Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

35
Deutscher Widerstand. Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und uns ragwürdige Gesetzmäßigkeit der Geschichte das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich den freien Willen, preisgibt, die Freihe lke, gleich dem der Juden und Griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem Innersten ges annten das drohende Verderben, und der Lohn für ihr heroisches Mahnen war der Tod. Über das Schicksal dieser Menschen wird noch zu reden sein. Wenn jeder wartet, bis der oviel er kann, arbeiten wider die Geißel der Menschheit, wider den Faschismus und jedes ihm ähnliche System des absoluten Staates. Leistet passiven Widerstand - Widersta gt! Aus Friedrich Schiller, “Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon”: “…. Gegen seinen eigenen Zweck gehalten, ist die Gesetzgebung des Lykurgus ein Meisterstück der S schheit, so muß eine tiefe Mißbilligung an die Stelle der Bewunderung treten, die uns der erste flüchtige Blick abgewonnen hat. Alles darf dem Besten des Staats zum Opfer ge erfassung, daß alle Kräfte, die im Menschen liegen, sich entwickeln; hindert sie die Fortschreitung des Geistes, so ist sie verwerflich und schädlich, sie mag übrigens noch so t. In Sparta gab es keine eheliche Liebe, keine Mutterliebe, keine kindliche Liebe, keine Freundschaft es gab nichts als Bürger, nichts als bürgerliche Tugend. … Ein Staatsges des Naturrechts und der Sittlichkeit gesetzmäßig eingerissen. … Welch schöneres Schauspiel gibt der rauhe Krieger Gaius Marcius in seinem Lager vor Rom, der Rache und er Aufzug, vierter Auftritt: Genien: Doch was dem Abgrund kühn entstiegen, / Kann durch ein ehernes Geschick / Den halben Weltkreis übersiegen, / Zum Abgrund muß es d in ungewohnter Neuheit / Wir an unsrer Tempel Stufen / Wieder neu entzückt es rufen: / (Mit Überzeugung, laut:) / Freiheit! / (gemässigter:) / Freiheit! / (von allen Seiten u rstand. wenn man von einer nationalsozialistischen Weltanschauung spricht, denn wenn es diese gäbe, müßte man versuchen, sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu b sten Deutsch geschrieben worden ist, das ich je gelesen habe; dennoch ist es von dem Volke der Dichter und Denker zur Bibel erhoben worden): “Man glaubt nicht, wie man ein kam, das Geschwür gleichsam aufbrach und den ganzen Körper besudelte, versteckte sich die Mehrzahl der früheren Gegner, flüchtete die deutsche Intelligenz in ein Kellerlo mpfens wider dieses System überzeugt ist. Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn “es in der Luft liegt”, wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzte us der tiefsten Nacht heraus das Licht zu ersehnen, sich aufzuraffen und endlich mitzuhelfen, das Joch abzuschütteln, das die Welt bedrückt. Nicht über die Judenfrage wollen brechen, dem sich kein ähnliches in der ganzen Menschengeschichte an die Seite stellen kann. Auch die Juden sind doch Menschen - man mag sich zur Judenfrage stellen w ie es noch nicht ist!)? Auf welche Art, fragen Sie, ist solches geschehen? Alle männlichen Sprößlinge aus adeligen Geschlechtern zwischen 15 und 20 Jahren wurden in Kon zutiefst angeht und allen zu denken geben muß. Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts all dieser scheußlichsten menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch en in ihren primitivsten menschlichen Gefühlen verroht sind, daß keine Saite in ihnen schrill aufschreit im Angesicht solcher Taten, daß sie in einen tödlichen Schlaf versunken ch viel mehr: Mitschuld. Denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunklen Menschen erst die Möglichkeit, so zu handeln, er leidet diese “Regierung”, die eine so un pät, diese abscheulichste aller Mißgeburten von Regierungen aus der Welt zu schaffen, um nicht noch mehr Schuld auf sich zu laden. Jetzt, da uns in den letzten Jahren die Au e und höchste Pflicht, ja heiligste Pflicht eines jeden Deutschen sein, diese Bestien zu vertilgen. “Der, des Verwaltung unauffällig ist, des Volk ist froh. Der, des Verwaltung au teckig, aber er stößt nicht an, er ist kantig, aber verletzt nicht, er ist aufrecht, aber nicht schroff. Er ist klar, aber will nicht glänzen.” Lao-tse. “Wer unternimmt, das Reich zu b e atmen warm, manche kalt, manche sind stark, manche schwach, manche erlangen Fülle, andere unterliegen.” “Der Hohe Mensch daher läßt ab von Übertriebenheit, läßt ab v der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch. Aber es ist nicht zu vergessen, daß am Anfang einer jeden Kultu und die höchste aller Utopien, die civitas Dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten Endes nähern soll. Wir wollen hier nicht urteilen über die verschiedenen möglichen Staatsf abhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen Gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches Glück in Selbständigkeit und Selbsttätigkeit zu erreich borgenen eine Domäne Eures Rechts nach der anderen rauben, bis eines Tages nichts, aber auch gar nichts übrigbleiben wird als ein mechanisiertes Staatsgetriebe, kommand n es verdienen, in alle Welt verstreut zu werden wie der Staub vor dem Winde, wenn wir uns in dieser zwölften Stunde nicht aufrafften und endlich den Mut aufbrächten, der erstand ausüben sollen. Sie sehen keine Möglichkeiten. Wir wollen versuchen, ihnen zu zeigen, daß ein jeder in der Lage ist, etwas beizutragen zum Sturz dieses Systems. Nich sie ihr Ziel erreichen können. Wir haben keine reiche Auswahl an solchen Mitteln, nur ein einziges steht uns zur Verfügung - der passive Widerstand. Der Sinn und das Ziel chst bald bereitet werden - ein Sieg des faschistischen Deutschland in diesem Kriege hätte unabsehbare, fürchterliche Folgen. Nicht der militärische Sieg über den Bolschew vorlegen: Wie kann er gegen den gegenwärtigen “Staat” am wirksamsten ankämpfen, wie ihm die empfindlichsten Schläge beibringen? Durch den passiven Widerstand - z nationalsozialistische Partei ins Leben gerufen werden. Verhinderung des reibungslosen Ablaufs der Kriegsmaschine (einer Maschine, die nur für einen Krieg arbeitet, der allei ultureller Art, die das “Ansehen” der Faschisten im Volke heben könnten. Sabotage in allen Zweigen der bildenden Künste, die nur im geringsten im Zusammenhang mit dem N arnung. In Wirklichkeit kommt das Ergebnis weder dem Roten Kreuz noch den Notleidenden zugute. Die Regierung braucht dies Geld nicht, ist auf diese Sammlungen finanziel n der Sinnlosigkeit einer Fortführung, von der Aussichtslosigkeit dieses Krieges, von der geistigen und wirtschaftlichen Versklavung durch den Nationalsozialismus, von der Ze er zu verhetzen und Freunde mit Freunden zu verfeinden und das Volk mit den Vornehmen und die Reichen unter sich. Sodann gehört es zu solchen tyrannischen Maßregeln, di n glücklich ihr ganzes Vermögen in Steuern ausgegeben. Und auch beständig Kriege zu erregen, ist der Tyrann geneigt…” Bitte vervielfältigen und weitergeben! FLUGBLäTT Afrika, als auch in Rußland Erfolge zu verzeichnen. Die Folge davon war, daß der Optimismus auf der einen, die Bestürzung und der Pessimismus auf der anderen Seite des Vol Stillstand gekommen, Rommel muß in einer gefährlich exponierten Lage verharren aber noch geht der Vormarsch im Osten weiter. Dieser scheinbare Erfolg ist unter den grau kehrt ein in die Hütten der Heimat und niemand ist da, der die Tränen der Mütter trocknet, Hitler aber belügt die, deren teuerstes Gut er geraubt und in den sinnlosen Tod getrieb an mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen Terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, ha die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich t hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne verteidigen? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigste ch das Leben hatten…” (Sprüche) Novalis: “Wahrhafte Anarchie ist das Zeugungselement der Religion. Aus der Vernichtung alles Positiven hebt sie ihr glorreiches Haupt al umtreibt, und von heiliger Musik getroffen und besänftigt zu ehemaligen Altären in bunter Vermischung treten, Werke des Friedens vornehmen und ein großes Friedensfest a eht. Obgleich wir wissen, daß die nationalsozialistische Macht militärisch gebrochen werden muß, suchen wir eine Erneuerung des schwerverwundeten deutschen Geistes vo was mit dem Nationalsozialismus zusammenhängt, aufgerissen werden. Für Hitler und seine Anhänger gibt es auf dieser Erde keine Strafe, die ihren Taten gerecht wäre. Ab er Minute noch nach diesen Scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre! Zu Ihrer Beruhigung möchten wir noch hinzufügen, daß die A Deutsche! Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen. Wie im Jahre 1918 versucht die deutsche Regierung alle Flugblatt V. Mit Genehmigung der Gedenkstätte Deutsche t führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß unendlich überschri elbe Schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? Wollt Ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie Eure Verführer? Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaß pät ist! Glaubt nicht der nationalsozialistischen Propaganda, die Euch den Bolschewistenschreck in die Glieder gejagt hat! Glaubt nicht, daß Deutschlands Heil mit dem Sieg d s der Ausgang dieses Krieges, der nie ein nationaler war? Der imperialistische Machtgedanke muß, von welcher Seite er auch kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemac uß im Keime erstickt werden. Das kommende Deutschland kann nur föderalistisch sein. Nur eine gesunde föderalistische Staatenordnung vermag heute noch das geschwäch utz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa. Unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die n gehetzt. Führer, wir danken dir! Es gärt im deutschen Volk: Wollen wir weiter einem Dilettanten das Schicksal unserer Armeen anvertrauen? Wollen wir den niedrigsten Ma das kostbarste Gut der Deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen hat. In einem Staat rücksichtsloser Knebelung jeder freien Meinungsäußerung s ie sie teuflischer und zugleich bornierter nicht gedacht werden kann, zieht ihre künftigen Parteibonzen auf Ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbe e Studentinnen haben an der Münchner Hochschule auf die Besudelung ihrer Ehre eine würdige Antwort gegeben, deutsche Studenten haben sich für ihre Kameradinnen einge gliederungen, in denen man uns politisch weiter mundtot halten will! Heraus aus den Hörsälen der SS-Unter- und -Oberführer und Parteikriecher! Es geht uns um wahre Wi die beiden herrlichen deutschen Worte bis zum Ekel ausgequetscht, abgedroschen, verdreht, wie es nur Dilettanten vermögen, die die höchsten Werte einer Nation vor die S pa angerichtet haben und täglich neu anrichten. Der deutsche Name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, , die Toten von Stalingrad beschwören uns! “Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen!” Unser Volk steht im Aufbruch gegen die Verknechtung Europas d MÜNCHEN DACHAU FÜSSEN LA ROSA BIANCA

description

Memoria di un progetto di formazione della Filca-Cisl di Brescia

Transcript of Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Page 1: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Flugblätter der Weissen rose. i nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen trieben ergebenen Herrscherclique “regieren” zu lassen. Flugblatt i. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche deutsche heute seiner regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans tageslicht treten? Wenn das deutsche Volk schon so in seinem tiefsten Wesen korrumpiert und zerfallen ist, daß es, ohne eine Hand zu regen, im leichtsinnigen Vertrauen auf eine fragwürdige gesetzmäßigkeit der geschichte das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich den freien Willen, preisgibt, die Freiheit des Menschen preisgibt, selbst mit einzugreifen in das rad der geschichte und es seiner vernünftigen entscheidung unterzuordnen - wenn die deutschen, so jeder individualität bar, schon so sehr zur geistlosen und feigen Masse geworden sind, dann, ja dann verdienen sie den untergang. goethe spricht von den deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem innersten gesogen und die nun ihres Kerns beraubt, bereit sind, sich in den untergang hetzen zu lassen. es scheint so - aber es ist nicht so; vielmehr hat man in langsamer, trügerischer, systematischer Vergewaltigung jeden einzelnen in ein geistiges gefängnis gesteckt, und erst als er darin gefesselt lag, wurde er sich des Verhängnisses bewußt. Wenige nur erkannten das drohende Verderben, und der lohn für ihr heroisches Mahnen war der tod. Über das schicksal dieser Menschen wird noch zu reden sein. Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die boten der rächenden nemesis unaufhaltsam näher und näher rücken, dann wird auch das letzte opfer sinnlos in den rachen des unersättlichen dämons geworfen sein. daher muß jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur bewußt in dieser letzten stunde sich wehren, soviel er kann, arbeiten wider die geißel der Menschheit, wider den Faschismus und jedes ihm ähnliche system des absoluten staates. leistet passiven Widerstand - Widerstand -, wo immer ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsma-schine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten städte ein trümmerhaufen sind, gleich Köln, und ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris eines untermenschen verblutet ist. Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige regierung verdient, die es erträgt! Aus Friedrich schiller, “die gesetzgebung des lykurgus und solon”: “…. gegen seinen eigenen Zweck gehalten, ist die gesetzgebung des lykurgus ein Meisterstück der staats- und Menschenkunde. er wollte einen mächtigen, in sich selbst gegründeten, unzer-störbaren staat; politische stärke und dauerhaftigkeit waren das Ziel, wonach er strebte, und dieses Ziel hat er so weit erreicht, als unter seinen umständen möglich war. Aber hält man den Zweck, welchen lykurgus sich vorsetzte, gegen den Zweck der Menschheit, so muß eine tiefe Mißbilligung an die stelle der bewunderung treten, die uns der erste flüchtige blick abgewonnen hat. Alles darf dem besten des staats zum opfer gebracht werden, nur dasjenige nicht, dem der staat selbst nur als ein Mittel dient. der staat selbst ist niemals Zweck, er ist nur wichtig als eine bedingung, unter welcher der Zweck der Menschheit erfüllt werden kann, und dieser Zweck der Menschheit ist kein anderer, als Ausbildung aller Kräfte des Menschen, Fortschreitung. Hindert eine staatsverfassung, daß alle Kräfte, die im Menschen liegen, sich entwickeln; hindert sie die Fortschreitung des geistes, so ist sie verwerflich und schädlich, sie mag übrigens noch so durchdacht und in ihrer Art noch so vollkommen sein. ihre dauerhaftigkeit selbst gereicht ihr alsdann viel mehr zum Vorwurf als zum ruhme - sie ist dann nur ein verlängertes Übel; je länger sie bestand hat, um so schädlicher ist sie. … Auf unkosten aller sittlichen gefühle wurde das politische Verdienst errungen und die Fähigkeit dazu ausgebildet. in sparta gab es keine eheliche liebe, keine Mutterliebe, keine kindliche liebe, keine Freundschaft es gab nichts als bürger, nichts als bürgerliche tugend. … ein staatsgesetz machte den spartanern die unmenschlichkeit gegen ihre sklaven zur Pflicht; in diesen unglücklichen schlachtopfern wurde die Menschheit beschimpft und mißhandelt. in dem spartanischen gesetzbuche selbst wurde der gefährliche grundsatz gepredigt, Menschen als Mittel und nicht als Zwecke zu betrachten dadurch wurden die grundfesten des naturrechts und der sittlichkeit gesetzmäßig eingerissen. … Welch schöneres schauspiel gibt der rauhe Krieger gaius Marcius in seinem lager vor rom, der rache und sieg aufopfert, weil er die tränen der Mutter nicht fließen sehen kann! … der staat (des lykurgus) könnte nur unter der einzigen bedingung fortdauern, wenn der geist des Volks stillstünde; er könnte sich also nur dadurch erhalten, daß er den höchsten und einzigen Zweck eines staates verfehlte.” Aus goethes “des epimenides erwachen”, zweiter Aufzug, vierter Auftritt: genien: doch was dem Abgrund kühn entstiegen, / Kann durch ein ehernes geschick / den halben Weltkreis übersiegen, / Zum Abgrund muß es doch zurück. / schon droht ein ungeheures bangen, / Vergebens wird er widerstehn! / und alle, die noch an ihm hangen, / sie müssen mit zu grunde gehn. // Hoffnung: nun begegn’ ich meinen braven, / die sich in der nacht versammelt, / um zu schweigen, nicht zu schlafen, / und das schöne Wort der Freiheit / Wird gelispelt und gestammelt, / bis in ungewohnter neuheit / Wir an unsrer tempel stufen / Wieder neu entzückt es rufen: / (Mit Überzeugung, laut:) / Freiheit! / (gemässigter:) / Freiheit! / (von allen seiten und enden echo:) / Freiheit! / Wir bitten sie, dieses blatt mit möglichst vielen durchschlä-gen abzuschreiben und weiterzuverteilen! Flugblätter der Weissen rose. ii Man kann sich mit dem nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist. es ist falsch, Flugblatt ii. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. wenn man von einer nationalsozialistischen Weltanschauung spricht, denn wenn es diese gäbe, müßte man versuchen, sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu bekämpfen - die Wirklichkeit aber bietet uns ein völlig anderes bild: schon in ihrem ersten Keim war diese bewegung auf den betrug des Mitmenschen angewiesen, schon damals war sie im innersten verfault und konnte sich nur durch die stete lüge retten. schreibt doch Hitler selbst in einer frühen Auflage “seines” buches (ein buch, das in dem übelsten deutsch geschrieben worden ist, das ich je gelesen habe; dennoch ist es von dem Volke der dichter und denker zur bibel erhoben worden): “Man glaubt nicht, wie man ein Volk betrügen muß, um es zu regieren.” Wenn sich nun am Anfang dieses Krebsgeschwür des deutschen Volkes noch nicht allzusehr bemerkbar gemacht hatte, so nur deshalb, weil noch gute Kräfte genug am Werk waren, es zurückzuhalten. Wie es aber größer und größer wurde und schließlich mittels einer letzten gemeinen Korruption zur Macht kam, das geschwür gleichsam aufbrach und den ganzen Körper besudelte, versteckte sich die Mehrzahl der früheren gegner, flüchtete die deutsche intelligenz in ein Kellerloch, um dort als nachtschattengewächs, dem licht und der sonne verborgen, allmählich zu ersticken. Jetzt stehen wir vor dem ende. Jetzt kommt es darauf an, sich gegenseitig wiederzufinden, aufzuklären von Mensch zu Mensch, immer daran zu denken und sich keine ruhe zu geben, bis auch der letzte von der äußersten notwendigkeit seines Kämpfens wider dieses system überzeugt ist. Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das land geht, wenn “es in der luft liegt”, wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses system abgeschüttelt werden. ein ende mit schrecken ist immer noch besser als ein schrecken ohne ende. es ist uns nicht gegeben, ein endgültiges urteil über den sinn unserer geschichte zu fällen. Aber wenn diese Katastrophe uns zum Heile dienen soll, so doch nur dadurch: durch das leid gereinigt zu werden, aus der tiefsten nacht heraus das licht zu ersehnen, sich aufzuraffen und endlich mitzuhelfen, das Joch abzuschütteln, das die Welt bedrückt. nicht über die Judenfrage wollen wir in diesem blatte schreiben, keine Verteidigungsrede verfassen - nein, nur als beispiel wollen wir die tatsache kurz anführen, die tatsache, daß seit der eroberung Polens dreihunderttausend Juden in diesem land auf bestialischste Art ermordet worden sind. Hier sehen wir das fürchterlichste Verbrechen an der Würde des Menschen, ein Verbrechen, dem sich kein ähnliches in der ganzen Menschengeschichte an die seite stellen kann. Auch die Juden sind doch Menschen - man mag sich zur Judenfrage stellen wie man will -, und an Menschen wurde solches verübt. Vielleicht sagt jemand, die Juden hätten ein solches schicksal verdient; diese behauptung wäre eine ungeheure Anmaßung; aber angenommen, es sagte jemand dies, wie stellt er sich dann zu der tatsache, daß die gesamte polnische adelige Jugend vernichtet worden ist (gebe gott, daß sie es noch nicht ist!)? Auf welche Art, fragen sie, ist solches geschehen? Alle männlichen sprößlinge aus adeligen geschlechtern zwischen 15 und 20 Jahren wurden in Konzentrationslager nach deutschland zur Zwangsarbeit, alle Mädchen gleichen Alters nach norwegen in die bordelle der ss verschleppt! Wozu wir dies ihnen alles erzählen, da sie es schon selber wissen, wenn nicht diese, so andere gleich schwere Verbrechen des fürchterlichen untermenschentums? Weil hier eine Frage berührt wird, die uns alle zutiefst angeht und allen zu denken geben muß. Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts all dieser scheußlichsten menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch? Kaum irgend jemand macht sich gedanken darüber. die tatsache wird als solche hinge-nommen und ad acta gelegt. und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und gelegenheit, weiterzutöten -, und diese tun es. sollte dies ein Zeichen dafür sein, daß die deutschen in ihren primitivsten menschlichen gefühlen verroht sind, daß keine saite in ihnen schrill aufschreit im Angesicht solcher taten, daß sie in einen tödlichen schlaf versunken sind, aus dem es kein erwachen mehr gibt, nie, niemals? es scheint so und ist es bestimmt, wenn der deutsche nicht endlich aus dieser dumpfheit auffährt, wenn er nicht protestiert, wo immer er nur kann, gegen diese Verbrecherclique, wenn er mit diesen Hunderttausenden von opfern nicht mitleidet. und nicht nur Mitleid muß er empfinden, nein, noch viel mehr: Mitschuld. denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunklen Menschen erst die Möglichkeit, so zu handeln, er leidet diese “regierung”, die eine so unendliche schuld auf sich geladen hat, ja, er ist doch selbst schuld daran, daß sie überhaupt entstehen konnte! ein jeder will sich von einer solchen Mitschuld freisprechen, ein jeder tut es und schläft dann wieder mit ruhigstem, bestem gewissen. Aber er kann sich nicht freisprechen, ein jeder ist schuldig, schuldig, schuldig! doch ist es noch nicht zu spät, diese abscheulichste aller Mißgeburten von regierungen aus der Welt zu schaffen, um nicht noch mehr schuld auf sich zu laden. Jetzt, da uns in den letzten Jahren die Augen vollkommen geöffnet worden sind, da wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, jetzt ist es allerhöchste Zeit, diese braune Horde auszurotten. bis zum Ausbruch des Krieges war der größte teil des deutschen Volkes geblendet, die nationalsozialisten zeigten sich nicht in ihrer wahren gestalt, doch jetzt, da man sie erkannt hat, muß es die einzige und höchste Pflicht, ja heiligste Pflicht eines jeden deutschen sein, diese bestien zu vertilgen. “der, des Verwaltung unauffällig ist, des Volk ist froh. der, des Verwaltung aufdringlich ist, des Volk ist gebrochen. elend, ach, ist es, worauf glück sich aufbaut. glück, ach, verschleiert nur elend. Wo soll das hinaus? das ende ist nicht abzusehen. das geordnete verkehrt sich in unordnung, das gute verkehrt sich in schlechtes. das Volk gerät in Verwirrung. ist es nicht so, täglich, seit langem? daher ist der Hohe Mensch rechteckig, aber er stößt nicht an, er ist kantig, aber verletzt nicht, er ist aufrecht, aber nicht schroff. er ist klar, aber will nicht glänzen.” lao-tse. “Wer unternimmt, das reich zu beherrschen und es nach seiner Willkür zu gestalten; ich sehe ihn sein Ziel nicht erreichen; das ist alles.” “das reich ist ein lebendiger organismus; es kann nicht gemacht werden, wahrlich! Wer daran machen will, verdirbt es, wer sich seiner bemächtigen will, verliert es.” daher: “Von den Wesen gehen manche vorauf, andere folgen ihnen, manche atmen warm, manche kalt, manche sind stark, manche schwach, manche erlangen Fülle, andere unterliegen.” “der Hohe Mensch daher läßt ab von Übertriebenheit, läßt ab von Überhebung, läßt ab von Übergriffen.” lao-tse. Wir bitten, diese schrift mit möglichst vielen durchschlägen abzuschreiben und weiterzuverteilen Flugblätter der Weissen rose. iii “salus publica suprema lex.” Alle idealen staatsformen sind utopien. ein staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, Flugblatt iii. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch. Aber es ist nicht zu vergessen, daß am Anfang einer jeden Kultur die Vorform des staates vorhanden war. die Familie ist so alt wie die Menschen selbst, und aus diesem anfänglichen Zusammensein hat sich der vernunftbegabte Mensch einen staat geschaffen, dessen grund die gerechtigkeit und dessen höchstes gesetz das Wohl Aller sein soll. der staat soll eine Analogie der göttlichen ordnung darstellen, und die höchste aller utopien, die civitas dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten endes nähern soll. Wir wollen hier nicht urteilen über die verschiedenen möglichen staatsformen, die demokratie, die konstitutionelle Monarchie, das Königtum usw. nur eines will eindeutig und klar herausgehoben werden: jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten staat, der die Freiheit des einzelnen als auch das Wohl der gesamtheit sichert. denn der Mensch soll nach gottes Willen frei und unabhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches glück in selbständigkeit und selbsttätigkeit zu erreichen suchen. unser heutiger “staat” aber ist die diktatur des bösen. “das wissen wir schon lange”, höre ich dich einwenden, “und wir haben es nicht nötig, daß uns dies hier noch einmal vorgehalten wird.” Aber, frage ich dich, wenn ihr das wißt, warum regt ihr euch nicht, warum duldet ihr, daß diese gewalthaber schritt für schritt offen und im verborgenen eine domäne eures rechts nach der anderen rauben, bis eines tages nichts, aber auch gar nichts übrigbleiben wird als ein mechanisiertes staatsgetriebe, kommandiert von Verbrechern und säufern? ist euer geist schon so sehr der Vergewaltigung unter-legen, daß ihr vergeßt, daß es nicht nur euer recht, sondern eure sittliche Pflicht ist, dieses system zu beseitigen? Wenn aber ein Mensch nicht mehr die Kraft aufbringt, sein recht zu fordern, dann muß er mit absoluter notwendigkeit untergehen. Wir würden es verdienen, in alle Welt verstreut zu werden wie der staub vor dem Winde, wenn wir uns in dieser zwölften stunde nicht aufrafften und endlich den Mut aufbrächten, der uns seither gefehlt hat. Verbergt nicht eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit. denn mit jedem tag, da ihr noch zögert, da ihr dieser Ausgeburt der Hölle nicht widersteht, wächst eure schuld gleich einer parabolischen Kurve höher und immer höher. Viele, vielleicht die meisten leser dieser blätter sind sich darüber nicht klar, wie sie einen Widerstand ausüben sollen. sie sehen keine Möglichkeiten. Wir wollen versuchen, ihnen zu zeigen, daß ein jeder in der lage ist, etwas beizutragen zum sturz dieses systems. nicht durch individualistische gegnerschaft, in der Art verbitterter einsiedler, wird es möglich werden, den boden für einen sturz dieser “regierung” reif zu machen oder gar den umsturz möglichst bald herbeizuführen, sondern nur durch die Zusammenarbeit vieler überzeugter, tatkräftiger Menschen, Menschen, die sich einig sind, mit welchen Mitteln sie ihr Ziel erreichen können. Wir haben keine reiche Auswahl an solchen Mitteln, nur ein einziges steht uns zur Verfügung - der passive Widerstand. der sinn und das Ziel des passiven Widerstandes ist, den nationalsozialismus zu Fall zu bringen, und in diesem Kampf ist vor keinem Weg, vor keiner tat zurückzuschrecken, mögen sie auf gebieten liegen, auf welchen sie auch wollen. An allen stellen muß der nationalsozialismus angegriffen werden, an denen er nur angreifbar ist. ein ende muß diesem unstaat möglichst bald bereitet werden - ein sieg des faschistischen deutschland in diesem Kriege hätte unabsehbare, fürchterliche Folgen. nicht der militärische sieg über den bolschewismus darf die erste sorge für jeden deutschen sein, sondern die niederlage der national-sozialisten. dies muß unbedingt an erster stelle stehen. die größere notwendigkeit dieser letzten Forderung werden wir ihnen in einem unserer nächsten blätter beweisen. und jetzt muß sich ein jeder entschiedene gegner des nationalsozialismus die Frage vorlegen: Wie kann er gegen den gegenwärtigen “staat” am wirksamsten ankämpfen, wie ihm die empfindlichsten schläge beibringen? durch den passiven Widerstand - zweifellos. es ist klar, daß wir unmöglich für jeden einzelnen richtlinien für sein Verhalten geben können, nur allgemein andeuten können wir, den Weg zur Verwirklichung muß jeder selber finden. sabotage in rüstungs- und kriegswichtigen betrieben, sabotage in allen Versammlungen, Kundgebungen, Festlichkeiten, organisationen, die durch die nationalsozialistische Partei ins leben gerufen werden. Verhinderung des reibungslosen Ablaufs der Kriegsmaschine (einer Maschine, die nur für einen Krieg arbeitet, der allein um die rettung und erhaltung der nationalsozialistischen Partei und ihrer diktatur geht). sabotage auf allen wissenschaftlichen und geistigen gebieten, die für eine Fortführung des gegenwärtigen Krieges tätig sind - sei es in universitäten, Hochschulen, laboratorien, Forschungsanstalten, technischen büros. sabotage in allen Veranstaltungen kultureller Art, die das “Ansehen” der Faschisten im Volke heben könnten. sabotage in allen Zweigen der bildenden Künste, die nur im geringsten im Zusammenhang mit dem nationalsozialismus stehen und ihm dienen. sabotage in allem schrifttum, allen Zeitungen, die im solde der “regierung” stehen, für ihre ideen, für die Verbreitung der braunen lüge kämpfen. opfert nicht einen Pfennig bei straßensammlungen (auch wenn sie unter dem deckmantel wohltätiger Zwecke durchgeführt werden). denn dies ist nur eine tarnung. in Wirklichkeit kommt das ergebnis weder dem roten Kreuz noch den notleidenden zugute. die regierung braucht dies geld nicht, ist auf diese sammlungen finanziell nicht angewiesen - die druckmaschinen laufen ja ununterbrochen und stellen jede belie-bige Menge Papiergeld her. das Volk muß aber dauernd in spannung gehalten werden, nie darf der druck der Kandare nachlassen! gebt nichts für die Metall-, spinnstoff- und andere sammlungen. sucht alle bekannten auch aus den unteren Volksschichten von der sinnlosigkeit einer Fortführung, von der Aussichtslosigkeit dieses Krieges, von der geistigen und wirtschaftlichen Versklavung durch den nationalsozialismus, von der Zerstörung aller sittlichen und religiösen Werte zu überzeugen und zum passiven Widerstand zu veranlassen! Aristoteles, “Über die Politik”: “… ferner gehört es” (zum Wesen der tyrannis), “dahin zu streben, daß ja nichts verborgen bleibe, was irgendein untertan spricht oder tut, sondern überall späher ihn belauschen, … ferner alle Welt miteinander zu verhetzen und Freunde mit Freunden zu verfeinden und das Volk mit den Vornehmen und die reichen unter sich. sodann gehört es zu solchen tyrannischen Maßregeln, die untertanen arm zu machen, damit die leibwache besoldet werden kann, und sie, mit der sorge um ihren täglichen erwerb beschäftigt, keine Zeit und Muße haben, Verschwörungen anzustiften… Ferner aber auch solche hohe einkommensteuern, wie die in syrakus auferlegten, denn unter dionysios hatten die bürger dieses staates in fünf Jahren glücklich ihr ganzes Vermögen in steuern ausgegeben. und auch beständig Kriege zu erregen, ist der tyrann geneigt…” bitte vervielfältigen und weitergeben! Flugblätter der Weissen rose. iV es ist eine alte Weisheit, die man Kindern immer wieder aufs neue predigt, daß, wer nicht hören will, fühlen muß. Flugblatt iV. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. ein kluges Kind wird sich aber die Finger nur einmal am heißen ofen verbrennen. in den vergangenen Wochen hatte Hitler sowohl in Afrika, als auch in rußland erfolge zu verzeichnen. die Folge davon war, daß der optimismus auf der einen, die bestürzung und der Pessimismus auf der anderen seite des Volkes mit einer der deutschen trägheit unvergleichlichen schnelligkeit anstieg. Allenthalben hörte man unter den gegnern Hitlers, also unter dem besseren teil des Volkes, Klagerufe, Worte der enttäuschung und der entmutigung, die nicht selten in dem Ausruf endigten: “sollte nun Hitler doch…?” indessen ist der deutsche Angriff auf ägypten zum stillstand gekommen, rommel muß in einer gefährlich exponierten lage verharren aber noch geht der Vormarsch im osten weiter. dieser scheinbare erfolg ist unter den grauenhaftesten opfern erkauft worden, so daß er schon nicht mehr als vorteilhaft bezeichnet werden kann. Wir warnen daher vor jedem optimismus. Wer hat die toten gezählt, Hitler oder goebbels - wohl keiner von beiden. täglich fallen in rußland tausende. es ist die Zeit der ernte, und der schnitter fährt mit vollem Zug in die reife saat. die trauer kehrt ein in die Hütten der Heimat und niemand ist da, der die tränen der Mütter trocknet, Hitler aber belügt die, deren teuerstes gut er geraubt und in den sinnlosen tod getrieben hat. Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhaftester Weise den namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des bösen, den gefallenen engel, den satan. sein Mund ist der stinkende rachen der Hölle, und seine Macht ist im grunde verworfen. Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. Hinter dem Konkreten, hinter dem sinnlich Wahrnehmbaren, hinter allen sachlichen, logischen Überlegungen steht das irrationale, d.i. der Kampf wider den dämon, wider den boten des Antichrists. Überall und zu allen Zeiten haben die dämonen im dunkeln gelauert auf die stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von gott auf Freiheit gegründete stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem druck des bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender geschwindigkeit - überall und zu allen Zeiten der höchsten not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den einzigen gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das böse ohne den wahren gott, er ist wie ein schiff ohne ruder, dem sturme preisgegeben, wie ein säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst. gibt es, so frage ich dich, der du ein Christ bist, gibt es in diesem ringen um die erhaltung deiner höchsten güter ein Zögern, ein spiel mit intrigen, ein Hinausschieben der entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um dich zu verteidigen? Hat dir nicht gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers. “ich wandte mich und sah an alles unrecht, das geschah unter der sonne; und siehe, da waren tränen derer, so unrecht litten und hatten keinen tröster; und die ihnen unrecht taten, waren so mächtig, daß sie keinen tröster haben konnten. da lobte ich die toten, die schon gestorben waren, mehr denn die lebendigen, die noch das leben hatten…” (sprüche) novalis: “Wahrhafte Anarchie ist das Zeugungselement der religion. Aus der Vernichtung alles Positiven hebt sie ihr glorreiches Haupt als neue Weltstifterin empor… Wenn europa wieder erwachen wollte, wenn ein staat der staaten, eine politische Wissenschaftslehre bevorstände! sollte etwa die Hierarchie… das Prinzip des staatenvereins sein?… es wird so lange blut über europa strömen, bis die nationen ihren fürchterlichen Wahnsinn gewahr werden, der sie im Kreis herumtreibt, und von heiliger Musik getroffen und besänftigt zu ehemaligen Altären in bunter Vermischung treten, Werke des Friedens vornehmen und ein großes Friedensfest auf den rauchenden Walstätten mit heißen tränen gefeiert wird. nur die religion kann eur-opa wieder aufwecken und das Völkerrecht sichern und die Christenheit mit neuer Herrlichkeit sichtbar auf erden in ihr friedenstiftendes Amt installieren.” Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Weiße rose nicht im solde einer ausländischen Macht steht. obgleich wir wissen, daß die nationalsozialistische Macht militärisch gebrochen werden muß, suchen wir eine erneuerung des schwerverwundeten deutschen geistes von innen her zu erreichen. dieser Wiedergeburt muß aber die klare erkenntnis aller schuld, die das deutsche Volk auf sich geladen hat, und ein rücksichtsloser Kampf gegen Hitler und seine allzuvielen Helfershelfer, Parteimitglieder, Quislinge usw. vorausgehen. Mit aller brutalität muß die Kluft zwischen dem besseren teil des Volkes und allem, was mit dem nationalsozialismus zusammenhängt, aufgerissen werden. Für Hitler und seine Anhänger gibt es auf dieser erde keine strafe, die ihren taten gerecht wäre. Aber aus liebe zu kommenden generationen muß nach beendigung des Krieges ein exempel statuiert werden, daß niemand auch nur die geringste lust je verspüren sollte, ähnliches aufs neue zu versuchen. Vergeßt auch nicht die kleinen schurken dieses systems, merkt euch die namen, auf daß keiner entkomme! es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach diesen scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre! Zu ihrer beruhigung möchten wir noch hinzufügen, daß die Adressen der leser der Weißen rose nirgendwo schriftlich niedergelegt sind. die Adressen sind willkürlich Adreßbüchern entnommen. Wir schweigen nicht, wir sind euer böses gewissen; die Weiße rose läßt euch keine ruhe! bitte vervielfältigen und weitersenden! Flugblätter der WiderstAndsbeWegung in deutsCHlAnd. Aufruf an alle deutsche! der Krieg geht seinem sicheren ende entgegen. Wie im Jahre 1918 versucht die deutsche regierung alle Flugblatt V. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. Aufmerksamkeit auf die wachsende u-boot-gefahr zu lenken, während im osten die Armeen unaufhörlich zurückströmen, im Westen die invasion erwartet wird. die rüstung Amerikas hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber heute schon übertrifft sie alles in der geschichte seither dagewesene. Mit mathematischer sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! seine und seiner Helfer schuld hat jedes Maß unendlich überschritten. die gerechte strafe rückt näher und näher! Was aber tut das deutsche Volk? es sieht nicht und es hört nicht. blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben. sieg um jeden Preis! haben sie auf ihre Fahne geschrieben. ich kämpfe bis zum letzten Mann, sagt Hitler - indes ist der Krieg bereits verloren. deutsche! Wollt ihr und eure Kinder dasselbe schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? Wollt ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie eure Verführer? sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein? nein! darum trennt euch von dem nationalsozialistischen untermenschentum! beweist durch die tat, daß ihr anders denkt! ein neuer befreiungskrieg bricht an. der bessere teil des Volkes kämpft auf unserer seite. Zerreißt den Mantel der gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt! entscheidet euch, ehe es zu spät ist! glaubt nicht der nationalsozialistischen Propaganda, die euch den bolschewistenschreck in die glieder gejagt hat! glaubt nicht, daß deutschlands Heil mit dem sieg des nationalsozialismus auf gedeih und Verderben verbunden sei! ein Verbrechertum kann keinen deutschen sieg erringen. trennt euch rechtzeitig von allem, was mit dem nationalsozialismus zusammenhängt! nachher wird ein schreckliches, aber gerechtes gericht kommen über die, so sich feig und unentschlossen verborgen hielten. Was lehrt uns der Ausgang dieses Krieges, der nie ein nationaler war? der imperialistische Machtgedanke muß, von welcher seite er auch kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemacht werden. ein einseitiger preußischer Militarismus darf nie mehr zur Macht gelangen. nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird. Jede zentralistische gewalt, wie sie der preußische staat in deutschland und europa auszuüben versucht hat, muß im Keime erstickt werden. das kommende deutschland kann nur föderalistisch sein. nur eine gesunde föderalistische staatenordnung vermag heute noch das geschwächte europa mit neuem leben zu erfüllen. die Arbeiterschaft muß durch einen vernünftigen sozialismus aus ihrem Zustand niedrigster sklaverei befreit werden. das truggebilde der autarken Wirtschaft muß in europa verschwinden. Jedes Volk, jeder einzelne hat ein recht auf die güter der Welt! Freiheit der rede, Freiheit des bekenntnisses, schutz des einzelnen bürgers vor der Willkür verbrecherischer gewaltstaaten, das sind die grundlagen des neuen europa. unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die Flugblätter! KoMMilitoninnen! KoMMilitonen! erschüttert steht unser Volk vor dem untergang der Männer von stalingrad. Flugblatt Vi. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. dreihundertdreißigtausend deutsche Männer hat die geniale strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in tod und Verderben gehetzt. Führer, wir danken dir! es gärt im deutschen Volk: Wollen wir weiter einem dilettanten das schicksal unserer Armeen anvertrauen? Wollen wir den niedrigsten Machtinstinkten einer Parteiclique den rest unserer deutschen Jugend opfern? nimmermehr! der tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten tyrannis, die unser Volk je erduldet hat. im namen des ganzen deutschen Volkes fordern wir vom staat Adolf Hitlers die persönliche Freiheit, das kostbarste gut der deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen hat. in einem staat rücksichtsloser Knebelung jeder freien Meinungsäußerung sind wir aufgewachsen. HJ, sA und ss haben uns in den fruchtbarsten bildungsjahren un-seres lebens zu uniformieren, zu revolutionieren, zu narkotisieren versucht. “Weltanschauliche schulung” hieß die verächtliche Methode, das aufkeimende selbstdenken und selbstwerten in einem nebel leerer Phrasen zu ersticken. eine Führerauslese, wie sie teuflischer und zugleich bornierter nicht gedacht werden kann, zieht ihre künftigen Parteibonzen auf ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern und Mordbuben heran, zur blinden, stupiden Führergefolgschaft. Wir “Arbeiter des geistes” wären gerade recht, dieser neuen Herrenschicht den Knüppel zu machen. Frontkämpfer werden von studentenführern und gauleiteraspiranten wie schulbuben gemaßregelt, gauleiter greifen mit geilen späßen den studentinnen an die ehre. deutsche studentinnen haben an der Münchner Hochschule auf die besudelung ihrer ehre eine würdige Antwort gegeben, deutsche studenten haben sich für ihre Kameradinnen eingesetzt und standgehalten. das ist ein Anfang zur erkämpfung unserer freien selbstbestim-mung, ohne die geistige Werte nicht geschaffen werden können. unser dank gilt den tapferen Kameradinnen und Kameraden, die mit leuchtendem beispiel vorangegangen sind! es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei! Heraus aus den Parteigliederungen, in denen man uns politisch weiter mundtot halten will! Heraus aus den Hörsälen der ss-unter- und -oberführer und Parteikriecher! es geht uns um wahre Wissenschaft und echte geistesfreiheit! Kein drohmittel kann uns schrecken, auch nicht die schließung unserer Hochschulen. es gilt den Kampf jedes einzelnen von uns um unsere Zukunft, unsere Freiheit und ehre in einem seiner sittlichen Verantwortung bewußten staatswesen. Freiheit und ehre! Zehn lange Jahre haben Hitler und seine genossen die beiden herrlichen deutschen Worte bis zum ekel ausgequetscht, abgedroschen, verdreht, wie es nur dilettanten vermögen, die die höchsten Werte einer nation vor die säue werfen. Was ihnen Freiheit und ehre gilt, das haben sie in zehn Jahren der Zerstörung aller materiellen und geistigen Freiheit, aller sittlichen substanz im deutschen Volk genugsam gezeigt. Auch dem dümmsten deutschen hat das furchtbare blutbad die Augen geöffnet, das sie im namen von Freiheit und ehre der deutschen nation in ganz europa angerichtet haben und täglich neu anrichten. der deutsche name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, ihre Peiniger zerschmettert und ein neues geistiges europa aufrichtet. studentinnen! stu-denten! Auf uns sieht das deutsche Volk! Von uns erwartet es, wie 1813 die brechung des napoleonischen, so 1943 die brechung des nationalsozialistischen terrors aus der Macht des geistes. beresina und stalingrad flammen im osten auf, die toten von stalingrad beschwören uns! “Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen!” unser Volk steht im Aufbruch gegen die Verknechtung europas durch den nationalsozialismus, im neuen gläubigen durchbruch von Freiheit und ehre!

mÜnchendachaufÜssen

La ROsaBIanca

progettodellafilca-cislbrescia

Page 2: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Flugblätter der Weissen rose. i nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen trieben ergebenen Herrscherclique “regieren” zu lassen. Flugblatt i. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche deutsche heute seiner regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans tageslicht treten? Wenn das deutsche Volk schon so in seinem tiefsten Wesen korrumpiert und zerfallen ist, daß es, ohne eine Hand zu regen, im leichtsinnigen Vertrauen auf eine fragwürdige gesetzmäßigkeit der geschichte das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich den freien Willen, preisgibt, die Freiheit des Menschen preisgibt, selbst mit einzugreifen in das rad der geschichte und es seiner vernünftigen entscheidung unterzuordnen - wenn die deutschen, so jeder individualität bar, schon so sehr zur geistlosen und feigen Masse geworden sind, dann, ja dann verdienen sie den untergang. goethe spricht von den deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem innersten gesogen und die nun ihres Kerns beraubt, bereit sind, sich in den untergang hetzen zu lassen. es scheint so - aber es ist nicht so; vielmehr hat man in langsamer, trügerischer, systematischer Vergewaltigung jeden einzelnen in ein geistiges gefängnis gesteckt, und erst als er darin gefesselt lag, wurde er sich des Verhängnisses bewußt. Wenige nur erkannten das drohende Verderben, und der lohn für ihr heroisches Mahnen war der tod. Über das schicksal dieser Menschen wird noch zu reden sein. Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die boten der rächenden nemesis unaufhaltsam näher und näher rücken, dann wird auch das letzte opfer sinnlos in den rachen des unersättlichen dämons geworfen sein. daher muß jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur bewußt in dieser letzten stunde sich wehren, soviel er kann, arbeiten wider die geißel der Menschheit, wider den Faschismus und jedes ihm ähnliche system des absoluten staates. leistet passiven Widerstand - Widerstand -, wo immer ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsma-schine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten städte ein trümmerhaufen sind, gleich Köln, und ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris eines untermenschen verblutet ist. Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige regierung verdient, die es erträgt! Aus Friedrich schiller, “die gesetzgebung des lykurgus und solon”: “…. gegen seinen eigenen Zweck gehalten, ist die gesetzgebung des lykurgus ein Meisterstück der staats- und Menschenkunde. er wollte einen mächtigen, in sich selbst gegründeten, unzer-störbaren staat; politische stärke und dauerhaftigkeit waren das Ziel, wonach er strebte, und dieses Ziel hat er so weit erreicht, als unter seinen umständen möglich war. Aber hält man den Zweck, welchen lykurgus sich vorsetzte, gegen den Zweck der Menschheit, so muß eine tiefe Mißbilligung an die stelle der bewunderung treten, die uns der erste flüchtige blick abgewonnen hat. Alles darf dem besten des staats zum opfer gebracht werden, nur dasjenige nicht, dem der staat selbst nur als ein Mittel dient. der staat selbst ist niemals Zweck, er ist nur wichtig als eine bedingung, unter welcher der Zweck der Menschheit erfüllt werden kann, und dieser Zweck der Menschheit ist kein anderer, als Ausbildung aller Kräfte des Menschen, Fortschreitung. Hindert eine staatsverfassung, daß alle Kräfte, die im Menschen liegen, sich entwickeln; hindert sie die Fortschreitung des geistes, so ist sie verwerflich und schädlich, sie mag übrigens noch so durchdacht und in ihrer Art noch so vollkommen sein. ihre dauerhaftigkeit selbst gereicht ihr alsdann viel mehr zum Vorwurf als zum ruhme - sie ist dann nur ein verlängertes Übel; je länger sie bestand hat, um so schädlicher ist sie. … Auf unkosten aller sittlichen gefühle wurde das politische Verdienst errungen und die Fähigkeit dazu ausgebildet. in sparta gab es keine eheliche liebe, keine Mutterliebe, keine kindliche liebe, keine Freundschaft es gab nichts als bürger, nichts als bürgerliche tugend. … ein staatsgesetz machte den spartanern die unmenschlichkeit gegen ihre sklaven zur Pflicht; in diesen unglücklichen schlachtopfern wurde die Menschheit beschimpft und mißhandelt. in dem spartanischen gesetzbuche selbst wurde der gefährliche grundsatz gepredigt, Menschen als Mittel und nicht als Zwecke zu betrachten dadurch wurden die grundfesten des naturrechts und der sittlichkeit gesetzmäßig eingerissen. … Welch schöneres schauspiel gibt der rauhe Krieger gaius Marcius in seinem lager vor rom, der rache und sieg aufopfert, weil er die tränen der Mutter nicht fließen sehen kann! … der staat (des lykurgus) könnte nur unter der einzigen bedingung fortdauern, wenn der geist des Volks stillstünde; er könnte sich also nur dadurch erhalten, daß er den höchsten und einzigen Zweck eines staates verfehlte.” Aus goethes “des epimenides erwachen”, zweiter Aufzug, vierter Auftritt: genien: doch was dem Abgrund kühn entstiegen, / Kann durch ein ehernes geschick / den halben Weltkreis übersiegen, / Zum Abgrund muß es doch zurück. / schon droht ein ungeheures bangen, / Vergebens wird er widerstehn! / und alle, die noch an ihm hangen, / sie müssen mit zu grunde gehn. // Hoffnung: nun begegn’ ich meinen braven, / die sich in der nacht versammelt, / um zu schweigen, nicht zu schlafen, / und das schöne Wort der Freiheit / Wird gelispelt und gestammelt, / bis in ungewohnter neuheit / Wir an unsrer tempel stufen / Wieder neu entzückt es rufen: / (Mit Überzeugung, laut:) / Freiheit! / (gemässigter:) / Freiheit! / (von allen seiten und enden echo:) / Freiheit! / Wir bitten sie, dieses blatt mit möglichst vielen durchschlä-gen abzuschreiben und weiterzuverteilen! Flugblätter der Weissen rose. ii Man kann sich mit dem nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist. es ist falsch, Flugblatt ii. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. wenn man von einer nationalsozialistischen Weltanschauung spricht, denn wenn es diese gäbe, müßte man versuchen, sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu bekämpfen - die Wirklichkeit aber bietet uns ein völlig anderes bild: schon in ihrem ersten Keim war diese bewegung auf den betrug des Mitmenschen angewiesen, schon damals war sie im innersten verfault und konnte sich nur durch die stete lüge retten. schreibt doch Hitler selbst in einer frühen Auflage “seines” buches (ein buch, das in dem übelsten deutsch geschrieben worden ist, das ich je gelesen habe; dennoch ist es von dem Volke der dichter und denker zur bibel erhoben worden): “Man glaubt nicht, wie man ein Volk betrügen muß, um es zu regieren.” Wenn sich nun am Anfang dieses Krebsgeschwür des deutschen Volkes noch nicht allzusehr bemerkbar gemacht hatte, so nur deshalb, weil noch gute Kräfte genug am Werk waren, es zurückzuhalten. Wie es aber größer und größer wurde und schließlich mittels einer letzten gemeinen Korruption zur Macht kam, das geschwür gleichsam aufbrach und den ganzen Körper besudelte, versteckte sich die Mehrzahl der früheren gegner, flüchtete die deutsche intelligenz in ein Kellerloch, um dort als nachtschattengewächs, dem licht und der sonne verborgen, allmählich zu ersticken. Jetzt stehen wir vor dem ende. Jetzt kommt es darauf an, sich gegenseitig wiederzufinden, aufzuklären von Mensch zu Mensch, immer daran zu denken und sich keine ruhe zu geben, bis auch der letzte von der äußersten notwendigkeit seines Kämpfens wider dieses system überzeugt ist. Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das land geht, wenn “es in der luft liegt”, wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses system abgeschüttelt werden. ein ende mit schrecken ist immer noch besser als ein schrecken ohne ende. es ist uns nicht gegeben, ein endgültiges urteil über den sinn unserer geschichte zu fällen. Aber wenn diese Katastrophe uns zum Heile dienen soll, so doch nur dadurch: durch das leid gereinigt zu werden, aus der tiefsten nacht heraus das licht zu ersehnen, sich aufzuraffen und endlich mitzuhelfen, das Joch abzuschütteln, das die Welt bedrückt. nicht über die Judenfrage wollen wir in diesem blatte schreiben, keine Verteidigungsrede verfassen - nein, nur als beispiel wollen wir die tatsache kurz anführen, die tatsache, daß seit der eroberung Polens dreihunderttausend Juden in diesem land auf bestialischste Art ermordet worden sind. Hier sehen wir das fürchterlichste Verbrechen an der Würde des Menschen, ein Verbrechen, dem sich kein ähnliches in der ganzen Menschengeschichte an die seite stellen kann. Auch die Juden sind doch Menschen - man mag sich zur Judenfrage stellen wie man will -, und an Menschen wurde solches verübt. Vielleicht sagt jemand, die Juden hätten ein solches schicksal verdient; diese behauptung wäre eine ungeheure Anmaßung; aber angenommen, es sagte jemand dies, wie stellt er sich dann zu der tatsache, daß die gesamte polnische adelige Jugend vernichtet worden ist (gebe gott, daß sie es noch nicht ist!)? Auf welche Art, fragen sie, ist solches geschehen? Alle männlichen sprößlinge aus adeligen geschlechtern zwischen 15 und 20 Jahren wurden in Konzentrationslager nach deutschland zur Zwangsarbeit, alle Mädchen gleichen Alters nach norwegen in die bordelle der ss verschleppt! Wozu wir dies ihnen alles erzählen, da sie es schon selber wissen, wenn nicht diese, so andere gleich schwere Verbrechen des fürchterlichen untermenschentums? Weil hier eine Frage berührt wird, die uns alle zutiefst angeht und allen zu denken geben muß. Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts all dieser scheußlichsten menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch? Kaum irgend jemand macht sich gedanken darüber. die tatsache wird als solche hinge-nommen und ad acta gelegt. und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und gelegenheit, weiterzutöten -, und diese tun es. sollte dies ein Zeichen dafür sein, daß die deutschen in ihren primitivsten menschlichen gefühlen verroht sind, daß keine saite in ihnen schrill aufschreit im Angesicht solcher taten, daß sie in einen tödlichen schlaf versunken sind, aus dem es kein erwachen mehr gibt, nie, niemals? es scheint so und ist es bestimmt, wenn der deutsche nicht endlich aus dieser dumpfheit auffährt, wenn er nicht protestiert, wo immer er nur kann, gegen diese Verbrecherclique, wenn er mit diesen Hunderttausenden von opfern nicht mitleidet. und nicht nur Mitleid muß er empfinden, nein, noch viel mehr: Mitschuld. denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunklen Menschen erst die Möglichkeit, so zu handeln, er leidet diese “regierung”, die eine so unendliche schuld auf sich geladen hat, ja, er ist doch selbst schuld daran, daß sie überhaupt entstehen konnte! ein jeder will sich von einer solchen Mitschuld freisprechen, ein jeder tut es und schläft dann wieder mit ruhigstem, bestem gewissen. Aber er kann sich nicht freisprechen, ein jeder ist schuldig, schuldig, schuldig! doch ist es noch nicht zu spät, diese abscheulichste aller Mißgeburten von regierungen aus der Welt zu schaffen, um nicht noch mehr schuld auf sich zu laden. Jetzt, da uns in den letzten Jahren die Augen vollkommen geöffnet worden sind, da wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, jetzt ist es allerhöchste Zeit, diese braune Horde auszurotten. bis zum Ausbruch des Krieges war der größte teil des deutschen Volkes geblendet, die nationalsozialisten zeigten sich nicht in ihrer wahren gestalt, doch jetzt, da man sie erkannt hat, muß es die einzige und höchste Pflicht, ja heiligste Pflicht eines jeden deutschen sein, diese bestien zu vertilgen. “der, des Verwaltung unauffällig ist, des Volk ist froh. der, des Verwaltung aufdringlich ist, des Volk ist gebrochen. elend, ach, ist es, worauf glück sich aufbaut. glück, ach, verschleiert nur elend. Wo soll das hinaus? das ende ist nicht abzusehen. das geordnete verkehrt sich in unordnung, das gute verkehrt sich in schlechtes. das Volk gerät in Verwirrung. ist es nicht so, täglich, seit langem? daher ist der Hohe Mensch rechteckig, aber er stößt nicht an, er ist kantig, aber verletzt nicht, er ist aufrecht, aber nicht schroff. er ist klar, aber will nicht glänzen.” lao-tse. “Wer unternimmt, das reich zu beherrschen und es nach seiner Willkür zu gestalten; ich sehe ihn sein Ziel nicht erreichen; das ist alles.” “das reich ist ein lebendiger organismus; es kann nicht gemacht werden, wahrlich! Wer daran machen will, verdirbt es, wer sich seiner bemächtigen will, verliert es.” daher: “Von den Wesen gehen manche vorauf, andere folgen ihnen, manche atmen warm, manche kalt, manche sind stark, manche schwach, manche erlangen Fülle, andere unterliegen.” “der Hohe Mensch daher läßt ab von Übertriebenheit, läßt ab von Überhebung, läßt ab von Übergriffen.” lao-tse. Wir bitten, diese schrift mit möglichst vielen durchschlägen abzuschreiben und weiterzuverteilen Flugblätter der Weissen rose. iii “salus publica suprema lex.” Alle idealen staatsformen sind utopien. ein staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, Flugblatt iii. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch. Aber es ist nicht zu vergessen, daß am Anfang einer jeden Kultur die Vorform des staates vorhanden war. die Familie ist so alt wie die Menschen selbst, und aus diesem anfänglichen Zusammensein hat sich der vernunftbegabte Mensch einen staat geschaffen, dessen grund die gerechtigkeit und dessen höchstes gesetz das Wohl Aller sein soll. der staat soll eine Analogie der göttlichen ordnung darstellen, und die höchste aller utopien, die civitas dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten endes nähern soll. Wir wollen hier nicht urteilen über die verschiedenen möglichen staatsformen, die demokratie, die konstitutionelle Monarchie, das Königtum usw. nur eines will eindeutig und klar herausgehoben werden: jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten staat, der die Freiheit des einzelnen als auch das Wohl der gesamtheit sichert. denn der Mensch soll nach gottes Willen frei und unabhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches glück in selbständigkeit und selbsttätigkeit zu erreichen suchen. unser heutiger “staat” aber ist die diktatur des bösen. “das wissen wir schon lange”, höre ich dich einwenden, “und wir haben es nicht nötig, daß uns dies hier noch einmal vorgehalten wird.” Aber, frage ich dich, wenn ihr das wißt, warum regt ihr euch nicht, warum duldet ihr, daß diese gewalthaber schritt für schritt offen und im verborgenen eine domäne eures rechts nach der anderen rauben, bis eines tages nichts, aber auch gar nichts übrigbleiben wird als ein mechanisiertes staatsgetriebe, kommandiert von Verbrechern und säufern? ist euer geist schon so sehr der Vergewaltigung unter-legen, daß ihr vergeßt, daß es nicht nur euer recht, sondern eure sittliche Pflicht ist, dieses system zu beseitigen? Wenn aber ein Mensch nicht mehr die Kraft aufbringt, sein recht zu fordern, dann muß er mit absoluter notwendigkeit untergehen. Wir würden es verdienen, in alle Welt verstreut zu werden wie der staub vor dem Winde, wenn wir uns in dieser zwölften stunde nicht aufrafften und endlich den Mut aufbrächten, der uns seither gefehlt hat. Verbergt nicht eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit. denn mit jedem tag, da ihr noch zögert, da ihr dieser Ausgeburt der Hölle nicht widersteht, wächst eure schuld gleich einer parabolischen Kurve höher und immer höher. Viele, vielleicht die meisten leser dieser blätter sind sich darüber nicht klar, wie sie einen Widerstand ausüben sollen. sie sehen keine Möglichkeiten. Wir wollen versuchen, ihnen zu zeigen, daß ein jeder in der lage ist, etwas beizutragen zum sturz dieses systems. nicht durch individualistische gegnerschaft, in der Art verbitterter einsiedler, wird es möglich werden, den boden für einen sturz dieser “regierung” reif zu machen oder gar den umsturz möglichst bald herbeizuführen, sondern nur durch die Zusammenarbeit vieler überzeugter, tatkräftiger Menschen, Menschen, die sich einig sind, mit welchen Mitteln sie ihr Ziel erreichen können. Wir haben keine reiche Auswahl an solchen Mitteln, nur ein einziges steht uns zur Verfügung - der passive Widerstand. der sinn und das Ziel des passiven Widerstandes ist, den nationalsozialismus zu Fall zu bringen, und in diesem Kampf ist vor keinem Weg, vor keiner tat zurückzuschrecken, mögen sie auf gebieten liegen, auf welchen sie auch wollen. An allen stellen muß der nationalsozialismus angegriffen werden, an denen er nur angreifbar ist. ein ende muß diesem unstaat möglichst bald bereitet werden - ein sieg des faschistischen deutschland in diesem Kriege hätte unabsehbare, fürchterliche Folgen. nicht der militärische sieg über den bolschewismus darf die erste sorge für jeden deutschen sein, sondern die niederlage der national-sozialisten. dies muß unbedingt an erster stelle stehen. die größere notwendigkeit dieser letzten Forderung werden wir ihnen in einem unserer nächsten blätter beweisen. und jetzt muß sich ein jeder entschiedene gegner des nationalsozialismus die Frage vorlegen: Wie kann er gegen den gegenwärtigen “staat” am wirksamsten ankämpfen, wie ihm die empfindlichsten schläge beibringen? durch den passiven Widerstand - zweifellos. es ist klar, daß wir unmöglich für jeden einzelnen richtlinien für sein Verhalten geben können, nur allgemein andeuten können wir, den Weg zur Verwirklichung muß jeder selber finden. sabotage in rüstungs- und kriegswichtigen betrieben, sabotage in allen Versammlungen, Kundgebungen, Festlichkeiten, organisationen, die durch die nationalsozialistische Partei ins leben gerufen werden. Verhinderung des reibungslosen Ablaufs der Kriegsmaschine (einer Maschine, die nur für einen Krieg arbeitet, der allein um die rettung und erhaltung der nationalsozialistischen Partei und ihrer diktatur geht). sabotage auf allen wissenschaftlichen und geistigen gebieten, die für eine Fortführung des gegenwärtigen Krieges tätig sind - sei es in universitäten, Hochschulen, laboratorien, Forschungsanstalten, technischen büros. sabotage in allen Veranstaltungen kultureller Art, die das “Ansehen” der Faschisten im Volke heben könnten. sabotage in allen Zweigen der bildenden Künste, die nur im geringsten im Zusammenhang mit dem nationalsozialismus stehen und ihm dienen. sabotage in allem schrifttum, allen Zeitungen, die im solde der “regierung” stehen, für ihre ideen, für die Verbreitung der braunen lüge kämpfen. opfert nicht einen Pfennig bei straßensammlungen (auch wenn sie unter dem deckmantel wohltätiger Zwecke durchgeführt werden). denn dies ist nur eine tarnung. in Wirklichkeit kommt das ergebnis weder dem roten Kreuz noch den notleidenden zugute. die regierung braucht dies geld nicht, ist auf diese sammlungen finanziell nicht angewiesen - die druckmaschinen laufen ja ununterbrochen und stellen jede belie-bige Menge Papiergeld her. das Volk muß aber dauernd in spannung gehalten werden, nie darf der druck der Kandare nachlassen! gebt nichts für die Metall-, spinnstoff- und andere sammlungen. sucht alle bekannten auch aus den unteren Volksschichten von der sinnlosigkeit einer Fortführung, von der Aussichtslosigkeit dieses Krieges, von der geistigen und wirtschaftlichen Versklavung durch den nationalsozialismus, von der Zerstörung aller sittlichen und religiösen Werte zu überzeugen und zum passiven Widerstand zu veranlassen! Aristoteles, “Über die Politik”: “… ferner gehört es” (zum Wesen der tyrannis), “dahin zu streben, daß ja nichts verborgen bleibe, was irgendein untertan spricht oder tut, sondern überall späher ihn belauschen, … ferner alle Welt miteinander zu verhetzen und Freunde mit Freunden zu verfeinden und das Volk mit den Vornehmen und die reichen unter sich. sodann gehört es zu solchen tyrannischen Maßregeln, die untertanen arm zu machen, damit die leibwache besoldet werden kann, und sie, mit der sorge um ihren täglichen erwerb beschäftigt, keine Zeit und Muße haben, Verschwörungen anzustiften… Ferner aber auch solche hohe einkommensteuern, wie die in syrakus auferlegten, denn unter dionysios hatten die bürger dieses staates in fünf Jahren glücklich ihr ganzes Vermögen in steuern ausgegeben. und auch beständig Kriege zu erregen, ist der tyrann geneigt…” bitte vervielfältigen und weitergeben! Flugblätter der Weissen rose. iV es ist eine alte Weisheit, die man Kindern immer wieder aufs neue predigt, daß, wer nicht hören will, fühlen muß. Flugblatt iV. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. ein kluges Kind wird sich aber die Finger nur einmal am heißen ofen verbrennen. in den vergangenen Wochen hatte Hitler sowohl in Afrika, als auch in rußland erfolge zu verzeichnen. die Folge davon war, daß der optimismus auf der einen, die bestürzung und der Pessimismus auf der anderen seite des Volkes mit einer der deutschen trägheit unvergleichlichen schnelligkeit anstieg. Allenthalben hörte man unter den gegnern Hitlers, also unter dem besseren teil des Volkes, Klagerufe, Worte der enttäuschung und der entmutigung, die nicht selten in dem Ausruf endigten: “sollte nun Hitler doch…?” indessen ist der deutsche Angriff auf ägypten zum stillstand gekommen, rommel muß in einer gefährlich exponierten lage verharren aber noch geht der Vormarsch im osten weiter. dieser scheinbare erfolg ist unter den grauenhaftesten opfern erkauft worden, so daß er schon nicht mehr als vorteilhaft bezeichnet werden kann. Wir warnen daher vor jedem optimismus. Wer hat die toten gezählt, Hitler oder goebbels - wohl keiner von beiden. täglich fallen in rußland tausende. es ist die Zeit der ernte, und der schnitter fährt mit vollem Zug in die reife saat. die trauer kehrt ein in die Hütten der Heimat und niemand ist da, der die tränen der Mütter trocknet, Hitler aber belügt die, deren teuerstes gut er geraubt und in den sinnlosen tod getrieben hat. Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhaftester Weise den namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des bösen, den gefallenen engel, den satan. sein Mund ist der stinkende rachen der Hölle, und seine Macht ist im grunde verworfen. Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. Hinter dem Konkreten, hinter dem sinnlich Wahrnehmbaren, hinter allen sachlichen, logischen Überlegungen steht das irrationale, d.i. der Kampf wider den dämon, wider den boten des Antichrists. Überall und zu allen Zeiten haben die dämonen im dunkeln gelauert auf die stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von gott auf Freiheit gegründete stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem druck des bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender geschwindigkeit - überall und zu allen Zeiten der höchsten not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den einzigen gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das böse ohne den wahren gott, er ist wie ein schiff ohne ruder, dem sturme preisgegeben, wie ein säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst. gibt es, so frage ich dich, der du ein Christ bist, gibt es in diesem ringen um die erhaltung deiner höchsten güter ein Zögern, ein spiel mit intrigen, ein Hinausschieben der entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um dich zu verteidigen? Hat dir nicht gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers. “ich wandte mich und sah an alles unrecht, das geschah unter der sonne; und siehe, da waren tränen derer, so unrecht litten und hatten keinen tröster; und die ihnen unrecht taten, waren so mächtig, daß sie keinen tröster haben konnten. da lobte ich die toten, die schon gestorben waren, mehr denn die lebendigen, die noch das leben hatten…” (sprüche) novalis: “Wahrhafte Anarchie ist das Zeugungselement der religion. Aus der Vernichtung alles Positiven hebt sie ihr glorreiches Haupt als neue Weltstifterin empor… Wenn europa wieder erwachen wollte, wenn ein staat der staaten, eine politische Wissenschaftslehre bevorstände! sollte etwa die Hierarchie… das Prinzip des staatenvereins sein?… es wird so lange blut über europa strömen, bis die nationen ihren fürchterlichen Wahnsinn gewahr werden, der sie im Kreis herumtreibt, und von heiliger Musik getroffen und besänftigt zu ehemaligen Altären in bunter Vermischung treten, Werke des Friedens vornehmen und ein großes Friedensfest auf den rauchenden Walstätten mit heißen tränen gefeiert wird. nur die religion kann eur-opa wieder aufwecken und das Völkerrecht sichern und die Christenheit mit neuer Herrlichkeit sichtbar auf erden in ihr friedenstiftendes Amt installieren.” Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Weiße rose nicht im solde einer ausländischen Macht steht. obgleich wir wissen, daß die nationalsozialistische Macht militärisch gebrochen werden muß, suchen wir eine erneuerung des schwerverwundeten deutschen geistes von innen her zu erreichen. dieser Wiedergeburt muß aber die klare erkenntnis aller schuld, die das deutsche Volk auf sich geladen hat, und ein rücksichtsloser Kampf gegen Hitler und seine allzuvielen Helfershelfer, Parteimitglieder, Quislinge usw. vorausgehen. Mit aller brutalität muß die Kluft zwischen dem besseren teil des Volkes und allem, was mit dem nationalsozialismus zusammenhängt, aufgerissen werden. Für Hitler und seine Anhänger gibt es auf dieser erde keine strafe, die ihren taten gerecht wäre. Aber aus liebe zu kommenden generationen muß nach beendigung des Krieges ein exempel statuiert werden, daß niemand auch nur die geringste lust je verspüren sollte, ähnliches aufs neue zu versuchen. Vergeßt auch nicht die kleinen schurken dieses systems, merkt euch die namen, auf daß keiner entkomme! es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach diesen scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre! Zu ihrer beruhigung möchten wir noch hinzufügen, daß die Adressen der leser der Weißen rose nirgendwo schriftlich niedergelegt sind. die Adressen sind willkürlich Adreßbüchern entnommen. Wir schweigen nicht, wir sind euer böses gewissen; die Weiße rose läßt euch keine ruhe! bitte vervielfältigen und weitersenden! Flugblätter der WiderstAndsbeWegung in deutsCHlAnd. Aufruf an alle deutsche! der Krieg geht seinem sicheren ende entgegen. Wie im Jahre 1918 versucht die deutsche regierung alle Flugblatt V. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. Aufmerksamkeit auf die wachsende u-boot-gefahr zu lenken, während im osten die Armeen unaufhörlich zurückströmen, im Westen die invasion erwartet wird. die rüstung Amerikas hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber heute schon übertrifft sie alles in der geschichte seither dagewesene. Mit mathematischer sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! seine und seiner Helfer schuld hat jedes Maß unendlich überschritten. die gerechte strafe rückt näher und näher! Was aber tut das deutsche Volk? es sieht nicht und es hört nicht. blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben. sieg um jeden Preis! haben sie auf ihre Fahne geschrieben. ich kämpfe bis zum letzten Mann, sagt Hitler - indes ist der Krieg bereits verloren. deutsche! Wollt ihr und eure Kinder dasselbe schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? Wollt ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie eure Verführer? sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein? nein! darum trennt euch von dem nationalsozialistischen untermenschentum! beweist durch die tat, daß ihr anders denkt! ein neuer befreiungskrieg bricht an. der bessere teil des Volkes kämpft auf unserer seite. Zerreißt den Mantel der gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt! entscheidet euch, ehe es zu spät ist! glaubt nicht der nationalsozialistischen Propaganda, die euch den bolschewistenschreck in die glieder gejagt hat! glaubt nicht, daß deutschlands Heil mit dem sieg des nationalsozialismus auf gedeih und Verderben verbunden sei! ein Verbrechertum kann keinen deutschen sieg erringen. trennt euch rechtzeitig von allem, was mit dem nationalsozialismus zusammenhängt! nachher wird ein schreckliches, aber gerechtes gericht kommen über die, so sich feig und unentschlossen verborgen hielten. Was lehrt uns der Ausgang dieses Krieges, der nie ein nationaler war? der imperialistische Machtgedanke muß, von welcher seite er auch kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemacht werden. ein einseitiger preußischer Militarismus darf nie mehr zur Macht gelangen. nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird. Jede zentralistische gewalt, wie sie der preußische staat in deutschland und europa auszuüben versucht hat, muß im Keime erstickt werden. das kommende deutschland kann nur föderalistisch sein. nur eine gesunde föderalistische staatenordnung vermag heute noch das geschwächte europa mit neuem leben zu erfüllen. die Arbeiterschaft muß durch einen vernünftigen sozialismus aus ihrem Zustand niedrigster sklaverei befreit werden. das truggebilde der autarken Wirtschaft muß in europa verschwinden. Jedes Volk, jeder einzelne hat ein recht auf die güter der Welt! Freiheit der rede, Freiheit des bekenntnisses, schutz des einzelnen bürgers vor der Willkür verbrecherischer gewaltstaaten, das sind die grundlagen des neuen europa. unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die Flugblätter! KoMMilitoninnen! KoMMilitonen! erschüttert steht unser Volk vor dem untergang der Männer von stalingrad. Flugblatt Vi. Mit genehmigung der gedenkstätte deutscher Widerstand. dreihundertdreißigtausend deutsche Männer hat die geniale strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in tod und Verderben gehetzt. Führer, wir danken dir! es gärt im deutschen Volk: Wollen wir weiter einem dilettanten das schicksal unserer Armeen anvertrauen? Wollen wir den niedrigsten Machtinstinkten einer Parteiclique den rest unserer deutschen Jugend opfern? nimmermehr! der tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten tyrannis, die unser Volk je erduldet hat. im namen des ganzen deutschen Volkes fordern wir vom staat Adolf Hitlers die persönliche Freiheit, das kostbarste gut der deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen hat. in einem staat rücksichtsloser Knebelung jeder freien Meinungsäußerung sind wir aufgewachsen. HJ, sA und ss haben uns in den fruchtbarsten bildungsjahren un-seres lebens zu uniformieren, zu revolutionieren, zu narkotisieren versucht. “Weltanschauliche schulung” hieß die verächtliche Methode, das aufkeimende selbstdenken und selbstwerten in einem nebel leerer Phrasen zu ersticken. eine Führerauslese, wie sie teuflischer und zugleich bornierter nicht gedacht werden kann, zieht ihre künftigen Parteibonzen auf ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern und Mordbuben heran, zur blinden, stupiden Führergefolgschaft. Wir “Arbeiter des geistes” wären gerade recht, dieser neuen Herrenschicht den Knüppel zu machen. Frontkämpfer werden von studentenführern und gauleiteraspiranten wie schulbuben gemaßregelt, gauleiter greifen mit geilen späßen den studentinnen an die ehre. deutsche studentinnen haben an der Münchner Hochschule auf die besudelung ihrer ehre eine würdige Antwort gegeben, deutsche studenten haben sich für ihre Kameradinnen eingesetzt und standgehalten. das ist ein Anfang zur erkämpfung unserer freien selbstbestim-mung, ohne die geistige Werte nicht geschaffen werden können. unser dank gilt den tapferen Kameradinnen und Kameraden, die mit leuchtendem beispiel vorangegangen sind! es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei! Heraus aus den Parteigliederungen, in denen man uns politisch weiter mundtot halten will! Heraus aus den Hörsälen der ss-unter- und -oberführer und Parteikriecher! es geht uns um wahre Wissenschaft und echte geistesfreiheit! Kein drohmittel kann uns schrecken, auch nicht die schließung unserer Hochschulen. es gilt den Kampf jedes einzelnen von uns um unsere Zukunft, unsere Freiheit und ehre in einem seiner sittlichen Verantwortung bewußten staatswesen. Freiheit und ehre! Zehn lange Jahre haben Hitler und seine genossen die beiden herrlichen deutschen Worte bis zum ekel ausgequetscht, abgedroschen, verdreht, wie es nur dilettanten vermögen, die die höchsten Werte einer nation vor die säue werfen. Was ihnen Freiheit und ehre gilt, das haben sie in zehn Jahren der Zerstörung aller materiellen und geistigen Freiheit, aller sittlichen substanz im deutschen Volk genugsam gezeigt. Auch dem dümmsten deutschen hat das furchtbare blutbad die Augen geöffnet, das sie im namen von Freiheit und ehre der deutschen nation in ganz europa angerichtet haben und täglich neu anrichten. der deutsche name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, ihre Peiniger zerschmettert und ein neues geistiges europa aufrichtet. studentinnen! stu-denten! Auf uns sieht das deutsche Volk! Von uns erwartet es, wie 1813 die brechung des napoleonischen, so 1943 die brechung des nationalsozialistischen terrors aus der Macht des geistes. beresina und stalingrad flammen im osten auf, die toten von stalingrad beschwören uns! “Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen!” unser Volk steht im Aufbruch gegen die Verknechtung europas durch den nationalsozialismus, im neuen gläubigen durchbruch von Freiheit und ehre!

mÜnchendachaufÜssen

La ROsaBIanca

progettodellafilca-cislbrescia

Page 3: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Dedicato a tutti i lavoratori lombardideportati e uccisi nei campi di sterminio.Ai ritornati dall’inferno dell’uomo sulla terra, mai ex, che non riuscirono a ritrovare la serenità

Page 4: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

mÜnchen dachau fÜssenLa ROsa BIanca

pROgettO deLLa fILca-cIsL dI BRescIa

testI dI:battista villaroberto bocchiostefania gavazza zuber

fOtOgRafIe dI:autori vari filca-cisl di brescia

RedazIOne e cuRa deI testI:alessandro de lisi

pROgettO gRafIcO e ImpagInazIOne:venti caratteruzzi

stampa:brM (curno)

Questa pubblicazione, composta in carattere univers,è realizzata su carta fedrigoni “tintoretto neve” certificata fsc.

Page 5: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 6: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Per difendere e tutelare il prossimo, il lavoratore, il cittadino, il socio, serve conoscere gli esempi prece-denti. Per conoscere tali storie è opportuno essere curiosi e umili. Quest’ultima caratteristica è indispen-sabile. la battaglia di responsabilità combattuta dai ragazzi della rosa bianca – con in testa i fratelli scholl – per il loro Paese e per il futuro di un’intera comuni-tà nazionale è un esempio oltremodo attuale. essi si unirono nell’amicizia perché convinti che solamente la vicinanza, la condivisione d’intenti, il comune obiettivo di ristabilire pari diritti potessero essere il cemento di una vita spesa per gli altri. • La conoscenza, il sapere, la storia non sono un patrimonio privato, così è stato insegnato anche dai giovani studenti e professori della rosa bianca: infatti è attraverso il sapere e la cultura

da tempO cRedIa-mO che La pRatIca deLLa RespOnsa-BILItà sOcIaLe sIa unO degLI aspettI deL sIndacaLIsmO mOdeRnO.

battista villa

che essi hanno saputo resistere, ed è con la conoscenza che ancora oggi possiamo salvare la germania e l’idea europea che ne abbiamo. non tutti sono stati nazisti: alcuni hanno resistito, moltissimi sono rimasti indecisi, tiepidi, possibilisti ed è a questi ultimi che si sono rivolti i giovani di Monaco, per farne scattare la reazione civile. il sindacato serve anche a questo, far scattare la molla della passione civile e dell’impegno sociale in chi, indeciso e apparentemente innocuo, non vuole schierar-si ma solo lamentarsi. • Il senso di un percorso di responsabilità e formazione non può essere limitato al ricordo, alla memoria, sarebbe un rischio troppo grande e un errore troppo facile da commettere: serve interpretare, con la lente delle esperien-ze quotidiane, l’opera di civiltà dei fratelli scholl e dei loro amici, ovvero nel lavoro comune, nella condivisione delle scelte e dei rischi, nell’unità etica e morale. brescia – da sempre piazza importante per le politiche sindacali in italia – anche in questo caso, con la scelta di recarsi a Monaco, riafferma la propria storia. adesso occorre proseguire e crescere, anche con l’insegnamento di unità e modernità offertoci dei giovani bavaresi, per costruire un sindacato più forte in una società più giusta.

Page 7: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

siamo andati a Monaco per un percorso formativo dedicato alla storia e ai giovani della rosa bianca, te-naci combattenti contro il nazismo e contro la guerra. Questa vicenda umana e politica ha consentito alla squadra della filca-cisl di brescia un’esperienza nuo-va, utile, importante. coloro che, per necessità e per scelte di vita, non hanno potuto studiare in gioventù, adesso, da adulti e da lavoratori, possono scoprire la bellezza e il valore della cultura. Questo, all’epoca dei fatti, è stato possibile perché la rosa bianca non era un esercito ma un gruppo di amici, una squadra con molte teste, mossa dall’affetto e dalla stima reciproci e senza il bisogno di un comandante in capo. anche adesso servono squadre di amici per difendere i diritti e promuovere i doveri, oltre ogni ragionevole dubbio,

seRve cOnOsceReIL passatO peR In-teRpRetaRe IL futu-RO: La fORmazIOne sIndacaLe è anche questO.

roberto bocchio

oltre l’egoismo e la smania di potere. serve cooperare e non comandare, altrimenti si farebbe la fine del panettone passate le feste. anche a brescia c’è una squadra pronta a muoversi in un panorama più ampio, europeo, democratico e federalista, a favore del prossimo e nel ricordo degli angeli di Monaco. • Oggi, dopo una sta-gione difficile, anche per la nostra organizzazione, è tempo di nuove opportunità e responsabilità politiche. abbiamo ricordato e studiato il passato e adesso la giusti-zia è la via maestra. Per percorrerla dobbiamo essere onesti anche agli occhi della comunità bresciana e per questo chiediamo, ancora una volta coerentemente, la riapertura del processo sulla strage di piazza della loggia, a favore della verità e del rispetto delle vittime e di noi tutti.

Page 8: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 9: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

purtroppo, d’incontrare persone che non avevano mai sentito parlare di questi ragazzi; eppure, questi giovani eroi sono stati come dei profeti – come dice spesso nei suoi incontri franz J. Müller, l’ultimo dei membri della Rosa Bianca ancora in vita. • Ritengo sia altamente necessario non dimenticare ciò che loro fecero nascere rischiando la vita e sapendo che mettevano a rischio anche le famiglie. scrivendo volantini contro il nazismo e la sua cerchia gerarchica, speravano di smuovere il popolo tedesco dall’apatia, da quel sonno ottuso e stupido e dalla cieca accettazione di un sistema crimi-nale quale quello hitleriano. denunciavano lo sterminio degli ebrei, i soprusi e gli eccidi a danno del popolo polacco, accennavano ai campi di concentramento, alla morte di migliaia di giovani soldati tedeschi al fronte. Tutto per mano di un dilettante. • Erano ragazzi fuori dal comune, molto istruiti, curiosi, intelligenti, che mettevano in discussione ogni opinione, che ci riflette-vano sopra. Queste loro caratteristiche li portarono a maturare e a rifiutare categoricamente il nazismo. ben presto si resero conto dei veri scopi dei nazionalsocia-listi: rendere tutti uniformi, bloccare il libero pensiero, manipolare le menti per gli scopi della guerra, creare un gregge di adepti che ubbidissero ciecamente al servizio dell’imperialismo. Questi ragazzi erano grandi idealisti e ognuno di loro profondamente cristiano; speravano di smuovere con il loro stesso idealismo gli animi dei tedeschi, per iniziare una vera rivoluzione; capirono profondamente che prima di usare le armi dovevano usare il cervello; si resero conto che l’arma più terribile contro il sistema hitleriano era il pensiero, e per questo scrissero i loro volantini. erano appelli rivolti a centinaia di tedeschi, per convincere ognuno a ribellarsi alla dottrina, scrissero per risvegliare la libertà di ogni persona a non lasciarsi comandare ma a pensare con la propria testa. i ragazzi della rosa bianca incitarono a riflettere, a non accettare la realtà senza opporre resistenza, invitando tutti coloro che legge-vano i loro scritti a tentare una qualsiasi opposizione. scrissero ben sei volantini, nella massima segretezza, e li inviarono a centinaia di persone i cui indirizzi veniva-no presi a caso dall’elenco telefonico. • Certo, immagi-niamo, non doveva essere impresa facile convincere i tedeschi che la germania doveva perdere la guerra, e di dire che l’unica via per la pace futura era attraverso un’europa unita, con un parlamento europeo costituito da rappresentanti di ogni nazione. Questo era più che utopico, tenendo presente che quando lo scrissero eravamo alla fine del 1942, in un momento in cui gli europei si stavano uccidendo a vicenda. eppure gli

daRe La vItapeR IL sOgnO dI un’euROpa unIta.

stefania gavazza zuber

negli ultimi tempi si sentono spesso provenire, da varie fonti, critiche verso l’unione europea e anche verso la nostra nuova comune moneta, seguite da proposte di sciogliere l’unione e dismettere la moneta stessa. • Con tutto il rispetto per le critiche, dato per scontato che non esiste nessun sistema perfetto e che per fortuna viviamo in una democrazia che ci permette di dire quello che pensiamo, dobbiamo però ammet-tere che molti europei hanno dimenticato le radici e le origini della nostra Unione. • Il 22 di febbraio del 1943, ben 68 anni fa, a Monaco di baviera venivano uccisi dai nazisti tre giovani, studenti universitari, che facevano parte della Weiße rose, la rosa bianca, un gruppo della resistenza tedesca contro il nazismo, durante la seconda guerra mondiale. Più volte mi è capitato, franz J. Müller.

Page 10: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

amici dei fratelli hans e sophie scholl erano totalmente convinti e seguivano, con forte entusiasmo, il loro ide-ale. erano convinti che solo un’unione europea potesse mettere fine alle infinite guerre che avevano devasta-to per secoli il continente; era necessario voltare la pagina delle ideologie nazionalistiche di ogni paese europeo, rinunciare alle idee autarchiche e impegnarsi per formare un’unione valida, che avrebbe garantito la pace in Europa dopo secoli di guerre. • Questi ragazzi erano amici, avevano un grande rispetto gli uni per gli altri e volevano che il loro sentimento di rispetto stesse anche alla base dei diritti civili nella nuova società europea. • Il rispetto degli uni per gli altri, l’accettazio-ne delle diversità, il rispetto, rispetto delle persone, delle loro idee, dei loro modi di vivere. il cristianesimo rappresentava, a giudizio della rosa bianca, la via per consolidare la pace. franz J. Müller non si stanca mai di asserire che proprio durante la dittatura nazista, i cattolici e i protestanti si sono riavvicinati, hanno messo da parte gli egoismi di secoli per combattere in-sieme il comune nemico. la rosa bianca era composta da alcuni ragazzi profondamente cattolici e da altri con-vinti luterani e russi ortodossi: ciononostante tutti loro

seppero ritrovare le antiche origini della fede cristiana, che è religione di pace e di rispetto per gli altri. • Sophie scholl disse durante il processo: «Quello che abbiamo detto e scritto lo pensano in tanti, solo che non hanno il coraggio di esprimerlo». avere il coraggio di esprime-re le proprie idee e di propagarle al popolo tedesco è stata una grande prova di coraggio civile, nell’assunzio-ne delle proprie responsabilità per il raggiungimento di una società civile migliore. • L’importanza delle parole della rosa bianca riconosciuta anche all’estero quando helmuth von Moltke fece arrivare in inghilterra il sesto volantino; i servizi segreti inglesi, capendo la forza di quei testi, decisero di farne migliaia di copie e di farle gettare dagli aerei britannici sulle città tedesche. tutta-via la resistenza della rosa bianca non ebbe successo e i loro appelli alla contrapposizione attiva e passiva rimasero senza eco; eppure la loro resistenza non fu vana: l’europa unita è oggi realtà, è un sistema di stati europei federati, in ogni stato viene applicato un socia-lismo democratico, ed è garantita la libertà di parola e di fede. • Come disse in un incontro il saggio Müller: «siamo noi che abbiamo vinto la guerra, noi della rosa bianca, l’europa unita ci garantisce la pace».

christoph Probst, sophie scholle hans scholl nel 1942.

Page 11: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 12: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

a dachau c’ero già stato molti anni fa e ho voluto ritor-narci per vivere, assieme ad altri sindacalisti, questa grande emozione. Per ascoltare, dal vivo, la testimo-nianza di un sopravvissuto alla deportazione che l’ha vissuta da bambino. Per rinnovare il mio impegno personale per la pace, la libertà, la democrazia, la tolle-ranza, la concordia. ho pregato per tutti quelli che sono morti e per tutti quelli che hanno sofferto e un pensiero particolare è andato ai bambini. ho portato a casa la convinzione che serve sempre usare maggiormente cuore e cervello, pazienza e tolleranza.RenatO zaLtIeRI

Page 13: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

con il percorso sulla rosa bianca ho imparato tantissi-me cose a me nuove di storia moderna, anche perché nelle nostre scuole non se ne parla affatto. non so se di proposito o è una cosa voluta.stefanO BenedettI

Page 14: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

ho avuto il tempo di pensare. ho riflettuto sul senso di alcune conquiste sindacali, sperando che non vengano dimenticate e vengano difese a spada tratta, perché temo che tra i lavoratori stiano venendo meno i valori ideali. è un’esperienza di vita che sicuramente farò rivi-vere a mia figlia non appena i tempi saranno maturi.paOLO aveROLdI

Page 15: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 16: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 17: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

passo e mettere insieme il rischio di una facciata sul ghiaccio e la voglia di andare avanti. in una giornata molto fredda. Questa non è una metafora ma la realtà di una mattina di dicembre, a Perlach, in periferia di Monaco di baviera. nel sobborgo di Perlach c’è il cimi-tero che conserva le tombe di hans e sophie scholl e di alcuni altri loro compagni di vita. insieme fecero la

pane e neve

alessandro de lisi

si scivola. Per quanto uno provi ad essere accorto, anche con le scarpe migliori e con la suola vibram, si scivola. sul marciapiedi, che corre marcito di fango e di sale lungo la strada principale, riesci a star su senza timori, ma superato il limite della cancellata devi fermarti. come un surfista sull’inizio dell’onda devi prendere bene il centro di equilibrio, fare qualche

Page 18: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

Weiße rose, un’associazione di intellettuali giovani e borghesi in lotta contro il colosso ideologico e militare del nazionalsocialismo. Ma prima della storia viene la persona, su cui puntare il compasso e tracciare il cer-chio dell’azione storica. se fosse possibile disegnare una mappa seguendo le direzioni tracciate dalle azioni dei protagonisti della rosa bianca, questa coincide-

rebbe con la pianta della città di Monaco di baviera. Ma è nella scelta delle azioni, nella volontà di rendersi protagonisti di un percorso di cambiamento attraver-so la resistenza culturale e civile, che allora potremmo apprezzare l’inaspettata mappa di un’europa di pace. essi segnarono lo sfaldamento delle azioni egoistiche che ognuno tendenzialmente compie nella vita quoti-

Page 19: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

diana, si fecero gruppo e operarono per il bene di tutti. anche per la redenzione dei loro nemici. a Perlach c’è un angolino del cimitero, come un’aiuola aperta sul davanti, dove riposano le croci dei martiri antifascisti. Queste stanno insieme. non insieme nel medesimo spazio ma unite, come a tenersi le mani, come in un principio di girotondo. hans e sophie scholl, cristoph

Probst, alexander schmorell, Willi graf, hans leipelt con Kurt huber hanno conosciuto il pericolo e il male del nazionalsocialismo con la stessa naturalezza con la quale s’incontra sul pianerottolo un nuovo vicino. stesso palazzo e stessa lingua. Molti giovani tedeschi, cristiani, biondi e aitanti, intelligenti, ottimi studenti, di buona famiglia incontrarono il nazismo affascinati dal-

Page 20: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

le belle uniformi, dal nuovo ruolo e significato dati al popolo, dal richiamo di una nuova indipendenza della germania, mentre altri ne avvertirono sin da subito l’odore di marcio sotto la retorica delle parole e dei pennacchi. tra questi il gruppo bavarese della rosa bianca, ma non furono soli. erano convinti che il ruolo degli intellettuali, degli studiosi non fosse altro che

un impegno maggiore a favore del prossimo, attivi in una comunità a rischio di annientamento culturale e umano. gli scholl e i loro amici ingaggiarono innanzi tutto una battaglia contro il pensiero dominante e favorevole ad adolf hitler, diffuso in una parte mag-gioritaria di popolo che si schierò nemico della cultu-ra, della bellezza e della verità. i volenterosi carnefici

Page 21: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

tedeschi, alleati della nuova società millenaria del reich ostacolavano ad ogni modo l’affermazione della conoscenza e del sapere, consapevoli del loro inaspet-tato privilegio. soltanto l’abominevole imbianchino di linz, hitler il fuher, poteva dare i galloni di generale ad un ladro, la cattedra all’università ad un piazzista, il potere delle armate ad un burocrate senza la minima e

indispensabile cultura. nella società artificiale e mor-tale del iii reich si era lasciato spazio ai furbi, ai tiepidi, agli innocui, e umiliato gli ultimi, i deboli, gli onesti e i lavoratori. • Anche e soprattutto coloro che lavora-vano studiando, imparando, e insegnando. studenti e insegnanti della rosa bianca scrissero sei volantini, nei quali spiegavano ai loro concittadini che la germa-

Page 22: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

nia era fatta di lavoro, di sacrifici, di eroi ma anche di poeti, di musicisti, di scienziati, di attori, di architetti, che la loro esistenza stessa era radicata nella storia d’europa. Questi giovani sapevano che la scrittura era l’unico strumento per lasciare una speranza in piedi, per non far scivolare e schiantarsi al suolo l’identità e il futuro del loro Paese. la scrittura come responsabi-

lità, come reazione a favore del prossimo e non come attacco, come offesa, come retorica, una forma di par-tecipazione collettiva alla società appresa nei campi scuola estivi della gioventù confederata dJ 1.11, dove si ritrovavano i coetanei cristiani, laici e democratici. Quindi per non andare a gambe all’aria sul ghiaccio o sulla sbadataggine quotidiana, resta il puntello di que-

Page 23: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

ste croci di Perlach, restano i volantini – tutti splendidi, anche l’ultimo paracadutato dagli inglesi sulla germa-nia del 1943 – e resta tutto questo implacabile amore per il bene comune. se ghiaccia in germania, ghiaccia più che altrove, come se tutto questo freddo servis-se per conservare il nucleo atomico dell’amicizia del gruppo della rosa bianca. il senso sociale e culturale

di un panino alla neve, mangiato adesso, sessanta-sette anni dopo le loro vite, è che il bene comune non è in eredità. il patrimonio sociale da difendere non è lasciato dai padri, o ancor meno eretto sui regimi della stagione vigente, ma è un divenire, una giustizia con-divisa, un progetto eterno a favore del futuro e della vita di altri che ancora non conosci.

Page 24: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

in questo luogo, dove sorgeva la baracca 18 del campo di sterminio di dachau, fu prigioniero e morì don antonio seghezzi il 22 maggio del 1945. il sacerdote bergamasco fu, tra le molte cose, animatore dei giovani dell’azione cattolica.

Page 25: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

La ROsa BIancapRImO vOLantInOPer un popolo civile non vi è nulla di più vergognoso che lasciarsi “governare”, senza opporre resistenza, da una cricca di capi privi di scrupoli e dominati da torbidi istinti. non è forse vero che ogni tedesco onesto prova vergogna per il suo governo? e chi di noi prevede l’onta che verrà su di noi e sui nostri figli, quando un giorno cadrà il velo dai nostri occhi e verranno alla luce i cri-mini più orrendi, che superano infinitamente ogni misura? • Se il popolo tedesco è già così profondamente corrotto e decaduto nel più profondo della sua essenza, da rinuncia-re senza una minima reazione, con una fiducia sconsiderata in una legittimità discutibile della storia, al bene supremo dell’uomo che lo eleva al di sopra di ogni creatura, cioè la libera volontà, ovvero la libertà che ha l’uomo d’influenzare il corso della storia e di subor-dinarlo alle proprie decisioni razionali; se i tedeschi sono già così privi di ogni indivi-dualità, se sono diventati una massa vile e ottusa, allora sì che meritano la rovina. goethe definisce i tedeschi un popolo tragico come gli ebrei e i greci, ma oggi questo popolo sem-bra sia piuttosto un gregge di adepti, superficiali, privi di vo-lontà, succhiati fino al midollo, privi della loro essenza umana e disposti a lasciarsi spingere nel baratro. • Così sembra, ma non lo è. ogni individuo è stato chiuso in una prigio-ne spirituale mediante una violenza lenta, ingannatrice e sistematica; e soltanto quando

rale e della morale venivano legalmente infranti. • Quanto più bello fu l’esempio dato dal rude guerriero caio Marcio nel suo accampamento davanti a roma, allorquando sacrificò la vendetta e la vittoria perche egli non poteva vedere scor-rere le lacrime della madre! • Lo stato (di Licurgo) poteva sopravvivere ad una sola spiri-to del popolo si fosse estinto; avrebbe potuto quindi durare solo se esso avesse mancato al più alto e unico scopo dello stato. • Da Il risveglio di Epime-nide di goethe, atto secondo, scena quarta: genî / Quello che audacemente è uscito fuori dall’abisso, / può per un ferreo destino / soggiogare metà della sfera terrestre, / ma non-dimeno nell’abisso deve torna-re. / già minaccia un terribile timore: / egli invano cercherà di resistere! / e tutti coloro che a lui sono legati / dovranno perire con lui. / la speranza / ora incontro i miei valorosi, / che si radunano nella notte, / per tacere, non per dormire; / e la bella parola “libertà” / viene bisbigliata e sussur-rata, / fino a che con insolita novità / sui gradini dei nostri templi / grideremo ancora con nuovo entusiasmo: / “libertà! Libertà!“. • Vi preghiamo di ciclostilare questo foglio nel maggior numero possibile di copie e di diffonderle.

La ROsa BIancasecOndO vOLantInOnon si può discutere con il nazionalsocialismo sul piano spirituale, perchè esso è privo di valori spirituali. è sbaglia-to parlare di una visione del mondo nazionalsocialista;

si è trovato ridotto in catene si è accorto della propria sven-tura. • Soltanto pochi hanno compreso la rovina incomben-te e hanno pagato con la morte i loro eroici ammonimenti. • si parlerà ancora del destino toccato a queste persone. se ognuno aspetta che sia l’altro a dare l’avvio all’opposizione, i messaggeri della nemesi vendicatrice si avvicineranno sempre di più; e allora anche l’ultima vittima sarà stata gettata senza scopo nelle fauci dell’insaziabile demone. Perciò ogni singolo, cosciente della propria responsabilità come membro della cultura cristiana ed occidentale, deve coscien-temente difendersi con ogni sua forza, opporsi in quest’ulti-ma ora al flagello dell’umanità, al fascismo e ad ogni sistema simile di stato assoluto. • Fate resistenza passiva, resistenza ovunque vi troviate; impedite che questa atea macchina di guerra continui a funzio-nare, prima che le altre città siano diventate un cumulo di macerie come colonia, e prima che gli altri giovani tedeschi abbiano dato il loro sangue per ogni dove a causa dell’orgoglio smisurato di un criminale. non dimenticate che ogni popolo merita il governo che tollera! • Da La legislazione di Licurgo e Solone di friedrich schiller: la legislazione di licurgo è un modello di politica e psicolo-gia in relazione al fine che si propone. egli voleva uno stato potente, fondato su se stesso ed indistruttibile; forza politica e durata erano gli obiettivi a cui egli mirava, e questo fine lo ha raggiunto nel grado che era possibile nelle sue condizioni.

Ma quando si raffronti lo sco-po che si proponeva licurgo, agli scopi dell’umanità, una profonda disapprovazione deve subentrare all’ammira-zione che ci ha avvinti ad un primo superficiale sguardo. ogni cosa deve essere sacri-ficata al bene dello stato non è mai in se stesso un fine, ma esso è importante solo come una condizione attraverso la quale può essere raggiunto il fine dell’umanità non è altro che l’espressione di tutte le risorse dell’uomo, il progresso. se un ordinamento statale ostacola lo sviluppo di tutte quelle risorse che si trovano nell’uomo, se esso impedisce lo sviluppo dello spirito, esso è deprecabile e dannoso, per quanto possa essere elaborato e perfezionato nella sua forma la sua stessa durata diventa più un motivo di rimprovero che di successo; esso è solo un prolungamento del danno; infatti più dura nel tempo, più danni comporta. • Il merito po-litico e l’attitudine alla politica vennero sviluppati a scapito di tutti i sentimenti morali. a sparta non esisteva né l’amore coniugale, né l’amore materno, né l’amore filiale, né l’amicizia. esistevano soltanto dei citta-dini e delle virtù civiche. • Una legge di stato imponeva agli spartani di essere disumani verso i loro schiavi; in queste infelici vittime delle guerre veniva insultata e maltrattata l’umanità. nello stesso codice giuridico spartano veniva in-segnato il principio pericoloso di considerare gli uomini come mezzo e non come fine. in tal modo i fondamenti dei diritti essenziali della legge natu-

se essa esistesse bisogne-rebbe cercare di dimostrarla e di combatterla con mezzi spirituali; ma la realtà ci offre un quadro completamente di-verso: già al suo inizio questo movimento ricorreva all’in-ganno del cittadino, già allora era intimamente corrotto e poteva soprawivere soltanto con continue menzogne. lo stesso hitler scrive in una del-le prime edizioni del suo libro (un libro che è stato scritto nel peggiore tedesco che io abbia mai letto, e che tuttavia è sta-to innalzato al rango di bibbia dal popolo dei poeti e dei pen-satori) : “è incredibile fino a che punto si debba ingannare un popolo per poterlo gover-nare” . se questo cancro ulce-rato del popolo tedesco non si era ancora reso evidente all’inizio, ciò fu solo in quanto vi erano attive sufficienti forze buone per contenerlo. Ma quando esso divenne sempre più grande, ed arriò infine al potere attraverso un’ultima generale corruzione, il tumore scoppiò infettando tutto il corpo, la maggioranza dei primi oppositori si nascose, e l’intelligenza tedesca si rifugiò in un sotterraneo per esservi lentamente soffo-cata, sottratta alla luce e al sole. adesso siamo alla fine. adesso è necessario che ci si ritrovi fra noi tutti, illuminan-doci da uomo a uomo, sempre pensandoci e non dandoci riposo fino a quando anche l’ultimo di noi non sia con-vinto dell’estrema necessità della sua partecipazione alla lotta contro questo sistema. se un’ondata di ribellione si estende attraverso il paese,

se questo “si sente nell’aria”, se in molti vi contribuiscono, allora si potrà rovesciare que-sto sistema con un estremo poderoso sforzo. una fine orrenda è sempre meglio di un orrore senza fine. • Non ci è concesso di dare un giudizio definitivo sul senso della storia. Ma questa catastrofe potrà servire alla nostra sal-vezza; ciò avverrà soltanto se, purificati attraverso il dolore, desideriamo vedere levarsi la luce della più profonda notte, sorgiamo in piedi e contri-buiamo infine a scuotere il giogo che opprime il mondo. • Non intendiamo in questo foglio trattare della questione ebraica, ne qui assumerne la difesa. no, ma vogliamo solo ricordare brevemente come esempio un fatto: il fatto cioè che dalla occupazione della Polonia sono stati trucidati in quel paese nel modo più bestiale trecentomila ebrei. in questo noi vediamo il più orrendo delitto contro la dignità dell’uomo, un delitto di cui non se ne può trovare uno analogo in tutta la storia umana. anche gli ebrei sono creature umane! Qualsiasi posizione si voglia prendere sulla questione ebraica, ciò è stato fatto su degli uomi-ni. forse qualcuno dirà che gli ebrei hanno meritato un tale destino; una simile affermazione sarebbe di una presunzione spaventosa, ma ammesso anche che qualcuno la sostenesse, quale posizione prenderebbe egli di fronte al fatto che tutti i giovani nobili polacchi sono stati stermina-ti? (voglia iddio che questo non sia ancora totalmente

Page 26: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

si è creato uno stato, il cui fondamento deve essere la giustizia, e la cui legge su-prema deve essere il bene di tutti. • Lo stato deve manife-starsi in analogia con l’ordine divino; la più sublime di tutte le utopie, la civitas dei, è il modello cui ogni governo deve in definitiva ispirarsi. non vogliamo qui esprimere giudizi sulle possibili varie forme di governo: la democra-zia, la monarchia costituzio-nale, la monarchia assoluta. v ogliamo soltanto rilevare in modo chiaro e senza equivoci una sola cosa: ogni uomo preso singolarmente ha il di-ritto di pretendere un governo efficiente e giusto che assicuri sia la libertà individuale, sia il bene della collettività. secon-do la volontà di dio, l’uomo deve cercare di raggiungere il suo fine naturale e la sua felicità terrena vivendo ed agendo in piena libertà ed in-dipendenza nell’ambito della col lettività statale. • Invece il cosiddetto “stato” in cui viviamo oggi è la dittatura del Maligno. • Mi pare di sentire l’obiezione: “tutto questo lo sappiamo già da tempo e non è necessario che ce lo rammentiate continuamente” Ma vi domando: se lo sapete, perché non reagite, perché tollerate che questi tiranni vi spoglino progressivamente, in modo aperto o velato, di un diritto dopo l’altro, fino a quando un giorno non rimarrà più nulla, null’altro che una macchina statale comandata da criminali e ubriaconi? • È già così vinto dalla violenza il vostro spirito da farvi dimenticare che non

non è ancora visibile. l’ordine si trasforma in disordine. il bene si trasforma in male. il popolo cade nello smarri-mento. non è così forse ogni giorno, da tempo? Per questo l’uomo elevato è rettangolare, ma non urta, è spigoloso, ma non ferisce; esso è diritto, ma non brusco; è limpido, ma non vuole risplendere” (lao-tze). • “Chi cerca di dominare lo stato e di formarlo secondo il suo volere, non vedo come raggiungerà il suo scopo: questo è tutto. lo stato è un organismo vivente: in verità non può essere costruito come si vuole! chi non tiene conto di ciò lo rovina. chi vuo-le impadronirsene lo perde. Perciò alcuni esseri precedo-no ed altri li seguono. alcuni hanno il respiro caldo, altri freddo. alcuni sono forti, altri deboli. alcuni raggiungono la ricchezza, altri naufragano. l’uomo nobile evita l’ecces-so, evita la superbia, evita la sopraffazione” (Lao-Tze). • Preghiamo di fare il maggior numero possibile di copie di questo scritto e di diffonderle.

La ROsa BIancateRzO vOLantInO“salus publica suprema lex” • Tutti i regimi politici ideali sono utopie. uno stato infatti non può essere costruito in modo puramente teorico. esso deve crescere e ma-turare come fa l’individuo. Ma non si deve dimenticare che in ogni civiltà fin dalle sue origini vi è già l’embrio-ne di uno stato. la famiglia è antica quanto l’umanità: da questa comunità iniziale l’uomo come essere razionale

è soltanto vostro diritto, ma anche vostro dovere morale rovesciare questo sistema? Ma se un uomo non ha più la forza di reclamare i propri diritti, allora sì che egli deve inevitabilmente perire. Meri-teremmo di essere dispersi per il mondo, come polvere al vento, se non ci sollevassimo in questa ultima ora, ritro-vando finalmente il coraggio che ci è mancato fino ad oggi. non nascondete la vostra viltà sotto il velo della prudenza. ogni giorno in cui indugiate ad opporvi a questo mostro infernale, aumenta sempre più, come una curva parabo-lica, la vostra colpa. • Molti, forse la maggior parte dei lettori di questi volantini, non sanno con esattezza in che modo potrebbero fare resi-stenza. non ne vedono alcuna possibilità. cercheremo di dimostrare loro che ciascuno può contribuire alla caduta di questo regime. non sarà certo possibile preparare il terreno per il rovesciamento di questo “governo”, mediante una resi-stenza individuale, da solitari amareggiati, e tantomeno si potrà in tal modo affrettarne la caduta. • Vi si può riuscire solo con la collaborazione di molti uomini convinti ed attivi; uomini concordi circa i mezzi con i quali potranno raggiungere il loro scopo. non abbiamo grandi possibi-lità di scelta. disponiamo di un mezzo solo: la resistenza passiva. il senso e il fine della resistenza passiva consistono nel far cadere il regime nazio-nalsocialista. in questa lotta non dobbiamo esitare davanti a nessuna strada, a nessuna

azione; in qualunque campo si trovino. bisogna aggredire il nazionalsocialismo in tutti i punti in cui è attaccabile. bisogna finirla presto con questo stato mostruoso. la vittoria della germania fasci-sta in questa guerra avrebbe conseguenze incalcolabili e tremende. Quindi non la vittoria militare sul bolsce-vismo, ma la sconfitta dei nazionalsocialisti deve essere la preoccupazione principale di ogni tedesco. • Questo deve essere assolutamente lo scopo principale. in uno dei prossimi volantini dimostre-remo l’estrema necessità di quest’ultima esigenza. • a questo punto ogni deciso avversario del nazionalso-cialismo deve porsi questa domanda: come si può lottare nel modo più efficace contro lo stato attuale? come portar-gli i colpi più duri? con la resi-stenza passiva senza dubbio. • è ovvio che non possiamo dare ad ognuno di voi delle direttive da seguire, ma solo accennarvele in linea di mas-sima. • Ciascuno deve trovare da solo la via per attuarle. • sabotaggio quindi nell’indu-stria bellica e nelle fabbriche importanti per la guerra; sabotaggio di ogni adunata, manifestazione, festività, organizzazioni nate ad opera del partito nazionalsocialista. • Occorre impedire il regolare funzionamento della mac-china bellica (una macchina che lavora per la guerra che esclusivamente si svolge per la salvezza e la conservazione del partito nazionalsocialista e la sua dittatura). • Sabotaggio in tutti quei settori scientifici e

avvenuto!). domanderete in che modo è potuto accadere tutto questo. tutti i discen-denti maschi di famiglie nobii tra i quindici e i venti anni sono stati deportati in campi di concentramento in germa-nia ai lavori forzati. e tutte le ragazze della medesima età nei bordelli delle ss in nor-vegia! Perché vi raccontiamo tutte queste cose che voi già conoscete, e se non proprio queste, conoscete altri delitti egualmente gravi compiuti da uomini orribilmente degene-rati? perché si tocca qui una questione che ci riguarda tutti profondamente, e che deve dare da riflettere a tutti. Perché il popolo tedesco si mantiene così inerte di fronte a dei crimini tanto orrendi ed indegni di esseri umani? Qua-si nessuno vi riflette? • Il fatto viene accettato come tale, e passato agli atti. e il popolo tedesco continua a dormire nel suo sonno ottuso e stupi-do, e dà così a questi criminali fascisti il coraggio e l’occa-sione di continuare nella loro ferocia; ed essi continuano. • è questo forse il segno che il popolo tedesco si schernisce dei suoi più intimi sentimenti umani, che nessuna corda vibra in esso, stridendo alla vista di tali azioni, che è ormai sprofondato in un sonno mor-tale da cui nessun risveglio sarà mai possibile? così sem-bra, e così certamente sarà se i tedeschi non si sveglieran-no da questa apatia, se non protesteranno dovunque essi possano contro questa cricca di criminali, se non partecipe-ranno al dolore di queste cen-tinaia di migliaia di vittime. e

non solo essi devono provare compassione per questo dolore, ma molto di più: de-vono sentirsi corresponsabili. infatti è soltanto a causa del loro comportamento apatico che uomini malvagi hanno la possibilità di agire così; essi sopportano questo “gover-no” che si è macchiato di una colpa infinitamente grande; non non solo, essi sono anche colpevoli del fatto che un tale governo si è potuto installa-re! ognuno vuol liberarsi da questa complicità, ciascuno cerca di farlo ma poi ricade nel sonno con la più grande tranquillità di coscienza. Ma egli non può scagionarsi: cia-scuno è colpevole, colpevole, colpevole! • Non è ancora troppo tardi per eliminare questo governo, che è il più abominevole e mostruoso di tutti quelli che abbiamo avu-to, per non addossarci ancora più colpa. ora che in questi ultimi anni ci sono stati aperti gli occhi, ora che noi cono-sciamo con chi abbiamo a che fare, ora è l’ultimo istante per sterminare quest’orda bruna. • Fino all’inizio della guerra la maggior parte del popolo te-desco era accecata; i nazional-socialisti non si mostravano nella loro vera natura; ma ora che li conosciamo, l’unico ed il più alto dovere, il più santo per ogni tedesco, deve essere quello di sterminare queste belve. • “Felice quel popolo il cui governo non si fa senti-re. il popolo il cui governo opprimente viene soffocato. ahimè, è sulla miseria che si costruisce la fortuna. ahimè, la fortuna vela solo la miseria. come andrà a finire? la fine

Page 27: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

culturali che svolgono attività per la continuazione della pre-sente guerra: sia nelle univer-sità che nelle scuole superiori, nei laboratori, negli istituti di ricerca, negli uffici tecnici. • sabotaggio in tutte le manife-stazioni culturali che possono aumentare il prestigio dei fascisti di fronte al popolo. sabotaggio in tutti i rami delle arti figurative che abbiano an-che un minimo rapporto con il nazionalsocialismo e che ad esso servono. • Sabotaggio di tutte le pubblicazioni, di tutti i giornali che siano al soldo del “governo”, e che lottano per le sue idee e per la diffusione della menzogna bruna. non date un centesimo nelle collette stradali, anche quando esse vengano fatte sotto il mantello di un’ope-ra di beneficenza; questa è soltanto una mimetizzazione: in realtà il ricavato non va ne alla croce rossa ne ai bisognosi. • Il governo non ha infatti bisogno di denaro, non dipende finanziariamente da queste raccolte; le stampatrici lavorano ininterrottamente per fabbricare ogni desiderata quantità di carta moneta, ma il popolo deve essere mante-nuto in una tensione continua in modo che la pressione del-la cavezza non si allenti mai. • non date nulla per le raccolte di metalli, tessuti o altro. • cercate di convincere tutti i conoscenti, anche quelli delle classi meno elevate, della inutilità di continuare questa guerra, della sua mancanza di ogni prospettiva, della schiavitù spirituale e materia-le determinata dal nazionalso-cialismo, della distruzione di

tutti i valori morali e religiosi, e di persuaderli alla resisten-za passiva. • Dalla Politica di aristotele “…inoltre appartie-ne ad essa (ed è caratteristico della tirannia) il far sì che nulla rimanga nascosto di ciò che qualunque cittadino dica o faccia, ma che delle spie lo seguano ovunque… e inoltre il seminare discordia da ogni parte, l’inimicare gli amici fra di loro, l’aizzare il popolo contro le persone di classe elevata, e i ricchi tra di loro. e inoltre tipico di queste misure tiranniche impoverire i sudditi, per poter pagare la guardia del corpo e perché essi, assillati dai bisogni delle loro esigenze quotidiane, non abbiano tempo ne possibilità di cospirare… al medesimo scopo tendono egualmente i sistemi fiscali come quello imposto a siracusa, dove sotto dionisio i cittadini spesero per le tasse nel corso di cinque anni tutti i loro beni. il tiranno tende poi continua-mente a provocare guerre…” • con preghiera di ciclostilare e diffondere.

La ROsa BIancaquaRtO vOLantInOè una massima antica alla quale si usa richiamare spesso i bambini: colui che non vuole dare ascolto, deve poi provare di persona. Ma un bambino accorto si brucerà soltanto una volta le dita alla stufa accesa. • Nelle settima-ne passate hitler ha avuto sia in africa che in russia dei successi. ne conseguì il fatto che l’ottimismo di una parte del popolo, ed il turbamento e il pessimismo dell’altra, si

todi razionali la lotta contro lo stato terroristico; ma chi oggi dubita ancora sulla reale esi-stenza di forze demoniache, non ha assolutamente capito lo sfondo metafisico di questa guerra. dietro al concreto, che è afferrabile con i sensi, die-tro ogni riflessione obbiettiva e logica, sta l’irrazionale, è cioè la lotta contro il demo-nio, contro il messaggero dell’anticristo. ovunque ed in ogni tempo, i demoni sono stati in agguato nelle tenebre in attesa dell’ora in cui l’uomo diviene debole, in cui esso abbandona volontariamente la sua posizione fondata sulla libertà donatagli da dio e cede alle pressioni del Male, si distacca dall’ordine divino: così, dopo aver fatto libera-mente il primo passo, viene spinto al secondo, al terzo, ed ancora innanzi con sempre più turbinosa velocità. allora, dovunque e nell’ora estre-ma del bisogno, sono sorti uomini, profeti, santi, che avevano conservato la loro libertà, che hanno richiamato il popolo al dio unico, e con il suo aiuto lo hanno incitato a tornare indietro. l’uomo è bensì libero, ma senza il vero dio è indifeso contro il male, come un neonato senza madre, come una nube che si dissolve. • Vi è forse, chiedo a te che sei cristiano, in questa lotta per mantenere i tuoi beni più preziosi, una possi-bilità di esitare, di trastullarsi con intrighi, di rimandare la decisione in attesa che altri prendano le armi per difenderti? non ti ha forse dio stesso dato la forza ed il coraggio per combattere?

dobbiamo attaccare il male là dove esso è imperante, ed esso è imperante proprio nel potere di Hitler. • “Mi, voltai e vidi tutto il male che è stato commesso sotto il sole; ed ecco, vi erano lacrime di quel-li che soffrivano ingiustizia e non avevano alcun consolato-re; coloro che gli arrecavano ingiustizia erano così potenti che essi non potevano avere nessun consolatore. • Ed allo-ra considerai felici coloro che erano morti, più dei vivi, che possedevano ancora la vita…” (Ecclesiaste 4, 1-2). • Novalis: “la vera anarchia è l’elemento che genera la religione. dalla distruzione di tutto ciò che vi è di positivo essa solleva il suo capo vittorioso come nuova creatrice del mondo… se l’europa volesse svegliarsi, se esistesse nel nostro futuro uno stato degli stati, una dot-trina scientifica della politica. sarà forse di tipo gerarchi-co… il fondamento di questa unione di stati?…ii sangue scorrerà sull’europa fino a che le nazioni non saranno consapevoli della spaventosa follia che le trascina in un vortice e, colpite e rappacifi-cate da una musica celeste, non si avvicineranno ai vecchi altari; tra di loro frammiste, non udranno opere di pace, e non sarà celebrata una grande festa di pace con lacrime ardenti, sui fumanti campi di battaglia. solamen-te la religione può svegliare l’europa ed assicurare i diritti dei popoli instaurando visibil-mente il cristianesimo sulla terra con un nuovo splendore, nella sua funzione di apporta-tore di pace…” • Avvertiamo

accrebbero con una rapidità insolita. dappertutto si sono uditi da parte degli oppositori di hitler, ovverosia dalla parte migliore del popolo, dei la-menti, delle parole di delusio-ne e di scoraggiamento, che non di rado terminavano con l’interrogativo: “e se hitler davvero…?”. • Frattanto l’of-fensiva tedesca in egitto si è arrestata; rommel è costretto a rimanere in una posizione pericolosamente esposta; ma l’avanzata sul fronte orientale procede ancora. • Questo ap-parente successo è stato però pagato con i più tremendi sa-crifici, cosicché esso non può più essere considerato tale. Mettiamo quindi in guardia da un ottimismo di qualun-que genere. chi ha contato i morti? hitler o gobbels? Probabilmente nessuno dei due. ogni giorno in russia ne cadono a migliaia. è il tempo del raccolto e la falce colpisce con pieno vigore nella messe matura! il lutto penetra nelle case della nostra patria, e nessuno viene ad asciugare le lacrime delle madri; ma hitler inganna coloro a cui ha rapito il più caro dei beni, e lo ha gettato verso una mor-te senza significato. • Ogni parola che esce dalla bocca di hitler è una menzogna. Quando egli parla di pace pensa alla guerra, quando egli in modo blasfemo pronuncia il nome dell’onnipotente, si riferisce invece alla potenza del Male, agli angeli caduti, a satana. la sua bocca è come l’ingresso fetido dell’inferno ed il suo potere è corrotto nel più profondo. è ben vero che si deve portare avanti con me-

espressamente che la rosa bianca non è al soldo di nessuna potenza straniera. Pur sapendo che il potere nazionalsocialista deve essere spezzato militarmente, noi cerchiamo un rinnovamento dall’interno dello spirito tede-sco, così gravemente ferito. Ma questa rinascita deve essere preceduta da un chiaro riconoscimento di tutte le colpe di cui il popolo tedesco si è macchiato, e da una lotta incondizionata contro hitler ed i suoi collaboratori, mem-bri del partito, Quisling ecc. dobbiamo aprire, nettamente e con brutalità, un abisso tra la parte migliore del popolo e tutto ciò che è legato al nazio-nalsocialismo. Per hitler ed i suoi sostenitori non vi è sulla terra una punizione adeguata alle loro azioni. comunque, per amore delle future ge-nerazioni, si deve dare, alla fine del conflitto, un esempio tale che nessuno abbia più la minima voglia di ritentare una simile avventura. • Non di-menticate neppure i colpevoli meno importanti di questo sistema, ricordate i loro nomi, perché nessuno sfugga! • Non devono riuscire, dopo una tale atrocità, a cambiare bandie-ra all’ultimo minuto e a fare come se nulla fosse accaduto! • Per la vostra tranquillità aggiungiamo ancora che gli indirizzi dei lettori della rosa bianca non sono annotati in nessun luogo; essi sono presi a caso da elenchi di indirizzi. • noi non taceremo, noi siamo la voce della vostra cattiva coscienza; la rosa bianca non vi darà pace. • Si prega di ricopiare e diffondere.

Page 28: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

La ROsa BIancaquIntO vOLantInOAppello a tutti i tedeschi! • la guerra volge sicuramente verso la fine. come nel 1918, il governo tedesco cerca anche ora di sviare l’attenzione di tutti sul crescente pericolo costituito dai sommergibili nemici, mentre in oriente le nostre armate retrocedono senza sosta ed in occidente si attende l’invasione. l’arma-mento dell’america non ha ancora toccato il punto cul-minante, ma già oggi supera ogni misura che mai sia stata raggiunta nella storia. con sicurezza matematica hitler conduce il popolo tedesco alla rovina. hitler non può vincere la guerra, può soltanto pro-lungarla! la sua colpa e quella dei suoi collaboratori hanno superato ogni limite. la giusta punizione si avvicina sempre di più. • Ma intanto cosa fa il popolo tedesco? non vede e non sente. • Ciecamente segue i suoi seduttori nella rovina. “vittoria ad ogni co-sto!” essi hanno scritto sulle loro bandiere. “combatte-remo fino all’ultimo uomo”, dice hitler, e intanto la guerra è già perduta. • Tedeschi! volete, voi e vostri figli, subire lo stesso destino toccato agli ebrei? volete voi essere giudicati con lo stesso metro con cui saranno giudicati i vostri seduttori? volete voi essere per l’eternità il popolo odiato e respinto da tutti? no! • Staccatevi dal nazionalso-cialismo disumano! Provate con l’azione che voi la pensate diversamente! una nuova guerra di liberazione sta per scoppiare. la parte migliore

del nostro popolo combatte dalla nostra parte. strappate il mantello dell’indifferenza che avvolge il vostro cuore! • De-cidetevi prima che sia troppo tardi. non prestate fede alla propaganda nazionalsocialista che vi ha iniettato il terrore dei bolscevichi. non crediate che la salvezza della germa-nia sia collegata alla vittoria del nazionalsocialismo a tutti i costi! il crimine non può portare ad una vittoria tede-sca. • Separatevi in tempo da tutto ciò che è collegato col nazionalsocialismo! • Verrà un terribile, ma giusto giudizio contro quelli che vili e indecisi si sono tenuti nascosti. • Che cosa ci insegna la fine di que-sta guerra che non è mai stata nazionale? l’idea imperialista del potere, da qualunque par-te essa provenga, deve essere resa innocua per sempre. un militarismo prussiano non deve più giungere al potere. solo attraverso un’ampia collaborazione dei popoli europei si può create la base su cui sarà possibile una co-struzione nuova. ogni potere centralizzato, come quello che lo stato prussiano ha cercato di instaurare in germania ed in europa, deve essere soffo-cato sul nascere. la germania futura potrà unicamente es-sere una federazione. solo un sano ordinamento federalista può oggi ancora riempire di nuova vita l’europa indeboli-ta. • La classe lavoratrice deve essere liberata mediante un socialismo ragionevole dalla sua miserabile condizione di schiavitù. il fantasma di una economia autarchica deve scomparire dall’europa. ogni

popolo, ogni individuo hanno diritto ai beni della terra! • Li-bertà di parola, libertà di fede, difesa dei singoli cittadini dall’arbitrio dei criminali stati fondati sulla violenza: queste sono le basi della nuova euro-pa. • Appoggiate il movimento di resistenza, diffondete i volantini!

La ROsa BIancasestO vOLantInO*Colleghe! Colleghi! • Il nostro popolo si trova profondamen-te scosso di fronte all’ecatom-be umana di stalingrado. la geniale strategia del caporale della prima guerra mondiale ha spinto alla morte in modo insensato ed irresponsabile trecentotrentamila tedeschi. Führer, ti ringraziamo! • fermenta nel popolo tede-sco la domanda: vogliamo ancora affidare il destino delle nostre armate a un dilettante. vogliamo lasciare in preda ai più bassi istinti di potere di una cricca di partito la nostra gioventù tedesca. Mai più! il giorno della resa dei conti è venuto, la resa dei conti della gioventù tedesca con la più abominevole tirannia che il nostro popolo abbia mai sopportato. in nome della gioventù tedesca esigiamo dallo stato di adolf hitler la restituzione della libertà per-sonale, il bene più prezioso dei tedeschi che egli ci ha tol-to nel modo più spregevole. • Siamo cresciuti in uno stato caratterizzato dalla spietata sopraffazione di ogni libera espressione di opinione. la gioventù hitleriana, le sa, le ss hanno cercato negli anni più formativi della nostra vita

di renderci uniformi, di rivo-luzionarci, di narcotizzarci. • “educazione ad una conce-zione del mondo”. così veniva chiamato il metodo spregevo-le di soffocare in una nebbia di vuote frasi i germi del pensiero individuale. • Capi appositamente scelti che non si potevano immaginare più diabolici e nel contempo di mentalità più limitata, educa-no i futuri bonzi del partito, in luoghi speciali, per formarne degli sfruttatori svergognati e senza scrupoli e degli assassi-ni, per averne dei seguaci cie-chi e stupidi del Fuhrer. • Noi, “ lavoratori del pensiero”, saremmo proprio adatti per servire da strumento a questa nuova classe di padroni. dei combattenti vengono puniti come scolaretti dai gerarchi delle organizzazioni studen-tesche ed aspiranti gauleiter, e dei gauleiter offendono l’onore delle studentesse con scherzi volgari. le studentes-se tedesche dell’università di Monaco hanno dato una degna risposta all’offesa del loro onore, e gli studenti tede-schi si sono schierati in difesa delle loro compagne e sono restati saldi… • È questo un inizio della lotta per la nostra libera autodeterminazione, senza la quale non possono essere creati valori spiritua-li. il nostro ringraziamento va alle nostre coraggiose compagne ed ai compagni, che ci hanno dato un esempio così luminoso! • Per noi esiste una sola parola d’ordine: lotta contro il partito! fuori dall’or-ganizzazione del partito, in cui ci si vuole te nere ancora a bocca chiusa in materia di

politica! fuori dalle aule dove parlano i piccoli e i grandi capi delle ss e i cortigiani del partito! a noi interessano una vera scienza ed una autentica libertà spirituale! nessuna mi-naccia ci può spaventare, ne-anche la chiusura delle nostre università. si tratta della lotta di ognuno di noi per il nostro futuro, per la nostra libertà ed il nostro onore, in uno stato che sia consapevole della sua responsabilità morale. • Liber-tà e onore! Per dieci lunghi anni hitler ed i suoi seguaci hanno spremuto fino alla nau-sea queste due magnifiche che parole tedesche, le hanno svuotate, alterate come pos-sono fare soltanto i dilettanti, che gettano ai porci i più alti valori di una nazione. Quel che valgono per loro la libertà e l’onore, lo hanno dimostrato a sufficienza durante dieci anni di distruzione di tutte le libertà materiali e spirituali, di ogni valore morale nel popolo tedesco. l’orribile bagno di sangue che essi hanno causa-to e che ogni giorno causano in tutta l’europa in nome della libertà e dell’onore della nazione germanica ha aperto gli occhi anche al più ottuso dei tedeschi. il nome tedesco rimarrà disonorato per sem-pre, se la gioventù tedesca non insorgerà ed insieme vendicando ed espiando non schiaccerà i suoi aguzzini e non darà origine a una nuova Europa dello spirito. • Stu-dentesse! studenti! il popolo tedesco guarda a noi! da noi attende, come già nel 1813 la distruzione del terrore napo-leonico, così ancora oggi nel 1943 la distruzione del terrore

nazionalsocialista mediante la potenza dello spirito. si levano ad oriente le fiamme della beresina e di stalingra-do, i morti di stalingrado ci scongiurano. • “Levati, mio popolo, i segnali di fuoco fumano!“. • Il nostro popolo si leva contro l’asservimento dell’europa da parte del na-zionalsocialismo, in un nuovo impeto di fede nella libertà e nell’onore.

* Quest’ultimo volantino, grazie al coraggio di Helmuth von Moltke, fu duplicato dalle truppe alleate e lanciato dagli aerei britannici sulle città tedesche. Quando questo avvenne, i ragazzi della Rosa Bianca erano già stati uccisi.

Page 29: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 30: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 31: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 32: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 33: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca
Page 34: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

BattIsta vILLasegretario regionale della filca-cisl lombardiareggente pro-tempore della filca cisl di brescia

ROBeRtO BOcchIOsub reggente della filca cisl di brescia

hannO paRtecIpatO aL pROgettOPaolo averoldiernesto baresidonato baroneMassiMo bellinistefano benedettifrancesco bianchiroberto bocchioantonY boffellielena braghinigiancarlo buienrico dalèalessandro de lisiredouane eJJaKifabrizio facchiniflavien fostinifulvio gervasonigiovanni Madaffaroalberto Mazzolenigabriele Mazzolenialberto Menassiandrea Minoflorenc MollaJgiusePPe natillaM’barK oubaioreMario Palettifulvia regenzienrico sonzognisteven sonzognienzo tanfogliograziano tolentinistefano tolentiniMarco tolubattista villarenato zaltieriroberto zulian

fuLvIO geRvasOnIresponsabile della formazione della filca-cisl lombardia

Page 35: Munchen Dachau Fussen. La rosa bianca

BRescIa