Mutter, Vater, Kind 22.8.–31.8 - trennungsvaeter.de fileDonnerstag, 14. August 2008 DEGGENDORF...

1
Seite 3 Seite 3 DEGGENDORF aktuell Donnerstag, 14. August 2008 Donnerstag, 14. August 2008 Mutter, Vater, Kind... Das Wohl des Kindes geht über alles - und ist schwer abzuschätzen: Das Jugendamt und die Erziehungsberatungsstelle der Caritas helfen bei Streitigkeiten im Umgangsrecht Deggendorf. Das Wohl des Kindes steht über al- lem. Kein Elternteil, und sei er seinem (ehemaligen) Partner auch noch so spin- nefeind, wird dieses Wohl verleugnen wollen. Aber: „Es ist unendlich schwierig, zu erkennen, was das Wohl des Kindes eigentlich ist“, sagt Anneliese Hellauer, Fachkraft für Trennung und Scheidung beim Ju- gendamt in Deggendorf. * * * Gerade kleinere Kinder seien häu- fig von dem Elternteil, der das Sorgerecht hat - meistens die Mutter -, beeinflusst und gegen den getrennt lebenden Elternteil eingenommen. Selbst wenn diese Einflussnahme nicht bewusst ge- schehe, könnten ehemalige Part- ner aus ihrer Abneigung oftmals kein Hehl machen. Abfällige Be- merkungen, vielleicht gedanken- los dahingesagt, fielen bei den kleinen Zuhörern auf fruchtbaren Boden. Und Kinder sind sensibel: Sie spüren es, wenn die Mutter traurig ist, weil der Besuch beim Vater ansteht, vielleicht sogar in Tränen ausbrechen, wenn der Moment des Abschieds gekom- men ist. „In den allermeisten Fäl- len wird sich ein Kind dann mit der Mutter solidarisieren und bei ihr bleiben wollen“, weiß Anne- liese Hellauer. Umgekehrt klingelten die Alarmglocken, wenn zum Bei- spiel ein Kindsvater nach zig Jah- ren auftauche und nach Umgang mit dem Kind verlange. Weiß der Vater, dass dieser Umgang nicht nur sein Recht, sondern auch eine Pflicht ist ? Ist ihm bewusst, dass ein Kind keine Ware ist, die belie- big zwischen Elternteilen hin und hergeschoben werden kann ? Ist der Wunsch, eine Beziehung mit dem Kind aufzubauen, von Dauer oder wird er seiner Verantwor- tung nach ein paar Jahren über- drüssig sein und das Kind wieder abschieben ? Lebt der Vater in- zwischen in einer neuen Bezie- hung ? Oder ist er in der Vergan- genheit schon als gewalttätig auf- gefallen ? * * * Wie auch immer: Das Gesetz zwingt das Jugendamt, tätig zu werden. „Wir laden den Vater in so einem Fall erst einmal zu uns zum Gespräch ein und versuchen, seine Motivation und seine Ab- sichten zu ergründen“, berichtet die Jugendamtsmitarbeiterin. Viele Väter erwiesen sich als sehr ungeduldig; sie wollten eine Um- gangsregelung von heute auf mor- gen erzwingen. Ihnen gelte es klar zu machen, dass gut Ding auch und gerade in Beziehungsfragen Weile braucht. „Vertrauen muss langsam wachsen. Deshalb ist es oft ratsam, den Weg einer Bezie- hungs- oder Kontaktanbahnung zu gehen, wie ihn die Erziehungs- beratungsstelle der Caritas in Deggendorf anbietet.“ Dass die ersten Treffen zwi- schen dem fremd gewordenen El- ternteil und dem Kind auf neutra- lem Boden, in Anwesenheit einer außenstehenden Person, stattfin- det, ist ein wesentlicher Vorteil. Hinzu kommt, dass insbesondere Väter in ihrer Rolle oft sehr unsi- cher und unerfahren sind und von den Experten der Erziehungsbera- tungsstelle Tipps und Rat erhal- ten, wie sie sich dem - möglicher- weise misstrauischen oder feind- seligen - Kind nähern und sein Vertrauen gewinnen können. Das kann Monate dauern, mit- unter Jahre. Das erfordert Geduld und Beharrlichkeit sowie das Be- wusstsein, dass sich kindliche Liebe und Zuneigung nicht er- zwingen lassen. Trotzdem: „Im Grunde seines Herzens wünscht sich jedes Kind zwei Elternteile. Eine Mutter UND einen Vater. Spätestens im Kindergarten oder in der Grund- schule wird es den Vergleich zu anderen Familien herstellen. Und im schlimmsten Fall irgendwann der Mutter bittere Vorwürfe ma- chen, dass sie ihm den Vater vor- enthalten habe.“ Anneliese Hellauer wünscht keiner Mutter, auf diese Weise später einmal der Feindseligkeit des eigenen Kindes begegnen zu müssen. Natürlich versteht sie es, wenn eine Frau dem „Ex“ das gemeinsame Kind nicht mehr an- vertrauen will, sei es nun aus Angst vor Entfremdung oder Sor- ge um das Wohl des Kindes. Doch gerade dieses Wohl dürfe nicht vorgeschoben sein. „Ist es womöglich nur die eigene Abnei- gung, die aufs Kind projiziert wird ? - Diese Frage muss jede Mutter für sich ehrlich beantwor- ten!“ * * * Niemand habe das Kind gefragt. Da entscheiden Erwachsene, Fremde, einfach über seinen Kopf hinweg: Ein Vorwurf, dem sich die Mitarbeiter des Jugendamtes, ebenso die Richter am Jugendge- richt, tagtäglich ausgesetzt sehen. „In Sachen Umgangsrecht ent- scheiden wir am Jugendamt gar nichts. Wir haben ausschließlich beratende Funktion“, stellt Anne- liese Hellauer klar. Davon abgesehen spiele der Wille des Kindes sehr wohl eine Rolle, sowohl für die Beurteilung der Situation durch das Jugend- amt als auch vor Gericht. Dort müssten Kinder bei Streitigkeiten hinsichtlich der Umgangsrege- lung zwar offiziell erst ab 14 Jahren angehört werden; vor den hiesigen Richtern kämen jedoch schon wesentlich jüngere Kinder zu Wort. Dabei ließen Ausdrucks- weise und Redewendungen in der Regel schnell einen Rückschluss darauf ziehen, ob das Kind - subtil - beeinflusst wurde. * * * Doch wie sage ich's der Mutter, dass sie das Umgangsrecht des Vaters akzeptieren muss ? Was tun, wenn sie sich allen Argumen- ten verschließt, sich den Vermitt- lungsversuchen des Jugendamtes verweigert, vereinbarte Termine nicht einhält, das Angebot einer begleiteten Kontaktanbahnung ausschlägt ? Wenn sie dem Vater das Kind mit allen Mitteln vorent- hält ? Wie den Vater davon abhalten, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, erzwingen zu wollen, was sich nicht erzwingen lässt ? * * * „Wenn die Eltern nicht kooperie- ren wollen, ist es für uns als Jugendamt sehr, sehr schwierig“, sagt Anneliese Hellauer. Auch der Erfolg einer Kontaktanbah- nung stehe und falle mit der Be- reitschaft von Mutter und Vater, sich einzulassen. Erklären, begü- tigen, vermitteln, gut zureden: „Wir vom Amt und die dazugezo- genen Psychologen versuchen al- les, um zu einer einvernehmli- chen Regelung zu gelangen“, be- tont Anneliese Hellauer. Trotz- dem ende mancher Kampf ums Umgangsrecht vor Gericht. Und gehe selbst nach einem Urteil weiter. Andrea Weidemann Wo die Liebe aufhört. . . beginnt der Kampf ums Kind Wenn der Vater mit der Tochter... Umgang haben will und die Mutter das nicht will U rsula K. (Name v. d. Red. geändert) ist zor- nig. So zornig, dass ihr bald alles egal ist. „Soll er doch vor Gericht gehen!“ Ihre Wut gärt seit Monaten, seit Spätherbst letzten Jahres, als sich der Vater ihres Kindes auf einmal wieder bei ihr meldete und An- sprüche geltend machte. Er wolle seine Tochter sehen, regelmäßig, wolle, dass sie ihn in seinem Zu- hause besuche. Er habe ein Recht darauf. Als wir uns trennten, war Do- reen (Name v. d. Red. geändert) zweieinhalb. Nachdem wir nicht verheiratet waren, stand fest, dass ich das Sorgerecht für die Kleine habe. Sie ist sowieso total auf mich fixiert. Ihr Vater hat ja nie viel Interesse an ihr gezeigt. An ihren Geburtstagen war er nicht da, auch nicht an Weihnachten. Ich glaube, dass er das Kind nie wirklich wollte. Am Ende schrie er dann, wir sollen verschwinden, er könne uns nicht mehr ernäh- ren.“ * * * Ursula K. ist verbittert. Neun Jah- re war sie mit dem Mann zusam- men. Am Ende lagen Welten zwi- schen ihnen. Doch wäre es nur ein Ende mit Schrecken gewesen. . . * * * „Ein Jahr lang herrschte nahezu Funkstille. Ich war mit Doreen inzwischen in eine andere Woh- nung gezogen, die allerdings nicht weit von seiner entfernt lag, weshalb er uns zuweilen über den Weg lief, zum Beispiel auf dem Spielplatz. Aber wenn er dort nach Doreen rief, reagierte sie gar nicht oder sie lief zu mir und begann zu weinen. Sie hat nie nach ihm gefragt.“ * * * Nach der Trennung sei sie sogar beim Jugendamt gewesen und ha- be sich erkundigt, wie es denn sei mit Besuchsrecht und so weiter, erzählt Ursula K. Sie brauche überhaupt nichts zu tun, habe man ihr versichert. Der Impuls müsse vom Vater ausgehen. * * * „Ende letzten Jahres suchte er dann auf einmal wieder Kontakt. Ich habe ihm gesagt, er solle uns in Ruhe lassen. Daraufhin hat er sich wohl ans Jugendamt ge- wandt, denn ich erhielt einen An- ruf und eine Einladung zu einem Gesprächstermin. Die Dame dort gab mir einen Zettel, der das Umgangsrecht betraf. Sie drängte mich, ein Treffen mit dem Kinds- vater und unserer Tochter zu ver- einbaren. Ich hätte gern jeman- den vom Jugendamt oder vom Kinderschutzbund dabei gehabt, aber das wurde abgelehnt. Ich nahm dann meine Freundin mit auf den Spielplatz, er tauchte mit seiner Mutter auf. Es war eine Katastrophe! Doreen hatte schon gar nicht hingehen wollen, und als ihr Vater mit ihr spielen woll- te, fing sie an zu schreien und war nicht mehr zu beruhigen. Der Mann ist ein Fremder für sie!“ * * * Der Vater sehe nicht ein, dass er die Beziehung zur Tochter nicht erzwingen könne, ja, dass er ihr mit seinem Beharren Angst einja- ge und Schaden zufüge. Statt des- sen habe er sie beschuldigt, das Kind gegen ihn beeinflusst zu haben, sagt Ursula K. Das stimme aber nicht. „Vor ein paar Monaten erhielt ich ein Schreiben von seinem An- walt. Und eine Vorladung vor Gericht. Dort hat die Frau vom Jugendamt vorgeschlagen, mit Hilfe der Erziehungsberatungs- stelle der Caritas einen Anbah- nungsversuch zu unternehmen. Der Richter stimmte dem zu; mir blieb gar nichts anderes übrig, als darauf einzugehen. Nach dem ersten Gespräch mit der Caritas- Psychologin war ich Anfang Juli mit Doreen dort. Dabei hat die Kleine eindeutig geäußert, sie wolle nicht mit ihrem Vater spie- len. Aber ich habe den Eindruck, die Psychologin wollte das gar nicht hören. Denen dort und den Behörden geht es überhaupt nicht um das Wohl des Kindes!“ * * * Infolge der Ereignisse sei ihre inzwischen fünfeinhalbjährige Tochter bereits völlig verstört, sagt Ursula K. Das Mädchen habe Schlafstörungen, es könne den Urin nicht halten, es bleibe nir- gends mehr alleine ohne die Mut- ter. Sie fürchte, dass ihre Doreen seelischen Schaden nehme, alle- mal dann, wenn es im September zum Treffen mit dem Vater in der Erziehungsberatungsstelle käme. * * * „Ich werde mein Kind schützen! Mit aller Konsequenz!“ Andrea Weidemann Die familienfreundliche Dult mit attraktivem Vergnügungspark und reichhaltigem Warenangebot in der Verkaufsdult Landshuter Bartlmädult Freitag, 22. August 2008 17.00 Uhr Standkonzert der Stadtkapelle Landshut und der Ross- bachtaler Blasmusik vor dem Rathaus. 18.00 Uhr Offizielle Eröffnung der 669. Landshuter Bartlmädult mit dem traditionellen Bieranstich auf dem Rathausvorplatz durch Herrn Hans Rampf, Oberbürgermeister der Stadt Landshut. 21.30 Uhr Großes Eröffnungsfeuerwerk der Lanshuter Festwirte. Sonntag, 24. August 2008 9.30 Uhr Dultgottesdienst im Festzelt Vorholzer auf der Grieser- wiese mit H. H. Stiftspropst Bernhard Schömann und der Stadtkapelle Landshut. 18.30 Uhr Steinheben im Festzelt Krämmer auf der Ringelstecherwiese. Öffnungszeiten der Vergnügungsdult: An allen Tagen von 13.00 bis 23.00 Uhr Öffnungszeiten der Verkaufsdult: Werktags von 9.30 bis 20.00 Uhr, an Sonntagen von 11.00 bis 20.00 Uhr Parkplatzhinweis: Das Parkhaus an der Wittstraße ist täglich bis 1.00 Uhr und das Park- haus auf der Mühleninsel ist Tag und Nacht geöffnet. Der Dultexpress und die Abendlinien bringen Sie aus Stadt und Land zur Dult und nach Hause 22.8.– 31.8.08 mit Bis zu HARK Ausstellungen: 94469 Deggendorf, Graflinger Straße 73, Telefon (09 91) 2 70 86 85 84034 Landshut, Seligenthaler Straße 22, Telefon (08 71) 2 76 41 77 93059 Regensburg, Abensstr. 3 (An der Frankenstr. Nähe Donaueinkaufs- zentrum), Telefon (09 41) 4 61 11 75 85055 Ingolstadt, Nürnberger Straße 58, Telefon (08 41) 9 51 48 43 81241 München (Pasing), Landsberger Straße 406, Telefon (0 89) 54 66 27 83 85540 Haar bei München, Münchner Straße 9, Telefon (0 89) 46 14 81 12 Öffnungszeiten: Mo. Fr. 9.00 18.30 Uhr, Sa. 9.00 16.00 Uhr im Kamin- und Kachelofenbau Kamine direkt vom Hersteller Über 50 Kaminofenmodelle! K i di kt 108-seitiger Farbprospekt und Sonderbeilage mit Tiefstpreisen, bundesweiten Studios und Stützpunkthändlern kostenlos unter: Tel. gebührenfrei (0800) 2 80 23 23 oder www.hark.de GRATIS! PROSPEKT Alles aus einer Hand! Kamin + Schornstein + Finanzierung + Montage = HARK Kaminofen 695, * Kaminofen 1.295, * 2.995, * Kachelkamin * Die angegebenen Preise gelten ohne Zubehör, Stahlteile in schwarzer Ausführung, als Bausatz mit kostenlosem Aufbauvideo, auf Wunsch zzgl. Montage. Kachelofen 5.795, * Marmorfassade Marmorkamin 6.495, * 40% 40% Heizkosten Heizkosten Heizkosten SPAREN SPAREN SPAREN MARKENQUALITÄT Für eine saubere Umwelt! Unsere DIN plus zertifizierten Feuerstätten dürfen unbefristet, auch über das Jahr 2024 hinaus, ohne teure Partikel- filter betrieben werden. 8.995, * 1 Raummeter Holz (ca. 60 80 ) entspricht ca. 200 L Heizöl (ca. 186 ) Stand 18.06.2008, Preise können regional abweichen! Mutter, Vater, Kind. . . Doch was tun, wenn die Eltern sich trennen und sich über das Besuchsrecht des Kindes nicht einig werden?

Transcript of Mutter, Vater, Kind 22.8.–31.8 - trennungsvaeter.de fileDonnerstag, 14. August 2008 DEGGENDORF...

Page 1: Mutter, Vater, Kind 22.8.–31.8 - trennungsvaeter.de fileDonnerstag, 14. August 2008 DEGGENDORF aktuell Seite 3 Mutter, Vater, Kind... Das Wohl des Kindes geht über alles - und ist

Seite 3Seite 3D E G G E N D O R F a k t u e l lDonnerstag, 14. August 2008Donnerstag, 14. August 2008

Mutter, Vater, Kind. . .Das Wohl des Kindes geht über alles - und ist schwer abzuschätzen: Das Jugendamt und

die Erziehungsberatungsstelle der Caritas helfen bei Streitigkeiten im Umgangsrecht

Deggendorf. Das Wohldes Kindes steht über al-lem. Kein Elternteil, undsei er seinem (ehemaligen)Partner auch noch so spin-nefeind, wird dieses Wohlverleugnen wollen. Aber:„Es ist unendlich schwierig,zu erkennen, was das Wohldes Kindes eigentlich ist“,sagt Anneliese Hellauer,Fachkraft für Trennungund Scheidung beim Ju-gendamt in Deggendorf.

* * *Gerade kleinere Kinder seien häu-fig von dem Elternteil, der dasSorgerecht hat - meistens dieMutter -, beeinflusst und gegenden getrennt lebenden Elternteileingenommen. Selbst wenn dieseEinflussnahme nicht bewusst ge-schehe, könnten ehemalige Part-ner aus ihrer Abneigung oftmalskein Hehl machen. Abfällige Be-merkungen, vielleicht gedanken-los dahingesagt, fielen bei denkleinen Zuhörern auf fruchtbarenBoden. Und Kinder sind sensibel:Sie spüren es, wenn die Muttertraurig ist, weil der Besuch beimVater ansteht, vielleicht sogar inTränen ausbrechen, wenn derMoment des Abschieds gekom-men ist. „In den allermeisten Fäl-len wird sich ein Kind dann mitder Mutter solidarisieren und beiihr bleiben wollen“, weiß Anne-liese Hellauer.

Umgekehrt klingelten dieAlarmglocken, wenn zum Bei-spiel ein Kindsvater nach zig Jah-ren auftauche und nach Umgangmit dem Kind verlange. Weiß derVater, dass dieser Umgang nichtnur sein Recht, sondern auch einePflicht ist ? Ist ihm bewusst, dassein Kind keine Ware ist, die belie-big zwischen Elternteilen hin undhergeschoben werden kann? Istder Wunsch, eine Beziehung mitdem Kind aufzubauen, von Daueroder wird er seiner Verantwor-tung nach ein paar Jahren über-drüssig sein und das Kind wiederabschieben? Lebt der Vater in-zwischen in einer neuen Bezie-hung? Oder ist er in der Vergan-genheit schon als gewalttätig auf-gefallen?

* * *

Wie auch immer: Das Gesetzzwingt das Jugendamt, tätig zuwerden. „Wir laden den Vater inso einem Fall erst einmal zu unszum Gespräch ein und versuchen,seine Motivation und seine Ab-sichten zu ergründen“, berichtetdie Jugendamtsmitarbeiterin.Viele Väter erwiesen sich als sehrungeduldig; sie wollten eine Um-gangsregelung von heute auf mor-gen erzwingen. Ihnen gelte es klarzu machen, dass gut Ding auchund gerade in BeziehungsfragenWeile braucht. „Vertrauen musslangsam wachsen. Deshalb ist esoft ratsam, den Weg einer Bezie-hungs- oder Kontaktanbahnungzu gehen, wie ihn die Erziehungs-beratungsstelle der Caritas inDeggendorf anbietet.“

Dass die ersten Treffen zwi-schen dem fremd gewordenen El-ternteil und dem Kind auf neutra-lem Boden, in Anwesenheit eineraußenstehenden Person, stattfin-det, ist ein wesentlicher Vorteil.Hinzu kommt, dass insbesondereVäter in ihrer Rolle oft sehr unsi-cher und unerfahren sind und vonden Experten der Erziehungsbera-tungsstelle Tipps und Rat erhal-ten, wie sie sich dem - möglicher-weise misstrauischen oder feind-seligen - Kind nähern und seinVertrauen gewinnen können.

Das kann Monate dauern, mit-unter Jahre. Das erfordert Geduldund Beharrlichkeit sowie das Be-wusstsein, dass sich kindlicheLiebe und Zuneigung nicht er-zwingen lassen.

Trotzdem: „Im Grunde seinesHerzens wünscht sich jedes Kindzwei Elternteile. Eine MutterUND einen Vater. Spätestens imKindergarten oder in der Grund-schule wird es den Vergleich zuanderen Familien herstellen. Undim schlimmsten Fall irgendwannder Mutter bittere Vorwürfe ma-chen, dass sie ihm den Vater vor-enthalten habe.“

Anneliese Hellauer wünschtkeiner Mutter, auf diese Weisespäter einmal der Feindseligkeitdes eigenen Kindes begegnen zumüssen. Natürlich versteht sie es,wenn eine Frau dem „Ex“ dasgemeinsame Kind nicht mehr an-vertrauen will, sei es nun aus

Angst vor Entfremdung oder Sor-ge um das Wohl des Kindes.Doch gerade dieses Wohl dürfenicht vorgeschoben sein. „Ist eswomöglich nur die eigene Abnei-gung, die aufs Kind projiziertwird? - Diese Frage muss jedeMutter für sich ehrlich beantwor-ten!“

* * *Niemand habe das Kind gefragt.Da entscheiden Erwachsene,Fremde, einfach über seinen Kopfhinweg: Ein Vorwurf, dem sichdie Mitarbeiter des Jugendamtes,ebenso die Richter am Jugendge-richt, tagtäglich ausgesetzt sehen.„In Sachen Umgangsrecht ent-scheiden wir am Jugendamt garnichts. Wir haben ausschließlichberatende Funktion“, stellt Anne-liese Hellauer klar.

Davon abgesehen spiele derWille des Kindes sehr wohl eineRolle, sowohl für die Beurteilungder Situation durch das Jugend-amt als auch vor Gericht. Dortmüssten Kinder bei Streitigkeitenhinsichtlich der Umgangsrege-lung zwar offiziell erst ab 14Jahren angehört werden; vor denhiesigen Richtern kämen jedochschon wesentlich jüngere Kinderzu Wort. Dabei ließen Ausdrucks-weise und Redewendungen in derRegel schnell einen Rückschlussdarauf ziehen, ob das Kind - subtil

- beeinflusst wurde. * * *

Doch wie sage ich's der Mutter,dass sie das Umgangsrecht desVaters akzeptieren muss? Wastun, wenn sie sich allen Argumen-ten verschließt, sich den Vermitt-lungsversuchen des Jugendamtesverweigert, vereinbarte Terminenicht einhält, das Angebot einerbegleiteten Kontaktanbahnungausschlägt ? Wenn sie dem Vaterdas Kind mit allen Mitteln vorent-hält ?

Wie den Vater davon abhalten,mit dem Kopf durch die Wand zugehen, erzwingen zu wollen, wassich nicht erzwingen lässt ?

* * *„Wenn die Eltern nicht kooperie-ren wollen, ist es für uns alsJugendamt sehr, sehr schwierig“,sagt Anneliese Hellauer. Auchder Erfolg einer Kontaktanbah-nung stehe und falle mit der Be-reitschaft von Mutter und Vater,sich einzulassen. Erklären, begü-tigen, vermitteln, gut zureden:„Wir vom Amt und die dazugezo-genen Psychologen versuchen al-les, um zu einer einvernehmli-chen Regelung zu gelangen“, be-tont Anneliese Hellauer. Trotz-dem ende mancher Kampf umsUmgangsrecht vor Gericht. Undgehe selbst nach einem Urteilweiter. Andrea Weidemann

Wo die Liebe aufhört. . . beginnt der Kampf ums KindWenn der Vater mit der Tochter. . . Umgang haben will und die Mutter das nicht will

Ursula K. (Name v. d. Red. geändert) ist zor-nig. So zornig, dass ihrbald alles egal ist.

„Soll er doch vor Gericht gehen!“Ihre Wut gärt seit Monaten, seitSpätherbst letzten Jahres, als sichder Vater ihres Kindes auf einmalwieder bei ihr meldete und An-sprüche geltend machte. Er wolleseine Tochter sehen, regelmäßig,wolle, dass sie ihn in seinem Zu-hause besuche. Er habe ein Rechtdarauf.

„Als wir uns trennten, war Do-reen (Name v. d. Red. geändert)zweieinhalb. Nachdem wir nichtverheiratet waren, stand fest, dassich das Sorgerecht für die Kleinehabe. Sie ist sowieso total aufmich fixiert. Ihr Vater hat ja nieviel Interesse an ihr gezeigt. Anihren Geburtstagen war er nichtda, auch nicht an Weihnachten.Ich glaube, dass er das Kind niewirklich wollte. Am Ende schrieer dann, wir sollen verschwinden,er könne uns nicht mehr ernäh-ren.“

* * *Ursula K. ist verbittert. Neun Jah-re war sie mit dem Mann zusam-men. Am Ende lagen Welten zwi-schen ihnen. Doch wäre es nur einEnde mit Schrecken gewesen. . .

* * *„Ein Jahr lang herrschte nahezu

Funkstille. Ich war mit Doreeninzwischen in eine andere Woh-nung gezogen, die allerdingsnicht weit von seiner entfernt lag,weshalb er uns zuweilen über denWeg lief, zum Beispiel auf demSpielplatz. Aber wenn er dortnach Doreen rief, reagierte siegar nicht oder sie lief zu mir und

begann zu weinen. Sie hat nienach ihm gefragt.“

* * *Nach der Trennung sei sie sogarbeim Jugendamt gewesen und ha-be sich erkundigt, wie es denn seimit Besuchsrecht und so weiter,erzählt Ursula K. Sie braucheüberhaupt nichts zu tun, habe man

ihr versichert. Der Impuls müssevom Vater ausgehen.

* * *„Ende letzten Jahres suchte erdann auf einmal wieder Kontakt.Ich habe ihm gesagt, er solle unsin Ruhe lassen. Daraufhin hat ersich wohl ans Jugendamt ge-wandt, denn ich erhielt einen An-ruf und eine Einladung zu einemGesprächstermin. Die Dame dortgab mir einen Zettel, der dasUmgangsrecht betraf. Sie drängtemich, ein Treffen mit dem Kinds-vater und unserer Tochter zu ver-einbaren. Ich hätte gern jeman-den vom Jugendamt oder vomKinderschutzbund dabei gehabt,aber das wurde abgelehnt. Ichnahm dann meine Freundin mitauf den Spielplatz, er tauchte mitseiner Mutter auf. Es war eineKatastrophe! Doreen hatte schongar nicht hingehen wollen, undals ihr Vater mit ihr spielen woll-te, fing sie an zu schreien und warnicht mehr zu beruhigen. DerMann ist ein Fremder für sie!“

* * *Der Vater sehe nicht ein, dass erdie Beziehung zur Tochter nichterzwingen könne, ja, dass er ihrmit seinem Beharren Angst einja-ge und Schaden zufüge. Statt des-sen habe er sie beschuldigt, dasKind gegen ihn beeinflusst zuhaben, sagt Ursula K. Das stimme

aber nicht. „Vor ein paar Monaten erhielt

ich ein Schreiben von seinem An-walt. Und eine Vorladung vorGericht. Dort hat die Frau vomJugendamt vorgeschlagen, mitHilfe der Erziehungsberatungs-stelle der Caritas einen Anbah-nungsversuch zu unternehmen.Der Richter stimmte dem zu; mirblieb gar nichts anderes übrig,als darauf einzugehen. Nach demersten Gespräch mit der Caritas-Psychologin war ich Anfang Julimit Doreen dort. Dabei hat dieKleine eindeutig geäußert, siewolle nicht mit ihrem Vater spie-len. Aber ich habe den Eindruck,die Psychologin wollte das gar

nicht hören. Denen dort und denBehörden geht es überhaupt nichtum das Wohl des Kindes!“

* * *Infolge der Ereignisse sei ihreinzwischen fünfeinhalbjährigeTochter bereits völlig verstört,sagt Ursula K. Das Mädchen habeSchlafstörungen, es könne denUrin nicht halten, es bleibe nir-gends mehr alleine ohne die Mut-ter. Sie fürchte, dass ihre Doreenseelischen Schaden nehme, alle-mal dann, wenn es im Septemberzum Treffen mit dem Vater in derErziehungsberatungsstelle käme.

* * *„Ich werde mein Kind schützen!Mit aller Konsequenz!“

Andrea Weidemann

Die familienfreundliche Dult mit attraktivem Vergnügungspark und reichhaltigem Warenangebot in der Verkaufsdult

Landshuter Bartlmädult

Freitag, 22. August 200817.00 Uhr Standkonzert der Stadtkapelle Landshut und der Ross-

bachtaler Blasmusik vor dem Rathaus.18.00 Uhr Offizielle Eröffnung der 669. Landshuter Bartlmädult mit

dem traditionellen Bieranstich auf dem Rathausvorplatzdurch Herrn Hans Rampf, Oberbürgermeister der StadtLandshut.

21.30 Uhr Großes Eröffnungsfeuerwerk der Lanshuter Festwirte.

Sonntag, 24. August 20089.30 Uhr Dultgottesdienst im Festzelt Vorholzer auf der Grieser-

wiese mit H. H. Stiftspropst Bernhard Schömann und derStadtkapelle Landshut.

18.30 Uhr Steinheben im Festzelt Krämmer auf der Ringelstecherwiese.

Öffnungszeiten der Vergnügungsdult:An allen Tagen von 13.00 bis 23.00 Uhr

Öffnungszeiten der Verkaufsdult:Werktags von 9.30 bis 20.00 Uhr,an Sonntagen von 11.00 bis 20.00 Uhr

Parkplatzhinweis:Das Parkhaus an der Wittstraße ist täglich bis 1.00 Uhr und das Park-haus auf der Mühleninsel ist Tag und Nacht geöffnet.

Der Dultexpress und

die Abendlinien

bringen Sie aus Stadt und

Land zur Dult und nach Hause

22.8.–31.8.08

mitBis zu

HARK Ausstellungen:94469 Deggendorf, Graflinger Straße 73, Telefon (0991) 270868584034 Landshut, Seligenthaler Straße 22, Telefon (0871) 276417793059Regensburg,Abensstr. 3 (An der Frankenstr. NäheDonaueinkaufs-zentrum), Telefon (0941) 4611175 � 85055 Ingolstadt, NürnbergerStraße 58, Telefon (08 41) 9 51 48 43 � 81241 München(Pasing), Landsberger Straße 406, Telefon (0 89) 54 66 27 8385540 Haar bei München, Münchner Straße 9, Telefon (0 89)46148112Öffnungszeiten: Mo. � Fr. 9.00 � 18.30 Uhr, Sa. 9.00 � 16.00 Uhr

im Kamin- und Kachelofenbau

Kamine direktvom HerstellerÜber 50 Kaminofenmodelle!

K i di kt

108-seitigerFarbprospek

t und Sonderbeilage mit

Tiefstpreisen,

bundesweiten Studios u

nd Stützpunkthändlern k

ostenlos unter:

Tel. gebührenfrei (0800) 2 8

0 23 23 oder www.hark.de

GRATIS! PROSPEKT

Alles aus einer Hand! Kamin + Schornstein + Finanzierung + Montage = HARK

Kaminofen

695,�*

Kaminofen

1.295,�* 2.995,�*

Kachelkamin

* Die angegebenen Preise gelten ohne Zubehör, Stahlteile in schwarzer Ausführung, als Bausatz mit kostenlosem Aufbauvideo, auf Wunsch zzgl. Montage.

Kachelofen

5.795,�*

Marmorfassade Marmorkamin

6.495,�*40%40%Heizkoste

nHeizkosten

HeizkostenSPARENSPARENSPAREN

MARKENQUALITÄTFür eine saubere Umwelt!Unsere DIN plus zertifiziertenFeuerstätten dürfen unbefristet,auch über das Jahr 2024hinaus, ohne teure Partikel-filter betrieben werden.

8.995,�*

1 Raummeter Holz

(ca. 60�80�) entspric

ht

ca. 200 L Heizöl (ca.186 �)

Stand 18.06.2008,Preise können regional abweichen!

Mutter, Vater, Kind. . . Doch was tun, wenn die Eltern sich trennenund sich über das Besuchsrecht des Kindes nicht einig werden?