Musik + Message 1_2016

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Ausgabe 1/2016 Mai bis Oktober Preis: 7,- € UNSERE STIMME Die persönliche Visitenkarte REFOMATIONSJUBILÄUM Einladung zum Songcontest „Luther rockt“ VIEL ERREICHT Moderne Kirchenmusik in der Schweiz + Musik message MAGAZIN FÜR CHRISTLICHE POPULARMUSIK POPULARMUSIKVERBAND.DE

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Magazin für christliche Popularmusik

Transcript of Musik + Message 1_2016

  • Ausgabe 1/2016Mai bis OktoberPreis: 7,-

    UNSERE STIMMEDie persnliche Visitenkarte

    REFOMATIONSJUBILUM Einladung zum SongcontestLuther rockt

    VIEL ERREICHT Moderne Kirchenmusik in der Schweiz

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  • 16 Stimmbildung

    Inhalt 7 Von der Unmglichkeit sich

    rechtskonform zu verhalten

    15 Donauwrther Notenkessel feiert runden Geburtstag

    16 Stimmbildung

    18 Integratives Stimmtraining

    20 Joy C. Green im Portrt

    25 Unser Mottolied fr das Reformationsjubilum

    28 Kirchenmusik in der Schweiz

    32 Hilfe, unser Chorleiter geht!

    34 Gospelreferent das erste Jahr

    35 ... das hat mehr mit dem Bauch als mit dem Kopf zu tun !

    36 Impulstage weiter im Trend

    38 Tag der Chre im Bayerwald-dekanat

    41 Jo Jasper: Gelebte Vielfalt

    44 Willkommen mit Musik

    48 Auf dem Weg zum Reformationsjubilum 2017

    50 Das Seminar aller guten Dinge sind 4

    52 Luther rockt der Songcontest zum Reformationsjubilum 2017

    54 Workshop: DIYTipps zur Klangoptimierung im Proberaum

    56 Workshop Gitarre Teil 4: Spielen mit Kapo

    25 Unser Mottolied

    44 Willkommen mit Musik

    Verband fr christliche Popularmusik in Bayern e.V.

    www.popularmusikverband.dewww.facebook.com/popularmusikverband

    Pfarrer Tobias Fritsche, [email protected]

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    Servicebro MnchenSenftlstrae 4 | 81541 Mnchen Fon +49(0)89 4107 4106 | Fax +49(0)89 4107 4108 [email protected]

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    ReferentenMichael [email protected]

    Thomas [email protected]

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    IMPRESSUM

    Herausgeber Verband fr christliche Popularmusik in Bayern e.V.

    Redaktionsleitung und AnzeigenverwaltungSabine [email protected]

    Redaktionsteam Norbert Ehrensperger, Sabine Ehrensperger,Michael Ende, Michael Martin, Thomas Nowack

    Satz und Layout www.kobold-layout.de

    Titelfoto mosaixWir bedanken uns bei den Korrekturleser(inne)n aus dem Lehrerkollegium des Regentalgymnasiums Nittenau

    Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. Juli 2014. Die Zeitschrift Musik+messageerscheint halbjhrlich zum Abobezugspreis von 14 Euro zzgl. Versandkostenpro Jahr. Einzelhefte sind zum Preis von 7 Euro zzgl. Versandkostenerhltlich. Fr Mitglieder des Verbandes fr christliche Popularmusik in Bayerne.V. ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Eine Kndigung desAbonnements ist nur zum Jahresende mit einer Frist von 6 Wochen mglich.Die Redaktion bernimmt fr unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilderkeine Gewhr. Zur Verffentlichung eingereichte Manuskripte drfenvorher oder gleichzeitig nicht anderweitig angeboten werden. Nachdruck auch auszugsweise sowie die Herstellung von fotografischen Verviel-fltigungen sind nur mit ausdrcklicher Genehmigung der Redaktion undunter genauer Quellenangabe gestattet.Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder.

    Verband fr christliche Popularmusik in Bayern e.V.

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    3 Impressum 4 Editorial Liebe, Musik und

    Glaube 5 Die Gute Nachricht - zuerst:

    All you need is love 6 Verband intern:

    Eins jagt das andere 8 News 58 Rezensionen

  • 4 EDITORIAL

    Liebe, Musik und Glaube: Sie sind fr mich so wichtig wie Wasser, Nahrung und frische Luft. Sie sind Lebenselixiere, die Kraft geben, Freude schen-ken und aus unseren Gemeinden als fester Teil nicht wegzudenken sind.

    Von der Liebe erzhlt uns in dieser Ausgabe die Gute Nachricht. In Artikeln und Interviews zeigen wir Euch wieder die groe Bandbreite christlicher Popularmusik und legen dieses Mal einen Schwerpunkt auf den Bereich Stimme. Wir schauen dem neuen Gospelreferenten und der Gospelszene ber die Schulter und begehen mehrere Jubilen. Damit der Gesang ber unseren Glauben nicht in den Ohren drhnt, zeigen unsere Workshops, wie man mit Capodaster oder einer Optimierung des Probenraumes noch mehr aus seiner Musik heraus holen kann.

    Ich wnsche Euch viel Spa beim Lesen,

    Sabine Ehrensperger

    Liebe, Musik und Glaube

    Liebe, Musik und Glaube: Sie sind fr mich so wichtig wie Wasser, Nahrung und frische Luft.

  • 5Wenn du jetzt spontan dambadabadam weitergesungen hast, dann bist du damit mit Sicherheit nicht allein. All you need is love von den Beatles gehrt wohl mit zu den bekanntesten Songs weltweit, auch bei denen, die nicht zur klassischen Beatles-Generation gehren. Und die meisten knnen tatschlich zumindest diesen Teil des Liedes anstimmen. Doch mit dem Refrain ist es dann meistens auch ziemlich schnell zu Ende mit der Textsi-cherheit. Dabei ist nicht auch zuletzt wegen des Textes dieser Song zur groen Hymne fr die Kraft der Liebe geworden, die eine ganze Generation geprgt hat.Theres nothing you can do that cant be done. Nothing you can sing that cant be sung () All you need is love.Die Botschaft ist klar: Egal wie aussichtslos eine Situation ist, jeder kann lernen, einen Weg zu finden, damit um-zugehen. Und der zweite entscheidende Gedanke: Wenn du eine gute Idee hast, etwas Gutes anfngst, trau dich, denn es wird und kann Kreise ziehen. Alles, was man braucht, ist die Liebe.Doch so durchschlagend der Erfolg der Beatles mit diesem Lied auch war sie waren bei Weitem nicht die ersten, die auf diese entscheidende Zutat fr ein gelingendes Le-bensrezept gestoen sind. Auf die Frage, welche Gebote Gottes sind die wichtigsten, was bringt uns zum gelin-genden Leben, insbesondere auch im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen, hat Jesus genau damit geant-wortet: All you need is love. Liebe ist im wahrsten Sinne des Wortes geboten: Liebe Gott und deinen Nchsten wie dich selbst. Alles andere wird sich dann daraus ergeben.All you need is love. Auf der Grundlage dieser ganz ent-scheidenden Botschaft formuliert dann auch Paulus sein ganz eigenes Hohelied der Liebe:

    Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redetet und htte die Liebe nicht, so wre ich ein tnendes Erz oder eine klingende Schelle. Und htte ich allen Glau-ben, so dass ich Berge versetzen knnte, und htte die Liebe nicht, so wre ich nichts. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die grte unter ihnen.

    All you need is love. Alles, was du brauchst, ist Liebe. Warum? Weil Liebe Beziehung schafft. Eine Beziehung zu meinem Vater im Himmel, die mich spren lsst, dass er mir wohlgesonnen ist, dass sein freundlicher Blick auf mir und meinem Leben ruht. Das kann helfen zu lernen, dass ich auch andere so in den Blick nehmen kann, den Menschen neben mir mit seinen Bedrfnissen, Wnschen

    DIE GUTE NACHRICHT ZUERST

    All you need is love

    und Sehnschten ernst nehme und insgesamt mit mir und der Welt ein bisschen gndiger bin. All you need is love. Und das Tolle ist ja: Die Liebe, die haben wir - zum Einsatz bringen mssen wir sie nur nochTja und das ist eben manchmal leichter gesagt als getan. Ist eben nicht immer alles nur easy, nicht immer nur ein leicht beschwingtes Dambadabadam.Echte, gelebte Nchstenliebe gehrt tatschlich mit zu den schwersten bungen des Christseins, zu den grten He-rausforderungen berhaupt. Denn sie muss sich ja gerade da bewhren, wo ich meinem Nchsten erstmal gar nicht in Liebe gegenber stehe, sondern vielmehr voller Wut und Zorn, voller Krnkung und Angst bin. Oder auch in den Momenten, wo mir mein Gegenber eben in allem anderen nur nicht in Liebe begegnet. All you need is love?Vielleicht kann es uns gerade in diesen Zeiten ein bisschen leichter fallen, wenn wir uns klar machen, dass Nchsten-liebe nicht heit, ich muss mir alles gefallen lassen, zu allem ja und Amen sagen, dulden, hinnehmen und mich zum Fuabstreifer machen. Vielmehr geht es darum, eben gerade dann, wenns zwischenmenschlich schwierig wird, zu versuchen, Achtung und Respekt nicht zu verlieren. Und da kommt auch der Glaube mit ins Spiel. Wenn es uns gelingt, an diesem Glauben festzuhalten, in die Kraft der Liebe Gottes zu uns und in unsere Liebesfhigkeit all unser Vertrauen zu setzen, dann kann das tatschlich die Welt verndern. Jesus hat uns beigebracht auf das Kleine und Unscheinbare, das Alltgliche zu achten. Denn das kann und wird wachsen und gedeihen. Hfliche Gesten, Konflikte in gegenseitiger Achtung und Respekt ausge-tragen, dies selbst zu erfahren und andere erfahren zu lassen: Das kann und wird Kreise ziehen.Die Single All you need is love war innerhalb krzester Zeit weltweit die Nr. Eins. Schn wre es, wenn die Bot-schaft der Liebe Gottes und unsere Liebe untereinander hnlich schnell um die Welt ginge.All you need is love. Dambadabadam. CHARLOTTE PESCHKE

    Charlotte Peschke Pfarrerin aus Cham in der Oberpfalz.

  • and the winner is ...

    Addi M. Er hat uns Evangelischen fr das Reformationsjubilum das Motto-lied geliefert. Ich habs den ganzen Tag im Ohr, wenn ich es einmal hre. Die Auswahl ist uns im Verbandsrat nicht ganz einfach gefallen, da wir einige gute Einsendungen auf die Ausschreibung bekommen hatten. Aus mehreren Grn-den hat sich Allein aus Gnade schlielich sogar einstimmig durchgesetzt. Alle vier Sola in einem Refrain, die Sprache nah an den Menschen, der Song durch die gute Hookline in verschiedenen Zusammenhngen einsetzbar, kurz: ein echter Ohrwurm als Mottolied!Die Ausschreibung fr den Songcontest Luther rockt ist auch bereits online. Das ist die Gelegenheit fr alle Songschreiber, sich im Rahmen des Reformati-onsjubilums zu platzieren und zu prsentieren. Wie eigentlich immer, lohnt es sich auf unserer Homepage vorbeizuschauen.Dort findet Ihr auch den Flyer und die Ausschreibung fr unser Flaggschiff: das Seminar fr christliche Pop- und Rockmusik in der Musikakademie Alteglo-fsheim. Auf allgemeinen Wunsch bleibt es bei dem erweiterten Angebot am Sonntag. Mit vielen hervorragenden Dozenten und interessanten Impulsvor-trgen, auch ber den eigenen Tellerrand hinaus, bietet das Seminar Interes-santes und Motivierendes fr alle. Egal ob Anfnger oder Routinier hier findet jeder noch etwas zum Mit-nach-Hause-nehmen fr einen unschlagbaren Preis.Unser Gospelreferent Michael Martin ist auch gut unterwegs, gibt Workshops, Kurse, leitet einen der Mega-Chre bei beim Luther-Poporatorium, u.v.m. Eigentlich bruchten wir fast schon zwei Gospelreferenten, so sehr ist der eine im Einsatz. Wie gefragt Michael Martin mit seiner Expertise ist, zeigt: Es war eine kluge und weitblickende Entscheidung der Landeskirche, diese Anstellung des Verbandes zu finanzieren. Gerade kmmern wir uns im Prsidium darum, wie wir Euch noch besser prsentieren knnen, was da alles luft, damit ihr noch mehr von den Angeboten im Gospelbereich profitieren knnt. propos Luther-Poporatorium: Wir sind nicht nur durch Michael Martin und Hans-Georg Stapff involviert, sondern Thomas Nowack hat einen groen Teil der Organisation bernommen, damit das Ganze luft und im Mrz ein Rie-senerfolg wird. Davon sind wir berzeugt. brigens kommt das Poporatorium auch in anderen Landeskirchen, denn es ist ein Tourneeprojekt.Ihr seht, da kommt man gar nicht zur Ruhe. Aber das ist gut so! Schn, dass die Musik mit Message so viele Menschen bewegt und so viele Krfte freisetzt. Schn, dass Ihr dabei seid!

    Eine gesegnete Zeit und ganz herzliche Gre aus dem Prsidium.

    Gott zum Groove, Euer

    Norbert Ehrensperger

    P O P U L A R M U S I K V E R B A N D . D E

    Eins jagt das andere Liebe Freunde der Popularmusik

    6 VERBAND

  • . .

    7ZWISCHENRUF

    Ups they did it again. Schon wieder war ich in einem Gottesdienst als Gast eingeladen und habe bei der Band Liedblattkopien auf dem Notenstnder entdeckt. Dasselbe ist mir auch schon vor einigen Wochen beim Jubilum eines Gospelchores passiert. Da war es zwar nur ein Lied, weil das gesamte brige Programm auswendig gesungen wurde, aber das eine wurde mal eben als Kopie herumgereicht. Sie singen und spielen zur Ehre Gottes die vielen Gemein-debands und Gospel- und Gemeindepopchre landauf, landab. Sie tun es gut und sind hufig das Aushngeschild unserer Kirchen. Und sie alle hoffen auf eine Reformation. Eine Reformation beispielsweise des beim besten Willen nicht umsetzbaren Kopierverbotes in Bezug auf Noten. Vieles ist in den letzten Jahren zum Komplex Urheberrecht geschrieben worden. Daneben wurde lamentiert, disku-tiert und vor allem prozessiert. GEMA gegen YouTube, Filesharingplattformen und hnliches, Verleger gegen das Europische Patentamt, Zeitungen gegen Webseitenbe-treiber, usw. Vorschlge fr eine Kulturflatrate machten die Runde, der Bundestag setzte sich mit dem Problem auseinander - sogar eine Partei, von der mittlerweile kaum mehr etwas zu hren ist, wurde mit nur diesem Thema politikfhig. Kennt heute noch jemand ihren Namen? Geblieben ist die nicht enden wollende Diskussion um das Thema und mein Schreibtisch, ber den in den letzten Jahren immer mehr Anfragen von verunsicherten Kon-sumenten im kirchlichen Bereich laufen. Sptestens mit dem vernderten Rahmenvertrag der Grokirchen zum Jahresanfang 2015 mit definitiver Umsetzung zum Jahres-beginn 2016 haben sich diese Anfragen noch vervielfltigt und wollen fast nicht mehr abreien. Habe ich bis 2014 monatlich eine Anfrage bearbeitet, sind es heute vier. Und aufgemerkt wir sprechen hier von den wirklich kniffligen Fragen und vor allem von Zeitgenossen, die es ernst meinen mit der Einhaltung dieser Rechte. Daneben biete ich Grundinformationen in Form von Workshops an und erlebe bei den Teilnehmern im Anschluss an solche Veranstaltungen hufig die pure Hilflosigkeit.Die Ahnungslosigkeit als solche ist enorm die Mglich-keit sich in Zeiten von Internet und Co. komplett rechts-konform zu verhalten, geht gegen Null. Der Gelackmeierte ist im Zweifelsfall immer der Konsument, da der Rechts-grundsatz Unwissenheit schtzt nicht vor Strafe gilt. Das kann im Zweifel schon mal richtig teuer werden. So manche Eltern haben das mit ihren Sprlingen schon durchexerziert. Eine Reformation tte also wirklich Not. ber das Wie wird aber weiter diskutiert und ich wage hier die Prognose, dass wir auch noch in zehn Jahren dis-kutieren werden. So weit, so schlecht.

    Vorlufig bleibt mir nur festzustellen, dass es in absehbarer Zeit nicht gelingen wird, die auch im kirchlichen Bereich brennenden Fragen befriedigend zu klren. Dazu zhlt so-wohl die Auffhrungspraxis, im Besonderen aber das The-ma Kopieren. Ein kleines Beispiel soll die ganze Misere be-leuchten. Ein Gospelchor will sich ein Repertoire aufbauen, das aus vielen unterschiedlichen Quellen schpft. Material wre schon vorhanden, aber verstreut auf viele Quellen. Sich einen Stapel unterschiedlicher Hefte zuzulegen, bersteigt das vorhandene Budget, sich Verlagskopien zu besorgen, ist immens aufwendig und ebenfalls nicht unbedingt billig. Da ist es halt so einfach, sich eine Kopie zu ziehen oder sich eine solche bei einem Nachbarchor zu besorgen. Lsungsanstze sind bisher nur in geringem Umfang in Sicht. Gbe es eine tragfhige Lsung, wrde ein befreites Aufatmen durch die deutsche Pop- und Gospelchorszene gehen. Wir Christen sind es gewhnt, mit Wundern zu rechnen. Hier ist ein solches berfllig. Manches Mal ertappe ich mich schon bei dem Gedanken, dass Gott das bereits pro-biert hat und ebenfalls gescheitert ist. Aber das sind auch nur die Gedanken eines am System Zweifelnden, der im-mer wieder vergeblich nach praktikablen Lsungsanstzen sucht. Bleibt zu hoffen, dass das Frohlocken in der Ewigkeit nicht auch mit dem Verweis auf urheberrechtliche Belan-ge ausfallen muss. Aber da hat sich Gott sicher schon was einfallen lassen, sonst wre Musik in den khnen Visionen des Sehers Johannes wegen ist nicht sicher ausgefallen. Nichts fr ungut. THOMAS NOWACK

    Himmlische Tne und teuflische Kopien

    Von der Unmglichkeit sich rechtskonform zu verhalten

    Thomas No-wack ist Re-ferent beim Verband fr christliche Popu-larmusik und lebt in Mnchen.

  • NewsNeuer Leiter des Fachbereichs Popularmusik der Nordkirche ...

    ... ist Jan Simowitsch. Er studierte Instru-mentalpdagogik mit Hauptfach Klavier an der Hochschule fr Musik und Theater in Rostock. Von 2004 bis 2016 war er Popu-larkirchenmusiker in Bad Segeberg. Dort leitete er u.a. die Arbeit des Musikberges, eines Arbeitsbereiches der Kirchenmusik Bad Segeberg. Vom Jugendgottesdienst

    bis zum Soulkonzert, vom Begleiten der Konfirmationsfeiern bis zum Gitarrenunterricht erstreckt sich die ganze Bandbrei-te kirchlicher Popularmusik. Fr diese umfangreiche Arbeit wurde der Musikberg 2012 fr den Brgerpreis in Schleswig-Holstein nominiert. Auerdem ist Jan Simowitsch als Kompo-nist populrer Musik in Norddeutschland kein Unbekannter. Erst im Mrz diesen Jahres wurde sein Poporatorium Die letzte Flut mit Gospelchor und Sinfonieorchester uraufgefhrt. Wir wnschen an dieser Stelle viel Erfolg und Gottes Segen fr die bernahme dieser in der EKD wohl ltesten popmusikalischen Arbeit einer Landeskirche.

    Hauptamtlicher Popular-musikbeauftragter in der Pfalz

    Nach langen Jahren kontinuierlichen Wer-bens und Arbeitens gibt es nun auch in der Pflzer Evangelischen Landeskirche einen Teilhauptamtlichen im Bereich Popularmu-sik. Dies ist nun der schon seit 2001 ehren-amtlich ttige Popularmusikbeauftragte Maurice Croissant. Er ist Bezirkskantor der Kirchenbezirke Pirmasens und Bad Bergza-bern, jetzt offiziell mit Teilbeauftragung fr

    Popularmusik in der Landeskirche. Fr diese positive Zukunfts-orientierung wnschen wir der Landeskirche alles Gute und Maurice Croissant Gottes Segen fr die nun endlich hauptamtlich verankerte Arbeit. Ausfhrliche Infos sind zu finden unter www.evpfalz.de/gemeinden_cms/index.php?id=3296.

    RuhestandDer langjhrige Referent fr NGL und Kinderlied sowie Leiter des Arbeitskreises NGL der Erzdizese Wrzburg, Klaus Simon, ist zum 01.04.2016 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit gegangen. Die Verabschiedung in den Ruhestand fand im Rahmen des Plenums der Rock my Soul-Tagung im Februar diesen Jahres im St. Burkardushaus in Wrzburg statt. Klaus Simon hat die Arbeit in und ber die Erzdizese hinaus ber viele Jahre geprgt und entwickelt. Mit seinem Ensemble taktwechsel ist er auerdem immer musikalisch aktiv gewesen. Da gilt sicher auch fr den Unruhestand: keep on rockin'. Dafr ein Gott zum Groove.

    VerbandsratsklausurVom 19. bis 20. Februar fand die diesjhrige Verbandsratsklausur im Tagungszentrum des Frauenwerks Stein statt. Die Mitglieder des Ver-bandsrates arbeiteten dabei an einer Reihe von Themenfeldern rund um die Verbandsaktivitten. Auf dem Programm standen u.a. das Lu-therjahr 2017, Aus- und Fortbildung im Verband, die Entwicklung des neuen Bereiches Gospel und Aktivitten im Bereich der ffentlich-keitsarbeit. Ein besonderer Tagesordnungspunkt war die Suche nach dem Mottolied der bayerischen Landeskirche fr das Lutherjahr. Dieses wurde auf der Klausur ausgewhlt (siehe S. 24ff). Auerdem beschf-tigte sich der Verbandsrat mit einem Konzept Jugend, das sich gezielt mit der Frage beschftigt, wie die ehrenamtliche Verbandsarbeit auch fr die Nachwuchsmusiker interessant werden kann.

  • 9NEWS

    Jesaja groovtJesaja, der Prophet aus dem Alten Testament, ist die Hauptfigur im neuen Pop- und Gospeloratorium von Hartmut Naumann, das im Oktober in Hamburg, Itzehoe und Burg auf Fehmarn uraufgefhrt wurde. Die alte Geschichte des Volkes Israel, seine Deporta-tion nach Babylon und schlielich die Wiedererlan-gung der Freiheit durch abenteuerliche Umstnde

    wird mit aktuellen musikalischen Mitteln aus Pop, Rock und Gospel neu erzhlt. Dabei entstanden vor dem Ohr und dem Auge der Besucher jede Menge Parallelen zu heu-tigen Geschichten von Vertreibung, Anpassung und der Sehnsucht nach Freiheit. Fr die Auffhrungen wurde ein spezieller Projektchor zusammengestellt, in dem neben dem Holsteiner Gospelchor Come2Light und dem Chor Cantare aus Klaipeda in Litauen noch weitere Sngerinnen und Snger aus Chren der Nordkirche zu erleben waren. Das Ensemble wurde komplettiert durch die erstklassigen Solisten Njeri Weth und Achim Werner, gemeinsam mit einer hochkartigen Band um den Pianisten Michael Henkel und einem kompakten Blserensemble aus der Nordkirchen-Posaunenarbeit. Die musika-lische Leitung hatte Autor und Komponist Hartmut Naumann, der mit diesem Gospel- und Poporatorium ein Stck vorstellte, das auch ambitionierte Chorleiter zu eigenen Auffhrungen animieren drfte. Gleichzeitig waren die Auffhrungen eine Art Abschied. Hartmut Naumann hat Anfang 2016 von der Nordkirche auf seinen neuen Posten als Prorektor des Studienganges Pop-Bachelor der neugeschaffenen evangelischen Pop-akademie gewechselt. Eine musikalische Visitenkarte hat er damit im Gepck gehabt. Weitere Infos unter www.jesaja-oratorium.de

    1200Unsere Mitgliederzahlen steigen derzeit stndig. Bereits im Mrz haben wir die Zahl von 1200 berschritten, nach-dem wir im Oktober 2015 die 1000 geknackt hatten. Wir freuen uns ber diesen stetigen Auf-wrtstrend und hoffen auf viele weitere Neu-zugnge in diesem Jahr.

    C-Prfung 2016Zehn Kursteilnehmer erlangten im Mrz erst-mals die Qualifikation als C-Kirchenmusiker fr Bandleitung (Elisabeth Schacherl, Cornelia Paulini, Annerose Kolb, Reiner Babucke, Gerhard Henzler, Chris Halmen, Martin Affolderbach, Max Nieberle) und Pop-/Gospelchorleitung (Dr. Hel-ga Schmetzer, Thomas Huber). Das ist ein guter Start fr die neuen Qualifikationen in der ELKB. Der nchste Kursblock beginnt im Oktober 2016. Interessenten knnen sich bei unseren Referenten Michael Ende (Band) und Michael Martin (Chor) informieren und anmelden.

    Ausbildungskonferenz Pop jetzt Konferenz PopularmusikVom 15. bis 16 Mrz fand dieses Jahr in Dsseldorf das Vernetzungstref-fen der Ausbildungsaktiven in den Gliedkirchen der EKD statt. Nachdem die Konferenz seit einigen Jahren durch die EKD als Ansprechpartner fr Popularmusik anerkannt ist und im geringen Umfang sogar Finanzmittel bekommt, war es den Teilnehmern der Konferenz in diesem Jahr besonders wichtig, das breit angelegte Interesse der EKD an dem Gremium auch im Namen zu verankern. Einstimmig wurde deswegen die nderung des bisherigen Namens in die Bezeichnung Konferenz Popularmusik gen-dert. Auerdem stand das Treffen im Zeichen der bevorstehenden n-derung der Hochschulrahmenordnung in Bezug auf die Einfhrung von Studiengngen fr Bachelor (B-Popkantoren) und Master Pop Kantoren. Aus diesem Grund war auch die Direktorenkonferenz verteten, die die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zur neuen Rahmenordnung vorstellte, die im Gremium diskutiert wurden. Da in dieser Arbeitsgruppe Teilnehmer der Konferenz vertreten waren, fielen letzte Anmerkungen vor der end-gltigen Verabschiedung durch die Direktorenkonferenz zurckhaltend aus. Ohnehin ist die Rahmenordnung, wie schon der Name sagt, ein Rah-men, den jede Hochschule, die ein derartiges Modul auflegen will, mit Inhalten fllen muss.Zum Thema Jugendkultur hatte sich die Konferenz als Gast Dr. Oliver Kautny von der Bergischen Universitt Wuppertal eingeladen, der unter anderem an der Uni die Hip Hop Academy ins Leben gerufen hat, um zu klren ob man bei Kirchens mit den eigenen kirchenmusikalischen Pop-Bestrebungen mglicherweise der Zeit hinterher luft. Weitere Themen waren die Entwicklungen in den einzelnen Landeskirchen, die Entwick-lung der Kulturschiene des Kirchentages und andere popmusikalische Themen mit Kirchenbezug.

  • 10 NEWS

    PopOratorium Luther Bayern aktuellMit einer Pressekonferenz sowie einem Kick Off fr Chorleiter, Multiplikatoren und an-dere Interessierte startete die heie Phase des Poporatoriums in Bayern am 16. Februar. Fast zeitgleich liefen diese Aktionen auch in anderen Landeskirchen, die an der Tour 2017 ebenfalls beteiligt sind. Interessierte Solisten mit Vorer-fahrung waren bis zum 16. Mai aufgefordert sich fr drei Ensemblesolistenrollen zu bewerben. In einem Casting am 3. Juni werden die glcklichen Gewinner ermittelt. Wir werden die Solisten im nchsten Heft vorstellen.

    Bayerischer Chorwettbewerb ab sofort mit einer Kategorie GospelWettbewerbe sind im Bereich von Laienorchestern und -chren an der Tagesordnung. Die grten Wettbewerbe dieser Art werden durch den Bayerischen Musikrat ausgerichtet und finden im Abstand von drei Jah-ren statt. Im Orchesterbereich nehmen Posaunenchre bereits seit einiger Zeit mit einer eigenen Kategorie am Wettbewerb teil. Im Bereich Chor gab es zwar eine Kategorie Pop, die allerdings den Ansprchen unterschied-licher popularmusikalischer Kategorien nicht gerecht wurde. Aufgrund der Mglichkeiten, die sich nun durch den neuen Gospelreferenten des Popularmusikverbandes ergeben, hatten Gospelreferent Michael Martin und Referent und Teamleiter Thomas Nowack Anfang Januar einen Termin mit dem Koordinator der Laienmusik des BMR, Andreas Horber. Dieses Gesprch hatte nur einen Tagesordnungspunkt: einen eigenstndigen Bereich Gospel gut in den Wettbewerb zu integrieren. Dies wird derzeit detailliert erarbeitet. Der nchste Chorwettbewerb in Bayern findet 2017 im Funkhaus des BR statt. Sicher ist jetzt bereits: Es wird eine eigene Ka-tegorie Gospel geben. Verantwortlich dafr ist der Popularmusikverband.

    Neue HerztneEin kleines aber feines Gebetsbuch von Matthias und Martyna Lingenfelder ha-ben die Herztne-Aktiven auf den Weg gebracht. Es ist perfekt fr die persn-liche Gebetszeit. Klein und kompakt passt es in jede Tasche und begleitet mit verschiedenen Gebeten und Impulsen die eigene Reise mit Gott. Eignet sich auch hervorragend als Geschenk. In-fos unter https://herztoene.bandcamp.com/merch/gebete-impulse. Auerdem wollen die Herztne-Aktiven gemeinsam mit Norisha Campbell ein neues christ-liches Musikprojekt stemmen. Mehr als zehn Knstler aus der Voice of Germany Staffel 2013, die alle Christen sind, wol-len neue Songs mit message schreiben. Leider ist die Crowdfundingkampagne fr das Projekt gescheitert. Derzeit su-chen die Aktiven nach neuen Wegen, das Projekt doch durchzufhren. Infos unter www.facebook.com/voicesofgraceproject

  • 11NEWS

    Illusion von Glck die neue Produktion von Klangwerk

    Am 12. Mrz 2016 fand der Release des zweiten Al-bums der Band Klangwerk aus Bayreuth statt. Illusion von Glck lautet sein Titel.

    Die 200 Gste, die den Saal der Bayreuther Kleinkunst-bhne gut fllten, bekamen an diesem Abend gleich drei musikalische Highlights geboten. Als Opener konnte man den sanften Gitarrenklngen von Marc Will, be-gleitet von Tobias Kurrle, lauschen. Obwohl musikalisch im Singer/Songwriter-Genre zuhause, lassen sich die Stuttgarter auch von anderen Stilrichtungen inspirie-ren und sorgen so immer wieder fr berraschungs-momente. Solcherart vorbereitet begeisterten die fnf Klangwerk-Jungs als Hauptact des Abends dann ihr Publikum. Neun neue Songs des aktuellen Albums kombiniert mit Songs der ersten Verffentlichung Tau-send Gesichter zeigten das musikalische Knnen der Bayreuther Band. Ihre besondere Strke, bei Liveauf-tritten den Kontakt zu den Zuhrern zu finden und sie mit teils sanfter, teils rockiger Popmusik aus dem Alltag abzuholen, stellten sie an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis. Den Abschluss des Konzerts bildete die Hofer Band Lokomotor. Ihre Musik soll ein Appell an die Menschlichkeit melancholisch verpackt und mit Lebensfreude injiziert sein. Diese Lebensfreude konnten die vier Jungs und ihre Frontfrau an diesem Abend auf das Publikum bertragen. Ein gelungener Konzertmix, der vor allem Lust macht, Klangwerk auf einem der vielen Konzerte diesen Jahres wieder zu h-ren. Infos dazu, wie auch die Mglichkeit, die neue CD zu bestellen, gibt es auf www.klangwerk-bayreuth.de.

    Eine Rezension zum aktuellen Album findest du im Rezi-Teil ab Seite 58.

    Christian Artists Seminar wird 35Den meisten aktiven Musikern ist das Christian Artists Seminar bekannt. Hier treffen sich Kunstschaffende aller Kunstsparten aus ganz Europa im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) Bad Honnef vom 30. Juli bis zum 5. August 2016, um sich zu dem Thema So-cial Dialogue about FIGHTING unemployment in the sector arts & culture (Wie bekmpft man wirksam Arbeitslosigkeit im Bereich von Kunst & Kultur) auszutauschen. Das Christian Artists Seminar richtet sich dabei sowohl an Autodidakten, die sich auf dem Weg in die Professionalitt befinden, als auch an Profis, die sich neu in-spirieren lassen und auftanken wollen. Aber auch junge Menschen, die mit dem Gedanken an eine knstlerische Laufbahn liebugeln, sollen gefrdert werden.In den ersten beiden Tagen des Seminars 2016 liegt der Schwerpunkt auf interaktiven Vortrgen, die die Kunstschaffenden auf die Rea-litten der knstlerischen Berufe in ganz Europa vorbereiten und ihre Mglichkeiten ausleuchten sollen. Sie dienen als Basis fr die zweite Hlfte der Konferenz. Denn in den folgenden drei Tagen werden mehr als 80 Workshops - Laien bis zu Meisterklassen - aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Grafik, Design, Bildende Kunst, Literatur u.v.a.m. angeboten. Daneben werden weitere in-teraktive Diskussionsforen stattfinden, die sich zum einen mit der biblischen Sicht auf Kunst und Begabung und zum anderen mit den Grndungen von sich untersttzenden Knstlergemeinschaf-ten auseinandersetzen. Am letzten Tag wird eine offene Diskussi-onsrunde die Plenen abschlieen.Alle Angebote werden von professionellen Knstlern geleitet, die ihre Erfahrungen und Erkenntnisse leidenschaftlich teilen und wei-tergeben mchten. Daneben besteht die Mglichkeit der Evaluati-on. In einem intimen und geschtzten Rahmen kann man eigene Beitrge von professionellen Knstlern bewerten lassen. Verkehrs-sprache ist Englisch. Die Vortrge werden sowohl ins Deutsche, als auch ins Franzsische simultanbersetzt. Jeder Seminartag schliet mit einem vielfltigen und interdisziplinren Abendprogramm ab, in dem jeweils mindestens acht Knstler das Publikum mit ihrem Knnen begeistern werden. Der letzte gemeinsame Tag endet nach dem Konzert mit einem Jubilumsempfang. Auf der neu gestalteten Homepage www.christianartists.org sind alle Workshop-Angebote aufgelistet. Desweiteren findet sich auch der Link zum YouTube-Kanal des Seminars, der nicht nur Vortrge der vergangenen Konferenzen beinhaltet, sondern auch Videos der abwechslungsreichen Abendveranstaltungen. Weiterhin sind, be-ginnend mit dem ersten Seminar von 1981, smtliche Themen und Schlussfolgerungen der vergangenen 35 Jahre auf der Homepage zu finden. Bis 1989 konzentrierten sich die Seminare vor allem auf das Verhltnis zwischen Kunst und Kirche, danach wurde der Schwer-punkt auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung kunstschaffen-der Christen gelegt. Neben den vielfltigen Informationen bietet die Homepage ab sofort die Mglichkeit, sich fr das Christian Artists Seminar 2016 anzumelden. Dort finden sich auch alle ntigen An-gaben zu Kosten, Verpflegung und Unterbringungsmglichkeiten. Auch eine Zeltstadt fr den kleineren Geldbeutel ist vorgesehen.Das Seminar geht dieses Jahr komplett runderneuert an den Start. Dies war durch Vorgaben des Finanzierungsgebers, der EU, in einem zweijhrigen Prozess erfolgt. Daher wird das Jubilumsseminar ein ganz Besonderes sein. Dank der Frdergelder knnen in diesem Jahr ber 60 professionelle Knstler engagiert werden, die ber 80 unterschiedliche Workshops gestalten werden. Das ist auch fr das Christian Artists Seminar ein absoluter Rekord.

  • 12 NEWS

    GOSPELHOLYDAYS Mitteldeutschland im Gospelfieber Bereits zum zweiten Mal fanden vom 4. bis 6. Mrz 2016 die GOSPELHOLYDAYS: statt: 3 Referenten 750 Stimmen 1 Chor. Die Teilnehmer kamen aus insgesamt neun Lndern angereist um ein Wochenende Gospel pur zu genieen und ihre Batterien aufzutanken. Ihr habt uns mit diesem Wochenende soviiiiiiel Energie, Power, Feeling, Spiri-tualitt und so ein Riesen-Gemeinschaftsgefhl gegeben. So lautete eines von vielen begeisterten Feedbacks. Der mehrfach ausgezeichnete Songwriter und Musicpastor Derrick Starks aus Detroit (USA) versprhte ansteckenden Black Gospel und pure Energie. Hans Christian Jochimsen aus Kopenhagen berhrte mit seinen unvergleichlichen Songs und seinem wunderbaren dnischen Humor. Die Initiatoren des Festivals sind das Musiker-Ehepaar Carmen und Friedemann Wutzler aus Dresden. Sie sind mittlerweile als die schsischen Gospelpioniere in ganz Deutsch-land bekannt. Ihre Begeisterung ist ansteckend und ungebremst. Deshalb gehen die GOSPELHOLYDAYS in die dritte Runde. Vom 29. bis 31. Mrz 2019 treffen sich die Gospelinfizierten wieder in den neuen Bundeslndern. Mehr bewegende Feedbacks, emotionale Fotos, Videos & Infos finden Interessierte unter www.gospelholydays.com

    Verwertungsgesell schaftengesetz umstrittenDer Kabinettsentwurf zum neuen Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) ist mit dem geltenden Genossenschaftsrecht nicht vereinbar. Zu diesem Schluss kommen die Juristen der Cultural Commons Collecting Society (C3S) nach einer ersten Analyse des am 11.11.15 von Bundesjustizminister Heiko Maas vorgestellten Entwurfes. In letzter Konsequenz bedeutet dies, dass eine Zulassung der GEMA-Alternative C3S, die als Europische Genossenschaft (SCE) gegrndet wurde, behindert werden wrde, wenn das Gesetz in dieser Form verabschiedet wird.Konkret angesprochen sind die 19 und 20, die die Mitbe-stimmung durch Mitglieder und wahrnehmungsberechtigte Nichtmitglieder regeln. In einer Genossenschaft schlieen sich Menschen zusammen, die ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel verfolgen und die notwendigen Investitionen gemeinsam schul-tern. Alle Genossen leisten ihren Beitrag und genieen dafr gleiche Rechte. Das GenG schliet aus guten Grnden aus, dass Auenstehende, die diesen Beitrag nicht geleistet haben, die Ge-nossenschaft nach ihren Interessen beeinf lussen knnen. Wer mitentscheiden mchte, muss nachweisen, dass er die Interes-sen der Genossenschaft teilt, und ihr durch das Zeichnen eines Genossenschaftsanteils beitreten. Der VGG-Entwurf verlangt jedoch von einer Verwertungsgesellschaft (VG), dass sie auch Nichtmitgliedern gestatten muss, mit ihr einen Wahrnehmungs-vertrag abzuschlieen und in der Mitgliederversammlung ber ein Delegationssystem indirekt Stimmrecht zu erhalten. Diese Vorgabe schliet kategorisch aus, dass jemals eine Genossen-schaft als VG zugelassen werden kann.

    Der VGG-Entwurf ignoriert zudem die Besonderheit von Genossen-schaften, rein investierende Mitgliedschaften vorzusehen. Er rumt diesen Mitgliedern, die die Dienste der Verwertungsgesellschaft gar nicht als Urheber nutzen knnen, volles Mitentscheidungsrecht ein, auch ber die Aufstellung von Tarifen oder Verteilungsplnen fr die eingenommenen Gelder. Dies ist nicht nur inhaltlich absurd, sondern steht klar im Widerspruch zur gesetzlichen Beschrnkung der Befugnisse von investierenden Mitgliedern (8 (2) GenG). Die C3S SCE besteht zur Hlfte aus investierenden Mitgliedern, die in der Generalversammlung kein Stimmrecht haben.Im Bundestag antwortete Maas auf die Frage, ob der Entwurf die Zulassung von Genossenschaften gestatten wrde, nur ausweichend in der Form, dass dies der Markt selbst regeln msse. Wenn die-ses Gesetz eine naheliegende Rechtsform fr Verwertungsgesell-schaften diskriminiert, ist dies allerdings im Gegenteil ein mas-siver Markteingriff, da er echte Alternativen zu den bestehenden Monopolen gesetzlich unterbindet, erklrte dazu Meik Michalke, geschftsfhrender Direktor der C3S.Im Bundestag erklrte Maas ebenfalls, dass sich auslndische Ver-wertungsgesellschaften, die in Deutschland ttig sind, an die Gesetze halten mssten, die in ihrem Sitzland gelten. Sollte der Justizmi-nister das innovative Potenzial der C3S weiter verkennen, werden die Mitglieder der Europischen Genossenschaft womglich ber einen Wechsel des Sitzlandes entscheiden mssen, um die staat-lich geschtzte Monopolstellung der etablierten Verwertungsge-sellschaften brechen zu knnen. Weitere Infos unter www.c3s.cc.Quelle: C3S und eigene Recherchen

  • 13NEWS

    34. Deutscher Rock+Pop-Preis 2016Zum 1. Februar startete die Bewerbungs-phase fr den 34. Deutschen Rock +Pop Preis. Nachwuchsknstler knnen sich bis einschlielich 15. Juli in 125 Kategorien mit ihrer Eigenkomposition bewerben. In der Kategorie Song sind auch Cover - Versionen zugelassen. Die Anmeldege-bhr betrgt 30 , fr DRMV Mitglieder 20 . Wer es bis ins Finale schafft, zahlt 150 pro Hauptkategorie und 100 je Sonder- und Nebenkategorie. Als Ge-genleistung gibt es dafr je 50 Eintritts-karten fr das Nominierungsfestival, das in der Regel im Dezember stattfindet. 2016 knnen sich erstmals professionelle Musikgruppen und Musikerinnen und Musiker bewerben, die bereits einen Labelvertrag haben. Ausfhrliche Infos dazu finden sich auf der Webseite des DRMV unter www.drmv.de oder www.musikermagazin.de.Quelle: DRMV

    VG Musikedition schliet Vertrag ber Kopien mit dem Verband deutscher MusikschulenDer Verband deutscher Musikschulen hat einen Rahmenvertrag zum Kopieren an Musikschulen geschlossen. Das Ungewhnliche an der Vereinbarung ist die Mglichkeit, dass Kopien auch im Rah-men von Konzerten verwendet werden drfen. Der Rahmenvertrag bietet interessierten Mitgliedsschulen, aber auch Nichtmitglie-dern, die Mglichkeit des Abschlusses eines eigenen Vertrages pro Schule. Dabei werden pro Schler und Jahr 17-18 Euro fllig. Ra-battierungen, etwa fr Mitglieder, sind mglich. Mit dem Inkasso wurde die GEMA beauftragt. Ein interessantes Modell, das auch kirchlicherseits berlegungen auslsen drfte.Quelle: Verband deutscher Musikschulen

    GEMA noch keine Entscheidung in bayerischer Vergtungsaus-einandersetzung

    Seit mittlerweile einem Jahr ist der Verband im Benehmen mit einem kirchlichen Veranstalter in Bayern dabei, eine Rechnungsforderung, die die Beteiligten als durch den Rahmenvertrag abgedeckt sehen, zu verhandeln. Mittlerweile wird der Fall zum wiederholten Mal geprft. Ein seit 15 Jahren stattfindendes Festival in Bayern, das bis 2015 seine Veranstaltungen immer ber das Urheberrechtsreferat in Hannover gemeldet und nie eine Forderung erhalten hatte, hatte

    2015 erstmals nach den neuen Richtlinien an die zustndige Bezirksdirektion gemel-det. Daraufhin erhielt der Veranstalter eine reduzierte Rechnung. Auf Rckfrage teilte die zustndige Sachbearbeiterin mit, dass es sich bei der gespielten Musik ja um Pop-musik handeln wrde und die sei nicht durch den Rahmenvertrag gedeckt. Darauf-hin wurde der Sachbearbeiterin mitgeteilt, dass es nach Rahmenvertrag nicht um die Art der Musik, sondern um die Inhalte ginge und nach dieser Definition wrde sich das Dargebotene in Ermangelung anderer Kategorien eindeutig um NGL bzw. Gospel handeln. Aber auch auf diesen Einwand erfolgte wiederum eine Ablehnung. Die Be-grndung: Alle teilnehmenden Bands htten nachweislich Musik ohne Inhalte gespielt. Wiederum legten die kirchlichen Beteiligten Widerspruch ein. Sie begrndeten mit Liedtexten, Webseitenselbstvorstellungen, Interviews und weiteren Materialien, dass es sich bei drei der vier Bands klar um christliche Bands mit eindeutigen Liedinhalten handeln wrde. Lediglich eine Band, die lokale Vorband, sei als skulare Band einzu-stufen. Da bisher bereits in geringem Umfang skulare Inhalte bei Konzerten seitens der GEMA akzeptiert wurden, sei man allerdings weiterhin der Auffassung, dass das Festival durch den Rahmenvertrag abgedeckt sei, da der Programmanteil von Musik mit christlicher Botschaft weit hher sei als der ohne. Seitdem steht eine Entschei-dung aus. Auf Nachfrage erfuhren die kirchlichen Verfahrensbeteiligten nur, dass eine Entscheidung nun auf hchster Ebene fallen wrde.

    Lutherdekade Bayern aktuell

    Nach der Bewilligung der Gelder fr das Lu-therjahr 2017 durch die Landessynode im Herbst 2015 erhielt nun auch der Verband die Mitteilung

    ber anteilige Frdergelder in Hhe von 10.000 durch das Dekadenbro in Nrnberg. Au-erdem wurden im Mrz weitere 1.200 durch den Beirat fr die Erstellung eines Videos fr das Mottolied bewilligt. Mit den genannten Betrgen werden sowohl Mottolied als auch Songcontest finanziert.

  • 14 NEWS

    BGH kippt VerlagsabgabeAm 21. April hat der BGH ein Urteil des Landgerichts Mnchen von 2013 besttigt. Wir berichteten bereits mehrfach ber den Verfahrensverlauf. Im Grundsatz geht es um Ausschttungen der VG Wort an Verlage, die aufgrund der Einnahmen von Gerte- und Speichermedienherstellern sowie Copy-Shops, Bibliotheken und anderen Kopier- und Verleihstellen erhoben werden. Diese mssen einen Anteil der Produktpreise an die VG Wort zahlen, die diese bislang an Urheber und Verlage ausgeschttet hat. Dies ist gesetzwidrig, urteilte nun der BGH in seinem letztinstanzlichen Urteil. Die VG Wort darf ausschlielich an Urheber ausschtten. Ein Leistungsschutzrecht wie bei erklin-gender Musik ist im Bereich Wort nicht vorgesehen. Das Urteil hat zu heftigen Reak-tionen seitens der Verlage und der VG Wort gefhrt. Fr viele kleinere Verlage knnte dieses Urteil aufgrund von nun anstehenden Rckforderungen das Aus bedeuten. Wir werden in unserer nchsten Ausgabe ausfhrlich darber berichten.

    Noten-App erfolgreichDie Digitalsierung hat mittlerweile auch die Notenverlage erreicht und so neue Ideen und Ver-triebswege entstehen lassen. Erste Vorboten in Form von pdf-Readern fr Tablets und Smartphones gab es schon, als der Carus-Verlag, der hauptschlich auf klassische Chormusik spezialisiert ist, im April 2015 eine neue und bislang einzigartige App auf den Markt brachte: die carus music.the choir app, eine behilfe fr Chorsnger. Seit ber einem Jahr steht die App nun zum kostenlosen Download bereit und wurde bisher ca. 20.000 mal heruntergeladen. Da der Carus-Verlag auch ber ein hausinternes CD-Label mit Aufnahmen hochkartiger Chre verfgt, lag es nahe, auch diese mit der App zu verknpfen. So kann man in der App nicht nur die Noten mit einem bunten Cursor zu einer laufenden Aufnahme verfolgen, sondern zustzlich einen Coach einstellen. Dieser hebt die gekaufte Stimme mit einem Klavier hervor, so das man wie in einem Playback hren und mit-singen kann. Weitere Funktionen, etwa die Tempoverminderung auf 70% um schwierige Stellen zu ben oder die komfortable Navigation seien hier noch erwhnt. Da derartige Angebote in der Aufbereitung immer noch knifflig sind, wird es sicher dauern, bis der gesamte Carus-Katalog online steht, von anderen Anbietern ganz zu schweigen. Nur einen weiteren Anbieter gibt es seit Februar 2016: den Henle-Verlag mit einer App fr Instrumentalisten, die Henle Library-App. Innerhalb der ersten beiden Wochen wurde sie 15.000 mal heruntergeladen. Auch hier gibt es eine Reihe von er-staunlichen Funktionen. So knnen bspw. Fingerstze und Bogenstriche verschiedener Knstler eingestellt und sogar verndert werden. Bis Ende 2018 soll der gesamte Henle-Katalog online ste-hen. hnliche Angebot im Bereich der Popularmusik gibt es leider noch nicht. Infos zu den genannten sind unter www.carus-music.com und www.henle-library.de zu bekom-men. Die Preise beider Anbieter sind moderat.Quelle: nmz und eigene Recherchen

    Richtigstellung und KorrekturLeider ist uns in der letzten Ausgabe ein Bildfehler passiert und wir haben den Rainbow Gopel Voices aus Mies-bach ein falsches Bild zugeordnet. Das tut uns sehr leid! Hier nun das richtige Bild.

  • 15JUBILUM

    Mit einem fulminanten Schlussakkord ging am 12. Mrz der diesjhrige Donauwrther Notenkessel zu Ende, der gleichzeitig der zwanzigste seiner Art war. Als Hhepunkt gastierte ein Knstler der ersten Stunde: Clemens Bittlin-ger, der in diesem Jahr zusammen mit einem Chorprojekt und seinen Liedern vor einem vollen und begeisterten Haus brillierte. Bis dahin hatte es bereits drei Konzerte, ein Gospelseminar und den Jubilums-Gospelgottesdienst mit anschlieendem Festprogramm gegeben.Seine Wurzeln hat der Notenkessel allerdings bereits im April 1988. Damals begann ein junger Kirchenmusiker namens Hans-Georg Stapff seinen Dienst als Dekanats-kantor in Donauwrth. Zu dieser Zeit dachte noch nie-mand daran, dass hier einmal der zuknftige Popkantor des Dekanates Augsburg seine ersten popmusikalischen Schritte tun sollte. Bald nach Dienstantritt wurde ihm vom damaligen Kirchenvorstand Karl Heinz Fischer ein Angebot gemacht: Er grnde gerade eine Kirchenband, bei der er gefragt wre. Nicht etwa als Keyboarder, sondern als sin-gender Frontmann. Noch heute wird darber spekuliert, was ihm dabei durch den Kopf gegangen sei. Mglicher-weise die berlegung, dass es ja nicht immer Bach sein msse. Die Frage ob Gospel und Pop und andere verwandte Stilrichtungen wirklich zum Lobe des Herrn taugen, war damals allerdings noch eine gewichtige Frage fr einen Kirchenmusiker. Nachdem Pfarrer und Kirchenvorstand jedoch einverstanden waren, hatte die neu formierte Kir-chenband tastengo ihren Frontmann und Donauwrth mit einem Mal eine kirchliche Popularmusik-Schiene. Es gab erste Konzerte, in der zu solchen Anlssen immer bis auf den letzten Platz besetzten Christuskirche, die tat-schlich auch die anfallenden Kosten einspielten. Bei den klassischen Konzerten hingegen waren die Besucherzahlen gering und die Einnahmen konnten die Ausgaben nicht decken. Was also tun?, fragten sich die Verantwortlichen. Und man stellte sich eine Reihe von Fragen, die auch heu-te nichts an Aktualitt und Brisanz verloren haben. Eine davon lautete: Wie ist es mglich, mit dem vorhandenen Kirchenmusiketat mehr Menschen zu erreichen? In die-

    sem Zusammenhang war man sich schnell einig, dass man verstrkt auf kirchliche Popularmusik setzen wrde. Ein Brainstorming mit der Kirchenband tastengo wurde an-gesetzt und man berlegte, wie das dazu passende Format aussehen knnte. Das Ergebnis war der Notenkessel in der Form, in der er noch heute durchgefhrt wird.Das erste Konzert fand dann 1997 in Buchdorf mit Pichl & Stapff mit Piano, Kontrabass und Gesang statt. Und die Idee steckte an. Von Jahr zu Jahr wuchs die Fangemeinde. Grnde dafr gibt es viele: Das unermdliche, ansteckende und mitreiende Engagement von Hans-Georg Stapff ebenso wie die Grooves, Melodien und Harmonien der Popularmusik, die Menschen aller Altersgruppen ergreifen und berhren; auerdem die vielen ehrenamtlichen Hel-ferinnen und Helfer, die nicht mde werden anzupacken und dafr ihre Freizeit und ihren Enthusiasmus fr den Notenkessel einbringen; nicht zu vergessen das Publikum, das teilweise von den Anfngen weg dieser Konzertreihe treu geblieben und als Basisfangemeinde die Idee ber die Jahre mit- und vor allem weitergetragen hat. Im Laufe der Jahre kamen so, neben der normalen Werbung, ber tausend Adressen zusammen, an die persnliche Einla-dungen verschickt werden.Zeitgeme Kirchenmusik versteht sich heute als Mit-einander unterschiedlicher Musiksprachen und frdert gleichermaen alle Musikformen, die Menschen anspre-chen und berhren ganz gleich ob Gospel, Pop, Klassik, Romantik oder Blues. Der Donauwrther Notenkessel hat es dabei verstanden, die popmusikalischen Anteile fr eine besondere regionale Veranstaltungsreihe zu erschlie-en und sie zwanzig Jahre lang erfolgreich durchzufhren und weiterzuentwickeln. Dafr sei an dieser Stelle den Aktiven, allen voran Hans-Georg Stapff, aber auch dem Publikum, das mit seinem Zuspruch auch deutlich macht, dass derartige Angebote ihren selbstverstndlichen Platz im kirchenmusikalischen Kanon haben, gedankt. Und es seien gute Wnsche ausgesprochen fr weitere Jahre erfolg-reicher Notenkessel. Mge Gottes Groove mit euch sein.

    JOACHIM HENSOLD / THOMAS NOWACK

    Donauwrther Notenkessel feiert runden Geburtstag

    Joachim Hensold ist Grndungs-mitglied und ak-tives Mitglied der Band tastengo und Vertrauens-mann des Kir-chenvorstandes der evang.-luth. Kirchengemeinde Donauwrth.

  • 16 GESANG

    Jede Sngerin und jeder Snger wei es lngst: Die eigene Stimme ist die ganz persnliche Visitenkar-te. Das wird vor allem im Bereich Popularmusik besonders deutlich. Jeder kennt so unverwechselbare Stimmen, wie die von Madonna, Tina Turner, Bonnie Tyler, Freddy Mercury, Joe Cocker oder Bob Dy-lan, um nur einige wenige markante

    Aushngeschilder zu nennen. Wenn diese Knstler singen, vermitteln sie ber ihre Stimme viele Botschaften, bspw. Stimmungen. Beim Wort Stimmungen wird der Zusammen-hang zwischen Stimme und deren vielfltigen Ausdrucksmglichkeiten in der deutschen Sprache ganz be-sonders augenfllig. Nicht nur dieser Zusammenhang macht deutlich,

    dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme ein ganz be-sonderes Feld der eigenen und vor allem der (musik)pdagogischen Auseinandersetzung ist. Und nicht umsonst ist deswegen in vielen Jahrhunderten ein unberschau-bares Tableau an stimmbildungs-relevanten Angeboten entstanden, die eben auf diesem Umstand und

    Stimmbildung Einblicke und Ausblicke in ein (un)bekanntes

    Themenfeld

  • 17GESANG

    der Erkenntnis, dass Stimme, wird sie denn professionell eingesetzt, auch besonders gefrdert werden muss, um im tglichen Gebrauch nicht Schaden zu nehmen, aufbaut.Daraus hat sich im Bereich der Musik zunchst vor allem der Bereich der Stimmausbildung, im klassischen Bereich insbesondere des Belcanto, entwickelt. In popmusika-lischer Hinsicht hat sich da in den letzten 50 Jahren hn-liches ereignet. Parallel dazu entwickelten sich auch die Bereiche Prophylaxe und vor allem die unmittelbar mit der Stimmbildung zusammenhngenden Bereiche Kr-perwahrnehmung und Atemschulung weiter. Eine umfas-sende Betrachtungsweise des Bereiches Stimmhygiene ist mittlerweile fr alle auf ihre Stimme angewiesenen Berufs-gruppen Schauspieler, Sprecher, Pdagogen, Dozenten, etc. zur unmittelbaren Notwendigkeit geworden, wenn Erkrankungen oder Einschrnkungen vermieden werden wollen. Aber auch weiche Faktoren, wie (entwicklungs)psychologische und soziologische Parameter stehen mitt-lerweile im Fokus einer ganzheitlichen Stimmbildung, die nur eines beabsichtigt: die Nutzung der eigenen Stimme mglichst barriere- und verschleifrei zu erschlieen.Wer beginnt, sich mit dem groen Bereich Stimmbildung sngerisch zu befassen, tut dies meist ber das Singen in einem Ensemble. Hier wird Stimmbildung in irgendeiner Form praktiziert. Viele dieser Angebote befassen sich meist mit technischen bungen, die die Stimme aufwrmen sol-len. Viele Choristen nehmen diese bungen ohne groe Nachfragen auf. Vielfach wird hier auch gut gearbeitet. Meist aber eben nur einseitig. Aus diesem Grund macht es Sinn drei Bereiche besonders zu beachten. Die Leitlinie fr Gesangsaktive dabei lautet: Ich lasse mir nicht nur von jemandem irgend etwas sagen oder vermitteln sondern entwickle ein eigenes Interesse fr meine Stimme und den Umgang mit ihr. Das bedeutet auch sich unabhn-gig schlau zu machen. Deswegen ist als Bereich Eins das (theoretische) Selbststudium anhand von Fachliteratur zu nennen. Nun gibt es dazu Bcher wie Sand am Meer. Hier nur annhernd einen berblick zu bekommen ist nur schwer mglich. Es macht aber durchaus Sinn einfach mal blind in die Angebotskiste zu greifen um einen Eindruck zu bekommen, was alles geschrieben, beschrieben und gelehrt wird. Am Besten geht das ber eine gut sortierte Bibliothek, dann kostet das in der Regel nichts. Auch kir-chenmusikalische Verbnde bieten hier manches an. Der Popularmusikverband wird im Lauf des Jahres ebenfalls versuchen eine Prsenzbibliothek aufzubauen. Ebenfalls mglich ist es, sich empfohlene Literatur anzusehen. Im Bereich Materialien auf der Webseite des Popularmusik-verbandes gibt es auch dazu Empfehlungen.

    Bereich Zwei hat mit Prophylaxe zu tun. Das beginnt damit, den eigenen Stimmapparat mal durchchecken zu lassen. Bei allen die ihre Stimme regelmig snge-risch einsetzen und als Solisten in Chren unterwegs sind, empfiehlt sich da sogar ein regemiger TV beim HNO-Arzt. Prophylaxe heit aber auch, die Stimme zu schonen, wenn sie angegriffen ist, also bspw. bei Erkl-tungen. Sich in der kalten Jahreszeit temperaturkonform zu verhalten und zu wissen, dass Heizungsluft nicht gut ist fr die Stimme und man auch hier entsprechend vorbeugen kann, ist ebenfalls ein must. Die Rezepte, die hier jeder hat oder entwickelt, sind unterschiedlich, gehren aber zu einem guten Umgang, letztlich mit sich selbst, dazu.Der dritte Bereich schlielich umfasst alles, was mit Un-terricht, Coaching und Aus- bzw. Fortbildung zu tun hat. Als ambitionierter Laie sollte man sich schon zyklisch eine Fortbildung gnnen um aus dem Alltagstrott he-rauszukommen und neue Anregungen zu erhalten. Ab einem bestimmten Punkt macht es auch Sinn Einzel-stimmbildung in Anspruch zu nehmen. Das muss kei-ne Dauerveranstaltung sein, sollte einen aber, vor allem wenn man solistisch singt, schon ber einen lngeren Zeitraum begleiten. Zwei Dinge sollen hier besonders hervorgehoben werden. Unsere Stimme ist individuell. Anders ausgedrckt: Wir sind unsere Stimme. Aus diesem Grund ist die Auswahl des Gesangslehrers eine ganz wich-tige Sache. Wenn das auf der persnlichen Ebene nicht klappt, klappt auch der Unterricht nicht. Aus demselben Grund ist auch Vorsicht anzuraten bei allen vereinheit-lichenden Formen von Stimmbildungsschulen, die ein spezielles System als generalisiert erfolgreich anbieten. Die Stimme ist dafr zu individuell. Viele Snger haben schon lange entdeckt, dass sie sich ihren individuellen Schulungsmix zusammenstellen mssen. Dazu muss man kein Fachmann sein, sondern nur die Augen und Ohren offenhalten.Wer diese Grundlagen beachtet, sollte mit sich und seiner (Sing)stimme gut zurechtkommen. Und er sollte schnell entdecken, was noch alles mglich ist. Freude daran hat man, das sei hier verraten, bis ins hohe Alter. Und auch hier sollte man sich von niemandem einreden lassen es gbe eine biologische Grenze. Hier macht die Stimme in-teressanterweise eine Ausnahme im Bezug auf die brige krperliche Entwicklung. Zwar verndert sie sich im Lauf des Lebens verstndlicherweise, da ich mich ja verndere aber sie bleibt im Grundsatz belastungsfhig und klang-reich. Regelmiges Training vorausgesetzt. Viel Spa dabei! THOMAS NOWACK

    Die Leitlinie fr Gesangsaktive dabei lautet: Ich lasse mir nicht nur von jemandem irgend etwas sagen oder vermitteln, sondern entwickle ein eigenes Interesse fr meine Stimme und den Umgang mit ihr.

  • 18 GESANG

    Machen Sie ein kleines Experiment mit mir. Setzen Sie sich. Und zwar so: Rutschen Sie ein bisschen vor, dass der Rcken frei ist. Richten Sie das Becken auf, so dass Sie vor den Sitzbeinknochen (die beiden Hcker unten am Becken) sitzen, in einem leichten Hohlkreuz. Richten Sie die Aufmerksamkeit auf die Atembewegung. Wo hebt und senkt es sich, wo weitet oder verengt sich etwas? Durch das aufgerichtete Becken ist nach unten Raum. Fhlen Sie, wie die Atembewegung sich nach und nach Richtung Bauch und Becken absenkt? Das tut unser Krper ganz automatisch. Er beginnt verstrkt in den Bauch zu atmen, wie wir Stimm-bildner sagen. Obwohl man natrlich gar nicht in den Bauch atmen kann. Wir atmen in die Lungen, aber es fhlt sich so an, wenn die Organe im Bauch durch die Zwerchfellbewegung verdrngt werden und die Bauchdecke nachgeben muss, um Platz zu schaffen.Vielleicht spren Sie auch, dass der Ausatem pr-senter wird. Jetzt wechseln wir die Sitzposition. Setzen Sie sich weiter hinter auf dem Stuhl, verlagern Sie das Gewicht hinter Ihre Sitzbeinknochen, und runden Sie die Lendenwirbelsule etwas. Fast von allein gibt jetzt der Nacken etwas nach und verkrzt sich leicht, als wollte er in den Rumpf hineinrutschen.Richten Sie die Aufmerksamkeit wieder auf die Atem-bewegung. Wo ist sie sprbar? Bemerken Sie, wie sich jetzt tendenziell der Brustkorb weitet beim Atmen? Die Atembewegung ist nach oben gerutscht. Das ist ganz natrlich, denn durch Ihre neue Sitzposition ist das Becken jetzt verengt. Es ist kein Platz mehr und die Atembewegung sucht sich einen neuen Ort.Vielleicht ist hier auch sprbar, dass der Einatem prsenter wird.Sie knnen sich sicher vorstellen, dass diese zwei Arten zu Atmen auch unterschiedlich auf die Stim-me wirken. Probieren Sie doch einmal aus, in beiden Positionen zu singen und beobachten Sie die Unter-schiede. Vielleicht stellen Sie fest, dass die eine Sitz-weise das Singen erleichtert oder die Stimme voller werden lsst, die andere sie schwcht oder auch das Singen erschwert.Gratulation zu Ihrer kleinen Einheit Integratives Stimmtraining und einem Ausschnitt aus dem The-mengebiet Atemtypen!Integratives Stimmtraining, kurz IST, eine ganzheit-liche Methode zur Entwicklung der Sing- und Sprech-stimme ist anders. Ist besonders.

    KRPER STATT WILLE DAS BESONDERE AM INTEGRATIVEN STIMMTRAININGIST findet Wege, die Stimme ber den Krper zu unter-sttzen. Gehen wir mit dem Krper auf eine Art um, die uns frdert, erleichtert uns dies das Singen und wir ms-sen weniger ber den Willen kompensieren.Tun wir nmlich oft. Ich muss diesen hohen Ton kriegen. Ich muss das jetzt lauter schaffen. Dann helfen wir ein bisschen nach und drcken, oder machen Erfahrungen unserer individuellen Grenzen: Ich hab eben keine groe Stimme. Nur um ein paar Beispiele zu nennen.Integratives Stimmtraining geht hier einen neuen Weg des Krpers unter Bercksichtigung des Atemtyps, des indivduellen Atemrhythmus eines Menschen. Wenn wir wissen, wie wir uns krperlich optimal untersttzen kn-nen, machen wir die Erfahrung, dass dieser vertrackte hohe Ton ganz leicht wird. Das fhlt sich gut an. Es macht Spa. Unsicherheiten verschwinden.Die Musik des Krpers heit daher treffend das aktuelle Buch von Romeo Alavi Kia, dem Begrnder der Methode. Er bildet ber das Institut fr Integratives Stimmtraining Trainer aus.

    WIE FHLT SICHS AN? STATT: WIE KLINGE ICH?Sind wir ehrlich: Mit dem Klang unserer Stimme sind wir selten zufrieden. Daher fragt das Integrative Stimmtraining nicht nach: Wie klingts? Es fragt: Wie fhlst du dich gera-de? Frei? Geht es leicht? Oder fhlst du dich in irgendeiner Weise blockiert?Die Fragen ermglichen, die Blockade zu finden und mit entsprechenden Krper- und Atembungen aufzulsen. Ist sie gelst, erleben wir uns selbst als gelst im Singen. Freude daran entsteht. Die Frage nach dem Klang tritt einerseits in den Hintergrund. Und andererseits ist es so, dass es auto-matisch schn klingt, wenn wir frei singen.Schwerpunkt der IST-Arbeit sind daher Krper und Atmung unter Bercksichtigung des Atemtyps. Dazu wurden Atem- und Krperbungen und eine besondere Form der Singat-mung, das reflexive Einatmen, entwickelt . IST beschrnkt sich aber nicht auf Atem oder einen bestimm-ten musikalischen Stil, sondern ist in der Lage, fr jeden Stil mit einfachen, zielgerichteten bungen auch die korrekte Stimmtechnik zu vermitteln, inklusive Prsenzarbeit und Reduktion von Lampenfieber.Dabei geht es genau um das Wie, und das ist das beson-dere dieser Arbeit im Vergleich zu anderen Methoden. Wie genau entspanne ich mich? Wo genau? Wie kann ich das lernen. Wie genau baue ich mehr Kraft auf? Wo? Und wie kann ich das lernen?

    Integratives Stimmtraining mit kleinen Kniffen zu groen Zielen

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    AUGENHHEGesangsunterricht, Coaching und Sprechtraining finden auf Augenhhe statt und im Dialog, das heit: Der Lehrer ist zwar derjenige, der einen Wissensvorsprung fachlicher Art hat, was Werkzeuge zur Stimmentwicklung angeht, geht aber davon aus, dass der Schler mehr ber sich wei als er. Und bleibt daher im Unterricht immer im Dialog, stellt Fragen, vergewissert sich, dass der Schler eine po-sitive Vernderung erlebt. In der Regel ist das Training so effizient, dass sich bereits nach 15 Minuten hr- und sprbare Verbesserungen einstellen.

    CHORARBEIT UND GOSPELSOUNDEiner meiner eigenen Schwerpunkte als Integrative Stimm-trainerin ist Chorarbeit. Auf der Basis des Integrativen Stimmtrainings habe ich eine Form der chorischen Stimm-bildung entwickelt, die das Singen frei und leicht macht und Chor und Gruppe zu einem (Klang-) Krper formt.Auch fr den Stilbereich Gospel ist Integratives Stimm-training effizient. Es ist mglich, an der Atmung und der Kraft in der Stimme zu arbeiten und den stiltypischen Sound zu erlernen. Im Chor und im Einzelunterricht.Die Mission des Integrativen Stimmtrainings ist: Das volle Potential einer Stimme entwickeln. Singen soll leicht gehen und Freude machen.Wann immer eine Stimme sich ffnet, und der Mensch, der singt, vor Freude strahlt und sagt: Wow, das fhlt sich gut an, bin auch ich als Trainerin einer der glcklichsten Menschen der Welt.Viel Spa beim Singen! ANTJE LANGNICKEL

    Die Mission des Integrativen Stimmtrainings ist: Das volle Potential einer Stimme entwickeln.

    GESANG

  • 20 PORTRT

    Schon seit lngerem arbeitet der Popularmusikverband im Groraum Mnchen mit Joy C. Green zusammen. Die Vollblutmusikerin kam schon frh mit populrer Musik in Berhrung. Nach einer klassischen Gesangsausbildung im Jugendalter waren das zunchst Gospel, Funk und Soul. Sie studierte Biologie, Chemie und Pdagogik absolvierte eine Ausbildung als Heilpraktikerin und spezialisierte sich dabei auf TCM und ShenDoShiatsu.Ende der 80er Jahre ging sie nach Amerika (Alabama, West Virginia, Florida) und tourte dort mit verschiedenen R&B Bands durch den Sden der USA. Nach Ihrer Rckkehr nach Deutschland 1991 blieb sie mit den Formationen Definitely Soul und Soul Kitchen noch ein paar Jahre dem Soul und R&B treu. Tourneen fhrten sie durch ganz Eu-ropa und China.Als Songwriterin wurde sie zum ersten Mal zwischen 1984 und 1987 aktiv. Sie komponierte mit ihrer ersten Band Monroe eigene Songs. Unter dem Namen Exupery entstanden weitere Songs, die 1992 in Mnchen aufge-nommen und produziert wurden. Daneben arbeitete sie fr eine Agentur bei Mnchen in den Bereichen Booking und Promotion. Als Fachfremde arbeitete sie sich dort erstmals in den Bereich des Musikmanagements ein. Sie organisierte in dieser Zeit unter anderem die Osteuropa-tournee der Blues Brothers Band mit (1996).

    Zwischen 1999 und 2004 studierte sie in USA moder-ne Gesangstechnik nach der Speech level singing Me-thode mit Seth Riggs, Leigh Mc Rae, Betty Schneider, Mary Walkley und Randy Bscher. Ab 2004 vertiefte sie sich in die Technik MIX nach Dean Kaelin, Tom Mc Kinney und Brian Hurley, der bis heute ihr Lehrer ist. 2012 nahm sie an mehreren Kursen zur Estill-Technik in Deutschland teil. Zwischen 1998 und 1999 betreute sie erstmals als Vokalcoach die Studioproduktionen des underground labels Megamorphosis.Von 1996 bis 2005 war Joy C. Green als Altstimme Teil der bekannten 4er Jazz-Damen-Gesangsformation Funny Valentines, die u.a. mit dem Ziroli Winterstein Trio europaweit auf Festivals unterwegs waren. So-listisch begann sie ihr Jazzabenteuer mit der Green Connection im Jahr 2002 mit dem Mnchner Ausnah-me-Saxophonisten der alten Schule Walter Lux. Viele weitere Projekte folgten, darunter: das Joy C. Green Trio, Joys 5 (Vibraphonequintett) und das Jazzlight Duo. 2009 grndete sie das Damenvocalquartett The Munich Voices.Mit der 2012 gegrndeten Formation Joy C. Green with Chez Maman produzierte sie ab 2013 mehrere CDs, auf der ausschlielich Eigenkompositionen zu hren sind, so 2013 Do it, 2014 Changes und 2015 Dove vai.

    Sngerin und Pdagogin Joy C. Green im Portrt

  • 21PORTRT

    Neben ihrer Bettigung als Sngerin und Komponistin ist Joy C. Green als studierte Lehrerin vor allem als Stimm-pdagogin und -trainerin ttig. Sie unterrichtet das Fach Gesang im Einzelunterricht und in Gruppen, betreut junge Nachwuchsbands, hlt Wochenendseminare fr die VHS, folgt als Referentin Einladungen in die Schweiz und nach Italien zu Fortbildungsseminaren. Seit 1994 ist sie als Gesangspdagogin an der Mnchner Musikschule Ohrwurm und seit 2000 an ihrem eigenen Institut Green Voices ttig.Von 2001 bis 2004 war Joy C. Green Mitglied der Speech-level-singing association in den USA und die erste in Deutschland zertifizierte Lehrerin. Als solche brachte sie diese Technik in den von ihr veranstalteten, vielfltigen Seminaren und Fortbildungen nach Deutschland, ster-reich und die Schweiz.

    Die meisten hatten den Anschluss verpasst sich auch um sich zu kmmern persnlich und stimmlich in Bezug auf Stimmhygiene und fortbildung.

    Seit 1999 bietet sie intensive Stimmfortbildungstage an, zu denen sie ihre Lehrer aus den USA einldt, die auf hohem professionellem Niveau arbeiten. 2012 hat sie in diesem Zusammenhang die Voice Conference Mnchen ins Leben gerufen eine jhrlich stattfindende viert-gige Intensivfortbildung fr professionelle Stimmnutzer.Als Gesangspdagogin ist ihr die Entwicklung, Bildung und Gesundung der Gesangs- und Sprechstimme, die Frderung neuer Talente fr die Bhne und die Vermitt-lung positiver Lebenswerte durch die Musik besonders wichtig. Sie legt besonderen Wert auf ihre eigene stndige Weiterbildung, Stimmkontrolle und Stimmhygiene. Au-erdem ist sie verheiratet und Mutter von vier Kindern.

    Thomas Nowack hat sich fr Musik + message mit ihr unterhalten.

    Musik+message Joy, liest man deinen Steckbrief liegt einem die erste Frage von ganz allein auf der Zunge: Wie bekommt man all diese Aktivitten und eine fr heutige Verhltnisse Grofamilie unter einen Hut?

    Joy C. Green Zunchst mal muss es Spa machen, sonst bekommt man gar nichts unter einen Hut, und dann ist alles eine Frage der Organisation. Bei mir und uns wird geplant. In Wochen und Monaten. Es gibt einen Kalender, dann werden die Sachen durch-gesprochen und schlielich muss man sich dran halten. Ganz abgesehen davon ist es fr Kids und Erwachsene lehrreich und hilfreich zu lernen sein Leben zu strukturieren.

    Dann bekommt man wahnsinnig viel unter einen Hut. Viele, die immer ber Zeitmangel klagen, haben meist noch gar nicht angefangen sich entsprechend zu orga-nisieren. Bei den meisten ist diese Orga schlecht. Das merken wir auch in der Zusammenarbeit mit Anderen. Eine gute Freundin von mir, rztin und Mutter von sechs Kindern formuliert das so: Man arbeitet immer am Rand von dem was mglich ist, aber diesen Rand bestimmt man selber.

    M+m Du bist als Gesangspdagogin schon lange unter-wegs. Deine eigene stndige Fortbildung ist dir wichtig. Viele denken ja, wenn man es mal kann, dann ist das The-ma abgehakt. Warum nicht?

  • 22 PORTRT

    J.C.G. Dieses Thema ist fr niemanden, der Musik macht, egal ob Instrumentalist oder Snger, jemals abgehakt. Das Instrument Stimme liegt in mir. Es verndert sich ber die Jahre stndig. Pubertt, Adoleszenz, Erwach-sensein, Alt werden, mit den entsprechenden hormo-nellen Vernderungen. Wenn man das nicht mitverfolgt, auch die stimmlichen Vernderungen, hat man schon verloren. Ich kenne Kollegen, die mit 40 pltzlich fest-stellen mussten, dass sie nicht mehr in der Lage waren das zu leisten, was sie frher leisten konnten. Die mei-sten hatten den Anschluss verpasst sich auch um sich zu kmmern persnlich und stimmlich in Bezug auf Stimmhygiene und fortbildung. Ich sehe das auch bei mir selber, allein wenn ich mir anschaue, wie sich mein Repertoire in den letzten 30 Jahren verndert hat. Die-sen Prozess alleine zu stemmen kann man versuchen. Es macht aber keinen Sinn. Wenn man eine guten Coach gefunden hat, dann ist es unglaublich hilfreich immer wieder einen Abgleich zu machen. Das ist wie einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Genauso sollte man es hier auch machen. Ich habe nach wie vor selber Unterricht. Mein Lehrer sitzt in New York und wir machen das ber Skype und ein- zweimal im Jahr sehen wir uns auch persnlich. Das ist mein Korrektiv mit einer Flle wertvoller Tipps. Blendet man die eige-ne Vernderung und die Tatsache aus, dass die eigene Stimme der Kern meiner Persnlichkeit ist, dann wird man irgendwann Probleme haben. Macht man was, dann schwimmt man sich frei. Ich habe heute viel gr-ere stimmliche Freiheiten und geniee jeden meiner Auftritte auch in dem Bewusstsein, dass meine Stimme genau da sitzt, wo ich sie immer haben wollte.

    M+m Eine gute berleitung zur nchsten Frage. Ich bin meine Stimme. Ich selber stoe bei meinen eigenen An-geboten in der stimmlichen Basisarbeit immer auf nahe-zu komplette Ahnungslosigkeit im Bereich Krper- und Atemwahrnehmung und setze auch durch meine medizi-nische Grundausbildung gezielt dort an. Auch du hast dich intensiv damit beschftigt und Ausbildungen im medizi-nischen Bereich. Welche Erfahrungen machst du in diesem Zusammenhang?

    J.C.G. Im Basisbereich stimme ich da voll mit dir berein. Das hat ja schon eine lange Tradition. Wir finden das ja schon bei den ersten Aufzeichnungen der alten Belcanto-lehrer. Die berichten von Schlern, die nach zehn Jahren Stimmbildung bei anderen Lehrern kommen und nicht wissen, wo das Zwerchfell sitzt. Da sind also schon andere

    drber verzweifelt. Ich denke, es liegt an unserem Ausbil-dungssystem und den Lehrern. Manuel Garcia schreibt dazu sinngem schon vor zweihundert Jahren: Der Lehrkrper muss sich zu tausend Prozent in der Materie Stimme auskennen; was er an seine Schler weitergibt, hngt von deren Wissensdurst ab. Die Pdagogik ist da leider hufig mangelhaft. Nur Mund auf und der Rest geht von alleine funktioniert so eben nicht. Ich arbeite deshalb entsprechende Infos in all meine Angebote ein. Meistens habe ich ein anatomisches Bild im Gepck um den Sngern klar zu machen mit was wir arbeiten und wo das alles sitzt. Dann geht es meist recht flott. Was gese-hen und dann auch betastet werden kann, ist erfasst und gespeichert. Und gerade dieses Angebot wird extrem gut von den Schlern angenommen.

    M+m Kurze Zwischenfrage. Du bist ja weltweit rumge-kommen. Dieses Phnomen der Krperunkenntnis gibt es berall?

    J.C.G. Ich sage mal Jein. Hier in Zentraleuropa auf jeden Fall. In groen Teilen Amerikas, Lateinamerikas und in Afrika weit weniger. Das liegt an dem dort weit besseren Krperzugang. Musik und Singen wird dort viel selbstver-stndlicher als Miteinander von Krper, Geist und Tech-nik wahrgenommen. Und Musik wird schlicht krperlich wahrgenommen. Tanzen gehrt einfach dazu. Ein kulturell interessanter Aspekt ist fr mich dabei: Wir behandeln unsere sog. Zappelphillipe mit Ritalin. In den genannten Kulturkreisen hpfen die halt den ganzen Tag rum und arbeiten ihre Energien auch mit Musik ab.

    M+m Der Markt der Fortbildungen im Bereich Stimmbildung ist enorm. Du selbst hast nach zwei Spezialmethoden ge-lernt, weit aber ber den hohen Individualfaktor bei diesem Thema. Gibt es trotzdem eine Form der Stimmbildung oder Fortbildung, die du fr generell empfehlenswert hltst?

    J.C.G. Eigentlich nicht. Ich denke, die Snger mssen lernen, was Ihnen gut tut, was fr sie das Richtige ist. Man sollte Dogmen vermeiden. Das ist das einzig Ge-winnbringende. Wir haben da mal einen Kurs Finde die richtige Technik und den richtigen Lehrer durch-gefhrt und haben klar festgestellt, dass es um Indivi-dualitt und nicht um Methoden geht. Jeder braucht diese individuelle Frderung. Das luft ausschlielich ber den Lehrer und weniger ber ein Lehrsystem. Und da gilt: Nicht jeder Lehrer passt zu jedem. Das ist eine ganz menschliche Geschichte. Man ffnet sich oder

    Ich denke, die Snger mssen lernen, was ihnen gut tut, was fr sie das Richtige ist. Man sollte Dogmen vermeiden.

  • 23PORTRT

    nicht. Ich merke schon in der ersten Stunde mit einem Schler, ob das passt oder nicht und schicke Schler dann auch zu Kollegen. Ein anderes Phnomen kennt man ja auch: Nach einigen Jahren beim selben Stimm-bildner mchte man dann auch anders weitermachen. Man entwickelt sich. Man will etwas Anderes, Neues ausprobieren. Das ist gut. Einer meiner Lehrer hat ge-sagt was sich gut anfhlt ist der richtige Weg. Das ist die Gegenposition zu meinem ersten Lehrer, einem Klassiker, der gesagt hat, das muss sich immer grei-lich anfhlen und wehtun. Da hat sich auch meine Welt um 180 Grad gedreht. Heute vermittle ich, das man aufhren muss, wenn man merkt es passt nicht. Im Bezug auf die Schler-Lehrer-Beziehung wie auch die Form der Stimmbildung, die man betreibt

    M+m Du hast mit viel Initiative eine sog. Voice Conference aufgebaut. Wir als Verband werben dafr auch schon ei-nige Zeit. Was kann man sich als singbegeisterter Mensch darunter vorstellen?

    J.C.G. Eine Intensivarbeit mit Lehrern gebndelt auf einem Haufen, die man so nirgends anders findet. Wer als Stimmnutzer, egal ob als Profi oder Laie etwas sucht, was einen weiterbringt, ist hier richtig. Es gibt zu allen Bereichen etwas, egal ob Krperarbeit, Performance, Technik, Studioarbeit, etc. Hier findest du eigentlich auf alle Fragen eine Antwort.

    M+m Du ziehst diese Voice Conference auch schon eini-ge Zeit zusammen mit deinem Vor-Ort-Partner Olympia-kirche durch. Der Zuspruch an Teilnehmern ist noch nicht wirklich hoch. Warum ist dir das trotzdem wichtig? Und warum ausgerechnet eine Kirchengemeinde als Partner?

    J.C.G. Wir haben momentan ca. 60 Teilnehmende pro Jahr. Da ist noch Luft nach oben, stimmt. Aber, um die erste Frage zu beantworten: Mir ist das wichtig, weil so viele unserer Teilnehmer ein Aha-Erlebnis haben, wenn sie kommen, und ich mir das frher so sehr fr mich gewnscht htte. Da wir keinen Gewinn erwirt-schaften, sondern sich nur die Kosten tragen mssen, machen wir das. Mit Bernhard (Gtz, Pfarrer, Anm. der Redaktion) hat es von Anfang an super geklappt. Die Rumlichkeiten sind perfekt und der Kirchenraum ebenfalls. Wir haben ganz viele Teilnehmer aus un-terschiedlichen Religionen. Da ist ein kumenisches Kirchenzentrum schon eine tolle Sache. Da sind wir bei Bernhard groartig aufgehoben.

    M+m Du bist auch anderweitig mit und in Kirche unterwegs. Wer mit Gospel gro wird, hat da vermutlich auch ein ein-gebautes Gen. Was bedeutet dir persnlich dein Glauben?

    J.C.G. Ohne Liebe und Respekt, die ja die Grundlage des Glaubens sind, knnten wir gar nicht existieren. Das macht mein Leben und meine Familie aus; die zu Hau-se und die groe Familie der Kollegen, Mitarbeiter und Schler. Das ist unsere gemeinsame Grundlage. Ich bin gro geworden in ganz verschiedenen Denominationen. Von Baptisten bis orthodox war da alles dabei. Und ich bin immer auf- und angenommen worden - ohne Wenn und Aber. Das hat sich als Grundlage bei mir fest einge-schrieben und ist mein Lebenskompass.

    M+m Danke herzlich fr das Gesprch, viel Erfolg bei allen eigenen und auf weitere gemeinsame Aktivitten.

    Weitere Infos unter www.greenvoices.de und www.voice-conference-munich.de

  • 24 MOTTOLIED

  • 25MOTTOLIED

    Auf den folgenden Seiten findert Ihr die Noten und den Text des Mottolieds fr das Reforma-tionsjubilum. Wir gehen in das letzte Jahr der Dekade und haben uns im Verbandsrat auf ei-nen Song geeinigt aus den Einsendungen, die wir erhalten haben. Einstimmig fiel die geheime Wahl auf Allein aus Gnade.Alle vier Sola Luthers finden sich im Refrain: allein aus Gnade allein aus Glauben allein die Schrift allein Christus. Die zentralen in-haltlichen Themen der Reformation in so ver-dichteter Form, das Ganze in Sprache, wie sie eben gesprochen wird, und der Song auch damit einem zentralen Anliegen Luthers verpflichtet: Das hat uns textlich berzeugt.Musikalisch ist das Mottolied durch die gute Hookline sehr eingngig, fr die Gemeinde mit-singbar und es berzeugt durch eine moderne und zeitgeme musikalische Sprache. Der Titel selbst ist schon als Jingle geeignet und multipli-ziert damit die Mglichkeiten auch im Airplay.Alles in allem ist Allein aus Gnade der richtige Song fr das Jubilum, da er in seiner Kraft und Frhlichkeit den Feiercharakter der reformato-rischen Befreiung unterstreicht.Zu Pfingsten 2016 wurde das Mottolied offiziell vorgestellt. Das Liedblatt und die Aufnahme gibt es schon heute, die Noten und Akkorde findet Ihr hier in der Musik+message abgedruckt. Bis zum Reformationstag 2016 folgen dann noch Arrangements fr Bands, Vocal- und Blser-chre, sowie eine Orgelfassung.

    Wir freuen uns ber eine weite Verbreitung in Gemeinden und Kirchen und darber hinaus. Natrlich sind alle Materialien kostenfrei ber das Internet abrufbar.Autor des Mottoliedes ist Axel (Addi) Mansei-cher. Der Singer/Songwriter, Produzent und Coach ist studierter Pfarrer, seit Grndung Mitglied des Popularmusikverbandes und fr das Dekanat Windsbach auch einer der regio-nalen Ansprechpartner.

    Und auch, wenn die Beschribung schon ein we-nig lter ist, die Ihr in unserem Musikernetz-werk finden knnt, so ist sie doch nach wie vor aktuell und beschreibt den Mann hinter dem Song ganz hervorragend:Rockpoet mit dieser Bezeichnung ist der Nrnberger Songwriter addi m. wohl am treffendsten charakterisiert: Groovigen, me-lodischen Rock gibt es auf der musikalischen Seite intelligente, bilderreiche Poesie auf der textlichen. Mit dieser gelungenen Mi-schung hebt sich addi m. wohltuend vom musikalischen Einheitsbrei der gegenwr-tigen Musiklandschaft ab. Vom ersten Ton an merkt das Publikum: Hier steht nicht nur ein hervorragender Musiker mit einer brillanten Band auf der Bhne, sondern auch einer, der was zu sagen hat. Und das tut er nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einer bemerkenswerten Echtheit und einer geh-rigen Prise Humor.

    Allein aus Gnade Unser Mottolied fr das Reformationsjubilum

    Allein aus Gnade gehrt uns sein HerzAllein durch den Glauben zieht er uns himmelwrtsAllein seine Worte solln uns Wegweiser seinAuf dem Weg nach Hause zu Christus allein

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    Mottolied der ELKB zum Reformationsjubilum 2016/2017

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    Text & Musik: Addi Manseicher 2016

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    2. berall zhlt nur, wer Leistung bringt, wer am besten tanzt, wer am schnsten singt Legt die Jury dann ihr Urteil dar, wird man aussortiert - oder zum Superstar Aber oft treibt mich die Frage um: Gilt das auch beim Evangelium? Frohe Botschaft muss doch anders geh'n! - Und dann beginn ich zu verstehn:

    Refrain: Allein aus Gnade

    3. Wenn ich frage, wie ich leben soll, fnd ich ab und zu so ein Navi toll: Bitte umkehrn! oder Ziel erreicht! - doch ich frchte, hier ist das nicht ganz so leicht Gibts denn nirgends einen Routenplan, auf den ich mich ganz verlassen kann? Der mich irgendwann nach Hause bringt? - Ich ahne, wie die Antwort klingt:

    Refrain: Allein aus Gnade

    4. Tausend Stimmen hr ich jeden Tag. Und sie fragen, ob ich was vom Leben hab: Wies um Fitness und Finanzen steht, ob sich alles nur schn um mein Ego dreht Doch was vom Leben haben reicht mir nicht, und ich hr, wie Deine Stimme spricht: Wahres Leben gibt es nur bei mir! - Ich starte durch und lauf zu Dir

    Refrain: Allein aus Gnade

    26 MOTTOLIED

  • wanna pimp

    your music?!

    Ihr wollt Euren Sound als Band oder Chor aufpolieren? Ihr wollt an eurer Musik, an Texten, Rhythmik und Arrangements basteln? Mit erfahrenen Coaches arbeiten und Tipps erhalten, wie ihr noch besser klingen knnt?

    Dann ist die Coachingoffensive des Popularmusikverbandes genau das Richtige!

    Mitglieder erhalten einen Coachingtag zum Sonderpreis von 99 fr Bands und 149 fr Chre (jeweils zzgl. Anfahrt).

    ADDI M.

    27

    Rockpoet - mit dieser Bezeichnung ist der Nrnberger Songwriter addi m. wohl am treffendsten charak-terisiert: Groovigen, melodischen Rock gibt es auf der musikalischen Seite - intelligente, bilderreiche Poesie auf der textlichen.

    Mit dieser gelungenen Mischung hebt sich addi m. wohltuend vom musikalischen Einheitsbrei der gegenwrtigen Musiklandschaft ab. Vom ersten Ton an merkt das Publikum: Hier steht nicht nur ein hervorragender Musiker mit einer brillanten Band auf der Bhne, sondern auch einer, der was zu sagen hat. Und das tut er nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einer bemerkenswerten Echtheit und einer gehrigen Prise Humor. Daneben sorgt addis Band mit Jonny Pechstein (keyb), Bernhard Geef (git), Judith Rum-mel (b) und Philipp Renz (dr) fr die ntige Party-Stimmung im Konzertsaal.

    Etwas ruhiger geht es zu, wenn addi m. seine Jungs mal zu Hause lsst und allein oder nur von seinem Keyboarder Jonny Pechstein be-gleitet auf die Bhne geht. Dann macht sich schnste Kneipen- und Caf-Atmosphre breit, in der der Zuhrer die Seele baumeln lassen kann. Aber Vorsicht - hinter dem nchsten Stck knnte schon wieder ein Angriff auf das Zwerchfell lauern...

    brigens: addi m., dem Drumlegende Henri Spinetti (Eric Clapton, Tina Turner) bereits vor einiger Zeit be-scheinigte, er habe groartige Melodien, ist in der Musikwelt lngst kein Unbekannter mehr: Vier CDs sind bis heute erschienen und haben hervorragende Kritiken eingeheimst. Fnfmal war er bereits fr den Deutschen Rock- und Pop-Preis nominiert, bei verschiedenen Song-Wettbewerben hat er vorderste Pltze be-legt. Musikliebhaber werden also voll auf ihre Kosten kommen!

    www.addi-m.de

    MOTTOLIED

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  • INTERVIEW28

    In der vorletzten Ausgabe haben wir ausfhrlich ber die Zukunft der Kirchenmusik berichtet und dabei auch den Blick ber den deutschen Garten-zaun gewagt. Vorgestellt haben wir dabei zunchst die Ausbildungssituation in der Deutschschweiz. Was wir aus Platzgrnden nicht mehr abdrucken konnten, war das Interview mit Andreas Hausam-mann, der als Beauftragter fr populre Musik bei der Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen mit einer Teilzeitstelle arbeitet. Das Interview mit ihm hat Thomas Nowack gefhrt.

    M+m Andreas, die Schweiz, prziser die deutschspra-chige Schweiz, erscheint aus dem Blickwinkel der EKD kirchenmusikalisch um Lichtjahre voraus zu sein. Liest man die 2012 erschienene Handreichung Arbeitsansatz Popularmusik durch whnt man sich fast in einer Paral-lelwelt. Wie sieht das bei euch vor Ort tatschlich aus??

    Andreas Hausammann: Stellt sich zuerst die Frage, Was ist viel? Es ist schon so, dass sich in den letzten 10 Jahren bei uns viel getan hat. Das gilt vor allem fr den Kanton St. Gallen, fr den ich ttig bin. Da hat sich der Anteil der Gemeinden, in denen Popularmusik regelmig im Gemeindeleben vorkommt, mittlerweile auf ca. 60% erhht. Als ich angefangen habe, lag der bei etwa 10%.

    In der Zukunft angekommen Kirchenmusik in der Schweiz

  • 29INTERVIEW

    Nicht immer im normalen Sonntagvormittag-Haupt-gottesdienst, da gibt es viele unterschiedliche Modelle. Aber wir knnen schon von einer popularmusikalischen Flchenabdeckung sprechen.

    M+m Auf der Webseite des Kantons findet man 18 Gemein-den, die damit werben, ausschlielich popularmusikalisch zu arbeiten. Ist das tatschlich so?

    A.H. Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt zwei Gemein-den, die haben einen klaren popmusikalischen Schwer-punkt. Aber auch in diesen Gemeinden ist das eher eine 50/50-Mischung. Das ist Wil, eine Kirchgemeinde mit einer Vorreiterrolle in diesem Bereich. Die haben auch einen der ganz wenigen Kirchenmusiker mit einer Voll-stelle. Der ist auerdem der Glcksfall der eierlegenden Wollmilchsau (beide lachen) - der kann eben wirklich ganz Verschiedenes der ist schon seit Jahren auf dieser Stelle, schon bevor ich meinen Arbeitsauftrag bekom-men habe. Und dort gibt es die Klarheit: Gottesdienst mit Orgel oder Gottesdienst mit Band. Das luft dort schon seit Jahren gut, interessanterweise mit dem nahezu identischen Publikum. Die Leute schtzen es zu wissen, was sie erwartet. Die andere Gemeinde ist Rapperswil-Jona. Die haben vor etwa zwlf Jahren die Gospelkirche geschaffen. Das ist ein Kirchensprengel mit mehreren Kirchen und in einer, das ist das Kirchenzentrum Jona, da ist de facto nur Popularmusik am Start.

    M+m Herausgehrt habe ich dann gerade noch, dass es eigentlich keine Gemeinde gibt, die einen Vollzeitkirchen-musiker hat. Also eher halbe Stellen oder noch geringere Stellenanteile.

    A.H. Das ist richtig.

    M+m Wie viele Gemeinden hat der Kanton?

    A.H. Das ist durch viele derzeit laufende Fusionen ziem-lich in Bewegung. Derzeit sind es 44 Gemeinden. Die meisten Kirchenmusiker sind Teilzeitangestellte, ganz egal welchen Stil sie praktizieren. Es gibt welche, die in verschiedenen Gemeinden Teilzeitauftrge haben und dann auf volle 100% kommen. Es gibt Jobsharing, wo Ehefrau und Ehemann sich eine Stelle teilen

    M+m Wie kann man sich eine Durchschnittsgemeinde in Bezug auf das musikalische Profil vorstellen? Welche Gruppen sind dort die Regel?

    A.H. Eine unserer Durchschnittsgemeinden htte sicher eine Organistin oder einen Organisten fr die klassischen Gottesdienste. Diese Person wrde im Normalfall dann auch den gemischten Kirchenchor leiten. Und dann gbe es meist noch eine popularmusikalische Geschichte in Form einer Band oder einer Singgruppe o.., vielleicht auch einen Gospelchor. Die wrden meist etwa einmal im Monat im Gottesdienst spielen. Hufig gibt es dann Zweitgottesdienste, bspw. Freitag- oder Sonntagabend,

    die dann mit freierer Liturgie einen hheren und eben popmusikalischen Anteil haben.

    M+m Du bist bei der Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen als Beauftragter fr populre Musik angestellt. Wie muss man sich das vorstellen? Ist das eine volle Stelle? Bist Du Einzelkmpfer?

    A.H. Ich bin zu 50% angestellt. Und bin damit zustndig fr diese 44 Gemeinden. Damit ist natrlich die perma-nente berforderung vorprogrammiert. Aber das ist okay. Meine Aufgabe ist zunchst vor allem eine konzeptionelle. Ich soll Gemeinden untersttzen auf ihrem Weg hin zu mehr Popularmusik. Mein konkreter Auftrag lautet, in den Gottesdiensten ein vielfltiges musikalisches Leben mglich zu machen. Das bedeutet, dass ich die klas-sische Kirchenmusik um Popularmusik ergnze. Mit das Wichtigste dabei ist, mit den klassischen Musikern das Miteinander zu finden. So ist eben auch das Leitbild Kir-chenmusik zu verstehen. Wir sind als Popmusiker eben keine Exoten. Wir schreiben