N°10 - DE - babymag.ch

13
DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR JUNGE ELTERN JULI/AUGUST 2010 - CHF. 6.– Nr. 10 Splasch! Schwimmen Wasser lieben lernen Bassins Ökologische Schwimmbäder Wasserzufuhr Nie ohne meine Flasche Trennung Ein Vater berichtet SPEZIAL KENNENLERN- PREIS CHF 2.– Erziehung Ich esse von allem Schwangerschaft Epilieren ohne Tabu 40 Ideen für Festivals, Spaziergänge und Ausstellungen Schweiz

description

Das schweizer Magazin für junge Eltern

Transcript of N°10 - DE - babymag.ch

Page 1: N°10 - DE - babymag.ch

DAS SCHWEIZER MAGAZINFÜR JUNGE ELTERNJULI/AUGUST 2010 - CHF. 6.–

Nr. 10

DAS SCHWEIZER MAGAZINDAS SCHWEIZER MAGAZINFÜR JUNGE ELTERNFÜR JUNGE ELTERNJULI/AUGUST 2010 - CHF. 6.–JULI/AUGUST 2010 - CHF. 6.–

Splasch!SchwimmenWasser liebenlernenBassinsÖkologischeSchwimmbäderWasserzufuhrNie ohnemeine Flasche

TrennungTrennungTrennungEin Vater berichtet

SPEZIAL

KENNENLERN-

PREIS

CHF 2.–

ErziehungErziehungErziehungIch esse

von allem

SchwangerschaftSchwangerschaftSchwangerschaft Epilierenohne Tabu

40Ideen für Festivals,Spaziergänge und

Ausstellungen

Schweiz

Page 2: N°10 - DE - babymag.ch

18 Ausgabe 10 - Juli/August 2010Verkaufspunkte siehe Adressenseite

erfi nderisch. Dieses hübsche Armband versteckt seine wahren Tugenden. Hinter der fantasievollen Aufmachung und dem neckischen Charme ver-birgt sich ein wissenschaftliches Messinstrument. Die kleinen Ziffern sind jeweils durch 4 Perlen getrennt. Indem sie die Kirsche verschiebt, kann eine Stillende im Viertelstundentakt markieren, wie viel Zeit seit dem letzten Einsatz vergangen ist. 3 plus 2 Perlen ergibt 31/2 Std. Eine 100%ig schweizerische Kreation, 100% für Mama.

In verschiedenen Farben erhältlich, mit Anhänger Ihrer Wahl. Ab CHF 13.- www.lactobijou.ch

Mineralfi lterSonnencreme. Wenn Sie bislang Sonnencreme mit Mineralfi lter gewohnt waren, kann es passieren, dass Ihre Lieblingsmarke plötzlich aus der Droge-rie verschwunden ist. Denn die EU hat eine neue Normierung vorgenommen, sodass gewisse Mine-ralfi lter den neuen Kriterien nicht mehr gerecht werden. Obwohl die Schweiz nicht direkt davon betroffen ist, haben diverse Marken, darunter Weleda, beschlossen, ihre Produkte-Herstellung einzustellen. Das eine oder andere ist aber doch im Regal geblieben, mehr dazu in unserer Auswahl auf den Seiten 98-99.

rose. Die Marke mit der gestickten roten Rose unter der Sohle setzt ihren verführerischen Sie-geszug fort. Neuerdings bietet sie Mini-Ausfüh-rungen, die von den Pumps der Grossen inspiriert sind. Die Detailtreue bleibt dieselbe. Das Leopar-denmuster auf den hübschen Ballerinas und die herzige Blume unter dem Fuss werden beibehal-ten. Ab diesem Sommer werden beim Shopping zwei auf einen Schlag glücklich, denn Free Lance verkauft die kleinen Schmuckstücke nur in den eigenen Boutiquen. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Modelle von CHF 135.– bis CHF 190.– www.freelance.fr

Wie eineGrosse

www.freelance.fr

Bezaubernde HändeVerrückt. Bei OPI geraten Sie die-sen Sommer in Freudentaumel. Der Kinostart von Shrek inspirierte zu einigen kühnen Nagellacken in poppigen Farben, die auf den animierten Trickfi lm verweisen. Das entspricht ganz und gar der Tendenz im Sommer 2010. Die Namen der Lacke sind so witzig, dass sogar kleine Jungs in Ver-suchung geraten könnten, an der Maniküre-Session teilzunehmen: «Funky Dunky» heisst der vio-lette, «Who the Shrek are you?» der grellgrüne. Zum Totlachen.

Das Set mit vier Mini-Lacken (3,75 ml) kostet CHF 27,90, die grossen (15 ml) jeweils CHF 23.90.

Bei OPI geraten Sie die-sen Sommer in Freudentaumel. Der Kinostart von Shrek inspirierte zu

Geheimnisvoller Anhänger

Wie eine

Page 3: N°10 - DE - babymag.ch

Foto

s: D

Rnews

Ausgabe 10 - Juli/August 2010

Nacht im Buschethisch. Ideale Bettwäsche für Schlaf mit ruhigem Gewissen. Handgestickte Steppdecken, geschmack- und kunstvolle Bettbezüge und Duvetüberzüge – gefertigt von Indianerin-nen, deren Arbeit respektiert wird, und die nur Biobaum-wolle verwenden. Zwei weltoffene Mamas liessen sich von Stammesmotiven inspirieren. Das Ergebnis überzeugt sowohl in ästhetischer als auch in ethischer Hinsicht. Die Abbildungen sind alle handgemalt und gruppieren sich rund um das zentrale Motiv, einen jungen Trieb. Man gähnt vor Vergnügen.

Eine Steppdecke kostet ca. CHF 130.-, www.batchibatcha.com

im Busch

superpapaVON ANDRÉ BERTHOUD

ein mann, Vater, Sohn, Psychologe und Diskussionsleiter von Vätergruppen

wendet sich an Paare.

Kükenmütter und DraufgängerväterBeobachten Sie Eltern auf dem Spielplatz: Die Väter bringen das Kind dazu, Risiken einzuge-hen, die Mütter bremsen. Wenn es um Gefahren geht, unterscheiden sich die mütterlichen Ins-tinkte von den väterlichen. Das kann eine Quelle von Unverständnis, ja sogar Konfl ikten sein, was so weit gehen kann, dass eine Konsultation bei einem Paartherapeuten naheliegend ist.

Man muss wissen, dass der Unterschied nicht in der Bewertung der Gefahr liegt: Wenn man nachfragt, sind beide einverstanden, dass dieses und jenes Spielplatzgerät eine bestimmte Gefahr birgt. Bleibt also die Frage, aus welchem Grund der eine das Kind ermuntert ein bestimm-tes Risiko einzugehen, während die andere es davon abhalten will. Es ist doch ganz einfach so, dass für Mamas klar ist, dass im Park das Gesetz «Operation Null Bobo» gilt. Für die Väter steht indes fest, dass um kleine Verletzungen kein Aufheben gemacht werden soll: «Das ist nicht schlimm. Aus Schaden wird man klug.»

Das Kind selbst ist im Angesicht und bei der Bewertung der Gefahr mit zwei unterschiedli-chen Haltungen konfrontiert. Doch das ist über-haupt kein Problem, schliesslich hat es schon lange gelernt, dass ein Papa keine Mama wie die anderen ist (und umgekehrt).

los, los, Töchterchen!Es wäre falsch zu denken, dass Väter sorglos sind. Vielmehr gehen sie davon aus, dass das Kind lernt und selbstständiger wird, indem es sich stufen-weise Gefahren aussetzt. Und die Mütter sind nicht etwa überbesorgt, sondern betrachten Si-cherheit als unverzichtbare Grundlage für eine harmonische Entwicklung. Wer hat Recht? Alle beide! Für eine gesunde Entwicklung braucht das Kind sowohl die Konfrontation mit (eingedämm-ter) Gefahr als auch Sicherheit.

In der Psychologie heisst es, der Vater ver-trete eher die Offenheit gegenüber der Welt, während die Mutter auf Seiten der Sicherheit und der Schutzes steht. In einer gelingenden partner-schaftlichen Elternschaft kommen beide Aspekte zum Tragen.

Denken Sie daran und meiden Sie Kon-fl ikte, indem Sie diese gegenseitige Ergänzung akzeptieren. a

www.superpapa.ch www.evian.ch

WERBUNG

Wussten Sie, dass Ihre

Muttermilch hauptsächlich aus

dem Wasser entsteht, welches Sie trinken ?

Page 4: N°10 - DE - babymag.ch

ie Sonne scheint. Der Garten blüht. Die Kinder hüpfen ins azurblaue Wasser. Und doch

schwingt eine falsche Note in diesem paradiesischen Bild mit: Das Chlor im Schwimmbecken eliminiert zwar effizient und dauerhaft Keime, Bak-terien, Mikroben und Algen, löst aber auch Allergien aus, insbesondere bei kleinen Kindern. Aber wie soll man sonst dafür sorgen, dass das Wasser sauber und klar bleibt? Eigentlich ist es ganz einfach: Es reicht, das Chlor durch einen Biofilter und einen Phos-phatfilter zu ersetzen, und schon wird aus Ihrem Bassin ein Biotop-Pool, der sich durch nichts von einem gewöhn-lichen Schwimmbecken unterschei-det. Es handelt sich dabei um eine Kiste mit einem Granulatfilter auf Sandbasis, einer Pumpe und einigen Filterpflanzen. Diese Kiste wird ans Schwimmbad angeschlossen und schon ist es erledigt.

Natürlicher FilterDas Beste daran ist, dass man so die Natur zu sich ins Schwimmbad holt. Das Konzept entstand in den Neunzi-gerjahren im Zusammenhang mit der befürchteten Klimaerwärmung und der Nachhaltigkeitsdebatte. So wur-de das Naturschwimmbad geboren, der ökologische Schwimmteich, der Bioteich, der lebendige Pool... Auch wenn die Bezeichnungen variieren und Verwirrung stiften können, so bleibt das Prinzip doch immer das-selbe: Das Wasser wird nicht durch Chemie sterilisiert, sondern es soll naturbelassen sein wie in einem per-fekt reinen Bach.

44 Ausgabe 10 - Juli/August 2010

D

Foto

s: D

R

Wo Bewegung ist, setzt sich kein Moos an. Der Bioteich kopiert die na-türliche Wasserfiltermethode und verhindert so, dass es umkippt, wie es in Mooren und Lagunen der Fall ist. Die Selbstreinigung erfolgt durch Mi-kroorganismen und Pflanzen, die sich von Natur aus entwickeln und das Wasser von mineralischen oder biolo-gischen Verschmutzungen reinigen. Praktisch sieht es so aus, dass das Ba-dewasser durch den Kontakt mit den Pflanzen gereinigt wird, worauf es als Wasserfall zurück ins Schwimmbe-cken fliesst. Dazu wird das Becken notwendigerweise in drei Zonen un-terteilt: das eigentliche Schwimm-becken, das Säuberungs- und das Regenerationsbecken. Im ersten vergnügen sich die kleinen Engel. Im zweiten, niederen Becken pflanzt man Makrophyten an. Das sind rei-nigende Wasserpflanzen wie Binsen, Schilfrohr oder Iris. Zur Verschöne-rung pflanzt man dort auch dekora-tive Wasserpflanzen wie Papyrus, Seerosen oder Lotus. Aber Vorsicht, man sollte hier wie ein Ökobauer vor-gehen: Je nach Umgebung, pH-Wert des Wassers, Höhe, Luftfeuchtigkeit und Sonnenstrahlung empfiehlt sich die eine Pflanze mehr und die andere weniger. Im dritten Bassin wird das Wasser desinfiziert und indem es fällt und sich umwälzt, wird ihm neuer Sauerstoff zugeführt, was zwingend nötig ist, damit Ihr Biotop leben kann. Eine Pumpe bleibt also gleichwohl nötig, kann jedoch mit Sonnenenergie betrieben werden. Pflanzen, die das Wasser mit Sauerstoff anreichern, sind ebenfalls willkommen. Das

Ganze beansprucht im Minimum 50 m2, ideal wären sogar 100 m2, denn je mehr Raum zur Verfügung steht, des-to besser ist das biologische Gleich-gewicht gewährleistet. Im Weiteren sollte der Bio-Schwimmteich auch direkt in der Sonne liegen, denn die UV-Strahlung tötet Keime, Bakterien und Parasiten ab, wodurch das Was-ser klarer ist. Ein Vorteil, der auch nicht übersehen werden sollte, ist, dass in einem Bioteich diverse Or-ganismen wie Frösche, Libellen und kleine Fische nebeneinander leben können. Sie machen sich nützlich, indem sie Mückenlarven verspeisen – so müssen Sie Ihr Baby nicht mehr mit Antibrumm einsprayen. Übrigens sollte man vor dem Baden duschen, da Sonnencreme eine Gefahr fürs Ökosystem des Bassins darstellt.

Vom Teich zum DesignbeckenJetzt kennen Sie das Prinzip. Die Umsetzung kann man nach sei-nem Geschmack und seinen per-sönlichen Vorlieben gestalten. Das Öko-Schwimmbad kann wie ein traditionelles Schwimmbad ausse-hen – rechteckig und mit den besag-ten drei Becken klar vom übrigen Garten abgegrenzt. Im Allgemeinen meidet man blaue Platten an Boden und Wänden. Für Rand und Neben-becken verwendet man vorzugsweise abgestufte Braun-, Beige- oder Grün-töne.

Man kann aber auch auf Design setzen und das Bio-Becken in eine edle Umgebung integrieren, sodass es beispielsweise von Schieferplat-ten, Granitblöcken, einem Kieselweg

Babys Hintern gehört nicht ins Chlorwasser. Wir ziehen das Öko-Schwimmbecken vor, wo man sicher und che-miefrei baden kann, ohne dass es zu Hautallergien und Asthma kommt.

Text: Flora Madic - Illustrationen: Tom Tirabosco

Wir mögen

SchwimmbeckenÖko-

Page 5: N°10 - DE - babymag.ch

green

oder ockerfarbenen Holzbrettern aus kontrolliert nachhaltigen Wäldern umgeben ist. Am besten wählt man Materialien aus lokalem Anbau und behandelt sie – sofern nötig – natür-lich. Das Schwimmbad des wahren Naturfreaks sieht schon fast wie ein echter Teich aus. Rund herum wachsen Wildpflanzen, im Teich schwimmen Seerosen, kleine Fische blubbern friedlich, streicheln dem Schwimmer um die Beine und die Frösche quaken vor sich hin – die Internetgeneration soll nicht ohne Mutter Natur aufwachsen. Weder das Becken noch die Gefühle sind steril – jedes Bad ist ein Abenteuer, eine Entdeckungsreise und eine Be-reicherung.

JahreszeitenpoolUnd hier noch eine Überraschung, die Sie freuen wird: Der Bioteich

kommt im Winter ohne die depri-mierende Plastikplane aus. Ganz im Gegenteil: Der Teich muss atmen können und das ganze Jahr hindurch den Rhythmus der Jahreszeiten mit-erleben. So verändert sich das kleine Ökosystem Monat für Monat und bie-tet dem Auge des Betrachters immer wieder neue Ansichten. Im Sommer wird das Säuberungsbecken grün, es blüht und duftet paradiesisch. Im Herbst werden manche Pflanzen rötlich, bräunlich oder gelblich. Im Winter ist alles still und das Wasser ist kristallklar, denn selbst die Bak-terien schlummern. Im Frühling lebt alles wieder auf; die Vögel kehren zurück, die Pflanzen werden wie-dergeboren, die Fische zappeln. Das Öko-Schwimmbad ist nicht nur ein Flecken azurblaues Wasser, sondern auch ein Lebensraum, der Kinder für die Natur sensibilisiert. a

*Der hydroponische Biofilter Typhas wird zum Preis von CHF 8000.- schlüsselfertig verkauft. Sie können sich auch beim Schweizer Anbieter www.bioteich.ch informieren, der alle Arten von Schwimmteichen bietet.

Mehr Infos:www.bioteich.frwww.swimming-teich.comwww.elodee.fr

Lesen:• «Der Traum vom eigenen

Schwimmteich», Wolfram Franke, BLV Buchverlag, 2008

• «Le guide des piscines naturelles et écologiques», Philippe Guillet, Ed. Eyrolle, 2008• «Schwimmteiche. Gestaltungs- ideen, Technik, Pflege. Natürlicher

Badespaß im eigenen Garten», Frank von Berger, Callwey, 2006

Page 6: N°10 - DE - babymag.ch

Vamos a la

playa!ein Hauch von retro am Ufer. zwischen einer Boccia-Partie und einem erfrischenden Platsch kleiden Stroh-hüte, Sixties-Aufdrucke und spassige Brillen unsere gestylten Badenden.

Fotos: David Houenchinger - Styling: Eléonore Cassagneau

Emma Baumwollkleid, ab CHF 44.-, Absorba VintageSandalen, CHF 107.-, Pom d’ApiStirnband, CHF 2.90, DPAm

Solal Unterhemd, CHF 32.-, Petit BateauBadehose, CHF 54.-, Jacadi

Blaue Kühltruhe, CHF 22.50, migros

Page 7: N°10 - DE - babymag.ch

51 Ausgabe 10 - Juli/August 2010

fashion

playa!

Kyo T-Shirt «Monster», CHF 25.-, DirtyhandsJersey-Short, ab CHF 35.-, Absorba VintageStrohhut, CHF 16.50, DPAmSonnenbrille, CHF 10.90, DPAm

Maï LiBaumwollkleid, CHF 19.90, Verbaudet

Klappstuhl, CHF 34.-, migros, Do it & garden

Page 8: N°10 - DE - babymag.ch

eute gibts Brokkoli! Es ist nicht immer leicht, die Kleinen am Familientisch zur Nahrungsaufnahme zu bewegen.

Grünes Gemüse, Kartoffeln, Eier oder selbst Erdbeeren sind nicht immer nach ihrem Ge-schmack. Dr. Alain Regamey, Kinderarzt, und die Ernährungsberaterin Annick Chevalley er-klären, wie wichtig eine vielseitige Ernährung ist. Kleiner Tischrundgang, wo das Vergnügen mit von der Partie ist.

BABymAg.CH: Braucht es eine vielseitige Ernährung?Dr. A. regAmey: Ja, vor allem während der wichti-gen Wachstumsphasen: Das Kind vervier- oder verfünffacht zwischen 0 und 3 Jahren sein Ge-burtsgewicht (von 3 auf 12–15 kg); zwischen 3 und 9 Jahren verdoppelt es sein Gewicht (von 15 auf 30 kg), dies gilt auch zwischen 9 und 15 Jahren. Alles in allem wiegt der erwachsene Mensch 20- bis 30-mal mehr als bei der Ge-burt. Alles Material, aus dem das Gerüst und die Organe gebildet werden, kommt aus der Nahrung. Es gibt keine «Neubildung»! Fehlt eine Aminosäure, so werden von allen Pro-teinen, Hormonen, Nervenzellen und Neu-rotransmittern, die sie brauchen, zu wenige

76 Ausgabe 10 - Juli/August 2010

Auf seinem Barbapapa- oder Cars-Teller muss das Kind die ausgewogene ernährung vorfinden, die ihm beim grosswerden hilft. einige Tipps und Tricks, damit die ganz Kleinen die Tafelfreuden entdecken können.

Text: Bianca Esposito

Foto

: Ju

lien

Dan

iel/

Myo

p

Hproduziert, ja sie können sogar ganz wegfallen. Dasselbe gilt auch für bestimmte Nährstoffe, die fürs Funktionieren der Enzyme und des Zellplasmas nötig sind – manchmal reichen ge-ringe Mengen, diese sind jedoch unentbehrlich. Nicht zu vergessen die Vitamine! Kalzium in rauen Mengen macht allein noch kein solides Skelett – höchstens Nierensteine –, sondern es ist auch Vitamin D nötig.ANNiCK CHeVAlley: Damit es wachsen und sich entwickeln kann, braucht ein Kind 6 von den Nahrungsmittelgruppen, die in der Ernäh-rungspyramide dargestellt sind (zu sehen auf www.sge-ssn.ch). Die einzige nicht essenzielle Nahrungsmittelgruppe ist die an der Spitze der Pyramide, nämlich die gezuckerten Produkte. Je vielseitiger man also den Kinderteller be-stückt, desto eher erreicht man eine ausgewo-gene Ernährung. Man deckt dabei nicht nur die Bedürfnisse, die fürs Wachstum nötig sind, sondern weckt auch den Geschmackssinn der Kleinen.

Wenn ein Kind nur Obst mag, aber kein Gemüse oder umgekehrt, ist dann seine Gesundheit wegen mangelnder Vitaminzufuhr bedroht?

von allemIch esse

Page 9: N°10 - DE - babymag.ch

Wir für Sie. Weil Sie Ihr Kind lieben.

8057 Zürich · 8305 Dietlikon · 8400 Winterthur9400 Rorschach · [email protected] · www.babyhaus.ch

Online-Shop:www.babyhaus-shop.ch Ausgabe 10 - Juli/August 2010

36 monate und älter

«Essen sollte nie Streitereien auslösen.

Essen sollte ein Vergnügen sein und niemals ein Kampf!»

Dr. A. regAmey, KiNDerArzT

Dr. A. regAmey: Wenn es sich unausgewogen ernährt, kann es nützlich sein, wäh-rend zwei Monaten pro Jahr eine Vitaminkur zu machen. In Früchten steckt vor allem Vitamin C, dessen Tugen-den man heute in der Ge-sundheitsvorsorge für ältere Menschen als wichtiger ein-

schätzt als im Kampf gegen Infektionen. Der umgekehrte Fall ist nicht unbedingt besser, denn Gemüse wird im Allgemeinen gekocht verspiesen. Dadurch ist es zwar eine gute Quelle für Nährfasern, die die Verdauung un-terstützen, aber nicht für Proteine und Vita-mine. Eine Ausnahme bilden Hülsenfrüchte, die genau wie Vollkornprodukte reich an Pro-teinen sind und somit nützlich für den Aufbau des Organismus. ANNiCK CHeVAlley: Wenn das Kind eine gewisse Zeit lang täglich Obst isst, aber nur wenig Ge-müse, so besteht kein grosses Risiko für einen Vitaminmangel, denn Früchte sind reich an Vitamin C und Nährfasern. Das gilt auch um-gekehrt. Ich bezweifle indessen, dass ein Kind über längere Zeit hinweg jegliches Obst und Gemüse verweigert. Die Eltern sollten hier auch mit gutem Beispiel vorange-hen und das Kind zum Probieren von Früchten und Gemüse anre-gen. Schon kleine Portionen genü-gen, um es daran zu gewöhnen.

Sollte man sich Sorgen machen, wenn es Eier oder Fleisch nicht mag? Und durch welche Nahrungsmittel kann dies kompensiert werden?Dr. A. regAmey: Es gibt keinen Grund zur Sorge, denn solche «Esslaunen» halten selten länger als sechs Mo-nate an… es sei denn, die Eltern machen regelmässig ein Theater darum; so kann der Streit selbst zu einer Art Familienritual werden. Das Kind kann auch mit vegetari-scher Nahrung auf der Basis von Käse, Eier und Fisch gut leben. Wenn Eier nicht gut ankommen, kann man sie durch Soja oder Tofu ersetzen.ANNiCK CHeVAlley: Ich würde diese Lis-te noch um Hülsenfrüchte ergän-zen. Wenn ein Kind dies und jenes nicht essen möchte, bietet man es ihm in verschiedenen Formen an, denn solche Weigerungen sind oft vorübergehend. Was Fleisch und Fisch betrifft, so entspricht der Be-darf eines 3-jährigen Kindes etwa

zwei Löffelchen (das sind 30 g). Man tendiert eher dazu, ihm zu viel zu geben.

Wie sieht ein ausgewogener Speisezettel für ein Kind ab 36 Monaten idealerweise aus?Dr. A. regAmey: Man sollte sich ganz einfach be-mühen, die Nahrungspyramide zu berück-sichtigen. Das heisst: reichlich ungesüsste Getränke, 5-mal am Tag Obst oder Gemüse, stärkehaltige Nahrungsmittel bei jeder Mahl-zeit, Milchprodukte, einmal täglich Fleisch, Fisch oder Eier, Fette und Öle (Butter, Erd-nüsse) im Mass, sparsam Süssigkeiten!ANNiCK CHeVAlley: Was die Fette betrifft, so soll-ten sie hochwertig sein, namentlich Raps- und Olivenöl. Süssigkeiten sind problematisch, weil ein Kind, das viel Süsses isst, weniger hungrig und weniger geneigt ist, Obst, Gemüse und Mehlspeisen zu essen. Die Rolle der Eltern besteht darin, die Kinder anzuregen, von al-lem zu probieren, damit sie die verschiedenen Geschmäcker und Gerüche erkunden.

Wie soll man es anstellen, dass Kinder alles mögen? Sie dazu «zwingen», alles zu essen?Dr. A. regAmey: Mit gutem Beispiel vorangehen! Essen sollte nie Streitereien auslösen, denn

Page 10: N°10 - DE - babymag.ch

Ausgabe 10 - Juli/August 2010

in dieser hübschen Wohnung unter dem Dachgebälk gibt es keine Trennungen. Vom Schlafzimmer bis zum esszimmer herrscht eine diskrete und designte Kin-derwelt. Schöner Besuch in einem Kreativuniversum.

Text: Isabelle Mercier - Fotos: David Wagnières

Rau mGemeinsamer

Page 11: N°10 - DE - babymag.ch

85 Ausgabe 10 - Juli/August 2010

deko

obia empfängt uns mit einem appetitlichen Butterbrot in der Hand. Er ist hier zuhau-

se. Schlafzimmer, Küche, Wohn-zimmer sind genauso sein Zuhause wie das seiner Eltern. Dekorationen der Marke Eigenkreation sorgen für einen einheitlichen Eindruck der ganzen Wohnung. Legomännchen wohnen in Plexiglaskugeln vor der Bibliothek, die der Grossvater und Architekt gebaut hat. Schlicht, de-signt und zugleich kindlich, wie die anderen von der Hausherrin selbst gemachten Dekoobjekte.

eigenkreationObwohl wir nicht hungrig sind, zieht ein Bijou in Form eines kleinen Herds den Blick auf sich. Irgendein Büro-möbel wurde hier in ein multifunk-tionales Spielzeug verwandelt. Die poetisch veranlagte Mama versah die roten Magnetknöpfe mit Blümchen. Mit Hilfe von Tobias Fantasie werden die metallenen Wände manchmal zu einem verrückten Zoo mit Magnet-

T

m

Page 12: N°10 - DE - babymag.ch

Bären und Babys

Ausgabe 10 - Juli/August 2010

Bern? ein riesiger Spielplatz, sagen die Jüngeren. Was-serfontänen auf dem Bundesplatz, grosse Teddys am Stadttor, bezaubernde Hügel und Badeplätze am Aare-Ufer. Aufenthalt mit einem Hauch von Ferne.

Text und Fotos: Diane Rodrigues und Isabelle Mercier

Bern,Bern,

Page 13: N°10 - DE - babymag.ch

trip

obald die Tage wieder schön werden, stürmen Kinder den Bundesplatz. Sie rennen,

lachen und hüpfen zwischen den Wasserfontänen herum, die über den Granitplatten tanzen. Die Stim-mung dieses symbolischen und kin-derfreundlichen Platzes fi ndet man überall in der Hauptstadt. In der blü-henden Stadt gibt es viel Anregendes für Kinder. Spielplätze sind grosszü-gig gestreut und Hunderte von Bären prangen auf Fassaden und Fahnen, stehen in Stein gemeisselt oder lie-gen als Mandelteigleckereien in der Bäckerei. Und natürlich kann man auch die echten Bären besichtigen, die sich auf dem grünen Rasen beim alten Stadtgraben tummeln. Papabär imponiert, Mamabär und die beiden kleinen, erst wenige Monate alten Babys sind auch mit dabei. So her-zig, dass man sie gern als Teddys mit nachhause nehmen würde.

Kleine Kinder mögen die Mar-zilibahn, mit der man wie auf alten Gravuren von der oberen Altstadt in die unteren Stadtteile gelangt. Per Gurtenbahn klettert man ins Kinder-paradies Gurten, wo sich ein Mini-zug und ein Baumhaus befi nden. Ein Traum wird wahr. Auch den Eltern gefallen diese Spielplätze mit Pano-ramablick, hinter dem Münster oder im wunderbaren Rosengarten.

89 Ausgabe 10 - Juli/August 2010

Alles für KinderDie Museen tun sich zusammen und bieten speziell für junge Besucher konzipierte Rundgänge. Im Zentrum Paul Klee werden so viele Work-shops für Kinder angeboten, dass man eine eigene Website einge-richtet hat, um sie vorzustellen. Im Kommunikationsmuseum können die Kinder mit einem Spielpass ausgestattet durch die Säle strei-fen. Der Besuch bietet eine wun-derbare Grundlage zum besseren Verständnis der antiken Zeiten, als die Eltern und Grosseltern noch klein waren. Computer so gross wie ein Schlafzimmer fl irten mit i-Pads.

Die Aare umrundet die Stadt und die Berner machen sich das zunutze, indem sie sie mit schönen Schwimm-becken versehen. Unterhalb des Bundeshauses können

die Kinder in einem türkisfarbenen Becken planschen, während die El-tern einen Sprung in die kühle Aare wagen, das bringt einen auf andere Gedanken! Nennen wir auch das grosse Stadtbad, das Ka We De, im Winter eine enorme Schlittschuh-bahn, gleich über dem Gratiszoo, wo die Kinder auch die Tiere streicheln dürfen. Urbaner gehts in den weit herum bekannten Shoppingmeilen der Stadt zu. Ein kleiner Streifzug durch die Läden erklärt die Legende, nach der welsche Grosseltern für ihre Weihnachtseinkäufe nach Bern pil-gern. Nebst unumgänglichen Hype-Boutiquen fi ndet man wunderbare Läden mit schönen Spielzeugen für Nostalgiker. Hier regieren Holz und natürliche Materialien, das Savoir-Faire ist König. Defi nitiv eine Hoch-burg der Kinderwelt. a

obald die Tage wieder schön obald die Tage wieder schön

Alles für KinderDie Museen tun sich zusammen und bieten speziell für junge Besucher konzipierte Rundgänge. Im Zentrum Paul Klee werden so viele Work-shops für Kinder angeboten, dass man eine eigene Website einge-richtet hat, um sie vorzustellen. Im Kommunikationsmuseum können die Kinder mit einem Spielpass ausgestattet durch die Säle strei-fen. Der Besuch bietet eine wun-derbare Grundlage zum besseren Verständnis der antiken Zeiten, als die Eltern und Grosseltern noch klein waren. Computer so gross wie ein Schlafzimmer fl irten mit i-Pads.

Stadt und die Berner machen sich das zunutze, indem sie

die Kinder in einem türkisfarbenen Becken planschen, während die El-tern einen Sprung in die kühle Aare

S

MuseenPaul KleeEine sehr verspielte Künstlerwelt, die eine sanfte Einführung in die zeitge-nössische Kunst bietet. Im wunder-baren Bau von Renzo Piano werden zahlreiche Workshops für Kinder organisiert. Ein wahres Kulturbad.

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Tel. 031 359 01 01, www.paulkleezentrum.chKinder-Site: www.creaviva-zpk.org

KommunikationObwohl es nicht speziell für Kin-der konzipiert wurde, integriert das Museum die Kinderwelt untadelig. Ein imaginäres kleines Mädchen, Hannah, führt Kinder durch die ganze Ausstel-lung und erklärt ihnen die Kommunikationsmit-tel. Der Streifzug durch die Vergangenheit bietet Eltern auch die Gelegen-heit, von der Technologie zur Zeit ihrer Kindheit zu erzählen – die Einführung des Farbfernsehens und des schnurlosen Telefo-nierens zum Beispiel.

Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16, Tel. 031 357 55 55, www.mfk.ch

TiereAm Aare-Ufer befi ndet sich unter-halb des Zoos ein Streichelzoo mit schönen Gehegen, Tieren aus unse-ren Gefi lden und Gratiseintritt. Man kann Biberratten, Meerschweinchen, Ferkel, Pferde und Esel aus der Nähe betrachten oder bei den Ziegen über eine Leiter ins Gehege steigen, um sie zu streicheln. Ein richtiger Gar-ten Eden.

Tierpark Dählhölzli, Tierparkweg 1, Tel. 031 357 15 15, www.tierpark-bern.ch

BärengrabenAls Vorbereitung der Städtereise können Sie Ihren staunenden Kin-dern vorab die Bären und Bärchen per Webcam zeigen! Sie werden Tag und Nacht gefi lmt. Die echten tum-meln sich auf der Grünfl äche des al-ten Stadtgrabens am Aare-Ufer. Die beiden Bärchen mit Geburtsdatum Februar 2010 sind zum Anbeissen.

Bärengraben, Tierweg 1, Tel. 031 357 15 15, www.baerenpark-bern.ch

SpielplätzemünsterHinter dem Münster befi ndet sich eine Esplanade mit phänomena-