Nachhaltiger Tourismus: Zustandsbericht der Alpenkonvention · Struktur des Alpenzustandsberichtes...

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Nachhaltiger Tourismus: Zustandsbericht der Alpenkonvention Prof. Dr. Thomas Bausch Hochschule München / Alpenforschungsinstitut

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Nachhaltiger Tourismus: Zustandsbericht der Alpenkonvention Prof. Dr. Thomas Bausch Hochschule München / Alpenforschungsinstitut

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Die UmweltministerInnen der Vertragsparteien unterzeichnen die Alpenkonvention am 7. November 1991 in Salzburg/A. – Quelle CIPRA.ORG

Artikel 3 Forschung und systematische Beobachtung   Die Vertragsparteien vereinbaren, auf den in Artikel 2 genannten Gebieten

a) Forschungsarbeiten und wissen-schaftliche Bewertungen durchzuführen und dabei zusammenzuarbeiten,

b) gemeinsame oder einander ergänzende Programme zur systema-tischen Beobachtung zu entwickeln,

c) Forschung und Beobachtung sowie die dazugehörige Datenerfassung zu harmonisieren.

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Struktur des Alpenzustandsberichtes „Nachhaltiger Tourismus“

•  Einführung zur Nachhaltigkeit des Tourismus •  Nachhaltige Tourismuspolitiken

International, EU, national •  eine Analyse der bisherigen Antworten der

Alpenkonvention und ihrer Protokolle zur Nachhaltigkeit des Tourismus in den Alpen;

•  Situation des Tourismus im Alpenraum; •  Die Herausforderungen des Alpentourismus

bezogen auf die treibenden Kräfte •  Entwicklungsmöglichkeiten des nachhaltigen

Tourismus in den Alpen

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Nachhaltiger Tourismus sollte 1.  Umweltressourcen, die ein Schlüsselelement für die

Tourismusentwicklung darstellen, optimal nutzen und dabei wesentliche ökologische Prozesse erhalten und helfen, Naturerbe und Biodiversität zu bewahren;

2.  die soziokulturelle Authentizität der Gastgemeinden respektieren, ihr bestehendes kulturelles Erbe und ihre traditionellen Werte bewahren und zu interkulturellem Verständnis und Toleranz beitragen;

3.  rentable, langfristige wirtschaftliche Aktivitäten sicherstellen und allen Beteiligten sozioökonomische Vorteile bringen, die gerecht verteilt werden. Dazu gehören stabile Arbeitsplätze und Einkommens-möglichkeiten, soziale Dienstleistungen für gastgebende Gemeinden und der Beitrag zur Armutsbekämpfung.

UNWTO Definition Nachhaltiger Tourismus

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Die aktuellen Antworten der Alpenkonvention zum nachhaltigen Tourismus Überprüfung der Wirksamkeit des Tourismusprotokolls der Alpen-konvention (Analyse der Über- prüfungsberichte) und den Antworten der Alpenkonvention 1. Berichte des Überprüfungsausschusses; 2. Tourismus und Verkehr; 3. Tourismus und Klimawandel; 4. Tourismus, Natur und Landschaft.

Good-Practice Beispiele als Anregungen

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Die aktuellen Antworten der Alpenkonvention zum nachhaltigen Tourismus C.2.4 Tourismus und Schutzgebiete C.2.4.1 Schutzgebiete – ein starkes regionales Instrument zur nachhaltigen Tourismusentwicklung „Entsprechend der Empfehlung der wichtigsten Umweltschutzorganisationen bezeugen die Tourismusangebote in Schutzgebieten schließlich die Vereinbarkeit der Interessen von Tourismus und Umweltschutz. Sie zeigen, dass es nicht ausreicht, Verbote zu verhängen, sondern dass parallel dazu eine Strategie der moderaten Öffnung und ange-messenen Information der Besucher notwendig ist.“ Nationalpark Berchtesgaden: Kindergruppe

im Garten der Informationsstelle Hintersee Quelle: StMUG

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Situation des Tourismus im Alpenraum •  Wie Tourismus

abgrenzen? •  Wie der Vielfalt

gerecht werden? •  Welche Themen

aufgreifen?

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Situation des Tourismus im Alpenraum •  Wie Tourismus abgrenzen? •  Wie der Vielfalt gerecht werden? •  Welche Themen aufgreifen?

-  Keine Naherholer / Ausflügler -  Prozesskette in Mittelpunkt stellen

Mit Analysen, aber auch Beispielen Situation und Lösungsansätze aufzeigen

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Die Herausforderungen des Alpentourismus bezogen auf die treibenden Kräfte E.1 Eine erste Typologie: „Hauptformen“ des Alpentourismus Typologisierungsmerkmale B Berge R Ressourcen E Erreichbarkeit S Saisonalität I Intensität

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Tourismus  Typen    

Stärken  /  Schwächen  je  

Typ  

Heraus-­‐forderungen  

Treibende  Krä>e:  •  Klimawandel  •  Demographie  

•  Energieverfügbarkeit  •  Weltmarktdynamiken  

•  Verkehr  •  Wissen  und  InformaIon  

 

Ableitung von Herausforderungen und Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit im alpinen Tourismus

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U1: Erhaltung der Biodiversität und Schutz der natürlichen Ressourcen als Rückgrat des Alpentourismus U2: Reduzierung der negativen Folgen aller Arten tourismusbedingter Mobilität U3: Reduzierung bzw. Stopp des Flächenverbrauchs durch neue Tourismusprojekte U4: Umgang mit dem

größeren Risikopotenzial von Naturgefahren SK1: Reduzierung der sozialen Folgen der Saisonabhängigkeit SK2: Ausgleich von Preisniveau und Einkommen der lokalen Bevölkerung SK3: Auffassung von „barrierearmen Räumen“ als eine Frage der Lebensqualität SK4: Bewahrung des Kulturerbes als Kern einer einzigartigen Lebensweise W1: Weitere Verbesserung der Erreichbarkeit und regionalen Mobilität durch nachhaltige Verkehrssysteme W2: Bewahrung des Arbeitskräftepotenzials für den Tourismussektor W3: Sicherstellung der Rentabilität in Bezug auf unverhältnismäßig steigende Energiepreise Q1: Stärkung der Innovations- und Managementkompetenzen der alpinen Tourismusakteure für mehr

nachhaltige Entwicklung Q2: Verbesserung des regionalen Wohlstands durch die Stärkung der Kooperation zwischen dem Tourismus

und anderen Sektoren Q3: Bessere Sichtbarkeit der Vorteile des nachhaltigen Tourismus für die Verbraucher in den

Quellenmärkten schaffen

Herausforderungen SWOT-Ergebnisse

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Entwicklungsmöglichkeiten des nachhaltigen Tourismus in den Alpen ... Grundsätzliche Instrumente 1: Neue Gesetzgebung zum nachhaltigen Tourismus: Gesetze können die

nachhaltige Tourismusentwicklung direkt oder indirekt unterstützen. 2: Verbesserung der Umsetzung der bestehenden Rechtsvorschriften 3: Unterstützung der nachhaltigen Tourismusentwicklung mit Erklärungen oder

Förderprogrammen und –strategien durch die Staaten und Regionen 4: Aktivierung von Interessenvertretern aus dem nachhaltigen Tourismus durch

die Erleichterung öffentlicher Beteiligung am politischen Gestaltungsprozess 5: Kommunikations- und Bewusstseinsförderungsmaßnahmen für Verbraucher in

Bezug auf nachhaltigen Bergtourismus 6: Anreize für Touristen, damit sie sich nachhaltig verhalten

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Persönliches Fazit: Nachhaltigkeit alleine ist kein Reisemotiv / Reiseanlass Nachhaltigkeit als Label funktioniert nicht, da nicht emotional

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Persönliches Fazit: Nachhaltigkeit alleine ist kein Reisemotiv / Reiseanlass Nachhaltigkeit als Label funktioniert nicht, da nicht emotional aber Nachhaltige Angebote sind meist die besseren Angebote, schaffen mehr Kundennutzen und begeistern ... ... und dadurch schafft Nachhaltigkeit dauerhafte

Wettbewerbsvorteile und schafft für Anbieter und Gast einen Mehrwert