Musik Jahrganggstufe 9 und 10 · Web viewDer Impressionismus – Claude Debussy Claude Monet,...

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Claude Monet, Impression. Soleil levant Katsuschika Hokusai: Ansicht des Fuji vom Wellental im Der Impressionismus – Claude Debussy Im Jahr 1874 stellte in Paris eine Gruppe französischer Maler zum ersten Mal Werke aus, die wegen ihrer damals neuen Malweise großes Aufsehen erregten. Viele Betrachter nannten den Stil spöttisch abwertend „impressionistisch“ – nach dem Gemälde von Claude Monet 1 Impression. Soleil levant (Sonnenaufgang. Eine Impression“, entstanden 1872). Die Impressionisten malten überwiegend in der freien Natur und versuchten durch helle Farben und aufgelöste Konturen das Licht, die Atmosphäre und die Bewegung des Motivs zu erfassen. Sie wollten den Bildinhalt in seiner augenblicklichen Erscheinungsform wiedergeben und ihren eigenen, subjektiven Eindruck in einem bestimmten Moment festhalten. So wie in anderen Epochen ließen sich Komponisten von den Bildern der impressionistischen Maler beeinflussen und versuchten auch ihrerseits neue Wege zu gehen. Ihre Werke stießen zunächst auf Ablehnung, da Kritiker und Publikum keine klassische Form erkennen konnten und ihnen die Musik zu gefühlsvoll war. Ein wichtiger Komponist des Impressionismus in der Musik ist Claude Debussy (1862-1918). Anregungen für seine Werke fand er häufig in Naturstimmungen. Die Titel seiner Werke sollen helfen, den Hörern eine Vorstellung zu vermitteln, was der Komponist gedacht und gefühlt hat; sie sind aber keine zwingende inhaltliche Vorgabe wie bei Programmmusik. Eines der berühmtesten Werke von Claude Debussy ist „La mer. Trois esquisses symphoniques“ („Das Meer. Drei sinfonische Skizzen“). Die Uraufführung fand 1905 1 Foto Monet: http://perso.wanadoo.fr/olga.bluteau/ORCULTURE/Monet.jpg

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Musik Jahrganggstufe 9 und 10

Der Impressionismus – Claude Debussy

(Claude Monet, Impression. Soleil levant)Im Jahr 1874 stellte in Paris eine Gruppe französischer Maler zum ersten Mal Werke aus, die wegen ihrer damals neuen Malweise großes Aufsehen erregten. Viele Betrachter nannten den Stil spöttisch abwertend „impressionistisch“ – nach dem Gemälde von Claude Monet[footnoteRef:1] Impression. Soleil levant (Sonnenaufgang. Eine Impression“, entstanden 1872). [1: Foto Monet: http://perso.wanadoo.fr/olga.bluteau/ORCULTURE/Monet.jpg ]

Die Impressionisten malten überwiegend in der freien Natur und versuchten durch helle Farben und aufgelöste Konturen das Licht, die Atmosphäre und die Bewegung des Motivs zu erfassen. Sie wollten den Bildinhalt in seiner augenblicklichen Erscheinungsform wiedergeben und ihren eigenen, subjektiven Eindruck in einem bestimmten Moment festhalten.

So wie in anderen Epochen ließen sich Komponisten von den Bildern der impressionistischen Maler beeinflussen und versuchten auch ihrerseits neue Wege zu gehen. Ihre Werke stießen zunächst auf Ablehnung, da Kritiker und Publikum keine klassische Form erkennen konnten und ihnen die Musik zu gefühlsvoll war.

Ein wichtiger Komponist des Impressionismus in der Musik ist Claude Debussy (1862-1918). Anregungen für seine Werke fand er häufig in Naturstimmungen. Die Titel seiner Werke sollen helfen, den Hörern eine Vorstellung zu vermitteln, was der Komponist gedacht und gefühlt hat; sie sind aber keine zwingende inhaltliche Vorgabe wie bei Programmmusik.

(Katsuschika Hokusai: Ansicht des Fuji vom Wellental im offenen Meer von Hokusai)

Eines der berühmtesten Werke von Claude Debussy ist „La mer. Trois esquisses symphoniques“ („Das Meer. Drei sinfonische Skizzen“). Die Uraufführung fand 1905 in Paris statt. Für das Titelblatt der Erstausgabe wurde ein Vierfarbenholzschnitt des japanischen Künstlers Katsuschika Hokusai[footnoteRef:2] verwendet, das den Berg Fuji vom Wellental im offenen Meer von Kanagawa zeigt. [2: Foto Hokusai: www.virginia.edu/eastasia/images/kanagawa.jpg ]

· Besprecht, wie das Meer mit musikalischen Mitteln dargestellt werden kann, und probiert einige Vorschläge aus. [footnoteRef:3] (Claude Debussy) [3: Foto Claude Debussy: www.tangento.net/debussy.jpg ]

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Hört den Ausschnitt aus „La mer“ und notiert Merkmale der Musik (z. B.: Besetzung, Tempo, Lautstärke, Spieltechniken, Melodieverläufe).[footnoteRef:4] [4: DG 4297282]

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Ordnet die Merkmale impressionistischer Musik in die Tabelle ein:

Verschleiern der rhythmischen Strukturen (z. B. Synkopen, gleichzeitige Zweier- und Dreierunterteilungen), Abweichen vom traditionellen Tonartensystem (z. B. durch Chromatik und Pentatonik), kleine Motive bevorzugt, Verändern der Dreiklangsstrukturen (z. B. zwei große Terzen), zusätzlich außereuropäische Instrumente, vielfältiges Mischen und Wechseln von Klangfarben, Nichtauflösen von Dissonanzen, Tempoveränderungen zur Verstärkung des Ausdrucks

„Klassische“ Musik

Impressionistische Musik

Harmonik

Einhalten des Tonartensystems mit 8 Stufen, Grund- und Leitton, Ganz- und Halbtonschritten

Dur- (unten große, oben kleine Terz) und Molldreiklänge (umgekehrt)

Dissonanzen immer aufzulösen

Melodik und Instrumentierung

Breit angelegte Themen als „Führer“ durch die Musik

Instrumente oft an Themen und Formteile gebunden

„klassische Instrumente

Rhythmik und Tempo

Takt immer klar erkennbar

Gleich bleibendes Tempo

Besprecht, ob Parallelen zwischen den Zielen der impressionistischen Malerei und der Musik dieser Zeit zu ziehen sind.

Claude Debussy Le mar

Hörbeispiele

Allegro 10, track 35

Alternative Musik

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