So klingt nur Dortmund.

10 Jahre Konzerthaus Dortmund

CITY OF BIRMINgHAMSYMpHONY ORCHESTRA Samstag, 08.09.2012 · 20.00 Uhr

MUSIKBEREICHERT.

City of Birmingham Symphony orCheStra

CBSo ChoruS

andriS nelSonS dirigent

luCy Crowe Sopran

mihoko fujimura mezzoSopran

abo: orchesterzyklus ii – meisterkonzerte

in unserem haus hören Sie auf allen plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus rücksicht auf die künstler bitten wir Sie, von Bild- und tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. wir danken für ihr Verständnis!

2,50 E

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gustav mahler

programm

guStaV mahler (1860 – 1911)

Sinfonie nr. 2 c-moll (1894)»auferstehung«

allegro maestoso. mit durchaus ernstem und feierlichem ausdruckandante con moto. Sehr gemächlichin ruhig fließender Bewegungurlicht. Sehr feierlich aber schlichtim tempo des Scherzos

– ende ca. 21.30 uhr –

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juBiläum

gruSSwort deS BundeStagSpräSidenten prof. dr. lammert

mit nachbarschaftlichem gruß aus Bochum gratuliere ich dortmund herzlich, weil es dort seit zehn jahren das gibt, was meine heimatstadt erst noch bekommen soll: ein haus ausdrücklich

für die musik, einen gebauten musikalischen mittelpunkt in der Stadt und für die Stadt.

das dortmunder haus, das ich aus vielen eindrucksvollen konzerten gut kenne, besticht schon äußerlich mit seiner funktionalen architektur, aber mindestens ebenso durch die klare raum-gestaltung im inneren und die brillante akustik. für mich gehört der Bau zu den gelungenen Beispielen moderner konzerthausarchitektur. allerdings: eine schöne hülle allein reicht natür-lich nicht. gerade in einem haus der musik kommt es entscheidend auf den inhalt an. auch in dieser Beziehung fällt das dortmunder konzerthaus mit einem klugen konzept und innovativer programmgestaltung auf. musikalisch wird hier quantitativ und qualitativ viel geboten – und das lässt nicht nur die Bürger der Stadt ins haus strömen, sondern zieht auch Besucher von weit darüber hinaus an, vor allem aber orchester, dirigenten und Solisten mit weltruf, die besonders

gern in diesem hause auftreten.

dortmund hat das konzerthaus, essen die philharmonie, Bochum bekommt seine Symphonie und auch in anderen Städten sind ebenfalls konzerthäuser in planung oder im Bau. das mag den einen oder anderen in erstaunen versetzen, schließlich haben die technischen wiedergabemög-lichkeiten von musik höchstes niveau erreicht. musik ist – dank Cd, mp3 und internet – praktisch überall und jederzeit verfügbar. warum also noch konzertsäle? weil eine noch so gute konserve das live-erlebnis nicht ersetzen kann, weil es ein tiefes Bedürfnis nach dem musikerlebnis in gemeinschaft gibt, nach dem miterleben, wenn menschen für menschen musik machen – direkt, unmittelbar, einmalig. es sind die konzertsäle, in denen man sich an musik begeistern und für musik begeistern lassen kann. in dortmund kann man dies seit zehn jahren abend für abend immer wieder neu erleben. in diesem Sinne kompliment für zehn erfolgreiche jahre und alles

gute für die zweite dekade!

prof. dr. norbert lammert

K O N Z E R T H A U S D O R T M U N D

werke

tod eineS heldenguStaV mahler Sinfonie nr. 2 C-moll »auferStehung«

»entweder sind meine Sachen abstruser unsinn – oder – na! ergänze dir’s und wähle selbst! ich bin dessen schon müde!« die worte, die gustav mahler 1891, zur entstehungszeit seiner zweiten Sinfonie, an seinen freund friedrich löhr schreibt, sind charakteristisch für die Selbstzweifel des jungen komponisten. als dirigent hat mahler sich schon ruhm erarbeitet als er 1891 sein neues amt am renommierten Stadttheater hamburg antritt. dort hebt er das niveau des hauses, in unermüdlicher arbeit. es gibt tage, ja wochen, in denen mahler das theater nicht verlässt. er nennt es »das zuchthaus« oder »die Strafanstalt«. der gute ruf des neuen kapellmeisters ver-breitet sich rasch. als komponist hat mahler allerdings noch kaum erfolg. neben der intensiven arbeit in der oper kann er die musik, die in ihm schlummert, in hamburg nicht zu papier bringen. wie johannes Brahms ist auch gustav mahler ein »Sommerkomponist«, den es in die natur hi- nauszieht, der durch die Berge und wälder streift. »an den Schreibtisch trat ich nur wie ein Bauer in die Scheune, um meine Skizzen in form zu bringen«, hat mahler seine kompositionsweise einmal beschrieben. mahlers Scheune ist in den Sommermonaten der jahre 1893bis 1896 das kleine »komponierhäusl« unweit eines gasthofes in Steinbach am attersee. dort entstehen we-sentliche teile seiner neuen, zweiten Sinfonie.

initialzündungdie entstehungsgeschichte der zweiten Sinfonie beginnt schon im august und September 1888, während eines aufenthaltes in prag. dort komponiert mahler zwanzig minuten musik, die als erster Satz einer neuen Sinfonie in c-moll dienen sollen. Schnell aber gibt mahler dem Stück, mit dem er direkt an seine erste Sinfonie anknüpft, einen eigenen titel: »todtenfeier«. zwar beginnt er noch mit einem zweiten Satz, legt dann aber die partitur zunächst beiseite.

im jahr 1891 spielt er in hamburg dem von ihm hoch verehrten dirigenten hans von Bülow seine »todtenfeier« vor. Bülow, so berichtet mahler, geriet »in nervöses entsetzen und erklärte, dass ›tristan‹ gegen mein Stück eine haydn’sche Sinfonie ist, und gebärdete sich wie ein Ver-rückter«. dieser mangel an Vertrauen löst bei mahler eine immense Schaffenskrise aus. dennoch nimmt er im juli 1893 die komposition wieder auf. die idee zum Schlusssatz seines neuen werkes kommt dem komponisten bei einem traurigen anlass. ende märz 1894 findet in der hamburger kirche St. michaelis eine totenfeier zu ehren hans von Bülows statt, der einen monat zuvor gestorben war. der knabenchor stimmt friedrich gottlieb klopstocks ›die auferstehung‹ aus den »geistlichen liedern« an – und mahler erlebt eine epiphanie. »wie ein Blitz traf mich dies und alles stand klar und deutlich vor meiner Seele! was ich damals erlebte, hatte ich nun in tönen zu erschaffen.« mahler hat schon lange vor, einen Chor in sein neues werk zu integrieren; nun ist eine passende textvorlage für das finale gefunden.

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in der Sommerfrische am attersee vollendet er seine zweite Sinfonie. eine postkarte ist auf den 29. juni 1894 datiert: »melde hiermit die glückliche ankunft eines gesunden, kräftigen letz-ten Satzes der ii. Vater und kind befinden sich den umständen angemessen; letzteres ist noch nicht außer gefahr.« das werk in allen seinen teilen wird am 13. dezember 1895 in Berlin urauf-geführt. der erfolg ist gewaltig und bedeutet für mahler den durchbruch als komponist. der junge Bruno walter sitzt im publikum und entschließt sich begeistert, die musik gustav mahlers zu seiner lebensaufgabe zu machen. der versteht die uraufführung als »eigentliche musikalische totenfeier« für hans von Bülow. »ihm die ehre«, flüstert mahler, als er vom podium wankt.

ein faCettenreiCheS kunStwerkmahlers neues werk reflektiert die philosophischen ideen, mit denen sich der junge komponist auseinander setzt. Besonders die gedankenwelt friedrich nietzsches ist es, der mahler »einen epochemachenden einfluss auf mein leben« zubilligt. neben den ideen antiker gelehrter sind es besonders die thesen des spätmittelalterlichen theologen meister eckhart, die er für die neue

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werke14 i15

Sinfonie fruchtbar macht. allerdings entsteht auf dem hintergrund dieser gedankengebäude keine irgendwie »verkopfte« musik. Vielmehr stellt die »auferstehungssinfonie« gustav mahlers ganz persönlichen Versuch dar, mit sich und mit gott ins reine zu kommen. zudem ist die zweite Sinfonie auch auf anderen ebenen ein beziehungsreiches, facettenreiches kunstwerk. die gat-tung der Sinfonie führt sie auf eine neue Bewusstseinsebene: fünf Sätze statt der traditionellen vier findet man hier vor. die Binnensätze dienen nicht mehr allein als lyrische oder heitere inter-mezzi ohne eigengewicht, sondern sind unverzichtbarer teil eines dramaturgischen ganzen. erst-mals bei mahler sind die Sätze zu höheren einheiten zusammengefasst (die in späteren werken »abteilungen« heißen); die Sätze 3 bis 5 sollen ohne pause gespielt werden. die Satzfolge kann als erweitertes traditionelles konzept gelesen werden, aber auch als musikalisches drama mit einem eigenen programm. zum inhalt seiner Sinfonie hat sich mahler zwischen den jahren 1896 bis 1901 mehrfach geäußert. Seine erklärungen sind jedoch eher eine wiedergabe von ideen und Stimmungen: »Bei der konzeption des werkes war es mir nie um detaillierung eines Vorganges, sondern höchstens einer empfindung zu tun.«

trauerfeier in Strophenformder Verstorbene, an dessen Sarg man zu Beginn des ersten Satzes der »auferstehungssinfonie« steht, ist kein anderer als der strahlende Sieger der ersten Sinfonie. »wenn Sie es wissen wollen, so ist es der held meiner d-dur-Symph[onie], den ich da zu grabe trage«, schreibt mahler dem musikkritiker max marschalk. »Sein leben, kämpfen, leiden und wollen zieht noch einmal, zum letzten mal, an unserem geistigen auge vorüber. […] was ist dieses leben – und dieser tod? giebt es für uns eine fortdauer? ist dies alles nur ein wüster traum, oder hat dieses leben und dieser tod einen Sinn? und diese frage müssen wir beantworten, wenn wir weiter leben sollen.«

das allegro maestoso beginnt mit einem markanten, absteigenden motiv in den tiefen Strei-chern. der trauermarschartige Satz steigert sich zu wuchtigen ausbrüchen. lichtblicke gibt es auch, in form strahlender trompetenklänge. klagende rufe und pastorale Bläserpassagen mi-schen sich ein in die lastende Schwere. heitere erinnerungen ziehen vorüber – und werden umso härter von der realität eingeholt. kurz vor Schluss: ein dur-lichtblick. dann setzt eine abstürzende tutti-passage den Schlusspunkt. die musik führt immer wieder zum anfangsmotiv zurück. den strophenartigen aufbau dieses Satzes (der sich mit der Sonatenform kreuzt) hat man erst in der jüngsten mahler-forschung richtig wahrgenommen. er zeigt, dass auch hier die Sinfonie, wie in fast allen Sätzen, der Vokalmusik verpflichtet ist. »das war das ei des kolumbus, dass ich in meiner zweiten Symphonie mit dem wort und der menschlichen Stimme einsetzte, wo ich es, um mich verständlich zu machen, brauchte«, schreibt mahler an nathalie Bauer-lechner. obwohl erst im vierten Satz zum ersten mal in mahlers Sinfonien wirklich gesungen wird, ist das lied zumindest über seinen formalen aufbau hier schon präsent.

der kontrast zum folgenden andante moderato ist so groß, dass mahler eine deutliche zäsur wünscht. »hier folgt eine pause von mindestens 5 minuten«, ist in der partitur zu lesen (für die meisten dirigenten ist das eher eine gefühlte zeit). mahler entwirft mit diesem zweiten Satz eine gegenwelt: »ein seliger augenblick aus dem leben dieses theuren toten und eine wehmütige erinnerung an seine jugend und verlorene unschuld.« dieser ländler, der auch klassizistische, menuetthafte züge trägt, fällt etwas heraus aus der übergreifenden konzeption des gesamt-werkes – und knüpft doch in details ganz subtil daran an. im dritten Satz, ›in ruhig fließender Bewegung‹, verarbeitet mahler ein lied aus der von ihm immer wieder genutzten Sammlung »des knaben wunderhorn« von Clemens Brentano und achim von arnim: ›des antonius zu padua fischpredigt‹. »in der ›fischpredigt‹ […] herrscht […] ein etwas süßsaurer humor«, erklärt mahler. »der heilige antonius predigt den fischen, und seine worte verwandeln sich sofort in ihre Sprache, die ganz besoffen, taumelig (in der klarinette) erklingt, und alles kommt daher geschwommen. ist das ein schillerndes gewimmel: die aale und karpfen und die spitzgoscherten hechte, deren dummer gesichter […] ich bei meinen tönen wahrhaftig zu sehen glaubte, dass ich laut lachen musste.« die fische bleiben unbelehrbar, obwohl ihnen immerhin ein heiliger predigt. »die Satire auf das menschenvolk darin werden mir aber die wenigsten verstehen«, setzt mahler hinzu. der held der Sinfonie verliert zudem »den festen halt, den allein die liebe giebt; […] der ekel vor allem Sein und werden packt ihn mit eiserner faust und jagt ihn bis zum aufschrei der Verzweiflung«.

im ›urlicht‹-Satz erklingt nun »die rührende Stimme des naiven glaubens« (mahler). wieder stammt der text aus »des knaben wunderhorn«. laut nathalie Bauer-lechner symbolisiert das ›urlicht‹ »das fragen und ringen der Seele um gott und um die eigene göttliche existenz über dieses leben hinaus«.

mit dem fünften Satz ›im tempo des Scherzo‹ knüpft mahler zunächst mit einer geste der Ver-zweiflung wieder an den dritten Satz an. die musik beruhigt sich jedoch. »in weiter entfernung auf-gestellt« melden sich die hörner als »rufer in der wüste«, wie mahler die Stelle in einer frühform der partitur genannt hat: gott wird der weg bereitet. das jüngste gericht ist vor allem im mit »al-legro energico« überschriebenen Satzteil plastisch dargestellt. »die erde bebt, die gräber springen auf, die toten erheben sich und schreiten in endlosem zug daher.« in der musik kündigt sich aber auch die bald einsetzende Chor-apotheose an. »türkische musik«, also pauke, große trommel, Becken, triangel und piccoloflöte verwendet mahler in einem fernorchester, das wie lärm von den fernen Schlachtfeldern des lebens zu uns klingt. nach dem »großen appell«, den vier trompeten aus entgegengesetzten richtungen schmettern und der von einer nachtigallenstimme begleitet wird (für mahler ein »zitternder nachhall des erdenlebens«), ändert sich der Charakter der musik dauerhaft. »leise erklingt ein Chor der heiligen und himmlischen: ›auferstehn, ja auferstehn wirst du.‹ da erscheint die herrlichkeit gottes! ein allmächtiges liebesgefühl durchleuchtet uns mit seligem wissen und Sein«. damit hat mahlers musikalische reise zu gott ihr ziel gefunden.

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o röschen rot,der mensch liegt in größter not,der mensch liegt in größter pein,je lieber möcht ich im himmel sein.da kam ich auf einem breiten weg,da kam ein engelein und wollt mich abweisen.ach nein, ich ließ mich nicht abweisen!ich bin von gott und will wieder zu gott,der liebe gott wird mir ein lichtchen geben,wird leuchten mir bis in das ewig selig’ leben!

›im tempo deS SCherzoS‹ (text: friedrich gottlieb klopstock, 1724 – 1803,

und gustav mahler, 1860 – 1911)

Chor und Sopran

auferstehn, ja auferstehn wirst du,mein Staub, nach kurzer ruh!unsterblich lebenwird, der dich rief, dir geben.wieder aufzublühn, wirst du gesät!der herr der ernte gehtund sammelt garbenuns ein, die starben!

alt solo

o glaube, mein herz, o glaube: es geht dir nichts verloren!

dein ist, ja dein, was du gesehnt,dein, was du geliebt, was du gestritten!

Sopran solo

o glaube: du wardst nicht umsonst geboren!hast nicht umsonst gelebt, gelitten!

Chor und alt

was entstanden ist, das muss vergehen!was vergangen, auferstehen! hör auf zu beben!Bereite dich zu leben!

Sopran und alt solo

o Schmerz! du alldurchdringer!dir bin ich entrungen.o tod! du allbezwinger!nun bist du bezwungen!mit flügeln, die ich mir errungen,in heißem liebesstrebenwerd ich entschwebenzum licht, zu dem kein aug gedrungen!

Chor

mit flügeln, die ich mir errungen,werd ich entschweben!Sterben werd ich, um zu leben!auferstehn, ja auferstehn wirst du,mein herz, in einem nu!was du geschlagen,zu gott wird es dich tragen!

guStaV mahler Sinfonie nr. 2 C-moll

›urliCht‹ (text: hg. von Clemens Brentano, 1778 – 1842,

und achim von arnim, 1781 – 1831)

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texte

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22 i 23 Biografien

City of Birmingham Symphony orCheStra

im november 1920 dirigierte Sir edward elgar das eröffnungskonzert des City of Birmingham Symphony orchestra (CBSo). in neun jahrzehnten hat sich das CBSo seitdem zu einem ensem-ble von weltruf mit neunzig mitgliedern entwickelt, ist aber nach wie vor fest in der Stadt Birming-ham verwurzelt. elgar war nur der erste große name, den man mit dem CBSo verbindet. unter der leitung von dirigenten wie adrian Boult, andrzej panufnik und louis frémaux wuchs der ruf des orchesters stetig. doch war es die 18 jahre währende ägide von Sir Simon rattle, die das CBSo endgültig zu einem orchester von weltrang erhob. es gedieh weiter unter dem finnischen dirigenten Sakari oramo, der 1998 Chefdirigent und 1999 music director wurde. im September 2008 wurde der 31-jährige lette andris nelsons zum music director ernannt. Von anfang an erhielt er international höchstes lob für seine arbeit.

das herz des CBSo schlägt in der Symphony hall, dem akustisch vollkommenen konzertsaal, der seit seiner eröffnung 1991 zum Symbol der wiedergeburt Birminghams wurde. hier bietet das CBSo einem möglichst großen publikum eine möglichst breite palette musikalischer werke. dazu gehören das klassische ebenso wie das zeitgenössische repertoire, für das das orchester be-rühmt ist, aber auch die leichtere muse mit der beliebten freitagabendreihe, die alles von film-themen bis zu musical-hits bietet. hinzu kommen matineen, Schul- und familienkonzerte, durch die das CBSo für jeden geschmack etwas bereithält.

das orchester arbeitet mit verschiedenen labeln weiter an seiner ansehnlichen diskografie. unter Sir Simon rattle und Sakari oramo nahm es einige preisgekrönte Cds auf. im juni 2009 erschien die erste Cd des CBSo unter andris nelsons mit werken von tschaikowsky. dies markierte den Beginn einer andauernden partnerschaft mit dem führenden unabhängigen deutschen label orfeo. Vier weitere orfeo-Cds wurden bis jetzt veröffentlicht: richard Strauss’ »rosenkavalier«-Suite und »ein heldenleben«, Strawinskys feuervogel und die »psalmensin-fonie«, tschaikowskys Sinfonie nr. 6 und »romeo und julia« sowie Strauss’ »alpensinfonie« und »Salomes tanz«. im januar 2010 wurde das CBSo zusammen mit dem hallé-orchester bei den »South Bank Show awards« mit dem »Classical music award« für einen gemeinsamen nielsen-zyklus ausgezeichnet.

unter dem Banner von »ignite«, dem programm für zuschauergewinnung und gemeinde-arbeit, koordiniert das Bildungsprogramm des CBSo ein umfangreiches angebot für Schulen und gemeinden in den westlichen midlands. das CBSo strebt nach höchster Qualität in der künst-lerischen arbeit und den Bildungsprojekten, setzt sich für die menschen in Birmingham, den west midlands und ganz großbritannien ein und bietet einem großen publikum ein breites und ehrgeiziges repertoire.

daS City of Birmingham Symphony orCheStra im konzerthauS dortmundSeit 2004 ist das CBSo unter seinen Chefdirigenten Sakari oramo und andris nelsons ein regelmä-ßiger gast im konzerthaus. zuletzt war das orchester im märz 2012 zu hören, als der dirigent und geiger des orchesters michael Seal kurzfristig für andris nelsons einsprang.

CBSo ChoruS

Seit seinem debüt im jahr 1974 hat sich der CBSo Chorus – eine gruppe »unbezahlter profis« unter der leitung von Simon halsey – zu einem der besten Chöre seiner art entwickelt. er tritt regelmäßig mit dem CBSo auf und ist auch bei anderen weltklasse-orchestern sehr gefragt. der CBSo Chorus tritt regelmäßig in der Symphony hall auf und hat mit dem CBSo ein breites und anspruchsvolles repertoire erarbeitet. außerdem fungiert er als wichtiger kultureller Botschafter des CBSo und der Stadt Birmingham.

Simon halsey ist einer der führenden dirigenten im Chorbereich und leitet regelmäßig angesehene orchester in europa und nordamerika. er ist seit über 25 jahren Chorleiter des CBSo Chorus und Chefdirigent des rundfunkchores Berlin. außerdem wirkt er als künstlerischer leiter und gründer des dynamischen profi-Chors european Voices, der auf anregung von Sir Simon rattle gegründet wurde, und arbeitet in der fünften Saison als Chefdirigent des Chorprogramms am the Sage gateshead. daneben ist Simon halsey beratender redakteur von faber music in großbritannien. als Chorleiter pflegt Simon halsey eine enge partnerschaft mit dirigenten wie Sir Simon rattle, edo de waart, Valery gergiev, riccardo Chailly, marek janowski, Sakari oramo, kent nagano, Claudio abbado und esa-pekka Salonen. er dirigiert regelmäßig große Chorprojekte mit einigen der bedeutendsten orchester wie dem philharmonia orchestra, dem rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem minnesota orchestra.

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Biografien

andriS nelSonS

andris nelsons ist einer der gefragtesten jungen dirigenten in der internationalen musikszene, der sowohl an den opern- als auch an den konzerthäusern einen exzellenten ruf genießt.

in den kommenden jahren wird er die zusammenarbeit mit orchestern wie den Berliner phil-harmonikern, den wiener philharmonikern, dem koninklijk Concertgebouworkest amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen rundfunks, der Staatskapelle Berlin, dem Boston Symphony orchestra, dem new york philharmonic, dem philharmonia orchestra und dem tonhalle-orchester zürich fortsetzen. in der vergangenen Saison ist er während einer tournee mit den wiener phil-harmonikern zum ersten mal in japan aufgetreten und debütierte beim gewandhausorchester leipzig.

andris nelsons ist regelmäßig am royal opera house Covent garden, an der metropolitan opera new york, der wiener Staatsoper und der deutschen Staatsoper zu gast. im Sommer 2012 kehrte er zu den »Bayreuther festspielen« zurück und übernahm erneut die musikalische leitung von »lohengrin«, einer inszenierung von hans neuenfels.

nelsons ist seit 2008 music director des City of Birmingham Symphony orchestra und hat für seine bisherigen Saisons höchstes lob erhalten. mit dem CBSo unternimmt er weltweit aus-gedehnte tourneen mit regelmäßigen auftritten bei Sommerfestivals wie dem »lucerne festival«, den »BBC proms« und den »Berliner festspielen«. außerdem besteht eine produktive kooperation mit orfeo international: nelsons und das CBSo arbeiten an einer kompletten einspielung der orchestralen werke von tschaikowsky und richard Strauss. erschienen sind bereits eine Cd mit orchesterwerken von richard Strauss, zu der die »times« schrieb, es sei eine der »kostbarsten und raffiniertesten wiedergaben von ›ein heldenleben‹, die es je auf Cd gegeben hat«, sowie aufnahmen von tschaikowskys Sinfonien nr. 5 und 6 und Strawinskys »feuervogel«. die drei letztgenannten wurden mit dem »preis der deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet.

außerdem wird nelsons im oktober 2011 den renommierten »eCho klassik« der deutschen phono-akademie als »dirigent des jahres« erhalten. geehrt wird er für seine aufnahme mit dem CBSo von Strawinskys »feuervogel« und der »psalmensinfonie«, die 2010 erschienen ist. für audiovisuelle aufnahmen besteht ein exklusivvertrag mit der unitel gmbh.

1978 als kind einer musikerfamilie in riga geboren, begann andris nelsons seine karriere als trompeter im orchester der lettischen nationaloper, bevor er dirigieren studierte. 2006 bis 2009 war er Chefdirigent der nordwestdeutschen philharmonie in herford und von 2003 bis 2007 musikalischer leiter der lettischen Staatsoper.

andriS nelSonS im konzerthauS dortmundmit fünf konzerten war andris nelsons bisher im konzerthaus zu gast, u. a. in Begleitung der nordwestdeutschen philharmonie und des koninklijk Concertgebouworkest amsterdam. zuletzt leitete er das wdr Sinfonieorchester köln im oktober 2011 in einem programm mit puccini, Saint-Saëns und Beethoven.

luCy Crowe

lucy Crowe hat sich als eine der führenden lyrischen Sopranistinnen ihrer generation etabliert. Sie studierte an der royal academy of music und wird für ihre glockenklare Stimme, makellose technik und beeindruckende Bühnenpräsenz geschätzt, die die englische Sängerin in auffüh-rungen und einspielungen unter der leitung vieler namhafter dirigenten immer wieder unter Beweis stellt.

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Sie trat mit dem philadelphia orchestra und yannick nézet-Seguin, dem CBSo unter emanuelle haïm, dem monteverdi Chor und orchester unter Sir john eliot gardiner im pariser Salle pleyel und der new yorker Carnegie hall auf. mit dem Scottish Chamber orchestra und yannick nézet-Séguin sang sie im »elias«, den »messias« gab sie mit dem english Concert unter trevor pinnock und »il ritorno di tobia« mit dem orchestra of the age of enlightenment unter Sir roger nor-rington. mit the english Concert ging sie auf europatournee.

Beim »aldeburgh festival« sang lucy Crowe in »acis and galatea« unter richard egarr, Brittens »praise we great men« mit dem City of Birmingham Symphony orchestra unter Sakari oramo und mendelssohns »lobgesang« unter paul daniel. Beim »edinburgh festival« gab sie »israel in egypt« unter emmanuelle haïm. im Sommer 2010 gab die Sängerin ihr debüt bei den »Salzburger festspielen« mit dem deutschen Symphonie-orchester Berlin unter ingo metzmacher. ihr debüt beim »mostly mozart festival« in new york folgte im Sommer 2011 mit iván fischer am pult.

lucy Crowe gab recitals bei den festivals in Brighton, Belfast, norfolk und norwich und trat in london in St martin in the fields, dem Chelsea arts Club, der national portrait gallery und der wigmore hall auf.

in der Saison 2010/11 gab lucy Crowe als iole (»hercules«) ein gefeiertes uS-operndebüt an der lyric opera of Chicago. als Belinda in »dido and aeneas« debütierte sie am royal opera house, Covent garden. weitere opernengagements waren auftritte als Sophie in »der rosen-kavalier« am royal opera house, an der Bayerischen Staatsoper münchen, an der deutschen oper Berlin und an der Scottish opera; als dorinda (»orlando«) an den opernhäusern in lille, paris und dijon; in »agrippina« und »l’incoronazione di poppea« an der english national opera; in »falstaff« an der Scottish opera; Susanna in »le nozze di figaro« und »il re pastore« an der garsington opera; Susanna und händels »Saul« an der opera north sowie »the fairy Queen« mit william Christie beim »glyndebourne festival«. jüngste engagements schließen die titelrolle in »das schlaue füchslein« beim »glyndebourne festival«, die Susanna am royal opera house, die gilda an der deutschen oper Berlin und ihr debüt an der metropolitan opera new york ein.

mihoko fujimura

mihoko fujimura wurde in japan geboren und studierte an der universität tokio und der hoch-schule für musik und theater münchen. Sie gewann zahlreiche internationale gesangswettbe-werbe, bevor sie von 1995 bis 2000 dem ensemble der oper graz angehörte, wo sie viele ihrer paraderollen zum ersten mal sang.

internationale aufmerksamkeit erregte sie bei den »münchner opernfestspielen 2002« und den »Bayreuther festspielen«. Seither ist sie ein gern und häufig gesehener gast im royal opera house Covent garden, an der mailänder Scala, der Bayerischen Staatsoper, der wiener Staats-oper, dem théâtre du Châtelet, dem teatro real madrid, der deutschen oper Berlin, dem maggio musicale fiorentino und dem festival in aix-en-provence. Sie gibt konzerte mit führenden inter-nationalen orchestern und ist regelmäßig in japan zu gast.

Bei den »Bayreuther festspielen« ist sie in neun Spielzeiten in folge als kundry, Brangäne, fricka, waltraute und erda aufgetreten. Sie tritt regelmäßig mit dirigenten wie Claudio abbado, myung-whun Chung, Christoph eschenbach, Ádám fischer, fabio luisi, Christian thielemann, kurt masur und peter Schneider auf und gibt liederabende mit Christoph ulrich meier.

mihoko fujimura hat Brangäne (»tristan und isolde«) mit antonio pappano für emi Classics aufgenommen, die »gurrelieder« mit dem Symphonieorchester des Bayerischen rundfunks unter mariss jansons und die Sinfonie nr. 3 von mahler mit den Bamberger Symphonikern und jona- than nott. ihre erste Solo-Cd mit werken von wagner, mahler, Schubert und Strauss erschien bei fontec.

mihoko fujimura gab konzerte mit dem rotterdam philharmonic orchestra unter yannick nézet-Séguin und Christoph ulrich meier, mit dem london Symphony orchestra unter daniel harding und Sir Colin davis, dem orchestre de paris unter Christoph eschenbach, dem phi-ladelphia orchestra und Charles dutoit, dem orchestre symphonique de montréal unter kent nagano, dem orchester der accademia nazionale di Santa Cecilia unter yuri temirkanov und kurt masur, dem tokyo philharmonic orchestra und myung-whun Chung, dem Symphonieorches- ter des Bayerischen rundfunks, dem koninklijk Concertgebouworkest amsterdam unter mariss jansons und den münchner und wiener philharmonikern unter Christian thielemann.

K L A I S - O R G E L A M K O N Z E R T H A U S D O R T M U N D

Biografien

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texte markus Bruderreck

fotonaChweiSe S. 04 © marco BorggreveS. 08 © marco BorggreveS. 16 © marco BorggreveS. 20 © marco Borggreve

herauSgeBer konzerthauS dortmundBrückstraße 21 · 44135 dortmund t 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

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redaktion dr. jan Boecker · marion daldrup

konzeption kristina erdmann

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impreSSum

MUSIK BEREICHERT.

Bartók, Mahler Donnerstag, 27.09.2012 · 20.00 Uhr

Budapest Festival OrchestraIván FIscher JózseF Lendvay

So klingt nur Dortmund.

10 Jahre Konzerthaus Dortmund

CITY OF BIRMINgHAMSYMpHONY ORCHESTRA Samstag, 08.09.2012 · 20.00 Uhr

MUSIKBEREICHERT.