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I Hosting extra iX extra zum Nachschlagen: ix.de/extra Eine Sonderveröffentlichung der Heise Medien GmbH & Co. KG Hosted CMS Content-Management-Systeme vom Provider Inhaltsgebend Seite II Content-Management-Systeme im Vergleich Siteschneider Seite VIII Vorschau: Cloud-Computing Cloud-Storage für Unternehmen Seite XI März 2018 Hosting Unterstützt von:

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Content-Management-Systeme im Vergleich

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Vorschau: Cloud-Computing

Cloud-Storage für UnternehmenSeite XI

März2018

Hosting

Unterstützt von:

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Webauftritte müssenheute interaktiv sein –und aktuell. Möglichst

täglich soll es etwas Neues ge-ben, das Besucher und Kundenregelmäßig auf die Seite lockt.Und Blogs, Newsletter undFeedback-Formulare fördern dieKommunikation. Deshalb be-schränken sich Webhosting- Angebote kaum noch auf denSpeicherplatz, sondern enthal-ten Pakete mit Software zumAnlegen, Pflegen und Aktuali-sieren von Websites.

Die häufig angebotenenHomepage-Baukästen oderWebsite-Builder sind direkt perBrowser bedienbar. Sie führenohne Einarbeitungszeit zum

Erfolg, eignen sich aber nur füreinfache und statische Web -sites. Deshalb hat sich ein gro-ßes Spektrum an Content- Management-Systemen (CMS)entwickelt. Sie trennen den In-halt der Website (Text, Bilder,Videos, Dateien) sowie dessenEingabe und Verwaltung kom-plett vom Layout. So könnensich Redakteure und Autorenganz auf den Inhalt konzentrie-ren und trotzdem ist ein einheit-liches Erscheinungsbild aller Informationen gewährleistet.

CMS eignen sich nicht nurfür komplexe Projekte; auch eingut gepflegtes Blog profitiertdavon. Da Linux die Grundlagefür die meisten Webserver bil-

det, liegen CMS überwiegendals Open Source vor. Damit er-öffnen sie den Providern ganzunterschiedliche Varianten, CMSanzubieten. Wer weitgehend dieKontrolle behalten will, nutzt ei-nen dedizierten oder virtuellenServer (vServer) und installiertdas System selbst. Viele Hosterunterstützen das mit fertigenSoftwarepaketen – wofür sichauch hier immer mehr der Be-griff „Apps“ durchsetzt –, die per„1-Klick-Installation“ laufen (Abbildung 1). Meist lassen siesich auch in den Shared-Web-hosting-Paketen nutzen.

Noch einfacher ist es, gleichein fertig konfiguriertes CMS zubestellen und sich auf die Er-fahrung des Hosters beim Ab-stimmen der benötigten Res-sourcen zu verlassen. Meistwerden mehrere leistungsmä-ßig abgestufte Pakete angebo-ten. Sie unterscheiden sich inder Anzahl der Projekte undDomains sowie im verfügbarenSpeicherplatz. Die meisten ba-sieren auf Shared Webhosting,seltener auf vServern. Bei Profi1.de oder Host Europe be-steht die Wahl zwischen bei-dem; Mittwald bietet zusätzlichdie Option dedizierter Serverund unterstützt CMS mit derFunktion „Easy Staging“. Dahin-ter verbirgt sich eine Kopie desLive-Systems zum Testen vonÄnderungen, die sich dann aufKnopfdruck publizieren lassen.

Schließlich gibt es CMSauch als Softwareservice. DerenAnwender haben keinen Ein-fluss aufs System (beispiels -weise auf die Softwareversio-nen), sind aber auch nicht zuAdministrationstätigkeiten wiedem Aktualisieren der Softwareoder dem Einspielen von Patchesverpflichtet. Nicht zu vernach-lässigen sind hierbei die Sicher-heitsaspekte: InsbesondereWordPress ist beliebtes An-griffsziel, da erstaunlich vielealte und ungepatchte Versionenonline sind. Die Ursache liegtzum einen in der weiten Ver-breitung, zum anderen darin,dass viele Nutzer keine IT-Profissind, sondern Webagenturenund Presseabteilungen.

Wer das CNS nicht selbst in-stalliert, sondern als Dienst ei-

nes Hosters nutzt, kann sichohne eigene Arbeit auf die Ak-tualität der Software verlassen.Die größte Gefahr liegt nicht inden CMS selbst, sondern in denErweiterungen (Plug-ins) vonDrittanbietern, denn jede ein-zelne Komponente muss gepflegt sein und Sicherheits -lücken sind umgehend zuschließen. Wer die Kontrolleüber die Softwareversionen be-halten will, kann bei hostNETden Auto-Installer so konfigu-rieren, dass verfügbare Updateseine Nachricht auslösen. Eineandere Alternative bieten CMSaus der Cloud, beispielsweisede.wordpress.com.

Eine Sonderrolle als Anbietervon CMS nehmen Agenturenein, deren Kerngeschäft nichtim Hosting besteht. Sie stellenihren Kunden im Rahmen einesKomplettpakets aber entspre-chende Dienste zur Verfügung.In der Regel greifen sie dabeiselbst auf die Infrastruktur einesProviders zurück, etwa Omooauf Hetzner oder HostPress aufGridscale. Einen anderen Weggeht root360 und hostet seineKunden bei Amazon AWS. AuchMicrosoft mischt mit und bietetmehrere CMS direkt aus seinerAzure-Plattform an.

Client-basierte Webdesignerwie FrontPage oder NetObjectsFusion haben hingegen erheb-lich an Bedeutung verloren(siehe Tabelle). An ihre Stelletreten für kleinere Webauftrittezunehmend Online-Editorenaus der Cloud, etwa Wix.com,Weebly oder Squarespace, dieauf einfache Weise Homepage-Gestaltung und Hosting verei-nen. Jimdo bietet ein solchesPaket in Deutschland an. Cloud-Editoren eignen sich aber kaumfür eine arbeitsteilige Arbeit anden Inhalten von Websites undsind auch nicht portabel.

Ein CMS aus der Open Source läuft hingegen unabhän-gig vom Provider, sodass Kun-den ihren Hoster vergleichs -weise einfach wechseln odermehrere gleichzeitig nutzenkönnen. Hierfür sind eine ganzeReihe von Vorbereitungen nö-tig, weshalb es spezielle CMS-Umzugsservices gibt. Sie ent-halten den Umzug der Domain

II iX extra 3/2018

Hosting

InhaltsgebendContent-Management-Systeme vom Provider

Content-Management-Systeme vereinheitlichen das Erscheinungsbild einesWebauftritts und vereinfachen Verwaltung und Aktualisierung der Inhalte. Da viele CMSder Open Source entstammen, besteht einegroße Auswahl an Servicepaketen von Hosting-Providern.

Eine große Auswahl an CMS als 1-Klick-Apps (Abb. 1)

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IV iX extra 3/2018

Anbieter von Hosted CMSHoster Website angebotene CMS Hosting-Paket1&1 hosting.1und1.de WordPress, andere als App (Drupal, Joomla, TYPO3) WordPress Hosting, andere im App-Center1blu www.1blu.de Drupal, Contao, Joomla, Mambo, TYPO3,

WordPress, Xoops u.ˇa.1-Klick-Apps für alle Hosting-Pakete

Adera-web www.adera.de dimX, Contao, Joomla, Processwire, Redaxo, TYPO3,WordPress

Business-Hosting-Pakete

Alfahosting www.alfahosting.de Drupal, Contao, Joomla, TYPO3, WordPress 1-Klick-Apps für bestimmte Hosting-PaketeALL-INKL.COM all-inkl.com concrete5, Drupal, Contao, Joomla, WordPress,

TYPO31-Klick-Apps für alle Hosting-Pakete

Browserwerk www.browserwerk.de Drupal, Joomla, ModX, TYPO3, WordPress u.ˇa. Webhostingbsmedia www.bsmedia.de Drupal, Joomla, TYPO3, WordPress CMS-Hostingcheckdomain www.checkdomain.de concrete5, Contao, Joomla, WordPress, TYPO3 1-Klick-Apps für bestimmte Hosting-PaketeCyberwebhosting.de www.cyberwebhosting.de WordPress WordPress Toolkit für Webspace-PaketeDatabay AG www.databay.de Contao, TYPO3 u.ˇa. CMS-HostingDM Solutions www.dmsolutions.de Joomla, WordPress CMS-HostingDogado www.dogado.de;

www.tophoster.deWordPress, diverse Managed WordPress; 1-Klick-Apps

domainfactory www.df.eu WordPress Managed WordPressEstugo www.estugo.de Drupal, cms2day, Contao, Joomla, Redaxo, TYPO3,

WordPresswird auf Wunsch auf allen Webhosting-Paketeninstalliert

Febas www.febas.de Contao, Drupal, Joomla, WordPress, TYPO3 1-Klick-Apps für alle Hosting-PaketeFirst-Web www.first-web.de Contao, Joomla, WordPress, TYPO3 Hosting und DienstleistungenFritz Managed IT www.fritz.gmbh Drupal, Contao, Joomla, WordPress, Umbraco 1-Klick-Apps für Shared-Webhosting-Paketegoneo Internet www.goneo.de Drupal, Contao, ImpressPages, Joomla, TYPO3,

WordPressclickStart-Anwendungen für alle Webhosting-Pakete

Hetzner www.hetzner.de TYPO3 TYPO3-Installer für Webhosting-PaketeHost Europe www.hosteurope.de WordPress, andere innerhalb von Webhosting-

Paketen (Contao, Joomla, TYPO3)WordPress Hosting, Webhosting-Pakete

Hosting.de www.hosting.de;www.serverway.de

diverse (100 Software-Pakete als App) 1-Klick-Apps für Webhosting-Pakete

hostNET www.hostnet.de Drupal, TYPO3, WordPress CMS-Hosting mit easyTECC Auto-InstallerHostPress www.hostpress.de WordPress Managed WordPress HostingHostserver www.hostserver.de TYPO3, andere auf Anfrage Software as a ServiceHostTheNet www.hostthenet.de Drupal, Joomla, TYPO3 CMS-Webhostingin2code www.in2code.de TYPO3 vorhandene Hosting- oder On-Premises-Kapazitäten

nutzbarInteraktiv www.interaktiv.de Plone Plone HostingInternetWerk www.wp-webhosting.de WordPress WordPress Webhosting, Managed SSD-ServerISPHTTP www.seowebhoster.de Drupal, Contao, Joomla, TYPO3, WordPress 1-Klick-Apps für alle Hosting-PaketeJoomla100 www.joomla100.com Joomla und WordPress, optional auch Drupal,

Contao, Contenido und TYPO3Joomla/WordPress Hosting

jweiland.net jweiland.net TYPO3 TYPO3 HostingKAMP www.kamp.de TYPO3 TYPO3 HostingKONTENT www.kontent.com Drupal, Contao, Jaws, Joomla, TYPO3, Xoops Web-Apps für Webspace-PaketeLuminea IT Solutions(Xentos)

www.xentos.de;www.profi1.de

Contao, Magnolia, WordPress, andere auf Anfrage;Drupal, Contao, Joomla, WordPress, TYPO3

Managed CMS-Hosting; CMS-Hosting

manitu www.manitu.de Drupal, Contao, Joomla, WordPress, TYPO3 1-Klick-Apps für Webhosting-Paketemaxcluster maxcluster.de WordPress Managed WordPress HostingMicrosoft azure.microsoft.com/de-

de/campaigns/cms/Drupal, Joomla, Orchard, Umbraco, WordPress,weitere im Microsoft Azure-Portal

Azure App Service

Mittwald www.mittwald.de Drupal, Contao, Joomla, Neos, TYPO3, WordPress CMS-HostingNeofonie www.neofonie.de Adobe Experience Manager (AEM), CoreMedia,

FirstSpirit, Magnolia und anderekundenindividuelle Projekte

netcup www.netcup.de Joomla, WordPress u.ˇa. App-Installer für Webhosting-Paketenethosting24 www.nethosting24.de Contenido, Drupal, OpenCms, Redaxo, Xoops CMS-HostingOmoo www.omoo.de Drupal-Hosting Kooperation mit HetznerOne.com www.one.com WordPress 1-Klick WordPressPLANET IC www.planet-ic.de OpenCms, andere in Projekten OpenCms HostingPlusServer www.plusserver.com WordPress, TYPO3, andere auf Anfrage vorinstalliert auf PlusServernPortunity www.portunity.de FaceEditor Applikation HostingRAIDBOXES raidboxes.de WordPress Managed WordPress Hostingroot360 www.root360.de Neos, TYPO3 AWS HostingSaaS Web www.saasweb.net Drupal, Contao, WordPress, TYPO3 Managed Hostingsixhop.net www.sixhop.net Drupal, Joomla, WordPress, TYPO3 CMS-HostingStrato www.strato.de WordPress WordPress HostingWebgo www.webgo.de Drupal, Joomla, WordPress 1-Klick-AppsWebhostOne www.webhostone.de Drupal, Contao, Joomla, Redaxo, WordPress, TYPO3 1-Klick-App für Webhosting und Managed ServerWeb-Shop-Hosting.de www.web-shop-hosting.de concrete5, Joomla, Symfony, WordPress CMS-HostingWebsite4all.de www.website4all.de TYPO3, andere CMS werden unterstützt (Drupal,

Joomla, Mambo, WordPress)TYPO3-Website

Webspace-Verkauf.de www.webspace-verkauf.de Drupal, Joomla, WordPress, TYPO3 u.ˇa. 1-Klick-App oder individuelle Installation

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und der E-Mail-Konten, den Im-port von Datenbank und Modu-len und die Installation wichti-ger Plug-ins. Neben einemUmzugsservice für Joomlaschnürt DM Solutions auchDienstleistungspakete für Mi-grationen, Updates, Upgradesund Administratoraufgaben.

CMS unterscheiden zwischenBesucher- und Administrator -ansicht: Frontend und Backend.Kleinere Aktualisierungen lassensich meistens auf schnelle undeinfache Weise per Frontend er-ledigen. Viele komplexere, aberhäufig nachgefragte Elementesind bei CMS vorgefertigt, etwa

Blogs, Newsletter oder Umfra-gen. Teils gehören sie zu denKernfunktionen, teils lassen siesich als Module nachrüsten.

PHP dominiert

Der Großteil der heute verfüg-baren CMS ist in PHP geschrie-

ben; hierzu zählen die weitver-breiteten Joomla, WordPressund TYPO3. Es gibt aber auchPakete auf Basis von Java(OpenCms, Magnolia, HippoCMS), Perl oder Python (Plone);unter Windows existieren einigeProgramme für MicrosoftASP.NET (Umbraco, Orchard).Nahezu alle CMS verwendenwie für Linux üblich MySQL alsDatenbank; einige lassen sichmit mehr oder weniger Auf-wand auch an Alternativen wieMariaDB, PostgreSQL oder Ora-cle (Drupal) anbinden. TYPO3verfügt ab Versionˇ8 über denDatenbank-AbstraktionslayerDoctrine DBAL, der sich für be-liebige SQL-Datenbanken eig-nen soll.

Am weitesten verbreitet beiden Hosting-Providern sindWordPress, TYPO3 und Joomla,aber wer ein bisschen sucht, fin-det auch exotischere Software,etwa das deutschsprachige Con-tenido, Neos, Plone oder Xoops.Neofonie implementiert nocheinige mehr und begründet diegroße Auswahl vor allem mitSchnittstellen zu allen erdenk -lichen Programmen der Kun-den. Portunity bietet mit Face -Editor ein kleines CMS zumPflegen von Facebook-Seitenan, das zudem Schnittstellen zuanderen CMS bietet. EinigeHoster spezialisieren sich ganzauf Content-Management undofferieren zusätzliche Services,etwa Training, Handbücher oderindividuelle Vorlagen.

Wer ein bestimmtes CMSbenötigt, kann einen Spezialis-ten konsultieren, der sich auf

Hosting

Die klassische CMS-Architektur mit Backend undFrontend ist browserzentriert und damit in dieJahre gekommen. Inzwischen dominieren Apps dieDarstellung auf den Endgeräten und die Regel„One Size fits all“ führt nicht immer zu einer gutenDarstellung. Vielmehr können maßgeschneiderteApps auf den gleichen Content zugreifen unddiesen ganz unterschiedlich darstellen. Damit istdas Frontend (auch Content-Engine) zum Erzeugender Webseiten entbehrlich. Diesen Paradigmen-wechsel vollziehen sogenannte Headless CMS(auch Mobile CMS), die entweder nur aus demBackend bestehen oder das Frontend so davon ent-koppeln, dass es umgangen werden kann.

Apps und andere Client-Programme greifen aufden Content mittels einer Programmierschnitt-stelle zu – also in der Regel per REST-API. Drupalund WordPress verfügen bereits darüber. Das hatden Vorteil, dass die Daten in jeder beliebigenProgrammiersprache weiterverarbeitet werdenkönnen und nicht nur in der des CMS (in denmeisten Fällen PHP). Statt Webseiten mit aktua-lisiertem Inhalt jeweils neu zu laden, könnenApps Informationen selektiv updaten, was Band-breite spart und die Darstellung beschleunigt.Dem Vorteil einer universellen Darstellung steht der Aufwand gegenüber, diese selbst zu programmieren.

Headless CMS

Zum Gestalten eines Webshops stehen zahlreicheSoftwarepakete wie Gambio, Magento oder Shop-ware zur Auswahl. Wer sich bereits für ein CMS ent -schieden hat und etwa nur eine kleine Bestellfunk-tion benötigt, kann diese aber meist nachrüsten.

Vor allem für Joomla existieren mit HikaShop,J2Store, JoomShopping, K2Store, MijoShop oderRedSHOP viele E-Commerce-Erweiterungen.Zusätzlich gibt es Templates im ResponsiveDesign für unterschiedliche Shops, die den Ein-richtungsaufwand reduzieren.

Einen anderen Weg beschreitet Commerce Kick-start für Drupal. Hier steht eine separate Distribu-tion bereit, die sowohl das CMS als auch die

Commerce-Erweiterung mit allen weiteren benö-tigten Modulen enthält, sodass sich beides ineinem Vorgang installieren lässt.

Für WordPress lassen sich einfache Shop-Erweite-rungen direkt als Themes realisieren, und sofinden sich auf der WordPress-Homepagemehrere Dutzend E-Commerce-Themes. Eine viel-seitige Erweiterung mit PayPal- und Logistik -anbindung ist das Plug-in von Ready (readyshop-pingcart.com).

Keine E-Commerce-Erweiterung ersetzt jedocheine gute Shopsoftware. Außerdem ist ein wenigEinarbeitungsaufwand einzuplanen, und nicht alleErweiterungen sind kostenlos.

Webshop mit Anschluss

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ein gehostetes CMS-Paket kon-zentriert, etwa auf WordPress(HostPress, RAIDBOXES),Joomla (Joomla100) oder TYPO3 (jweiland.net).

Eine Reihe von CMS habeneuropäische Wurzeln, beispiels-weise TYPO3 und Drupal.OpenCms, Contenido und Con-tao werden in Deutschland ent-wickelt. Deshalb gibt es zu vie-len CMS eine überraschendgute deutschsprachige Unter-stützung, was Foren, Literaturund Schulungen einschließt.

Wer ein CMS betreibenmöchte, das der Provider nichtanbietet, kann eine fertige Soft-ware-Appliance herunterladenund selbst installieren. Quellenhierfür sind Bitnami oder Turn-key Linux, wo CMS als vorkonfi-gurierte virtuelle Maschinenoder Container zum Downloadzur Verfügung stehen (Abbil-dung 2). Sie eignen sich auchfür Testzwecke auf einem loka-len Rechner oder im Firmen -rechenzentrum.

Suchmaschinen -wissenschaftEine Website ist nur etwas wert,wenn sie auch gefunden wird.Deshalb bieten viele CMS- Hoster eine Suchmaschinenop-timierung an (Search EngineOptimization – SEO). Sie gehörtzu den günstigsten Marketing-maßnahmen, da sie anders alsOnlinewerbung nicht pro Klickbezahlt wird. Wunder kann mandavon nicht erwarten, schließ-lich nutzt die Konkurrenz diesel-ben Techniken. Zumindest be-wahrt sie die Website aber vorFehlern, die die Suche erschwe-ren. Viele der von Google vorge-gebenen Richtlinien für guteWebsites gewährleisten CMSvon Hause aus, da sie Struktu-ren vorgeben und Fehlerprüfun-gen vornehmen.

Seit 2015 fordert Google eineOptimierung der Darstellung fürmobile Endgeräte. Wurde hier-für bisher in vielen Fällen mitder Umleitung auf eine separateWebsite gearbeitet (redirect),setzt sich immer mehr eine uni-verselle Gestaltung im „Respon-sive Design“ durch, die das Lay-out automatisch ans Endgerät

anpasst. Schließlich sind nichtnur Mobiltelefone im Einsatz,sondern auch Tablets und einigeFernseher. Alle großen CMS be-herrschen Responsive Designsüber entsprechende Themes oder Plug-ins; für neuerstellte Vorlagen ist dies inzwi-schen ein Muss. Darüber hinausexistieren Erweiterungen zumAnpassen bestehender Sites,beispielsweise Suffision fürWordPress oder Mobilizer fürDrupal.

Die Einbeziehung mobilerEndgeräte ist aber nicht nur für Besucher einer Website interessant, sondern auch fürderen Betreiber. WordPress bietet hierfür eine App, die sowohl den Inhalt aktualisierenals auch Statistiken verfolgenkann (Abbildung 3).

Das Top-Kriterium für ein gutes Google-Ranking lautetschlicht „hochwertiger Content“.CMS unterstützen genau das,da sich Redakteure und Autorenganz auf den Inhalt fokussierenund unabhängig vom Layout ar-beiten können. Was „hochwer-tig“ ist, stellt Google auf denk-bar einfache Weise fest: durchdie Verweildauer von Nutzernauf einer Webseite.

Ein weiterer Erfolgsfaktorfür einen Webauftritt sind kurzeLadezeiten – und zwar mög-lichst rund um den Erdball. Fürgroße Websites und hohe Kun-denaufkommen ist ein ContentDelivery Network (CDN) dasMittel der Wahl. Es verteilt dieLast auf mehrere Server undoptimiert die Übertragung mitCashing-Mechanismen. Solässt sich eine in Deutschlandgehostete Website überallgleich zügig erreichen. Außer-dem steigt die Sicherheit, daAngriffe aufs CDN – etwaDDoS-Attacken – den eigenenServer gar nicht erreichen.Deutsche Hoster gehen zu die-sem Zweck Kooperationen mitglobal operierenden Providernein, beispielsweise mit Cloud-flare (1&1 und HostPress). Ei -nige Hosting-Pakete enthaltenbereits eine CDN-Einbindung;oftmals ist sie als Option zu-buchbar. ([email protected])

Uwe Schulzeist Fachautor in Berlin.

VI iX extra 3/2018

Hosting

CMS als Software-Appliance von Turnkey Linux (Abb. 2)

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Die WordPress-App stellt die Aktivität der Website anschaulichdar (Abb. 3).

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Wer die Funktionen derverbreiteten CMS ein-schließlich verfügbarer

Erweiterungen tabellarisch ge-genüberstellt, kann praktischjede Zelle ausfüllen. Verantwort-lich dafür sind vor allem Erweite-rungsmodule, mit denen sich alle Systeme aufrüsten lassen.Grundsätzlich ließe sich also jede Aufgabe mit jeder Softwarebewältigen – es kommt nur da-rauf an, wie schnell und wie ein-fach. Deshalb sollte sich die Aus-wahl an den Anforderungenorientieren, zumal jeder Umstiegeinen Neuanfang bedeutet.

WordPress: DasSchnelle29ˇ% aller Webseiten weltweitwerden mit WordPress produ-ziert; in Deutschland sind es so-gar deutlich mehr. WordPresshat seine Stärken beim Erstel-len von Blogs, wofür es auchüberwiegend im Einsatz ist. An-dere CMS-Pakete bieten mehrFeatures, aber insbesondere fürtextorientierte Webseiten eig-net sich WordPress gut und es

wartet mit einigen speziellenFunktionen auf, die andereCMS nicht bieten – zum Bei-spiel den Zugriff auf ältereTextversionen.

Das aufs Bloggen speziali-sierte WordPress lässt sich be-sonders einfach installieren undbedienen. Bilder oder Dateienfinden per Drag-and-Drop ihrenPlatz. Layoutvorlagen heißen inWordPress Themes und stehenebenso wie die Plug-ins onlinezur Verfügung (Abbildungˇ1).Wer Arbeit sparen will, kannfertige Themes kaufen oderkostenfrei herunterladen. Mitmehreren Tausend Themes be-steht eine größere Auswahl alsfür jedes andere CMS.

Darüber hinaus kennt Word-Press sogenannte Widgets, diedas Personalisieren von Web-auftritten weiter vereinfachen.Sie lassen sich für kleine Appli-kationen wie Statistiken, Umfra-gen oder Kalender ohne HTML-oder PHP-Kenntnisse einbin-den. Dafür gäbe es zwar auchentsprechende Themes undPlug-ins, die aber Änderungenin den Themendateien nachsich zögen. Widgets lassen sichhingegen einfach per Drag- and-Drop in der Sidebar platzie-ren. Neu ist ein Customizer, mitdem sich Design und Widgetsautomatisiert ändern lassen,beispielsweise für temporäreAktionen oder regelmäßige An-passungen an die Jahreszeit.

Eine aktive Entwicklerge-meinde trägt dazu bei, dass sichmit zusätzlichen Plug-ins jedeerdenkliche Funktion in Word-

Press nachrüsten lässt. Ist fürein Projekt aber eine Vielzahlvon Plug-ins notwendig, istWordPress vermutlich nicht dierichtige Wahl, denn diese müs-sen gepflegt und aktualisiertwerden, damit sie keine Sicher-heitslücken aufreißen.

Joomla: Das Flexible

Joomla konnte über viele Jahreden höchsten Zuwachs an Nut-zern für sich reklamieren. Espunktet besonders mit einfa-cher Bedienung und geringemEinarbeitungsaufwand. So kön-nen die Nutzer kleine Änderun-gen direkt im Frontend vorneh-men und unterschiedlicheEditoren einbinden.

Eine große Entwickler-Com-munity liefert Erweiterungenund bietet gute Unterstützungin den Foren. Mehrere TausendTemplates stehen zur Verfü-gung, beispielsweise aufwww.joomlaos.de. Von der Viel-falt der mehr als 60 Sprachenprofitieren besonders internatio-nale Projekte.

Der modulare Aufbau ermög-licht schnelle Erfolge, da derKern nur grundlegende Funktio-nen enthält. Joomla kann abernahezu jede Aufgabe erfüllen,denn kaum ein System ist so guterweiterbar: Über sogenannteExtensions sind – teils frei, teilskommerziell – zahlreiche Kom-ponenten, Module und Plug-insverfügbar. Sie sind im JoomlaExtension Directory (JED) zu-sammengefasst und direkt ausJoomla nachrüst- und aktuali-sierbar. Während Plug-ins kleineAufgaben im Hintergrund erledi-gen, sind Module mit Widgetszu vergleichen, beispielsweisezum Darstellen beliebter oderzuletzt veröffentlichter Inhalte.

Demgegenüber sind Kom -ponenten umfangreiche Unter-programme, die komplette Aufgaben übernehmen. Charak-teristisches Merkmal aller Kom-ponenten ist die Möglichkeit, eigene Inhalte erstellen, verwal-ten und ausgeben zu können.Unabhängig vom CMS existiertmit Joomla Framework einePHP-Bibliothek, mit der sicheinfach Web- und Kommando-zeilenanwendungen schreiben

lassen. Beides ist einzeln nutz-bar, verwendet aber die gleicheCodebasis. Eine Cloud-Storage-API erlaubt den Zugriff aufSpeicherdienste wie Dropboxoder Amazon S3.

Mit der Kombination aus ein-fachem Einstieg und nahezugrenzenlosen Erweiterungeneignet sich Joomla gleicher -maßen für den privaten wieauch für den professionellenEinsatz. Letzterer profitiert voneiner ausgefeilten Rechteverwal-tung mit Gruppen und einer Ver-erbung von Rechten. Von vorn-herein sind bereits neunGruppen definiert. Zugriffsebe-nen legen fest, welche Benutzer-gruppen welche Inhalte einse-hen und ändern dür fen. Alsprominentester Kunde für einegroße Website gilt eBay.

Um Updates zu forcieren,zeigt Joomla verfügbare Aktua-lisierungen live an, sendet aufWunsch Hinweise darauf per E-Mail und installiert sie direktaus dem System heraus (One-click-Updater). Die von TYPO3und Contao bekannte Unter-scheidung in stabile Produk -tionsversionen (Long-Term Sup-port) und Entwicklerversionenwurde als zu unflexibel beimEinführen neuer Funktionenempfunden und deshalb zu-gunsten einer klassischen Ver -sionsnummerierung wieder auf-gegeben.

Die 2017 finalisierte Version3.7 enthält mehr als 1000 Erwei-terungen. Hierzu gehören dieeinfache Verwaltung mehrspra-chiger Texte mittels Referenz-funktion, nutzerdefinierte Feld -typen, vereinfachte Workflows,individuelle Menüstrukturen imBackend und ein verbesserterEditor TinyMCE. Inzwischen istbereits Version 3.8 aktuell, dievor allem Bugfixes und kleinereErweiterungen enthält. Im Jahr2018 soll Joomla 4.0 erscheinen.

Aufgrund seiner Einfachheitund guten Erweiterbarkeit warJoomla lange Zeit das amschnellsten wachsende CMS. In-zwischen führen immer mehrFunktionen zu mehr Komplexi-tät und erhöhtem Einarbeitungs-aufwand. Das Designkonzept ei-nes kleinen Grundsystems undvieler optionaler Komponenten

VIII iX extra 3/2018

Hosting

SiteschneiderContent-Management-Systeme im Vergleich

WordPress und die Zwerge: So ließe sich derCMS-Markt insbesondere im deutschsprachi-gen Raum salopp umschreiben. Dennoch lohntein Blick auf die Konkurrenz besonders für Un-ternehmen, denn hier kann so manches spezia-lisierte Produkt seine Stärken ausspielen.

CMS-Marktanteilein Deutschland Name AnteilWordPress 42,09ˇ%TYPO3 15,71ˇ%Joomla 12,09ˇ%Contao 5,18ˇ%Dupal 2,79ˇ%FrontPage 2,26ˇ%NetObjects Fusion 2,32ˇ%

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hat offenbar seine Nachteile.Dies spiegelt sich auch in sin-kenden Nutzerzahlen wider (Abbildungˇ2).

TYPO3: Das Mächtige

TYPO3, das umfangreichste undwohl bekannteste Redaktions-system, bildet eine leistungs -fähige Grundlage für Webseitenjeder Art. Mithilfe der Template-Engine lässt sich das Aussehender Webseite jeder Idee anpas-sen, Informationen können inallen erdenklichen Formen er-fasst, ausgewertet und ange-zeigt werden. Vor allem die Fähigkeit, die Seiten in redaktio-neller Arbeitsweise entstehenzu lassen, ist die Grundlage fürviele professionelle Einsatzzwe-cke. Hierfür wird mit sogenann-ten Workspaces gearbeitet, dieeng mit der Zuordnung unter-schiedlicher Zugriffsrechte ver-knüpft sind. Sie definieren indi-viduelle Arbeitsumgebungen fürdie Mitarbeiter. Autoren oder

Redakteure bekommen dabeiein fest umrissenes Umfeld inTYPO3 zugewiesen, in dem siearbeiten und das in der Regelnicht das Live-System ist. Chef-redakteure oder Lektoren kön-nen die Änderungen der Redak-

teure dann akzeptieren oderüberarbeiten und anschließendpublizieren.

TYPO3 bietet eine Reiheweiterer Funktionen für den Un-ternehmenseinsatz. Dazu gehö-ren ein Abstraktionslayer zum

Anbinden diverser Fremdsyste-me, geschützte Bereiche für Intranet und Extranet sowie einausgefeiltes Benutzerzugriffs-management mit fein abgestuf-ten Rechten und Workflow- Prozessen. Für das zentrale

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Hosting

VorgefertigteThemes

erleichtern denEinstieg inWordPress

(Abb.ˇ1).

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Benutzermanagement stehenSchnittstellen zu LDAP undActive Directory zur Verfügung.

Zum einfachen Integrierenzusätzlicher Funktionen hat TYPO3 eine entsprechendeSchnittstelle (Extension API).Der integrierte Extension Mana-ger kann jede einzelne Erweite-rung aktivieren oder stilllegen(Abbildungˇ3). Im Extension Re-pository befinden sich 2000zum Teil komplexe Plug-ins.

Damit professionelle Anwen-der Planungssicherheit erhalten,legt TYPO3 seine Software- Roadmap offen und sichert fürLong-Term-Support-Versionen

(LTS) mehrere Jahre lang Bug-fix-Releases zu. Dazwischen erscheinen sogenannte Sprint-Versionen, die ausschließlichdem Testen neuer Funktionendienen: Sobald eine neue er-scheint, erhält die vorherige keine Unterstützung mehr.

Die Vielseitigkeit von TYPO3setzt Know-how und Erfahrungvoraus, wozu auch die Einarbei-tung in die mächtige Metaspra-che TypoScript gehört. Hinzukommt eine möglichst leis-tungsfähige Hardware – esspricht also einiges für einenauf TYPO3 spezialisierten Pro -vider, der zusätzliche kunden-

spezifische Dienstleistungen er-bringen kann.

Contao und Drupal:Die HerausfordererBei der Suche nach einem mög-lichst einfachen CMS für Ein-steiger und Privatnutzer findetsich in den Angeboten der Hoster zunehmend auch Contao,das nur geringe Anforderungenan die Hardware stellt. Trotz-dem eignet es sich gleicherma-ßen für eine Webvisitenkartewie für eine Firmenwebsite, dadie Vielfalt in optionalen Erwei-terungen steckt. Die Arbeit mitTemplates ist auf schnellen Er-folg ausgerichtet. Sie lassensich mit wenigen Klicks ändernoder ergänzen. Häufig benötigteFunktionen wie Bildergalerien,Gästebuch oder Newsletter gibtes als Erweiterungen (Module).Wer mit möglichst wenig Arbeitschnell zu einer professionellenWebsite kommen will, kannThemes zu einer Vielzahl vonBranchen dazukaufen. Zum In-stallieren, Aktualisieren undVerwalten von Erweiterungensteht mit Contao Manager eingrafisches Tool alternativ zurKommandozeile zur Verfügung.

Contao implementiert aufeinfache Weise Mehrsprachig-keit: Sind entsprechende Textehinterlegt, liefert es automa-tisch den zur Browsersprachepassenden aus. Hierfür wird fürjede Sprache ein separater Sei-

tenbaum angelegt, den einÜbersetzer pflegen kann. Bild-unterschriften und Links lassensich in der datenbankgestütztenDateiverwaltung direkt mehr-sprachig erfassen. Mit seinerumfangreichen Benutzerverwal-tung und ausgefeiltem Rechte-management eignet sich Con-tao auch für große Projekte mitvielen Autoren. Wie TYPO3kennt Contao LTS-Versionenund veröffentlicht dafür einelangfristige Versionsplanung bis2023 (Abbildungˇ4).

Auf besonders geringen Res-sourcenbedarf ausgerichtet istDrupal, das nur PHP und eineSQL-Datenbank benötigt. Fürdie Trennung von Inhalt undLayout sind Themes zuständig,die sich global oder nur auf ein-zelne Bereiche anwenden las-sen. Funktionserweiterungen er-folgen über bei Bedarf aktivierteModule. Das System bleibtklein und übersichtlich, wennnur die unbedingt notwendigenKernmodule installiert sind. Seine Stärken hat Drupal beitextorientierten Webseiten,Blogs oder Foren. Deshalb bie-tet es auch die Möglichkeit desEditierens direkt im Frontend.Andere Inhalte und Schnittstel-len lassen sich als Erweiterun-gen (Module) nachrüsten. Sobietet sich Drupal für einfacheund schnelle Webauftritte an,kann aber mit den Anforderun-gen wachsen.

Der Gefahr von Sicherheits-lücken begegnet Drupal damit,dass alle Module im Quelltextauf drupal.org öffentlich sindund ein Security-Team darüberwacht, dass unsichere Moduleentweder gepatcht oder ent-fernt werden. Mit Versionˇ8 ent-stand Drupal vor zwei Jahrenvon Grund auf neu, Altlastengingen über Bord. Dadurch sindnun viele Funktionen nichtmehr abwärtskompatibel, wes-halb die Versionˇ7 nicht nur wei-ter gepflegt, sondern auch nochweiterentwickelt wird. ObwohlDrupal belgische Wurzeln hat,benennt es prominente deut-sche Kunden, beispielsweise dieCDU, die FDP, Greenpeace oderdas Berliner Stadtportal, und esexistieren deutschsprachigeSupport-Foren (drupalcenter.de)

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Hosting

TYPO3 kann Erweiterungen direkt über die eigene Oberfläche laden (Abb.ˇ3).

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Joomla ist weit verbreitet, aber andere Content-Management-Systeme holen auf (Abb.ˇ2).

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Page 11: März Hosting - heise online · 2018-02-20 · I Hosting extra iX extra zum Nachschlagen: ix.de/extra Eine Sonderveröffentlichung der Heise Medien GmbH & Co. KG Hosted CMS Content-Management-Systeme

sowie ein Drupal-Verein(www.drupal-initiative.de).

OpenCms: DasExotischeAnders als die bisher beschrie-benen Systeme basiertOpenCms nicht auf PHP, son-dern auf Java und bietet sichdamit überall dort an, wo Javaals Plattform gesetzt ist. Ein-mal installiert, lässt es sich di-rekt per Browser öffnen, undmit wenigen Klicks bearbeitendie Autoren Inhalte, fügen Bil-der ein und schreiben Blogbei-träge. Mithilfe von Modulenlassen sich Fotogalerien ein-richten oder Funktionen zurSuchmaschinenoptimierungimplementieren.

Überdies steht eine großeAnzahl an Frameworks und Bibliotheken aus dem Java-Umfeld zur Verfügung. FürOpenCms zeichnet maßgeblichdie deutsche Firma AlkaconSoftware verantwortlich; gleich-wohl handelt es sich um einOpen-Source-Projekt. Funk -

tionen, die insbesondere fürGroßkunden nötig sind (etwaLDAP, Clustering oder Replika -tion), stehen über die kommer-zielle Erweiterung OpenCms Enterprise Extensions (OCEE)zur Verfügung.

Die Handhabung von Open -Cms lehnt sich an bewährte

Kon zepte an. Die Workplace-Oberfläche ähnelt derjenigendes Windows-Explorer und dieInhalte lassen sich einfach perMausklick verwalten. Alternativzur Arbeit mit Vorlagen kannauch in einem einfachen Text-verarbeitungsmodus gearbeitetwerden, was mit geringem Zeit-aufwand zu schnellen Ergebnis-sen führt. Ein Inline Editor er-möglicht Änderungen direkt aufder Webseite, ohne erst in einenEditor zu wechseln und ohnedas Layout zu ändern oder Ele-mente zu verschieben.

Überblick verschaffen

Über die genannten Content-Management-Systeme hinausgibt es eine Unzahl weitererProdukte. Wer diese detailliertmiteinander vergleichen möchteoder ein ganz spezielles sucht,findet in Gestalt der CMS-Matrix(www.cmsmatrix.org) eine Da-tenbank mit mehr als tausendCMS, die sich in einer Tabelledirekt gegenüberstellen lassen.

([email protected])Uwe Schulze

ist Fachautor in Berlin.

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Hosting

Long-Term Support: Contao garantiert Updates für vier Jahre (Abb.ˇ4).

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Storage-Angebote aus der Cloudhaben viele Vorteile. Unterneh-men müssen aber sichergehenkönnen, dass ihre Daten beimAnbieter sicher sind. Viele An-bieter legen die Daten verschlüs-selt in hiesigen Rechenzentren

ab. iX gibt einen Überblick überdas aktuelle Angebot für Online-speicher und betrachtet zumVergleich Personal-Cloud-Mo-delle, die Anwender im eigenenBüro oder in Rechenzentren be-treiben können.

Erscheinungstermin: 19. April 2018

Das übernächste iX extra er-scheint in Ausgabe 11/2018 am25. Oktober. Thema: „Hosting:Cloud-Geschäftsmodelle“.

In iX extra 5/2018Cloud-Computing: Cloud-Storage für Unternehmen