Mut&Liebe 172015 Handwerk

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KOSTENLOS DEZ/JAN/FEB 2015/16 offenbach STADTMAGAZIN 17 mut liebe handwerk

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Die aktuelle Ausgabe von Mut&Liebe legt den Schwerpunkt auf das Handwerk in Offenbach. Wir sprachen mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der IHK und besuchten Handwerksbetriebe in Offenbach. Überall trafen wir Menschen, die sich mit viel Herzblut und Engagement ihrem Beruf verschrieben haben. Das Handwerk bietet viele interessante und krisensichere Jobs mit Tradition und Perspektive.

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Kostenlos dez/Jan/Feb 2015/16

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handwerk

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M U T & L I E B E g U d E

Liebe Leserinnen und Leser,

"…wir zeigen Ihnen, wo der Hammer hängt…" so wirbt das Handwerk an der Bahnüber-führung in der Bieberer Straße in Offenbach mit großen Lettern für seine wichtigen und inte-ressanten Arbeitsbereiche. die meisten Schulabgänger/innen zeigen dagegen wenig Interesse an Hammer & Co, viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Wie ist die aktuelle Situation im Handwerk in unserer Region? Wir sprachen mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der IHK und besuchten Handwerksbetriebe in Offenbach. Überall trafen wir Menschen, die sich mit viel Herz-blut und Engagement ihrem Beruf verschrieben haben. Viele interessante, krisensichere Jobs mit Tradition und Perspektive. Auch in der 'Kreativ-Stadt' Offenbach sollte man vielleicht öfters mal einen Blick auf die zahlreichen handwerklich Arbeitenden werfen und junge Leute für diese Berei-che interessieren, damit es auch in der Zukunft noch Menschen gibt, die eine Heizung einbauen, Fenster reparieren oder Brötchen backen können.

In diesem Sinne empfehlen wir für letzte Weihnachtspräsente einige Läden in Offenbach, die besondes handwerklich gearbeitete Produkte im Sortiment haben.

Wir freuen uns natürlich auch, wenn in diesem Jahr wieder viele unseren Mut&Liebe Jahreskalender verschenken. der Erlös aus dem Verkauf geht an die Offenbacher Flüchtlingshilfe und wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung.

Zum Jahresende bedanken wir uns noch für die vielen positven Rückmeldungen und das Interesse an unseren Mut&Liebe Themen.

Schöne Feiertage und ein friedliches, gutes, neues Jahr 2016.

Impressum

mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am MainV.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541 • Mail: [email protected]

Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.deFotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen / fotolia.com Titel: Foto: © Nicolas Carbenay Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach

Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzel-handel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt

Nächste Ausgabe: März 2016 (Anzeigenschluss: 17.02.2016)

Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenban-ken und vervielfältigungen auf CD-ROM.

Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.

PetraBaumgardt,WolfgangMalik,AlexanderKnöß&dasMut&LiebeTeam

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T H E M A 6 Chancen im Handwerk 9 Ausbildung hat Zukunft 11 Masterplan wird vorgestellt 12 Möbelschreinerei Frank Weickenmeier 15 Installateurmeisterin Claudia Sigge 18 Antec – eine Erfolgsgeschichte 20 'Wir machen keine Mode' – F. Hammann seit 1864 30 36 Jahre Schuhmacherei Marschall 32 die Offebacher Worscht designer 34 Handmade OF 40 O & ACH – hessisch handmade 44 Vom Flyer zum Onlineshop

g E S C H I C H T E n 24 Von den Anfängen der Hfg 27 das verborgene Museum

P R O J E K T 42 Klimaschutzaktion kommt nach Bürgel 46 Rhein-Main-Rockets

S P E C I A L SEITE 38 Mut&Liebe Weihnachts-gewinnspiel

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g E S U n d H E I T 47 The work im YOgA-T-Raum 48 Fünf Jahre Palliativstation am Sana Klinikum L I T E R A T U R 50 Über die Lust am Lesen

K U n S T W E R K 52 'Länderboten' 54 Mut&Liebe und Galerie Artycon präsentieren: Thomas Lemnitzer – Story telling Images 58 Mut&Liebe und Cafébar am Wochenmarkt präsentieren: Rainer golembiewski – Fotoarbeiten

g O U R M E T 60 Italienische Pastakultur alla Mama 62 'Süßes aus dem netz' 64 Volpe – liebevolle Leckereien

H ö R B A R 66 Cd-Tipps von Udo Boll

E R L E B E n | S E H E n S W E R T 68 MUT&LIEBE Auswahl

75 Cartoon von Leonore Poth

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dergoldeneboden... chancenimhandwerk

Wie sehen Sie die aktuelle Ausbildungssituation in Stadt- und Kreis Offenbach?Wolfgang Kramwinkel: Man kann sagen, dass die Offenbacher Betriebe durchaus ausbildungsfreudiger sind, als in den vergangenen Jahren. der Fachkräf-temangel ist auch im Handwerk ein Thema und der demografische Wandel verschärft die Situation, so-dass die Betriebe wieder selbst für nachwuchs sor-

Thomas Isser und Wolfgang Kramwinkel (v. l.) Foto: nicolas Carbenay

n Herr Kramwinkel zunächst: Welche Aufgaben haben Sie als Kreishandwerksmeister?Wolfgang Kramwinkel: In erster Linie sind wir die politische Vertretung der Kreishandwerkerschaft. Wir vertreten ca. 6800 Betriebe in Stadt und Kreis Offen-bach, die pro Jahr einen Jahresumsatz von 3,8 Milliar-den EUR erwirtschaften.

3,8 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr, mit dieser Summe können sich die handwerklichen Betriebe in Stadt und Kreis Offenbach sehen lassen. Wolfgang Kramwinkel (Kreishand-werksmeister von Stadt und Kreis Offenbach) und Thomas Isser (Vorstand der Offen-bacher Handwerksjunioren) sprachen mit Mut&Liebe über die Situation und Chancen im Handwerk.

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gen müssen. derzeit gibt es mehr offene Stellen als Bewerber.

entspricht die Qualität der Offenbacher Schulabgän-ger den betrieblichen Anforderungen?thomas isser: gerade im Hinblick auf das sprachliche und schriftliche Ausdrucksvermögen sehen wir enor-men Verbesserungsbedarf bei den Schulabgängern.Zudem fehlt es auch häufig an handwerklichen Vor-kenntnissen. Mittlerweile ist der Werkunterricht nicht mehr Bestandteil des Lehrplans. dies bedauern wir.Für uns sind daher die so genannten Schülerpraktika eine gute gelegenheit, um unseren potentiellen nach-wuchs kennen zu lernen.

Was erwarten Sie von einem potentiellen Auszubil-denden in ihrem betrieb?thomas isser: Für uns ist es nicht in erster Linie wich-tig, welche schulische Ausbildung jemand mitbringt. Wichtiger sind für uns die Motivation und das Inter-esse einen handwerklichen Beruf ergreifen zu wollen. dann ist uns auch eine gewisse soziale Kompetenz ei-nes potentiellen Auszubildenden wichtig. daran fehlt es immer häufiger. Aus unserer Sicht auch, weil viele Elternhäuser nicht an der beruflichen Ausbildung der Kinder interessiert sind. Und das ist nicht nur ein Pro-blem in der Stadt Offenbach, sondern ein generelles, gesellschaftliches Problem. Wenn z. B. ein 15jähriger Schulabgänger alleine zu einem Vorstellungsgespräch kommt, finden wir das schade. die Eltern sollten sich

auch für den möglichen Ausbildungsplatz ihres Kin-des interessieren, immerhin geht es hier um dessen berufliche Zukunft.

Wie steht es um die Abschlussquoten in der beruf-lichen Ausbildung?Wolfgang Kramwinkel: Hier sehen wir einen positiven Trend. Zuletzt gab es eine Steigerung von 24% zum Vorjahr. Man kann unsere Quoten durchaus mit Quo-ten in allen anderen Bereichen der Berufsausbildung vergleichen.

Wie beurteilen Sie das image des Handwerks?Wolfgang Kramwinkel: das Handwerk hat bei vielen Familien, besonders bei denen mit Migrationshinter-grund, keinen besonders hohen Stellenwert. die Eltern wollen in erster Linie Abitur und eine akademische Laufbahn für ihre Kinder. Es fehlen hier besonders konkrete Informationen über die Ausbildungs- und Verdienstmöglichkeiten in Handwerksberufen. Wir ha-ben deshalb insgesamt acht Kooperationen mit Schu-len in Stadt und Kreis Offenbach initiiert, um aktiv Vorbehalten entgegenzutreten. dabei besuchen wir Schulen und Elternabende und beantworten Fragen rund um die handwerkliche Berufsausbildung. Bislang hieß es doch sehr oft in den Schulen „naja, wenn deine noten nicht so gut sind und du dich nicht be-sonders anstrengst, musst du einen handwerklichen Beruf ergreifen“. das ist aber der falsche Ansatz. Auch wir im Handwerk brauchen motivierte und qualifizier-

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te Schulabgänger, die einen handwerklichen Beruf ausüben möchten, weil sie es wollen und nicht weil es die letzte Möglichkeit ist, eine berufliche Laufbahn einzuschlagen.

thomas isser: Von manchen Eltern werden wir auch gefragt, welche Aufstiegschancen man denn in einem handwerklichen Beruf überhaupt haben kann. Viele unterschätzen da die Möglichkeiten, die eine hand-werkliche Berufslaufbahn bietet. Heutzutage entschei-den sich beispielsweise 57% der Abiturienten für ein Studium. dabei kann es durchaus passieren, dass man studiert und studiert und dann keinen Abschluss in der Hand hat. Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass hier Jahre vergehen, die man vielleicht besser im Handwerk investiert hätte. Auch wir bieten zur Über-raschung vieler, eine berufliche Laufbahn für Abituri-enten, die sich dann nach beispielsweise einer Schrei-nerausbildung für weitere und insbesondere leitende Tätigkeiten qualifizieren können. Oder beispielsweise das duale Studium für den Malerberuf, das es seit diesem Jahr gibt. Auch und gerade im Handwerk kann man Karriere machen und verantwortungsvolle, lei-tende Tätigkeiten in den Betrieben übernehmen.

Wolfgang Kramwinkel: Was viele auch nicht wissen: gerade unser Ausbildungssystem bietet jederzeit die Möglichkeit sich weiterzuqualifizieren und nach Ausbildung und Meister auch die Qualifikation für ein späteres Studium zu erlangen. 'Vom Bäcker zum Zahnarzt' sozusagen, das gibt es, ich kenne den Kol-legen persönlich. Handwerk ist keine Sackgasse und immer ein sicheres Fundament.

Stichwort: Flüchtlingskrise – eine Chance für das Handwerk?Wolfgang Kramwinkel: Auf jeden Fall. Insbesondere aufgrund des angesprochenen demografischen Wan-dels. Aber – und das ist die Herausforderung, es müs-sen deutschkenntnisse vorhanden sein. daher gibt es in diesen Tagen sehr viele Initiativen entsprechende Sprachangebote anzubieten.

Wie beurteilen Sie den Wirtschaftsstandort Offen-bach?Wolfgang Kramwinkel: Schaut man sich die Zahlen im 3. Quartal 2015 an, so kann man positiv gestimmt

sein. Auch die letzten drei Monate in diesem Jahr werden diesen positiven Trend fortsetzen und bestä-tigen. das Jahr 2015 war durch und durch positiv für das Offenbacher Handwerk. dies hängt auch mit der derzeitigen Zinspolitik zusammen. So lange es keine Zinsen auf dem Bankkonto gibt, wird in Haussanie-rungen und Umbauten investiert, was dem Handwerk zugute kommt.

Zum Abschluss – warum sollte man sich als Schul-abgänger für eine handwerkliche Ausbildung ent-scheiden?thomas isser: Es gibt auch in Zeiten von Internet-Start-Ups keine sichere Tätigkeit als die handwerk-liche Tätigkeit. Eine Wand muss auch in 10 Jahren noch gestrichen werden. die Offenbacher Malerzunft gibt es beispielsweise schon seit dem Jahre 1377. Und auch in finanzieller Hinsicht lohnt sich der hand-werkliche Beruf. Ein Handwerksgeselle kann nach fünf bis sechs Berufsjahren ein ähnliches gehalt wie ein angestellter Rechtsanwalt erzielen, der hingegen muss dafür eine langjährige Ausbildung hinter sich bringen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Wolfgang Kramwinkel, Kreishandwerksmeister von Stadt und Kreis Offenbach

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n Herr Rixecker, Sie sind leiter des bereichs Aus- und Weiter-bildung der iHK Offenbach. Was halten Sie von der politischen Forderung, dass jedes Jahr mehr Schüler den Hörsaal dem Klas-senzimmer in der berufsschule vorziehen sollen?Friedrich Rixecker: diese Forderung der OECd basiert auf dem Umstand, dass ausserhalb deutschlands, österreichs und der Schweiz die duale betriebliche Berufsausbildung nicht bekannt ist bzw. nicht existiert. deshalb würdigt sie auch nicht die Tatsache, dass wir uns gerade wegen der betrieblichen Berufsausbildung einer im europäischen Vergleich (mit 6%) besonders niedrigen Jugendarbeitslosigkeit erfreuen dürfen. dennoch hält der Trend zur Hochschule an mit der Folge, dass in diesem Jahr erstmals mehr neue Studierende registriert wurden als neue Auszubildende. gleichzeitig steigen die Abbruchquoten bei den Studierenden und die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze mit.

Wie steht es um die berufliche Ausbildung in Stadt und Kreis Offenbach?In diesem Jahr hat uns ganz besonders bewegt, dass die Zahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Bewerber um eine Ausbil-dungsstelle gegenüber dem Vorjahr um rund 16% gesunken ist. diesen Trend bestätigt auch die aktuelle Schulabgangsbefragung der Stadt Offenbach, wonach nur noch 15% der Schüler, die einen

die Offenbacher IHK ist eine von rund 80 Industrie- und Handelskammern in deutschland. Sie vertritt rund 40.000 Unternehmen mit über 150.000 Beschäftigten und 3.300 Auszubildenden aus Stadt und Kreis Offenbach am Main, 70 festangestellte Mitarbeiter werden von 1.300 ehren-amtlich engagierten Unternehmern und Führungskräften unterstützt. damit ist sie der wichtigste Akteur in Wirtschaftsfragen in der mittelständisch geprägten Region Offenbach. Sie setzt sich überparteilich und politisch unabhängig für die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen in Stadt und Kreis Offenbach ein. gerade wieder besonders öffentlichkeitswirksam im Rahmen der diskussion um den Masterplan für die Stadt Offenbach.Oder aber auch für die Qualität der beruflichen Ausbildung. Kürzlich forderte die IHK Offenbach auf grundlage der Schul-abgangsbefragung der Stadt Offenbach die Offenbacher Schulen dazu auf, den Schülern die berufliche Ausbildung näher zu bringen. Wir fragten, warum in Zeiten der politi-schen Forderung nach mehr Studenten, die IHK Offenbach mehr Schülern die berufliche Ausbildung schmackhaft machen möchte.

ausbildunghatzukunft fragen an friedrich rixecker, ihk

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Der Standort Offenbach ist für Sie....?… ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort mit einer hervorragenden Lage und Anbindung. Außerdem einer der wenigen in der Region Frankfurt-Rhein-Main, an dem es noch Flächenpotenziale für die gewerb-liche Entwicklung gibt. deshalb sollte man eine klare Strategie haben, wie man diese nutzen möchte. Mit dem Masterplan Offenbach und dem Wirtschaftsförde-rungskonzept für den Kreis Offenbach setzten wir uns deshalb für die Weiterentwicklung und Stärkung von Stadt und Kreis als Wirtschaftsstandort ein.

Was kann der masterplan für Offenbach tun, was nicht?der Masterplan kann zeigen: hier tut sich etwas, hier ziehen die Akteure aus Stadt und Wirtschaft gemein-sam an einem Strang, um den Standort und die Stadt voranzubringen und fit für die Zukunft zu machen. Er kommuniziert die Potenziale und Stärken von Offen-bach in den Bereichen Wohnen und Wirtschaft und macht deutlich, dass es hier tolle Entwicklungsmög-lichkeiten für Investoren, Fachkräfte und die Bevölke-rung in Offenbach gibt. Was er nicht können wird, ist ein Patenrezept für alle unterschiedlichen Themenbe-reiche und Herausforderungen auf dem Silbertablett zu servieren.

Die iHK ist eine wichtige institution, weil...sie die Interessen von 40.000 Unternehmen in der Region vertritt.

Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife anstre-ben, nach der Schule eine betriebliche Ausbildung an-streben. da ist es fast schon erstaunlich, dass es den Unternehmen in der Region Offenbach gelungen ist, fast die gleiche Zahl an neuen Ausbildungsverträgen, wie im Vorjahr, abzuschließen.

Wie können Sie dieser entwicklung entgegensteuern bzw. unterstützung sein?Es muss uns gelingen, die Berufs- und Studien-orientierung in den allgemeinbildenden Schulen so zu gestalten, dass jeder Schüler eine fundierte Ent-scheidung darüber treffen kann, was nach der Schu-le kommen soll. Hierfür muss das Land die personel-len Ressourcen bereitstellen und die Ausbildung der Lehrer auf diese notwendigkeit hin anpassen. Schu-len müssen – und da stehen wir als IHK Offenbach gerne vermittelnd zur Verfügung – mit Unternehmen zusammen arbeiten, um Schülern nahe zu bringen, was in der Praxis von ihnen erwartet wird.

Stichwort: Fachkräftemangel – wie wirkt sich dieser für den einzelnen aus?Im Jahr 2025 werden in der Region Offenbach rund 10.000 Fachkräfte fehlen – 90% davon werden beruf-lich Qualifizierte – also keine Akademiker – sein. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass der nachwuchs fehlt, Aufträge nicht bearbeitet werden können und damit die Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt wird. Kurz: die hiesigen Standorte der Unternehmen sind gefährdet.

Welchen Rat würden Sie einem Schüler der 10. Klasse heute hinsichtlich seines berufswunsches mitgeben?Zunächst würde ich den Rat bereits für Schüler ab der 7. Klasse geben. nutzt die vielfältigen Angebote der betrieblichen Orientierung, geht auf Ausbildungsmes-sen, sprecht Betriebe an – nicht nur wenn ein Pflicht-praktikum gesucht wird. nutzt auch mal eine Woche in den Ferien. Schaut Euch möglichst viele Berufsfel-der und Branchen an, um rechtzeitig vor dem Ende der Schulzeit eine breite Palette an Berufen gesehen zu haben. Und: Seid bei der Berufswahl nicht zu eng auf vermeintliche Traumberufe beschränkt. da sich noch immer fast 40% aller Ausbildungsplatzbewerber auf die 10 am stärksten besetzten Berufe konzentriert, sind die Chancen natürlich erheblich eingeschränkt.

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masterplanoffenbachwirdvorgestellt

pektiven für die Entwicklung der kommenden 15 bis 20 Jahre aufzeigen.

Wichtig war allen Beteiligten, den Masterplan nicht hinter verschlossenen Türen zu entwickeln. Wäh-rend der Auftaktveranstaltung im März wurden Bürgervertreter gelost, die in detailgruppen zu den Themen Wohnen und Wirtschaft mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft Ansätze und Ide-en für die Zukunft der Stadt diskutierten. Um die gesamte Stadtbevölkerung in den Prozess einzu-beziehen, gab es zwei Online-diskussionen sowie mehrere öffentliche Veranstaltungen und Aktionen im Stadtraum. Auf dem Mainuferfest wurden die ersten Ergebnisse der öffentlichkeitsbeteiligung ausgestellt. Während die Eltern sich informierten, konnten Kinder an einer Malaktion teilnehmen und ihr „Offenbach von Morgen“ zeichnen. Über alle Ver-anstaltungen und Aktionen wurde auf der Plattform www.masterplan-offenbach.de berichtet.

Am 9.12. ab 18 uhr wird der masterplan in der Alten Schlosserei vorgestellt. Hierzu laden die Stadt Offenbach und der Offenbach offensiv e.V. alle interessierten sehr herzlich ein.

n Anfang März 2015 fand in der Alten Schlosserei auf dem gelände der EVO die Auftaktveranstaltung zum Masterplan statt. Rund 300 Personen waren dabei, als Oberbürgermeister Horst Schneider und Alfred Clouth als Vorstand des Offenbach offensiv e.V. die Eckpunkte und Zielsetzungen des Prozesses und des Masterplans vorstellten. nun werden am selben Ort am 9. dezember nach einigen Monaten intensiver Ar-beit auch die Ergebnisse präsentiert.

Mit dem Masterplan wird gemeinsam daran gearbei-tet, Offenbach noch attraktiver zu gestalten und zu-kunftsfähig zu machen. das mit der Erstellung beauf-tragte Büro Albert Speer & Partner (AS&P) hat keinen leichten Auftrag: Wie kann Offenbach die vorhandenen Flächenpotenziale am besten nutzen, welche Areale in der Stadt sollen zukünftig für Wohnen, welche für gewerbliche Tätigkeiten vorgehalten werden? Insbe-sondere in den Blick genommen wurden unter an-derem das nordend und die Innenstadt, der Kaiserlei sowie das Allessa-Areal. das Planungsbüro hat detail-lierte Vorschläge ausgearbeitet und über besondere Eigenschaften und mögliche Vermarktungsstrategien der gewerblichen Areale nachgedacht. neben diesen räumlichen Einzelbetrachtungen geht es natürlich auch um das „große ganze“ und die gesamtbetrach-tung der Stadt. der Masterplan Offenbach will Pers-

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müssen. Wochenendarbeit ist für ihn an der Tagesord-nung. das fällt leichter, wenn der Beruf auch Berufung ist. Schon mit 16 hat Frank Weickenmeier den ersten eigenen Schreibtisch geplant und gebaut. nach einem Schülerpraktikum bei seinem Onkel stand für den heute 47-Jährigen fest: Er wollte Schreiner werden. die gesellenprüfung bestand er mit Auszeichnung und setzte – mit nur 23 Jahren – den Meister gleich obendrauf. Sein gesellenstück, eine moderne Stand-uhr aus Kirschbaum, tickt noch heute im Wohnzimmer seiner Eltern.

gibt es eine Spezialisierung? „Wir sind ein Kleinbe-trieb und machen alles aus Holz, was sich der Kun-de wünscht“. das reicht von der Küchenzeile über Schränke oder den Ausbau von dachstühlen bis hin

n An manchen Tagen weht ein angenehmer geruch von brennendem Holz durch den Hinterhof in der Karlstraße 51. dann verfeuert die Schreinerei Weicken-meier Holzabfälle in ihrem Ofen. der steht in einer vollgeräumten Werkstatt, in der sich die Materialvor-räte bis an die decke stapeln, dazwischen wie zufällig verstreut Maschinen für die mechanische Holzbearbei-tung. Auf den ersten Blick erkennt man: Hier hat das digitale Zeitalter noch keinen Einzug gehalten, das „Handwerk“ lebt.

Mitten in seinem chaotisch anmutenden Reich steht Schreinermeister Frank Weickenmeier und isst auf die Schnelle ein belegtes Brötchen. Es ist Samstag, er hat wie immer wenig Zeit. die Auftragsbücher sind so gut gefüllt, dass seine Kunden geduld mitbringen

wirmachenalles,wasmannichtkaufenkann… frankweickenmeier,möbelschreinerei

von Christine Ciampa | Fotos: Nicolas Carbenay

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zu Holzarbeiten in der Marienkirche, Carports und Kinderlaufställen, die sich über generationen hinweg vererben. Weickenmeiers ungewöhnlichste Arbeit war ein Mühlenrad mit einem durchmesser von vier Me-tern für eine Wassermühle im Hunsrück. „Der Kunde hat sonst niemanden gefunden, der ihm das macht“, sagt er gelassen. Solche Aufgaben reizen ihn. Auf die Frage, was sich im Laufe der letzten Jahre im Hand-werk verändert hat, zuckt er mit den Achseln: „Bei uns nicht viel. na ja, die Moden natürlich und das Material.

Früher haben wir viele Holzdecken gemacht, die will heute keiner mehr“.

„Es ist bürokratischer geworden“, ergänzt sein Onkel. „Die VOB*, DIn-normen … man braucht heute spezielle Lehrgänge und Zertifikate für etwas, was wir früher oh-nehin gemacht haben“. Herbert Weikenmeier hat die Schreinerei 1979 auf 45 qm gegründet, sein Betriebs-kapital waren ein klappriger VW-Bus, seine langjähri-ge Erfahrung und die Liebe zu seinem Beruf.

*VOB: Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

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die Familie Weikenmeier zog 1938 von Ettlingen nach Offenbach, der Vater, ein Feilenhauer, hatte Arbeit in der Lederstadt gefunden. Aufgewachsen ist Herbert Weikenmeier mit drei geschwistern in der Karlstraße 66 im Hinterhaus, das Vorderhaus war ausgebombt. „Ich war ein Trümmerkind. In den nachkriegsjahren brachten wir uns mit Hamstern durch“, erinnert er sich. Wie sein neffe fand auch er schon früh gefallen da-ran, Möbel zu zeichnen. Als gegenleistung für den Kauf eines Schrankes verhalf ihm sein älterer Bruder zu einer Lehrstelle in der Schreinerei Berres.

Über viele Jahre war Herbert Weickenmeier Betriebs-schreiner in den Lederwerken J. Mayer & Sohn auf dem gelände des heutigen Mainparks. Er hatte Ver-antwortung als Vorarbeiter übernommen, bis er sich mit 37 Jahren dazu entschloss, in Abendkursen seinen Meister zu machen. „Es war hart, neben Beruf und Fa-milie, und mit der Theorie musste ich ja ganz von vorne anfangen.“ nach fünf Jahren hatte er es geschafft. Er baute seinen eigenen Betrieb auf und war zudem 10

Jahre an der August-Bebel-Schule als Berufsschulleh-rer tätig. Sein neffe sagt über ihn: „Er war ein strenger Lehrer, aber das war gut so.“

2002 übergab Herbert Weikenmeier den Betrieb of-fiziell an Frank mit den Worten: „Ich schließe in DM ab und Du fängst in Euro an“. Auch heute noch ist der rüstige 79-Jährige mit den lebhaften, hellen Augen für alte Kunden tätig und kommt fast täglich in die Werkstatt. Onkel und neffe haben über die Jahre 13 Lehrlinge ausgebildet, heute sei es schwierig, guten nachwuchs zu bekommen, darüber sind sich die bei-den einig. Einig sind sie sich auch über ihre Berufs-wahl, die sie nie bereut haben: „Wir gestalten und fertigen Einzelstücke, die von Dauer sind“, sagt Frank Weikenmeier zufrieden. Ein schöner Beruf in unserer schnelllebigen Zeit.

Frank Weickenmeier, möbelschreinerei Karlstraße 51, Offenbach

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n In weiten Teilen der Bevölkerung gilt noch heute der grundsatz, dass Handwerk reine Männersache sei. Völlig anders wird dies im traditionsreichen Klemp-ner- und Installateur-Betrieb von Armin Kloe gelebt. dem Inhaber und Firmengründer wurde zwar für seine Verdienste um das Handwerk am 10. Sept. diesen Jah-res der goldene Ehrenbrief der Handwerksinnung für sein 50-jähriges Meisterjubiläum und die Ehrenurkun-de für das 50-jährige Bestehen der Firma überreicht. Entgegen genommen hat diese Urkunden allerdings seine im Betrieb angestellte Tochter Claudia Sigge.

Ursprünglich interessierte sie sich für den Beruf der Erzieherin, doch der lange Ausbildungsweg und die Perspektiven haben sie eher abgeschreckt. nach ei-nem gespräch mit einem Lehrling im elterlichen Be-trieb, entscheidet sie sich schließlich für den Beruf der gas- und Wasserinstallateurin. ganz und gar nicht zur Freude ihres Vaters, der sie anfangs noch davon überzeugen wollte, dass der Beruf wegen der schweren körperlich Arbeit nicht für Frauen geeignet sei. Schließlich willigt er ein und bildet seine Tochter selbst aus.

von Alexander Knöß | Foto: Lemnitzer-Fotografie

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Einfach war der Bildungsweg im Handwerk für Claudia Sigge nicht. diskriminierungen oder ähnliches habe sie zwar nicht wahrgenommen, aber das stetige ge-fühl nicht ernst genommen zu werden, hat sie lan-ge begleitet. Als Frau muss sie immer mehr wissen und leisten als ihre männlichen Kollegen. Manche Kunden erwarten keine weibliche Handwerker. Wenn die Meisterin dann die Baustelle betritt, wird schon manchmal gefragt, ob die Kollegen noch nachkom-men. In dieser Zeit lernte sie auch zu sich selbst hart zu sein, um zu zeigen, dass sie mindestens genauso gut ist, wie ihre männlichen Kollegen.

durch ihre Arbeit und Fachkenntnis und nicht zuletzt durch ihren Willen und Ehrgeiz verschaffte sie sich Respekt und Vertrauen von den Kollegen, Kunden, Mitarbeitern und auch von ihrem Vater. nach der ge-sellenprüfung im Jahr 1988 schließt sie Ende 1991 er-folgreich ihre Meisterprüfung ab und wird geschäfts-führerin. Fragt man ihre Mitarbeiter, würden diese behaupten, sie sei ein schwieriger und pingeliger Chef mit sehr hohen Ansprüchen an die Angestellten und an sich selbst. Insbesondere bei alltäglichen Themen, wie der Sau-berkeit der Werkstatt oder der Mülltrennung weiß sie sehr wohl, dass „ihre Männer“ eine andere Vor-stellung von dreck und Sauberkeit haben, als sie als Frau und Chefin. Aber es kann auch schon einmal richtig unangenehm werden, für die Angestellten. So lässt sie auch mal einen für die Baustelle bereits be-

ladenen Firmenwagen morgens noch einmal komplett ausladen, um den Mitarbeitern deutlich zu machen, dass genügend Platz im Wagen ist, wenn man diesen nur richtig lädt. Ein rauer Ton gehört im von Männern dominierten Handwerk zumindest intern zum geschäft und Sigge beherrscht die Handwerkssprache.

das Betriebsklima ist jedoch sehr herzlich im Fami-lienbetrieb auf der Rosenhöhe. Man feiert geburts-tage, unternimmt viel außerhalb der Arbeitszeit und bekommt das Leben der anderen ungefiltert mit. Sigge achtet sehr darauf, wen sie einstellt und aus-bildet, denn es ist wichtig, dass die Person in den Betrieb passt. die leidenschaftliche Sportschützin ist dabei aber eher kritisch auf Frauen in ihrem Beruf zu sprechen. Sicher würde sie interessierte Frauen nicht grundsätzlich ablehnen oder anders behandeln als männliche Bewerber. Zunächst müsste die Bewerbe-rin ein Praktikum absolvieren, um festzustellen, ob sie generell für den Beruf geeignet ist. Man muss grundsätzlich bereit sein, sich auch dreckig zu ma-chen und unangenehme Arbeiten auszuführen. genau diesen Punkt stellt sie bei manchen Frauen durchaus in Frage.doch der Berufszweig muss sich öffnen, denn er braucht dringend nachwuchs und qualifizierte Fach-kräfte. Als Mitglied des Prüfungsausschusses der Innung erlebt Sigge hautnah, wie es um den nach-wuchs bestellt ist. Berufe, in denen man sich durch körperliche Arbeit schmutzig machen kann, sind mit

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vielen Vorurteilen behaftet, was sich auch in den Be-werberzahlen bemerkbar macht. dabei ist der Beruf des gas-, Wasser- und Heizungsinstallateurs sehr viel-seitig und verlangt von den Auszubildenden viel the-oretisches Wissen und praktisches Verständnis. die technischen Möglichkeiten haben den Beruf in den letzten Jahren stark verändert und nur wenige Auszu-bildende können den wachsenen Ansprüchen wirklich gerecht werden. die Kenntnisse der Bewerber sind insbesondere in Mathematik, aber auch Lesen und Schreiben oftmals eher unterer durchschnitt. Von Sanierungsarbeiten, neubauten, neuartigen Re-gelungstechniken, über regenerative Energieanlagen mit Solaranlagen, Heizkreisverteiler, Brennwerttechni-ken, bis hin zu komplexen Heizungsanlagen mit Puf-ferspeicher, plant die Firmenchefin alle Arbeiten und koordiniert die Einsätze. Wenn Mitarbeiter ausfallen, muss sie selbst mit zu den Baustellen fahren und Hand anlegen. Ein Arbeitstag hat etwa 9 Stunden, incl. der vorgeschriebenen Pausen. Oftmals kommt es aber auch vor, dass die Arbeiten abends, samstags oder sonntags ausgeführt werden müssen. nach Be-triebsschluss wird die Büroarbeit erledigt. Angebote werden erstellt, Rechnungen geschrieben und auch die Buchhaltung muss zeitnah erledigt werden. Mehr Spaß machen der Handwerkerin die kreativen Momen-te in ihrem Beruf. Wenn es darum geht, individuelle Bäder zu planen und die farbliche Abstimmung der Materialien zu bestimmen oder komplexe, nicht all-tägliche Projekte zu konzipieren und umzusetzen, wie etwa die Anlagen für den Hessischen Tennisverband.

Claudia Sigge ist in diesen Beruf hinein geboren wor-den. Sie und ihr Vater haben Pionierarbeit geleistet, wenn es um die Emanzipation des Sanitärhandwerks geht. die Handwerksmeisterin hat sich in diesem von Männern dominierten Beruf durchgesetzt und etab-liert. Entspannen kann sie, wenn sie mit Ihren Hun-den, Cheyenne und Mandu, und ihrem Mann Frank im Wald spazieren geht, für Freunde kocht oder Jetski fährt. Sie ist eben eine ganz normale Frau in einem ganz normalen Beruf.

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n "Ich wäre auch gerne der Chef…" das ist leicht ge-sagt und klingt verlockend. Aktuell haben aber gera-de viele Betriebe große Probleme eine nachfolgerin oder nachfolger für den 'Chef' zu finden. die Kinder der Firmengründer haben oft andere Pläne und unter den Mitarbeitern gibt es wenige, die wirklich die Ver-antwortung für einen Betrieb übernehmen wollen."Es ist schon ein großer Schritt und am Anfang nicht einfach", erklärt Pablo gonzalez, Mitinhaber von An-TEC in Offenbach. "Trotzdem verstehe ich es nicht, dass sowenige Interesse haben, alteingessene Firmen zu übernehmen. Man sieht dies ja auch bei anderen Handwerksbetrieben, Bäcker, Schreiner oder Metzger, alle haben Probleme nachfolger zu finden, letztendlich verschwinden die Betriebe."

Pablo gonzalez und Roberto Careddu, ehemalige Mit-arbeiter von AnTEC, übernahmen 2005 gemeinsam den Traditionsbetrieb von Peter Friedrich. 1973 ge-gründet, lagen die Arbeitsschwerpunkte zunächst in den Bereichen Fernsehen- und Antennentechnik. der Firma ist es gelungen, mit den rasanten, technischen Entwicklungen Schritt zu halten und die Arbeitsfelder den neuen Anforderungen anzupassen. "Den Beruf 'Ferrnsehtechniker' gibt es ja so eigentlich nicht mehr", so Roberto Careddu. "Unsere Mitarbei-ter aus verschiedenen Berufen bilden wir selbst auf die speziellen Arbeitsbereiche weiter, da es den Aus-bildungsberuf, der den neuesten Fortschritten gerecht wird, noch garnicht gibt. Wir kooperieren da auch eng mit der Agentur für Arbeit."

antec–eineerfolgsgeschichtevon Petra Baumgardt | Fotos: Nicolas Carbenay

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das Unternehmen arbeitet mittlerweile in Bereichen Antennen- und Satellitentechnik, Aufbau und Wartung von Kabelfernsehanlagen für Privat- und großkunden; Elektrotechnik und Video- und Überwachnungssyste-me. das Einsatzgebiet reicht über Offenbach ins ge-samte Rhein-Main-gebiet, auch hessenweit sind die Monteure unterwegs.

RobertoCarddu(links),PabloGonzalez(rechts)undFirmen-gründerPeterFriedrichvordemneuenFirmengeländeimReichertweginOffenbach

Von 5 auf über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Betrieb mittlerweile gewachsen. Trotzdem herrscht eine familiäre, freundliche Atmosphäre; wer einmal in der Firma angekommen ist, bleibt in der Regel über Jahre. das junge Team, wie auch die geschäftsfüh-rer, ist multikulturell. "Gerade in Offenbach ist dies ein Vorteil, da wir oft mit unseren Kunden in ihrer Sprache sprechen können", so gonzalez. Im nächsten Jahr steht auch ein Umzug für die expandierende Firma auf dem Programm. "Aber selbstverständlich inner-halb von Offenbach", versichern die geschäftsführer. "Denn wir lieben unsere Stadt."

Rundum eine Offenbacher Erfolgsgeschichte also, die Mut macht: Eine gelungene Firmenübernahme, Schaf-fung von Arbeitsplätzen, Zukunftsperspektiven und ein überzeugendes Beispiel für das Funktionieren ei-ner multikulturellen gesellschaft.

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n … Ganz Offenbach? nein! Eine von unbeugsamen Feintäschnern bevölkerte Fabrik in der Ludwigstraße hört nicht auf, dem Handwerk zu frönen und Widerstand zu leisten. Seit 1913 befindet sich die Produktionsstätte der Lederwarenfabrik F. Hammann in der Lud-wigstraße 27. nur ein kleines Schild deutet auf die älteste Lederwarenfabrik deutschlands in einem Hinterhof hin. Schon beim Betreten des Empfangsbüros wird klar, hier sind die Uhren stehengeblie-ben. Man fühlt sich vom Interieur um Jahrzehnte zurückkatapultiert, im angegliederten Showroom jedoch erwartet den Besucher Zeitloses. Manikürsets, Kosmetiktaschen und Zubehör für den Herrn; Taschen, die Überlebenswichtigem, wie Werkzeugen, iPads oder auch dem Flachmann, Platz bieten. Ich habe einen Termin mit Hans-Christian Hammann, der das 1864 von seinem Ur-Ur-großvater gegründete Unternehmen in der fünften gerneration seit 1994 führt. der in der nähe von Aschaffenburg lebende, aber dem Produktionstandort Offenbach die Treue haltende Hammann, empfängt mich standesgemäß im Arbeitskittel und steht mir Rede und Antwort.

von Kai Schmidt

wirmachenkeinemode f.hammannseit 1864

Wir befinden uns im Jahre 2015 n. Chr. ganz Offenbach ist durch die Verlegung der Lederproduktion in vornehmlich asiatische Billiglohnländer wie China, Indien und Bangladesh aus der einstig gewinnbringenden Lederwarenproduktion gekegelt worden...

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Herr Hammann, was heisst es heute, eine lederwa-renfabrik in Deutschland zu betreiben?H.-C. Hammann: na ja, wir machen hier keine Mode! Unsere Spezialität ist, Leder mit Metall zu kombinieren und der Fokus unserer Produktlinien mit Schwerpunkt auf Funktionsartikel für die Reise ist tatsächlich eher auf die männliche Kundschaft gelegt. Unsere Produkte findet man zunehmend in Luxuskaufhäusern wie dem KadeWe in Berlin oder ausgesuchten Luxusgeschäften in new York oder dubai. dabei sind die Kunden eher etablierte geschäftsleute, die auf ihren Reisen etwas besonderes Schönes, ein Stück Heimat mit dabeiha-ben wollen. neureiche sind im gegensatz dazu eher auf die Erzeugnisse der großen Markenartikler fixiert.

Wir müssen sparsam und effizient wirtschaften um im internationalen nischenmarkt, in dem wir uns bewe-gen, überleben zu können. dabei sind unsere über Jahrzehnte aufgebauten, internationalen geschäfts-beziehungen vor allem in nordamerika und in den alteingessenen EU-Staaten immens wichtig. Wir brau-chen das Ausland, um aus dem klassischern Wettbe-werb rauszukommen.

ist es für Sie ein Nachteil, dass der Standort Offen-bach einen solchen Niedergang erfahren hat?Für uns ist es insofern von Bedeutung, als dass die Zubehörindustrie in nächster nähe fehlt. das heisst, dass wir aus größeren distanzen größere Mengen ab-zunehmen haben, was weniger Flexibilität und mehr Risiko bedeutet. der niedergang der Lederwarenin-dustrie in der ganzen Region hatte auch zur Folge, dass die Lederwarenmesse hierunter zu leider hatte und so entschlossen wir uns 2002 unseren alljähr-lichen Messeauftritt auf der Ambiente in Frankfurt zu absolvieren. Heute steht die Lederwarenmesse aber wieder besser da.

Wie haben sich heute die Produktionsbedingungen bei ihnen verändert?Eigentlich gar nicht. die letzte entscheidende Moder-nisierung hat sich durch moderne nähmaschinen in den fünfziger und sechziger Jahren ergeben. Seitdem fertigen wir wie annodazumal. das bedeutet bis heute noch sehr viel Handarbeit, meine 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stanzen per Hand und nähen noch per Hand.

Fotos: Volker Muth

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Woher beziehen Sie das leder? Wir beziehen unser Leder ausschliesslich aus ausge-suchten Betrieben in norwegen und Italien. gerade Italien ist traditionell stark in der Lederverarbeitung.

in welchen Stückzahlen fertigen Sie ihre Produkte?Wir produzieren in der Regel 100er Serien, bei Taschen, die wir ja auch machen, bewegen sich die Stückzahlen zwischen zehn bis fünfzig. darüber hinaus fertigen wir auch nach wie vor für einige wenige Markenartikler wie zum Beispiel Armani. dieser Bereich macht heute ungefähr 40 % unserer Produktionskapazität aus. das war natürlich früher mehr und in diesen Zeiten hatten wir auch einen größeren Mitarbeiterstamm.

Wie sehen Sie die Zukunftsperspektiven für sich und die ihre branche? Wir haben unsere nische gefunden und hoffen so wei-ter überleben zu können. der Wandel liegt eindeutig im Handel. Sowohl in den Kaufhäusern als auch im kleineren Einzelhandel dominieren zunehmend die großen Marken. die kleinen Boutiquen mit ausge-suchtem feinem Programm existieren kaum noch, das macht es für uns nicht leichter. Und im Internethandel sehen wir auch kein Allheilmittel, zumindest nicht für unsere Branche. Unsere Produkte muss man anfassen können.

Aber dem Produktionsstandort Offenbach halten Sie die treue?Privat habe ich mit Offenbach gar nicht viel zu tun, da meine Familie schon lange nicht mehr hier lebt. Aber die Umgebung mit Angrenzung an das Offenbacher Westend ist doch recht angenehm. Wir finden hier eine gute Infrastruktur vor, alle Paketdienstleister sind in der nähe und auch die nähe zum Flughafen ist von Vorteil für uns. So können uns Kunden aus der ganzen Welt ohne Probleme einen Besuch abstatten. Leider hat Offenbach keinen gehobenen Fachhändler mehr, was dazu führt, dass unsere Produkte in der Stadt nicht mehr erhältlich sind.

Dürfen wir uns auf die 6. Generation Hammann freu-en, die das Ruder in die Hand nehmen wird?Meine beiden Jungs sind drei und sechs Jahre alt, da wäre eine Prognose doch ein wenig verfrüht.

die anschliessende Führung durch die heiligen Hal-len bestätigten den ersten Eindruck beim Betreten des gebäudes. Keine Hektik, viel Handarbeit unter Zuhilfenahme von Maschinen, die einige Jahrzehnte auf dem Buckel zu haben scheinen. Hier ist die Zeit stehengeblieben und das ist auch gut so.F. Hammann www.fhammann.com

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von Angelika Amborn-Morgenstern

n der neubau ist fertig! Seine Idee, seine Baupläne, seine Energie! Zufrieden lehnt sich Hugo Eberhardt in seinem Stuhl zurück. gleich ist es so weit, gleich werden sie kommen, die Honoratioren der Stadt und der großherzog aus darmstadt. Vier Jahre lang hat er die Bauaufsicht geführt und auf den großen Tag der Einweihung hingearbeitet, die heute am 24. Januar 1913 stattfinden wird. Er blättert in seinen Akten. Ein Schriftstück fällt ihm in die Hände, sein pädagogi-sches Konzept: Was ich will, ist ein zurückdämmern der Künstlerseele im Kunsthandwerker. nüchterne, überlegen und gediegene Praktiker großzuziehen, soll unser Ziel sein und nicht Zeichenkünstler, die dem Handwerk verloren gehen im Glauben, zu Vornehme-rem Höherem geboren zu sein. Er nickt nachdenklich und schaut aus dem Fenster. Von seinem direktorenzimmer im Erker der Schule blickt er auf das Schloss. dort, denkt er, dort in zwei Räumen fing vor mehr als 100 Jahren alles an. die alte Handwerkerschule damals war nur eine Abend- und Sonntagsschule. Eberhardt blättert in den Ak-ten. Ah, Raumnot war schon damals ein Problem, nicht erst wie vor sechs Jahren, als er die Stelle als Schulleiter an den Technischen Lehranstalten am Mathildenplatz übernommen hatte.

485 Schülerinnen und Schüler verteilt auf die Kunstge-werbeschule, Baugewerbeschule, Maschinenbauschu-le und Handwerkerschule, das überstieg bei weitem die Kapazität des gebäudes. Er erinnert sich noch gut daran, wie die technischen Klassen im rechten Flü-gel und die kunstgewerblichen links aus allen näh-

ten platzen und man auf den Schulhof ausweichen musste. Er denkt zurück an die beiden Baracken mit Unterrichtsräumen und an die provisorische Schrei-ner- und Schmiedewerkstatt auf dem Hof und an die vielen Absagen, die er aus Platzmangel den Bewer-berinnen für die Mädchenklasse erteilen musste. das hat nun ein Ende. Ab heute beginnt eine neue Ära. das progressive pädagogische Konzept, Schule, gewerbe und Industrie zu verbinden, wird vertieft und das Potential, das darin steckt vollständig genutzt werden. der gute Ruf der Technischen Lehranstalten, der bereits über deutschland hinaus reicht, wird sich deutlich steigern. damit rechnet Eberhardt fest.

Er hat einen hohen Anspruch, denn er hat mit seinen 39 Jahren bereits ein bewegtes Berufsleben hinter sich, von der gestaltung der Inneneinrichtung von

graveure, maler, kesselschmiede – vondenanfängen derhfg

Relief Schlosser, Relief Bildhauer imTorbogen der HfGin der Schloßstraße, OF. Fotos: © Dr. Harald Morgenstern

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Schiffen über eine Ausgrabungsleitung und erfolgrei-che Bauprojekte bis hin zum Regierungsbaumeister und Stadtbauinspektor der Stadt Frankfurt. Eberhardt blättert weiter in seinen Akten und stößt auf zwei entscheidende Schreiben von der Stadt, auf die Auf-forderung, im Auftrag der Stadtverordnetenversamm-lung Entwürfe für einen neubau zu entwickeln und ei-nen Kostenvoranschlag zu erstellen und auf die lang ersehnte Baugenehmigung. Er denkt zurück an die grundsteinlegung und als sein Bildhauer-Kollegen Karl Huber sich mit seiner Klasse sich Monat für Mo-nat durch den Sandstein kämpfte. Mit ihrer Arbeit ist er mehr als zufrieden, besonders mit dem gag über dem Erker vor seinem Büro an der Westfassade, dem Eberkopf. Eberhardt geht zum Fenster und öffnet es. Wenn das einmal keine Anspielung auf seinen na-men ist! das Huber-Team hat Humor bewiesen. Vor allem aber hat es geschafft, die Schule anschaulich nach außen hin zu präsentieren.

Eberhardt schaut sich um. Er ist umgeben von Reliefs, in denen das Hubert-Team technische und kunstge-werbliche Berufe zeigt, die hier erlernt werden kön-nen. Kleine Putten stellen die spezifischen Werkzeu-ge, gegenstände oder Zunftzeichen zur Schau, die die jeweiligen Berufe symbolisieren. dreieck und Zirkel stehen für die Architekturklasse, Hammer und Schutzmaske für die metallverarbeitenden Klassen, die Zange für die Zimmerleute, das Zahnrad für die Maschinenbauabteilung, die Kelle für die Weißbin-derklasse, der Pinsel für die Malklasse, die Vase für die Keramikwerkstatt und Winkel und Stift für die

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Bauzeichenabteilung. dann blickt Eberhardt nach unten. Vis a vis unter dem Torbogen rund um den nebeneingang geht es weiter. diesmal sind es kei-ne Putten sondern sechs stämmige leicht untersetz-te Männer, die zeigen, wie es in den Werkstätten zugeht. Jeder Beruf hat seine Attribute: Pinsel und Staffelei verweisen auf die Malerei, Antriebsrad und Schraubstock auf die Schlosserei, der Brennofen auf die Metallgießerei, die druckpresse auf den Buch-druck, Hammer und Figur auf die Bildhauerei und die Holzspäne auf die Schreinerei. Eberhardt schließt das Fenster. gleich werden sie kommen, die gäste.

1970, 57 Jahre nach dem Umzug in die Schloßstr., erhielt die ehemalige Handwerkerschule den Status einer Kunsthochschule und baute die wissenschaft-lichen disziplinen aus, ohne dadurch die traditionelle

Technische Lehranstalten, Gesamtansicht (Postkarte ca. 1915).Foto: © Stadtarchiv

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Chronik der Hochschule für Gestaltung – HfG

1833-1846HandwerkerschuleGeorgFink,Abend-und Sonntagsschule/Studierende1841:34,1844:58

1846-1867HandwerkerschuledesGewerbevereins Standortseit1847inzweiRäumendes Schlosses,inden60erJahrenzweiRäumeim altenSchulhaus,Schulgasse/Französisches Gässchen/Studierende1863:70

1867-1877 Kunst-IndustrieschulederStadtOffenbach

1870 RäumeinderObermainstraßeStudierende1875:232

1877-1885 VereinigteKunst-IndustrieundHandwerker- schule,RäumeimHausHagedorn,Biergrund

1885 AuszugausdemSchloss/Studierende1878:286

1885-1889Kunstgewerbeschule,UmzuginNeubauam Mathildenplatz/Studierende1887:372

1889-1902 StädtischeKunstgewerbe-undGewerbliche Fachschule/Studierende1900:649

1902-1939TechnischeLehranstalten Studierende1909/10:636

1913 UmzugindenNeubauSchlossstraße31

1939-1943MeisterschuledesDeutschenHandwerks

1943-1949MeisterschulefürdasgestaltendeHandwerk

1949-1970Werkkunstschule

seit1970 HochschulefürGestaltung

2015 BewilligungderGelderfürdenNeubauamHafen, geplanterUmzug2021 Studierende2015/16:703

Berufsbezogenheit des Studiums aufzugeben. die Offenbach Post schrieb 1989: "Die nummer eins unter den bundesdeutschen Kreativschu-len: Die Offenbacher Hochschule für Gestaltung … führt die Rangliste der Kreativschulen im Ma-gazin Focus an." Mit Sicherheit hätte auch der ehemalige direk-tor Hugo Eberhardt unterschrieben, was Prof. Martina Heßler und Prof. Adam Jankowski im Katalog zum 175 jährigen Bestehen der Schule über die Zukunftsperspektiven der Hfg formu-lierten: "Eine Hochschule im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis, zwischen Kunst und Industrie, wird ihr Profil als Institution, die weder Elfenbeinturmmodell einer reinen Aka-demie, noch dem Modell eines Praxisbezugs mit dem Ziel direkter oder unmittelbarer Ver-wertung anhängen, auch in Zukunft bewahren, ausbauen und stärken." Von den 34 Einschreibungen in den Anfangsjah-ren hat sich die Zahl der Studierenden im Win-tersemester 2015/16 auf 703 junge Menschen aus 35 Ländern gesteigert. Und zum dritten Mal in der Hfg-Historie wurden endlich gelder für einen neubau bewilligt. denn wieder einmal platzt die Schule aus allen nähten und muss seit Jahren auf externe Räume ausweichen. der neubau ist geplant im Hafen, ein Hafen, in den die Hfg einlaufen kann, einer neuen Ära entge-gen. Und wieder einmal ist ein neuanfang in Sicht, neue Perspektiven eröffnen sich, so wie damals im Januar vor 103 Jahren.

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dasverborgenemuseum– zeitzeugeimhinterhof

von Rebekka Kremershof, Museumsmitarbeiterin, Haus der StadtgeschichteFotos von Kirsten Bucher

n die Lederprägeanstalt Rosenberger wurde im Jahre 1892 von dem Bayer Joseph Rosenberger gegründet, der sich Offenbach als Firmenstandort, so gilt es an-zunehmen, gezielt ausgesucht hatte. Um 1900 zog die Firma von der Schillerstraße in die Ludwigstraße 89 um. Sie war das klassische Beispiel eines lederver-arbeitenden Familienbetriebes in Offenbach: unten wurde gearbeitet, oben wurde gewohnt.

das Leder wurde im Auftrag anderer Unternehmen ge-prägt, die das Leder in gewünschter Qualität bei Ro-senbergers anlieferten. die Prägeplatten wurden von einem Mitarbeiter der Firma Klingspor gezeichnet, bei

der Firma Rau in Mühlheim graviert und in Frankfurt bei der Firma Schäfer galvanisiert. die Objektpalette und die Verarbeitungstechniken änderten sich zwar im Laufe der Jahrzehnte, doch wurden ungeachtet des Wandels in einer solchen Werkstatt zumeist Schreib- und dokumentenmappen, Portemonnaies und Handtaschen geprägt. gleichzeitig entwickelte sich eine Spritztechnik, die mithilfe von Schablonen einen gleichmäßigen Farbauftrag auf dem Leder ge-währleistete. In seiner glanzzeit vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte der Betrieb 27 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter. Im Jahr 1940 übernahm Joseph Rosenbergers Sohn Wilhelm Joseph den Familienbe-

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trieb, der vier Jahre später durch einen Bombenangriff total zerstört wurde. Es kostete viel Mühe die Maschinen aus den Trümmern zu bergen und wieder funktionstüchtig zu machen.

der veränderte Zeitgeschmack in der nachkriegszeit bestimmte bei gleich-bleibendem grundmuster vorwiegend Veränderungen in der Farbgebung. die letzten Jahre des Betriebs gestalteten sich, durch geändertes Konsumver-halten und andere Produktionsbedingungen, schwierig. Wahrscheinlich wäre eine Schließung bereits lange vor der Pensionierung von Klaus Rosenberger im Jahr 1988 erfolgt, hätte das gebäude nicht im Eigentum der Familie gestan-den. dieser Umstand ist nun aber auch der grund, weshalb das gebäude über-haupt in der jetzigen Form erhalten geblieben ist – als einziges authentisches Beispiel des früheren Ledergewerbes in ganz Offenbach.

die geschichte der Firma Rosenberger kann exemplarisch für Offenbacher Be-triebe dieses Industriezweigs stehen. Was sie jedoch einzigartig macht, ist, dass Heinz Rosenberger im Wesentlichen alles so belassen hat, wie es nach dem Schließen der Firma eben war. Zwar wurden zwei Prägemaschinen nach Frankreich verkauft und das deutsche Ledermuseum konnte die Musterbücher mit den zugehörigen Prägeplatten sowie Lettern in seine Sammlung integrie-ren, aber das beeinträchtigte das gesamtbild, das sich einem beim Betreten der Räume auftut, in keiner Weise. Es erwarten den Besucher keine kahlen, verlassenen Arbeitsräume, die eher Wehmut hervorrufen als Interesse.

ganz im gegenteil! Man betritt eine Werkstatt, bei der man das gefühl hat, die Angestellten hätten Feierabend gemacht und kämen gleich wieder. Man bestaunt eindrucksvolle Prägemaschinen, filigrane goldfolien, eingespannt in die entsprechende Maschine, Werkzeug, das ordentlich verräumt an der Wand hängt, einen Abrisskalender, der den 10. Juni 1988 anzeigt, ein halbvol-les nagellackfläschen beim Waschbecken. diese Liste könnte ins Unendliche fortgeführt werden. die gesamtheit der dinge, deren Arrangement, welches

Heinz Rosenberger

Fotos © Kirsten Bucher

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über Jahrzehnte liebevoll von Heinz Rosenberger ge-pflegt und erhalten wurden, ist es, das einen Schritt in die Vergangenheit ermöglicht. Man kann sich wahrhaft vorstellen, wie hier früher gearbeitet wur-de, und dann mittags die Mutter Rosenberger ihren Mann und Söhne mit einer glocke zum Essen ins Obergeschoss rief. Wie könnte man Vergangenheit beziehungsweise un-sere geschichte besser darstellen? Wie lange gibt es dieses Relikt der Lederwarenindustrie in Offenbach

noch? Wir wissen es nicht. Es bedarf öffentlichen Interesses um diesen geheimen Schatz mitten im Herzen Offenbachs zu erhalten. das Haus der Stadt-geschichte hat mit der Ausstellung „das verborgene Museum – dokumentation eines Offenbacher Schat-zes“ im vergangenen Oktober einen ersten Schritt gesetzt.

1988 beendete die Lederprägeanstalt Rosenberger die Produktion. Die Werkstätten und Wohnräume im Hinterhof der Ludwigstraße 89 sind seitdem unverändert. Ein authentisches Relikt der Lederwarenindustrie in Offenbach und erhalteswerter Zeitzeuge.

Fotos © Kirsten Bucher

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n Jahrgang 1931 ist der freundliche Herr, der von seiner Zeitung aufblickt, die auf dem Verkaufstresen liegt. Er liest im Stehen, denn Sitzen und Rosten ist nicht so seine Sache. das Handwerk hat er beim großvater in Flörsheim gelernt, der ein „Hausschuh-macher“ war. Man brachte seine alten Treter zu ihm nach Hause und holte sie dann repariert wieder ab. Bei besseren Herrschaften wurden sie auch schon mal abgeholt und gebracht. nach dem Krieg wurde er erst mal Hochdruckschweißer und kam (auf „Schus-ters Rappen“) viel herum. Bei den Farbwerken und auf Montage. noch heute kann er von Schweißnähten schwärmen, die wie gemalt aussahen, an engen Stel-len mit Spiegel geschweißt, „wie beim Zahnarzt.“

Wilhelm Marschall hat viele geschichten auf Lager, ein Sammelsurium ähnlich seiner Werkstatt. Früher ist er mit seiner Frau (die hat immer gesagt: „das ist doch kein Sport, was du da machst, Wilhelm“) zu golfturnieren nach San Remo gefahren. dort war das Hotel mit Blick auf den Pool, und am Ende des Tur-niers mussten die „großgolfer“ bei den Minigolfern putten und umgekehrt, ein lustiger Abschluss; heute spielt er noch immer Minigolf, nur noch selten auf dem Rasen. gerne schaut er Tennis, und kennt sie alle die „Jungen großen“. die Athletik begeistert ihn. Wie früher, als er noch Jugendwart beim Hessischen Judoverband war. da ist man ins Jugendzeltlager an die Ostsee gefahren, übernachtet wurde in großen Zwölfmannzelten, die mit Matten ausgelegt waren.

schusterbleibbeideinen leisten…

36jahreschuh- machereimarschall imnordend

Fotos/Text Thomas Lemnitzer

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Schaukämpfe hat man veranstaltet und den Erlös der Eintrittsgelder der tschechischen Mannschaft gespendet. „Da konnten die dann Einkaufen fah-ren nach Kiel“. Viel Spass hatte man gemeinsam, auch oder weil es etwas einfach zuging.

35, fast 36 Jahre steht er nun schon hier im nor-dend hinterm Tresen, repariert Schuhe, Taschen, auch mal eine Uhr oder die Fernbedienung vom Fernseher der nachbarin. Was sich 1980 als gele-genheit ergab, den Laden, der ganz früher vermut-lich mal eine Metzgerei war, „Wegen den Kacheln, schau!“, vom Schumacher Weis zu übernehmen, wurde sein längster Lebensabschnitt. damals war das diakonissenhaus in Frankfurt ein großer Kun-de. „Die haben ihre kaputten Schuhe gesammelt, dann bin ich hin, hab sie geholt und auch wieder gebracht.“

Heute kommt er nur noch dreimal die Woche von Urberach nach Offenbach gefahren. das Auto ist kaputt gegangen, ein neues will er sich nicht mehr anschaffen, es geht ja auch gut mit der Bahn. die diakonissen gibt es schon lange nicht mehr und auch das nordend hat sich verändert, zum guten wie Wilhelm Marschall sagt. „Früher gab es viel Armut und schmuddelig war es. Heute leben wie-der Familien mit Kindern hier, es geht den Leuten gut.“ Und solange er mittendrin sein kann, wird er den Weg auf sich nehmen in sein nordend zum Arbeiten aber auch, um Schwätzchen zu halten. In der Familie bleibt die Schuhmacherei auch, ein Sohn ist auch Schuster geworden – Meister für orthopädisches Schuhwerk.

Ein junger Mann mit zwei gürteln, die ihm zu lang sind, betritt den Laden. Ihm wird erklärt: „Man macht da nicht einfach zwei neue Löcher rein. Ein Gürtel wird von der Schnalle her gekürzt, das wäre aber teuer“. die beiden kommen ins Fachsimpeln über gürtel. Ich verabschiede mich. „Moment, der nächst Heimkampf vom Offenbacher Judover-ein Samurai, wann?" Wir verabreden uns locker. Ich trete in die nachmittagssonne, schöne zwei Stunden, und schau auf meine Schuhe, ob es nicht bald einen grund gibt wiederzukommen.

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n Metzgermeister Björn Pittelkow und Peter Steiger-wald wollten endlich mal wieder eine gescheite und reine Wurst essen, frisch und schmackhaft. Sie fingen an mit Rezepten zu experimentieren. da beide aus der Branche und aus Offenbach kommen, nahmen sie dazu alte Rezepte von Handwerksbetrieben, die längst geschlossen sind. Im Freundes- und Bekann-tenkreis lösten sie damit Begeisterung aus. „Das Bes-te was wir seit langem gegessen haben.“

diesen genuss, Wurst, wie viele sie aus Kindertagen noch kennen, wo man an bestimmten Tagen zum Metzger ging, um die noch fast warme, frische Wurst zu kaufen, wollen sie nun regional genießern guter Lebensmittel zugänglich machen.

In Ihrem Firmennamen steckt ein Augenzwinkern, denn so Pittelkow: „Unsere Wurst ist bodenständig, bürgerlich und traditionell. Sie soll jedem schmecken und dennoch ein besonderes Geschmackserlebnis sein, das wir durch Frische, traditionelle Rezepte und Liebe bei der Herstellung erreichen.“ dafür verarbeiten sie Fleisch von Landwirtschaftsbetrieben, die sie per-sönlich kennen und besuchen.die Offebacher Worscht designer bereiten die Wurst Freitags zu und verkaufen sie Samstags kesselfrisch in ihrem Hofverkauf Bieberer Straße 100. Bis Febru-ar 2015 war hier die legendäre Metzgerei grünewald. Schon jetzt ist klar, dass sich hier wieder ein Treff-punkt für Wurstliebhaber und solche die es werden wollen, entwickelt.

die worscht net wurst… dieoffebacher worschtdesigner

„Wenn's um die Wurst geht, verstehen wir keinen Spaß. Wir wollen die beste Wurst der Welt machen.“ die Offebacher Worscht designer produzieren mit Herz und Hand kesselfrische Wurst nach traditionellen Rezepten.

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Björn und Peter haben ein Herz für Wurstliebhaber. Für alle. deshalb beliefern sie tagesfrisch die Offen-bacher Tafel. Wem die Worscht net wurst ist, kann ab 12. dezember in der Bieberer Str. 100 die beste Wurst sei-nes Lebens kaufen oder gleich dort in liebevollem Ambiente essen.

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Die Offebacher Worscht Designer 12. Dez., Hofverkauf: Bieber Str. 100 weitere Termine auf Anfrage

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stein bestimmt das designWolfgang Uhl kreiert im ehe-maligen Marstall des Rumpenheimer Schlosses Unikat-Schmuckstücke. Es sind keine geschliffenen Preziosen, die er dafür auswählt. Rohe Kristalle, Mi-neralien und gewöhnliche Steine vom Wegesrand dürfen es sei. Zu seinen Besonderheiten zählt die Y-Kette, die meist aus zwei verschiedenen Strängen gefertigt ist. Am Dekolletee kommen beide in der Mitte zusammen, doch ein Strang ist länger, ragt nach unten und formt so ein Y. Ein ähnlich reduziertes Prinzip verwendet er bei Ringen. Stei-ne und Zuchtperlen sind versetzt, ohne Fassung. Beim Tragen „schweben“ sie zwischen den Fingern. 12. + 19.12. atelier SaMSTag 15.00 - 18.00 Uhr

Schmuckatelier Wolfgang UhlRumpenheimer Schlossgasse 463075 Offenbach-RumpenheimTel. 069 816178Mi, Do und Fr 15.00 - 19.00 Uhr www.schmuckatelier-uhl.de

handwerk mit geschichte/nIm Laden artefakt gibt es eigentlich nichts selbst Gemachtes, es sind die selbst gemachten Anekdoten, die hier den Produkten die Anonymität neh-men. Dies gilt für die Fahrräder, wie für die Taschen, die beiden Inhaber kennen fast immer die Macher - und oft gibt es eine gemeinsame Geschichte dahinter.Die Verbindung zwischen artefakt und dem Lederwarenhersteller harold‘S ist mehr als der gute Geschmack – vie-le Jahre begleitete das gleichnamige Planungsbüro die Lederexperten aus Obertshausen auf der Offenbacher Le-derwarenmesse.Harold's blickt auf eine über 80 jährige Tradition in der Herstellung qualitativ erstklassiger, langlebiger Taschen zu-rück. Das Design und die Entwicklung der Produkte sowie die Herstellung eini-ger ausgesuchter Linien erfolgt in der ei-genen Manufaktur in Obertshausen. Die handwerklich fundierten Erfahrungen mit naturbelassenen Ledern werden vertrauensvoll in die Hände der langjäh-rigen Partner in Indien und Kolumbien gelegt. Regelmäßiger Austausch vor Ort und die Analyse der lokalen handwerk-lichen Besonderheiten garantieren die bestmögliche Umsetzung der Desig-nideen. In gegenseitigem Respekt und Vertrauen wird gemeinsam an der Vi-sion gearbeitet: Taschen - nachhaltig zu konzipieren, zeitlos zu entwerfen und in bestem Handwerk anzufertigen. Das ist mehr als guter Geschmack.

außergewöhnliche kollektionenlika SchModSien. Im Frankfurter Raum (und auch drumherum) bekannt durch Ihre außergewöhnlichen Klein-kollektionen von besonderer Mode. Es gibt einiges was man nachbestellen kann und anderes was wirklich nur zweidreimal hergestellt wird, da die Stoffmenge nicht mehr zulässt. Sucht Frau "Ihr Kleid" ist sie auch hier rich-tig. Unter tausenden von Stoffen darf man wählen.Der Laden ist gefüllt mit Besonderem. Unsere Fund- und Schmuckstücke gibt es nur einmal… Alles Unikate oder heu-te Einzelstücke aufgrund ihres Alters. Die Strickteile können wir nacharbei-ten lassen oder arbeiten sie selbst nach, solange das Garn nicht zu Ende geht. Wintermode muss nicht trist sein... so vermischen wir Blaues mit Schlamm und Rosa mit Caramell und schon be-kommt alles einen Hauch von bunt.Unsere Seite zum stöbern: www.likaschmodsien.de

05. + 06.12. Winterzauber-Wochenende mit Showroom in rumpenheimlika Schmodsien und Jutta Hingst & Wolfgang Uhl Rumpenheimer Schlossgasse 2 + 4Sa. 13.00 - 19.00 / So. 13.00 - 18.00 Uhr

Ladengeschäft: LIKA SCHMODSIENOeder Weg 59 / Ecke Finkenhofstr. 260318 FrankfurtMo. - Fr. 10.00 - 18.00, Sa. 10.00- 14.00 UhrAdventssamstage bis 16.00 geöffnet

artefakt – Taschen & Fahrräder Starkenburgring 4, Tel. 850 9380-0Di. – Fr. 10.00 – 18.00, Sa. 10.00 – 14.00 adventssamstage 10.00 - 17.00 Uhrwww.artefakt.de

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framesWenn "handgemachte" Produkte The-ma sind, darf diese Offenbacher Werk-statt nicht fehlen!agreSTi + kröMer produzieren in der Senefelder Str. 37 Fahrradrahmen in Handarbeit.Hochwertige Stahlrohrsätze werden auf Maß gefügt, verlötet oder geschweißt. Abmessungen und Proportionen be-stimmen die beiden Rahmenbauer aus ihrer langjährigen Erfahrung in diesem traditionsreichen Handwerk. Es entste-hen Fahrräder in kleinsten Serien und vor allem als individuelle Einzelstücke.Die Werkstatt im Hinterhof ist eine wertvolle Bereicherung der Fahrradkul-tur in Offenbach. Es ist spannend einen Blick auf diesen Ort zu werfen, hinter die Kulissen zu schauen. Mut & Liebe wird "dranbleiben" und demnächst die ganze Geschichte erzählen.

Agresti frameworks Senefelder Str. 37, Tel. 06181 2998850www.agresti.de

liebe zum detail: strandperle.„Handwerk, das ist für mich das Mittel zum Ziel. Wir setzen Ideen mit Hilfe unsere handwerklichen Fähigkeiten um. Aus Bildern in unserem Kopf werden Schmuckstücke zum Anfassen und Tragen.“ Anke Gehr, Goldschmiedin… ein Beispiel hierfür sind die, in der strandperle. hergestellten, Trauringe:Trauringe, die so persönlich sind, wie ihre Beziehung mit ihrem Partner. Ringe, die mit dem Paar durch Dick und Dünn gehen, sollen dem Alltag stand halten und in Form, Breite und Stärke der Hand angepasst sein. Das Material Platin, Gold, Weißgold, Palladium, Silber soll gefühlt werden. Eine persönliche Bera-tung, die auf ihre Wünsche eingeht und aus der Idee ihre neuen Lieblingsstücke handwerklich fundiert umsetzt. Unsere Handwerksarbeit ist ein Prozess, den sie mit verfolgen können. Wir freuen uns auf Sie!… neben unseren Trauringen fertigen wir unsere eigene feine Schmucklinie. Ringe, Ketten, Ohrringe, Armschmuck und setzen auch gerne die Ideen unse-rer Kunden um.

strandperle. Goldschmiedewerkstatt Taunusstr. 13 / Ecke Bernardstr., 63067 Offenbach, Tel. 0173-3068728, www.strandperle-of.deMo, Di, Do, Fr 10.00 – 14.00 Uhr, Sa 11- 15.00 Uhrund nach Vereinbarung

Adventssamstage: 05.12., 12.12, 19.12 11.00 - 17.00 Uhr geöffnet

artefakt – Taschen & Fahrräder Starkenburgring 4, Tel. 850 9380-0Di. – Fr. 10.00 – 18.00, Sa. 10.00 – 14.00 adventssamstage 10.00 - 17.00 Uhrwww.artefakt.de

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handarbeit als leidenschaft Die Leidenschaft für Handwerk und Selbstgemachtes, neudeutsch “DIY”, ist in der eTagerie offensichtlich, ganz nach dem Motto "selber machen oder selber kaufen". Dies zeigt sich in der großen Auswahl an Produkten, die sich in sog. Designfächern, auf alten Büf-fets oder in den Schaufensterflächen präsentieren. Hier wird die Geschichte hinter dem Produkt gewürdigt und zu jeder der derzeit 35 Ausstellerinnen können die drei Ladenbetreiberinnen auf Wunsch eine Geschichte erzählen.Auf die Qualität und das Design der zahl-reichen Postkarten, des Schmucks, der Kleidung für Groß und Klein, Taschen u.a. aus "Wohn- und Schlafzimmera-teliers" achtet Innenarchitektin Heike Hamann: "Wir sehen uns mit unserem Konzept ganz klar als Alternative zu Massenkonsum und der damit oft ver-bundenen Produktionsbedingungen.”Kreative Workshops und verschiedene Nähkurse sind ebenfalls im Angebot. Außerdem wurde mit dem Wollladen “Maschenwahn” eine Anbieterin für das passende Material zum Selberma-chen quasi mit ins Boot geholt. Darüber hinaus gibt es Sonderthemen, wie das beliebte "Geschenke nähen" vor Weih-nachten.Genuss und handwerkliches Können gehören in der Etagerie zusammen. “Kunden sollen sich bei uns wohl fühlen, schöne Dinge sehen und nette Gesprä-che führen”, davon ist Linda Hoekstra, die gelernte Hotelkauffrau überzeugt. Für die kleinen Mittagssnacks werden deshalb die verschiedenen Kräutersalze einer Ausstellerin genutzt und haus-

gemachter Kuchen und Kekse werden mitunter auf selbst gebauten Etagèren dargereicht. Verkostungen, Seminare externer Anbieter, wie z.B. "Coaching mit Genuss"-Workshops und die für Anfang 2016 geplanten "Kochkurse für StudentInnen” runden dieses Angebot ab. "Und wenn es besonders gemüt-lich wird am großen, zentralen Tisch" fasst Linda Hoekstra die oft herrschen-de Stimmung zusammen, "packen wir das Strickzeug raus und tauschen uns über verschiedene Handarbeitstechni-ken aus." Besondere Termine:02.12.: Nähen-was-gefällt (3 x mittwochs, 18.00 - 20.00 Uhr)

5.12.: Ernte 2015. Olivenölverkostung mit “überLebensmittel” (11.00 - 18.00 Uhr)

12.12.: Chutneys aus der Etagerie Küche (11.00 - 18.00 Uhr)

Die Nähkurse starten dann wieder ab dem 6. Januar 2016.

adventssamstage von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

etagerieTaunusstraße 1, 63067 Offenbach069/ 269 401 41, [email protected] www.etagerie.eu

selbstgemachte unikateDen Rohstoff für das kreative Handar-beiten mit Wolle und anderen Natur-garnen liefert Ulrike Janssen mit Ma-SchenWahn. Seit einem Jahr gibt es ihr Geschäft im Offenbacher Nordend mit einem Angebot an ausgewählten Qualitätsgarnen von renommierten Marken wie Rowan oder Zitron und kleineren, regionalen Spinnereien. Hilfe beim Entwerfen und Stricken des eigenen, individuellen „Handwerks“ gibt es jederzeit und ohne Voranmel-dung dazu. Als Shop-in-shop in der Eta-gerie kann Maschenwahn die großzügi-gen und inspirierenden Räumlichkeiten für gemütliche Strickabende und ein breites Kursangebot rund ums Stricken und Häkeln nutzen. So gibt es am 10. Dezember noch den Workshop „Last-Minute-Weihnachtsge-schenke“ mit Ideen für selbstgemachte Unikate, die an ein oder zwei Abenden fertig werden. Und StrickerInnen freuen sich natürlich über ausgefallene Garne wie reine, handgefärbte Maulbeerseide und edles Mohair oder Strickpakete mit originellen Designs.

last-Minute-Weihnachtsgeschenke10.12. Workshop

Maschenwahn Taunusstraße 1, 63067 OffenbachInfos zu Garnen, Öffnungszeiten und Kursangeboten unter: www.maschenwahn.eu

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design, styling, maßanfertigungSeit 2003 bietet die Designerin und Sty-listin aSTrid Merger in Ihrem Mode-atelier in der Domstr. 87 - 89, Beratung, Entwurf und Realisierung von einzigar-tiger Kleidung. Mode „Made in Offen-bach“ muss sich nicht verstecken. Astrid Merger kleidet seit über 12 Jahren Kun-dinnen und Kunden jeden Alters ein. Vom klassischen Kostüm über das edle Abend- oder Brautkleid oder Outfits für die Bühne, in ihrem Atelier entste-hen Modelle in liebevoller Handarbeit. Individuell, Stilsicher und Passgenau. „Re-Design“ hat im Atelier neben der Neuanfertigung auch Tradition.Nach dem Motto „Look Good - Be Good“, wählt die Designerin die Pret-à-Porter Mode für Ihre Boutique in der Herrnstr. 57a, aus. Lieblingsstücke, die überwiegend in Deutschland und an-deren europäischen Ländern gefertigt

werden. Tragbare Mode in den Grö-ßen 34 bis 46, die es nicht an jeder

Ecke gibt und die erschwinglich und langlebig ist. In der ersten und

bislang einzigen „grünen“ Boutique in Offenbach, finden sich auch Acces-

soires wie zum Beispiel Bio-Seiden-schals, die ein Projekt für Frauen

in Indien unterstützen, Stolas aus Nepal, deren Herstellung ein ganzes Dorf versorgt, Taschen einer Offen-bacher Designerin,

edle Loops und Stulpen aus Mühlheim, handgefertig-ter Schmuck aus Langen und viele andere Unikate aus der Region und aus dem eigenen Atelier.

4 zimmer & garten

Längst kein Geheimtipp mehr – der freundliche Laden am Wilhelmsplatz ist eine der ersten Adressen für hochwer-tige und ausgesucht schöne Produkte in Offenbach. Decken und Kissen aus Schweden, italienisches Papier, Karten und Bänder stapeln sich in den vorde-ren Räumen; Gläser, Teller, Schlüsseln findet man im großen Regal in der "guten Stube". Im hinteren Bereich schließt sich ein Gartenzimmer an, mit Tontöpfen und Vogelhäuschen. Das liebevoll zusammengestellte Sorti-ment führt auch echte 'handmade' Pro-dukte. Z.B. Keramik von GRÜN&FORM aus italienischen Familienbetrieben, handgestrickte Teddies einer afrikani-schen Mütterkooperative (Kenana Knit-ters) oder bunte Girlanden und Papier von Tudi Billo® Papers.

ModiQUe aSTrid MergerHerrnstr. 57a, 63065 Offenbach, Tel. 069 81 81 66Di - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr| Sa. 11.00 - 16.00 Uhr

DESIGN & STyLINGDomstr. 87 - 89, 63067 Offenbach, Tel. 069 850 979 11

[email protected] www.astrid-merger.de

4 Zimmer & Garten Bleichstr. 43 (am Wilhelmsplatz)63065 Offenbach, Tel. 069 3535 8862 Di, Do, Fr 10.00 – 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 14.00 UhrMo & Mi [email protected]

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M U T & L I E B E T H E M AW E I H n A C H T S - g E W I n n S P I E L

Hingehen & Gewinnen!Die teilnehmenden Läden verlosen ihren hier genannten Gewinn ab dem 18. Dezember unter den Interessenten.Einfach bis zum 18. Dez. in die Läden gehen (oder wenn angegeben eine Mail senden), Mut&Liebe Gewinn nennen und mitmachen! Daneben gibt es jede Menge Ideen für tolle Geschenke! (Es entscheidet das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

gewinner/innen werden direkt per mail oder Tel. informiert.) 4 Zimmer & Garten ★ Bleichstr. 43, (am Wilhelmsplatz)Tel. 35258862Di., Do., Fr.: 10.00 – 18.00 UhrSa. 10.00 – 14.00 Uhr

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Geleitsstr. 68, Tel. 0163 5108252Bitte Mail mit Stichwort Mut&Liebe an:[email protected] • www.samanayoga.de

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Die Genussverstärker ★ Bernardstr. 63a (Goetheplatz)Di., Mi, Fr. 15.00 – 19.00 Uhr, Do. 15.00 – 20.00 Uhr Adventssamstage 13.00 - 19.00 Uhr, sowie 20.-23.12www.die-genussverstaerker.de

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Kaiserstr. 92, Tel. 809 083 99 Winteröffnungszeiten: Mo., Di., Mi., & Fr. 12.00 – 19.00 Uhr, Do. 12.00 – 20.00 Uhr, Sa. 10.00 – 14.00 Uhr • www.pedalinski.de

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4 Zimmer & Garten ★ Bleichstr. 43, (am Wilhelmsplatz)Tel. 35258862Di., Do., Fr.: 10.00 – 18.00 UhrSa. 10.00 – 14.00 Uhr

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Die GenusswoLke ★Bitte Mail mit Stichwort Mut&Liebe an:[email protected]

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Starkenburgring 4, Tel. 850 9380-0Di. bis Fr. 10.00 – 18.00 Uhr, Mo. geschlossenSa. 10.00 – 14.00 Uhr, adventssamstage 10.00 - 17.00 Uhr(+ nach Vereinbarung) www.artefakt-offenbach.de

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Taunusstr. 1 (Etagerie), OFDi. u. Mi. 11.00 – 18.00 Uhr, Do. u. Fr. 11.00 – 19.00 UhrSa. 11.00 – 15.00 Uhr, Mo. geschlossenwww.maschenwahn.eu

H 1 Gutschein à 25,- e (für Wolle oder einen Kurs)

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Taunustr. 13/Ecke Bernardstr., OFMo, Di, Do, Fr: 10.00 - 14.00 Uhr adventssamstage 11.00 - 17.00 Uhrwww.strandperle-of.de

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etaGerie ★ REGIONAL UND ORIGINAL

Taunusstr. 1/Ecke Domstraße, OF, Tel. 269 401 41Di. u. Mi. 11.00 – 18.00 Uhr, Do. u. Fr. 11.00 – 19.00 UhrSa. 11.00 – 15.00 Uhr, adventssamstage 11.00 - 18.00 Uhrwww.etagerie.eu

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n Vorne 'O' und hinten 'Ach' eine kleine Liebeser-klärung und gleichzeitig treffende Beschreibung von Offenbach – darauf muss man erstmal kommen… Einige 'gelernte' Kreative wären sicher stolz auf diese Schöpfung. nadja Christner kreiert seit 2014 unter dem Label 'O & ACH' ebenso individuelle, wie praktische Kinderkleidung, Lunchbags und fröh-liche Accessoires. nach dem Umzug in un-sere 'Kreativ-Stadt' hat die ehemalige Officemanagerin aus Frankfurt ihre Leidenschaft fürs nähen und Pro-duzieren von ausgesucht schönen, einzigartigen Produkten entdeckt.

"Meine Mutter war zwar Schneiderin, aber nähen hat mich früher nicht be-sonders interessiert", so nadja. "Mei-ne ersten Versuche waren Kleidchen für die Tochter und T-Shirts für meinen Sohn. Dann kamen Anfragen aus dem Freundeskreis und dann ging es immer so weiter."Mittlerweile, nach einigen nähkursen in der ETAgERIE und wachsender Begeisterung für ihr Hobby, hat nadja Christner sich selbstständig gemacht und produziert nun 'hessisch handmade' aus Offenbach hauptberuf-lich. Keine Massenware, sondern vornehmlich Unikate entstehen in ihrer Werkstatt nach den speziellen Wün-schen der Käuferinnen und mit viel Liebe zum detail."Die Kunden können sich die Stoffe aussuchen oder auch alte Lieblingsstücke mitbringen. Ich arbeite sie dann in die neuen Teile ein. So entstehen ganz indivi-duelle Stücke." (n. Ch.) die Stickerei von einer alten Tischdecke schmückt so das neue Kinderkleid und selbst ausrangierte Krawatten mutieren zu stilvollen Smartphonehüllen. Objekte mit Seele und Vergan-

genheit. 'Upcycling' nennt sich der aktuelle Trend der Mentalität von

Massen- und Wegwerfproduktionen eine sinnvolle Wiederverwertung von

gebrauchten Sachen entgegenzusetzen. "Ich schaue jetzt auch ganz anders auf Billig-

ware. Mir ist nun bewußt, wieviel Arbeit z. B. in einem Kleidungsstück steckt und das diese Arbeit auch einen angemessenen Preis haben muss". (n.Ch.)die handmade Produkte von 'O & Ach' haben na-türlich auch ihren Preis, über mangelnde nachfrage kann sich die Produzentin aber nicht beklagen. Auf verschiedenen Kreativmärkten in der Region ist sie regelmäßig vertreten, übers Internet und in einigen Läden erreicht sie eine bundesweite Kundschaft.

Speziell für alle Offenbach Fans gibt es noch eine T-shirt Kollektion mit vorne 'O' und hinten 'ACH' oder den genauen Koordinaten vom Wilhelmsplatz und dem Bieberer Berg. Bedruckt übrigens vom Offenba-cher-Kickers Fan-Shop.

vorne O… hessischhandmadeausoffenbach

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vorne O… hessischhandmadeausoffenbach

O&ACH - hessisch handmade Coole Mode für coole Kids Schubertstraße 36, 63069 Offenbach [email protected] www.oundach.de

Wilhelmsplatz12D-63065OffenbachFon:069 883333Fax:069 885040www.buchladenammarkt.deMail:[email protected]

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Im kommenden Winter 2015/16 wird die Stadt Offen-bach die Haus-zu-Haus Beratung und die kostenlose Energieeffizienzberatung für Unternehmen im Stadt-teil Bürgel durchführen. das Energieberatungsange-bot gilt allerdings noch für viele weitere Zielgruppen. Für jede Einwohnerin und jeden Einwohner in Bür-gel gibt es mindestens einen Beratungsbaustein, an dem er oder sie sich über Energieeinsparung und Energieeffizienz informieren kann. Für Mieter, Ver-mieter, Hausbesitzer kleiner oder größerer Häuser, Wohneigentümer oder gewerbetreibende wird eine kostenlose Energieberatung angeboten. dies ge-schieht für Ein- und Zweifamilienhäuser und Firmen flächendeckend durch die Haus-zu-Haus Beratung und die Energieeffizienzberatung. Für alle weiteren Zielgruppen gibt es für die ersten zehn Interessenten aus jeder Zielgruppe eine kostenlose Vor-Ort-Ener-gieberatung, eine Anmeldung beim Umweltamt ist dafür erforderlich.

Heike Hollerbach: „Die Energieberatung von Haus-zu-Haus und die Energieeffizienzberatung für Unter-nehmen sind zwei Projekte aus dem Klimaschutzkon-zept der Stadt Offenbach, die seit einigen Jahren mit großem Erfolg umgesetzt werden. Der Erfolg beider Projekte liegt zum einen in dem großen Interesse der Hausbesitzer beziehungsweise der Unternehmer an der kostenlosen Energieberatung. Beide Projekte finden aber auch nationale Beachtung und wurden

als vorbildlich eingestuft, die Stadt Offenbach wurde Preisträger beim Wettbewerb Kommunaler Klima-schutz der Deutschen Instituts für Urbanistik 2012 und 2015 ausgezeichnet.“

Bürgermeister Peter Schneider startete die KLI-MA.SCHUTZ.AKTION! in Bürgel mit dem 13. Energieforum der Energiesparinitiative Offenbach am 05.11.2015 im gemeindesaal der gustav-Adolf-gemeinde. Es folgte eine Informationsveranstaltung mit Thermografiespaziergang am 19. november im Christine-Kempf-Haus. Im neuen Jahr geht es am 19. Januar um 13.30 Uhr mit der Auftaktveranstaltung für die Bürgeler Unternehmen weiter. Alle Unternehmen werden dazu noch gesondert eingeladen.Anschließend kommen Energieberater zu den Unter-nehmen, beraten sie in einem 2-stündigen kosten-losen Beratungsgespräch vor Ort finden heraus, ob das jeweilige Unternehmen finanzielles und energe-tisches Einsparpotential birgt. Eine weitere Informa-tionsveranstaltung zu allen Fragen zur energetischen gebäudesanierung und Vorstellung eines Beispiel-hauses findet dann am 20. Januar um 19.00 Uhr im gemeindesaal der gustav-Adolf-gemeinde statt. termine 19.01.2016 Auftaktveranstaltung für unternehmen in Bürgel

20.01.2016, 19.00 Uhr, gemeindesaal gustav-Adolf-gemeinde infoveranstaltung zur energetischen Gebäude- sanierung

informationen zur KLIMA.SCHUTZ.AKTION! in Bürgel erhalten Sie beim Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Tel. 069 8065 2557 oder [email protected]

Die KLIMA.SCHUTZ.AKTION! kommt nach Bürgel!Nach der ersten erfolgreichen Umsetzung kommt die Stadtteilkampagne nun nach Bürgel

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Tel.: 069 [email protected]

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M U T & L I E B E T H E M A

n 1998 nahm LWERK im Bereich der Weiterverarbei-tung von druckerzeugnissen in der Bettinastraße 77 die Arbeit auf, 2006 wurde der Betrieb als gemein-nützige Integrationsgesellschaft weitergeführt, seit 2013 wird im geschäftsverbund mit Berthold druck gearbeitet. Rund 550 Euro-Paletten Merchandising und Papiererzeugnisse sind am Hauptstandort und im Außenlager bei Maserv in nieder-Roden eingela-gert. Ein hauseigener Kurierdienst beliefert auch die Endkunden in der Rhein-Main-Region.

der dienstleister hat wie die Papierbranche insge-samt Höhen und Tiefen durchlebt. In Spitzenzeiten waren in der Bettinastraße über 40 Menschen be-schäftigt. Heute hat sich der Betrieb mit verkleiner-ter Belegschaft auf die Kernaufgaben spezialisiert. Hochwertige Produkte mit besonderem Komfort stehen im Zentrum der Arbeit, das Massengeschäft mit Klebe- und Sortierarbeiten hat ausgedient. „Für Messekunden und öffentliche Auftraggeber haben wir ein professionelles ‚Rundum Paket‘ entwickelt“, berichtet Monika Wackermann stolz und fügt hinzu: „Qualität statt Quantität. Keine Billigarbeiten.“ Mes-severanstalter und Kongressorganisatoren erhalten zur gewünschten Zeit die konfektionierte Ware für den Tagesbedarf vorsortiert, die Zufahrtsgenehmi-gung wird geregelt, überschüssige Ware abgeholt. Kein Kunde muss selbst sortieren, schleppen oder verstauen. Am Messestand oder auf dem Kongress ist Platz für die Kundschaft, Kopf und Hände sind frei für die wirklich wichtigen Aufgaben. „Unser Hauptge-schäft sind inzwischen die Onlineshops verschiedener Kunden, auch namhafter Künstler. In diese Richtung soll unsere Entwicklung weitergehen.“

Rathäuser erhalten ebenso komfortabel ihr benö-tigtes Infomaterial – von Willkommenspäckchen für

neubürger bis zu Serviceflyern für Klimaschutz. Al-les aus dem professionellen Lager von LWERK. Ta-gesaktuell in der benötigten Menge. „Gefragt sind heute Wirtschaftlichkeit, Kundenorientierung und optimaler Service“, erzählt die Maschinenbautech-nikerin, die in Offenbach ihr neues berufliches Zu-hause gefunden hat. Ihr Ziel: das „Schiff LWERK“ nach stürmischen Tagesfahrten allabendlich in den sicheren Hafen bringen und dabei Menschen mit Be-hinderungen einen Ankerplatz bieten und erhalten. „Wir wollen als Arbeitsteam zusammenwachsen, uns weiter verbessern und auf dem „Schiff LWERK“ in eine wirtschaftliche Zukunft steuern.“

die LWERK Integrationsgesellschaft mbH bietet mit Einlagerung, Kommissionie-rung, Konfektionierung und Online-Shops hochwertigen Personal-Service. 16 Menschen mit und ohne Handicap sind im nordend beschäftigt – ein gespräch mit Monika Wackermann

vonflyerzumonlineshop

von Johann Kneißl, alleMunde – anders kommunizieren www.allemunde.de

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PSyCHOSOZiAle DieNSte FüR meNSCH uND GemeiNSCHAFt

Zu den Aufgaben von Monika Wackermann ge-hören neben der Pflege der Kundenkontakte, die tägliche Arbeitsvorbereitung für die Mitar-beiter, ihnen die Ängste nehmen und benötigte Sicherheit geben, für ein gutes Klima sorgen, Rechnungen schreiben. Sechs feste Mitarbei-ter, darunter drei schwerbehinderte Fachkräfte, unterstützen sie bei ihren täglichen Aufgaben. Weitere drei Mitarbeiter haben im Berufsbil-dungsbereich einen Werkstattplatz für behin-derte Menschen, sechs arbeiten auf 450 Euro Basis.

die Beschäftigten arbeiten gerne bei LWERK. Sie erleben sich bei einer richtigen Arbeit, füh-len sich normal und respektvoll behandelt und haben ein Stück zuhause gefunden. „Wir arbei-ten hier weitestgehend gleichberechtigt, jeder macht seinen Teil und wir leisten zusammen tag-täglich gute Arbeit. Jeder Mensch hat doch seine Unzulänglichkeiten. nur gemeinsam können wir sie überwinden und zur Höchstform auflaufen.“

lWeRK integrationsgesellschaft mbH Bettinastraße 77, 63067 Offenbach Tel. 069 800 8518-0 [email protected]

monika Wackermann,Maschinenbau-technikerin,TUChemnitz,IHK-zertifizierteLehrausbilderin,seit1992beiLebensräume.LeitungAuftrags-undPersonalmanagementbeiLWERKmit16Mitarbeitern.Servicedienst-leisterfürPapierverarbeitung,Einlagerung,KommissionierungundOnline-Shops.

Die Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main ist seit 1982 als gemeinnützige Organisation regional tätig. Wir kümmern uns um Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und un-terstützen sie in allen Lebensbereichen: Von der Wohnung bis zur Arbeit, von der Behandlung bis zur Betreuung. In den Zweck-betrieben und Beteiligungsgesellschaften von LEBENSRÄUME bieten qualifizierte Mitarbeiter spezialisierte Dienste an, immer individuell und abgestimmt auf den Einzelnen.

Lwerk Integrationsfirma in Offenbach und der Region Versanddienste | Datenbearbeitung | Beschäftigungs- maßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung

leBenSrÄUMe gemeindepsychiatrie in Stadt, Ost- und Westkreis Offenbach Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen | Tages- stätten |Betreutes Wohnen | Wohnheime für psychisch behinderte Menschen

leBenSrÄUMe gesundheitsdienste für Offenbach und im Rhein-Main Gebiet Integrierte Versorgung Psychiatrie | Netzwerk psychische Gesundheit | Psychotherapie Beratung

leBenSrÄUMe Tagespflege für Stadt Offenbach u. Umkreis Tagespflege (auch Demenz, Gerontopsychiatrie) | Hol- und Bringdienst

leBenSrÄUMe arbeitshilfen für Stadt u. Kreis Offenbach Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben | Arbeitsdiagnostik | Arbeitstraining und Belastungserpro- bung | Fallmanagement | Job Coaching

ESSwerk Integrationsfirma in Stadt und Kreis Offenbach Verpflegungsdienste an Schulen | Catering | Beschäftigungs- maßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung | Ausbildung (geplant)

Stiftung leBenSrÄUMe Offenbach am Main Starkenburgring 31 | 63069 Offenbach T +49 69 838316-0 F +49 69 838316-16 www.lebsite.de | [email protected]

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der ball ist nicht immer rund… 'rhein-main-rockets'

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n Auch in Offenbach ist der Ball nicht immer rund. das beweisen die in diesem Jahr neu gegründeten American Footballer der „Rhein-Main-Rockets“, wel-che in Kooperation mit dem OFC auftreten. Unter der Führung von Thorsten Kruppka und Holger gräcmann, beide ehemals aktive Spieler im Rhein-Main-gebiet, wurde bereits der infrastrukturelle grundstein für eine erfolgreiche Vereinsarbeit gelegt. Ein Trainingsplatz ist gefunden, der Papierkrieg weitestgehend bewältigt, mit einer eigenen Internet- und einer Facebook Seite wurde Webpräsenz geschaffen, ein engagiertes Team von Coaches und weiteren Helfer/innen, inkl. Ärzte-team, Physiotherapeutinnen und einer Ernährungs-beraterin und sozialpädagogischer Begleitung steht bereit. der Fokus liegt nun auf der Zusammenstellung je ei-ner Jugend- und Herrenmannschaft. Im Okt. und nov. fanden dazu drei offene Trainingstermine auf dem Sportplatz „Am grix“, sowie Indoortrainings in der Sporthalle der Mathildenschule statt. Weitere Hallen-termine sind in der geschwister-Scholl-Schule geplant. die bisherige Resonanz auf diese Trainingsangebote stimmt zuversichtlich, Anfang des nächsten Jahres so-wohl im Jugend-, als auch im Herrenbereich eine aus-reichend besetzte Mannschaft aufbieten zu können. die „Rhein-Main-Rockets“ definieren sich vor allem durch eines: den Willen zu vermitteln, dass American Football eine Mannschaftssportart ist. Es ist egal, wo ein Spieler herkommt, welchen sozialen und kulturel-len Hintergrund er hat, ob er athletisch ist oder nicht, ob groß ob klein, ob ein paar Kilos zu viel auf den Rippen oder zu wenig. In einer Footballmannschaft findet jeder seinen Platz, seine Position, seinen Be-reich, in dem er genau das leisten kann, was wieder-um andere genau dort nicht leisten können.das Einzige was zählt, ist der Teamspirit, das Wissen, dass jeder für jeden da ist und für seinen Mitspieler in die Bresche springt. Eine Sportart wie American Foot-ball kann nur mit „Teamspirit“ erfolgreich gespielt werden. Aus diesem grund wurde ein sogenannter Verhaltenskodex erstellt, welcher gleichermaßen für

Spieler, als auch für Trainer und Betreuer bindend ist: Respekt! Ein Coach soll vor einem Spieler genau den gleichen Respekt haben, wie umgekehrt. dieser Wunsch nach Inklusion und Integration ist bemer-kenswert für einen Sportverein, der aktuell (noch) nicht einmal eine komplette Mannschaft auf dem Feld hat. dass dieser Ansatz im multikulturellen Offenbach begrüßenswert ist, blieb auch Förderern von Sport und Integration nicht verborgen. So waren beim 2. of-fenen Training Heinz-Jörg und Monika Platzek von der „Heinz-Jörg und Monika Platzek-Stiftung für Jugend- und Altenhilfe“ zu Besuch. Sie waren von den Plänen der „Rockets“ so angetan, dass der Verein eine groß-zügige Spende in Empfang nehmen konnte. Ebenfalls wurde dem Medical-Team von OFC-Funktionären ein bestens ausgestatteter Koffer überreicht. die „Ro-ckets“ bedankten sich für die Unterstützung und hoffen darauf, dass sich das Interesse im sportbe-geisterten Offenbach in Zukunft nicht (nur noch) auf den ganz runden Ball fixiert. Everyone is welcome!!! Wir verlosen für das nächste Heimspiel im Früh-jahr 1 x 2 eintrittskarten. [email protected](Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)

termine & infos unter: http://rockets.ofc.de/

Mut&Liebe verlost zwei Ticketsfür Taksim Trio & Ensemble FisFüz Bitte Mail mit dem Kennwort Multiphonic an [email protected](Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)

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der ball ist nicht immer rund… 'rhein-main-rockets'

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n Hin und wieder stecken wir alle in einer schwie-rigen Lebenssituation – eine Beziehung, die nicht mehr funktioniert, ein langweiliger oder anstrengen-der Job, Verletzungen aus der Kindheit oder Sorgen um geld und gesundheit. Jedes gefühl, sei es Ärger, Verzweiflung oder Kummer, hat seinen Ursprung in unseren gedanken. The Work von Byron Katie ist ein Prozess, der uns erlaubt mit Hilfe von vier Fragen und Umkehrungen, unsere stressvollen gedanken zu untersuchen und uns von Missverständnissen in unserem eigenen denken zu befreien. diese einfache und erstaun-lich schnelle Methode hilft uns, zunehmend immer mehr Freude und Frieden in uns zu finden und diese gefühle zu leben. Es ist ein Weg zu verstehen, was uns verletzt, um unseren Problemen mit Klarheit zu begegnen. 1986 wurde The Work von Byron Katie entdeckt. Seit dem wenden tausende, hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt diese Methode an, um sich vom Leiden zu befreien und um ihr Leben glücklicher und freier zu gestalten.Im grunde besteht die Work aus vier Fragen und der Umkehrung. der stressvolle gedan-ke wird mit vier Fragen untersucht: 1. Ist das wahr? 2. Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? 3. Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich diesen gedanken glaube? und 4. Wer wäre ich ohne diesen gedanken? dann wird der gedanke umgekehrt (zum Beispiel ins gegenteil) und ich fin-de drei echte Beispiele für die Umkehrung.

Menschen, die The Work dauerhaft anwenden, be-richten von einschneidenden Veränderungen in ih-rem Leben. Sie finden Lösungen und sogar glück in Situationen, die einst lähmend und hinderlich er-schienen, leben mit weniger Angst, erleben tiefere gefühle der Verbindung und Intimität mit Ehepart-nern, Eltern, Kindern und sich selbst. Sie verstehen, was sie gereizt macht und Erleben immer seltener Ärger bis er schließlich gar nicht mehr auftritt. Sie arbeiten intelligenter und effektiver, erleben mehr Wohlbefinden, lernen die Realität zu lieben und fin-den dauerhaften Frieden.

yOGA-t-RAum Luisenstr. 63, 63067 Offenbach Tel. 069 82 99 33 88, [email protected] www.yoga-t-raum.de

glück eine frage der entscheidung? theworkim YOGA-T-RAUM

Im YOgA-T-RAUM in Offenbach findet jeden Montag um 18.00 Uhr eine offene The Work gruppe statt. die gruppe wird von Anna Franz angeleitet. Sie ist Yogalehrerin und Ausgebildeter Coach für The Work. Jeder, der sich für mehr Frieden und glück in seinem Leben entscheidet, ist hier herzlich willkommen.

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n Wie bewerten Sie die aktuelle Diskussion um die Änderung des Palliativgesetztes? und was hat sich seit der eröffnung der Palliativstation am Sana Klini-kum im Herbst 2010 in ihrer Arbeit verändert, welche erfahrungen haben Sie in dieser Zeit gemacht?Prof. Nohé: grundsätzlich begrüße ich die von der Bundesregierung beschlossene Mittelaufstockung für die Palliativbetreuung von Patienten. Auch wenn am Sana Klinikum in Offenbach neben einem am-bulanten Palliativteam bereits seit fünf Jahren eine stationäre Palliativstation erfolgreich arbeitet, ist es gut, wenn dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu-kommt. denn immer noch ist die Palliativmedizin als spezielles Fachgebiet eines Krankenhauses noch jung. Erst in den 60-er Jahren entstanden in England Hospize, in den 70-er Jahren dann auch in deutsch-land. Man erkannte den hohen medizinischen Be-treuungsbedarf im Vorfeld des Sterbens. 1994 wurde die deutsche gesellschaft für Palliativmedizin (dgP), gegründet. Aber erst 2007 hat die Bundesregierung

einen Anspruch auf spezialisierte Palliativversorgung gesetzlich geregelt.

Dr. Cernea: In Offenbach haben wir anfangs auch Pi-onierarbeit leisten müssen und müssen heute noch Patienten und ihre Angehörigen darüber aufklären, dass sie eine palliativmedizinische Betreuung bean-spruchen können – stationär oder auch ambulant. Menschen gehen sehr unterschiedlich mit Leben, Ab-schiednehmen und Tod um und mit der Vorstellung, unheilbar krank zu sein – auch abhängig von ihrer Religion und ihrem Kulturkreis. Hier sind wir täglich neu gefordert.

Was bedeutet Palliativmedizin ganz konkret – und was unterscheidet die Arbeit einer Palliativstation von der einer Normalstation?Dr. Cernea: das lateinischen Wort „palliativ“ bedeu-tet mit einem Mantel umdecken, umhüllen oder auch beschützen. Unser oberstes Ziel ist es, Patienten die ihnen verbleibende Zeit möglichst beschwerde- und schmerzfrei zu machen. Sie haben beispielsweise eine schwere und unheilbare Tumor-, Lungen- oder Herz-krankheit oder leiden an einer schweren neurologi-schen Erkrankung. Es sind ältere, aber auch jüngere Patienten mit einer unheilbaren diagnose. Wir lieben und bejahen das Leben, aber wir betrachten auch das Sterben als einen natürlichen und unabtrennbaren Teil des Lebensweges. Palliativmedizin will den Ster-beprozess weder hinauszögern noch beschleunigen, sondern will mit Medikamenten und medizinischem Wissen, mit pflegerischen und physikalischen Mitteln und vor allem mit intensiver und herzlicher Zuwen-

liebevollewegbegleiter: fünf jahre palliativstation am sana klinikum

Ein Interview mit Prof. dr. med. Boris nohé, Chefarzt der Fachklinik für Anästhesiologie, Intensiv-medizin und Schmerztherapie und der Leiterin der Palliativstation am Offenbacher Sana Klinikum dr. med. Mariana-Lili Cernea zur interdisziplinären Teamarbeit am Ende eines Lebensweges. dr. Cernea, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztin für Palliativmedizin, hat die Palliativstation am Sana Klinikum Offenbach mit aufgebaut und leitet sie seit fünf Jahren. die Station gehört zur Fachklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie unter Leitung von Chefarzt Prof. dr. med. Boris nohé.

Dr.Marina-LiliCerneaundProf.Dr.med.BorisNohé,SanaKlinikumOffenbach

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dung die Würde schwerstkranker oder sterbender Menschen auch in dieser Lebensphase erhalten.

Das verlangt ihrem team viel empathie und Kraft ab, wie schaffen Sie das?Dr. Cernea: Keine Frage, es sind meist schwere Le-bensphasen, in denen wir unsere Patienten und ihre Angehörigen kennenlernen. Es ist eine sehr komple-xe und vielschichtige Aufgabe. neben der großen professionellen Kompetenz und Kenntnis im Umgang mit Menschen der verschiedensten Herkunftsländer, ihrer Rituale und Lebensvorstellungen bedarf es ei-ner hohen sozialen und emotionalen Empathie un-serer Mitarbeiter. Mit einigen arbeite ich seit fast 30 Jahren zusammen, wir kennen uns also gut. Viele un-serer Pflegenden haben eine besondere Ausbildung in Palliativ Care oder einen fachlichen Schwerpunkt in Innerer Medizin oder Onkologie.

Prof. Nohé: Trotz liebevoller und leidenschaftlicher Hingabe benötigen wir auch eine gewisse professio-nelle Souveränität, wie sie letztlich in allen medizi-nischen Bereichen unabdingbar ist. Leben und Tod gehören bei uns zum natürlichen Lebensalltag.

Wo sehen Sie die Aufgaben einer Palliativstation im Vergleich zu denen eines Hospizes?Dr. Cernea: Beide betreuen letztlich Menschen am Ende ihres Lebensweges und gehören deshalb zu-sammen. Auch in einem Hospiz wird palliative Arbeit geleistet. Auf einer Palliativstation befinden sich vie-le Patienten in einer Art „Zwischenphase“: die Fach-ärzte haben erkannt, dass ein Mensch nicht mehr zu heilen ist. die Patienten und auch ihre Angehöri-gen müssen sich also mit dem Sterben vertraut ma-chen. die meisten Patienten wechseln von uns aus weiter in eine Pflege- oder Hospizeinrichtung oder auch nach Hause. Und darauf bereiten wir sie vor. Wir helfen ihnen dabei – medizinisch, psychologisch und auch ganz praktisch, wenn es z. B. darum geht, eine passende Einrichtung zu finden. Aber wir beraten auch bei der Organisation einer häuslichen Pflege, oder bei der Beantragung von Pflegemitteln. Im Krankenhaus werden dabei häufig Untersuchungen vorgenommen, um den Patienten optimal symptomatisch und sup-portiv zu behandeln. Wir sind also noch näher am Klinikum und der Therapie als ein Hospiz.

Prof. Nohé: Man muss sich dabei auch im Klaren sein, dass Palliativstationen und Hospizen unter-schiedliche ökonomische Modelle zugrunde liegen. Zwar sind beide Bereiche auch auf Spenden ange-wiesen. Bei unserer Arbeit auf der Palliativstation handelt es sich aber grundsätzlich um eine Kran-kenkassenleistung, die jedem Versichertem zusteht. dadurch haben wir aber auch konkrete Vorgaben der Versicherungen zu beachten.

Wie wichtig ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit und wie sieht diese auf der Palliativstation am Sana Klinikum in Offenbach genau aus?Prof. Nohé: das ist sehr wichtig. Bei uns geht es um eine ganzheitliche Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen. Auch für letztere ist die Situation meist neu, sie ist beängstigend und macht sie traurig. das Sterben stellt auch die Angehörigen vor Probleme und auch vor ganz konkrete Fragen. Unser Team ver-steht sich als liebevoller Wegbegleiter, der Schmer-zen lindert, pflegt und konkret hilft. dabei wollen wir auch dieser Lebensphase einen Sinn geben und die Angst vor dem Tod nehmen. da ist die Zusammenar-beit mit den anderen Kliniken unseres Hauses sehr wichtig. Aber auch die Mitarbeit vom Sozialdienst, von Seelsorgern, Psychoonkologen und Physiothe-rapeuten. Und entschließt sich eine Familie, den schwerstkranken Patienten nach Hause zu holen, kann das ambulante Palliativteam an unserem Kli-nikum den Kranken und seine Angehörigen medizi-nisch weiter betreuen. Palliativmedizin ist interdiszi-plinäre Teamarbeit.

Vielen Dank für das Gespräch.

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n Winter und Weihnachten, das ist die Zeit, in der man sich oft in seine Kindheit zurückversetzt fühlt. Man erinnert sich, wie es früher war, als man noch Wunschzettel schrieb – und oft erinnert man sich an Bücher und an das Vergnügen, ein neues Buch auf-zuschlagen, eine geschichte zu beginnen. Ein Buch, bei dem man so ein kindliches Vergnügen wieder ver-spürt, ist das der Offenbacher Autorin Leo Pinkerton. Schon der Titel und die hübsche Illustration auf dem Cover sind bezaubernd: „der Magier aus dem Finster-wald“ heißt das Kinderbuch – und drei Protagonisten locken mit großen runden Augen hinein, in eine fan-tastische geschichte, in der Buchstaben, Worte und geschichten – und deren geheimnisvolle Macht eine besondere Rolle spielen.

Edgar, ein kleiner Junge von sieben Jahren, erlebt den Tod seines geliebten großvaters. Von ihm erbt seine Familie 5.847 Bücher. Einen kleinen Teil der Bibliothek hat er seinem Enkel Edgar überschrieben, seine eige-nen Kinderbücher nämlich und die seines Sohnes, Ed-gars Vaters. das verfügt er in seinem Abschiedsbrief mit den weisen Worten: „Bücher können wie Freunde sein, die einen durch das ganze Leben begleiten.“ Es geht also um Bücher in diesem Buch und um das Le-sen, das nicht nur ein bloßes Verstehen der Worte ist, sondern viel mehr – ein ganz eigenes Abenteuer, bei dem man durchaus unbekannte Sphären der Welt ent-decken kann und quasi unbemerkt gescheiter wird.

Auf behutsame und einfühlsame Weise bringt Pinker-ton Kindern von heute nicht allein das Lesen näher, sondern auch die Abenteuerlust, mit der man sich in eine neue Lektüre und in neue geschichten stürzen kann, die durchaus die Macht haben, einen für kurze Zeit in eine andere Welt zu versetzen und so die Fan-tasie anzuregen. Sehr gut gelingt es Pinkerton, die Kinderbücher der eigenen Kindheit wieder lebendig werden zu lassen,

überdielustdeslesens– nicht nur für kleine kinder

wie beispielsweise den kleinen freundlichen Igel Me-cki, Lukas, den Lokomotivführer oder Mogli. Einige Ausgaben, wie alte Comic-Hefte, sind sogar wertvoll – und Edgar begreift, dass er einen wirklichen Schatz geerbt hat.

Wann immer Edgar nun nichts zu tun hat, setzt er sich in den alten Ohrensessel seines großvaters, schnappt sich ein Buch und liest. Bei der geschichte vom „Zau-berer aus dem Finsterwald“ passiert etwas Seltsames: Beim Lesen verschwinden die Buchstaben, die Seiten werden weiß. Edgar forscht mit der Lupe nach und wird selbst zu einem Protagonisten in der geschichte. natürlich nicht in echt. Aber die Übergänge von der realen Welt in die fantastische gelingen Leo Pinkerton quasi nahtlos und dann wird die geschichte so span-nend, dass man selbst als Erwachsener das schön aufgemachte Buch kaum aus der Hand legen mag.

Man merkt, dass die Fantastik das genre ist, in dem sich die Autorin zu Hause fühlt. dabei erinnert ihr Stil, der die Leser auf behutsame und zart humorvolle Weise an die Hand nimmt, eher an E.T.A. Hoffmann, Ludwig Tieck oder Theodor Storm mit ihren Kunstmär-chen, denn als an Joanne K. Rowling und Harry Potter, die betont unprätentiös schreibt. Vielleicht auch, weil Pinkerton wirklich ein Buch für Kinder konzipiert hat,

Der Magier aus dem Finsterwald ist im Buchhandel unter ISBn 978-3-943596-92-2 für 19,90 zu bestellen –

ein Büchlein, wie gemacht für den Wunschzettel.

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überdielustdeslesens– nicht nur für kleine kinder

dass man sich genussvoll mit Kindern im sogenann-ten ersten Lesealter zu gemüte führen kann. Trotz-dem ist die geschichte spannend, so dass sich auch große Kinder oder Eltern nicht langweilen. Zudem machen Elemente der geschichte, wie die aus Holz geschnitzten Protagonisten oder die Buchstabenkiste die Handlung für Kinder besonders anschaulich. das Buch ist außerdem liebevoll illustriert. die zarten Buntstiftzeichnungen von Anne Ploß passen wunder-bar zur geschichte von Leo Pinkerton, die sich schon seit ihrer Kindheit mit dem geschriebenen Wort be-schäftigt. Ihr erstes gedicht schrieb sie mit neun Jah-ren, mit vierzehn die erste Erzählung. Seit 2011 lebt sie als selbständige Schriftstellerin und Künstlerin in Offenbach am Main. Im letzten Jahr erschien ihr de-bütroman „Luftpost zwischen Tag und nacht“, eben-falls eine fantastische (Liebes-)geschichte im Verlags-haus el gato, Hamburg. Leo Pinkerton ist außerdem in der gruppe „Autoren unterwegs“ aktiv. Erzählun-gen und gedichte von ihr sind auch in der Antholo-gie „Literatur zur Werkzeit“ beim Verlag Offenbacher

Editionen erschienen. Mit ihrem ersten Kinderbuch ist sie derzeit auf Lesetour und diese Termine sind sehr spannend und lebendig. die Buchstabenkiste ist im-mer mit dabei und macht groß und klein Lust auf das Lesen. Ingrid Walter | walter-wortware.de

Leo Pinkerton

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ganz besonderen Beitrag gerade auch zur aktuellen Flüchtlingsdebatte. Für alle am Projekt Beteiligten sind im Zug der Arbeit überra-schend Ergebnisse jenseits üblicher Klischees heraus-gekommen. Auch einige der für dieses Buch interviewten Menschen mussten fliehen, wobei ganz unterschiedli-che gründe ihre Flucht not-

wendig machten. Es wurde besonders deutlich, wie unendlich dankbar wir sein dürfen, in einer funkti-onierenden demokratie zu leben, für die Menschen wie ein georg Büchner noch unter gefahr von Freiheit und oft auch Leben kämpfen mussten – und dass es Konsequenz und Verpflichtung ist, dieses hohe gut hochzuhalten.

Wir Europäer müssen uns aber auch endlich kritisch mit der Kolonialpolitik vergangener Jahrhunderte auseinandersetzen, denn viele der aktuellen Konflik-te sind Folgen eben dieser Politik und die Wurzeln eines Alltagsrassismus, den es zu bekämpfen gilt. Was heißt das für Offenbach? diskutiert deutschland in Teilen noch immer darüber, ob es ein Einwande-rungsland ist, so gilt für Offenbach schon seit dem 17. Jhd. mit dem Zuzug der Hugenotten, dass es eine Einwanderungsstadt ist, die sich dadurch ständig neu transformiert und davon seit jeher auch profitiert hat. Offenbach ist eine Stadt, die ihrem eigenen Selbstver-ständnis nach ihre Transkulturalität durch die in ihr lebenden Menschen vielfach auch sehr bewusst lebt

M U T & L I E B E K U n S T W E R K

n der ‚Hessischen Landbote‘ von georg Büchner wur-de 1834 illegal in Offenbach gedruckt und beschrieb erstmals die Lebensumstände der Bevölkerung in dieser Zeit. Anny und Sibel öztürk und Heiner Blum transformierten Büchners grundidee und fragten nach der Lebenssituation, den Wünschen und Vorstellun-gen, der heute in Offenbach lebenden Bürgerinnen und Bürger. Und zwar möglichst jeweils eine/n Vertre-ter/in der 154 nationen, die aktuell in unserer Stadt zuhause sind. Immerhin 111 von 154 erzählten ihre zum Teil sehr persönlichen geschichten und ließen sich fotografieren. Wichtig war auch für das Projekt, dass Menschen aller Alters- und Bildungsgruppen zu Wort kamen, denn auch eine Stadtgesellschaft ist keine homogene Masse, sondern setzt sich aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zusammen. die entstandenen Portraits wurden bereits im dezember 2013 in einer eindruckvollen Ausstellung im Kling-spor Museum gezeigt. nun präsentiert das Buch der Länderbotinnen und -boten noch einmal das gesam-te Projekt und leistet gerade in seiner vielschichtigen darstellung und künstlerischen Bearbeitung einen

'länderboten'& offenbacher/innen

Zum Abschluss des mehrjährigen Kunstprojekts „Länderboten“ ist jetzt ein aufwändig gestaltetes Buch erschienen. die Künstler/innen Anny und Sibel öztürk und Heiner Blum (Professor Hfg OF) entwickelten das Projekt bereits 2013 im Rahmen des Büchners-Jahres im Auftrag des Amtes für Kultur- und Sportmanagement (Abt. Kultur).

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und daraus eine Art ‚Lifestyle‘ gemacht hat, der sich in der Alltagspraxis meist positiv niederschlägt. Man ist ‚Offenbacherin‘ oder ‚Offenbacher‘, egal woher die Länderbotinnen und -boten kommen. Herausgekom-men ist bei dem Kunstprojekt auch eine Art Liebes-erklärung an eine – nicht immer ganz kantenlose – Stadt und an das Leben in einer transkulturellen und demokratischen Stadtgemeinschaft.

das Buch erscheint bei Henrich Editionen, Frank-furt am Main (ISBn 978-3-943407-56-3). Unterstützt wurde das Buchprojekt durch die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main.

M U T & L I E B E K U n S T W E R KSa./So. 12. und 13. Dez. 14.00 – 18.00 UhrBolongarostr. 133, Ffm-Höchst

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galerie artycon + mut&liebe präsentieren:

thomaslemnitzer story telling images

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galerie artycon + mut&liebe präsentieren:

thomaslemnitzer story telling images

ThoMaS leMniTzerGALErIE ArTyCON Wilhelmsplatz 2, OF

16. JanUar BiS 20. feBrUar 2016VErNISSAGE: SA. 16. JAN. | 11.00 – 14.00 UHR

weitere Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 069/985 583 51 od. 0179 1065469

FINISSAGE: SA. 20. FEB. | 11.00 – 14.00 UHRwww.artycon.de | www.mulionline.de

n Mais das ist Popcorn, Stärke, Polenta, Tierfutter, Biogas und vieles mehr. Wir haben also gleich ein Bild im Kopf, denken wir an Mais. In der Form, in der Thomas Lemnitzer ihn darstellt, bekommen wir einen völlig neuen Blick auf ihn. Thomas Lemnitzer fotogra-fiert Maiskolben, die zum Trocknen aufgehängt sind, an unsichtbaren Fäden, vor einem absolut schwarzen Hintergrund. Sie bestehen nur aus sich selbst, sie ha-ben keine andere Funktion als ein Anschauungsob-jekt zu sein. Aber sie leben! der „tote“ Maiskolben schwebt im Raum, mit seinen auseinandergefalteten Außenblättern sieht er aus wie ein Tänzer, er vermit-telt klar und nichts anderes als Lebendigkeit und An-mut.

Thomas Lemnitzer ist Fotograf, er lebt und arbeitet freischaffend in Offenbach. Seine Fotos für Werbe-agenturen zeigen seine Vielseitigkeit: Er fotografiert Menschen ebenso wie gebäude oder Szenen, und zwar mit malerischer Präzision und mit dem Blick für das eigentlich Wesentliche. Als freier Fotograf zeigt er sein künstlerisches Schaffen, er nimmt regelmäßig an Ausstellungen teil und seine eigene Ausstellungstätig-keit führt ihn über Offenbach und Frankfurt nach Ham-burg, Berlin und neuwerder (Havelland). Manchem Of-fenbacher mag seine Präsentation im Rathaus mit der fotografischen darstellung der 70er-Jahre-Architektur noch gut in Erinnerung sein. Aus dem glatten und gleichförmigen Beton des Foyers hat er Einzelszenen im Foto so zum Leben erweckt, dass sie an geschich-ten erinnern („die Fäden der Ariadne“) und das Offen-bacher Rathaus in neuem Licht erscheinen lassen.

Seine Motive sucht er sich in der Umwelt. Er geht mit besonders wachsamen Augen durch den Tag und hat einen Blick für dinge, die dem oberflächlichen

Betrachter eher verborgen bleiben: dort, wo andere nur den Maiskolben sehen oder eben den Schädel ei-nes toten Tieres auf einen Stock gespießt, dort findet Lemnitzer die Seele des Momentes. Und er fotografiert die dinge so, dass eine geschichte, ein gefühl oder ein ästhetisches Bekenntnis entsteht, und daraus für den Betrachter ein faszinierend neuer Blickwinkel von längst bekannten alltäglichen dingen.

Schon in der Antike erzählt Plinius von Stillleben. der Maler Zeuxis habe Trauben so täuschend echt gemalt, dass die Vögel an ihnen picken wollten. In Pompeji hat man Wandbilder ausgegraben, deren Blumen und Früchte die Motive eines Stilllebens sind. In der Renaissance gab man sich große Mühe mit naturstudien und naturgetreuer Wiedergabe. Aber die größte Bedeutung erlangten Stillleben im 17. Jhd. in den niederlanden. Holland war zu die-ser Zeit Welthandelsmacht, ihre calvinistisch-protes-tantischen Kaufleute gaben zahlreiche Stillleben in Auftrag, deren Bedeutung über die rein ästhetische

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Betrachtung hinaus in eine religiöse und mystische Symbolik übergeht. die Vergänglichkeit des Lebens und der Hinweis auf Tod spielen die Hauptrolle in die-sen sogenannten Vanitas-Bildern. die Impressionisten am Ende des 19. Jahrhunderts schätzten das Stillleben ebenfalls, forderten aber, dass die Sujets allein nach ihren malerischen Qualitäten ausgewählt werden sollten. Heutzutage gehört das Stillleben selbstver-ständlich zu den gängigen Motiven der Kunst, seine Elemente finden sich sowohl in der Malerei als auch in der Objektkunst, und natürlich in der Fotografie, besonders in der Werbung. Im 20. Jahrhundert folg-te die künstlerische Stillleben-Fotografie meist den Trends der Malerei, vom Kubismus zur Abstraktion, vom Surrealismus zur Pop Art. Indem sie diese Stile benutzten, konnten die Fotografen eine andere Art der Wahrheit zeigen und die Welt auf eine neue Weise sehen.

Bei Thomas Lemnitzers Bildern findet sich von alle-dem etwas. Er subsumiert in seinen Bildern die we-sentliche Entwicklung des Stilllebens in der europä-ischen Kunstgeschichte. Seine Bilder sind einerseits darstellungen der Vanitas, denn sie zeigen als Sinn-bilder des diesseitigen Lebens nutzlose Eitelkeiten, Tod und Vergänglichkeit. Und legen andererseits doch jenseits jeglicher Weltanschauung Wert auf die Be-trachtung der Schönheit an sich, der besonderen Äs-thetik, die den unerhabenen und alltäglichen dingen

innewohnt. die Fotografie mit ihrer Präzision als naturnahe und detailgetreue darstellung und mit ihrer dokumentarischen und realisti-schen Sichtweise eignet sich dafür besser als jedes andere Medium. darüber hinaus ergänzt das Spiel mit dem Licht, die Wahl des Hinter-grundes und die Komposition die Abbildung des reinen gegenstandes: Thomas Lemnitzer schafft es, im Moment der Ablichtung eine ge-schichte zu erzählen und so dem gegenstand eine über sich selbst oder die reine Symbolik hinausgehende Bedeutung zu geben.

Ist Realität das, was wir sehen? die Abbildung der Realität das, was wir kennen? Thomas Lemnitzers besondere künstlerische Leistung liegt darin, uns reale dinge anders sehen zu lassen, die uns bekannte Realität umzudeuten

und uns eine neue Perspektive auf das Alltägliche aufzuzwin-gen, über die wir vielleicht erst einmal nachdenken müssen. Unweigerlich kommt einem die große diskussion zur Zeit der Renaissance in den Sinn: giorgio Vasari forderte das Bild als na-turgetreues Abbild des Bildes. So wie die Renaissance-Künstler die Aufgabe der Kunst und ihrer Bot-schaft diskutierten, so muss sich auch der Fotograf immer wieder die Frage nach der Zielrichtung seiner Werke stellen: die Foto-grafie als das selbstverständlich naturgetreue Abbild?

doch kann man das Bild dem Abbild wirklich gleichsetzen? Vasari und seine Zeitgenossen haben das für sich auf ihre Art entschieden, für uns heute spielt es am Ende keine Rolle mehr. denn die in bestimmter Intention gemachte Fo-tografie enthält als Abbild des gegenstandes zusätzliche Informationen für den Betrachter und realisiert die dahinter stehende Idee, mit der Thomas Lemnitzer sich zu Recht auf seiner Webseite vorstellt: „story telling images“.

Dr.DorotheaTerpitz

Vanitas,2015|ThomasLemnitzer

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'Die Fäden der Ariadne',RathausOffenbach,2013|ThomasLemnitzer

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n die Kulisse ist spektakulär, die Stimmung drama-tisch und freier Blick bis zum Horizont…

Für manche ist der Hafen aktuell nur eine weitere großbaustelle mit Krach und dreck. der Fotograf Rainer golembiewski dagegen begleitet und doku-mentiert den Prozess des Verschwindens der Reste der industriellen Vergangenheit und der geburt des neuen Stadtteils von Offenbach seit einiger Zeit mit eindrucksvollen Fotografien. die geschwindigkeit der Veränderungen erheben die Arbeiten zu Zeitzeugen.die Schafe vor dem alten Hafen 2 bei Sonnenunter-gang sind bereits geschichte, der Schuppen mit der Patina von 100 Jahren zerfällt morgen zu Schutt zwi-schen den Baukrähnen. Und dahinter schieben sich, fast surreal, glänzende Hochhausfassaden ins Bild. die Umbruchsituation verstärkt die Kontraste. dem Fotografen gelingt es, diese dramatische Stim-mung zu konservieren, mit einem besonderen Blick

cafébar am wochenmarkt + mut&liebe präsentieren:fotoarbeiten von rainer golembiewski

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für details, Panoramen und den weiten Himmel. In fast jedem Foto bekommt er eine Hauptrolle. die Wolken, das Licht zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterlagen definieren die dichte Bildatmosphäre. golembiewski nimmt sich Zeit für den richtigen Son-nenstand, das passende Wetter: "Manchmal komme ich mehrere Tage hintereinander zu verschiedenen Zeiten an einen bestimmten Ort, bis alles passt."

der gelernte Buchdrucker machte bereits 1975 erste fotografische Versuche mit einer Praktica VLC im ei-genen Fotolabor. Als aktives gewerkschaftsmitglied war er ständig mit dem Fotoapparat unterwegs und veröffentlichte zwei umfangreiche dokumentationen zur gewerkschafts- und Friedensbewegung in Offen-bach. ("Fangt an zu leben und zu lieben! Menetekel und Aktion in Offenbach", zusammen mit Christina nagel-Woitalla und günther Burkart, erschienen 1981 im Saalbau Verlag Offenbach. Und 2001: "Ich beken-ne: Ich habe mich gewehrt!" Erlebte geschichte in Offenbach mit Illustrationen von Ursula Zepter) Mittlerweile selbst schon Zeitzeuge politischer und industrieller Umbrüche verfügt golembiewki nun im Ruhestand über den Luxus sich mit viel Zeit der Fo-tografie widmen zu können. Man spürt den Faktor Zeit in den Arbeiten: es ist genau dieser Moment auf den man warten muss, bis das letzte Sonnenlicht

so auf den Fassaden glänzt, oder der Lichtstrahl vor dem nächsten gewitter dramatisch durch die Wolken bricht. Und man braucht die Fähigkeit diese Momen-te zu sehen und festzuhalten. "Mein aktuelles Ziel ist es jeden Tag ein gutes Foto zu machen", so Rainer golembiewski, seit 2015 Mitglied im Kunstverein Of-fenbach. "Dies gelingt mir nicht immer."

Eine kleine Auswahl dieser eindruckvollen Arbeiten präsentieren wir gemeinsam mit Jutta Baisch, Inhabe-rin der Cafébar am Wochenmarkt, vom 6. dezember bis 16. Januar. Ab dezember plant Jutta Baisch jeweils einmal im Monat unter dem Label 'Samt&Sonntag' das stilvolle Café Sonntags für einen besonderen Event zu öffnen. die Ausstellungseröffnung am 06.12. um 16.00 Uhr macht den Anfang.

cafébar am wochenmarkt + mut&liebe präsentieren:fotoarbeiten von rainer golembiewski

foToarBeiTen von rainer goleMBieWSkicaféBar aM WochenMarkT, Bieberer Str. 12

SO. 06. DEZ. – SA. 16. JAN. 2016VErNISSAGE: SAMT & SONNTAG: SO. 06. DEZ. | 16.00 UHRÖffnungszeiten: Di. bis Sa. 08.00 - 15.00 Uhr

www.mulionline.de

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italienischepastakultur allamamma mit l'abbate’s pasta wird der mittagstisch zum fest

n Täglich kurz vor zwölf bildet sich eine kleine Schlan-ge an der glastür der Bieberer Straße 1-7. denn dann wollen alle nur das Eine: Frische Pasta. L’Abbate’s Pas-ta heißt das kleine nudelrestaurant, in dem man sich sein Lieblingsmenü selbst zusammenstellen kann. Mit der Pasta-Sorte der eigenen Wahl und hausgemachter Soße wie beispielsweise napoli aus frischen Tomaten, klassischer Bolognese, Pesto, Ricotta-Mousse, Parme-sancreme, Salbei-, Rosmarin- oder Walnussbutter. da läuft dem Mittagshungrigen schon beim Studieren der Sorten das Wasser im Munde zusammen.

Und die L’Abbate Pasta ist dabei keine schwere oder fettreiche Kost. Im gegenteil: Leicht, locker und hell-gelb aus dünnem Teig von Hartweizengries und Ei kommen die traditionell geformten nudeln daher,

mit namen, die an Urlaub denken lassen: Caserec-ce, Fusilli, Papardelle oder Rigatoni. die Königin der nudeln, die Ravioli, werden gefüllt mit saisonal inspi-rierten, vorwiegend vegetarischen Cremes – natürlich ebenfalls hausgemacht. die Basis der Füllung ist der von Bruder giuseppe hergestellte Ricotta in ausge-zeichneter Bio-Qualität, einige Häuser weiter. „Wir bieten eine Pasta an, wie sie traditionell in Italien an Sonntagen auf den Tisch kommt. Dann werden die nudeln in den Familien selbst gemacht und es ist ein besonderer Moment, wenn sie duftend aufgetragen werden – wie es eben an einem Festtag sein soll.“

Langjährige Fans der Käserei L’Abbate kennen die frische Pasta von gaetano und Stefano schon vom samstäglichen Hofverkauf. dort ist die Idee für ein kleines Restaurant mit regelmäßigem Mittagstisch einige Jahre gereift. dann ergab sich die gelegen-heit in Form eines freigewordenen Ladengeschäftes in der Bieberer Straße, im Kleider-Frei-Komplex zwi-schen Wilhelmsplatz und Marktplatz. die Idee, fri-sche Pasta als ein italienisches grundnahrungsmittel und Kulturgut in die Offenbacher gastronomie ein-zuführen, ist in der Familie gewachsen. Ursprünglich hatte Vater L’Abbate, der in den sechziger Jahren nach Offenbach gekommen war, den Ansporn ein wenig Heimat in deutschland zu etablieren, da es damals noch keine italienischen Spezialitäten in Offenbach

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italienischepastakultur allamamma mit l'abbate’s pasta wird der mittagstisch zum fest

L'Abbate's PastaBieberer Straße • Mo. bis Fr. 10.00 – 18.00 Uhr • Mittagstisch bis 15.00 Uhr • Sa. 9.00 – 14.00 Uhr

gab – und schon gar keinen Mozzarella oder Ricotta. Inzwischen haben die deutschen die italienische Kü-che lieben gelernt und wissen auch die Qualität frisch hergestellter Pasta zu schätzen.

die Ur-Ravioli sind viereckig und mit Ricotta und Spinat gefüllt. Hier knüpfen die Brüder gaetano und Stefano an und bieten ganz traditionell hergestellte italienische Teigwaren. „Experimente gibt es bei uns nicht. Wir möchten den Offenbachern authentische italienische Küche näherbringen – und mit unserer so-liden handgefertigten Ware haben wir offenbar einen Trend getroffen“, freut sich Stefano L’Abbate. In dem kleinen Restaurant jedenfalls kommt nichts von der Stange, sogar die Möbel aus massivem Holz hat man selbst getischlert. dort finden mittags 12 bis 16 gäste

Platz und zwischen zwölf und zwei wird es schon mal eng. „Es läuft gut. Der Oberbürgermeister war auch schon hier. In den Stoßzeiten mussten wir sogar schon mal Leute wegschicken.“

die nudelspezialitäten werden täglich frisch gefertigt – und die Ravioli mit saisonalen Füllungen bestückt. Im Herbst sind das Steinpilz, Kürbis oder Cedro. die große, schrumpelige Zitronat-Zitrone von der amal-fitanischen Küste ergibt gemeinsam mit dem Ricotta eine wunderbar duftig-mediterrane Füllung. Am bes-ten schmecken die Ravioli mit frischer zerlassener Butter und einer Spur frisch gehobelten Trüffeln. Eine Füllung, die nur in der Weihnachtswoche angeboten wird, erhält ihre Raffinesse durch Haselnüsse und Zimt. In Zukunft sollen noch weitere klassische Pas-tasorten angeboten werden – aber keine Fantasiege-schichten. Wir dürfen also gespannt sein.

das kleine Fest können die Offenbacher sich ab sofort täglich gönnen und wenn man zum Wochenende die frischen nudeln kauft, hat man auch am Sonntag ei-nen kleinen italienischen Moment. der Einstiegspreis für das nudelmenü beträgt für Bandnudeln 6,50 Euro und für Ravioli 7,50 Euro – beides mit einem Soft-getränk eigener Wahl.

Ingrid Walter | walter-wortware.de Fotos: Thomas Lemnitzer

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süßes aus dem netz

www.kuchenbaecker.com

H Liebe Leserinnen und Leser,Seit Jahrhunderten genießt das Hand-werk einen ausgezeichneten Ruf. Ich den-ke an das tapfere Schneiderlein, den fleißi-gen Müllermeister oder den Bäcker, der sich für uns mitten in der nacht in die Backstube stellt und Brot und gebäck herstellt, damit wir zum Frühstück fri-sches duftendes Backwerk auf dem Teller haben.Befragt man die Leute, so wird jeder sagen, gutes Handwerk sei mit gold nicht aufzuwiegen, dennoch verschwinden immer mehr alteingesessene Hand-werksbetriebe von der Bildfläche. Mit der globalisie-rung und billigen Produkten aus Fernost, Wanderar-beitern aus europäischen nachbarländern, welche die ortsansässigen Meister unterbieten, obwohl sie an die Leistung oft nicht annähernd herankommen, wird die Luft für Handwerker in unserem Lande immer dün-ner. Mein Brot? na das kaufe ich im Backshop. Oder reißerische Werbebotschaften wie: „Woran erkennt man gutes Brot?“ spiegeln das Begehr des Endver-brauchers wieder. Man will zwar Qualität, aber die darf natürlich nichts kosten. Und der Bäcker zum Beispiel steht enorm un-ter druck, weil der Kunde erwartet, dass er täglich zig verschiedene Brote, Kuchen und Kleingebäcke in der Auslage findet. Aber auch bitte frisch und nicht vom Vortag. So kommt es, dass immer mehr gerade kleinere Bäckereien entweder auf Backmischungen zurückgreifen müssen. Für eine lange Teigführung ist kaum Zeit. Oder sie geben irgendwann auf. Eine Ent-wicklung, die ich persönlich äußerst bedauerlich fin-de, denn das Handwerk hat einen besonderen Schutz verdient. Machen Sie doch einfach mal den Test: Kaufen Sie sich ein Brot vom discounter oder aus dem Back-shop. gehen Sie in eine traditionelle Bäckerei, in der Hoffnung, dass Sie noch eine finden werden, und kaufen Sie dort ein Brot. dann probieren Sie, ob Sie

einen Unterschied feststellen. Ich bin mir sicher Ihr Handwerksbäcker hat die

besseren Karten. Auch wenn Sie vielleicht einige wenige Cent mehr für Ihr Brot bezah-

len müssen. Aber glauben Sie mir, dAS ist es wert.Ich habe heute, passend zum Thema ein Rezept für ein selbstgebackenes Kastenweißbrot mitgebracht.

man braucht:• 500g Mehl (Typ 405) • 200ml Milch• 1 Becher naturjoghurt (150g) • 1/2 Würfel frische Hefe• 2 TL Salz • 1 EL Zucker

Erwärmen Sie die Milch auf kleiner Hit-ze, bis sie handwarm ist. Lösen Sie die Hefe in der Hälfte der Milch auf. Geben Sie das Salz dazu. Und lassen die He-femilch etwa 15 – 20 Min. stehen.

Geben Sie Mehl in eine Schüssel, fü-gen Sie die restlichen Zutaten sowie die Hefemilch hinzu und verkneten alles zu einem homo-genen Teig. Am besten eignet sich hier eine Küchenmaschi-ne, die den Teig ordentlich durchwalgt, die Knethaken des Handrührers helfen natürlich ebenso. Allerdings sollten Sie den Teig gute 8 Min. durchkneten. Lassen Sie den Teig an einem warmen Ort zugedeckt etwa 1 1/2 Std. gehen. Der Teig wirkt möglichweise sehr kompakt aber Sie werden sehen, dass sich sein Volumen nach der langen Gärzeit verdoppelt hat.

Kneten Sie den Teig erneut gut durch und geben ihn dann in eine gefettete Kastenform oder Brotbackform. Abgedeckt noch einmal etwa 45 Min. gehen lassen. Das Volumen wird sich wieder verdoppeln.

Heizen Sie den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor. Stellen Sie die Backform auf die mittlere Schiene. nach etwa 5 Min. regeln Sie die Temperatur auf 180 Grad herunter und backen das Brot für weitere 40 Min. nach dem Backen aus

der Form stürzen und abkühlen lassen.

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süßes aus dem netz

Und da die Weihnachtszeit vor der Tür steht, habe ich natürlich noch ein leckeres Rezept für Orangenkekse für Sie:

Orangen-kekse

man braucht:200g Mehl • 125g kalte Butter

50g gemahlene Mandeln • 90g Zucker

1 Orange (Abrieb) • 1 Vanilleschote

1 Pr Salz • 1 Ei • 1 EL Cointreau

200g weiße Kuvertüre

Zuckerstreusel (nach Belieben)

Zunächst schneiden Sie die Butter in Würfel und kratzen das Mark der Vanilleschote aus. Die Butter und das Vanillemark zusammen mit den anderen Zutaten in einer Schüssel zu ei-nem glatten Knetteig verarbeiten.

Den Teig in Klarsichtfolie einwickeln und etwa 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche wird der Teig nach der Ruhezeit im Kühlschrank etwa 5mm dick ausgerollt. Plätz-chen ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.

Im vorgeheizten Backofen werden die Orangenkekse bei 180 Grad Umluft etwa 10 Min. gebacken, bis sie goldbraun sind. Es empfiehlt sich dabei zu bleiben, um die Kekse rechtzeitig aus dem Ofen zu nehmen, wenn die gewünschte Bräunung erreicht ist. Während die Kekse vollständig auskühlen, wird die Kuvertüre grob gehackt und auf dem Wasserbad ge-schmolzen. Die Orangenkekse mit der Kuvertüre bestreichen und auf Wunsch mit Zuckerstreuseln bestreuen.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit

und ein glückliches neues Jahr. Bis zum nächsten

Mal.

Ihr Kuchenbäcker

Tobias Müller

Bernardstr. 63a/Goetheplatz • www.die-genussverstaerker.de

Specials & Tastings 5. Dez. 13.00 - 19.00Offene Probe: Weine für die Festtage

12. Dez. 13.00 - 19.00Offene Probe: Whiskys für die kalte Jahreszeit

19. Dez. 13.00 - 19.00 / Offene Probe: Sekt-Spezial 13. Jan. 19.30 / Gin abseits des Mainstreams

20. Jan. 19.30 / Wolle meets Whisky – gemeinsam mit Maschenwahn

22. Jan. 19.30 / Wein und Wild

24. Jan. 16.00 / Die Welt des Rum entdecken

29. Jan. 16.00 / Happy Birthday Kilchoman – 10 Jahre Kilchoman Whisky Distillery

Infos & Anmeldung: www.die-genussverstaerker.de

Cafébar

am Wochenmarkt

Di. bis Sa. 08.00 – 15.00 UhrBieberer Straße 12, Offenbach

Ein glückliches Lebenist der Genuss der Gegenwart

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n Mit orangefarbenen Icons und Symbolen auf einem warmen, grauen Untergrund und der im Wind flat-ternden handgenähten Wimpelkette weithin sichtbar, stand der Volpe Foodtruck erstmals am 14. August 2015 auf dem Food Truck Friday an der Jahrhundert-halle in Frankfurt-Höchst. Hier starteten Marion und Peter Wüstkamp die Verwirklichung ihres lang geheg-ten Traums von einer eigenen gastronomie mit einem ausgeklügelten Angebot an liebevollen Leckereien.„Mit dem Food Truck haben wir nun quasi unser eige-nes Bistro“, erklärt Marion Wüstkamp, „nur, dass wir zu unseren Gästen kommen und nicht umgekehrt“. Zu Beginn des Jahres reifte der Entschluss, diesen Traum auch zu verwirklichen und mit einer Portion glück war schnell der passende, voll ausgestattete Truck gefunden, der nur noch in den Unternehmensfarben liebevoll umgestaltet und um einige geräte und Raf-finessen ergänzt wurde. die beiden sind seit langem kreativ selbständig mit der Full-Service-Agentur Volpe Services und kommen aus dem grafik- und druckbe-reich. Privat haben sich beide der leckeren, gesunden und einfallsreichen Küche verschrieben und setzen dies in ihrem Truck nun auch professionell um.

„Der Firmenname „Volpe“ hat übrigens seinen Ur-sprung in der Geschichte unserer Firmengründerin Me-litta May, die ihren späteren Lebensgefährten während einer Reise nach Sardinien in Cala di Volpe (»Fuchs-bucht«) kennenlernte. Er nannte sie seither nur Völp-chen, die Füchsin“, weiß Marion weiter zu berichten.

das Highlight des Angebots an liebevollen Leckereien ist der von Marion und Peter Wüstkamp eigens für ihren Wagen entwickelte „Volpeno“, ein frisch geba-ckener und verschieden belegter Hefeteigfladen mit kreativem, gesundem Topping, der vom Bäcker Kaiser aus Obertshausen handgemacht wird. Hinzu kommen wöchentlich wechselnde Suppen oder auch Crepes und galettes, je nach Veranstaltung und Jahreszeit. die gesunden Speisen und gerichte sind abwechs-lungsreich und werden mit frischen Zutaten der Re-gion und nach Saison liebevoll und von Hand zube-reitet. Abgerundet wird das ganze von Kaffee- und getränkespezialitäten.

volpe– liebevolle leckereien aus obertshausen

VOLPE – Liebevolle LeckereienMarion & Peter Wüstkamp • Tel. 06104 9530551 [email protected] • www.volpe-leckerei.de

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KJK sandgasseSandgasse 26 | OF | VVk: www.adticket.de – KJK

www.offenbach.de/kjk-sandgasse-gesamtveranstaltungen

do, 17.12.2015 Beginn: 14.30 Uhr, Eintritt: 3,50Ferri (Frankfurt) präsentiert: „rieselschnee und Klingelglöckchen“Ein weihnachtliches Mitmach-Konzert für Kinder ab 4 Jahren.

sa, 09.01.2016 21.00 - 3.00 Uhr, Eintritt: 5,00Kopfüber in die Nacht / Disco mit DJ Woodstock

Mi, 27.01.2016 Beginn: 19.00 Uhr, Eintritt: 3,-Last exit Offenbach (Premiere)Ein MultiArtTheater mit Schülerinnen und Schülern aus Offenbacher Schulen: In einer fernen Galaxie. Der friedvolle Planet Terra O ist durch das mächtige Zepter des Königs vor jeglicher Bedrohung geschützt. Doch das Böse lauert mit längst vergessen geglaubten Gefahren. Eine gefähr-liche Rettungsmission beginnt und bald wird klar, dass die Lösung aller Probleme nur auf der Erde gefunden werden kann: in Offenbach.Do, 28.01., 11.00 + 16.00 Uhr (Zusatzvorstellungen)Veranstalter: Jugendamt Offenbach / JugendkulturbüroOrt: DLM Ledermuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach

Fr, 12.02.2016 19.30 Uhr, VVK: 10,- plus Geb. / AK: 12,- manfred Häder meets Gert LangeManfred Häders klassische Ascher-Freitag glänzt diesmal mit Gert Lange , dem Frontmann der Hamburg Blues Band, als Mitstreiter.

volpe– liebevolle leckereien aus obertshausen

„Unsere ersten Events beim Street Food Event Wiesba-den, beim Kollektionsverkauf in der Heyne Fabrik oder beim Tag der Offenen Tür der Zollamt-Studios in Offen-bach haben uns in unserem Vorhaben bestätigt – wir hatten begeisterte Gäste, die unseren Food-Kreationen sehr offen und neugierig begegneten“ schwärmt Peter Wüstkamp.geplant ist derzeit, in verschiedenen gewerbegebie-ten im Kreis Offenbach einen Mittagstisch anzubieten, an diversen Märkten teilzunehmen und insbesondere individuelle Cateringwünsche zu erfüllen – sprich, der Truck ist komplett buchbar für Firmenevents, private Feiern und besondere Anlässe.

Erste Anlaufstelle für den Mittagstisch ist mittwochs am Bike-Center in Obertshausen und donnerstags am CAP-Markt in Obertshausen-Hausen.

Weitere Standorte und Events von VOLPE – Liebevolle Leckereien unter: www.volpe-leckerei.de.

VOLPE – Liebevolle LeckereienMarion & Peter Wüstkamp • Tel. 06104 9530551 [email protected] • www.volpe-leckerei.de

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Butterfly und John Barry entführt, in einen Raum gesperrt und gezwungen gemeinsam Songs zu schreiben. Da Herrn Barry nicht, wie üblich, ein 50 Mann Orchester zur Verfügung stand, mussten die Arrangements mit gängi-ger Rock Besetzung Schlagzeug, Bass,

Gitarre und Tasteninstrumenten um-gesetzt werden. Die Orgel war für die 60ziger Jahre Gangstermusik

wie eine Walther PP Super und do-minierte den Sound. Songs für jeden Coup; ob Entführung, Diamantenraub oder Banküberfall, für jede Situation die richtige Begleitung. Fuzz Gitar-ren, wummernde Bässe und federnde Beats geben der Hammond Orgel ein sicheren Background. So manch ein Song von diesem Album hätte sich auf dem Soundtrack des neuen James Bond Filmes besser gemacht als diese Heulboje Sam Smith.

HigHligHts 2015Black space Riders – RefugeeumAnekdoten – Until All the ghosts Are goneBill Fay – Who is the sender?steven Wilson – Hand Cannot EraseElder – loreJacco gardner – HypnophobiaMy sleeping Karma – MokshaAlgiers – dto.Crippled Black Phoenix – se DelanKadavar – Berlin

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Mike Zito & the wheel – Keep Coming backRuf – InAkustik

Auf dem ersten Album nach der freundschaftlichen Trennung von der Brotherhood tritt der Gitarrist mit sei-nen alten Kumpels „The Wheel“ or-dentlich auf das Gaspedal. Der Opener „Keep Coming Back“ mit fetzender Sli-de Gitarre führt eine Reihe von Songs an, die Einflüsse von Country, Soul und Blues atmen. „When I Was Drunk“ oder „Lonely Heart“ sind akustische Dramen die Gänsehaut erzeugen. Die gelunge-nen Cover Versionen von Bob Segers „Get Out Of Denver“ und besonders C.C.R.´s „Bootleg“ runden dieses ab-wechslungsreiche Werk ab.

King gizzard Andthe Lizard wizard – Paper Mache dream balloonHeavenly / PIAS / GTG

Nachdem die ersten Platten der sieben Mann starken australischen Combo eher den Charme von Home Recor-dings verbreiteten, lieferten sie mit „ Im Your Mind Fuzz“ eines der besten Alben 2014 ab. Eine Psychrocksuite in 11 Teilen mit allen Tricks und Raf-finessen. Selten von dieser Generati-on des Genres genutzt, übernehmen Instrumente wie (Block!) Flöte oder Mundharmonika eine tragende Rolle in den Songs. Das Anfang diesen Jahres erschienene Vinyl Only Album glänzte mit vier 10:10 Min. langen noch ver-spulteren Songs. Das siebte Album „Pa-per Mache Ballon“ in nur fünf Jahren zeigt die Band von einer völlig anderen musikalischen Seite und beamt die Band in das PsychFolk Universum. Statt elektrische nun akustische Gitarre und noch mehr Flöten (manchmal mehr als

CD tipps von udo boll

mir lieb ist) von allen Seiten. Flockige und luftig entspannte Songs, die den trüben Herbst nicht mehr gar so grau erscheinen lassen.

Caspian – dust And disquitBSM / Alive

Großes Kino er-wartet den geneigten Hörer auf dem Post Rock Album dieser Ausgabe. Nach dem sanften Eröffnungsstück feuern die weiteren Songs aus allen musikali-schen Rohren. Ohne beliebig zu klin-gen bedient das Septett genretypische Merkmale: laut/leise Bratzgitarren, sphärische Keyboard Sounds, akus-tische Instrumente, melancholische Melodien, Tape Experimente mit Piano und treibende Percussion. Wie heiße Lava quillt Musik aus den Boxen und verteilt sich übergreifend im Raum. Die Stimmung der Songs schwankt zwischen tiefer Melancholie und melo-dieseeliger Hoffnung. Headbangen mit Engelsflügeln. Nach dem das 2012er Album „Waking Season“ bei Publikum und der Presse gut ankam, sah es für die weitere Karriere von Caspian sehr gut aus. Doch der plötzliche Tod vom Bassisten Chris Friedrich änderte alles und die Musiker standen vor der Fra-ge: aufhören oder weitermachen? Die Band entschied sich für den Blick nach vorne. Eine berührende und spannen-de musikalische Trauerarbeit.

Men From s.p.e.c.t.r.e. - ClawStonedkarma / Cargo

Warum sollte eine Schwerverbre-cherorganisation neben den üblichen Welteroberungsplänen nicht auch einen musikalischen Nebenarm ha-ben? Als erstes wurden Ken Hensley von Uriah Heep, Dough Ingle von Iron

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rock’n‘ roll Fasching 201605.02.2016, 19.30 Uhr, Stadthalle, OffenbachMehr als 20 Jahre Rock’n’Roll Fasching in Offenbach – In diesem Jahr stehen unter anderem Tom Jet Band, Roy Hammer & die Prali-nees sowie Teresa Kästel & the Prestigious Band auf der Bühne.Die auftretenden Bands bieten einen bunten Streifzug durch die Welt von Schlager, Rock und Soul. Während die Tom Jet Band Rockmusik von Prince bis Van Halen spielen wird, entführen Roy Hammer und Trude Blume mit den Pralinees in die Welt des deutschen Schlagers, etwas rockiger, aufgepeppt und mit viel Power gespielt. Teresa Kästel präsentiert mit ihrer Band Soul vom Feinsten. Durch die Veranstal-tung führt Tom Jet.

Toujours mozart06.02. – 07.02.2016, Büsingpalais, OffenbachEin Wochenende voller Mozart auf internationalem Niveau: Mit 24 Veranstaltungen an zwei Tagen ist das Büsingpalais Anfang Februar Schauplatz eines Mozart-Festivals auf internationalem Niveau. Brillante Kammermusikdarbietungen und festliche (Chor- und) Or-chesterkonzerte mit angesehenen Künstlern der europäischen Szene gastieren auf Einladung der Münchner 'Internationalen Stiftung für Kultur und Toleranz'. Beschwingte Festivalatmosphäre, zu der auch Tanz und sphärischer Ausklang zählen, prägen die Tage.

Theateressenz Offenbach: Der fliegende Holländer15.02.2016, 19.30 Uhr, Capitol Theater, OffenbachGastspiel: Württembergische LandesbühneRichard Wagner schrieb seine berühmte Oper unter dem Eindruck einer stürmischen Seereise und schuf mit dem „Fliegenden Holländer“ eines seiner wichtigsten Werke. Für die WLB hat der Autor und Dramaturg Andreas Marber den Stoff neu bearbeitet. Drei Schauspieler, zwei Schauspielerinnen, eine Sängerin und ein Teufel werden dabei von einem Akkordeonensemble begleitet, das die Mu-sik Richard Wagners auf eine ungewohnte Art erlebbar machen wird.

CapitolClassicLounge: FarbLichtKlang21.02.2016, 17.00 Uhr (Einf. 16.00 Uhr), Capitol TheaterLicht, Farbe und Klang – eine faszinierende Trias, die mit der Revolu-tion des Farb- und Tonfilms erst einmal die grandiosen Experimente des Expressionismus fast vergessen werden ließ. Der Komponist Rolf Rudin tritt in Korrespondenz mit der faszinierenden Lichtkunst von Thomas Wilfred und aktuellen 'Lumia'- Projektionen. Und Loimi Brautmann entwickelt mit Medienkünstlern eine zeitgenössische filmische Interpretation der suggestiven Licht- und Wasserwirkungen der sphärischen, fast geisterhaften Venedig-Gemälde des Malers Karl Leipold aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Ein außerge-wöhnlicher Abend, wie er weltweit nicht oft zu erleben sein wird.

Eintrittskarten:OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 8065 – 2052E-Mail: [email protected]

Offenbacher Weihnachtsmarktnoch bis zum 03.01.2016, rund um's Rathaus OffenbachLichterglanz und Maronenduft zwischen Einkaufscenter und denk-malgeschütztem Rathaus. Bei einem Bummel entlang der festlich geschmückten Buden des Offenbacher Weihnachtsmarktes kommt weihnachtliche Vorfreude auf. Hell erleuchtet lockt die 12 Meter hohe und festlich geschmückte Glühweinpyramide zum Verweilen und Aufwärmen. Pop- und Gospeldarbietungen, Chorgesang oder Theater- und Märchenaufführungen bestimmen das täglich wech-selnde Rahmenprogramm auf der Bühne.Öffnungszeiten: Mo. – Sa., 10.00 – 21.00 Uhr, So., 13.00 – 21.00 Uhr, 23.12., 10.00 - 20.00 Uhr

Hallenfußball-stadtmeisterschaften um den „ring Center-Cup“08.01. – 10.01.2016, ESO – Sportfabrik, Mainzer Ring 150Das Offenbacher Sportjahr wird traditionell wieder mit den Hallen-fußball-Stadtmeisterschaften der Männer, Frauen, E-Jugendlichen und Altfußballern eröffnet. Insgesamt versprechen die Turnierorganisatoren aus dem Kreisfuß-ballausschuss, der Kreisschiedsrichtervereinigung und der Abteilung Sportmanagement den Besuchern spannende Spiele und interes-sante Neuerungen rund um das Fußballspektakel im Offenbacher Amateurbereich. Eintritt: 4,- e pro Tag (ab 12 J.).Spielbeginn: Fr. 16.00 Uhr, Sa. und So. 10.00 Uhr

Internationales Wintermeeting im schwimmen15.01. – 17.01.2016, Waldschwimmbad RosenhöheDas traditionelle Wintermeeting des Ersten Offenbacher Schwimm-clubs von 1896 e.V. lockt in diesem Jahr wieder viele aktive Schwimmer ins Waldschwimmbad auf der Rosenhöhe. Wettkampfbeginn: Fr. 17.00 Uhr, Sa. und So. 9.00 Uhr.

Capitol Neujahrs-Varieté16.01.2016, 20.00 Uhr, Capitol Theater, OffenbachDas neue Jahr beginnt mit einem Feuerwerk internationaler Top-Varitéacts, die das Publikum in atemloses Staunen versetzen: Grazi-le Körperartistik (Duo Yingling), schwerkraftloser Hoola-Hoop (Santé Fortunnato) und akrobatische Leichtigkeit (Tatiana Konoballs) treffen hier auf rasanten BMX-Breakdance (Falk Wolf) und spektakuläre Blockflötenvirtuosität (Gabor Vosteen). Dazu ein origineller Mode-rator (Karl Heinz Helmschrot), der Stefan Raab „alt aussehen lässt“.

stadt

OF infosDez | jan | feb❄

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s t a d t m a g a z i n

Max dienemann/salomon Formstecher gesellschaft Offenbach e.V www.dienemann-formstecher.de

Mo. 14.12. |19.30 Uhr (Einl. 18.45)| DLM - Ledermuseum, Frankfurter Str. 86regina Jonas – die erste rabbinerin Dokumentarfilm von Diana GroóGedenkabend aus Anlass des 80. Jahrestages der Ordination von Regina Jonas zur weltweit ersten Rabbinerin im Judentum in Offenbach 1935. Es sprechen: Anton Jakob Weinberger, Vorsitzender Max Dienemann/Salomon Formstecher Gesellschaft OF und Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, liberale Synago-gengemeinschaft Egalitärer Minjan, Frankfurt. Eintritt: 10,- EUR, (exkl. Getränke), Im Ausschank: Koscherer Wein & SoftgetränkeVorverkauf: OF InfoCenter, Im Salzgäßchen 1

netzwerk 'Frauen für Offenbach' www.frauen-fuer-offenbach.de

Fr. 11.12. |18.00 Uhr| Schwedlerstraße 1-5, Frankfurtbesuch in der galerie heike strelow "Contre jour – Gegenlicht " Fides Becker, in Anwesenheit der Künstlerin

sa. 23.01. |11.00 Uhr| Hanauer Landstraße 48, Frankfurtbesuch im Ambulanten Kinderhospiz Vereinbitte einen Frühstücksbeitrag mitbringen

Mi. 13.01. |18.00 Uhr| Schirn, FrankfurtFührung durch die Ausstellung "sturm-Frauen" in der schirnEintritt und Unkostenbeitrag

Anmeldung erbeten unter [email protected] oder 069/85709005

suPerLAden – gute Kunst zu kleinen Preisen!Ein letztes Mal kann der SUPERLADEN im ehemaligen Ladenlokal „Pomme Moden“ in der City Passage stattfinden, bevor der Gebäudekomplex im nächsten Jahr abge-rissen wird. Was 1991 im Salon Brenner, der früheren Galerie des Bundes Offenba-cher Künstler begann, ist in der Vorweihnachtszeit aus der Offenbacher Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Dieses Jahr sind es 18 Offenbacher Künstlerinnen und Künstler, die eine große Auswahl kleiner bis mittelformatiger Kunstwerke in Form von Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie und Objekten zu Superladenpreisen anbieten. Für die erfolgreiche Suche nach einem besonderen Geschenk oder nach einem neuen Stück für die eigene Sammlung ist der SUPERLADEN längst kein Geheimtipp mehr. Die abwechslungsreiche Ausstellung ist zudem eine wunderbare Gelegenheit, jenseits des allgemeinen Weihnachtstrubels bei einer Tasse Tee das Kunstgespräch zu suchen.Das von Anja Hantelmann und Michaeala Haas organisierte Projekt wird vom Amt für Wirtschaftsförderung unterstützt. Kollegiale Hilfe leistet der Bund Offenbach Künstler e.V..

Fr. 04. dez. | 18.00 Uhr, Eröffnung durch Horst Schneider.04. – 24. + 27. dez. | 12.00 - 19.00 Uhr |Frankfurter Str. 39, OF

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Fides Becker

© Centrum Judaicum Berlin

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samanaYOGA SamanaYOGA – Rebalancing Life! Geleitsstr. 68, OF | www.samanayoga.de

so. 20.12. |18.00 - 20.00 Uhr| Christmas Yoga Flow mit Ramona LauerWeihnachten steht vor der Tür, Zeit für unseren jetzt schon traditionellen Christmas Yoga Flow. Wenn es draußen schon dunkel ist und vielleicht sogar die ersten Schnee-flocken gefallen sind, laden wir Dich bei Weihnachtsmusik und „Glögg“, zu einem sanften Vinyasa Flow und Yoga Nidra (Yogi Sleep) ein.

so. 10.01. |16.00 - 18.00 Uhr| Kundalini Yoga workshop Du bekommst in diesem Workshop die wichtigsten Atemtechniken des Kundalini Yoga vermittelt und wirst diese auch gleich praktizieren. Freu Dich auf eine Übungsserie „Kriya“ die Dein Herzzentrum harmonisiert.

Infos zum Programm im SamanaYoga – Rebalancing Life!: www.samanayoga.de.

11. neujahrsjazz mit berry blue im dLM

so. 17. Jan. | 12.00 Uhr: Deutsches Ledermuseum, Frankfurter Str. 86, OFZum traditionellen Jazz-Neujahrskonzert im Ledermuseum Offenbach unter der Leitung von Berry Blue erwarten die Gäste wieder eine interessante Mischung aus verschiedenen Rhythmen, Sprachen und Klangbildern. Der temperamentvolle Sänger Berry Blue bezaubert das Publikum mit seiner warmen Stimme und seinem außer-gewöhnlichen Charme. Er wird begleitet von exzellenten Musikern. Eintritt: 12,– EUR, Karten im Vorverkauf im DLM ab Mitte Dezember

Ladenkino | im Laden artefakt, Starkenburgring 4

sa. 23. Jan. | die Liebe und Viktor | 20.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr Berliner Very-Low-Budget-Komödie, die durch herrliche Situationskomik, umwerfend schräge Akteure und Momente schönster Sehnsucht besticht.

sa. 27. Feb. | hin und weg | 20.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr | Eine Radtour unter Freunden, deren Vorzeichen sich unterwegs entscheidend verän-dern. Krankheit als Weg, Radfahren als Roadmovie… Herausragend besetzt u.a. mit Florian David Fitz, Jürgen Vogel und Hannelore Elsner!

Karten ausschließlich im Vorverkauf direkt vor Ort im Laden artefakt, zu je 12,- EUR. Im Preis enthalten ist neben der Filmvorführung die Verköstigung von Rot- und Weiß-wein, Nüsschen, Wasser, Apfelsaft und köstlichem Espresso.

deutscher wetterdienst | Frankfurter Str. 135, OF | www.dwd.de/kunst

Fotografie ist unsere Leidenschaft: "wasser"noch bis zum 31. Jan. | Mo. - Fr. 09.00 - 19.00 Uhr, Eintritt frei Gezeigt werden im Foyer der DWD-Zentrale 40 Arbeiten von Mitgliedern der vier europäischen Fotoclubs new-camera e.v., Offenbach; Objectif Image Trégor, Lannion/Frankreich; Photoclub de Levallois-Perret (bei Paris) sowie Midtfyns Fotoklub, Dänemark.

Foto: Platz 4: La grande lesive, Pierre Le Cabec Objectif Image Trégor Lannion

erleben

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mut&Liebe präsentiert:

Fotoarbeiten von rainer Golembewski 06.12. – 16.01. | In Kooperation mit der Cafébar am Wochenmarkt Vernissage: SAMT & SONNTAG am So. 06. Dez., 16.00 Uhr / Cafébar am Wochen-markt, Bieberer Str. 12

Thomas Lemnitzer "Vanitas", Fotografie 16.01. – 20.02. | In Kooperation mit der Galerie Artycon, Wilhelmsplatz 2, OFVernissage: Sa. 16. Jan., 11.00 - 14.00 Uhr / Galerie Artycon, www.artycon.deFinissage: Sa. 20. Feb., 11.00 - 14.00 UhrWeitere Termine nach Vereinbarung: 069 985 583 51 od. 0179 1065469

Kunstverein Offenbach im KOmm | Aliceplatz (1. Stock) Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr | www.kunstverein-offenbach.de

Ausstellung 07.12. – 08.01.: Jens Lay, Vernissage am 11. Dezember, 19.00 Uhr

weihnachtsbasar des Kunstvereins: 12. bis 23. Dezember

Kreativ markt im Ostpol-Gründercampus | Hermann-Steinhäuser-Str. 43 - 47 06. Dez. |11.00 - 18.00 Uhr |

Besondere Geschenke, individuelles Design, Schmuckes und Schmückendes vonKünstlern und Designern aus dem ostpol und Freunden.

hAFen 2 geburtstagsfest | 26. + 27. Feb.Zwei Tage feiern mit Kino, Konzerten, Tanzvorführungen und Klubnacht.Am Freitag, 26.02. geht's los mit einem Hafenkino-Film, anschließend Film-Quiz.Danach gibt es ein Konzert mit einer wunderbaren Sängerin aus Grönland mitsamt Band: Nive Nielsen And The Dear Children. Im Anschluß: Klubnacht.Der Samstag, 27.02. beginnt mit einem Kinderprogramm, gefolgt von einigen Konzerten, evtl. einer Tanzvorführung, und anschließend Klubnacht.

Alle Infos: www.hafen2.net

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erleben

'Vanitas' Thomas Lemnitzer

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Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de

speCIALs:

sa., 09. 01.| 18.30 Uhr | Winterfest im t-raumDas OneWorldPercussionEnsemble unter der Leitung von Günter Bozem, die aktuelle Fotoausstellung "Theater im Bild“ von Heike Bandze, kleine Knabbereien, rustikale Häppchen sowie reichlich Gelegenheit zum Gespräch und zum Feiern: das Winterfest im t-raum ist inzwischen Kult. Besonderer Leckerbissen des Abends: um 20.00 Uhr liest und inszeniert das t-raum-Ensemble mit Gästen Lieblingstexte und -szenen diverser spannender Autoren. Reservierung dringend empfohlen!

Fr., 29. 01. + sa. 30.01.| 20.00 Uhr | Gastspiel: KunstKomödie von Yasmina Reza - Theater Curioso, DarmstadtSerge hat sich bei einem angesagten Galeristen für 100.000 Euro ein Bild gekauft: ein weißes Bild mit weißen Streifen. Seine langjährige Freundschaft zu Marc und Yvan wird damit auf die Probe gestellt. In einem turbulenten Streit erleben drei sehr unterschiedliche Menschen ihre auseinanderdriftenden Lebensentwürfe.

Fr., sa. 25. + 26.02.| 20.00 Uhr | premIere: Das kunstseidene mädchen Stück von Irmgard Keunt-raum-Produktion mit Elena Hahn; Regie: Frank GeislerDie junge Doris verlässt ihre Provinzheimat, um der Enge der Kleinstadt zu entflie-hen. Sie träumt von Liebe, Luxus und Karriere und ist der festen Überzeugung, in der Weltstadt Berlin mit ihren unerschöpflichen Angeboten ein „Glanz“ zu werden.

BOK - Galerie salon 13 Zollamt Studios, 3. St., R. 305, Frankfurter Str. 91 | ww.bok-of.de | Öffnungszeiten: Do. – Sa.: 17.00 – 20.00 Uhr

signa volatilia | Thomas Lemnitzer Fotografie Intension meiner Arbeiten der letzten Jahre ist es, dem Betrachter Dinge zu zeigen, die im Alltag entweder auf Grund ihrer Größe, Geschwindigkeit oder Beiläufigkeit sofort wieder aus dem Bewusstsein verschwinden.„SIGNA VOLATILIA“ - flüchtige Zeichen im Sinne von Wegfliegen, Vorbeifliegen, Fliehend sein - sind großformatige Drucke digitaler Fotografien von Typogra-phien, die den meisten durchaus schon begegnet sind. Ganz bewusst habe ich mich für Fragmente der Schriftzüge entschieden, um deren Vielfalt und Schönheit wirken zu lassen. 04. – 19.12. | Vernissage: Do. 03. Dez. | 19.00 Uhr | midissage: Do. 10. Dez. |19.00 Uhr | "Die Straße der Typografie"Sarah C. Baumann (t-raum) liest Texte von Schwitters, Jandel und Kerouac.

Verena Lettmayer & roza rueb mit Bildern Performance, Künstlerinnengesprächsvideo und Finissage mit Party-Abend 21.01. – 06.02.

Jürgen eckert | 25.02 – 12.03.

Gastspiel Kunst

erleben

Das kunstseidene Mädchen

signa volatilia, Thoma Lemnitzer

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sehenswert

n DLm Deutsches Leder-museum/schuhmuseum www.ledermuseum.deDi. bis So.: 10.00 bis 17.00 UhrEintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e

Haus der stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF

peTrA mArIA mÜHL meLeNCOLIA prOJeKT II 2005–2015 Installation | Malerei | Objekt | BASKYL Wort+Klang-CollageDer rätselhafte Kupferstich „Melencolia §1“, 1514 von Albrecht Dürer fasziniert Petra Maria Mühl schon seit langer Zeit. Er ist Ausgangspunkt für ihr „Melencolia Projekt I“, das bereits vor über einer Dekade entstand.„Über die Malerei zur Installation zum Objekt zur Fotografie zur Zeichnung zum Text“ – Die Idee und das Konzept sind Grundlage, das Sammeln schließt sich an, seien es Objekte, Texte, Fundstücke, alte Fotografien oder Spiegelscherben … alles fügt sich zu etwas Neuem, einer eigenständigen Komposition. In Zusam-menarbeit mit dem Musiker und Sprecher Wolfgang Krenz aka Baskyl entstehen Musik und Sprachcollagen, die dieses »Projekt II“ um eine zusätzliche Dimension erweitern.13.12. – 24.01. Vernissage: so. 13. Dez., 15.00 Uhr | Finissage: so. 24. Jan. 14.00 Uhr

Johannes Kriesche, Brigitte Gutwerk "Zeitschleifen" Das Künstlerpaar Johannes Kriesche und Brigitte Gutwerk stellt sich vor, sein aktuelles Schaffen, seine Wünsche und Ziele, sinnbildlich in gemeinsam zurück-gelegten „Zeitschleifen“ – kurzum: Offenbacher Kunst vom Feinsten. 31.01. – 28.02.Vernissage: so. 31. Jan., 15.00 Uhr, durch Oberbürgermeister Horst Schneider

Di. 02. Feb.|17.00 Uhr | Lesung und Vortrag Henning von Vieregge: "Halbzeit des Lebens – Was nun?"Alt-68er und Babyboomer zwischen Engagement, Zweitkarriere und Ruhestand«Eine Veranstaltung des Freiwilligenzentrums Offenbach in Kooperation mit dem Engagement-Netz.

so. 07. Feb.|14.00 Uhr | Vortrag Vicente such-Garcia: "Arbeiterbewegung und Bürgertum –Bürgerlicher protest und kultureller Aufbruch um 1900" Im deutschen Kaiserreich war die sogenannte „Lebensreform“ eine bürgerliche, anti-wilhelminische Erneuerung. Sie lehnte die Industrialisierung ab, wollte die Lage der Arbeiter verbessern, trat für Ästhetik und kunsthandwerkliches Schaffen ein. Reichsweites Zentrum dieser Kulturbewegung war Darmstadt mit dem dort begründeten Deutschen Werkbund, zu dem auch Offenbacher Persönlichkeiten wie Hugo Eberhardt, Rudolf Koch oder Karl Klingspor gehörten.

DLm Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF

LederPALAst – KinO iM dLM / KinO KuLinArisChmatinee: ein Herz und eine KroneAudrey Hepburn, Gregory Peck, wunderbares Rom und verschiedene Pasta-Varian-ten am Nachmittag. Serviert wird einer der größten Liebesfilme aller Zeiten.so., 06. Dez. | Einlass & Essen ab 12.30 Uhr, Filmbeginn 14.00 UhrEintritt 8,- e (exkl. Essen & Getränke) | Vorverkauf & Abendkasse im DLM

n Haus der stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v www.haus-der-stadtgeschichte.de.de

Haus „Melencolia Projekt II“ Petra Maria Mühl

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M U T & L I E B E S E H E n S W E R T

sonntagsführung: exklusive handtaschen aus OffenbachDer Dr. Marschner-Saal im DLM beherbergt eine große Anzahl exklusiver Hand-taschen von angesehenen Lederwarenfirmen aus Stadt und Kreis Offenbach. Goldpfeil, Seeger, Comtesse oder Picard sind Namen, die den Ruhm der Lederstadt Offenbach geprägt haben. Auch Produkte anderer bekannter De-signmarken, allen voran Christian Dior und Jil Sander, wurden in Lizenz in den Offenbacher Fertigungsstätten entwickelt und hergestellt. Besonders luxuriöse Handtaschen aus Rosshaar fertigt die Firma Comtesse.so., 13. Dez. | 14.30 Uhr |Ticket für Führung und Besuch in allen Sammlungen: 10,- e , Kinder: 3,- e

3. OFFroads - dia-und reisefestival in OFFenbachErstklassige Fotografen und Geschichtenerzähler stellen ihre Sehnsuchtsländer vor. Lassen Sie sich vom Reisefieber anstecken. 11.00: Tirol – Im Norden und Süden von Steffen Hoppe14.00: ISLAND – Im Rausch der Sinne von Dirk Bleyer15.45 – 16.45 Uhr: Fotoseminar Reisefotografie von Steffen HoppeTeilnahmegebühr Euro 5,00, für Tageskartenbesitzer frei17.00: Norwegen – die Entdeckung der Landschaft von Gereon Römerso., 21. Feb. | ab 10.30 Uhr |Festival-Ticket: 26,- e , Einzelvortrag: 12,- e

Klingspor-museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de

Kinderwelten. 60. Internationale KinderbuchausstellungDie Internationale Kinderbuchausstellung feiert ihren 60. Geburtstag. Seit über einem halben Jahrhundert sammelt das Klingspor Museum ausgewählte Bilderbücher und zeigt Jahr für Jahr aktuelle Ausgaben der Internationalen Verlagslandschaft. In diesem Jahr zeigt das Museum neben den zahlreichen Neuerscheinungen ausgewählte Bücher der letzten 60 Jahre. Zur Eröffnung gibt es neben den Büchern auch Musik und einen Basteltisch.06.12. – 14.02. | Vernissage: so. 06. Dez., 11.00 UhrFr. 08.12. | 14.30 -17.00 Uhr | Offenes Angebot für Kinder ab 5 Jahren, auch ohne ElternKinder lesen für Kinder in der Kinderbuch-Ausstellung und Basteln von Winterschmuck aus alten Büchern. Kosten 1,- Euro „431art. Buch, Installation, Video“ Die Ausstellung zeigt das Buch „we gra-ciously interfere with your perception“, installative Arbeiten und Videos des Frank-furter Künstlerduos 431art, Haike Rausch und Torsten Grosch. Das zweisprachige Buch richtet sich an alle, die an den Ver-änderungen unserer Gesellschaft interes-siert sind. 10.12. – 14.02. | Vernissage: mi. 09. Dez., 19.00 Uhr

n Klingspor-museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e

sehenswert

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Wiener HofLangerer Straße 23 | OF-Bieber | 069 89 12 96

Highlights (AUSWAHL)alle Programminfos unter: www.wiener-hof.de

Frankfurt City blues band And The Blues Goes On...Sa. 05.12.2015 | 20:30 Uhr | 16,00 e Kabbaratz Mach’s gut Alter! – denn die anderen werden immer jüngerSa. 12.12.2015 | 20:30 Uhr | 15,00 e Mundartgruppe reimtextHessebilly DeluxeSa. 19.12.2015 | 20:30 Uhr | 15,00 e

wiener hof Allstar band17. JahresabschiedskonzertMi. 30.12.2015 | 20:30 Uhr | 13,00 e

Jacques & Georges Moritz stoepelGedichte, Geschichten und ChansonsFr. 15.01.2016 | 20:00 Uhr | 12,00 e Geisterstädte hr Film-brunchDetroit - Wiederbelebung einer toten StadtSo. 17.01.2016 | 11:00 Uhr | 20,00 e the blue OnionsBlues Brothers Night im Wiener HofSa. 23.01.2016 | 20:30 Uhr | 16,00 e Kai strauss & the electric blues AllstarsSa. 30.01.2016 | 20:30 Uhr | 15,00 e

09. dezember | 18.00 uhr | Andréstr. 71 | OF

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M U T & L I E B E C A R T O O n

Leonore Poth | www.leonorepoth.de09. dezember | 18.00 uhr | Andréstr. 71 | OF

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