Müllkippe Meer. So gefährlich ist Plastik!

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Tipps zur Müllver- meidung Greenpeace Berlin Chausseestraße 131, 10115 Berlin, 030 . 283 91 550, [email protected], www.greenpeace-berlin.de V.i.S.d.P. Martin Hausding Stand 04/13 Redaktion Julia Albert, Mandy ..., ... Gestaltung Kathleen Gust Greenpeace Deutschland Greenpeace e. V., Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg, 040 . 306 18-0, [email protected], www.greenpeace.de Spendenkonto GLS Gemeinschaftsbank eG, BLZ 430 609 67, Konto 33 400 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Plastik enthält Giftstoffe, die sich im Wasser lösen und sowohl Tiere als auch Menschen ge- fährden. Giftige Stoffe, wie Phathalate ( Weichma- cher ) oder Bisphenol A wirken bereits in geringen Mengen auf das Hormonsystem und können das Erbgut verändern. In der Tierwelt wird zunehmend das Phänomen der Verweiblichung beobachtet. Immer mehr Tiere, die in Gewässern leben oder sich von die- sen ernähren kommen mit unterentwickelten Ge- schlechtsorganen oder sogar als Zwitter zur Welt. Ihre Fortpflanzungsfähigkeit ist häufig stark be- einträchtigt. Über die Nahrungsmittelkette gelangen diese giftigen Stoffe in den menschlichen Körper. Die Aufnahme erfolgt nicht nur durch den Verzehr von Fischen oder Meeresfrüchten, sondern auch beim Trinken aus Plastikflaschen. Ähnlich wie bei Tieren kann es zu Fortpflanzungsstörungen kom- men. Bei Kindern kann sogar die Entwicklung be- einträchtigt werden. Folgen für Menschen Das können Sie tun Plastikverpackungen meiden Mehrwegflaschen kaufen langlebige Produkte kaufen Baumwolltragetaschen nutzen Müll trennen öffentliche Mülleimer nutzen Brotdosen und Thermoskannen verwenden Kein Geld von Industrie und Staat Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Le- bensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzer- störung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überpartei- lich, politisch und finanziell unabhängig und nimmt kei- ne Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industrie. Müllkippe Meer So gefährlich ist Plastik!

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Plastik: Die folgen für Menschen und Tiere, die Verbreitung, die Produktion und der Verbrauch.

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Tipps zur

Müllver-

meidung

Greenpeace Berlin Chausseestraße 131, 10115 Berlin, 030 . 283 91 550, [email protected], www.greenpeace- berlin.de

V.i.S.d.P. Martin Hausding Stand 04/13 Redaktion Julia Albert, Mandy ..., ... Gestaltung Kathleen Gust

Greenpeace Deutschland Greenpeace e. V., Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg, 040 . 306 18-0, [email protected], www.greenpeace.de

Spendenkonto GLS Gemeinschaftsbank eG, BLZ 430 609 67, Konto 33 400

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

Plastik enthält Giftstoffe, die sich im Wasser lösen und sowohl Tiere als auch Menschen ge-fährden. Giftige Stoffe, wie Phathalate (Weichma-cher) oder Bisphenol A wirken bereits in geringen Mengen auf das Hormonsystem und können das Erbgut verändern.

In der Tierwelt wird zunehmend das Phänomen der Verweiblichung beobachtet. Immer mehr Tiere, die in Gewässern leben oder sich von die-sen ernähren kommen mit unterentwickelten Ge-schlechtsorganen oder sogar als Zwitter zur Welt. Ihre Fortpfl anzungsfähigkeit ist häufi g stark be-einträchtigt.

Über die Nahrungsmittelkette gelangen diese giftigen Stoffe in den menschlichen Körper. Die Aufnahme erfolgt nicht nur durch den Verzehr von Fischen oder Meeresfrüchten, sondern auch beim Trinken aus Plastikfl aschen. Ähnlich wie bei Tieren kann es zu Fortpfl anzungsstörungen kom-men. Bei Kindern kann sogar die Entwicklung be-einträchtigt werden.

Folgen für Menschen

Das können Sie tun

Plastikverpackungen meiden Mehrwegfl aschen kaufen langlebige Produkte kaufen Baumwolltragetaschen nutzen Müll trennen öffentliche Mülleimer nutzen Brotdosen und Thermoskannen verwenden

Kein Geld von Industrie und StaatGreenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Le-bensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzer-störung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überpartei-lich, politisch und finanziell unabhängig und nimmt kei-ne Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industrie.

Müllkippe Meer

So gefährlich ist Plastik!

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Produktion und Verbrauch

Weltweit werden jährlich ca. 265 Millionen Tonnen Plastik produziert. Zum Vergleich: Die gesamte Weltbevölkerung wiegt ca. 287 Millio-nen Tonnen. Über ein Drittel des produzierten Plastiks ist Verpackungsmaterial, das schnell wieder im Müll landet. Nur geringe Mengen werden recycelt: in Deutschland etwas weniger als die Hälfte, in Europa ca. ein Viertel, global gesehen sogar noch weniger. Von den jährlich erzeugten Plastiktüten oder Styropor wird z.B. nur ein Prozent recycelt. Ein kleiner Teil des nicht recycelten Plastikabfalls wird verbrannt. Der Großteil gelangt jedoch in die Umwelt.

Verbreitung

80 Prozent des Plastiks gelangen über Flüsse und Strände vom Land ins Meer. Dazu gehören indus-trielle Tätigkeiten, illegale Müllentsorgungen oder auch Tourismus bedingte Abfälle.

20 Prozent entstehen durch illegale Entsorgungen von Schiffen oder auch Fischereiabfälle wie z.B. verlorengegangene Netze.

So gelangen weltweit jährlich mehr als 6,4 Milli-onen Tonnen Abfälle ins Meer, 75 Prozent davon sind aus Plastik. Bis zu 18.000 Plastikteile trei-ben derzeit in jedem Kilometer der Weltozeane.

Dieser Müll im Meer ist jedoch nicht nur ein Pro-blem entfernter Küsten. Auch Nord- und Ostsee sind davon betroffen. Allein geschätzte 20.000 Tonnen Abfälle gelangen jedes Jahr in die Nordsee. Das Problem: Plastik ist nicht biologisch abbaubar und somit sehr langlebig. Manche Plastikkompo-nenten brauchen bis zu 450 Jahre für eine Zerset-zung. Dabei lösen sich giftige Stoffe, die letztend-lich uns Menschen, den Tieren und der Umwelt schaden.

Meeresströmungen tragen dazu bei, dass sich der Plastikmüll in riesigen Müllwirbeln sammelt. In der Mitte des Pazifi k bewegt sich bisher der welt-weit größte. Dort zirkulieren etwa 100 Millionen Tonnen Plastikmüll.

Folgen für Tiere

Plastikmüll stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die Artenvielfalt unserer Meere dar. Der Ab-fall unserer Wegwerfgesellschaft kostet Milli-onen Meerestieren sogar das Leben. Seevögel halten Plastikteilchen für Nahrung. Viele von ihnen verhungern, da sich ihr Magen mit Plastik statt mit Nahrung füllt. Studien fanden bei 80% der untersuchten Vögel Plastikteile im Magen.

Abfälle aus der Fischerei bilden zunehmend eine Falle für Delfi ne, Seehunde oder Schildkrö-ten. Sie verfangen sich in treibenden Netzresten, verletzten sich oder ertrinken qualvoll. Über 130 verschiedene marine Arten sind von Müll im Meer bedroht.

Es gibt Meeresregionen, die sechsmal mehr Müllpartikel als Plankton aufweisen. Plankton-fressende Fische und Filtertiere wie Muscheln nehmen diese Partikel auf und reichern sie im Körper an.