Mut und Liebe 05/2012 Ein Leben in Rot-Weiss

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o5 DEZ/JAN/FEB 2012/13 offenbach KOSTENLOS STADTMAGAZIN mut liebe EIN LEBEN IN ROT-WEISS

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Wir stellen Fans der Offenbacher Kickers vor und das Wirken der Fans für ihren Verein und ihrer Stadt.

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o5Dez/Jan/Feb

2012/13

o f f e n b a c hK o s t e n l o s

s t a D t m a g a z i n

mut liebe

ein leben in rot-weiss

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Tortelloni alla zucca

Schlutzkrapfen

Calamarata

Pesto alla genovese

Coniglio all‘ischitana

Pane carasau

Gnocchi all’aceto balsamico

Papardelle con coda di vac inara

Ribollita

Involtini di melanzane

Vitello tonnatoOssobuco alla milanese

Spaghetti alle vongole

Sarde e becca� coCaponata

Orecchiette con cima di rapa

Baccalà mantecato

Gnocco fritto

Entdecke Italien!

Im Nordend.

O� enbach – Mailand 671 kmMailand – Syrakus 1283 km

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 12.00 bis 14.30 Uhr und Montag bis Samstag von 18.00 bis 23.00 Uhrwww.trattodino.de ~ Ludwigstraße 155 ~ 63067 Offenbach am Main ~ Telefon 069-85098907

T R A T TOD I NOCucina Casalinga

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m u t & l i e b e g u D e

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dieser ausgabe feiern wir bereits ein kleines Jubiläum: 1 Jahr Magazin Mut&Liebe! einige Jahre mehr kann der größte Offenbacher fußballverein, die Offenbacher Kickers vorweisen. 111 Jahre fußball-geschichte mit allen Höhen und tiefen. nachlesen kann man die interessante und ereignissreiche entwicklung des Vereins im 100 Jahre OfC Jahrbuch oder direkt besichtigen im Kickers-fan-museum in der aschaffenburger Str. in bieber.

fußballfans und -vereine stehen aber im moment aufgrund einer Vielzahl von ausschreitungen, am Rande von fußballspielen, oft – und auch zu Recht – in der Kritik der Öffentlichkeit. auch „fans“ der Offenbacher Kickers waren in jüngster Vergangenheit in gewaltsamen auseinanderset-zungen verwickelt. ein aufeinander zugehen und eine Kommunikation zwischen Vereinen, Verbänden, Sicherheitsorganen, Politik und den fans scheint zu stagnieren. Die Pauscha-lisierung von fans zu gewalttätern nimmt in der Öffentlichkeit zu. fußballfans sind doch aber keine Verbrecher, sondern diejenigen, die für die Stimmung in den Stadien verant-wortlich sind, wie schon der Präsident des großen fC bayern, uli Hoeneß, feststellte. tatsächlich ist es nur eine statistisch kleine anzahl von gewaltbereiten fans, die hundert-tausenden friedlicher fußballfans den Ruf ruinieren. am ende müssen diejenigen, die sich friedlich verhalten die Repressionen gegen „die fans“ im Stadion erleiden, während die wahren täter durch Stadionverbote bestraft werden. in Offenbach gab es in der Vergangenheit und in der gegenwart sehr positive zeichen im beiderseitigen umgang. unterstützt von allen bereichen von Kickers-fans haben wir uns diesem thema angenommen. Wir bedanken uns besonders bei allen, die einen beitrag zum dieser mut&liebe ausgabe geleistet haben. insbesondere den früheren machern des eRWin-fanmagazins und aller institutionen, die uns gerne und sehr hilfsbereit zur Verfü-gung standen. Wir versuchen anhand von Offenbacher beispielen zu zeigen, dass „fan-Sein“ anders geht und ist, als man dies in bundesweiten berichterstattungen und medien-berichten derzeit veranschaulicht.

unsere Jubiläumsausgabe nehmen wir aber auch zum anlass unser gesamtes team vorzustellen. gemeinsam gelingt uns seit einem Jahr mit viel "mut&liebe" unser Projekt zu realisieren. zum Schluß laden wir alle leserinnen und leser ein, unseren Mut&Liebe Adventskalender zu besuchen. mit unterstützung unserer Partner aus dem Offenbacher einzelhandel, Handwerk und Kreativleben verlosen wir auf unserer facebook-Plattform (mut&liebe Offenbach) jeden tag vor Weihnachten ein kleines Präsent. Wir wünschen unseren lesern und unterstützern ein schönes Weihnachtsfest und alles gute, glück und gesundheit für das neue Jahr.

Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik

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m u t & l i e b e i n H a l t

t H e m a 6 fans… ein leben für die leidenschaft 9 im gespräch mit Volker goll 11 Das fan-Projekt Offenbach 12 Oliver gottwald Kickers-fan 14 barbara Klein – neue Vizepräsidentin der Kickers 18 Heike Habermann: "Gemeinsam schaffe merr's" 21 3 generationen Kickers-fan-frauen 24 "Merr mache uff die Kiggers…" 26 fanfreundschaft bayer leverkusen und der OfC 29 Kickers-fan-museum 31 Stadionbau und faninteressen? 33 andreas Herzog – eine Herzensangelegenheit 37 mit neuen Seiten im netz 40 fan-institutionen

K u n S t W e R K

38 Der bieberer berg im Offenbacher nordend

53 aRtmoshäre… atelier birgit Palt

58 neugründung geDOK frankfurt Rhein main

P R O J e K t

44 neue trikots für den aufstieg 46 Kick zum beruf

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i n H a l t

t i P P

49 4 zimmer und garten

i m g e S P R ä C H

51 Helena malsy

a R b e i t e n

56 motorenfreaks

O f f e n f u R t

64 Partyszene im bahnhofsviertel frankfurt

H Ö R b a R | e R l e b e n | S e H e n S W e R t

61 CD-tipp 66 Kindertheatertage 68 Veranstaltungen | ausstellungen | mut&liebe auswahl

62 1 Jahr mut&liebe – wir sind das team! 74 mut&liebe adventskalender 20 impressum

adventskalender

mut liebe

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n fußballfans in Deutschland gibt es wohl seit dem der lehrer Konrad Koch 1874 das fuß-ballspiel am martino-Katharineum in braunschweig einführte. Die „fußlümmelei“ wie sie am anfang verspottet wurde, fand ihren Weg über die gymnasien des deutschen Reiches in die bevölkerung. Das erste offizielle fußballspiel auf deutschen boden fand jedoch im Jahre 1874 in Dresden statt. Seit dem schossen fußballclubs oder Vereinsabteilungen aus dem boden wie Pilze. Die frühen Pioniere des fußballs waren auch seine ersten anhänger. Sie waren damals schon großem Widerstand, vielen Vorurteilen und durchaus auch Repres-sionen ausgesetzt, wenn auch aus einem anderen gesellschaftlichen Hintergrund. Dennoch befand das preußische Kulturministerium 1882: „das Spiel lehrt und übt Gemeinsinn, weckt und stärkt die Freude am tatkräftigen Leben und die volle Hingabe an gemeinsam gestellte Aufgaben und Ziele.“

Der Duden definiert „den Fan“ seit 1961. In einer einschlägigen Online-Wissensplattform wird der Fan als „jemand, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert. Fans finden sich oft in Fanklubs zusammen. Für die Verehrung, die die Fans betreiben, hat sich umgangssprachlich der Begriff Kult eingebürgert. Er beruht häufig auch auf Mythen, die sich um den Gegenstand der Verehrung ranken.“ (Wikipedia)

anhänger – fanatische anhänger – fans ein leben für die leidenschaft von alexander Knöß

© schmidtbild

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Der zuwachs in den fußball-Club wurde so groß, dass sich im Jahr 1900 der Deutsche fußball-bund (Dfb) gründete. Der fußballvirus hatte sich längst im ganzen Reich verbreitet. männer, aber auch frauen und Kinder zog es an die Sportplätze, um zu beob-achten, wie die Sportkameraden auf dem Spielfeld um das „runde“ leder kämpften. Die besucherzah-len nahmen zu und aus den Sympathisanten und an-hängern der Pionierzeit entwickelte sich eine innige Verbundenheit zu ihrem fußballverein des Herzens.

in der Regel waren die begegnungen sportlich fair. aber schon früh kam es auf dem Sportfeld und am Rande des fußballspiels auf den Kampfbahnen der frühen Sportplätze unter den zuschauern zu nick-lichkeiten. Sie basierten entweder darauf, dass zwei fußballclubs eine lebendige Vergangenheit im direk-ten Duell hatten oder aber aus der gleichen oder be-nachbarten Stadt oder der gleichen Region stammen (Offenbach/frankfurt, Dortmund/Schalke, 1860 mün-chen gegen bayern münchen). Diese sogenannten Derbys waren seit jeher sehr umstritten unter den anhängern und diese tradition ist bis heute erhalten geblieben.

im laufe der Jahrzehnte kam es sicherlich zu verein-zelten meinungsverschiedenheiten, die nicht immer gewaltfrei gelöst werden konnten. aber eine fan-trennung, wie es in den heutigen Stadien praktiziert wird gab es nicht. Die ersten aufzeichnungen durch auseinandersetzungen mit Raufbolden (Hooligans – benannt nach der berüchtigten irischen familie O´Hoolighan) am Rande eines englischen fußball-spiels gab es schon anfang des 20. Jahrhunderts. als sich in den 50er und 60er Jahren in großbritanni-en die Hooligan-Kultur in den arbeitervierteln weiter entwickelte und zunächst als ein englisches Problem abgetan wurde, war auf dem festland noch von „fa-natischen anhängern“ („fans“) die Rede.

Der internationale fußball verlor im anschluss des uefa-CuP finals zwischen feyenoord Rotterdam und tottenham Hotspur, am 29. mai 1974, „offiziell“ seine unschuld. Rotterdam gewann das finale und die frustrierten englischen zuschauer verwüsteten daraufhin Stadion und Stadt. Dieses ereignis gilt als eine initialzündung, denn überall bildeten sich gruppen die den fußball-Sport als Spielfeld ihrer ge-waltorgien nutzen. Vielleicht wurde so auch der be-griff der Dritten Halbzeit gebildet. Diese entwicklung blieb nicht ohne folgen und gipfelte, am 29. mai 1985, in die „Katastrophe von Heysel-Stadion“.

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am Rande des endspiels um den fussball-europapo-kals der landesmeister 1984/85 wurden durch eine massenpanik - ausgelöst durch ausschreitungen von „anhängern“ des fC liverpool - 39 menschen getö-tet und über 400 Personen verletzt. Seit dem wurden die Sicherheitsbestimmungen im fußball überprüft und weitreichende Veränderungen eingeführt.

gewalt war nicht nur auf europäischer ebene the-ma in den fußballstadien. Polizeikräfte der 70er und 80er Jahre berichten rückblickend über regelrechte bewaffnungen von fangruppen. es war keine Selten-heit, dass messer, Schlagringe, fahrradketten oder andere selbstgebastelte Waffen an den eingangs-schleusen der Stadien eingesammelt wurden. eine fantrennung gab es dennoch selten. in Offenbach war es sogar so, dass die gästefans im block 1 der alten Waldemar-Klein-tribüne standen und die OfC fans nebenan im block 2. nur getrennt durch eine Polizeikette. auseinandersetzungen waren vorpro-grammiert. es wurde in der folge immer schwieriger die fangruppen auseinander zu halten, so dass eine einheitliche, „polizeiliche“ abgrenzung der fans in verschiedene Kategorien vorgenommen wurde (Ka-tegorie a: normale fußballfans; Kategorie b: bedingt gewaltbereite fans und Kategorie C: gewaltbereit, suchen auseinandersetzung).

Dem „profanen“ beobachter sind diese unterschei-dungen nicht immer bewusst oder bekannt. Oftmals werden alle fans zusammengefasst und müssen für die taten einer Randgruppe von gewaltbereiten men-schen büßen. friedfertigen fans wird mit diesen Pau-schalverurteilungen unrecht getan. fankultur ist ein allgemeines Kulturgut, welches in unserer heutigen zeit für viele menschen sehr wichtig geworden ist.

Ja, es gibt gewalt im fußball. auch beim OfC. Wir wollen dies in der vorliegenden ausgabe nicht „schön schreiben“. Wir wollen ihnen aber anhand von positiven beispielen im umfeld der Offenbacher Kickers darüber berichten, was fans – aus liebe zu „ihrem“ Verein oder „ihrer“ Stadt – schaffen kön-nen. Die überwiegende mehrheit von fußballfans sind friedfertig und gewaltfrei und üben toleranz über gesellschaftliche grenzen und normen hinweg. Wir hoffen zwischen den aktuellen Diskussionen um ausschreitungen und Sicherheitskonzepte in Stadien eine Seite der fankultur zu zeigen, wie sie auch und überall in Deutschland zu finden ist.

© Erwin-Archiv © osc.de

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MULI: SeitwanngibtesdieKOSundwashatsiefürAufgaben?Volker Goll: Die KOS wurde 1993 ins Leben gerufen und bei der Deutschen Sportjugend angesiedelt. Wir werden zu zwei Dritteln vom Bundesfamilienministeri-um gefördert und mit einem Drittel vom DFB. Die Auf-gaben bestehen darin, die Arbeit der inzwischen 50 bundesweiten professionell arbeitenden Fanprojekte zu organisieren, zu begleiten und weiterzuentwickeln. Inzwischen sind wir die Schnittstelle zwischen Fuß-ballverbänden, der Politik, den Vereinen, den aktiven Fanszenen, wie auch der Polizei und den Medien.

MULI: WelcheAufgabenhabendieFanprojektevorOrt?GibtesRichtlinienfürFanprojekte?V.G.: Klar, die wurden erstmals 1993 im Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) festgelegt. In-zwischen wurde dieses NKSS aktualisiert, noch kon-kreter beschrieben sind die Strukturen und Aufgaben auch im Qualitätssiegelverfahren, das dem NKSS inzwischen als Grundlage beigefügt ist. Kurz und all-

gemein gesagt, sollen die Fanprojekte mit klassischer Jugendsozialarbeit dazu beitragen, dass Gewalt und Rassismus abgebaut werden, aber auch junge Leute – trotz manchem Ärger den sie haben oder gar bereiten – wieder gut in die Spur kommen. Fanprojekte sind von daher auch Pro-Fankultur und werben für mehr Verständnis bei Vereinen, Polizei und Institutionen für Fans und deren Bedürfnisse.

MULI: Momentan wird in der sicherheits-politischen Diskussion über die Abschaffung der Stehplätze in den deutschen Stadien diskutiert und in Bezug auf die Nutzung von kontrolliertem Einsatz von Pyrotech-nik wurden zwischenzeitlich die Gespräche abgebro-chen. Was ist die Einschätzung der KOS zu den lau-fenden Diskussionen?V.G.: Zum Dialog gibt es keine Alternative! Ich kann nicht verstehen, wohin die Forderungen nach mehr Repression führen sollen? Man muss dem Fußball doch vielmehr dankbar dafür sein, dass er ein Ort ist, wo sich derartig viele Emotionen ausleben lassen und

Volker goll ist eng mit den Offenbacher Kickers verbunden. Das engagement des 50-jährigen beim OfC in Stichworten: aktives mitglied der fanszene seit ende der 80er Jahre, fanzine eRWin (immerhin 12 Jahre und 60 ausgaben), mithilfe beim aufbau der OfC-news, einer der ersten mitarbeiter im Offenbacher fanprojekt (2001-2004) sowie seit 2009 Sprecher der interessenge-meinschaft Stadionbau. Seit 2004 ist der eigentlich gelernte mediengestalter bei der Koordina-tionsstelle fanprojekte (KOS) angestellt. in dieser funktion kommt er in Deutschlands Stadien viel herum, spricht mit Vereinsvertretern, der Polizei und den ultras.

im gespräch mit volkergoll stellv. Leiter der KOS bei der Deutschen Sportjugend (DSJ)

Fanprojekte – Fankultur –Gewalt im Stadion?

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trotzdem viel darüber diskutiert und reflektiert wird. Wenn man die Stadien zu Hochsicherheitstrakten macht und die Emotionen ausgrenzt, wird sich das an anderer Stelle in der Gesellschaft rächen. Wer die Stehplätze abschafft, ist verantwortlich für das Ende des attraktiven Gesamt-Erlebnisses Fußball, aber so-weit sind wir noch nicht. Was die Pyrotechnik angeht, bin ich als Offenbacher natürlich befangen – Nebel-schwaden in rot-weiß – und will an dieser Stelle nur betonen: Das hat in der Regel rein gar nichts mit Ge-walt zu tun!

MULI: Man sagt immer, dass diejenigen, die in Aus-schreitungen verwickelt sind, keine Fans seien. Au-ßerdem wird von Vereinen oftmals kritisiert, dass die Fans zu sehr Einfluss auf das Tagesgeschäft eines Vereins nehmen würden. Sind diese Aussagen zu all-gemein?V.G.: Das war und ist ziemlicher Blödsinn. Natürlich waren die Hooligans früher auch Fans und heute sind es auch die meisten jungen Leute, die zum Fußball gehen. Was sich geändert hat, ist die Bindung an den Fußball. Daran ist der Sport aber selbst schuld. Warum sollte ein junger Fan heute noch sein Herz an einen Spieler verschenken, der schon in der nächsten Saison woanders kickt? Heute bindet man sich eher an die Farben des Vereins, der Stadt und an die eigene Gruppe. Zudem haben Fans, bei den meisten Vereinen sind das inzwischen Ultragruppen, eine veränderte Erwartung, wie mit ihnen umzugehen ist. Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Spielerbesuch auf der Weih-nachtsfeier oder ein von der Mannschaft unterschrie-benes Trikot für große Begeisterung sorgen. Fans, die heutzutage auch mit viel (Material-) Aufwand den Verein unterstützen, wollen mit einbezogen werden in Entscheidungen.

MULI: Warum kann eine so kleine Gruppe von „an-geblichen Fans“, hunderttausenden gemäßigten bzw. friedlichen Fans, Vereinen, Verbänden und Behörden das Leben so schwer machen. Die Ausbreitung von rechtsradikalem, frauenfeindlichem und homophobem Gedankengut innerhalb mancher Fanszenen scheint nach wie vor anzuhalten. Bedarf es mehr Zivilcourage innerhalb der Fanszenen und was können die Vereine tun?

V.G.: Schwierig darauf kurz zu antworten, das angespro-chene Problem hatten wir seit jeher in den Stadien und in den 80er und 90er Jahren eigentlich noch viel krasser. Heute ist es in vielen Fansze-nen nicht ausgemacht, wohin der Weg geht, aber zumindest wird darum gerungen. Auf jeden Fall ist es immer gut, wenn auf den Rän-gen, im Verein und im ganzen Umfeld diskutiert wird – schließlich ist es im Stadion auch nicht anders, als am Arbeitsplatz, in der Schule oder am Stammtisch, sprich: Wir treffen auf einen Querschnitt der Gesell-schaft. Das Gute im Vereinsumfeld ist doch, dass man sich oft sieht und unter Umständen sogar eher eine andere Meinung respektiert bzw. einen Ansatzpunkt hat, wichtige Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine Ver-einsführung und seine Angestellten sollten sich klar positionieren.

MULI: Zu guter Letzt würde uns interessieren, ob denn wirklich alles so schlimm ist, wie es dargestellt wird oder ob die positiven Aktionen und Initiativen der Fans und auch ein gewisser Selbstreinigungsprozess inner-halb der Stehplätze langfristig nicht doch überwie-gen? Wie ist Deine Einschätzung hierzu?V.G.: Ich glaube an die positive Kraft der Fanszenen, wenn man sie nicht unnötig verteufelt. Der Blick auf Fans ist ohnehin zu problemfixiert. Okay, es ist auch schwieriger darüber zu sprechen, was alles nicht pas-siert, also, was alles verhindert, geregelt und gelöst wird. Denkt mal an den Flutlichtausfall in Mannheim, damals beim Aufstiegsspiel in Mannheim. Zigtausend Offenbacher auf den Rängen, der OFC liegt zurück, das Licht fällt aus – totale Dunkelheit. Weder wurde der Platz gestürmt, noch nahmen die Taschendiebstähle zu und es wurden auch keine HR-Reporter verprügelt – ganz im Gegenteil. Beim Schein von immer mal wie-der aufflammenden Bengalos warteten alle geduldig und sangen. Mein Lieblingslied an diesem Abend und überhaupt: „Und morgen geht die Sonne auf!“

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschenDirundDeinenKollegenindenFanprojektenvorOrtallesGute.

Volker Goll

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das fan-projekt offenbach von antje Hagel

Die Krawalle am Vatertag 1999 rund um das Spiel OfC-Waldhof mannheim, in Offenbach, waren der endgültige anlass für ein fanprojekt in Offenbach. Der Deutsche fußball-bund (Dfb) die Stadt Offenbach und das land Hessen teilen sich seit dem an der finanzierung des fanprojekts.

n bernd giring, als Pädagoge, war mit am Runden tisch zur gründung eines fanprojektes und wurde ge-fragt, ob er ein solches Projekt in Offenbach auf den Weg bringen wolle, zumindest bis es auf eigenen bei-nen stehen könne. es gab jedoch in der Offenbacher fanszene viele Vorbehalte gegenüber „irgendwelchen Sozialarbeitern, die uns befrieden sollen“.

im februar 2001 wurde von bernd giring, Steffie Wet-zel, Volker goll und mir (wir alle waren vielen bekannt als Herausgeber des fan-magazins „eRWin“) der fan-Container unter der alten Henninger tribüne eröffnet. er war bis 2011 im Sommer wie Winter unser büro, anlaufstation an Spieltagen, sowie Raum für beratun-gen und unterredungen. Wir waren von anfang an, mit sehr geringen Wochenarbeitszeiten (eine Stelle für 4 Personen), fest angestellt und hatten mit Jürgen brozio, ab 2002, einen weiteren Kollegen im team. Wir begleiten die OfC-fans zu allen auswärtsfahrten und bringen in erfahrung, was sie für die auswärts-spiele wissen müssen. Wir nehmen Kontakt mit den gastgebenden Vereinen und der zuständigen Polizei auf und versuchen die bestmöglichen bedingungen für „OfC-fans on tour“ rauszuholen. Wenn es ärger mit der Polizei gibt, sind wir oftmals die ersten vor Ort. festnahmen und Stadionverbote nahmen ab und die Kommunikation mit dem OfC und den be-hörden verbesserte sich in der zeit erheblich.

Wir sind gut eingebunden in das bundesweite netz-werk der sozialpädagogisch arbeitenden fanprojekte, lernen immer mehr dazu und entwickeln immer wie-der neue ideen, wie wir lobbyarbeit für fans und un-sere eigene arbeit machen können. Wir boten immer wieder malbusreisen für Jugendliche unter 18 (alko-hol- und nikotinfrei) an; organisierten fanbegegnun-gen und fan-Spiele vor den eigentlichen ligaspielen; suchten Komparsen für den „Polizeiruf 110 – abseits-falle“ und veranstalteten mit lars Kissner (vom fan-radio) fan-talks mit altgedienten Spielern und funk-tionären beim fan-Container im Stadion. Dort vor der Comicwand etablierte sich der Standort mit uns und dem Container der fan-abteilung zu einer anlaufsta-tion im Stadion, die nicht mehr wegzudenken war. Hier trafen sich die busorganisatoren, hier konnte man bundesweite Publikationen zum thema fans erwerben, hier traf man sich zum Philosophieren.

Antje Hagel

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im gespräch mit olivergottwald

MULI: Seit wann bist Du Fan oder regelmäßig „Uff´m Bersch“?O.G.: Ich bin eher „Spätzünder“, was den OFC angeht. Ich gehe erst seit 2006 zu den Kickers, seit 2006/2007 mit Dauerkarte. Ich komme ursprünglich aus der Kas-seler Gegend, war da früher regelmäßig bei den Kas-sel Huskies (Eishockey). Als es mich berufsbedingt in den Süden verschlagen hat, hat mich ein Freund mei-ner Freundin mal mitgenommen, und ich war sofort mit dem Kickers-Virus infiziert. Ich habe mich sofort wohl und heimisch gefühlt und wusste, hier gehöre ich hin....

MULI: Wie lebt es sich derzeit als Fan in Deutsch-land. Gibt es Unterschiede zu früher oder war es da-mals einfacher Offenbacher Fan zu sein?O.G.: Da ich ja noch recht „neu“ beim OFC bin, kann ich das aus eigener Erfahrung natürlich nicht sagen, aber aus Erzählungen von anderen steht eines fest: Die Repressionen gegen Fans haben zugenommen. Fußballfans in Deutschland stehen grundsätzlich erst mal im Verdacht, potentielle Straftäter zu sein. Dies wirkt sich auf vielfältige Weise aus. Bei der Ankunft am Spielort ist es einem bei Auswärtsspielen oft nicht möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen, wenn man mit der Bahn anreist. Man wird stattdessen von der

Oliver gottwald ist Jahrgang 1976, Diplom-Rechtspfleger aus Offenbach-bürgel und als aktiver fan zum stellvertretenden Vorsitzenden der OfC-fanabteilung gewählt worden. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied des Of-fenbacher Supporters Club (OSC) und blogger bei www.fankultur.com/blog/bieberer-berg.

Schwerpunkt blieb für die mitarbeiterinnen und mit-arbeiter des fanprojekts Offenbach aber die Heim- und auswärtsspielbegleitung und die beratung in Sachen Stadionverbote.

Seit dem aufstieg in die 2. liga 2005 kommen immer mehr Jugendliche und junge erwachsene ins Stadion, die neue fankulturen hervorbringen. Diese Jugendli-chen zu begleiten und für Verständnis zu werben, für neue anfeuerungsformen, neue fanstrukturen und den ein oder die anderen irritierenden auftritt bei auswärtsspielen, erfordert ein hohes maß an Kon-fliktbereitschaft aller beteiligten. Seit 2007 haben wir in einem ladengeschäft in der luisenstraße 61 eigene Räume und bieten regelmäßigen Öffnungs-zeiten an. nun können wir fangruppen, wie den fa-nausschuss (zusammenschluss von fanbeauftragten, fanabteilung, dem fanprojekt, einigen aktiven fans und später auch dem OSC) oder die interessenge-meinschaft Stadionbau (igS - siehe auch Seite ) einladen, sich bei uns zu treffen. es werden kleine-re Veranstaltungen angeboten, wie den brunch an Heimspiel-Samstagen oder das rot-weiße Wohnzim-mer. gleichzeitig begannen wir, mit Honorarkräften, den mittwochs-Kick für Jugendliche unter 18 Jahren (jetzt Dienstags-Kick!) durchzuführen und nahmen mit diesem team an turnieren in der näheren um-gebung teil oder unternahmen bei auswärtsspielen Übernachtungsfahrten.

im Januar 2011 mussten wir unseren Kollegen bernd giring nach 10 Jahren gemeinsamer arbeit verab-schieden. Der fanladen platzt inzwischen auch aus allen nähten und der bedarf nach größeren Räumen und angemessenen büroarbeitsplätzen wird immer deutlicher. im neuen Stadion können wir inzwischen mit dem neuen, größeren fancontainer punkten und der Platz vor dem Container wächst langsam aber sicher wieder zu einem treffpunkt heran. un-sere Haupt-aufgabe sehen wir aber weiterhin in der Vermittlung von faninteressen, der entwicklung de-mokratischer Kommunikationsprozesse unter den verschiedenen generationen von fans wie auch zwi-schen fans und Verein und den Spieltag prägenden institutionen wie Polizei, Ordnungsdienst oder Stadt und Stadionbetreiber.

© osc.de

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Polizei eingekesselt, in überfüllte Shuttle-Busse ge-pfercht und direkt zum Stadion gebracht. Vor dem Stadioneingang darf man sich dann in Extremfällen bis auf die Unterhose ausziehen und sich blöde Sprü-che von Polizei und Ordnern anhören.

MULI: Momentan scheint der Dialog zwischen Ver-einen, Verbänden, Sicherheitsorgane und Politik mit den Fans, auch durch die Berichterstattung der Me-dien, sehr schwierig. Anzeigen und Stadionverbote gehören auch in Offenbach zum Alltag. Wie geht die Fan-Szene in Offenbach damit um?O.G.: Was in den letzten Monaten in den Medien an Hetze gegen Fans betrieben wird, ist auch in Offen-bach Thema in der Fanszene, denn aus den schlecht recherchierten, polemischen und inhaltlich oft fal-schen Artikeln entsteht ein Klima, in dem sich die Politik gezwungen sieht, die Verbände zum Handeln anzutreiben. Die DFL hat nun ein Konzeptpapier ent-wickelt, um auf den Druck von Politik und Polizeige-werkschaften zu reagieren. Viele Vereine haben sich inzwischen – und das zu Recht – ablehnend dazu geäußert, da das Konzept umfassende Eingriffe in Persönlichkeitsrechte und den Datenschutz vorsieht, obwohl es dazu objektiv keinen Anlass gibt. Deutsch-lands Stadien sind sicher. In der Saison 2010/2011 gab es 880 Verletzte im Zu-sammenhang mit Fußballspielen, das schafft das Ok-toberfest an einem Samstag. Und bei den Verletzten sind auch die erfasst, die durch die Polizei verletzt wurden, zum Beispiel durch Pfefferspray. Letzte Sai-son wurde beispielsweise durch die Polizei in Erfurt beim Spiel gegen Darmstadt Pfefferspray bei Gegen-wind eingesetzt, was zu 37 verletzten Polizisten führ-te. Auch diese tauchen in dieser Statistik auf.

MULI: in Offenbach gibt es viele Kooperationen und Initiativen, die im Kontakt zum Verein, der Stadt und Politik stehen und viel bewegt haben. Trotzdem scheint es sehr viel Kritik seitens der Fans zu geben. Was wollen Fans eigentlich, was wünschen sie sich?O.G.: Zunächst wollen Fans vor allem ernst genom-men werden. Fußballfans sind nicht alle einkommens-schwache Mitbürger mit Alkoholproblemen – wie es die Presse gelegentlich darstellt. Im Fanblock stehen erfolgreiche Unternehmer, Banker, Anwälte und Kauf-leute, genauso wie friedliche Bäcker und Maurer. Die

Stigmatisierung von Fans als „Unterschicht“ oder potentielle Gewalttäter muss ein Ende haben. Dane-ben wünschen sich vor allem viele „aktive“ Fans eine objektive Berichterstattung der Medien, ohne Hetze, Übertreibungen und Polemik. Wenn Pyrotechnik mit Gewalt oder ein friedlicher Platzsturm, wie es ihn schon seit den 50er Jahren gibt, mit Randale gleichge-setzt wird, hat das mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun, sondern es handelt sich um Stammtisch-journalismus auf „BILD“-Niveau. Weiter wünschen die Fans sich das Abschaffen von Stadionverboten und Kollektivstrafen, fanfreundliche Anstoßzeiten, den Erhalt der Stehplätze, die Respek-tierung des Datenschutzes (und somit die Abschaf-fung der Datei „Gewalttäter Sport“), teilweise die Le-galisierung von Pyrotechnik und vieles mehr.

MULI: Werden Fans und ihr Potential unterschätzt?O.G.: Definitiv ja! Die DFL verkennt, dass es gerade die Fans auf den Stehplätzen sind, die durch die Stim-mung, die sie erzeugen, durch ihre Gesänge, Fahnen und Choreographien die Bundesliga zu dem Premi-umprodukt machen, das sie ist. Ohne die Atmosphäre würden auch die Logen leer bleiben. Wozu übertrie-bene Repressionen gegen Fans führen, kann man derzeit in Italien bewundern. Hier spielen die Spitzen-vereine vor rund 20.000 Zuschauern. Ohne die akti-ven Fans auf den Stehplätzen, gäbe es die aktuellen Zuschauerrekorde nicht!

MULI: Gibt es irgendwann mal Fußball ohne Gewalt?O.G.: Der Fußball und sein Umfeld sind nicht losgelöst von der Gesellschaft, sondern ein Teil dieser. Fußball ohne Gewalt gibt es dann, wenn es Diskotheken ohne Gewalt, Volksfeste ohne Gewalt, kurz: wenn es eine Gesellschaft ohne Gewalt gibt. Vielen Dank für das interessante gespräch und eine gute und friedliche Saison für den OfC !

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mut liebe

ab 1. Dezemberbei facebook Mut&Liebe Offenbach

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barbarakleinneue vizepräsidentin der kickers im gespräch mit alexander Knöß und Wolfgang malik

MULI: Frau Klein, wie war das damals, als Sie zum Kickers-Fan wurden?Barbara Klein: Sie heißen ja Mut&Liebe, bei mir war es damals Liebe&Mut. Ich bin durch die Liebe über meinen Mann zu den Kickers gekommen. Als ich Wal-demar kennen lernte waren wir gerade 14 Tage ein Paar, als er mich mit auf die Kickers nahm. Wissen Sie, ich komme aus einem Elternhaus, in dem Fußball kein Thema war und hatte daher nicht so viel Ahnung vom Fußball gehabt. Von zu Hause war ich eher Schach, klassische Konzerte, Oper oder Operette gewohnt. Als ich aber dann das erste Mal das Feeling Bieberer Berg erlebte, war ich sofort fasziniert und vom Kickers-Virus infiziert. Das ist nun 35 Jahre her. Ich habe den OFC da-mals schnell inhaliert und seit dieser Zeit hautnah alle Höhen und Tiefen des Fußballs kennen lernen dürfen.

MULI: Es sind nun bereits einige Wochen vergangen, seit Ihrer Wahl zur Vize-Präsidentin des OFC. Wie sieht Ihr Alltag heute aus?Barbara Klein: Es hat sich viel verändert in meinem Rhythmus seitdem ich mich entschlossen habe, mich zur Wahl zu stellen und dann zum Glück auch mit un-

barbara Klein ist die Witwe des ehrenpräsidenten des OfC Waldemar Klein und wurde am 20.09.2012 an der Seite des neuen Präsidenten Dr. frank Ruhl und des Schatzmeisters thomas zahn Jr. zur Vizepräsidentin der Offenbacher Kickers gewählt. Sie ist eine glühen-de anhängerin des OfC und unterhält weitreichende Kontakte zu hochrangigen Vertretern der Politik, der Wirtschaft und des Sports. Die fans achten sie für ihre nähe zu ihnen und für ihre Offenheit.

serem Team gewählt wurde. Ein normaler Tag fängt je-den Morgen um 8 Uhr an und endet in der Geschäfts-stelle oder im Dienst der Kickers manchmal um 20 Uhr oder später. Diesen Job macht man nicht einfach so nebenbei. Ich will immer zu mir sagen können, was ich mache mach ich gerne und richtig. Wenn ich A sage, dann sage ich auch B. Wir sind insgesamt auf einem guten Weg, haben aber auch sehr viel Arbeit und große Probleme mit denen wir so nicht rechnen konnten, aber da müssen wir jetzt durch.

MULI: Fußball ist ja eine typische Männerdomäne. Was können und wollen Sie als Frau in diesem über-wiegend von Männern dominierten Fußballrummel bewegen?Barbara Klein: Ich denke, Frauen sind in Verhandlun-gen und Diskussionen nicht so hart und aufbrausend wie Männer, dafür aber hartnäckiger und ausdauern-der. Die männlichen Kollegen reißen sich vielleicht etwas mehr zusammen, wenn ich als Frau mit in der Runde sitze. Ich sage immer, das WIR ist entschei-dend und nicht die eigenen Befindlichkeiten. Wenn es in unseren Gremien zu turbulent zugeht versuche ich

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positiv einzuwirken und zu schlichten. Ich bin es ja ge-wohnt, mit Alphatieren umzugehen. Immerhin war ich lange Jahre mit einem verheiratet. Niemand beim OFC darf jemals vergessen, dass wir immer alle zusammen in einem Boot sitzen. Jetzt muss getan werden, was zu tun ist und wir müssen unsere Aufgaben gemeinsam und zielführend umsetzen, nach außen transportie-ren, vorstellen und vertreten. Fehler müssen intern bleiben und nicht öffentlich diskutiert werden. Das ist eine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammen-arbeit und diese Grundsätze versuche ich in unsere Arbeit einzubringen und zu leben.

MULI: Es gibt sicher Hobbys, die entspannter aus-zuüben sind. Was hat Sie dazu veranlasst, der Bitte nachzukommen, als Vizepräsidentin zu kandidieren?

Barbara Klein: Ganz offen gesprochen fühle ich mich an ein Versprechen gebunden, welches ich Waldemar 3 Tage vor seinem Tod geben musste. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war und bat mich 'auf die Bu-ben' (die Mannschaft) aufzupassen, für die Fans da zu sein, das neue Stadion mit voran zu bringen und da-bei mitzuwirken eine neue Führungsstruktur im Verein und der GmbH aufzustellen. Ich habe jedoch nie daran gedacht oder von mir selbst aus Ambitionen gehabt, mich für ein Amt zu bewerben. Die Idee, mich mit Frank Ruhl als Vizepräsidentin zu engagieren, wurde von den Senatoren angestoßen und von Thomas Kalt voran gebracht. Dr. Ruhl wurde dann als Präsident nominiert und Thomas Kalt hatte mich dann gebeten das neue Team zu unterstützen. Ich habe mich dabei immer gefragt, ob das alles im Sinne von Waldemar wäre. Er hätte es begrüßt, aber

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sicher nicht gewollt, dass ich mit in der Gesamtver-antwortung als Vizepräsidentin und Mitglied im Auf-sichtsrat bin und damit auch in der vollen Haftung. Aber er hätte mir auch die Leviten gelesen, wenn ich nach meiner Zusage einen Rückzieher gemacht hätte.

MULI: Was ist Ihnen in Ihrer neuen Rolle am wich-tigsten?Barbara Klein: Für einen Verein wie Kickers Offen-bach ist es sehr wichtig, die sozialen und fördernden Verpflichtungen wahrzunehmen, die von ihm verlangt werden. Wir werden weiter Aktionen erarbeiten und ausbauen, um dieser Verantwortung gerecht zu wer-den. In der Vergangenheit wurden durch Benefizspiele unserer Ersten Mannschaft zum Beispiel die Stiftung Bärenherzen in Wiesbaden unterstützt, die sich der sozialen und ehrenamtlichen Arbeit mit totkranken Kindern widmet. Man kann die ehrenamtlichen Helfer solcher Institutionen schon mit sehr kleinen Gesten glücklich machen. Solche karitativen Aufgaben müs-sen beim OFC künftig viel mehr thematisiert werden. Das ist nicht nur gut für die Institutionen, die wir un-terstützen, sondern auch für den Verein.

Es gibt aber noch weitere Aufgaben, die für den Verein sehr wichtig sind: Kickers Offenbach und der Bieberer Berg waren früher eine Heimat für viele Menschen aus dem Stadtgebiet. Die meisten Fans kommen heute aus dem Umland. Genau hier müssen wir als Verein ansetzen. Der OFC war und ist zwar über die Lan-desgrenzen hinaus bekannt, hat aber auch die Ver-

pflichtung und die Verantwortung, die Offenbacher wieder mit ins Boot zu nehmen und mit den kleineren Vereinen zusammen zu arbeiten. Der OFC ist eine gro-ße Familie aus allen Bereichen der Gesellschaft, egal welchen Alters, welcher Herkunft, ob arm oder reich. Daher haben wir die Aktion der zweisprachigen Ankün-digungsplakate gestartet. Jeder Einwohner Offenbachs ist auf dem Bieberer Berg herzlich willkommen, dazu gehören selbstverständlich auch die Nachbarn mit Mi-grationshintergrund.

MULI: In den vergangenen Monaten konnte man immer wieder von Ausschreitungen und Übergriffen am Rande von Fußballspielen lesen. Auch OFC war in jüngster Zeit in solche Berichterstattungen verwickelt. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie dies hören oder le-sen?Barbara Klein: Ich verurteile dies, weil ich Gewalt verurteile und eine Gerechtigkeitsfanatikerin bin. Die-jenigen, die diese Gewalt fördern und ausleben, scha-den nicht nur sich und anderen Menschen, sondern am Ende auch dem Verein. Es ist ja meistens so, dass eine kleine Gruppe voran geht und dann andere hinterher gehen oder angestiftet werden, Aktionen zu starten. Seitdem ich zum Fußball gehe gibt es diese Übergrif-fe und Ausschreitungen im Fußball. Damals haben die Medien darüber nicht so ausführlich berichtet. Die heu-tige Berichterstattung fördert zum Teil ein völlig überdi-mensioniertes Auftreten auf Seiten der Fans, aber auch der Ordnungskräfte und der Politik. Dabei entsteht auch eine Faszination, die natürlich auch Schaulustige

"Waldmar bat mich 'auf die Buben' (die Mannschaft) aufzupassen. Und für einen Verein, wie die Kickers Offenbach ist es sehr wichtig, die sozialen und fördernden Ver-pflichtungen wahrzunehmen, die von ihm verlangt werden." (barbara Klein)

© schmidtbild.de

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anzieht und insbesondere junge Menschen dazu verlei-tet mitzumachen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Gewalt und Rassismus passen nicht zu den Offenbacher Kickers. 95 - 98 % der Besucher auf dem Bieberer Berg und im Umfeld des OFC sind friedfertige und harmonie-bedürftige Fans. Ausländerfeindliche, antisemitische, frauenfeindliche und diskriminierende Äußerungen haben hier keinen Platz. Der OFC unterstützt die Ak-tion „Respekt“, die Rassismus im Sport verurteilt. Im Fußball und im Sport allgemein geht es wie überall im Leben um Fairness und menschliche Wertschätzung.

MULI: Was wünschen sie sich für die Fans der Offen-bacher Kickers?Barbara Klein: Den Aufstieg! Ganz klar. Es wäre so wichtig für den Verein und insbesondere für die Fans. Im neuen Stadion brauchen wir diese Erfolgserleb-nisse, wie gegen Union Berlin. Dies fördert die Iden-tifikation mit dem Verein und dem Stadion. Aber wir müssen als Vereinspräsidium auch Dinge angehen, die die Fans, aber auch die Sponsoren und Partner, einfordern und zu Recht kritisieren.

So ist die Stadionsituation nicht für jeden befriedi-gend. Die Freizügigkeit ist nicht mehr so gewährleis-tet, wie es früher der Fall war. Der direkte Kontakt mit den Fans an Spieltagen gestaltet sich schwierig, weil man nicht überall mehr grenzenlosen Zugang hat. Ich vermisse ehrlich gesagt die lockeren Gespräche und mein Fischbrötchen vor den Spielen oder in der Halbzeitpause. Wir alle müssen dafür sorgen, dass die Großfamilie des OFC mit in die neue Zeit genom-men wird. Die Einheit unter den Fans, dem Verein, der GmbH und der Partner und Sponsoren ist wichtig, damit wir nicht nur die Stimmung und auch die Iden-tifikation mit dem OFC und vor allem die Zukunft des Vereins sichern. Es ist etwas verloren gegangen und wir müssen dafür sorgen, dass wir uns dieses Feeling Bieberer Berg gemeinsam wieder zurück holen. Dies ist eine Herausforderung für mich als Vizepräsidentin. Es ist nicht einfach, aber machbar und notwendig.

VielenDankfürdasinteressanteGesprächundvielErfolgfürIhrweiteresWirken.

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MULI: Was bedeutet für Sie Kickers Offenbach? Heike Habermann: Ich bin schon in jungen Jahren zu den Spielen von Kickers Offenbach mit meinem Vater gegangen und habe noch Hermann Nuber in der Bun-desliga spielen gesehen. Er war jahrelang der Kapitän der Mannschaft. Seitdem gehe ich auch heute noch sehr gerne auf den Sportplatz.

MULI: Was begeistert Sie am Fußball?H.H.: Schon als Kind habe ich die Erfahrung gemacht, dass im Mannschaftssport eigentlich das gesamte Pu-blikum mitfiebern kann. Die Begeisterung der Spieler auf dem Platz kann sich auf die Zuschauer übertragen – und genau das empfinde ich als sehr faszinierend. Ich habe mich dann sehr stark mit dem Fussball be-schäftigt. Die Regeln des Spiels habe ich über meinen Vater versucht zu lernen. Früher waren die Frauen

zwar auch Fans der Mannschaft, aber sie gingen nicht zu den Spielen. Ich hingegen war froh, dass ich mit-gehen durfte. Auf die Idee selbst zu spielen, kam ich damals garnicht, es war nicht üblich, dass Mädchen Fußball spielten.

MULI: Ändert sich die Atmosphäre des Spiels da-durch, dass es jetzt auch zunehmend Frauen mit zu den Fußballspielen gehen? H.H.: Ich denke schon, dass sich die Atmosphäre da-durch verändert hat. Früher habe ich selbst auch im Fanblock gestanden, teilweise zusammen mit den Anhängern der gegnerischen Mannschaften. Durch die zunehmende Gewalt hat sich das aber verändert. Frauen können als Fußballfans auch bewirken, dass Gewalt zurückgedrängt wird.

Heike Habermann ist bildungs-politische Sprecherin und stellv. fraktionsvorsitzende der SPD landtagsfraktion und mitglied im Hessischen landtag. Seit ihren Kindertagen geht gerne sie auf den bieberer berg und ist begeisterter Kickers-fan.

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meinen Geschmack, nicht ganz zur Sache. Ich freue mich aber, wenn immer mehr Mädchen Fußball spie-len.

MULI: Wie können Mädchen noch besser in den Fuß-ball integriert werden? H.H.: Politik und Sport müssen dafür werben. Ich fin-de es prima, dass es für die Kleinen auch gemischte Mannschaften gibt. Aber langfristig wird es immer eine getrennte Liga geben. Ab einem gewissen Alter werden die körperlichen Fähigkeit unterschiedlich entwickelt. Eine Trennung muss dann zwangsläufig stattfinden.

MULI: Wie sehen Sie die Bedeutung der "Kickers" für Offenbach? H.H.:"Kickers" sind immer noch ein Aushängeschild für die Stadt. Auch in anderen Städten oder im Ausland ist Kickers Offenbach für viele ein Begriff. Das Image der Stadt hängt eng mit dem Image von Kickers Offen-bach zusammen. Beides muss gut gepflegt werden.

MULI: Sind Sie selbst sportlich aktiv? H.H.: Ich schwimme sehr gerne. Zum Ausgleich reite und laufe ich außerdem.

MULI: Was wünschen Sie sich in Zukunft für den Ver-ein und für die Stadt?H.H.: Ich hoffe, dass Kickers Offenbach in die zweite Bundesliga aufsteigt und sich da auch längerfristig etablieren kann. Für die Stadt wünsche ich mir, dass sie sich weiter positiv entwickelt – im Zusammen- leben und in ihrem Erscheinungsbild.

Vielen Dank für das Gespräch.

MULI: Gehen Sie oft zu den Kickers? H.H.: Ich habe eine Dauerkarte und bin Vereinsmit-glied. Allerdings kann ich aus zeitlichen Gründen nicht jedes Spiel im Stadion besuchen. Mitglied im Verein bin ich seit 1999.

MULI: Gefällt Ihnen das neue Stadion? H.H.: Das neue Stadion ist sehr schön. Viele Fans ha-ben den Wunsch geäußert, dass auf der Gegentribüne ("Waldemar Klein") auch Sitzplätze angeboten wer-den. Das fehlt mir so ein bißchen. Ich sitze meist auf der Haupttribüne. Wenn das Stadion für Familien at-traktiver werden soll, müsste die Sitzplatzmöglichkeit besser ausgebaut werden.

MULI: Wie gehen Sie mit frauenfeindlichen Tenden-zen im Fußball um? H.H.: Bisher bin ich diesen Strömungen nicht begeg-net. Verbale Agressionen müssen sich auf dem Fuß-ballplatz im Rahmen halten. Weder als Fan noch als Spieler sollte man Beschimpfungen ausgesetzt sein – wenn manche Vereine kommen, gehört ein Schlacht-ruf aber dazu.

MULI: Wie sehen Sie die Rolle des Fußballs im Bezug auf die Integration? H.H.: Die Aktivität von Jugendlichen in Sportvereinen spielt eine sehr große Rolle bei der Integration. Diese Entwicklung ist an vielen jungen Nachwuchsspieler zu sehen. Das Interesse der Jugendlichen, gemeinsam etwas zu tun ist daher sehr groß. Leider hört die Be-teiligung vieler Jugendlicher in Vereinen auf, wenn sie berufstätig werden. Ich würde es mir wünschen, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund sich z.B. im Vorstand der Vereine aktiv engagieren. So könnte die Integrationsarbeit vorangetrieben werden. Fuß-ballvereine könnten zudem verschiedensprachige Kampagnen starten. In den Ganztagsklas-sen können weiterhin Schulen und die Kitas dafür sorgen, dass nachmittags Fußballver-anstaltungen stattfinden.

MULI: Interessieren Sie sich für Frauenfußball? H.H.: Im Rahmen der Weltmeisterschaften habe ich angefangen Frauen Fußball zu schau-en. Das Fußballspiel der Frauen hat einen be-sonderen Charme, aber es geht bei ihnen, für

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Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.deFotos: Soweit nicht anders angegeben:© lemnitzer-fotografie.de | © schmidtbildLektorat: Aliena GroßDruck: Berthold Druck GmbH, Offenbach

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3generationenkickers-fan-frauen von Steffi Wetzel

Seit wann gehen Sie zum Fußball, Frau Weise?UW: Ach, da muss ich mal nachrechnen. Als es wieder losging mit dem Fußball, so seit 50 rund. Und 1960, da war ich 19, hab ich die Schiedsrichterprüfung im Fußball gemacht und hab sechs Jahre lang gepfiffen. Herren-spiele, Damen gab’s ja noch keine.a nicht.War das dann schon Kickers Offenbach?UW: Nein, ich bin in Niedersachsen groß ge-worden. Zuerst kam der HSV, dann 96 und Bre-men. Mein erster Verein in der Bundesliga ist heute noch Werder Bremen. Nach Offenbach bin ich '67 gekommen. Bei den Kickers hab ich dann Handball gespielt.

Noch mal zum Schiedsrichtern. War das etwas Besonderes, dass eine Frau pfeift?UW: Oh ja, die Ausdrucksweise war schon sehr gemäßigt. Das war positiv. Aber weil sie auch gemerkt haben, dass ich gut pfeife. Das musste man dann schon. Als Frau musst du immer besser sein als die anderen, damit man dich akzeptiert.

Wann waren Sie dann das erste Mal im Stadi-on in Offenbach?UW: Im Stadion war ich '66 das erste Mal. Beim Pokalsieg 1970 war ich dabei. Drei junge Frauen im Sonderzug. Wir haben ja zwei Tage durchgefeiert. Wenn man mal so was mitge-macht hat, dann ist man Kickers-Fan.

Das glauben wir! Aber Fußball gespielt haben Sie nicht?UW: Nein, ich hätte gerne, aber dann mit Ende Zwanzig noch mal umschalten von Handball auf Fußball, das war mir dann zu viel.

Und ihr beiden? Spielt ihr Fußball?BJ: Nein, die Michelle (Anm.: jüngere Tochter) hat mal kurz Fußball gespielt und hatte einen Superschuss!UW: Die werden wir vielleicht doch irgend-wann noch hinbringen…

Weibliche fußballfans sind in den letzten Jahren ein großes thema geworden. Da

wird spekuliert über die wachsende begeis-terung der frauen für den fußball. Der zu-sammenhang zwischen gewalt im Stadion

und dem frauenanteil wird erörtert und eigene fanartikel für frauen werden kreiert.

Denn frauen und fußball, so scheint es, sind immer noch etwas exotisches. nicht so in der familie von ursula Weise. Hier

sind es die frauen, die ins Stadion gehen – und zwar fast ausschließlich die frauen. mit ursula Weise (71 Jahre), ihrer tochter

barbara Jäger (36) und ihrer enkelin laura Jäger (12) unterhielten wir uns vor dem

Heimspiel gegen Chemnitz über ihre leidenschaft für den OfC.

© Erwin Archiv

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m u t & l i e b e g e S C H i C H t e n

Dann sind Sie ja Mutter geworden. Kann man dann noch zum Fußball gehen?UW: Wir sind dann '76 in die Marienstraße gezogen. Da kam sie (Anm.: Barbara) zur Welt und dann meine zwei Söhne. Da bin ich immer noch hochschwanger hingegangen. Mit dem Bus hin und zurück gelaufen. Das war ja um die Ecke. Als wir dann nach Hofheim gezogen sind, hab ich etwas zurückgesteckt.BJ: Ich bin ja auch im achten Monat noch hoch. Ich war sogar noch beim Aufstiegsspiel damals in Osna-brück dabei.

Und eure Männer haben die sich nicht für Fußball in-teressiert?UW: Meinen Mann hab ich Anfang der 70er Jahre zum Offenbach-Fan gemacht! Sein Lieblingsspieler war Winnie Schäfer und als sie den mehr oder weniger rausgeekelt haben, hat er gesagt, dann gehe ich nie wieder hin.BJ: Meinem Mann ist das nicht so wichtig. Manchmal geht er mit, aber momentan geht das durch die Arbeit nicht so gut. Wann bist du zum ersten Mal beim Fuß-ball gewesen, Barbara?BJ: Im Prinzip schon von Geburt an. Aber besonders an die Oberligazeit erinnere ich mich gerne, als wir über die Dörfer gefahren sind. Und als die Oma sogar noch mit dabei war.UW: Mein Mann und ich haben uns '89 getrennt. Da-nach hatte ich ja die Freiheit, da bin ich zu jedem Spiel – auswärts und zu Hause. Ich konnte ja machen, was ich wollte.BJ: Ja, das war wirklich so. Das hatte auch seinen Vor-teil.

ursula Weise (r.) hat als junge frau bereits als Schiedsrichterin fußballspiele gepfiffen. ihre fußballbegeisterung hat sie an tochter und enkelin weitergegeben.

Gibt es Fahrten, die euch in Erinnerung geblieben sind?UW: Wir haben mal eine Auswärtsfahrt gemacht nach Emden mit den Gouden. Kannst du dich erinnern?BJ: Ja, Nikolaus war das.UW: Genau. Wir waren nur 19 oder 20 Mann mit ei-nem Kleinbus. Der hatte natürlich kein Klo gehabt. Alle mussten mal. Der Busfahrer hat an einem Park-platz gehalten. Da war gar nichts.BJ: Nicht mal Bäume.UW: Die Männer sind alle raus und haben gepinkelt. Und wir Frauen? Sollten wir uns jetzt in den Schnee setzen? Da hat der Busfahrer nicht dran gedacht. Der ist mit’m Fußball unterwegs, da sind doch keine Frau-en dabei, so ungefähr.BJ: Dabei waren wir fast die Hälfte Frauen…UW: Aber das war ne schöne Fahrt. Das Spiel war zwar miserabel, das Wetter war miserabel…

Das ist ja oft so, dass die schönsten Fahrten zu den schlechtesten Spielen sind… Wo war euer Platz bei den Heimspielen?UW: Meistens in der Senfkurve. Das neue Stadion ist ja sehr schön, aber für kleine Kinder ist das nichts. Die können ja nichts sehen. In der Senfkurve das war wie Familientreffen. Mit Babies und Kinderwagen. Da gab’s was zu Trinken, da hatte man alles.

Hat es das auch so ein bisschen ausgemacht bei den Kickers?UW: Ja, man hat immer die gleichen Leute getrof-fen und kam ins Gespräch. Und wenn man irgendwo stand, wo einem einer nicht passt, konnte man ein-fach den Block wechseln.

© Steffie Wetzel

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Und Ihre Söhne sind nicht mitgekommen, Ursula?UW: Also, meine Söhne wissen vom Fußball, dass der Ball rund ist…BJ: …und dass es einen Schiedsrichter gibt.

Und Laura? Seit wann gehst du hoch?LJ: Schon immer eigentlich.BJ (lacht): Einmal haben wir auf der Henninger-Tribü-ne gesessen und die Mutter hatte Laura als Baby auf dem Schoß. Dann fiel ein Tor und sie springt hoch und hatte ganz vergessen, dass sie die Laura hatte.

Welches Spiel war für dich ganz besonders, Laura?LJ: Das Pokalspiel gegen Dortmund.

Was sagen die Kinder in deiner Schule dazu, dass du zu den Kickers gehst?LJ: Die stehen nicht so auf die Kickers. Deswegen sage ich eher nix.BJ: Die Michelle hat da gar keine Hemmungen. Die zieht sich dann das Kickers-T-Shirt an und marschiert damit in die Schule.

Manchmal ist es ja auch besser Konflikten aus dem Weg zu gehen. Hat man es da als Frau leichter?UW: Ich glaube schon, ja. Und ich bin ja auch schon älter. Auf St. Pauli hatte ich mal eine VIP-Karte ge-schenkt bekommen. Beim Kickers-Lied bin ich aufge-standen. Da hat keiner was gesagt. Aber als ich in den Block wollte, hat der Ordner gesagt: „Sie haben ein Bändchen. Sie müssen da hin.“ Ich hab gesagt: „Nein, verdammt noch mal, meine ganze Familie ist da. Ich muss jetzt mal gucken, ob die noch leben.“ Da hat er gelacht und mich durchgelassen. Aber durch diese ganze Eingrenzung nimmt man den Fans den Kontakt zu anderen Fans.

Und bei Heimspielen? Wie ist das, wenn’s brenzlig wird im Block? Merkt man so was vorher?UW: Es gibt schon Situationen, wo man gucken muss, ob man sich einmischt. Die Laura geht dann ein biss-chen an die Seite.BJ: Ich hatte einmal eine Situation, wo mir einer Schlä-ge angedroht hat. Da hab ich gesagt: „Du machst ein-mal was!“ Das hat er dann auch für ernst genommen. Und er kannte mich auch und ich ihn.UW: Man entwickelt da ein Gefühl für. Auch in an-deren Situationen. Wenn ich früher nachts durch die Straßen bin. Und beim Fußball eben auch. Guck un-auffällig, wo was ist und wo einer ist, an den man sich halten kann.

Muss man das als Frau lernen?UW: Automatisch, nehm ich mal an.

Ist Fußball dafür eine gute Schule?UW: Auf alle Fälle! Auch als Schiedsrichter.BJ: Man merkt das schon im Block, wenn es losgeht. Dann kannst du dich entscheiden, bleibst du stehen, gehst du beiseite oder holst du Hilfe.

Abschließend noch mal zur Situation von Kickers Of-fenbach. Wie geht die Saison weiter?UW: Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich noch mal so fangen. Obwohl so gut spielen sie ja auch nicht.BJ: Das macht ja nichts. Da guckt später keiner mehr danach. Dafür können sie verloren geglaubte Spiele noch drehen.UW: Das war ja früher die Stärke in den 60er/70er Jah-ren. Das haben sie irgendwann verloren. Wenn der Trai-ner oder wer auch immer ihnen das wieder beigebracht hat, dann könnte das noch was werden diese Saison.Vielen Dank für das gespräch!

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n 15 uhr 10. eigentlich war der termin vor 10 mi-nuten. noch immer klappert die Schere und aus Wortfetzen wie „en mords fußballer“ oder „frier wah meehr Stimmung“ ist zu entnehmen, dass es um das letzte Kickers-Spiel geht. „Tschuldigung, wir hamm uns festgeschwätzt“, meint Walter Rüga-mer und legt mir den umhang um. „Wie immer?“, fragt er. ich nicke.„Gell, Sie habbes nedd so mit den Kickers.“ „Haben nicht, aber hatte“, antworte ich, „in der Bundesli-gazeit vor 40 Jahren. Für Gleichberechtigungskämp-ferinnen war der Bieberer Berg damals ein absolutes Muss. Dort hat man die Sprache der Männer gelernt und war eine von ihnen. Stark wie eine Walküre hat man sich gefühlt, wenn man nach einem Kickers-Sieg bei Dunkelheit, Minustemperaturen und drohendem Schneeregen auf dem geliehene Männerrad in der Mustang-Jacke des Bruders stolz den Berg runter-geschlittert ist. Ganz schnell ist man dann in seiner Jugendgruppe aufgestiegen, denn Werder Bremen, Abseits oder Kostedde waren für einen keine Fremdworte.“

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Rügamer lacht „Sie sinn mir eine! Als ich jung war, da war ich sogar bei de' Aktive, von 1950 bis '65. Fan war ich schon frier, mit 13. Horst Buhtz fand ich da-mals klasse, en riese Stürmer. Mit 15 in de' B-Jugend, dann A-Jugend, Junioren, Amateure und korz zweite Mannschaft. Samstags um 12.30 Uhr ging's los am Tor vom Elsässer in der Waldstraße. 'Pebbi, Theo, Schicko auuf, merr mache nuff uff die Kiggers!' Zu Fuß nadierlich. Wenn wir selbst nedd gespielt habbe warn wir uff unserm Stammplatz am „Schießhaustor“, in Richtung Stadt, wo frier des alte Schießhaus stand. Da gab's immer mehr Torn als drib-be! Aagefeuert von unserm 'Kiiggeers voor, schiiieeßt e Door'. Das war immer e mords Stimmung. Nach m Spiel ging's dann die Bieberer runner zur 'Gaststätte Fink' Ecke Friedhofstraaß.“

„Kenne ich“, mische ich mich ein, „oben an der an-deren Ecke der Friedhofstraße bin ich groß gewor-den, der Fink heißt heute Lim, ein serbisches Lokal, Lim nach dem serbischen Fluss. Den Hauswein dort müssen Sie mal probieren, den Vranac, auf Deutsch

Fohlenblut. Dort – beim Fink – haben Sie dann etwas mit ihren Freunden getrunken?“ „Wir hatte doch kaa Geld“, meint Rügamer, „wir woll-te sehn wie die Kickers stande. Ob de Fink schon die Ergebnisliste von de Spiele der Oberliga Süd uff sei-ner Tafel gesteckt hat. Fernsehn gab's ja noch nedd.“ „Erinnern Sie sich noch an das Fenster“, frage ich, „das mit der bleiverglasten Brezel, der Pfeife und dem Würfelbecher zwischen Gaststube und Nebenraum? Das gibt es noch. Dort im Nebenraum war damals eine Vorverkaufsstelle für Kickers-Karten.“

„Das war'n noch Zeide“, meint Rügamer, „dem Fink sein Schwiegersohn, de Willi Weber, war en mords Ki-ckers-Stürmer. Oder der Helmut Sattler, aach en klasse Spieler. Der war mit de Tochter vom Metzger Hochhei-mer am Wochenmarkt Ecke Bleistraße liiert und schon gab's e mal Worscht für die Spieler gratis.“

„Wurst“, antworte ich, „gibt es dort immer noch, al-lerding geht es da jetzt feiner zu. Wurst und Fleisch werden nicht mehr in Papier gewickelt, sondern auf Porzellantellern serviert. Übrigens Stäbchen heißt das Bistro. Da fällt mir noch ein Laden am Wochen-markt ein, der die Kickers mit Naturalien unterstützt hat, die Bäckerei Krebs in der Bieberer Straße, heute Bäckerei Beck. Naturalien waren in der Nachkriegszeit ja fast wie bares Geld und Krebs ist damit großzügig umgegangen. Ich sehe noch die Fünfpfünder vor mir, die mein Vater dort als Trinkgeld für seine Krankenbe-suche bekommen hat.“

„Oh ja“, meint Rügamer, „des Geld war knapp un trotzdem bin ich 1955 mit unsrer zweiten Mannschafft mit m Bus nach Paris gefahrn. Gerd Nathale war da-bei, en klasse Torhüter, un Hermann Nuber, der dann bald zu höhere Uffgabe berufen wurd. Ich werd nie vergessen, als uns Oliven vorgesetzt worde sinn un aaner von uns gefragt hat 'sinn dess Mirrabelle?` Was wussten wir damals schon von Oliven.“

„Paris war ein Highlight für Sie, an welche anderen“, frage ich, „erinnern Sie sich noch?“„An vier Riesenspiele, 1950, '59 un '70“, antwortet Rügamer. „In de '64 Jahrn als Fan habb ich höchstens 10 Heimspiele versäumt un zu de meiste Auswärts-spiele bin ich mitgefahrn. Auch 1950 nach Berlin.

"merr mache uff die kiggers"

ein mundart-gespräch mit walter rügamer (friseur & kickers-fan seit 64 jahren) von und mit angelika amborn-morgenstern

© W. Rügamer

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Zum Endspiel um die Deutsch' Meisterschaft geesche Stuttgart. Da war de Willi Weber mit dabei, en klas-se Stürmer. Un des Spiel gegen FC Burhley in Berlin! Horst Buhtz war da aach en mords Mittelstürmer.Aber das spannendste Spiel war 1959 bei de Deutsch Meisterschaft geesche Tasmania Berlin leider im Waldstadion. Bis zur 86. Minuud stand es 2:0 für Ber-lin. Viele Zuschauer warn schon enttäuscht gange. Unn dann in de letzde drei Minuude: drei Tore für die Kickers. 'Dess gibb's nedd!' Aus lauter Begeisterung bin ich em Vordermann, den ich nedd gekannt habb, uff de Rücke gesprunge.

Des Größde aber war das Spiel um de DFB-Pokal. Mit nem Sonderzug sinn wir nach Hannover gefahrn. Geg-ner war der 1. FC Köln. Im Niedersachenstadion warn merr 55.000 Zuschauern un hamm unser 'Kiiggeers, Kiiggeers' gerufen. Un es hat was gebracht: Winkler un Gecks hamm die beide Torn geschosse. 2:1 un der Pokal war uns. Da war was los! Im Stadion, im Zug un am Bahnhof. Im Triumphzug hamm merr de' Pokal die Kaiserstraße runner gefahrn, da war e Stimmung!“

Rügamer hält mir den Spiegel hin und entschuldigt sich: „Iss vor lauder Fußball e bissi korz worn“. „Umso länger war unsere Unterhaltung“, antworte ich, „ich glaube, ich muss mir mal wieder ein Spiel anschauen, ich meine, ich muss mal wieder `nuff uff die Kiggers mache'“.

n Die frage der fanfreundschaft zwischen bayer und dem OfC kann und muss wohl jeder für sich beant-worten. zuerst aber kurz etwas zu meiner Person: ich bin 49 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder und bin bayer 04-fan seit mitte der 70iger Jahre.

Doch wie bin ich, der "Schädel" aus leverkusen, dazu gekommen, zu bayer und dem OfC? Durch das Spiel der „Werkself“ gegen frankfurt und das „be-rühmte foul“ von gelsdorf an bum-kun Cha, in der Saison 1980/81. es war der 3. Spieltag und bayer leverkusen empfing im Haberland-Stadion die ein-

tracht aus frankfurt mit einem der bes-ten Stürmer der bundesliga bum-kun Cha. eine gute Viertelstunde war ge-spielt, als Cha an gelsdorf vorbei woll-te und unser Verteidiger ihn mit einer grätsche zum ball am fuß traf. er stürz-te. ein foul. im grunde ein „normales“ foul, wie es im fußballsport in einem zweikampf passieren kann. Doch bei der landung auf dem Rasen fiel Cha so unglücklich auf den Rücken, dass er verletzt ausgewechselt werden musste. bayer gewann das Spiel 3:2. Cha kam

bayerleverkusenundofc fanfreundschaft … oder mehr? von Schädel (fan-ikone von bayer leverkusen)

Sommerfest "Die Goude"(Schädel, 2. v.r.)

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sofort ins Krankenhaus und die medien stilisierten gelsdorf als brutalen treter, der den Südkoreaner zum Krüppel gemacht hatte. Der leverkusener er-hielt in der folge morddrohungen seitens der frank-furter und daraufhin über 4 Wochen Polizeischutz. Die frankfurter fans schworen uns für das Rückspiel Rache für das foul an Cha. im frankfurter Waldsta-dion gesellten sich dann auch anhänger von Kickers Offenbach, die bekanntlich eine feindliche lokalri-valität mit den nachbarn vom main haben, zu und unter uns. aus dieser geste der Offenbacher fans begründete sich die heute noch anhaltende und ak-tive fanfreundschaft. (Cha erholte sich übrigens von seinen blessuren und

war nach knapp 2 monaten wieder auf den beinen. 3

Jahre später wurde er in leverkusen als neuer Stürmer

vorgestellt und spielte mit gelsdorf in einer mannschaft.

beide Spieler wurden freunde, weit über den fußball-

platz hinaus. Die Red.)

eine ernste Prüfung für die fanfreundschaft, waren dann die Relegationsspiele in der Saison 1981/82. aber auch diese Prüfung überstand die fanfreund-schaft, mit bravour. (leverkusen war damals am

Saisonende 16., woraufhin die mannschaft zwei Rele-

gationsspiele gegen den Drittplatzierten aus der 2. bun-

desliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. leverku-

sen gewann die beiden Spiele mit 1:0 und 2:1, was

den Verbleib in der bundesliga bedeutete, während die

Offenbacher weiterhin zweitklassig blieben. Die Red.)

Wenn ich mich daran erinnere, wie wir nach dem Spiel in leverkusen, quer über den Platz, in Richtung OfC fans gelaufen sind, die OfC Hymne gesungen und den OfC gefeiert haben, dann bekomme ich jetzt noch gänsehaut. So entwickelte sich die bisher 31-jährige freundschaft.

für mich waren und sind unser Offenbacher freund J. P. Samer (auch über seinen tod hinaus) und unserer theo, Die gesichter dieser freundschaft. Sie bleiben immer noch die Vorbilder dieser einzigartigen fan-freundschaft und sollten für viele ein anreiz sein, sich doch einmal mit der fanfreundschaft zwischen lever-kusen und Offenbach zu beschäftigen. eben über den tellerrand hinaus sehen, sich austauschen und schau-en, wie es bei einem anderen Verein so ist.

Höhepunkte dieser freundschaftlichen Verbindungen waren 2006 das 25-jährige Jubiläum, bei dem so-gar unser Sportmanager Rudi Völler anwesend war und im Jahr 2011 als wir bei uns in leverkusen das 30-jährige Jubiläum unserer freundschaft feierten. als mitorganisator unter der Schirmherrschaft des lever-kusener fan-Dachverbandes "nK12" organisierte ich mit einigen anderen fans diese Party. ein Höhepunkt der Party war ein Video, das bilder aus 30 Jahren zeigte und eine erinnerung an unsere verstorbenen freunde.

bayerleverkusenundofc fanfreundschaft … oder mehr? von Schädel (fan-ikone von bayer leverkusen)

© Schädel

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und es ist uns gelungen, viele "alte" und "neue" aus beiden fanszenen zu vereinen und neue Kontak-te untereinander zu knüpfen. Dazu sollte man erklä-ren, dass diese fanfreundschaft ja von sogenannten "Kutten" (träger einer fan-Weste mit aufnähern des eigenen Vereins, fan-Clubs und befreundeter fan-gruppen, die Red.) ausging.

Wenn ich mir das seitdem so anschaue oder anhö-re was alles geschieht, dann lebt diese fanfreund-schaft! es hat sich seit damals einiges verändert. nun sind nicht nur auf der "Kutten"- sondern auch auf "ultra"-ebene freundschaften entstanden. und es vergeht nicht ein Wochenende, an dem man sich nicht irgendwo unterstützt oder man sich privat trifft. Ob in leverkusen, Offenbach oder aber in der bundesrepublik und europa bei auswärtsfahrten. Da-mals erzählte man, vom geilen feeling auf dem bie-berer bersch und die leute wurden neugierig. Heute dietraditionlebt

– vonfansfürfans das kickers-fan-museum von alexander Knöß

erzählt man vom geilen neuen Stadion und wie geil dieses "Kickers museum" ist. "Da werde ich als bay-er 04-fan echt neidisch", und sofort hat man wieder einige mitfahrer mehr.

aber was mir besonders an den leuten und fans in Offenbach gefällt, ist die Herzlichkeit, mit der man immer begrüßt wird. nicht nur von schon bekannten freunden, sondern auch von nicht bekannten leuten. ich persönlich fühle mich dann immer wie "zu Hause" und freue mich jedes mal da zu sein.

um nun die eingangsfrage zu beantworten: für mich ist es mehr als nur eine "fanfreundschaft"! für mich ist es ein familientreffen!

in diesem Sinne, bayer & der OfCSchädel

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n Das Kickers-fan-museum ist kein fanclub. es ist nicht nur ein treffpunkt und eine begegnungsstätte oder ein Vereinsheim, sondern eine ernst zu nehmen-de kulturelle institution und ein museum in Offenbach. Das museum unterhält Kontakte zu bundesweiten netzwerken, wie dem arbeitskreis Deutscher fuß-ball-museen der Deutschen fußball liga (Dfl), dem arbeitskreis Sport und geschichte des landessport-bundes Hessen e.V., dem zentrum für deutsche Sport-geschichte berlin e.V., dem Hessischen museumsver-band e.V., dem Haus der Stadtgeschichte und dem

Stadtarchiv in Offenbach. ziel dieser Kooperationen ist ein austausch des museums mit fachkundigen Historikern, archivaren und museumsbetreibern. in diesen netzwerken erhält das team des Kickers-fan-museums aus- und Weiterbildungen und wertvolle Hilfestellungen, um die notwendigen ehrenamtlichen arbeiten fachgerecht ausführen zu können und auch museumspädagogische angebote zu erarbeiten.

unvergessen bleiben die feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Dfb-Pokalsiegs im Oktober 2010 die

dietraditionlebt – vonfansfürfans das kickers-fan-museum von alexander Knöß

Die emotionale bindung der anhängerschaft der Offenbacher Kickers zu »ihrem« Verein ist bei-spielhaft für einen traditionsverein, der in fußballdeutschland geschichte geschrieben hat. aus einer solchen bindung heraus ist die über 20-jährige Sammelleidenschaft des museumsgründers thorsten franke und folgerichtig das Kickers-fan-museum entstanden. Das museum wurde am 7. märz 2007 in einem ehemaligen ladengeschäft in der goethestraße im Offenbacher nordend eröffnet. es erhebt den anspruch, die 110-jährige Vereinsgeschichte, die geschichte der fan-kultur, die geschichte der Spielstätten, der traditionen und das Wirken der menschen in und um den Offenbacher fußball-Club »Kickers« von 1901 e. V. zu bewahren. Die Suche und das Verzeichnen, Pflegen, Schützen und aufarbeiten der exponate, Devotionalien und memorabilien sind die Hauptaufgaben des museumsteams rund um den gründer.

© N. Michera

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durch die zusammenarbeit der Stadt Offenbach, des OfC und des museums durchgeführt wurden konn-ten. 2011 wurden neue Räumlichkeiten am derzeiti-gen Standort in der aschaffenburger Str. 105 – 107 in Offenbach-bieber aufwendig renoviert und bezogen. Das einweihungsfest Pfingsten 2011 wurde mit sehr großem erfolg durchgeführt. Über 5 generationen von OfC-Spielern ließen es sich nicht nehmen das „neue“ Kickers-fan-museum“ zu besuchen. Würden-träger aus Politik, Verein, Sport und Wirtschaft hiel-ten ansprachen vor hunderten von Kickers-fans und verliehen der feier einen würdigen Rahmen. zum 5-jährigen bestehen wurde das Pfingstfest 2012 mit gleichem erfolg wiederholt. mittlerweile ist das museum zu einem kulturellen be-standteil der fanstrukturen in Offenbach geworden. Vor den Heimspielen werden getränke ausgeschenkt und das zusammengehörigkeitsgefühl der verschie-denen fangruppen gestärkt.

Jedoch hat das museum auch mit Sorgen zu kämpfen. So erwirtschaftet das museum zwar die fixkosten, um das museum zu halten. Doch die anstrengungen zerren an den nerven und Kräften der Verantwortli-chen. investitionen in bestandserhaltende maßnah-men oder Restaurationen sind nicht möglich. Die unterhaltung des museums lässt dies nicht zu und hält die betreiber auch davon ab, das museumspädagogische Konzept und die Hauptarbeit des museums weiter voran zu treiben. zu allem Überfluss verliert das museum zur mitte des nächsten Jahres die der-zeitige Heimstätte. Der hintere teil der liegenschaft wurde durch die besitzer verkauft und das gebäude, in dem sich das museum befindet wird ab-gerissen und auf dem gleichen Standort ein neues Wohn- und geschäftshaus errichtet. Das museum hat ein angebot er-halten, nach der fertigstellung des neubaus wieder am alten Standort an den toren biebers

einzuziehen. Derzeit kümmern sich die betreiber des museums, der Kickers-fan-museum e.V., fieberhaft um ausweich- oder lagerflächen und steht in Verhand-lungen mit Vertretern der Politik, des Sports und der Wirtschaft, um ein gemeinsames finanzierungskon-zept zu erarbeiten. bis dahin versichert der Vorstand des fördervereins, dass es mit dem museum auf je-den fall weiter gehen wird.

mitglied werden im förderverein kann jeder für 19,01 e im Jahr oder durch eine institutionelle mitglied-schaft in Höhe von 190,10 e (für firmen, Vereine, Parteien, Verbände, fan-Clubs und weitere institu-tionen). Der Verein würde gerne 100 institutionelle mitgliedschaften und 500 natürliche fördermitglie-der akquirieren. Da der förderverein, der für die fi-nanzierung und unterhaltung des museums zustän-dig ist, als gemeinnützig anerkannt ist, kann er ab einem förderbetrag in Höhe von 50,- e Spendenbe-scheinigungen ausstellen, jedoch nur für geld- und Sachzuwendungen. Dienstleistungen können nicht als Spende deklariert werden. eine Patenschaft gibt es bereits für 12,- e im Jahr. mit diesem betrag kann man sich auf der Patenschaftstafel des museums verewigen.

Im eigenen Merchandise-Shop im Museum und unter www.kickersfanmuseum.dekann man neben Schals, T-Shirts, Pullovern und Schlüsselanhängern auch das limitierte Kickers-Quar-tett für 9,- e erwerben. In diesem Quartett wurden aus über 1000 Personen 32 Funktionäre, Trainer und Spieler von 1901 bis 2005 geehrt, die alle auf ihre Weise OFC, und damit auch deutsche Fußballgeschich-te geschrieben haben.

infos unter www. kickersfanmuseum.de.

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n basierend auf einer umfrage mit 1700 teilnehmern wurden die vielen Vorstellungen im märz 2010 in einem Positionspapier gebündelt und mit den zen-tralen forderungen und anregungen an Stadt und Verein übermittelt. Vieles davon wurde schließlich insbesondere von der Stadiongesellschaft bieberer berg (Sbb) als bauherrin als sinnvoll erachtet und umgesetzt. zudem konnte der namenssponsor, die

Sparda-bank Hessen, überzeugt werden, sachlich richtig den namen „Stadion“ zu führen. unbedingt zu nennen ist auch die bewahrung der form als Vier-tribünen-Stadion im englischen Stil sowie das fest-halten (zusammen mit dem OfC) an den Stehplätzen auf der gegengeraden – ein beinahe einmaliger zu-stand im deutschen Profifußball.

stadionbau&faninteressen? in offenbach kein gegensatz die flutlichtmasten kommen wieder von nico fröhlich

„ein neues Stadion kann berge versetzen!“ – zu diesem Wunsch bekannten sich viele fans der Offenbacher Kickers, als es noch zweifelhaft erschien, dass es einmal dazu kommen könnte. im Jahr 2009 wurden die Planungen konkret und die ausschreibung stand an. um die bedürf-nisse der Stadionbesucher zu formulieren und zu vertreten, gründete sich die interessenge-meinschaft Stadionbau e.V. (igS). Deren mitglieder – aus unterschiedlichen teilen der fanszene, darunter etliche, die eigentlich gar kein neues Stadion wünschten – wollten konstruktiv auf die Planungen einfluss nehmen.

© schmidtbild.de

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Spendenmarathon „Offenbacher eiffeltürme“in der Stadionumfrage der igS votierten mehr als die Hälfte der teilnehmer für den erhalt der beiden flut-lichtmasten als Reminiszenz an die ruhmreiche alte Spielstätte. Die „Offenbacher eiffeltürme“ sind ein selbst vom taunus aus sichtbares Wahrzeichen der Stadt, sowie Wegweiser und alleinstellungsmerkmal des Stadions, von dem Stadt und Verein auch bei der Vermarktung profitieren können. Die unterstüt-zung durch Sbb und das neue Präsidium des OfC zeigen, dass das auch dort erkannt wurde. Weil ein erhalt der masten am alten Standort nicht möglich war, starteten igS und Sparda-bank die gro-ße Spendenaktion zum Wiederaufbau.Deutschlands einzige denkmalwürdige zweimastanla-ge, die 1968 als „hellstes flutlicht europas“ gefeiert wurde, ist eine technische besonderheit, die es, zu-

mal in dieser größe (64m), sonst nirgends gibt. an die tradition legendärer flutlichtspiele anzuknüpfen, ist nur mit den von fast jeder erhebung in der Regi-on sichtbaren leuchttürmen möglich, von deren ein-schüchternder Wirkung auf den gegner schon bei der fahrt zum „bersch“ Jimmy Hartwig berichtet. gerade bei abendspielen gehört ihr anblick bereits zum Sta-dionerlebnis, denn ihr Strahlen zieht magisch an, „wie die motten zum licht“, so das magazin „11 freunde“.mit vielfältigen aktionen sammelt die igS Spenden. aufkleber, Poster und t-Shirts wurden in großer zahl verkauft, es gab flohmarktstände, und zu zeiten der Pfandbecher wurden bei jedem Spiel bis zu 1300 be-cher für die masten gesammelt. medial deutschland-weit beachtet wurde die blutplasma-Spendenaktion im Herbst 2011, zu der auch elton da Costa, andre Hahn und Jannik Sommer kamen und über die Rtl und zahlreiche zeitungen berichteten. Offenbach ist in der frage der flutlichtmasten kein einzelfall. fast überall, wo ein neues Stadion gebaut wird, kämpfen fans für ihre masten, deren Verschwin-den offensichtlich den bedürfnissen vieler besucher nicht gerecht wird. Das am bieberer berg zu schaf-fen, wäre allerdings die erste erfolgreiche initiative dieser art und entsprechend aufsehenerregend. Damit die emotionen, die das Offenbacher flutlicht erzeugt, auch im trauten Heim aufkommen können, ist ein exaktes modell im maßstab 1:50 (130 cm) als Stehlampe in arbeit. Der Prototyp kann im Kickers-fanmuseum besichtigt werden.

Wie steht es konkret um die Masten?inzwischen lässt der neuheitseffekt des Stadions nach, das „fremdeln“ aber noch nicht. So wundert es kaum, dass der Wunsch, die masten zu erhalten in letzter zeit neuen zulauf bekommt.beide masten sind fachgerecht demontiert und be-finden sich in einem guten zustand. Sie sollen res-tauriert und neu mit leD-leuchten ausgestattet wer-den. So würden das Problem der blendung und die betriebskosten minimiert. Der Standort des mastes auf der bieberer Seite, der aufgestellt wird, falls am ende nur einer realisierbar sein sollte, ist zwischen der neuen zu- und abfahrt von der b 448 festgelegt und durch ein bodengut-achten für gut befunden. außerdem werden derzeit von der Sbb die Statik berechnet und angebote für

Spenden:interessengemeinschaft StadionbauSparda-bank OffenbachKto.-nr. 408 25 58, blz 500 905 00Verwendungszweck: »flutlichterhalt«

Die Ergebnisse der IGS-Stadionumfrage und ein Zwischenfazit des Erreichten sind unter www.ig-stadionbau.de abrufbar. Dort können auch viele Aktionen der IGS und häufig gestell-te Fragen nachgeschlagen werden. Außerdem ist die offizielle Spendenseite zu empfehlen: www.sparda-bank-hessen-stadion.de.

© Tom Hönig

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die einzelnen handwerklichen leistungen eingeholt, da sich gezeigt hat, dass ein Pauschalangebot nicht unbedingt den günstigsten Preis ergibt. es gelang auch bereits, firmen für eine tätige unterstützung zu gewinnen. So wird z.b. das frankfurter (!) bauun-ternehmen Köhler HtW im bereich der fundamente aktiv. auch Oberbürgermeister Horst Schneider enga-giert sich dafür, tradition und moderne am bieberer berg zu verbinden.Weihnachten steht vor der tür. Darum ist es jetzt zeit, an die flutlichtspende zu denken, damit Offen-bach ein licht aufgeht.der bieberer berg – nur echt mit zwei Masten!

andreas Herzog ist Jahrgang 1976 und wurde in marburg geboren. Seit 2011 ist er betriebsleiter und Prokurist der betreibergesellschaft (Sbb) des Spar-da-bank Hessen Stadions in Offenbach. er spielte früher selbst auf verschie-denen Positionen unter anderem bei der Sg Höchst und dem SC edders-heim, auch zusammen mit dem ehemaligen OfC-Spieler matthias Dworschak. aus jener zeit ist ihm der heutige Sportkoordinator des OfC, Ramon bernd-roth, bekannt, der schon damals als fußballlehrer in der Region aktiv war.

andreasherzog: 'eine herzens- angelegenheit…' von alexander Knöß

© A. Habermehl

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MULI: Herr Herzog, Sie waren vorher in der Allianz-arena in München tätig und sind nun Betriebsleiter des Sparda-Bank Hessen Stadions in Offenbach. Von der Championsleague in die 3. Bundesliga. Ein Rück-schritt?Andreas Herzog: Auf gar keinen Fall ist das ein Rückschritt. Klar, wenn man weiß, dass ich, bevor ich Betriebsleiter des Stadions in Offenbach wurde, von 2006 – 2007 Eventmanager in der Allianzarena und anschließend bis 2011 bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe für Events und im Fundraising aktiv war ist dies kaum vorstellbar. Aber tatsächlich ist die Tätig-keit in Offenbach für mich eine Herzensangelegen-heit. Hier ist alles sehr authentisch, familiärer und persönlicher als in München. Es war eine große und sehr spannende Herausforderung in die Bauphase des Stadions einzusteigen und diese zu begleiten. In den letzten 1,5 Jahren hat sich eine tiefe Verbunden-heit mit dem neuen Bieberer Berg entwickelt.

MULI: Sind Sie Fußballfan?Andreas Herzog: Man braucht in meinem Beruf den Bezug zum Fußball und man muss das Geschäft ver-stehen. Ich bin in Hattersheim groß geworden und mit der Region verbunden. Die vielen Themen, das Herz-blut der Menschen und die Geschichten rund um das Stadion und den OFC verbinden mich sehr stark mit dem Verein. Ich juble und leide hier im neuen Stadion nicht aus beruflicher Verbundenheit, sondern weil ich Fan der Offenbacher Kickers geworden bin.

MULI: Als Geschäftsführer der SBB haben Sie Kon-takt zu den Offenbacher Kickers, als Hauptmieter des Stadions, aber auch zu den unterschiedlichsten Institutionen rund um den OFC, wie die Interessen-gemeinschaft Stadionbau (IGS) oder dem Fan-Projekt Offenbach. Wie sind ihre Erfahrungen in der Zusam-menarbeit mit diesen Institutionen und wie schätzen Sie dieses Engagement ein?Andreas Herzog: Ich denke, dass wir als Stadion-gesellschaft immer ein offenes Ohr für die Interes-sengemeinschaft Stadionbau und das Fan-Projekt Offenbach hatten. Wichtig war uns, immer den Kon-takt aufrecht zu erhalten und in konstruktivem aber auch kritischem Austausch zu bleiben. Diese Art von Zusammenarbeit während einer Bauphase eines Sta-dions ist ein Alleinstellungsmerkmal in Bezug auf andere Stadionprojekte in Deutschland und ziemlich einmalig. Wir alle können sehr zufrieden mit dem Er-gebnis sein. Mit der IGS haben sicherlich die meisten Abstimmungsgespräche stattgefunden. Sie ist als In-stitution für den Verein, aber auch für die Fankultur in Offenbach, sehr wichtig. Sie bündelt einerseits die vielseitigen Interessen der Fanszene und andererseits ist sie inhaltlich sehr professionell aufgestellt und ar-gumentiert auf gleicher Augenhöhe mit den ausfüh-renden Organen des Stadionbaus, des Vereins und mit uns als Stadionbetreiber.

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MULI: Zuletzt noch eine Frage zu der Ret-tungsaktion der Offenbacher Eiffeltürme der IGS. Es gibt viele Befürworter und auch Gegner dieser Aktion. Wie stehen Sie zu der Aktion, die immerhin von der Sparda-Bank Hessen als Namensgeber des Stadions un-terstützt wird?Andreas Herzog: Wir unterstützen diese Aktion in vollem Umfang. Es gab vor Kurzem ein Meeting im Stadion und da hat der Ge-schäftsführer, Peter Walther, Unterstützung bei der Durchführung der statischen Berech-nung zugesagt. In unsem Stadionlogo sind die Flutlichtmasten integriert und es wäre doch eine tolle Geschichte für alle, wenn wir es gemeinsam schaffen, diese Idee um-zusetzen. Meines Wissesn nach gab es im deutschen Fußball noch nie eine vergleich-bare Aktion und eine so enge Zusammenar-beit eines Hauptsponsors, wie der Sparda-Bank Hessen, der Interessengemeinschaft Stadionbau und uns als Stadionbetreiber, die auch noch Aussicht auf Erfolg hat. Dieses Projekt ist ein weiteres Alleinstel-lungsmerkmal des Stadions, das die Tradi-tion mit der Zukunft verbindet. Es symboli-siert auch eine Identifikation der Menschen mit dem neuen Stadion: Es ist unser Stadi-on… unser aller Stadion. Und diese Identi-fikation haben die Fans nicht an allen Fuß-ballstandorten in Deutschland.

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Bildungsberatung HessencampusNeben der Überprüfung von Sprachkompetenzen in den Herkunftssprachen ist Bildungsberatung die wichtigste Aufgabe von Hessencampus. Wer Un-terstützung beim beruflichen (Wieder-)Einstieg braucht, mehr über seine Fähigkeiten erfahren, sich beruflich weiterbilden oder einen Berufsabschluss nachholen will, erhält hier kompetente Beratung:

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Das Offenbacher BildungsbüroDas Bildungsbüro ist eine Einrichtung des Projektes „Lernen vor Ort in Offenbach“ und rundet das (vor-handene) Beratungsangebot im Haus der Bildung und Beratung ab. Das Bildungsbüro informiert Bür-gerinnen und Bürger aller Altersgruppen über die bestehenden Bildungsangebote und vermittelt Kontakte zwischen den Ratsuchenden und den zu-ständigen Institutionen.Die Beratung ist kostenfrei, unabhängig, neutral und vertraulich. Bildungsanfragen werden persön-lich, telefonisch und online beantwortet: Tel.: 069 8065-3838 [email protected] www.bildung-offenbach.de

Haus für Bildung und BeratungAlles unter einem DachIm Zentrum von Offenbach, in der Berliner Str. 77, befindet sich das Haus für Bildung und Beratung. Hier arbeiten verschiedene städtische Einrichtungen, gefördert von Land und Bund zusammen.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischem Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

DREIEICHHESSENCAMPUSHaus des Lebenslangen LernensLebensbegleitendes Lernen

vhs Offenbach a. M.

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m u t & l i e b e t H e m a

n nach der eröffnung des Sparda-bank-Hessen-Stadi-ons steht die Stadiongesellschaft bieberer berg mbH Offenbach und damit die Konzernmutter Stadtwerke Offenbach Holding gmbH vor neuen Herausforderun-gen. Das Vier-tribünen-Stadion soll nicht nur austra-gungsort für fußballspiele sein, sondern auch Veran-staltungsstätte. Dafür bringt der moderne neubau alle Voraussetzungen mit. Diese präsentiert ab sofort eine neue microsite im internetportal www.offenbach.de.in nur 18 monaten ist auf dem bieberer berg ein mar-kantes Stadion entstanden, dessen bau schon vor beginn der arbeiten fans und bürger gefesselt hat. begleitet wurden die bauarbeiten von einer regel-mäßigen Dokumentation auf der internetseite www.stadion-bieberer-berg.de, die in das Portal www.of-fenbach.de der Stadt Offenbach integriert ist. Schnell etablierte sich die Seite bei den anhängern des OfC und wurde zur beliebtesten und meist geklickten Seite innerhalb des Portals. auf die Web-Cam, die alle fünf minuten aktuelle bilder von der baustelle lieferte, wurde 1,4 millionen mal in 2011 zugegriffen. auch in zukunft soll vom geschehen auf dem bieberer berg berichtet werden. Der internetauftritt passt sich

den neuen Herausforderungen an. im mittelpunkt ste-hen nicht mehr die bauarbeiten, sondern die Vermark-tung des Stadions als vielseitige event-location. um den neuen anforderungen zu entsprechen, wurde das Design weiterentwickelt. großformatige, hochwertige fotografien zeigen das Sparda-bank-Hessen-Stadion von allen Seiten und aus unterschiedlichen Perspekti-ven. auch hinter die Kulissen führt die neue Seite, die klar strukturiert ist und mit schlichter navigation die internetnutzer durch den virtuellen auftritt führt. Die Web-Cam wurde in das neue Konzept integriert. fans können sich über aktuelle termine informieren und sich die abgeschlossenen bauarbeiten mit einer bildgalerie in erinnerung rufen. Historische ansichten und eine Vereins-Chronik komplettieren den fan-bereich. Potentielle Kunden und Veranstalter finden umfassende informationen zum Stadion als Ort für business-events, private feiern, tagungen, messen oder ausstellungen. Die Konzeption der neuen microsite wurde von der unternehmenskommunikation der SOH entwickelt. Zu erreichen ist die neue Seite unter: www.stadion-offenbach.de

mit neuen seiten im netz – dassparda-bank-hessen-stadion

Der internetauftritt der modernen location präsentiert sich mit neuem Design. Potentielle Kunden und Veranstalter finden umfassende informationen zum Stadion auch als Ort für business-events, private feiern, tagungen, messen und ausstellungen.für fußballfans stehen die aktuel-len termine, eine Vereins-Chronik und historische ansichten bereit.Die beliebte Web-Cam wurde ebenfalls integriert.

www.stadion-offenbach.de

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m u t & l i e b e K u n S t W e R K

n ein paar Schritte zurückversetzt, in einen für das Offenbacher nordend typischen Hof, befindet sich in der bernardstraße 23 der eingang zum atelier für fo-tokunst von tanja luther und tom Hoenig. Seit einem guten Jahr haben die beiden fotokünstler, die auch privat ein Paar sind, hier in einer liebevoll moderni-sierten alten gewerbeetage ihre dauerhafte bleibe ge-funden. Die fotografie zieht sich wie ein roter faden durch das leben des Künstlerpaares – Stationen in der Werbung, im fotojournalismus, wie der Reisefoto-grafie, finden sich in den lebensläufen der gelernten Cutterin und des diplomierten foto-Designers. Seit längerer zeit richtet sich ihre aufmerksamkeit jedoch mehr und mehr auf die eigenen künstlerischen arbei-ten, denen im Offenbacher atelier mit einer kleinen galerie nun eine angemessene bühne geschaffen wer-den konnte.

„Als wir vor zwei Jahren aus Hamburg nach Offenbach zurückkehrten, haben wir nicht sofort die geeigneten Räume gefunden. Hier in der Bernardstraße passt nun

alles und Privates und Berufliches lassen sich hier op-timal verbinden.“ beiträge zu den Kunstansichten 2011, zur luminale 2012, dem Künstlermarkt am Wilhelmsplatz und lau-fende bzw. geplante ausstellungen der arbeiten ergän-zen die aktuelle Projektion. Die bilder bedienen sich dabei vorwiegend einer eigenen Präsentationstechnik aus einer Kombination von unbehandeltem buchen-holz, auf das die oberflächenlaminierten fotoabzü-ge kaschiert werden. So sind weder ein zusätzlicher Rahmen noch aufwendige aufhängungen notwendig. Die kleinen formate (10 x 10 cm bzw. 20 x 20 cm) erlauben auch auf kleinen Wandflächen individuelle Kombinationen der einzelnen motive. Die motive, die als „Open-edition, Revers signiert“ in kleiner auflage und überwiegend in Handarbeit gefertigt sind, wer-den dadurch für jeden zum unikat. „Wir waren einzeln und gemeinsam viel unterwegs und haben schon in mehreren Städten gelebt - Offenbach ist etwas ganz besonderes: Heimat - und zu der gehö-ren auch immer die Kickers und der Bieberer Berg.“

dasflutlichtstrahlt– der bieberer berg im offenbacher nordend

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m u t & l i e b e K u n S t W e R K

Daher haben die aufnahmen des gebürtigen Offen-bachers tom Hoenig vom alten Stadion am bieberer berg einen besonderen Stellenwert im künstlerischen Repertoire des ateliers für fotokunst. in einer klei-nen prägnanten Serie hat er kurz vor dem abriss und neubau Details aus seiner persönlichen Sicht einge-fangen. Darin finden sich die einzelnen Plätze der fans wieder, immer wieder stehen dabei die alten flutlichtmasten im mittelpunkt. im zuge der arbeiten zur luminale 2012 wurden einige dieser bilder zu lichtobjekten weiterentwickelt und das früher einzig-artige Offenbacher flutlicht zu neuem leben erweckt. auch die Oflovesu-Rundgänge machen regelmäßig Station bei tanja und tom. „Als Fan vergibst du dein Herz nur ein einziges Mal. Bei mir war dies am 5. Mai 1978 bei einem Flutlichtspiel des OFC gegen den SV Darmstadt 98. Ich habe später in Dortmund, Paris und Hamburg gelebt, aber die Atmo-sphäre im Westfalenstadion, im Parc des Princes oder am Millerntor war niemals auch nur annähernd gleich wie auf dem Bieberer Berg.“

Den neubau sehen die beiden noch gespalten und verarbeiten ihn daher noch abwartend in ihren künst-lerischen Sichtweisen. Vieles wirkt noch künstlich, die geschichte fehlt dem neuen Stadion ebenso, wie der Charakter der begegnung, der durch die getrennten zonen und den Verlust der vielfältigen buden abhan-den gekommen ist. „Das neue Stadion muss sich seine „Geschichte“ erst erwerben - gewonnene Spiele, vielleicht der ein oder andere Aufstieg und (augenzwinkernd) ein Heimsieg gegen die „Eintracht“ gehören sicher dazu“.

in den weiteren Serien des Künstlerpaares finden auch mut&liebe neben vielen anderen motiven ihren Platz. Die grundlage bildet dabei immer klassische fotografie, die am Computer veredelt und so mit ei-ner eigenen ästhetik versehen wird. Jeder der beiden geht dabei unterschiedliche Wege. Während tanja lu-ther sich eher abstrakt mit formen und farben ausei-nandersetzt, setzen die bilder von tom Hoenig stärker auf einen konkreteren inhalt. Durchaus auch ironisch werden dabei oft kleine geschichten erzählt, deren interpretation dem betrachter offensteht.

dasflutlichtstrahlt– der bieberer berg im offenbacher nordend

Das atelier für fotokunst hat im Dezember an jedem Samstag von 14-19 uhr geöffnet, sonst an jedem 1. Samstag im monat. zu-dem sind jederzeit auch termine nach telefonischer Vereinbarung möglich. mehrmals im Jahr finden besondere events statt, die auch auf der internetseite bekannt gegeben werden.

Atelier für Fotokunst tanja Luther und tom Hoenig bernardstraße 23 63067 Of 069.78806725 www.lutherhoenig.de [email protected]

„Unsere Fotografie ist vielschichtig und soll ebenso vielen Menschen zugänglich sein. Sie soll Freude machen und Emotionen wecken - bei alldem soll unsere Arbeit aber auch nachhaltig und für jeden erschwinglich sein. Daher gibt es bei uns Bilder aus natürlichen Materialien in kleinen Formaten zu kleinen Preisen.“

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Der ehrenamtliche Fanbeauftrage des OFCvon Matthias „Matze“ SchmidtMein Name ist Matthias Schmidt, ich bin 35 Jahre alt, Fachplaner für Elektrotechnik und bereits 13 Jahre Kickers-Fan. Seit 2007 bin ich ehrenamtlich als Fanbe-auftragter für den OFC tätig. Meine Aufgaben lassen sich in drei Bereiche teilen: Spieltags-Vorbereitung, Spieltag und Tätigkeiten außerhalb der Spieltage. Im Rahmen der Spieltags-Vorbereitung kommuniziere ich mit den Fanbeauftragten der anderen Vereine, den Fanprojekten und den Sicherheitsorga-nen. Hierbei werden Absprachen bzgl. erlaubter Fanutensilien (Fahnen, Zuwege, etc.) getroffen und andere wichtige Sachverhalte geklärt. Dasganze dient dazu, Konflikte im Vorfeld (z.B. am Eingang bzgl. Fan-utensilien) zu vermeiden.

Während des Spieltags bin ich Ansprechpartner für alle Fans und bin zur Stelle, wenn einmal die Emotionen zu hoch kochen, um entsprechend deeska-lierend einzuwirken. Außerhalb der Spieltage stehen „Bürotätigkeiten“ an. Dazu zählen Schriftwechsel und Telefonate mit Fans, Sicherheitsorganen und dem Verein. Die Pflege und Aktualisierung der Homepage www.fanbeauftragte-ofc.de und der Fanclubs gehören ebenfalls zu diesen Tätigkeiten. Alle 6 Wochen wird ein Spielertreff veranstaltet, bei dem sich immer 3 Spieler in familiärer Atmosphäre mit den Fans treffen. Um die Kommunikation zwischen den Faninstitutionen in Offenbach (Fan-Beauftragten, dem Fan-Projekt, den Vertretern der Fan-Abteilung, Vertretern des Offenbacher Suporters-Club (OSC), des Kickers-Fan-

Museums, der Interessengemeinschaft Stadionbau (IGS) und Fanclubs) zu fördern, soll in naher Zukunft ein Fan-Beirat installiert werden. Der Fan-Beirat soll auch einen regelmäßigen Austausch zwischen Fans, Präsidium des Vereins und Geschäftsführung der OFC GmbH gewährleisten. Er soll auch als Plattform dienen, um Konflikte oder aktuelle Themen, wie das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga und des Deutschen Fußball-Bundes, das Stadion-Catering oder Sicherheitsmaßnahmen im Sparda-Bank Hessen

Stadion anzusprechen und zu diskutieren. Bei Bedarf können und sollen auch Gäste eingeladen werden, wie Sicherheitsbeauf-tragte der Verbände, Vertreter der Polizei oder der Stadion-Caterer. Alle Ergebnisse sollen transparent gehalten werden und an allen Fans, sowie den Vereinsvertretern des OFC kommuniziert werden.

„einmal Kickers – Immer Kickers“„DIe GOUDe“ – ein Kult-Fanclub von Thomas Proekel Nächstes Jahr wird der OFC-Fanclub „Die Goude“ 15 Jahre alt. Dies ist eine gute Gelegenheit, diese Zeit Revue passieren zu lassen. Unser Motto lautet „Einmal Kickers – Immer Kickers“ und unser Hauptziel ist, so viele Spiele wie möglich zu besuchen. Zu Hause und ganz besonders auswärts, was uns in beeindruckender Weise gelungen ist. Am 20. Oktober 2012 fuhren wir zum 228. Mal zu einem Auswärtsspiel nach Münster, um unsere Mannschaft 90 Minuten lang gegen die „Preußen“ zu unterstützen.

"DIE GOUDE"

"Matze" Schmidt

fan-institutionen

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Dass es bei diesen Anzahl von Fahrten viele Geschich-ten und Mythen zu erzählen gibt, bleibt nicht aus. Unvergessen sind für alle, die dabei waren, sicherlich die Auf- und Abstiegsfahrten nach Osnabrück. Oder im März 2010 unsere „Rostock-Tour“ bei der nach knapp 100 Km der Bus kaputt ging. Wir kamen weder an un-sere Getränke, noch an die selbst gemachten Speisen und die Fahrt wurde nach über 2 Stunden Zwangs-pause in einem Linienbus, ohne WC u. CD, fortgeführt. Aber dennoch waren wir pünktlich zum Anstoß im Ostseestadion.„Die Goude“ sind ein sehr aktiver Fanclub: Neben dem alljährlichen Sommerfest und der Weihnachtsfeier kön-nen wir auf zahlreiche Events zurückschauen: Besich-tigungen, Treffen mit befreundeten Fanclubs anderer Vereine und unser Oktoberfest alle 2 Jahre, sind nur einige Beispiele. Gegen den Ball haben wir mit unserer aktiven Fanclub-Mannschaft bei so manchem Turnier, oder Freundschaftsspiel, getreten.

Natürlich pflegen wir auch den Kontakt zu den anderen Fanclubs des OFC. Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie Menschen aller Altersklassen, mit viel Engagement ihrem Hobby nachgehen. Gerade beim Phänomen Fußball ist die Region, der Ort, sind der Familien- und Freundeskreis wichtige Elemente in der Frage: „Welchem Verein bleibe ich treu?“ Das Gefühl dazu zu gehören und die Tatsache, dass sich die Be-geisterung für Fußball durch alle Gesellschaftsschich-ten zieht, motivieren viele Anhänger einem Fanclub beizutreten. Besonders nach Aufstiegen ist ein Zuwachs in den Fanclubs zu beobachten. Bei Abstiegen gibt’s erfahrungsgemäß weniger Zuwachs, aber die meisten Mitglieder bleiben den „Goude“ treu und sind noch immer dabei. Wer einmal den Kickersvirus in sich trägt, hat ihn für immer. Aussagekräftig für unseren Fanclub ist auch die Tatsache, dass ein 14-jähriger und eine

74-jährige, neben dem Vorstand und seinen Helfern, zu den aktivsten Mitgliedern gehören. Einige haben inzwischen Familien gegründet, und weniger Zeit für das aktive Clubleben, aber der Nachwuchs trägt bei unseren Festen und Spielen „Die Goude“-Mützen und Schals.Natürlich sind auch wir nicht von Negativ-Erlebnissen und schlechten Erfahrungen verschont geblieben. Dass wir heute, personell wie finanziell, immer noch auf einem soliden Fundament stehen, verdanken wir nur der Tatsache, dass wir nie aufgehört haben, weiter zu machen. Bleibt noch die Frage, was haben wir noch für Ziele und Wünsche? Neben Glück und Gesundheit und einem erfolgreichen Jubiläumsjahr natürlich eine große Aufstiegsparty in die 2. Bundesliga. Schön wäre es auch, wenn noch mehr von uns bei Auswärtsfahrten mitfahren würden, dann klappt's bestimmt auch bald mit dem „Uffstisch“. Einmal Kickers - Immer Kickers!

Der Offenbach supporters Club (OsC)von Oliver GottwaldDer 2006 gegründete OSC ist kein traditioneller Fanclub. Er arbeitet „fanclubübergreifend“ und seine Mitglieder sind zum Teil in Fanclubs organisiert. Der OSC verfolgt ein breites Spektrum von Zielen. So z.B.- Verbesserung des Supports bei Heim- und Auswärts-

spielen des OFC,- Verbesserung der Stadionatmosphäre und Förderung

der Kreativität,- Verbesserung der Kommunikation zwischen den

verschiedenen Fangruppen,- Zusammenführung von Nachwuchs- und Altfans,- Vereinsunabhängige Interessenarbeit für OFC-Fans -

Bereitstellung einer unabhängigen und qualifizierten

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Medien-Plattform für fanclubübergreifende Aktionen (www.derosc.de/, www.facebook.com/derosc/)

Der OSC hat inzwischen viele Aktionen durchgeführt, um seine Ziele zu erreichen. Beispielhaft hierfür waren- der Aufruf zum Besuch der Stadtverordnetenver

sammlung, als es um die Entscheidung für einen Stadionneubau ging. Die historische Rede des Ehren-

präsidenten des OFC, Waldemar Klein, wurde von den Stadtverordneten mit stehendem Beifall

gewürdigt. - Die Wiederbelebung der sogenannten „Kickers- Viertelstunde“ durch das läuten einer Glocke.- Die Organisation der „Roten Wand“ und verschiede-

ne „Kreativ-Workshops“- Organisation diverser Auswärtsfahrten. Ein Highlight

war hierbei sicherlich die Bootstour zum Auswärts-spiel in Mainz im Jahre 2008.

- Diverse (offene) Briefe und Stellungnahmen an die Mannschaft, die Stadionbauherren, den Vorstand

- Unterstützung und enge Zusammenarbeit mit anderen Fanorganisationen wie der Interessenge-meinschaft Stadionbau, dem Block Zwo e.V. und dem Fanmuseum.

Das OFC-Fanradiovon Lars KissnerDas erste Kickers-Livespiel kommentierte Lars Kissner gemeinsam mit Volker Goll im Jahr 2006 aus Fürth. Das OFC-Fanradio entwickelte sich in rasanter Geschwin-digkeit und überträgt heute alle Kickers-Spiele LIVE in Ton und Videobild. Zu jeder Sendung wird auch ein Chat ermöglicht. Die erste Reportage wollten da-mals 500 Fans verfolgen. Heute hören und sehen die Sendungen regelmäßig zwischen 3.000 und 10.000 Hörer. Das OFC-Fanradio behauptet sich seit Jahren als absolute Nr. 1 unter den deutschen Fanradios. Seit 2010 betreibt es auch einen WebTV-Kanal, auf welchem regelmäßig alle PKs, JHVs, Portraits u.v.m. gesendet werden. Das OFC-Fanradio stand Pate für zahlreiche Fanradios, quer durch die ganze Republik. Seit 2011 ist der OFC-Sender 24 Stunden am Tag, 7 Mal die Woche und somit immer LIVE auf Sendung. Im Jahr 2011 veranstaltete das OFC-Fanradio mit seinem Betreiber www.akissko.de & dem OFC die 1. Konferenz der Deutschen Fanradios in Offenbach. Live hören kann man das Fanradio an Heim- und Aus-wärtsspielen unter www.ofc.de/fanradio.

„Die Waldies“ – Traditionsmannschaft der Offenbacher Kickers von Winfried Döring eine 25-jährige erfolgsgeschichte.Sie sind die erfolgreichste Abteilung der Offenba-cher Kickers, die es je gab: Die „Waldis“. Seit 25 Jahren vertritt die Traditionsmannschaft den OFC

national und international – immer mit gutem Erfolg. Sowohl sportlich als auch finanziell. Die Niederlagen sind an zwei Händen abzuzählen und schätzungsweise 100.000 Euro flossen in die Kasse karitativer Einrich-

OFC Fanradio

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tungen und auch in die OFC-Jugendabteilung.1987 hatten die damaligen OFC-Verantwortlichen die segensreiche Idee, prominente (Hobby-) Fußballer aus Politik, Wirtschaft, Medien und Sponsoren zu einem gemeinsamen Training mit Vorstand, Trainern und ehemaligen Spielern zu vereinen und sich in freund-schaftlich-sportlichen Beziehungen für karitative Zwecke einzusetzen. In Anlehnung an den Vornamen des mittlerweile verstorbenen Ehrenpräsidenten Waldemar Klein einigte man sich bei der Gründungssitzung am 11. August „beim Kern“ in der Kickers-Gaststätte auf den Namen „Waldis“. PORTAS-Chef Horst Jung stattete die Mannschaft aus und spielte selbstverständlich ebenso mit wie sein PR-Chef Peter Schulze, der kurz darauf OFC-Präsident wurde. Die erste offizielle Partie wurde am 2. Oktober 1987 gegen die Städtischen Kliniken ausgetragen. Unter Coach Hermann Nuber gab es im Stadion auf dem Bieberer Berg einen 2:1-Seg. Nächster Höhepunkt war 1988 ein Spiel gegen den Hessischen Landtag mit Joschka Fischer, dessen Kopfballtreffer aber die 2:5-Niederlage nicht verhindern konnte.

Einladungen nach Dresden, Luxemburg, Prag, Palma de Mallorca und Japan wurden gerne angenommen und die Spiele in der Regel klar gewonnen. Sportliches Highlight war 1993 das Vorspiel beim damaligen Bun-desligisten Dynamo Dresden (damals mit Sigi Held als Trainer) zum Spiel gegen Werder Bremen gegen eine ehemalige DDR-Auswahl. Darin standen die (späteren) Bundesliga-Trainer Ede Geyer, Dixie Dörner, Reinhard Häfner, Ralf Minge sowie etliche Spieler, die im Europa-pokal gegen Bayern München (3:3, 3:4) gespielt hat-ten. Klaus Sammer coachte, WM-Schiri Glöckner leitete die Partie, die nur knapp mit 1:2 verloren wurde.Im Laufe der Jahre kamen nach den Pokal-Helden von 1970 Seppl Weilbächer, Roland Weida und Walter Bechtold immer mehr ehemalige OFC-Profis zu den „Waldis“: Michael Kutzop, Mike Grünewald, Frank

Bartenstein, Günter Albert, Thomas Martin, Rado Dubovina. Nach dem Tod von Roland Weida (2007), der den Spielbetrieb geleitet hatte, entstand 2008 eine neue Vorstandsstruktur. Horst Jung sowie Waldemar Klein wurden zu Ehrenpäsidenten ernannt, als Schirm-herren wirkten Hermann Nuber und Seppl Weilbächer. Der Vorstand besteht derzeit aus Winfried Döring, Wilfried Brümmer, Uli Hartleb und Bernd Schmidt. Zur Hochform laufen die „Waldis“ vor allem im Sommer auf, wenn die Traditionsmannschaft zu Jubiläen und Turnieren eingeladen wird. Jede Saison werden 15 bis 20 Spiele bestritten. Aber auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. In bestimmten Abständen finden „Waldis“-Sitzungen und gemeinsame Fahrten statt. Höhepunkt ist die jährliche Weihnachtsfeier, bei der die ganze „Waldis“-Familie zusammentrifft. Gemeinsam stehen die „Waldis“ hinter der 1. Mannschaft des OFC, drücken Woche für Woche den Kickers die Daumen und helfen dem Verein mit Rat und Tat. Aus „Waldis“-Kreisen gingen mehrere Präsi-denten und Präsidiumsmitglieder des OFC (u. a. Peter Schulze, Lothar Hardt, Seppl Weilbächer, Ralf Hüber, Werner Jakobi, Roland Weida, Jochen Walther und Uli Schauberger) hervor. Aktuell sind mit Frank Barten-stein und Hans-Jörg Schill Mitglieder des Verwaltungs-und Aufsichtsrates in den Reihen der „Waldis“.Am 11. August feierten die „Waldis“ ihr 25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre Kontinuität in schwierigen Zeiten. Sie verfolgen noch immer die Ziele ihrer Gründungs-mitglieder: Freundschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung – zeichnen das Vereinsleben der „Wal-dis“ aus. Sie versuchen den Ruf des OFC durch Charis-ma und Siege der Traditionsmannschaft zu erhalten und zu verbessern. Durch noch kommende personelle Verstärkungen - wie neuerdings Suat Türker – wollen und werden die „Waldis“ ihren Teil dazu beitragen und dafür sorgen, dass sie und „unsere Kickers“ eine Erfolgsgeschichte bleiben.

Die OFC Traditionsmannschaft

"DIE WALDIS"

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n Die jungen frauen der 2. Damenbasketballmann-schaft des Offenbacher eOSC freuen sich. bald kön-nen sie in standesgemäßen Outfits um den aufstieg in die bezirksliga kämpfen. ihr langgehegter Wunsch nach neuen trikots geht endlich in erfüllung. „Wir be-mühen uns schon seit über zwei Jahren um Unterstüt-zung bei den Offenbacher Firmen. Aber bisher hatte einfach niemand Interesse“, berichtet team Captain melanie Stralka.

Die in Offenbach ansässige DtP aKaDemie Rhein main gmbH und Das ei medienproduktion waren neu-gierig geworden. Der gedanke, junge frauen in einer Sportart zu unterstützen, die immer noch als männer-domäne gilt, gefiel den geschäftsführerinnen beider unternehmen spontan. „Es ist doch schön, wenn junge Frauen sich was trauen. Das stärkt das Selbstbewusst-

sein und macht stark“, sagt eva-maria ellmerich von der DtP aKaDemie Rheinmain. gemeinsam besuchten die beiden geschäftsführerinnen kurzerhand ein trai-ning der basketballerinnen in der albert-Schweitzer-Schule. Dort kamen sie mit team Captain melanie Stralka und den jungen Spielerinnen ins gespräch, die aus allen bevölkerungsgruppen kommen, die in Offenbach heimisch sind. Sie erfuhren, dass der eOSC der einzige Sportverein in Offenbach ist, der basket-ball als Sportart anbietet. Damenmannschaften gibt es dort schon seit über 20 Jahren. Diese tradition sei auch zu spüren, sagt melanie Stralka. „In der Mann-schaft herrscht ein toller Zusammenhalt und man fühlt sich sehr gut aufgehoben.“

nach dem besuch stand der entschluss fest, die mädchen bei der anschaffung neuer trikots zu un-

mit neuen trikots wollen junge basketballspielerinnen die bezirksliga stürmen.Die DtP aKaDemie Rheinmain und Das ei medienproduktion leisten tatkräftige unterstützung

neue trikots für denaufstieg EOSC Basketballerinnen Damen 2 freuen sich auf neue Trikots

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terstützen. zumal diese initiative auch gut zu bei-den unternehmen passt. Das ei medienproduktion, ist spezialisiert auf Werbefilme im High-end-bereich und Postproduktion. Die DtP aKaDemie Rheinmain bietet Seminare rund um die themen Publishing/ e-Publishing, marketing, Webdesign, 3D/multimedia und CaD an. Das Seminarprogramm spricht sowohl unternehmen als auch einzelpersonen an, die sich für das digitale zeitalter fit machen wollen und ihre zukunft nicht dem zufall überlassen möchten.

gemeinsam werden die beiden unternehmen einen geldbetrag von 600 euro zur anschaffung von 12 tri-kots spenden. „Ich unterstütze regelmäßig Initiativen junger Menschen in Offenbach und besonders gern diejenigen, die für ein Ziel kämpfen. Das imponiert mir einfach", erklärt Helena malsy ihre motivation.

letzte Woche trafen sich die beiden Offenbacher un-ternehmerinnen noch mal mit den basketballerinnen, um sich gemeinsam wegen der auswahl der neuen trikots zu beraten. bei der kleinen modenschau, bei der auch trikots in Pink und Rot, abweichend vom klassischen blau-Weiß des eOSC ins Spiel kamen, ging es fröhlich zu und die jungen frauen sind sich sicher, dass sie mit den neuen trikots den aufstieg schaffen werden. Die DtP aKaDemie Rheinmain und Das ei medienproduktion erhalten dann natürlich eh-renkarten.

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n Der Kapitän der Offenbacher Kickers, Sead mehic, ist als botschafter mit dabei. ganz klar, geht es doch um fußball und junge leute – und deren Chancen auf eine ausbildung oder berufstätigkeit. mit der dem fußball eigenen mischung aus Spaß, Spannung und dem Quäntchen glück, aber auch hoher motivation, leistungsbereitschaft und Disziplin soll jungen leutenein „anstoß ins berufsleben“ gegeben werden.insbesondere natürlich denjenigen, denen es an Chancen auf einen ausbildungsplatz und einen beruf fehlt.

Jugendliche lernen hier verschiedene be-rufe kennen und werden bei der Suche nach einem arbeits- oder ausbildungs-platz unterstützt. Darüber hinaus lernen sie, ihre fußballerischen und sportlichen fähigkeiten zu verbessern. auf dem Pro-gramm stehen nicht nur fußballspielen und fußballtheorie, sondern auch unter-richt in mathematik, Deutsch, im umgang mit dem PC und in anderen relevanten bereichen. Die jungen leute sollen ihre all-gemeinbildung verbessern und werden auf bewerbungsgespräche und einstellungs-tests vorbereitet. auch bei der Suche nach Praktikumsplätzen erhalten sie Hilfe.

teilnehmer/innen haben die möglichkeit, eine fußball-teamleiter-lizenz (Kinder und Jugend) und den trai-nerschein C-breitenfußball zu erwerben und können an einer Schiedsrichterunterweisung teilnehmen.Die maßnahme läuft bis zum Sept. 2013 und wird von der agentur eKiP in der Kaiserstr. 22 durchgeführt.

unter dem motto „Anstoß ins berufsleben“ bietet die agentur für arbeit Offenbach ge-meinsam mit dem Deutschen fußball-bund

(Dfb) eine spannende mischung aus fußball und berufsorientierung. noch sind Plätze frei.

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Agentur für Arbeit eKip-interkulturellesDaniela Jung Kompetenzteamtel.: 069 82997-551 oder Kaiserstr. 22, Ofmail: Offenbach.121-Vermittlung tel.: 069 985598810 @arbeitsagentur.de. mail: offenbach@ fussballundlernen.de

infos gibt es auch über die Hotline des Service-Centers: 01801 555 111 (festnetzpreis 3,9 ct/min; mobilfunk: höchstens 42 ct/min)

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vier zimmer&garten… & die liebe zu schönen dingen

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n "Die Idee habe ich schon seit 10 Jahren," erzählt frau Diefenbach. "Und jetzt ging alles eigentlich ganz schnell." nur knapp 3 monate dauerte die aufwän-dige Renovierung des ehemaligen blumenladens, dann eröffnete "4 zimmer & garten" im September früher als geplant.

Der name ist Konzept: Schönes und nützliches für Wohnung und garten verteilt sich auf vier zimmer, die die atmosphäre einer stilvollen altbauwohnung ausstrahlen. Der garten kommt als blick durchs fens-ter auf den grünen Hinterhof ins Spiel. gerne nimmt man Platz am großen eßzimmertisch umgeben von den ausgesucht schönen, hochwertigen Produkten.

Decken und Kissen aus Schweden, italienisches Pa-pier, Karten und bänder stapeln sich in den vorderen Räumen; gläser, teller, Schlüsseln findet man im gro-ßen Regal in der "guten Stube". im hinteren bereich schließt sich das gartenzimmer an, mit tontöpfen und Vogelhäuschen. "Ich habe nur kleine Labels und meist Hersteller mit Eigenproduktion im Sortiment," so mechthild Die-fenbach, "z.B. recyclebare Geschirrtücher von Kultu-kuu aus Finnland oder Keramik der HB Manufaktur in Marwitz, die noch handgemalte Services nach den Entwürfen von Hedwig Bollwagen (1907-2001, bedeu-tendste deutsche Keramikerin der Moderne) produ-

in bester lage am Wilhelmsplatz hat eine neue mieterin mit viel liebe zum Detail einen Raum für die schönen Dinge des alltags geschaffen.

vier zimmer&garten… & die liebe zu schönen dingen

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ziert. Gerade junge Leute finden das Design aus den 30er und 40er Jahren wieder schick." Überhaupt wird das angebot sehr gut angenommen, auch in Offen-bach besteht ein bedarf an hochwertigen Produkten und es gibt viele positive Rückmeldungen.

an markttagen profitiert "4 zimmer & garten" von der guten lage am Wilhelmsplatz, dann schauen auch in-teressierte aus frankfurt und dem umland vorbei. "Es kam eigentlich auch nur ein Laden hier am Wilhelms-platz in Frage." (m.D.). "Er ist für mich der schönste Platz in Offenbach und mein zweites zuhause." in der

Rosen-apotheke ihres mannes Hans-Rudolf Diefen-bach am anderen ende arbeitete sie lange Jahre und gestaltete die Schaufenster mit auffallenden Deko-rationen. aus der ständigen nachfrage, wo man die schönen Sachen denn kaufen könne, entwickelte sich schließlich die idee zum eigenen laden.

Die ausgefallenen Produkte findet frau Diefenbach vor allem auf messen, doch auch labels 'made in Offenbach' sind im Sortiment. "Das ist alles noch ausbaufähig." (m.D.) "Der Anfang ist jetzt erstmal ge-macht, mal sehen, wie sich alles entwickelt."

"4 zimmer & garten" ist auf alle fälle eine gute adresse für die letzten Weihnachtseinkäufe und inspiration für die schönen Seiten des alltags.

4 Zimmer & Garten bleichstraße 43, 63065 Offenbach tel.: 069 35 35 88 62 Öffnungszeiten Di., Do., fr. 10.00 – 18.00 uhr Sa. 10.00 – 14.00 uhr mo. & mi. geschlossen

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“offenbach hatcharme“helena malsy

Helena malsy hat sich vor ein paar Jahren mit ihrem unternehmen „Das ei medienproduktion gmbH“ in Offenbach niedergelassen… obwohl

sie gebürtige frankfurterin ist. Die Vorzüge Offenbachs erklärt sie uns in einem kleinen ge-spräch mit unserem gastautor Christian Küpper.

M&L: frau malsy, gleich die frage vorweg: Wie kommt man als frankfurterin auf die idee ein unternehmen in Offenbach zu gründen, obwohl es heißt, dass frank-furt gerade für Kreative eine bessere alternative sei?Helena Malsy: Naja, so ungewöhnlich ist das nicht. Schließlich ist Offenbach eine große Kreativstadt. Über-legen Sie alleine schon das Prestige der Hochschule für Gestaltung. Überall finden Sie geniale kreative Köpfe, die sehr gerne in Offenbach leben und auch arbeiten.

M&L: Was meinen Sie warum Offenbach einen sehr schwierigen Ruf in der Öffentlichkeit hat? Helena Malsy: Natürlich kenne ich die typischen Kli-schees über Offenbach. Ich kann nur sagen, dass die-se Klischees nicht stimmen. Die Stadt überrascht mich immer wieder postitiv!

M&L: Worin unterscheiden sich Offenbach und frank-furt für Sie in erster linie? Helena Malsy: Offenbach ist kleiner als Frankfurt, hat seinen eignen Charme und eine gewisse Bodenstän-digkeit. Man lernt in Offenbach sehr schnell Leute ken-nen und wird gleich integriert. Hingegen ist Frankfurt wesentlich größer und anonymer. Dort ist es schwie-riger, sich zu orientieren und Fuß zu fassen.

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M&L: müssen sich denn die beiden Städte immer vergleichen? Helena Malsy: Ich glaube, dass das beide Städte gar nicht nötig haben. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Offenbacher die Liebe zu ihrer Stadt bewusster machten. In Frankfurt ist die Identifikation mit der Stadt selbstverständlicher.

M&L: Würden Sie sagen, dass man in Offenbach noch einiges an der identifikation mit sich selbst in bezug auf die Stadt lernen könnte bzw. müsste? Helena Malsy: Das muss es nicht unbedingt sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Offenbacher ihre Stadt lieben und sich mit ihr identifizieren. Mir kommt es aber manchmal so vor, als ob die Offenbacher häufig ihr Licht unter den Scheffel stellen und das Besondere zu wenig nach aussen kommunizieren.

M&L: Sie haben vorhin die liebe zur Stadt angespro-chen. Kann man vielleicht Offenbach und seine bür-ger als eine langfristige ehe bezeichnen, in der man weiß warum man seinen Partner liebt, aber nach so langer zeit dieser ehe nur die ecken und Kanten bespricht?Helena Malsy: Das kann schon ganz gut sein. Wenn man diese Assoziation auf Frankfurt überträgt, dann kann man sagen, dass die Frankfurter sich immer wie-der neu in Ihre Stadt verlieben. Das hebt das Positive hervor. Jetzt ist es an der Zeit, in die von Ihnen be-zeichnete „alten Ehe“ zwischen der Stadt Offenbach und seinen Bürgern neuen Schwung zu bringen: Wir sollten einfach unsere Liebe zu Offenbach öfter, muti-ger und sichtbarer bekennen.

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n Keramikladen – röhrender Hirsch und, oder teller und tassen, deren Preisschilder zum Herzstillstand führen. mein Vorurteilsregister ist lang und ich bin gespannt. einen ver-wilderten garten bewacht von großen bunten Schnecken-häusern gilt es zu durchqueren und eine gut gelaunte frau Palt empfängt mich in ihrer Werkstatt in Rumpen-heim. auch hier kuhkopf-große bunte Schneckenhäuser aus Steingut und lampen aus feinem, warmes licht ver-breitend, durchscheinenden Porzellan.

Keramikwerkstatt – lehm, töpferkurse in der toscana, Selbstverwirklichung, walle walle Kleider, mittelaltermarkt, Staubfänger aus dem Projekt-untericht der Schule „ ... guck mal was ich Schönes getöpfert habe.“ – „Wo soll ich mit dem modernen Kunstwerk nur hin...“.

ARTmosphäre… zwischen kunst und handwerk ist nicht kunsthandwerk von thomas lemnitzer

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Porzellan – einst aus China importiert und mit gold aufgewogen, heute massenware mit unterschied-lichen Qualitäten. Der Weg von Johann friedrich bött-gers erstem europäischem Porzellan 1706 zu meißen, bis zum allgegenwärtigem gebrauchsgegenstand aus dem Kaufhaus und kleinen feinen manufakturen und Werkstätten ist lang.Quarz, feldspat, Kaolin in unterschiedlichen mischun-gen sind die grundbausteine. Die Höhe der brenn-temperatur, Dichte und Wasseraufnahmefähigkeit unterscheidet Porzellan von irdenware, Steingut und

Steinzeug. Da Porzellan in seiner Struktur amorph bleibt und nicht kristallisiert ist es durchscheinend im gegensatz zu den anderen „töpferwaren“.

erst einmal geht es in die Werkstatt. in mannshohen Regalen stehen becher, Vasen, butterdosen hellgraue unscheinbare Rohlinge zum trocknen, gegossen oder auf der Scheibe gedreht. in Kisten verpackt, fertige bunte tassen und anderes in kräftigen farben mit zweidimensionalem Dekor. Dafür wird pigmentiertes Porzellanmehl (engobe) aufgespritzt, gemalt oder getupft, mal dünn, mal dick. Daneben steht Hauch-zartes in transparentem Weiß.

birgit Palt hat an der fachschule für Keramikgestal-tung in Höhr-grenzhausen studiert. Sie unterscheidet in ihrem arbeiten zwischen einem handwerklichem teil, dem fertigen von becher, tassen und Vasen in kleinen Serien und einem künstlerischem teil, nicht zu verwechseln mit „Kunsthandwerk“! – der Herstel-lung eigener formen für den Porzellanguss, gedrehte einzelstücke, die farbgebung der über dimensionier-ten Schnecken und muscheln und die dünnwandigen lampenschirme, jeder für sich ein Original.

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Diese mischung macht es aus! und so könnte wer wollte, oder wem aus Omas Service eine tasse im Schrank fehlt, sich bei ihr ersatz anfertigen lassen. auch ganz individuelle lösungen lassen sich fin-den, so hat sie auch schon mal formen gefertigt für hochwertige mahlwerke aus Porzellan.

Kaufen kann man ihre Sachen auf Keramikmärkten oder in galerien, nach absprache direkt ab Werk-statt oder im Onlineshop stöbern, um der ikea-küche ein eigenes flair einzuhauchen oder aber anderen eine freude bereiten.

ARtmosphäre – birgit palt landgraf-friedrich-Str. 25a 63075 Offenbach – Rumpenheim tel.: 069 78806556, mobil: 0162 4153106 www.aRtmosphaere.net

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ternich, der Junior, das erste mal auf einem motorrad. ab seinem 6ten lebensjahr hatte er eine Jugendrenn-lizenz für eine 50ccm automatik, die er bis zu seinem 11ten geburtstag ständig erweiterte. als er 1998 dem aktiven Rennsport den Rücken kehrte, war er zwei mal Hessenmeister und zwei mal 3. bei den Deut-schen bahnmeisterschaften. Von da an ließen ihn die motoren nicht mehr los. er wechselte die Seiten und lernte von der Pike auf. zunächst eine lehre zum Kraftfahrzeugmechaniker, dann die meister-Prüfung zum Kraftfahrzeugelektri-ker. Später spezialisierte er sich auf die umrüstung auf autogas und den einbau von Standheizungen.

Doch in Kooperation mit dem Herrn Papa Andreas Metternich decken die beiden alle relevanten berei-che der fahrzeugwartung und instandsetzung ab.

n feinsäuberlich aufgereiht gibt es rechts und links je drei Hebebühnen, in der mitte einen bremsen-prüfstand, sodass der tüV, der Partner für umwelt und Sicherheit, wie es so schön heißt, sein Werk vollbringen kann. Doch nicht nur das, hier finden wir einen zertifizierten betrieb, der sich auf den einbau von Gasanlagen, Kfz- Klimatechnik, Standheizung, Autoglas und Autoelektrik spezialisiert hat. Karosseriearbeiten, Motortechnik, Reifenwechsel und einlagerung, sowie die pflege von Oldtimern verste-hen sich von selbst. noch weit über dieses enga-gement hinaus bietet der fachbetrieb dessen Herz für technik und die Kunden schlägt, mit Hilfe eines Partners europaweite Mobilitätsgarantie.

die Metternichs – ein liebenswertes Vater und Sohn Gespann. Schon im zarten alter von vier Jahren saß Marc Met-

ich weiß nicht, wie es euch geht und ich weiß auch, dass es in die Diskussion um die umwelt gerade gar nicht passt, aber mir ging es trotzdem schon als Kind so – mich hat das Surren von motoren, die Vibration und der Sound schier verrückt gemacht – schon als kleines mädchen konnte ich jedes in die Straße fahrende auto am Klang erkennen. Später habe ich mich mit Vor-liebe zwischen ölverschmiertem und hochglänzend lackierten autoteilen in Werkstätten herum-getrieben und zugesehen, wie die Puzzleteile sich ineinandergefügten und ... dann ihre funktion erfüllen – motoren zum laufen bringen – Kraft entfalten.

motorenfreaks von nicole werth

auf meinen touren durch alle die vielen Werkstätten ist mir ein ganz besonderes Juwel in

Offenbach unter die finger ge-kommen. ein wenig versteckt, aber die guten Dinge befinden

sich eben nicht an der Ober-fläche. man muss sie suchen. in der Dieselstraße gegenüber

des Wertstoffhofs der eSO liegen exakt zwei einfahrten,

großflächig gepflasterte weiße Steine führen uns in einen Hof

– schon hier grüßt ein Schild mit aufschrift Metternich und geleitet den ankommenden freundlich zu den hellerleuchteten Hallen.

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Autogas – eine Alternative?

M&L: ich interessiere mich schon die ganze zeit für autos mit gasantrieb. ist autogas ist so viel günsti-ger als andere Kraftstoffe? Andreas Metternich: Nun es ist schon deutlich günsti-ger, der Preis liegt etwa bei der Hälfte von Benzin.

Warum ist es noch so unbekannt? A.M.: Es ist nicht direkt unbekannt, doch die Kunden sind verunsichert. Sie trauen sich nicht. Viele Werk-stätten beraten die Kunden falsch und sie müssten sicher sein, daß das aktuelle Preisverhältnis zwischen Gas und Benzin stabil bleibt. Bis 2018 ist dies vom Ge-setzgeber festgeschrieben.

Warum alternative Kraftstoffe? A.M.: Weil es der Umwelt besser geht, denn Gas ver-brennt deutlich rückstandsloser als Öl und ist preis-werter. Des Weiteren ist man nicht von den endlichen Ölreserven abhängig.

Verändern sich die fahreigenschaften wenn ich mein fahrzeug umrüsten lasse? A.M.: Mit einer hochwertigen Gasanlage hat das Fahr-zeug die gleichen Fahreigenschaften wie im Benzin-betrieb.

lohnt sich autogas auch für mich? Wie teuer ist denn der umbau?A.M.: Ab einer Fahrleistung von etwa 20.000 km im Jahr auf jeden Fall! Dann amortisiert sich die Anlage in kürzester Zeit. Die Umrüstung bei einem Mittelklasse Wagen beträgt etwa 2500,- Euro inkl. Einbau und TÜV Abnahme. Sogar die erste Tankfüllung ist dabei. Das hätte ich für viel teurer gehalten.

Metternich

meisterbetrieb Dieselstr. 38 – 40, 63071 Offenbach tel.: 069 269 18 230 [email protected] www.auto-metternich.de Habe ich mit autogas eine ge-

ringere Reichweite und auch leistung meines fahrzeugs? A.M.: Nein, auf keinen Fall.

Die Reichweite ergibt sich aus dem Platz, dem man dem Tank zugesteht. Man könnte einen Tank einbau-en, der eine Reichweite von 1500km hat. Dies ginge dann allerdings etwas zu Lasten der Ladefläche. Aber hier kann die Kundin oder der Kunde selbst entschei-den, worauf er Wert legt und wir können das Auto gemäß seinen Wünschen umbauen.

Das ist ja eine echte Option. bieten Sie auch einen abhol- und lieferservice? A.M.: Jawohl. Kein Problem, setzen Sie sich mit uns in Verbindung und wir kümmern uns um alles.

Kann ich einen mietwagen für die zeit der umrüs-tung bekommen? A.M.: Na klar, sehr gerne.

ach, eine frage hätte ich noch; muss ich neben den normalen inspektionen auch noch zu speziellen gas-inspektionen? A.M.: Nein, das einzige, was zusätzlich anfällt ist der Filter, der alle 60.000 km gewechselt werden sollte, das kann aber bei jeder normalen Inspektion gemacht werden. na, das ist ja wirklich kein Problem; um ehrlich zu sein, frage ich mich, warum nicht schon längst viel mehr leute eine gasumrüstung gemacht haben. Vielen Dank für das gespräch. A.M.: Jederzeit – immer wieder gerne.

Die firma metternich, ein hervorragendes unterneh-men, bietet bei all der geschäftigkeit, die sich rund um das alltagsgeschäft dreht, immer noch die zeit für einen guten Kaffee und einen Plausch über die neuesten technischen errungenschaften oder fach-lich interessantes. Selten bin ich so angenehm emp-fangen und professionell bedient worden.

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"Es gibt schon lange erfolgreiche Künstlerinnen, in je-der Zeit, immer eine als Ausnahme…" Sonja Sandvoß, Kunsthistorikerin, gründungsmitglied.

artemisia gentileschi, frida Kahlo, ulrike Rosen-bach…, es ist schon als erfolg zu werten, wenn heute in der kunstinteressierten Öffentlichkeit wenigstens ein paar Künstlerinnen und ihre arbeiten bekannt sind. erschreckend ist allerdings das Verhältnis der anzahl der Studentinnen an den Kunst- oder musik-hochschulen (gut 60%) und die Handvoll professio-

neller Künstlerinnen, die mit ihrer arbeit gut verdie-nen oder auch nur ihren lebensunterhalt bestreiten können.

Das anliegen der geDOK aus den 20er Jahren: "Die förderung künstlerischer talente von frauen", scheint etwas antiquiert, ist aber heute noch so not-wendig, wie damals. 15 Künstlerinnen aus der Regi-on frankfurt Rhein-main schlossen sich deshalb im Januar dem rennomierten Dachverband geDOK an und gründeten die neue Regionalgruppe. in frank-

"Künstlerinnen aller Sparten vereinigt euch", mit diesem apell gründeten 15 Künstle-rinnen, Kunstförderinnen und Kulturschaffende aus dem Rhein-main-gebiet im Januar 2012 die Regionalgruppe geDOK frankfurt Rhein main neu. geDOK ist das älteste (1926

gegründet) und europaweit größte netzwerk für Künstlerinnen. es zählt ca. 3.600 mitglieder in 24 deutschen Städten und Regionen.

"mitmerkwürdigenaktionenistzurechnen…"

neugründung der regionalgruppe GEDOKfrankfurtrheinmain

"Proust als Metapher" Frankfurt, Oktober 2012 Kuenstleinnengehirn, Cornelia F. Ch. HeierFoto: © GEDOK Frankfurt Rhein Main

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furt gab es bereits 1930 eine der größten geDOK gemeinschaften Deutschlands mit 323 mitglieder, während des nationalsozialismus kann deren arbeit zum erliegen und sie wurde 1970 aus dem Vereins-register gestrichen.

Die professionellen Kulturschaffenden der neuen gruppe aus den unterschiedlichsten bereichen bil-dender und darstellender Künste wollen den Dialog zwischen Kunst und gesllschaft intensivieren und die konventionellen Wege im Kunstbetrieb verändern. "Künstlerinnen aller Sparten vereinigt Euch!" so der apell zur gründung im Januar, der netzwerkgedanke ist ein wichtiger Schwerpunkt. neben dem austausch der Künstlerinnen untereinander bietet die geDOK mit ihrem starken Verband eine gute Plattform für Kooperationsprojekte mit unterschiedlichen Kultur-einrichtungen und Kunstförderern.

mit der einwöchigen Veranstaltungsreihe "Proust als metapher" startete die gruppe im Oktober auch gleich mit einem anspruchsvollen Programm. Vom "Einblick in das Gehirn einer Künstlerin", dem "Ren-nen um die Kunstwurst" und dem "Existenzspagat kulturschaffender Frauen" war die Rede und das Publikum mit unkonventionellen Vortragsmethoden konfrontiert oder kurzerhand zum bestandteil eines zukünftigen Kunstwerks erklärt.

im november waren die gründungsmitglieder und Künstlerinnen Sima abidi, Olcay acet, Caroline bach-mann, anja Hantelmann, Cornelia f. Ch. Heier, Christine Peters, barbara Heier-Rainer, gabriele Saur-burmester, brigitte Stein und Katharina tebbenhof im Rahmen der „frankfurter ateliertage“ zu gast im atelier von Christine Peters in frankfurt, weitere aktivitäten gab es bereits in Kelkheim. Die Künstlerinnengruppe will

gründerinnen der geDOK Regionalgruppe frankfurt Rhein main (v.l.n.r.):

gabriele Saur-burmester, barbara Heier-Rainer, anja Hantelmann, Christine Peters, f. Caroline bachmann,

Rosa erdmann, anja Haase, Sima abidi, Cornelia f. Ch. Heier. Foto: © GEDOK Frankfurt Rhein Main

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in der gesamten Kunst-Region Rhein main die Kultur-landschaft bereichern.

aus Offenbach gehört neben Caroline bachmann, Ka-tharina tebbenhof und annette Schlosser auch anja Hantelmann zu den frauen der ersten Stunde. anja Hantelmann ist bereits seit Jahren beim bOK Offen-bach aktiv, begeisterte sich aber schnell für die mit-arbeit in der geDOK. "Es ist immer noch nötig auf die spezielle Situation von Künstlerinnen aufmerksam zu machen." (a.H.) "Die GEDOK Frankfurt Rhein Main sehe ich als neuen Hoffnungsträger für den Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft, die Veränderung festgefahrener Strukturen im Kulturbetrieb, die Ver-besserung der Bedingungen für bildende Künstlerin-nen, das Beschreiten neuer Wege."

für das kommende Jahr arbeitet die gruppe bereits an einem umfangreichen Programm. Vom 20. bis 24. august findet eine theoretische Woche in der Heus-senstamm galerie, braubachstraße in frankfurt statt. im Herbst 2013 präsentiert sich die geDOK frankfurt Rhein main in Offenbach im Rahmen der Woche der Kommunikation. Spätestens dann wird wieder mit "merkwürdigen Aktionen" zu rechnen sein.

Kontakt & infos: GedOK Frankfurt Rhein Main aktuelle informationen auf facebook unter geDOK frankfurt Rhein main tel. 069 978 43014 od. 069 26489886 [email protected]

m u t & l i e b e K u n S t W e R K

Wettbewerb für einen bürgerbrunnen

mit einem bürgerbrunnen soll der beliebte Wil-helmsplatz noch schöner werden. Dazu hat jetzt die bürgerstiftung Offenbach einen gestaltungswettbe-werb ausgelobt. bis zum 31. Januar 2013 können Architekten, designer und Künstler aus ganz Hessen ihre entwürfe einreichen. eine Jury, bestehend aus fachleuten und Offenbacher bürgerinnen und bür-gern, soll dann den Sieger bestimmen. finanziert werden soll der bürgerbrunnen aus Spendenmitteln. Der brunnen auf dem „Herzstück der Stadt“ ist ein langgehegter Wunsch, für dessen umsetzung bislang jedoch die gelder fehlen. Die benötigten Wasser- und Stromanschlüssen liegen jedoch schon unter der Platzmitte bereit. Wer mitglied der Jury werden möchte, kann sich bei der Offenbach-Post, die medienpartner des Projekts ist, bewerben. im februar sollen die Sieger ausgewählt werden. Die Wettbewerbsunterlagen sind bereits abrufbar. Poten-tielle teilnehmer finden sie unter: www.buergerstiftung-offenbach.de/ auslobung-buergerbrunnen-offenbach

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m u t & l i e b e H Ö R b a R

Hugo race / Fatalists – We Never Had ControlGusstaff Records – BrosiAuf dem neuen Album spielt der australische Songwriter mit der italienischen Instrumental Band Sacri Cuori zusammen. Seit der Zusam-menarbeit mit „Dirt Music“ und dem Vorgän-geralbum „The Fatalist“ wird der begonnene musikalische Faden weiter geführt. Souverän gespielter staubiger Wüstenrock trifft auf Neo Folk und Americana. Hugos grummelige Stimme flüstert dir noch intensiver ins Ohr. Der Einsatz dezenter elektronischer Effekte, die in diesem Genre eher fremd wirken, be-reichern den Sound genauso wie die beiden Violinistinnen. Ein tolles Album für die dunkle Jahreszeit.

Graveyard – Lights OutNuclear Blast – Warner

Schwedens beste Neo 70ziger Rock Granate ist zurück. Fans des bluesinfizierten Hard Rock a`la Led Zeppelin, Blue Cheer, Cream usw. bejubelten schon 2011 das Nuclear Blast Debut„ Hisingen Blues“. Mit zahlrei-chen Festival Auftritten und Touren spielte sich die Band vom Geheimtip zum Topact. Da zwischen den Auftritten etwas Zeit blieb, spiel-ten die Schweden noch ein Album ein, das sich mit dem Vorgänger locker messen kann. Vielleicht sogar noch eine Spur besser. Die Zeitmaschine läuft wie geschmiert. Neben den bekannten einflüssen schauen ein paar neue alte Bekannte, wie z.B.„Hawkwind“ im Opener „An Industry Of Murder“ oder „Grand Funk Railroad“ in „Fool In The end“, auf ei-nen Riff oder ein Solo vorbei. Knackige 35 Minuten beste Rock Unterhaltung.

Neil Young & Crazy Horse – psychedelic pill

Reprise – Warner

Led Zeppelin – Celebration Day

Atlantic – Warner

Die Generation 60 plus lässt es krachen!Immer wenn Neil Young, nun schon seit 43 Jahren, mit den Männern von Crazy Horse spielt, liegt Magie in der Luft. Mit blindem Ver-ständnis, totalem Fallenlassen, getragen vom Rhythmus Bollwerk Talbot, Molina und Sam-pedro, kann Onkel Neil richtig Gas geben.Im Frühjahr zerschredderte die Band auf dem Album „Americana“ folkloristisches Liedgut. Diese Sessions waren aber nur das Warmspielen für „Psychedelic Pills“. 3 überlange Stücke prägen das Album. „Walk Like A Giant“ gehört schon jetzt zu den bes-ten Songs seiner Karriere. Unerschütterlich pfeifen die Herren im Soundorkan eine Ohr-wurmmelodie die man nicht mehr vergisst. Neil Young lässt seine Gitarre auf dem siche-ren Crazy Horse Soundbett wimmern, wum-mern und heulen. Die Spielfreude scheint aus den Boxen zu springen. Kaum zu glauben das der Mann 67 Jahre alt ist.Für mich ist Psy. Pills das beste Crazy Horse Album seit „ Sleeps With Angels“Wer mehr über den Menschen Neil Young wissen möchte, dem sei die so eben erschie-nene Autobiographie empfohlen. Für den etwas merk-würdigen deutschen Titel kann der Künstler nichts.

Neil Young - ein Hippie Traum ( Waging Heavy peace )Kiepenheuer & Witsch

Ro

ck

Nach 5 Jahren Wartezeit, kommt der geneig-te Rock Fan endlich in den Genuss des am schnellsten ausverkauften Konzertes der Rockgeschichte, zumindest aus der Kon-serve. Zu ehren des verstorbenen Atlantic Records Gründers Ahmet Ertegun spielten R.Plant, J. Page, J.P. Jones und Jason Bon-ham am 10.12.2007 in der Londoner O 2 Arena eine einmalige Show. Die 4 Luftschiffer fuhren eine grandiose Runde quer durch die 10 Alben ihrer Karriere. Bestens aufgelegt und gut geölt schnurrt der Motor 2 Stunden lang. Bei den zahllosen Nahaufnahmen kann der Zuschauer die Freude der älteren Herrn förmlich spüren. Besondere Ereignisse benö-tigen wohl auch eine besondere Vermarktung, dachte sich ein cleverer Produktmanager und beschloss den Format Overkill. „Celebration Day“ erscheint in 9 verschiedenen Ausgaben ! Ich spare mir hier die Aufzählung. es muss sowieso die 2CD /2DVD Ausgabe sein. Nur hier gibt es auch Aufnahmen von den Proben zu sehen.

Godspeed You! Black emporer – Allelujah! Don`t Bend! Ascend!Constellation – Cargo

Nach 10 Jahren taucht plötzlich aus dem Nichts ein neues Album der Pioniere des Postrock auf. Keine Vorankündigung und keine Promotion. Bei einem Konzert wurde die neue CD erstmals angeboten. Den Rest besorgten die Fans via Facebook. Zwei knapp 20 minütige epen bilden den Hauptteil des Album. Zwischen diesen Monumenten wir-ken die beiden anderen kürzeren Songs wie Interludes. Keine andere Band beherrscht das „ Build And Destroy“ Prinzip so gut wie GSYBe..Ein ständiges aufbauen, ausklingen, ver-dichten und verdünnen. Ekstatischer Lärm trifft auf süßeste Melodien. Gegenüber ihrer letzten Veröffentlichung „Yanqui U.X.O.“ ist Ihr Sound dunkler und zorniger geworden. Das ist Space Rock aus einer anderen Di-mension.

hörbar von udo boll

Po

stro

ck

ste

n-

rock

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ck

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wolfgang malik alexander knößpetra baumgardt

güngör bayrakkai schmidt

ingrid walteranna p.köhler

andreas schmidt

nicole werth aliena groß

udo boll

zijad dolicanin

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m u t & l i e b e i n f Om u t & l i e b e i n f O

1jahrmut&liebe wirsinddasteam! mit mut&liebe nr. 5 feiern wir ein kleines Jubiläum. im Dezember 2011 erschien die

erste ausgabe, seitdem haben wir alle drei monate ein Heft zu einem Schwerpunkt-thema herausgebracht. Von der glanzvollen Vergangenheit und traurigen gegenwart des Hauptbahnhofs, auf den Spuren der freimaurer in Offenbach bis zum ausflug aufs land nach Rumpenheim und zu den Kickers-fans. Wir denken, es ist an der zeit, das team von mut&liebe mal genauer vorzustellen.

aliena groß

aliena großlektorin | Pressesprecherin |

anna p.köhlergrafikdesignerin | autorin |main-Offenbach-blogKöhler Kreationwww.koehler-kreation.de

thomas lemnitzerfotograf | autor |www.lemnitzer-fotografie.de

angelika amborn-morgensternautorin | Oberstudienrätin |

alexander knöß wolfgang malikRedaktion/Herausgeber Redaktion/Herausgeber | Sozial- eventmanager | autor | arbeiter | boxpräsident bC nordend | Sprecher bündnis 90/Die grünen

ingrid walterJournalistin | texterin |büro Walter Wortwarewww.walter-wortware.de

nicole werthautorin | filmklubb | www.filmklubb.de

andreas schmidtfotograf |www.schmidtbild.de

kai schmidtautor | Kulturmanager | musicpromoterwww.kaischmidtartists.dewww.offenbach-am-meer.net

DaS mut&liebe team:

petra baumgardtRedaktion/Herausgeberin| grafik Design | www.grafikdesignbaumgardt.de

güngör bayrakautor | Student |

udo bollautor | teilzeitoffenbacher |

zijad dolicaninautor | Creator "Offenfurt"|

thomas lemnitzer © Lemnitzer-fotografie

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64 m u t & l i e b e S e P t / O K t / n O V 20 12

m u t & l i e b e O f f e n f u R t

pIK DAMeDas ist einer der angesagtesten Schuppen Frankfurts. Eine Animierbar die Unterhaltungscharakter besitzt. Angeboten werden Chanson, Cabaret, Nostalgie-abende und gleichzeitig an verschiedenen Tagen besondere Partyreihen wie „Elektro Dame“ oder „Soul Kitchen“. Oft werden auch lokale DJ's Größen gebucht. Das Ambiente ist witzig, mit viel Plüsch und Vorhängen. Das Holzpferd in der Nähe der Bar ist ein Markenzeichen. Nur drauf sitzen darf man nicht, sonst gibt’s Ärger mit dem Türsteher… Einmal im Monat gibt es den Pik-Sonntag mit Chan-son, Soul und Cabaret. Pik-Sonntag ist aber der absolute Hammer. Muss man erlebt haben.

piK dAMe elbestraße 31 di-do 21.00 - 5.00, Fr/Sa 21.00 - 6.00 termine für Pik-Sonntag unter www.pik-sonntag.de

INTIMBAr

Gleich gegenüber von der Pik-Dame versteckt und neben dem Hotel Elbe findet man die Intimbar. In der Elbestraße 34, mitten im Herzen des HBF's spielt sich Ei-niges ab. Schon vor 20 Jahren gab es hier eine berühmte Intimbar. Nun ein Revival. Die „Macher“ gedenken an alte Zeiten und zeigen ihren Respekt zu Gunsten „Hans Romanovs Intimbar“. Diesmal bekommen wir das Beste von House und Elektro, bis hin zum Funk und Hip Hop. Man muss genau hinschauen um den kleinen, schma-len Eingang mit Plastikvorhang zu sehen. Wenn man den gefunden hat, steht man fast schon mitten auf der Tanzfläche. Eine kleine Treppe, die voll verspiegelt ist, führt uns in das Intimste der Location. Rechts eine kleine Bar und links eine Nische mit Striptease-Stange. Überall kleine Discokugeln und Spiegel. Harmonie, Fun und Erotik liegt in der Luft. Hier trifft man interessante Leute und die neusten Modetrends. Der Name ist voll zutreffend, denn die Intimbar hat Style-Charakter und ist rot, ab und zu blau, oder auch blinkend, dennoch dunkel und mit viel Schmuse-Potenzial. Also volle Eng-Tanz-Garantie. Jedes Wochenende gibt es einen neuen DJ mit verschiedener Musikrichtung. Legendär sind die Partys mit „Discocain“ „Tropic Ronda“ sowie „Emanuel Raven und Gerry“. Im Winter gibt es jeden Donnerstag Hip Hop mit „Frau Tone“. Zu Gast sind auch kleine Labels, die ihre Release-Party feiern. Cool ist, dass die Intimbar auch mit bekannten Bars aus der Szene zusammenarbeitet, wie mit dem „Plank“. Jeden 2. Sonntag im Monat gibt es die afterhour von der „Move“, die im Tanzhaus West

stattfindet. Ab 21.00 Uhr geht’s los.

intiMbAR elbestraße 34, neben dem Hotel elbe Mittwoch bis Samstag ab 23.00 uhr

Was ist los mit den frankfurtern? Wir dachten, die bankenstadt ist was besonderes, Schickes und zugleich einzigartiges. Vielleicht hat sie deswegen den Drang nach ab-

wechslung und sucht nach dem „Kick“. Wie wir darauf kommen? Das zeigen die letzten entwicklungen der Partyszene und Partyreihen im Stadtteil Hauptbahnhof,

wo sich die Schlipsträger, alternativen, Junkies und gangster aus dem Rot-lichtmilieu fast schon in den armen liegen. irgendwie ansprechend, inter-

essant, nervenkitzelnd, schizophren, absurd und dennoch das begehrteste Viertel frankfurts zur zeit.

frankfurtbahnhofsviertel

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Hauptbahnhof Offenbach wird attraktiverneuer fassadenanstrich, neue Schilder, neue Sitzgelegenheiten • Db und Stadt investieren 120.000 e in besseres erscheinungsbild

(ffm. 15.10.2012) Das erscheinungsbild und die auf-enthaltsqualität im Hauptbahnhof Offenbach werden in den nächsten Wochen verbessert. Die Deutsche bahn (Db) und die Stadtwerke Offenbach Holding gmbH (SOH) investieren in den außenanstrich und die Sandsteinreinigung am gebäude zusammen 50.000 e. Damit werden zumindest die von der Stra-ße sichtbaren fassadenteile eine deutliche aufwer-tung erfahren. Der neue farbanstrich wird dem ursprünglichen ers-ten farbton, einem dunkleren grünton, entsprechen und wurde mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die SOH organisiert den außenanstrich und übernimmt 30.000 e der Kosten. Sabine Süßmann, Projektleite-rin "besser leben in Offenbach" bei der SOH, betont: "Der Hauptbahnhof hat als Denkmal eine wichtige Bedeutung für die Stadt. Ich freue mich, dass wir die Initiative der Bahn unterstützen und dem Hauptbahn-hof so für seinen Geburtstag einen frischen Anstrich geben können. Damit erreichen wir eine weitere Auf-wertung des Stadtbildes"neben der auffälligsten Verbesserung, dem neuen fassadenanstrich, erneuert die bahn auch im emp-fangsgebäude und in der Personenunterführung an-striche und ausschilderungen. auf den bahnsteigen werden die Sitzgelegenheiten erneuert. Hierfür in-vestiert die Db weitere 70.000 e. „Unser Ziel ist es, ein harmonisches und hochwertiges Erscheinungsbild herzustellen“, erklärt bahnhofsmanager Scholz.

estutsich was

kinohighlights im Cinemaxx

FILMsTArT: 12. DeZ.

FILMsTArT: 20. DeZ.

hbfoffenbach:

Für Opernfreunde Live aus der Metropolitan Opera

In der Metropolitan Opera in New York treten die größten Opernstars der Welt auf. Auch in der Opernsaison 2012/2013 bietet das CinemaxX wieder die Möglichkeit, die großartigen In-szenierungen unter anderem mit Anna Netrebko, Roberto Alagna sowie Plácido Domingo LIVe und in HD-Qualität auf der großen Leinwand zu erleben.

08. Dez. 19.00 Uhr Verdis „UN BALLO IN MAsCHerA“

15. Dez. 19.00 Uhr Verdis „AIDA“

Blockbuster „Der Hobbit“

Das CinemaxX präsentiert Peter Jacksons Meisterwerk „Der Hob-bit“ in MAXXIMUM 3D Higher Frame Rate (HFR). Brillante Farben, scharfe und faszinierend plastische Bilder – HFR eröffnet eine neue Dimension des 3D-Kinos.

KlexXi Vorpremiere 9. Dez. ab 15.00 Uhr„Die Abenteuer des HUCK FINN“

Das CinemaxX zeigt an diesem Sonntag die Fortsetzung des Abenteuers von "Tom Sawyer " nach den Geschichten von Mark Twain in einer KlexXi Premiere vor Bundesstart. Die Kinobesucher können sich auf einen liebevoll gestalteten Film, der ganz in der Historie verankert bleibt und eine bunte, turbulente, fast immer familienfreundliche Unterhaltung mit viel Schauwerten freuen.

In Zusammenarbeit mit Cinemaxx OF

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Die Reihe beginnt am Dienstag, 11.12., um 11.00 uhr mit „entenkleider – Schwanenkinder“, der berühm-ten geschichte vom hässlichen entlein, anrührend erzählt vom ensemble theateratelier 14H für zu-schauer von fünf bis zehn Jahren. „der Rest der Welt“ heißt eine kritisch-amüsante auseinandersetzung mit den medien, als lecture Performance für zehn- bis zwölfjährige dargeboten am mittwoch, 12.12. um 11.00 uhr, von der mitrei-ßenden gruppe Pulk fiktion aus bonn. eine lustvolle theaterreise in die Welt der Klänge, töne und geräusche zeigt das R.a.m. Kindertheater aus Hildesheim mit „die Lauscher“ am Donnerstag, 13.12., 11.00 uhr, für Kinder ab fünf Jahren. und ein Weihnachtsstück unter anderem mit der rasantesten erzählung der Weihnachtsgeschichte präsentiert das ensemble theateratelier 14H mit „Chrissy und Ma-ria“ jungen bühnenfans von vier bis neun Jahren am freitag, 14.12., 11.00 uhr, und als familienvorstellung am 16.12. um 15.00 uhr mit Kaffee und Kuchen (‚Sü-ßer Sonntag‘).

Die Kindertheatertage finden statt in Kooperation mit dem städtischen Kulturbüro und Kaleidoskop – Kinder- und Jugendtheatertage in der hessischen Region.

Kindertheatertage vom 11. – 16.12.2012 im theateratelier bleichstraße 14 H, OF di. 11.12.: "entenkleider – Schwanenkinder" Mi. 12.12.: "der Rest der Welt" do. 13.12.: "die Lauscher" Fr. 14. u. So. 16.12.: "Chrissy und Maria" beginn: jeweils 11.00 uhr am 16.12. ('Süßer Sonntag') um 15.00 uhr

Karten zwischen 3,50 und 5,50 euro sind erhältlich in der OSg im Of-infoCenter, Salzgässchen 1, tel.: 069/8065-2052 mehr infos unter www.theateratelier.info

vom 'hässlichenEntlein' und dem 'restderwelt'… einewochetheaterfürkinder

Die diesjährigen „Kindertheatertage“ im theateratelier bleichstraße 14H bieten kurz vor Weihnachten eine Woche lang reizvolle gastspiele und eigenproduktionen am Stück.

© Jochen anderle

© Jochen anderle

© Pulk fiktion

© R.a.m. Kindertheater

m u t & l i e b e e R l e b e n

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m u t & l i e b e e R l e b e n

stadtoffenbach

19. Internationales Kinder- und Jugendtheaterfestival Rhein-Main "Starke Stücke"26.02. – 08.03.2013, Theateratelier Bleichstraße 14H und KJK Sandgasse 26, OffenbachAn über 20 Spielorten im Rhein-Main-Gebiet werden nationale und internationale Theaterproduktionen gezeigt. Parallel gibt es ein theaterpädagogisches Begleitpro-gramm mit Workshops für Schüler, Päda-gogen und Theatermacher.Die Festivalmacher zeigen ein großes Spektrum an Theaterstücken: Puppen-theater vom Feinsten, energiegeladenes Tanztheater, intensives Schauspiel und viele skurrile, aufregende und spannende Geschichten. Alle Infos zum Festival unter www.starke-stuecke.net

Sportgala der Stadt Offenbach 201301.03.2013, 19.30 Uhr, Capitol Theater OffenbachJahr für Jahr gelungene Überraschungen, entweder bei den ehrengästen, den tech-nischen Effekten oder den auftretenden Künstlern. Dreieinhalb Stunden voller span-nender Unterhaltung und Würdigung hervor-ragender sportlicher Leistungen.eintrittskarten für 20,00 euro erhältlich ab 20. Feb. 2013 beim Sportamt, Berliner Str. 60, Of, Tel. 069/8065 - 3102, E-Mail: [email protected]

TheaterEssenz Offenbach „Die Affäre Rue de Lourcine“ - Theater Bremen05.02.2013, 20.00 Uhr, Capitol Theater OF, Einführung: 19.15 Uhr„Was zur Hölle habe ich gestern nur ge-macht?“ – diese Frage, die sich schon mancher am Morgen nach einer durch-zechten Nacht hat stellen müssen, ist das Thema der Komödie „Die Affäre Rue de Lourcine“ von eugine Labiche. Intelligent inszeniert von Felix Rothenhäusler.

Rock’n Roll Fasching 201308.02.2013, 19.30 Uhr, Stadthalle OFOffenbach‘s größte Karnevalveranstaltung mit Face to Face (Rock der 80er Jahre, Schilling (Partymusik), Gypsys (Rock- und Weltmusik) und The Equals (England) mit den Welthits „Baby Come Back“, „Hold Me Closer“ sowie „Police On My Back“.

Stummfilmvorstellung: NosferatuBegleitung: b.deutung & Richard Pappik23.02.2013, 20.00 UhrDeutsches Ledermuseum (DLM)b.deutung (u.a. The Inchtabokatables, Deine Lakaien) und Richard Pappik (Ele-ment of Crime) werden an diesem Abend Murnaus „Nosferatu“ gekonnt mit Cello, Klavier und so manch anderem Tonwerk-zeug begleiten.

Capitol Neujahrs Varieté05.01.2013, 20.00 Uhr, Capitol Theater OFMit Andrea Engler, Axel S., Trio To-Ri-Me, Charlie Martin, Florin und Cato, Gina Alt-hoff, Yang Huang und dem Blechbläser-quintett der Neuen Philharmonie Frankfurt Mit Champagner und Fanfaren ins neue Jahr 2013 – in einer Welt der sprühenden Unterhaltung und der Wunder am Rand der Naturgesetze in der glamourösen Architek-tur des Offenbacher Capitol Theaters. Sie treten auf bei Flic Flac und Roncalli, bei „Menschen, Tiere, Sensationen“, im Zirkus Krone oder im Tivoli. Und im Offenbacher Capitol.erstmals begleitet das CAPITOL NeUJAHRS VARIeTÉ Sie mit einem Feuerwerk von bril-lanter internationaler Artistik, Spannung, Spaß und Staunen in ein neues Jahr.

Capitol Classic LoungeMarlene Dietrich27.01.2013, 17.00 Uhr, Capitol Theater OF, Praeludium: 16.00 UhrMarlene Dietrich – eine Legende noch ein Stück lebendiger, als es die sprichwörtliche Unsterblichkeit ohnehin gewährt, in einem meisterhaften Stummfilm der Femme Fa-tale eines ganzen Jahrhunderts. Live-Musik von Pascal Schumacher.

eintrittskarten: OF InfoCenter, salzgäßchen 1, OF Tel. 069/ 8065 – 2052e-Mail: [email protected]

TO-RI-ME

pASCAL SChUMAChER

RIChARD pAppIK

ThEATER KATERLAND

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m u t & l i e b e

ein kesselbuntes

s t a D t m a g a z i n

Die Weinstube hat sich als DAS Wohnzimmer im hippen Nordend vollends etabliert. Man munkelt, dass Teilnehmer des Bundesparteitags der Piraten in Offenbach dort genächtigt haben sollen, aber auch Mitglieder anderer Parteien treffen sich dort regelmäßig in den Abendstunden. Vermehrt wurden tatsächlich auch Mitglieder der Mut & Liebe-Redaktion dort angetroffen, Namen wurden jedoch von der Redaktion zurückgehalten. Der Autor dieser Zeilen gibt offen zu: „Ich fühl mich sauwohl hier!“Das dort kleine, feine Konzerte, Krimiabende und Komische Nächte stattfinden ist nichts Neues, neu ist hingegen, dass OFFeNBACH AM Meer sich um das Kulturprogramm in der Weinstube gezielt kümmert. Programmatisch wird ein Kessel Buntes geboten, was heißt, Schönes, Besonderes, was man sich in der guten Stube vorstellen kann, soll geboten werden.

Zur einstimmung werden Mut&Liebe-Musik-rezensent Udo Boll und Fredi Zenker, seines Zeichens gefühlte 50 Jahre Batschkapp-DJ, zum „Singles-date“ am nachmittäglichen Sonntag am 15.01. laden. Zwei 70er Jahre Platten-spieler mit satten 2 x 5 Watt Leistung werden ausreichen, um die Schätze ihrer Singlesammlung dem zum Tanztee geladenen Gästen zu kredenzen.

Am 23.01. wird die 3. Offenbacher Komische Nacht stattfinden (näheres hierzu s. Presse in Kürze). Am Samstagabend dem 26.01. kommt ein Mann nach Offenbach, der ganz im Sinne dieser Mut&Liebe-Ausgabe Hardcore-Fussball-Fan ist und zwar vom FC everton. Chris Hooson, Singer/Songwriter von Dakota Suite ist aus Liverpool und schreibt zumeist sehr traurige Lieder. Das diese Tage erscheinende neue Album „An Almost Silent Life“ (Glitterhouse) reflektiert jedoch die positive Sicht des Lebens. Mit den neuen Songs im Gepäck wird Hooson solo in der Weinstube auftreten und eine intime Stimmung erzeugen, wie wir sie lange nicht erlebt haben.Sonntag der 03.02. wird Ann Vriend aus Kanada wieder in Offenbach zu Gast sein. Wer ihr letztes Konzert dieses Jahr verpasst hat, sollte sich diesen Sonntag freihalten. Wir freuen uns sehr, dass Ann es wieder möglich machen konnte, in Offenbach Station zu machen auf ihrer Tournee. Ihre Songs, die aus einer sehr eigenständigen Mischung aus Americana, Soul, Blues & Country getragen wer-den, machten großen Eindruck bei diversen deutschen Radiostationen. Sogar 3sat war dies in „kulturzeit“ letztmalig ein Tourtipp wert.

Passend zum Karneval wird’s dann am Freitag, dem 08.02. lustig. Matthias Jung, der bereits zur letzten Komischen Nacht in Offenbach war, wird exklusiv sein neues Programm in Offenbach vorstellen. Bevor er hiermit auf Tour geht, haben wir Offenbacher das Vergnügen ebendieses im Wohnzimmer erleben zu dürfen.

Watchout, die Reihe wird fortgesetzt, aber dazu mehr in der nächsten Mut&Liebe-Ausgabe Anfang März.

Weitere Infos und Tickets unter www.offenbach-am-meer.net

13. Januar 16.00 Uhr TANZTee MIT UDO BOLL & FreDI ZeNKer

23. Januar 18.30 Uhr KOMIsCHe NACHT

26. Januar 20.00 Uhr Dakota suite

03. Februar 18.00 Uhr Ann Vriend

08. Februar 20.00 Uhr Matthias Jung

OFFenbACH AM MeeR

Taunusstr. 19 • OF www.die-weinstube.eu

prOGrAMM

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Trattodino Mi. 5. Dez. | ab 20.00 Uhr | Ludwigstr. 155 | OF |Tel. 069/85098907www.trattodino.deTony Lakatos und das Christoph Spendel Duo sind zu Gast im Offenbacher Genießerlokal trattodino im Nordend.Bitte reservieren.

pecha Kucha Night | Frankfurt 023 @ OffenbachDo. 6. Dez. | einlass 19.00 Uhr | Beginn 20.00 Uhr | Rathaus OffenbachKreatives im SchnelldurchlaufKünstler, Designer, Architekten, „Werbemenschen“ und Modeschöpfer geben sich ein Stelldichein, um sich dem „Pecha-Kucha-Gesetz“ zu beugen: Genau 6.40 Min. gehört jedem einzelnen die Bühne. An eine Wand werden 20 Bilder projiziert, die mit Hilfe einer getakteten Software jeweils exakt 20 Sekunden lang zu sehen sind. ebenso lange hat der Redner/in Zeit für einen Vortrag. Kreative Köpfe präsentie-ren so im Schnelldurchgang ihre Projekte, Ideen und Visionen.In Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung findet die Pecha Kucha Night nun zum ersten Mal im Rathaus Offenbach statt.Infos: www.pechakuchanight.de | www.facebook.de/pechakuchanight.ffm

Weihnachtspräsentation im schmuckatelier UhlAußergewöhnliche Schmuckstücke in stimmungsvoller Atmosphäre im Schmuckatelier Uhl im Rumpenheimer Schloss. 11. - 23. Dez. | Di - Do: 10.00 - 19.00 Uhr | Fr - Sa: 14.00 - 18.00 Uhr So. 23. Dez: 14.00 - 18.00 UhrRumpenheimer Schlossgasse 4, OF-Rumpenheim, Tel.: 069-816178

WICHTeLN im HBF OFFeNBACH9. Dez. | ab 16.00 Uhr | Hauptbahnhof Offenbach | Like Offenbach Team

filmklubb OffenbachIsenburgring 36 | OF | www.filmklubb.de

sa. 8. Dez. | ab 19.00 Uhr |1Jahr filmklubb Fest - lasst Euch überraschen! Besondere Highlights des Films – mit Live Musik und in Schwarzweiß

dann ist erstmal Pause bis zumDo. 27. Dez. | ab 19.00 Uhr | Hugo Cabret Martin Scorseses Filmadaption des Romans "Die entdeckung des Hugo Cabret".

Bitte reservieren unter [email protected] oder 0177 2222 345

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erleben

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bam Buchladen am MarktWilhelmsstr. 12, www.buchladenammarkt.de, Reservierung: Tel. 883333

sa. 8. Dez. |16.00 Uhr | "Weihnachtsmärchen aus aller Welt" mit dem Märchenerzähler Helmut Frank.

Do. 31. Jan. 2013 |16.00 Uhr | Lesung mit Detlef Wetzel aus "Mehr Gerechtigkeit wagen". Der Weg eines Gewerkschafters. Der Abend wird moderiert von Oliver Günther von hr-info.

Do. 28. Feb. 2013 |20.00 Uhr | Krimilesung mit ella Theis aus "Neben der Spur".

Yoga specials

sa. 15. Dez. |ab 17.00 Uhr | Christmas-Flow mit Ramona & Manuela

so. 20. Jan. | YOGA for the Cure | Gemeinsam gegen Brustkrebs.An diesem Tag geben alle teilnehmenden Yogastudios bundesweit zeitgleich Yogakurse auf Spendenbasis.Infos & Anmeldung: www.samanayoga.de, [email protected]

Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de

Achterbahn Komödie von Éric Assoust-raum-Produktion mit elena Hahn und Frank GeislerFr. 07.12., sa. 08.12., sa. 15.12., Fr. 18.01., sa. 19.01., sa. 02.02..sa., 09.02. • 20.00 Uhr

Das Gespenst von Canterville - preMIereKomödiantisch-szenische Lesung frei nach Oscar Wildet-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geislerpremiere am sa. 22.12. weitere Vorstellungen: Di. 25.12., sa. 29.12.,sa. 12.01. • 20.00 Uhr

Die Frau, die gegen Türen rannte - preMIerevon Roody Doyle; Theaterfassung Oliver Reeset-raum-Produktion mit Birgit Schön; Regie: Sarah C. Baumannpremierenwochenende Fr. 22.02. u. sa. 23.02. • 20.00 Uhr

Oskar und die Dame in rosa Stück von Èric-Emmanuel Schmittt-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann Fr. 25.01., sa. 26.01. • 20.00 Uhr

Knock oder der Triumph der Medizin Komödie von Jules Romainst-raum-Produktion mit Frank Geisler, Birgit Schön, Alexandra Odri/Sarah C. Baumannsa. 01.12. • 20.00 Uhr

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Whisky- & Weinverkostung 'die genussverstärker'

so. 03. Feb. |Inseltour – Whiskys von Islay und den schottischen Inseln

so. 24. Feb. | rOT – Rotweine aus DeutschlandInfos: www.die-genussverstaerker.de

BOK- Bund Offenbacher Künstler www.bok-of.de

sUperLADeN CITY -temporäre Galerie- Frankfurter Str. 39 | OF-CITY | www.bok-of.de08. bis 22. Dez., 28. & 29. Dez, 30. Dez. (verkaufsoffener Sonntag) täglich von 12.00 – 19.00 UhrSchon eine richtige Offenbacher Tradition ist der Superladen des BOK Bund Offen-bacher Künstler e.V., wieder mitten in der City, im ehemaligen POMMe. Wie jedes Jahr wird gute Kunst zu kleinen Preisen angeboten: Malerei, Zeichnung, Collage, Photographie, Objekte und vieles mehr. eröffnet wird am Fr. 7. Dez., 19.00 Uhr durch Oberbürgermeister Horst Schneider. Auf dem anschließenden Fest haben Besucher die erste Gelegenheit, das Angebot zu begutachten und vielleicht schon ihr Lieblingsstück zu finden.

»Zeitspuren« 2. Dez. bis 6. Jan. | Haus der Stadtgeschichte, Herrnstraße 61 Di., Do., Fr. 10.00 - 17.00 Uhr; Mi. 14.00 - 19.00 Uhr; Sa., So. 11.00 -16.00 Uhr Mo. geschlossen eröffnung so. 2. Dez., 15.00 Uhr

Sieben Künstlerinnen und Künstler des Bundes Offenbacher Künstler – Hannelore Andree, Jürgen Eckert, Karin Nedela, Gabriele Nold, Eberhard Stolz, Doris Preuß-ner und Gerd Vollmer – zeigen aktuelle Arbeiten, aber auch Bilder und Objekte aus früheren Arbeitsphasen im direkten Vergleich. Sie erzählen von Veränderungen, von Niederlagen, vom Gelingen, vom Leben. erlebtes kommt ins Bewußtsein zu-rück. Diese Rudimente zeigen ein Stück Kontinuität in den Arbeiten.

"et cetera" Hannes pohle, Malerei27. Jan. bis 17. Feb. | Mi. 17.00 – 20.00 Uhr, So. 15.00 – 18.00 Uhreröffnung so. 26. Jan., 18.00 Uhr | bok galerie salon 13, Kaiserstr. 13, OF

Spontaner, expressiver Gestus auf der einen Seite – reflektiertes kompositorisches Kalkül auf der anderen: in diesem Spannungsfeld entstehen die großformatigen abstakten Acrylbilder von Hannes Pohle, in denen er den Rythmus des Lebens mit seinen vielfältigen Wechselbeziehungen von Bewegung und Ruhe, von Chaos und Ordnung sichtbar und nachvollziehbar machen will. Seit einigen Jahren steht die Auseinandersetzung mit dem kreisrunden Bildträger im Vordergrund seines Schaffens. Hier lotet er aus, wie sich eine energiegelandene Farbdynamik auf die harmonischste aller Bildbegrenzungen auswirkt.

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sehenswert

n DLM Deutsches Leder-museum/schuhmuseum www.ledermuseum.deDi. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhreintritt: 4,00 e /Schüler: 2,00 e

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e

DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF

Geschenkboutique im DLM LedermuseumSuchen Sie noch ein besonderes Geschenk? Die Auswahl an Kunsthandwerk, ausgefallenem Schmuck, Kreationen internatio-naler Designer und eine Vielfalt an Büchern wird Sie verzaubern, wie zum Beispiel: Bücher mit geprägtem Ledereinband aus Indien, Blechfahrzeuge aus Madagaskar, fein gebatikte Holz- Schattenspielfiguren aus Indonesien, Filz-Pantoffel aus der Mongolei, Perlenschmuck aus Südafrika und vieles mehr.Die Geschenkboutique ist geöffnet Di. bis so. von 10.00 bis 17.00 Uhr

Von der Kultur der samurai – Reflexe aus einer versunkenen WeltNach über einem halben Jahrzehnt ist es ab Dezember 2012 wieder möglich die Japan-Abteilung im Ethnologischen Museum des DLM zu besichtigen. eröffnung: Fr. 7. Dez., 18.00 Uhr reNCONTres / BeGeGNUNGeN – new-camera e.v. & befreundete Fotoclubs Werkschau der Mitglieder von new-camera e.V. und der befreundeten Clubs aus dem Ausland, zum diesjährigen Rencontre zusammen mit den Fotografen des Fotoclubs Objectif Images Trégor aus Lannion in der Bretagne und Fotoclub Foyer Culturel Moulens-les-Metz in Lothringen.eröffnung: 13. Jan., 11.00 Uhr, Ausstellung: 13. Jan. – 24. Feb. 2013

„europäischer Naturfotograf des Jahres“ Sonderausstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Monat der Photographie“.Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen e.V. (GDT) ist als größte Naturfotografen-Vereinigung europas ein gemeinnütziger Verein mit über 900 Profi- und Hobby-Naturfotografen aus Deutschland, Europa und Übersee. bis 2. Januar

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de

schrift in Form - Musik liegt in der schriftDie von Typosition kuratierte Ausstellungsreihe „Schrift in Form“ möchte zum dritten Mal ein konzentriertes Augenmerk auf aktuelle Schriftengestaltung richten. Die Ausstellung wird Schriftdesign der Gegenwart unter das Thema »Musik liegt in der Schrift« stellen. Musik begleitet uns in unserem Leben, sei es der Radiowecker am Morgen, das Autoradio, die Musik im Kaufhaus oder das Live-Konzert. Eine ebensolche Vielfalt wie in der Musik findet sich auch bei Schriften und der Typografie. Die grafische und typografische Umsetzung von Musik in Form von CDs oder Schallplatten-verpackungen, Konzertplakaten, Bandlogos oder Konzerttickets schafft eine Verbindung von optischer und akustischer Ästhetik.bis 6. Januar

© DLM

© Klingspor-Museum

© GDT eNJ 2010, Bence Maté

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m u t & l i e b e S e H e n S W e R t

n Haus der stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr eintritt: 2,50 v

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de

Kinderwelten. 57. Internationale Kinderbuchausstellungbis 10. Februar 2013Traditionellen Abschluss im Jahresreigen der Ausstellungen bildet die Schau der neuesten internationalen Bilderbücher. 66 Verlage wurden eingeladen, mit Ihren Büchern zum Gelingen der Ausstellung beizutragen, über 40 Verlage sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre neuesten Publikationen ins Museum gesandt. Ein großer Teil der Bücher liegt auf den Lesetischen aus und lädt zum „stöbern“ ein. An Wänden finden Kinderzeichnungen aus vorhergehenden Jahren, Plakate zu neuen Büchern und Illustrationen zu unveröffentlichten Werken ihren Platz.

Haus der stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF

stadtpläne erzählen stadtgeschichte bis 20. Dezember

Bund Offenbacher Künstler: »Zeitspuren« Sieben Künstlerinnen und Künstler des Bundes Offenbacher Künstler sind zu Gast im Haus der Stadtgeschichte. (s. auch S. 71)eröffnung: so., 2. Dez., 15.00 Uhr, Ausstellung: bis 6. Januar

„stolpersteine“Conny Ruks (Keramikobjekte), Rauni R. Pfeifer (Fotografie und Malerei), Martina Pradler (Malerei und Grafik) und Bettina Pfeifer (Bildhauerei und handgeschöpfte Papierobjekte) zeigen im Haus der Geschichte in Offenbach ihre Ausstellung STOLPeRSTeINe.Jede der vier Künstlerinnen ist ganz persönlich mit Offenbach verbunden. Die Ankunft im Flüchtlingslager, die Schulzeit, die erste Liebe, politische, priva-te und künstlerische Begegnungen sind ein Teil der persönlichen Biografien. Der künstlerische Bogen wird von der emigration über die Integration zur Vision gespannt. Jede der Künstlerinnen wird “ihr” Offenbach auf ihre ganz individuelle Art und Weise künstlerisch umsetzen.eröffnung: so., 17. Feb., 15.00 Uhr, Ausstellung: bis 17. März

sehenswert

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Die letzten Blätter fallen, bald fällt auch der erste Schnee und Knecht Ruprecht klopft an. Die alljährliche Weihnachtsrallye ist in vollem Gang! Viele von uns sind jetzt schon total im Stress. Mut&Liebe möchte Euch die kommende Zeit mit einer täglichen kleinen Verschnaufpause und Geschenken „made in Offenbach“ versüßen. Mit dem Mut&Liebe Adventskalender auf unserer Facebook-Fanpage.

Gebt Mut&Liebe Offenbach bei Facebook ein und öffnet vom 1. bis 24. Dezember jeden Tag mit uns ein Türchen. Mit der richtigen Antwort auf die gestellte Frage und einem 'gefällt mir' nimmt man automatisch an der Verlosung teil. Die Geschenke könnt Ihr im Dezember direkt in den jeweils beteiligten Offenbacher Geschäften und Institutionen abholen. Wir bedanken uns bei den Spendern, wünschen viel Glück und eine tolle Adventszeit!

Eure Mut&Liebe Redaktion!

❄❄ adventskalender

mut liebe

❄Mut&Liebe Offenbach (auf facebook)

oder unter www.mulioffenbach.de

(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

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In diesem Sinne

die besten Wünsche

von Eurem

Mut&Liebe-Team!

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Entwicklung. Zukunft. Offenbach.Mit uns!

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