MÜLLER, Horst_Zur kritik_der_kritischen_theorie

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    Horst Mller

    Zur Kritik der Kritischen Theorie

    Die Vertreter der Kritischen Theorie wurden im Positivismusstreit herausgefordert, ihr Konzept einer

    dialektischen Soziologie zu verdeutlichen. Sie argumentierten mit dem wie selbstverstndlichenAnspruch, in ihren Auffassungen auch das Erbe der von Hegel ber Marx verlaufenden Traditionkritischer Philosophie und Wissenschaft zu bewahren, ohne aber dogmatisch zu sein. Adornoversuchte in der bezeichneten Einleitung, gemeinsame Grundpositionen darzulegen. Dabei fehltjedoch, ganz im Unterschied zu Kofler und auch Bloch, jeder definitive Rekurs auf das MarxschePraxiskonzept, und die Traditionslinie des praxiszentrierten Marxismus wird vllig ignoriert. Vonvornherein hat damit der Praxisbegriff seine Schlsselfunktion und sein spezifisches Profil verloren.

    Nicht eine differentielle Praxis-Totalitt, sondern soziale Lebenswelt schwebt vor, in der mancherleiLebenspraxis statthat. Hier empfiehlt sich Praxis als probates Mittel zur Bewltigung vonproblematischen Situationen (TuP 1978, 163, 188). Die spezifische Akzentuierung der anderweitigenMarxkritik von Habermas - die Unterstellung, das Praxiskonzept sei philosophisch so mangelhaft, daMarx die ldee der Wissenschaft vom Menschen nicht entfaltet, sondern durch die Gleichsetzung

    der Kritik mit Naturwissenschaft sogar desavouiert habe (Eul 1975, 58, 85) - ist durch AdornosMarxrezeption vorgeprgt, der diesem ein simpel politisches Aktionsdenken unterschiebt: ... der inseiner Jugend die Feuerbachthesen verfate, d.h. die weltverndernde Aktion forderte, bliebangeblich sein Leben lang nur theoretischer Nationalkonom. Auch Jay wies daraufhin, daHorkheimer und Adorno bezeichnenderweise auf die Marxschen Pariser Manuskripte nur seltenzurckkamen (DP 1976, 100): Der Mangel an einem eigenen philosophisch-wissenschaftlichenAngelpunkt, wie ihn etwa das Praxiskonzept bietet, macht den von Habermas in Erkenntnis undlnteresse unternommenen nachdrcklichen Versuch verstndlich, mit Marx' Praxisdenkenabzurechnen und durch die Erfindung des neuen Dualismus von instrumentalem und kommunikativemHandeln (Eul 1968, 1975, 36 ff.) Neuland zu gewinnen.

    In der Dokumentation zum Positivismusstreit besteht jedoch der einzig wirklich hervorzuhebende

    Gesichtspunkt zum Praxisproblem darin, da unter Rckgriff auf pragmatische Denkanstze (DpiddS1978, 180 ff.) die These vorgetragen wird, da in jeder Form der Theoriebildung praktische Interessenwalten, die bei einer scheinbar wertfreien Erkenntnis nur in Vergessenheit gerieten. Habermas'Denken kreist um das Problem einer normativen Bindung des Forschungsprozesses an Motive derLebenspraxis. Die Vertreter der Kritischen Theorie waren daher darauf verwiesen, eineWirklichkeitsauffassung ohne die konstitutionstheoretische Schlsselkategorie mit ihren insbesondereerkenntnis- und bewutseinstheoretischen Konsequenzen zu entwickeln.

    Ohne die spezifischen Probleme einer Synthesis gesellschaftlicher Praxis zu verfolgen, setzt derZugriff unvermittelt auf der Ebene einer Totalitt des gesellschaftlichen Lebenszusammenhangs ein(DpiddS 1978, 155; alle folgenden Zitate ebd.). Adorno zieht Marx und Hegel heran, um ein Konzeptder Totalitt zu verdeutlichen, das in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen rckt. Aus derMarxschen Theorie wird die Grundthese herausgebrochen, da sich die Bewegung der real

    bestehenden kapitalistischen Gesellschaft gegenber den Subjekten, deren entfremdeter Praxis siesich verdankt, verselbstndigt hat. Whrend aber die Marxsche Analytik auf die widersprchlicheBewegung, die ffnungen der Praxistotalitt und letztlich einen Praxisform-Wechsel zielte, deutetAdorno solche Mglichkeiten nur zaghaft an. Er berzeichnet den Charakter der bestehendensozialen Totalitt als ein repressives Kontinuum. In zahlreichen Formulierungen wird deutlich, wie diegeschichtspessimistische Perspektive der Grnder der Frankfurter Schule das Totalittskonzept prgt:Die Totalitt ist eine blind herrschender nichts hat innerhalb der verdinglichten Gesellschaft eineChance, zu berleben, was nicht seinerseits verdinglicht wre. Dem anlagemig sichabdichtenden System eignet infolge der Autonomie der Sozialprozesse ein naturwchsigerCharakter. Totalitt ist, provokatorisch formuliert, die Gesellschaft als Ding an sich, mit aller Schuldder Verdinglichung.

    Um dieses reduktionistische Totalittskonzept zu untermauern, greift Adorno auch grundlegende

    Kategorien der Hegelschen Logik auf. Insbesondere rekurriert er auf eine Konzeption vonWidersprchlichkeit der gesellschaftlichen Realitt. Aber es zeigt sich, da Widersprchlichkeit hiernicht als das wichtigste spezifische Konstitutionskriterium einer Lebensform gilt, sondern alsAntagonismus im landlufigen Sinn, als eine strukturelle Beschaffenheit Die Hegel-Marxsche

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    Zentralkategorie hat damit ihr eigentliches Profil und die darin liegende praxisanalytische Anweisungverloren. Dies schlgt kategorial auch auf den Begriff der Totalitt zurck: Sie erscheint als einGanzes, das durch seine Momente konstituiert wird und wieder durch sie hindurch regiert, d.h. als einallseitiger funktioneller Vermittlungszusammenhang. Ohne eine explizite Theorie der Widersprchebzw. Reziprozittsbeziehungen der gesellschaftlichen Praxis mu das Totalittskonzeptfunktionalistisch geraten, was z. B. die Bemerkung erhellt, da Gesellschaft aus Subjekten sich

    zusammensetzt und durch ihren Funktionszusammenhang sich konstituierte.Whrend Kofler ein durch den Einsatz von immer neuer Praxis vermitteltes Umschlagen vonObjektivitt und Subjektivitt ineinander registriert, begngt sich Adorno mit dem Hinweis, nunmehrseien Individuum und Gesellschaft auseinandergetreten. So erscheint soziale Totalitt, obwohl mittiefsinnigen Kategorien der Hegelschen Logik umschrieben, immer mehr als eine zumselbstregulativen Gesamtsystem entartete soziale Lebenswelt, und nicht als eine durchspezifische Widersprche ber sich hinaustreibende Praxisform.

    Dieses Allerwirklichste ist aber zunchst alltglich und wissenschaftlich verborgen. DasGesamtsystem ist nicht unmittelbar, von partikulren Standorten her zu registrieren, sondern es istdas die Erscheinungen prgende, in ihnen erscheinende und in ihnen sich verbergendegesellschaftliche Wesen, das sich mit Ideologie panzerte. Die Verdinglichung des Bewutseins lt

    ldeologie als gesellschaftlich falsches Bewutsein, als einen Verblendungszusammenhangentstehen: Ideologie erscheint weniger als funktionelle Praxislogizitt, denn als eine Verblendung, diein theoretischer Anstrengung zu berwinden wre; unmglich scheint zu sein, da die sozialeWahrheit in wesentlichen Erscheinungen durchschlgt.

    Adorno mu gesprt haben, da die von ihm konzipierte konkrete Totalitt nur noch einautomatisches System darstellt. So fgt er warnend hinzu, da bei aller Dinghaftigkeit derLebensprozesse diese doch Ausdruck von Herrschaftsverhltnissen seien: Der ausweglose Bann derTierwelt reproduziert sich in der brutalen Herrschaft stets noch naturgeschichtlicher Gesellschaft.Dieser diffuse Begriff von Herrschaft kann freilich kaum auf die Identifizierung von repressiver,reaktionrer Praxis zielen. Er verweist auf ein Geflecht von mehr oder weniger anonymen Instanzen -nicht auf Adressen, an die sich der Protest derer, denen der Proze gemacht wird, wenden knnte:

    Fakten, die Gewalt angenommen haben, sich selbst verborgene herrschende Interessen.

    Adornos Konstitutionstheorie der bestehenden Lebenswirklichkeit fhrt schlielich in das historischeEntwicklungsschema der Dialektik der Aufklrung zurck. Der bestehende Gesellschaftszustand istin Wahrheit die Summa jenes geschichtlichen Prozesses, in dem die sich loslsende und sichvergegenstndlichende Subjektivitt als totale Herrscherin der Natur sich aufwarf, dasHerrschaftsverhltnis verga und es verblendet in die Schpfung des Beherrschten durch denHerrscher umdeutete, so da Geschichte dem Menschen als verlngerte Naturgeschichtewiderfhrt: Die grundlegende Auffassung des Historischen, die sich abzeichnet, ist die einerUniversalgeschichte, in der die fatale Dialektik der Aufklrung stattfand.

    Solche Geschichte ist wohl ein Leitfaden fr eine glnzende und tiefschrfende Essayistik, vermagaber den an der Prozefront Stehenden wenig Hoffnung zu machen. Sie beinhaltet keine konkrete

    Analyse der im realen historischen Praxisform-Wandel erreichten Entwicklungsstufe. Sie kannbetroffenen und verantwortlichen Subjekten nicht melden, wo im Vollzug der alten sich neueVerhltnisse und neue Praxis abzeichnen, welche Mglichkeiten zu ergreifen sind. Es stellt sichschlielich die Frage, wie in dieser problematischen Lage wenigstens theoretisch aus demVerblendungszusammenhang heraus und zu bergreifenden Erkenntnissen zu kommen ist. Die vonHabermas przisierte Ausgangsposition ist die, da der von Subjekten veranstalteteForschungsproze dem objektiven Zusammenhang, der erkannt werden soll, durch die Akte desErkennens hindurch selber zugehrt (DPiddS 1978, 156ff.). Es geht Adorno und Habermaskeineswegs darum, alle Konsequenzen aus der unaufhebbaren Praxisimmanenz zu ziehen, sondernzu begrnden, wie von daher gerade kognitive Distanz gewonnen werden kann. Diese soll sich imGrunde der relativ autonomen Kraft kritischer Vernunft verdanken.

    Adorno spricht von einem Akt emphatischer Erkenntnis, fr die kein Phantasieverbot gilt.Dadurch soll ein Begriff der Realitt gewonnen werden, welcher ber die ideologiekritischeErkenntnis des waltenden Wesens hinausgeht. Habermas zufolge kann die Verblendung inAnknpfung an die natrliche Hermeneutik der sozialen Lebenswelt unter Zugrundelegung eines

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    Interesses an historischer Emanzipation durchbrochen werden: Beide wissenschaftstheoretischenKonzepte sind insofern kongruent, als es nicht um das praxiswissenschaftlich geforderte Begreifender Praxis innerhalb eines doppelt dimensionierten historischen Raums, d. h. innerhalb eines vollenPraxisformwechsels geht. Gemeint ist vielmehr, da ein allgemeines Emanzipationsinteresse einenGesellschaftszustand denken lt, der berlegenen Vernunftkriterien gengt. In diesem knnte dieGesellschaft, ein wesentliches lntersubjektives, wieder als reales Gesamtsubjekt fungieren.Diese abstrakte Projektion dient als Interpretationsfolie, von der her das Bestehende mit seinenMngeln transparent gemacht werden soll. Diese eigentliche Erkenntnisintention der KritischenTheorie verrt Adorno, wenn er eine Deutung verlangt, die ein Seiendes auf ein Nichtseiendesinterpretiert. Das Nichtseiende stellt hier praktisch eine unendliche Aufgabe dar. Indem derpraxiswissenschaftlichen Konkretionsforderung ausgewichen wird, ist zugleich die kritische Funktionder Erkenntnis aus der Einheit analytischer, kritischer und konzeptiver Erkenntnisfunktionenherausgebrochen: Das entsprechende konkret-utopische Begreifen der Praxis zielt darauf, einewerdende neue Praxis an der Prozefront zu be- und ergreifen, damit diese nicht in andererhistorischer Tendenz und Perspektive berspielt wird.Whrend also die Realitts- und Wissenschaftskonzeption der Frankfurter Theoretiker einen leerenRaum zwischen dem Bestehenden und dem Noch-Nicht belt und das Noch-Nicht als

    Vernunftkonzeption oder Interpretationsfolie auftritt, mu dieses praxiswissenschaftlich als Realitt inLatenz, in seinen vielleicht vorhandenen Vorgestalten, schlielich als konkretes Projekt der Praxisidentifiziert werden. Auch heben sich die widersprchlichen historischen Totalisierungen - derKonzeption des revolutionren Humanismus zufolge - nicht in einer Universalgeschichte auf. Vielmehrtreten verschiedene Vernunftgestalten und Weltsichten, unvereinbare Praxisperspektiven in einenKampf darum ein, was als soziale Wahrheit gelten und sich verwirklichen soll. Als Naivitt mu sichaus dieser Sicht die von Habermas in der Diskussion mit den Positivisten vorgetragene Ansichtdarstellen: Da gleichwohl beide Parteien von der Einheit der menschlichen Vernunft, somit von derMglichkeit eines vernnftig zu erzielenden Konsens, berzeugt sind und die umfassende Rationalitteiner vorbehaltlosen Kritik als den Horizont einer mglichen Verstndigung nicht willentlich leugnen,lt sich eine Diskussion auch zwischen ihnen fhren (DPiddS 1978,265).

    Die von der Frankfurter Schule im Positivismusstreit reklamierte kommunikative, dialektische Vernunftwirft am Ende die Frage auf, warum keiner ihrer Vertreter jemals eine angemessene Diskussion mitKofler fhrte. In bezug auf Bloch lieferte selbst Habermas weniger eine Interpretation als Marginalien,die den grundlagentheoretischen Kern, nmlich die von Bloch geleistete Wiederentdeckung undentscheidende Bereicherung des authentischen Praxiskonzepts, verfehlen und auf dieser Grundlagegewonnene hchst zeitgeme Problemsichten beiseite schieben. Es heit, der marxistischeSchelling habe bei seiner nur philosophischen Aneignung von Marx im wesentlichen eineMontage aus Naturphilosophie und Marxismus vollbracht. Aber leider sei er - wie Marcuse - alsahnungsvoller Verchter der Strukturen der modernen Wissenschaft und Technik derromantischen Idee einer substanziell vernderten Wissenschaft und Technik aufgesessen.Demgegenber gelte es geradezu, die Unschuld der Technik und die Notwendigkeit instrumentalen,berhaupt zweckrationalen Handelns zu verteidigen (TuP 1963, 1978, 419, 268 f., 348 f.)!

    Heute, nach dem Eintritt in den globalen Krisenzusammenhang der 80er Jahre mit seineninsbesondere auch technisch-kologischen Katastrophen, erscheinen zeitdiagnostisch bedeutsameEinschtzungen wie diese in einem neuen Licht. Sie veweisen auf die Qualitt der jeweils zugrundeliegenden konstitutionstheoretisch-wissenschaftstheoretischen Leitkonzepte. Hier tritt nach derinzwischen gewonnenen Distanz der konzeptionelle Unterschied und seine weitreichendeKonsequenz deutlicher hervor: Auf der Seite des revolutionren Humanismus wurde versucht, dasgenuin Marxsche Praxiskonzept aufzugreifen und weiterzuentwickeln - jenes Konzept, das auf Seitender Kritischen Theorie verkannt, verworfen und verdunkelt wurde.

    Diese negative Kontinuitt der Frankfurter Schule war bereits wirksam in den grundlagentheoretischenDifferenzen, die zwischen Horkheimer und Adorno auf der einen und Marcuse auf der anderen Seiteaufbrachen. Sie trat unbersehbar hervor bei Adorno: Weder hat Marx jemals eine These vom Primatder praktischen Vernunft vertreten, noch diese gar von Kant und dem deutschen Idealismus

    empfangen und dann geschrft zu der Forderung, die Welt zu verndern anstatt sie blo zuinterpretieren. Unerfindlich bleibt, wo Marx jemals mit einer solchen oder anderen These einurbrgerliches Programm absoluter Naturbeherrschung unterschrieben habe (Negative Dialektik,242): Mit Wortmusik und Gerchtekche lt sich der im philosophischen Przisionssinn gemeinten

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    Auffassung nicht beikommen, da widersprchliche gesellschaftliche Praxis - mit Natur alsanorganischem Leib des Menschen in ihrem Horizont - die Konstitution der Lebenswirklichkeit desMenschen enthllt, und da der soziale Auftrag der Erkenntnis in Alltag und Wissenschaft nur durchein konkret-utopisches Begreifen der Praxis erfllt werden kann.

    Die grundlagentheoretische Rechtfertigung fr die Abwendung von diesem Konzept lieferte der

    Habermassche Holismus-Vorwurf (ZRdHM 1976, 31 u. a.), auf den die Erfindung des neuenDualismus von Arbeit und lnteraktion folgte, der seitdem in immer neuen Potenzen variiert wurde- bis schielich neue Begriffsverwirrung mit dem heute erhobenen Anspruch gestiftet wurde, mit demBegriff des kommunikativen Handelns den endlich unverflschten Begriff der Praxis gefunden zuhaben (ThdkH 11981,485 f.):

    Wer im gleichen Atemzug und ohne Zusatz die Behauptung aufstellt, Marx habe sich mit seinerParole vom Praktischwerden der Philosophie nur die Perspektive der junghegelianischenPhilosophie der Tat zu eigen gemacht, wird sich nach allen zum Praxisproblem inzwischenvorgelegten Argumentationen die Frage gefallen lassen mssen, ob er nicht das Geschft einerMarxverflschung betreibt.Ist es daher nicht an der Zeit, die schon in der ersten Nachkriegsperiode bestehendeemanzipationstheoretische Alternative als solche wahrzunehmen und den auch heute nochbestehenden Gegensatz endlich in einen angemessenen philosophischen, wissenschaftlichen undpolitischen Diskurs zu klren und auszufechten ? Der 100. Geburtstag von E. Bloch 1985 gibt dazuAnsto und Richtschnur zugleich: So verdient genau das Denken den Namen Humanismus, daskritisches und antizipierendes Bewutsein umwlzender Praxis zugleich ist. Kritisch zur objektivenGewalt des Tatsachenscheins und konkretutopisch bezogen auf objektiv-reale Mglichkeit und ihreTendenzen aufs erhoffbare Alles statt des drohenden Nichts (Bloch fr Kofler 1980, 28).

    Quelle: Horst Mller, Auszug aus dem Abschnitt "Kritische Theorie und ihre Kritiker in: Ders., Praxisund Hoffnung. Germinal Verlag, Bochum 1986, ", S. 87-92