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134 www.maxi.de REISE TEXT SÖRRE WIECK FOTOS  HEIKE OLLERTZ Bitte Meer! In Palmas Club „Puro Beach“ hängen die Gäste stilvoll ab – wie die Lampen. Sangria-Eimer , Bettenburgen, überfüllte Strände? Gibt es auf der Balearen-Insel auch. Haben wir aber nicht gesehen. Stattdessen: bezaubernde Buchten und coole Läden in Palmas neuem In-Viertel Sa Gerreria D AS ANDERE MALLORCA

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Bitte Meer!In Palmas Club„Puro Beach“hängen dieGäste stilvollab – wie dieLampen.

Sangria-imer, Bettenburgen, überfüllte Strände? Gibtes auf der Balearen-nsel auh. Haben wir aber nihtgesehen. Stattdessen: beaubernde Buhten undoole äden in Palmas neuem n-Viertel Sa Gerreria

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Kneip(en)kur:In der „Bar

Flexas“ gehtes hip, aber

entspannt zu.Unten: PalmasWahrzeichen,

die Kathe-drale Sa Seu.

Unten: Nach eingehenderRecherche entpuppt sich

Mallorca als Märchenland, Prin-zessinnen-Pony inklusive.

Rechts: Kekse!Autorin Sörre

Wieck probiertdas Nonnen-gebäck beim

Convent de SantaClara in Palma.

Links: ImVintage-Shop „LulaBebop“kommendie Kleidernicht vonder Stange.

n einem Feldweg gurrenweiße Tauben, die einer

Hochzeit entlogen sein müssen. Ein

weißes Pony grast au einer Wiese wieaus der Weichspüler-Werbung. Im Hinter-grund liegen sant geschwungene Hügel.Bestimmt springt gleich jemand aus demGebüsch und gibt zu, dass dieses märchen-hate Bild bloß inszeniert ist: um mich vondem anderen Mallorca zu überzeugen,von dem alle immer schwärmen. Das esanscheinend aber wirklich gibt. Zumin-dest hier, bei Capdepera, im Osten derInsel. Ob der Rest Mallorcas auch so ist?Zeit ür eine Rundtour.Nach einer holprigen Autoahrt über

Schlaglöcher ergießt sich der weißeStrand der Cala Torta vor mir. Nur eine

Kleinamilie hat in Fernglasweite auchschon ihr Handtuch ausgebreitet. Feingemahlener Sand rieselt durch meineHände, türkisblaues Wasser glitzert wieder Schmuck in Omas Schatulle. Schnelldie Augen schließen, sonst kann ich niewieder getrost in die graubraunen Wellen

der Nordsee springen. Von diesem Strandmit Karibiklair kriegen mich nur gute

Gründe wieder weg. Shopping in Palma!Die Menschenschlange vor der KathedraleSa Seu lasse ich links liegen und laue zumConvent de Santa Clara. Hier, ernab vomFlip-Flop-Klatschen der Touristen, hörtman nur Vogelgezwitscher. Und schrillesKlingeln: Die Nonnen des Klosters ver-kauen Süßes au Knopdruck, bleibendabei unerkannt hinter einer Wand. DieKeksübergabe läut über ein hölzernesDrehkreuz. Ich grüße höich mit „Ave

Maria Purisima“, wähle aus dem Aushang„Flor de azahar“ (Orangenblütenkekse)

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und bekomme, nach Hüsteln, Ra-scheln und Trippelschritten jen-seits der Wand, ür drei Euro einePappschachtel. Mit einem Hauchvon Weihnachtsgebäck au der

Zunge laue ich zum neuen In-Viertel der Stadt: Sa Gerreria.Nur zwei Einkausstraßen vonder überüllten Calle Sindicatenternt hat sich das ehemaligeDrogen- und Prostituiertenviertelausgehein gemacht. Mit rischgestrichenen Altbauten undschattigen Plätzen. Der „Electro-Iberico-Shop“ mit Steckdosen inder Auslage hat hier ebenso sei-nen Platz wie die hippe Bar „Flexas“. Dortpügen sich Deckenventilatoren durch

die heiße Lut. An den Tischen sitzen läs-sige Spanier aus der Nachbarschat, mitdenen man soort zu einer Runde Beach-volleyball aubrechen möchte. Um dieEcke, im vegetarischen Restaurant „PlaerNatural“, löse ich ür 13 Euro ein Ticketzum Gourmet-Himmel – der Preis ürsViergängemenü, von Spinat-Pistazien-salat bis hin zur süßen Creme mit Birne

und Hibiskus. Nur einpaar Meter weiter atternvor dem Vintage-Laden„Lula Bebop“ bunte Kleiderim Wind. Drinnen ühleich mich sehr verbundenmit einem pastellarbenenTeleon aus den 70ern.Entscheide mich dann

aber doch ür eine Sonnenbrille mit großenGläsern. Die perekte Ausrüstung ür denAusug in die Jardins d’Alàbia, ünzehnKilometer nördlich von Palma.Verwunschen sieht er aus, dieser noch au die Mauren zurückgehende Garten: vollerPalmen, Lavendelsträucher und Orangen-bäume. Lilien und Rosen protzen mitFarben, die kein Aquarellmalkasten her-

gibt. Ich laue durch einen Laubengang,blicke au die Bergkulisse vor mir. Soviele schöne Plätze au dieser Insel mit sowenigen Touristen –toll. Denke ich. Undstehe plötzlich imRegen: Irgendein Ur-lauber hat in diesemMärchen aus 1001Nacht den Knop ürdie Wasserontänenentdeckt. Schwammdrüber. ■

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Oben: Handge-machte Seifen gibtes bei „Gaia Natu-ral“ im Gerreria-Viertel. Links: Auf die Palme bringt

einen in den Jardinsd’Alfàbia niemand.

Weißer Sand, türkisfarbenesMeer – Karibik-Feeling an derlauschigen Cala Torta bei Artà

Rechts: Cool amPool – auf der Finca

„Cases de Son Barbas-sa“ könnte man den

ganzen Tag auf demSonnenbett dösen.

Das Essen imvegetarischen

Restaurant„Plaer Natural“

ist nicht nurfotogen, es

schmeckt auchsuper. Links:

der Lifestyle-Store „Rialto Li-ving“ in Palma.

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MAxiTipps

 

HinkommEn

Air Berlin liegt von vielen deutschenGroßstädten aus direkt nach Palma (Hin-und Rückug ab 100 Euro).Mehr Inos: Spanisches Fremdenverkehrs-institut, Myliusstr. 14, 60323 Frankurt,www.spain.info/de, Tel. 069/72 50 33 38

scHlaFEn

Cases de Son Barbassa07580 Cala Mesquida,

Capdepera, Tel. 0034/

971/56 57 76, DZ ab77 Euro pro Person,www.sonbarbassa.com

Finca mit rustikalemFlair. Beim Frühstück schweit der Blicküber Oliven- und Zitrusbäume, au demTisch stehen deren Früchte: als Marmela-de, Olivenöl oder risch gepresster Oran-gensat. So schmeckt Urlaub. Toll: derPool mit den Sonnenbetten! Rund zehnMinuten enternt: Cala Agulla, mit kris-tallklarem Wasser und schattigen Pinien.

Hotel Casal d’ArtàC/Rafael Blanes 19,Artà, Tel. 0034/971/

82 91 63, DZ ab 83 Euro,

www.casaldarta.com

Charmantes Stadthotelvon 1936. Mit Mini-

Patio, sonniger Dachterrasse und einerBesitzerin, die Wander- und Strandtippsebenso gern teilt wie ihr Rezept ür denFruchtaustrich. Süß: das EinzelzimmerNr. 5 mit Blick über die Dächer von Artà.

Ermita de la VictòriaVon Alcúdia aus Rich-tung Bonaire/Cap Pinar

(ca. 6 km), DZ ab 68

Euro, Tel. 0034/971/5499 12, www.lavictoria

hotel.comFür Romantiker: Vorbei am traumhatgelegenen Kiesstrand S’Illot ührt einekleine Straße hoch zur ehemaligen Ein-siedelei. Schlichte schöne Räume, zumTeil mit Meerblick (nach den Zimmern„Murta“ und „Alzina“ ragen). Die nettenBesitzer ühren noch drei weitere hüb-

sche Unterkünte au Mallorca, darunterdas Landhotel „Ca’n Calco“ in Moscari.

EssEn UnD TRinkEn

Plaer NaturalPlaça de la Quartera 3,Palma, Mo–Fr 13–16 Uhr

Dass Ignasi Ignaçio beieinem Sternekoch ge-lernt hat, schmeckt man.Sein Kürbissalat ist ein

Gedicht. Und drei weitere olgen – gibt esdie Gerichte in seinem vegetarischenLokal doch als Viergängemenüs.

Bar FlexasCalle Llotgeta 12, Palma, Mo–Sa 13–17

u. 20–1 Uhr, www.barfexas.com

Wohlühl-Eckkneipe im Viertel Sa Gerre-ria. Hier treen sich die Nachbarn zum

Plausch und verputzen nebenbei Lecke-reien wie Hirschragout und Sardellen.

Bar Joan FrauMercat Santa Catalina,

Plaça Navegaçió,Palma, Mo–Sa 7.30–

15 Uhr (Paella: Di, Do,Sa, bis 12 Uhr bestellen)

Im Mercat de Santa Ca-talina versteckt sich dieses Tapas- undPaella-Paradies, in dem George Clooney,pardon, Mario, Köstlichkeiten wie ge-üllte Auberginen, Paella mit Tintenfschund ufgen Aprikosenkuchen reicht.

sHoppEn

Rialto LivingCarrer Sant Feliu 3c, Palma, Mo–Sa

10–23 Uhr, www.rialtoliving.com

Au einmal braucht man unbedingt einemintarbene Clutch. Oder dieses in Art-déco-Papier gewickelte Stück Seie. Diebunte Stotasche. Das Seidenkleid. Odereinen Caé con leche im shopeigenen Caé

– denn so viel coole Liestyle-Artikelmuss man erst einmal verdauen.

Lula BebopCarrer Corderia 11, Palma, Mo–Fr 10–

14.30, 17–20.30, Sa 10–14 Uhr, www.

lulabebop.blogspot.com

Im Fenster schweben transparente Blu-sen, drinnen hängen Vintage-Kleider wiedie des mallorquinischen Designers ToloCrespi an gewundenen Ästen: Im Shop dergelernten Interior-Designerin MagdalenaDzieciniak könnte man Stunden verbrin-

gen. Und stets Neues entdecken: nebenarbenrohen Röcken und Chionblusen

auch Accessoires, Schreibtischlampen ausden 50ern und sogar Schellackplatten.

Think CosmeticCalvari 1, Pollença,

Mo–Fr 9–13.30, 16–20,Sa, So 10–13 Uhr, www.thinkcosmetic.com 

Mallorca ür den Kosme-tikbeutel: In den Sham-

poos, Lotionen und Körpersprays steckenInhaltsstoe der Insel, z. B. Meerenchel,Honig und Mandeln. Dute!

Convent de Santa ClaraCarrer de Can Fonollar 2, Palma, tgl.9–12.30, 16.15–18.10 Uhr

Erlebnis-Shopping der anderen Art: Die

Nonnen des Klosters Santa Clara bleibenbeim Süßigkeitenverkau inkognito.

UnTERnEHmEn

Jardins d’AlfàbiaCarretera de Sóller, km 17, Bunyola,

Mo–Sa 9.30–18.30 Uhr, www.jardines

dealabia.com

Grüne Oase nördlich von Palma. Unbe-dingt ein Glas risch gepressten Oran-gen- oder Zitronensat an der Bar ordern!

Puro Beach ClubCarrer de Pagell 1, Palma, tgl. 11–1 Uhr,www.purobeach.com 

Weiße Liegen, weißer Boden, weiße Son-nenschirme – der Club „Puro Beach“ ander Cala Estancia strahlt so schön, dassman hier selbst bei bedecktem Himmeleine Sonnenbrille braucht. Eher schickesPublikum, das zum Teil im durchde-signten Hotel „Puro Oasis Urbano“ wohnt.

SträndeCala Figuera: Ein Padührt durch meterhohe

Grashalme. Es riechtnach Ziegenkäse. Dabeihat niemand ein Pick-nick ausgebreitet: Ein

paar Meter weiter springt ein Ziegen-bock umher. Der sich ebenso über dasAntlitz seines Gegenübers wundert wieman selbst. Unten angekommen önetsich ein leerer, von Felsen eingerahmterStrand. Anahrt: von Port de Pollençazum Cap Formentor. Parkplatz vor demTunnel links. Auch schön: Cala Torta,S'Illot, Platja de Muro – Es Comú (Foto).

Inos und Anahrtswege unter:www.platgesdebalears.com

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