NACHHALTIG BAUEN - Effingermedien · Stromeffizienz ist ein wichtiger Schwerpunkt im kantonalen...

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Das Fachjournal 2 | 2015 NACHHALTIG BAUEN Ostschweiz Energieagentur St.Gallen: Bindeglied zwischen Fachleuten und Konsumenten Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger Das Haus aus Stroh in Märstetten Das Haus ohne Heizung in Rebstein Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

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Das Fachjournal 2 | 2015

N A C H H A L T I G

BAUENOstschweiz

Energieagentur St.Gallen: Bindeglied zwischen Fachleuten und Konsumenten

Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger

Das Haus aus Stroh in Märstetten

Das Haus ohne Heizung in Rebstein

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

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Zehnder Group Schweiz AG

Das leise Kraftpaket im Schrank:Zehnder ComfoAir SL 330

Mit dem Zehnder ComfoAir SL 330 bietet Zehnder ein Kompaktlüftungsgerät, das

in jeden Standard-Einbauschrank passt, ideal für die platzsparende Installation. Dank effizi-

enter Hochleistungs-EC-Ventilatoren und optimal abgestimmtem Schalldämpferpaket ist es

nicht nur leistungsstark, sondern auch ausgesprochen leise. Für hohe Feuchte-

rückgewinnung ist das Lüftungsgerät zudem auch mit Enthalpietauscher erhältlich.

Ob bei Neubau oder Renovation, das neueZehnder ComfoAir SL330 eignet sich ideal alsplatzsparende Lüftungslösung für Miet- undEigentumswohnungen genauso wie für Ein-und Mehrfamilienhäuser. Mit seinen 535 mmBreite auf 545 mm Tiefe bei einer Höhe von1938 mm (inkl. Montagesockel) passt es be-quem in Standard-Einbauschränke von Küche,Bad oder Eingangsbereich, sichtbar bleibennur die Bedieneinheit und die Designgitter derZu- und Abluftventile. In seinen kompaktenAbmessungen ist das optimal abgestimmteSchalldämpferpaket für nahezu geräuschlosenBetrieb bereits integriert. Zugleich bietet dasGerät optimale Energieeffizienz von 0,26 Wattbei 290 m3/h dank Hochleistungs-EC-Ventila-toren und fördert bis zu 330 m3Luft pro Stun-de bei einem externen Druck von 280 Pa. Derintegrierte Kreuzgegenstrom-Wärmetauschersorgt dabei mit einem Wärmerückgewinnungs-grad von über 90% für behagliches Raumklimaund spart zugleich Heizkosten.Darüber hinaus ist das Zehnder ComfoAirSL330 auch mit dem hygienezertifiziertenZehnder Enthalpietauscher lieferbar, der ne-ben effizienter Wärmerückgewinnung für an-genehme Luftfeuchtigkeit sorgt. An heissenTagen wird über einen automatischen Som-merbypass der Luftstrom am Wärmetauschervorbeigeleitet. So kann ab einer beliebig wähl-baren Temperatur kühlere Nachtluft ungehin-dert in die Wohnräume einströmen und sorgtauch in der warmen Jahreszeit für ein ange-nehmes Wohnraumklima.

Technischer Fachbeitrag

Das neue Komfortlüftungsgerät ZehnderComfoAir SL330 ist ein echtes Raumwunder:Dank seiner schmalen Abmessung passtes bequem in Standard-Einbauschränke inKüche, Badzimmer oder im Eingangsbereich.Die Wohnungsgestaltung ist keinerlei Ein-schränkungen unterworfen: Sichtbar bleibennur die Bedieneinheit und die Designgitterder Zu- und Abluftventile.

Das kompakte und leistungsstarkeKomfortlüftungsgerät ZehnderComfoAir SL330 passt bequemin jeden Standard-Einbauschrankoder platzsparend in Wandnischen.Der integrierte Enthalpietauschermit Feuchterückgewinnung sorgtfür optimale Energieeffizienz,Schalldämpfer für nahezu lautlosenBetrieb. Der modulare Aufbauerleichtert zudem Transport undMontage.

Bildquelle: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen

Zehnder Group Schweiz AGZugerstrasse 162, CH-8820 WädenswilTel. 043 833 20 20, [email protected]

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Inhalt

Fachbeiträge

2 Editorial Philipp EggerGeschäftsleiter Energieagentur St.Gallen GmbH

3 Bindeglied zwischen Fachleuten und KonsumentenSilvia Gemperle, Leiterin Energie und Bauen,Energieagentur St.Gallen GmbH

42 Interview mit Pierre Honegger,Inhaber der Honegger Architektur AG

76 Wärmeverbund Speicher-TrogenMichael Tibisch Holzenergie Schweiz

Objektvorstellungen

6 Minergie-A Wohnhaus und Büroneubau Andreas Fäh,Benken

15 Umnutzung Spinnerei zum Gewerbepark Dietfurt

26 Minergie-ECO Innensanierung und Neubau TurnhalleSchulanlage Gerhalden, St.Gallen

32 Minergie-A EFH Bernholz, Brülisau

36 Minergie-A-ECO MFH «Strohhaus», Märstetten

47 Minergie-P-ECO Wohnüberbauung, Aadorf

54 Minergie-A EFH Wille Krull, Herisau

62 Minergie-P Neubau Werk 5, Alpiger Holzbau AG,Sennwald

68 Minergie-A EFH Berger, Trübbach

72 Minergie-A EFH Mattle, Rebstein

Rubriken

80 Innovationen

82 Führende Unternehmen

84 Redaktionelle Partner

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 1

Impressum

HerausgeberGerber MediaRütihofstrasse 9, 8049 ZürichTelefon 044 341 16 41www.gerbermedia.ch

Grafik/Layout/DruckEffingerhof AGStorchengasse 15, 5200 Bruggwww.effingerhof.ch

RedaktionGerber MediaAnita Bucher, Carmen Nagel Eschrichwww.gerbermedia.ch

GastautorenPhilipp EggerGeschäftsleiter Energieagentur St.Gallen GmbH

Silvia GemperleLeiterin Energie und BauenEnergieagentur St.Gallen GmbH

Michael TibischHolzenergie Schweiz

FotosAtelier für FotografieRené Rötheli, 5400 Badenwww.rrphoto.ch

Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern ausnachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc

Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich

Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf derausdrücklichen Genehmigung des Verlages

Einzelverkaufspreis: CHF 14.–Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–

Titelbild:Minergie-A Wohnhaus und BürogebäudeAltersheimstrasse 2, 8717 BenkenFäh Architektur, 8717 Benken

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Editorial

Philipp Egger, die Energieagentur St.Gallenhat Ende 2012 ihre Arbeit aufgenommen. Ha-ben sich die Ziele, die bei der Lancierung ge-steckt wurden, bereits erfüllt?Unsere Arbeit ist eine laufende Mission undin diesem Sinn nie abgeschlossen. Wir sehenaber nach diesen ersten Jahren deutlich, wiegross die Nachfrage nach unseren Dienstleis-tungen ist. Die Gründung der Energieagenturals unabhängige Informationsdrehscheibe zuEnergiethemen war daher ein richtiger undwichtiger Schritt. Eines der Ziele, ein aktiverPartner mit offenen Türen für die St.GallerBevölkerung, für den Kanton, Gemeinden undUnternehmen zu sein, haben wir mit Sicherheiterreicht.

Sie haben mit der telefonischen Erstberatungrecht früh ein zusätzliches Angebot aufge-nommen. Wie kam es dazu?Wir möchten die Wege möglichst kurz und ein-fach machen. Denn wer lange nach dem rich-tigen Ansprechpartner für seine Frage odersein Problem suchen muss, gibt früher oderspäter auf. Es ist schade, wenn die Bereitschaftzu einem nachhaltigen Umgang mit Energiean solchen Hürden scheitert. Die kostenloseTelefonberatung motiviert viele Menschen,sich zu informieren. Sie ist kostenlos, auf denEinzelfall zugeschnitten, neutral und unver-bindlich.

Undwelche Art Auskünfte wird da gewünscht?Eine sehr breite Palette rund um sorgsamenUmgang mit Ressourcen, Energieproduktionam Haus, das ideale Heizsystem und vielesmehr. Das reicht von der Frage nach allgemei-nen Stromspartipps über Beratung beim Kaufvon Elektrogeräten bis hin zur Auskunft überFörderprogramme. Gerade bei letzterem istes nicht einfach, den Überblick zu haben, dennim Energiebereich gibt es verschiedene För-dermöglichkeiten von Bund, Kanton und Ge-meinden. Die telefonische Erstberatung dient

der schnellen abschliessenden Information ineinfachen Fällen genauso wie als erster Schrittfür grössere Vorhaben.

Die Energieagentur fungierte kürzlich alsVeranstalterin des 3.Nationalen Energiekon-zept-Kongresses 2015. Wie passt dieses En-gagement zu Ihren sonstigen Aufgaben?Sehr gut, denn die Erarbeitung von Energie-konzepten für Gemeinden und Regionen ist einweiteres Standbein für uns. Eine solche Ver-anstaltung ist sehr gut geeignet, das eigeneWissen weiterzugeben und gleichzeitig selbstauf dem Laufenden zu bleiben, was künfti-ge Entwicklungen im Energiebereich angeht.Wir haben am Kongress auf eine gute Durch-mischung aus Theorie und Praxis geachtet.Neben Fachreferaten wurden in verschiedenenForen Fallbeispiele von erfolgreichen Konzept-umsetzungen präsentiert und diskutiert.

Das Thema Stromeffizienz nimmt bei Ihnenviel Raum ein. Weshalb ist es für die Energie-agentur so zentral?Stromeffizienz ist ein wichtiger Schwerpunktim kantonalen Energiekonzept und bietet vielPotenzial. Sehr oft lässt sich die Effizienzschon mit einfachen ersten Massnahmen starkverbessern. Entsprechend schnell sind auchdie nötigen Investitionen amortisiert. Vor al-lem in KMU gibt es enorme Einsparpotenziale.Wir haben zusammen mit den Vertretern von18 Gemeinden, Energieversorgungsunterneh-men und der Energiefachstelle des KantonsSt.Gallen die Arbeitsgemeinschaft Stromeffi-zienz (ARGE SE) gegründet. Ihr Ziel ist es, dieerwähnten Potenziale innerhalb des Versor-gungsgebietes aufzuzeigen und umzusetzen.Auch hier setzen wir auf eine Erstberatungvon KMU. In zwei bis drei Stunden erfahrenUnternehmer, welches Effizienzpotenzial inihrem Betrieb vorhanden ist und mit welchenMassnahmen die Energieeffizienz gesteigertwerden kann. ❰

2 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

«Drehscheibe für schnelle undvertiefte Informationen»

Philipp EggerGeschäftsleiter Energie-agentur St.Gallen GmbH

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Energieagentur St.Gallen GmbH

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 3

Das Bindegliedzwischen Fachleutenund Konsumenten

Bei ihrer Gründung vor drei Jahren war

die Energieagentur St.Gallen in dieser

Form gesamtschweizerisch eine Pioniertat.

Inzwischen ist klar: Der Mut hat sich

gelohnt. Das Unternehmen ist heute eine

vielbeschäftigte, gesuchte Anlaufstelle für

alle Fragen rund um Energiethemen.

Dies nicht nur für die St.Galler Bevölkerung,

sondern auch für Fachleute.

Nie zuvor in der Geschichte war das ThemaEnergie so omnipräsent wie heute. Ob neueEnergiequellen, die angestrebte Energiewendeoder der persönliche Umgang mit Strom undCo: Publikums- und Fachmedien berichtenfast täglich über neue Technologien, die Politikdiskutiert Chancen und Grenzen des Wandels.Die Bedeutung von Energie für die Gesellschaftsteht ausser Frage.

Immer auf dem aktuellen StandTrotz oder gerade wegen dieser breiten me-dialen Präsenz ist es für den Einzelnen aberschwierig, die Übersicht zu bewahren. Das giltselbst für Leute, die sich beruflich tagtäglich mitBau- und Energiefragen beschäftigen. Denn die-se Themen sind einem starken Wandel unter-worfen: Zusätzliche Auflagen werden eingeführt,Grenzwerte neu definiert, Gesuchsverfahrenverändert. «Wir beraten nicht nur Konsumen-ten, sondern auch Fachleute rund um die aktu-elle Gesetzgebung und deren Vollzug im BereichEnergie», erklärt Philipp Egger, Geschäftsleiterder Energieagentur St.Gallen.In Kursen erfahren Planer, Architekten, Bau-,aber auch Immobilienfachleute und Investo-ren mehr zu einer Vielzahl von Themen wiebeispielsweise der thermischen Energie imHochbau, Wärmebrücken oder dem Beleuch-tungsnachweis nach Norm SIA 380/4. ZumDienstleistungsangebot gehören auch Veran-staltungen für ein Fachpublikum. Minergie-A,Stromspeicherung im Gebäude oder Energieauf dem Bauernhof: Wissen zu diesen und an-deren Themen wird praxisnah vermittelt. Einenweiteren direkten Praxisbezug unterhält dieEnergieagentur mit dem kürzlich ins Lebengerufenen «Runder Tisch Energie und Bau-en». Dabei bringt sie Akteure wie Planende,Ausführende und Vertreter von Branchenver-bänden zusammen und gemeinsam werden inverschiedenen Arbeitsgruppen Lösungen zurUmsetzung von zukunftsweisenden Energie-projekten konzipiert.

Plattform für EnergiefachleuteEin konkretes Beispiel für die Vernetzung vonFachleuten ist der Nationale Energiekonzept-Kongress, der im vergangenen Mai zum drittenMal stattfand. Die Energieagentur St.Gallenwirkte dabei zusammen mit den Ämtern fürUmwelt und Energie des Kantons und der StadtSt.Gallen als Veranstalterin, Austragungsortwaren die Olma-Messen in St.Gallen. Perso-

energieagenturst.gallen

Bauen für die2000-Watt-Gesellschaft:Minergie-SG-004-A

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4 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Energieagentur St.Gallen GmbH

Präsenz an der «Immo Messe» in St.GallenDirekt auf potenzielle Interessierte zugehen, statt nur zu warten,bis diese selbst aktiv werden: Mit dieser Vorgehensweise machtdie Energieagentur St.Gallen gute Erfahrungen. Ein möglicherWeg ist die Präsenz an Messen, wo Publikum zusammenströmt,das sich für Themen rund um Bauen, Modernisieren und Ener-gie interessiert. An der «Immo Messe» 2015 in St.Gallen bot dieEnergieagentur St.Gallen deshalb eine Erstberatung an. Auf Vor-anmeldung konnten Besucher ein persönliches Beratungsge-spräch mit den Energiefachleuten führen, und wer spontan an denMessestand kam, wurde umfassend über die Dienstleistungen derEnergieagentur informiert. Ein Schwerpunkt lag auf dem BereichMinergie. Unter anderem wurden Referate gehalten zu «Bauennach Minergie-A und von Fördergeldern profitieren» sowie «Ge-bäude erneuern und von Fördergeldern profitieren».

nen aus Bund, Kantonen, Gemeinden und Wirt-schaft waren eingeladen, aktuelle Spannungs-felder und Herausforderungen zu diskutierenund Lösungsansätze und Massnahmen zu su-chen. Die Referate drehten sich um Themenwie die Energiestrategie 2050, neue Energie-vorschriften für Gebäude oder Solarstrompo-tenziale für Gemeinden. Danach konnten dieBesucherinnen und Besucher an insgesamtdrei Foren teilnehmen, in deren Rahmen kon-krete Projekte im Sinn von «Best practice»praxisnah vorgestellt und diskutiert wurden.

Beispiele aus der PraxisFür Hauseigentümer hat die EnergieagenturSt.Gallen im Auftrag der Ostschweizer Ener-giefachstellen eine Beispielserie zu Objektenerarbeitet, die energetisch modernisiert wur-den. Die praxisnahen Beispiele illustrieren,wie die nach wie vor grosse Zahl von Altbau-ten optimiert werden und gleichzeitig auchoptisch aufgewertet werden kann. Ebenfallsan Fachleute richten sich die Ratgeber zu denThemen «Graue Energie von Wohnbauten» so-wie «Denkmal und Energie». Für Fachvorträ-ge und Informationsveranstaltungen stellt dieEnergieagentur Referentinnen und Referen-ten zur Verfügung. Der Themenbogen reichtvon Gebäudesanierung über «Bauten in der2000-Watt-Gesellschaft» bis zur Optimierungdes Stromverbrauchs im Haushalt.

Minergie-ZertifizierungDas ausgewiesene fachliche Fundament derEnergieagentur St.Gallen hat in der Zwischen-zeit zu einer Ausweitung des Aufgabenfeldsgeführt. So hat sie sich zum Ostschweizer Zer-tifizierungszentrum für Minergie entwickelt. Ne-ben der Zertifizierung aller Standards im KantonSt.Gallen ist sie auch verantwortlich für Anträgeauf Minergie-P, -A und -Eco in beiden Appen-zeller Kantonen, in Glarus und im FürstentumLiechtenstein. Eingereicht werden die Anträgeonline, danach erfolgt die Prüfung, die Vergabeder provisorischen und definitiven Minergie-Zertifikate sowie nach vollendetem Bau die Kon-trolle der Ausführung. Philipp Egger: «Damitliegt der gesamte Zertifizierungsprozess vomersten bis zum letzten Schritt bei uns.»Die Förderung von Gebäuden, die nach Miner-gie-A und Minergie-A-Eco geplant und reali-siert werden, ist für Philipp Egger wegweisendfür die künftige energetische Entwicklung.«Solche Bauten berücksichtigen auch die so-genannte «Graue Energie», setzen effiziente

Nachhaltigkeit und Mehrwert durch Nutzungsänderung

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Geräte ein und produzieren Strom direkt vorOrt», so der Geschäftsleiter der Energieagen-tur. Für Investoren bedeute das: Sie legen ihrGeld in energetisch überzeugende und damitzukunftsfähige Gebäude an.

Stromeffiziente Geräte wählenHülle und «Innenleben» sind gemeinsamverantwortlich dafür, wie energieeffizient einGebäude ist. Gerade bei elektrischen Gerä-ten im Haushalt oder am Arbeitsplatz ist dasOptimierungspotenzial sehr gross. «Verglei-che zwischen älteren, ineffizienten Modellenund Geräten nach neuestem Standard führendrastisch vor Augen, wie viel Energie hier re-gelrecht verpufft», stellt Philipp Egger fest. In-strumente wie die Webseite topten.ch, auf derdie energetisch besten Produkte aufgeführtwerden, helfen vor allem auch Privatpersonen,hier die Übersicht zu bewahren.Ein erklärtes Ziel der Energieagentur ist aucheine ganzheitliche Information über Energie-themen, wie Philipp Egger sagt, denn «nur werdie Zusammenhänge kennt, kann sich nach-haltig verhalten.» Ein Beispiel dafür ist diebereits erwähnte «Graue Energie». Sie ist fürden Konsumenten gewissermassen «unsicht-bar», denn sie bezeichnet die Energie, die nötigist, um ein Produkt herzustellen, transportie-ren, lagern, verkaufen und entsorgen. Darineingeschlossen sind auch die vorangehendenProzesse wie die Rohstoffgewinnung. Dieserindirekte Energiebedarf, der nicht bei der Be-nutzung eines Produkts anfällt, sondern davor,wird von vielen Konsumenten unterschätzt.«Mit Information und Sensibilisierung helfenwir Interessierten, sich ein vollständiges Bildzu verschaffen und so die richtige Entschei-dung zu fällen», bilanziert Philipp Egger.

Drehscheibe für VernetzungAuch Fachleute profitieren von besser in-formierten und für wichtige Fragen sensi-bilisierten Konsumenten. Kennen diese diediversen Zusammenhänge, fällt es leichter,ihnen die Vorteile einer energetischen Opti-mierung aufzuzeigen. «Der nachhaltige Um-gang mit unseren Ressourcen wird kombi-niert mit Einsparpotenzialen, beispielsweisebei den Nebenkosten», so Philipp Egger. Dassdie Energieagentur St.Gallen als Drehscheibedie verschiedenen Beteiligten wie Fachleute,Konsumenten, die öffentliche Hand und För-derstellen vernetzt, ist ein wichtiger Bausteinauf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. ❰

Zur EnergieagenturDie Energieagentur St.Gallen hat es sich zur Aufgabe gemacht,die energiepolitischen Aktivitäten des Kantons St.Gallen, der Ge-meinden und der Wirtschaft aufeinander abzustimmen und die ver-schiedenen Massnahmen zu bündeln, um einen möglichst grossenEffekt zu erzielen. Im Fokus stehen die Erhöhung der Energieeffizi-enz und die Verbreitung des Einsatzes von erneuerbaren Energien.Erreicht wird das zum einen durch Angebote für Privatpersonenwie Erstberatung am Telefon oder in Regionen und Gemeinden,Events und Workshops. Zudem führt die Energieagentur auch Ver-anstaltungen für Fachleute durch und berät Unternehmen und Ge-meinden. Mehr Informationen unter www.energieagentur-sg.ch.

Silvia GemperleLeiterin Energie und BauenEnergieagenturSt.Gallen GmbH

Nachhaltigkeit im Bestand und im Neubau

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6 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Firmenportrait Fäh Architektur

Fäh Architektur –Anders und doch vertraut

Ausdruck, Funktionalität und Nachhaltigkeit sind die Eckpfeiler, nach denen

Architekt Andreas Fäh seine Projekte entwickelt. Mit grossem Fachwissen und

geschickter Planung konnte er schon mehrfach dazu beitragen die Wirt-

schaftlichkeit von Projekten zu steigern.

Jeder Ort hat eine Geschichte und jeder Benut-zer eines Gebäudes sowieso. Fäh Architekturgeht auf diese Gegebenheiten ein und suchtbeharrlich nach der besten Lösung, einemGleichgewicht aus Ausdruck, Funktionalität,Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.So entsteht eine Architektur des «sowohl alsauch», mit Elementen in Doppelfunktion, wieetwa Holzfassaden mit Balkonbereichen, diegleichzeitig Sonnenschutz und Sichtschutz alsauch Durchblicke von Innen bieten.

Nachhaltig planen ...Nachhaltigkeit geht bei Fäh Architektur übereine energetische Optimierung der Fassaden-hülle und Gebäudetechnik hinaus. Sie beginntbereits bei der strategischen Entwicklung derProjekte. So kann eine ideale Beratung und ge-

schickte Umstrukturierung eines alten Grund-risses zum Beispiel auch dazu führen, dassauf einen geplanten Anbau verzichtet werdenkann. Auch das ist nachhaltig und ökonomisch.

... und die Rendite im Auge behalten2011 baute Fäh Architektur das erste Minergie-P-ECO Mehrfamilienhaus im Kanton St.Gallen.Ein bestehender Gestaltungsplan wurde dabeistark überarbeitet. Das Ergebnis ist nebst eineransprechenden Architektur eine bessere Ren-dite, bei welcher zwei zusätzliche Wohnungenrealisiert werden konnten, ein kompaktererBaukörper und eine optimalere Ausrichtungdes Baus. Dadurch konnten die Nachhaltigkeitmassgeblich verbessert und die Wohnungenmit tiefen Nebenkosten realisiert werden.Fäh Architektur bearbeitet alle Projekte vomEntwurf bis zur Übergabe selber. Dazu gehörenauch die Energieberechnungen und Minergie-Nachweise. Gerade bei der Energieplanungkönnen so Erfahrungen aus der Praxis bereitsfrühzeitig im Entwurf eingebunden werden.Architektonisch werden die Projekte subtil aufihre Umgebung abgestimmt. Sie wirken unauf-dringlich aber dennoch ausdrucksstark – ebenanders und doch vertraut. ❰

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Wohnhaus und Büroneubau Andreas Fäh, Benken

Ländliches Bauen,modern umgesetztVon Anita Bucher

Im ländlichen Benken hat Architekt

Andreas Fäh ein nachhaltiges Ensemble aus

Wohnhaus und Bürohaus erbaut. Die beiden

Bauten, die voll auf der Grundstücksgrenze

stehen, gehören augenfällig zusammen,

sind aber doch ziemlich verschieden.

«Anders, und doch vertraut», so interpretiertAndreas Fäh, Architekt mit eigenem Archi-tekturbüro in Benken seine Architektur. Eineganzheitliche Planung und Ausführung ist ihmenorm wichtig. Bei seinem eigenen Projekt, einWohnhaus für seine Familie und Räumlichkei-ten für sein Architekturbüro, optimierte er alleFaktoren.

Minergie-A

Das gewählte Grundstück steht am Rande desDorfes, angrenzend an die Landwirtschafts-zone. Die langgezogene Parzelle mit einerschmalen Südseite war eine Herausforderungfür Fähs Projekt, da ihm gerade die optimaleAusrichtung der beiden Bauten am Herzen lag.Das grosse Wohnhaus platzierte er im nördli-chen Teil des Grundstückes. Es profitiert damitin Punkto Privatsphäre und Lärmschutz idealvom Bürohaus im Süden des Grundstückes.Dieses öffnet sich zur Strasse hin und zieht dieAufmerksamkeit auf sich.

Ein repräsentatives Büro ...Im Bürohaus hat Architekt Andreas Fäh seinArchitekturbüro eingerichtet. Er benutzt dafüreine von drei Büroeinheiten mit jeweils sepa-raten Zugängen. Einen weiteren Raum braucht

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8 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

RubriktitelWohnhaus und Büroneubau Andreas Fäh, Benken

seine Frau für Bachblüten-Therapien. Der drit-te ist zur Vermietung ausgeschrieben. Bei Be-darf könnten zu einem späteren Zeitpunkt alledrei Büroeinheiten zusammengelegt werden.Die Hauptansicht des Gebäudes ist klar dieSüdseite. Das weit auskragende asymmet-rische Vordach verläuft parallel zur Grund-stücksgrenze. Es entwickelt dabei eine Tie-fenwirkung, gleich einem Sog, der einen zurEinfahrt herein zieht. Dazu trägt auch derFarb- und Materialwechsel bei. So wurde aufder Südseite eine weisse Eternitverkleidunggewählt. Da, wo das Vordach nur noch wenigbeschattet, wurde ein Teil der Südfront miteinem speziellen Sonnenschutz versehen. Eshandelt sich dabei um eine in Eternit einge-fräste Perforierung, welche exakt dasselbeMuster zeigt, wie es auch beim Balkongelän-der des Wohnhauses gewählt wurde.Im überhohen Dachraum des Steildaches isteine Galerie eingeschoben. Mittels Glastrenn-wänden wurde hier ein Sichtbezug zum Aus-senraum und zum Erdgeschoss geschaffen.Die Galerie wird derzeit als Sitzungsraum be-nutzt.Im Westen bietet ein Panoramafenster mitvorgelagerter Loggia freien Blick in die Land-

wirtschaft. Integriert im Dach und erst auf denzweiten Blick erkennbar ist eine Photovoltaik-Anlage. Sie macht das Haus zum Plusenergie-haus.

... und ein Wohnhaus mit vielLebensqualitätDas Wohnhaus wurde zu 100% gegen Südenausgerichtet. Links und rechts steht es direktauf der Grundstücksgrenze. Das asymmetrischverlaufende Satteldach erstreckt sich ebenfallsüber die Nebenräume, Garage und Technik-raum. Der Eingangsbereich verstärkt beiläufigmit unterschiedlichen Raumhöhen von zwei bisvier Metern den Übergang von aussen nach in-nen.Wohn- und Essbereich sind die Lebensmittel-punkte der Familie Fäh. Durch die Vollvergla-sung im Westen und Süden kann man von hieraus den Blick in die Weite des Linthgebietesschweifen lassen.Im Obergeschoss befinden sich vier Schlaf-zimmer und zwei Nassräume. AusgesuchteAusschnitte in der Nordfassade belichten eineLesenische oder das Eltern-Badezimmer. ImDachgeschoss schliesslich befindet sich einGiebelzimmer.

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Minergie-A

Im Süden schützt der vorgelagerte Balkon voreiner Überhitzung des Hauses. Die Perforationder Holzfassade im Balkonbereich bietet zu-gleich Sichtschutz, als auch Durchblicke vonInnen. Der konstruktive Sonnenschutz hat wei-ter den Vorteil, dass der Ausblick auch an heis-sen, sonnigen Tagen nicht durch Sonnenstorenbeeinträchtigt ist. Am späteren Abend, wenndie Sonne etwas Kraft verloren hat und tiefersteht, vermag sie dennoch ins Gebäudeinnerezu dringen und zeichnet Lichtspiele auf denBoden.

Angepasst ans ortstypischeErscheinungsbildBei seinen Bauten orientiert sich Fäh gernean ortstypischen Bauformen. Benken ist einkleines Dorf in dem vor allem ländliche Bau-ten mit Satteldächern zu finden sind. DiesesGedankengut nahm Fäh auf und kombiniertees mit moderner zeitgenössischer Architek-tur. Ähnlich den landwirtschaftlichen Bautenin seiner Umgebung hat auch er seinen bei-den Häusern unterschiedliche Fassaden ver-passt. Während der Eingangsbereich und dieSüdseite des Bürohauses mit dem erwähntenEternit verkleidet wurden, wurde Im Osten und

Westen ist eine vorvergraute Holzschalung ausFichte montiert. Im Norden wiederum hat dasWohnhaus eine Eternitverkleidung im selbenFarbton wie die Holzschalung erhalten, die esvor der Witterung schützt.

Holzbau versus MassivbauAuf eine Unterkellerung beider Bauten wur-de aufgrund des Grundwasserspiegels ver-

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Wohnhaus und Büroneubau Andreas Fäh, Benken

zichtet. Nebst einer nachhaltigen Beheizungdurch eine modulierende Luft-Wasser-Wär-mepumpe, an welche mittels Fernleitungauch das Büro angeschlossen ist, war für denArchitekten und Bauherrn der sommerlicheWärmeschutz ein grosses Thema. Beim Büro-haus wird mit dem grosszügig auskragendenVordach eine gute Beschattung erreicht. BeimWohnhaus schützt der vorgelagerte Balkondie Räumlichkeiten vor Überhitzung. Bei tiefstehender Sonne, kann im Winter und in derÜbergangszeit trotz des konstruktiven Son-nenschutzes ein hohes Mass an passiver Son-nenenergie über die grosszügigen Glasflächenaufgenommen werden.Während es sich beim Bürogebäude um einenHolzständerbau handelt, wurde das Wohn-haus, welches zugleich den Minergie-A undMinergie-P-Standard erfüllt in Mischbauweiseerstellt. Massive Innenwände und Betondecken

werden von nichttragenden Aussenwänden imHolzbau umhüllt. Durch diese Bauweise konn-ten die Gebäude in nur sechs Monaten errich-tet werden. Das massiv erbaute Wohnhausunterscheidet sich vom leichten Bürobau vorallem durch seine Speichermasse. Im direktenVergleich reagiert das Wohnhaus trotz identi-schem Aussenwandaufbau und vergleichba-rem Glasanteil wesentlich träger auf Tempe-raturschwankungen, im Sommer wie auch imWinter.Ob Holzbau oder Hybridbau, beide Bauweisenhaben ihre Vorteile. Einer der dies nun ganzgenau beantworten kann ist Fäh selbst. Er hatnun beides, und noch dazu den kürzesten Ar-beitsweg, den man wohl haben kann. ❰

BauherrschaftFamilie FähAltersheimstrasse 28717 Benken

ArchitektFäh ArchitekturAltersheimstrasse 28717 BenkenTel. 055 534 59 53www.faeh-arch.ch

HeizungsplanungLandolt Heizungen AGSchwärzistrasse 128752 NäfelsTel. 056 612 19 40www.landolt-heizungen.ch

Zellulosedämmungisofloc AGSoorpark9606 BütschwilTel. 071 313 91 00www.isofloc.ch

Minergie-A

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 11

Rubriktitel

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12 Nachhaltig Bauen | 2 | 2014

Rubriktitel

12 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Saint-Gobain ISOVER AG

ISOVER-Dämmstoffe führendin ökologischen und gesundheits-spezifischen Aspekten

Basis rasch nachwachsender pflanzlicherRohstoffe entwickelt. Die damit hergestelltennaturfarbenen Dämmstoffe erfüllen die höchs-ten Ansprüche für gesundes Wohnen und diestrengen Kriterien der freiwilligen Gütezeichenim Bezug auf Produkteemissionen – das Euro-fins-Zertifikat «Indoor Air Comfort GOLD». Diemassgebenden Dämmstoffe für die Innenan-wendung werden mit diesem neuen Bindemit-tel produziert.

Minimale UmweltbelastungVerschiedene Indikatoren quantifizieren dieUmweltbelastung von Baustoffen oder Ge-bäuden und ermöglichen damit Vergleiche.Die gebräuchlichsten sind «graue Energie»und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graueEnergie quantifiziert den kumulierten Energie-aufwand aus nicht erneuerbaren, insbesondereaus fossilen und nuklearen Quellen. Die UPBhingegen lassen eine umfassende Bewertungzu, indem sie die Umweltbelastungen durchdie Nutzung von Energieressourcen, von Landund Süsswasser, durch Emissionen in Luft,Gewässern und Boden sowie durch die Besei-tigung von Abfällen berücksichtigen.Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durchäusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohlbei der Betrachtung der Umweltbelastungs-punkte als auch bei der grauen Energie. DieGründe dafür sind vielfältig: Saint-Gobain ISO-VER AG optimiert die Produktion laufend undkonnte so innerhalb der letzten 10 Jahre denEnergieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG aus-schliesslich erneuerbaren Strom aus lokalenFlusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierungvon zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucenshat das Unternehmen in Kooperation mit Ro-mande Energie zudem auf dachintegrierte So-laranlagen gesetzt, die erneuerbaren Stromfür 340 Haushalte produzieren. Auch das neuepflanzliche Bindemittel reduziert die Umwelt-einflüsse.

FormaldehydfreiIn tiefen Konzentrationen kann unser KörperFormaldehyd problemlos abbauen. Trotzdemist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht:Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zuReizungen oder Schädigungen der Atemwegekommen. Beim ökologischen Bauen dürfendeshalb keine formaldehydhaltigen Produkteeingesetzt werden.Saint-Gobain ISOVER AG hat als einzigerSchweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämm-stoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf

ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch

äusserst günstige Ökobilanzdaten aus.

Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren

für Gebäude mit hohem ökologischem und

gesundheitlichem Anspruch – beispielweise

für MINERGIE-ECO-Bauten.

Dämmstoffvergleich,Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W]

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BP[Pt/m

2 ]

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R-Glaswo

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R-Glaswo

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kg/m

3

Glaswo

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kg/m

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kg/m

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kg/m

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ρ=140kg

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ρ=100kg

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EPS

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Scha

umglas

ρ=130

kg/m

3

XPS

ρ=30

kg/m

3

Kork

ρ=160kg

/m3

Glaswo

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kg/m

3

Stein

wolle

ρ=30

kg/m

3

80’000

70’000

60’000

50’000

40’000

30’000

20’000

10’000

0

Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 20141z.B. UNIROLL 0352 z.B. PB M 032

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 13

Detaillierte und transparenteInformationen zur ökologischenQualität von ISOVER-Glaswolleliefern die Umweltprodukte-deklarationen von Saint-GobainISOVER AG und die KBOB-Liste«Ökobilanzdaten im Baubereich.Die aktuelle Ausgabe vom Juli2014 zeigt die grosse Verbesse-rung: Gegenüber der Vorgän-gerliste konnte der Grauener-gie-Wert der ISOVER-Glaswolleum 62% gesenkt werden, dieUBP liegen um 42% tiefer. Damitbelegen die ISOVER-Produkte unterden ökologischen Dämmprodukten die ers-ten Plätze.

Für ECO-Bauten empfohlenFormaldehydfrei und günstige Ökobilanzda-ten – das sind die zwei zentralen Kriterien fürgesunde und ökologische Gebäude, welche dieISOVER-Dämmstoffe problemlos erfüllen. DerVerein eco-bau bestätigt diese Eigenschaftenund bewertet die leichten ISOVER-Produktemit der höchsten Einstufung als «sehr gutgeeignet für MINERGIE-ECO, 1.Priorität nachECO-BKP» bezeichnet. Die Nachweise sind un-ter «Eco-Produkte» auf www.eco-bau.ch ein-sehbar. ❰

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Saint-Gobain ISOVER AGRoute de Payerne 1, 1522 LucensTel. 021 906 01 11, Fax 021 906 02 05www.isover.ch

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14 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

MINERGIE CO2-MessgerätDas neue MINERGIE CO2-Messgerät unterstützt Sie bei der Beratungs-tätigkeit und bei der Beurteilung der Raumqualität durch eine kombi-nierte Messung und Bestimmung des CO2-Gehaltes, der Lufttemperaturund der Luftfeuchte. Das über Netzteil betriebene Gerät hilft bei derProblemfeststellung zur CO2-Analyse und dem Monitoring von Wohn-räumen (Unbehaglichkeitsanalysen, Feuchteprobleme, usw.), Bespre-chungs-, Aufenthaltsräumen im gewerblichen und öffentlichen Bereich(z.B. Schulen) und bei industriellen Anwendungen. Das Gerät verfügtüber eine Speicherfunktion, was den Vorteil hat, dass dieses nicht mehrpermanent mit dem eingeschalteten Laptop/PC verbunden sein muss.Zudem ist es einiges günstiger und umfasst erweiterte Funktionen alsdie bisher angebotenen.Akustisches Warnsignal bei Überschreitung voreingestellter CO2-Werte.Lieferung inkl. Software.

MINERGIE-Mitglieder und -Fachpartner profitieren von Sonderkon-ditionen. Sie können dieses Gerät zum Preis von Fr.120.– kaufen. Füralle andern gilt der reguläre Preis von Fr.160.–. Alle Preise exklusivMWST und Versandkosten.

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Büro-, Freizeit-, Produktions- und Lagerräume auf über 7000m2

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Neue Werte entstehen

Das traditionsreiche Fabrikgebäude der

ehemaligen Spinnerei und Weberei Dietfurt

erstrahlt in neuem Glanz. Nach einer um-

fangreichen Sanierung stehen mehr als

7000 Quadratmeter an Büros und Gewerbe-

fläche zur Verfügung. Peter von Rotz,

der Geschäftsführer der Hydroelectra AG,

Besitzer der Liegenschaft, setzte bei der

Realisierung vor allem auf nachhaltige

bauliche Massnahmen und auf die Nutzung

von erneuerbaren Energien. So entstand ein

Vorzeigeprojekt, dessen Strahlkraft weit

über das Toggenburg hinausreicht.

Umnutzung zum EnergieparkGewerbepark Dietfurt

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 15

GeschichteSeit 1859 ratterten die Spindeln der Baumwoll-spinnerei Dietfurt und produzierten qualitativhochwertige Textilprodukte für die ganze Welt.Die Industrialisierung prägte und verändertedie Gesellschaft und das Landschaftsbild imToggenburg. Mehrmals in seiner Geschichtewechselte das Unternehmen seinen Besitzerund war – wie alle seine Mitbewerber – allenwirtschaftlichen Herausforderungen ausge-setzt. Den Niedergang der Textilindustrie konn-te Ende der 90er-Jahre niemand mehr aufhal-ten. Am 1.Juli 2013 hat die Hydroelectra AG dieLiegenschaft gekauft und die Umnutzung in denGewerbepark Dietfurt in Angriff genommen.

Architektur/GebäudestrukturDie denkmalpflegerischen und energetischenVorgaben für den Umbau waren nicht ohne und

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Gewerbepark Dietfurt

16 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

sechs Geschosse sind optimal durch zwei neueTreppenhäuser sowie Personen- und Waren-lifte erschlossen. Die Räume sind gross, hellund modern und können beliebig in Verkaufs-,Schulungs-, Büro und Produktionsflächen inder Grösse von 80 bis 3000 Quadratmeter ein-geteilt werden. Besonderen Charme versprü-hen vor allem die beiden obersten Stockwerkemit Sichtgebälk, Balkonen und einer traumhaf-ten Aussicht, wo bereits die Firma G&O sun-solutions GMBH eingezogen ist (siehe Bilder).

Gebäudehülle und gesamtheitlicheOptimierungDie Hülle des Gebäudes wurde als Ganzesoptimiert, und das Haupthaus wurde von dreiSeiten mit 16 cm Steinwolle (Flumroc AG)auf verputzten Natursteinmauern von 65 bis120 cm Dicke gedämmt. Die bestehende Dach-konstruktionwurde von aussen geöffnet undmiteiner Luftdichtigkeitsschicht ergänzt. Zusätz-lich wurde die Sparrenlage seitlich verstärktund geschiftet. Anschliessend ist das Dach miteiner Weichfaserplatte ergänzt und mit Zellu-

stellten den Architekten Rainy Stillhart voranspruchsvolle Herausforderungen. Das neueGebäude besticht durch seinen erfrischen-den Auftritt und fügt sich harmonisch in dieumliegende Landschaft ein. Auf sechs Stock-werken stehen 7000 Quadratmeter für neueMieter aus Gewerbe und Handwerk bereit. Die

Hydroelectra AGKarl-Völker-Strasse 29435 Heerbruggwww.hydroelctra.ch

Rainy StillhartWigetshof9621 Oberhelfenschwilwww.timberframe.ch

Hans BleikerWaldeggweg 49620 Lichtensteigwww.hans-bleiker-holzbau.ch

Zimmerei

Schreinerei

Umbauten

Hans BleikerIhr Wunschist mir Holz

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 17

Umnutzung zum Energiepark

G&O sunsolutions GmbHGewerbepark 119615 Dietfurtwww.gosunsolutions.ch

Meyer Burger AGSchorenstrasse 393645 Gwatt (Thun)www.meyerburger.com

isofloc AGSoorpark9606 Bütschwilwww.isofloc.ch

losefasern (isofloc AG) fugenlos gedämmt wor-den. Alle Fenster (ausser bei den Hallen) sinddurch dreifach verglaste Holzmetallfenster derneuesten Generation (EgoKiefer AG) ersetztworden.Für Wärme sorgt eine 250-kW-Pelletheizung,welche auch angrenzende Liegenschaften mitFernwärme beliefert.

Strom aus Wasser und SonneIm Untergeschoss befindet sich die Turbine derKleinwasserkraftanlage der Hydroelectra AG.Sie ist gleichzeitig Besitzerin und Bauherrindes Gewerbeparks, betreibt derzeit siebenKleinwasserkraftwerke in der Schweiz miteiner Jahresproduktion von durchschnittlichknapp 30 Mio. kWh. Geschäftsführer Peter von

Rotz hat sich als Investor mit Herzblut undgrossem Engagement für den GewerbeparkDietfurt eingesetzt und ist hauptverantwortlichfür das gelungene Projekt.Prunkstück des Gebäudes ist aber zweifellosdie auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage, die modernste und eine der grösstenim Toggenburg. Gut sichtbar funkeln schon vonWeitem die bläulichen Module und signalisie-ren das Zeitalter der solaren erneuerbarenEnergiegewinnung. Die Gründe für die Inves-tition in erneuerbare Energien sind vielfältig:Vorbildfunktion, Unabhängigkeit, Erzeugungeigener Energie und Faszination der Techniksind die wichtigsten. Die Anlage wurde von derG&O sunsolutions GMBH geplant, installiertund innert vier Wochen realisiert. Nicht ohne

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18 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Gewerbepark Dietfurt

Herausforderungen, wie Geschäftsführer Tho-mas Gämperli berichtet. So mussten beispiels-weise die 39 Dachfenster (Wenger Fenster AG)und die Loggien millimetergenau eingeplantwerden, sodass möglichst wenige Blindmoduleeingesetzt werden mussten. Auch die Lösungdes Schneefangsystems auf den Modulen be-reitete einiges Kopfzerbrechen.Als optimale Lösung hat sich die IndachanlagederMeyer Burger AG durchgesetzt. Insgesamtwurden 1053 MegaSlate Module installiert,welche einen Energieertrag von 150 MWh proJahr generieren. Das Meyer Burger Solar-System überzeugt, unabhängig von seinerHerkunft als Schweizer Produkt, durch seineVielseitigkeit. Ob Spezialmodul, Blindmodul,Dachfenster oder Schneefangsystem: Für alleAnforderungen sind speziell entwickelte Pro-dukte verfügbar. Die Module sind begeh- undeinzeln auswechselbar und ermöglichen da-durch problemlose Wartungsarbeiten auf demDach.

FazitEin Gebäude braucht Menschen, die es bele-ben und ausfüllen; Räume, die genutzt werdenund Sinn machen. Davon profitieren die Umge-bung und die ganze Region. Vor allem bei ei-nem Gebäudekomplex wie diesem. Schön, dassdie Eigentümerin Hydroelectra AG diese An-sichten teilt und mit dem Gewerbepark Dietfurtein neues Kapitel voller positiver Perspektivenaufgeschlagen hat. ❰

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 19

Umnutzung zum Energiepark

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20 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Energietal Toggenburg

Energietal Toggenburg – gut unterwegsin die nachhaltige Energiezukunft

im Tal. Das Toggenburg soll bis 2034 zur ener-gieautarken Region werden. 2059 leben dieMenschen in einer 2000-Watt-Gesellschaft beieiner nachhaltigen, wirtschaftlichen Entwick-lung mit regionaler Wertschöpfung.

Gemeinden mit vorbildlicher EnergiepolitikSeit dem Start 2009 ist es dem Fördervereingelungen, seine Vision im Tal zu verankern.Heute zählt der Verein rund 600 Mitglieder, dieProduktion erneuerbaren Stroms ist um 35%gestiegen, Private und Gewerbetreibende re-alisierten gut 380 Photovoltaik- und 410 ther-mische Solaranlagen. Die Leistung der thermi-schen Anlagen liegt im Toggenburg pro Personum rund ein Drittel, jene der Photovoltaikan-lagen um das Dreifache höher als im Schwei-zerischen Durchschnitt. Die erste Eisheizunghat ihren Betrieb in Ganterschwil aufgenom-men, 25 Holzwärmeverbünde versorgen Teileder Bevölkerung mit erneuerbarer Wärme undsauberem Strom.Auch die 12 Toggenburger Gemeinden verfol-gen eine nachhaltige kommunale Energiepoli-tik und haben ein Energiekonzept von «ener-gietal toggenburg» erstellen lassen. Zudemsind die Region Obertoggenburg mit Wildhaus-Alt St.Johann, Nesslau und Ebnat-Kappel so-wie die Gemeinden Kirchberg, Lichtensteigund Wattwil mit dem Label Energiestadt aus-gezeichnet.Und mit dem Erhalt des Solarpreises für Ins-titutionen im vergangenen Jahr, positionierteder Förderverein das Toggenburg schweizweitals fortschrittliche Energieregion.

Vision in der nächsten Generation verankernDie Beispiele zeigen, dass der Fördervereinbereits Etappenziele auf dem Weg in die Ener-gieautarkie erreichen konnte. Nun tritt er ineine neue Phase für seine Tätigkeit. Eine wich-tige Aufgabe bleibt die enge Zusammenarbeitmit den Gemeinden. Seit diesem Jahr arbeitenin allen Gemeinden die Energiekommissionenan der Umsetzung der Massnahmen für die Er-reichung ihrer Energieziele. Das Energietal un-terstützt sie dabei, bietet fachliche Inputs und

«Vielfältige Solaranlagen zieren Dächer undFassaden. Mehr als die Hälfte aller Bautensind energetisch auf dem modernsten Stand.Windanlagen auf den Hügeln, Kleinwasser-kraftwerke an der Thur und an Bächen ergän-zen die Stromproduktion. Die Energieerzeu-gung ist sichtbar geworden – von weitem undaus der Nähe. Holzkraftwerke und Biogasan-lagen machen Wärme und Strom. DezentraleSpeicher und intelligente Netze sorgen dafür,dass die Elektrizität weit in die Abendstundengenutzt werden kann. Überschüssiger Stromwird in kleinen Speicherseen zwischengelagertoder in Wasserstoff umgewandelt, um damitFahrzeuge anzutreiben. Die Kombination vonöffentlichem und privatem Verkehr ist gelun-gen. Kurze Distanzen legen die Menschen mitElektroautos zurück, längere weitgehend mitden öffentlichen Verkehrsmitteln. Der verblie-bene Bedarf des motorisierten Verkehrs undder Berufsverkehr erfolgen mit Wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.»Dieser Blick in die Zukunft macht die Visionvon «energietal toggenburg» deutlich: DerFörderverein unterstützt den Aufbau einereinheimischen und CO2-neutralen Energiepro-duktion sowie eine effiziente Energienutzung

Eine der grösstenPhotovoltaikanlagen imToggenburg ist seitFrühling auf der Markt-halle in Wattwil in Betriebund produziert rund330000 KilowattstundenStrom im Jahr

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 21

Jugendsolarwochen: Vision konkret«Energietal Toggenburg» organisiert inZusammenarbeit mit Greenpeace undLehrerteams die Jugendsolarwochen imToggenburg. Bereits profitierten rund 570Jugendliche der Oberstufen in Ebnat-Kap-pel, Kirchberg, Nesslau und Wattwil vondiesem Angebot. In verschiedenen Abtei-lungen erfassten die Schülerinnen undSchüler das Solarenergiepotenzial ihrerGemeinde (www.solarmacher.ch), kochtenmit Hilfe der mobilen Solarküche, erhieltenEinblick in die Nutzung erneuerbarer Ener-gien oder erlebten, wie sie selber in ihremAlltag Energie sparsamer nutzen können.Während sich die Jugendlichen in Nesslaubei der praktischen Arbeit der Herstellungkleiner, origineller Solarmobile widmeten,bildete in den weiteren drei Schulen die In-stallation einer Photovoltaikanlage den Hö-hepunkt der Jugendsolarwoche. Total habensich die Schüler am Bau von drei Solaranla-gen beteiligt, die rund 55 durchschnittlicheHaushalte mit Strom versorgen.In einer der Schülerzeitungen aus den Ju-gendsolarwochen bringen die Jugendlichenden Erfolg treffend auf den Punkt: «Siemachten einen grossen Schritt in RichtungAtomausstieg und Energiewende».

Erfahrungsaustausch und versucht die ver-schiedenen beteiligten Partner zu vernetzen.Neben der Information der Bevölkerung überdie individuellen Möglichkeiten eines Engage-ments für Energieeffizienz und erneuerbareEnergien, legt der Förderverein einen Fokusauf die Bildung. Er will zusammen mit Bil-dungsfachleuten das Thema der nachhaltigenRessourcennutzung in die Volksschule desToggenburgs einfliessen lassen und damit dieVision des Energietals in der nächsten Genera-tion verankern. ❰

KontaktadresseEnergietal ToggenburgBahnhofstrasse 19630 WattwilT 071 987 00 [email protected]

Hommage an die Stand-seilbahn Iltios: DasBähnchen ist im Rahmender Jugendsolarwochein Nesslau als Solarmobilentstanden.

Jugendsolarwoche in Kirchberg: Schülerinnen und Schüler der Oberstufe habenmitgeholfen, die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulhauses Lerchenfeld zuinstallieren.

Das HolzenergiezentrumToggenburg produziertfür den Wärmeverbundjährlich 10000 Megawatt-stunden Wärme sowie2400 MegawattstundenStrom.

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22 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Energieakademie Toggenburg

Energieakademie ToggenburgNeu: Lehrgang Gebäudetechnikoptimierer –für mehr Komfort und Kosteneffizienz

Gebäude verursachen rund die Hälfte desSchweizer Energieverbrauchs. Daher liegt inder energetischen Sanierung und dem opti-mierten Gebäudebetrieb ein grosses Energie-sparpotenzial. Um dieses Potenzial nachhaltigzu nutzen, braucht es vor allem in den ener-gieintensiven Bereichen Heizung, Lüftung,Klima und Beleuchtung ausgebildete Profis.Der neue Lehrgang Gebäudetechnikoptimie-rer der Energieakademie Toggenburg ist einepraxisorientierte Weiterbildung für Sanitär-,Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallateure,Hauswarte und Mitarbeiter des Gebäudeunter-halts, Verantwortliche von Liegenschaften undtechnisch interessierte Hauseigentümer.

Profi für Gebäudetechnik – in Theorieund PraxisDer berufsbegleitende Lehrgang Gebäudetech-nikoptimierer umfasst sieben Kurstage mittheoretischer Wissensvermittlung und prakti-

KontaktadresseEnergieakademie ToggenburgBWZ Toggenburg, Bahnhofstrasse 29, 9606 Wattwil, T 071 987 70 [email protected], www.energieakademie.ch

Gebäudetechnikoptimierer –Profi für die Optimierungvon Heizung, Lüftung,Klima und Beleuchtung

schen Übungen im Labor- und Demoraum desGewerblichen Berufs- und Weiterbildungs-zentrums St.Gallen. Der erste Lehrgang star-tet am 23.Oktober 2015 in St.Gallen. WeitereInformationen und die Termine der nächstenInformationsveranstaltungen finden Interes-sierte unter www.energieakademie.ch.

Deine berufliche Zukunft als ...Unter dem Motto «Deine berufliche Zukunft»vermittelt die Energieakademie Toggenburgauch in weiteren attraktiven und praxisnahenKursen und Lehrgängen aktuelles Wissen zuerneuerbaren Energien:_Solarteure® sind qualifiziert, Beratung, Pro-jektierung, Installation, Inbetriebnahme undWartung in den Bereichen Photovoltaik, So-larthermie und Wärmepumpen selbständigzu koordinieren und je nach Vorbildung auchdurchzuführen._Projektleiter/-in Solarmontage mit eidg.Fachausweis sind ausgebildete Solarteure®,die sich mit wenig Aufwand nachzertifizierenund die Prüfung zum eidg. Fachausweis ab-solvieren._EnergieNavigator erhalten in einem zweitä-gigen Kurs das notwendige Grundlagenwis-sen, um ihr Unternehmen oder ihre Verwal-tungseinheit energiepolitisch auf Kurs haltenzu können._EnergieManager vertiefen ihr Vorwissen ausdem zweitägigen Kurs EnergieNavigator understellen ein individuelles Energiekonzept fürihr eigenes Unternehmen oder ihre eigeneVerwaltungseinheit.

Energieakademie ToggenburgDie Energieakademie Toggenburg ist eine Ko-operation zwischen dem Förderverein «ener-gietal toggenburg» und dem Berufs- und Wei-terbildungszentrum Toggenburg (BWZT) undstösst mir ihren Lehrgängen schweizweit aufgrosses Interesse. www.energieakademie.ch

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Rubriktitel

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 23

Energieagentur St.Gallen GmbHVadianstrasse 69000 St.Gallenwww.energieagentur-sg.ch

Alpiger Holzbau AGWiddermoos 159466 Sennwaldwww.alpiger-holzbau.ch

Bruno BergerPrapafier 69477 Trübbach

Fäh ArchitekturAltersheimstrasse 28717 Benkenwww.faeh-arch.ch

Architekturbüro Marc HänniKlausstrasse 98008 Zürichwww.marchaenni.ch

Holzenergie SchweizNeugasse 68005 Zürichwww.holzemergie.ch

Honegger Architekt AGAm Rebberg 38535 Herdernwww.honeggerarchitekt.ch

PML Ingenieurbüro AGMühlenerstrasse 329445 Rebsteinwww.pml.ch

Stadt St.Gallen HochbauamtAmtshaus Neugasse 19004 St.Gallenwww.hochbauamt.stadt.sg.ch

Rainy Stillhart ArchitekturWigetshof9621 Oberhelfenschwilwww.timberframe.ch

Uffer AGVeia Padnal 17460 Savogninwww.uffer.ch

visiobau architekturbüro stvBahnhofstrasse 199313 Muolenwww.visiobau.ch

Redaktionelle Partner

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24 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

isofloc AG

Gut bedachtViele Gründe sprachen beim Neubau auf der Schwägalp dafür, das Dach nicht wie

ursprünglich geplant mit Ortbeton, sondern aus vorgefertigten Holzelementen zu erstellen

und dabei statt einer Mineralfaserdämmung einen einblasbaren Zellulosedämmstoff

zu verarbeiten: kürzere Bauzeit, geringe erforderliche Lagerkapazitäten, hohe Wirtschaft-

lichkeit, deutlich reduzierte Produktionszeiten, effizienter Personaleinsatz. Die Ver-

arbeitung mit einer neuen industriellen Einblastechnik gewährleistete gleichzeitig ein

lückenloses und fugenfreies Dämmen bis in den verstecktesten Winkel der komplizierten

Gefachgeometrien und sorgte so für eine hohe Dämmqualität.

rahmenelementen erstellt. «Das äussere Er-scheinungsbild», so Richard Jussel von derBlumer-Lehmann AG, «sollte einem Holzbauentsprechen. Wir habe die Erfahrung gemacht,dass die Gäste sich in einem Holzbau beson-ders wohl fühlen.»

Knappe ZeitspanneDaher erscheint es nur logisch, auch das Dachaus vorgefertigten Holzelementen zu konstru-ieren, zumal dadurch der Bauablauf deutlichbeschleunigt werden konnte. Die ursprüngli-che Planung mit Ortbeton und einer mit Blechverkleideten Holzkonstruktion als äusseremAbschluss wurde aus Zeit- und Kostengründenverworfen. «Wir befinden uns hier», erklärtFlorian Schällibaum von der Schällibaum AGIngenieure und Architekten, die die Planungnach der Fertigstellung des Vorprojektes über-nommen hat, «auf einer Höhe von ca. 1350 mund in einem Gebiet mit extremen Wetter-bedingungen.» Die Winter in der Region sind

Die Schwägalp gehört zu den schönsten Na-turlandschaften in der Schweiz. Entspre-chend gross ist die Nachfrage: Im Sommerwie im Winter kommen tausende von Touris-ten in die Region rund um die Talstation derSäntis-Schwebebahn. Diesem Ansturm wardas vor rund 77 Jahren gebaute «BerghotelSchwägalp» nicht mehr gewachsen und soll-te daher durch einen zeitgemässen Neubauersetzt werden. Geplant wurde ein insgesamtsiebengeschossiger Bau aus zwei im stumpfenWinkel zueinander angeordneten Gebäudetei-len. Der klar vom Bereich der Tagestouristenabgegrenzte Hotelbereich mit 68 Zimmernim 3-Sterne-Plus-Komfort steht mit seinerfein strukturierten Holzfassade im Kontrastzum Betonunterbau, stellt jedoch gleichzei-tig durch die Kombination mit dem massivenUntergeschoss eine moderne Interpretationder ortstypischen Bauweise dar. Der Hotel-komplex wurde in Stahlbetonskelettbauweisemit einer Aussenhülle aus vorgefertigten Holz-

Sämtliche Holzbau­arbeiten wurden vonder Arge Schwägalp,die aus insgesamt achtregionalen Holzbau­unternehmen besteht,unter dem Lead derBlumer­Lehmann AGausgeführt.

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extrem lang und dauern teilweise bis in denMai. Entsprechend kurz ist die Zeitspanne, inder gebaut werden kann. «Die wenigen zurVerfügung stehenden Monate sollten daherdurch die Montage vorfabrizierter Bauteile op-timal genutzt werden.» Dies ist gelungen: Fürdie Montage sämtlicher Wand- und Deckenele-mente vor Ort wurden lediglich sechs Wochenbenötigt. Anschliessend war das Gebäude ge-schlossen und dicht, so dass der Innenausbaustarten konnte.Mit kalkulierten Schneehöhen von bis zu sie-ben Metern war das 1160 m² grosse Dach instatischer Hinsicht eine besondere Herausfor-derung. Es besteht aus rund 60 vorgefertigtenHolzelementen mit jeweils einer OSB-Platteunten und oben, die mit ca. 500 mm isofloc(60 kg/m³) gedämmt wurden. Nach aussenhin wurden darüber eine Unterdachbahn mit12 cm Hinterlüftung, die Konterlattung mit Na-gelband, 27 mm Schalung und eine diffusions-offene Trennlage angeordnet. Den äusserenAbschluss bildet ein Doppelstehfalzdach. ZumInnenraum hin blieb in einigen Räumen dieOSB-Platte sichtbar. In den meisten Räumenwurden die Decken abgehängt.

Hohe konstruktive AnforderungenDie ungewöhnliche Form eines Satteldachsmit diagonal verlaufendem First, stellte an dieHolzbauunternehmen sowohl bei der Vorfer-tigung als auch später bei der Montage hoheAnforderungen. «Durch die steigende und fal-lende Traufe», erklärt Richard Jussel, «ent-spricht das Dach einem Vieleck. Entsprechendvielfältig waren die Geometrien der einzelnenElemente. Rechtecke, Dreiecke, Rhomben oderTrapeze – alles war dabei.»Erste Planungen sahen vor, die Dämmung derdurchschnittlich 510 mm dicken Dachelementemit Mineraldämmplatten auszuführen. «Dafürwäre jedoch ein extremes Materialvolumenund ein hoher Personalaufwand nötig gewe-sen», gibt Richard Jussel zu bedenken. Drei bisvier Lagen Dämmplatten hätten die Mitarbei-ter der Mettler Holzbau GmbH, Schwellbrunn,die im Rahmen der Arge mit der Vorfertigungder Dachelemente beauftragt war, überein-ander anordnen müssen, um ein weitgehendlückenloses und fugenfreies Ergebnis zu errei-chen. Die durch die ungewöhnliche Dachform

bedingten speziellen Geometrien der einzel-nen, teilweise schräg angelegten Elemente,erforderten zudem individuelle Zuschnitte. «Indiesen Dimensionen wäre kaum machbar ge-wesen. Wegen der aufwändigen Verarbeitungmussten zudem eine lange Produktionszeit,viel Personal und damit hohe Kosten kalkuliertwerden», begründet Richard Jussel die Suchenach Alternativen.

Wirtschaftliche AlternativeAls wirtschaftliche Alternative kristallisiertesich schliesslich die Zellulose-Einblasdäm-mung von isofloc heraus. Ausschlaggebendwar die schnelle und wirtschaftliche Verar-beitung, die sich gerade bei unregelmässigenGeometrien auswirkt. Mit der Einblasplatteeasyfloc G2 von isofloc, die von Mettler HolzbauGmbH, Schwellbrunn, eigens für diesen Zweckangeschafft wurde, konnte der Zellulose-dämmstoff schnell und einfach von nur einemMitarbeiter in die Dachelemente eingebrachtund damit im Ergebnis eine deutlich verkürzteProduktionszeit realisiert werden. Ausserdemwar das für die Verarbeitung der Zellulose-dämmung benötigte Lagervolumen deutlichgeringer. «Im Gegensatz zur Verarbeitung vonMineralfaserdämmung benötigten wir etwazwei Drittel weniger Lagervolumen», schätztRichard Jussel. «Das bedeutete schlanke Pro-zesse auf engem Raum.»

FazitBeim Neubau des Projekt Schwägalp wur-de das Dach mit vorgefertigten Holzelemen-ten ausgeführt. Der Einsatz des industriellenDämmsystems easyfloc stellte bei den kompli-zierten Geometrien der grossen Elemente einelückenlose Dämmqualität sicher und sorgte beireduziertem Personalaufwand für eine erheb-liche Zeit- und Kostenersparnis. Das Ergebniswar ein deutlich beschleunigter Bauablauf. Diein der Halle weitgehend witterungsunabhän-gig und unter idealen Bedingungen komplettfertig vorproduzierten Elemente mussten vorOrt auf der Baustelle nur noch aufgestellt undmontiert werden. Der gesamte Bau konnte soeinem wetterbedingt sehr knappen Zeitfensterrechtzeitig vor Wintereinbruch geschlossenwerden, um den Winter für den Innenausbauzu nutzen. ❰

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Schulanlage Gerhalden Innensanierung und Neubau Turnhalle

Unterrichtim SchneckenhausVon Carmen Nagel Eschrich

Ein Wettbewerb der Primarschule Gerhalden

zum Bau der neuen Turnhalle brachte einen

originellen Vorschlag hervor – eingegraben

verbindet sie sich eng mit dem Erdreich,

der Charme des über hundert Jahre alten,

stattlichen Schulgebäudes bleibt dadurch

unangetastet. Eine Künstlerin verfolgte und

dokumentierte den Bau in einem Buch

und verhalf so der Schule zu Geschichten

rund um die Schnecke Gerry.

26 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Bereits seit 1907 wurde in den historischenSchulmauern Gerhalden unterrichtet, damalspasste das Raumangebot ideal. Doch der mo-derne Schulalltag verlangt nach zusätzlichenRäumen wegen steigender Schülerzahlen,aber auch wegen neuer Unterrichtsformenwie zum Beispiel Gruppenarbeiten. Das Hoch-bauamt der Stadt St.Gallen schrieb daher ei-nen Architekturwettbewerb zur Sanierung desbestehenden Schulgebäudes und zum Neubaueiner Turnhalle im Minergie-Eco-Standard aus.Als Gewinner ging ein junges dynamisches Ar-chitektenduo, Florian Gantenbein und Andre-as Brüschweiler aus Neukirch-Egnach, her-vor. Sie überzeugten durch eine spektakuläre

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Minergie-ECO

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 27

Idee: Die natürliche Mulde unterhalb der his-torischen Schulmauern sollte vergrössert unddie neue Turnhalle darin eingebettet werden –was eine dramatisch grosse Baugrube hervor-rief und eine abenteuerliche Unterfangung desBestandes verlangte.

Anspruchsvolle BaustelleneinrichtungDer Entwurf der Gewinner besticht durch sei-ne Diskretion und stellt keine Konkurrenz zumDenkmalschutz dar, denn der grosse zweige-schossige Baukörper verschwindet bis auf dievordere Fassadenfront komplett im Erdreich.Zu sehen ist also nur ein Betonsockel, der wiedurch einen vorgeschobenen Rahmen mit Ta-geslicht versorgt wird. Durch die fünfte Fas-sade, das begehbare Dach, wurde wertvollerAussenraum gewonnen; die Kinder profitierenvon einem Ballspielplatz, Pingpongtischen undeiner kleinen Parkanlage. Ganz einfach umzu-setzen war diese Idee allerdings nicht: Bevordie Schule vor über hundert Jahren erbautwurde, musste der Bach umgeleitet und dasGelände aufgeschüttet werden – entsprechendheikel sind die geologischen Verhältnisse heu-

te noch. Die eingegrabene Turnhalle greift mitdem Garderobenteil bis unter den Altbau – dasbedeutete, dass mit der ersten ausgehobenenBaggerschaufel der Bestand unterfangen wer-den musste. So konnte das Fundament für dierund 50 m lange und etwa 16,5 m breite Turn-halle betoniert werden. Wie durch ein Wunderüberstand die alte Rosskastanie vor der Schuledie Strapazen des Umbaus; teilweise stand sienur auf einem Felssporn, gefährlich nahe amAbgrund, der Baum kaum gesichert.

Minergie-Eco – hochgestecktes ZielAuflage war von Beginn an die Minergie-Eco-Zertifizierung des Neubaus. Das Erreichen die-ses Standards war ein ehrgeiziges Ziel, Recyc-lingbeton und unbehandelte Materialien warengefragt. So entschied man sich für herrlich ro-

Fotos:Peter Ruggle, Fotograf

9000 St.Gallen

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28 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Schulanlage Gerhalden Innensanierung und Neubau Turnhalle

© onlineproductions.ch

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 29

Minergie-ECO

buste, massive Eichenholzfenster, einen rohenHolzfussboden und die sichtbaren Betonwände– ein Materialkonzept, dass sich auch in denNeubauteilen im Untergeschoss des bestehen-den Schulhauses fortsetzt. Tatsächlich wur-de einheitlich jede neue Ergänzung mit demRohmaterial belassen, der Bestand hingegenin seinen ursprünglichen Erd- und Naturfarb-tönen gestrichen. Der Anschluss der Aussen-wände an die Boden- und Deckenplatte warein Detail, das höchst sorgfältig ausgeführtwerden musste, um die Dichtigkeit zu gewähr-leisten.

Umbau im AltbauIm Untergeschoss wurden aus dem einstigenKohlekeller helle, freundliche Werkräume, undder Übergang zur Turnhalle wurde etabliert.Die Wohnung wich der neuen Bibliothek, dereinstige Turnraum im Erdgeschoss wurde zurAula umfunktioniert, und darüber befindet sichdas Lehrerzimmer. Neu wird auch das Dach-geschoss genutzt; hier kann den Kindern nunendlich ein Mittagstisch geboten werden. Inder neu eingebauten Küche wird für die ma-ximal fünfzig Kinder täglich gekocht, serviertwird hoch über den Dächern von St.Gallen mittraumhaftem Ausblick.

Neue HaustechnikFrisch und neu gestaltet wurden auch die Ins-tallationen: Alle Sanitär- und Elektroleitungenwurden erneuert, das Beleuchtungskonzeptauf stromsparende LED-Leuchten umgestellt,und die CO2-verschwenderische Ölheizungwurde durch eine Erdsonden-Wärmepumpeersetzt; sie versorgt sowohl den Neu- als auchden Altbau. Im Bestand sollten die Eingriffemöglichst gering bleiben, weshalb man hierauf die Komfortlüftung und die erhöhte Däm-mung zur Minergie-Zertifizierung verzichtete.Der Neubau hingegen sollte dem neuestenStand der Technik entsprechen, die Lüftungs-anlage sorgt daher in der Turnhalle für bes-te Luftqualität, und der kompakte Baukörperwurde warm in Dämmung gepackt.

Kunst am Bau mal andersBei jedem öffentlichen Bau der Stadt St.Gallenwird ein Prozent der Baukosten für Kunst amBau eingesetzt. Der Auftrag zur künstlerischenGestaltung ging an die St.Galler KünslerinAnita Zimmermann. Die Künstlerin begleite-te den Bauablauf und stand nachdenklich vorder überdimensionalen Baugrube. Sie dachte

sich eine Geschichte aus und setzte dazu einGerücht in Umlauf, welches der Aufhängerfür ein Buch wurde. Auf der ersten Seite istein Zeitungsartikel abgedruckt, der ziemlichecht aussieht. Der Inhalt ist weniger realis-tisch, jedoch perfekt für Kinderherzen: Beiden Bauarbeiten für die Schule Gerhaldensei man auf ein grosses Weinbergschnecken-Gelage getroffen; die Tiere seien unglaublichintelligent und könnten lesen und schreiben.Lustige Geschichten rund um Schnecken zie-hen sich durch die Seiten, dazwischen immerwieder bunte Bilder oder solche, die die Kindererst ausmalen sollen. Jeder Schüler und jedeSchülerin erhält am ersten Schultag eines die-ser Bücher: Es soll ein Wegbegleiter werden,Tagebuch und Arbeitsbuch, kann aber auch alsPoesiealbum genutzt werden.

SchneckenhausDie Assoziation zur Schnecke, die Spuren hin-terlässt – in der Schule, im Geiste der Kinder –,bildet die Grundidee der Künstlerin. Was viel-leicht keiner so ganz genau erwartet hat: Dieseübergeordnete Idee wurde auch plastisch undphysisch real; die Turnhalle verbindet sichscheinbar mit jeder Faser mit dem Boden, be-wegt sich mit ihm, verschmilzt damit wie derKörper einer Schnecke. An einer Stelle jedochwächst diese starke Horizontalität in die Höhe –wie hier am Punkt der Unterkellerung desBestandes – und verbindet sich mit dem Be-stand. Das Schneckenhaus – oder in diesemFall die alte Schule, auffällig schön und vonWeitem sichtbar; die raue, gewachsene, ver-witterte Schale bietet ein Zuhause und Schutz,einen Platz, wo man gut aufgehoben ist, sichentwickeln und (an sich selbst) wachsenkann. ❰

BauherrschaftStadt St.GallenHochbauamtAmtshaus Neugasse 19004 St.GallenTel. 071 224 55 82www.hochbauamt.stadt.sg.ch

ArchitektGantenbein BrüschweilerArchitektenBahnhofstrasse 389315 Neukirch-EgnachTel. 071 470 06 13www.gb-architekten.ch

BauleitungSchertenleib Baumanage-ment Partner GmbHDavidstrasse 469000 St.GallenTel. 071 222 35 35www.schertenleib.net

BauingenieurSJB Kempter Fitze AGRosenbergstrasse 329000 St.GallenTel. 071 246 59 59www.sjb.ch

HLK-PlanungMaurer Ingenieurbüro AGBrühlstrasse 1039320 ArbonTel. 071 447 50 50www.ibmaurer.ch

Fotos:Peter Ruggle, Fotograf

9000 St.Gallen

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PublireportagePublireportageXella Porenbeton Schweiz AG

MULTIPOR IST FREI VON SCHADSTOFFENECO UMWELTINSTITUT:MULTIPOR ENTHÄLT KEINERLEI VOC

MULTIPORWURDE JETZT DURCHDAS PRIVATRECHTLICHE ECO UMWELT-INSTITUT AUSGEZEICHNET.Der ökologische Dämmstoff Multipor wurdedurch das privatrechtliche ECO Umweltin-stitut in Deutschland auf den VOC Gehaltgetestet. Flüchtige organische Kohlenwas-serstoffe können Symptome wie Unwohl-sein, Kopfschmerzen oder Müdigkeit aus-lösen. Die Untersuchung ergab: Multiporenthält keinerlei VOC. Sowohl die MultiporMineraldämmplatte als auch der Multi-por Leichtmörtel haben den A+ Standarderreicht. Daher erhält das aus ökologischenRohstoffen bestehende Produkt das ECOInstitut Label.

Multipor ist schadstofffrei und weist keinegesundheitsschädlichen Emissionen auf.Der Dämmstoff ist druckfest und formstabil,er ist nicht brennbar und vermeidet durchdie Diffusionsoffenheit zudem Schimmelpilz-und Sporenbildung. Das ECO Umweltinstitutzeichnet ausschließlich Bauprodukte undMöbel mit dem Label aus, die strengstenSchadstoff- und Emissionsanforderungengerecht werden. Die Zeichennehmer erhal-ten das Label mit einer individuellen Zerti-fizierungsnummer für eine Dauer von zweiJahren.

Das für seine hohen ökologischen Anforde-rungen bekannte Umweltsiegel Natureplusund die Umwelt-Deklaration des InstitutesBauen und Umwelt e.V. sind zudem einweiterer Beleg für die nachgewiesene hoheUmwelt- und Nutzerfreundlichkeit der nuraus Kalk, Sand, Zement und Wasser herge-stellten Multipor Mineraldämmplatten.

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 31

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EFH Familie Bernholz Brülisau

Quadratisch,praktisch, gutVon Carmen Nagel Eschrich

Ein Würfel bietet ein äusserst kompaktes

Volumen, perfekt für nachhaltige Bauten –

so dachte auch die Bauherrschaft, die sich

schon länger ein energieeffizientes Heim

wünschte. Zusammen mit der Uffer AG und

dem ausgeklügeltem Energiekonzept

der Firma Meier wurde daraus sogar ein

Minergie-P- und -A-zertifiziertes Wohnhaus.

Bereits früh wusste der Bauherr, selbst In-genieur, dass das zukünftige Heim aus Holzund im Minergie-P-Standard erstellt werdensollte. Doch wie im Detail ein passiv-solaresGebäude aufgebaut wird, erlernte er in ei-nem Passivhausplaner-Lehrgang: «Für zweiWochen tauchte ich als einziger Bauherr un-ter Architekten und Planern in den Lehrgangder süddeutschen Hochschule Biberach einund erlernte die wesentlichen Grundlagen für

energieeffizientes Bauen», berichtet der Bau-herr selbstbewusst. Mit dem Basiswissen inder Tasche fand man das herrlich besonnteGrundstück im gepflegten Neubaugebiet. Mitdem erfahrenen Bündner Holzbauer Uffer undeiner Handvoll lokaler Baufirmen wurde dasBauteam komplett, jeder zog am gleichen –natürlich nachhaltigen – Strang.

A/V-Verhältnis sehr gutDer Entwurf sah einen einfachen, schlichtenGrundriss vor, der enorme Kompaktheit bietet.Aufgrund der Grundstücksituation entstandso ein Quadrat, im Untergeschoss durch eineleicht zurückversetzte, thermisch losgelösteGarage erweitert. Hier liegt auch der Hauszu-gang, eine praktische Garderobe bietet reich-lich Abstellfläche. In Sichtachse zum Eingangerschliesst eine geradlinige Treppe das Erdge-schoss – hier wird gewohnt, gekocht, gelebt.Konsequent findet sich auch hier als einzigesstatisches und somit fixes Element die Wandexakt unter dem First wieder – die Lastab-tragung sollte direkt und einfach verlaufen.

32 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 33

Minergie-A

Unauffällig gliedert sie den Grundriss in eineSüdhälfte mit Ess- und Kochbereich und in eineNordseite mit gemütlicher Lounge, ebenfallsauf dieser Seite Gäste-WC und Vorratskam-mer – fair geteilt, jede Seite erhielt grosszü-gig rund 50 m2. Das nach Süden auskragendeGaragendach wird als Dachterrasse genutztund bietet attraktiven Aussenraum sowie imUntergeschoss eine wettergeschützte Verbin-dung zwischen Garage und Haus. Im Oberge-schoss orientieren sich drei Schlafräume nachSüden, konsequent bleibt die Nebenzone mitBad und Abstellbereich sowie einem kleinerenKinderzimmer entlang der Nordfassade.

Erfolg auch dank integralem EnergieplanerTatsächlich wird nur eine Wärmepumpe mit2 kW Leistung benötigt, ermittelte Energiepla-ner Meier. Die Luftdichtigkeit des Objekts istim Vergleich überdurchschnittlich hoch, es gibtpraktisch keine Durchdringung des Dämmpe-rimeters, was bei einem Gebäude auf über900 m ü.M. mit überdurchschnittlichen Wind-verhältnissen von über 100 km/h ein wichtigesDetail bildet: «Ein klarer Komfortgewinn»,so berichten die Bewohner nach dem erstenJahr im Haus. Der äusserst geringe Wärmebe-darf wird über die Fussbodenheizung verteilt,

sie wurde an das Drexel-Weiss-Kompaktgerätmit neuer Free-cooling-Funktion angeschlos-sen: Als Energielieferant für die Wärmepumpewurde eine rund 100 m tiefe Erdsonde gebohrt,die die konstante Erdwärme von etwa 13°Cnutzt. An heissen Tagen wird der Niedertem-peraturkreis der Fussbodenheizung über einen

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34 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

EFH Familie Bernholz Brülisau Minergie-A

BauherrschaftUwe und Ladina BernholzÄusserer Horst 79058 Brülisau

Architekt/GUUffer AGVeia Padnal 17460 SavogninTel. 081 660 30 00www.uffer.ch

GebäudetechnikMeier EnergietechnikFrongartenstrasse 169000 St.GallenTel. 071 799 10 60www.meier-energie-technik.ch

Wärmetauscher mit dem Erdsondenkreislaufpassiv, das heisst ohne Wärmepumpe, ge-kühlt – was die Raumtemperatur bei sommer-lichen Temperaturen angenehm senkt, ohnedabei kalte Füsse zu verursachen. Die Miner-gie-P-Zertifizierung war also ein Leichtes,spannend klang auch die Ergänzung Miner-gie-A als erstes Wohnhaus dieser Kategorieim Kanton. Diese Vorstellung der Energieun-abhängigkeit gefiel der Bauherrschaft, einePhotovoltaikanlage wurde auf der Südseiteinstalliert. Momentan wird der Einbau einesBatteriespeichers für überschüssig produzier-te Energie geplant, hundertprozentige Autarkieliegt nicht mehr fern.

Holzständerbau bestens gedämmtAussen tritt das Gebäude mit der vorvergrau-ten Holzschalung schlicht, einfach und zurück-haltend auf. Das Innenleben hingegen solltenicht als düsteres Chalet mit viel sichtbaremHolz erlebt werden, vielmehr besticht es heutedurch eine Reduktion an Materialien und Far-ben: Parkettböden, weisse Wände und Türen,Holz lediglich an der Decke und beim Fenster-bau, dazu frech kombiniert der knallig-grüneKüchenblock als Hingucker. Ein Haus, das be-weist, wie ökonomisch nachhaltige Architekturausfallen kann, ohne dabei auf Individualität,Komfort oder die persönliche Note zu verzich-ten – geglückt durch eine hervorragende Zu-sammenarbeit zwischen Bauherrn, Planer undUnternehmer. ❰

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 35

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36 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

MFH «Strohhaus» Märstetten

Ein Bett im KornfeldVon Carmen Nagel Eschrich

Natürlich bietet dieses Strohhaus weit

mehr als eine ökologische Hülle für ein Bett,

tatsächlich sind in diesem ungewöhnlichen

Neubau fünf Wohnungen mit je 110 m2

untergebracht. Die Wände bilden 50 cm

Stroh, sie halten warm und sorgen für

hervorragenden Lebensraum im Minergie-

A-ECO-Standard.

Mutig setzte Architekt Marc Hänni zusam-men mit dem Landbesitzer seinen architek-tonischen Lebenstraum um: einmal sein ge-samtes Wissen in den Bereichen Architektur,Ökologie und Ökonomie ganzheitlich und nachbesten Vorsätzen in einem Bauwerk vereinenzu können. So entstand ein Mehrfamilienhausmit Strohwänden, das je nach Anspruch undBedarf in 2,5- bis 4,5-Zimmer-Einheiten auf-geteilt werden kann.

Stroh – Baustoff mit vielen Vorzügen«Dank ökologischen Baustoffen wie Holz, Lehmund Stroh wird die Umweltbelastung wesent-lich reduziert und das Wohnklima auf natürli-che Weise verbessert», so Architekt Hänni. Da-bei wirkt Stroh wärme- und schalldämmend,ist regional verfügbar und nachwachsend –tatsächlich handelt es sich sogar um ein Ab-fallprodukt, denn die Strohhalme bleiben nachder Getreideernte übrig. Es ist praktisch grau-energiefrei; Stroh verursacht bei seiner Her-stellung deutlich weniger CO2, als es bindet.Ausserdem ist Stroh unvergleichlich günstig,besonders im Verhältnis zur erzielten Dämm-wirkung: Ist das Produkt optimal getrocknetund nicht zu sehr verdichtet, erreichen 16 cmStroh etwa die Dämmwirkung von 10 cm EPS.Auch bauphysikalisch ein attraktiver Baustoff,denn fachgerecht verbaute Strohballen weiseneine grosse Schimmelresistenz auf.

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 37

Minergie-A-ECO

Elektrosmogfreie ZoneEin weiterer Vorteil von Stroh: Es absorbiertElektrosmog. Doch in diesem Fall wollte derBaubiologe auf Nummer sicher gehen: AlleElektrokabel wurden durch spezielle Leer-rohre gezogen, die kaum Strahlen austretenlassen. Zudem wurden abschirmende Netze inWände und Decken verlegt, die neben Elekt-rosmog auch WLAN und Mobilfunk fernhalten.Bewusst entscheiden sich die Mieter also füreine Wohnung ohne Natelempfang, dafür istein guter und störungsfreier Schlaf fast imMietzins inkludiert.

Ungeahnte FähigkeitenSelbstbewusst stand der Planer hinter seinemalternativen Wohnprojekt, die Vorurteile wider-

legend die dem Strohbau anhaften, reichte ersein Dossier bei den Behörden ein – und wurdeumgehend positiv überrascht: Es wurden keineAnpassungen an den Brandschutz gefordert,das Gebäude wurde optimal durchorganisiertund geplant, denn verputzte Strohballenwän-de erreichen die BrandwiderstandsklasseF90. Die Statik übernimmt das Betonskelett,darin wurden 50 cm tiefe Holzkästen gescho-ben, fachmännisch angefüllt mit Stroh. ZumInnenraum wurde mit 5 cm Lehmputz, nachaussen mit 5 cm Kalkputz abgedichtet, undSchädlinge können nicht mehr zum potenziel-len Nistplatz vordringen. Das Treppenhaus unddie Geschossdecken wurden betoniert und mitsichtbar belassenem Anhydrit-Unterlagsbodenüberzogen: reichlich Speichermasse, die er-

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38 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

MFH «Strohhaus» Märstetten

3 Fragen an den ArchitektenMarc HänniHerr Hänni, im Bericht beschreiben wir ausführlich die vielenVorteile der ökologischen Baustoffe wie Stroh, Lehm usw. Trotz-dem sind Gebäude wie dasjenige in Märstetten Einzelfälle. Wasbraucht es, damit der Durchbruch auf einer breiteren Ebenegelingt?Es braucht weitere Beispiele, Wissensvermittlung, Öffentlich-keitsarbeit, Mut und Erfahrung. Im Weiteren das Bewustsein, undRückbesinnung auf simple und naheliegende Baukonstruktionen,abseits von Angeboten der Baulobby.

Haben ökologische Baumaterialien wie Stroh auch Schwachstel-len? Wir denken dabei spontan an Schädlinge wie Ungezieferoder Nagetiere, an die Haltbarkeit oder an den Brandschutz.Im Stroh befinden sich keine Nährstoffe sondern nur Faserstoffewelche keine Nährwerte aufweisen somit ist es als Futter gänzlichuninteressant. Lediglich Nagetiere hätten Interesse in den Stroh-ballen zu nisten. Dies wird aber durch mechanische Massnahmenverhindert. Was die Haltbarkeit und den Brandschutz angeht, hatjedes Baumaterial seine individuellen Eigenschaften. Stroh istnicht schlechter als die üblich eingesetzten Materialien wie Holz,Zellulose, Gips, Holzwolle usw. Wie bei allen Baukonstruktionen istdarauf zu achten, dass nach Ablauf einer Lebensdauer von etwa 50Jahren die Konstruktion gut unterhalten werden kann. BezüglichBrandschutz gab es unter anderem auch wegen der Kombinationvon einem soliden Rohbau und der Verputztechnik der Strohballen,von den Behörden keine Vorbehalte.

Wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung? Wird es schon baldGrossprojekte oder Hochhäuser aus Strohballen geben?Hochhäuser sicher nicht, aber viele lebendige Orte, auch Gross-projekte mit Mut zur Individualität.

ArchitektArchitekturbüroMarc HänniKlausstrasse 98008 ZürichTel. 044 383 32 11www.marchaenni.ch

Baubiologie/LehmbauRalph KünzlerSeidenstrasse 168400 WinterthurTel. 052 242 84 29www.iglehm.ch

Energie- undGebäudetechnikedelmann energieKalkbreitestrasse 128003 ZürichTel. 043 211 90 00www.edelmann-energie.ch

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 39

Minergie-A-ECO

heblich zur Trägheit des Gebäudes beisteuert,somit der Überhitzung wesentlich vorbeugt,aber auch den hohen Ansprüchen an Akustikund Trittschall im Mehrfamiliehaus Rechnungzollt.

Haustechnik ganz simpelViel Energie muss nicht aufgewendet werden,um das kompakte Volumen in der Dorfzoneausreichend zu versorgen. Tatsächlich reichenweniger als 8 Kubikmeter Holz pro Jahr aus,um die zentrale Stückholzheizung zu befeuern.Das traditionelle Satteldach «arbeitet» dankWarmwasser- und Photovoltaikkollektorenfleissig mit, jede Wohnung ist mit einer kon-trollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnungausgestattet. Die Luft zirkuliert automatisch,ohne abzukühlen, was den Energieverbrauchsenkt und eine optimale Luftqualität garan-tiert. Das Wohngefühl ist unbeschreiblich, hiergibt es keine Schadstoffe, die Anforderungenan den ECO-Standard werden weit unterboten.

Ein zukunftsweisendes Gebäude ist entstan-den, ästhetisch und auf hohem architektoni-schem Niveau erfüllt es nahezu CO2-neutraldie Anforderungen an den Klimaschutz. ❰

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40 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

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Erneuerbare Energien stehen unbegrenztzur VerfügungErneuerbare Energien wie Luft, Erde oder Son-ne werden von unserer Umwelt unbegrenztund kostenlos zur Verfügung gestellt. Beru-higend zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt,um diese zu nutzen. Wenn es darum geht, um-weltschonend Wärme zu erzeugen und einenbeträchtlichen Teil an Heizkosten einzusparen,stehen Wärmepumpen hoch im Kurs. WelchesWärmepumpen-System sich am besten eignet,ist abhängig von den verschiedensten Fakto-ren. Wir von STIEBEL ELTRON beschäftigen

uns seit über 40 Jahren mit Wärmepumpenund sehen uns als Spezialisten auf diesem Ge-biet. Aus eigener Entwicklung und Produktionbieten wir für jedes Bedürfnis die passendeLösung.

Wenn es auf grosse Leistung ankommtLuft|Wasser­Wärmepumpen für grosse Bautenund GewerbeAuch im industriellen Sektor sind die steigen-den Energiekosten eine grosse Herausforde-rung. Oft stellen die Kosten für Raumwärmeund Klimatisierung den weitaus grössten Kos-

Wärmepumpen – Alles im grünen BereichWer den Bau eines Hauses oder dessen Modernisierung ins Auge fasst, muss sichmit den verschiedensten Themen befassen. Gut möglich, dass da die Frage nach einemgeeigneten Wärmesystem im ersten Moment unattraktiv erscheint. Wer aber aufNachhaltigkeit setzen und gleichzeitig die anfallenden Betriebskosten im Auge behaltenwill, ist gut beraten, auf modernste Wärmetechnik zu vertrauen.

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 41

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Im Gespräch mit Pierre Honegger

«Ich bin ein Hardliner»2003 hat er das erste Minergie-P-Haus im Thurgau gebaut.

Seither baut Pierre Honegger nur noch Passivhäuser nach dem Minergie-P-Standard.

Demnächst auch eines in Japan. Geheizt wird bei Honegger mit Luftheizung,

Skeptiker schickt er zum Probewohnen.

der Energiestandard. Die Leute investieren oftin teure Küchen und Bodenbeläge. Da wird vielmehr Geld verbaut als mit der Wahl des richti-gen Energiestandards.Mit der Energieeffizienz ist es ähnlich wie mitder Rollstuhlgängigkeit eines Gebäudes: Eskostet nicht mehr, man muss nur von Anfangan daran denken.

Das müssen Sie mir erklären ...Schauen Sie: Im Grunde genommen fallenbloss ein wenig mehr Materialkosten für diezusätzliche Dämmung an. Die Arbeiter unddas Baugerüst brauchen sie ja sowieso, auchbei einem herkömmlichen Bau. Sparen tun siedann bei der Heizung. Wir bauen Kompakt-lüftungsgeräte mit Luftheizung ein und benö-tigen daher kein aktives Heizsystem mehr, alsokeine Bodenheizung und oder Heizkörper.

Und da hat nie einer Angst vor kalten Füssen?(Lacht) Doch, das hören wir immer wieder.Skeptiker schicken wir zum Probewohnen inunser Testhaus im toggenburgischen Unter-wasser. Wer anschliessend mit uns baut, fürden ist das Probewohnen kostenlos. Interes-santerweise ist aber wohl genau diese Aus-sage schon so vertrauensbildend, dass vieleLeute gar nicht mehr hin gehen.

«Nachhaltig bauen» im Gespräch mit ArchitektPierre Honegger, Eigentümer der HoneggerArchitekt AG, Präsident der IG Passivhaus undPräsident der Energiefachleute Thurgau.

Herr Honegger, bauen Sie tatsächlich nur nochMinergie-P-Gebäude?Ja, seit etwa zehn Jahren. Ausnahmen machenwir allerdings bei der Renovation von denk-malgeschützten Häusern, da streben wir denMinergie-Standard an.

Über Architektur lässt sich diskutieren, überEnergieffizienz nicht ...Mit solchen Aussagen möchten wir den Leu-ten vermitteln, dass wir Hardliner sind, alsokonkret, dass wir nichts mehr anderes machenwollen als Passivhäuser. Und der Erfolg gibtuns recht.Energieeffizientes und kosteneffizientes Bau-en gehören für mich zusammen. Viele Leutebehaupten immer noch, dies sei zu teuer. Wirbeweisen, dass das nicht so ist.

Aber es ist doch teurer, als ein normalerBau ...?Im privaten Wohnungsbau ist der Innenaus-baustandard meist kostenbestimmender als

Pierre Honegger (64)ist Gründer und Eigentümerder Honegger Architekt AG.

Sein Architekturbürofeiert dieses Jahr das

35-jährige Bestehen undwird demnächst das

50.Minergie-P-Zertifikaterhalten.

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Ein weiteres Argument für ein Passivhaus istdoch sicher die Komfortlüftung ...Genau! Vor allem in den Städten, wo es russigeLuft gibt. Bei einer kontrollierten Wohnungs-lüftung können Sie da einfach einen stärkerenFilter verwenden, dann haben Sie innen immerdie besser Luft als aussen. Natürlich funktio-niert das auch bei Pollen. Nach wie vor ist ei-nes der wichtigsten Argumente aber der tiefeEnergieverbrauch. Über die ganze Lebenszeiteines Gebäudes wird sich das energieeffizienteBauen immer amortisieren.

Sind Sanierungen im Minergie-P-Standardebenfalls ein Thema?Unbedingt, ja! Unser Büro macht viele Um-bauten im Passivhausstandard. Der grosseBestand an alten Häusern ist ein grossesEnergie-Problem. Viele davon benötigen proQuadratmeter immer noch 20 Liter Heizöloder mehr. Ein Passivhaus dagegen ist im Ver-gleich dazu ein «1-Liter-Haus». Das Potenzialder zu renovierenden Häuser ist riesig in derSchweiz.

Ihre Firma feiert dieses Jahr bereits das35-jährige Jubiläum. Was macht Ihren Erfolgaus?Die Leute kommen zu uns, weil sie wissen,dass wir erfolgreich Passivhäuser bauen. 2003haben wir das erste Minergie-P-Haus hier inder Region gebaut. Es wurde von Tausendenvon Leuten besichtigt und von da an hatten wirAufträge.Mein Engagement als Präsident der IGPH istnatürlich auch zusätzliche Akquisition für un-ser Büro. In dieser Funktion nehme ich zumBeispiel an Immobilienmessen mit einemStand der IG Passivhaus teil und knüpfe vieleKontakte. Letztens wurde unser Büro sogarfür den Bau eines Passivhauses in Tokio an-gefragt. In Utah (USA) hatten wir auch schonein Projekt.

Architekt und Präsident IG Passivhaus

Was sind die Ziele Ihres Architekturbüros fürdie nächsten Jahre?Zur Zeit versuchen wir möglichst eigene Ob-jekte auszuführen. Manchmal steigen wir alsGeneralunternehmerin ein, wie das aktuell beiunserem Projekt «am Rebberg» in Herdern derFall ist. Das ist ideal, da muss man nicht miteinem fremden Bauherrn darüber diskutie-ren ob es nun ein Passivhaus wird, oder nicht.Das ist einfach gegeben und auf das Dachgehört so viel Photovoltaik wie möglich, dasist klar.In naher Zukunft würde ich zudem gerne einProjekt realisieren, wo wir mit geschickterSteuerung der Haustechnik die Stromkostennochmals deutlich reduzieren können.

Kosten reduzieren ist immer gut. Wie soll daskonkret aussehen?Ganz einfach: Stromintensive Geräte sollenautomatisch dann anfangen zu laufen, wennSolarstrom zur Verfügung steht. Also zumBeispiel Tiefkühlgeräte oder Waschmaschinen.In meinem eigenen Haus bin ich derzeit daranwährend eines Jahres Erfahrungen darüber zusammeln, wieviel Geld mit geschickter Steue-rung und «Standy-By aus» gespart werdenkann. Im November läuft das Jahr ab. Auf dieResultate bin ich selber gespannt.

Was wünschen Sie sich als Präsident der IGPassivhaus für die Zukunft der Schweiz?Dass wir immer mehr Mitglieder bekommen,die gleich handeln und denken wie wir und dieauch das Know-how haben, wie man es richtigmacht. So dass es möglichst keine Bauschä-den mehr gibt und keine Wärmebrücken. Ichwünsche mir mehr Sensibilität der Bauherren,mehr Ausbildung an der ETH und den Fach-hochschulen und mehr Durchsetzungsver-mögen bei meinen Kollegen, den Architekten.Nur so können wir in der Praxis zeigen, dasses funktioniert. ❰

Interview:Anita Bucher

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 45

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46 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

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Wohnüberbauung in Aadorf

Ausgezeichnetmit dem ThurgauerEnergiepreisVon Anita Bucher

Das ohnehin Erforderliche optimieren,

so weit wie möglich: Nach diesem Motto baut

Architekt Pierre Honegger seine Passiv-

häuser, und dies mit Erfolg. An der Châtel-

strasse in Aadorf stehen gleich drei

Mehrfamilienhäuser im Minergie-P-ECO-

Standard. Dafür hat Architekt Honegger den

Thurgauer Energiepreis 2014 erhalten.

Minergie-P-ECO

Die Bewohner der drei Mehrfamilienhäuseran der Châtelstrasse sind stolz. Sie wohnenin energetisch vorbildlich erbauten Gebäuden.Und das ist ganz offiziell. Ihr Projekt hat näm-lich den Thurgauer Energiepreis 2014 gewon-nen. Darüber freut sich natürlich auch derArchitekt, der die Gebäude für den Wettbewerbangemeldet hat.Gleich drei Mehrfamilienhäuser nebeneinanderhat er im thurgauischen Aadorf in drei Bau-etappen realisiert. Alle sind nach Minergie-P-ECO zertifiziert. In zwei Häusern befinden sichEigentumswohnungen, das dritte ist ein Miet-objekt.

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Wohnüberbauung in Aadorf

Wände versetzen auch nachträglich möglichAlle Häuser wurden in Hybrid-Bauweise er-baut. Die Geschossdecken, Treppenhäuser unddas Untergeschoss wurden wegen dem Brand-schutz und Schallschutz konventionell be-toniert. Alles andere, bis auf die selbständigtragenden Betonvorbauten wurde im Holz-elementbau erstellt. «Als wir mit dem erstenHaus in den Verkauf gingen, sah es aus wie einSkelettbau», erinnert sich Honegger. Und ge-nau das kam bei den Kunden gut an. So hättendie Käufer der 5-Zimmer-Wohnungen die Woh-nungen auch als Loft realisieren können. «Dashat den Käufern imponiert», so Honegger:«Und wer später eine zusätzliche Türe habenwill, nimmt einfach eine Säge und schneidetdie Holzwand heraus», sagt er mit einem Au-genzwinkern.

Tiefe Nebenkosten und Geld zurückJedes Haus verfügt über drei Vollgeschosseund ein Attikageschoss. Sieben bis neun Woh-nungen wurden je Gebäude realisiert. Im un-geheizten Treppenhaus befindet sich für jedeWohnung ein Abstellraum. Hier steht auch daswohnungseigene Lüftungsgerät. So kann derAbwart nach Abmachung mit den Bewohnernim notwendigen Rhythmus die Filter des Gerä-tes austauschen.Die niedrigen Nebenkosten setzen sich aus einpaar hundert Franken jährlich für den Stromdes Lüftungsgerätes und einem kleinen An-teil an die Allgemeinkosten, wie etwa den Liftzusammen. Das macht die Wohnungen für dieVermietung sehr attraktiv.Das Gebäude selbst ist ein kleines Kraftwerk.Auf seinen Dächern wurden so viele Photo-voltaik-Module wie nur möglich installiert.«Energie-Autonomie kann damit nicht erreichtwerden», bedauert Honegger. Immerhin kön-nen aber 40% des gesamten Energiebedarfsdes Gebäudes gedeckt werden. Der erzeugteSolarstrom wird primär selber verbraucht. Fürden ins Stromnetz eingespeisten Teil bekom-men die Eigentümer Ende Jahr Geld zurück.

Balkone mit idealer TieferVon den Bewohnern besonders geschätzt wer-den die riesigen Balkone. Ihre Tiefe von 2,50Metern wurde so berechnet, dass sie im Winterdie Sonne in die Wohnung lassen, im Sommeraber gleichzeitig die Wohnräume beschatten.Auf den Vollgeschossen wirken die Abstellräu-

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Minergie-P-ECO

me als optische und akustische Trennung zwi-schen jeweils zwei Balkonen. Die Motoren derLamellenstoren werden thermisch gesteuert.Heizt die Sonne den Raum in Abwesenheit derBewohner zu sehr auf, senken sie sich auto-matisch. Windfühler sorgen dafür, dass sichdie Sonnen-Storen bei aufkommendem Gewit-ter automatisch wieder heben.

Optimierung des Ohnehin-Erforderlichen«Egal, wie gut ein Haus berechnet wurde, mankann fast immer noch etwas verbessern», sagtHonegger. «Wir versuchen immer über das Er-forderliche heraus zu gehen.» Deshalb machtsein Büro auch sämtliche Energieberechnun-gen und Minergie-P-Anträge selber. «So kön-nen wir an vielen Stellen noch ein bisschenmehr optimieren, denn zum Passivhaus kommtman vor allem in dem man viele intelligenteMassnahmen aneinander reiht.»Ein Beispiel dafür ist der an der Châtelstrasseeingesetzte zentrale Sole-Erdreich-Wärme-tauscher. Dieser sorgt dafür, dass die Luft, diedurchs Erdreich dem Lüftungsgerät zugeführtwird, auch im tiefsten Winter noch Tempera-turen von 5–6 Grad hat und schützt damit dasLüftungsgerät vor Vereisungen.

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Wohnüberbauung in Aadorf Minergie-P-ECO

Kleinst-Wärmepumpen als ErgänzungEine konventionelle Heizverteilung mit einerBodenheizung gibt es nicht. Wie bei Passiv-häusern üblich wird auch dieses über die Luft-heizung, via Komfortlüftung beheizt. Zudemverfügt jede Wohnung über eine Kleinstwär-mepumpe, die automatisch zugeschaltet wird,wenn die programmierten Temperaturen we-gen extrem tiefen Aussenwerten, zum Beispielsolchen im zweistelligen Minusbereich, überdie Luftheizung nicht erreicht werden können,oder wenn Wasser im Boiler aufgeheizt werdenmuss.Im Bad hat Honegger einen Infrarot-Strahlermit Timer eingebaut. So ist zusätzliche Wärmeinnert weniger Minuten verfügbar wenn zumBeispiel kleine Kinder da sind, die gebadetoder gewickelt werden müssen. «Das finde icheine intelligente Massnahme, die wenig Ener-gie benötigt, aber viel Komfort bringt», sagtHonegger.Überlegte Details auch bei der Lüftung. Sowerden im Abstellraum alle Fallstränge fürdie Zu- und Abluft des Gerätes sichtbar undzugänglich geführt. Von da an führen die Lei-tungen in die Räume. «Wegen der Transmis-sionsverluste war es kein Thema, die Leitun-gen einzulegen. Sonst würden wir bloss denBeton beheizen», erklärt Honegger. «Ausser-dem finde ich es besser, wenn die Leitungenfrei zugänglich sind, falls an der Haustechnikin Zukunft einmal etwas verändert werdensoll.» Zwischen dem Lüftungsgerät und denZimmerwänden sorgen Schalldämpfer für dienötige Ruhe.Holz sorgt für ein modernes ErscheinungsbildUnd die Architektur? «Bei der Grundrissge-staltung waren wir +/-50 cm an den Gestal-tungsplan gebunden», erzählt Honegger. «Indiesem Spielraum haben wir eine möglichst

hohe Ausnutzung realisiert.» Die Holzfassadewurde in vorvergrautem Holz realisiert. «Daskommt bei den Leuten gut an, denn Holz ist einsympathisches warmes Material.» Dazu kon-trastieren die Balkongeländer aus Milchglas,die eher kühl daher kommen.Auf den ersten Blick völlig gleich, haben alledrei Häuser im Treppenhaus und Eingangsbe-reich eine andere Farbe, in der auch das da-zugehörige Velohäuschen gestrichen wurde.Blau, Grün und Rot wurden verwendet. Vonaussen ist die Farbe auch bei der Wand zumAbstellraum zu sehen. Mit dieser Farbgestal-tung ist es trotz Ähnlichkeit der Häuser auchfür Besucher kaum möglich sich zu verlaufen.

Auch der Architekt hat dazu gelerntNebst vielen sehr gelungen geplanten De-tails hat aber auch der Architekt beim ProjektChâtelstrasse dazu gelernt: «Bei Häusern, dieFlachdächer und somit keine Estrichräumehaben, bewahren die Leute viel mehr im Kel-ler auf. Hier haben wir früher immer Feuch-tigkeitsprobleme gehabt. Denn bis der Betonrichtig ausgetrocknet ist dauert es ja norma-lerweise 3–4 Jahre. Im ersten Haus haben wirdieses Problem mit einer einfachen Lüftungs-anlage gelöst. Bei den Häusern 2 und 3 habenwir uns entschlossen gleich den ganzen Kel-ler mit 20 cm Dämmmaterial mit zu isolierenund eine spezielle Lüftungsanlage einzubau-en, welche die Luft erwärmt und Feuchtigkeitentzieht.» Seither sind Feuchtigkeitsprobleme,Schimmel und unzufriedene Bewohner für ihnkein Thema mehr. Im Gegenteil: Mit seiner Er-fahrung und Empfehlung den Keller gleich mitzu isolieren, kann Honegger natürlich auch beianderen Projekten punkten. ❰

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52 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Heizplan AG/Meyer Burger AG

Mit Erfahrung und Innovationzum Erfolg

Seit Jahren installiert die Heizplan AG in der Ostschweiz erfolgreich Solaranlagen.

Die Heizplan AG hat zusammen mit der Meyer Burger AG ein neues Hybrid-Energiekonzept

entwickelt, das heizen bei niedrigen Energiekosten ermöglicht.

Die Heizplan AG, mit Sitz in Gams (SG), setztsich seit 1983 als Photovoltaik-, Solarther-mie und Wärmepumpen- Spezialist für einenachhaltige Energieversorgung ein. Sie ist einkompetenter Partner für die Lieferung, Instal-lation, Inbetriebnahme, Prüfung und Wartungvon Photovoltaik- und Solarthermieanlagen,Wärmepumpen und LED-Beleuchtungen. DieHeizplan AG liefert massgeschneiderte und aufindividuelle Bedürfnisse zugeschnittene Ge-samtlösungen für Neu- und Umbauten, sowiefür Sanierungen und Modernisierungen.

Heizplan setzt auf Schweizer QualitätDas Solardachsystem MegaSlate® bietet eineeinzigartige Architektur, kombiniert mit ökolo-gischer Technologie und eignet sich bestens fürNeubauten und Dachsanierungen. Das Systembietet sämtliche Vorteile eines herkömmlichen

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Daches und ersetzt passgenau die ursprüngli-che Dacheindeckung. MegaSlate® ermöglichteine flexible Gestaltung mit Photovoltaik, So-larthermie, Dachfenstern und Schneefang ineinem einheitlich gebäudeintegrierten Kon-zept.

SolarpreisgewinnerJedes Jahr werden zahlreiche Bauobjekte mitdem Solarpreis prämiert, die mit zukunftswei-senden integrierten Solarsystemen der MeyerBurger AG ausgerüstet sind. Die Heizplan AGsetzt seit Jahren erfolgreich auf die bewährtenSolarsysteme aus Thun. Die Solarspezialistinund langjährige Meyer Burger-Installations-partnerin hat in der Ostschweiz zahlreicheProjekte realisiert und wurde bereits selbermit dem Schweizer Solarpreis prämiert. ❰

MegaSlate®, 28,97 kWh, Wangs (SG)

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 53

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Schorenstrasse 393645 Gwatt (Thun)Tel. 033 221 21 21www.meyerburger.com

Neues Hybrid-EnergiekonzeptDas innovative Energiekonzept, dass dieHeizplan AG zusammen mit der MeyerBurger AG realisiert, beruht ausschliess-lich auf Sonnenenergie. Ziel des Konzeptsist es, den Wirkungsgrad der Wärmepum-pe gegenüber anderen Heizsystemen mar-kant zu erhöhen und dabei auch gleich denStrombedarf des Gebäudes zu decken. Mitder smarten Abstimmung von Hybridkol-lektoren und Wärmepumpe in Kombinationmit einem Wärmepumpenspeicher heizt dieHeizplan AG ohne Lärm, ohne CO2-Ausstossund durch die Nutzung der lokal vorhande-nen Energiequellen bei niedrigen Energie-kosten. Das System eignet sich optimal fürSanierungen und Neubauten im Ein- undMehrfamilienhausbereich wie auch für Ho-tellerie und Industrie.Bisher wurden von der Meyer Burger AGschweizweit in zahlreichen Projekten über5000 m² Hybridkollektoren erfolgreich ver-baut. Die beiden namhaften Hybridprojek-te «Areal Suurstoffi» und die Überbauung«Oberfeld» nahmen international eine wich-tige Leuchtturmposition ein.

Karmaad 38, 9473 GamsTel. 081 750 34 50www.heizplan.ch

MegaSlate®, 17,15 kWh, Flumserberg (SG)

MegaSlate®, 11,22 kWh, Frümsen (SG)

MegaSlate®, 12,48 kWh, Bühler (AR)

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EFH Wille Krull Herisau

Ästhetikund FunktionalitätVon Stefan Truog

Hoch über Herisau, an bester Wohnlage

mit fantastischer Aussicht auf die Appenzeller

Bergwelt, steht das EFH der Familie Wille

Krull. Ästhetisch schmiegt es sich an den

steilen Hang und überzeugt mit klaren

Strukturen und Eleganz. Auch energetisch

erhält das Haus die besten Noten und wurde

als erstes Gebäude im Kanton Appenzell

Ausserrhoden mit dem Label Minergie-A

zertifiziert.

AusgangslageDie Ausgangslage für das EinfamilienhausWille Krull war aus drei vorgegebenen Ge-sichtspunkten äusserst spannend: einerseitsder gewählte Bauort, andererseits die Vor-gabe der Nutzbarkeit des Gebäudes im Alteroder mit einer Gehbehinderung, zum Drittendie für die Bauherrschaft selbstverständliche

hohe Energieeffizienz des zukünftigen Gebäu-des. Der Bauort präsentierte sich als steile,aber perfekt südorientierte Hanglage mit einerHöhendifferenz von über zehn Metern. DieserUmstand wirkte sich auf die Vorgabe aus, dassein für das Alter vorgesehener Aufzug in dasGebäudekonzept integriert werden konnte.Aufgrund der starken Hanglage war die voneinem Aufzug benötigte gradlinige sowie ver-tikale Erschliessung, ausgehend von der Stras-senhöhe zu den effektiven Wohngeschossen,herausfordernd. Daneben war die gebäudein-tegrierte Photovoltaikanlage bei der Gebäude-beziehungsweise Dachgestaltung ebenso zuberücksichtigen.

GebäudestrukturDas üblicherweise bekannte Einfamilienhaus-konzept mit einem Untergeschoss, einem Erd-geschoss und einem Obergeschoss wurdedementsprechend um ein zusätzliches Stock-werk ergänzt, welches zur südlich gelegenenErschliessungsstrasse hin auf gleicher Höheliegt. In diesem wurde die Parkierung un-tergebracht. Damit dies nicht prominent inErscheinung tritt, wurde für die Einfahrt dasBild einer Tunneleinfahrt übernommen undso optisch vom Gebäude abgetrennt. Um dieHangsicherungen, die Aushubtiefe und dienötige Böschungssicherung in einem kleinenMass zu halten, wurden die Untergeschossezum Erdgeschoss gegen Norden hin zurück-versetzt. Damit konnten einerseits die dafürnotwendigen Kosten und andererseits auch diegraue Energie für diese Böschungssicherungreduziert werden.

Äussere GestaltDie äussere Gestalt des Gebäudes wirkt alsruhiger, aus dem Hang wachsender und zurAussicht hin strebender Baukörper. Dieserist mit einer hellen, verputzten Fassade er-stellt. Ergänzt wird dieses Konzept durch einmit einer Holzlattung eingepacktes, vertikalgestrecktes Volumen, welches sich über das

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 55

Untergeschoss und das Erdgeschoss spanntund gleichzeitig das Obergeschoss stützt.Zudem schafft dieses Volumen die spannen-de Zonierung von Eingangsflächen zum süd-westlich gelegenen privaten Aussenraum.Die Zwischenbereiche der Südfront wurdengrosszügig geöffnet, um Sonnenlicht tief in dasGebäude einzulassen. Dadurch konnten einer-seits die solaren Wärmegewinne gesteigertwerden, andererseits schaffte das einfallendeSonnenlicht auch eine verbesserte Situationbei der Tageslichtnutzung. Die notwendigeEnergie für die künstliche Beleuchtung konn-te daher in den Primärräumen dank einemdurchdachten Lichtkonzept deutlich reduziertwerden. Zentrale Elemente des Lichtkonzeptswaren wie erwähnt die Tageslichtnutzung, dieVerwendung von hellen Materialien sowie derzusätzliche Einsatz von effizienten Leuchtenund Leuchtmitteln.Auch die Geländegestaltung wurde in mehrereEbenen gegliedert. Damit konnten die Erdbe-wegungen in einem verträglichen Mass ge-halten werden und die Funktion dennoch dergewünschten Nutzung entsprechen.

Minergie-A

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56 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

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BauherrschaftAndrea Wille /Stefan KrullBerthold Suhner Strasse 189100 Herisau

Architektvisiobau architekturbüro stvBahnhofstrasse 199313 MuolenTel. 071 411 70 70www.visiobau.ch

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Thermische Gebäudehülle undgesamtheitliche OptimierungDie Gebäudehülle in sich wurde um alle Ge-schosse ausser der Garage geführt und ge-samtheitlich optimiert. Dies bedeutet, dassalle Materialien bezüglich der grauen Energiebilanziert wurden. Gleichzeitig wurde überprüft,in welchen Stärken eine Wärmedämmung op-timal ist, dies immer bezogen auf die graueEnergie (Primärenergie nicht erneuerbar) unddie unter Berücksichtigung der effektiv ver-wendeten Haustechnik notwendige gewichtigePrimärenergie für die Betriebsenergie. Span-nend daran war wiederum zu erkennen, dassbei gewissen Dämmprodukten eine Vergrösse-rung der Dämmstärke keine effektive Senkungdes Gesamtenergiebedarfs mit sich brachte,denn der Anteil der grauen Energie überwogim Vergleich zur realisierten Einsparung an Be-triebsenergie. Selbstverständlich wurden beste,lichtoptimierte Fenster mit Dreifachverglasungeingesetzt.

HaustechnikDank der Ausrichtung des Gebäudes hin zurSonne, der lückenlosen, sehr gut gedämmtenGebäudehülle und der Komfortlüftung konn-te die notwendig zugeführte Energie für dieRaumwärme massiv reduziert werden. Alsideales haustechnisches System wurde dem-entsprechend mit einer sehr platzsparendenWärmepumpenkompaktanlage gearbeitet. Indieser Kompaktanlage sind ebenso die Warm-wassererwärmung und die Komfortlüftung in-tegriert, und dies wie erwähnt auf kleinstemRaum. Die für den Betrieb notwendige Energiewird über die auf dem Dach integrierte Pho-tovoltaikanlage erzeugt. Dank dieser Anlageist es möglich, über ein Jahr betrachtet einenNettoüberschuss an Energie für Heizung, Lüf-tung und Warmwasser zu realisieren.

FazitDie angedachten Konzepte konnten umgesetztwerden. Die Realisierung des Gebäudes warauch aufgrund der Hanglage und der umlie-genden Bebauung effektiv eine Herausforde-rung. Das Ergebnis ist aber durchwegs erfreu-lich und wurde mit der Verleihung des erstenMinergie-A-Labels im Kanton Appenzell Aus-serrhoden ausgezeichnet. ❰

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 57Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 57

EKT AG Publireportage

Contracting spartRessourcen, Investitions-und Betriebskosten

Ein Gewinn für Contracting-Partnerund UmweltModerne Heiz- und Kühlsysteme basierendauf Energie aus Holz, Sonnenlicht, Wasseroder Erdwärme lohnen sich. Der Investor löstsich damit aus der Abhängigkeit von fossilenEnergieträgern und spart Energie durch neue,effiziente Technologien.

Der Entscheid für ein ökologisch sinnvollesHeizsystems soll sich von Anfang an rechnen.Deshalb erarbeitet EKT Contracting zusam-men mit dem Vertragspartner ein individuellesDienstleistungs- und Finanzierungsmodell. DieEKT trägt beispielsweise die Anfangsinvestition,betreibt die Anlage langfristig und übernimmtdie Wartung. Damit gehen die Risiken vollstän-dig an die EKT über und die Kosten werdenplanbar.

Von der Projektentwicklung biszur EnergiebeschaffungFür die Wahl des passenden Energiesystems istes wichtig, den Energiebedarf, die Präferenzendes Bauherrn und die lokalen Gegebenheitender Liegenschaft zu kennen. Der Projektleitervon EKT Contracting sollte deshalb schon beider Projektentwicklung beigezogen werden.Er begleitet das Projekt von A bis Z und istverantwortlich für die Qualitätssicherung desSystems.Damit die neue Anlage läuft, braucht sie Pri-märenergie. Als Betreiberin des ThurgauerMittelspannungsnetzes arbeitet die EKT engmit lokalen Energieversorgern zusammen.Zudem produziert sie selber neue erneuerbareEnergie. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Netz-werk kann sie für Contracting-Partner spezifi-sche Beschaffungskonzepte mit langfristigenLieferverträgen ausarbeiten.

EKT Contracting – sieben gute Gründe_Vermeidung Investitionsschub bei Systemwechsel_Kalkulierbare Kosten während Vertragsdauer_Kein Planungsaufwand_Keine Service- und Unterhaltskosten_Kostenlose Übernahme der Heizanlage nach Vertragsablauf_Zinsgarantie während der gesamten Vertragsdauer_Digitale Fernabfrage der wichtigsten Parameter der Anlage

EKT AGBahnhofstrasse 37CH-9320 ArbonT +41 71 440 66 40F +41 71 440 61 [email protected]

EKT Contracting macht es Bauherren, Inve-

storen und Immobilienverwaltungen leicht,

ihre Liegenschaften umweltfreundlich zu

heizen oder zu kühlen. Und dies ohne An-

fangsinvestitionen – dafür mit einem Dienst-

leistungspaket, das dauerhaft entlastet, und

einem Finanzierungsmodell nach Mass.

Referenzobjekt Contracting«Rosengarten Arbon»:Wärmepumpen mit See-wassernutzung; zentraleWärme- und Kältever-sorgung für 74 Wohnein-heiten und 5170 m2 Laden-fläche (Mode, Optiker,Lebensmittel etc.).

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RubriktitelFlumroc AG

Altes Appenzellerhaus im neuen Kleid

Von der Terrasse überblickt man die sanf-ten Appenzeller Hügel. In der Ferne ragt derSäntis in den Himmel. Das Haus von Alex Ue-bersax steht am Ortseingang von Rehetobel,Appenzell Ausserhoden. Vor zehn Jahren hatder Fensterbauer das Einfamilienhaus an derHauptstrasse gekauft, ein sogenanntes Appen-zeller Höckli, Baujahr 1886. Nachdem er zuvordas Haus innen komplett erneuert hatte, nahmder 49-Jährige letztes Jahr die Sanierung derAussenhülle in Angriff.

Neue Schindeln für altes HausDas alte, unisolierte Dach riss Alex Uebersaxfast komplett ab und erneuerte es gemässden Vorgaben des Gebäudeprogramms. DieFenster, welche die neusten Energiestandardserfüllen, ersetzte er gemeinsam mit seinenArbeitskollegen. Die heruntergekommenenEternitschindeln an der Fassade wurden durch

Alex Uebersax hat sein Appenzellerhaus aus dem Jahr 1886 saniert. Die neue

Fassade wollte er langlebig und natürlich gestalten. Mit einer Holzschindelverkleidung und

einer Dämmung aus Flumroc-Steinwolle ist ihm dies gelungen. Die Fassade sieht gut

aus und bietet Wärmedämmung, Sommerwärmeschutz und Schallschutz in einem.

neue Holzschindeln ersetzt. Damit erhielt dasAppenzeller Höckli sein ursprüngliches Ge-wand zurück. «Ich wollte eine langlebige undnatürliche Fassade. Die unbehandelten Holz-schindeln werden das Haus jahrzehntelangschützen», sagt Alex Uebersax.

Naturprodukt als DämmungAuch bei der Dämmung hat sich Alex Uebersaxfür eine nachhaltige Lösung entschieden: Imneuen Dach und in der hinterlüfteten Fassadesind Steinwollplatten von Flumroc verbaut. Wiebei den Holzschindeln handelt es sich auch beiSteinwolle um ein Naturprodukt. Alex Uebersaxarbeitet seit Jahren auf dem Bau und hat guteErfahrungen mit Flumroc-Steinwolle gemacht.Er ist überzeugt: «Das sind Produkte, auf dieman sich verlassen kann. Sollte mal ein wenigWasser durch die Schindeln dringen, passiertder Dämmung nichts. Steinwolle nimmt keine

Das Haus aus demJahr 1886 steht direktan der Strasse. Dankmodernen Fensternund der Dämmung mitFlumroc-Steinwolledringt kaum Lärmins Haus.

58 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

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Publireportage

Alex Uebersax: «Auf Flumroc-Produkte kann man sich verlassen.»In der hinterlüfteten Fassade und im Dach sorgtFlumroc-Steinwolle für warme Stuben im Winter undangenehme Kühle im Sommer.

Feuchtigkeit auf, behält die Form und schim-melt nicht. Und das Preis-Leistungs-Verhältnisstimmt bei Flumroc auch.»

Ein Drittel weniger HeizenergieAlex Uebersax heizt sein Haus einzig mit ei-nem Kachelofen. «Dank der Top-Dämmungverbrauche ich einen Drittel weniger Holz zumHeizen», sagt er. An anderen Häusern in derRegion hängen im Winter Eiszapfen an derDachrinne, weil die Wärme entweicht und denSchnee auf dem Dach zum Schmelzen bringt.Am Haus von Alex Uebersax bilden sich kei-ne Eiszapfen. Die Steinwolle hält im Winterdie Wärme im Haus. Und im Sommer bleibtes drinnen angenehm kühl. Auch zum Schall-schutz hat die bis zu 25 Zentimeter dicke Däm-

Die Flumroc AG in KürzeFlumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus SchweizerGestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärme-dämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit füh-rende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebernim Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des VereinsMinergie.

Flumroc AGPostfach8890 FlumsTel. 081 734 11 11Fax 081 734 12 [email protected]

mung ihren Beitrag geleistet. Das Haus stehtdirekt an der Hauptstrasse. Seit die Fassadesaniert ist, dringt deutlich weniger Lärm insHaus.

Kompetente BeratungFür die Sanierung der Gebäudehülle wurdeAlex Uebersax kompetent von einem Flumroc-Mitarbeiter beraten. Dieser besuchte Alex Ue-bersax zu Hause, berechnete die nötige Dickeder Steinwollplatten und begleitete den Bau-herren während der ganzen Bauphase. AlexUebersax meint: «Die Beratung war sensatio-nell. Statt mir einfach ein Produkt zu verkaufenund dann von der Bildfläche zu verschwinden,stand mir der Flumroc-Mitarbeiter stets bera-tend zur Seite.» ❰

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 59

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60 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Firmenportrait

«Als nachwachsender und ökologisch sinn-voller Baustoff ist Holz kaum zu übertref-fen», weiss Daniel Alpiger, Geschäftsleiter vonAlpiger Holzbau. Deshalb ist er auch Mitgliedin der Interessengemeinschaft Passivhaus (IGPassivhaus) und wohnt selbst in einem Miner-gie-P-Holzhaus. Denn natürlich will er auchleben, woran er glaubt.Und gerade die Nachhaltigkeit liegt ihm sehram Herzen, auch bei der Firmenführung. «DieArbeitsplätze in der Firma zu behalten ist mirsehr wichtig», erzählt der Firmenchef, der sei-ne Firma von Grund auf selber aufgebaut hat.Also kauft er so wenige Leistungen wie nur

Alpiger Holzbau – ein sicherer WertVon Anita Bucher

Ein regional bekannter Holzbauer, ein

verlässlicher Partner und ein beliebter

Arbeitgeber, das ist die Alpiger Holzbau AG.

Das innovative Unternehmen hat sich unter

anderem mit dem Bau von energetisch

sinnvollen Bauten im Holzelementbau einen

Namen gemacht. Alles aus einer Hand gilt

hier und wer mag, der kann sich sein Haus

sogar in Bergmondholz realisieren lassen.

möglich ein. Was machbar ist, macht die Alpi-ger Holzbau AG selbst. Holzbau, Fassadenbau,Bedachungen, Umbauten und Schreinerarbei-ten sind im Angebot und können von Kundengleich als Gesamtlösung eingekauft werden.Das Unternehmen hat sich damit eine Vielsei-tigkeit bewahrt, die manchem Konkurrentenfehlt. Demensprechend gross ist der Maschi-nenpark. Die Arbeitsplätze sind vielseitig undmodern ausgerüstet. «Je mehr High-Tech,desto interessanter für die Arbeitnehmer»,weiss Alpiger und merkt dies besonders dann,wenn er eine neue Stelle zu besetzen hat. 35Mitarbeitende hat das Unternehmen aktuell,Tendenz steigend. Erst einmal muss aber dieneue Produktionshalle «Werk 5» fertig gebautwerden.

Alles aus einer HandGewachsen ist in den letzten Jahren vor allemder Bereich Holzelementbau. Wer mag kannsich sein Eigenheim bei Alpiger schlüssel-fertig bestellen. Und wer keine Idee hat, wiesein Traumhaus aussehen könnte, für den hatdie Alpiger Holzbau AG vier verschiedene Bei-spielshäuser mit Richtpreisen parat. Von bud-getfreundlich über traditionell, von topmodernzu luxuriös. Dem Machbaren sind kaum Gren-zen gesetzt. Und natürlich bietet die Alpiger

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 61

Alpiger Holzbau AG

Holzbau AG dem Kunden auch gleich allesaus einer Hand an. Von der Beratung über diePlanung über die Ausführung bis zum fertigenEigenheim. Alles mit dem Ziel: «Dem Kundenmöglichst ein leistungsfähiges Produkt zubringen.»

Der Erfolg gibt ihm recht17 Jahre ist es her, seit der damals 23-jähri-ge Daniel Alpiger vom Toggenburg im Rheintaleingewandert ist. Zu zweit, auf 100 m2 Meternbegann er mit einem Kollegen als Zimmer-mann zu arbeiten und das in einer Gegend inder er keinen Menschen kannte. Aber der Er-folg gab ihm recht. Innert weniger Jahre wuchsdas Unternehmen auf sechs Mitarbeitende anund seither geht es rasant so weiter. 35 Men-schen arbeiten unterdessen bei Alpiger Holz-bau in Sennwald. Man kennt das Unternehmenvon Messen, von Mund-zu-Mund-Propagandaoder auch von Veranstaltungen wie etwa derHausmesse, welche die Alpiger Holzbau AG imJahr 2013 anlässlich ihres 15-jährigen Beste-hens veranstaltete.Das Geheimnis ihres Erfolges? Es gibt keines.«Wir haben einfach immer gearbeitet, wenn esArbeit gab», sagt Daniel Alpiger bescheiden.Vielleicht ist es gerade diese Ehrlichkeit, diebei seinen Kunden so gut ankommt. Die Offen-heit und Herzlichkeit, die spürbar wird, wennman sich auf der Website von Alpiger Holzbauumschaut und die einem das Gefühl gibt: «Hierarbeiten Menschen wie Du und ich.» Sie tragenSorge zur Umwelt, zur regionalen Umgebung,zu den Arbeitsplätzen und sie unterstützen daslokale Gewerbe. Eine Nachhaltigkeit, die nichtbloss auf dem Papier steht, sondern die auchwirklich gelebt wird. ❰

Alpiger Holzbau AGWiddermoos 15, 9466 Sennwaldwww.alpiger-holzbau.ch

Daniel AlpigerInhaberund GeschäftsführerAlpiger Holzbau AG

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62 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Alpiger Holzbau AG

«Zeigen, was mit Holzalles möglich ist!»Von Anita Bucher

Werk 5 ist keine Schule, keine Kunstaus-

stellung und auch kein anderes öffentliches

Gebäude. Auch wenn es vielleicht so aus-

sieht. Das Minergie-P-zertifizierte Gebäude

ist die neue Produktionshalle der Alpiger

Holzbau AG. Mit ihrem modernen Erschei-

nungsbild ist sie geradezu ein Spiegelbild

für das innovative Unternehmen selbst.

das Unternehmen stetig gewachsen. Mitarbei-ter wurden eingestellt, die Werkhalle wurdeerweitert und dann dasselbe wieder von vorne.Geschäftsführer Daniel Alpiger interessiertesich schon immer für Nachhaltigkeit und nach-haltig ist auch der Aufbau und Erfolg seinerFirma. Als vor rund 15 Jahren die ersten Pas-sivhäuser im Holzbau realisiert wurden, warihm bald klar, dass dies ein stark wachsenderMarkt sein würde. Nebst den traditionellenZimmermanns- und Schreiner-Arbeiten setz-te er auf den Holz-Systembau und galt innertweniger Jahre als verlässlicher Partner in derRegion. So wuchs über die Jahre ein Unterneh-men mit heute 35 Mitarbeitenden heran. Undwiederum wurde es eng im Betrieb. 2014 standbereits die 5. Werkhallen-Erweiterung an: DasWerk 5 wurde geplant.

Vollautomatisches Sägen, Nageln undWendenIm September 2014 schliesslich war es soweit.Der Spatenstich für die neue Halle mit 82 Me-tern Länge, 31,5 Metern Breite und 16 MeternHöhe war gemacht. Seit Juni 2015 ist die neueProduktions-Halle nun im Betrieb. Die Holz-elemente können hier nochmals viel einfacherweiter bearbeitet werden, als das bisher derFall war. So ist der Neubau auf vollautomati-sches Nageln, Sägen und Wenden ausgelegt.Wie bisher ist auch hier vollautomatischerAbbund und Zuschnitt in der Produktion derElemente möglich. So können dann zum Bei-spiel Fassadenbekleidungen fertig montiertwerden.

Modernes repräsentatives ErscheinungsbildWerk 5 entsteht bei Alpiger Holzbau AG nebendem ganz normalen Tagesgeschäft. Das Ge-bäude wird im Minergie-P-Standard erstelltund soll mit einer Holzschnitzelheizung be-trieben werden. Entworfen wurde es von Da-niel Alpiger selbst und von seiner Crew. Nachder Fassadenmontage im kommenden Winterwird das Gebäude auch äusserlich fertig ge-stellt sein. Mit dem modernen Äusseren und

Es klingt ein bisschen nach Kulturszene, nachKunst oder Theater. «Werk 5» könnte für vie-les stehen. Tatsächlich aber steckt dahinterdie Geschichte einer erfolgreichen Firma undeines Mannes, der diese von Grund auf selberaufgebaut hat.

Eine neue Werkhalle für den Holz-Systembau1998 hat Daniel Alpiger am heutigen Firmen-Standort angefangen zu arbeiten. Für seineersten Aufträge hatte der gelernte Zimmer-mann eine Werkstatt von gerade mal 100 Qua-dratmetern Fläche zur Verfügung. Seither ist

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 63

schönen Details, wie etwa der runden Ecke,wollen die Holzbauer darauf aufmerksammachen, dass dem modernen Holzbau heutekaum mehr Grenzen gesetzt sind. Fast allesist machbar und möglich. Für die vorvergrauteHolzschalung der Fassade wird einheimischeTanne verwendet. «Eine Fassade, die vielen ge-fällt», so Alpiger, «Und die unterhaltsarm ist,da die Bretter durch die Vorbehandlung bereitsvor dem Verwittern geschützt sind.» Ein weite-rer Vorteil ist, dass sich durch die Vorbewitte-rung bereits von Anfang an ein regelmässigesFassadenbild ergibt.

Weiterer Ausbau bereits geplantMit der Inbetriebnahme von Werk 5 bekommenauch andere Bereiche der Alpiger Holzbau AGmehr Platz. Die heutige Werkhalle kann fürden Ausbau der Schreinerei und der Logistikumgenutzt werden. Und für nächsten Winterhat Geschäftsführer Daniel Alpiger bereitsweitere Ausbaupläne: Ein neuer Bürotrakt sollan die Stirnseite von Werk 5 zu stehen kom-men. Dann werden die Wege zwischen Planungund Ausführung noch kürzer. – Die Erfolgsge-schichte von Alpiger Holzbau geht weiter. ❰

Mingergie-P

9466 Sennwald www.alpiger-holzbau.ch

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linth-arena Näfels

Die Zukunft heisst HybridAuf dem Dach der linth-arena sgu in Näfels wurde, unter Leitung der Energieallianz

Glarus-Linth und mit Unterstützung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

ZHAW, eine der grössten Solaranlagen der Region installiert. Bei der Anlage wurden

bewährte Hybridkollektoren der Meyer Burger AG eingesetzt, um die Effizienz des Gebäudes

markant zu steigern.

880 Solarmodule mit einer Gesamtfläche von1400 m2 erzeugen Sonnenstrom für etwa 80Haushalte. 180 dieser Module sind sogenann-te Hybridkollektoren. Der Aufbau entspricht

auf der Vorderseite einemherkömmlichen Photovolta-ikmodul. Auf der Rückseiteist jedoch ein Absorber fürdie thermische Nutzung an-gebracht.

Höherer Stromertragdurch ZellkühlungDurch die einzigartige Kom-bination von Solarthermie

und Photovoltaik wird die Kollektorwärme ab-geführt und dadurch die Solarzellen im Hybrid-kollektor effizient gekühlt. Durch diese aktive

Kühlung wird der elektrische Jahresertrag,gegenüber herkömmlichen Solarmodulen, umbis zu 10% gesteigert.Die Effizienz der Wärmepumpe wird durch diegewonnene Wärme (Temperaturniveau von ca.20°C) gesteigert und benötigt dadurch wenigerelektrische Energie um den Wärmebedarf zudecken. Dazu wird die Wärmequellentempera-tur der Wärmepumpe, in diesem Fall Grund-wasser, mittels Hybridkollektorwärme erhöht.

Kurze UmsetzungszeitSeitderBestellungderModulebiszur Inbetrieb-nahme der Anlage vergingen nur knappe zweiMonate. Damit der extrem enge Zeitplan ein-gehalten werden konnte, wurde das Solarma-terial aus Thun der Installationsfirma Riget AG,in zwei Etappen zugestellt. Am 30.März 2015

Statement Jürg Rohrer, PräsidentEnergieallianz Glarus-Linth

«Dank der hervorragenden Zusammen-arbeit aller beteiligten Firmen konntedie Anlage zur allseitig besten Zufrie-denheit realisiert werden. Die Termine,Kosten und Qualitätsanforderungenwurden dabei eingehalten.»

Projektpartner:

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 65

Meyer Burger AG

Übersicht der Solaranlage

Gebäudetyp Mehrzweckgebäude mit Sportinfrastruktur,Seminarräumen, Hotel und einem Restaurant

Anlagetyp Flachdachsystem PeakDesign für PV undHybrid

Inbetriebnahme 30.März 2015

Elektrische Leistung 236 kWp

Thermische Leistung 160 kW

Ausrichtung Südost –24°

Dachneigung Flachdach 0°/Systemneigung 10°

Anzahl PV-Module 699 Stück Meyer Burger Sky 270

Anzahl PVT-Module 178 Stück Meyer Burger Hybrid 270/900

Wechselrichter 9x Fronius Symo 20.0-3-M1x Fronius Symo 17.5-3-M2x Fronius Symo 15.0-3-M

Anlageüberwachung Solar-Log 2000

Projektleitung:

konnte die Anlage erfolgreich in Betrieb ge-nommen werden. Sie hat bis Ende Juli 2015bereits erfreuliche 100000 kWh Sonnenstromund 50000 kWh Wärme produziert.

Regionale WertschöpfungDer Verein Energieallianz Glarus-Linth setztsich für die regionale Produktion erneuerba-rer Energien in der Region und für die regi-onale Wertschöpfung ein. Deshalb wurdenbeim Projekt ausschliesslich Module und Un-terkonstruktionen aus Schweizer Produktioneingesetzt. Die Installation der Anlage erfolgtedurch regional ansässige Firmen.

Interessante KennzahlenDie Anlage wird mit einem Monitoring durchdie Zürcher Hochschule für Angewandte Wis-

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linth-arena Näfels Meyer Burger AG

Schluckbrunnen

Dach linth-arena

HLK-RaumEG

Elektro-GrobverteilungEG

Wärmetauscher

Grundwasser

Wechselrichter

Wechselrichter=

~

PV-Anlage(elektrisch)

PVT-Anlage(Hybrid)

=

~

Wärmetauscher

Grundwasssertank

Wärmepumpe

Einspeisung

ACVerteilung

senschaften ZHAW in Wädenswil laufendüberwacht und die Kennzahlen während dernächsten 5 Jahre analysiert. Die Besucher derlinth-arena sgu können die Leistungen der So-laranlage an einem Bildschirm im Gebäude inEchtzeit mitverfolgen. Das innovative Projektwird vom Bundesamt für Energie (BFE) imRahmen seines Pilot- und Demonstrations-programms unterstützt. ❰

Projektleitung: Energieallianz Glarus-Linth

Wissenschaftliche Zürcher Hochschule für AngewandteBetreuung: Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil

Sponsoren Bundesamt für Energie (BFE),der Pilotanlage: Kanton Glarus, Service 7000 AG,

Glarner Kantonalbank, Meyer Burger AG

Investor PV-Anlage: glarnerSach

Meyer Burger AGSchorenstrasse 393645 Gwatt (Thun)www.meyerburger.com

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TOP-WIN Fenster Publireportage

Das Haus ist Minergie-P zertifiziert und be-weist, dass Gebäude an Südhängen sogar ohneHeizung auskommen können. Voraussetzun-gen dafür sind die konsequente Südausrich-tung, optimal kalkulierte Speicherkapazität –und Fenster, die einerseits hohen Lichteinfallgewähren und andererseits dafür sorgen, dassdie Energie dort bleibt, wo sie hingehört. AlsBack-up für besonders kalte Perioden verfügtdas Haus lediglich über einen Cheminéeofenim Wohnraum. Sonnenkollektoren und Photo-voltaik garantieren dank der hohen passiv so-laren Einstrahlung höchsten Wohnkomfort beisehr tiefem Energiebedarf.

Das Fenster, das den Unterschied macht.Zeitgemässes Wärmebrückenmanagementverhindert Energieverluste, die etwa durchmangelhafte Bauanschlüsse entstehen kön-nen. Die Rahmen der in Amden eingesetztenFenster vom Typ TOP-WIN Plus sind seitlichund oben hinter dem Mauerwerk eingebaut.Die Flügel liegen komplett hinter dem Rah-men, und eine Zusatzdämmung verhindert dasEindringen von Kälte ins Mauerwerk. Damit istdieses Fenster, das fassadenbündig eingesetztwird, die unangefochten beste Lösung für Pas-sivhäuser und Nullenergiegebäude. Wesentlich

ist auch, den Fensterbauer schon früh in diePlanung einzubeziehen, um Wärmebrückengar nicht erst entstehen zu lassen.

Nicht nur sinnvoll. Sondern auch schön.TOP-WIN Fenster werden aus Schweizer Holzgefertigt und unter Einsatz von Solarstromproduziert – beides Zeichen von Verantwortungund Vernunft. Das TOP-WIN Plus ist nicht nurenergetisch top, sondern besticht auch durchsein elegantes Aussehen; durch seine extremschmalen Flügel- und Mittelpartien (mit nur58 bzw. 88 mm Breite) lässt es bis zu 30 Pro-zent mehr Licht ins Haus und überzeugt durchseine extrem hohe Luft- und Schalldichtigkeit.Aufgrund der einfachen und klaren Linien undFlächen lässt es sich leicht reinigen.

1a fenster: Partner beim Planen und Bauen.Die 1a fenster versteht sich als Partner vonPlanern, Bauherrschaften und den zukünfti-gen Bewohnern eines Hauses – unabhängigob Neubau oder Renovation. Alle Beteiligtenwerden von der Offertstellung bis zur endgül-tigen Übergabe der Fenster verlässlich betreutund die Arbeiten speditiv erledigt. TOP-WINFenster können konstruktionsbedingt extremschnell eingebaut werden. ❰

Mehr Licht, weniger Energie: Doppeltprofitieren mit TOP-WIN® Fenstern.

1a hunkeler AGBahnhofstrasse 206030 EbikonT 041 444 04 40F 041 444 04 [email protected]

Dass die TOP-WIN Fenster von 1a fenster das absolute Nonplusultra unter den Energiespar-

fenstern sind, zeigt sich eindrucksvoll an einem EFH in Amden SG, das vom renommierten

Büro Kämpfen für Architektur realisiert wurde. Die gelungene Architektur und die Konzeption

des Hauses werden durch den Einsatz von TOP-WIN Fenstern perfekt abgerundet.

Grosszügige Optik undviel Licht dank TOP-WINFenstern.

Fotos:©kämpfenfürarchitekturag,Zürich

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 67

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EFH Familie Berger Trübbach

Ein Holzbau mit vielSpeicher-MasseVon Anita Bucher

Wenn ein Bauphysiker für sich selbst baut,

werden Gebäudehülle und Haustechnik

akribisch durchgeplant. Das Ergebnis ist ein

Holzbau mit Masse, wie sie sonst nur ein

Massivbau hat.

Als die mächtigen Weisstannen für sein Hausgefällt wurden, war Bauherr Berger mit dabei.In Trübbach realisierte er damit zusammenmit der Alpiger Holzbau AG sein Eigenheim imMinergie-A-Standard. Als Bauphysiker setzteer seine Erfahrung dafür ein die Energiever-luste und -gewinne so zu optimieren, dass derEinbau eines minimalen Heizsystems genügte.

Boden und Wände als WärmespeicherUm dies zu erreichen setzte Berger auf Spei-chermasse. Auf die 30 cm hohen massivenHolzbalken der Böden/Decken wurde eineSchicht Kalksandstein gelegt. Darauf wiederumwurde der sichtbare Anhydridunterlagsbodengegossen. Beide Materialien sind exzellenteWärmespeicher. Auch an den Wänden wurdezusätzlicher Wärmespeicher verbaut, man-cherorts mittels Kalksandstein, anderorts wur-den die Wände doppelt beplankt. Damit erreichtBerger mit seinem Holzbau eine Speichermas-se, wie man sie eigentlich nur von Massivbau-ten her kennt. Selbstredend, dass auch bei derPlanung der Fenster auf viel Solargewinne undwenig Energieverluste geschaut wurde. De-mensprechend wurden je nach Himmelsrich-tung unterschiedliche Gläser verbaut.

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 69

Minergie-A

Holz-Vergaser-Ofen als weitereWärmequelleMeistens ist es in den Räumen warm genug,das sagt auch Bergers Frau. Ihr ist es bei 23Grad Raumtemperatur am wohlsten. Geheiztwird mit passiver Sonnenenergie, der Solaran-lage und wenn nötig zusätzlich mittels eineshochleistungsfähigen Holz-Vergaser-Ofens dersich im Wohnraum befindet. 85% seiner Wär-me wird direkt dem Speicher im Keller zuge-

führt und erst nach und nach ans Haus abge-geben. Rechnerisch braucht Berger damit etwa1,5 Ster Holz pro Jahr. In der Praxis der letz-ten drei Winter war es aber deutlich weniger.Sein Referenzraum für die Heizungssteurungist das Badezimmer. Dieser verhältnismässiggrosse Raum mit Verbindung zur Sauna imAttikageschoss dient der Familie Berger alsWohlfühloase. Wenn die Temperatur hier passt,stimmt sie auch fürs ganze Haus.

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70 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

EFH Familie Berger Trübbach Minergie-A

BauherrschaftIngrid und Bruno BergerPrapafier 69477 Trübbach

Bauphysik & AkustikBB&ABuri Bauphysik &Akustik AGPrapafier 69477 TrübbachTel. 081 740 21 22www.bb-a.ch

Planung/HolzbauAlpiger Holzbau AGWiddermoos 159466 SennwaldTel. 081 757 11 44www.alpiger-holzbau.ch

FensterEgoKiefer AGSchöntalstrasse 29450 Altstätten SGTel. 071 757 33 33www.egokiefer.ch

Bergmondholz für Wände und FassadeDie Deckenbalken, Innenverkleidungen undFassadenschalungen sind aus Bergmondholz.Dieses Holz wird nur an wenigen ganz be-stimmten Tagen im November, Dezember undJanuar geschlagen. «Dann ist es am trockens-ten und weist bis zu 40% weniger Schwund undRisse auf», weiss Daniel Alpiger, Geschäfts-führer der Alpiger Holzbau AG. Das Unter-nehmen lädt seine Kunden jeweils ein, dabeizu sein, wenn das Bergmondholz geschlagenwird. «Viele finden es schön, zu sehen, wo dieBäume für ihr Haus gestanden haben», weissAlpiger. Auch Berger machte von diesem An-gebot Gebrauch und erinnert sich heute nochgerne an diese eindrücklichen Momente.

Natürliches und überlegtes ErscheinungsbildAn der Fassade wurde eine in zwei Richtun-gen verlaufende Holzschalung verbaut. Sie istunbehandelt und verwittert ganz natürlich.Die Regenwasserleitungen sind in den bei-den seitlichen Flanken des Hauses versorgt.Im Obergeschoss wurden die Sonnenkollek-toren überlegt angebracht. Sie dienen einer-seits der Warmwasseraufbereitung, gleich-zeitig wirken sie im Sommer beschattend fürdie Innenräume. «So muss bei Sonnenscheinnicht immer gleich die Lamellenstore herun-ter gelassen werden um eine Überhitzung zuvermeiden», erklärt Berger. Bei der Fenster-front im Erdgeschoss sind zwecks sommer-lichen Wärmeschutzes über die ganze LängeKnickarmmarkisen angebracht. Damit kanndie Familie Berger ohne Angst vor Überhit-zung jederzeit die schöne Fernsicht geniessen,die sich hier bietet, und zwar ohne Lamellen-Storen, welche die Sicht in die Bergwelt ver-decken. ❰

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 71

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72 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

EFH Familie Mattle Rebstein

Unbeheizt –und niemand friert!Von Carmen Nagel Eschrich

Ein Haus ohne Heizung, kann das funktio-

nieren? «Absolut perfekt», bestätigen die

Planer und Bauherren Otto und Bernadette

Mattle. Sie haben es vollbracht, ein Plus-

Energie-Einfamilienhaus zu bauen, das

komplett ohne Heizungsanlage betrieben

wird – und zwar ohne Komforteinbussen.

Die Bauherrschaft lebte in einem älteren Haus.Es war in Ordnung, wenn auch nicht sonderlichmodern; es fehlte ein grosser, offener Wohn-raum. Nach einigen Überlegungen, wie der Be-stand optimiert werden könnte, entschloss mansich zum Anbau an das bestehende Haus. DasBauherrenpaar ist aus beruflichen Gründen mitdem Bauen vertraut, informierte sich zusätzlichund entschied: «Wir wollen ein Passivhaus zumWohnen und Arbeiten, Standard Minergie-P».

Minergie-P klar – aber ohne Heizung?Eingangs prüfte Energiefachmann Otto Matt-le verschiedene Varianten: unterschiedlicheDämmstärken, Volumina und Heizsysteme.Vereinfacht gesagt, wurde schnell eines klar:Erhöht man die Dämmstärke, so lässt sich dieHeizlast immer weiter herabsetzen. Natürlichwird eine Heizungsanlage günstiger, je gerin-ger sie dimensioniert werden kann – doch dieInvestitionen für Wärmeerzeugung, Wärme-verteilung und Steuerung betragen auch beieiner kleinen Anlage mehrere zehntausendFranken, von den Betriebskosten über all dieJahre ganz zu schweigen. Das ermutigte denPlaner, eine Grenze zu überschreiten: DerWärmebedarf musste so gering werden, dasser von den internen Wärmegewinnen gedecktwerden konnte. Im Haus ohne Heizung blie-ben gerade einmal 8,0 W/m2 – die Heizungwurde gestrichen und somit wurden 50000Franken gespart! Das Lüftungsgerät gewinntdie geringe Wärmemenge aus der Abluft undtemperiert damit die Zuluft. Doch bereits aufdem Weg zum Lüftungsgerät wird die ange-saugte Luft in einer erdverlegten Gussleitunggewärmt und gelangt auch im Winter frostfreiins Haus. «Das Material garantiert einen gu-ten Wärmeübergang vom Erdreich zur Luft,und die Kosten liegen niedriger als bei einerKunststoffleitung, sofern man ehrlich rech-net», erklärt der Bauherr. Im Sommer wärmteine solarthermische Anlage das Brauchwas-ser, im Winter wird die Wärme des Abwassersvia Gussleitung zurückgewonnen.

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Eigenverantwortung«Architekten sind häufig skeptisch und ver-schlossen gegenüber Innovationen», be-schreibt der Bauherr seine Erfahrungen. Siebekunden zwar Interesse am heizungslosenHeim, trauen dem Konzept aber nicht über denWeg und raten ab. Ingenieur Otto Mattle undseine Familie waren überzeugt von der Idee,eine Einstellung, die Berge versetzte oder zu-mindest eigens geplante und aufgezeichnetePlanunterlagen entstehen liess. Zur optima-len Lösung der heiklen Details entschied mansich für ein Holzhaus – hier können beispiels-weise die Anschlüsse Wand zu Decke oderWand zu Balkon praktisch wärmebrückenfreiausgeführt werden, was im Massivbau weitausschwieriger wäre. Der Schlüssel zum Erfolgwar der Einsatz von reichlich Dämmung; ins-gesamt stolze 44 cm: Die Holzständer wurdenmit Holzfaserdämmplatten ausgefacht, nachaussen mit durchgängiger, ökologischer Plat-tenware überdämmt und gegen Verwitterungmit einer Putzschicht und weissem Anstrichabgerundet. Nach innen schliesst eine 10 cmstarke, ausgedämmte Installationsschicht andie statische Wand, freundlich hell mit verputz-ten Gipskartonplatten beplankt.

Kompakt – Lowtech – passivGrosse Glasfronten, bodentiefe Fenster? Be-wusst entschied sich der Planer dagegen:«Über ein normales Fenster verliert manetwa 7–10 Mal mehr Energie als über einegute Wand». Auch passiv solare Gewinne, wiesie über grosse Südfenster gewonnen wer-den, wiegen diese erheblichen Verluste nichtauf. Konsequent wurde also auf grossflächigeVerglasung verzichtet, tatsächlich haben alleFenster eine massive Brüstung und sind nichtüberdimensioniert. Dank geschickter Anord-nung im Grundriss und stimmiger Proportio-nierung fehlt es jedoch nicht an Komfort. ImGegenteil, bestätigen die Bewohner: «Dankgrosszügigem Dachüberstand und tiefen Lai-bungen sind die Fenster ohnehin schon gut

Mingergie-A

Duktile GussrohreNW 125 mm mit in derBettung verlegterWRG-Leitung.

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74 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

EFH Familie Mattle Rebstein Minergie-A

verschattet. An wirklich heissen Tagen kom-men die Holzfensterläden zum Einsatz. Umbodentiefe Fenster zu beschatten, muss derSonnenschutz bis nach unten gefahren wer-den, was den Ausblick enorm minimiert.»Wenig Energie rauslassen, lautete die Devise;man orientierte sich an Grundlagen des Pas-sivhauses und erarbeitete sich so ein emis-sionsloses Unikat – ein fast zu fortschrittlichesfür den Verein Minergie, denn beim Ausfüllender Formulare zur Zertifizierung musste im-provisiert werden: Es existiert keine Katego-rie für «keine Heizung»! Man wählte also denTitel «Gebäude mit Erdregister und Wärme-pumpe» – auch wenn dieses zukunftsweisendeHeim eine solche Degradierung kaum verdienthat. ❰

BauherrschaftBernadette undOtto MattleMühlenerstrasse 329445 Rebstein

Planung/ArchitekturBernadette undOtto MattleMühlenerstrasse 329445 Rebstein

Energiekonzept/GebäudetechnikPML Ingenieurbüro AGOtto MattleMühlenerstrasse 329445 RebsteinTel. 071 777 62 60www.pml.ch

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 75

OttoMattle Andreas DietscheDipl. Ing. ETH/SIA Dipl. NDS HF EnergiemanagementNDS UmwelttechnikCAS Akustik

PML Ingenieurbüro AGMühlenerstrasse 32CH-9445 Rebstein+41 71 777 62 [email protected]

AkustikLärm- und SchallschutzSiedlungswasserbauUmweltverträglichkeitsprüfungPerimeterwesen

Qualität seit 1987

PML Bau & Energie GmbHMühlenerstrasse 30CH-9445 Rebstein+41 71 770 02 [email protected]

BrandschutzkonzepteEnergienachweiseMINERGIE / -P / -AEnergiefördergesucheEnergiekonzepteSanierungskonzepteVersickerung/Retention

Andreas Dietsche, langjähriger Mitarbeiter der PMLIngenieurbüro AG, hat im Frühjahr 2015 die BereicheEnergie und Versickerung übernommen und seine ei-gene Firma PML Bau & Energie GmbH gegründet.

«Danke, Andi, für Deine fachlich einwandfreie, kundenorientierte Arbeit!Für Deine weitere berufliche Zukunft wünsche ich Dir von Herzen alles Gute, und ich freue mich,

dass wir uns weiterhin mit Rat und Tat gegenseitig unterstützen.»

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geopurvonRoll hydro Duktilgussrohre können, dank guterWärmeleitfähigkeit und des minimalen Reibungs­wiederstandes der Polyurethan (PUR)­Auskleidung,auch zur Energiegewinnung ausgenutzt werden.

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76 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Wärmeverbund Speicher-Trogen

Wenn Wärmenetze zusammenwachsenEtappenweise wurden die Fernwärmeleitungen in den beiden Ausserrhoder Gemeinden

Speicher und Trogen durch die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG ausgebaut und im

Oktober 2013 miteinander verbunden. In der neu errichteten Heizzentrale Wies erzeugen

zwei Schmid-Holzschnitzelfeuerungen erneuerbare Wärme für bislang 169 Wärmebezüger.

Seit anfangs Jahr produziert zudem eine ORC-Anlage jährlich 2 GWh elektrische Energie,

was einem Stromverbrauch von rund 450 Haushalten entspricht.

Zwei Gemeinden mit AmbitionenIm Appenzeller Mittelland, eingebettet in sanf-te, sattgrüne Hügel mit prächtigem Weitblicküber die ganze Bodenseeregion, liegen die bei-den aneinandergrenzenden Gemeinden Spei-cher und Trogen. Eine Verbundenheit zwischendiesen Kommunen besteht seit jeher, etwa mitder 1903 eröffneten Strassenbahn vom Bahn-hof St.Gallen über Speicher nach Trogen. 110

Jahre später ist eine neue Verbindung hinzuge-kommen – eine unterirdische. Sie transportiertweder Güter noch Personen, dafür warmesWasser zum Heizen, das in der Holzheizzentra-le Wies in Speicher erzeugt und über ein rund14 Kilometer langes Leitungsnetz verteilt wird.«Das ehrgeizige Werk habe erdauert werdenmüssen», sagte damals Marc Fahrni, Vertre-ter der Gemeinde Trogen, an der Einweihungs-feier im Dezember 2013. Der Bauprozess wargeprägt von Diskussionen um Durchleitungs-rechte, Schwierigkeiten mit der Topografie undkleineren Versorgungslücken. So musste etwadas Kinderdorf Pestalozzi in Trogen zeitweisenachheizen. Doch am Ende resultierten einegeglückte Netzerweiterung, eine hohe Versor-gungssicherheit sowie eine nachhaltige, kli-mafreundliche Energieversorgung.

Ein Projekt mit SignalwirkungDer Spatenstich für die Energieversorgungs-zentrale Wies in Speicher AR im Juli 2010 wargleichzeitig der Startschuss für ein zukunfts-weisendes Grossprojekt. Eines, das nicht amReissbrett entstand, sondern aus drei beste-henden, kleineren Wärmeverbunden zusam-mengewachsen ist. Etappenweise begann da-mals die Elektro Speicher-Trogen AG, die imHerbst 2011 von der St.Gallisch-AppenzellischeKraftwerke AG (SAK) übernommen wurde, dasFernwärmenetz der beiden Gemeinden aus-zubauen. Der Schwerpunkt beim Leitungsbaulag zunächst im Dorfkern von Speicher, spätererfolgte dann die Erschliessung in Trogen. Ent-scheidend für die Realisierung des Fernwär-menetzes war dort, dass der Kanton AppenzellAusserrhoden und die Gemeinde Trogen sichentschieden hatten, alle in ihrem Eigentumbefindlichen Liegenschaften ans Wärmenetzanzuschliessen. Auf diese Weise wurde einZeichen gesetzt, das auch für andere Liegen-

KurzinfoBauherrschaft St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK)

9001 St.GallenAufstellort Wärmeverbund Speicher-TrogenEinsatz Wärme und StromGeneralunternehmer Hälg Building Services GroupBrennstoff WaldhackschnitzelBetriebsmedium Warmwasser / ThermoölKesseltyp Schmid Vorschubrostfeuerung

UTSR-2000.32 (2010)Schmid ThermoölkesselUTSR-4200.TÖ (2014)

Leistung 2 MW/4,2 MWLeistung (elektrisch) 613 kwelAustragung Schubboden, KrananlageAbgaskondensation Nasselektrofilter (save energy)In Betrieb seit Herbst 2010, Winter 2014/2015

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 77

Holzenergie Schweiz

schaftsbesitzer Signalwirkung hatte. VieleHauseigentümer folgten ihrem Beispiel undentschlossen sich im Verlaufe der Bauarbeitenihre Liegenschaft ebenfalls ans Fernwärme-netz anzuschliessen – darunter das GasthausKrone, das Mädchenkonvikt am Landsgemein-deplatz sowie der im Volksmund als «TrognerDoktorhaus» bekannte Holzpalast.

Bisherige Heizzentralen als ReservenInsbesondere in Trogen waren die Arbeitensehr aufwändig, zum einen aufgrund der en-gen Platzverhältnisse im Dorfkern, zum an-deren wegen der Koordination mit der Erneu-erung anderer Werkleitungen. Aber auch diegeografischen Geländeeigenschaften hatten soihre Tücken: Eine 1200 Meter lange Hauptlei-tung musste erstellt, die Staatsstrasse sowiedas Trassee der Appenzeller Bahnen unter-quert und der Säglibach überbrückt werden,um die beiden Dörfer Speicher und Trogen zuverbinden. Mit dem Zusammenschluss derbeiden Netze im Oktober 2013 konnten vomFernheizwerk Wies aus, das bereits ab De-zember 2010 den Dorfkern von Speicher undsämtliche öffentlichen Gebäude mit Wärmeversorgen konnte, letztlich alle an den Wärme-verbund angeschlossenen Liegenschaften be-heizt werden. Um den erhöhten Wärmebedarfabdecken zu können, wurde 2014 zur beste-henden Holzschnitzelfeuerung mit 2 MegawattLeistung ein weiterer Kessel mit 4,2 Megawatteingebaut. Zusammen produzieren die beidenKessel jährlich über 12 GWh Heizenergie für169 Haushalte, wobei eine Verdichtung desWärmenetzes weiterhin möglich ist und auchangestrebt wird. Die drei kleinen Heizzentra-len Oberwilen in Speicher sowie Nideren undKinderdorf in Trogen wurden zwar abgestellt,bleiben aber für Spitzenabdeckungen und all-fällige Notfälle bestehen.

Stromproduktion ab 2015In dieser zweiten Ausbauphase ergänzte dieSAK die Heizzentrale Wies zudem mit einemThermoölkessel und einem ORC-Modul. DieAnlage, welche die Abwärme der Holzver-brennung nutzt um über eine Öl-Dampfturbi-ne Strom zu erzeugen, wurde im Februar 2015erfolgreich in Betrieb genommen. Pro Jahrgeneriert sie rund 2 GWh elektrische Energie,

Schmid Gruppe ist ein Schweizer Familienunternehmen, welchesseit 1936 auf Lösungen im Bereich Holzenergie spezialisiert ist. ImAngebot stehen Holzfeuerungen für das Ein-/Mehrfamilienhaus,Industrielösungen bis 6,5 MW sowie intelligente Feuerungs- undHolzvergasersysteme für eine nachhaltige Stromerzeugung aus Holz.

Wer rechnet, heizt mit Schmid. Dank einem qualitativ hochstehendenSystemkonzept, geringem Brennstoff-Verbrauch sowie energiespa-render und umweltschonender Betriebsweise lohnen sich SchmidHolzfeuerungen für jegliche Bedürfnisse.

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78 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Wärmeverbund Speicher-Trogen Holzenergie Schweiz

Die SAK stellt sich vorDie St.Gallisch-Appenzellische KraftwerkeAG (SAK) ist der führende regionale Dienst-leister für Netze und Energie in den Kan-tonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhodenund Appenzell Innerrhoden. Mit rund 310Mitarbeitenden deckt die SAK die ganzeWertschöpfungskette ab: Von der Energie-beschaffung über Planung, Bau, Betrieb so-wie Instandhaltung von Netzen und Anlagenbis hin zu Vertrieb und Rechnungsstellung.Über ein leistungsstarkes Verteilnetz wer-den direkt und indirekt 440000 Menschensicher mit elektrischer Energie versorgt.Zur Strom- und Wärmegewinnung aus er-neuerbarer Energie engagiert sich die SAKweitsichtig im Bau und Betrieb von Strom-produktions- und Wärmepumpenanlagenund beteiligt sich an entsprechenden Inves-titionen. Mit SAKnet befindet sich ein Glas-fasernetz im Aufbau, welches Privat- undGeschäftskunden die schnelle Datenüber-tragung ermöglicht. Mit SAK Internet, SAKTV und SAK Telefon ergänzt die SAK dasDienstangebot auf der Glasfaser.

was einem jährlichen Stromverbrauch von ca.450 Haushalten entspricht. Ferner wurde derElektrofilter, der bereits in der ersten Bau-phase 2010 installiert wurde, beim Ausbau imWinter 2014 durch einen Abgaskondensati-onsfilter der Firma save energy ersetzt. Durchdie Verstromung und den Einbau des neuenFilters konnten nicht nur die Emissionswerteverbessert, sondern auch der Wirkungsgradder Wärmekraftkopplungs-Anlage nochmalsbeachtlich erhöht werden.

Klimafreundlich und regionalWärme und Strom wird in der Zentrale Wiesmittels Waldhackschnitzeln produziert, einemnachwachsenden und klimaneutralen Brenn-stoff. Bei einer jährlichen Produktion von 12Gigawattstunden Wärmeenergie substituiertdie WKK-Anlage rund 1,2 Millionen Liter Heizölund reduziert den CO2-Austoss damit um 3200Tonnen pro Jahr. Die zur Wärmeerzeugung be-nötigten Holzschnitzel stammen aus den Wäl-dern im Appenzeller Mittelland und werdenvon der SAK gemeinsammit der Betriebskom-mission Holzschnitzel AR in Teufen beschafft.Dabei erfolgt die Lieferung einerseits durchregionale Forstbetriebe, andererseits auchdurch das holverarbeitende Gewerbe und dieIndustrie. Die Nutzung des lokal vorhandenenRohstoffs Holz ist somit nicht nur im Sinne ei-ner nachhaltigen Energieversorgung unseresLandes, sondern bringt zudem auch ökonomi-sche Vorteile für die Land- und Forstwirtschaftsowie für die nachgelagerten Wirtschafts-zweige. ❰

Für mehr InformationenHolzenergie Schweiz betreibt seit mehr als 30 Jahren einen profes-sionellen Informations- und Beratungsdienst.Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merk-blätter, Broschüren und weiterführende Unterlagen zur Verfügung.

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Autor Michael TibischLeiter Kommunikation,Holzenergie Schweiz

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 79

Helios Ventilatoren AG Publireportage

Der neue EcoVent Verso von HeliosKompaktes dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung und Mehrwert

Eine kontrollierte Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewin-nung (KWL) ist in modernenEin- und Mehrfamilienhäusernkaum noch wegzudenken. Egal,ob im Neubau oder der Sanie-rung verbessern lüftungstech-nische Massnahmen nicht nur

das Wohnraumklima, sondern auch die Energie-bilanz. Um eine Lüftungsanlage zu realisieren,wenn nur geringer Platz zur Verfügung steht,bieten sich insbesondere dezentrale Lösungenan. Mit dieser Anforderung im Blick, präsen-tierte der Lüftungsspezialist Helios Ventilatorenauf der diesjährigen ISH in Frankfurt/Main zumersten Mal den EcoVent Verso – ein dezentralesLüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung undMehrwert.

Funktionsweise des EcoVent Verso:Wärmerückgewinnung im ReversierbetriebDie Wärmerückgewinnung des EcoVent Versoerfolgt im Reversierbetrieb, das heisst Zu- undAbluftphasen wechseln sich ab. In der Abluft-phase nimmt der Keramik-Wärmespeicher dieWärme der Raumluft auf und speichert diese. Imanschliessenden Zuluftbetrieb wird die frischeAussenluft durch den Keramikspeicher geleitetund übernimmt dessen Wärme, so dass die fri-sche Luft vorgewärmt in den Wohnraum strömt.Dabei bilden mindestens zwei Geräte eine funk-tionsfähige Einheit, indem sie in ihrer Betriebs-art phasenversetzt arbeiten. Je nach Luftbedarfder Wohneinheit werden mehrere Lüftungsgerä-te installiert und mithilfe der intelligenten Steue-rung aufeinander abgestimmt.

Einzigartige Software für die einfacheInbetriebnahme und KonfigurationDie Steuerung des EcoVent Verso erfolgt intuitivüber das LED-Bedienelement. Die beiden Tas-

ter regulieren fünf Lüftungsstufen unddrei Betriebsarten (Reversierbetriebmit Wärmerückgewinnung, Querlüftungund Zuluftbetrieb). Alternativ zur Inbe-triebnahme des Lüftungsgeräts über dieTaster, kann die dezentrale Lüftung dankder innovativen Software «HELIOSEcoVent Verso» via USB-Anschluss

auch mit PC oder Laptop verbunden werden. DieKonfiguration der Geräte wird damit zum Kinder-spiel. Ein weiterer Vorteil des EcoVent Verso ist,dass alle eingestellten Werte auf dem PC bzw.Laptop gespeichert und bei Bedarf wieder auf dieSteuereinheit übertragen werden können. Gera-de bei grösseren Objekten mit identischen Wohn-einheiten und identischer Gerätezahl spart dieseMöglichkeit nicht nur Zeit, sondern bares Geld.

Hybridlüftung in perfektionierter FormAuch in Verbindung mit Abluftsystemen nach DIN18017-3, wie dem Helios ultraSilence® ELS oderdem MiniVent® M1, macht der EcoVent Versoeine gute Figur. Über die innovative Steuerungund ein Erweiterungsmodul werden die Funk-tionen der Abluftgeräte und des EcoVent Versogekoppelt und verbinden sich zu einer echtenHybridlüftung. So schaltet der EcoVent Versobeispielsweise automatisch auf Zuluftbetrieb,sobald ein Abluftgerät aktiv wird und gewähr-leistet eine ausgeglichene Luftbilanz.

Installiert in wenigen SchrittenSobald die Kernlochbohrungen angebracht wur-den, erfolgt die Montage in wenigen Handgrif-fen. Zuerst wird die Wandeinbauhülse mittelsder im Lieferumfang enthaltenen Keile in derKernbohrung ausgerichtet und fixiert sowie dieAussenblende auf die fertige Fassade montiert.Nach Abschluss der Bau- bzw. Renovierungsar-beiten wird die Lüftereinheit in die Wandhülseeingeschoben und elektrisch angeschlossen.Abschliessend ist die Innenblende mühelos ohneWerkzeug aufsteckbar oder kann alternativ ander Wand verschraubt werden.

Highlights EcoVent Verso_Kompakte Abmessungen für den Aussenwand-Einbau bei minimalem Platzbedarf._Sparsamer EC-Ventilator für maximale Ener-gieeffizienz._Komfortable Steuerung, kombinierbar mit Ab-luftsystemen für den hybriden Lüftungsbetrieb._Einfache Inbetriebnahme durch Anschluss desBedienelements an PC oder Laptop._ Innenblende in mehrfach prämiertem Designpassend zu den Helios Abluftlösungen ultra-Silence® ELS und MiniVent® M1. ❰

Der neue EcoVent Versobietet eine effiziente undwirtschaftliche Lüftungs-lösung immer dann, wenngeringer Platzbedarfdies erfordert.

Dank der innovativenSteuerung des Eco-VentVerso kann das Bedien-element ganz einfach perUSB mit PC oder Laptopverbunden werden – füreine besonders komfor-table Inbetriebnahme.

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80 Nachhaltig Bauen | 2 | 2015

Mit der neuen SAGEX Zebra (029) Premium Fassaden-Dämmplatte für Kom-paktfassaden ist es uns gelungen eine Dämmplatte herzustellen, die miteinem Lambda-Wert von 0,029 W/mK einmalig im Schweizer Markt ist. Dankder neuen Produktionsanlage für SAGEX Fassaden-Dämmplatten weisenunsere Platten höchste Geometriegenauigkeit auf. Mit dem Einsatz der neu-en Platte lassen sich jetzt ausgezeichnete Dämmlösungen finden, die unterder Berücksichtigung der konstruktiven Möglichkeiten sehr wirtschaftlichsind (schlankere Wandaufbauten). Die Platten sind mit der eco-1 Bewertungzudem besonders ökologisch. Alle hochwärmedämmenden «SAGEX Zebras»werden bei SAGER in Dürrenäsch hergestellt.

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Folgende Merkmale zeichnen diese einmaligeDämmplatte aus:_Hervorragender, sia deklarierter Lambda-Wert0,029 W/mK_Neuste EPS Technologie «mirror welding Z-29»_Höchste Geometriegenauigkeit, dank neuerProduktionsanlage_Patentierte SAGER Verschweissung_Schweizer Qualitätsprodukt, 100% made inDürrenäsch._Schlankere Wandaufbauten möglich_Bestes Preis / Leistungsverhältnis

Die SAGEX Zebra (029) Premium Fassaden-Dämmplatten sind bei ausgewählten VAWDSystemhaltern erhältlich.

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Am 12.Juni war es soweit: Helios öffnete Tür und Toream neuen Standort in Otelfingen und gab einen Einblick hinterdie Kulissen des traditionsreichen Unternehmens.

Ein kontinuierliches nachhaltiges Wachstum hat die Helios AG veran-lasst, nach über 30 Jahren in Urdorf ein dem Unternehmen und demMarkt gerechtes neues Domizil zu suchen.In Otelfingen entstand ein architektonisch anspruchsvolles neues Ver-waltungsgebäude mit hellen lichtdurchfluteten Büroräumen sowieeinem modernen Hochregallager mit einer Kapazität von über 1300 Pa-lettenplätzen. Mit diesem exzellenten logistischen Standard garantiertdas Unternehmen einen reibungslosen Lieferservice für die Kunden inder ganzen Schweiz.Nach dem Apéro und den durchaus unterhaltsamen Ansprachen derbeiden Brüder und Geschäftsführer Steffen und Thilo Schmidt hat-ten die geladenen Gäste die Möglichkeit, mit einer Führung das neueGebäude besser kennen zu lernen. Anschliessend wurde der Anlass mitkulinarischen Köstlichkeiten und musikalischer Begleitung entspre-chend gefeiert. Ein sympathischer Anlass und ein Dankeschön an alleam Bau Beteiligten, aber vor allem auch an die hoch motivierten Mit-arbeiter/innen.

Die Redaktion von «nachhaltig Bauen» wünschtder Helios AG im neuen Zuhause viel Glück undeine erfolgreiche Zukunft.

Helios Ventilatoren AGTannstrasse 4, 8112 OtelfingenTel. 044 735 36 36, www.helios.ch

Helios macht sich Luft

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Vollflächig dämmen – mit SteinwolleDer Brandriegel trennt die Brandabschnitte ei-nes Gebäude in der Fassade. Gemäss VKF, demVerband Kantonaler Feuerversicherungen, sindbrennbare Materialien in mehrgeschossigenFassaden ohne diese «Fire Wall» nicht zulässig.Einerseits sind Brandriegel in einer brennba-ren Umgebung notwendig, um Brandabschnittekonsequent voneinander zu trennen, anderer-seits sind sie sehr aufwändig – in der Planung,in der Devisierung und in der Ausführung. Dennfür die Montage braucht es auf der Baustelleeine eigentliche Werkstatt zum Ausmessen undZuschneiden, zum Einpassen und Dübeln res-pektive Kleben. Schliesslich bedingt die Kons-truktion lückenlose Kontrollen, um die Qualitätzu sichern. Dass Architekten und Fassaden-planer einfachere Lösungen suchen, ist nahe-liegend und verständlich.Mit einer vollflächigen Dämmung aus Stein-wolle erübrigen sich Brandriegel. Denn Stein-wolle ist unbrennbar. Und damit reduziert sichder Aufwand in der Planung und Ausschreibung,

Ein Musterbeispieleiner verputzten Aussen-wärmedämmung mitCOMPACT PRO: Das neueBürohaus der Flumroc AGim Sarganserland.

vor allem auch auf der Baustelle. Die homogeneDämmschicht hat zudem bauphysikalische Vor-teile: Die Dampfdiffusion bleibt über die ganzeFassadenfläche gleich, ebenso wie die Dämm-wirkung. Es entstehen keine Wärmebrücken.Flumroc bietet mit den Dämmplatten COMPACTPRO eine ALL-IN-Lösung für verputzte Fassa-den: Wärmedämmung, Brandschutz, Schall-schutz, Ökologie und Formstabilität sind da-mit garantiert – ohne Kompromisse. DennCOMPACT PRO bringt in allen fünf Kriterienmessbare und dokumentierte Spitzenwerte.Für verputzte Aussenwärmedämmungen istCOMPACT PRO die erste Wahl.Weitere Infos finden sich in der Fachbroschü-re «Verputzte Aussenwärmedämmung» unterwww.flumroc.ch/compactpro. Auf dieser Web-site sind auch die Adressen der Flumroc-Bera-ter verfügbar.

Auskunft für Medien: Rolf Messer, Flumroc AG,[email protected], Tel. 081 734 13 04 ❰

Nachhaltig Bauen | 2 | 2015 81

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Gestaltungsmöglichkeiten. Hochwertige

Folien garantieren witterungsbeständige

Langlebigkeit.

1957 brachte EgoKiefer zum ersten Mal einKunststoff-Fenster auf den Markt. Heu-te stammt mehr als jedes dritteKunststoff-Fenster in der Schweizvon EgoKiefer. Hinter dieserLeistung stecken ein grossesKnow-how und eine ungebro-chene Innovationskraft. Diejüngste Neuerung aus demHause EgoKiefer bietet nunnoch mehr Individualität undGestaltungsmöglichkeiten: mitden neuen Farb- und Dekorfolienfür die EgoKiefer Kunststoff-Fens-ter AS1® können Fenster und Hebe-

schiebetüren innen wie aussen individuellgestaltet werden.

Hochwertige QualitätDie Folien sind in rund 20 verschiedenen Holz-und Farbdekoren erhältlich und überzeugendurch Lichtechtheit und Witterungsbeständig-keit. Egal, ob Anthrazit-Grau oder Golden Oak,die Farben bleichen nicht aus. Zudem ist die

EgoKiefer AG Publireportage

Die EgoKiefer AG – Schweizer MarktführerEgoKiefer ist die Nr.1 im Schweizer Fenster-und Türenmarkt und ist ein Leading Brand derAFG Arbonia-Forster-Holding AG. In Europazählt EgoKiefer zu den führenden Unterneh-men der Branche und beschäftigt rund 900Mitarbeitende. Als integrierter Gesamtanbieterentwickelt, produziert, verkauft und montiertEgoKiefer Fenstersysteme in den Werkstof-fen Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holzund Holz/Aluminium sowie Türen für den Aus-senbereich. Der Hauptsitz befindet sich in Alt-stätten im St.Galler Rheintal, wo das Unter-nehmen 1932 gegründet worden ist. EgoKieferist in allen Regionen der Schweiz präsent undaktiv: Das Verkaufsnetz umfasst 12 Vertriebs-standorte. Hinzu kommt ein national tätigerFensterTürenService mit mehr als 90 Mitar-beitenden sowie über 350 Fachpartnern in derganzen Schweiz. Für weitere Informationen:egokiefer.ch

EgoKieferKunden können ausrund 20 verschiedenenFarb- und Dekorfolienauswählen.

Ob Anthrazit-Grau oderGolden Oak, zahlreicheGestaltungsmöglichkeitenmit EgoKiefer Kunststoff-Fenstern.

Oberfläche schmutzabstossend und pflege-leicht. Alles Eigenschaften, die man an einemKunststoff-Fenster schätzt.EgoKiefer Kunststoff-Fenster sehen aber nichtnur schön aus und lassen sich individuell ge-stalten, sie bieten auch eine Top-Wärmedämm-leistung. Das EgoKiefer AllStar AS1® ist mit demexklusiven EgoKiefer HochleistungsisolierglasEgoVerre® ausgestattet und bietet einenWärme-dämmwert von Ug 0,4 W/m2 K. Das verbessertdie Wärmedämmung um bis zu zehn Prozent.Die MINERGIE®- und MINERGIE-P® zertifiziertenFenster können auch in Niedrigenergiehäuserund Passivhäuser eingebaut werden. ❰

Page 85: NACHHALTIG BAUEN - Effingermedien · Stromeffizienz ist ein wichtiger Schwerpunkt im kantonalen Energiekonzept und bietet viel Potenzial. Sehr oft lässt sich die Effizienz schon

Passivhäuser -HäuserderZukunft!

Maximaler Komfort beiminimalem Energieverbrauch

Lüftung: Hohe BehaglichkeitimWinter und im Sommer

Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht?

Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz

ist ein Zusammenschluss von innovativen Unterneh-

men, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen

Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard

sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich

ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Ver-

breitung dieser Technologie ein. Gleichzeitig garantie-

ren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten

der Richtlinien und beste Planungs- und Ausfüh-

rungsqualität.

Geschäftsstelle IG Passivhaus SchweizIrene Mischler

Lussistr. 7CH-8536 Hüttwilen

Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48E-Mail: [email protected]

12. November 2015Minergie-P/-A Basiskurs13. November 2015Energieforum Schweiz

14. November 2015Bauherrenseminar

14./15 November 2015Intern. Tage des Passivhauses

weitere Infos unter:www.toft.ch

Passivhaustage Schweizvom 12. - 15. November 2015

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