover Finanz erwirbt Mehrheitsanteile an Paper + Design

von der Nord Holding. Das 1999 in Wolkenstein im Erzgebirge ge-

gründete Unternehmen hat sich weltweit einen führenden Platz im

Nischenmarkt hochwertiger Dekorservietten erobert und expor-

tiert in 80 Länder. Das Produktportfolio umfasst dekorative Pro-

dukte rund um den gedeckten Tisch. Das frische Kapital soll für

den Ausbau der Logistik und der Erschließung neuer Märkte

genutzt werden.

Schneekoppe GmbH & Co. KG Buchholz

Tätigkeitsfeld: Nahrungsmittel

Veräußernder Investor: Auric Capital Group AG & Co. KG, Krefeld

Erwerbender Investor: Change Capital Partners, London

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Change Capital Partners erwirbt 75% der Anteile an der Schneekoppe-

Gruppe. Die restlichen 25% verbleiben beim bisherigen Hauptgesell -

schafter Gerald Wagener, der auch weiterhin Geschäftsführer sein

wird. Schneekoppe wurde 1923 gegründet und vertreibt mehr als 120

Produkte u.a. aus den Bereichen Müsli, Fruchtschnitten und Naturkost.

Exits

Bosch Solar Thin Film GmbH Erfurt

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investor: Ventizz Capital Partners Advisory AG, Düsseldorf/St. Gallen

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Private Equity-Gesellschaft Ventizz veräußert seine Minder-

heitsanteile von 49,9% an Bosch Solar Thin Film, einem Hersteller

von Photovoltaikprodukten, an die Robert Bosch GmbH. Damit ist

der Exit aus dem ehemaligen Unternehmen Ersol endgültig vollzo-

gen. Ersol Solar Energy (seit 2009 Bosch Solar Energy) gehörte be-

reits vorher komplett zu Bosch.

CS Consulting AG Hannover

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: LRP Capital, Mainz

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Der Finanzinvestor LRP Capital hat alle seine Anteile an dem

IT-Dienstleister CS Consulting an das Beratungsunternehmen

Capgemini veräußert. CS Consulting wurde 1984 gegründet und

beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Die zum größten Teil langjährigen

Kunden stammen meist aus der Finanzbranche.

Derby Cycle AG Cloppenburg

Tätigkeitsfeld: Fahrradindustrie

Investor: Finatem Fonds Management Verwaltungs GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: IPO

Volumen: ca. 55 Mio. EUR

Nähere Informationen siehe Deal des Monats.

62 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 3/2011

Deal des Monats

Derby Cycle AG Cloppenburg

Tätigkeitsfeld: Fahrradindustrie

Investor: Finatem Fonds Management Verwaltungs GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: IPO

Volumen: ca. 55 Mio. EUR

Beim Börsengang des Fahrradherstellers Derby Cycle reduzierte Finatem seine Beteiligung an dem Unternehmen von 85 auf 10%.

Ursprünglich hatte der Finanzinvestor, der seit 2005 die Mehrheit an Derby hält, sogar einen kompletten Ausstieg im Zuge des IPO geplant.

Zu Derby Cycle gehören die Fahrradmarken Focus, Kalkhoff, Raleigh, Univega und Rixe.

Gemessen am Umsatz ist das Cloppenburger Unternehmen der größte deutsche Fahrradhersteller und in den letzten Jahren kontinu -

ierlich gewachsen. Diesen Kurs will Derby Cycle auch in Zukunft fortsetzen und dabei seine Marktstellung im europäischen und außer-

europäischen Ausland stärken.

Finatem hatte 2005 eine Mehrheitsbeteiligung an dem Fahrradhersteller erworben. Der nun fast komplette Ausstieg über die Börse

zeigt, dass das IPO-Fenster offensichtlich auch für mittelständische Beteiligungen von Private Equity-Gebern offen ist. Marktteilnehmer

erwarten in den nächsten Monaten weitere Private Equity-getriebene Börsengänge.

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VentureCapital Magazin 3/2011 63

DVS GmbH Hannover

Tätigkeitsfeld: Kommunikationstechnologie

Investor: Nord Holding, Hannover

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Zusammen mit den drei Gründungsgesellschaftern hat die Beteili-

gungsgesellschaft Nord Holding sämtliche Anteile an DVS an den

Münchner Elektronikkonzern Rohde & Schwarz veräußert. Der

Hard- und Softwarehersteller DVS beschäftigt rund 100 Mitarbei-

ter an seinen Standorten Hannover und Hollywood.

FotoDesk Group AG Basel

Tätigkeitsfeld: Online Fotoservice

Investor: New Value AG, Zürich

Art der Transaktion: Management Buyout

Volumen: nicht veröffentlicht

Das Management der Portfoliogesellschaft FotoDesk übernimmt

das Unternehmen vollständig von New Value. Über ein Earn-out-

Modell partizipiert New Value weiterhin an künftigen Erfolgen des

Baseler Unternehmens.

Gealan Beteiligungs GmbH Oberkotzau

Tätigkeitsfeld: Kunststoff-Fensterprofile

Investor: Axa Private Equity, Frankfurt

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Nach sechs Jahren Haltezeit hat Axa Private Equity ihre Anteile an

Gealan an Halder verkauft. Gealan stellt PVC-Fensterprofile her.

Die Franken planen, ihre Marktposition in Westeuropa weiter aus-

zubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen bis zu 50 Mio. EUR

investiert werden.

Kinaxo Biotechnologies GmbH Martinsried

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

KfW Bankengruppe, Frankfurt; Leifina GmbH, München; Conmit

Invest GmbH, Grünwald

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: ca. 15 Mio. EUR

Das börsennotierte Hamburger Biotechnologieunternehmen Evotec

wird die Münchner Kinaxo Biotechnologies GmbH komplett überneh -

men. Die Transaktion bedeutet einen Exit für zahlreiche Investoren

wie den High-Tech Gründerfonds und die KfW. Der Kaufpreis setzt sich

aus einer Bareinlage in Höhe von 3 Mio. EUR, knapp 2,6 Mio. Aktien

und einer erfolgsabhängigen Zahlung von bis zu 4 Mio. EUR zusammen.

Nanohale AG Dortmund

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investor: KfW Bankengruppe, Frankfurt

Art der Transaktion: Aktienverkauf

Volumen: nicht veröffentlicht

Im Zuge einer Privatplatzierung ist die KfW Bankengruppe bei Nano -

hale ausgestiegen. Das 2007 gegründete Unternehmen entwickelt

nanopartikuläre Carrier-Systeme. Durch den Einsatz der Nanopar-

tikel als Trägersysteme sollen Medikamente nasal verabreicht

werden, wodurch auf Spritzen verzichtet werden könnte. Mit dem

Gang an die Börse soll die öffentliche Wahrnehmung von Nanohale

gesteigert werden, erklärt Vorstand Dr. Nicolas Combé.

RIB Software AG Stuttgart

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: Hasso Plattner Ventures Management GmbH, Potsdam

Art der Transaktion: Aktienverkauf

Volumen: ca. 3,5 Mio. EUR

Beim „Re-IPO“ von RIB Software reduzierte Hasso Plattner Ventures

seinen Anteil an dem Unternehmen um knapp die Hälfte und hält

noch rund 4,4%. RIB ist bereits seit über einem Jahr an der Hambur -

ger Börse gelistet und debütierte nun auch im Frankfurter Prime

Standard. Dabei wurden Anteile sowohl aus dem Besitz der Altaktio -

näre als auch aus einer Kapitalerhöhung ausgegeben.

Talentrun GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Onlineplattform

Investoren: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg; Holtzbrinck

Ventures, München

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Mikestar erwirbt sämtliche Anteile von Neuhaus Partners und

Holtzbrinck Ventures an der Online-Karaoke-Plattform Talentrun.

Damit schließen sich die einstigen Konkurrenten zu einem Unter-

nehmen zusammen.

Neue Fonds

DBAG Expansion Capital Fund

Fokus: Mittelständische Unternehmen

Volumen: 170 Mio. EUR

Status: First Closing

Nach dem ersten Zeichnungsschluss des Expansion Capital Fund

stehen der Deutschen Beteiligungs AG aktuell 170 Mio. EUR zur

Verfügung: 100 Mio. EUR aus der eigenen Bilanz sowie 70 Mio. EUR

über einen Parallelfonds, an dem sich externe Investoren beteiligen.

Das Final Closing ist bei 250 Mio. EUR avisiert. Mit dem neuen Fonds

sollen Minderheitsanteile an mittelständischen Unternehmen in

Wachstumssituationen erworben werden.

CEE Photovoltaik- und Windenergie Sidefund

Fokus: europäische Infrastrukturgroßprojekte

Volumen: nicht veröffentlicht

Status: Start

Nach einer erfolgreichen Kapitalerhöhung bietet CEE seinen Altak-

tionären und Neuinvestoren die Möglichkeit, sich an einem Side

Fund zu beteiligen. Mit diesem Fonds, der auf Photovoltaik und

Windenergie spezialisiert ist, sollen europäische Infrastrukturgroß -

projekte unterstützt werden.

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Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

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64 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 3/2011

Im Bereich „E-Entrepreneurship“ hat sich das gleichnamige Lehrbuch von Prof. Dr. Tobias Kollmannquasi zum Standardwerk entwickelt. Auch in der vierten Auflage beschäftigt sich der Autor mitden Grundlagen der Unternehmensgründung in der Net Economy, u.a. Ideenfindung und -umset-zung – jeweils mit Unterkapiteln zu Management, Produkt, Prozessen, Marktzugang und Finanzen.Die Überarbeitung hat das Buch um verschiedene Aspekte erweitert, darunter mobiles Internetund mobile Applikationen. Neben einer wissenschaftlichen Klientel richtet sich das Buch auch anMacher, die sich mit einer Unternehmensgründung im Internetsektor beschäftigen. Erschienenbei Gabler, 575 Seiten, 48 EUR.

Soeben erschienen

Events

Datum & Ort Veranstalter Event

26.02.2011 Wiesbaden

Forum Kiedrich www.forum-kiedrich.de

Gründermarkt Forum Kiedrich: Treffen von Start-ups, Mentoren und Business Angels

28.02.2011 Hamburg

ConVent www.convent.de

5. Familienunternehmertag Hamburg: Themen: Unternehmensnachfolge, Internationalisierung Teilnahme: kostenfrei

28.02.–03.03.2011 Berlin

ICBI www.icbi-events.com

SuperReturn International 2011: Jährliches Zusammentreffen von rund1.500 Entscheidungsträgern der internationalen Private Equity-Szene Teilnahme: 1.499–3.698 GBP

02.03.2011 München

Venture Capital Club www.vc-munich.de

VC Club Stammtisch: Veranstaltung für Investoren, Gründer und Beraterzum Austausch und Netzwerken Teilnahme: 13 EUR

03.–04.03.2011 Monaco

Innovator Capital, Monaco Chamber of Economic Development www.cleanequitymonaco.com

CleanEquity Monaco 2011: Cleantech-Konferenz mit Unternehmenspräsentationen

07.–08.03.2011 Lausanne

Campden Conference www.campdenconferences.com

The 12th MedTech Investing Europe Conference: Konferenz für Investorenund Unternehmen aus der Medizintechnik Teilnahme: 1.319 GBP

09.–10.03.2011 Genf

European Private Equity and Venture Capital Association www.evca.eu

EVCA Investors Forum: Konferenz für Limited und General Partners zuTrends, Herausforderungen und Visionen rund um Private Equity Teilnahme: 2.295 EUR

10.03.2011 Bonn

Private Equity Forum NRW www.private-equity-forum.de

German.Venture.Day 2011: Austausch von jungen Unternehmen und Investoren Teilnahme: 90 EUR, kostenfrei für Mitglieder

15.–16.03.2011 München

TCW Transfer-Centrum www.management-kolloquium.de

18. Münchner Management Kolloquium: Treffpunkt für nationale und inter-nationale Spitzenführungskräfte, Thema: Globale Industrialisierung: Wiebleibt der Standort Deutschland wettbewerbsfähig?Teilnahme 1.950 EUR

17.03.2011 Essen

Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND),Startbahn MedEcon Ruhr www.business-angels.de

Venture.Med Investorenforum: Austausch von jungen Unternehmen undInvestoren der Medizin- und Gesundheitswirtschaft

17.–18.03.2011 Aachen

Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR)an der RWTH Aachen www.aachener-dienstleistungsforum.de

14. Aachener Dienstleistungsforum: Austauschplattform für Führungskräfteund Experten aus Unternehmen unterschiedlichster BranchenTeilnahme: ab 695 EUR

18.–20.03.2011 Stuttgart

Messe Stuttgart www.messe-stuttgart.de

Invest: Messe für institutionelle und private Anleger Teilnahme: ab 10 EUR

18.–20.03.2011 Berlin

Entrepreneurs Club Berlin, media.net berlinbrandenburg www.entrepreneursclub.de

Startup Camp Berlin 2011: Treffen der Berliner Start-up-Szene Teilnahme: ab 29 EUR

23.–24.03.2011 Garching

Bayern Innovativ www.bayern-innovativ.de

Forum Life Science 2011: Internationaler Kongress rund um die BereichePharma Development, Food & Nutrition und Industrial Biotechnology Teilnahme: ab 120 EUR

24.–25.03.2011 Berlin

Mobile Economy GmbH www.ecosummit.net

EcoSummit: Plattform rund um Smart Green Economy und Cleantech Teilnahme: ab 695 EUR

29.03.2011 Düsseldorf

eCapital entrepreneurial Partners www.ecapital.de

VC-Stammtisch: Veranstaltung für Investoren, Gründer und Berater zumAustausch und Netzwerken

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VentureCapital Magazin 3/2011 65www.vc-magazin.de

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Ausblick

Das VentureCapital Magazin 4/2011 erscheint am 25. MärzSchwerpunktthemen: Life Sciences/Intellectual Property/Exit-Management

Märkte & Zahlen:– Knappes Kapital in der Biotech-Branche – über

innovative Finanzierungsansätze bei Life Science-Investments und aktive Investoren

– Steigende Börsenkurse beflügeln Verkaufsfantasien –wie Beteiligungsunternehmen ihr Exit-Managementbetreiben

Early Stage & Expansion:– Partnering-Deals und Kooperationen – Finanzierungs -

alternativen für Biotechnologie-Unternehmen– Trade Sale versus IPO – wie M&A-Berater die

Chancen für lukrative Exits bewerten

Private Equity-Dachfonds:– Biotech aus Dachfondssicht – über Performancezahlen,

Zukunftsaussichten und Geschäftsmodelle– Die Qual der Wahl – Kriterien bei der Auswahl

von Private Equity-Zielfonds

Entrepreneurship:– Schutz von Erfindungen, Marken und Designs –

über das Urheberrecht und Herkunftsangaben– Aussichtsreiche Geschäftsmodelle im Bereich

der personalisierten Medizin

Impressum

12. Jahrgang 2011, Nr. 3 (März)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Torsten Paßmann (Redaktionsleitung), Susanne Harrer, Markus Hofelich, Mathias Renz (Objektleitung)

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Michael Barben, Dr. Peter Becker, OliverBönig, Henning Busch, Dr. Günther Dobrauz, Dr. Michael Drill, Alexan-der Endlweber, Dr. Derik Evertz, Bernd Frank, Holger Garbs, Dr. FrankGirotto, Dr. Alexandra Goll, Guido Happe, Laurin Hartmann, NorbertHofmann, Dirk Rosenberg, Georg von Stein, Maximiliane Worch

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel

Gestaltung: Holger Aderhold

Bilder: Bilderbox, Fotolia, Pixelio, Photodisc

Titelbild: © Nikolay Levitskiy - Fotolia.com

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Katja Sauerbrey, Claudia KersztTel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2011: 28.01. (2/11), 25.02. (3/11), 25.03. (4/11), 21.04.(5/11), 27.05. (6/11), 24.06. (7-8/11), 26.08. (9/11), 23.09. (10/11), 28.10.(11/11), 25.11. (12/11), 16.12. (1/12)Sonderausgaben: 9.07. (Tech-Guide 2011), 8.10. (Start-up 2012)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellenzugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für dieRichtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Beiallen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2011 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischemWege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

VentureCapitalMagazin

„Private Equity war nie weg!“

Die Frage der Moderatorin, ob Beteiligungsgesellschaften nach der Krise nun wiederzurück seien, konterte Stephan Illenberger, Managing Director von Axa Private Equity,beim German M&A and Private Equity Forum 2011 bestimmt: In der Krise hättenFinanzinvestoren Werte in den Portfoliogesellschaften geschaffen. Mit verbesserterFremdkapitalversorgung werde nun wieder mehr investiert – die Branche sei aber nieweg vom Fenster gewesen.

Zitat des Monats

Inklusive Sonderbeilage „Investing in Cleantech“

– Cleantech-Markt Deutschland im internationalen Vergleich

– Marktüberblick über Technologien und Erlösmodelle

– Interview, Fallstudien etc.

4 Sonderbeilage April 2011

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

VentureCapitalMagazin

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Private Equity • Buyouts • M&A

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Investing in CleantechInvesting in Cleantech4. Jahrgang4. Jahrgang

SONDERBEILAGESONDERBEILAGE

Cleantech in Deutschland, Europa und weltweit – Vom Hype zur Realität –Zahlen und Märkte – Technologien und Trends – Das Erneuerbare EnergienGesetz (EEG) im Fokus – Fallstudien – Interviews – u.v.m.

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66 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2011

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Zurmont Madison wächst um drei Partner

Die Schweizer Buyout-Gesellschaft Zurmont Madison hatzum ersten Februar den Kreis der Partner um die bisheri-gen Investment Professionals Daniel Anliker, Kurt Hitz undAndreas Ziegler erweitert. Hitz (li.) war früher u.a. beiSwisslog tätig und ist seit 2004 an Bord. In Zieglers (M.)Lebenslauf, der 2005 zu Zurmont stieß, stehen u.a. Deloitteund Unilever. Bis zu seinem Wechsel 2008 machte AnlikerKarriere in der herstellenden Industrie.

Seit Kurzem zählen Ro-bert Hönig (li.) und Ale-xander Röntgen zum Kreisder Senior Advisor derDeutschen Mittelstands-finanz, die u.a. Unterneh-mer und Investoren bei

mittelständischen M&A-Transaktio-nen berät. Hönig ist Ge-schäftsführer des AtlasZentrums für Unterneh-mensführung und Rönt-gen ist ehemaliger Vor-stand der Dyckerhoff AG.

Seit Februar gehört BorisDürr (Foto) als Equity Part -ner zum Münchner Stand -ort der Sozietät HeukingKühn Lüer Wojtek. Er be-rät u.a. Private Equity-Gesellschaften und strate-

gische Inves toren bei M&A-Transak-tionen sowie bei gesellschafts- undkapitalmarktrechtlichen Projekten.Er wechselt ge meinsam mit den bei-den Associates Dr. Philipp Gantenbergund Alice Ballwieser von RP Richter &Partner.

Bei Earlybird Venture Ca-pital stieg Matias Collanjetzt vom Chief Opera-ting Officer zum Partnerauf. Er gehört seit 2008zur Gesellschaft mit Sit-zen in München und Ham -

burg. Zu seinen früheren Stationengehören die Investmentbanken Lazardund Dresdner Kleinwort sowie die So-zietät CMS Hasche Sigle.

Die Investmentbank Lincoln Interna-tional hat sich zum 1. Februar mit Dr.Jochen Petersen verstärkt. Im Frankfur-ter Büro nimmt er die Position einesManaging Directors ein. Zuvor warer als CFO eines mittelständischenCleantech-Unternehmens sowie in ver -schiedenen leitenden Positionen imRWE-Konzern tätig.

Jürg Glesti hat als Partnerdie Leitung von CorporateFinance Advisory beiDeloitte in Zürich über-nommen. Zuvor war erbei einem internationalenFinanzunternehmen im

Bereich M&A-Advisory tätig und hatdort u.a. Private Equity-Gesellschaftenberaten. Zu seinen weiteren Karriere-stationen gehören auch BNP Paribasund Credit Suisse.

Rechtsanwältin MarikaLomashvili verstärkt seitAnfang Februar das Kapi-talmarktrechtsteam derinternationalen SozietätCMS Reich-Rohrwig Hainzin Wien. Die russisch spre -

chende Juristin ist auf die BereicheBanken- und Kapitalmarktrecht, Ge-sellschaftsrecht und Private Equityspezialisiert.

Im Februar ist Martin Sul-zer als In vestment ma -nager bei M Cap Financeein gestiegen, einem An-bieter von Mezzanine-und Eigen ka pital für denMittelstand. Er wechselt

von Transforce Mergers & Acquisiti-ons, wo er Partner war.

Nach mehr als neun Jah-ren als Investmentma -nager bei der S-Refit AG,die letzten fünf davonauch als Geschäftsführerder medTech CapitalFonds GmbH, hat Chris -

tian Müller sich neuen Aufgaben zuge-wandt. Er wirkt jetzt als Geschäfts-führer der Biotechnologiefirma Cura-dis GmbH, einem Portfoliounterneh-men der S-Refit.

Cornelius Brandi, Managing Partner beiCMS Hasche Sigle, ist für vier weitereJahre zum Vorsitzenden des oberstenBeschlussgremiums des europäischenSozietäten-Verbunds CMS ernannt wor -den. Zum 1. Juli 2011 wird er als Ma-naging Partner bei der deutschenSozietät ausscheiden und eine neueFunktion als Senior Partner bei CMSHasche Sigle bekleiden.

Seit Februar ist Dr. JanWildberger neuer Partnerbei P+P Pöllath + Partnersam Standort Frankfurt.Der Transaktionsspezia-list verstärkt dort denPrivate Equity- und M&A-

Bereich und war zuvor u.a. beiAshurst in Frankfurt und London tätigsowie Gründungspartner der Trans-aktions- und Steuerkanzlei Haar-mann. Zuletzt war er Leiter des deut-schen Private Equity-Bereichs undPartner der internationalen SozietätSimmons & Simmons.

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Innovative Geschäftsideen wachsen in innovativen Kapitalmärkten.

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