März 2016 No 1 - VDAC
Transcript of März 2016 No 1 - VDAC
Federation of German-American Clubs e.V.
Verband der Deutsch-Amerikanischen
Clubs
März 2016 | No 1
IN DIESER AUSGABE
IN THIS ISSUE
Einladung zur Convention in BerlinPecha Kucha – PowerPoint als EventMagnolienball im Hotel Bayerischer Hof in MünchenCharity Bazaar in Hamburg
» 04» 13» 27» 30
©Fotolia
2 gazette N° 1 | März 2016
John B. Emerson
Botschafter der
Vereinigten Staaten
von Amerika in der
Bundesrepublik
Deutschland
Prof. Dr. Werner
Weidenfeld
Centrum für
angewandte
Politikforschung
(Foto: CAP)
Georg Friedrich
Prinz von Preußen
(Foto: WikiMedia)
Horst Seehofer
Ministerpräsident des
Freistaates Bayern
(Foto: CSU)
Jürgen Hardt
Koordinator für
transatlantische
Zusammenarbeit im
Auswärtigen Amt
E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S
I M P R E S S U M
Herausgeber | Publisher:
Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.
c/o Jacob Schrot
Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg
Tel. 0176 31325598 · [email protected]
Redaktion | Editorial office:
Dana Kittel · E-Mail: [email protected]
Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne
Hayner Hefner übersetzt.
All English texts without bylines are
translated by Anne Hayner Hefner.
Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des
„Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.“
The “gazette“ is the official publication of the
“Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.“
(a registered non-profit organization).
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder. Die Redaktion behält
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Erscheinungsort: Stuttgart
gazette online: www.vdac.de
Titelbild:
Die gazette 2/2016 erscheint im Juli 2016.
Redaktionsschluss: 12. Juni 2016
Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und
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ausschließlich an die gazette-Redaktion:
Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen
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The gazette 2/2016 will be published
in July 2016.
Editorial Deadline: June 12, 2016
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to the gazette editor: [email protected] .
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Fred B. Irwin
Ehrenpräsident der
American Chamber of
Commerce in Germany
D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der
Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer
Spende unterstützen?
Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders
förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5
Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden
anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne
eine Spendenbescheinigung aus.
Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur
Verfügung:
T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation
of German-American Clubs (FGAC)
with a donation?
The FGAC is a non-profit organization for
the welfare of German-American international
friendship relations and given non-profit-
status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the
Federal German Tax Bureau in Wiesbaden.
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kind consideration:
Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überwei-
sungsformular immer zuerst die Stadt, dann den Club
und dann den Verwendungszweck einzutragen.
The Treasurer requests: When making bank transfers
to the Federation, please always list the city first,
then the Club and then the intended use of the funds.
Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS
3gazette N° 1 | März 2016
die Welt scheint dieser Tage durch
wachsende internationale Spannungen aus den
Fugen zu geraten. Mehr denn je braucht es die
transatlantischen Beziehungen, um omnipräsenter
Konfrontation Partnerschaft und Kooperation
entgegenzusetzen. Dabei ist es entscheidend,
dass der eigentliche Kern des transatlantischen
Bündnisses stark bleibt: der zivilgesellschaftliche
Kontakt zwischen den Menschen auf beiden Seiten
des Atlantiks. Seit bald sieben Dekaden arbeiten
der Verband und seine Mitgliederorganisationen
daran, mit Begegnung, Verständigung und
Freundschaft die deutsch-amerikanischen
Beziehungen zu fördern und voranzubringen. So soll
es auch in den nächsten sieben Dekaden sein.
In unserem aktuellen Verbandsjournal stellen
wir einige der Projekte und Veranstaltungen
vor, die unsere Mitgliederorganisationen in den
zurückliegenden Monaten erfolgreich durchgeführt
haben. Sie zeigen das außerordentliche
ehrenamtliche Engagement für eine Partnerschaft,
die sich nicht in der Erinnerung an den Kalten
Krieg erschöpft, sondern Zukunft und Perspektive
bietet. Ohne diesen unermüdlichen Einsatz von
unzähligen Aktiven für die transatlantischen
Beziehungen auf regionaler Ebene wären unsere
Verbandsprogramme, allen voran der Studenten-
und Jugendaustausch, nicht denkbar.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende
Einblicke in unser Verbandsleben mit dieser
neuesten Ausgabe unseres Journals gazette!
Ihr
Jacob Schrot
Präsident
I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L
Liebe Leserinnen und Leser der gazette,
Dear gazette Readers,
In the face of increasing international tensions,
the time appears to be out of joint. More than
ever, transatlantic relations are required to meet
omnipresent confrontation with partnership and
cooperation. In this context, it is indispensable to
strengthen the core of our alliance: the contact
between the people and civil societies on both
sides of the Atlantic. Since nearly seven decades,
the Federation and its member organizations work
towards strengthening the path of exchange,
understanding, and friendship, to foster and
grow the German-American partnership. We
will do so for the next seven decades.
The newest edition of our Federation’s journal
presents some of the projects and events that
our member organizations have successfully
organized and implemented in the past months.
They exemplify the extraordinary volunteer work
for a partnership that is more than a collective
Cold War memory: a friendship that provides
future and perspective. Without the tireless
effort of countless supporters on the regional
level for this transatlantic partnership, the
student and youth exchange as our Federation’s
flagship programs would not be possible.
I wish you exciting insights into our Federation’s
activities with our gazette journal!
Yours,
Jacob Schrot
President
VDAC AKTUELL | FGAC NEWSEinladung zur Convention in Berlin . . . . . . . . . 4
FORUM | FORUMErfurt – das grüne Herz Deutschlands als Gastgeber des Presidents Meeting . . . . . 6Jacob Schrot: Zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen . . . . . . . . . . . 7Initiative junger Transatlantiker bei der Münchener Sicherheitskonferenz . . . . . . . . . . 9GAC of Berlin: Das CARE-Paket wird 70. . . . 9Neue Reihe: „Typisch Amerika!?“ . . . . . . . 10Als der „candy man“ kam …. . . . . . . . . . . . . .12Pecha Kucha – Powerpoint als Event . . . . . . 13München ohne das Amerikahaus? Unvorstellbar! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14IWC Bamberg: Club-Geschichte von 1947 bis heute. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . 18
FORUM | FORUMAtlant. Initiative: Außenpolitik für Alle! . . . 20
VDAC ALUMNI CLUB NEWS VDAC Alumni Meeting and Thanksgiving Turkey Dinner in Duisburg . . . . . . . . . . . . . . . .21
STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE Kenneth Herrema: … es freut mich sehr, wieder in Deutschland zu sein. . . . . . . . . . . . .22William Boden Robertson: Adventsseminar in Duisburg 2015. . . . . . . . . 23Reise zu den Partneruniversitäten in Florida 24
CLUB NEWS DA Herrenclub München: Thanksgiving /Neujahrs-Dinner 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25IWC Karlsruhe: Weihnachtstee /GC J.W. Herman beim 49. Pfennigbasars . . . 26DAFC München: 65. Magnolienballs . . . . . .27DAG-SiWi: Schülergruppe zu Gast im Generalkonsulat Düsseldorf / Praktikantin des GK bei der DAG-SiWi . . . . . . . . . . . . . . . 28Thanksgiving / 10. Auslobung eines jährlichen Preises für Schülerfacharbeiten . . . . . . . . . . 29DAFC Hamburg: 65. Charity Bazaar – ein großes, schönes Ereignis! . . . . . . . . . . . 30DAFC Heidelberg: Pfennigbasar 2015 . . . . 32Spendenaktion „Heidelberg hilft“ . . . . . . . . . 33Nachruf für Marietta Stein . . . . . . . . . . . . . . 33DAG Neuss: US-GC Michael Keller feiert sein erstesThanksgiving in Deutschland . . . . 34
VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORKReise: VDAC Convention Berlin 2016 . . . . . . 35Reise: VDAC German-American Youth Seminar 2016 in Bremerhaven . . . . . . 36
Jacob Schrot
Präsident
President
E I N L A D U N G I N V I T A T I O N
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
69. Mitgliederversammlungdes Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) am
07. Mai 2016 in der Bundeshauptstadt Berlin
Zur Förderung der transatlantischen Partnerschaft, zur Erneuerung der historischen Bande zwischen beiden Seiten des Atlantiks, zur Stärkung der deutsch-
amerikanischen Freundschaft, lädt der VDAC seine Mitgliederorganisationen und interessierte Gäste zur Jahreshauptversammlung in die Bundeshauptstadt Berlin.
Die Tagesordnung umfasst Anträge zur Satzung, die Wahlen von Vorstand und Präsidium sowie eine Diskussion
zum Zustand der deutsch-amerikanischen Beziehungen.Neben der Sitzung sind Sie herzlich eingeladen,
am vielfältigen Rahmenprogramm teilzunehmen. Für Studierende und Jugendliche sind parallel weitere Aktivitäten geplant.
Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Wochenende!
69th Convention of the Federation of German-American Clubs (FGAC) on
May 07, 2016, in Berlin
To foster the transatlantic partnership, to renew the historic bonds between both sides of the Atlantic, to strengthen the German-American friendship, the Federation of German-American Clubs
cordially invites all member organizations and interested guests to the annual Convention. We will convene in the capital of Germany, Berlin.
The agenda includes matters of our constitution, elections to the board, and a discussion on the state of German-American relations.
In addition to our comprehensive agenda, you are invited to participate in our social program.
There are additional activities for students and adolescents.It offers a varied weekend!
TagungsprogrammFreitag, 06. Mai 2016 bis 17.00 Uhr Individuelle Anreise, Registrierung und Abholung der Tagungs mappen in den Hotels „Best Western Hotel Steglitz International“, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin und „Aletto Kudamm“, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin
19.00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212 / Eingang Uhlandstr., 10719 Berlin, www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte. Anmeldung erforderlich, Selbstzahler (Berliner und internat. Küche)
Samstag, 07. Mai 2016 9.00 Uhr Mitgliederversammlung im Best Western Hotel Steglitz International 12.30-13.30 Uhr Mittagessen im Best Western Hotel Steglitz International 13:30-17.00 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung 18.30 Uhr Sektempfang im Foyer des Best Western Hotel Steglitz International 19.30 Uhr Festbankett mit Abendprogramm im Best Western Hotel Steglitz International
Sonntag, 08. Mai 2016 09.00-12.00 Uhr Präsidiumssitzung des VDAC im Best Western Hotel Steglitz International.
RahmenprogrammSamstag, 07. Mai 2016 10.00-11.00 Uhr Stadtkern-Fahrt, Berlin vom Wasser aus (Moltkebrücke/Hbf), Kosten 11,00–13,00 €. Anmeldung erforderlich. Anschließend Spaziergang in Berlin-Mitte
Mittagessen individuell, Selbstzahler
14.00–15.30 Uhr Führung in der Humboldt-Box (Wiederaufbau des Berliner Schlosses im Humboldt-Forum) kein Eintritt, Anmeldung erforderlich
Sonntag, 8. Mai 2016 10.00–12.00 Uhr Führung im Museum „Story of Berlin“ im Bunker Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin, www.story-of-berlin.de Eintritt 10 Personen 16,00 €, 20 Personen 12,50 € Anmeldung erforderlich
Preliminary AgendaFriday, May 06, 2016 until 5 pm Arrival, registration and pick-up of the convention folders at „Best Western Hotel Steglitz International“, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, and „Aletto Kudamm“, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin7 pm Get-together at restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212 / Entrance Uhlandstraße, 10719 Berlin www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte Payable on site.Saturday, May 07, 2016 9 am Convention at Best Western (Best Western) Hotel Steglitz International12:30pm-1:30 pm Lunch at Best Western Hotel Steglitz International01:30pm-05:00 pm Continuation of the Convention6:30 pm Reception in the lobby of Best Western Hotel Steglitz International7:30 pm Celebratory banquet with evening program at Best Western Hotel Steglitz InternationalSunday, May 08, 2016 09.00 am-12:00 pm FGAC Board meeting at Best Western Hotel Steglitz International
Offered Social ProgramSaturday, May 07, 2016 10:00 am-11:00 am Sightseeingtour, Berlin from the water (Moltkebridge/ Main Station), cost 11.00–13.00 €, registration needed, then a walk through the inner city of Berlin. Lunch individual, payable on site02:00 pm – 03:30 pm Tour through Humboldt Box (reconstruction of the Berlin Castle) no entrance fee, registration neededSunday, May 08, 2016 10:00 am -12:00 am Museum Tour “Story of Berlin”, Bunker Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin www.story of Berlin, entrance: group of ten persons 16,00 €, group of 20 persons12,50 €, registration needed
Doris LinnePräsidentin des DAC Berlin
Jacob SchrotPräsident des VDAC
Doris LinnePresident GAC Berlin
Jacob SchrotPresident of the FGAC
4 gazette N° 1 | März 2016
5gazette N° 1 | März 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Anmeldung / Registration Convention 2016 in Berlin
Anmeldung als (bitte ankreuzen) Registration as (please check box):
Delegierter / Delegate
Stellv. Delegierter / Subst. Delegate
Beobachter / Observer
VDAC Board / FGAC Board
Gast / Guest
Name, Titel | Name, Title:
Vorname | First Name:
Anschrift | Mailing Address:
Telefon | Phone:
Email-Adresse | Email address:
Club:
Ich werde teilnehmen an (bitte ankreuzen) | I will participate in (Please check box).
Bis 10. April erbeten | reservation deadline April 10
Freitag / Friday bis 17 Uhr Individuelle Anreise, Registrierung und Abholung der Tagungsmappen in den Hotels Best Western Hotel Steglitz International, Albrechtstr. 2, 12165 Berlin, u. Aletto Kudamm, Hardenbergstr. 21, 10623 Berlin until 5 pm Arrival, registration and pick-up of the convention folders at Best Western Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, and Aletto Kudamm, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin 19.00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212/Eingang Uhlandstr., 10719 Berlin (www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte) 7.00 pm Get-together at restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212/Entrance Uhlandstr., 10719 Berlin Samstag / Saturday 09.00 Uhr Mitgliederversammlung im Best Western Hotel Steglitz International, Tagungspauschale ca. 25,00 € 09.00 am Convention at Best Western Hotel Steglitz International, meeting flat about 25.00 € 12.30-13.30 Uhr Mittagessen im Best Western Hotel Steglitz International 12.30 am-01.30 pm Lunch at Best Western Hotel Steglitz International 13.30-17.00 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung 01.30-05.00 pm Continuation of the convention 18.30 Uhr / 06.00 pm Sektempfang im Foyer des Best Western Hotel Steglitz International Reception in the lobby of Best Western Hotel Steglitz International 19.00 Uhr / 07.00 pm Festbankett mit Abendprogramm im Best Western Hotel Steglitz International / Kosten: 35 € p.P Celebratory banquet with evening program at Best Western Hotel Steglitz International / Cost: 35 € p.P. Sonntag / Sunday 09.00-12.00 Uhr Präsidiumssitzung des VDAC im Best Western Hotel Steglitz International 09.00 am-12:00 pm FGAC Board meeting at Best Western Hotel Steglitz International Samstag / Saturday 10.00-11.00 Uhr Stadtkern-Fahrt, Berlin vom Wasser aus, Kosten 11–13 € · Anmeldung erforderlich 10.00 am-11:00 pm Sightseeingtour, Berlin from the water, cost 11-13 € · registration needed · Lunch individual, payable on site 14.00-15.30 Uhr Führung i.d. Humboldt-Box (Wiederaufbau des Berliner Schlosses) kein Eintritt · Anmeldung erforderlich 2:00 pm – 03:30 pm Tour through Humboldt Box (reconstruction of the Berlin Castle) no entrance fee, registration needed Sonntag / Sunday Führung im Museum „Story of Berlin“ inkl. Bunkerführung, Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin. Eintritt: 10 Pers. 16,00 €/p.Pers., 20 Pers. 12,50 €/p.Pers. Anmeldung erforderlich Museum Tour “Story of Berlin” with Bunker Tour, Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin entrance: group of ten persons 16.00 €, group of 20 persons12.50 €, registration needed
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine offizielle Bestätigung. Bitte bringen Sie eine Kopie Ihrer Anmeldung mit zur Convention! You will receive an official confirmation of your registration. Please bring a copy of your registration to the Convention!
BEST WESTERN HOTEL STIEGLITZ INTERNATIONALSchlossstraße/Albrechtsstraße 2, 12165 Berlin, Tel. 030-790050, Fax 030-79005550,EZ/Tag 95 €, DZ/Tag 120 €, inkl. Frühstücksbüffett;E-Mail: [email protected] · www.si-hotel.com Reservierung bis / Reservation until: 08.04.2015verfügbar/available: EZ/Single: 40Stichwort/Keyword „VDAC 2016“
ALETTO HOTEL KUDAMMHardenbergstraße 21, 10623 Berlin,Tel. 030-233-214100, Fax 030-233214109,EZ/Single: 99 € p.P., inkl. Frühstück/breakfast,DZ/Single: 55 € p.P., inkl. Frühstück/breakfast;E-Mail: [email protected] · www.aletto.de Reservierung bis / Reservation until: 23.04.2015Verfügbar/Available: EZ/Single: 10 – DZ/Single: 10 Stichwort/Keyword „VDAC 2016“
ANMELDUNGEN | ANNOUNCEMENTPer Post: Bettina Weißgerber, Königsberger Str. 22, 73760 OstfildernPer E-Mail: [email protected]* Bitte kein Geld mit der Anmeldung überweisen. Alle Kosten werden direkt vor Ort bezahlt.* Please send no money with the registration. All costs will be paid directly on site.
Hotels | Accommodation:
6 gazette N° 1 | März 2016
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Text Dana Kittel Fotos Jörg Müller
Erfurt – das grüne Herz Deutschlands als Gastgeber des Presidents Meeting
Verbandstreffen der Clubpräsidenten und Vorstandsitzung
ERFURT. Der „Verband der Deutsch-Ameri-
kanischen Clubs“ hat sich Anfang Februar zum
jährlichen Treffen der Vereinspräsidenten in
Erfurt eingefunden. Horst Heilek, Präsident
der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Er-
furt, begrüßte die rund 30 Club-Vertreter aus
ganz Deutschland im Restaurant Pavarotti im
Gildehaus.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten Jacob
Schrot berichteten alle Vorstandsmitglieder über ihre
Tätigkeiten, Probleme und zukünftigen Pläne. Mike
Pilewski, Vorsitzender vom Studentenaustausch, infor-
mierte über seine Floridareise und den dortigen Uni-
versitäten. Einen ausführlichen Bericht dazu finden
Sie auf Seite 24.
Aufgelockert wurde die Sitzung durch einen Besuch
im Erfurter Rathausfestsaal, wo uns Ober bürgermeister
Andreas Bausewein bereits erwartete. Anhand der
historischen Wandbilder gab er einen kurzen Abriss
der Er furter Geschichte – von der Heiligen Elisabeth
über Martin Luther, den Reformator, bis zur Zerstörung
des Napoleon-Obelisken im Jahr 1814. Im Anschluss
informierte er uns über die aktuelle Lage und stand
den Mitgliedern des VDAC für Fragen zur Verfügung.
Ober bürgermeister Andreas Bausewein und
Jacob Schrot im Festsaal des Erfurter Rathauses
Mitgliederversammlung im Zunftraum des Gildehauses Foto © Dana Kittel
Nach kurzer Mittagspause wurde weiter im Gilde-
haus getagt. Es wurden die Planung für die Convention
in Berlin 2016 und der D-A Tag im Oktober besprochen.
Der Abend klang bei einem traditionellen thüringi-
schen Essen im „Goldenen Schwan“ aus.
Am Sonntagmorgen traf sich der Vorstand in der
kleinen Synagoge, einem Begegnungszentrum, um das
Boardmeeting abzuhalten. Vielen Dank an Horst Heilek
und den Erfurter Club für die Organisation.
Aufstellung zum Gruppenbild im Rathausfestsaal
7gazette N° 1 | März 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Text Jacob Schrot
Zur Zukunft der Transatlantischen Beziehungen
Der Hinweis auf die kommende Multipolarität der
internationalen Ordnung bei gleichzeitigem Bedeu-
tungsverlust der nordatlantischen Partnerstaaten ge-
hört mittlerweile zum guten Ton bei der Beantwortung
der Frage, wer die Welt in den kommenden Dekaden
wohl maßgeblich gestalten wird. Ob Tatsache oder
voreiliger Schluss: Europa und Deutschland können
kein Interesse an einer Erosion der bestehenden inter-
nationalen politischen Architektur haben. Multipolari-
tät bietet Stabilität für die jeweiligen Machtzentren,
zerreibt jedoch Klein- und Mittelmächte als Preis für
die Balance eines neuen Konzertes. Ein tiefere stra-
tegische Kooperation beider Seiten des Atlantiks ist
für Berlin in Kombination mit einem politisch wetter-
festen europäischen Haus die Lebensversicherung für
die Vitalität der liberalen Weltordnung. Neben dem
fast schon ritualisierten Beschwören der gemeinsa-
men Wertegrundlage müssen Europa und Amerika
eine kohärente strategische Vision von ihrer Rolle
im 21. Jahrhundert entwickeln, um ein neues tran-
satlantisches Kraftzentrum zu schaffen – politisch,
ökonomisch und zivilgesellschaftlich.
Während der Kalte Krieg ein oft introvertiertes
Verhältnis zwischen Westeuropa und Amerika im-
plizierte, welches in erster Linie auf die territoriale
Integrität des Bündnisses setzte, steht nunmehr die
gemeinsame Lösung geographisch externer Problem-
lagen auf der Tagesordnung. Vom Kampf gegen den
Terrorismus bis zum Zerfall des Mittleren Ostens steht
das transatlantische Bündnis vor zahlreichen gemein-
samen Herausforderungen. Während akute Konflikte
wie der syrische Bürgerkrieg und die Ukraine-Krise
zeigen, dass Europa und Amerika eine bemerkens-
werte Deckungsgleichheit in kurzfristigen Interessen-
lagen eint, fehlt in langfristig strategischen Fragen
eine kohärente Vision von der gemeinsamen Rolle
in diesem Jahrhundert. Wie sollen die wirtschaftli-
chen Wachstumslokomotiven im pazifischen Raum
in die existierende internationale Ordnung eingebet-
tet werden? Spiegeln die etablierten internationalen
Organisationen das globale Kräftegewicht noch ak-
kurat wider? Was ist die Zukunft von Staatlichkeit in
einer Phase des zunehmenden Verfalls von Ordnung?
Anstatt diese strategische Lücke mit dem redundan-
ten Hinweis auf die gemeinsame Wertegrundlage zu
übertünchen, muss das transatlantische Bündnis mit
konkreten Maßnahmen in der internen Kohäsion und
externen Geltung gestärkt werden, um auch in Zukunft
seine Werte und Interessen in der internationalen
Arena effektiv zu vertreten. Mit kurz-, mittel- und
lang fristigen Projekten müssen die kommenden Jahre
konkreten Fortschritt für die deutsch-amerikanische
und europäisch-amerikanische Kooperation bringen.
Handels- und Fiskalbeziehungen
Die Bundesrepublik ist auch in Zukunft auf freie
Handelswege und konsumstarke Exportmärkte als
Rückgrat ihres Wohlstandsgefüges angewiesen. Die
Vereinigten Staaten sind als eine der konsumfreudigs-
ten und dynamischsten Volkswirtschaften der Welt
ein wichtiges Puzzleteil, um das auf Export basie-
rende deutsche Wohlstandsmodell zu stützen. Die
Verhandlungen zur Transatlantischen Handels- und
Investitionspartnerschaft (TTIP) stellen den derzei-
tigen Wesenskern der europäisch-amerikanischen
Wirtschaftskooperation dar. Während ein gemein-
samer Handelsraum knapp ein Drittel des globalen
Handels und etwa die Hälfte des weltweiten Brutto-
inlandsproduktes auf sich vereinen würde, liegen die
wirtschaftlichen Potenziale weit höher als im Abbau
von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen.
Erstens sollte eine tiefe und umfassende Freihan-
delszone neben den Grundsätzen des freien Waren-,
Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs auch Arbeit-
nehmerfreizügigkeit verbürgen. Für die jungen Ge-
nerationen auf beiden Seiten des Atlantiks ist es zur
Selbstverständlichkeit geworden, ihr Arbeitsleben
international zu verbringen. Die Anerkennung von Be-
rufs- und Schulabschlüssen ist zentral für die Bewe-
gungsfreiheit von europäischen und amerikanischen
Arbeiternehmern. Die Ermöglichung von mehr Freizü-
gigkeit im transatlantischen Arbeitsmarkt würde TTIP
eine stärkere Legitimationsgrundlage im öffentlichen
Bewusstsein verschaffen.
Zweitens sollten nach der Ratifizierung des Abkom-
mens Beitrittsverhandlungen mit Drittstaaten aufge-
nommen werden, um TTIP zu einer expandierenden
Prosperitätszone weiterzuentwickeln. Dabei würde ein
Fokus auf die Integration rechtsstaatlicher Demokra-
tien den politischen Wert der Freihandelszone weiter
stärken, da die ökonomische Vernetzung in Verbindung
mit gemeinsamen politischen Grundsätzen eine starke
Basis für geopolitische Kooperation legt. Eine neue
wirtschaftliche Dynamik der Staaten, die Grundsätze
nicht nur ökonomischer, sondern auch politischer Na-
tur teilen, würde dem transatlantischen Bündnis eine
neue Sogwirkung verleihen. Die Europäische Union
und die Vereinigten Staaten sollten TTIP aus diesem
Grund eine Zutrittsklausel beifügen.
Drittens sollte mit der Vertiefung ökonomischer
Kooperation auch fiskalpolitisch zunehmend Konsens
gefunden werden. Während die EU in Punkto Eigen-
kapitalvorschriften im Sinne der Basel III Beschlüsse
vergleichbar hohe Standards implementiert hat, haben
die Vereinigten Staaten mit der teilweisen Wiederein-
führung des Trennbankensystems im Zuge des Dodd-
Frank Acts eine wichtige Brandmauer in ihrem Finanz-
system errichtet. Eine immer stärkere wirtschaftliche
Verquickung setzt zwingend voraus, dass Kredit- und
Kapitalfluss als Blutkreislauf der wirtschaftlichen Ent-
wicklung einem möglichst einheitlichen Regelwerk un-
terworfen sind. Da auf Ebene der G-20 wenig konkreter
Handlungsfortschritt zu erwarten ist, sollten Europa
und Amerika in Form einer gemeinsamen Bankenauf-
sicht die Vorreiterrolle einnehmen.
Politische Zusammenarbeit
Viertens sollte die NATO als Schlüsselstein der
Verteidigungsarchitektur beider Seiten des Atlantiks
im Rahmen des oft zitierten „Burden Sharing“ und
„Smart Defense“ konkrete Maßnahmen ergreifen, um
ein tatsächlich neues Gleichgewicht der Lasten zu
schaffen. Das vertraglich vereinbarte Ziel, dass je-
der teilnehmende Staat zwei Prozent seines Brutto-
inlandsproduktes für Verteidigung aufwendet, bleibt
zwar relevant, trifft aber nicht den Kern eines fairen
Arrangements. Vielmehr bedarf es eines umfassen-
den Fahrplans, welche Kontingente und Kapazitäten
8 gazette N° 1 | März 2016
redundant sind und multilateral organisiert werden
können. In Fragen der Ausgaben für Sicherheit und
Verteidigung lebt Europa kostensparend unter dem
amerikanischen Schutzschirm, darf den Bogen jedoch
nicht derart überspannen, dass in Washington eine
neue Kosten-Nutzen-Kalkulation zu einem trotzigem
Rückzug amerikanischen Engagements in Europa führt.
Fünftens sollte die Europäische Kommission tur-
nusmäßige „Regierungskonsultationen“ nach dem
Vorbild der deutsch-französischen und deutsch-israe-
lischen Partnerschaft abhalten, um Abstimmungspro-
zesse zu verdichten und Zusammenarbeit zu instituti-
onalisieren. Neben sporadischem Austausch können
grundsätzliche strategische Überlegungen so in einem
festen institutionellen Rahmen getroffen werden. Dies
könnte auf der Grundlage des existierenden EU-US-
Gipfels geschehen, der sich in den vergangenen Jah-
ren jedoch in erster Linie mit aktuellen Brandherden
und selten mit langfristiger Strategie beschäftigte.
Sechstens gehört zu jeder konstruktiven Zusam-
menarbeit auch die Definition von Grenzen der Gemein-
samkeiten. Im Zuge der Enthüllungen der Aktivitäten
der National Security Agency (NSA) versuchte die
Bundesrepublik außenpolitisch, die Spielregeln der
geheimdienstlichen Arbeit in Form eines „No-Spy“
Abkommens zu ändern. Dieser Versuch ist gescheitert,
was jedoch nicht die Notwendigkeit der Definition
von Grenzen im nachrichtendienstlichen Zusammen-
spiel mindert. Eine enge Kooperation bei der Bekämp-
fung von Terrorismus, organisiertem Verbrechen und
schwerster Kriminalität ist auch weiterhin ein Pfeiler
transatlantischer Kooperation. Jedoch muss die Bun-
desrepublik ihre Kapazitäten zur technischen Abwehr
spürbar erhöhen, um sowohl Bürger als auch Unter-
nehmen vor Spionage zu schützen. Die Bundesrepublik
investiert nach wie vor zu wenig in eine tatsächliche
Aufwertung ihrer technischen Cyber-Abwehrkapazi-
täten. Des Weiteren sollte Deutschland seine Cyber-
Abwehrmaßnahmen zentral unter die Zuständigkeit
des Verteidigungsministeriums stellen.
Siebtens wäre die Einsetzung von gemeinsa-
men Sondergesandten ein Schritt, um sowohl inter-
ne Kohärenz, als auch externe Entschlossenheit zu
unterstreichen. Bei Herausforderungen wie der Be-
kämpfung von Epidemien und der Neubelebung des
Fortsetzung von Seite 7
...............................Nahost-Friedensprozesses sind die Interessenlagen
zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten
Staaten oft derart deckungsgleich, dass eine gemein-
same Stimme und zentrale Koordinierung von diploma-
tischer Aufmerksamkeit die Konfliktlösungskompetenz
des Bündnisses stärken kann.
Zivilgesellschaftliche Kooperation
Das tatsächliche Fundament der transatlantischen
Kooperation bilden jedoch die gesellschaftlichen Be-
ziehungen zwischen Europäern und Amerikanern. Der
kulturelle und zivilgesellschaftliche Austausch zwi-
schen beiden Seiten des Atlantiks ist die DNA des
beidseitigen Verhältnisses. Demokratien leben von der
Rückkopplung politischer Entscheidungsprozesse zur
Bevölkerung, weshalb transatlantische Beziehungen
nicht auf eine bloße Chiffre für Sicherheitskonferenzen
und Freihandelsabkommen reduziert werden dürfen.
Um diesen Schlüsselaspekt zu stärken, sollten
die Vereinigten Staaten achtens die Regulierungen
zur visumfreien Einreise (ESTA) auf den gesamten
Geltungsbereich der Europäischen Union ausdehnen,
um Mobilität und Tourismus zu stärken, aber auch
um redundante Bürokratie zu beseitigen. Langwieri-
ge Verfahren zur Ausstellung von Touristen-Visa, die
sowohl für den amerikanischen Staat, als auch für
die betreffenden europäischen Bürger Kosten- und
Zeitaufwand bedeuten, sind eine Hürde für die zivil-
gesellschaftliche Vernetzung.
Neuntens sollten EU und USA Verhandlungen zur
Schaffung einer „Freihandelszone des Wissens” auf-
nehmen, um Europa und Amerika auch weiterhin zum
Motor von Innovation und Forschung zu gestalten.
Dies bedeutet konkret die Verkürzung und Vereinfa-
chung des Ausstellungsverfahrens von Studentenvisa
und die verstärkte Förderung der Zusammenarbeit
führender Forschungsinstitute. Die internationale
Mobilität der jungen Generationen würde gestärkt
und protek tionistische Hürden für eine gemeinsame
Bildungs- und Forschungsanstrengung abgebaut wer-
den. Nur ein Bruchteil derjenigen Studenten, die auf
der jeweils anderen Seite des Atlantiks einen Stu-
dienabschluss erwerben, erhalten derzeit auch die
Möglichkeit, das erworbene Wissen im jeweiligem
Arbeitsmarkt einzubringen. Im universitären Bereich
sollte die Vergabe von Visa für Postgraduierte daher
an die große Nachfrage adaptiert werden.
Zehntens sollten die Mitgliedsstaaten der Euro-
päischen Union ihre Anstrengungen zur kulturellen
Diplomatie im zivilgesellschaftlichen Bereich verstär-
ken. Während die Vereinigten Staaten in Form von
Amerika-Häusern, einer großen Anzahl diplomatischer
Einrichtungen und zahlreicher Transatlantikorganisa-
tionen nachhaltig Präsenz auf europäischem Boden
zeigen, unternimmt Europa zu wenig, um nicht nur in
den Metropolen, sondern auch in ländlichen Regio-
nen Amerikas die Vielfalt europäischer Gesellschaft,
Politik und Kultur im Dialog abzubilden. Angesichts
dessen, dass 24 Prozent aller Amerikaner deutsche
Wurzeln in ihrem Stammbaum nachweisen, besitzt
die Bundesrepublik hierbei besonders großes Poten-
zial für kulturelle Diplomatie. In den vergangenen
zwei Jahrzehnten gab es auf der schulischen Ebene
einen teils dramatischen Rückgang des Angebots von
Deutsch als Fremdsprache – hier liegt nicht nur eine
Herausforderung, sondern auch eine konkrete Chance,
ein zivilgesellschaftliches Fundament für die euro-
atlantische Partnerschaft zu stärken.
Zwei Handlungsebenen sind entscheidend, um
die transatlantischen Beziehungen konstruktiv wei-
terzuentwickeln. Erstens muss das Bündnis intern mit
ambitionierten politischen, wirtschaftlichen und zivil-
gesellschaftlichen Projekten auf eine Selbststärkung
hinwirken. Zweitens müssen Europa und Amerika auf
der Grundlage dieses erneuerten Fundamentes eine
gemeinsame strategische Vision für ihre externen
Beziehungen entwickeln. All dem muss die Einsicht
zugrundeliegen, dass beide Seiten des Atlantiks ein-
ander brauchen, um auch in diesem Jahrhundert für
ihre Werte und Vorstellungen von Frieden, Freiheit
und Wohlstand einzutreten. Das Jahr 2016 kann ein
entscheidender Moment werden, um dem transatlan-
tischen Bündnis neue Kraft zu verleihen.
Jacob Schrot ist Präsident des Verbandes der
Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) und Gründer
der Initiative junger Transatlantiker (IjT). Dieser Beitrag
spiegelt seine persönliche Meinung wider.
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
9gazette N° 1 | März 2016
Teilnahme der Initiative junger Transatlantiker an der Münchener Sicherheitskonferenz
„Das CARE-Paket wird 70“
Text Tim Seegler Fotos Initiative junger Transatlantiker
Text Doris Linne Foto Care
Initiative junger Transatlantiker
German-American Club of Berlin (bisher German-American Women‘s Club of Berlin)
Mitglieder der Initiative junger Transatlantiker
nahmen zum Auftakt der 52. Münchener Sicherheits-
konferenz jeweils an einem Auftaktpodium zum The-
ma „Trolls, Hackers and Extremists – The Fight for
a Safe and Open Web“ im Bayerischen Hof sowie
am sicherheitspolitischen Gespräch der Bayerischen
Staats regierung und der Deutsch-Atlantischen Gesell-
schaft zur Thematik „Die NATO und der Ferne Osten –
Heraus forderungen und Strategien für die gemein-
same Sicherheit“ teil.
Im Rahmen unseres Jour fixe hielt im Januar
Anika Auweiler, zuständig für Öffentlichkeits-
arbeit in der Organisation CARE, einen Vortrag
über die Geschichte von CARE und das aktuelle
Engagement der Organisation.
Am 27. November 1945 von 22 amerikanischen
Wohlfahrtsverbänden in den USA gegründet, half
CARE mit über 100 Millionen Care-Paketen der Zivil-
bevölkerung im hungernden Nachkriegseuropa. Eine
der größten Hilfsaktionen der Geschichte begann, die
mit der Berliner Luftbrücke 1948/49 ihren Höhepunkt
erlangte.
Den meisten ist nicht bekannt, dass CARE heute
eine der größten, unabhängigen internationalen Hilfs-
organisationen ist, mit 14 nationalen Organisationen
unter dem Dach von CARE International, mit 10.000
Mitarbeitern.
Das Besondere an CARE ist, dass die Organisation
nicht nur Überlebens- und Aufbauhilfe in über 90 der
größten Kriegs- und Armutsgebieten der Welt leistet,
sondern sich weltweit mit Projekten im Zusammen-
hang mit dem Klimawandel engagiert und parallel zur
Hungerhilfe unzählige Frauenprojekte unterhält, um
Frauen Zugang zu Bildung und einem selbstbestimmten
Leben zu verhelfen.
Unter dem Motto „Deutschland sagt Danke. Vor
70 Jahren half uns das CARE-Paket, jetzt helfen
wir,“ gedenkt CARE im Jubiläumsjahr 2015/2016 der
eigenen Geschichte und verbindet das historische
Engagement der amerikanischen Zivilgesellschaft
mit dem Appell, etwas von der damals erfahrenen
Unterstützung nun an diejenigen weiterzugeben, die
diese Hilfe heute benötigen.
Ziel dieser deutschlandweiten Aktion ist, 70.000
Jubiläums-Spenden-CARE-Pakete zu sammeln durch
Spenden oder durch die Jubiläums-Aktion „70 gute
Taten für Menschen in Not.“
Deshalb ist geplant, CARE im Rahmen der Con-
vention in Berlin die Möglichkeit zu geben, sich vor-
zustellen und für die Jubiläumskampagne zu werben.
Unsere Idee ist, dass Mitgliederclubs des Verbands
sich vorab an der Spendenaktion beteiligen (durch
Benefizaktionen, Tombolas), so dass schon bei der
Convention ein paar „CARE-Pakete“ an den General-
sekretär der Organisation, Herrn Zentel, überreicht
werden können.
Für Rückfragen steht Frau Auweiler gerne zur
Verfügung: [email protected]
F O R U M | F O R U M
10 gazette N° 1 | März 2016
Beim Schreiben meiner Autobiografie war ich
sowohl als Porträtmaler als auch als Landschafts-
maler unterwegs. Ich wollte die Hauptfiguren mei-
ner Lebens geschichte auf ihren Lebenswegen und
Wegkreuzungen ins Bild setzen. Besonders als Sozio-
loge fühlte ich mich gedrängt, den gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und politischen Hintergrund, vor dem
diese Lebenswege begangen wurden, zu beleuchten.
In Verbindung mit der gesellschaftlichen Entwick-
lung Österreichs, der Bundesrepublik Deutschland und
den Vereinigten Staaten von Amerika und den damit
verwobenen Geschichten wird den Zäsuren meines
Lebenslaufs erst Gestalt verliehen. Die Autobiografie
erhielt so eine zeitliche Struktur, woraus sich verschie-
dene Lebensphasen ergaben:
1. Die Kindheit in Altenmarkt im und nach dem
Krieg mit Volksschule in Altenmarkt im Pongau,
Österreich.
2. Die Jugendzeit in Altenmarkt im Pongau mit
dem Besuch der Hauptschule in Radstadt und der
Handelsakademie mit Internat in Salzburg.
3. Der akademische Bildungsweg von Paris über
Innsbruck und Berlin nach New York City.
4. Der Berufs- und Familienweg von New York
über Norman, Oklahoma, und Wien nach Duisburg
und Ratingen.
Die Zeitspanne von meiner Geburt in einem
Berg dorf im Salzburger Land bis zur Berufung auf
den Lehrstuhl für Soziologie an der damaligen
Hermännchen
mit seinen zwei
besten Freundinnen:
Oma Rosa Zillinger
und Nachbarin
Wetti Warter, 1944
Text und Fotos Hermann Strasser
Typisch Amerika!?
Hermann Strasser, Jahrgang 1941, emeritierter
Professor für Soziologie der Universität Duisburg-
Essen, stellt seine Lektionen vor, die er aus seinen
Aufenthalten in den USA und Begegnungen mit Ameri-
kanern mitgenommen und in seiner kürzlich erschienen
Autobiografie festgehalten hat:
Hermann Strasser
Die Erschaffung meiner Welt: Von der Sitzküche
auf den Lehrstuhl.
2. Auflage Amazon / CreateSpace, 2015.
632 S. € 19,99, E-Book Kindle € 9.99.
Es geht um Erfahrungen, die ich während meines
Amerika-Aufenthalts als Fulbright-Stipendiat zwi-
schen 1968 und 1972, aber auch danach bei Reisen
durch das Land, Besuchen bei Freunden, bei Vorträ-
gen und Gastprofessuren oder bei der Teilnahme an
Kongressen immer wieder gemacht habe. Ich habe
sie in meiner Autobiografie als „typisch amerikanisch“
oder „typisch Amerika“ bezeichnet – nur bei der ersten,
heute präsentierten Geschichte nicht, denn hier geht
es um eine Geste, die Deutsche und Österreicher mit
Amerika ganz automatisch verbinden. Ich überlasse
es dem Leser und der Leserin, zu beurteilen, ob die-
se Beschreibungen, die sich manchmal wie Lobhu-
deleien oder Brandmarkungen anhören, richtig und
angemessen sind.
Liebe Leserinnen und Leser,
in der ersten gazette des Jahres 2016 kom-
men wir zum Ende unserer Reihe der Amerika-
häuser. In dieser Ausgabe stellt sich das
Amerika haus München vor. Ich danke nochmals
allen Häusern für ihre interessanten Artikel und
Bilder, die sie uns im Laufe der Jahre haben
zukommen lassen.
One series ends, two new are coming.
Viele Clubs/Gesellschaften unseres Verbandes
haben bald ihre 60-jährigen Jubiläen, manche
sind sogar noch älter. Jeder Verein hat eine
andere Gründungsgeschichte und natürlich ha-
ben alle ihren eigenen Stil. In den kommenden
gazettes werden sich all unsere Vereine vor-
stellen, von der Gründung bis zur heutigen Zeit.
Wir starten mit der Atlantischen Initiative Berlin
und dem Internationalen Frauen club Bamberg.
In der zweiten neuen Reihe „Typisch Ame-
rika!?“ schreibt Hermann Strasser über seine
Erfahrungen mit den „Amis“ und Amerika, als
Kind in Deutschland und als Fulbright-Stipen-
diat in Amerika. Stimmen Sie zu? Sehen Sie
es anders? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
Ein weiterer Forumartikel informiert über
„Pecha Kucha“ – ein Trend aus Fernost. Das ist
die neue Art, mit Powerpoint zu präsentieren.
Ich denke, viele Städte, in denen unsere Clubs
und Gesellschaften sitzen, haben schon Pecha
Kucha Nights. Vielleicht sind Sie schon dabei?
In Erfurt jedenfalls sieht man im Publikum schon
viele DAGler.
Ich wünsche Ihnen eine interessante, span-
nende zum Nachdenken anregende Lektüre.
Ihre
F O R U M | F O R U M
Neue Reihe:
Dana Kittel RedakteurinEditor
11gazette N° 1 | März 2016
Gesamthochschule Duisburg, heute Universität
Duis burg-Essen, ist der entscheidende Abschnitt
in meinem Leben, jedenfalls im biografischen Sinne.
Die Erfahrungen mit Amerika und seinen Menschen
beginnen bereits in der Kindheit mit den Besat-
zungstruppen und dem „candy man“ und reichen
über Erfahrungen mit Studenten, Diskriminierungen,
Grenzkontrollen, Wohnungseinbrüchen und dem
Erwerb des Führerscheins bis zu meinen fiktiona-
len Begegnungen mit John F. Kennedy und Paul
New man. Sie wurden in verschiedenen Kapiteln der
Autobiografie zu Papier gebracht; einige Geschich-
ten waren auch schon Teil meiner autobiografischen,
Hermann Strasser am Highway One, Kalifornien, 2009
Hermann Strasser, 2013
keineswegs nur abwegigen, Kurzgeschichten
„Gestatten, bestatten!“ (Duisburg: Gilles & Fran-
cke Verlag, 2012, 181 S., € 14,60).
Diese Erfahrungen, die ich auf den Wegen mei-
nes Lebens machte, lieferten den Stoff für meine
Wahrnehmungen, die meine Gene speicherten. Der
Mensch macht Erfahrungen, konstruiert Gedanken,
kommuniziert Ideen und Gefühle und erinnert sich.
Diese Gedanken und Gefühle wurden auch zu meiner
Lebensweise. Sie macht meine Identität aus, die sich
als ein Archiv der Begegnungen und gemachten Er-
fahrungen entpuppt. Der Mensch ist ja im Gegensatz
zum Hund oder zur Katze organisch unterausgestattet.
Der fehlende Instinkt wird durch Werte und Symbole,
Sitten, Bräuche und Verhaltensregeln ersetzt. Der
Mensch, auch der Zuwanderer und der Einheimi-
sche, passt sich also über seine Lebensweise an die
Herausforderungen seiner natürlichen und sozialen
Umwelt an. Und er ist ein findiger Anpasser, was nicht
nur die Pilgrim Fathers und die Cowboys, sondern
auch ihre indianischen Vorgänger im Wilden Westen
und anderswo bewiesen haben.
Wir haben zwar fünf Sinne, die aber nur einen
kleinen Teil unserer Welt aufnehmen. Deshalb werden
Erinnerungen, auch Biografien, in denen sie ihren Nie-
derschlag finden, ständig umgeschrieben, wenn sich
die Kontexte der Erinnerungen ändern. Denn wirklich
ist nur, was wir mit Hilfe der Sprache zum Ausdruck
bringen. Deshalb will ich jetzt die Beschreibung einiger
Lebensweisen der Amis präsentieren, die ich mehr
oder weniger als Lehren fürs Leben erlebt habe. Gerne
würde ich Sie, liebe Leser und Leserinnen, auch fragen,
ob sie wirklich typisch amerikanisch sind. Ich beginne
hier mit meiner ersten Begegnung mit den Amis, den
GIs, und setze dann in den nächsten Ausgaben der
gazette mit weiteren Lektionen der typisch amerika-
nischen Art fort. Antworten sind auch willkommen
unter: [email protected].
F O R U M | F O R U M
12 gazette N° 1 | März 2016
F O R U M | F O R U M
so etwas wie ein Zweitehand-Laden. Vor allem Schuhe
wurden abgegeben und verkauft. Wie mein Vater über-
haupt gern „schacherte“, d. h. verkaufte und feilschte.
[…] Auch die amerikanischen Soldaten wurden be-
stohlen, denn sie hatten Schokolade, Zigaretten und
Konserven. Und viele Mädchen ließen sich aus Not
mit GIs auf so manche „Gspusi“ ein, obwohl die GIs
in dem 1944 vom US-Kriegsministerium herausgege-
benen „Pocket Guide to Germany“ vor den möglichen
Folgen dieser Liebschaften gewarnt wurden. […] „Al-
les drehte sich um Kalorien“, beschrieb der Salzburger
Historiker Thomas Weidenholzer diese Zeit. Und die
Care-Pakete der Amerikaner mit Mehl, Speck, Butter,
Rosinen und jeweils einem Batzen Hoffnung kamen
erst ab Mitte 1946 zur Verteilung. […]
Allein unser Garten war eine blühende Landschaft,
und die Ribiselstauden für mich fast schon ein Ge-
schenk Gottes. Ich mochte einfach die Ribisel, pardon:
die Johannisbeeren, sie schmeckten so gut, und der
rückwärtige Teil unseres Gartens war voll davon, da-
neben auch noch Apfelbäume. Und mein Vater konnte
es nicht lassen und baute immer wieder Kren an, wie
Meerrettich in Österreich, Bayern und Tschechien ge-
nannt wird, rieb ihn mit Inbrunst und servierte ihn nicht
nur zu den Frankfurter Würsteln, sondern auch zum
Tafelspitz und wo immer er passte und er die Riecher
auf seiner Seite hatte. […] Auch deshalb war meinen
Eltern der Garten heilig, und noch heute sehe ich das
Schild, das vor unserem Garten in Richtung Straße
stand und auf dem warnend zu lesen war: „Achtung:
Starkstrom im Garten!“ Die Not machte erfinderisch.
Unter den amerikanischen GIs, die die genüssliche
Schokolade verteilten, könnte auch ein gewisser Mr.
Kerbo gewesen sein – der Vater eines meiner ersten
Studenten an der University of Oklahoma in Norman,
wo ich als Gastprofessor 1971/72 im Soziologie-De-
partment lehrte. Harold Kerbo hatte sich damals auf
dem Weg zum Abschluss des Master-Studiengangs
befunden, bevor er zur Promotion an das Virginia Poly-
technic Institute and State University ging. Wir wurden
Freunde, er kam auch als Gastprofessor in den neunziger
Jahren nach Duisburg, und 1998 machten wir uns an
die Recherchen für ein Buch über Modern Germany für
amerikanische College-Studenten. In den vielen Diskus-
sionen über Deutschland und Österreich entdeckten wir,
dass sein Vater als GI bei der Besetzung des Landes
Salzburg beteiligt und möglicherweise einer der „candy
men“ war. Welch‘ ein wunderbares Gefühl!
Als der „candy man“ kamFolge 1: Auswahl aus Autobiografie, S. 87-92
Die Regenbogen-Division der Amerikaner hatte
sich inzwischen heimisch gemacht in Altenmarkt. Die
Wehrmacht und wenig später auch die SS-Einheiten,
die sich ins Zauchtal zurückgezogen hatten, ergaben
sich. Die Nazi-Funktionäre kamen ins Lager Glasen-
bach bei Salzburg. Auch für die Amis begann jetzt ein
Kampf ums Überleben, auch wenn sich damals, wie
im Krieg selbst, viele Amerikaner nicht einig waren,
ob das Nazi-Regime oder das gesamte Dritte Reich ihr
Feind gewesen sei. So wie früher die Angehörigen der
Wehrmacht das Vieh von der Weide gestohlen hatten,
taten das jetzt die GIs, auch wenn sie nicht, wie frü-
her die deutschen Soldaten, bei den Bauern brav um
Milch anstanden. Proviant musste auch für die beiden
Gefangenenlager im Hornerfeld neben der Volksschule
und beim Neuhäusl im Zauchtal besorgt werden. Im
Dechantshof richteten die Amis einen Reitstall ein –
für dienstliche und private Zwecke. Auch ein Kutsch-
wagen, der heute im Altenmarkter Heimat museum
besichtigt werden kann, war dabei. Ross und Reiter
zogen freilich auch die Mädchen aus der Umgebung
an manchen Tagen geradezu magisch an. Die Buben
dagegen spielten nicht selten mit dem Feuer, denn Pan-
zerfäuste, Minen, Handgranaten und Pistolen lagen
zu Hauf herum. So erwiesen sich Handgranaten sogar
hilfreich, wenn es um das Fangen der Fische und Frö-
sche für den dringenden Hausbedarf ging.
Bei den Hausdurchsuchungen in Altenmarkt und
Umgebung wurden nicht so sehr Waffen und Nazis
entdeckt, als vielmehr Schnaps und Essbares konfis-
ziert. So auch eines Tages, als amerikanische GIs mit
schussbereiter Waffe in der Tür zur Sitzküche in der
Bahnhofsgastwirtschaft standen und für die Truppe
die Herausgabe von Essbarem verlangten. Mein Vater
reagierte nicht, weil er deren Sprache nicht verstand
(oder nicht verstehen wollte) und grundsätzlich etwas
gegen das Militär und militärisches Auftreten hatte.
Nur das missverstanden jene wiederum und machten
meinem Vater mit Hilfe der Körpersprache klar, was
sie wollten: ihr Essen oder sein Leben, auch wenn sie
es wahrscheinlich nicht ganz so ernst meinten. Und
so marschierte mein Vater mit dem „Sergeant“ in den
Keller und kam mit Gulasch in Hülle und Fülle wieder
nach oben – sehr zur Freude der Soldaten, die, wie
schon früher und danach bei Manövern am Bahnhofs-
gelände, sich mir gegenüber sehr freigebig zeigten: mit
Schokolade. Nicht nur mir gegenüber, denn wir alle
bettelten: „Merkana, an Lati!“ Es war, als ob Sammy
Davis Jr.’s „candy man“ gekommen wäre, „who makes
the world taste good“. Und sie machte die Amis zu den
„besseren Österreichern“, nicht nur in Westdeutsch-
land zu den „besseren Deutschen“. Andere sammel-
ten fleißig Pistolen, Munition und Schießpulver, nicht
ohne auch das Abenteuer des Entzündens zu wagen.
Gefährlicher Spaß! […]
Mit den amerikanischen Besatzern kam in den Alten-
markter Haushalten auch Polenta und gelbes Maisbrot
auf den Küchentisch. Sie lieferten den Mais, der in
den Mühlen der Bauern zu Mehl und Grieß gemahlen
wurde. Wie schon während des Krieges, ging es nicht
ohne Lebensmittelkarten, um die Versorgung sicherzu-
stellen, auch wenn in vielen Fällen beim Krämer nichts
mehr zu bekommen war. So blühten die Selbstversor-
gung, vor allem über Obst- und Gemüsegärten, und
das Hamstern. Das reichte von Obst und Gemüse bis
zum Fleisch und von der Wolle der Schafe bis zu den
Häuten geschlachteter Tiere, die zu Leder verarbeitet
wurden. Wahrscheinlich spielten die Erdäpfel, die Kar-
toffel, als Nahrungsmittel die entscheidende Rolle beim
Überleben im Krieg, hatten doch gegen Ende des Ersten
Weltkriegs sogar Bauern gehungert, weil sie keine Kar-
toffeln mehr ernten konnten. Nur zu gut kann ich mich
an den Schuster Krallinger erinnern, der zu den Bauern
auf Stör ging, oder an meinen hamsternden Vater, der
zu seinen Verwandten ins Innviertel fuhr und mit Fleisch,
Fellen und Gemüse bepackt heimkehrte.
Auch in den ersten Jahren der Nachkriegszeit muss-
te man mit allem, vor allem mit den Kleidungsstücken,
sparsam umgehen, sie so lange wie möglich nutzen,
keinesfalls wegwerfen, sondern weitergeben oder
weiter nutzen. Schon in der NS-Zeit sollte ein Teil der
Oberbekleidung und Wäsche von den Frauen selbst
hergestellt werden, auch mit Hilfe der Schneiderin-
nen, die ins Haus kamen. Nach Kriegsende wurden
auch Uniformhosen weiter getragen, weil man oft nur
diese besaß, auch wenn die Alliierten das Tragen von
NS-Uniformen verboten hatten. Die Parteiabzeichen
kamen ohnehin ins Schmuckkästchen. Unser Anbau zur
Eisenbahn hin, das „Salettl“, diente in diesen Jahren
als Lagerstätte für alles, zunächst für die Sachen der
Familie Hauptmann. Dann wurde daraus für einige Zeit
13gazette N° 1 | März 2016
F O R U M | F O R U M
20 Folien, 20 Sekunden und bis zu 2000 Zu-
schauer – Pecha Kucha, ein Trend aus Fernost,
ist die neue Art mit Powerpoint zu präsentieren.
In Erfurt kann man das Publikum schnell begeistern.
Ein Raum, ein Laptop, ein Beamer und eine klare Re-
gel: Es kann über alles gesprochen werden, nur nicht
länger als 6 Minuten und 40 Sekunden. Pecha Kucha
ist ein unterhaltsamer Vortrag mit dem Präsentations-
programm Powerpoint. Jeder Redner darf 20 Folien
benutzen, die aber jeweils nur 20 Sekunden zu sehen
sind. Das erfordert gute Vorbereitung vorab, und für
den Zuschauer ergibt sich ein abwechslungsreiches
und anregendes Programm.
An einem Abend im Café „Franz Mehlhose“ spre-
chen acht Referenten über so unterschiedliche Dinge
wie „How the Congress and Bundestag brought me
to Germany“, über das Scheitern und draus lernen
(„Fail!“), eine Reise mit islamischen Missionaren („Ta-
blighi Jama´at“), BEYLI eine Nonprofit Organisation
in Pakistan („Globally connected, Locally engaged“),
„Lernen ist Leben“, Betteln als Job („The growing
culture of beggary“), kulturelle Wurzeln („Alles um
Spuren“) und „Cultural Confusion“ – Unterschiede
zwischen den Kulturen. Fünf Vorträge auf Englisch
und vier auf Deutsch mit internationalem Publikum.
Erfunden wurde Pecha Kucha von zwei Architekten
in Tokio, Astrid Klein und Mark Dytham von „Klein
Dytham architecture“. Die erste Pecha-Kucha-Nacht
fand in ihrer Galerie „Super Deluxe“ im Februar 2003
statt. Bis heute organisieren und unterstützen sie die
weltweiten Pecha Kucha Nights. Inzwischen sind über
800 Städte weltweit Teil des Pecha-Kucha-Networks,
seit 2004 finden Sie auch überall in Europa statt.
Warum überhaupt so ein Format? Architekten re-
den zuviel und zu lange. Gib einem Architekten ein
Mikrofon und ein paar Bilder – das gilt eigentlich für
alle kreativen Menschen – und sie hören nicht mehr
auf zu reden. Wenn man es genau nimmt, hat jeder,
der ein Powerpoint Referat hält, dieses „Problem“.
Um eine offizielle Pecha-Kucha-Nacht zu organi-
sieren, müssen die Organisatoren einen informellen
Bewerbungsprozess durchlaufen und ein sogenann-
tes „Handshake Agreement“ austauschen. Pecha-Ku-
cha-Nächte müssen ehrenamtlich ohne Gewinnabsich-
ten veranstaltet werden. Die Gründer möchten, dass
es pro Stadt nur einmal existiert, um keine Konkurrenz
aufkommen zu lassen. Um sich als eine „aktive Stadt“
zu qualifizieren, sollten vier Pecha-Kucha-Nächte pro
Jahr stattfinden.
Jeder kann einen Vortrag halten – das ist das Schö-
ne an den Pecha-Kucha-Nächten. Astrids Tochter hat
mit fünf Jahren über ihren Malarbeiten gesprochen
und Marks Mutter präsentierte mit 69 Jahren ihre
Hochzeitstorten-Kreationen.
Über etwas zu reden, das man liebt, ist der Schlüs-
sel zu einer guten Präsentation. Die meisten Leute
nutzen die Pecha-Kucha-Nächte, um ihre neuesten
Projekte vorzustellen. Manche stellen ihre Hobbys
vor und zeigen ihre Musikinstrumentensammlung,
während andere ihre Fotos vom Hausbau oder ihrem
letztem Urlaub zeigen. Du hast gerade eine interes-
sante Abschlussarbeit geschrieben oder ein tolles
Projekt abgeschlossen? Es wird wahrscheinlich nicht
in einer Zeitschrift erscheinen. Du hast nicht genug
Bilder für eine Kunstausstellung? Pecha Kucha ist die
perfekte Plattform, um deine Arbeiten vorzustellen und
zu präsentieren. Einfach mal eine der Veranstaltungen
besuchen, ein Gefühl dafür bekommen und bei der
nächsten Pecha-Kucha-Nacht hören und sehen wir uns.
20 images, 20 seconds and an audience
of up to 2000 people – Pecha Kucha is a
trend from the Far East.
You can talk about anything, but no longer
than 6 minutes and 40 seconds. Pecha Kucha is
a PowerPoint presentation, and a Pecha Kucha
Night offers a diversified and inspiring program.
On an evening in Café “Franz Mehlhose” in
Erfurt eight presenters talk about all kinds of
things. It starts with “How the Congress and
Bundestag brought me to Germany”, later there
is a presentation about a non-profit organization
in Pakistan and the evening ends with “Cultural
Confusion” – differences between cultures.
Pecha Kucha was devised by Astrid Klein
und Mark Dytham of Klein Dytham Architecture.
The first Pecha Kucha Night was held in Tokyo
in their gallery “Super Deluxe” in February 2003.
Till today they organize and support the global
PechaKucha Night network, which now includes
over 800 cities worldwide.
Why Pecha Kucha? Architects talk too much.
Give them a microphone and some images and
they´ll go on forever – as most creative people
will, for that matter. Give PowerPoint to anyone
else and they have the same problem.
To organize a Pecha Kucha event you need a
simple “handshake” agreement, mostly to ensure
there is only one event series per city. Cities must
organize a minimum of 4 events a year to qualify
as active participants.
Anyone can present – this is the beauty of
Pecha Kucha. Astrid´s daughter presented when
she was 5 (about her artwork) and Mark´s mother
presented when she was 69 (about her elaborate
wedding cake creations).
The key to a great presentation is to present
something you love. Most people use Pecha
Kucha Nights to present their latest creative
projects or work. Just go and see a Pecha Kucha
Night in your city, get a good feel for what it is
all about and maybe we’ll see you there!
Dana Kittel
Text Dana Kittel Fotos María Victoria de Dios Oviedo
Pecha Kucha – Powerpoint als EventDA-Club Erfurt
Alle Akteure der Pecha Kucha Night 08. Januar in Erfurt und ein begeistertes Erfurter Publikum
I N B R I E F
14 gazette N° 1 | März 2016
Text Dr. Meike Zwingenberger, Eva Stürmer Fotos © Amerikahaus München.
München ohne das Amerikahaus? Unvorstellbar!Amerikahäuser
Als 2013 die Schließung drohte, setzte sich
die Bevölkerung vehement für den Erhalt der
Kultureinrichtung ein – mit Erfolg! Doch nicht
nur in der bayerischen Metropole, auch unter
den Amerikahäusern selbst nimmt das Münch-
ner Amerikahaus eine ganz besondere Rolle ein,
ist es doch die größte und älteste Institution
dieser Art.
Jeder Münchner kennt und schätzt das Amerika-
haus. Seit über 60 Jahren ist es ein Ort für Kultur, Po-
litik, Kunst; zum Lernen, Lesen und Diskutieren. Heute
ist die Stiftung Bayerisches Amerikahaus München
die größte Einrichtung in Deutschland, die sich der
Pflege der transatlantischen Beziehungen widmet
und die Bedeutung der deutsch-amerikanischen Ver-
bundenheit der Öffentlichkeit, vor allem der jüngeren
Generation, vermittelt.
Das Amerikahaus in München bietet zu diesem
Zweck ein vielfältiges und umfassendes Programm
sowie Serviceleistungen zu den USA und Kanada mit
über 200 Veranstaltungen für mehr als 50.000 natio-
nale und internationale Besucher pro Jahr. Es ist fester
Bestandteil des Münchner Kulturlebens und als Ver-
anstaltungsort für Vorträge, Diskussionen, Lesungen,
Film- und Theateraufführungen sowie Konzerte im
hauseigenen Theatersaal, aber auch für wissenschaft-
liche Seminare und Konferenzen beliebt. Als Ausstel-
lungshaus hat es sich ebenfalls einen Namen gemacht:
Besucher können Fotoausstellungen bei freiem Ein-
tritt betrachten. Das Amerikahaus ist seit Jahren Ko-
operationspartner von Münchner Institutionen und
Festivals, etwa vom Literaturhaus, dem Filmfest und
dem Comicfestival. Mit der Amerikahaus Streetball
Challenge wurde im letzten Jahr ein Event für junge
Leute geboten, das große Begeisterung gefunden hat
und nun in Serie geht. Viele Amerika-Interessierte
fiebern vor allen Dingen der großen US-Wahlnacht
im Amerikahaus entgegen, die am 8. November 2016
wieder einmal ins Haus steht.
Zusätzlich bietet das Amerikahaus zahlreiche
Dienstleistungen im Kontext Deutschland – USA für
ganz Bayern: Schüler und Lehrer nutzen die infor-
mativen Datenbanken und Recherchemöglichkeiten.
Studierende besuchen Informationsveranstaltungen
wie „Ask an Advisor“ und „Study USA“, um passende
Programme in den USA zu finden. Wissenschaftler
schätzen die Bayerische Amerika-Akademie (BAA),
welche die interdisziplinäre wissenschaftliche Ko-
operation im Bereich der sozial- und geisteswissen-
schaftlichen Amerikaforschung fördert.
Wie kam es aber zu dieser engen Beziehung
zwischen den Münchnern und ihrem Ameri-
kahaus? Die Anfänge liegen in der direkten
Nachkriegszeit.
Zur Demokratisierung und „Re-Education“ schuf im
Oktober 1945 die US-amerikanische Militärbehörde
in der Medizinischen Lesehalle am Beethovenplatz
in München einen „American Reading Room“ mit
knapp 500 Büchern und 20 Zeitschriften. Aufgrund
ihres großen Erfolgs und wegen des großen Andrangs
musste die Bibliothek mehrmals umziehen, bevor sie
im Juli 1948 im ehemaligen Führerbau in der Arcis-
straße untergebracht wurde. Das US-amerikanische
Informationszentrum mit Sitz in Hitlers ehemaligem
Repräsentationsbau war ein offenes Haus, zugänglich
für jedermann, und wurde zum Symbol für die demokra-
tische Wiedergeburt in Bayern. Mittlerweile umfasste
das Angebot eine Bibliothek mit 36.000 Bänden, einen
Zeitschriftenlesesaal, eine Kinderbücherei sowie eine
Schallplatten- und eine Filmabteilung. Dazu kamen ein
Konzertsaal, mehrere Vortrags- und Unterrichtsräume
und großzügige Ausstellungsflächen. Die Münchner
nannten die Einrichtung sehr bald „Amerikahaus” – ein
Name, den die US-Amerikaner übernahmen. Es ent-
wickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Institu-
tionen des Münchner Kulturlebens und zog monatlich
durchschnittlich 80.000 Menschen an. Bücherbusse
und Filmmobile erreichten auch die Gemeinden im
Münchner Umland. Die neu gegründete U.S. Infor-
mation Agency übernahm im Jahr 1953 die Leitung.
Als Symbol für die transatlantische Freundschaft
stellte der Freistaat Bayern Baugrund für ein eigenes
Amerikahaus-Gebäude am Karolinenplatz zur Verfü-
gung und übernahm den größten Teil der Baukosten.
Am 13. Mai 1957 wurde das Amerikahaus an seinem
heutigen Standort eröffnet.
Das würfelartige Gebäude mit seiner Kupferkup-
pel nach Plänen der Architekten Franz Simm und Karl
Fischer ist ein echter Blickfang und passt sich seinem
Umfeld an. Es zitiert die klassizistische Bauweise der
benachbarten Häuser und greift gleichzeitig die offe-
ne Struktur der Architektur der Nachkriegsmoderne
auf. Zur Gartenseite hin befindet sich weiterhin ein
niedriger Bau, in dem der Theatersaal mit 500 Sitzen
Platz findet.
Nach dem Fall des Ostblocks schloss die US-Regie-
rung im Rahmen von Sparmaßnahmen alle Amerikahäu-
ser; 1997 stellte sie ihre Arbeit in München ebenfalls
ein. Ein Teil der Arbeit wurde vom US-Generalkonsulat
Amerikahaus Frühling HOOPS Streetball Challenge (37) - US-Generalkonsul Bill Moeller
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15gazette N° 1 | März 2016
übernommen, doch die öffentliche Bibliothek, die Be-
ratungsstelle für den Jugendaustausch und das Veran-
staltungsprogramm standen vor dem Ende. Zu diesem
Zeitpunkt zeigte sich, wie wichtig das Amerikahaus
für München und ganz Bayern geworden war: die
Initiative, das Haus als bayerische Institution weiter zu
führen, fand breite Unterstützung in Politik, Wirtschaft
und Bevölkerung. Man war sich einig: München wäre
nicht München ohne das Amerikahaus.
Die Freunde des Amerika Hauses e.V., aus dem spä-
ter der heutige Amerika Haus Verein e.V. hervorging,
führten die Arbeit zunächst in eingeschränktem Umfang
weiter. Auf Initiative des ehemaligen Programmdirek-
tors Christoph Peters und mit Unterstützung der baye-
rischen Staatsregierung übernahm das neu gegründete
Bayerisch-Amerikanische Zentrum im Amerika Haus e.V.
(abgekürzt: BAZ) 1998 als Trägerverein die Leitung. Das
BAZ wurde durch Zuwendungen des Freistaat Bayern,
durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Firmen
und der Landeshauptstadt München sowie Zuschüsse
der US-Regierung finanziert.
Im Juni 2012 bewiesen die Münchner noch einmal,
wie sehr ihnen das Amerikahaus am Herzen liegt: sie
bildeten bei der Aktion „Die Münchner umarmen das
Amerikahaus“ eine Menschenkette um das Gebäu-
de, um so für dessen Rettung zu kämpfen. Prominen-
tester Fürsprecher für den Erhalt des Hauses war der
ameri kanische Ex-Präsident Bill Clinton, der 2002 im
Amerika haus München einen Vortrag gehalten hat-
te und das Haus somit persönlich kannte. In seinem
Schreiben betonte Clinton, dass man in einer immer
enger verknüpften Welt Kultur- und Bildungsinstituti-
onen wie das Amerikahaus für den Aufbau von Bezie-
hungen und für eine globale Verständigung brauche.
Nach einer langen Debatte folgte 2013 der rettende
Beschluss: das Amerikahaus wird bleiben.
Seit 1. Januar 2014 ist die Stiftung Bayerisches
Amerikahaus gGmbH – Bavarian Center for Transat-
lantic Relations die Trägerin des Amerikahauses. Die
Generalsanierung des bekannten Gebäudes hat im
Januar 2016 begonnen. Die Stiftung ist für die Zeit
der Sanierungsarbeiten in Interimsräume in die Barer
Straße 19a gezogen – nur wenige Schritte entfernt,
mit Blick auf Karolinenplatz und das Amerikahaus-Ge-
bäude. Auch während der Zeit der Generalsanierung
bleibt die Einrichtung ein offenes Haus für die Bürger.
Es fördert Aktivitäten von transatlantischen Akteuren,
Vereinen und Wissenschaftsorganisationen. Dennoch
freuen sich die Münchner schon jetzt darauf, nach der
Sanierung wieder „ihr“ geliebtes Haus am Karolinen-
platz besuchen zu dürfen.
Stiftung Bayerisches Amerikahaus München gGmbH – Mitarbeiter von links nach rechts:
Jasmin Falk, Geschäftsstelle Bayerische Amerika-Akademie; Kerstin Kellis, Leitung der Geschäftsstelle;
Mareike Rösner, Assistenz der Geschäftsstelle; Christine Waleczek, Leiterin Information und Recherche,
Bibliothek; Dr. Raimund Lammersdorf, Projektleiter Kundenkontakte, Proctoring und Übersetzungsangebote;
Inés Hagenbucher, Student Ambassador – Austausch und Bildung; Anna-Lena Strehl, Mitarbeiterin Austausch
und Bildung; Ines Jaehnert, Leiterin Austausch und Bildung; Heidemarie Kühn, Rezeption und Garderobe;
Deniz Sahin, Mitarbeiterin Information und Recherche, Bibliothek; Aline Mossman, Rezeption und Garderobe;
Regina Mezzacappa, Rezeption und Garderobe; Eva Maria Stürmer, Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit
und Social Media; Dr. Margaretha Schweiger-Wilhelm, Referentin für die Bayerische Amerika-Akademie;
Dr. Markus Faltermeier, Koordinator für bayernweite Projekte und Jugend; Maria Aurbach, Vermietungen;
Nina Müller, Mitarbeiterin Programmabteilung; Subassh Mahanamoothy, Facility Management;
Dr. Meike Zwingenberger, Geschäftsführerin; Dominik Raabe, Leiter Programmabteilung
Amerikahaus Frontansicht
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16 gazette N° 1 | März 2016
Text Astrid Werthmann Fotos IWC Bamberg e.V.
Club-Geschichte von 1947 bis heuteIWC Bamberg e.V.
Im Jahre 1947 trafen sich amerikanische Offi-
ziersgattinnen, Bamberger Geschäftsfrauen, sowie
Baronin Lotte von Seefried und Gräfin Nina von Stauf-
fenberg, um gegenseitige Freundschaft, Toleranz und
internationale Verständigung zu fördern. Die Damen
Traudl Wieland, Marianne Schneider, Margarete
Ostrowski sind Mitglieder der ersten Stunde.
1957 gab man sich eine Satzung, nach der das
Leben der Vereinigung in festen Bahnen laufen konnte.
1963 trat der Bamberger Club in die Föderation der
Deutsch- Amerikanischen Clubs Deutschland (vdac)
ein und konnte somit am Leben dieser übergeordne-
ten Organisation teilnehmen. Der Verband hat über
30 Mitgliederclubs, verteilt über ganz Deutschland.
Der Verband bietet das größte, privat finanzierte
Austauschprogramm in Europa an.
Seit 1957 hat der Verband mehr als 2.500 Sti-
pendien vergeben. Studenten beider Nationen er-
halten die Möglichkeit, ein Studienjahr an einer
Universität im jeweiligen Gastland zu verbringen. In
Bamberg wird jährlich einem/einer amerikanischen
Austauschstudenten/in ein Studienjahr ermöglicht.
Ebenso erhalten ein bis zwei deutsche Studierende
pro Jahr aus Bamberg ein Stipendium für eine der
Partner-Universitäten in den USA.
Für eine kleine Gruppe von Jugendlichen (14–17
Jahre) mit sehr guten Englischkenntnissen, werden
seit 1958 vom Verband 14-tägige Studienreisen und
Seminare in Deutschland bzw. USA organisiert, an de-
nen auch Jugendliche aus Bamberg rege teilnehmen.
Gleichzeitig unterstützen wir wohltätige Zwecke
und soziale Projekte mit Geld, das wir aus Mitgliedsbei-
trägen, Spenden und den Einnahmen eines Flohmark-
tes bzw. dem Verkauf von Suppen und Eintopf aus einer
antiken Gulaschkanone hatten.
1971 schlossen sich auch Damen aus anderen
Ländern an, deshalb änderte man den Namen in In-
ternationaler Frauenclub Bamberg um. Damit konnten
sich auch diese neuen Mitglieder als Vollmitglieder mit
allen Rechten und Pflichten am Clubleben beteiligen.
Seit dieser Zeit haben sich bereits 29 Präsidentinnen
große Verdienste um den Club erworben, nachahmens-
wert für die Mitglieder, die nachfolgend ein Amt im
Club übernehmen.
2007 war die 60-Jahrfeier des Clubs mit gleich-
zeitiger Ausrichtung des Deutsch-Amerikanischen
Tages in Bamberg und der Verleihung der Lucius
D. Clay-Medaille an Don F. Jordon, Journalist und
Publizist. Die Laudatio hielt damals Wolfgang Bos-
bach, MdB und CDU-Mitglied. Die Gäste waren u.a.
Stephen R. Lanza, Brigade general der US-Streitkräfte,
und Erik G. Nelson, General konsul der Vereinigten
Staaten in Bayern.
Der Club hat derzeit ca. 100 Mitglieder und
ein Ehrenmitglied.
Regelmäßig treffen sich Clubdamen zum monatli-
chen Boardmeeting . Bei diesem Meeting werden die
Veranstaltungen des kommenden Monats besprochen,
die dann im Newsletter den Clubmitgliedern vorge-
stellt werden, z.B. Vorträge, Kino, Theater, Ausstel-
lungen, Ausflüge und kleine Reisen.
In einzelnen Interessengruppen treffen sich Mit-
glieder zum Wandern, zu Literaturkreisen und Stamm-
tischen, zu Breakfast & Chatter. Gesellschaftliches
Leben, geselliges Kommunizieren wird auch bei zahl-
reichen Einladungen gepflegt. Die erste Veranstaltung
eines jeden Jahres ist Anfang Januar der Opening Tea
mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und einer
Vorschau auf das Kommende. Traditionell stellen sich
unsere Austauschstudenten vor. Die Heimgekehrten
berichten über ihr Studienjahr in den Staaten und
die Gaststudenten über ihre Erfahrungen in einer an-
deren Kultur.
Standortkommandeur Oberstleutnant Morris, Präsidentin A. Werthmann, Georg
Bäumel, Ehegattin Morris
60er/ 70er Jahre
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17gazette N° 1 | März 2016
60er/ 70er Jahre Oberbürgermeister Andreas Starke und
Präsidentin Astrid Werthmann
Wie man sieht, sind unsere Clubdamen … … stets gut behütet!
Seit Januar 2016 haben sich die Bamberger Club-
damen verpflichtet, das Grab von Nathan Preston zu
pflegen. Er hat viel für Bamberg getan sowie für die
deutsch-amerikanische Freundschaft insgesamt.
Nach der Gründung der Bundesrepublik 1949
wurde aus dem Militärgouverneur der US-Resident
Officer für die Städte um Bamberg. Als Preston 1952
seine offizielle Aufgabe in Bamberg beendet hatte
und in die USA zurückkehrte, ging er nicht nur als
Freund, sondern als populärster Amerikaner der Stadt.
Er kehrte immer wieder zurück. Er hielt Vorträge bei
den neu angekommenen amerikanischen Soldaten,
warb für den Garnisonsstandort Bamberg und bat die
jungen GI‘s Kontakte zu den Einheimischen zu schlie-
ßen. Gleichzeitig vermittelte er weiterhin die Hilfe
der Amerikaner: vom Sportplatzbau bis zu sozialen
Aktionen. 1969 übersiedelte er schließlich dauerhaft in
seine zweite Heimat, wo er am 16. April 1983 verstarb.
Der Frauenclub Bamberg blickt auf eine lange
und erfolgreiche Geschichte zurück. Der Studen-
tenaustausch und das Jugendprogramm sind nach
wie vor die zentralen Aufgaben, die mit Elan und
Engagement bewältigt werden sollen. Das Netz
F O R U M | F O R U M
zwischenmenschlicher Beziehungen soll auch wei-
terhin erhalten bleiben.
Ich lade sie ein, uns auf unserer Homepage
www.iwcbamberg.de zu besuchen und unsere mo-
natlichen Veranstaltungen, dem dort veröffentlichen
Newsletter zu entnehmen.
Gail Knowles6 rue Notre-Dame-du-Pre27500 Pont [email protected]
Prof. ret. William Wren McNabb1804 South College Ave.Newark, DE 19703 · [email protected] [email protected]
Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]
New York – German-American Liaison ClubMary Louise Murray-JohnsonMittlerer Rainweg 169118 HeidelbergTel. 06221 804976Fax 06221 [email protected]
Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1925-372-6665E-Mail: [email protected]
n BambergInternational Women’s Club Bamberg e.V.Astrid Werthmann Oberend 16a96110 Scheßlitz Tel. 09542 [email protected] www.iwcbamberg.de
n Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V.Dr. Johannes BohnenWilhelmstraße 67a10117 BerlinTel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org
German-American Club of Berlin/D-A Club von BerlinDoris Linne Victoria-Str.1 12203 Berlin Tel. 030 8470 9420 [email protected]
n BielefeldDeutsch-Amerikanische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. BielefeldRosemarie KelleSalzuflerstraße 54b33719 Bielefeld Tel. 0521 [email protected]
n Dresden Initiative Junger Transatlantiker/ Young Transatlantic Initiativec/o Jonas EmmerichMarienberger Straße 1601279 DresdenTel. +49 176 [email protected] www.junge-transatlantiker.de
WEBSITE TEAM CLUBS
AMERICAN LIAISONS
Anja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]
n VDAC Alumni e.V.Julia ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. +49 172 [email protected]
n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work ChairpersonAntonia SchroeterAm Linderkirchhof 299090 ErfurtTel. 0157 [email protected]
n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch - Youth Work Vice Chairperson:Rosemarie KelleSalzufler Straße 54 b33719 BielefeldTel. 0521 33 55 [email protected]@vdac.de
n Media Coordinator Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0171 [email protected]
n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg AugustinowskiPlatzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]
n Alumni CoordinatorNadine HilbertScheidswaldstraße 760385 Frankfurt am MainTel. 0178 [email protected]
n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBettina WeißgerberKönigsberger Straße 2273760 OstfildernTel. 0711 91244485mobil 0171 [email protected]
n Präsident | PresidentJacob SchrotWeidensteig 414776 Brandenburg Tel. 0176 [email protected]
n Vizepräsidentin | Vice PresidentSigrid Behnke-Dewath Apollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]
n Schriftführer | SecretaryN.N.
n Schatzmeister | TreasurerPeter SchmidWestendstraße 11380339 MünchenTel. 0177 7740261Fax 089 [email protected]
n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel BobinskiKolwitzstraße 8010435 BerlinTel. 0173 [email protected]
n gazette Redakteurin | EditorDana KittelSchlehdornweg 3099097 ErfurtTel. 0176 [email protected]
n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike PilewskiPognerstraße 1481379 MünchenTel. 0172 [email protected]
V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S
VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS
18 gazette N° 1 | März 2016
V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S
n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e.V.Andreas KloseHaselweg 1847198 DuisburgTel. 02066 54485mobil 0160 888 6889eFax 0201 825 695 [email protected]
n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e.V.Horst HeilekSaalfelder Straße 2299099 ErfurtTel. +49 179 [email protected] https://de-de.facebook.com/Deutsch-Amerikanische-Gesellschaft-Erfurt-eV-417591065007622
n Gießen / Wetzlar„Die Brücke“ e.V.Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0641 [email protected]
n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e.V.Dorothee HagenMittelweg 5820149 HamburgTel. 040 [email protected]
n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.Karin Lister (Deutsche Präsidentin)Im Eichwald 1069126 HeidelbergTel. 06221 [email protected]
Brenda Fellmer(Amerikanische Präsidentin)Semmelsgasse 1069117 HeidelbergTel. +49 176 [email protected]
n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V.Christine SchneiderBenzinoring 5767657 KaiserslauternTel. 0631 89 24 [email protected]
n KarlsruheInternational Women’s Club Karlsruhe e.V.Renate Nobbe Glogauer Straße 3076139 KarlsruheTel. +49 721 [email protected]
n KasselInternationaler Frauenclub Kassel e.V.Dagmar BielLindenbeutel 734317 HabichtswaldTel. 05606 [email protected]
n KoblenzD-A Club Koblenz e.V.Hans-Dieter Werner(Vorsitzender)Auf den Weiden 1556220 KaltenengersTel. 02630 [email protected]
Julius Mittler(stv. Vorsitzender)Schützenstraße 4656068 KoblenzTel. 0621 [email protected]
n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika PohlmannMartin-Luther-Str. 8856112 LahnsteinTel. & Fax 02621 [email protected]
n MainzD-A Club Mainz e.V.Ursula Bell-KöhlerMühlweg 3455128 MainzTel. 06131 331581Fax 06131 [email protected] www.german-american-club.com
n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V.Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. 0621 817594 [email protected]
n MünchenD-A Frauenclub e.V. / G-A Women’s Club e.V.Ulrike KellnerBlutenburgstraße 75a80634 MünchenTel. 089 71056814Mobil 0160 94813710
D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V.Erich WölfingerFischerstraße 1482178 PuchheimTel./ Fax 089 [email protected]
n NeussD-A Gesellschaft Neuss e.V.Thomas Schommers Gut Selikum 141466 Neuss - Germany Tel. 02131 381750Fax 02131 381748 Mobil +49 172 8521166 [email protected] [email protected] www.dagn.de
n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V.Hella Heide DresselAlbert-Einstein-Straße 1890513 ZirndorfTel. / Fax 0911 607862Mobil +49 151 [email protected]
n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.Jörg MüllerVeit-Stoß-Straße 157076 SiegenTel. +49 170 [email protected]
n StuttgartG-A Club 1948 StuttgartWalter Scott BeardFeinbauweg 973650 WinterbachTel. 07181 [email protected]
G-A Women’s Club Stuttgart e. VGabi Fürst (Deutsche Präsidentin)Planckstr. 11970184 StuttgartTel. 0172 [email protected]
Pat Schulz(American President)Altenburgerweg 375365 Calw-HirsauTel. 0151 [email protected]
n WiesbadenAssociation of Good NeighborsGary L. BautellGustav Freytag Str. 1065189 WiesbadenTel. 0611 300205Fax 0611 [email protected]
n WürzburgInternationaler Frauenclub Würzburg e.V.Brigitte DriehausMeisenweg 597299 Zell am MainTel. / Fax 0931 [email protected]
Bei Adressänderungen von Clubpräsidenten und Clubanschriften, Änderungen für den gazette Versand oder
Änderungen von Lieferkonditionen senden Sie bitte Ihre E-Mail direkt an [email protected]
19gazette N° 1 | März 2016
20 gazette N° 1 | März 2016
Text Jakobine JanucekFoto Jörg Wolf
Außenpolitik für Alle!Atlantische Initiative
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor
zwei Jahren sagte Bundespräsident Gauck: „Au-
ßen- und Sicherheitspolitik ist nicht nur Sache
von Eliten. Das Nachdenken über Existenzfragen
gehört in die Mitte der Gesellschaft. Was alle
angeht, muss von allen beraten werden.“
In diesem Sinne lautet das Motto der Atlantischen
Initiative schon seit über zehn Jahren „Außenpolitik für
alle“. Die Atlantische Initiative wurde 2004 gegründet,
im Jahr nach dem Beginn des Zweiten Irakkriegs und um
einer zunehmenden Entfremdung zwischen Deutschland
und den USA etwas entgegenzusetzten.
Wir stehen für eine konstruktive, engagierte eu-
ropäische Außen- und Sicherheitspolitik und fördern
die strategische Debattenkultur in Deutschland. Wäh-
rend die „Strategic Community“ in Berlin, Brüssel und
Washington über „Deutschlands Rolle in der Welt“
intensiv diskutiert, werden Bürger – und Wähler –
kaum in diese Debatte einbezogen, obwohl sie jeden
betrifft. Mit unserer Arbeit wollen wir das ändern
und einen lebhaften Beitrag zur Stärkung der tran-
satlantischen Beziehungen und der außenpolitischen
Kultur in Deutschland leisten. Darüber hinaus liegt uns
besonders die Förderung der zukünftigen Generation
von Entscheidungsträgern am Herzen.
Deutschlands Agenda ist unser Debattenforum
für deutsche Außenpolitik in deutscher Sprache. Seit
2011 haben wir dort 150 Artikel von Studenten, Ex-
perten, Ministern und Bundestagsabgeordneten sowie
drei Memoranden veröffentlicht. Hier findet sich auch
die deutschsprachige TTIP-Review, die positive und
negative Artikel und Studien zum Transatlantischen
Freihandelsabkommen verständlich aufbereitet.
Aktuell führen wir im Rahmen von Deutschlands
Agenda mit Förderung der Bundeszentrale für poli-
tische Bildung ein zweiteiliges Debatten-Projekt zu
den Fragestellungen Problemursachen und Lösungs-
ansätzen im Ukraine-Konflikt durch. Hier diskutieren
Teilnehmer aus ganz Deutschland, sowie Russen und
Ukrainer, die in Deutschland leben, miteinander ihre
Thesen. Auch zwei Bundestagsabgeordnete haben
die Gelegenheit genutzt und Texte bei „Deutschland
und der Ukraine-Konflikt“ veröffentlicht.
Die engagiertesten Teilnehmer erarbeiten kooperativ
in einem Online-Wiki einen Abschlusstext pro Fragestel-
lung, der die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses
respektiert. Dieser Text wird dann den Journalisten Ingo
Mannteufel (Deutsche Welle), Moritz Gathmann (freier
Journalist, der während des Kriegs im Donbass aus der
Ukraine für den Spiegel berichtete), den Expertinnen Dr.
Irina Solonenko (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige
Politik), Liana Fix (Stiftung Wissenschaft und Politik) und
Diplomaten der Deutschen Botschaft in Kiew und aus
dem Arbeitsstab Ukraine im Auswärtigen Amt in Berlin
vorgelegt wird. Mit Hilfe der Experten-Kommentare
überarbeiten die Teilnehmer gemeinsam ihren Text,
bevor er veröffentlicht und für die Allgemeinheit zur
Diskussion gestellt wird.
Alle Ergebnisse werden im April 2016 in einer Ver-
anstaltung mit Dr. Gernot Erler, dem Koordinator der
Bundesregierung für zwischengesellschaftliche Zusam-
menarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern
der östlichen Partnerschaft und Sonderbeauftragten
für den deutschen OSZE-Vorsitz, und dem ukrainischen
Botschafter, Dr. Andrij Melnyk (angefragt), vorgestellt.
Zur Diskussion wird die deutsche Osteuropa- und Russ-
land-Community zum Gespräch gebeten und ein offe-
ner, konstruktiver Austausch gefördert. Die Teilnehmer
bekommen zusätzlich die Möglichkeit sich direkt und
im kleinen Rahmen mit den Entscheidungsträgern zu
besprechen.
Außerdem veröffentlicht die Atlantische Initiati-
ve auf der Projekt-Webseite Hintergrundmaterial auf
Deutsch aus deutschen und ausländischen Quellen,
wie der Bundeszentrale für politische Bildung, Ta-
ges- und Wochenzeitungen sowie Think Tanks. Da-
durch bieten wir einen Mehrwert für Interessierte,
die sich ohne langes Suchen über die verschiedenen
Standpunkte und Hintergründe informieren können,
und somit auch die Positionen unserer Verbündeten
besser verstehen können.
Mit einer Anschubfinanzierung des Trans atlantik-
Programms der Bundesregierung hat die Atlantische
Initiative 2006 den Open Think Tank atlantic-commu-
nity.org gegründet, der heute über 8.500 registrierte
Nutzer – vom Studenten bis zum Außenminister –
zählt und somit die reichweitenstärkste Plattform für
internationale Politik in Deutschland ist. Aus den dort
stattfindenden, von unserer Redaktion organisierten
und moderierten Debatten sind bis heute 49 Atlantic
Memos (Kurzpapiere mit Politikempfehlungen) zu The-
men wie NATO, TTIP, Klimawandel oder Drohnen-Poli-
tik entstanden. Durch Experten-Feedback im direkten
Austausch mit den Teilnehmern werden die Memos
noch einmal verfeinert, bevor sie an Entscheidungs-
träger weitergereicht werden und teilweise als Lehr-
material an höheren Bildungseinrichtungen dienen.
Veranstaltungen sind ebenfalls ein wichtiger Tä-
tigkeitsbereich der Atlantischen Initiative. Wir haben
über zwanzig Paneldiskussionen, darunter zwei mit
dem NATO-Generalsekretär, durchgeführt und zahl-
reiche Veranstaltungen zu außenpolitischen Themen
als Medienpartner begleitet. Wo immer es geht, setzt
sich die Atlantische Initiative dafür ein, Begegnungen
möglich zu machen.
Außerdem bietet die Atlantische Initiative mit ih-
ren Global Must Reads einen einzigartigen Service
für Entscheidungsträger, indem wir deutschsprachige
Zusammenfassungen der wichtigsten internationalen
Studien an über 6.000 verschiedene Abonnenten schi-
cken. Seit 2005 haben wir 78 Ausgaben veröffentlicht,
hauptsächlich zu Zukunftsthemen wie u.a. Schiefergas
und digitale Start-ups.
Für ihre Arbeit wurde die Atlantische Initiative
mit drei Preisen („New Media Award“ der Rias-Berlin
Kommission, „Redner- und Dialogpreis“ und „Deutsch-
land – Land der Ideen“) ausgezeichnet. In der Presse
wurden wir für die Einbeziehung der Bürger in außen-
politische Debatten mehrfach gewürdigt, die Frank-
furter Allgemeine Zeitung nennt uns das „Facebook
für Außenpolitik“. So möchten wir weiterhin viele
Menschen zur informierten Debatte transatlantischer
und außenpolitischer Themen anregen.
Dr. Johannes Bohnen, Gründer und Vorstand
der Atlantischen Initiative, gibt eine Einführung
zur deutschen Verteidigungspolitik auf einer
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Heinrich-
Böll-Stiftung und Referenten aus dem Bundestag,
der Stiftung Wissenschaft und Politik sowie der
Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
F O R U M | F O R U M
21gazette N° 1 | März 2016
Is there anything like surrounding yourself with li-
ke-minded, adventurous people who completely know
what you’ve been through? Those kinds of people
who make you feel welcome in the blink of an eye,
who make it incredibly easy for you to relate to. Well,
if you’re into that kind of thing, I have just the right
option for you: join the VDAC Alumni Club and your
dreams will come true.
I love my friends in Marburg. They have suppor-
ted me with my decision to apply for an international
scholarship from the very beginning. It is an incredibly
demanding task to do that, to give someone that sort
of emotional stability while they are off exploring the
world and making strange, all-new, fascinating expe-
riences abroad. And though those people, friends and
family, are with us, it is not always exactly easy for
them to relate to things that have happened so far
away, in a surrounding that they only know through
Skype and detailed E-mail description.
To make a long story short: It is incredibly valuable
to have people in your life who get where you’re co-
ming from, because they have been there themselves.
Wie bereits vor zwei Jahren fand das tradi-
tionelle Thanksgiving Dinner auch in diesem
Jahr im Mercure Hotel in Duisburg statt.
Der DAFN lud zusammen mit dem VDAC Alumni
am 28.11.2015 zu einem 3-Gänge Menü, um einen
der wichtigsten amerikanischen Feiertage gebührend
unter Freunden zu zelebrieren. Stilgerecht erinnerten
unter anderem die köstlichen Truthähne die dies-
jährige amerikanische Austauschstudentin Annika
und ihren Freund Luis, als auch den Vize-Konsul des
VDAC Alumni Meeting and Thanksgiving Turkey Dinner in Duisburg
Thanksgiving Dinner im Mercure Hotel in Duisburg
Text Carina Thomys , VDAC Alumni 2014/15, Marburg / Delaware
Text Sabrina Zurawka, VDAC Alumni, 2016/17 Düsseldorf/Troy, und Anja Ader, DAFN
VDAC Alumni Duisburg
Generalkonsulats Düsseldorf Derek Kelly und seine
Verlobte Lauren, an ihre eigenen Thanksgiving Feier-
lichkeiten in den Staaten.
In familiär feierlicher Atmosphäre wurden auch durch
eigene fotografische Eindrücke Amerikas der jetzigen
Austauschstudenten ebenso zahlreiche Alumni an ihre
eigene Zeit in den Staaten erinnert. Nachdem Vorspei-
se, Truthähne und Apfelstrudel und / oder Mousse au
Chocolat bezwungen waren, schaute sich Vize Konsul
Derek Kelly scherzend nach bequemeren sweatpants um.
They can relate in a way your ‘stay-at-home friends’
most likely can’t, and it’s an intense and immensely
satisfying experience.
That’s why I enjoy the gatherings of the Alumni
Club so much – they send me right into a secure place
filled with laughter and friends whom I can explore
the quirks of German-American culture and friendship
with. And if all of that teams up with a delicious turkey
dinner at the Mercure Hotel in Duisburg, all the better.
(I neither am nor will I ever be the one to say no to
Thanksgiving food.)
However, the weekend did not only consist of idle
banter, gravy-drenched turkey and buttery mashed po-
tato but also official Alumni business that needed to
be taken care of. We voted on who would hold office
for the next term and discussed our financial situation
as well as our current number of members (side note:
we are always eager to recruit!).
After the elections were taken care of, we went back
home – home for the time was the house of Annette
and Karl-Heinz Thor, who were kind enough to harbor
us for the weekend – to change into our fancy clothes
for the night. Together with members of the DAFN, we
feasted on the delicious dishes that are so characteristic
for Thanksgiving – the tables creaked under the weight
of turkey, gravy, mashed potatoes, vegetables, Mac
and cheese and so much more. By the time even the
hungriest of our group (most likely me) was sufficiently
fed, the night came to a close.
Since some of us weren’t quite ready yet to call
it a night, we went to the White House of the VDAC
Alumni Club, if you will – Julia and Kai Zimmermann’s
house – and got ready to watch some College Football
together, perfectly matched with some cold beers and
lots of laughter. Afterwards, it was time to go back
to the Thor residence to get some rest (and to stay
clear of that bright red alarm button that MUST NOT
BE PUSHED UNDER ANY CIRCUMSTANCE).
I am a huge fan of our VDAC meetings, be it with
my club “Die Brücke“ in Gießen, the Alumni Club or
the seminars. The events are exceptionally versatile,
but they always manage to create a safe haven for
me, a space that I can come to whenever I need to
clear my head, talk about my experience in the USA,
or simply be with friends.
Anschließend unterhielten sich Ehemalige, Ver-
einsmitglieder und Gäste in persönlichen Gesprächen
über ihre eigenen Traditionen, Eindrücke und Ameri-
ka-Austausche, während im Hintergrund auf großer
Leinwand Alabamas Crimson Tide gegen die Auburn
Tigers im Iron Bowl kämpfte – und gewann.
Letzten Endes führten der Vizepräsident des DAFN
Kai Zimmermann, der DAFN Präsident Andreas Klose
vertrat, und Präsidentin des VDAC Alumni Julia Zim-
mermann alle Gäste durch einen äußerst gelungenen
Abend im Kreise von Freunden.
V D A C A L U M N I
Julia Zimmermann, Präsidentin
Hella Marie Parpart, Vizepräsidentin
Marc Werner, Schatzmeister
Annika Fetzer, PR-Beauftragte
Daniel Busch, Kassenprüfer.
Neu gewählter Vorstand:
22 gazette N° 1 | März 2016
Kenneth Herrema | Central Michigan University – Universität Erfurt 2015/2016
… es freut mich sehr, wieder in Deutschland zu seinFotos Kenneth Herrema
Soweit ist meine Zeit in Deutschland sehr
gut gelaufen! In den letzten fünf Monaten hier
habe ich so viel gemacht und erlebt. Erfurt ist
eine sehr schöne Stadt und es freut mich sehr,
wieder in Deutschland zu sein.
Zuerst beschreibe ich ein bisschen von der Stadt
Erfurt. Wie gesagt, Erfurt ist eine sehr schöne Stadt.
Die Stadt hat eine Bevölkerung von ungefähr 200.000
Einwohner. Erfurt ist auch die Landeshauptstadt und
zugleich die größte Stadt Thüringens. Es ist keine
Großstadt, und hat ein sehr bequemes Gefühl. Es gibt
hier auch viele historische Gebäude und Museen, und
Weimar liegt auch in der Nähe. Obwohl es nicht ganz
groß ist, gibt es hier viele Möglichkeiten um Spaß
zu haben.
Die Universität Erfurt, wo ich studiere, ist auch
nicht so groß. Wir haben circa 6.000 Studenten, von
denen viele Austauschstudenten aus aller Welt sind.
Wir haben einen richtigen Campus mit viele Lehr-
gebäude, Büros, eine Mensa, eine Bibliothek, eine
Sporthalle und Studentenwohnheime in der Nähe. Es
ist ein bisschen wie CMU, aber kleiner. Ich mag die Uni
hier in Erfurt. Ich habe viele neue Freunde getroffen,
die Professoren sind meistens ziemlich freundlich, und
es gibt immer sehr viel zu tun.
Der lokale DAG Club hier in Erfurt ist auch ganz toll.
Wir treffen uns jeden Mittwoch und reden und trinken
im Amerikanischen Restaurant. Die Mitglieder sind
alle sehr nett und sie haben mir in den ersten Wochen
mit allem geholfen. Wir haben auch ein paar andere
Dinge zusammen gemacht wie zum Beispiel Thanks-
giving gefeiert. Früher habe ich gedacht, dass ich in
Deutschland Thanksgiving sicherlich nicht feiern würde,
aber glücklicherweise habe ich Truthahn und Pumpkin
Pie nicht verpasst! Das Essen war vergleichbar mit was
wir in den USA essen und hat auch geschmeckt. Es war
schön, mit Freunden Thanksgiving zu feiern und ein paar
andere Amerikaner zu treffen. Wir haben auch einen
Abend auf dem Weihnachtsmarkt zusammen verbracht
und ein bisschen Glühwein getrunken.
Ich bin auch in den letzten Monaten viel gereist. Ich
habe schon viele Großstädte in Deutschland besucht.
Ich war schon in Berlin, Frankfurt, Köln, München, Düs-
seldorf, Leipzig und auch überall in Thüringen. Außer
Deutschland bin ich auch nach Holland gefahren. Dort
habe ich acht Tage mit meiner Freundin verbracht und
wir haben Eindhoven, Amsterdam und Leeuwarden
besucht. Wir haben auch viele Pläne in andere Länder
zu reisen in den Winterferien.
Zum Thema Studium geht es mir auch ganz gut. Ich
hatte viel Unterricht in Internationalen Beziehungen
und Deutsch und ich habe das Gefühl, dass in diesen
fünf Monaten meine Deutschkenntnisse sich sehr ver-
bessert haben. Jetzt lerne ich auch Chinesisch am
Konfuzius Institut der Fachhochschule Erfurt. Es geht
auch sehr gut und obwohl ich noch totaler Anfänger
bin, lerne ich fast jeden Tag was Neues. Das erste
Semester ist schon fast vorbei und danach haben
wir Winterferien. Ich muss nur noch ein paar Haus-
arbeiten schreiben, dann kann ich ein bisschen reisen
und mich entspannen.
Zum Schluss sage ich noch mal, dass soweit
alles hier in Erfurt sehr gut geht und ich bin für
diese Gelegenheit sehr dankbar.
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Beim Eislaufen in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle Jährliches Glühwein-Trinken des Erfurter Clubs © DAG Erfurt
Ausflug nach Berlin in den Deutschen Bundestag
23gazette N° 1 | März 2016
Adventsseminar in Duisburg 2015William Boden Robertson | University of Alabama, Tuscaloosa – Johannes-Gutenberg-Universität Mainz 2015/16
Fotos Mike Pilewski
Am 11. und 12. Dezember veranstaltete der
VDAC für die amerikanischen Stipendiaten und
einige deutsche Teilnehmer das Adventsseminar
in Duisburg.
Duisburg ist eine kreisfreie Großstadt, die in der
Metropolregion Rhein-Ruhr liegt. Mit ungefähr 10 Mil-
lionen Einwohnern, vollständig im Bundesland Nord-
rhein-Westfalen, ist sie die bevölkerungsreichste und
am dichtesten besiedelte Metropolregion Deutschlands
und die fünftgrößte Metropolregion Europas.
Ich komme aus einem kleinen Dorf in Alabama mit
rund 15.000 Einwohnern und deshalb war die Stadt für
mich schon etwas ganz anderes. Wir übernachteten in
der Jugendherberge Sportpark in Duisburg, welche in
der Nähe der MSV Arenas liegt. Wir alle fanden die
Jugendherberge sehr schick und modern.
Am Freitag hatten wir ein leckeres Abend-
essen, organisiert vom Deutsch-Amerikanischen
Freundeskreis Niederrhein und dem VDAC Alumni.
Ein Vertreter des amerikanischen Generalkonsulats
war auch dabei und sprach mit uns über die Rolle des
amerikanischen Außenministeriums in Deutschland.
Ich konnte mich mit ihm über das Meet US-Programm
austauschen. Dieses besteht aus Amerikanern im
Dialog mit deutschen Jugendlichen, welches vom
US-Außenministerium unterstützt wird. Meistens
halten Amerikaner dort Vorträge über die Kultur und
das politisches System der USA an Gymnasien. Dort
werden diverse Themen diskutiert und Fragen der
Schüler beantwortet. Nach dem Gespräch meldete
ich mich für dafür an. Ich finde, dass solche För-
derungsprogramme eine sehr wichtige Rolle in der
amerikanischen Außenpolitik spielen.
Am Samstag machten wir eine Stadtbesichtigung
und einen Rundgang durch die Salvatorkirche. In der
Vergangenheit nahm der Rhein einen völlig anderen
Verlauf durch Duisburg und Karl-Heinz Thor vom DAFN
erklärte uns, wo der alte Weg des Rheins entlang
ging. Später waren wir bei einer Führung durch die
Mercator-Schatzkammer im Kultur- und Stadthistori-
schen Museum Duisburg. Ich hatte schon von Mer-
cator gehört, wusste aber nicht viel über ihn. Er war
Geograph und Kartograph und hatte eine umstrittene
Nationalität. Er kam ursprünglich aus Belgien, arbei-
tete aber später in Duisburg und ist bekannt für seine
Kartenentwürfe, vor allem einen Entwurf aus 1559.
Der sogenannte Mercator-Kartenentwurf revolutio-
nierte die Nautik und wird noch in der Flugnavigation
benutzt. Die Schatzkammer Mercators enthält viele
Originalwerke von ihm. Als ich ein Kind war, hatte
ich eine große Interesse an Karten. Natürlich war der
Besuch für mich sehr aufregend und ich fand auch
sehr interessant, dass Mercator ohne Segelerfahrung
diese Karten entwarf.
Deutschland ist bekannt für seine Weihnachts-
saison und auf der Königstraße fanden wir den Duis-
burger Weihnachtsmarkt. Die Königstraße zieht sich
vom Bahnhof bis zum Rathaus und ist die wichtigste
Einkaufsstraße Duisburgs. Der weiße Glühwein war
ein neues Erlebnis für mich und er schmeckte super.
Der Weihnachtsmarkt hatte auch ein Riesenrad, von
welchem man einen wunderbaren Ausblick auf die
Stadt genießen konnte.
Der Höhepunkt des Seminars war für mich
die Fackelführung durch den Landschaftspark
Duisburg-Nord. Der Park ist rund 180 Hektar groß. Hier
erkundeten wir den Treffpunkt zwischen Industrie kultur
und Natur. Nachts sieht man dort ein schönes Lichtspek-
takel und tagsüber Kletterwände, Fahrrad wege und
andere Sportmöglichkeiten. Auf einem Gebäude im
Landschaftspark war es sehr kalt und windig, der
Ausblick war aber trotzdem super. Unser Fackelführer
sprach über die Industrie geschichte Duisburgs und die
ehemalige Fabrik, die hier einmal im Landschaftspark
Duisburgs stand.
Insgesamt war das Adventsseminar in Duis-
burg sehr informativ und entspannt. Ich danke
dem Verband der Deutsch-Amerikanischen
Clubs für die Möglichkeit am Seminar in Duis-
burg teilnehmen zu können und freue mich dar-
auf weitere Seminare zu besuchen!
Karl-Heinz Thor vom Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Niederrhein führt die Studentengruppe durch
die Salvatorkirche.
Boden Robertson bei der Fackelführung im
Landschaftspark Nord.
Am Weihnachtsmarkt. V.l.n.r. Carina Thomys,
Ruth Peterson, Jose Alvarez und Janina Dilly.
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
24 gazette N° 1 | März 2016
Text Mike Pilewski, VDAC Student Exchange Coordinator
Wie können wir den Studentenaustausch verbes-
sern, intensivieren und ausweiten? Mit diesen Fragen
bin ich im Januar zu unseren drei Partneruniversitäten
in Florida gereist: zur Florida Atlantic University in Boca
Raton, zur University of Florida in Gainesville und zur
Florida State University in Tallahassee.
BOCA RATON
In Boca Raton begrüßt mich gleich eine vierköpfige
Delegation. Neben den Deutsch-Professoren Prisca
Augustyn und Evelyn Trotter – beide aus Deutschland –
sind auch Catherine Meschievitz und Tania Tucker
vom Akademischen Auslandsamt dabei. Sie erklären
mir, dass an dieser kleinen Universität nur wenige
Studenten Deutsch studieren. Deswegen werden aus
anderen Disziplinen wie Politikwissenschaft und Inter-
national Business potentielle Stipendiaten für den
VDAC angeworben.
Boca Raton ist ein kleiner Ort, der nur aus Luxus-
eigentumswohnungen, Einkaufszentren und der Uni-
versität am Stadtrand besteht. Wer wohnt hier eigent-
lich? „Die reichen Frauen von Schönheitschirurgen
aus New York,“ erzählt mir VDAC-Alumna Dorothea
Trotter. „Viele wohnen nur das halbe Jahr hier. Wir
nennen sie Snowbirds, weil sie hierherkommen, um
vor dem Winter zu fliehen.“ Auch nicht alle Studenten
sind permanent dort. Alumnus Will Medina erklärt mir,
dass viele bei ihren Eltern in umliegenden Städten
wie West Palm Beach und Fort Lauderdale wohnen.
Mit Emily, der Studentin, die die Universität für
nächstes Jahr empfehlen will, ist Zeit für ein kur-
zes Gespräch, bevor ich mit unserer derzeitigen Aus-
tauschstudentin Jenny Selbach bei strömendem Re-
gen zum nahegelegenen Delray Beach fahre. „Das
Wetter ist, in bestimmten Monaten, die größte Her-
ausforderung hier,“ sagt sie. „Jetzt im Januar ist das,
was die Flori dianer als Winter bezeichnen. Im August
war es dagegen unerträglich heiß. Aber dazwischen
gibt es angenehme Monate.“
Die zweite große Herausforderung sind die enorm
hohen Lebenshaltungskosten, die es nur in Boca gibt.
Benzin, stelle ich fest, ist 30 Prozent teurer als anders-
wo im Bundesstaat, und während Jenny im Supermarkt
ihre Zahnpasta sucht, entscheide ich mich anhand der
Preise, woanders meine Vorräte zu kaufen.
Jenny ist, wie alle Studenten, die wir nach Florida
schicken, angestellte Lehrassistentin am Institut für
Moderne Sprachen. Wie mir die beiden Professorinnen
erzählen, ist sie bei ihren Schützlingen sehr beliebt.
GAINESVILLE
Einige Tage später begrüßt mich mit einem Zwin-
kern im Auge unser langjähriger Kontakt in Gainesvil-
le, Professor Franz Futterknecht. Seit 30 Jahren lebt
Dr. Futterknecht mit seiner deutschen Frau in Florida.
Unser Alumnus Aaron Watkins und unser derzeitiger
Austauschstudent Nils Wadt warten auch pünktlich
in seinem Büro.
Dauer Hall gehört zu den stolzen Altbauten an die-
sem sehr schönen Campus, wirkt aber etwas verlassen.
Herr Futterknecht erzählt mir, wie er trotz Kürzungen
in den Geisteswissenschaften unser Programm im
Vorder grund behält. Ihm gelingt es, jedes Jahr ein bis
drei Studenten von uns aufzunehmen. Für sie alle, ob
Deutsche oder Amerikaner, ist er ein richtiger Mentor,
der sich die Zeit für eine umfassende Beratung nimmt.
Nicht wenige unserer Studenten haben mir erzählt,
wie er sie inspiriert hat, den Mut zu finden, große
Schritte in ihrem Leben zu wagen.
Der eher schüchterne Nils erzählt stolz von der
Erfüllung, die ihm die Lehrtätigkeit gibt. Aaron, der als
wissenschaftlicher Assistent bei Herrn Futterknecht
arbeitet, fährt mich anschließend nach Payne‘s Prairie,
einem Naturpark am Stadtrand, wo sich zahlreiche
Alligatoren neben dem Wanderweg sonnen. Einer
betrachtet uns mit offenen Augen aus nur fünf Me-
tern Entfernung.
Abends im Szenelokal Maude‘s habe ich ein freu-
diges Wiedersehen mit Alumna Jacqui Hyams.
TALLAHASSEE
Vor wenigen Jahren wurde unser Austausch mit
der Florida State University eingestellt. Dann kam
der junge Professor Christian Weber und sorgte für
seine Wiederbelebung. Mit ihm und den beiden
Deutsch-Professoren Birgit Maier-Katkin und Ray
Hattaway unterhalte ich mich über ihr Angebot, den
Austausch mit dem VDAC jetzt auszuweiten.
Herr Weber ist vor sieben Jahren mit seiner ru-
mänischen Frau nach Amerika gezogen. In dem Re-
staurant, wo wir uns unterhalten, wimmelt es von
Landtags abgeordneten. Tallahassee ist schließlich
die Hauptstadt von Florida; von der Uni zum Regie-
rungsviertel sind es wenige Gehminuten.
Vom Alumnus Will Weihe und von Taylor, der vor-
aussichtlichen Kandidatin für nächstes Jahr, erfahre
ich, wie die Gegend mehr mit den Südstaaten als
mit dem Rest von Florida gemeinsam hat. Die Lehr-
assistenten für verschiedene Sprachen unternehmen
viel gemeinsam. Somit nehme ich die Gelegenheit
wahr, von unserer derzeitigen Austauschstudentin
Svea Klaus und ihrer Vorgängerin Kerstin Hoebink
sowie von ihren Kollegen, nützliche Details zu erfahren.
Wie in vielen Lebensbereichen bringt der
persön liche Kontakt unermessliche Vorteile.
Überall auf dieser Reise bin ich freundlichen
Menschen begegnet, die mehr als bereit waren,
Ideen und Anregungen auszutauschen.
Reise zu den Partner-Universitäten in Florida
© fotolia
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
25gazette N° 1 | März 2016
C L U B N E W S
Am vierten Donnerstag im November, ei-
nem Tag vor dem Black Friday, wird in den USA
Thanksgiving gefeiert. Beide Tage zusammen
sorgen in den USA für ein traditionelles Fami-
lienwochenende, das außerdem die Saison für
die Weihnachtseinkäufe einläutet. Da der Black
Friday kein Feiertag ist, nehmen sich Arbeit-
nehmer gern zusätzlich diesen Tag frei, um ihr
Wochenende zu verlängern. Auch Schulen und
Universitäten machen daraus häufig eine vier-
bis fünftägige unterrichtsfreie Zeit.
Thanksgiving hat der Deutsch-Amerikanische Her-
renclub aufgegriffen und feiert nun schon seit vielen
Jahren dieses traditionelle Fest auch in München im
Marriott Hotel. Dies ist inzwischen noch der einzige
Gastronomiebetrieb in München, der dieses Festmahl
im amerikanischen Stil mit Country Music anbietet.
Eine große Anzahl von Mitgliedern mit ihren Damen
nahmen auch dies Jahr daran teil und pflegten damit
die amerikanische Tradition.
Thanksgiving – das amerikanische Erntedankfest
Neujahrs-Dinner 2016 des DAHC München
Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Dr. Peter Rückert
Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Hans-Georg Augustinowski
D-A Herrenclub München e.V. | G-A Men‘s Club Munich e.V.
Es ranken sich viele Legenden um die Entstehung
von Thanksgiving. Eine anglophone Geschichte erzählt
von den Pilgervätern, die am Plymouth Rock in Massa-
chusetts landeten. Im Herbst 1621 sollen sie mit den
dort lebenden Indianern ein dreitägiges Erntedankfest
gefeiert haben, ohne deren Hilfe sie den folgenden
Winter nicht überlebt hätten. Geschichtlich belegt ist
diese Feier bis heute nicht. Die meisten Amerikaner se-
hen sie allerdings als Geburtsstunde des Feiertags an.
Den ersten Thanksgiving-Day führte Präsident
George Washington am 3. Oktober 1789 ein. Präsi-
dent Abraham Lincoln erklärte 1863 schließlich den
letzten Donnerstag im November zum nationalen Fei-
ertag. Trotz dieser Festlegung wird alljährlich vom
Präsidenten der Vereinigten Staaten in einer Rede an
die Nation dieser Tag neu proklamiert, in der er auch
wichtige Ereignisse des abgelaufenen und kommen-
den Jahres anspricht.
Thanksgiving wird in den USA und Kanada gefeiert.
In vielen anderen Ländern der Erde gibt es als Pen-
dant das Erntedankfest. In Deutschland beispielsweise
wird das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober
gefeiert. Anders als in den Vereinigten Staaten und
Kanada ist es allerdings kein gesetzlicher Feiertag.
An Thanksgiving kommen in den USA Familien und
Freunde zu einem großen Festessen zusammen. Das
meist als Abendessen durchgeführte Mahl repräsen-
tiert damit das wichtigste Familienfest im Jahr. Tra-
ditionsgemäß besteht dieses aus gefülltem Truthahn
mit Cranberry Soße, Süßkartoffeln und verschiedenen
Gemüsen wie Squash, grünen Erbsen und Mais mit
einer reichhaltigen Auswahl an Nachspeisen wie
Apfel- und Kürbiskuchen.
Im Marriott Hotel zu München war es nicht an-
ders. Auch die Mitglieder des DAHC labten sich an
den unserem Gaumen nicht gewöhnten Köstlichkeiten
amerikanischer Küche und sprechen noch heute von
dem schönen geselligen Abend.
Am 13.Januar 2016 war es wieder soweit.
Der Deutsch-Amerikanische Herrenclub Mün-
chen lud zu seinem inzwischen traditionellen
Neujahrs-Dinner in den „Franziskaner“ ein.
Mit einem Drei-Gänge-Menü begrüßte eine
stattliche Anzahl von Mitgliedern im schönen
Ambiente des König-Ludwig-Saals das Neue
Jahr. Doch heuer konnte der Präsident Erich
Wölfinger nicht nur die Teilnehmer, sondern
auch einen besonderen Gast begrüßen.
Auf Einladung des DAHC bereicherte unsere Tafel
die neue, amerikanische Generalkonsulin Ms. Jennifer
D. Gavito. Begleitet von ihrem Ehemann Anthony konn-
te sie die bayerische Gastfreundschaft genießen. Frau
Gavito ist nach diversen Aufenthalten bevorzugt im
vorderen Orient vom US-Government zur Repräsentan-
tin der USA in München ernannt worden. Ihre ersten
Deutschland-Erfahrungen im diplomatischen Dienst
sammelte sie von 1998 bis 2000 als Vizekonsulin im
US-Generalkonsulat Frankfurt.
Ihr flüssiges Deutsch lernte Sie schon in jungen
Jahren durch ein Austauschjahr in Nordrhein-Westfa-
len. Da sich der DAHC die Förderung der deutsch-ame-
rikanischen Freundschaft durch die Unterstützung des
Studentenaustausches auf seine Fahnen geschrieben
hat, wurde vielleicht schon ein zukünftiger Konsul(in)
vom DAHC München gefördert.
Die neue Generalkonsulin Ms. Jennifer D. Gavito
mit ihrem Ehemann Anthony (rechts im Bild) und der
Präsident des DAHC München Erich Wölfinger mit
Gattin (links im Bild).
26 gazette N° 1 | März 2016
C L U B N E W S
Weihnachtsfest ein. Der
Philharmonische Chor des Helmholtz-Gymnasiums
animierte zum Mitsingen altbekannter Weihnachts-
lieder. Ein gelungener Nachmittag.
Die Einladung zum Weihnachtstee, der all-
jährlich im Advent stattfindet, hat für den Inter-
nationalen Frauenclub Karlsruhe Tradition. Die
Präsidentin Renate Nobbe konnte zahlreiche
Mitglieder und Gäste in der festlich geschmück-
ten Karlsburg in Durlach willkommen heißen.
Bei dieser Veranstaltung blickt man nicht nur
zurück auf das abgelaufene Jahr, sondern sie ist
auch die zweite Spendenvergabe aus dem Erlös des
Pfennigbasars 2015. Bei dieser Spendenvergabe
überreichten Präsidentin Renate Nobbe und Vize-
präsidentin Annerose Lauterwasser an zehn Karls-
ruher Einrichtungen Zuwendungen in Höhe von rund
34.000 Euro. Glückliche Gesichter bei den Empfän-
gern, denn wie immer wurden bei der weihnachtlichen
Weihnachtstee am 8. Dezember 2015 – Traditionsveranstaltung in der Karlsburg
Generalkonsul James W. Herman war zu Gast bei der Eröffnung des 49. Pfennigbasars
Text Annerose LauterwasserFotos Dagmar Moisei-Haas
Text Dr. Gerhard Wiesinger Fotos Dr. Gerhard Wiesinger, Peter Sindelar
IWC Karlsruhe e.V.
Spendenvergabe Organisationen, bei denen Hilfen für
Kinder im Vordergrund stehen, berücksichtigt; in die-
sem Jahr erstmalig auch die Flüchtlingshilfe. Mit dem
zu verteilenden Erlös des Basars im Jahr 2015 in Höhe
von 160.000 Euro konnten bisher mit ca.155.000 Euro
der Studenten- und Schüleraustausch sowie Karls-
ruher Hilfsorganisationen unterstützt werden.
Der große wunderschön geschmückte Weihnachts-
baum, die festlich dekorierten Tische und die weih-
nachtliche Kaffeetafel stimmten auf das kommende
Der amerikanische Generalkonsul James
W. Herman aus Frankfurt besuchte zum ersten
Mal die Stadt Karlsruhe, wo er an der Eröffnung
des in der ganzen Region bekannten jährlichen
Pfennigbasars des Internationalen Frauenclubs
Karlsruhe teilnahm.
Hunderte von Clubmitgliedern und freiwillige Helfer
sorgten dafür, dass tausende Besucher durch den Kauf
von gespendeten Büchern, CDs, Kleidern, Haushaltswa-
ren, Schmuck und Kunstgegenständen innerhalb von
zwei Tagen einen Nettogewinn von über € 150.000 in die
Kassen gespült haben. Dieser Gewinn kommt einer Pa-
lette von sozialen Projekten, aber auch dem Studenten-
austauschprogramm des Verbandes der Deutsch-Ame-
rikanischen Clubs (VDAC) zugute, in dessen Rahmen
junge Amerikaner und junge Deutsche ein akademi-
sches Jahr an einer Universität im jeweils anderen
Land verbringen können. Generalkonsul Herman war
beeindruckt von so viel ehrenamtlichem Engagement
auch für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, für
das er den Mitgliedern des Interna tionalen Frauenclubs
und ihren zahlreichen Helfern seinen großen Dank und
seine Anerkennung aussprach.
Start: Bürgermeisterin G.Luczak-Schwarz und
Pfennigbasarleiterin B. Rominger-Hess
27gazette N° 1 | März 2016
Wie das Motto so das Programm: Der Ball-
saal wurde zum Varieté!
Gabriel Drouin, Cyr-Wheel-Künstler, faszinierte
mit einem Showact aus dem aktuellen Programm
„Machine de Cirque“ des GOP Varieté Theaters Mün-
chen. Seine artistische Vorführung mit einem riesigen
Eisenreifen begeisterte die über 300 Ballbesucher
des 65. Magnolienballs. Der Zauberer „el Gecco“ ver-
blüffte die Gäste an ihren festlich gedeckten Tischen
mit seinen erstaunlichen Zauberkünsten, er servierte
magische Köstlichkeiten.
Großer Applaus für ein phantastisches
Varieté-Programm zum Staunen, Bewundern,
Vergnügen!
Der Sänger Ferdinand Rennie trat mit englischen
und deutschen Songs auf und die Showband Firebirds
sorgte mit Rock und Swing für Stimmung und ein
volles Tanzparkett. Die unermüdlichen Tänzerinnen
und Tänzer aller Generationen stellten sich gegen
Mitternacht zur traditionellen Münchner Française
auf, dem beliebten Abschluss des Tanzvergnügens
beim Magnolienball.
„Varieté“ war das Motto des 65. Magnolienballs – Benefiz-Gala im Hotel Bayerischer Hof in München
Text Elke Rilke-Mai Fotos Dr. Peter Rückert
D-A Frauenclub München e.V. | G-A Women‘s Club Munich e.V.
Am Rednerpult waren Staatssekretär Georg Eisen-
reich, der Grüße von Ministerpräsident Seehofer über-
brachte, Bürgermeister Josef Schmid sowie US Gene-
ralkonsulin Jennifer D. Gavito. In ihrer Ansprache dankte
Ms. Gavito dem Club für die engagierte Förderung des
Jugend- und Studentenaustausches. Als ehemalige
Austauschschülerin unterstrich sie die Bedeutung die-
ses Programms und sagte zu Ulrike Kellner, Präsidentin
des GAWC München: „… dank Organisationen wie
der Ihren wird der transatlantische Dialog unermüdlich
weitergeführt …“ Ms. Gavito betonte die Unersetz-
lichkeit der deutsch-amerikanischen Partnerschaft in
Politik und Wirtschaft, sprach über deren Erfolge und
die Herausforderungen in der Zukunft.
Seit 65 Jahren veranstaltet der Deutsch-Ameri-
kanische Frauenclub München den Magnolienball
zugunsten des Deutsch-Amerikanischen Studenten-
austausch- und Jugendprogramms sowie zahlreicher
sozialer Hilfsprojekte. In diesem Jahr überreichte die
Präsidentin des Clubs, Ulrike Kellner, zwei Spenden-
schecks: 10.000 Euro an Isabel Schmidhuber, Leiterin
von „Karla 51“, Frauenobdach des Evangelischen Hilfs-
werks München und 10.000 Euro an Antonia Schroeter,
Beauftragte für den Jugendaustausch im Verband
Deutsch-Amerikanischer Clubs, VDAC.
Viele Sponsoren unterstützen die Arbeit des Clubs
und ermöglichen dadurch auch die Veranstaltung des
Magnolienballs. Von der Privatbank Merck, Fink & Co
überbrachte an diesem Abend Direktorin Frau Büchl
einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro.
Bei der beliebten Stillen Auktion ersteigerten viele
Ballbesucher Gutscheine für Aufenthalte in exclusi-
ven Hotels im In- und Ausland und gewannen mit
ihren Losen bei der Großen Tombola außergewöhnlich
wertvolle Preise.
Der Magnolienball stand unter der Schirmherr-
schaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst
Seehofer, des US-Botschafters John B. Emmerson, der
US-Generalkonsulin in München Jennifer D. Gavito
und des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter.
Organisatorin und Moderatorin der Veranstaltung war
Clubmitglied Ulrike Grimm.
1. Ulrike Grimm, Organisatorin Magnolienball, Anja
Eisenreich, Staatssekretär Georg Eisenreich
2. Brian Rennie, Designer, Susanne Ahrens,
Organisatorin Stille Auktion, Natalie Schmid, Josef
Schmid, Bürgermeister München, Ferdinand Rennie,
Sänger
3. Ulrike Kellner, Präsidentin DA Frauenclub München, Isabel Schmidhuber, Leitung Karla 51, Frauenobdach des Evangelischen Hilfswerks,
Antje Kamradt, stellv. Leiterin Karla 51, Ulrike Grimm, Organisatorin Magnolienball | 4. Ulrike Kellner, Antonia Schroeter, Beauftragte für den Jugendaustausch VDAC
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C L U B N E W S
28 gazette N° 1 | März 2016
In enger Kooperation des DAG-SiWi e.V. mit dem
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Neunkirchen
(Südsiegerland) fuhr der Leistungskurs Sozialwissen-
schaften des Gymnasiums mit dem DAG Geschäfts-
führer Volker Schüttenhelm in die Landeshauptstadt
Düsseldorf, um mit dem US-Generalkonsul Michael
R. Keller über die Aufgaben und Programme der Be-
hörde zu sprechen. Zu den Themen, die die Schüler
besonders interessierten, gehörten der Zustand der
deutsch-amerikanischen Beziehung und die unter-
schiedlichsten Aspekte des Lebens in den USA im Ver-
gleich zu Deutschland. Die aktuellen Themen „Flücht-
linge“ und „Wirtschaftsbeziehungen“ dominierten in
DAG-SiWi mit Schülergruppe zu Gast im General-konsulat Düsseldorf
Praktikantin des Generalkonsulats bei der DAG-SiWi
Texte Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi e.V.
Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.
der Gesprächsrunde. Zum Themenbereich Wirtschaft
konnte Herr Keller besonders gute Einblicke aus der
Praxis gewähren, war er doch die letzten 3 Jahre der
Leiter der Wirtschaftsabteilung der US-Botschaft in
Paris. Der politische und wirtschaftliche Diskurs war
sehr intensiv und von großer Offenheit geprägt. Ge-
neralkonsul Keller ließ sich zwei Stunden Zeit für die
Generalkonsulat DüsseldorfDAG-SiWi e.V
Im letzten November war die US-Amerikanerin
Manuela Hernandez aus Florida zu Gast im Sieger-
land. Die sympathische 21-Jährige vom US-General-
konsulat Düsseldorf bereitete drei Lerngruppen am
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen mal
einen „etwas anderen Unterricht“. Sie besuchte ver-
schiedene Englisch- und Politik-Kurse des DAG-SiWi
Geschäftsführers und Lehrers Herrn Schüttenhelm.
Was denken Amerikaner und Deutsche voneinan-
der? Welche Vorurteile stimmen eventuell wirklich?
Fragen der Schülerinnen und Schüler. Auch persönliche
Fragen zur Biographie des Generalkonsuls kamen zur
Sprache. Diplomatie auf der Ebene der Bürger also!
Die DAG-SiWi wird auch in Zukunft die Angebote des
„MeetUS“ Programms des Düsseldorfer Generalkon-
sulats intensiv nutzen.
Wie sieht in den USA der Schulalltag aus? Welche
Herausforderungen sind zu meistern während eines
Austauschjahres in einem fremden Land? Dies ist nur
eine kleine Auswahl der Fragen, die die Schüler dreier
Klassen und Kurse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasi-
ums Neunkirchen Frau Hernandez gestellt haben. Der
lebhafte Dialog fand natürlich in Englisch statt, der
ersten Fremdsprache der Schüler, obwohl der Gast per-
fekt Deutsch sprechen kann. In enger Kooperation des
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Neunkirchen mit der
DAG-SiWi e.V. konnte auf das „MeetUS“ Programm
des US-Generalkonsulats Düsseldorf zugegriffen wer-
den, damit die Schüler auch einmal die Gelegenheit
haben mögen, mit einer Person aus dem Zielland direkt
reden zu können. Die Schüler der drei Lerngruppen
nahmen diese Chance sehr gerne an und freuten sich
über eine „etwas andere Unterrichtsstunde“ und die
Informationen aus erster Hand. Ein weiteres Beispiel
für die hervorragende Kooperation der DAG-SiWi e.V.
mit dem Generalkonsulat Düsseldorf.
C L U B N E W S
Manuela Hernandez aus Florida
zu Besuch in den Klassen
29gazette N° 1 | März 2016
Thanksgiving im Siegerland
10. Auslobung eines jährlichen Preises für Schülerfacharbeiten mit transatlantischem Inhalt
Texte Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi e.V.
Traditionell am letzten Donnerstag im No-
vember wurde wieder „Thanksgiving Day“ im
Siegerland gefeiert. Mit achtzig Gästen von nah
und fern war unsere Veranstaltung – wie auch
letztes Jahr – voll ausgebucht!
Das authentische US-Menü, bestehend aus dem
obligatorischen Truthahn, Süßkartoffeln, Mais und
einem mit Ahornsirup versüßten Kürbiskuchen als
Dessert, wurde von der Küche des Restaurants Pfef-
fermühle wieder perfekt zubereitet. Die Tische waren
stilecht dekoriert mit „Stars and Stripes“-Wimpeln
und leuchtendem Herbstlaub als Reminiszenz an die
Farbenpracht des „Indian Summer“.
Volker Schüttenhelm, Geschäftsführer unserer Ge-
sellschaft, blickte in seiner bildgestützten Rede noch
einmal auf die vielen Höhepunkte und Aktivitäten des
ablaufenden Jahres zurück:
der Abschiedsbesuch des Generalkonsuls Steve
Hubler am 8. April
das Tour Abschlusskonzert von Jazzstar Jocelyn
B. Smith am 30. Mai
der Besuch der Germanna Foundation aus Virginia
am 7.–11. Juni
die 9. Prämierung von Schülerfacharbeiten mit
transatlantischem Bezug am 22. Juni
das Treffen mit dem neuem Generalkonsul Keller
in Düsseldorf am 4. September
der Deutsch-Amerikanische Tag in Frankfurt vom
9.-11. Oktober
der Besuch des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums
aus Neunkirchen beim US-Generalkonsulat Düsseldorf
am 27. Oktober und der Gegenbesuch der Amerikane-
rin Manuela Hernandez am 9. November.
Als besonderer Gast war der bekannte Natur-
fotograf Guido Kettner zugegen. Er zeigte seine pro-
fessionellen Bilder vom Konzert der Jocelyn B. Smith
in Siegen. Außerdem ließ er das begeisterte Publikum
eintauchen in die faszinierende Welt des Bundes-
staates Alaska. Fluoreszierende Polarlichter, Bären
hautnah und überwältigende Landschaftsimpres-
sionen seiner letzten Expedition wurden kommentiert
und präsentiert. Das nächste Thanksgiving im Sieger-
land wird am 24.11.2016 stattfinden. Anmeldungen
werden gerne schon angenommen!
Schüler der Gymnasien im Kreis Siegen-Witt-
genstein sind zum 10. Mal (!) aufgerufen, eine
qualifizierte Facharbeit oder Ergebnisse von
Projektkursen über einen US-bezogenen oder
einen transatlantischen Inhalt zu verfassen und
bei der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft
Sieger land-Wittgenstein e.V. einzureichen.
Die Schülerfacharbeiten können aus dem
Fach Englisch, aber auch aus anderen Fächern
z.B. Geschichte, Geografie, Sozialkunde, Politik,
Religionswissenschaften u.a.m. in englischer oder
deutscher Sprache eingereicht werden, wenn sie
einen USA-bezogenen oder transatlantischen Inhalt
haben. Der betreuende Lehrer sendet die Facharbeit
bis zum 15. Mai 2016 an den Club. Eine vom DAG
Si-Wi eingesetzte Jury wählt aus den eingereichten
Facharbeiten die geeignetste aus. Es können auf Be-
schluss des Vorstandes der DAG Si-Wi auch mehrere
gleich geeignete Schülerfacharbeiten ausgezeichnet
werden. Alle anderen Schüler/Schülerinnen erhalten
einen Anerkennungspreis.
Die Preisverleihung wird vor den Sommerferien
im Konventsaal des Stift Keppel in Hilchenbach und
unter Beteiligung der Schulen sowie interessierter
Mitglieder der DAG Si-Wi stattfinden.
Die DAG-SiWi freut sich besonders über das
10-jährige Jubiläum.
C L U B N E W S
30 gazette N° 1 | März 2016
65. Charity Bazaar – ein großes, schönes Ereignis! Text Britta Hueck-Ehmer
Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg e.V.
Es war dem „Jubiläum“ angemessen, das
große Ereignis unseres 65. Charity-Bazaars!
Festlich geschmückt präsentierte sich der Gro-
ße Festsaal des Hotels Grand Elysée seinen zahl-
reichen Besuchern.
Wie in den letzten Jahren konzentrierten die sich
zunächst auf die Eröffnungsreden von der Präsiden-
tin Dorothee Hagen, von Dr. Susanne Wiedemann,
die diesmal das US Generalkonsulat vertrat, und auf
die Worte von Aydan Özuguz, Staatsministerin für
Migration und Flüchtlinge in Berlin, die kompetent zur
gegenwärtigen Lage sprach. Mit Blumensträußen be-
dankte sich der Club bei den beiden Gastrednerinnen.
Dann öffneten sich die Türen und im Nu war der
Saal mit all den neugierigen und erwartungsvollen
Gästen gefüllt. Es ist immer wieder erstaunlich und
überraschend, welches Echo das Ereignis des Basars
bekommt. Dass so viele Menschen hereinströmen,
muss wohl an den vielen besonderen Dingen liegen,
die man am Ende mit nach Hause nehmen kann! Zwei
Stände wurden sofort belagert: Die Tombola, mit all den
wunderbaren Gewinnen aus Sachspenden von Ham-
burger Unternehmen und Geschäften und der Stand
„Antikes & Kurioses“, an dem sich gleich das meiste
Gedränge fand. Der Stand war bestückt mit teils ku-
riosen, teils sehr nützlichen und ansehnlichen Dingen.
Von Porzellantassen bis zu Handtaschen und „second
hand“-Mode hat Ruth Naundorf – unser „altgedientes“,
höchst einsatz freudiges Mitglied – im Laufe des Jahres
vor allem bei Haushaltsauflösungen abgeholt und ein-
gelagert. Eine große Anstrengung, die sich aber letzten
Endes außerordentlich lohnt, denn am Ende verzeichnet
dieser Stand regelmäßig die höchsten Einnahmen.
Doch auch alle Mühe bei den verschiedenen Lot-
terien – „Dinner for Two“, „Night on the Town“ und
Reiselotterie, – wo jeweils Hamburger Restaurants,
Theater, Kinos, Museen und deutsche Hotels auf unse-
re Anfragen hin reichlich Gutscheine gespendet hatten,
wurde – wie schon in den Jahren zuvor – belohnt, was
unter dem Strich festzustellen war.
Höchst beliebt waren wieder die „Homemade
Delicacies“, jeweils zur Erntezeit selbstgemachte
Marme laden und Gelees und vorweihnachtlich ge-
backene Kekse, die alle im „Handumdrehen“ verkauft
wurden – ebenso wie die Advents- und Weihnachtsge-
stecke aus „eigener Produktion“, die manchem Haus-
halt anschließend zur Zierde gereichten.
Der Turkey war im Nu ausverkauft, die Würstchen
wurden wie immer genossen „solange der Vorrat reich-
te“, der Kuchen gern gegessen und Wein, Bier und
Kaffee mussten ständig nachgeschenkt werden. Auch
dass die am Infostand zu holenden Überraschungs-
tüten am Ende alle mitgenommen worden waren – all
dies zeigt den großen Erfolg des Basars.
Die Stimmung war jedenfalls prachtvoll, die Men-
schen fröhlich, Kinder spielten begeistert am Glücks-
rad und bei anderen Geschicklichkeitsspielen, so am
„Angelteich“, wo wieder unsere nun 103 Jahre alte Ma-
rianne Clemens vergnügt und lachend stand! – Durch
die Hilfe von „Austauschstudenten“ und Schülern der
„Helene-Lange-Schule“ (die alle von uns bei Reisen aus
und in die USA und Kanada unterstützt werden) wur-
den jugendliche Noten ins Bild des Ganzen gebracht.
Der DAFC Hamburg hat mit dieser Tradition nun
Schülerinnen und Schüler der Helene-Lange-Schule
waren tüchtige Helfer!
65.Charity-Bazaar DAFC Hamburg. Die Rednerinnen: Dr. Susanne Wiede mann,
Aydan Özuguz, Dorothee Hagen (v.l.) Foto: Alexa Lindsay-Frassa
C L U B N E W S
Am Tombolastand warten die Gewinne. Sitzend v. l. Bettina Wex, Claire Jebsen
und Bettina Wex FOTO: infinity
31gazette N° 1 | März 2016
I N B R I E F
The 65th Charity Bazaar of Hamburg’s
GAWC at Hotel Grand Elysée had all the charm
and splendor of a grand jubilee.
After opening speeches by GAWC president
Dorothee Hagen, Dr. Susanne Wiedemann of the US
Consulate and Ms Aydan Özuguz, undersecretary of
state for migration and refugees in Berlin, the doors
of the festively decorated ball room swung open to
throngs of curious and eager visitors.
That so many of them come every year may have
something to do with the large variety of special
items they expect to find and take home. Immediately,
two stalls were particularly beleaguered: the raffles
with attractive prizes donated by Hamburg shops
and companies, and “Antiques and Curiosities.“
There, treasure hunters found items of curiosity,
utility and vanity, ranging from bric-a-brac and
household utensils to clothing, handbags and
hats. The large assortment had been collected
and stored over the year by our “old hand”, the
enterprising Ruth Naundorf. She and her team are
always rewarded by the fact that “Antiques and
Curiosities“ regularly earns most money.
But also lotteries like “Dinner for Two,“ “Night
on the Town“ and “Reiselotterie,“ where Hamburg
restaurants, theaters, movie theaters, museums
and German hotels had donated vouchers, could
be content with their returns.
Another special attraction were “Home-made
Delicacies“ and home-made fir wreaths and
Christmas adornments. Spirits were high, also
among children who were trying their luck at stalls
set up for them, among them “Angelteich,“ where
Marianne Clemens, now in her 104th year, was at
the helm and joined in the fun. Young helpers, former
and future exchange students and pupils of Helene-
Lange-Gymnasium ( all of them get financial support
from the Club for a stay in the U.S. or Canada) added
another youthful touch to the event.
When the joyful party was over, and after cakes,
several turkeys and hundreds of wieners had been
consumed, accompanied by coffee, whine and
beer, the GAWC had 33,000 Euros in its coffers to
finance its charity projects. Taking a deep breath,
club members realized once again: The Bazaar is
the Club – the Club is the Bazaar.
Marina Wendt
Marianne Clemens, unsere 103-jährige
an ihrem Stand! · Foto infinity
Glückliche
Gewinnerin:
Ruth Naundorf
Foto infinity
Am Stand “Night on the Town”: Barbara Dammann-Kudziela und Andrea Meyer
konnte man Theater- und Opern-Karten, Museums-Eintritte etc. gewinnen.
C L U B N E W S
schon zum 65. Mal einen großen Coup gelandet:
33.500 Euro an einem Nachmittag in fünf Stunden
einzunehmen (+ 2000 Euro Barspenden) ist alle An-
strengung wert! Und so bewahrheitet sich wieder, was
die Mitglieder des Clubs seit seiner Gründung im Jahr
1951 für die vielfältigen Aufgaben im tiefsten Herzen
wissen: Der Basar ist der Club – der Club ist der Basar!
Am Stand „Las Vegas“ ist man gut gerüstet! Beide Fotos: Alexa Lindsay-Frassa
Foto: Alexa Lindsay-Frassa
32 gazette N° 1 | März 2016
Die Frauen des Deutsch-Amerikanischen
Frauenclubs haben auch in diesem Jahr wie-
der Unmengen gebrauchtes Geschirr, Schmuck,
Bücher und Schallplatten gesammelt und beim
Pfennigbasar zu erschwinglichen Preisen
verkauft.
Das Bürgerhaus auf dem Emmertsgrund hat sich
für diese Veranstaltung erneut als bestens geeignet
gezeigt. In diesem Jahr kam eine Spendensumme
von 27.000 Euro zusammen, die an 22 soziale Einrich-
tungen in Heidelberg, an das Fisher House in Landstuhl
sowie an das Studentenaustausch-Projekt des Verban-
des der Deutsch-Amerikanischen Clubs geht. Bei der
Scheckübergabe im Spiegelsaal des Prinz Carl lobte
BM Wolfgang Erichson den Einsatz der Damen. Und
auch die beiden Präsidentinnen Brenda Fellmer und
Karin Lister bedankten sich herzlich für das Engage-
ment ihrer Clubkolleginnen.
(Quelle: Stadtblatt 21.10.2015/ck)
Auszug aus der Rede von Bürger meister Wolfgang
Erichson, Stadt Heidelberg
Ich begrüße Sie sehr herzlich und bin stolz, heu-
te erneut die Stadt Heidelberg bei der Vergabe der
Spenden des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs
vertreten zu dürfen. Wir bewundern jedes Jahr, wie
Sie, meine Damen, uns alle Tugenden wie bürgerliche
Selbstverantwortung, bürgerschaftliches Engagement,
die Bereitschaft, privat Zeit und Geld in das Gemein-
wesen zu investieren, vorleben. […]
Auch beim diesjährigen Pfennigbasar war wie-
der eine lange intensive Vorbereitung erforderlich.
Ohne Ihren wochenlangen Einsatz an Zeit und Energie,
sehr geehrte Damen, wäre der Basar nicht möglich
geworden. Die Stadt Heidelberg ist besonders auf
jene Frauen und Männer angewiesen, die selbst ent-
scheiden, was ihnen kulturelle Vielfalt oder sozialer
Frieden wert sind – durch eigenes Engagement mit
Geld, Zeit und Ideen. […]
Spendenvergabe Pfennigbasar 2015 im Spiegelsaal des Palais Graimberg
Texte zusammengetragen von Dana Kittel Fotos U. Schnell-Schmitt
D-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.
Mein besonderer Dank gilt natürlich auch den flei-
ßigen Helferinnen und Helfern, ohne deren unermüd-
liche Einsatzfreude wir heute nicht hier sein könnten.
Und mein Dank gilt auch den vielen Bürgerinnen und
Bürgern, die für den Basar gespendet und eingekauft
haben und den vielen Unterstützern aus der Stadt,
der Wirtschaft und dem Handwerk. Nur dank Ihrer
alljährlichen großzügigen Spendenbereitschaft kann
der Pfennigbasar immer wieder ein so großer Erfolg
werden und können so viele Spenden gesammelt und
heute verteilt werden
Meine Damen, Ihrer Arbeit kommt auch eine po-
litische Dimension zu. Sie ist als Veranstaltung eines
internationalen Vereins ein Vorbild für das, was der
Deutsch-Amerikanische Frauenclub durch seine Arbeit
erreichen will: Zusammenarbeit über Grenzen und
Nationalitäten hinweg zum Wohle aller. Sie, meine
Damen, tragen mit dem Pfennigbasar immer wieder
zur deutsch-amerikanischen Freundschaft bei. Und
so werden auch in diesem Jahr wieder deutsche und
amerikanische Gruppen und Institutionen von Ihrer
Großzügigkeit profitieren. […]
C L U B N E W S
Karin Lister, deutsche Präsidentin des DAFC HD
am Rednerpult
Aufmerksame Zuhörer im Spiegelsaal, rechts zu sehen: Margot Unverhau, Mitglied des DAFC HD, Sigrid
Behnke-Dewath, Vizepräsidentin des VDAC, Brenda Fellmer, Amerikanische Präsidentin des DAFC HD, Wolf-
gang Erichson, Bürgermeister der Stadt HD und andere Mitglieder oder Gäste.
33gazette N° 1 | März 2016
Mit einer Spendenaktion wollen die Heidelberger
Service Clubs, unter anderem der Deutsch-Ameri-
kanische Frauenclub Heidelberg, unbegleitete min-
derjährige Flüchtlinge in Heidelberg unterstützen.
So soll ihre Integration in die Gesellschaft gefördert
werden. Die Aktion entstand auf Initiative des Lions Clubs
Heidelberg-Altstadt. In einer bisher einmaligen Koopera tion
haben sich alle Heidelberger Service Clubs entschlossen
dies zu unterstützen.
Schirmherr ist der OB Dr. Eckart Wützner. Den Fond
verwaltet das Kinder- und Jugendamt der Stadt. Unterstützt
werden z.B. Mobiliar und Ausstattung einer betreuten
Wohnform, schulische Unterstützung wie Schulmaterial,
Nachhilfe, Prüfungsvorbereitung und Monatsbeiträge und
Ausstattung für Hobbys wie Sport.
Mehr Infos unter: www.heidelberghilft.de
Spendenaktion „Heidelberg hilft“
Im Januar ist unser langjähriges Mitglied und
liebe Freundin Marietta Stein nach schwerer
Krankheit von uns gegangen. Ihren 80. Geburts-
tag im vergangenen Oktober hat sie noch im
Kreise ihrer Bekannten und Freunde in ihrem
schönen Haus gefeiert.
Frau Stein gestaltete einige Jahre unseren
Newsletter, war Schriftführerin und Vize präsi-
dentin unseres Clubs. Sie war lange Jahre in
der Wandern-Interessengruppe und hat beim
Pfennigbasar bis zu ihrer Krankheit immer tat-
kräftig mitgeholfen. Die Frauen, die heute noch
aus dieser Zeit Clubmitglieder sind, werden
sich bestimmt gerne an diese Zeit erinnern.
Wir sind tief betroffen und traurig und werden
Frau Marietta Stein ein ehrendes Andenken
bewahren.
In October, our long time member and friend
Marietta Stein departed this life after a long
illness.
She celebrated her 80th birthday last October
with friends and relatives in her beautiful home.
Marietta Stein was an active member of the
Board and for a number of years took over the
layout of the Newsletter, and she also held
the positions of secretary and Vice President
of our Club. For many years she enjoyed the
interest group “walking” and before her illness
she always helped at the Pfennig Bazaar. The
women, who at that time were in the Club,
remember this era with pleasure.
We are deeply saddened over the departure
of Marietta Stein and will always keep her in
our thoughts.
Nachruf für Marietta Stein
Karin ListerDeutsche Präsidentin des DAFC Heidelberg e.V.
07.02.2016
C L U B N E W S
Mary Louise Murray-Johnson, Mitglied des DAFC, Ehe-
paar Schüssler am Klavier (musikalische Leitung für die
Veranstaltung), Angela Watt-Ditzel, Mitglied des DAFC
Ursula Schnell-Schmitt, Mitglied des DAFC, HD, Bernd
Fellmer und Brenda Fellmer bei einem Glas Wein
erste Reihe: Edith Neufert, Ursula Schnell-Schmitt, Jetta Zahn; zweite Reihe: Karin Lister,
Margret Berthold, Jacqueline Pirsch-Suppanz, alles Mitglieder des DAFC HD
34 gazette N° 1 | März 2016
Thanksgiving ist ein Fest des Dankes und so
lud die Deutsch-Armerikanische Gesellschaft
Neuss e.V. (DAGN) ihre Freunde und Gönner zum
traditionellen Thanksgiving Dinner in der Pegel-
bar ein. Der neue US-Generalkonsul in Düssel-
dorf, Michael R. Keller ließ es sich nicht neh-
men, dies als Termin für seinen Antritts besuch
in Neuss zu wählen.
Mehr als 80 Gäste folgten der Einladung der
DAGN. Unter den Ehrengästen befanden sich auch
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der Stv. Bürger-
meister Dr. Jörg Geerlings sowie der Präsident von
UPS Deutschland, Frank Sportolari und Jacqueline
Fechner, Geschäftsführerin von Xerox Deutschland.
Darüber hinaus freute sich die DAGN über zahlreiche
Gäste weiterer amerikanischer Firmen im Rhein-Kreis
Neuss, Kinder und Eltern der ISR – International School
on the Rhine – und Vertreter von befreundeten trans-
atlantischen Vereinen aus Köln, Meerbusch, Düssel-
dorf und Aachen.
„Thanksgiving ist traditionell das größte und wich-
tigste amerikanische Familienfest“ betonte DAGN
Präsident Thomas Schommers. „Unser VDAC Stipen-
diat Alexander Jones verbringt ein Jahr hier bei uns,
und umso schöner ist es, dass so viele Mitglieder
und Freunde unserer Einladung gefolgt sind.“ Larissa
Rüssmann (VDAC Alumni) verbrachte das Studienjahr
US-Generalkonsul Michael Keller feiert sein erstes Thanksgiving in Deutschland mit der DAG Neuss
Text Thomas Schommers Fotos DAGN
Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Neuss e.V.
2014/15 in Florida und freute sich über den Austausch
mit Alexander. Zusammen mit Christina Maret, die im
Sommer 2016 für ein Jahr als VDAC Stipendiatin in die
USA gehen wird, wurde sich eifrig über das Studen-
tenleben in Deutschland und den USA ausgetauscht.
Doch gerade der ein oder andere Gast war gespannt
darauf, was Thanksgiving überhaupt ist und so berei-
teten Benny Schommers (11) und Rachel Schommers
(9) ein kleine Präsentation vor, in welcher sie allen
Gästen das amerikanische Familienfest schlechthin
erklärten. Demnach kommt Thanksgiving unserem
Erntedankfest sehr nahe.
Es wurde von den ersten europäischen Siedlern
nach dem ersten harten Jahr als Dank für ihr Überle-
ben zusammen mit den amerikanischen Ureinwohnern,
den Indianern gefeiert. Die beiden hatten sichtlich
viel Spaß und erzählten die ein oder andere Anekdo-
te aus den familiären Thanksgivingfeiern zu Hause.
US Generalkonsul Michael R.Keller war begeistert
von Benny und Rachel und dankte ihnen für die tolle
Präsentation. Als Schüler und Student sei er schon in
Deutschland gewesen, aber als Diplomat sei dies sein
erstes Thanksgiving in Deutschland und es ist fantas-
tisch. Er habe auch schon von der tollen Atmosphäre
in der Pegelbar gehört und sowohl Konsulat, als auch
Botschaft bezeichnen es schon als Wohnzimmer der
DAGN. Hier fand schließlich auch der Begrüßungs-
abend beim Deutsch-Amerikanischen Tag des VDAC
in Neuss 2012 statt und die DAGN veranstaltete hier
auch das Business Breakfast mit ihrem Ehrenmitglied
Phil Murphy, US-Botschafter in Deutschland a.D. und
US-Botschafter John Emerson. Keller beeindruckte
die Anzahl amerikanischer Gäste und er dankte der
DAGN dafür, dass sie den amerikanischen Mitbürgern
ein Stück Heimat bieten. Im Rhein-Kreis Neuss gibt
es 38 amerikanische Firmen und dadurch leben in der
Region viele amerikanische Expats. Veranstaltungen
wie diese und deutsch-amerikanische Vereine tragen
zur transatlantischen Freundschaft bei und seien sehr
wichtig.
Auf das Kulinarische wurde an dem Abend selbst-
verständlich auch nicht verzichtet. Insgesamt vier Trut-
hähne wurden an dem Abend verspeist und der ein
oder andere Gast wurde mehr als einmal am Buffet
gesehen. Bei einem traditionellen amerikanischen
Thanksgiving bringen auch die Gäste immer etwas mit
und so ließen es sich die amerikanischen Mitglieder
der DAGN nicht nehmen zumindest die Nachspei-
sen selber zu machen. Alle Gäste waren begeistern
und es war eine durch und durch gelungene Thanks-
giving-Feier. Die DAGN wurde ermutigt dies in 2016 zu
wiederholen, und gerne werden wir dies in unserem
Wohnzimmer am 16. November machen.
v.lks. nach rechts: DAGN Vizepräsident Thomas
Klann, US-Generalkonsul Michael R. Keller und DAGN
Präsident Thomas Schommers
C L U B N E W S
Einladung zur VDAC Convention Berlin 2016
Jugend-Programm vom 06.–08. Mai
V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K
P R O G R A M M
»Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!« – das Erlebniswochenende für Jugendliche im Alter von 14–17 Jahren
Antonia Schröter, Youthwork Chairperson & Rosemarie Kelle, Youthwork Vice Chairperson
Freitag, den 06. Mai 2016
Anreise bis ca. 17 Uhr in der Berlin International (JH)
Gemeinsames Abendessen und Get together.
Samstag, den 07. Mai 2016
Nach dem Frühstück entdecken wir Berlin auf einer gemeinsamen City-Tour.
Wir besuchen den Deutschen Bundestag (Führung und Kuppelbesichtigung)
Rückkehr zur Jugendherberge, Umziehen, Fahrt zur Abend-Veranstaltung und
Teilnahme am festlichen VDAC-Bankett, Rückkehr zur Jugendherberge.
Sonntag, den 08. Mai 2016
Gemeinsames Frühstück, Check out JH, Fahrt zur Besichtigung der Ausstellung
„Story of Berlin“. Dort erwartet uns eine tolle Erlebnisausstellung mit einer
multimedialen Zeitreise durch Berlin. Gemeinsames Mittagessen und Abreise
Teilnahmekosten 110,00 € / Pers.
inkl. Übernachtung und Verpflegung.
Anreise auf eigene Kosten und Gefahr
Anmeldeformular
http://www.vdac.de/fileadmin/user_upload/Jugend/VDAC_
Jugendseminare_2016_Anmeldeformular_Jugendarbeit.pdf
oder alternativ unter
http://www.vdac.de/jugendprogramm/aktivitaeten.html
Anmeldeschluss
mit Anmeldeformular 15. April 2016 per E-Mail an [email protected]
Begrenzte Teilnehmerzahl
Programmänderungen vorbehalten
Fotos © fotolia
C L U B N E W S
35gazette N° 1 | März 2016
Verband der Deutsch-Amerikanischen ClubsFederation of German-American Clubs e.V. Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg · Tel. 0176 31325598
P R O G R A M M
Einladung zum VDAC German-American Youth Seminar 2016
Bremerhaven vom 24.–26. Juni 2016VDAC Bildungs-und Begegnungswochenende für deutsche + US-amerikanische Jugendliche im Alter von 14–18 Jahren
Antonia Schröter, Youthwork Chairperson & Rosemarie Kelle, Youthwork Vice Chairperson
Das Auswanderermuseum in Bremerhaven lässt hautnah miterleben, wie
deutsche Auswanderer über Jahrhunderte die Überfahrt nach Amerika wagten.
Das im Jahr 2005 eröffnete Museum liegt direkt am Neuen Hafen, von dem aus
sich allein im Jahr 1890 ca. 1,2 Millionen Menschen auf die Schiffsreise in die
Neue Welt begaben, um in ein unvergleichliches Abenteuer auf der anderen Seite
des Atlantiks zu starten.
Die Alte Welt sowie die Neue Welt haben sich im Laufe der Zeit verändert. Beim
anschließenden Besuch im nahegelegen Klimahaus informieren wir uns über das
aktuelle Thema Klima in einer global-vernetzten Welt.
Besuchen werden wir auch den U-Boot-Bunker Valentin, der im Zweiten Welt-
krieg von Zwangsarbeitern errichtet wurde. Heute ist er eine Gedenkstätte mit
einem spannenden Besucherzentrum.
Wir freuen uns auf eine gemeinsame spannende Entdeckungsreise, regen Austausch
und Diskussionen über die neu gewonnenen Eindrücke.
Freitag Anreise bis 11.00 Uhr in der Jugendherberge (JH)
Freitag / Samstag / Sonntag
Programmtage inkl. Mittag-/ Abendessen und Übernachtung in der JH
Sonntag Abreise ab 14 Uhr
Teilnahmekosten 95,00 € / Pers.
mit Besichtigung / Verpflegung / Übernachtung in der Jugendherberge.
Anreise auf eigene Kosten
Anmeldeformular
http://www.vdac.de/fileadmin/user_upload/Jugend/VDAC_
Jugendseminare__2016_Anmeldeformular_Jugendarbeit.pdf
oder alternativ unter
http://www.vdac.de/jugendprogramm/aktivitaeten.html
Anmeldeschluss / Deadline
mit Anmeldeformular bis 24. Mai 2016 per E-Mail an [email protected]
Begrenzte Teilnehmerzahl
Programmänderungen vorbehalten
© fotolia
© fotolia
© DAH