März 2016 No 1 - VDAC

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Federation of German-American Clubs e.V. Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs März 2016 | N o 1 IN DIESER AUSGABE IN THIS ISSUE Einladung zur Convention in Berlin Pecha Kucha – PowerPoint als Event Magnolienball im Hotel Bayerischer Hof in München Charity Bazaar in Hamburg » 04 » 13 » 27 » 30 ©Fotolia

Transcript of März 2016 No 1 - VDAC

Federation of German-American Clubs e.V.

Verband der Deutsch-Amerikanischen

Clubs

März 2016 | No 1

IN DIESER AUSGABE

IN THIS ISSUE

Einladung zur Convention in BerlinPecha Kucha – PowerPoint als EventMagnolienball im Hotel Bayerischer Hof in MünchenCharity Bazaar in Hamburg

» 04» 13» 27» 30

©Fotolia

2 gazette N° 1 | März 2016

John B. Emerson

Botschafter der

Vereinigten Staaten

von Amerika in der

Bundesrepublik

Deutschland

Prof. Dr. Werner

Weidenfeld

Centrum für

angewandte

Politikforschung

(Foto: CAP)

Georg Friedrich

Prinz von Preußen

(Foto: WikiMedia)

Horst Seehofer

Ministerpräsident des

Freistaates Bayern

(Foto: CSU)

Jürgen Hardt

Koordinator für

transatlantische

Zusammenarbeit im

Auswärtigen Amt

E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S

I M P R E S S U M

Herausgeber | Publisher:

Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.

c/o Jacob Schrot

Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg

Tel. 0176 31325598 · [email protected]

Redaktion | Editorial office:

Dana Kittel · E-Mail: [email protected]

Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne

Hayner Hefner übersetzt.

All English texts without bylines are

translated by Anne Hayner Hefner.

Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des

„Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.“

The “gazette“ is the official publication of the

“Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.“

(a registered non-profit organization).

Namentlich gekennzeichnete Beiträge

geben nicht unbedingt die Meinung der

Redaktion wieder. Die Redaktion behält

sich Änderungen und Kürzungen vor.

Reports signed with the name of the author do not

necessarily reflect the opinion of the editor, who

reserves the right to change or shorten articles.

Koordination und Umsetzung:

Ehrler Druck, Johannes-Fuchs-Straße 6,

71254 Ditzingen, E-Mail: [email protected]

Grafik und Layout:

Arno Pfleghar, Print- und Web-Design, Leonberg

[email protected]

Erscheinungsort: Stuttgart

gazette online: www.vdac.de

Titelbild:

Die gazette 2/2016 erscheint im Juli 2016.

Redaktionsschluss: 12. Juni 2016

Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und

Ihre Fotos in einer Mindestgröße von 1 MB / 1000 KB

ausschließlich an die gazette-Redaktion:

[email protected]

Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen

immer genannt werden.

The gazette 2/2016 will be published

in July 2016.

Editorial Deadline: June 12, 2016

Please submit your articles as a Word file and

your photos in a minimum size of 1 MB / 1000 KB

to the gazette editor: [email protected] .

Please don’t forget to include the names

of authors and photographers.

Fred B. Irwin

Ehrenpräsident der

American Chamber of

Commerce in Germany

D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der

Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer

Spende unterstützen?

Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders

förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5

Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden

anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne

eine Spendenbescheinigung aus.

Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur

Verfügung:

T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation

of German-American Clubs (FGAC)

with a donation?

The FGAC is a non-profit organization for

the welfare of German-American international

friendship relations and given non-profit-

status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the

Federal German Tax Bureau in Wiesbaden.

Bank and Account information for your

kind consideration:

Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überwei-

sungsformular immer zuerst die Stadt, dann den Club

und dann den Verwendungszweck einzutragen.

The Treasurer requests: When making bank transfers

to the Federation, please always list the city first,

then the Club and then the intended use of the funds.

Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS

3gazette N° 1 | März 2016

die Welt scheint dieser Tage durch

wachsende internationale Spannungen aus den

Fugen zu geraten. Mehr denn je braucht es die

transatlantischen Beziehungen, um omnipräsenter

Konfrontation Partnerschaft und Kooperation

entgegenzusetzen. Dabei ist es entscheidend,

dass der eigentliche Kern des transatlantischen

Bündnisses stark bleibt: der zivilgesellschaftliche

Kontakt zwischen den Menschen auf beiden Seiten

des Atlantiks. Seit bald sieben Dekaden arbeiten

der Verband und seine Mitgliederorganisationen

daran, mit Begegnung, Verständigung und

Freundschaft die deutsch-amerikanischen

Beziehungen zu fördern und voranzubringen. So soll

es auch in den nächsten sieben Dekaden sein.

In unserem aktuellen Verbandsjournal stellen

wir einige der Projekte und Veranstaltungen

vor, die unsere Mitgliederorganisationen in den

zurückliegenden Monaten erfolgreich durchgeführt

haben. Sie zeigen das außerordentliche

ehrenamtliche Engagement für eine Partnerschaft,

die sich nicht in der Erinnerung an den Kalten

Krieg erschöpft, sondern Zukunft und Perspektive

bietet. Ohne diesen unermüdlichen Einsatz von

unzähligen Aktiven für die transatlantischen

Beziehungen auf regionaler Ebene wären unsere

Verbandsprogramme, allen voran der Studenten-

und Jugendaustausch, nicht denkbar.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende

Einblicke in unser Verbandsleben mit dieser

neuesten Ausgabe unseres Journals gazette!

Ihr

Jacob Schrot

Präsident

I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L

Liebe Leserinnen und Leser der gazette,

Dear gazette Readers,

In the face of increasing international tensions,

the time appears to be out of joint. More than

ever, transatlantic relations are required to meet

omnipresent confrontation with partnership and

cooperation. In this context, it is indispensable to

strengthen the core of our alliance: the contact

between the people and civil societies on both

sides of the Atlantic. Since nearly seven decades,

the Federation and its member organizations work

towards strengthening the path of exchange,

understanding, and friendship, to foster and

grow the German-American partnership. We

will do so for the next seven decades.

The newest edition of our Federation’s journal

presents some of the projects and events that

our member organizations have successfully

organized and implemented in the past months.

They exemplify the extraordinary volunteer work

for a partnership that is more than a collective

Cold War memory: a friendship that provides

future and perspective. Without the tireless

effort of countless supporters on the regional

level for this transatlantic partnership, the

student and youth exchange as our Federation’s

flagship programs would not be possible.

I wish you exciting insights into our Federation’s

activities with our gazette journal!

Yours,

Jacob Schrot

President

VDAC AKTUELL | FGAC NEWSEinladung zur Convention in Berlin . . . . . . . . . 4

FORUM | FORUMErfurt – das grüne Herz Deutschlands als Gastgeber des Presidents Meeting . . . . . 6Jacob Schrot: Zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen . . . . . . . . . . . 7Initiative junger Transatlantiker bei der Münchener Sicherheitskonferenz . . . . . . . . . . 9GAC of Berlin: Das CARE-Paket wird 70. . . . 9Neue Reihe: „Typisch Amerika!?“ . . . . . . . 10Als der „candy man“ kam …. . . . . . . . . . . . . .12Pecha Kucha – Powerpoint als Event . . . . . . 13München ohne das Amerikahaus? Unvorstellbar! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14IWC Bamberg: Club-Geschichte von 1947 bis heute. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . 18

FORUM | FORUMAtlant. Initiative: Außenpolitik für Alle! . . . 20

VDAC ALUMNI CLUB NEWS VDAC Alumni Meeting and Thanksgiving Turkey Dinner in Duisburg . . . . . . . . . . . . . . . .21

STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE Kenneth Herrema: … es freut mich sehr, wieder in Deutschland zu sein. . . . . . . . . . . . .22William Boden Robertson: Adventsseminar in Duisburg 2015. . . . . . . . . 23Reise zu den Partneruniversitäten in Florida 24

CLUB NEWS DA Herrenclub München: Thanksgiving /Neujahrs-Dinner 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25IWC Karlsruhe: Weihnachtstee /GC J.W. Herman beim 49. Pfennigbasars . . . 26DAFC München: 65. Magnolienballs . . . . . .27DAG-SiWi: Schülergruppe zu Gast im Generalkonsulat Düsseldorf / Praktikantin des GK bei der DAG-SiWi . . . . . . . . . . . . . . . 28Thanksgiving / 10. Auslobung eines jährlichen Preises für Schülerfacharbeiten . . . . . . . . . . 29DAFC Hamburg: 65. Charity Bazaar – ein großes, schönes Ereignis! . . . . . . . . . . . 30DAFC Heidelberg: Pfennigbasar 2015 . . . . 32Spendenaktion „Heidelberg hilft“ . . . . . . . . . 33Nachruf für Marietta Stein . . . . . . . . . . . . . . 33DAG Neuss: US-GC Michael Keller feiert sein erstesThanksgiving in Deutschland . . . . 34

VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORKReise: VDAC Convention Berlin 2016 . . . . . . 35Reise: VDAC German-American Youth Seminar 2016 in Bremerhaven . . . . . . 36

Jacob Schrot

Präsident

President

E I N L A D U N G I N V I T A T I O N

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

69. Mitgliederversammlungdes Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) am

07. Mai 2016 in der Bundeshauptstadt Berlin

Zur Förderung der transatlantischen Partnerschaft, zur Erneuerung der historischen Bande zwischen beiden Seiten des Atlantiks, zur Stärkung der deutsch-

amerikanischen Freundschaft, lädt der VDAC seine Mitgliederorganisationen und interessierte Gäste zur Jahreshauptversammlung in die Bundeshauptstadt Berlin.

Die Tagesordnung umfasst Anträge zur Satzung, die Wahlen von Vorstand und Präsidium sowie eine Diskussion

zum Zustand der deutsch-amerikanischen Beziehungen.Neben der Sitzung sind Sie herzlich eingeladen,

am vielfältigen Rahmenprogramm teilzunehmen. Für Studierende und Jugendliche sind parallel weitere Aktivitäten geplant.

Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Wochenende!

69th Convention of the Federation of German-American Clubs (FGAC) on

May 07, 2016, in Berlin

To foster the transatlantic partnership, to renew the historic bonds between both sides of the Atlantic, to strengthen the German-American friendship, the Federation of German-American Clubs

cordially invites all member organizations and interested guests to the annual Convention. We will convene in the capital of Germany, Berlin.

The agenda includes matters of our constitution, elections to the board, and a discussion on the state of German-American relations.

In addition to our comprehensive agenda, you are invited to participate in our social program.

There are additional activities for students and adolescents.It offers a varied weekend!

TagungsprogrammFreitag, 06. Mai 2016 bis 17.00 Uhr Individuelle Anreise, Registrierung und Abholung der Tagungs mappen in den Hotels „Best Western Hotel Steglitz International“, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin und „Aletto Kudamm“, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin

19.00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212 / Eingang Uhlandstr., 10719 Berlin, www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte. Anmeldung erforderlich, Selbstzahler (Berliner und internat. Küche)

Samstag, 07. Mai 2016 9.00 Uhr Mitgliederversammlung im Best Western Hotel Steglitz International 12.30-13.30 Uhr Mittagessen im Best Western Hotel Steglitz International 13:30-17.00 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung 18.30 Uhr Sektempfang im Foyer des Best Western Hotel Steglitz International 19.30 Uhr Festbankett mit Abendprogramm im Best Western Hotel Steglitz International

Sonntag, 08. Mai 2016 09.00-12.00 Uhr Präsidiumssitzung des VDAC im Best Western Hotel Steglitz International.

RahmenprogrammSamstag, 07. Mai 2016 10.00-11.00 Uhr Stadtkern-Fahrt, Berlin vom Wasser aus (Moltkebrücke/Hbf), Kosten 11,00–13,00 €. Anmeldung erforderlich. Anschließend Spaziergang in Berlin-Mitte

Mittagessen individuell, Selbstzahler

14.00–15.30 Uhr Führung in der Humboldt-Box (Wiederaufbau des Berliner Schlosses im Humboldt-Forum) kein Eintritt, Anmeldung erforderlich

Sonntag, 8. Mai 2016 10.00–12.00 Uhr Führung im Museum „Story of Berlin“ im Bunker Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin, www.story-of-berlin.de Eintritt 10 Personen 16,00 €, 20 Personen 12,50 € Anmeldung erforderlich

Preliminary AgendaFriday, May 06, 2016 until 5 pm Arrival, registration and pick-up of the convention folders at „Best Western Hotel Steglitz International“, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, and „Aletto Kudamm“, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin7 pm Get-together at restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212 / Entrance Uhlandstraße, 10719 Berlin www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte Payable on site.Saturday, May 07, 2016 9 am Convention at Best Western (Best Western) Hotel Steglitz International12:30pm-1:30 pm Lunch at Best Western Hotel Steglitz International01:30pm-05:00 pm Continuation of the Convention6:30 pm Reception in the lobby of Best Western Hotel Steglitz International7:30 pm Celebratory banquet with evening program at Best Western Hotel Steglitz InternationalSunday, May 08, 2016 09.00 am-12:00 pm FGAC Board meeting at Best Western Hotel Steglitz International

Offered Social ProgramSaturday, May 07, 2016 10:00 am-11:00 am Sightseeingtour, Berlin from the water (Moltkebridge/ Main Station), cost 11.00–13.00 €, registration needed, then a walk through the inner city of Berlin. Lunch individual, payable on site02:00 pm – 03:30 pm Tour through Humboldt Box (reconstruction of the Berlin Castle) no entrance fee, registration neededSunday, May 08, 2016 10:00 am -12:00 am Museum Tour “Story of Berlin”, Bunker Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin www.story of Berlin, entrance: group of ten persons 16,00 €, group of 20 persons12,50 €, registration needed

Doris LinnePräsidentin des DAC Berlin

Jacob SchrotPräsident des VDAC

Doris LinnePresident GAC Berlin

Jacob SchrotPresident of the FGAC

4 gazette N° 1 | März 2016

5gazette N° 1 | März 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Anmeldung / Registration Convention 2016 in Berlin

Anmeldung als (bitte ankreuzen) Registration as (please check box):

Delegierter / Delegate

Stellv. Delegierter / Subst. Delegate

Beobachter / Observer

VDAC Board / FGAC Board

Gast / Guest

Name, Titel | Name, Title:

Vorname | First Name:

Anschrift | Mailing Address:

Telefon | Phone:

Email-Adresse | Email address:

Club:

Ich werde teilnehmen an (bitte ankreuzen) | I will participate in (Please check box).

Bis 10. April erbeten | reservation deadline April 10

Freitag / Friday bis 17 Uhr Individuelle Anreise, Registrierung und Abholung der Tagungsmappen in den Hotels Best Western Hotel Steglitz International, Albrechtstr. 2, 12165 Berlin, u. Aletto Kudamm, Hardenbergstr. 21, 10623 Berlin until 5 pm Arrival, registration and pick-up of the convention folders at Best Western Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, and Aletto Kudamm, Hardenbergstraße 21, 10623 Berlin 19.00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212/Eingang Uhlandstr., 10719 Berlin (www.tafelrunde-berlin.de/Schildkröte) 7.00 pm Get-together at restaurant „Schildkröte“, Kurfürstendamm 212/Entrance Uhlandstr., 10719 Berlin Samstag / Saturday 09.00 Uhr Mitgliederversammlung im Best Western Hotel Steglitz International, Tagungspauschale ca. 25,00 € 09.00 am Convention at Best Western Hotel Steglitz International, meeting flat about 25.00 € 12.30-13.30 Uhr Mittagessen im Best Western Hotel Steglitz International 12.30 am-01.30 pm Lunch at Best Western Hotel Steglitz International 13.30-17.00 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung 01.30-05.00 pm Continuation of the convention 18.30 Uhr / 06.00 pm Sektempfang im Foyer des Best Western Hotel Steglitz International Reception in the lobby of Best Western Hotel Steglitz International 19.00 Uhr / 07.00 pm Festbankett mit Abendprogramm im Best Western Hotel Steglitz International / Kosten: 35 € p.P Celebratory banquet with evening program at Best Western Hotel Steglitz International / Cost: 35 € p.P. Sonntag / Sunday 09.00-12.00 Uhr Präsidiumssitzung des VDAC im Best Western Hotel Steglitz International 09.00 am-12:00 pm FGAC Board meeting at Best Western Hotel Steglitz International Samstag / Saturday 10.00-11.00 Uhr Stadtkern-Fahrt, Berlin vom Wasser aus, Kosten 11–13 € · Anmeldung erforderlich 10.00 am-11:00 pm Sightseeingtour, Berlin from the water, cost 11-13 € · registration needed · Lunch individual, payable on site 14.00-15.30 Uhr Führung i.d. Humboldt-Box (Wiederaufbau des Berliner Schlosses) kein Eintritt · Anmeldung erforderlich 2:00 pm – 03:30 pm Tour through Humboldt Box (reconstruction of the Berlin Castle) no entrance fee, registration needed Sonntag / Sunday Führung im Museum „Story of Berlin“ inkl. Bunkerführung, Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin. Eintritt: 10 Pers. 16,00 €/p.Pers., 20 Pers. 12,50 €/p.Pers. Anmeldung erforderlich Museum Tour “Story of Berlin” with Bunker Tour, Kurfürstendamm 207-208, 10719 Berlin entrance: group of ten persons 16.00 €, group of 20 persons12.50 €, registration needed

Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine offizielle Bestätigung. Bitte bringen Sie eine Kopie Ihrer Anmeldung mit zur Convention! You will receive an official confirmation of your registration. Please bring a copy of your registration to the Convention!

BEST WESTERN HOTEL STIEGLITZ INTERNATIONALSchlossstraße/Albrechtsstraße 2, 12165 Berlin, Tel. 030-790050, Fax 030-79005550,EZ/Tag 95 €, DZ/Tag 120 €, inkl. Frühstücksbüffett;E-Mail: [email protected] · www.si-hotel.com Reservierung bis / Reservation until: 08.04.2015verfügbar/available: EZ/Single: 40Stichwort/Keyword „VDAC 2016“

ALETTO HOTEL KUDAMMHardenbergstraße 21, 10623 Berlin,Tel. 030-233-214100, Fax 030-233214109,EZ/Single: 99 € p.P., inkl. Frühstück/breakfast,DZ/Single: 55 € p.P., inkl. Frühstück/breakfast;E-Mail: [email protected] · www.aletto.de Reservierung bis / Reservation until: 23.04.2015Verfügbar/Available: EZ/Single: 10 – DZ/Single: 10 Stichwort/Keyword „VDAC 2016“

ANMELDUNGEN | ANNOUNCEMENTPer Post: Bettina Weißgerber, Königsberger Str. 22, 73760 OstfildernPer E-Mail: [email protected]* Bitte kein Geld mit der Anmeldung überweisen. Alle Kosten werden direkt vor Ort bezahlt.* Please send no money with the registration. All costs will be paid directly on site.

Hotels | Accommodation:

6 gazette N° 1 | März 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Text Dana Kittel Fotos Jörg Müller

Erfurt – das grüne Herz Deutschlands als Gastgeber des Presidents Meeting

Verbandstreffen der Clubpräsidenten und Vorstandsitzung

ERFURT. Der „Verband der Deutsch-Ameri-

kanischen Clubs“ hat sich Anfang Februar zum

jährlichen Treffen der Vereinspräsidenten in

Erfurt eingefunden. Horst Heilek, Präsident

der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Er-

furt, begrüßte die rund 30 Club-Vertreter aus

ganz Deutschland im Restaurant Pavarotti im

Gildehaus.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten Jacob

Schrot berichteten alle Vorstandsmitglieder über ihre

Tätigkeiten, Probleme und zukünftigen Pläne. Mike

Pilewski, Vorsitzender vom Studentenaustausch, infor-

mierte über seine Floridareise und den dortigen Uni-

versitäten. Einen ausführlichen Bericht dazu finden

Sie auf Seite 24.

Aufgelockert wurde die Sitzung durch einen Besuch

im Erfurter Rathausfestsaal, wo uns Ober bürgermeister

Andreas Bausewein bereits erwartete. Anhand der

historischen Wandbilder gab er einen kurzen Abriss

der Er furter Geschichte – von der Heiligen Elisabeth

über Martin Luther, den Reformator, bis zur Zerstörung

des Napoleon-Obelisken im Jahr 1814. Im Anschluss

informierte er uns über die aktuelle Lage und stand

den Mitgliedern des VDAC für Fragen zur Verfügung.

Ober bürgermeister Andreas Bausewein und

Jacob Schrot im Festsaal des Erfurter Rathauses

Mitgliederversammlung im Zunftraum des Gildehauses Foto © Dana Kittel

Nach kurzer Mittagspause wurde weiter im Gilde-

haus getagt. Es wurden die Planung für die Convention

in Berlin 2016 und der D-A Tag im Oktober besprochen.

Der Abend klang bei einem traditionellen thüringi-

schen Essen im „Goldenen Schwan“ aus.

Am Sonntagmorgen traf sich der Vorstand in der

kleinen Synagoge, einem Begegnungszentrum, um das

Boardmeeting abzuhalten. Vielen Dank an Horst Heilek

und den Erfurter Club für die Organisation.

Aufstellung zum Gruppenbild im Rathausfestsaal

7gazette N° 1 | März 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Text Jacob Schrot

Zur Zukunft der Transatlantischen Beziehungen

Der Hinweis auf die kommende Multipolarität der

internationalen Ordnung bei gleichzeitigem Bedeu-

tungsverlust der nordatlantischen Partnerstaaten ge-

hört mittlerweile zum guten Ton bei der Beantwortung

der Frage, wer die Welt in den kommenden Dekaden

wohl maßgeblich gestalten wird. Ob Tatsache oder

voreiliger Schluss: Europa und Deutschland können

kein Interesse an einer Erosion der bestehenden inter-

nationalen politischen Architektur haben. Multipolari-

tät bietet Stabilität für die jeweiligen Machtzentren,

zerreibt jedoch Klein- und Mittelmächte als Preis für

die Balance eines neuen Konzertes. Ein tiefere stra-

tegische Kooperation beider Seiten des Atlantiks ist

für Berlin in Kombination mit einem politisch wetter-

festen europäischen Haus die Lebensversicherung für

die Vitalität der liberalen Weltordnung. Neben dem

fast schon ritualisierten Beschwören der gemeinsa-

men Wertegrundlage müssen Europa und Amerika

eine kohärente strategische Vision von ihrer Rolle

im 21. Jahrhundert entwickeln, um ein neues tran-

satlantisches Kraftzentrum zu schaffen – politisch,

ökonomisch und zivilgesellschaftlich.

Während der Kalte Krieg ein oft introvertiertes

Verhältnis zwischen Westeuropa und Amerika im-

plizierte, welches in erster Linie auf die territoriale

Integrität des Bündnisses setzte, steht nunmehr die

gemeinsame Lösung geographisch externer Problem-

lagen auf der Tagesordnung. Vom Kampf gegen den

Terrorismus bis zum Zerfall des Mittleren Ostens steht

das transatlantische Bündnis vor zahlreichen gemein-

samen Herausforderungen. Während akute Konflikte

wie der syrische Bürgerkrieg und die Ukraine-Krise

zeigen, dass Europa und Amerika eine bemerkens-

werte Deckungsgleichheit in kurzfristigen Interessen-

lagen eint, fehlt in langfristig strategischen Fragen

eine kohärente Vision von der gemeinsamen Rolle

in diesem Jahrhundert. Wie sollen die wirtschaftli-

chen Wachstumslokomotiven im pazifischen Raum

in die existierende internationale Ordnung eingebet-

tet werden? Spiegeln die etablierten internationalen

Organisationen das globale Kräftegewicht noch ak-

kurat wider? Was ist die Zukunft von Staatlichkeit in

einer Phase des zunehmenden Verfalls von Ordnung?

Anstatt diese strategische Lücke mit dem redundan-

ten Hinweis auf die gemeinsame Wertegrundlage zu

übertünchen, muss das transatlantische Bündnis mit

konkreten Maßnahmen in der internen Kohäsion und

externen Geltung gestärkt werden, um auch in Zukunft

seine Werte und Interessen in der internationalen

Arena effektiv zu vertreten. Mit kurz-, mittel- und

lang fristigen Projekten müssen die kommenden Jahre

konkreten Fortschritt für die deutsch-amerikanische

und europäisch-amerikanische Kooperation bringen.

Handels- und Fiskalbeziehungen

Die Bundesrepublik ist auch in Zukunft auf freie

Handelswege und konsumstarke Exportmärkte als

Rückgrat ihres Wohlstandsgefüges angewiesen. Die

Vereinigten Staaten sind als eine der konsumfreudigs-

ten und dynamischsten Volkswirtschaften der Welt

ein wichtiges Puzzleteil, um das auf Export basie-

rende deutsche Wohlstandsmodell zu stützen. Die

Verhandlungen zur Transatlantischen Handels- und

Investitionspartnerschaft (TTIP) stellen den derzei-

tigen Wesenskern der europäisch-amerikanischen

Wirtschaftskooperation dar. Während ein gemein-

samer Handelsraum knapp ein Drittel des globalen

Handels und etwa die Hälfte des weltweiten Brutto-

inlandsproduktes auf sich vereinen würde, liegen die

wirtschaftlichen Potenziale weit höher als im Abbau

von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen.

Erstens sollte eine tiefe und umfassende Freihan-

delszone neben den Grundsätzen des freien Waren-,

Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs auch Arbeit-

nehmerfreizügigkeit verbürgen. Für die jungen Ge-

nerationen auf beiden Seiten des Atlantiks ist es zur

Selbstverständlichkeit geworden, ihr Arbeitsleben

international zu verbringen. Die Anerkennung von Be-

rufs- und Schulabschlüssen ist zentral für die Bewe-

gungsfreiheit von europäischen und amerikanischen

Arbeiternehmern. Die Ermöglichung von mehr Freizü-

gigkeit im transatlantischen Arbeitsmarkt würde TTIP

eine stärkere Legitimationsgrundlage im öffentlichen

Bewusstsein verschaffen.

Zweitens sollten nach der Ratifizierung des Abkom-

mens Beitrittsverhandlungen mit Drittstaaten aufge-

nommen werden, um TTIP zu einer expandierenden

Prosperitätszone weiterzuentwickeln. Dabei würde ein

Fokus auf die Integration rechtsstaatlicher Demokra-

tien den politischen Wert der Freihandelszone weiter

stärken, da die ökonomische Vernetzung in Verbindung

mit gemeinsamen politischen Grundsätzen eine starke

Basis für geopolitische Kooperation legt. Eine neue

wirtschaftliche Dynamik der Staaten, die Grundsätze

nicht nur ökonomischer, sondern auch politischer Na-

tur teilen, würde dem transatlantischen Bündnis eine

neue Sogwirkung verleihen. Die Europäische Union

und die Vereinigten Staaten sollten TTIP aus diesem

Grund eine Zutrittsklausel beifügen.

Drittens sollte mit der Vertiefung ökonomischer

Kooperation auch fiskalpolitisch zunehmend Konsens

gefunden werden. Während die EU in Punkto Eigen-

kapitalvorschriften im Sinne der Basel III Beschlüsse

vergleichbar hohe Standards implementiert hat, haben

die Vereinigten Staaten mit der teilweisen Wiederein-

führung des Trennbankensystems im Zuge des Dodd-

Frank Acts eine wichtige Brandmauer in ihrem Finanz-

system errichtet. Eine immer stärkere wirtschaftliche

Verquickung setzt zwingend voraus, dass Kredit- und

Kapitalfluss als Blutkreislauf der wirtschaftlichen Ent-

wicklung einem möglichst einheitlichen Regelwerk un-

terworfen sind. Da auf Ebene der G-20 wenig konkreter

Handlungsfortschritt zu erwarten ist, sollten Europa

und Amerika in Form einer gemeinsamen Bankenauf-

sicht die Vorreiterrolle einnehmen.

Politische Zusammenarbeit

Viertens sollte die NATO als Schlüsselstein der

Verteidigungsarchitektur beider Seiten des Atlantiks

im Rahmen des oft zitierten „Burden Sharing“ und

„Smart Defense“ konkrete Maßnahmen ergreifen, um

ein tatsächlich neues Gleichgewicht der Lasten zu

schaffen. Das vertraglich vereinbarte Ziel, dass je-

der teilnehmende Staat zwei Prozent seines Brutto-

inlandsproduktes für Verteidigung aufwendet, bleibt

zwar relevant, trifft aber nicht den Kern eines fairen

Arrangements. Vielmehr bedarf es eines umfassen-

den Fahrplans, welche Kontingente und Kapazitäten

8 gazette N° 1 | März 2016

redundant sind und multilateral organisiert werden

können. In Fragen der Ausgaben für Sicherheit und

Verteidigung lebt Europa kostensparend unter dem

amerikanischen Schutzschirm, darf den Bogen jedoch

nicht derart überspannen, dass in Washington eine

neue Kosten-Nutzen-Kalkulation zu einem trotzigem

Rückzug amerikanischen Engagements in Europa führt.

Fünftens sollte die Europäische Kommission tur-

nusmäßige „Regierungskonsultationen“ nach dem

Vorbild der deutsch-französischen und deutsch-israe-

lischen Partnerschaft abhalten, um Abstimmungspro-

zesse zu verdichten und Zusammenarbeit zu instituti-

onalisieren. Neben sporadischem Austausch können

grundsätzliche strategische Überlegungen so in einem

festen institutionellen Rahmen getroffen werden. Dies

könnte auf der Grundlage des existierenden EU-US-

Gipfels geschehen, der sich in den vergangenen Jah-

ren jedoch in erster Linie mit aktuellen Brandherden

und selten mit langfristiger Strategie beschäftigte.

Sechstens gehört zu jeder konstruktiven Zusam-

menarbeit auch die Definition von Grenzen der Gemein-

samkeiten. Im Zuge der Enthüllungen der Aktivitäten

der National Security Agency (NSA) versuchte die

Bundesrepublik außenpolitisch, die Spielregeln der

geheimdienstlichen Arbeit in Form eines „No-Spy“

Abkommens zu ändern. Dieser Versuch ist gescheitert,

was jedoch nicht die Notwendigkeit der Definition

von Grenzen im nachrichtendienstlichen Zusammen-

spiel mindert. Eine enge Kooperation bei der Bekämp-

fung von Terrorismus, organisiertem Verbrechen und

schwerster Kriminalität ist auch weiterhin ein Pfeiler

transatlantischer Kooperation. Jedoch muss die Bun-

desrepublik ihre Kapazitäten zur technischen Abwehr

spürbar erhöhen, um sowohl Bürger als auch Unter-

nehmen vor Spionage zu schützen. Die Bundesrepublik

investiert nach wie vor zu wenig in eine tatsächliche

Aufwertung ihrer technischen Cyber-Abwehrkapazi-

täten. Des Weiteren sollte Deutschland seine Cyber-

Abwehrmaßnahmen zentral unter die Zuständigkeit

des Verteidigungsministeriums stellen.

Siebtens wäre die Einsetzung von gemeinsa-

men Sondergesandten ein Schritt, um sowohl inter-

ne Kohärenz, als auch externe Entschlossenheit zu

unterstreichen. Bei Herausforderungen wie der Be-

kämpfung von Epidemien und der Neubelebung des

Fortsetzung von Seite 7

...............................Nahost-Friedensprozesses sind die Interessenlagen

zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten

Staaten oft derart deckungsgleich, dass eine gemein-

same Stimme und zentrale Koordinierung von diploma-

tischer Aufmerksamkeit die Konfliktlösungskompetenz

des Bündnisses stärken kann.

Zivilgesellschaftliche Kooperation

Das tatsächliche Fundament der transatlantischen

Kooperation bilden jedoch die gesellschaftlichen Be-

ziehungen zwischen Europäern und Amerikanern. Der

kulturelle und zivilgesellschaftliche Austausch zwi-

schen beiden Seiten des Atlantiks ist die DNA des

beidseitigen Verhältnisses. Demokratien leben von der

Rückkopplung politischer Entscheidungsprozesse zur

Bevölkerung, weshalb transatlantische Beziehungen

nicht auf eine bloße Chiffre für Sicherheitskonferenzen

und Freihandelsabkommen reduziert werden dürfen.

Um diesen Schlüsselaspekt zu stärken, sollten

die Vereinigten Staaten achtens die Regulierungen

zur visumfreien Einreise (ESTA) auf den gesamten

Geltungsbereich der Europäischen Union ausdehnen,

um Mobilität und Tourismus zu stärken, aber auch

um redundante Bürokratie zu beseitigen. Langwieri-

ge Verfahren zur Ausstellung von Touristen-Visa, die

sowohl für den amerikanischen Staat, als auch für

die betreffenden europäischen Bürger Kosten- und

Zeitaufwand bedeuten, sind eine Hürde für die zivil-

gesellschaftliche Vernetzung.

Neuntens sollten EU und USA Verhandlungen zur

Schaffung einer „Freihandelszone des Wissens” auf-

nehmen, um Europa und Amerika auch weiterhin zum

Motor von Innovation und Forschung zu gestalten.

Dies bedeutet konkret die Verkürzung und Vereinfa-

chung des Ausstellungsverfahrens von Studentenvisa

und die verstärkte Förderung der Zusammenarbeit

führender Forschungsinstitute. Die internationale

Mobilität der jungen Generationen würde gestärkt

und protek tionistische Hürden für eine gemeinsame

Bildungs- und Forschungsanstrengung abgebaut wer-

den. Nur ein Bruchteil derjenigen Studenten, die auf

der jeweils anderen Seite des Atlantiks einen Stu-

dienabschluss erwerben, erhalten derzeit auch die

Möglichkeit, das erworbene Wissen im jeweiligem

Arbeitsmarkt einzubringen. Im universitären Bereich

sollte die Vergabe von Visa für Postgraduierte daher

an die große Nachfrage adaptiert werden.

Zehntens sollten die Mitgliedsstaaten der Euro-

päischen Union ihre Anstrengungen zur kulturellen

Diplomatie im zivilgesellschaftlichen Bereich verstär-

ken. Während die Vereinigten Staaten in Form von

Amerika-Häusern, einer großen Anzahl diplomatischer

Einrichtungen und zahlreicher Transatlantikorganisa-

tionen nachhaltig Präsenz auf europäischem Boden

zeigen, unternimmt Europa zu wenig, um nicht nur in

den Metropolen, sondern auch in ländlichen Regio-

nen Amerikas die Vielfalt europäischer Gesellschaft,

Politik und Kultur im Dialog abzubilden. Angesichts

dessen, dass 24 Prozent aller Amerikaner deutsche

Wurzeln in ihrem Stammbaum nachweisen, besitzt

die Bundesrepublik hierbei besonders großes Poten-

zial für kulturelle Diplomatie. In den vergangenen

zwei Jahrzehnten gab es auf der schulischen Ebene

einen teils dramatischen Rückgang des Angebots von

Deutsch als Fremdsprache – hier liegt nicht nur eine

Herausforderung, sondern auch eine konkrete Chance,

ein zivilgesellschaftliches Fundament für die euro-

atlantische Partnerschaft zu stärken.

Zwei Handlungsebenen sind entscheidend, um

die transatlantischen Beziehungen konstruktiv wei-

terzuentwickeln. Erstens muss das Bündnis intern mit

ambitionierten politischen, wirtschaftlichen und zivil-

gesellschaftlichen Projekten auf eine Selbststärkung

hinwirken. Zweitens müssen Europa und Amerika auf

der Grundlage dieses erneuerten Fundamentes eine

gemeinsame strategische Vision für ihre externen

Beziehungen entwickeln. All dem muss die Einsicht

zugrundeliegen, dass beide Seiten des Atlantiks ein-

ander brauchen, um auch in diesem Jahrhundert für

ihre Werte und Vorstellungen von Frieden, Freiheit

und Wohlstand einzutreten. Das Jahr 2016 kann ein

entscheidender Moment werden, um dem transatlan-

tischen Bündnis neue Kraft zu verleihen.

Jacob Schrot ist Präsident des Verbandes der

Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) und Gründer

der Initiative junger Transatlantiker (IjT). Dieser Beitrag

spiegelt seine persönliche Meinung wider.

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

9gazette N° 1 | März 2016

Teilnahme der Initiative junger Transatlantiker an der Münchener Sicherheitskonferenz

„Das CARE-Paket wird 70“

Text Tim Seegler Fotos Initiative junger Transatlantiker

Text Doris Linne Foto Care

Initiative junger Transatlantiker

German-American Club of Berlin (bisher German-American Women‘s Club of Berlin)

Mitglieder der Initiative junger Transatlantiker

nahmen zum Auftakt der 52. Münchener Sicherheits-

konferenz jeweils an einem Auftaktpodium zum The-

ma „Trolls, Hackers and Extremists – The Fight for

a Safe and Open Web“ im Bayerischen Hof sowie

am sicherheitspolitischen Gespräch der Bayerischen

Staats regierung und der Deutsch-Atlantischen Gesell-

schaft zur Thematik „Die NATO und der Ferne Osten –

Heraus forderungen und Strategien für die gemein-

same Sicherheit“ teil.

Im Rahmen unseres Jour fixe hielt im Januar

Anika Auweiler, zuständig für Öffentlichkeits-

arbeit in der Organisation CARE, einen Vortrag

über die Geschichte von CARE und das aktuelle

Engagement der Organisation.

Am 27. November 1945 von 22 amerikanischen

Wohlfahrtsverbänden in den USA gegründet, half

CARE mit über 100 Millionen Care-Paketen der Zivil-

bevölkerung im hungernden Nachkriegseuropa. Eine

der größten Hilfsaktionen der Geschichte begann, die

mit der Berliner Luftbrücke 1948/49 ihren Höhepunkt

erlangte.

Den meisten ist nicht bekannt, dass CARE heute

eine der größten, unabhängigen internationalen Hilfs-

organisationen ist, mit 14 nationalen Organisationen

unter dem Dach von CARE International, mit 10.000

Mitarbeitern.

Das Besondere an CARE ist, dass die Organisation

nicht nur Überlebens- und Aufbauhilfe in über 90 der

größten Kriegs- und Armutsgebieten der Welt leistet,

sondern sich weltweit mit Projekten im Zusammen-

hang mit dem Klimawandel engagiert und parallel zur

Hungerhilfe unzählige Frauenprojekte unterhält, um

Frauen Zugang zu Bildung und einem selbstbestimmten

Leben zu verhelfen.

Unter dem Motto „Deutschland sagt Danke. Vor

70 Jahren half uns das CARE-Paket, jetzt helfen

wir,“ gedenkt CARE im Jubiläumsjahr 2015/2016 der

eigenen Geschichte und verbindet das historische

Engagement der amerikanischen Zivilgesellschaft

mit dem Appell, etwas von der damals erfahrenen

Unterstützung nun an diejenigen weiterzugeben, die

diese Hilfe heute benötigen.

Ziel dieser deutschlandweiten Aktion ist, 70.000

Jubiläums-Spenden-CARE-Pakete zu sammeln durch

Spenden oder durch die Jubiläums-Aktion „70 gute

Taten für Menschen in Not.“

Deshalb ist geplant, CARE im Rahmen der Con-

vention in Berlin die Möglichkeit zu geben, sich vor-

zustellen und für die Jubiläumskampagne zu werben.

Unsere Idee ist, dass Mitgliederclubs des Verbands

sich vorab an der Spendenaktion beteiligen (durch

Benefizaktionen, Tombolas), so dass schon bei der

Convention ein paar „CARE-Pakete“ an den General-

sekretär der Organisation, Herrn Zentel, überreicht

werden können.

Für Rückfragen steht Frau Auweiler gerne zur

Verfügung: [email protected]

F O R U M | F O R U M

10 gazette N° 1 | März 2016

Beim Schreiben meiner Autobiografie war ich

sowohl als Porträtmaler als auch als Landschafts-

maler unterwegs. Ich wollte die Hauptfiguren mei-

ner Lebens geschichte auf ihren Lebenswegen und

Wegkreuzungen ins Bild setzen. Besonders als Sozio-

loge fühlte ich mich gedrängt, den gesellschaftlichen,

wirtschaftlichen und politischen Hintergrund, vor dem

diese Lebenswege begangen wurden, zu beleuchten.

In Verbindung mit der gesellschaftlichen Entwick-

lung Österreichs, der Bundesrepublik Deutschland und

den Vereinigten Staaten von Amerika und den damit

verwobenen Geschichten wird den Zäsuren meines

Lebenslaufs erst Gestalt verliehen. Die Autobiografie

erhielt so eine zeitliche Struktur, woraus sich verschie-

dene Lebensphasen ergaben:

1. Die Kindheit in Altenmarkt im und nach dem

Krieg mit Volksschule in Altenmarkt im Pongau,

Österreich.

2. Die Jugendzeit in Altenmarkt im Pongau mit

dem Besuch der Hauptschule in Radstadt und der

Handelsakademie mit Internat in Salzburg.

3. Der akademische Bildungsweg von Paris über

Innsbruck und Berlin nach New York City.

4. Der Berufs- und Familienweg von New York

über Norman, Oklahoma, und Wien nach Duisburg

und Ratingen.

Die Zeitspanne von meiner Geburt in einem

Berg dorf im Salzburger Land bis zur Berufung auf

den Lehrstuhl für Soziologie an der damaligen

Hermännchen

mit seinen zwei

besten Freundinnen:

Oma Rosa Zillinger

und Nachbarin

Wetti Warter, 1944

Text und Fotos Hermann Strasser

Typisch Amerika!?

Hermann Strasser, Jahrgang 1941, emeritierter

Professor für Soziologie der Universität Duisburg-

Essen, stellt seine Lektionen vor, die er aus seinen

Aufenthalten in den USA und Begegnungen mit Ameri-

kanern mitgenommen und in seiner kürzlich erschienen

Autobiografie festgehalten hat:

Hermann Strasser

Die Erschaffung meiner Welt: Von der Sitzküche

auf den Lehrstuhl.

2. Auflage Amazon / CreateSpace, 2015.

632 S. € 19,99, E-Book Kindle € 9.99.

Es geht um Erfahrungen, die ich während meines

Amerika-Aufenthalts als Fulbright-Stipendiat zwi-

schen 1968 und 1972, aber auch danach bei Reisen

durch das Land, Besuchen bei Freunden, bei Vorträ-

gen und Gastprofessuren oder bei der Teilnahme an

Kongressen immer wieder gemacht habe. Ich habe

sie in meiner Autobiografie als „typisch amerikanisch“

oder „typisch Amerika“ bezeichnet – nur bei der ersten,

heute präsentierten Geschichte nicht, denn hier geht

es um eine Geste, die Deutsche und Österreicher mit

Amerika ganz automatisch verbinden. Ich überlasse

es dem Leser und der Leserin, zu beurteilen, ob die-

se Beschreibungen, die sich manchmal wie Lobhu-

deleien oder Brandmarkungen anhören, richtig und

angemessen sind.

Liebe Leserinnen und Leser,

in der ersten gazette des Jahres 2016 kom-

men wir zum Ende unserer Reihe der Amerika-

häuser. In dieser Ausgabe stellt sich das

Amerika haus München vor. Ich danke nochmals

allen Häusern für ihre interessanten Artikel und

Bilder, die sie uns im Laufe der Jahre haben

zukommen lassen.

One series ends, two new are coming.

Viele Clubs/Gesellschaften unseres Verbandes

haben bald ihre 60-jährigen Jubiläen, manche

sind sogar noch älter. Jeder Verein hat eine

andere Gründungsgeschichte und natürlich ha-

ben alle ihren eigenen Stil. In den kommenden

gazettes werden sich all unsere Vereine vor-

stellen, von der Gründung bis zur heutigen Zeit.

Wir starten mit der Atlantischen Initiative Berlin

und dem Internationalen Frauen club Bamberg.

In der zweiten neuen Reihe „Typisch Ame-

rika!?“ schreibt Hermann Strasser über seine

Erfahrungen mit den „Amis“ und Amerika, als

Kind in Deutschland und als Fulbright-Stipen-

diat in Amerika. Stimmen Sie zu? Sehen Sie

es anders? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

Ein weiterer Forumartikel informiert über

„Pecha Kucha“ – ein Trend aus Fernost. Das ist

die neue Art, mit Powerpoint zu präsentieren.

Ich denke, viele Städte, in denen unsere Clubs

und Gesellschaften sitzen, haben schon Pecha

Kucha Nights. Vielleicht sind Sie schon dabei?

In Erfurt jedenfalls sieht man im Publikum schon

viele DAGler.

Ich wünsche Ihnen eine interessante, span-

nende zum Nachdenken anregende Lektüre.

Ihre

F O R U M | F O R U M

Neue Reihe:

Dana Kittel RedakteurinEditor

11gazette N° 1 | März 2016

Gesamthochschule Duisburg, heute Universität

Duis burg-Essen, ist der entscheidende Abschnitt

in meinem Leben, jedenfalls im biografischen Sinne.

Die Erfahrungen mit Amerika und seinen Menschen

beginnen bereits in der Kindheit mit den Besat-

zungstruppen und dem „candy man“ und reichen

über Erfahrungen mit Studenten, Diskriminierungen,

Grenzkontrollen, Wohnungseinbrüchen und dem

Erwerb des Führerscheins bis zu meinen fiktiona-

len Begegnungen mit John F. Kennedy und Paul

New man. Sie wurden in verschiedenen Kapiteln der

Autobiografie zu Papier gebracht; einige Geschich-

ten waren auch schon Teil meiner autobiografischen,

Hermann Strasser am Highway One, Kalifornien, 2009

Hermann Strasser, 2013

keineswegs nur abwegigen, Kurzgeschichten

„Gestatten, bestatten!“ (Duisburg: Gilles & Fran-

cke Verlag, 2012, 181 S., € 14,60).

Diese Erfahrungen, die ich auf den Wegen mei-

nes Lebens machte, lieferten den Stoff für meine

Wahrnehmungen, die meine Gene speicherten. Der

Mensch macht Erfahrungen, konstruiert Gedanken,

kommuniziert Ideen und Gefühle und erinnert sich.

Diese Gedanken und Gefühle wurden auch zu meiner

Lebensweise. Sie macht meine Identität aus, die sich

als ein Archiv der Begegnungen und gemachten Er-

fahrungen entpuppt. Der Mensch ist ja im Gegensatz

zum Hund oder zur Katze organisch unterausgestattet.

Der fehlende Instinkt wird durch Werte und Symbole,

Sitten, Bräuche und Verhaltensregeln ersetzt. Der

Mensch, auch der Zuwanderer und der Einheimi-

sche, passt sich also über seine Lebensweise an die

Herausforderungen seiner natürlichen und sozialen

Umwelt an. Und er ist ein findiger Anpasser, was nicht

nur die Pilgrim Fathers und die Cowboys, sondern

auch ihre indianischen Vorgänger im Wilden Westen

und anderswo bewiesen haben.

Wir haben zwar fünf Sinne, die aber nur einen

kleinen Teil unserer Welt aufnehmen. Deshalb werden

Erinnerungen, auch Biografien, in denen sie ihren Nie-

derschlag finden, ständig umgeschrieben, wenn sich

die Kontexte der Erinnerungen ändern. Denn wirklich

ist nur, was wir mit Hilfe der Sprache zum Ausdruck

bringen. Deshalb will ich jetzt die Beschreibung einiger

Lebensweisen der Amis präsentieren, die ich mehr

oder weniger als Lehren fürs Leben erlebt habe. Gerne

würde ich Sie, liebe Leser und Leserinnen, auch fragen,

ob sie wirklich typisch amerikanisch sind. Ich beginne

hier mit meiner ersten Begegnung mit den Amis, den

GIs, und setze dann in den nächsten Ausgaben der

gazette mit weiteren Lektionen der typisch amerika-

nischen Art fort. Antworten sind auch willkommen

unter: [email protected].

F O R U M | F O R U M

12 gazette N° 1 | März 2016

F O R U M | F O R U M

so etwas wie ein Zweitehand-Laden. Vor allem Schuhe

wurden abgegeben und verkauft. Wie mein Vater über-

haupt gern „schacherte“, d. h. verkaufte und feilschte.

[…] Auch die amerikanischen Soldaten wurden be-

stohlen, denn sie hatten Schokolade, Zigaretten und

Konserven. Und viele Mädchen ließen sich aus Not

mit GIs auf so manche „Gspusi“ ein, obwohl die GIs

in dem 1944 vom US-Kriegsministerium herausgege-

benen „Pocket Guide to Germany“ vor den möglichen

Folgen dieser Liebschaften gewarnt wurden. […] „Al-

les drehte sich um Kalorien“, beschrieb der Salzburger

Historiker Thomas Weidenholzer diese Zeit. Und die

Care-Pakete der Amerikaner mit Mehl, Speck, Butter,

Rosinen und jeweils einem Batzen Hoffnung kamen

erst ab Mitte 1946 zur Verteilung. […]

Allein unser Garten war eine blühende Landschaft,

und die Ribiselstauden für mich fast schon ein Ge-

schenk Gottes. Ich mochte einfach die Ribisel, pardon:

die Johannisbeeren, sie schmeckten so gut, und der

rückwärtige Teil unseres Gartens war voll davon, da-

neben auch noch Apfelbäume. Und mein Vater konnte

es nicht lassen und baute immer wieder Kren an, wie

Meerrettich in Österreich, Bayern und Tschechien ge-

nannt wird, rieb ihn mit Inbrunst und servierte ihn nicht

nur zu den Frankfurter Würsteln, sondern auch zum

Tafelspitz und wo immer er passte und er die Riecher

auf seiner Seite hatte. […] Auch deshalb war meinen

Eltern der Garten heilig, und noch heute sehe ich das

Schild, das vor unserem Garten in Richtung Straße

stand und auf dem warnend zu lesen war: „Achtung:

Starkstrom im Garten!“ Die Not machte erfinderisch.

Unter den amerikanischen GIs, die die genüssliche

Schokolade verteilten, könnte auch ein gewisser Mr.

Kerbo gewesen sein – der Vater eines meiner ersten

Studenten an der University of Oklahoma in Norman,

wo ich als Gastprofessor 1971/72 im Soziologie-De-

partment lehrte. Harold Kerbo hatte sich damals auf

dem Weg zum Abschluss des Master-Studiengangs

befunden, bevor er zur Promotion an das Virginia Poly-

technic Institute and State University ging. Wir wurden

Freunde, er kam auch als Gastprofessor in den neunziger

Jahren nach Duisburg, und 1998 machten wir uns an

die Recherchen für ein Buch über Modern Germany für

amerikanische College-Studenten. In den vielen Diskus-

sionen über Deutschland und Österreich entdeckten wir,

dass sein Vater als GI bei der Besetzung des Landes

Salzburg beteiligt und möglicherweise einer der „candy

men“ war. Welch‘ ein wunderbares Gefühl!

Als der „candy man“ kamFolge 1: Auswahl aus Autobiografie, S. 87-92

Die Regenbogen-Division der Amerikaner hatte

sich inzwischen heimisch gemacht in Altenmarkt. Die

Wehrmacht und wenig später auch die SS-Einheiten,

die sich ins Zauchtal zurückgezogen hatten, ergaben

sich. Die Nazi-Funktionäre kamen ins Lager Glasen-

bach bei Salzburg. Auch für die Amis begann jetzt ein

Kampf ums Überleben, auch wenn sich damals, wie

im Krieg selbst, viele Amerikaner nicht einig waren,

ob das Nazi-Regime oder das gesamte Dritte Reich ihr

Feind gewesen sei. So wie früher die Angehörigen der

Wehrmacht das Vieh von der Weide gestohlen hatten,

taten das jetzt die GIs, auch wenn sie nicht, wie frü-

her die deutschen Soldaten, bei den Bauern brav um

Milch anstanden. Proviant musste auch für die beiden

Gefangenenlager im Hornerfeld neben der Volksschule

und beim Neuhäusl im Zauchtal besorgt werden. Im

Dechantshof richteten die Amis einen Reitstall ein –

für dienstliche und private Zwecke. Auch ein Kutsch-

wagen, der heute im Altenmarkter Heimat museum

besichtigt werden kann, war dabei. Ross und Reiter

zogen freilich auch die Mädchen aus der Umgebung

an manchen Tagen geradezu magisch an. Die Buben

dagegen spielten nicht selten mit dem Feuer, denn Pan-

zerfäuste, Minen, Handgranaten und Pistolen lagen

zu Hauf herum. So erwiesen sich Handgranaten sogar

hilfreich, wenn es um das Fangen der Fische und Frö-

sche für den dringenden Hausbedarf ging.

Bei den Hausdurchsuchungen in Altenmarkt und

Umgebung wurden nicht so sehr Waffen und Nazis

entdeckt, als vielmehr Schnaps und Essbares konfis-

ziert. So auch eines Tages, als amerikanische GIs mit

schussbereiter Waffe in der Tür zur Sitzküche in der

Bahnhofsgastwirtschaft standen und für die Truppe

die Herausgabe von Essbarem verlangten. Mein Vater

reagierte nicht, weil er deren Sprache nicht verstand

(oder nicht verstehen wollte) und grundsätzlich etwas

gegen das Militär und militärisches Auftreten hatte.

Nur das missverstanden jene wiederum und machten

meinem Vater mit Hilfe der Körpersprache klar, was

sie wollten: ihr Essen oder sein Leben, auch wenn sie

es wahrscheinlich nicht ganz so ernst meinten. Und

so marschierte mein Vater mit dem „Sergeant“ in den

Keller und kam mit Gulasch in Hülle und Fülle wieder

nach oben – sehr zur Freude der Soldaten, die, wie

schon früher und danach bei Manövern am Bahnhofs-

gelände, sich mir gegenüber sehr freigebig zeigten: mit

Schokolade. Nicht nur mir gegenüber, denn wir alle

bettelten: „Merkana, an Lati!“ Es war, als ob Sammy

Davis Jr.’s „candy man“ gekommen wäre, „who makes

the world taste good“. Und sie machte die Amis zu den

„besseren Österreichern“, nicht nur in Westdeutsch-

land zu den „besseren Deutschen“. Andere sammel-

ten fleißig Pistolen, Munition und Schießpulver, nicht

ohne auch das Abenteuer des Entzündens zu wagen.

Gefährlicher Spaß! […]

Mit den amerikanischen Besatzern kam in den Alten-

markter Haushalten auch Polenta und gelbes Maisbrot

auf den Küchentisch. Sie lieferten den Mais, der in

den Mühlen der Bauern zu Mehl und Grieß gemahlen

wurde. Wie schon während des Krieges, ging es nicht

ohne Lebensmittelkarten, um die Versorgung sicherzu-

stellen, auch wenn in vielen Fällen beim Krämer nichts

mehr zu bekommen war. So blühten die Selbstversor-

gung, vor allem über Obst- und Gemüsegärten, und

das Hamstern. Das reichte von Obst und Gemüse bis

zum Fleisch und von der Wolle der Schafe bis zu den

Häuten geschlachteter Tiere, die zu Leder verarbeitet

wurden. Wahrscheinlich spielten die Erdäpfel, die Kar-

toffel, als Nahrungsmittel die entscheidende Rolle beim

Überleben im Krieg, hatten doch gegen Ende des Ersten

Weltkriegs sogar Bauern gehungert, weil sie keine Kar-

toffeln mehr ernten konnten. Nur zu gut kann ich mich

an den Schuster Krallinger erinnern, der zu den Bauern

auf Stör ging, oder an meinen hamsternden Vater, der

zu seinen Verwandten ins Innviertel fuhr und mit Fleisch,

Fellen und Gemüse bepackt heimkehrte.

Auch in den ersten Jahren der Nachkriegszeit muss-

te man mit allem, vor allem mit den Kleidungsstücken,

sparsam umgehen, sie so lange wie möglich nutzen,

keinesfalls wegwerfen, sondern weitergeben oder

weiter nutzen. Schon in der NS-Zeit sollte ein Teil der

Oberbekleidung und Wäsche von den Frauen selbst

hergestellt werden, auch mit Hilfe der Schneiderin-

nen, die ins Haus kamen. Nach Kriegsende wurden

auch Uniformhosen weiter getragen, weil man oft nur

diese besaß, auch wenn die Alliierten das Tragen von

NS-Uniformen verboten hatten. Die Parteiabzeichen

kamen ohnehin ins Schmuckkästchen. Unser Anbau zur

Eisenbahn hin, das „Salettl“, diente in diesen Jahren

als Lagerstätte für alles, zunächst für die Sachen der

Familie Hauptmann. Dann wurde daraus für einige Zeit

13gazette N° 1 | März 2016

F O R U M | F O R U M

20 Folien, 20 Sekunden und bis zu 2000 Zu-

schauer – Pecha Kucha, ein Trend aus Fernost,

ist die neue Art mit Powerpoint zu präsentieren.

In Erfurt kann man das Publikum schnell begeistern.

Ein Raum, ein Laptop, ein Beamer und eine klare Re-

gel: Es kann über alles gesprochen werden, nur nicht

länger als 6 Minuten und 40 Sekunden. Pecha Kucha

ist ein unterhaltsamer Vortrag mit dem Präsentations-

programm Powerpoint. Jeder Redner darf 20 Folien

benutzen, die aber jeweils nur 20 Sekunden zu sehen

sind. Das erfordert gute Vorbereitung vorab, und für

den Zuschauer ergibt sich ein abwechslungsreiches

und anregendes Programm.

An einem Abend im Café „Franz Mehlhose“ spre-

chen acht Referenten über so unterschiedliche Dinge

wie „How the Congress and Bundestag brought me

to Germany“, über das Scheitern und draus lernen

(„Fail!“), eine Reise mit islamischen Missionaren („Ta-

blighi Jama´at“), BEYLI eine Nonprofit Organisation

in Pakistan („Globally connected, Locally engaged“),

„Lernen ist Leben“, Betteln als Job („The growing

culture of beggary“), kulturelle Wurzeln („Alles um

Spuren“) und „Cultural Confusion“ – Unterschiede

zwischen den Kulturen. Fünf Vorträge auf Englisch

und vier auf Deutsch mit internationalem Publikum.

Erfunden wurde Pecha Kucha von zwei Architekten

in Tokio, Astrid Klein und Mark Dytham von „Klein

Dytham architecture“. Die erste Pecha-Kucha-Nacht

fand in ihrer Galerie „Super Deluxe“ im Februar 2003

statt. Bis heute organisieren und unterstützen sie die

weltweiten Pecha Kucha Nights. Inzwischen sind über

800 Städte weltweit Teil des Pecha-Kucha-Networks,

seit 2004 finden Sie auch überall in Europa statt.

Warum überhaupt so ein Format? Architekten re-

den zuviel und zu lange. Gib einem Architekten ein

Mikrofon und ein paar Bilder – das gilt eigentlich für

alle kreativen Menschen – und sie hören nicht mehr

auf zu reden. Wenn man es genau nimmt, hat jeder,

der ein Powerpoint Referat hält, dieses „Problem“.

Um eine offizielle Pecha-Kucha-Nacht zu organi-

sieren, müssen die Organisatoren einen informellen

Bewerbungsprozess durchlaufen und ein sogenann-

tes „Handshake Agreement“ austauschen. Pecha-Ku-

cha-Nächte müssen ehrenamtlich ohne Gewinnabsich-

ten veranstaltet werden. Die Gründer möchten, dass

es pro Stadt nur einmal existiert, um keine Konkurrenz

aufkommen zu lassen. Um sich als eine „aktive Stadt“

zu qualifizieren, sollten vier Pecha-Kucha-Nächte pro

Jahr stattfinden.

Jeder kann einen Vortrag halten – das ist das Schö-

ne an den Pecha-Kucha-Nächten. Astrids Tochter hat

mit fünf Jahren über ihren Malarbeiten gesprochen

und Marks Mutter präsentierte mit 69 Jahren ihre

Hochzeitstorten-Kreationen.

Über etwas zu reden, das man liebt, ist der Schlüs-

sel zu einer guten Präsentation. Die meisten Leute

nutzen die Pecha-Kucha-Nächte, um ihre neuesten

Projekte vorzustellen. Manche stellen ihre Hobbys

vor und zeigen ihre Musikinstrumentensammlung,

während andere ihre Fotos vom Hausbau oder ihrem

letztem Urlaub zeigen. Du hast gerade eine interes-

sante Abschlussarbeit geschrieben oder ein tolles

Projekt abgeschlossen? Es wird wahrscheinlich nicht

in einer Zeitschrift erscheinen. Du hast nicht genug

Bilder für eine Kunstausstellung? Pecha Kucha ist die

perfekte Plattform, um deine Arbeiten vorzustellen und

zu präsentieren. Einfach mal eine der Veranstaltungen

besuchen, ein Gefühl dafür bekommen und bei der

nächsten Pecha-Kucha-Nacht hören und sehen wir uns.

20 images, 20 seconds and an audience

of up to 2000 people – Pecha Kucha is a

trend from the Far East.

You can talk about anything, but no longer

than 6 minutes and 40 seconds. Pecha Kucha is

a PowerPoint presentation, and a Pecha Kucha

Night offers a diversified and inspiring program.

On an evening in Café “Franz Mehlhose” in

Erfurt eight presenters talk about all kinds of

things. It starts with “How the Congress and

Bundestag brought me to Germany”, later there

is a presentation about a non-profit organization

in Pakistan and the evening ends with “Cultural

Confusion” – differences between cultures.

Pecha Kucha was devised by Astrid Klein

und Mark Dytham of Klein Dytham Architecture.

The first Pecha Kucha Night was held in Tokyo

in their gallery “Super Deluxe” in February 2003.

Till today they organize and support the global

PechaKucha Night network, which now includes

over 800 cities worldwide.

Why Pecha Kucha? Architects talk too much.

Give them a microphone and some images and

they´ll go on forever – as most creative people

will, for that matter. Give PowerPoint to anyone

else and they have the same problem.

To organize a Pecha Kucha event you need a

simple “handshake” agreement, mostly to ensure

there is only one event series per city. Cities must

organize a minimum of 4 events a year to qualify

as active participants.

Anyone can present – this is the beauty of

Pecha Kucha. Astrid´s daughter presented when

she was 5 (about her artwork) and Mark´s mother

presented when she was 69 (about her elaborate

wedding cake creations).

The key to a great presentation is to present

something you love. Most people use Pecha

Kucha Nights to present their latest creative

projects or work. Just go and see a Pecha Kucha

Night in your city, get a good feel for what it is

all about and maybe we’ll see you there!

Dana Kittel

Text Dana Kittel Fotos María Victoria de Dios Oviedo

Pecha Kucha – Powerpoint als EventDA-Club Erfurt

Alle Akteure der Pecha Kucha Night 08. Januar in Erfurt und ein begeistertes Erfurter Publikum

I N B R I E F

14 gazette N° 1 | März 2016

Text Dr. Meike Zwingenberger, Eva Stürmer Fotos © Amerikahaus München.

München ohne das Amerikahaus? Unvorstellbar!Amerikahäuser

Als 2013 die Schließung drohte, setzte sich

die Bevölkerung vehement für den Erhalt der

Kultureinrichtung ein – mit Erfolg! Doch nicht

nur in der bayerischen Metropole, auch unter

den Amerikahäusern selbst nimmt das Münch-

ner Amerikahaus eine ganz besondere Rolle ein,

ist es doch die größte und älteste Institution

dieser Art.

Jeder Münchner kennt und schätzt das Amerika-

haus. Seit über 60 Jahren ist es ein Ort für Kultur, Po-

litik, Kunst; zum Lernen, Lesen und Diskutieren. Heute

ist die Stiftung Bayerisches Amerikahaus München

die größte Einrichtung in Deutschland, die sich der

Pflege der transatlantischen Beziehungen widmet

und die Bedeutung der deutsch-amerikanischen Ver-

bundenheit der Öffentlichkeit, vor allem der jüngeren

Generation, vermittelt.

Das Amerikahaus in München bietet zu diesem

Zweck ein vielfältiges und umfassendes Programm

sowie Serviceleistungen zu den USA und Kanada mit

über 200 Veranstaltungen für mehr als 50.000 natio-

nale und internationale Besucher pro Jahr. Es ist fester

Bestandteil des Münchner Kulturlebens und als Ver-

anstaltungsort für Vorträge, Diskussionen, Lesungen,

Film- und Theateraufführungen sowie Konzerte im

hauseigenen Theatersaal, aber auch für wissenschaft-

liche Seminare und Konferenzen beliebt. Als Ausstel-

lungshaus hat es sich ebenfalls einen Namen gemacht:

Besucher können Fotoausstellungen bei freiem Ein-

tritt betrachten. Das Amerikahaus ist seit Jahren Ko-

operationspartner von Münchner Institutionen und

Festivals, etwa vom Literaturhaus, dem Filmfest und

dem Comicfestival. Mit der Amerikahaus Streetball

Challenge wurde im letzten Jahr ein Event für junge

Leute geboten, das große Begeisterung gefunden hat

und nun in Serie geht. Viele Amerika-Interessierte

fiebern vor allen Dingen der großen US-Wahlnacht

im Amerikahaus entgegen, die am 8. November 2016

wieder einmal ins Haus steht.

Zusätzlich bietet das Amerikahaus zahlreiche

Dienstleistungen im Kontext Deutschland – USA für

ganz Bayern: Schüler und Lehrer nutzen die infor-

mativen Datenbanken und Recherchemöglichkeiten.

Studierende besuchen Informationsveranstaltungen

wie „Ask an Advisor“ und „Study USA“, um passende

Programme in den USA zu finden. Wissenschaftler

schätzen die Bayerische Amerika-Akademie (BAA),

welche die interdisziplinäre wissenschaftliche Ko-

operation im Bereich der sozial- und geisteswissen-

schaftlichen Amerikaforschung fördert.

Wie kam es aber zu dieser engen Beziehung

zwischen den Münchnern und ihrem Ameri-

kahaus? Die Anfänge liegen in der direkten

Nachkriegszeit.

Zur Demokratisierung und „Re-Education“ schuf im

Oktober 1945 die US-amerikanische Militärbehörde

in der Medizinischen Lesehalle am Beethovenplatz

in München einen „American Reading Room“ mit

knapp 500 Büchern und 20 Zeitschriften. Aufgrund

ihres großen Erfolgs und wegen des großen Andrangs

musste die Bibliothek mehrmals umziehen, bevor sie

im Juli 1948 im ehemaligen Führerbau in der Arcis-

straße untergebracht wurde. Das US-amerikanische

Informationszentrum mit Sitz in Hitlers ehemaligem

Repräsentationsbau war ein offenes Haus, zugänglich

für jedermann, und wurde zum Symbol für die demokra-

tische Wiedergeburt in Bayern. Mittlerweile umfasste

das Angebot eine Bibliothek mit 36.000 Bänden, einen

Zeitschriftenlesesaal, eine Kinderbücherei sowie eine

Schallplatten- und eine Filmabteilung. Dazu kamen ein

Konzertsaal, mehrere Vortrags- und Unterrichtsräume

und großzügige Ausstellungsflächen. Die Münchner

nannten die Einrichtung sehr bald „Amerikahaus” – ein

Name, den die US-Amerikaner übernahmen. Es ent-

wickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Institu-

tionen des Münchner Kulturlebens und zog monatlich

durchschnittlich 80.000 Menschen an. Bücherbusse

und Filmmobile erreichten auch die Gemeinden im

Münchner Umland. Die neu gegründete U.S. Infor-

mation Agency übernahm im Jahr 1953 die Leitung.

Als Symbol für die transatlantische Freundschaft

stellte der Freistaat Bayern Baugrund für ein eigenes

Amerikahaus-Gebäude am Karolinenplatz zur Verfü-

gung und übernahm den größten Teil der Baukosten.

Am 13. Mai 1957 wurde das Amerikahaus an seinem

heutigen Standort eröffnet.

Das würfelartige Gebäude mit seiner Kupferkup-

pel nach Plänen der Architekten Franz Simm und Karl

Fischer ist ein echter Blickfang und passt sich seinem

Umfeld an. Es zitiert die klassizistische Bauweise der

benachbarten Häuser und greift gleichzeitig die offe-

ne Struktur der Architektur der Nachkriegsmoderne

auf. Zur Gartenseite hin befindet sich weiterhin ein

niedriger Bau, in dem der Theatersaal mit 500 Sitzen

Platz findet.

Nach dem Fall des Ostblocks schloss die US-Regie-

rung im Rahmen von Sparmaßnahmen alle Amerikahäu-

ser; 1997 stellte sie ihre Arbeit in München ebenfalls

ein. Ein Teil der Arbeit wurde vom US-Generalkonsulat

Amerikahaus Frühling HOOPS Streetball Challenge (37) - US-Generalkonsul Bill Moeller

F O R U M | F O R U M

15gazette N° 1 | März 2016

übernommen, doch die öffentliche Bibliothek, die Be-

ratungsstelle für den Jugendaustausch und das Veran-

staltungsprogramm standen vor dem Ende. Zu diesem

Zeitpunkt zeigte sich, wie wichtig das Amerikahaus

für München und ganz Bayern geworden war: die

Initiative, das Haus als bayerische Institution weiter zu

führen, fand breite Unterstützung in Politik, Wirtschaft

und Bevölkerung. Man war sich einig: München wäre

nicht München ohne das Amerikahaus.

Die Freunde des Amerika Hauses e.V., aus dem spä-

ter der heutige Amerika Haus Verein e.V. hervorging,

führten die Arbeit zunächst in eingeschränktem Umfang

weiter. Auf Initiative des ehemaligen Programmdirek-

tors Christoph Peters und mit Unterstützung der baye-

rischen Staatsregierung übernahm das neu gegründete

Bayerisch-Amerikanische Zentrum im Amerika Haus e.V.

(abgekürzt: BAZ) 1998 als Trägerverein die Leitung. Das

BAZ wurde durch Zuwendungen des Freistaat Bayern,

durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Firmen

und der Landeshauptstadt München sowie Zuschüsse

der US-Regierung finanziert.

Im Juni 2012 bewiesen die Münchner noch einmal,

wie sehr ihnen das Amerikahaus am Herzen liegt: sie

bildeten bei der Aktion „Die Münchner umarmen das

Amerikahaus“ eine Menschenkette um das Gebäu-

de, um so für dessen Rettung zu kämpfen. Prominen-

tester Fürsprecher für den Erhalt des Hauses war der

ameri kanische Ex-Präsident Bill Clinton, der 2002 im

Amerika haus München einen Vortrag gehalten hat-

te und das Haus somit persönlich kannte. In seinem

Schreiben betonte Clinton, dass man in einer immer

enger verknüpften Welt Kultur- und Bildungsinstituti-

onen wie das Amerikahaus für den Aufbau von Bezie-

hungen und für eine globale Verständigung brauche.

Nach einer langen Debatte folgte 2013 der rettende

Beschluss: das Amerikahaus wird bleiben.

Seit 1. Januar 2014 ist die Stiftung Bayerisches

Amerikahaus gGmbH – Bavarian Center for Transat-

lantic Relations die Trägerin des Amerikahauses. Die

Generalsanierung des bekannten Gebäudes hat im

Januar 2016 begonnen. Die Stiftung ist für die Zeit

der Sanierungsarbeiten in Interimsräume in die Barer

Straße 19a gezogen – nur wenige Schritte entfernt,

mit Blick auf Karolinenplatz und das Amerikahaus-Ge-

bäude. Auch während der Zeit der Generalsanierung

bleibt die Einrichtung ein offenes Haus für die Bürger.

Es fördert Aktivitäten von transatlantischen Akteuren,

Vereinen und Wissenschaftsorganisationen. Dennoch

freuen sich die Münchner schon jetzt darauf, nach der

Sanierung wieder „ihr“ geliebtes Haus am Karolinen-

platz besuchen zu dürfen.

Stiftung Bayerisches Amerikahaus München gGmbH – Mitarbeiter von links nach rechts:

Jasmin Falk, Geschäftsstelle Bayerische Amerika-Akademie; Kerstin Kellis, Leitung der Geschäftsstelle;

Mareike Rösner, Assistenz der Geschäftsstelle; Christine Waleczek, Leiterin Information und Recherche,

Bibliothek; Dr. Raimund Lammersdorf, Projektleiter Kundenkontakte, Proctoring und Übersetzungsangebote;

Inés Hagenbucher, Student Ambassador – Austausch und Bildung; Anna-Lena Strehl, Mitarbeiterin Austausch

und Bildung; Ines Jaehnert, Leiterin Austausch und Bildung; Heidemarie Kühn, Rezeption und Garderobe;

Deniz Sahin, Mitarbeiterin Information und Recherche, Bibliothek; Aline Mossman, Rezeption und Garderobe;

Regina Mezzacappa, Rezeption und Garderobe; Eva Maria Stürmer, Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit

und Social Media; Dr. Margaretha Schweiger-Wilhelm, Referentin für die Bayerische Amerika-Akademie;

Dr. Markus Faltermeier, Koordinator für bayernweite Projekte und Jugend; Maria Aurbach, Vermietungen;

Nina Müller, Mitarbeiterin Programmabteilung; Subassh Mahanamoothy, Facility Management;

Dr. Meike Zwingenberger, Geschäftsführerin; Dominik Raabe, Leiter Programmabteilung

Amerikahaus Frontansicht

F O R U M | F O R U M

16 gazette N° 1 | März 2016

Text Astrid Werthmann Fotos IWC Bamberg e.V.

Club-Geschichte von 1947 bis heuteIWC Bamberg e.V.

Im Jahre 1947 trafen sich amerikanische Offi-

ziersgattinnen, Bamberger Geschäftsfrauen, sowie

Baronin Lotte von Seefried und Gräfin Nina von Stauf-

fenberg, um gegenseitige Freundschaft, Toleranz und

internationale Verständigung zu fördern. Die Damen

Traudl Wieland, Marianne Schneider, Margarete

Ostrowski sind Mitglieder der ersten Stunde.

1957 gab man sich eine Satzung, nach der das

Leben der Vereinigung in festen Bahnen laufen konnte.

1963 trat der Bamberger Club in die Föderation der

Deutsch- Amerikanischen Clubs Deutschland (vdac)

ein und konnte somit am Leben dieser übergeordne-

ten Organisation teilnehmen. Der Verband hat über

30 Mitgliederclubs, verteilt über ganz Deutschland.

Der Verband bietet das größte, privat finanzierte

Austauschprogramm in Europa an.

Seit 1957 hat der Verband mehr als 2.500 Sti-

pendien vergeben. Studenten beider Nationen er-

halten die Möglichkeit, ein Studienjahr an einer

Universität im jeweiligen Gastland zu verbringen. In

Bamberg wird jährlich einem/einer amerikanischen

Austauschstudenten/in ein Studienjahr ermöglicht.

Ebenso erhalten ein bis zwei deutsche Studierende

pro Jahr aus Bamberg ein Stipendium für eine der

Partner-Universitäten in den USA.

Für eine kleine Gruppe von Jugendlichen (14–17

Jahre) mit sehr guten Englischkenntnissen, werden

seit 1958 vom Verband 14-tägige Studienreisen und

Seminare in Deutschland bzw. USA organisiert, an de-

nen auch Jugendliche aus Bamberg rege teilnehmen.

Gleichzeitig unterstützen wir wohltätige Zwecke

und soziale Projekte mit Geld, das wir aus Mitgliedsbei-

trägen, Spenden und den Einnahmen eines Flohmark-

tes bzw. dem Verkauf von Suppen und Eintopf aus einer

antiken Gulaschkanone hatten.

1971 schlossen sich auch Damen aus anderen

Ländern an, deshalb änderte man den Namen in In-

ternationaler Frauenclub Bamberg um. Damit konnten

sich auch diese neuen Mitglieder als Vollmitglieder mit

allen Rechten und Pflichten am Clubleben beteiligen.

Seit dieser Zeit haben sich bereits 29 Präsidentinnen

große Verdienste um den Club erworben, nachahmens-

wert für die Mitglieder, die nachfolgend ein Amt im

Club übernehmen.

2007 war die 60-Jahrfeier des Clubs mit gleich-

zeitiger Ausrichtung des Deutsch-Amerikanischen

Tages in Bamberg und der Verleihung der Lucius

D. Clay-Medaille an Don F. Jordon, Journalist und

Publizist. Die Laudatio hielt damals Wolfgang Bos-

bach, MdB und CDU-Mitglied. Die Gäste waren u.a.

Stephen R. Lanza, Brigade general der US-Streitkräfte,

und Erik G. Nelson, General konsul der Vereinigten

Staaten in Bayern.

Der Club hat derzeit ca. 100 Mitglieder und

ein Ehrenmitglied.

Regelmäßig treffen sich Clubdamen zum monatli-

chen Boardmeeting . Bei diesem Meeting werden die

Veranstaltungen des kommenden Monats besprochen,

die dann im Newsletter den Clubmitgliedern vorge-

stellt werden, z.B. Vorträge, Kino, Theater, Ausstel-

lungen, Ausflüge und kleine Reisen.

In einzelnen Interessengruppen treffen sich Mit-

glieder zum Wandern, zu Literaturkreisen und Stamm-

tischen, zu Breakfast & Chatter. Gesellschaftliches

Leben, geselliges Kommunizieren wird auch bei zahl-

reichen Einladungen gepflegt. Die erste Veranstaltung

eines jeden Jahres ist Anfang Januar der Opening Tea

mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und einer

Vorschau auf das Kommende. Traditionell stellen sich

unsere Austauschstudenten vor. Die Heimgekehrten

berichten über ihr Studienjahr in den Staaten und

die Gaststudenten über ihre Erfahrungen in einer an-

deren Kultur.

Standortkommandeur Oberstleutnant Morris, Präsidentin A. Werthmann, Georg

Bäumel, Ehegattin Morris

60er/ 70er Jahre

F O R U M | F O R U M

17gazette N° 1 | März 2016

60er/ 70er Jahre Oberbürgermeister Andreas Starke und

Präsidentin Astrid Werthmann

Wie man sieht, sind unsere Clubdamen … … stets gut behütet!

Seit Januar 2016 haben sich die Bamberger Club-

damen verpflichtet, das Grab von Nathan Preston zu

pflegen. Er hat viel für Bamberg getan sowie für die

deutsch-amerikanische Freundschaft insgesamt.

Nach der Gründung der Bundesrepublik 1949

wurde aus dem Militärgouverneur der US-Resident

Officer für die Städte um Bamberg. Als Preston 1952

seine offizielle Aufgabe in Bamberg beendet hatte

und in die USA zurückkehrte, ging er nicht nur als

Freund, sondern als populärster Amerikaner der Stadt.

Er kehrte immer wieder zurück. Er hielt Vorträge bei

den neu angekommenen amerikanischen Soldaten,

warb für den Garnisonsstandort Bamberg und bat die

jungen GI‘s Kontakte zu den Einheimischen zu schlie-

ßen. Gleichzeitig vermittelte er weiterhin die Hilfe

der Amerikaner: vom Sportplatzbau bis zu sozialen

Aktionen. 1969 übersiedelte er schließlich dauerhaft in

seine zweite Heimat, wo er am 16. April 1983 verstarb.

Der Frauenclub Bamberg blickt auf eine lange

und erfolgreiche Geschichte zurück. Der Studen-

tenaustausch und das Jugendprogramm sind nach

wie vor die zentralen Aufgaben, die mit Elan und

Engagement bewältigt werden sollen. Das Netz

F O R U M | F O R U M

zwischenmenschlicher Beziehungen soll auch wei-

terhin erhalten bleiben.

Ich lade sie ein, uns auf unserer Homepage

www.iwcbamberg.de zu besuchen und unsere mo-

natlichen Veranstaltungen, dem dort veröffentlichen

Newsletter zu entnehmen.

Gail Knowles6 rue Notre-Dame-du-Pre27500 Pont [email protected]

Prof. ret. William Wren McNabb1804 South College Ave.Newark, DE 19703 · [email protected] [email protected]

Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]

New York – German-American Liaison ClubMary Louise Murray-JohnsonMittlerer Rainweg 169118 HeidelbergTel. 06221 804976Fax 06221 [email protected]

Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1925-372-6665E-Mail: [email protected]

n BambergInternational Women’s Club Bamberg e.V.Astrid Werthmann Oberend 16a96110 Scheßlitz Tel. 09542 [email protected] www.iwcbamberg.de

n Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V.Dr. Johannes BohnenWilhelmstraße 67a10117 BerlinTel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org

German-American Club of Berlin/D-A Club von BerlinDoris Linne Victoria-Str.1 12203 Berlin Tel. 030 8470 9420 [email protected]

n BielefeldDeutsch-Amerikanische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. BielefeldRosemarie KelleSalzuflerstraße 54b33719 Bielefeld Tel. 0521 [email protected]

n Dresden Initiative Junger Transatlantiker/ Young Transatlantic Initiativec/o Jonas EmmerichMarienberger Straße 1601279 DresdenTel. +49 176 [email protected] www.junge-transatlantiker.de

WEBSITE TEAM CLUBS

AMERICAN LIAISONS

Anja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]

n VDAC Alumni e.V.Julia ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. +49 172 [email protected]

n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work ChairpersonAntonia SchroeterAm Linderkirchhof 299090 ErfurtTel. 0157 [email protected]

n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch - Youth Work Vice Chairperson:Rosemarie KelleSalzufler Straße 54 b33719 BielefeldTel. 0521 33 55 [email protected]@vdac.de

n Media Coordinator Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0171 [email protected]

n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg AugustinowskiPlatzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]

n Alumni CoordinatorNadine HilbertScheidswaldstraße 760385 Frankfurt am MainTel. 0178 [email protected]

n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBettina WeißgerberKönigsberger Straße 2273760 OstfildernTel. 0711 91244485mobil 0171 [email protected]

n Präsident | PresidentJacob SchrotWeidensteig 414776 Brandenburg Tel. 0176 [email protected]

n Vizepräsidentin | Vice PresidentSigrid Behnke-Dewath Apollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]

n Schriftführer | SecretaryN.N.

n Schatzmeister | TreasurerPeter SchmidWestendstraße 11380339 MünchenTel. 0177 7740261Fax 089 [email protected]

n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel BobinskiKolwitzstraße 8010435 BerlinTel. 0173 [email protected]

n gazette Redakteurin | EditorDana KittelSchlehdornweg 3099097 ErfurtTel. 0176 [email protected]

n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike PilewskiPognerstraße 1481379 MünchenTel. 0172 [email protected]

V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS

18 gazette N° 1 | März 2016

V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e.V.Andreas KloseHaselweg 1847198 DuisburgTel. 02066 54485mobil 0160 888 6889eFax 0201 825 695 [email protected]

n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e.V.Horst HeilekSaalfelder Straße 2299099 ErfurtTel. +49 179 [email protected] https://de-de.facebook.com/Deutsch-Amerikanische-Gesellschaft-Erfurt-eV-417591065007622

n Gießen / Wetzlar„Die Brücke“ e.V.Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0641 [email protected]

n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e.V.Dorothee HagenMittelweg 5820149 HamburgTel. 040 [email protected]

n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.Karin Lister (Deutsche Präsidentin)Im Eichwald 1069126 HeidelbergTel. 06221 [email protected]

Brenda Fellmer(Amerikanische Präsidentin)Semmelsgasse 1069117 HeidelbergTel. +49 176 [email protected]

n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V.Christine SchneiderBenzinoring 5767657 KaiserslauternTel. 0631 89 24 [email protected]

n KarlsruheInternational Women’s Club Karlsruhe e.V.Renate Nobbe Glogauer Straße 3076139 KarlsruheTel. +49 721 [email protected]

n KasselInternationaler Frauenclub Kassel e.V.Dagmar BielLindenbeutel 734317 HabichtswaldTel. 05606 [email protected]

n KoblenzD-A Club Koblenz e.V.Hans-Dieter Werner(Vorsitzender)Auf den Weiden 1556220 KaltenengersTel. 02630 [email protected]

Julius Mittler(stv. Vorsitzender)Schützenstraße 4656068 KoblenzTel. 0621 [email protected]

n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika PohlmannMartin-Luther-Str. 8856112 LahnsteinTel. & Fax 02621 [email protected]

n MainzD-A Club Mainz e.V.Ursula Bell-KöhlerMühlweg 3455128 MainzTel. 06131 331581Fax 06131 [email protected] www.german-american-club.com

n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V.Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. 0621 817594 [email protected]

n MünchenD-A Frauenclub e.V. / G-A Women’s Club e.V.Ulrike KellnerBlutenburgstraße 75a80634 MünchenTel. 089 71056814Mobil 0160 94813710

D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V.Erich WölfingerFischerstraße 1482178 PuchheimTel./ Fax 089 [email protected]

n NeussD-A Gesellschaft Neuss e.V.Thomas Schommers Gut Selikum 141466 Neuss - Germany Tel. 02131 381750Fax 02131 381748 Mobil +49 172 8521166 [email protected] [email protected] www.dagn.de

n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V.Hella Heide DresselAlbert-Einstein-Straße 1890513 ZirndorfTel. / Fax 0911 607862Mobil +49 151 [email protected]

n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.Jörg MüllerVeit-Stoß-Straße 157076 SiegenTel. +49 170 [email protected]

n StuttgartG-A Club 1948 StuttgartWalter Scott BeardFeinbauweg 973650 WinterbachTel. 07181 [email protected]

G-A Women’s Club Stuttgart e. VGabi Fürst (Deutsche Präsidentin)Planckstr. 11970184 StuttgartTel. 0172 [email protected]

Pat Schulz(American President)Altenburgerweg 375365 Calw-HirsauTel. 0151 [email protected]

n WiesbadenAssociation of Good NeighborsGary L. BautellGustav Freytag Str. 1065189 WiesbadenTel. 0611 300205Fax 0611 [email protected]

n WürzburgInternationaler Frauenclub Würzburg e.V.Brigitte DriehausMeisenweg 597299 Zell am MainTel. / Fax 0931 [email protected]

Bei Adressänderungen von Clubpräsidenten und Clubanschriften, Änderungen für den gazette Versand oder

Änderungen von Lieferkonditionen senden Sie bitte Ihre E-Mail direkt an [email protected]

19gazette N° 1 | März 2016

20 gazette N° 1 | März 2016

Text Jakobine JanucekFoto Jörg Wolf

Außenpolitik für Alle!Atlantische Initiative

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor

zwei Jahren sagte Bundespräsident Gauck: „Au-

ßen- und Sicherheitspolitik ist nicht nur Sache

von Eliten. Das Nachdenken über Existenzfragen

gehört in die Mitte der Gesellschaft. Was alle

angeht, muss von allen beraten werden.“

In diesem Sinne lautet das Motto der Atlantischen

Initiative schon seit über zehn Jahren „Außenpolitik für

alle“. Die Atlantische Initiative wurde 2004 gegründet,

im Jahr nach dem Beginn des Zweiten Irakkriegs und um

einer zunehmenden Entfremdung zwischen Deutschland

und den USA etwas entgegenzusetzten.

Wir stehen für eine konstruktive, engagierte eu-

ropäische Außen- und Sicherheitspolitik und fördern

die strategische Debattenkultur in Deutschland. Wäh-

rend die „Strategic Community“ in Berlin, Brüssel und

Washington über „Deutschlands Rolle in der Welt“

intensiv diskutiert, werden Bürger – und Wähler –

kaum in diese Debatte einbezogen, obwohl sie jeden

betrifft. Mit unserer Arbeit wollen wir das ändern

und einen lebhaften Beitrag zur Stärkung der tran-

satlantischen Beziehungen und der außenpolitischen

Kultur in Deutschland leisten. Darüber hinaus liegt uns

besonders die Förderung der zukünftigen Generation

von Entscheidungsträgern am Herzen.

Deutschlands Agenda ist unser Debattenforum

für deutsche Außenpolitik in deutscher Sprache. Seit

2011 haben wir dort 150 Artikel von Studenten, Ex-

perten, Ministern und Bundestagsabgeordneten sowie

drei Memoranden veröffentlicht. Hier findet sich auch

die deutschsprachige TTIP-Review, die positive und

negative Artikel und Studien zum Transatlantischen

Freihandelsabkommen verständlich aufbereitet.

Aktuell führen wir im Rahmen von Deutschlands

Agenda mit Förderung der Bundeszentrale für poli-

tische Bildung ein zweiteiliges Debatten-Projekt zu

den Fragestellungen Problemursachen und Lösungs-

ansätzen im Ukraine-Konflikt durch. Hier diskutieren

Teilnehmer aus ganz Deutschland, sowie Russen und

Ukrainer, die in Deutschland leben, miteinander ihre

Thesen. Auch zwei Bundestagsabgeordnete haben

die Gelegenheit genutzt und Texte bei „Deutschland

und der Ukraine-Konflikt“ veröffentlicht.

Die engagiertesten Teilnehmer erarbeiten kooperativ

in einem Online-Wiki einen Abschlusstext pro Fragestel-

lung, der die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses

respektiert. Dieser Text wird dann den Journalisten Ingo

Mannteufel (Deutsche Welle), Moritz Gathmann (freier

Journalist, der während des Kriegs im Donbass aus der

Ukraine für den Spiegel berichtete), den Expertinnen Dr.

Irina Solonenko (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige

Politik), Liana Fix (Stiftung Wissenschaft und Politik) und

Diplomaten der Deutschen Botschaft in Kiew und aus

dem Arbeitsstab Ukraine im Auswärtigen Amt in Berlin

vorgelegt wird. Mit Hilfe der Experten-Kommentare

überarbeiten die Teilnehmer gemeinsam ihren Text,

bevor er veröffentlicht und für die Allgemeinheit zur

Diskussion gestellt wird.

Alle Ergebnisse werden im April 2016 in einer Ver-

anstaltung mit Dr. Gernot Erler, dem Koordinator der

Bundesregierung für zwischengesellschaftliche Zusam-

menarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern

der östlichen Partnerschaft und Sonderbeauftragten

für den deutschen OSZE-Vorsitz, und dem ukrainischen

Botschafter, Dr. Andrij Melnyk (angefragt), vorgestellt.

Zur Diskussion wird die deutsche Osteuropa- und Russ-

land-Community zum Gespräch gebeten und ein offe-

ner, konstruktiver Austausch gefördert. Die Teilnehmer

bekommen zusätzlich die Möglichkeit sich direkt und

im kleinen Rahmen mit den Entscheidungsträgern zu

besprechen.

Außerdem veröffentlicht die Atlantische Initiati-

ve auf der Projekt-Webseite Hintergrundmaterial auf

Deutsch aus deutschen und ausländischen Quellen,

wie der Bundeszentrale für politische Bildung, Ta-

ges- und Wochenzeitungen sowie Think Tanks. Da-

durch bieten wir einen Mehrwert für Interessierte,

die sich ohne langes Suchen über die verschiedenen

Standpunkte und Hintergründe informieren können,

und somit auch die Positionen unserer Verbündeten

besser verstehen können.

Mit einer Anschubfinanzierung des Trans atlantik-

Programms der Bundesregierung hat die Atlantische

Initiative 2006 den Open Think Tank atlantic-commu-

nity.org gegründet, der heute über 8.500 registrierte

Nutzer – vom Studenten bis zum Außenminister –

zählt und somit die reichweitenstärkste Plattform für

internationale Politik in Deutschland ist. Aus den dort

stattfindenden, von unserer Redaktion organisierten

und moderierten Debatten sind bis heute 49 Atlantic

Memos (Kurzpapiere mit Politikempfehlungen) zu The-

men wie NATO, TTIP, Klimawandel oder Drohnen-Poli-

tik entstanden. Durch Experten-Feedback im direkten

Austausch mit den Teilnehmern werden die Memos

noch einmal verfeinert, bevor sie an Entscheidungs-

träger weitergereicht werden und teilweise als Lehr-

material an höheren Bildungseinrichtungen dienen.

Veranstaltungen sind ebenfalls ein wichtiger Tä-

tigkeitsbereich der Atlantischen Initiative. Wir haben

über zwanzig Paneldiskussionen, darunter zwei mit

dem NATO-Generalsekretär, durchgeführt und zahl-

reiche Veranstaltungen zu außenpolitischen Themen

als Medienpartner begleitet. Wo immer es geht, setzt

sich die Atlantische Initiative dafür ein, Begegnungen

möglich zu machen.

Außerdem bietet die Atlantische Initiative mit ih-

ren Global Must Reads einen einzigartigen Service

für Entscheidungsträger, indem wir deutschsprachige

Zusammenfassungen der wichtigsten internationalen

Studien an über 6.000 verschiedene Abonnenten schi-

cken. Seit 2005 haben wir 78 Ausgaben veröffentlicht,

hauptsächlich zu Zukunftsthemen wie u.a. Schiefergas

und digitale Start-ups.

Für ihre Arbeit wurde die Atlantische Initiative

mit drei Preisen („New Media Award“ der Rias-Berlin

Kommission, „Redner- und Dialogpreis“ und „Deutsch-

land – Land der Ideen“) ausgezeichnet. In der Presse

wurden wir für die Einbeziehung der Bürger in außen-

politische Debatten mehrfach gewürdigt, die Frank-

furter Allgemeine Zeitung nennt uns das „Facebook

für Außenpolitik“. So möchten wir weiterhin viele

Menschen zur informierten Debatte transatlantischer

und außenpolitischer Themen anregen.

Dr. Johannes Bohnen, Gründer und Vorstand

der Atlantischen Initiative, gibt eine Einführung

zur deutschen Verteidigungspolitik auf einer

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Heinrich-

Böll-Stiftung und Referenten aus dem Bundestag,

der Stiftung Wissenschaft und Politik sowie der

Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

F O R U M | F O R U M

21gazette N° 1 | März 2016

Is there anything like surrounding yourself with li-

ke-minded, adventurous people who completely know

what you’ve been through? Those kinds of people

who make you feel welcome in the blink of an eye,

who make it incredibly easy for you to relate to. Well,

if you’re into that kind of thing, I have just the right

option for you: join the VDAC Alumni Club and your

dreams will come true.

I love my friends in Marburg. They have suppor-

ted me with my decision to apply for an international

scholarship from the very beginning. It is an incredibly

demanding task to do that, to give someone that sort

of emotional stability while they are off exploring the

world and making strange, all-new, fascinating expe-

riences abroad. And though those people, friends and

family, are with us, it is not always exactly easy for

them to relate to things that have happened so far

away, in a surrounding that they only know through

Skype and detailed E-mail description.

To make a long story short: It is incredibly valuable

to have people in your life who get where you’re co-

ming from, because they have been there themselves.

Wie bereits vor zwei Jahren fand das tradi-

tionelle Thanksgiving Dinner auch in diesem

Jahr im Mercure Hotel in Duisburg statt.

Der DAFN lud zusammen mit dem VDAC Alumni

am 28.11.2015 zu einem 3-Gänge Menü, um einen

der wichtigsten amerikanischen Feiertage gebührend

unter Freunden zu zelebrieren. Stilgerecht erinnerten

unter anderem die köstlichen Truthähne die dies-

jährige amerikanische Austauschstudentin Annika

und ihren Freund Luis, als auch den Vize-Konsul des

VDAC Alumni Meeting and Thanksgiving Turkey Dinner in Duisburg

Thanksgiving Dinner im Mercure Hotel in Duisburg

Text Carina Thomys , VDAC Alumni 2014/15, Marburg / Delaware

Text Sabrina Zurawka, VDAC Alumni, 2016/17 Düsseldorf/Troy, und Anja Ader, DAFN

VDAC Alumni Duisburg

Generalkonsulats Düsseldorf Derek Kelly und seine

Verlobte Lauren, an ihre eigenen Thanksgiving Feier-

lichkeiten in den Staaten.

In familiär feierlicher Atmosphäre wurden auch durch

eigene fotografische Eindrücke Amerikas der jetzigen

Austauschstudenten ebenso zahlreiche Alumni an ihre

eigene Zeit in den Staaten erinnert. Nachdem Vorspei-

se, Truthähne und Apfelstrudel und / oder Mousse au

Chocolat bezwungen waren, schaute sich Vize Konsul

Derek Kelly scherzend nach bequemeren sweatpants um.

They can relate in a way your ‘stay-at-home friends’

most likely can’t, and it’s an intense and immensely

satisfying experience.

That’s why I enjoy the gatherings of the Alumni

Club so much – they send me right into a secure place

filled with laughter and friends whom I can explore

the quirks of German-American culture and friendship

with. And if all of that teams up with a delicious turkey

dinner at the Mercure Hotel in Duisburg, all the better.

(I neither am nor will I ever be the one to say no to

Thanksgiving food.)

However, the weekend did not only consist of idle

banter, gravy-drenched turkey and buttery mashed po-

tato but also official Alumni business that needed to

be taken care of. We voted on who would hold office

for the next term and discussed our financial situation

as well as our current number of members (side note:

we are always eager to recruit!).

After the elections were taken care of, we went back

home – home for the time was the house of Annette

and Karl-Heinz Thor, who were kind enough to harbor

us for the weekend – to change into our fancy clothes

for the night. Together with members of the DAFN, we

feasted on the delicious dishes that are so characteristic

for Thanksgiving – the tables creaked under the weight

of turkey, gravy, mashed potatoes, vegetables, Mac

and cheese and so much more. By the time even the

hungriest of our group (most likely me) was sufficiently

fed, the night came to a close.

Since some of us weren’t quite ready yet to call

it a night, we went to the White House of the VDAC

Alumni Club, if you will – Julia and Kai Zimmermann’s

house – and got ready to watch some College Football

together, perfectly matched with some cold beers and

lots of laughter. Afterwards, it was time to go back

to the Thor residence to get some rest (and to stay

clear of that bright red alarm button that MUST NOT

BE PUSHED UNDER ANY CIRCUMSTANCE).

I am a huge fan of our VDAC meetings, be it with

my club “Die Brücke“ in Gießen, the Alumni Club or

the seminars. The events are exceptionally versatile,

but they always manage to create a safe haven for

me, a space that I can come to whenever I need to

clear my head, talk about my experience in the USA,

or simply be with friends.

Anschließend unterhielten sich Ehemalige, Ver-

einsmitglieder und Gäste in persönlichen Gesprächen

über ihre eigenen Traditionen, Eindrücke und Ameri-

ka-Austausche, während im Hintergrund auf großer

Leinwand Alabamas Crimson Tide gegen die Auburn

Tigers im Iron Bowl kämpfte – und gewann.

Letzten Endes führten der Vizepräsident des DAFN

Kai Zimmermann, der DAFN Präsident Andreas Klose

vertrat, und Präsidentin des VDAC Alumni Julia Zim-

mermann alle Gäste durch einen äußerst gelungenen

Abend im Kreise von Freunden.

V D A C A L U M N I

Julia Zimmermann, Präsidentin

Hella Marie Parpart, Vizepräsidentin

Marc Werner, Schatzmeister

Annika Fetzer, PR-Beauftragte

Daniel Busch, Kassenprüfer.

Neu gewählter Vorstand:

22 gazette N° 1 | März 2016

Kenneth Herrema | Central Michigan University – Universität Erfurt 2015/2016

… es freut mich sehr, wieder in Deutschland zu seinFotos Kenneth Herrema

Soweit ist meine Zeit in Deutschland sehr

gut gelaufen! In den letzten fünf Monaten hier

habe ich so viel gemacht und erlebt. Erfurt ist

eine sehr schöne Stadt und es freut mich sehr,

wieder in Deutschland zu sein.

Zuerst beschreibe ich ein bisschen von der Stadt

Erfurt. Wie gesagt, Erfurt ist eine sehr schöne Stadt.

Die Stadt hat eine Bevölkerung von ungefähr 200.000

Einwohner. Erfurt ist auch die Landeshauptstadt und

zugleich die größte Stadt Thüringens. Es ist keine

Großstadt, und hat ein sehr bequemes Gefühl. Es gibt

hier auch viele historische Gebäude und Museen, und

Weimar liegt auch in der Nähe. Obwohl es nicht ganz

groß ist, gibt es hier viele Möglichkeiten um Spaß

zu haben.

Die Universität Erfurt, wo ich studiere, ist auch

nicht so groß. Wir haben circa 6.000 Studenten, von

denen viele Austauschstudenten aus aller Welt sind.

Wir haben einen richtigen Campus mit viele Lehr-

gebäude, Büros, eine Mensa, eine Bibliothek, eine

Sporthalle und Studentenwohnheime in der Nähe. Es

ist ein bisschen wie CMU, aber kleiner. Ich mag die Uni

hier in Erfurt. Ich habe viele neue Freunde getroffen,

die Professoren sind meistens ziemlich freundlich, und

es gibt immer sehr viel zu tun.

Der lokale DAG Club hier in Erfurt ist auch ganz toll.

Wir treffen uns jeden Mittwoch und reden und trinken

im Amerikanischen Restaurant. Die Mitglieder sind

alle sehr nett und sie haben mir in den ersten Wochen

mit allem geholfen. Wir haben auch ein paar andere

Dinge zusammen gemacht wie zum Beispiel Thanks-

giving gefeiert. Früher habe ich gedacht, dass ich in

Deutschland Thanksgiving sicherlich nicht feiern würde,

aber glücklicherweise habe ich Truthahn und Pumpkin

Pie nicht verpasst! Das Essen war vergleichbar mit was

wir in den USA essen und hat auch geschmeckt. Es war

schön, mit Freunden Thanksgiving zu feiern und ein paar

andere Amerikaner zu treffen. Wir haben auch einen

Abend auf dem Weihnachtsmarkt zusammen verbracht

und ein bisschen Glühwein getrunken.

Ich bin auch in den letzten Monaten viel gereist. Ich

habe schon viele Großstädte in Deutschland besucht.

Ich war schon in Berlin, Frankfurt, Köln, München, Düs-

seldorf, Leipzig und auch überall in Thüringen. Außer

Deutschland bin ich auch nach Holland gefahren. Dort

habe ich acht Tage mit meiner Freundin verbracht und

wir haben Eindhoven, Amsterdam und Leeuwarden

besucht. Wir haben auch viele Pläne in andere Länder

zu reisen in den Winterferien.

Zum Thema Studium geht es mir auch ganz gut. Ich

hatte viel Unterricht in Internationalen Beziehungen

und Deutsch und ich habe das Gefühl, dass in diesen

fünf Monaten meine Deutschkenntnisse sich sehr ver-

bessert haben. Jetzt lerne ich auch Chinesisch am

Konfuzius Institut der Fachhochschule Erfurt. Es geht

auch sehr gut und obwohl ich noch totaler Anfänger

bin, lerne ich fast jeden Tag was Neues. Das erste

Semester ist schon fast vorbei und danach haben

wir Winterferien. Ich muss nur noch ein paar Haus-

arbeiten schreiben, dann kann ich ein bisschen reisen

und mich entspannen.

Zum Schluss sage ich noch mal, dass soweit

alles hier in Erfurt sehr gut geht und ich bin für

diese Gelegenheit sehr dankbar.

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

Beim Eislaufen in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle Jährliches Glühwein-Trinken des Erfurter Clubs © DAG Erfurt

Ausflug nach Berlin in den Deutschen Bundestag

23gazette N° 1 | März 2016

Adventsseminar in Duisburg 2015William Boden Robertson | University of Alabama, Tuscaloosa – Johannes-Gutenberg-Universität Mainz 2015/16

Fotos Mike Pilewski

Am 11. und 12. Dezember veranstaltete der

VDAC für die amerikanischen Stipendiaten und

einige deutsche Teilnehmer das Adventsseminar

in Duisburg.

Duisburg ist eine kreisfreie Großstadt, die in der

Metropolregion Rhein-Ruhr liegt. Mit ungefähr 10 Mil-

lionen Einwohnern, vollständig im Bundesland Nord-

rhein-Westfalen, ist sie die bevölkerungsreichste und

am dichtesten besiedelte Metropolregion Deutschlands

und die fünftgrößte Metropolregion Europas.

Ich komme aus einem kleinen Dorf in Alabama mit

rund 15.000 Einwohnern und deshalb war die Stadt für

mich schon etwas ganz anderes. Wir übernachteten in

der Jugendherberge Sportpark in Duisburg, welche in

der Nähe der MSV Arenas liegt. Wir alle fanden die

Jugendherberge sehr schick und modern.

Am Freitag hatten wir ein leckeres Abend-

essen, organisiert vom Deutsch-Amerikanischen

Freundeskreis Niederrhein und dem VDAC Alumni.

Ein Vertreter des amerikanischen Generalkonsulats

war auch dabei und sprach mit uns über die Rolle des

amerikanischen Außenministeriums in Deutschland.

Ich konnte mich mit ihm über das Meet US-Programm

austauschen. Dieses besteht aus Amerikanern im

Dialog mit deutschen Jugendlichen, welches vom

US-Außenministerium unterstützt wird. Meistens

halten Amerikaner dort Vorträge über die Kultur und

das politisches System der USA an Gymnasien. Dort

werden diverse Themen diskutiert und Fragen der

Schüler beantwortet. Nach dem Gespräch meldete

ich mich für dafür an. Ich finde, dass solche För-

derungsprogramme eine sehr wichtige Rolle in der

amerikanischen Außenpolitik spielen.

Am Samstag machten wir eine Stadtbesichtigung

und einen Rundgang durch die Salvatorkirche. In der

Vergangenheit nahm der Rhein einen völlig anderen

Verlauf durch Duisburg und Karl-Heinz Thor vom DAFN

erklärte uns, wo der alte Weg des Rheins entlang

ging. Später waren wir bei einer Führung durch die

Mercator-Schatzkammer im Kultur- und Stadthistori-

schen Museum Duisburg. Ich hatte schon von Mer-

cator gehört, wusste aber nicht viel über ihn. Er war

Geograph und Kartograph und hatte eine umstrittene

Nationalität. Er kam ursprünglich aus Belgien, arbei-

tete aber später in Duisburg und ist bekannt für seine

Kartenentwürfe, vor allem einen Entwurf aus 1559.

Der sogenannte Mercator-Kartenentwurf revolutio-

nierte die Nautik und wird noch in der Flugnavigation

benutzt. Die Schatzkammer Mercators enthält viele

Originalwerke von ihm. Als ich ein Kind war, hatte

ich eine große Interesse an Karten. Natürlich war der

Besuch für mich sehr aufregend und ich fand auch

sehr interessant, dass Mercator ohne Segelerfahrung

diese Karten entwarf.

Deutschland ist bekannt für seine Weihnachts-

saison und auf der Königstraße fanden wir den Duis-

burger Weihnachtsmarkt. Die Königstraße zieht sich

vom Bahnhof bis zum Rathaus und ist die wichtigste

Einkaufsstraße Duisburgs. Der weiße Glühwein war

ein neues Erlebnis für mich und er schmeckte super.

Der Weihnachtsmarkt hatte auch ein Riesenrad, von

welchem man einen wunderbaren Ausblick auf die

Stadt genießen konnte.

Der Höhepunkt des Seminars war für mich

die Fackelführung durch den Landschaftspark

Duisburg-Nord. Der Park ist rund 180 Hektar groß. Hier

erkundeten wir den Treffpunkt zwischen Industrie kultur

und Natur. Nachts sieht man dort ein schönes Lichtspek-

takel und tagsüber Kletterwände, Fahrrad wege und

andere Sportmöglichkeiten. Auf einem Gebäude im

Landschaftspark war es sehr kalt und windig, der

Ausblick war aber trotzdem super. Unser Fackelführer

sprach über die Industrie geschichte Duisburgs und die

ehemalige Fabrik, die hier einmal im Landschaftspark

Duisburgs stand.

Insgesamt war das Adventsseminar in Duis-

burg sehr informativ und entspannt. Ich danke

dem Verband der Deutsch-Amerikanischen

Clubs für die Möglichkeit am Seminar in Duis-

burg teilnehmen zu können und freue mich dar-

auf weitere Seminare zu besuchen!

Karl-Heinz Thor vom Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Niederrhein führt die Studentengruppe durch

die Salvatorkirche.

Boden Robertson bei der Fackelführung im

Landschaftspark Nord.

Am Weihnachtsmarkt. V.l.n.r. Carina Thomys,

Ruth Peterson, Jose Alvarez und Janina Dilly.

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

24 gazette N° 1 | März 2016

Text Mike Pilewski, VDAC Student Exchange Coordinator

Wie können wir den Studentenaustausch verbes-

sern, intensivieren und ausweiten? Mit diesen Fragen

bin ich im Januar zu unseren drei Partneruniversitäten

in Florida gereist: zur Florida Atlantic University in Boca

Raton, zur University of Florida in Gainesville und zur

Florida State University in Tallahassee.

BOCA RATON

In Boca Raton begrüßt mich gleich eine vierköpfige

Delegation. Neben den Deutsch-Professoren Prisca

Augustyn und Evelyn Trotter – beide aus Deutschland –

sind auch Catherine Meschievitz und Tania Tucker

vom Akademischen Auslandsamt dabei. Sie erklären

mir, dass an dieser kleinen Universität nur wenige

Studenten Deutsch studieren. Deswegen werden aus

anderen Disziplinen wie Politikwissenschaft und Inter-

national Business potentielle Stipendiaten für den

VDAC angeworben.

Boca Raton ist ein kleiner Ort, der nur aus Luxus-

eigentumswohnungen, Einkaufszentren und der Uni-

versität am Stadtrand besteht. Wer wohnt hier eigent-

lich? „Die reichen Frauen von Schönheitschirurgen

aus New York,“ erzählt mir VDAC-Alumna Dorothea

Trotter. „Viele wohnen nur das halbe Jahr hier. Wir

nennen sie Snowbirds, weil sie hierherkommen, um

vor dem Winter zu fliehen.“ Auch nicht alle Studenten

sind permanent dort. Alumnus Will Medina erklärt mir,

dass viele bei ihren Eltern in umliegenden Städten

wie West Palm Beach und Fort Lauderdale wohnen.

Mit Emily, der Studentin, die die Universität für

nächstes Jahr empfehlen will, ist Zeit für ein kur-

zes Gespräch, bevor ich mit unserer derzeitigen Aus-

tauschstudentin Jenny Selbach bei strömendem Re-

gen zum nahegelegenen Delray Beach fahre. „Das

Wetter ist, in bestimmten Monaten, die größte Her-

ausforderung hier,“ sagt sie. „Jetzt im Januar ist das,

was die Flori dianer als Winter bezeichnen. Im August

war es dagegen unerträglich heiß. Aber dazwischen

gibt es angenehme Monate.“

Die zweite große Herausforderung sind die enorm

hohen Lebenshaltungskosten, die es nur in Boca gibt.

Benzin, stelle ich fest, ist 30 Prozent teurer als anders-

wo im Bundesstaat, und während Jenny im Supermarkt

ihre Zahnpasta sucht, entscheide ich mich anhand der

Preise, woanders meine Vorräte zu kaufen.

Jenny ist, wie alle Studenten, die wir nach Florida

schicken, angestellte Lehrassistentin am Institut für

Moderne Sprachen. Wie mir die beiden Professorinnen

erzählen, ist sie bei ihren Schützlingen sehr beliebt.

GAINESVILLE

Einige Tage später begrüßt mich mit einem Zwin-

kern im Auge unser langjähriger Kontakt in Gainesvil-

le, Professor Franz Futterknecht. Seit 30 Jahren lebt

Dr. Futterknecht mit seiner deutschen Frau in Florida.

Unser Alumnus Aaron Watkins und unser derzeitiger

Austauschstudent Nils Wadt warten auch pünktlich

in seinem Büro.

Dauer Hall gehört zu den stolzen Altbauten an die-

sem sehr schönen Campus, wirkt aber etwas verlassen.

Herr Futterknecht erzählt mir, wie er trotz Kürzungen

in den Geisteswissenschaften unser Programm im

Vorder grund behält. Ihm gelingt es, jedes Jahr ein bis

drei Studenten von uns aufzunehmen. Für sie alle, ob

Deutsche oder Amerikaner, ist er ein richtiger Mentor,

der sich die Zeit für eine umfassende Beratung nimmt.

Nicht wenige unserer Studenten haben mir erzählt,

wie er sie inspiriert hat, den Mut zu finden, große

Schritte in ihrem Leben zu wagen.

Der eher schüchterne Nils erzählt stolz von der

Erfüllung, die ihm die Lehrtätigkeit gibt. Aaron, der als

wissenschaftlicher Assistent bei Herrn Futterknecht

arbeitet, fährt mich anschließend nach Payne‘s Prairie,

einem Naturpark am Stadtrand, wo sich zahlreiche

Alligatoren neben dem Wanderweg sonnen. Einer

betrachtet uns mit offenen Augen aus nur fünf Me-

tern Entfernung.

Abends im Szenelokal Maude‘s habe ich ein freu-

diges Wiedersehen mit Alumna Jacqui Hyams.

TALLAHASSEE

Vor wenigen Jahren wurde unser Austausch mit

der Florida State University eingestellt. Dann kam

der junge Professor Christian Weber und sorgte für

seine Wiederbelebung. Mit ihm und den beiden

Deutsch-Professoren Birgit Maier-Katkin und Ray

Hattaway unterhalte ich mich über ihr Angebot, den

Austausch mit dem VDAC jetzt auszuweiten.

Herr Weber ist vor sieben Jahren mit seiner ru-

mänischen Frau nach Amerika gezogen. In dem Re-

staurant, wo wir uns unterhalten, wimmelt es von

Landtags abgeordneten. Tallahassee ist schließlich

die Hauptstadt von Florida; von der Uni zum Regie-

rungsviertel sind es wenige Gehminuten.

Vom Alumnus Will Weihe und von Taylor, der vor-

aussichtlichen Kandidatin für nächstes Jahr, erfahre

ich, wie die Gegend mehr mit den Südstaaten als

mit dem Rest von Florida gemeinsam hat. Die Lehr-

assistenten für verschiedene Sprachen unternehmen

viel gemeinsam. Somit nehme ich die Gelegenheit

wahr, von unserer derzeitigen Austauschstudentin

Svea Klaus und ihrer Vorgängerin Kerstin Hoebink

sowie von ihren Kollegen, nützliche Details zu erfahren.

Wie in vielen Lebensbereichen bringt der

persön liche Kontakt unermessliche Vorteile.

Überall auf dieser Reise bin ich freundlichen

Menschen begegnet, die mehr als bereit waren,

Ideen und Anregungen auszutauschen.

Reise zu den Partner-Universitäten in Florida

© fotolia

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

25gazette N° 1 | März 2016

C L U B N E W S

Am vierten Donnerstag im November, ei-

nem Tag vor dem Black Friday, wird in den USA

Thanksgiving gefeiert. Beide Tage zusammen

sorgen in den USA für ein traditionelles Fami-

lienwochenende, das außerdem die Saison für

die Weihnachtseinkäufe einläutet. Da der Black

Friday kein Feiertag ist, nehmen sich Arbeit-

nehmer gern zusätzlich diesen Tag frei, um ihr

Wochenende zu verlängern. Auch Schulen und

Universitäten machen daraus häufig eine vier-

bis fünftägige unterrichtsfreie Zeit.

Thanksgiving hat der Deutsch-Amerikanische Her-

renclub aufgegriffen und feiert nun schon seit vielen

Jahren dieses traditionelle Fest auch in München im

Marriott Hotel. Dies ist inzwischen noch der einzige

Gastronomiebetrieb in München, der dieses Festmahl

im amerikanischen Stil mit Country Music anbietet.

Eine große Anzahl von Mitgliedern mit ihren Damen

nahmen auch dies Jahr daran teil und pflegten damit

die amerikanische Tradition.

Thanksgiving – das amerikanische Erntedankfest

Neujahrs-Dinner 2016 des DAHC München

Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Dr. Peter Rückert

Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Hans-Georg Augustinowski

D-A Herrenclub München e.V. | G-A Men‘s Club Munich e.V.

Es ranken sich viele Legenden um die Entstehung

von Thanksgiving. Eine anglophone Geschichte erzählt

von den Pilgervätern, die am Plymouth Rock in Massa-

chusetts landeten. Im Herbst 1621 sollen sie mit den

dort lebenden Indianern ein dreitägiges Erntedankfest

gefeiert haben, ohne deren Hilfe sie den folgenden

Winter nicht überlebt hätten. Geschichtlich belegt ist

diese Feier bis heute nicht. Die meisten Amerikaner se-

hen sie allerdings als Geburtsstunde des Feiertags an.

Den ersten Thanksgiving-Day führte Präsident

George Washington am 3. Oktober 1789 ein. Präsi-

dent Abraham Lincoln erklärte 1863 schließlich den

letzten Donnerstag im November zum nationalen Fei-

ertag. Trotz dieser Festlegung wird alljährlich vom

Präsidenten der Vereinigten Staaten in einer Rede an

die Nation dieser Tag neu proklamiert, in der er auch

wichtige Ereignisse des abgelaufenen und kommen-

den Jahres anspricht.

Thanksgiving wird in den USA und Kanada gefeiert.

In vielen anderen Ländern der Erde gibt es als Pen-

dant das Erntedankfest. In Deutschland beispielsweise

wird das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober

gefeiert. Anders als in den Vereinigten Staaten und

Kanada ist es allerdings kein gesetzlicher Feiertag.

An Thanksgiving kommen in den USA Familien und

Freunde zu einem großen Festessen zusammen. Das

meist als Abendessen durchgeführte Mahl repräsen-

tiert damit das wichtigste Familienfest im Jahr. Tra-

ditionsgemäß besteht dieses aus gefülltem Truthahn

mit Cranberry Soße, Süßkartoffeln und verschiedenen

Gemüsen wie Squash, grünen Erbsen und Mais mit

einer reichhaltigen Auswahl an Nachspeisen wie

Apfel- und Kürbiskuchen.

Im Marriott Hotel zu München war es nicht an-

ders. Auch die Mitglieder des DAHC labten sich an

den unserem Gaumen nicht gewöhnten Köstlichkeiten

amerikanischer Küche und sprechen noch heute von

dem schönen geselligen Abend.

Am 13.Januar 2016 war es wieder soweit.

Der Deutsch-Amerikanische Herrenclub Mün-

chen lud zu seinem inzwischen traditionellen

Neujahrs-Dinner in den „Franziskaner“ ein.

Mit einem Drei-Gänge-Menü begrüßte eine

stattliche Anzahl von Mitgliedern im schönen

Ambiente des König-Ludwig-Saals das Neue

Jahr. Doch heuer konnte der Präsident Erich

Wölfinger nicht nur die Teilnehmer, sondern

auch einen besonderen Gast begrüßen.

Auf Einladung des DAHC bereicherte unsere Tafel

die neue, amerikanische Generalkonsulin Ms. Jennifer

D. Gavito. Begleitet von ihrem Ehemann Anthony konn-

te sie die bayerische Gastfreundschaft genießen. Frau

Gavito ist nach diversen Aufenthalten bevorzugt im

vorderen Orient vom US-Government zur Repräsentan-

tin der USA in München ernannt worden. Ihre ersten

Deutschland-Erfahrungen im diplomatischen Dienst

sammelte sie von 1998 bis 2000 als Vizekonsulin im

US-Generalkonsulat Frankfurt.

Ihr flüssiges Deutsch lernte Sie schon in jungen

Jahren durch ein Austauschjahr in Nordrhein-Westfa-

len. Da sich der DAHC die Förderung der deutsch-ame-

rikanischen Freundschaft durch die Unterstützung des

Studentenaustausches auf seine Fahnen geschrieben

hat, wurde vielleicht schon ein zukünftiger Konsul(in)

vom DAHC München gefördert.

Die neue Generalkonsulin Ms. Jennifer D. Gavito

mit ihrem Ehemann Anthony (rechts im Bild) und der

Präsident des DAHC München Erich Wölfinger mit

Gattin (links im Bild).

26 gazette N° 1 | März 2016

C L U B N E W S

Weihnachtsfest ein. Der

Philharmonische Chor des Helmholtz-Gymnasiums

animierte zum Mitsingen altbekannter Weihnachts-

lieder. Ein gelungener Nachmittag.

Die Einladung zum Weihnachtstee, der all-

jährlich im Advent stattfindet, hat für den Inter-

nationalen Frauenclub Karlsruhe Tradition. Die

Präsidentin Renate Nobbe konnte zahlreiche

Mitglieder und Gäste in der festlich geschmück-

ten Karlsburg in Durlach willkommen heißen.

Bei dieser Veranstaltung blickt man nicht nur

zurück auf das abgelaufene Jahr, sondern sie ist

auch die zweite Spendenvergabe aus dem Erlös des

Pfennigbasars 2015. Bei dieser Spendenvergabe

überreichten Präsidentin Renate Nobbe und Vize-

präsidentin Annerose Lauterwasser an zehn Karls-

ruher Einrichtungen Zuwendungen in Höhe von rund

34.000 Euro. Glückliche Gesichter bei den Empfän-

gern, denn wie immer wurden bei der weihnachtlichen

Weihnachtstee am 8. Dezember 2015 – Traditionsveranstaltung in der Karlsburg

Generalkonsul James W. Herman war zu Gast bei der Eröffnung des 49. Pfennigbasars

Text Annerose LauterwasserFotos Dagmar Moisei-Haas

Text Dr. Gerhard Wiesinger Fotos Dr. Gerhard Wiesinger, Peter Sindelar

IWC Karlsruhe e.V.

Spendenvergabe Organisationen, bei denen Hilfen für

Kinder im Vordergrund stehen, berücksichtigt; in die-

sem Jahr erstmalig auch die Flüchtlingshilfe. Mit dem

zu verteilenden Erlös des Basars im Jahr 2015 in Höhe

von 160.000 Euro konnten bisher mit ca.155.000 Euro

der Studenten- und Schüleraustausch sowie Karls-

ruher Hilfsorganisationen unterstützt werden.

Der große wunderschön geschmückte Weihnachts-

baum, die festlich dekorierten Tische und die weih-

nachtliche Kaffeetafel stimmten auf das kommende

Der amerikanische Generalkonsul James

W. Herman aus Frankfurt besuchte zum ersten

Mal die Stadt Karlsruhe, wo er an der Eröffnung

des in der ganzen Region bekannten jährlichen

Pfennigbasars des Internationalen Frauenclubs

Karlsruhe teilnahm.

Hunderte von Clubmitgliedern und freiwillige Helfer

sorgten dafür, dass tausende Besucher durch den Kauf

von gespendeten Büchern, CDs, Kleidern, Haushaltswa-

ren, Schmuck und Kunstgegenständen innerhalb von

zwei Tagen einen Nettogewinn von über € 150.000 in die

Kassen gespült haben. Dieser Gewinn kommt einer Pa-

lette von sozialen Projekten, aber auch dem Studenten-

austauschprogramm des Verbandes der Deutsch-Ame-

rikanischen Clubs (VDAC) zugute, in dessen Rahmen

junge Amerikaner und junge Deutsche ein akademi-

sches Jahr an einer Universität im jeweils anderen

Land verbringen können. Generalkonsul Herman war

beeindruckt von so viel ehrenamtlichem Engagement

auch für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, für

das er den Mitgliedern des Interna tionalen Frauenclubs

und ihren zahlreichen Helfern seinen großen Dank und

seine Anerkennung aussprach.

Start: Bürgermeisterin G.Luczak-Schwarz und

Pfennigbasarleiterin B. Rominger-Hess

27gazette N° 1 | März 2016

Wie das Motto so das Programm: Der Ball-

saal wurde zum Varieté!

Gabriel Drouin, Cyr-Wheel-Künstler, faszinierte

mit einem Showact aus dem aktuellen Programm

„Machine de Cirque“ des GOP Varieté Theaters Mün-

chen. Seine artistische Vorführung mit einem riesigen

Eisenreifen begeisterte die über 300 Ballbesucher

des 65. Magnolienballs. Der Zauberer „el Gecco“ ver-

blüffte die Gäste an ihren festlich gedeckten Tischen

mit seinen erstaunlichen Zauberkünsten, er servierte

magische Köstlichkeiten.

Großer Applaus für ein phantastisches

Varieté-Programm zum Staunen, Bewundern,

Vergnügen!

Der Sänger Ferdinand Rennie trat mit englischen

und deutschen Songs auf und die Showband Firebirds

sorgte mit Rock und Swing für Stimmung und ein

volles Tanzparkett. Die unermüdlichen Tänzerinnen

und Tänzer aller Generationen stellten sich gegen

Mitternacht zur traditionellen Münchner Française

auf, dem beliebten Abschluss des Tanzvergnügens

beim Magnolienball.

„Varieté“ war das Motto des 65. Magnolienballs – Benefiz-Gala im Hotel Bayerischer Hof in München

Text Elke Rilke-Mai Fotos Dr. Peter Rückert

D-A Frauenclub München e.V. | G-A Women‘s Club Munich e.V.

Am Rednerpult waren Staatssekretär Georg Eisen-

reich, der Grüße von Ministerpräsident Seehofer über-

brachte, Bürgermeister Josef Schmid sowie US Gene-

ralkonsulin Jennifer D. Gavito. In ihrer Ansprache dankte

Ms. Gavito dem Club für die engagierte Förderung des

Jugend- und Studentenaustausches. Als ehemalige

Austauschschülerin unterstrich sie die Bedeutung die-

ses Programms und sagte zu Ulrike Kellner, Präsidentin

des GAWC München: „… dank Organisationen wie

der Ihren wird der transatlantische Dialog unermüdlich

weitergeführt …“ Ms. Gavito betonte die Unersetz-

lichkeit der deutsch-amerikanischen Partnerschaft in

Politik und Wirtschaft, sprach über deren Erfolge und

die Herausforderungen in der Zukunft.

Seit 65 Jahren veranstaltet der Deutsch-Ameri-

kanische Frauenclub München den Magnolienball

zugunsten des Deutsch-Amerikanischen Studenten-

austausch- und Jugendprogramms sowie zahlreicher

sozialer Hilfsprojekte. In diesem Jahr überreichte die

Präsidentin des Clubs, Ulrike Kellner, zwei Spenden-

schecks: 10.000 Euro an Isabel Schmidhuber, Leiterin

von „Karla 51“, Frauenobdach des Evangelischen Hilfs-

werks München und 10.000 Euro an Antonia Schroeter,

Beauftragte für den Jugendaustausch im Verband

Deutsch-Amerikanischer Clubs, VDAC.

Viele Sponsoren unterstützen die Arbeit des Clubs

und ermöglichen dadurch auch die Veranstaltung des

Magnolienballs. Von der Privatbank Merck, Fink & Co

überbrachte an diesem Abend Direktorin Frau Büchl

einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro.

Bei der beliebten Stillen Auktion ersteigerten viele

Ballbesucher Gutscheine für Aufenthalte in exclusi-

ven Hotels im In- und Ausland und gewannen mit

ihren Losen bei der Großen Tombola außergewöhnlich

wertvolle Preise.

Der Magnolienball stand unter der Schirmherr-

schaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst

Seehofer, des US-Botschafters John B. Emmerson, der

US-Generalkonsulin in München Jennifer D. Gavito

und des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter.

Organisatorin und Moderatorin der Veranstaltung war

Clubmitglied Ulrike Grimm.

1. Ulrike Grimm, Organisatorin Magnolienball, Anja

Eisenreich, Staatssekretär Georg Eisenreich

2. Brian Rennie, Designer, Susanne Ahrens,

Organisatorin Stille Auktion, Natalie Schmid, Josef

Schmid, Bürgermeister München, Ferdinand Rennie,

Sänger

3. Ulrike Kellner, Präsidentin DA Frauenclub München, Isabel Schmidhuber, Leitung Karla 51, Frauenobdach des Evangelischen Hilfswerks,

Antje Kamradt, stellv. Leiterin Karla 51, Ulrike Grimm, Organisatorin Magnolienball | 4. Ulrike Kellner, Antonia Schroeter, Beauftragte für den Jugendaustausch VDAC

1

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2

4

C L U B N E W S

28 gazette N° 1 | März 2016

In enger Kooperation des DAG-SiWi e.V. mit dem

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Neunkirchen

(Südsiegerland) fuhr der Leistungskurs Sozialwissen-

schaften des Gymnasiums mit dem DAG Geschäfts-

führer Volker Schüttenhelm in die Landeshauptstadt

Düsseldorf, um mit dem US-Generalkonsul Michael

R. Keller über die Aufgaben und Programme der Be-

hörde zu sprechen. Zu den Themen, die die Schüler

besonders interessierten, gehörten der Zustand der

deutsch-amerikanischen Beziehung und die unter-

schiedlichsten Aspekte des Lebens in den USA im Ver-

gleich zu Deutschland. Die aktuellen Themen „Flücht-

linge“ und „Wirtschaftsbeziehungen“ dominierten in

DAG-SiWi mit Schülergruppe zu Gast im General-konsulat Düsseldorf

Praktikantin des Generalkonsulats bei der DAG-SiWi

Texte Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi e.V.

Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.

der Gesprächsrunde. Zum Themenbereich Wirtschaft

konnte Herr Keller besonders gute Einblicke aus der

Praxis gewähren, war er doch die letzten 3 Jahre der

Leiter der Wirtschaftsabteilung der US-Botschaft in

Paris. Der politische und wirtschaftliche Diskurs war

sehr intensiv und von großer Offenheit geprägt. Ge-

neralkonsul Keller ließ sich zwei Stunden Zeit für die

Generalkonsulat DüsseldorfDAG-SiWi e.V

Im letzten November war die US-Amerikanerin

Manuela Hernandez aus Florida zu Gast im Sieger-

land. Die sympathische 21-Jährige vom US-General-

konsulat Düsseldorf bereitete drei Lerngruppen am

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen mal

einen „etwas anderen Unterricht“. Sie besuchte ver-

schiedene Englisch- und Politik-Kurse des DAG-SiWi

Geschäftsführers und Lehrers Herrn Schüttenhelm.

Was denken Amerikaner und Deutsche voneinan-

der? Welche Vorurteile stimmen eventuell wirklich?

Fragen der Schülerinnen und Schüler. Auch persönliche

Fragen zur Biographie des Generalkonsuls kamen zur

Sprache. Diplomatie auf der Ebene der Bürger also!

Die DAG-SiWi wird auch in Zukunft die Angebote des

„MeetUS“ Programms des Düsseldorfer Generalkon-

sulats intensiv nutzen.

Wie sieht in den USA der Schulalltag aus? Welche

Herausforderungen sind zu meistern während eines

Austauschjahres in einem fremden Land? Dies ist nur

eine kleine Auswahl der Fragen, die die Schüler dreier

Klassen und Kurse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasi-

ums Neunkirchen Frau Hernandez gestellt haben. Der

lebhafte Dialog fand natürlich in Englisch statt, der

ersten Fremdsprache der Schüler, obwohl der Gast per-

fekt Deutsch sprechen kann. In enger Kooperation des

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Neunkirchen mit der

DAG-SiWi e.V. konnte auf das „MeetUS“ Programm

des US-Generalkonsulats Düsseldorf zugegriffen wer-

den, damit die Schüler auch einmal die Gelegenheit

haben mögen, mit einer Person aus dem Zielland direkt

reden zu können. Die Schüler der drei Lerngruppen

nahmen diese Chance sehr gerne an und freuten sich

über eine „etwas andere Unterrichtsstunde“ und die

Informationen aus erster Hand. Ein weiteres Beispiel

für die hervorragende Kooperation der DAG-SiWi e.V.

mit dem Generalkonsulat Düsseldorf.

C L U B N E W S

Manuela Hernandez aus Florida

zu Besuch in den Klassen

29gazette N° 1 | März 2016

Thanksgiving im Siegerland

10. Auslobung eines jährlichen Preises für Schülerfacharbeiten mit transatlantischem Inhalt

Texte Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi e.V.

Traditionell am letzten Donnerstag im No-

vember wurde wieder „Thanksgiving Day“ im

Siegerland gefeiert. Mit achtzig Gästen von nah

und fern war unsere Veranstaltung – wie auch

letztes Jahr – voll ausgebucht!

Das authentische US-Menü, bestehend aus dem

obligatorischen Truthahn, Süßkartoffeln, Mais und

einem mit Ahornsirup versüßten Kürbiskuchen als

Dessert, wurde von der Küche des Restaurants Pfef-

fermühle wieder perfekt zubereitet. Die Tische waren

stilecht dekoriert mit „Stars and Stripes“-Wimpeln

und leuchtendem Herbstlaub als Reminiszenz an die

Farbenpracht des „Indian Summer“.

Volker Schüttenhelm, Geschäftsführer unserer Ge-

sellschaft, blickte in seiner bildgestützten Rede noch

einmal auf die vielen Höhepunkte und Aktivitäten des

ablaufenden Jahres zurück:

der Abschiedsbesuch des Generalkonsuls Steve

Hubler am 8. April

das Tour Abschlusskonzert von Jazzstar Jocelyn

B. Smith am 30. Mai

der Besuch der Germanna Foundation aus Virginia

am 7.–11. Juni

die 9. Prämierung von Schülerfacharbeiten mit

transatlantischem Bezug am 22. Juni

das Treffen mit dem neuem Generalkonsul Keller

in Düsseldorf am 4. September

der Deutsch-Amerikanische Tag in Frankfurt vom

9.-11. Oktober

der Besuch des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums

aus Neunkirchen beim US-Generalkonsulat Düsseldorf

am 27. Oktober und der Gegenbesuch der Amerikane-

rin Manuela Hernandez am 9. November.

Als besonderer Gast war der bekannte Natur-

fotograf Guido Kettner zugegen. Er zeigte seine pro-

fessionellen Bilder vom Konzert der Jocelyn B. Smith

in Siegen. Außerdem ließ er das begeisterte Publikum

eintauchen in die faszinierende Welt des Bundes-

staates Alaska. Fluoreszierende Polarlichter, Bären

hautnah und überwältigende Landschaftsimpres-

sionen seiner letzten Expedition wurden kommentiert

und präsentiert. Das nächste Thanksgiving im Sieger-

land wird am 24.11.2016 stattfinden. Anmeldungen

werden gerne schon angenommen!

Schüler der Gymnasien im Kreis Siegen-Witt-

genstein sind zum 10. Mal (!) aufgerufen, eine

qualifizierte Facharbeit oder Ergebnisse von

Projektkursen über einen US-bezogenen oder

einen transatlantischen Inhalt zu verfassen und

bei der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft

Sieger land-Wittgenstein e.V. einzureichen.

Die Schülerfacharbeiten können aus dem

Fach Englisch, aber auch aus anderen Fächern

z.B. Geschichte, Geografie, Sozialkunde, Politik,

Religionswissenschaften u.a.m. in englischer oder

deutscher Sprache eingereicht werden, wenn sie

einen USA-bezogenen oder transatlantischen Inhalt

haben. Der betreuende Lehrer sendet die Facharbeit

bis zum 15. Mai 2016 an den Club. Eine vom DAG

Si-Wi eingesetzte Jury wählt aus den eingereichten

Facharbeiten die geeignetste aus. Es können auf Be-

schluss des Vorstandes der DAG Si-Wi auch mehrere

gleich geeignete Schülerfacharbeiten ausgezeichnet

werden. Alle anderen Schüler/Schülerinnen erhalten

einen Anerkennungspreis.

Die Preisverleihung wird vor den Sommerferien

im Konventsaal des Stift Keppel in Hilchenbach und

unter Beteiligung der Schulen sowie interessierter

Mitglieder der DAG Si-Wi stattfinden.

Die DAG-SiWi freut sich besonders über das

10-jährige Jubiläum.

C L U B N E W S

30 gazette N° 1 | März 2016

65. Charity Bazaar – ein großes, schönes Ereignis! Text Britta Hueck-Ehmer

Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg e.V.

Es war dem „Jubiläum“ angemessen, das

große Ereignis unseres 65. Charity-Bazaars!

Festlich geschmückt präsentierte sich der Gro-

ße Festsaal des Hotels Grand Elysée seinen zahl-

reichen Besuchern.

Wie in den letzten Jahren konzentrierten die sich

zunächst auf die Eröffnungsreden von der Präsiden-

tin Dorothee Hagen, von Dr. Susanne Wiedemann,

die diesmal das US Generalkonsulat vertrat, und auf

die Worte von Aydan Özuguz, Staatsministerin für

Migration und Flüchtlinge in Berlin, die kompetent zur

gegenwärtigen Lage sprach. Mit Blumensträußen be-

dankte sich der Club bei den beiden Gastrednerinnen.

Dann öffneten sich die Türen und im Nu war der

Saal mit all den neugierigen und erwartungsvollen

Gästen gefüllt. Es ist immer wieder erstaunlich und

überraschend, welches Echo das Ereignis des Basars

bekommt. Dass so viele Menschen hereinströmen,

muss wohl an den vielen besonderen Dingen liegen,

die man am Ende mit nach Hause nehmen kann! Zwei

Stände wurden sofort belagert: Die Tombola, mit all den

wunderbaren Gewinnen aus Sachspenden von Ham-

burger Unternehmen und Geschäften und der Stand

„Antikes & Kurioses“, an dem sich gleich das meiste

Gedränge fand. Der Stand war bestückt mit teils ku-

riosen, teils sehr nützlichen und ansehnlichen Dingen.

Von Porzellantassen bis zu Handtaschen und „second

hand“-Mode hat Ruth Naundorf – unser „altgedientes“,

höchst einsatz freudiges Mitglied – im Laufe des Jahres

vor allem bei Haushaltsauflösungen abgeholt und ein-

gelagert. Eine große Anstrengung, die sich aber letzten

Endes außerordentlich lohnt, denn am Ende verzeichnet

dieser Stand regelmäßig die höchsten Einnahmen.

Doch auch alle Mühe bei den verschiedenen Lot-

terien – „Dinner for Two“, „Night on the Town“ und

Reiselotterie, – wo jeweils Hamburger Restaurants,

Theater, Kinos, Museen und deutsche Hotels auf unse-

re Anfragen hin reichlich Gutscheine gespendet hatten,

wurde – wie schon in den Jahren zuvor – belohnt, was

unter dem Strich festzustellen war.

Höchst beliebt waren wieder die „Homemade

Delicacies“, jeweils zur Erntezeit selbstgemachte

Marme laden und Gelees und vorweihnachtlich ge-

backene Kekse, die alle im „Handumdrehen“ verkauft

wurden – ebenso wie die Advents- und Weihnachtsge-

stecke aus „eigener Produktion“, die manchem Haus-

halt anschließend zur Zierde gereichten.

Der Turkey war im Nu ausverkauft, die Würstchen

wurden wie immer genossen „solange der Vorrat reich-

te“, der Kuchen gern gegessen und Wein, Bier und

Kaffee mussten ständig nachgeschenkt werden. Auch

dass die am Infostand zu holenden Überraschungs-

tüten am Ende alle mitgenommen worden waren – all

dies zeigt den großen Erfolg des Basars.

Die Stimmung war jedenfalls prachtvoll, die Men-

schen fröhlich, Kinder spielten begeistert am Glücks-

rad und bei anderen Geschicklichkeitsspielen, so am

„Angelteich“, wo wieder unsere nun 103 Jahre alte Ma-

rianne Clemens vergnügt und lachend stand! – Durch

die Hilfe von „Austauschstudenten“ und Schülern der

„Helene-Lange-Schule“ (die alle von uns bei Reisen aus

und in die USA und Kanada unterstützt werden) wur-

den jugendliche Noten ins Bild des Ganzen gebracht.

Der DAFC Hamburg hat mit dieser Tradition nun

Schülerinnen und Schüler der Helene-Lange-Schule

waren tüchtige Helfer!

65.Charity-Bazaar DAFC Hamburg. Die Rednerinnen: Dr. Susanne Wiede mann,

Aydan Özuguz, Dorothee Hagen (v.l.) Foto: Alexa Lindsay-Frassa

C L U B N E W S

Am Tombolastand warten die Gewinne. Sitzend v. l. Bettina Wex, Claire Jebsen

und Bettina Wex FOTO: infinity

31gazette N° 1 | März 2016

I N B R I E F

The 65th Charity Bazaar of Hamburg’s

GAWC at Hotel Grand Elysée had all the charm

and splendor of a grand jubilee.

After opening speeches by GAWC president

Dorothee Hagen, Dr. Susanne Wiedemann of the US

Consulate and Ms Aydan Özuguz, undersecretary of

state for migration and refugees in Berlin, the doors

of the festively decorated ball room swung open to

throngs of curious and eager visitors.

That so many of them come every year may have

something to do with the large variety of special

items they expect to find and take home. Immediately,

two stalls were particularly beleaguered: the raffles

with attractive prizes donated by Hamburg shops

and companies, and “Antiques and Curiosities.“

There, treasure hunters found items of curiosity,

utility and vanity, ranging from bric-a-brac and

household utensils to clothing, handbags and

hats. The large assortment had been collected

and stored over the year by our “old hand”, the

enterprising Ruth Naundorf. She and her team are

always rewarded by the fact that “Antiques and

Curiosities“ regularly earns most money.

But also lotteries like “Dinner for Two,“ “Night

on the Town“ and “Reiselotterie,“ where Hamburg

restaurants, theaters, movie theaters, museums

and German hotels had donated vouchers, could

be content with their returns.

Another special attraction were “Home-made

Delicacies“ and home-made fir wreaths and

Christmas adornments. Spirits were high, also

among children who were trying their luck at stalls

set up for them, among them “Angelteich,“ where

Marianne Clemens, now in her 104th year, was at

the helm and joined in the fun. Young helpers, former

and future exchange students and pupils of Helene-

Lange-Gymnasium ( all of them get financial support

from the Club for a stay in the U.S. or Canada) added

another youthful touch to the event.

When the joyful party was over, and after cakes,

several turkeys and hundreds of wieners had been

consumed, accompanied by coffee, whine and

beer, the GAWC had 33,000 Euros in its coffers to

finance its charity projects. Taking a deep breath,

club members realized once again: The Bazaar is

the Club – the Club is the Bazaar.

Marina Wendt

Marianne Clemens, unsere 103-jährige

an ihrem Stand! · Foto infinity

Glückliche

Gewinnerin:

Ruth Naundorf

Foto infinity

Am Stand “Night on the Town”: Barbara Dammann-Kudziela und Andrea Meyer

konnte man Theater- und Opern-Karten, Museums-Eintritte etc. gewinnen.

C L U B N E W S

schon zum 65. Mal einen großen Coup gelandet:

33.500 Euro an einem Nachmittag in fünf Stunden

einzunehmen (+ 2000 Euro Barspenden) ist alle An-

strengung wert! Und so bewahrheitet sich wieder, was

die Mitglieder des Clubs seit seiner Gründung im Jahr

1951 für die vielfältigen Aufgaben im tiefsten Herzen

wissen: Der Basar ist der Club – der Club ist der Basar!

Am Stand „Las Vegas“ ist man gut gerüstet! Beide Fotos: Alexa Lindsay-Frassa

Foto: Alexa Lindsay-Frassa

32 gazette N° 1 | März 2016

Die Frauen des Deutsch-Amerikanischen

Frauenclubs haben auch in diesem Jahr wie-

der Unmengen gebrauchtes Geschirr, Schmuck,

Bücher und Schallplatten gesammelt und beim

Pfennigbasar zu erschwinglichen Preisen

verkauft.

Das Bürgerhaus auf dem Emmertsgrund hat sich

für diese Veranstaltung erneut als bestens geeignet

gezeigt. In diesem Jahr kam eine Spendensumme

von 27.000 Euro zusammen, die an 22 soziale Einrich-

tungen in Heidelberg, an das Fisher House in Landstuhl

sowie an das Studentenaustausch-Projekt des Verban-

des der Deutsch-Amerikanischen Clubs geht. Bei der

Scheckübergabe im Spiegelsaal des Prinz Carl lobte

BM Wolfgang Erichson den Einsatz der Damen. Und

auch die beiden Präsidentinnen Brenda Fellmer und

Karin Lister bedankten sich herzlich für das Engage-

ment ihrer Clubkolleginnen.

(Quelle: Stadtblatt 21.10.2015/ck)

Auszug aus der Rede von Bürger meister Wolfgang

Erichson, Stadt Heidelberg

Ich begrüße Sie sehr herzlich und bin stolz, heu-

te erneut die Stadt Heidelberg bei der Vergabe der

Spenden des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs

vertreten zu dürfen. Wir bewundern jedes Jahr, wie

Sie, meine Damen, uns alle Tugenden wie bürgerliche

Selbstverantwortung, bürgerschaftliches Engagement,

die Bereitschaft, privat Zeit und Geld in das Gemein-

wesen zu investieren, vorleben. […]

Auch beim diesjährigen Pfennigbasar war wie-

der eine lange intensive Vorbereitung erforderlich.

Ohne Ihren wochenlangen Einsatz an Zeit und Energie,

sehr geehrte Damen, wäre der Basar nicht möglich

geworden. Die Stadt Heidelberg ist besonders auf

jene Frauen und Männer angewiesen, die selbst ent-

scheiden, was ihnen kulturelle Vielfalt oder sozialer

Frieden wert sind – durch eigenes Engagement mit

Geld, Zeit und Ideen. […]

Spendenvergabe Pfennigbasar 2015 im Spiegelsaal des Palais Graimberg

Texte zusammengetragen von Dana Kittel Fotos U. Schnell-Schmitt

D-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.

Mein besonderer Dank gilt natürlich auch den flei-

ßigen Helferinnen und Helfern, ohne deren unermüd-

liche Einsatzfreude wir heute nicht hier sein könnten.

Und mein Dank gilt auch den vielen Bürgerinnen und

Bürgern, die für den Basar gespendet und eingekauft

haben und den vielen Unterstützern aus der Stadt,

der Wirtschaft und dem Handwerk. Nur dank Ihrer

alljährlichen großzügigen Spendenbereitschaft kann

der Pfennigbasar immer wieder ein so großer Erfolg

werden und können so viele Spenden gesammelt und

heute verteilt werden

Meine Damen, Ihrer Arbeit kommt auch eine po-

litische Dimension zu. Sie ist als Veranstaltung eines

internationalen Vereins ein Vorbild für das, was der

Deutsch-Amerikanische Frauenclub durch seine Arbeit

erreichen will: Zusammenarbeit über Grenzen und

Nationalitäten hinweg zum Wohle aller. Sie, meine

Damen, tragen mit dem Pfennigbasar immer wieder

zur deutsch-amerikanischen Freundschaft bei. Und

so werden auch in diesem Jahr wieder deutsche und

amerikanische Gruppen und Institutionen von Ihrer

Großzügigkeit profitieren. […]

C L U B N E W S

Karin Lister, deutsche Präsidentin des DAFC HD

am Rednerpult

Aufmerksame Zuhörer im Spiegelsaal, rechts zu sehen: Margot Unverhau, Mitglied des DAFC HD, Sigrid

Behnke-Dewath, Vizepräsidentin des VDAC, Brenda Fellmer, Amerikanische Präsidentin des DAFC HD, Wolf-

gang Erichson, Bürgermeister der Stadt HD und andere Mitglieder oder Gäste.

33gazette N° 1 | März 2016

Mit einer Spendenaktion wollen die Heidelberger

Service Clubs, unter anderem der Deutsch-Ameri-

kanische Frauenclub Heidelberg, unbegleitete min-

derjährige Flüchtlinge in Heidelberg unterstützen.

So soll ihre Integration in die Gesellschaft gefördert

werden. Die Aktion entstand auf Initiative des Lions Clubs

Heidelberg-Altstadt. In einer bisher einmaligen Koopera tion

haben sich alle Heidelberger Service Clubs entschlossen

dies zu unterstützen.

Schirmherr ist der OB Dr. Eckart Wützner. Den Fond

verwaltet das Kinder- und Jugendamt der Stadt. Unterstützt

werden z.B. Mobiliar und Ausstattung einer betreuten

Wohnform, schulische Unterstützung wie Schulmaterial,

Nachhilfe, Prüfungsvorbereitung und Monatsbeiträge und

Ausstattung für Hobbys wie Sport.

Mehr Infos unter: www.heidelberghilft.de

Spendenaktion „Heidelberg hilft“

Im Januar ist unser langjähriges Mitglied und

liebe Freundin Marietta Stein nach schwerer

Krankheit von uns gegangen. Ihren 80. Geburts-

tag im vergangenen Oktober hat sie noch im

Kreise ihrer Bekannten und Freunde in ihrem

schönen Haus gefeiert.

Frau Stein gestaltete einige Jahre unseren

Newsletter, war Schriftführerin und Vize präsi-

dentin unseres Clubs. Sie war lange Jahre in

der Wandern-Interessengruppe und hat beim

Pfennigbasar bis zu ihrer Krankheit immer tat-

kräftig mitgeholfen. Die Frauen, die heute noch

aus dieser Zeit Clubmitglieder sind, werden

sich bestimmt gerne an diese Zeit erinnern.

Wir sind tief betroffen und traurig und werden

Frau Marietta Stein ein ehrendes Andenken

bewahren.

In October, our long time member and friend

Marietta Stein departed this life after a long

illness.

She celebrated her 80th birthday last October

with friends and relatives in her beautiful home.

Marietta Stein was an active member of the

Board and for a number of years took over the

layout of the Newsletter, and she also held

the positions of secretary and Vice President

of our Club. For many years she enjoyed the

interest group “walking” and before her illness

she always helped at the Pfennig Bazaar. The

women, who at that time were in the Club,

remember this era with pleasure.

We are deeply saddened over the departure

of Marietta Stein and will always keep her in

our thoughts.

Nachruf für Marietta Stein

Karin ListerDeutsche Präsidentin des DAFC Heidelberg e.V.

07.02.2016

C L U B N E W S

Mary Louise Murray-Johnson, Mitglied des DAFC, Ehe-

paar Schüssler am Klavier (musikalische Leitung für die

Veranstaltung), Angela Watt-Ditzel, Mitglied des DAFC

Ursula Schnell-Schmitt, Mitglied des DAFC, HD, Bernd

Fellmer und Brenda Fellmer bei einem Glas Wein

erste Reihe: Edith Neufert, Ursula Schnell-Schmitt, Jetta Zahn; zweite Reihe: Karin Lister,

Margret Berthold, Jacqueline Pirsch-Suppanz, alles Mitglieder des DAFC HD

34 gazette N° 1 | März 2016

Thanksgiving ist ein Fest des Dankes und so

lud die Deutsch-Armerikanische Gesellschaft

Neuss e.V. (DAGN) ihre Freunde und Gönner zum

traditionellen Thanksgiving Dinner in der Pegel-

bar ein. Der neue US-Generalkonsul in Düssel-

dorf, Michael R. Keller ließ es sich nicht neh-

men, dies als Termin für seinen Antritts besuch

in Neuss zu wählen.

Mehr als 80 Gäste folgten der Einladung der

DAGN. Unter den Ehrengästen befanden sich auch

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der Stv. Bürger-

meister Dr. Jörg Geerlings sowie der Präsident von

UPS Deutschland, Frank Sportolari und Jacqueline

Fechner, Geschäftsführerin von Xerox Deutschland.

Darüber hinaus freute sich die DAGN über zahlreiche

Gäste weiterer amerikanischer Firmen im Rhein-Kreis

Neuss, Kinder und Eltern der ISR – International School

on the Rhine – und Vertreter von befreundeten trans-

atlantischen Vereinen aus Köln, Meerbusch, Düssel-

dorf und Aachen.

„Thanksgiving ist traditionell das größte und wich-

tigste amerikanische Familienfest“ betonte DAGN

Präsident Thomas Schommers. „Unser VDAC Stipen-

diat Alexander Jones verbringt ein Jahr hier bei uns,

und umso schöner ist es, dass so viele Mitglieder

und Freunde unserer Einladung gefolgt sind.“ Larissa

Rüssmann (VDAC Alumni) verbrachte das Studienjahr

US-Generalkonsul Michael Keller feiert sein erstes Thanksgiving in Deutschland mit der DAG Neuss

Text Thomas Schommers Fotos DAGN

Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Neuss e.V.

2014/15 in Florida und freute sich über den Austausch

mit Alexander. Zusammen mit Christina Maret, die im

Sommer 2016 für ein Jahr als VDAC Stipendiatin in die

USA gehen wird, wurde sich eifrig über das Studen-

tenleben in Deutschland und den USA ausgetauscht.

Doch gerade der ein oder andere Gast war gespannt

darauf, was Thanksgiving überhaupt ist und so berei-

teten Benny Schommers (11) und Rachel Schommers

(9) ein kleine Präsentation vor, in welcher sie allen

Gästen das amerikanische Familienfest schlechthin

erklärten. Demnach kommt Thanksgiving unserem

Erntedankfest sehr nahe.

Es wurde von den ersten europäischen Siedlern

nach dem ersten harten Jahr als Dank für ihr Überle-

ben zusammen mit den amerikanischen Ureinwohnern,

den Indianern gefeiert. Die beiden hatten sichtlich

viel Spaß und erzählten die ein oder andere Anekdo-

te aus den familiären Thanksgivingfeiern zu Hause.

US Generalkonsul Michael R.Keller war begeistert

von Benny und Rachel und dankte ihnen für die tolle

Präsentation. Als Schüler und Student sei er schon in

Deutschland gewesen, aber als Diplomat sei dies sein

erstes Thanksgiving in Deutschland und es ist fantas-

tisch. Er habe auch schon von der tollen Atmosphäre

in der Pegelbar gehört und sowohl Konsulat, als auch

Botschaft bezeichnen es schon als Wohnzimmer der

DAGN. Hier fand schließlich auch der Begrüßungs-

abend beim Deutsch-Amerikanischen Tag des VDAC

in Neuss 2012 statt und die DAGN veranstaltete hier

auch das Business Breakfast mit ihrem Ehrenmitglied

Phil Murphy, US-Botschafter in Deutschland a.D. und

US-Botschafter John Emerson. Keller beeindruckte

die Anzahl amerikanischer Gäste und er dankte der

DAGN dafür, dass sie den amerikanischen Mitbürgern

ein Stück Heimat bieten. Im Rhein-Kreis Neuss gibt

es 38 amerikanische Firmen und dadurch leben in der

Region viele amerikanische Expats. Veranstaltungen

wie diese und deutsch-amerikanische Vereine tragen

zur transatlantischen Freundschaft bei und seien sehr

wichtig.

Auf das Kulinarische wurde an dem Abend selbst-

verständlich auch nicht verzichtet. Insgesamt vier Trut-

hähne wurden an dem Abend verspeist und der ein

oder andere Gast wurde mehr als einmal am Buffet

gesehen. Bei einem traditionellen amerikanischen

Thanksgiving bringen auch die Gäste immer etwas mit

und so ließen es sich die amerikanischen Mitglieder

der DAGN nicht nehmen zumindest die Nachspei-

sen selber zu machen. Alle Gäste waren begeistern

und es war eine durch und durch gelungene Thanks-

giving-Feier. Die DAGN wurde ermutigt dies in 2016 zu

wiederholen, und gerne werden wir dies in unserem

Wohnzimmer am 16. November machen.

v.lks. nach rechts: DAGN Vizepräsident Thomas

Klann, US-Generalkonsul Michael R. Keller und DAGN

Präsident Thomas Schommers

C L U B N E W S

Einladung zur VDAC Convention Berlin 2016

Jugend-Programm vom 06.–08. Mai

V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K

P R O G R A M M

»Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!« – das Erlebniswochenende für Jugendliche im Alter von 14–17 Jahren

Antonia Schröter, Youthwork Chairperson & Rosemarie Kelle, Youthwork Vice Chairperson

Freitag, den 06. Mai 2016

Anreise bis ca. 17 Uhr in der Berlin International (JH)

Gemeinsames Abendessen und Get together.

Samstag, den 07. Mai 2016

Nach dem Frühstück entdecken wir Berlin auf einer gemeinsamen City-Tour.

Wir besuchen den Deutschen Bundestag (Führung und Kuppelbesichtigung)

Rückkehr zur Jugendherberge, Umziehen, Fahrt zur Abend-Veranstaltung und

Teilnahme am festlichen VDAC-Bankett, Rückkehr zur Jugendherberge.

Sonntag, den 08. Mai 2016

Gemeinsames Frühstück, Check out JH, Fahrt zur Besichtigung der Ausstellung

„Story of Berlin“. Dort erwartet uns eine tolle Erlebnisausstellung mit einer

multimedialen Zeitreise durch Berlin. Gemeinsames Mittagessen und Abreise

Teilnahmekosten 110,00 € / Pers.

inkl. Übernachtung und Verpflegung.

Anreise auf eigene Kosten und Gefahr

Anmeldeformular

http://www.vdac.de/fileadmin/user_upload/Jugend/VDAC_

Jugendseminare_2016_Anmeldeformular_Jugendarbeit.pdf

oder alternativ unter

http://www.vdac.de/jugendprogramm/aktivitaeten.html

Anmeldeschluss

mit Anmeldeformular 15. April 2016 per E-Mail an [email protected]

Begrenzte Teilnehmerzahl

Programmänderungen vorbehalten

Fotos © fotolia

C L U B N E W S

35gazette N° 1 | März 2016

Verband der Deutsch-Amerikanischen ClubsFederation of German-American Clubs e.V. Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg · Tel. 0176 31325598

P R O G R A M M

Einladung zum VDAC German-American Youth Seminar 2016

Bremerhaven vom 24.–26. Juni 2016VDAC Bildungs-und Begegnungswochenende für deutsche + US-amerikanische Jugendliche im Alter von 14–18 Jahren

Antonia Schröter, Youthwork Chairperson & Rosemarie Kelle, Youthwork Vice Chairperson

Das Auswanderermuseum in Bremerhaven lässt hautnah miterleben, wie

deutsche Auswanderer über Jahrhunderte die Überfahrt nach Amerika wagten.

Das im Jahr 2005 eröffnete Museum liegt direkt am Neuen Hafen, von dem aus

sich allein im Jahr 1890 ca. 1,2 Millionen Menschen auf die Schiffsreise in die

Neue Welt begaben, um in ein unvergleichliches Abenteuer auf der anderen Seite

des Atlantiks zu starten.

Die Alte Welt sowie die Neue Welt haben sich im Laufe der Zeit verändert. Beim

anschließenden Besuch im nahegelegen Klimahaus informieren wir uns über das

aktuelle Thema Klima in einer global-vernetzten Welt.

Besuchen werden wir auch den U-Boot-Bunker Valentin, der im Zweiten Welt-

krieg von Zwangsarbeitern errichtet wurde. Heute ist er eine Gedenkstätte mit

einem spannenden Besucherzentrum.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame spannende Entdeckungsreise, regen Austausch

und Diskussionen über die neu gewonnenen Eindrücke.

Freitag Anreise bis 11.00 Uhr in der Jugendherberge (JH)

Freitag / Samstag / Sonntag

Programmtage inkl. Mittag-/ Abendessen und Übernachtung in der JH

Sonntag Abreise ab 14 Uhr

Teilnahmekosten 95,00 € / Pers.

mit Besichtigung / Verpflegung / Übernachtung in der Jugendherberge.

Anreise auf eigene Kosten

Anmeldeformular

http://www.vdac.de/fileadmin/user_upload/Jugend/VDAC_

Jugendseminare__2016_Anmeldeformular_Jugendarbeit.pdf

oder alternativ unter

http://www.vdac.de/jugendprogramm/aktivitaeten.html

Anmeldeschluss / Deadline

mit Anmeldeformular bis 24. Mai 2016 per E-Mail an [email protected]

Begrenzte Teilnehmerzahl

Programmänderungen vorbehalten

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