März 2012 Wir gehen raus Die Stadt Zug im Fokus · Der Schatztaucher 20 Hans A. Staub ist...

38
1 N o Die Stadt Zug im Fokus März 2012 Wir gehen raus Die Frau und der See 4

Transcript of März 2012 Wir gehen raus Die Stadt Zug im Fokus · Der Schatztaucher 20 Hans A. Staub ist...

  • 1No

    Die Stadt Zug im FokusMärz 2012 Wir gehen raus

    Die Frau und der See 4

  • Wir gehen raus

    «Schlechtes Wetter gibt es nicht – nurschlechte Kleidung», das gilt für Sport-begeisterte und erst recht für Berufsleute,die draussen arbeiten. Hingegen völligunbeeindruckt vom Wetter zeigen sichdie Unentwegten, die sich täglich in denwinterlichen Zugersee stürzen und erstnoch Spass daran haben. Zeit, dass es dieStadtverwaltung ihnen gleichtut undsich noch mehr nach draussen wagt. Daswünscht sich auch die Bevölkerung, diezu diesem Vorhaben befragt wurde. KeineAngst – das neue Stadtmagazin wird Sienicht mit stadträtlicher Hofberichterstat-tung langweilen. Geplant sind Beiträgevon Zugern für Zuger – gewürzt mit einerPrise Aussensicht, die nicht der vorherr-schenden Meinung entsprechen muss.«Das Monacoprogramm» des Stadtwande-rers Benedikt Loderer (S. 13) ist ein sol-cher Denkanstoss, den wir uns als offeneStadt gerne gefallen lassen. Denn Unab-hängigkeit der Redaktion, Meinungsfrei-heit und Vielfalt sind die Leitlinien desneuen Stadtmagazins, das vor allem eineserreichen will: viel Spass beim Lesen undangeregte Diskus sionen draussen in derStadt Zug.

    EDITORIAL

    Frisch ab Druckpresse: Stadtpräsident Dolfi Müller mitdem neuen Stadtmagazin.

    März 2012Stadtmagazin Nr. 1Seite 2

    Foto

    Dan

    iela

    Kie

    nzle

    r

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 3

    Raus aus dem Büro, reinins Bachbett 10Nadelstreifen gegen Gummistiefel: Zwei Lernende derStadtverwaltung tauschen ihre Plätze. Geblieben sind ihnennicht nur schmutzige Schuhe und Blasen an den Händen.

    «Hast du eigentlich den Meiereingestellt ?» 17Gipfeltreffen auf dem Gipfel : Wir waren mit dem Stadt-präsidenten und drei seiner Vorgänger auf den Wildspitz.Und haben sie gefragt, wie das so ist, an der Spitze.

    Der Schatztaucher 20Hans A. Staub ist Weltenbummler, Tiefseetaucher undDenkmalpfleger. Er hat schon in Paris, St. Gallen, Roches-ter und Stuttgart gewohnt. Nun wartet er in seiner Villa inZug auf den Tod.

    «Keine Schnitzellieferanten» 285 Hochlandrinder, 4 Alpakas, 2 Schweine, 1 Hofhundund 1 Kater: Der Zuger Stadtökologe Walter Fassbind istnebenbei Biobauer und sorgt sich um Regenwürmer.

    Titelbild : Alexandra Wey

    4 Die Frau und der See

    6 Wir gehen raus

    13 Blick von aussen

    14 Im Westen viel Neues

    16 Neulich in Zug

    23 Ziel : Amerika

    24 Theater Casino Zug

    26 Palliative Care

    27 Zug in Zahlen

    31 10 Tipps

    33 Veranstaltungen

    36 Zytturm für Kinder

    10

    17

    20

    28

    HerausgeberinStadt ZugStadthaus am Kolinplatz6300 Zug

    23 000

    RedaktionMichaela Eicher (Redaktionsleitung),Maria Aeberhard, Arthur Cantieni, DanielChristen, Peter Glanzmann, ManuelGübeli , Emmi Gschwind, Kristina Morf,Karin Saturnino, Nadine SchönmannTelefon041 728 21 [email protected]

    AutorenUeli Berger (Kolumnist), Jacqueline Falk,(Kulturbeauftragte) Caroline Fux (Journa-listin), Thomas Glauser (stv. Stadtarchivar), Patrizia Gmeiner-Bernardi (StadtschulenZug), Claudia Gratz (Journalistin), ThomasGretener (Kommunikationsbeauftragter),Brigitte Hess (Leiterin Fachstelle Alter undGesundheit), Regula Kaiser (Beauftragtefür Stadtentwicklung und Stadtmarketing),Röbi Koller (Journalist und Moderator),Seraina Koller (Zug Tourismus), Urs Kräuchi(Sachbearbeiter), Benedikt Loderer (Archi-tekt und Publizist), Jürg Messmer (Ratsprä-sident GGR Stadt Zug), Ursula Weber (Jour-nalistin), Sabine Windlin (Journalistin)FotografenMatthias Bünzli, Michaela Eicher, StefanKaiser, Daniela Kienzler, Alexandra Wey

    Christen Visuelle Gestaltung GmbH, Zug

    TelleyKorrektoratMirjam WeissDruck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug

    PlanoSpeed, Offset hochweiss-

    ziertem Papier

    INHALT

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 4

    «Ja, natürlich ist es jedes Mal kalt,wenn man ins Wasser steigt.»

    «Der einzige Unterschied: Wenn es regnetoder schneit, muss ich nachher die Haareföhnen.»

    Es ist knapp über Null. Der graue Himmelspiegelt sich im Zugersee. Das Wasser istflach, überhaupt ist alles ruhig. Selbst derkalte Wind zeigt kurz Erbarmen, als TonySpillmann ihren roten Frotteebademantelablegt. Sie trägt jetzt nur noch einen Bade-anzug und Badeschuhe, «wegen den Müsche-li». Dann steigt sie ins Wasser. Einfach so.Ohne zu zögern. Ohne das Gesicht zu ver-ziehen. Ohne die Atmung zu verändern. Unddann schwimmt sie. Fünfzig Züge raus, fünf-zig Züge rein. Ohne Hast. Als wärs normal.«Was soll ich machen ?», ruft sie unterwegsvergnügt. «Überleben», würde ich gerne ru-

    wegen dem Bild.

    Tony Spillmann ist 66. Und sie schwimmtgerade mitten im Winter im Zugersee. Wassie selber nicht weiter erwähnenswert fin-det, weil sie das ja jeden Tag macht. Seitüber zwei Jahren schon. Das Wasser hatgleich viele Grad wie die Luft, also praktischkeine. «Ja, kälter wirds nicht», sagt Spill-mann und schwimmt nochmals raus. Extra-runde für die Kamera. Die Fotografin steigtfür einen besseren Bildwinkel bis zu den Kni-en ins Wasser. Sie wirft mir einen Blick zu,der sagt: Steh da rein, wenn du das beschrei-ben willst. Ich steh rein. Nach fünf Sekun-den spüre ich Beine und Füsse nicht mehr.Nach weiteren zehn kommt der Schmerz.

    Tony Spillmann amüsiert sich prächtig. «Esist wie Kneipen, gell.»

    Das Ritual«Wenn ich pensioniert werde, ziehe ich nachZug – direkt an den See.» Von zu Hause ausden Sonnenuntergang sehen, jeden Tag dieStadt geniessen. Das war schon länger TonySpillmanns Plan. Und den hat sie genau soumgesetzt. Nicht zum Plan der Baarer Podo-login gehörte, dann auch jeden Morgen

    schwimmen zu gehen. Das hat sie spontanbeschlossen. Irgendwie sogar für sie selberüberraschend. «Sport hat in meinem Lebenbisher nie eine Rolle gespielt.» Aber sie habedamals im Sommer mit dem Schwimmenangefangen und dann gemerkt, dass es ihrgut tue. Also hat sie halt einfach nicht mehraufgehört.

    Der See ist Teil ihres Morgenrituals gewor-den. Aufstehen, schwimmen und dann inRuhe frühstücken und Zeitung lesen. ImSommer vor der Balkontür, im Winter dahin-ter. «Ist das nicht wunderbar?», sagt TonySpillmann, und ihr Strahlen verrät, dass die

    Frage eine rhetorische ist. Aber jetzt malehrlich, im Winter, wenn sie sich aus demwarmen Bett schält, um reinzusteigen inden See, diese paar Minuten, sind die dannauch wunderbar? «Schwierig wird es nur,wenn es draussen noch dunkel ist.» Und dasWetter? «Ach, das ist egal. Der einzige Un-terschied ist: Wenn es regnet oder schneit,muss ich nachher die Haare föhnen.» Allesreine Einstellungssache. «Und ja, natürlichist es jedes Mal kalt, wenn man ins Wassersteigt. Aber wenn man weiss, wie toll sichnachher die Wärme verteilt, wie der ganzeKörper prickelt, dann freut man sich schonbeim Einsteigen darauf.» Und schliesslichfühle es sich gesund an.

    Wasser, Kälte und das BlutDoch ist es das auch, gesund? «Ist es», sagtder Zuger Arzt Patrick Höchli. «Vorausge-setzt man hat keine gesundheitlichen Prob-leme.» Das eiskalte Wasser, keine Gefahr ?«Wenn Sie nicht gerade im Winter damit be-ginnen: Nein. Im Gegenteil. Schwimmen hatja den Vorteil, dass der Wasserdruck dieBlutgefässe der Haut verengt. Dadurch wirddort Blut verdrängt, das dann zusätzlich denMuskeln und dem Herz zur Verfügung steht.»Was aus Trainingssicht wunderbar sei. «Unddas kalte Wasser verstärkt diesen Effekt so-gar noch.» Da wär dann also nur noch dieBelastung für den Kreislauf. «Kein Problem»,sagt Tony Spillmann. «Kein Problem», sagtauch Patrick Höchli. «Sofern man es lang-sam angeht.» Die vielbeschworene Abhär-tung gibt es also ? «Natürlich», sagt Höchli,

    Es gibt Menschen, die schwimmen jeden Tagim See. Tony Spillmann gehört zu ihnen. Warum ?«Gute Frage», findet sie. Text Manuel Gübeli, Fotos Alexandra Wey

    Die Frau und der See

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 5

    «Kälter wirds nicht»: Tony Spielmann beim täglichen Schwimmen im Zugersee.

    «schauen Sie sich doch mal die Bergler an.Die haben auch ein anderes Lungenvolumenals wir. Wirklich abraten kann ich nur, wennman akut krank ist. Aber dann sollte manauch keinen anderen Sport machen.» BeimEinschätzen helfe der gesunde Menschen-verstand. Auf den hat auch Tony Spillmanngehört. Vor ungefähr einem Jahr, als sie mal«total erkältet» war und eine Schwimm-pause einlegte.

    Sonst aber will Tony Spillmann nicht mehraufs Schwimmen verzichten. «Mittlerweilegehört es zu mir. Wie das Jassen und dasCurlingspielen.» Und der Rosenverein, demsie aber, wie sie flüsternd ergänzt, nur dennetten Leuten und nicht der Rosen wegenbeigetreten ist. Und dann sagt sie leise, alsdürfe es niemand hören : «Aber ganz ehrlich,früher hätte ich das auch nicht gekonnt, soim Winter.» Und dann lacht sie laut.

  • W ehen rausFotoreppoorttaage zum Heftthemavon Danniielelaa Kienzler

    Schnapsbrennerin vom Freudenberg : Griselda Keiser.

  • Revierförster im Vordergeissboden : Clemens Weiss.

  • Fischer vom Siehbach: Emil Speck.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 10

    Nadelstreifen gegen Gummistiefel: ZweiLernende der Stadtverwaltung tauschen ihrePlätze. Geblieben sind ihnen nicht nurschmutzige Schuhe und Blasen an den Händen.Text Claudia Gratz, Fotos Stefan Kaiser

    Raus aus dem Büro,rein ins Bachbett

    Gar nicht so einfach : Trockenübung mit der Laubmaschine.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 11

    Heute ist ein besonderer Tag. Mario Tsanga-ris erwartet einen Gast. Er will ihm seineWelt des Werkdienstes zeigen und ein paarnützliche Handgriffe beibringen. Mario lerntseit einem halben Jahr im Werkhof. Als an-gehender Fachmann für Betriebsunterhaltstehen unter anderem Baukunde und Grün-pflege auf seinem Lehrplan. Aber die Theo-rie ist für ihn ein notwendiges Übel, viel lie-ber schlüpft Mario in seinen Arbeitsanzugund packt mit an.

    Die «Heinzelmännchen» vom WerkhofSaubere Waldwege und gepflegte Grün-flächen halten wir für selbstverständlich.Schliesslich lassen verantwortungsvolle Bür-ger ihren Müll nicht einfach liegen, oder?Wer sich bei den «Heinzelmännchen» vomWerkhof umhört, merkt schnell, dass diesnicht immer der Fall ist. Sie könnten einLied davon singen. Aber lieber packen sie zuund rücken in aller Herrgottsfrühe aus, umuns aufgeräumte Anlagen zu bescheren.Auch Gregor Bruhin geniesst die gepflegteUferpromenade, wenn er im Sommer dieMittagspause dort verbringt. Gregor ist KV-Lernender bei der Stadtverwaltung und imSekretariat der Stadtkanzlei und des Frie-densrichters tätig. Volks- und Betriebswirt-schaftslehre sowie Rechtskunde sind seineLieblingsfächer, und natürlich kennt er alsLernender im dritten Lehrjahr die Aufgabenund die Betriebsstruktur des Werkhofesganz genau. Theoretisch.

    Als Gregor im gebügelten Anzug und mitblank geputzten Schuhen von der Stadt-kanzlei in den Werkhof geht, sieht derLernenden-Austausch der Stadtverwaltungnach einem rechten Abenteuer aus. Mariobegrüsst seinen Gast sehr herzlich. Er führtihn durch den Werkhof, zeigt ihm den Ma-schinenpark und erklärt verschiedene Ar-beitsgeräte. Gregor wirkt etwas ungelenk,als er im Nadelstreifenanzug das Laubgeblä-se zu bedienen versucht. Deshalb ist eshöchste Zeit für einen Kleiderwechsel. Inder Umziehkammer sucht Mario Arbeits-kleidung für Gregor heraus und erklärt ihm,dass Hosen und Jacken in oranger Signalfar-be für Strassenarbeiten obligatorisch sind.Als Gregor parat ist, fahren sie mit der Un-terhaltsgruppe des Werkhofes, die für Räu-mungsarbeiten im Gelände zuständig ist,

    «Büro ist nichts fürmich.»Mario Tsangaris, Lernender desWerkhofes im 1. Lehrjahr

    Rein ins orange Gewand: Mario Tsangaris (rechts) hilft Gregor Bruhin beim Kleiderfassen.

    Mario TsangarisArbeitsortUnterhaltsgruppe, anzutreffen überallin der StadtAufgabe bei der StadtverwaltungUnterhalt, Sauberkeit und Instandhaltungder städtischen InfrastrukturLiebstes SchulfachBesser keine SchuleBeste ErfindungComputer (-Spiele), Fernseher, AutosDarauf könnte ich verzichtenAufs LaubwegputzenLieblingsort in ZugSeeAusgehtipp in ZugIm Supermarkt einkaufen und anSeepromenade sitzenDorthin würde ich gerne mal reisenWieder nach Griechenland

    Gregor BruhinArbeitsortStadtkanzlei im Stadthaus am Kolinplatz,3. StockAufgabe bei der StadtverwaltungSekretariatsarbeiten für die Stadtkanzleiund das FriedensrichteramtLiebstes SchulfachWirtschaft und GesellschaftUnbeliebtestes SchulfachFranzösischBeste ErfindungiPhone 4S, ComputerLieblingsort in ZugAltstadt ZugAusgehtipp in ZugLounge & Gallery (LG), AlmodobarDorthin würde ich gerne mal reisenCancun, Mexiko (Springbreak)Das will ich unbedingt mal erlebt habenMit dem Pferd am Strand entlanggaloppieren

  • Verdiente Pause: Gregor Bruhin und Mario Tsangaris.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 13

    Zug, das ist das schweizerische Monacoprogramm : So viel Geldaufhäufen, dass man davon leben kann. Fremdes Geld selbst-verständlich, nicht selbst verdientes. Gross verdienen an den Gross-verdienern. Das Ziel des Monacoprogramms ist das Aufstocken desSteuersubstrats, sprich, das Anlocken reicher Zahler. Vorausset-zung dafür ist die Diskretion. Die Öffentlichkeit ist das, was deranständige Bürger zu seinem Einverständnis wissen muss. Ist dieDiskretion gesichert, kann man darüber reden, wie viel Steuern derZuzüger zahlen muss, genauer will. Es gilt die nach unten offeneSträubeskala. Hat man nämlich genügend reiche Leute im Kanton,so ists nicht mehr nötig, deren Steuerkraft voll auszukosten, einBeitrag genügt. Je mehr Reiche es hat, desto weniger zahlen sie,doch die Steuerkasse wird trotzdem voll. Das heisst in Zug : Steuer-ausgleich. Das geht leider nicht ohne eine gewisse Kleinprostitution,die in zartbesaiteten Republikanern den Sinn für die Steuergerech-tigkeit verletzt. Die segensreiche Einrichtung der Pauschalbesteue-rung nach Aufwand zum Beispiel, wird als Ungleichbehandlungempfunden. Warum zahlt der einheimische Reiche mehr Steuernals der zugezogene ? Die Stänkerer sollten sich überlegen, wie sehrauch sie davon profitieren. Wer die Steuergerechtigkeit höherschätzt als die Steuereinnahmen, der sollte Zug verlassen.

    Das tun viele, allerdings aus einem andern Grund : Sie könnensich Zug nicht mehr leisten. Für sie sind die Wohnungen zu teuer.Diese Leute finden nicht die Steuern ungerecht, sondern die Mieten.Sie sollten schärfer nachdenken. Das Monacoprogramm funktio-niert nur, wenn auch die Wohnraumverdrängung funktioniert.Wer Geld hat, braucht auch mehr Platz, also bleibt für die, die keineshaben, weniger. Darunter zu leiden, mag als Einzelschicksal rüh-rend sein, doch müssten die Betroffenen eine Steigerung des Mona-coprogramms fordern, nicht seine Abschaffung. Erst wenn soviel Geld in die Steuerkasse fliesst, dass mit dem Überschuss denOriginalzugern auch die Wohnung bezahlt werden kann, ist das Zieldes Programms erreicht. Vielleicht ist Zug noch zu langsam, aufgutem Weg hingegen ist Zug sicher.

    Blick von aussen : Benedikt Loderer

    Das Monaco-programm

    HINWEISBenedikt Loderer ist Stadtwanderer,Architekt und Publizist.Den nächsten «Blick von aussen» wirftuns Stadtpräsident unserer PartnerstadtChur zu : Christian Boner von der BDP.

    «Das Buddeln im Dreckwar toll.»Gregor Bruhin, Lernender der Stadtkanzleiim 3. Lehrjahr

    zum aktuellen Einsatzort. In Oberwil mussein Bachbett gereinigt und der Bachauslaufvon Ästen, Steinen und Erde befreit werden.Zwar ist das Bachbett trocken, dafür kommtdas Wasser nun von oben – es ist regnerischund kühl. «Wenn du arbeitest, ist dir warm»,sagt Mario, «aber wenn du aufhörst, wirddir sofort kalt.» Gregor bekommt eine Hackeund einen Spaten, und los gehts. Beherztschlägt er die Hacke in den Boden des Bach-bettes und hat sichtlich Freude am spritzen-den Dreck.

    In der Pause unterhalten sich die beiden Ler-nenden angeregt. Gregor will alles über denWerkhof wissen und ist beeindruckt von derguten Organisation. Weil alles sehr hierar-chisch strukturiert ist, erhält jeder Mitarbei-tende ganz klare Anweisungen, kennt genauseinen Platz und weiss, was er zu tun hat.Diese deutliche Kommunikation vermisstGregor hin und wieder in der Verwaltung.Dort traue man sich weniger, so bestimmtund klar aufzutreten wie im Werkhof. «Dasführt manchmal zu Missverständnissen.»Miteinander tauschen wollen die Lernendenaber nicht. «Büro ist nichts für mich», sagtMario. Lehrreich war er zwar, der folgendeEinsatztag in der Stadtkanzlei. Das Arbeitenam Computer und das Recherchieren im In-ternet fielen ihm leicht, auch wenn für ihnComputer ansonsten zum Spielen da sind.Nur das Aktenschreddern fand er etwas«langweilig». Und sonst? «Die Atmosphäreist gut und die Leute sind alle sehr freund-lich.» Einfach wars auch für ihn nicht, dennlange vor dem Bildschirm zu sitzen, findetMario anstrengender als handwerklich zuarbeiten. Ihm fehlt die Bewegung. Mariofühlt sich wohl im Werkhof und ist stolz aufseinen Ausbildungsplatz, der dort nur alledrei Jahre vergeben wird. Gregor hingegengefällt es im Büro. Er will später im Perso-nalwesen arbeiten. Bleibende Eindrückevom Lernendenaustausch nehmen sie beidemit nach Hause. Auch wenn die Blasen anden Händen wieder verheilen.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 14

    Stadtentwicklung. Quartieranalyse. Ballungs-raum. Das klingt alles sehr technisch. Dabeigeht es eigentlich nur darum, wo und wiewir in Zukunft leben. Deshalb haben wirhier die wichtigsten Fakten zu Zug West malzusammengefasst. Und mit den Leuten gere-det, die dort leben.

    Wo ?Zug West. Das sind die Quartiere Herti, Letzi,Allmend, Lorzen und Feldhof. Aber auch dieFröschenmatt, Riedmatt, Ammannsmatt undder Choller gehören dazu. Der Stadtteil um-fasst insgesamt 350 Hektaren und macht mitrund 9000 Bewohnern einen Drittel derganzen Stadtbevölkerung aus. Seine Publi-kumsmagnete heissen Bossard Arena, Chol-lerhalle, Galvanik und Hertizentrum.

    Was?Zug West hat den Ruf der grossen Unbekann-ten, die rasant wächst. Die Bevölkerung etwanahm innerhalb von 10 Jahren um 50 Pro-zent zu. Weshalb der Stadtrat sich nun in-tensiver mit dieser Gegend beschäftigt. Dasim Frühling 2011 gestartete Projekt «west-wärts» hat zum Ziel, die Quartierentwick-lung positiv zu beeinflussen. Und dafür zusorgen, dass die Gegend trotz Bauboomnicht aus dem Gleichgewicht gerät. Denndas Wachstum birgt Risiken. Viele Quartier-bewohner und Generationen kennen sichetwa untereinander kaum mehr, Neuzuzügersuchen nach Orientierung, Alteingesessenesind verunsichert. Es droht eine gewisse An-onymisierung.

    Wie ?Und wo besteht nun Handlungsbedarf? Am28. Januar wurde das Ergebnis der Quartier-analyse den Quartierbewohnern präsentiert.Denn Forscher, Bewohner und junge Quar-tierspione haben ein Jahr lang genau hinge-schaut. Herausgekommen ist: Die Eigeniniti-ative innerhalb der Quartierbevölkerungsoll gefördert und unterstützt und der öf-fentliche Raum vielfältiger genutzt werden.Verbesserungspotential gibts im Angebotder Freizeitgestaltung und Infrastruktur so-wie bei Begegnungsmöglichkeiten. Damitdas klappt, sind nun auch die Bewohner ge-fragt. Sie sollen mithelfen, konkrete Mass-nahmen weiterzuentwickeln. Denn «ihreMitsprache und Mitarbeit sind Basis für dieZukunft des Quartiers», so «westwärts»-Pro-jektleiterin Susanna Peyer-Fischer von derAbteilung Kind Jugend Familie der StadtZug.

    Zug West ist zwischen Herti und Riedmattzweigeteilt. Dazwischen liegt die alte undneue Lorze sowie die Fröschenmatt. Rundums Schulhaus Riedmatt herrscht währendder Schulzeit zwar viel Betrieb, doch manchandere Ecken der Gegend fristen ein undefi-niertes Dasein. Unter anderem auch, weilLäden und Restaurants weitgehend fehlen.«Mehr Leute generieren nicht automatischmehr Lebensqualität», sagt Tom Steiner vomInstitut für soziokulturelle Entwicklung derHochschule Luzern. Andererseits verfüge

    das Gebiet zweifelsohne auch über diverseTrümpfe : Die Nähe zum See, viele Grünflä-chen und die Velofreundlichkeit gehörendazu. «Zug West», betont der Fachmann, «istkein problematischer Stadtteil. Er machteinfach tiefgreifende und rasante Verände-rungen durch.» Entscheidend sei, dass mannicht länger zuwarte, sondern jetzt handle,statt später nachzubessern.

    Wer ?Spricht man mit Bewohnern, wird deutlich:Zug West fehlt die grosse Klammer, die die-ses Konglomerat an Menschen, Wohnblö-cken, Plätzen und Strassen zusammenhält.Die meisten Bewohner von Zug West identi-fizieren sich nur gering mit der Gegend.«Wir möchten vom Rest der Stadt mehrwahrgenommen werden», sagt Werner Ze-berli vom Quartierverein Zug West und sei-ne Vorstandskollegin Ursula Strub betont,dass man «grosse Hoffnung» in «westwärts»setze. Wichtig, so Zeberli, sei nun, dass esnicht bei der Formulierung wohlklingenderIdeen und der Abhaltung vieler Sitzungenund Workshops bleibe, sondern konkreteMassnahmen umgesetzt würden. Die «west-wärts»-Projektleiter versprechen, den Wor-ten Taten folgen zu lassen.

    Zug wächst. Und ganz besonders ein Stadtteil.Nirgends ändert das Gesicht der Stadt so schnellwie in Zug West. Ein Projekt soll nun dafür sorgen,dass das gut kommt. Text Sabine Windlin, Fotos Michaela Eicher

    Im Westen viel Neues

    «Zug West ist kein problematischer Stadtteil.Er macht einfach tiefgreifende und rasanteVeränderungen durch.»Tom Steiner, Institut für soziokulturelle Entwicklung der Hochschule Luzern

    HINWEISInteresse am vollständigen Bericht zur Quar-tieranalyse? Bezug bei der Abteilung KindJugend Familie ([email protected]).

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 15

    Jason Gunasekaram«Ich habe als Quartierdetektiv bei der Quar-tierspionage dem Ort ‹Eisstadion› einen grü-nen, positiven Punkt geschenkt. Ich lebesehr gerne im Quartier Letzi und finde estoll, dass hier die Kinder miteinander gutauskommen – auch wenn sie in verschiedeneSchulhäuser gehen. Mir gefällt es auch, weilhier alles so nahe liegt : Das Fussballtrainingvon Zug 94, das Schwimmbad, der See, dasHerti-Zentrum und der Bus.»

    Theresa Hughes«People in Zug are friendly, and I really ap-preciate that they are making an effort todetermine the needs of foreigners and othernew inhabitants. Zug West is developing rap-idly. It is important to integrate nature sothat this expansion is complemented bysmall parks and areas where people can en-joy the natural environment. The infrastruc-ture in Zug West is good in terms of sportsfacilities, but the shopping options could beimproved somewhat.»

    Richard Rüegg«Das Quartier Zug West ist für mich lebens-wert, weil es alle meine Bedürfnisse in einemvereint und dadurch enorm vielfältig ist. Icharbeite in einem gut erschlossenen und leben-digen Gebiet und lebe und wohne in einemQuartier, wo die Freizeitmöglichkeiten unddie Erholung in der Natur vor der Haustüresind.»

    «Erschlossen, durchmischt und grün:Darum ist Zug West für mich lebenswert.»Richard Rüegg

    HINWEIS

    «Startschuss west» geglücktAm 28. Januar startete das Projekt «west-wärts !» in die zweite Runde: Nach der Quar-tieranalyse gilt es, konkrete Massnahmen zuentwerfen. «Die Stimmung in Zug West istausgesprochen positiv», so das Fazit von Pro-jektleiterin Susanna Peyer-Fischer. Gut 60Quartierbewohnende nahmen am Anlass teilund erarbeiten zusammen mit Experten Mass-nahmen zur Erhaltung der guten Lebensquali-tät. Die Vorschläge sollen im Juli 2012 demStadtrat vorgelegt werden.

    Ergebniskonferenz der MassnahmenphaseDi 29.05./18.00 –21.00 Uhr

    Suzana Meyer«Mir gefällt, dass die Riedmatt ein durch-mischtes Quartier ist. Hier leben Menschenaus verschiedenen Kulturen und sozialenSchichten zusammen. Ich würde mir wün-schen, dass der Mittagstisch Riedmatt zueiner Freizeitbetreuung erweitert wird. Inder neuen Überbauung Riedpark könnteeine Chance für einen neuen Treffpunkt ent-stehen, zum Beispiel für eine Bäckerei miteinem kleinen Kaffee.»

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 16

    Der Grosse Gemeinderat – kurz GGR –, was ist das genau ?

    Jürg Messmer : Die Sitzungen des GGR sind öffentlich.Sie werden jeweils im Amtsblatt angekündigt. Jeder Bür-ger darf sich selber ein Bild vom Ratsbetrieb machen.Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am 28. Februar2012 und am 20. März 2012.

    Diskutiert wird über sogenannte Vorlagen. Wenn einesolche finanzielle Auswirkungen hat, ist sie schon von derGeschäftsprüfungskommission (GPK) vorberaten worden.Ist es eine Bauvorlage, dann von der Bau- und Planungs-kommission (BPK). Dort werden bereits die ersten Meinun-gen gebildet. Im GGR sprechen dann zuerst die Kommis-sionspräsidenten der GPK und der BPK. Danach äussernsich die politischen Fraktionen. In sachlichen Diskussio-nen redet man über Vor- und Nachteile und sucht nachkompromissfähigen Lösungen.

    Geht es da auch mal laut zu und her?Obwohl zum Teil sehr unterschiedliche politische An-sichten herrschen, ist der Umgang im GGR kollegial. Mankann und soll im Rat seine Ansichten kundtun und dieseauch entsprechend vertreten. Jedoch immer so, dass mansich nach der Sitzung gegenseitig noch in die Augenschauen und trotz unterschiedlicher Meinungen zusam-men ein Glas Wein oder einen Kaffee trinken kann.

    Ich eröffne und leite ich die Sitzungen. Im vergangenenJahr waren es 13 Sitzungen mit insgesamt mehr als 85Geschäften. Ich erteile das Wort und führe die Beschluss-abstimmungen durch. Sollten die Emotionen der Rats-mitglieder einmal hochgehen, gehört es zu meinen Auf-gaben, die Wogen wieder zu glätten und die Votanten zuermahnen. Zudem sehe ich mich als überparteilicheDrehscheibe und Vermittler zwischen den Fraktionen.

    Als Ratspräsident kommt man mit den unterschiedlichstenMenschen in Kontakt. Ein spezielles Erlebnis war der Be-such einer vierzehnköpfigen Delegation aus der Mongolei.In einem Mail bedankten sie sich für die Gastfreundschaftund die lehrreichen Erlebnisse. Leider darf ich bei denAbstimmungen im Rat nicht mitstimmen. So geht der SVP-Fraktion jeweils eine Stimme verloren.

    Der Grosse Gemeinderatkurz erklärt

    HINWEISRöbi Koller ist Journalist und Moderator,aufgewachsen in Lausanne, Genf, Neuchâtel,Cham und Zug

    Neulich in ZugEin Mann und eine Frau spazierten durch das Einkaufszentrum,als ihnen an einem Stand ein Mann auffiel, der ihnen irgendwiebekannt vorkam. Bei näherer Betrachtung erkannten sie den Natio-nalrat, der sich immer dafür eingesetzt hatte, dass die Regionnicht nur für die Reichen attraktiv blieb, sondern auch für Normal-verdienende. Zudem war er Umweltschützer und Armeegegner undhatte sich mit seinen manchmal pointierten Forderungen über dieJahre nicht nur Freunde gemacht. Aber dann, an einem Sonntagim Herbst 2011, beschlossen die Stimmberechtigten des Kantons,einen anderen in die Hauptstadt zu schicken.

    Das war vor mehreren Monaten. Dem Mann stand die Enttäu-schung aber immer noch ins Gesicht geschrieben. Zuerst hätte erseine Abwahl gar nicht glauben wollen, erzählte er, schliesslich seier bereits eine Woche später wieder ins Fernsehen eingeladenworden. Er hätte geglaubt, es sei ein Missverständnis, hatte er sichdoch wie kaum ein anderer engagiert, in den Medien seine Stand-punkte vertreten und Leserbriefe sowie Hintergrundartikelverfasst. Konstant sei er mit den Bürgerinnen und Bürgern im Ge-spräch gewesen, nicht nur vor den Wahlen.

    Und nun stand er wieder da und versuchte wie früher, die Pas-santen in Gespräche zu verwickeln. Die Menschen hörten ihm zu,obwohl sie wussten, dass er ihre Anliegen im Parlament nicht mehrvertreten konnte. Sie debattierten mit ihm über Bodenpreise undSteuervergünstigungen, über Kriminelle, Arbeitslose und Asyl-suchende, über die EU und über Sinn oder Unsinn eines Kopftuch-verbots. Die Frau sagte beim Weggehen zu ihrem Begleiter, eswäre schön, wenn es mehr solche Politiker gäbe. Sie sei zwar längstnicht in allen Punkten einig mit diesem Mann, aber sie glaube,dass es ihm ernst sei.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 17

    Gipfeltreffen auf dem Gipfel: Wir waren mitdem Stadtpräsidenten und drei seiner Vorgängerauf dem Wildspitz. Und haben sie dort gefragt,wie das so ist, an der Spitze. Text Arthur Cantieni, Fotos Michaela Eicher

    «Hast du eigentlich den Meiereingestellt?»

    Auf Zugs Spitze: Othmar Romer, Christoph Luchsinger, Walter A. Hegglin und Dolfi Müller.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 18

    Othmar RomerWalther A. Hegglin

    Ein Scherz hier, etwas Handygeklingel da,geschäftiges Auskunftgeben dort. Dannkommen wir an, am höchsten Punkt desKantons Zug. Neben mir stehen Zugs Stadt-präsident Dolfi Müller (56) und seine dreiVorgänger: Walther A. Hegglin (85), OthmarRomer (80) und Christoph Luchsinger (69).Alle vier sind sportlich gekleidet. Der sichauflösender Nebel gibt einen herrlichenBlick auf das zu Füssen liegende Zugerlandfrei. Die Rundumsicht ist grandios.

    Auf der Terrasse gibts Walliser Weissen unddrinnen einen Rioja mit Bratwurst und Rösti.Beim Kaffee dann geht die Diskussion sorichtig los. Und ich lerne: Man muss nichtUrzuger sein, um das Amt des Stadtpräsiden-ten auszuüben. Dolfi Müller ist Bürger vonWalenstadtberg SG, Othmar Romer von Ben-ken SG, Christoph Luchsinger von Schwan-den, neu Glarus Süd und Zug, und Walther A.Hegglin von Menzingen. «Als ich mich in derStadt einbürgern wollte, sagte mein Vater,ein überzeugter Menzinger Bürger: ‹Wartedamit, bis ich gestorben bin.› 1955 habe ichmich dann für 675 Franken in der Stadt Zugeinbürgern lassen.»

    Konnte keinen KravattenknotenGern gemacht haben sie ihn alle. Stadtpräsi-dent ist für sie ein eigentlicher Traumjob mitgrossen Gestaltungsmöglichkeiten. Direktangestrebt habe das Amt zwar keiner. Alssich dann aber die Gelegenheit dazu bot,hätten sie – selbstverständlich – zugegriffenund es nie bereut. Denn man könne etwasbewegen. «Ich traf interessante Persönlich-keiten , die ich sonst nie kennengelernt hät-te», sagt Othmar Romer. «Und ich habe denKontakt zur Bevölkerung immer sehr ge-schätzt.» Verändert dagegegen habe dasAmt keinen der vier. «Es ist ein Rollenwech-sel. Man muss sich vielleicht etwas diploma-tischer ausdrücken. Aber sonst bin ich derGleiche und fahre immer noch mit dem Velozur Arbeit», meint Dolfi Müller. Den einfa-chen Krawattenknoten musste er nach Amts-antritt noch lernen.

    meine Frau nicht gebrauchen»Ist Stadtpräsident eigentlich ein Fulltime-job? Nun, kommt drauf an. «Früher warenalle Stadträte zugleich auch Kantonsräte.Dadurch hatte man mehr Einfluss», sagtHegglin, der gleichzeitig Präsident der ein-

    flussreichen Staatswirtschaftlichen Kom-mission «Stawiko» war. Christoph Luchsingerwar nebenbei weiterhin als beratender Archi-tekt tätig, wenn auch in einem stark redu-zierten Pensum. Das war für ihn – trotz desgrossen Reizes des Amtes – wichtig und eineBedingung für seinen Einstieg in die Politik.Den Kontakt mit der Privatwirtschaft siehter als genauso wichtig wie den Einsitz in po-litische Gremien. Und auch der frühere Och-senwirt Hegglin hatte erst noch einen Zweit-job: «Ich war zu 90 Prozent Politiker und nurzu 10 Prozent Wirt; dies hat dann dazu ge-führt, dass meine Frau mich aus dem Ge-schäft hinauskomplimentiert hat. EinenWirt, der nur politisierte, konnte sie nichtgebrauchen.»

    Aber natürlich sind die Aufgaben auchgewachsen. Gerade auch für die gesamte Ver-waltung. «Der Stadtrat ist heute für ein Bud-get von über 260 Mio. Franken verantwort-lich, also ein rund drei Mal höherer Betragals noch vor 30 Jahren», so Dolfi Müller.«Die Stadt Zug von heute mit 27 000 Ein-wohnern, 32 000 Arbeitsplätzen und einergewaltigen Dynamik – man denke nur andie bauliche Entwicklung – kann mit derStadt Zug des letzten Jahrhunderts definitivnicht mehr verglichen werden. Hinzukommt, dass bei grossen Projekten verschie-dene Interessengruppen involviert sind. Mankommt um zeitintensive Mitwirkungsver-fahren nicht herum.» Walther A. Hegglinund Othmar Romer dazu : «Ja, wir müssen

    «Ich habe den Kontakt zur Bevölkerungimmer sehr geschätzt» Othmar Romer

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 19

    «Ich war früher einpolitisches Schlitzohr.»Dolfi Müller

    LIEBLINGSPLÄTZE DER STADTPRÄSIDENTENWalther A. Hegglin : Die ganze Altstadtund insbesondere der KolinplatzOthmar Romer : Am Samstagsmarkt aufdem LandsgemeindeplatzChristoph Luchsinger: Der Blick vom Blasen-berg auf Zug hinabDolfi Müller : Der Morgenkaffee im GrandCafé

    Christoph Luchsinger

    ZUGER STADTPRÄSIDENTEN SEIT 1874

    Name von bisDr. Kaspar Keiser-Muos 1874 1876Franz Hediger 1877 1878Carl Anton Landtwing 1879 1882Carl Zürcher 1883 1892Dr. Silvan Stadlin 1893 1922Xaver Schmid 1923 1938Dr. Augustin Lusser 1939 1962Robert Wiesendanger 1963 1970Dr. Philipp Schneider 1971 1974Emil Hagenbuch 1975 1978Walther A. Hegglin 1978 1982Dr. Othmar Kamer 1983 1994Othmar Romer 1995 1998Christoph Luchsinger 1999 2006Dolfi Müller 2007

    Quelle : Stadtarchiv Zug

    zugeben, den Begriff Mitwirkung hat es zuunserer Zeit noch nicht gegeben. Die Bürge-rinnen und Bürger waren damals wohl nochobrigkeitsgläubiger.»

    Dafür war früher das Verhältnis des Stadtra-tes zum Parlament kollegialer, so die einhel-lige Meinung. Nach den Sitzungen sei mangemeinsam in eine Beiz gegangen und habeweiterdiskutiert. «Ich wünsche mir heutemanchmal vom Parlament etwas mehrWohlwollen. Allerdings war ich früher alsParlamentarier auch ein politisches Schlitz-ohr», räumt Dolfi Müller ein. Auf das «Washeisst früher!» folgt grosses Gelächter.

    Freud und LeidHöhepunkte gab es während den Amtszei-ten der vier Präsidenten viele : den Erweite-rungsbau Theater Casino, die AltersheimeHerti und Neustadt, die Seeufergestaltung,ein neuer Bahnhof, die Bossard Arena, dasAlterszentrum Frauensteinmatt und dieWohnüberbauung Roost. Aber auch schlim-me Momente. Der schwierigste Moment warfür Christoph Luchsinger natürlich das Atten-tat vom 27. September 2001 im Kantonsrats-saal. «Was ich jedoch nie vergessen werde,ist die unglaublich breite Solidarität, die ausder Bevölkerung zu spüren war.»

    Bleibt die Frage, was die Alt-Stadtpräsiden-ten eigentlich heute so tun. «Zur Familieschauen», sagt Walther A. Hegglin. «Ich habe20 Enkelkinder und bin kürzlich gar Ur-

    grossvater geworden. Heute habe ich mehrZeit zum Lesen, kann machen, was ich will.Ich bedauere nur, dass meine Frau nichtmehr lebt und wir diese gute Zeit nicht mehrgemeinsam verbringen können.» OthmarRomer hat fünf Enkel. Auch er wird bald Ur-grossvater. «Wandern, Berg- oder Velotouren,

    Theaterbesuche und Freundschaften sindmir heute sehr wichtig. Auch ich nutze dieZeit zum Lesen. Meine Frau ist gesundheit-lich angeschlagen, so helfe ich wacker imHaushalt mit.» Christoph Luchsinger, der im-mer noch sein Büro als beratender Architektbetreibt, ist Präsident des VerwaltungsratsWasserwerke Zug und als Verwaltungsratbei kulturellen und sozialen Stiftungennoch immer sehr aktiv. Dennoch findet erZeit, zusammen mit seiner Frau Ausstellun-gen zu organisieren oder an seiner Kunst-sammlung zu arbeiten. Ebenso gerne geht erhinaus zum Wandern, obschon ihm vor dreiJahren eine Begegnung mit einer Kuh inschmerzlicher Erinnerung geblieben ist undeinen längeren Spitalaufenthalt zur Folgehatte. «Der Respekt vor Kühen ist nach wievor sehr gross. Immerhin habe ich mich im

    letzten Herbst bei einer grösseren Wande-rung im Appenzellerland wieder mittendurch eine Kuhherde gewagt, allerdings mittatkräftiger Unterstützung meiner Begleiter.»

    Die Lust am Politisieren und das Herzblutfür Zug ist bei allen vier noch immer spür-bar. Und so dauert die ungemein angeregteDiskussion dann halt gute drei Studen. «Wielief das eigentlich früher genau?», wird ein-ander gefragt, oder: «Hast du eigentlich denMeier eingestellt?» Die vier haben sich nochviel zu sagen. Auch auf dem Weg zurück insneblige Tal.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 20

    Hans A. Staub ist Weltenbummler, Tiefsee-taucher und Denkmalpfleger. Er hat schon inParis, St. Gallen, Rochester und Stuttgartgewohnt. Nun wartet er in seiner Villa in Zugauf den Tod. Text Arthur Cantieni, Fotos Michaela Eicher

    Der Schatztaucher

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 21

    «Ich kann Sie leider nicht zur Türe begleiten.Dazu bin ich zu schwach», sagt mir HansStaub am Schluss unseres Gesprächs, stehtdann plötzlich doch im Flur und will mirsein Büro und die unzähligen auf seinen vie-len Reisen rund um die Welt gesammeltenFunde zeigen. Die Pflegerin bringt mich dieTreppe hinunter zur Tür, und ich trete – be-troffen von der Begegnung – in die Dunkel-heit hinaus.

    Erinnerungen aus der Tiefe«1939 wanderte die ganze fünfköpfige Fami-lie nach Australien aus, mit dem Schiff vonGenua durch den Suezkanal nach Queens-land», erzählt Hans A. Staub. Es fällt ihmschwer, sich zu erinnern. Die schmerzvolleKrankheit Osteoporose kostet viel Kraft. DieErzählung stockt. Wir warten, bis er Stückfür Stück aus der Tiefe der Erinnerung wie-der an die Oberfläche bringt. Fast wie frü-her, als Hans A. Staub als leidenschaftlicherTaucher – zusammen mit seiner 1996 ver-storbenen Frau Milly – in allen Meeren die-ser Erde bis in 40 Meter Tiefe nach Erinne-rungsstücken suchte. Überall auf den Rega-len liegen sie, die Schätze aus allen Meerendieser Welt: Riesenausternschalen, Schild-krötenschädel, versteinerte Fische und Ko-

    rallen, griechische Figuren und römischeSchalen. «Bis in die Sechzigerjahre durftenSchatztaucher alles mit nach Hause nehmen.So hat sich einiges angesammelt.»

    Die Mutter wurde in der Fremde krank. Undso kehrte er als 15-Jähriger mit ihr nach Zugzurück. Der Vater blieb mit den Geschwisternin Queensland, wo er Vieh, Schweine undAnanas züchtete. «Damit wir hier überlebenkonnten, gab mein Vater telegraphisch vonAustralien aus sein Einverständnis zum Ver-kauf des kleinen Fabrikgebäudes an die StadtZug.» Im Jahre 1897 hatte der Grossvatervon Hans Staub, Carl Ludwig Staub-Utinger,die Villa mit angebautem Fabrikflügel ge-baut. Er gehörte zu den Elektropionierenund stellte Sicherungen, Lampenfassungenund Steckdosen aus Porzellan her.*

    Sein Enkel Hans A. Staub studierte Ökono-mie in St. Gallen. Dann ging er nach Paris,um zu doktorieren. Mit einem Stipendium in

    der Tasche wanderte er in die USA aus. Dortfand er seine ersten Stellen und «zwischen-durch landete ich auch auf der Strasse».Lange hat er bei Kodak in Rochester NewYork und später für Kodak in Frankfurt gear-beitet. Von Deutschland aus wurde er in dieganze Welt herumgeschickt, um Mitarbeiterim Verkauf zu schulen. In den Siebzigerjah-ren kehrte er nach Zug zurück, ging in diePolitik. Ab 1975 war er sieben Jahre für denLandesring der Unabhängigen im Kantons-rat und elf Jahre politisierte er im GrossenGemeinderat der Stadt Zug.

    Oase und MahnmalDie Fabrikantenvilla an der Chamerstrasse10 mit den vielen Türmchen steht nicht un-ter Schutz. Hans Staub will das Haus in eige-ner Regie als Denkmal pflegen und tut dasauch sehr engagiert. Er sieht sich als eigenerDenkmalpfleger, und die Kantonale Denk-malpflege hat ihm das so zugestanden. Inden letzten Jahren hat Hans A. Staub das

    «Zwischendurch landete ichauf der Strasse.»

    Schatz aus der Tiefe : Hans A. Staub war leidenschaftlicher Taucher.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 22

    «1939 wanderten wir nachAustralien aus. Als fünfköpfigeFamilie mit dem Schiff vonGenua durch den Suezkanalnach Queensland.»

    1897 im Historismus erstellte Haus in un-zähligen Stunden eigenhändig restauriertund den angrenzenden Fabrikanbau von derStadt wieder zurückgekauft. Er gründeteauch die Hans A. Staub-Stiftung, die die Villaund den Fabrikanbau unter ‹dauernden pri-vaten Denkmalschutz› stellen will. Das En-semble soll als wichtiger Zeuge der Anfängeder Industrie in der Stadt Zug erhalten blei-ben. Wer heute vor dem Gebäude steht, er-blickt eine Oase und ein Mahnmal zugleich.Es trotzt dem Zeitgeist und den rund herumhingestellten neuen Büro- und Wohnbauten.

    Das Lebenswerk ist also vollbracht? «Ja. Esgibt jedoch noch einiges zu regeln, und dasmöchte ich selber erledigen.» Das Reden er-müdet. Hans A. Staub spricht vom Sterben.Darüber hat er auch mit dem Arzt geredet.«Das Leben macht keine Freude mehr. Aberdie wollen mich nicht gehen lassen», sagt er,in seinem Sessel sitzend, umgeben von Bil-dern in warmen tönernen Farben, die seineFrau Milly gemalt hat. Darunter auch einPortrait des Jünglings Hans A. Staub. Ob ersich jetzt mit den letzten wichtigen Fragendes Lebens beschäftige? «Wichtige Fragendes Lebens hat man während des Lebens zubeantworten, nicht am Schluss des Lebens.»

    * Michael van Orsouw, Industriepfad Lorze. Wirtschafts-historischer Stadtrundgang Zug Nord, Oberwil 1997(unpubl. Typoskript).

    Zeitzeuge: Fabrikantenvilla an der Chamerstrasse.

    Blick in die Vergangenheit : Hans A. Staub mit seinen Erinnerungen.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 23

    Abgemeldet, um auszuwandern: Kontrollschein der Einwohnerkontrolle für Maria BarbaraWickart-Fischer von 1907 (Quelle : StadtA Zug, A 10-62/2).

    Zug gestern und heute. Ein Blickins Archiv zeigt: Auswanderer gabs immer, nur die Gründe habengeändert. Text Thomas Glauser, Foto Séverine Telley

    Ziel: Amerika

    Der Dampfer «Friedrich der Grosse» legteam 19. Dezember 1906 in New York an. Mitan Bord : ein 26-jähriger Zuger. Konrad Bis-segger hatte beschlossen, nach Amerikaauszuwandern. Seine Eltern und Geschwis-ter sollten jedoch nie mehr etwas von ihmhören. In Zug hinterliess Bissegger nicht nurFamilienangehörige, sondern auch Vermö-genswerte, die von der städtischen Vor-mundschaftsbehörde verwaltet wurden. Dasist der Grund, weshalb wir heute überhauptetwas über ihn wissen. Über die Einzel-schicksale von Auswanderern lässt sich inöffentlichen Archiven nämlich nur punktu-ell etwas in Erfahrung bringen – dann näm-lich, wenn sie wie Bissegger in anderem Zu-sammenhang aktenkundig wurden.

    Im KriegsdienstWanderungsbewegungen als gesellschaftli-ches Phänomen sind nicht neu; es gab sie zu

    allen Zeiten. Aufgrund der Quellenlage las-sen sich dazu allerdings erst seit der FrühenNeuzeit zuverlässige Aussagen machen. Sowar die Auswanderungsbilanz in der Schweizvon der Mitte des 16. Jahrhunderts an bisweit ins 19. Jahrhundert stets negativ – eswanderten also mehr Menschen aus als ein.In diesem Zeitraum dominierte die militäri-sche Auswanderung: Obwohl sie nur Män-ner betraf, war der Eintritt in fremde Kriegs-dienste bis in die 1830er-Jahre der weitaushäufigste Auswanderungsgrund. Das änder-te sich erst mit dem wirtschaftlichen Auf-schwung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts,als die zivile Auswanderung sprunghaft an-stieg. Zwischen 1851 und 1860 wandertenrund 50 000 Personen aus, in den beiden da-rauffolgenden Jahrzehnten je 35 000, und inden 1880er-Jahren schliesslich wurde in ei-ner zweiten grossen Auswanderungswellemit 90 000 Personen der Höchststand er-

    reicht. Danach pendelte sich die Zahl derAuswanderer bei 40 000 bis 50 000 pro Jahr-zehnt ein, ehe sie in den 1930er-Jahren aufwenige Tausend einbrach.

    15 Jahre nach Bisseggers Ankunft in Ameri-ka hatte dessen Familie die Hoffnung auf einLebenszeichen aufgegeben. Das Dossier zuKonrad Bissegger enthält ein Gesuch umamtliche Verschollenerklärung, eingereicht1921 von den Angehörigen Bisseggers. Undgenau in diesem Gesuch sind alle bekanntenInformationen über Bisseggers Auswande-rung und späteren Verbleib vermerkt. Nach-dem Bissegger für verschollen erklärt wur-de, löste man dessen Vermögenswerte aufund verteilte sie unter den erbberechtigtenAngehörigen. Damit war der Fall für diestädtische Vormundschaftsbehörde abge-schlossen. Bisseggers Dossier kam später insStadtarchiv, wo es sich heute noch befindet.

    Zum Auswandern brauchte es bisweilen gareine Beglaubigung des Stadtrates. So bei derFamilie Staub-Landis, die an der Chamer-strasse 10 in Zug wohnte. 1939 – praktischmit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs –wanderte die ganze Familie nach Australienaus. Noch im August 1939 musste der Stadt-rat von Zug der (Reise-)Agentur «Compag-nie internationale des wagons lits» in Zürichauf Anfrage schriftlich bestätigen, dass ergegen die für den 9. September 1939 vorge-sehene Ausreise nach Australien nichts ein-zuwenden habe. Unmittelbar danach undnoch vor dem geplanten Ausreisedatum derFamilie Staub, nämlich am 1. September1939, brach bekanntlich der Zweite Welt-krieg aus. Keine zwei Jahre später, im April1941, erteilte der Stadtrat von Zug den offen-bar von Australien zurückgekehrten «Staub-Landis Ottilie & Sohn» die Niederlassungs-bewilligung. Der Sohn war der damals15-jährige Hans A. Staub.

    Quellen und Literatur :Stadtarchiv Zug, A 4-10/29 (Vormundschaft BisseggerKonrad), F 1/39 und F 1/41 (Stadtratsprotokolle 1939und 1941). – Anne-Lise Head-König, Auswanderung, in:Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom18.11.2010 (übersetzt aus dem Französischen), URL:http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7988.php.

    HINWEISThomas Glauser ist stellvertretender Stadt-archivar von Zug.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 24

    Wenn der Vorhang im Theater Casino Zug aufgeht,ist ihre Arbeit eigentlich erledigt. Nach Hausegehen Imelda Beer und Samuel Steinemann danntrotzdem nicht. Text Caroline Fux, Foto Matthias Bünzli

    Drahtzieher hinter der Bühne

    Immer in Bewegung: Samuel Steinemann und Imelda Beer für einmal selber im Blitzlicht .

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 25

    Am Anfang der kulturellen Arbeit steht In-tendant Samuel Steinemann. Der 40-Jährigeorchestriert seit drei Saisons, was späterbuchstäblich über die Bühne geht. «Ich ar-beite quasi in der Zukunft», sagt der Familien-vater mit einem Lachen. Jetzt, wo die Saisonnoch in vollem Gange ist, schliesst Steine-mann bald das Programm für die nächste ab.So hat der Zuger gerade ein anstrengendesPensum zu bewältigen : Neben den vielenPlanungsarbeiten reist er auf der Suche nachneuen Künstlern zu Aufführungen in ande-ren Kulturhäusern im In- und Ausland undist selbstverständlich auch an den Vorstel-lungen im Casino präsent. «Zu 99 Prozentbin ich da», erklärt Steinemann. Eine Aus-nahme etwa hat er zwei Tage nach der Ge-burt seiner dritten Tochter im letzten Maigemacht: «Da ging ich nach der Begrüssungder Künstler zurück zu meiner Frau ins Spi-tal.» Pensum und Präsenzzeit sind also be-achtlich, vor allem auch zu Zeiten, in denenandere ihre Freizeit geniessen. «Aber imKulturbereich darf man eh keine Arbeits-stunden zählen», sagt Steinemann ohneWehmut.

    Halbes Reformhaus leergekauftMit Herzblut dabei ist auch Imelda Beer, diedas Veranstaltungsmanagement und die Ad-ministration der Theater- und Musikgesell-schaft stemmt. Sie übernimmt von Steine-mann, wenn das Programm und die Künstler-verträge stehen. Die 43-Jährige agiert alsDrehscheibe zwischen Künstlern, Karten-verkauf, Veranstaltungstechnikern und derGastronomie im Casino und kümmert sichin dieser Schnittstellenposition darum, dassalles wie am Schnürchen klappt. So organi-siert sie etwa die Unterkunft der Künstlerund bestellt beim Restaurant das Catering.Und ? Sind die Künstler tatsächlich heikel,wie es ihr Ruf manchmal erahnen lässt ?«Ach was», beschwichtigt Beer. «Das ist alleshalb so wild. Klar gibt es hie und da Sonder-wünsche. Aber ich finde das auch verständ-lich. Die Künstler sollen sich wohlfühlen,damit sie eine Topleistung vollbringen kön-nen.» Ausserdem sei der Standard längstnicht in jedem Haus so hoch wie im Casino,ergänzt Steinemann, der lange mit einem

    Orchester um die Welt gereist ist und aus Er-fahrung spricht. «Je nach Genre, Land undLokalität muss man froh sein, wenn maneine geheizte Garderobe hat und ein GlasWasser bekommt.» So entstehe halt eine im-mer länger werdende Anforderungsliste, dieautomatisch an alle Veranstalter geht. «Zuden anspruchsvolleren Gästen, die ich erlebthabe, hat sicher Konstantin Wecker gehört.Für ihn haben wir das halbe Reformhaus auf-gekauft», verrät Imelda Beer schmunzelnd.

    Der schönste LohnBei aller Leidenschaft kennen sowohl Stei-nemann als auch Beer so etwas wie einen«kulturellen Overkill». Nach terminreichenPhasen oder am Saisonende sind beide froh,wenn einfach mal Ruhe herrscht. Selberzieht es weder Samuel Steinemann nochImelda Beer auf die Bühne. «Ich bin voll-kommen erfüllt mit der Tätigkeit neben derBühne», sagt Beer.

    Als sie den schönsten Moment ihrer Arbeitbenennen sollen, sind sich Intendant undVeranstaltungsmanagerin einig: «Wenn manselber sehr zufrieden ist mit der Qualität derVorstellung und sieht, dass auch das Publi-kum begeistert reagiert und es vielleicht so-gar eine Standing Ovation gibt – das ist derschönste Lohn», sagt Steinemann, und Beerstimmt zu. «Wenn man so die Leute erreichtoder sich sogar ein neues Vereinsmitgliedanmeldet, berührt mich das jedes Mal», soImelda Beer. «Dann wissen wir, dass wir aufdem richtigen Weg sind», fährt sie fort. «Er-folg ist für uns nicht einfach nur eine hoheBesucherzahl. Erfolg heisst für uns, wennwir zum guten Namen des Theater CasinoZug beitragen und die Besucher glücklichdas Haus verlassen – und freudig wiederkommen.»

    GEWUSST?Was die Zuger Bevölkerung als «Casino»erlebt, besteht eigentlich aus drei Teilen : derStiftung Theater Casino Zug, die das Haus,welches im Besitz der Stadt ist, betreibt, derTheater- und Musikgesellschaft Zug als Kulturveranstaltender Verein und der Hotelbusi-ness Zug AG für die Restauration.

    Neu sind sowohl der Grosse wie auch derKleine Casinosaal im Theater Casino Zug miteiner Anlage für Schwerhörige ausgestattet.

    IHR TIPPFür den März empfehlen Imelda Beer undSamuel Steinemann ihre Lieblingsveranstal-tungen («Auch wenn es schwerfällt, sich zuentscheiden», so Steinemann) : «Die Drei-groschenoper» am 4. März und das witzigeTheaterstück «Die Grönholm-Methode»am 10. März.

    Das gesamte Programm, Tickets und weitereInfos unter www.theatercasino.ch.

    HINWEISIn der nächsten Ausgabe des Stadtmagazinswerfen wir einen Blick hinter die Kulissen ver-schiedener Jugendkulturzentren.

    «Erfolg ist, wenn dieBesucher glücklichdas Haus verlassen.»Imelda Beer, Veranstaltungs-management und Administration

    «Ich arbeite quasi inder Zukunft.»Samuel Steinemann, Intendant

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 26

    Ein Jahr ist es her, seit die Ärzte bei StefanD.* mit 39 Jahren einen Rückenmarkstumorentdeckten. Sofort wurden Untersuchungeneingeleitet. Die intensiven Behandlungenschlugen fehl. Den Tumor herauszuoperieren,sei unmöglich, so die Mediziner. Lähmungs-erscheinungen an den Armen und Beinensowie rasant zunehmende Schmerzen folg-ten der erschütternden Diagnose. Der erfolg-reiche Geschäftsmann, Ehemann und Vatervon zwei kleinen Kindern wurde binnen we-niger Monate zu einem Pflegefall – zum Tod-kranken. Zu Beginn betreute der Hausarztseinen Patienten, den zunehmenden Pfle-gebedarf im Alltag deckten seine Frau so-wie erfahrene Spitex-Pflegefachpersonen.Doch sein Zustand verschlechterte sich zu-sehends.

    Angst, Wut und VerzweiflungMehrmalige notfallmässige Einlieferungenins Kantonsspital folgten. Der junge Famili-envater musste in einem Paraplegikerzent-rum betreut werden. Die harte Wahrheit:Ohne spezialisierte Pflege kann Stefan D.nicht mehr nach Hause zurückkehren. – Einunglaublich tiefer Einschnitt für ihn und dieganze Familie. «Die Auseinandersetzung mitdem Sterben ist immer ein Prozess, in demzwischenzeitlich Gefühle wie Angst, Depres-

    schiedene Anpassungs- und Abwehrmecha-nismen von Bedeutung sind», weiss JudithStrupler, Leiterin der Geschäftsstelle Pallia-tiv Zug. «Bedeutend ist, wie wir mit diesenThemen umgehen und dass wir mit demTabu endlich brechen. Sterben ist die Quint-

    essenz des Lebens. Deshalb stellt sich dieFrage, warum sich die meisten Menschenbemühen, ihren Kindern einen guten Startins Leben zu geben und sie liebevoll beglei-ten, das Thema Tod dann aber völlig ver-nachlässigen.»

    Finanzierung fehltMit dem Aufenthalt im Paraplegikerzent-rum wurde die Situation von Stefan D. fort-an als «palliativ» eingestuft. Um Menschenin diesem letzten Stadium zu betreuen gibtes momentan zwei Möglichkeiten: «Entwe-der zu Hause oder in einer Pflege-Instituti-on», so Judith Strupler. Die Pflege zu Hausebeinhaltet eine intensive Betreuung des Pati-enten und seiner Familie, koordiniert vonPalliative-Care-Verantwortlichen. Zugezogen würden ein spezialisierter Arzt, eine Fach-frau Pflege, eine Sozialarbeiterin, eventuelleine Psychologin, ein spiritueller Begleitersowie, nicht zu vergessen, zahlreiche freiwil-lige Helferinnen und Helfer. Stefan D. aller-dings wird in einer Institution für Langzeit-pflege betreut, Variante zwei. «Dort erhälter die notwendige persönliche Grundversor-gung wie Pflege, Schmerzmanagement undÄhnliches. Die Familie wird, soweit möglich,bis zum Tode des Patienten mitbetreut.» Fürdie spezialisierten Varianten fehlt im Kan-ton Zug zurzeit allerdings die Finanzierung.«Die Realität sieht leider so aus, dass auchjüngere pflegeintensive Palliative-Patienten

    werden müssen. Eine oft zusätzliche emoti-onale Belastung, sowohl für die Patientenwie auch deren Angehörige.»

    «Sterben ist die Quintessenz des Lebens»

    Sie unterstützen Sterbende. Indem sie organisie-ren helfen. Von der Pflege bis zur spirituellenBegleitung. Mit diesem Auftrag steht «PalliativZug» ziemlich alleine da. Text Ursula Weber

    Ein erster Lichtblick sei allerdings, betontJudith Strupler, «dass zur optimalen Ein-stellung der medizinischen Aspekte akutPalliative-Care-bedürftiger Patienten vomArzt in das Kompetenzzentrum Affolternam Albis überwiesen werden können. Diesessteht seit Anfang 2012 auf der Zuger Spital-liste.» Dort ist die Aufenthaltsdauer jedochbegrenzt, und die Patienten stehen danachwieder vor derselben Entscheidung.

    * Name von der Redaktion geändert

    Das lateinische «Pallium» heisst soviel wie umhangartiger, schützen-der Mantel. Während das englische«Care» Pflege, besorgt sein bedeutet.Ergänzend zum bestehenden Be-treuungssystem von Spitex, Krebs-liga, Pro Senectute und anderer,kümmert sich Palliative Care umMenschen, die mit dem Tod konfron-tiert sind. Die zentrale Frage: dieSelbstbestimmung der Betroffenen.Wo können sie den Rest des Lebensmit der für sie bestmöglichen Quali-tät verbringen? Scharfe Grenzenzieht die Organisation bezüglichaktiver Sterbehilfe: Palliative Careversteht sich klar nicht als Sterbe-hilfe, sondern als Alternative dazu.

    Weitere Informationen :www.palliativ-zug.ch

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 27

    Zuger und Zugerinnen in ZahlenHaben die Zuger Wandertrieb? Spannende Einblickein die Einwohnerstatistiken der Stadt Zug im Jahr 2011.

    48.37

    %

    15.09

    %

    14.18

    %

    22.36

    %

    49.57

    %

    15.31

    %

    13.96

    %

    21.16

    %

    87 89

    12 16

    8798

    5733

    2053

    6023

    896

    2237

    6145

    1028

    30

    27

    27

    7

    419

    339

    205

    153

    110

    63

    55

    40

    109

    55

    134

    151

    Bürgerrecht Stadt ZugKantonsbürgerrechtSchweizerbürgerrecht

    römisch katholischevangelisch reformiertandere Religionenkeine

    DeutschlandItalienVereinigtes KönigreichPortugalUSA

    ZuzügeWegzüge

    SchweizerSchweizerinnenAusländerAusländerinnen

    AnmeldungenAbmeldungen

    20112010

    Baar

    Menzingen

    Steinhausen Walchwil Unterägeri

    Neuheim Oberägeri Risch

    Cham Hünenberg

    1596750

    472

    365

    284

    18 382 Schweizer von 27 096 Einwohnern

    275 Geburten

    Anmeldungen und Abmeldungen in der Stadt Zug 929 Zuzüge und 1238 Wegzüge zwischen der Stadt Zugund den Gemeinden

    204 Todesfälle Einwohnerzahlen nach Religionen

    Top 5 der Einwanderer-Nationen

    3359

    2985

    85

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 28

    Die Winde des Sturmtiefs «Joachim» brau-sen über die Musegg-Mauer von Luzern. DerHimmel verhangen, Regenschauern pras-seln in unsere Gesichter. Walter Fassbindwirft den schweren Mantel um, zieht sichden Südwester ins Gesicht und stapft mit derMistgabel in der Hand über den schweren,durchnässten Boden. Kein Hund verlässt beidiesem Hudelwetter seine Hütte. Auch WalterFassbind kostet es an diesem Tag Überwin-dung, hinaus in Nässe und Kälte zu gehen.Doch der Unterstand der fünf schottischenHochlandrinder auf dem Diebold-Schilling-Hof will auch an diesem Tag gemistet wer-den. Die zottigen Tiere werfen erwartungs-voll ihre Mähne zurück, als Walter Fassbindihren Futtertrog mit Heu füllt.

    Später, in der warmen Stube des Hofs erzähltWalter Fassbind, weshalb er neben seineranspruchsvollen Aufgabe als Zuger Stadtöko-loge einen gut zwei Hektaren grossen, bio-zertifizierten Landwirtschaftsbetrieb mit-ten in der Stadt Luzern bewirtschaftet: «DasHobby teilen sich meine Frau Pia und ich.»Neben den fünf Hochlandrindern gehörenvier Alpakas, eine aus den südamerikani-schen Anden stammende Kamelform, dieSchweinchen Simon und Heidi, Mike der Ka-ter sowie Hofhund Juscha zu den Profiteu-ren dieses Hobbys. Sie werden von den Fass-binds liebevoll gepflegt und gehegt und:«Nein, die Tiere sind keine Schnitzelliefe-ranten», stellt Fassbind klar.

    Nicht wirtschaftlich, aber dankbarWirtschaftlich gesehen rentiert der Betriebnicht. Der Hof wirft keinen Ertrag ab, verur-sacht vor allem viel, aber dankbare Arbeit;auf staatliche Beiträge verzichten sie. Für

    den Hobbybauer kein Problem: «Andererennen ins Fitnesscenter und geben dafürihr Geld aus. Ich gehe im Sommer heuen.»Und die Liebe zu den Tieren und deren stilleDankbarkeit entschädigen manchen nassenGang ins Freie. Es wäre auch kaum möglich,den Hof mit den abschüssigen Wiesen und

    den veralteten Stallungen inmitten der Stadtwirtschaftlich zu betreiben. Hohe Investiti-onen wären nötig. Die Fassbinds suchen mo-mentan mit der Eigentümerin, der Stadt Lu-zern, nach geeigneten Lösungen. Auch wennsie die Arbeit auf dem Hof gerne leisten, zwi-schendurch wären sie froh um etwas sponta-ne Hilfe, beispielsweise um ohne Bedenkenin die Ferien fahren zu können.

    Vor über zehn Jahren, als Walter und PiaFassbind den Hof übernahmen, gehörtensorglose Ferien zum Alltag. Sie bewohntenein schmuckes Haus auf dem Land mit allemKomfort. Der gelernte Elektriker bildete sichzum Techniker TS für Elektronik, Mess- undRegelungstechnik aus und baute erfolgreichseine eigene Firma mit Schwerpunkt Indust-rie-Informatik auf. Genug vom Unterneh-mertum, lernte er Landwirt und absolvierteein Umweltstudium. Die Auseinanderset-zung mit Ökologie und Natur wurde zu sei-

    nem neuen Lebensinhalt. 2005 stiess der«Puur», wie ihn mittlerweile viele rufen, zurStadtökologie Zug, wo er den Bereich Ener-gie und Klima ausbaute. Er erarbeitete die«Energiestrategie 2050» und koordiniertefür die Stadt Zug interne und externe Mass-nahmen, die einen sorgsamen Umgang mit

    Ressourcen zum Ziel haben. Die Krönungseiner Arbeit erhielt er 2011 mit der Verlei-hung des «Gold-Labels» für die EnergiestadtZug. Der «European Energy Award GOLD»ist die höchste Auszeichnung für Energie-städte in Europa.

    Die Menschen in Zug kennen Walter Fass-bind also vor allem als «Energiepapst». Nichtweniger interessiert ihn der natürlich ge-wachsene Boden. Genau genommen der Hu-mus, den wir abschätzig als Dreck bezeich-nen. «Bis sich ein Millimeter Humus bildet,braucht es eine Generation, und für den hal-ben Meter unter dieser Weide vergingen10 000 Jahre», so der Stadtökologe. Guter,gesunder Humus ist die Grundlage für dasGedeihen von Wiese und Acker. Mit wach-sender Sorge beobachtet er, wie Menschen-hände und Maschinen Humus und Bodenimmer schneller verdichten und vernichten.«Indem ich Mist und Stroh auf die Wiese aus-

    5 Hochlandrinder, 4 Alpakas, 2 Schweine,1 Hofhund und 1 Kater: Der Zuger StadtökologeWalter Fassbind ist auch noch Biobauer undsorgt sich um Regenwürmer. Text Thomas Gretener, Fotos Michaela Eicher

    «Keine Schnitzellieferanten»

    «Andere rennen ins Fitnesscenter undgeben dafür ihr Geld aus. Ich gehe imSommer heuen.»

  • Hegen und pflegen: Walter Fassbind mit einem seiner Hochlandrinder.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 30

    bringe, liefere ich Nahrung für die Regen-würmer und all die anderen Mikroorganis-men im Boden und fördere so die Humus-bildung.» Er weiss, dass sein Beitrag einkleiner ist. Dazu gehört auch, dass der Idea-list Fassbind – dieses Wort hört er zwar nichtgerne – in seiner Freizeit die nahe gelegenenMusegg-Türme betreut: Von Ostern bis Al-lerheiligen öffnet er jeden Morgen die Türendes Männliturms, des Wacht-, des Zyt- unddes Schirmerturms. Und schliesst sie amAbend nach einem Kontrollgang auf dieSpitze wieder ab – damit keiner der jährlich100 000 Besucher die Nacht unfreiwillig imTurm verbringen muss.

    Weitere Fotos :www.facebook.com/stadtzug

    Ungewöhnliche Haustiere: die beiden Schweine Simon und Heidi.

    Statt Fitnessstudio: Walter Fassbind ist Biobauer aus Überzeugung.

    WOFÜR EIN STADTÖKOLOGE ?Das Ziel der Abteilung Umwelt und Energieder Stadt Zug klingt einfach: Schutz und För-derung der Lebensqualität. Aber was heisstdas konkret? Zuerst leistete sie Pionier-arbeit in der Abfallentsorgung, heute sorgtsie für den verantwortungsvollen Umgang mitNatur und Energieressourcen in der Stadt.So berät die Abteilung etwa den Stadtrat instrategischen Fragen der Energie- und Klima-politik und zu Natur- und Lebensraum derStadt. Ausserdem prüft sie die Abgasmessun-gen von Heizungsanlagen und koordiniertdie Aktivitäten rund um das Label Energie-stadt Gold.

    f

  • März 2012

    1Ich mag die traditionellenVeranstaltungen wie das

    trifft sich und nimmt am ge-

    2

    ein das Hallenbad Herti ist ein

    3Im Einkaufszentrum Hertilässt sich gut einkaufenoder auf einen Kaffee abma-chen; hier trifft man viele

    4Die Bossard Arena istdas modernste Eishockey-

    den Matches des EVZ bin

    5Auch die Fasnacht im Herti

    Letzibuzäli trägt ihren Na-men wegen den Fischen,den Buzäli, die in der Lorze

    6Wunderschöne Naherho-lungsgebiete sind der Zuger-

    wunderbare Badi Tellen-

    7

    Zurlaubenhof oder das Mu-

    wo man wunderbar auf den

    8

    chen und historischen-

    stadt-Quartier mit denZentren Neustadt und Me-

    mit ihrem internationalenFlair hat sich in den letz-

    und ist ein wichtiger Teil

    9Die Freiwillige Feuerwehr

    Feuerwehraufgaben in der

    -zistin habe ich hier einen

    10Mein letztes Highlight istdie schöne Altstadt mit demZuger Wahrzeichen, demZytturm, und dem Zollhaus,

    --

    Text Kristina MorfFoto Michaela Eicher

    Spazieren in der Natur: Gabriela Kottmannauf einem ihrer Lieblingswege

    Die Redaktionsstube im Spiegel von Ueli Berger

    Liebe Leserin, lieber Leser

    Kennen Sie Till, ich meine Till Eulenspiegel – diese legendäreFigur, welche den Leuten gerne den Spiegel hinhält und sie so zumNachdenken über die Zeit – und über sich selber – anregt? Soeinen Till hat sich das neue Stadtmagazin gewünscht. Voilà, jetztbin ich also hier und mache mich an meine neue Aufgabe. Aber woanfangen? Einfach auf die Strasse gehen und die Leute fragen,was sie vom neuen Stadtmagazin halten – wo es doch, als ich dieseZeilen schrieb, gar noch nicht erschienen ist? Geht nicht! Also an-dersrum! Ich schleiche mich kurzerhand in die Redaktionsstubedes Stadtmagazins und halte meinen Spiegel so geschickt, dass ichdie ersten Entwürfe heimlich betrachten kann. Und das Resultatist gar nicht so schlecht, wie ich es als regelmässiger Leser der ver-gangenen Magazine «klick» und «zytlos» anzutreffen befürchtete.– Sorry, liebe Leute der Redaktion, aber man darf sich doch auchmal irren und sich eines Besseren belehren lassen, oder? – Also,ich habe da erstens eine führende Chefredaktorinnenhand (wasfür ein Wort!) im Spiegel gesehen, die emsig die Artikel gesammelt,redigiert und an das Layout-Team weitergegeben hat. Dort wurdeder Inhalt grosszügig illustriert und zu lesefreundlichen Seitenzusammengestellt. Dabei bin ich Gott sei Dank auf Bekanntes aus«klick» und «zytlos» gestossen – wenn auch unter anderen Rubrik-titeln. Dies bestätigt halt wieder mal, dass nichts beständig ist undAnspruch auf Unendlichkeit hat, sondern dass alles endlich istund von Zeit zu Zeit Neuem Platz machen muss. – Ich selber gehenun aber unter die Leute und halte ihnen geschickt meinenSpiegel vor – seien Sie also auf der Hut …

    Herzlichst, Ihr Till

    von Gabriela Kottmann,Sachbearbeiterin Bussenadministrationund Parkraumbewirtschaftung

    März 2012Stadtmagazin Nr. 1Seite 31

    Facebook-Fotowettbewerbzum Thema (R)ausgehen

    1. Platz: Ruedi Fahrni.

    2. Platz:Saskia Landtwing. 3.3. PPlatlatzz:: M Miicchahaelel H Hoosstmatmannnn..

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 32

    BUCHTIPP

    Das wilde Buch zum RausgehenBuchtipp von Kathrin Orban,Bibliothekarin der Bibliothek Zug

    Wissen Sie, wie man mit Kohle einen Holzbecher ausbrenntoder einen Fisch ausnimmt? Viele Kinder und Erwachsene sindheutzutage mit unbekannten Situationen in der Natur über-fordert, ihnen fehlen die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen.Gehen sie überhaupt raus, muss alles perfekt durchgeplantsein. «Das ist schade», findet Kathrin Orban, Bibliothekarin derBibliothek Zug, die uns dieses Buch zum Rausgehen empfiehlt.«So verpasst man viele Möglichkeiten, Dinge zu erleben, vondenen man vielleicht nie geträumt hat.» Oder haben Sie schonmal mit zerkauten Zweigen Ihre Zähne geputzt und in der Aschegebackene Brotfladen gegessen ? Deshalb gibt das Buch «Wild-nis erleben» Gegensteuer in einer Zeit, in der sich alles bequemim Internet bestellen lässt.

    Draussen sein und seine eigenen Grenzen kennenlernen, istfür Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Dank ihrer Erfahrungin Umwelterziehung und Naturexkursionen weiss die Autorin,wie Eltern die Neugier ihrer Kinder fördern können. In diesemBuch erklärt sie, wie man sich in der Natur zurechtfindet und mitwelchen Gefahren zu rechnen ist. Dieses Wissen hilft Jugendli-chen, Gefahren zu erkennen und ihre Grenzen auszutesten – miteinem gesunden Risiko. Aus Laub und Ästen ein Zelt bauen,mit einer Linse Feuer machen und aus Wildkräutern, Pilzen undselbst gefangenem Fisch eine Mahlzeit zubereiten mag umständ-lich erscheinen. Doch es ist auch eine wertvolle Erfahrung füralle, die nur den Komfort der eigenen vier Wände kennen. Über-haupt findet Kathrin Orban : «Ein Abenteuer ist, nicht zu wissen,was auf einen zukommt. Das kann man in der Natur bessererleben als im Kinderzimmer.» (Kristina Morf)

    «Wildnis erleben : praktische Anleitungen fürOutdoor-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen»,Fiona Danks (Autorin) und Jo Schofield (Fotogr.),AT-Verlag, 2009, 159 S.

    Schwimmen,Fussballspielen oder Skifahren ?

    Sportferien: der Name ist Programm.In der ersten Ferienwoche, vom 6.bis 10. Februar 2012 war ein grosserTeil der Schülerinnen und Schülerder Stadtschulen Zug auf den Skiern,dem Fussballplatz, im Hallenbadoder in einer Turnhalle anzutreffen.Die schneesportbegeisterten Kinderund Jugendlichen genossen dasLagerleben und den Pulverschneein Breil/Brigels, Davos und den Flum-serbergen. Silvan Penzenstadler (13)freut sich jedes Jahr auf die Winter-lagerwoche: «Es ist immer schön,neue Leute kennenzulernen, und Ski-fahren ist einfach ein tolles Hobby.»Aber auch die Zuhausegebliebenenfreuen sich über die Abwechslungdes vielfältigen Sportangebots derStadtschulen Zug, wie Melissa Halef(13), die das Schwimmangebot be-sucht. Neben der Freude am Sportschätzen die Schülerinnen und Schü-ler den sozialen Aspekt, «dass manmit Freunden hingehen kann», soLuis Corredera Payo (13).(Patrizia Gmeiner-Bernardi, Foto BarbaraMatter Hutter)

    Die GewinnerDas Lösungswort im Kreuzworträtselder letzten «zytlos»-Ausgabe 2011lautet «Hertiallmend». Eingegangensind 88 richtige Antworten. Verlosthaben wir viermal zwei Eintritte ins«Kino am Nachmittag». Die Gewin-ner: Lilly Ryser, Ruth Hofmann, Ar-nold Landtwing und Kurt Blom, allewohnhaft in der Stadt Zug. Herzli-chen Glückwunsch. (Urs Kräuchi)

    KURZMELDUNGEN

    «Energetischmodernisieren»Wie lassen sich Wohnbauten energe-tisch modernisieren? Dies war Thema einer Veranstaltung vom 23. Februar,organisiert von der Stadt Zug zu-sammen mit Energie Zukunft Schweizund den Wasserwerken Zug (WWZ).Stadtökologe Walter Fassbind: «Wirwollen möglichst viele Eigentümerdazu bringen, ihre Gebäude zu sa-nieren.» Deshalb zeigte die Fachaus-stellung die optimale Vorgehens-weise für Verbesserungen im BereichEnergie auf. (red)

    Alterszentrender Stadt Zug :Tarife auf WebsiteFür die Zentren der Stiftung Alters-zentren Zug, Seniorenzentrum Müli-matt und Chlösterli sind die neuenTarife 2012 aufgeschaltet. Auf unse-rer Website finden Sie Details, Be-griffserklärungen und ein hilfreichesLesebeispiel, wie sich die Kostenfür den Aufenthalt in einem Alters-zentrum berechnen lassen. Ersicht-lich ist auch, in welcher Höhe sichdie Krankenversicherer an denPflegeleistungen und die Stadt Zugbei den ungedeckten Pflegekostenbeteiligen. (Brigitte Hess)

    Die Tarife im Internet:www.stadtzug.ch/tarife

    Kein Internetzugang ? Bestellen Sie dieUnterlagen in Papierform bei der Fach-stelle Alter und Gesundheit, Zeughaus-gasse 9, 6301 Zug, Tel. 041 728 23 87 oderdirekt bei den Alterszentren.

    Ihre MeinungWie gefällt Ihnen das neue Stadt-magazin? Was spricht an, was weni-ger: Wir möchten es wissen. Schrei-ben Sie dem Redaktionsteam [email protected] oderan Kommunikation, Stadthaus amKolinplatz, 6300 Zug. (red)

    Wegweisend: Pistenauswahl imDavoser Skigebiet Parsenn.

    BIBLIOTHEK GESCHLOSSENSo, 01. April – So, 15. April 2012 ist die gesamte Bibliothek wegenUmbauarbeiten geschlossen.

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 33 März 2012

    Di 20. März, Di 15. Mai19.30 bis 21.30 UhrEinführung in die DigitaleBibliothekBibliothek ZugDie Bibliothek Zug bietet einenneuen Service : In der Digitalen Bib-liothek können die Benutzerinnenund Benutzer eine grosse Bandbrei-te digitaler Medien wie E-Books,E-Paper, E-Musik, E-Audios und E-Videos ausleihen und herunterladen.Das Angebot steht allen Bibliotheks-kunden mit Bibliotheksausweis zurVerfügung. Wies funktioniert, erfah-ren Sie an den Einführungsabenden.

    Sa 31. März10.00 bis 15.00 UhrTag des offenen Hausesan der MusikschuleMusikschulzentrum ZugWelches Instrument ist das richtige?Herausfinden können dies Kinderund Jugendliche, aber auch Erwach-sene am Instrumenten-Parcours amTag des offenen Hauses der Musik-schule. Hier können Sie Ihre Neigun-gen und Eignungen im wahrsten Sinndes Wortes «begreifen». Aber nichtnur die Musik steht im Zentrum : Wieimmer lädt die Kadettenmusik dieBesucherinnen und Besucher ein,sich im Zelt vor der Musikschule zuverpflegen.

    Mi 2. Mai12 bis 13.30 UhrZuger WirtschaftszmittagDer Stadtrat lädt ein zum zweitenZuger Wirtschaftszmittag: «Wirerwarten mehr als 400 Interessierteaus der Zuger Wirtschaft zu Gedan-kenaustausch und Netzwerkpflegebeim Mittagessen.» Ort, Detailsund Programmhinweise finden Sieab März auf unserer Websitewww.stadtzug.ch.

    Di 15. Maiab 17.00 UhrAbendschule im LoretoSchulhaus LoretoWann waren Sie zum letzten Malin der Schule? Damit auch berufstäti-ge Eltern und Erziehungsberechtigteeinmal die Gelegenheit haben,ihren Kids auf der Oberstufe einenSchulbesuch abzustatten, gibts imLoreto seit mehreren Jahren dieAbendschule. An diesem Abendverlegen die Schülerinnen und Schü-ler ihr Tagesprogramm auf nach17 Uhr. Ob Mathe, Englisch oderTurnen – alle Fächer sind im Ange-bot. Sehen Sie sich um, wie derUnterricht an der Oberstufe heutefunktioniert.

    «Wo sind die guten Chefs?», fragt Peer Teuwsen,Redaktionsleiter der Zeitschrift «Die Zeit», im Ge-spräch mit Gästen aus der Wirtschaft. Das Podiumfindet im Anschluss an das Theaterstück «Die Grön-holm-Methode» von Jordi Calceran (Autor : FelixPrader) statt. Eintrittskarten für das Theaterstück sindbei der tmgz erhältlich. Das Podiumsgespräch istgratis. Zwischen den Veranstaltungen gibts einenApéro.

    Sa 10. März, 20.45 Uhr, Theater Casino Zug

    Zuger Dialoge und Theaterstück :«Wo sind die guten Chefs ?»

    STÄDTISCHE ANLÄSSE / KULTURVERMITTLUNG

    Stadttratschspalte :Unwichtige Wichtigkeiten aus unserer StadtName für diese Rubrik von RemoHegglin, eingereicht via Facebook

    PolitblaLandschreiber Tobias Moser ist für die nächste Bundesratsfeier in Zugbestens gerüstet. Im Hinblick aufdie Bundesratskandidatur von Re-gierungsrat Heinz Tännler erstellteer ein fixfertiges Konzept. Das kanner beim nächsten Mal nur noch ausder Schublade ziehen. Vielleichtfür CVP-Natio nalrat Gerhard Pfister,welcher die nun amtsälteste Bundes-rätin Doris Leuthard beerben könnte?

    Stadtrat Ivo Romer erscheint miteiner neuen Designerbrille von Thors-ten Schneider, Optik Fischmärt,zur Budgetdebatte im Grossen Ge-meinderat. Gut, dass der Finanzchefdas dunkelbraune Brillengestellbereits vor der Sitzung erstandenhat. Nach den im Rat beschlossenenEinsparungen von 5 Millionen Fran-ken hätte es sonst wohl nur zu einerBrille von Fielmann gereicht. (red)

    Umzonung

    Nun ist es offiziell: Mit dem Rasen-dreieck beim Kabakov-Brunnen vor dem Bahnhof Zug wird die letztenoch unbebaute Wohnfläche in derStadt Zug umgezont. Ein ägypti-scher Immobilienspekulant hat denZuschlag erhalten. Geplant ist ent-weder ein gigantisches Hochhausfür eine international tätige undtatverdächtigte Rohstoffhandelsfirmaoder ein normierter Ganzjahres-marronistand, bei dem zur rechtenZeit auch Zuger Chriesi zweiterWahl angepriesen werden. Die ZVBfürchtet nun Chriesiflecken auf denPolstersitzen ihrer Busse. EinzigeSorge des Immobilienspekulantenist der Kabakov-Brunnen. Diesermüsse allenfalls weichen, lässt erverlauten, denn die aktuelle Aussichthin zum Haupteingang des Bahnhofskönne man dem künftigen Mieterdes Erdgeschosses so nicht zumuten.(Remo Hegglin, Foto Johny Graf undDominik Hodel)

    Kunstwerke in der Stadt

    Vom Greth-Schell-Brunnen in derUnteraltstadt bis zur allabendlichenLichtinstallation im Bahnhof: DieBandbreite an Kunst im öffentlichenRaum in der Stadt Zug ist gross.Neu sind die sechzig Kunstwerke aufder Website der Stadt Zug einseh-bar. Die ersten grossen Skulpturenwurden in den Siebzigerjahrengestiftet, etwa die Bronzeplastik vonHenry Moore in der Seeliken, dasSchwanenpaar am See oder dieüppigen Frauenfiguren im Bergli-park.

    Zahlreiche Werke international be-kannter Künstler entstehen ab 1996mit dem Engagement des ZugerKunsthauses: Der Japaner TadashiKawamata legte mit Holz eine Spurzwischen Kunsthaus, Stadt und See.Und James Turrells Lichtinstallationverwandelt den Bahnhof abendsin ein leuchtendes Glashaus. Immerwichtiger werden auch temporäreProjekte im öffentlichen Raum: Dieschwimmende Holzkugel vor der BadiSeeliken fertigte der Zuger EugenJans während des Austauschprojekts«Genova–Zugo» im August 2011.(Jacqueline Falk)

    Jacqueline Falk ist Kulturbeauftragte derStadt Zug. Sie leitet die Stelle für Kultur,welche die Kultur in der Stadt Zug fördert,erhält und vermittelt.

    Sie auf der Website der Stadt Zugwww.stadtzug.ch

  • Stadtmagazin Nr. 1 März 2012Seite 34

    FEBRUAR

    Mi 29./ 19.30 UhrAula Schulhaus LoretoInformations-Elternabend,Übertritt Kindergarten–1. Klasse

    MÄRZ

    Do 01./ 19.30 UhrTheater Casino ZugInformationsveranstaltungBerufswahl

    So 04. / 10.30 –11.30 UhrBurg ZugPhilosophieren mit Kindernzum Thema: Wie ist das mitder Angst ?

    Di 06. / 20.00 UhrMusikschulzentrum ZugVortragsreihe und 3. Konzert«Musik über Musik»

    Sa 10. / 20.45 UhrTheater Casino ZugZuger Dialoge und Theater-stück: «Wo sind die guten Chefs?»

    So 11. / 10.30 UhrTheater Casino Zug«HUGO HUI», Gespenster-Märchen als Kinderkonzert mitder Prima Banda

    Fr 16./19.00 UhrMusikschulzentrum ZugZertifikatskonzert Anna-JuliaPlichta (ViolinklasseH. Steinemann)

    So 18./ 14.30 –16.00 UhrBurg ZugFührung für Grosseltern undihre Enkelkinder: Rätsel um dasSchwert aus dem Zugersee

    Di 20./ 19.30 – 21.30 UhrBibliothek ZugEinführung in die DigitaleBibliothek

    Mi 21./19.00 UhrAula LoretoSchlagZug

    23. /14.00 – 20.00 Uhr24./10.00 – 19.00 Uhr25. / 10.00 –17.00 UhrStierenmarktarealEcoCar-Sonderschau ander AutoExpo

    So 25./15.00 –16.00 UhrBurg ZugLebendige und theatralischbelebte Familienführung

    Sa 31./ 10.00 – 15.00 UhrMusikschulzentrum ZugTag des offenen Hauses

    APRIL

    So 01. / 10.00 – 12.15 UhrBurg ZugKinderkino in der Burg:Kurzfilmprogramm zum ThemaMittelalter

    Di 03./20.00 UhrMusikschulzentrum ZugVortragsreihe und 4. Konzert«Musik über Musik»

    Mi 04./ 14.00 – 17.00 UhrMi 11./14.00 –17.00 UhrKunsthaus ZugWerkstattKunst für KinderMalerei auf Leinwand: MeinStadtBild

    Mi 11. /14.00 –18.00 UhrHallenbad HertiSchülerwettschwimmen

    Mi 11./20.00 UhrKleiner Saal, Theater Casino ZugBuchpremière der «Parallel-geschichten» mit Autor PéterNádas und ÜbersetzerinChristina Viragh

    MAI

    Mi 02./12.00 –13.30 UhrBushalle der Zugerland Verkehrs-betriebe (ZVB), Gubelstrasse 1Zuger Wirtschaftszmittag

    Mi 02. /13.15 –17.30 UhrSportanlage Herti Nord, ZugFussballturnier 5./6. KlasseMädchen und Knaben

    So 06. (evtl. So 13.05) /08.00 –22.00 UhrBraunviehzuchtarealKantonales Schwingfest

    So 06. / 09.00 –16.30 UhrDorfstrasse bis Zugerberg17. Zugerberg-Classic 2012

    Di 08./ 20.00 UhrMusikschulzentrum ZugVortragsreihe und 5. Konzert«Musik über Musik»

    Mi 09. / 13.15 – 17.30 UhrSportanlage Herti Nord, ZugFussballturnier 3./4. KlasseMädchen und Knaben

    So 13./nach dem GottesdienstKirche St. MichaelMuttertagsständchen derKadettenmusik

    Di 15./ab 17.00 UhrSchulhaus LoretoAbendschule im Loreto

    Mi 16. / 13.15 –17.30 UhrSportanlage Herti Nord, ZugFussballturnier OberstufeMädchen und Knaben

    So 20./13.00 –15.00 UhrKunsthaus ZugFamilienworkshop: Mit KindernKunst erfahren

    JUNI

    Sa 02./ 10.00 –24.00 UhrSo 03. / 10.00 –15.00 UhrBraunviehzuchtarealInternationales Fiat 500 TreffenOldtimertreffen

    Di 05./09.00 –21.00 UhrBurgbachsaalWeltumwelttag/Filme für dieErde Festival, Schüler- undErwachsenenkino zu Umwelt-themen

    So 10./10.00 –17.00 UhrBurg ZugMittelalterfest in und um dieBurg Zug

    So 10. / 11.00 UhrGärbiplatz (unterer Teil Landsge-meindeplatz)Oper am See

    Mi 13./ 19.00 UhrBurgbachsaalDiskussionsforum öffentlicherRaum

    Fr 15./20.00 UhrTheater Casino ZugKadettenmusik Zug, Jahreskonzert

    Fr 15./ 20.30 UhrBadi SeelikenFledermausexkursion in derZuger Altstadt

    So 17./ 10.30 –11.30 UhrBurg ZugPhilosophieren mit Kindern zumThema Träume und Wirklichkeit

    Sa 16./ 13.00 – 23.00 UhrSo 17./07.30 –13.30 UhrLandsgemeindeplatz/Vorstadtquai19. Zytturm-Triathlon 2012

    Mo 18. (evtl. Mo 25.06.) /11.30 – 15.00 UhrLindenplatz – Untere Altstadt –LandsgemeindeplatzZuger Chriesisturm mit anschl.Chriesi Märt

    Fr 22. / 19.00 UhrSteg LandsgemeindeplatzJungbürgerfeier

    Sa 23. / 15.00 –24.00 UhrArenaplatzEinweihungsfest Arenaplatz

    So 24. / 15.00 – 16.00 UhrBurg ZugLebendige und theatralischbelebte Familienführung

    Mo 25./ 20.00 UhrDi 26. / 20.00 UhrTheater Casino ZugZuger Jugendorchester mitFestival Strings Lucerne undBalletschule Zug

    Fr 30. / 17.00 – 02.00 UhrLandsgemeindeplatzZuger Seefest

    STÄDTISCHE ANLÄSSE / KULTURVERMITTLUNG

    Weitere Veranstaltungskalender: www.stadtzug.ch, www.kulturkalenderzug.ch, www.igkulturzug.ch,www.zugtourismus.ch. Das Kulturapp für unterwegs: www.zurichparkside.ch

  • März 2012Stadtmagazin Nr. 1Seite 35

    Notfallnummern

    Ärztlicher Notfalldienst0900 008 008Die dargebotene Hand143Elternnotruf, 24 Stunden041 710 22 05Feuerwehr118Kantonstierarzt041 728 35 09Polizei-Notruf117Rega1414Sanitätsnotruf144Spitex041 729 29 29Toxikologischer Notfalldienst145Zahnärztlicher Notfalldienst0844 224 044

    Wichtige Nummern

    Abteilung Kind Jugend Familie041 728 23 43Alkohol- und Suchtberatung041 728 39 39AndreasKlinik Cham041 784 07 84Arbeitsvermittlungszentrum RAV041 728 25 88Auskunft Inland1811Bahnhof SBB0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)Behindertentransport Zug(Tixi-Zug)041 711 84 84Bibliothek Zug041 728 23 13Öffnungszeiten:Mo-Fr 9.00 –19.00 UhrSa 9.00 – 16.00Diakoniestelle / SozialberatungLeuchtturm041 727 60 70Frauenzentrale Zug041 725 26 66Fundbüro041 728 45 20Hallenbad Herti041 741 81 77Hallenbad Loreto041 728 69 70

    Hauptpost, Poststellen0848 888 888Kantonsspital Zug-Baar041 399 11 44Kinder- undJugendberatung Zug041 711 00 06Musikschule041 709 00 90Ökihof (ZEBA)041 783 03 40Pro Senectute041 727 50 50Reisezentrum ZVB/ZBB/SGZ/SBB041 728 58 60Schulsozialarbeit079 794 09 43Stadtschulen041 728 21 40Stadtverwaltung Zug041 728 15 15Steuerverwaltung Zug041 728 26 11Wetterauskunft1600Zug Tourismus041 723 68 00Zuger Fachstelle punkto Jugendund Kind041 728 34 40Zuger Polizei041 728 41 41

    2012

    Fasnachtsmontag Montag, 20. FebruarKarfreitag Freitag, 6. AprilOstermontag Montag, 9. AprilFrühlingsferien Samstag, 14. April – Sonntag, 29. AprilAuffahrtsferien Donnerstag, 17. Mai – Sonntag, 20. MaiPfingstmontag Montag, 28. MaiFronleichnam Donnerstag, 7. JuniWeiterbildungstag Lehrpersonen Freitag, 8. JuniSommerferien Samstag, 7. Juli – Sonntag, 19. AugustSchulbeginn Montag, 20. AugustHerbstferien Samstag, 6. Oktober – Sonntag, 21. OktoberAllerheiligen Donnerstag, 1. NovemberWeihnachtsferien Samstag, 22. Dezember – Sonntag, 6. Januar

    2013

    Sportferien Samstag, 2. Februar – Sonntag, 17. FebruarKarfreitag Freitag, 29. MärzOstermontag Montag, 1. AprilFrühlingsferien Samstag, 13. April – Sonntag, 28. AprilAuffahrtsferien Donnerstag, 9. Mai – Sonntag, 12. MaiPfingstmontag Montag, 20. MaiFronleichnam Donnerstag, 30. MaiWeiterbildungstag Lehrpersonen Freitag, 31. MaiSommerferien Samstag, 6. Juli – Sonntag, 18. AugustSchulbeginn Montag, 19. AugustHerbstferien Samstag, 5. Oktober – Sonntag, 20. OktoberAllerheiligen Freitag, 1. NovemberWeihnachtsferien Samstag, 21. Dezember – Sonntag, 5. Januar

    FERIENKALENDER WICHTIGE NUMMERN

  • f

    Eine Schere, ein bisschen Leimund schon ist der Zytturm gebaut!1. ausschneiden2. ausmahlen3. zusammenkleben

    Lade ein Fo

    to von deine

    m Zytturm a

    uf www.face

    book.com/s

    tadtzug.

    Unter allen

    Einsendunge

    n verlosen w

    ir einen tolle

    n Kinder-Ge

    schenkskorb

    .

    Einsendesch

    luss 31. Mä

    rz 2012.

  • Kennst du das Wahrzeichen von Zug? Genau –es ist der Zytturm. Aber weisst du auch, wofürder Zytturm früher gebraucht wurde und dasses hier einen der schönsten Ausblicke überdie Stadt Zug gibt ? Text Seraina Koller, Foto Stefan Kaiser

    Der grosse Schlüsselvom Zytturm

    Ob mit dem Velo, dem Bus oder zu Fuss,der Zytturm ist leicht zu erreichen. Auf, zumKolinplatz! Bei der Zuger Polizei kannstdu den grossen Schlüssel zum Turm gegendeinen Ausweis eintauschen. Die Polizeifindest du direkt neben dem Zytturm. Dochnun solltest du den Turm zuerst einmal vonunten anschauen.

    Früher hatten nur wenige Leute eine UhrNur am Zytturm konnten die Einwohner vonZug die Zeit ablesen. Dies ist der Grund,warum der Turm heute noch Zytturm heisst.Aber am Zytturm hat es noch eine zweiteUhr, die astronomische Uhr. Sie befindetsich darunter und zeigt das aktuelle Stern-zeichen, den Mondstand und den Wochen-tag an. Doch jetzt gehts ab in den Turm.

    Nun heisst es: TreppensteigenAuf dem Weg zur Turmspitze läufst du anzwei alten Gefängniszellen vorbei. Früherwurden Verbrecher hier festgehalten. Auchdas Uhrwerk kannst du von innen bewun-dern. Oben angekommen, stehst du imFöhnwächterstübchen. Hier schaute früherein Wächter Tag und Nacht in die Stadthinaus. Wieso ? Um die Leute mit einemlauten Horn zu warnen, wenn ein Feuer aus-brach. Denn die meisten Häuser warenfrüher aus Holz gebaut und fingen deshalbschnell an zu brennen. Nun, da du allesmit eigenen Augen gesehen hast, kannstdu noch die schöne Aussicht über die Stadtund den See geniessen.

    Lust, den Zytturm selber zu erkunden?Dann hol doch einen Kinderstadtplan amSchalter von Zug Tourismus ab.

    RÄTSEL : DIE RATTE AM ZYTTURMHast du die aufgemalte Ratte am Zytturmschon entdeckt? Nicht? Dann stelle dicheinmal vor den Zytturm und schau genauhin. Oben rechts über dem Sims hat dieRatte ihr Plätzchen. Nun fragst du dichbestimmt, warum unsere Vorfahren eineRatte auf die Mauer des Zytturms gemalthaben. Diese Geschichte schaust dudir am besten als Video an unter:www.zfva.ch

  • Die Stadt Zug im FokusMärz 2012 Wir gehen raus

    Tony Spillmann

    Wir gehen rausEs ist Winter, es ist kalt. Ihnen aber sind Schnee,Regen und Eiswind egal. Das Stadtmagazin hat eineSeeschwimmerin, einen Fischer, einen Biobauer undein paar Stadtpräsidenten nach draussen begleitet.

    /ColorImageDict > /JPEG2000ColorACSImageDict > /JPEG2000ColorImageDict > /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 300 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 150 /GrayImageDepth -1 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.10000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /DCTEncode /AutoFilterGrayImages true /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict > /GrayImageDict > /JPEG2000GrayACSImageDict > /JPEG2000GrayImageDict > /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict > /AllowPSXObjects false /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName () /PDFXTrapped /False

    /CreateJDFFile false /Description > /Namespace [ (Adobe) (Common) (1.0) ] /OtherNamespaces [ > /FormElements false /GenerateStructure false /IncludeBookmarks false /IncludeHyperlinks false /IncludeInteractive false /IncludeLayers false /IncludeProfiles false /MultimediaHandling /UseObjectSettings /Namespace [ (Adobe) (CreativeSuite) (2.0) ] /PDFXOutputIntentProfileSelector /DocumentCMYK /PreserveEditing true /UntaggedCMYKHandling /LeaveUntagged /UntaggedRGBHandling /UseDocumentProfile /UseDocumentBleed false >> ]>> setdistillerparams> setpagedevice