Nachhaltigkeit

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages zum Thema Nachhaltigkeit Produktion: Nachhaltige Lieferkette Seite 4 3 Säulenprinzip in der Unternehmenspoltitik Seite 6 Spezialisierung für den Arbeitsmarkt Seite 8 März 2013

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Sonderveröffentlichung zum Thema Nachhaltigkeit vom März im Tages-Anzeiger

Transcript of Nachhaltigkeit

Page 1: Nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages zum Thema

Nachhaltigkeit

Produktion: Nachhaltige Lieferkette Seite 4

3 Säulenprinzip in der Unternehmenspoltitik Seite 6

Spezialisierung für den Arbeitsmarkt Seite 8

März 2013

Page 2: Nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

Nachhaltigkeit ist eine kulturelle Aufgabe, die erst begonnen hat

Der Trend ist unübersehbar: Über 50 % der Unternehmen erachten Nachhaltigkeit als wichtig bis sehr wichtig für

den Erfolg ihrer Produkte und Dienstleistungen im Markt. So gesehen auch im „Swiss Corporate Sustainability Survey 2012“ der ZHAW School of Management and Law, bei dem über 8000 Unternehmen in der Schweiz angeschrieben wurden. Im Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Öbu sind über 400 Unternehmen aus allen Branchen aktiv, die zusammen genom-men an die 500‘000 Arbeitsplätze repräsentieren. Sie alle arbei-ten gemeinsam daran, ihre soziale und ökologische Leistung zu verbessern, in der Schweiz und international.

Egal ob Kleinstunternehmen oder Grosskonzern, allen oben genannten Firmen ist gemein, dass sie nachhaltiges Wirtschaften im Leitbild oder in der Firmenleitung verankert und sich damit eine kulturelle Aufgabe gestellt haben. Im Firmenalltag fängt die Arbeit dann aber erst richtig an. Wie sind die Mitarbeitenden zu motivieren? Welche Prozesse sollen zuerst analysiert und angepasst werden? Was sind die Kriterien zur Bewertung? Wann ist eine Investition refinanziert? Wie können Umweltorganisationen in Prozesse einbezogen wer-den oder wie sollen Leistungen präsentiert und kommuniziert werden? Und so weiter. Jedes Unternehmen hat jedoch eine andere Ausgangslage: ein Energieversorger, der gerade mitten drin ist, sein Geschäftsmodell und seine Dienstleistungen auf mehr Solar- und Windstrom und intelligentere Netze umzustel-len, ein Grossverteiler, der bereits seit 20 Jahren biologische Lebensmittel vertreibt und am Mainstreaming arbeitet oder ein Pharmafirma, die Investitionen in die Forschung tätigt, um ein nachhaltigeres Medikament zu lancieren und weiterhin ihre bisherigen Produkte produziert und vermarktet.

Jede Firmenkultur ist anders, aber gute Beispiele und Tools sind Inspiration und Anlass, um den Prozess für umfassende Nachhaltigkeit anzugehen. Welche finanziellen, ökologischen oder sozialen Effekte dabei herauskommen können, erfahren Sie auf proofit.ch, der Informationsplattform für nachhaltige Unternehmen:

· Fallbeispiele von erfolgreich umgesetzten Massnahmen in Schweizer Unternehmen, zum Beispiel die Einführung einer umfassenden Personalstrategie.

· Das Selbstevaluations-Tool Efficheck gibt anhand Ihrer Antworten spezifische Rückmeldungen zur Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen und liefert gleich die passenden Verbesserungsvorschläge.

· An den rund 12 Informationsanlässen pro Jahr werden aktuelle Nachhaltigkeitsthemen und innovative Massnahmen für Firmen präsentiert. Zwei aktuelle Anlässe: Am 11. April: „Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsgastronomie“ und am 18. April „Nachhaltigkeit – eine Bieridee? Ökobilanz eines lokal produzierten Bieres“.

Apropos: Das diesjährige Forum ö – die Jahresveranstaltung der Öbu in der Umwelt Arena in Spreitenbach – fokussiert am 30. und 31. Mai 2013 auf soziale Erfolgsfaktoren für die nachhal-tige Unternehmensentwicklung.

Marktverzerrungen hemmen nach wie vor die kulturelle Entwicklung und soziale Akzeptanz: Deshalb braucht es klare Zielsetzungen wie das zwei Grad-Ziel zur Begrenzung der Klimaerwärmung. Und eine ökologische Finanzreform, damit externe Kosten einbezogen werden, und „wahre Preise“, um die Umweltbelastung zu verteuern. Deshalb fordert die Öbu unter anderem auch, die Energiestrategie 2050 des Bundes entsprechend zu optimieren, damit die bereits stattfindende Energiewende nicht gefährdet wird.

Unser aller Ziel muss sein, nachhaltiges Wirtschaften in der Breite zu verankern. Nur so wird gewährleistet, dass unsere Nachkommen die gleichen Chancen auf Entwicklung erhalten wie wir heute. Dafür braucht es die grossen Firmen wie die kleinen, die langsameren wie die schnellen und die Motivation möglichst vieler Interessensgruppen und Kunden.

Grosse Veränderungen passieren nicht von heute auf mor-gen. Bitte nehmen Sie die Anregungen in dieser Beilage als Inspiration und arbeiten Sie weiter daran, nachhaltige Kultur und Lifestyle zum Mainstream zu machen. Viel Erfolg!

Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und verbleibe mit besten Grüssen

Pierre Strub, Stv. Geschäftsleiter Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften www.oebu.ch www.proofit.ch

Nachhaltigkeit Eine Publikation des Reflex Verlages am 16. März 2013 im Tages-Anzeiger.

I N h a l t

Nachhaltigkeit fördert Entwicklung 3 Nachhaltig vom Feld bis ins Regal 4Anhaltender Aufwärtstrend 5Zentrales Thema für Führungskräfte 6Nachhaltigkeit lohnt sich 6Beste Chancen auf dem „grünen“ Arbeitsmarkt 7Studierende fahren bevorzugt zweigleisig 8Goodby Fahrangst 9

I m p r e s s u m

projektmanager Maik Möhring, [email protected]

redaktion Mike Paßmann, Julia Borchert, Sven Jürisch, Tobias Lemser, Otmar Rheinhold, Svenja Runciman,Claudia Cavadini

produktion/layout Diana Nyberg, [email protected]

Fotos Thinkstock / Getty Images

Druck Tamedia AG Druckzentrum, Zürich

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

V.i.s.d.p. Mike Paßmann, [email protected]

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Oscar Nyberg, [email protected]

reflex Verlag schweiz aG Fraumünsterstrasse 25, 8001 Zürich T: 043 / 300 55 55

Der reflex Verlag hat sich auf themenbezogene Sonder-veröffentlichungen in deutschen, niederländischen und schweizer Tageszeitungen spezialisiert.

Diese liegen unter anderem dem Tages-Anzeiger, der Berner Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) und dem Handelsblatt bei.

So kombiniert der Reflex Verlag den thematischen Fokus der Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse.

Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und Kundenbeiträgen aus. Mehr Informationen finden Sie unter www.reflex-media.net

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages thema 3

VON OTMAR RHEINHOLD

Wenn es ein Begriff geschafft hat, unser Reden über Öko-

logie und Ökonomie zu verändern, dann ist das Nachhaltigkeit. Ur-sprünglich bezeichnete das Wort eine bestimmte Art, Wälder zu be-wirtschaften – nämlich so, dass im-mer noch genug Bäume nachwach-sen konnten, um auch in einigen Jahrzehnten Holz ernten zu kön-nen. Und eben zum Glück setzt sich immer weiter die Einsicht durch, dass solche Nachhaltigkeit natür-lich für unseren Umgang mit den Ressourcen des ganzen Planeten gelten muss, wollen wir uns nicht die Lebensgrundlage entziehen. Der bekannte Spruch sagt es so tref-fend: Wir haben keine zweite Erde im Keller.

Ohne Nachhaltigkeit geht es nichtOhne Nachhaltigkeitsstrategien für alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wer-den wir die kommenden Herausfor-derungen nicht bewältigen. Doch wo stehen wir denn eigentlich in puncto Nachhaltigkeit, wo geht es hin – in Wirtschaft, Umweltschutz und Gesellschaft? Ein passender Aufhänger der Betrachtung ist das geänderte CO2-Gesetz, das seit dem Januar 2013 gilt. Schon zuvor hatte sich die Schweiz im Rahmen des

weltweiten Kyoto-Protokolls auf eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2012 um zehn Prozent gegen-über 1990 geeinigt. Nun haben wir uns zusammen mit den anderen europäischen Ländern verpflich-tet, unsere Emissionen bis 2020 um mindestens 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Ein zentrales Instrument ist die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Solche Abga-ben mögen der Wirtschaft zunächst nicht schmecken. Auf der anderen Seite sind sie Motor für Innovatio-nen. Hersteller von emissionsarmen Heizungen profitieren ebenso wie Importeure abgasarmer Autos. Und die Gesellschaft? Profitiert auch. Die Einnahmen aus der Abgabe kommen – zumindest in der Schweiz – der Allgemeinheit zugute. Sie werden über die Sozialkassen an die Bevöl-kerung zurückgeführt.

erhaltung unserer lebensgrundlagenWirtschaft, Umweltschutz und Ge-sellschaft: Fachleute sprechen vom Drei-Säulen-Modell, in dem eine Säule für die Ökologie, eine für die Ökonomie und eine für die soziale Komponente steht. Über Letztere wird am wenigsten geredet. Dabei ist es naheliegend, über die Folgen unseres Handelns für nachfolgende Generationen nachzudenken. Nichts anderes bedeutet ja Nachhaltigkeit.

Wie wir arbeiten, wie wir bauen, welche Gesetze über das Zusammen-leben wir beschliessen und welche Wege wir in der Berufsausbildung gehen, prägt das Leben unserer Kin-der und Enkel.

Für viele ist der Umweltschutz der eigentliche Kernbereich von Nach-haltigkeit. Die Notwendigkeit der dauerhaften Erhaltung unserer Lebensgrundlagen bedarf keiner Begründung. Eine simple Einsicht aber, die gerade deshalb im täglichen Klein-Klein um Umweltauflagen, Recyclingquoten und der von man-chen postulierten „Klimahysterie“ unterzugehen droht.

Neue Chancen für die WirtschaftIn der Wirtschaft schliesslich ent-faltet das Konzept die grösste Wirk-kraft. Die Anwendung des Begriffes hat hier mittlerweile eine deutliche Erweiterung erfahren. Ging es vor zwanzig Jahren darum, vor allem der produzierenden Wirtschaft ge-wisse Umweltziele aufzuerlegen, so ist Nachhaltigkeit mittlerweile zum Geschäftsziel an sich geworden. We-nige Branchen zeigen das so schön wie die Immobilienbranche. Die hier üblichen hohen Investitionen verlan-gen langfristig tragende und damit nachhaltige Renditestrategien. Und am Bau zeigt sich, wie Ressourcen nachhaltig eingesetzt werden, in

finanzieller ebenso wie in sozialer oder ökologischer Sicht. Längst be-stimmen Nachhaltigkeitsanforde-rungen in allen drei Dimensionen den Wert von Immobilienprojekten, wie Studien immer wieder zeigen.

Wenn sich die Rahmenbedingun-gen ändern, dann hat das schon immer diejenigen begünstigt, die in der Herausforderung vor allem eine Chance sehen. Insofern fördert Nachhaltigkeit auch Entwicklung. Massgaben zur Ressourcenschonung und zur effizienten Energienutzung eröffnen einer Hightech-Wirtschaft

wie der Schweiz neue Optionen, auf dem Weltmarkt vorne mitzuspielen. Im Land selbst verschaffen sich Re-gionen und Unternehmen Vorteile durch die Entwicklung intelligen-ter Wertschöpfungskreisläufe. Als Beispiel sei die gut funktionierende Recyclingwirtschaft genannt. Ganz neue Berufe und Qualifikationen entstehen. So gesehen, wird Nach-haltigkeit zu einer Selbstverständ-lichkeit. Sie schafft nicht unsere alte Lebensweise ab, sondern erschafft ganz neue Möglichkeiten. Es lohnt sich eben doch, auch mit Bäumen behutsam umzugehen. n

LeitartikeL

Nachhaltigkeit fördert EntwicklungNur mit Nachhaltigkeit erhalten wir unsere Lebensgrundlagen. Zugleich bietet das Konzept neue Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Seit drei Generationen steht Kambly für die Vollendung der

Schweizer Feingebäck-Tradition. Mit dem Emmentaler „Bretzeli“ nach Grossmutters Rezept hat die Geschichte von Kambly vor über hundert Jahren begonnen. Seither wird eine Vielfalt erlesener Kreati-onen von edelstem Schweizer Fein-gebäck Tag für Tag mit der gleichen Sorgfalt hergestellt, um Qualität und Tradition des Hauses Kambly immer wieder neu zu begründen.

Im Emmental, im Herzen der Schweiz, werden bis auf den heuti-gen Tag alle Rezepte und Herstell-verfahren im eigenen Hause ent-wickelt und so lange verfeinert, bis sie den hohen Qualitätsansprüchen der Liebhaber edelsten Feingebäcks entsprechen. Das Ergebnis sind lie-bevoll hergestellte und einzigartige Feingebäck-Kreationen – wie von des „Maître Chocolatier et Pâtissier“ Meisterhand gemacht.

regionale rohstoffe und WertschöpfungDie hohen Qualitätsansprüche an die Kambly Produkte verlangen eine sorgfältige Auswahl der Rohstoffe und eine ausgewogene Komposi-tion der Rezepturen aus natürlichen Zutaten. Kambly bezieht alle Roh-stoffe in der Schweiz und – soweit möglich – im Emmental, sofern sie in der nötigen Qualität und Menge verfügbar sind. Mit der regionalen Rohstoffbeschaf-fung und der Verwurzelung im Dorf und in der Region leistet Kambly einen wichtigen Beitrag zur Erhal-tung der Agrarwirtschaftskette und des traditionellen Gewerbes.

mehl aus der Dorfmühle trubschachenFür das Kambly Bretzeli und die „Emmentaler Hausspezialitäten“ wird in der Dorfmühle von Trub-schachen Emmentaler Weizen zu Mehl vermahlen. Die altehrwürdige Mühle wird seit 1864 von der Fami-lie Haldemann betrieben, mittler-weile in der vierten und bald in der fünften Generation. Auch der seit Urzeiten im Emmental heimische UrDinkel wird für Kambly in der Dorfmühle sorgfältig verarbeitet.

urDinkel – das alte emmentaler KornDer UrDinkel wird auf dem Bau-ernbetrieb „Bäreggwinkel“ der Familie Stettler angebaut, welcher

unweit auf einer Anhöhe oberhalb von Trubschachen liegt. Diese im Volksmund „Korn“ genannte Ge-treidesorte ist besonders robust und gedeiht auch auf kargen Böden gut. UrDinkel ist ein ideales Getreide für den ökologischen Landbau, weil keine Pflanzenschutzmittel einge-setzt werden müssen.

emmentaler Butter und eierAuf dem Bauernhof der Familie Stettler wird auch Milch erzeugt, welche in der Dorfkäserei von Trubschachen mit der Milch von andern Emmentaler Kühen zu jener frischen Emmentaler Butter wei-terverarbeitet wird, die den Sablés der Linie „Emmentaler Hausspezi-alitäten“ ihren feinen Geschmack verleihen. Vom Bauerhof der Fami-lie Grossenbacher in Affoltern im Emmental stammen die Eier, die für die exquisiten Sablés verwen-det werden: Die fast 5‘000 Hühner leben in Freilandhaltung.

regionales engagement für NachhaltigkeitAuch die Energie beschafft das Familienunternehmen Kambly regional. Bereits seit vielen Jah-ren bezieht Kambly Solarstrom. Seit dem Sommer 2011 stammt der Solarstrom von Bauernhofdächern im Emmental. Auf diese Weise un-terstützt und fördert Kambly ökolo-gische Investitionen in der Region Emmental. Seit 2012 übernimmt

Kambly ausserdem die gesamten rund zwei Millionen Kilowattstun-den Strom aus dem Wasserkraft-werk „Wannenfluh“ in Rüderswil im Emmental. Der nachhaltig und lokal produzierte Strom erspart unserer Umwelt jährlich 1200 Ton-nen CO2.

100 % FamilienunternehmenDie KAMBLY SA Spécialités de Biscuits Suisses, Trubschachen (Schweiz) ist zu 100 % im Besitze der Familie Oscar A. Kambly. Kambly ist der umsatzstärkste Gebäckher-steller und der führende Exporteur der Schweiz. Die Marke Kambly ist die bekannteste und beliebteste Biscuitmarke der Schweiz und in Frankreich die führende Marke im Premium-Segment. Gut die Hälfte des Umsatzes von über CHF 160 Mio. erfolgt im Ausland. Kambly ist in über 50 Ländern auf allen 5 Kontinenten beliebt und gilt im Premium-Segment edelsten Fein-

gebäcks weltweit als Qualitäts- und Innovationsführer.

Qualität ohne Kompromisse„Vielleicht sind so viele Leute seit so vielen Jahren mit unserer Qua-lität zufrieden, weil wir es nie ganz sein werden.“ Dieses persönliche Bekenntnis zu steter Verbesserung von Oscar A. Kambly steht auf jeder Packung mit Kambly Feingebäck-Spezialitäten – als Garantie und Selbstverpflichtung zu einer „Qua-lität ohne Kompromisse“. n

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Kambly - L’art du BiscuitGenuss dank regionaler Wertschöpfung und Nachhaltigkeit.

Weitere Informationen

Besuchen Sie das Emmental und erleben Sie Kambly! www.kambly.ch

Öffnungszeiten Kambly Erlebnis Trubschachen:

Montag bis Freitag 8.30 – 18.30 Uhr Samstag und Sonntag 8.30 – 17.00 UhrAls grösster Arbeitgeber im oberen Emmental

setzt Kambly auf regionale Rohstoffe.

Mehl, Butter und Eier stammen von Bauern- und Gewerbebetrieben im Emmental.

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4 thema eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

VON OTMAR RHEINHOLD

Immer mehr von den Produkten, die Firmen herstellen, immer

mehr der Dinge, die wir benutzen, entstammen langen, komplizierten Produktionsketten. Oft haben sie ihren Ursprung am anderen Ende der Welt. Und je mehr Einzelschritte es über die ganze Welt verstreut gibt, desto schwieriger ist es, etwas nach-haltig zu produzieren.

Experten sprechen von der Öko-bilanz eines Produktes. Dahinter steckt der Gedanke, dass sämtliche Produktionsschritte zusammen be-

trachtet und gewichtet werden, um ihre Nachhaltigkeit zu beurteilen. Gerade Nahrungsmittel stammen immer öfter aus weit entfernten Ge-genden. Wir erwarten, auch im Win-ter Erdbeeren kaufen zu können. Die stammen in dieser Jahreszeit meist aus Südamerika, Nordafrika oder Südspanien. Südamerikani-sche und nordafrikanische Früchte werden dann oft per Flugzeug oder mit Schiff über die weiten Strecken transportiert – der Ökobilanz nicht gerade zuträglich. Innerhalb Euro-pas macht der Transport allerdings weniger aus, wie Studien gezeigt haben.

regional nicht immer idealDoch auch hier schlagen die sonsti-gen Produktionsfaktoren zu Buche. Rund 276 Liter Wasser braucht es, um ein Kilo Erdbeeren zu produzie-ren. Wasser, dessen Mangel mitt-lerweile etwa in Südspanien schon den Wasserhaushalt einer ganzen Anbauregion zu stören droht. Und das gilt auch für das Bio-Obst aus diesem Zeil Europas. Andererseits belastet eine biologische Anbau-weise – egal wo – die Natur weniger, weil weniger Pestizide eingesetzt werden. Die ja zudem vorher auch noch energieaufwendig produziert werden muss.

Und regionale Produkte? Konven-tionell, regional erzeugte Äpfel, die dann monatelang in Kühlhäusern gelagert werden, stehen in Sachen Energieverbrauch immer noch bes-ser da als Obst aus Übersee. Kon-ventionell erzeugte Tomaten aus der Region hingegen können Biotomaten aus Spanien in Punkto Nachhaltig-keit wiederum unterlegen sein – die machen den Transportweg durch die biologische Anbaumethode wieder wett. Ideal sind natürlich biologische Produkte aus regionalem Anbau.

Nicht so einfach also, die Sache mit der nachhaltigen Produktion. Zu-mal es noch weitere Aspekte zu be-achten gibt. Idealerweise wird eine

Sache – ob nun die Ökojeans oder die Computermaus – von Anfang bis Ende umweltverträglich und so-zial verantwortungsvoll produziert und vertrieben. Das ist jedoch bei vielen Produkten per se kaum mög-lich – Elektronikprodukte brauchen zum Beispiel Gold, das nur in Mas-sen „nachhaltig“ abgebaut werden kann. Oft geht es um Annäherungen. Sprich: Die Produktionsbedingun-gen sollten so umwelt- und sozialver-träglich wie möglich sein und einem permanenten Verbesserungsprozess unterliegen. Das bedeutet zum Bei-spiel den Einsatz von erneuerbaren Energien auf allen Produktionsbe-reichen oder die Anwendung von schonenden Abbau-, Ernte- oder Weiterverarbeitungsmethoden. Beispiel Öko-Jeans: Es nutzt nur wenig, wenn zwar die Baumwolle „bio“ ist, der Stoff aber konventionell gefärbt wird.

Beim händler nachfragenDas bedeutet aber auch die Einhal-tung von Sozialstandards und die Wahrung fairer Handelsbedingun-gen. Der Transport sollte so wenig CO2 wie möglich erzeugen. Dazu trägt zum Beispiel auch eine effizi-ente weltweite, regionale und lokale Logistik bei. Eingesetzte Materialien und natürlich auch die Transport- und Verkaufsverpackungen müssen nachhaltigen Standards genügen

und gut zu recyclen sein. „Ökologi-sches Produktdesign“ trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Produkte selbst leicht wiederverwertet werden können.

Doch woher soll der Einzelne wis-sen, wie nachhaltig etwa produ-ziert wurde? Verantwortungsvolle Hersteller und Händler weisen die nachhaltige Herkunft ihrer Produkte durch die Teilnahme an Zertifizie-rungsprogrammen nach. Es gibt zahlreiche Organisationen, deren Mitglieder sich weltweit um biolo-gische und nachhaltige Anbaume-thoden, faire Arbeitsverhältnisse und fairen Handel bemühen. Wer es ernst meint, sollte einfach nach-fragen, wenn die Produkte nicht gekennzeichnet sind. Gerade in der Schweiz bemühen sich grosse Han-delsorganisationen und Importeure traditionell um nachhaltige Produk-tionsketten. Übrigens gibt es noch eine Mög-lichkeit, nachhaltiger Produktion Vorschub zu leisten: ab und zu ein-mal auf etwas verzichten. Produziert wird langfristig nur, was nachgefragt wird. Verzicht mag in unserer Welt nicht besonders angesagt sein. Aber Nachhaltigkeit entsteht auch durchs Masshalten. Und ausserdem: Frische Erdbeeren aus der Region schme-cken nochmal so gut, wenn man sich ein Jahr lang auf sie gefreut hat. n

artikeL Nachhaltige Lieferkette

Nachhaltig vom Feld bis ins RegalProdukte – auch landwirtschaftliche – werden heute in weltweiten Prozessen hergestellt und gehandelt. Nachhaltig sollten alle Stufen sein.

Verantwortung liegt in der Natur des Unternehmens.Immer mehr Menschen ver-stehen, wie wichtig es ist, die Natur gut zu behandeln und respektvoll mit ihren Res-sourcen umzugehen. Diese Haltung ist seit der Gründung die Philosophie der Santa Fe Natural Tobacco Company. Sie liegt nicht nur allen Natural American Spirit® Produkten zugrunde, sondern auch den nachhaltigen Anbauprogram-men, die das Unternehmen schon vor über 20 Jahren selbst entwickelt hat.

Was Natural American Spirit® unter Qualität versteht.Unverfälschter Tabak, so ursprünglich und umwelt-freundlich wie möglich her-gestellt – das war seit der

ersten Stunde die Vision der Santa Fe Natural Tobacco Company. Schon vor über 20 Jahren waren sie die welt-

weit erste Tabakfi rma mit um-weltfreundlichen Anbaupro-grammen und lange Zeit

einsame Vorreiter, wenn es darum ging, den nachhaltigenTabakanbau voranzutreiben. Mittlerweile stammen bis zu

80 % des Virginia Blend Ta-baks in den Natural American Spirit® Produkten aus dem

eigenen nachhaltigen „Purity Residue Clean Program“. Ten-denz: steigend.

Tabakanbau im Einklang mit der Natur. Im „Purity Residue Clean Pro-gram“ lernen die Farmer, ih-ren Tabak gemäss nachhalti-gen ökologischen Prinzipien und Methoden anzubauen. Wer daran teilnimmt, darf nur ganz bestimmte umwelt-freundliche Mittel auf sei-nen Feldern ausbringen, die bis zur Ernte fast vollständig abgebaut sind. Auch weite-re umweltfreundliche Me-thoden wie die Schädlings-bekämpfung mit Hilfe von Sonnenblumen werden hier häufi g unterstützend einge-setzt. Ziel ist es, den Tabak-anbau in einen langfristigen Einklang mit der Natur zu

Quality is a Decision.

BESTER TABAK. AUS GUTEM GRUND.WAS NATURAL AMERICAN SPIRIT® FÜR ECHTEN TABAKGENUSS TUT.

bringen und damit auch zum Schutz und zur Erhaltung von Natur und Landschaft beizu-tragen.

Neue Wege haben Zukunft. Die Santa Fe Natural Tobacco Company tut viel dafür, lei-denschaftliche Tabakbauern für die nachhaltigen und na-hezu rückstandsfreien Anbau-methoden zu gewinnen. So unterstützt das Unternehmen mit fairen Preisen für nach-haltig angebauten Tabak die Tabakbauern dabei, sich neue Wege zu eröffnen. Schön also, dass nicht nur die Natur von nachhaltigem Anbau profi tiert, sondern auch leidenschaft-lich engagierte Tabakbauern. Und natürlich anspruchsvol-le Raucher, die den ursprüng-lichen und echten Tabakge-nuss zu schätzen wissen.

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Konventionell erzeugte Tomaten aus der Region können Biotomaten aus Spanien in

Punkto Nachhaltigkeit unterlegen sein

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages thema 5

interview Biologische Landwirtschaft

„Gesunde Böden liefern gesunde Lebensmittel“ Herr Brändli, Sie sind der Präsident von Bio Suisse. Gleichzeitig bewirtschaften Sie ihren eigenen Betrieb. Wie bringen Sie beides unter einen Hut?

Bei Bio Suisse bin ich 50 Prozent engagiert; dadurch bleibt Zeit für Familie und Hof und manchmal sogar für ein Konzert. Unser Sohn Leon hilft tatkräftig mit. Er wird seinen Einsatz im Betrieb nächs-tes Jahr erhöhen. Meine Frau und ich sind vor einem Jahr ins Stöckli gezogen. Ohne Leons Engagement könnte ich beides zusammen kaum bewältigen.

Was produzieren Sie auf Ihrem Hof?

Unser Betrieb liegt zwischen 850 bis 1000 Meter über Meer in der Bergzone. Auf den 30 Hektaren Grasland halten wir standortgerecht 22 Milchkühe. Diese kommen ohne Kraftfutter aus und fressen somit vor allem Gras. Zur Förderung der Biodiversität pflegen wir ökologische Ausgleichsflächen.

Was tut der Dachverband Bio Suisse?

Als Vereinigung der Schweizer Bio-landbau-Organisationen engagiert sich Bio Suisse auf verschiedenen Ebenen für die Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft und ist Eigentümerin der Marke

Knospe. Die Knospe gehört somit ganz den Schweizer Bioproduzen-ten und ihren Bioprodukten. Alle diese Betriebe garantieren die Ein-haltung der Bio Suisse Richtlinien. Knospe-Landwirtschaftsbetriebe sind auf dem ganzen Hof Bio, und die Richtlinien gelten auch für die Verarbeitung.

Wie wird das Einhalten dieser Richtlinien kontrolliert?

Sie werden sogar doppelt kontrol-liert. Unabhängige Organisationen besuchen die Betriebe mindestens einmal pro Jahr. Diese Kontrollen werden zudem durch eine staatlich anerkannte Zertifizierungsstelle überprüft.

Wie stehen die Richtlinien von Bio Suisse im internatio-nalen Vergleich da?

Bio Suisse hat einen der weltweit höchsten Standards. Wir verzichten nicht nur auf chemisch-synthetische Pestizide, wir fördern die Biodiver-sität und haben einen hohen An-spruch an das Wohl unserer Tiere. Unter anderem halten sich die Tiere im Sommer mindestens 27 und im Winter 13 Tage pro Monat im Freien auf. Antibiotika wird lediglich an kranke Tiere verabreicht – gemäss ärztlicher Verordnung. In der EU dürfen bis 40 Prozent Kraftfutter eingesetzt werden, bei Bio Siusse sind höchstens 10 Prozent erlaubt.

Welche Vorteile bietet die biologische Landwirtschaft?

Sie ist schonend für die Ressour-cen, schützt Boden, Wasser, Luft und Klima, damit zukünftigen Generati-onen die Lebensgrundlage erhalten bleibt. Generell legt Bio Suisse viel Wert auf die Authentizität der Pro-dukte. Das heisst, dass die Rohstoffe möglichst wenig verarbeitet wer-den. Auch kaum Zusatzstoffe und keinerlei Aroma- oder Farbstoffe kommen zum Einsatz. Biogemüse und Biofrüchte zum Beispiel zeich-nen sich durch ihren intensiven Ge-schmack aus.

Welche Nachteile bringt die biologische Landwirtschaft mit sich?

Eine tiefere Produktivität und hö-here Preise können als negative As-pekte betrachtet werden.

Weshalb kosten biologische Lebensmittel mehr?

Unsere Produkte garantieren einen Mehrwert in den Bereichen Öko-logie, Tierwohl und Soziales. Sol-che Zusatzleistungen haben einen Einfluss auf die Produktionskos-ten. So benötigt zum Beispiel der Ackerbau mehr Handarbeit: Das Unkraut wird nicht mit chemischen Mitteln vernichtet, sondern von Hand gejätet. Diese zusätzlichen Arbeitsstunden sollen fair entlöhnt werden.

Können Sie sich vorstellen, dass Knospe-Produkte falsch angegebene Zutaten enthalten?

Die Glaubwürdigkeit von Bio Suisse und das Vertrauen in die Knospe stehen für uns an erster Stelle. Es gibt keine hundertprozentige Ga-rantie. Bio Suisse stellt jedoch die Rückverfolgbarkeit vom Feld bis auf den Teller sicher und nimmt regelmässig Rückstandsanalysen vor. Das verhindert eine Täuschung der Käuferinnen und Käufer oder erschwert eine solche zumindest erheblich.

Weshalb weisen Biolebens-mittel Rückstände von Pestizi-den und Umweltgiften auf?

Es gibt drei Möglichkeiten. Ers-tens: Übertragen werden die Mit-tel von Feldern mit konventionellen Kulturen auf in der Nähe liegende Biofelder. Zweitens: Silowägen, Lagerhäuser und Lagerräume, in denen herkömmlich hergestellte Er-zeugnisse lagerten, wurden nicht komplett oder nicht sorgfältig genug gereinigt. Dadurch entsteht eine mi-nimale Verunreinigung. Drittens: Trotz entsprechender Hygiene-vorschriften bei der Verarbeitung können die biologischen Produkte Spuren der vorgängig produzierten Ware enthalten.

Trotz höherer Preise steigert sich der Ab- und Umsatz der Bioprodukte. Wie erklären Sie sich das?

Einerseits trägt dazu die bisher geleistete Aufklärungsarbeit bei, andererseits nimmt der Wunsch der Konsumierenden nach einer nachhaltigeren Lebensweise zu. Sie möchten ihren Teil zum Erhalt unserer Umwelt beitragen. Wir rechnen damit, dass dieser Trend anhält. Jede zusätzliche Bio-Hek-tare ist für uns ein Gewinn. Unser Ziel: Bis 2020 werden 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in der Schweiz biologisch bewirt-schaftet. nUrs Brändli, Präsident Bio Suisse und Biobauer

VON CLAUDIA CAVADINI

Bis Ende der 80er-Jahre fristete der Biomarkt ein Nischenda-

sein. Danach stieg die Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln kontinuierlich. Stand früher die umweltschonende Produktion beim Kaufentscheid im Vordergrund, spielen heute die Qualität und der Tierschutz sowie faire Handelsbezie-hungen eine genauso wichtige Rolle. Zudem erwarten die Käuferinnen und Käufer nahezu pestizidfreie Ware.Obwohl Bioprodukte zwischen 10 und 30 Prozent mehr kosten als die konventionell gefertigten Erzeug-nisse, sind sie beliebt bei den Kon-sumentinnen und Konsumenten. In der Beliebtheitsskala stehen ganz oben die Eier, gefolgt von Frisch-brot, Gemüse, Salat, Kartoffeln, und Milchprodukten. 2011 steigerte gemäss Bio Suisse der Detailhan-del den Umsatz mit biologischen Lebensmitteln um 4,2 Prozent auf 1,738 Mrd. Franken. Drei Viertel da-von setzten die Grossverteiler Coop und Migros ab. Der Biofachhandel und die Direktvermarkter erreichten zusammen einen Marktanteil von einem Fünftel.

Ziel: geschlossener KreislaufEin Biobetrieb fördert die natürli-chen Lebensprozesse und das Öko-

system, indem die selbstregulie-renden Kräfte optimal aufeinander abgestimmt werden. Verzichtet wird dabei auf chemisch-synthetische Pestizide, Mineraldünger und gen-technisch veränderte Organismen. Dank sorgfältigem Umgang mit den Ressourcen soll eine geringere Umweltbelastung erreicht werden. Mist, Kompost oder Gülle dienen als organische Dünger. Vor Krankhei-ten und vor Schädlingen schützen die Kulturpflanzen eine vielseitige Fruchtfolge, robuste, standortge-rechte Sorten und Nützlinge. Die Tiere werden artgerecht gehalten. Die dafür benötigten Futtermittel stammen hauptsächlich vom Hof selbst. Sowohl bei Erkrankung als auch präventiv kommen alternative Heilmethoden zum Einsatz.Ohne Kontrolle keine AuszeichnungDie Schweizer Bio-Verordnung des Bundes schützt die Begriffe „bio-logisch“ und „ökologisch“. Beide Ausdrücke dürfen ausschliesslich für Erzeugnisse verwendet werden, bei denen die staatlichen Anforde-rungen bezüglich Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe, Verarbeitung, Kontrolle, Verpackung sowie Transport ein-gehalten wurden. Die Richtlinien beispielsweise von Bio Suisse oder Demeter gehen darüber hinaus und gehören mit zu den anspruchsvolls-ten weltweit. Periodisch kontrolliert werden die Höfe, die Verarbeitungs-

betriebe ebenso die Produkte. Die anerkannten Betriebe werden mit ei-nem Biolabel ausgezeichnet – davon existieren in der Schweiz weniger als ein Dutzend.

Ökologische und konventionelle landwirtschaft im VergleichDer umweltschonende Bio-Land-bau wirkt sich positiv aus auf die Biodiversität, den Boden- und den Wasserschutz wie auch auf den Ener-gieverbrauch. Beim Klimaschutz ist kein deutlicher Unterschied zu einem konventionell arbeitenden Betrieb feststellbar. Dies ergab die Auswertung von rund 400 wissen-schaftlichen Arbeiten zum Thema Umweltauswirkung verschiedener Anbausysteme der Universität Ho-henheim. Bezüglich der Inhaltsstoffe der biologisch produzierten Ware ist das Resultat weniger eindeutig. Zudem können die Forscher nicht belegen, dass Bioprodukte gesün-der sind. Sie enthalten aber weni-ger Rückstände von Pestiziden und Umweltgiften und erfüllen die An-forderungen der Verbraucherinnen und Verbraucher hinsichtlich Ur-sprünglichkeit in Geschmack und Qualität. n

artikeL Biomarkt Schweiz

Anhaltender AufwärtstrendKäuferinnen und Käufer erwarten nahezu pestizidfreie Ware.

Page 6: Nachhaltigkeit

6 thema eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

„Berufe, die mit Wald zu tun haben, machen einfach Spass“ Sie leiten den Bachelor- Studiengang in Wald- und Forstwissenschaften an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwis-senschaften (HAFL) der BFH. Was ist spannend an diesem Studium?

Der Wald ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Schweiz und es gibt viele unterschiedliche Akteure und Interessen rund um den Wald und seine Nutzung: Er dient der Holzgewinnung, ist Erholungs-raum, Naturschutzgebiet oder hat in Bergen eine Schutzfunk-tion. Wir haben es mit aktuellen und wichtigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Fragestellungen zu tun. Das macht das Studium anspruchsvoll und vielseitig. Ausserdem: Berufe, die mit Wald zu tun haben, sind faszinierend und machen einfach Spass.

Das Studium richtet sich also nicht nur an ein Publikum mit forstwirtschaftlicher Vorbil-dung?

Nein, unsere Studierenden kommen von der gymnasialen Matura, sind Forstwirte mit Berufsmatura oder

haben eine Ausbildung als Schrei-nerin, Elektriker oder Landwirt ab-solviert. Es ist eine bunte Mischung von Menschen, die sich für dieses Studium entscheiden und entspre-chend ihren Interessen eine Vertie-fung wählen – Wald & Gesellschaft, Gebirgswald & Naturgefahren oder Wald- & Holzwirtschaft.

Wie steht es um die Berufs-perspektiven?

Sie sind ausgezeichnet. Die Branche hat derzeit einen hohen Bedarf an jungen Forstingenieurinnen und -ingenieuren. Zudem gibt es viel-fältige Berufsmöglichkeiten. Neben den „klassischen“ Berufszweigen in kantonalen Forstverwaltungen sowie Forstbetrieben arbeiten unsere Absolventinnen und Ab-solventen häufig in forstlichen In-genieurbüros die sich mit Wald, Naturgefahren, Naturschutz oder gesellschaftlichen Anforderungen

an den Wald beschäftigen. Dazu kommen weitere Jobs in Forschung und Entwicklung, in der Holzwirt-schaft, etc.

Wie sind die Chancen von Frauen als Forstingenieur-innen?

Forstingenieur ist kein Männer-beruf. Es gibt keine Aufgabe, die Frauen nicht genauso gut ausführen können wie Männer.

Neben dem Bachelor bietet die HAFL auch ein Master-studium in dieser Disziplin an. Was ist der Mehrwert für Studierende?

In erster Linie können sie sich für weitere Berufsfelder qualifi-zieren. Mit dem Studienschwer-punkt „Internationale Wald- und Holzwirtschaft“ eröffnen sie sich zum Beispiel Positionen in inter-national tätigen Unternehmen der

Wald- und Holzwirtschaft sowie in internationalen Umwelt-, Ent-wicklungs- und Wirtschaftsorga-nisationen. Ab 2014 startet auch ein „Alpenmaster“. Dabei geht es ums nachhaltige Management der verschiedenen Nutzungen von al-pinen Regionen. n

Werbebeitrag Interview

Weitere Informationen

Bachelor und Master in angewandten Forst-wissenschaften

Berner Fachhochschule – Hochschule für angewandte Agrar-, Forst- und Lebensmittel-wissenschaften HAFL, Zollikofen BE

Prof. Dr. Bernhard Pauli, Studiengangleiter BSc Forstwirtschaft [email protected]

Infoabend: 18. April 2013, 18.30 an der HAFL

www.hafl.bfh.chStudiengangleiter Bernhard Pauli diskutiert mit Studierenden die Bestandesplanung im Wald.

artikeL Manager und Nachhaltigkeit

Zentrales Thema für Führungskräfte der ZukunftWarum ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit immer ineinandergreifen sollten.

VON SVENJA RUNCIMAN

Der Begriff Nachhaltigkeit nimmt für Manager mehr und mehr

eine zentrale Bedeutung ein. Nach-haltige Geschäftsprozesse sollen dazu dienen, die Effizienz des Un-ternehmens langfristig zu verbes-sern, ohne die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu beinträch-tigen. Früher beschränkte sich der Nachhaltigkeitsaspekt häufig auf die

Bereiche Ökologie und Ökonomie. Heute weiss man, wie wichtig es ist, alle Aspekte mit einzubeziehen, das beinhaltet neben der ökonomischen und ökologischen auch die soziale Komponente.

Korrekter umgang mit den mitarbeiternDas Ziel ökonomischer Nachhaltig-keit ist es, den Ertrag des Unter-nehmens zu maximieren, aber zur

gleichen Zeit die Ressourcen, die für diesen Ertrag benötigt werden, lang-fristig zu erhalten. Der Fokus der ökologischen Nachhaltigkeit liegt dagegen auf dem Umweltschutz. Die Zielsetzung besteht in diesem Fall darin, den schädlichen Umweltein-

fluss, der durch die Geschäftspro-zesse eines Unternehmens entste-hen kann, zu reduzieren. Sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit kann beispielsweise durch den Einsatz neuer Technolo-gien oder erneuerbarer Ressourcen erreicht werden. Soziale Nachhal-tigkeit wiederum bedeutet eine Ver-besserung von individuellem Wohl. Sie beinhaltet eine ethisch korrekte und faire Mitarbeiterführung sowie

die Herstellung eines Betriebskli-mas, in dem sich die Beschäftigten wohlfühlen und verwirklichen kön-nen. Das kann beispielsweise durch Sportangebote, betriebliche Gesund-heitsförderung oder Fortbildungen erreicht werden.

Vorsicht vor GreenwashingMit einer verantwortungsvollen und ideenreichen Nachhaltigkeitspoli-tik kann sich ein Unternehmen ei-nen deutlichen Vorteil verschaffen, da es sich so von der Konkurrenz abheben kann. Dabei ist darauf zu achten, dass es sich um echte Nachhaltigkeit handelt und nicht um reines Greenwashing. Von Greenwashing spricht man, wenn Nachhaltigkeitsstrategien nur noch

für PR-Zwecke umgesetzt werden. Beispielsweise werden einzelne um-weltfreundliche Aspekte öffentlich herausgestellt, um ein in Wahrheit umweltschädliches Kerngeschäft zu vertuschen.

ein Vorbild in sachen NachhaltigkeitEine der wichtigsten Aufgaben auf der Management-Ebene ist beim Thema Nachhaltigkeit, dass diese als Leitgedanke auch in den Köpfen und Herzen der Mitarbeiter veran-kert werden muss. Dabei spielen Manager als Bindeglied zwischen Unternehmensleitung und Mitar-beitern eine entscheidende Rolle. Sie können Impulse setzen, Akzep-tanz für Veränderung und Neues schaffen und auf dem Weg zur ge-lebten Nachhaltigkeit ein wichtiges Vorbild sein. n

artikeL Geschäftsmodell Nachhaltigkeit

Nachhaltig lohnt sichNachhaltigkeit ist kein grünes Deckmäntelchen für Unternehmen, sondern eröffnet neue wirtschaftliche Chancen.

VON OTMAR RHEINHOLD

Reiseveranstalter bewerben um-weltfreundlichem Reisen, in der

Immobilienbranche sind nachhal-tige Immobilien gefragt, Schweizer Banken legen „grüne“ Geldanlagen auf – und kein Handelsunterneh-men kann es sich leisten, umwelt-schädliche Produkte zu vermarkten, oder solche, die unter unwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit ist längst Realität. Selbst Regierun-gen und internationale Organisa-tionen haben das Thema auf der Tagesordnung. Es handelt sich hier um keine vereinzelte ideologische

Einstellung. Nachhaltigkeit ist eine Marktkraft. Eine Studie aus dem vergangenen Jahr stellte fest, dass 15 Prozent des Images einer Marke darauf beruhen, wie nachhaltig der Umgang des Unternehmens mit Ressourcen oder Mitarbeitern wahrgenommen wird. Nachhaltigkeit wird so zur Chance. Die internationale Autoindustrie hat das schon lange erkannt. Mag sie auch über Umweltauflagen stöh-nen: Es werden immer sparsamere Motoren, immer leichtere Karosse-rien entwickelt. Und gerade die sozi-ale Komponente der Nachhaltigkeit bietet eineweites Handlungsfeld. Wenn etwa Manager am Wochen-ende einen Spielplatz renovieren,

kann das dem Ruf der Firma nur zuträglich sein. Noch besser, wenn sich Unternehmen langfristig für die Allgemeinheit engagieren.Letztendlich ist es für die wirt-schaftliche Entwicklung jeder Firma gut, wenn sie ihren gesamten Ge-schäftsprozess auf Möglichkeiten überprüft, wo sie nachhaltiger han-deln kann. Unter dem Paradigma der Nachhaltigkeit findet sich im Grossen wie im Kleinen Verbes-serungspotenzial. Das fängt beim Materialeinsatz an. Das geht mit der Nutzung erneuerbarer Energien weiter. Und geht bis zu neuen Ge-schäftsfeldern und Branchen. Die Recyclingbranche etwa boomt. Es gibt in der Schweiz genug High-

Tech-Knowhow, um neue Formen der Energieerzeugung voranzutrei-ben. Die Logistik steht vor neuen

Aufgaben – und Möglichkeiten. In den USA etwa teilen sich in einem Versuch in Chikago mehrere örtli-che Lieferfirmen den Fuhrpark. Das spart Kosten, vermeidet Leerfahrten und damit CO2 – denn die betrei-bende Logistikfirma organisiert das Ganze ungemein effizient (und verdient damit Geld).

Gerade das letzte Beispiel zeigt, wel-che Möglichkeiten schon vorhanden wären. Effiziente Mikrologistik ist

ja nicht neu. Es kommt eben darauf an, Fähigkeiten innerhalb des neuen Paradigmas zu entfalten. Wer auf die alte Schiene setzt, der wird sonst ab-gestraft. Denn im Fall der Nachhal-tigkeit wirken die Marktkräfte der Nachfrage durchaus. Das sollte Un-ternehmen nicht lästig sein, sondern grossartige Herausforderung. n

15 Prozent des Images einer Marke beruhen darauf, wie nachhaltig ein Unternehmen mit

Ressourcen oder Mitarbeitern umgeht

Mit einer verantwortungsvollen Nachhaltigkeitspolitik kann sich ein Unternehmen einen deutlichen Vorteil

verschaffen und von der Konkurrenz abheben

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages thema 7

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artikeL Nachhaltige Ausbildungen

Beste Chancen auf dem „grünen“ ArbeitsmarktExperten in Sachen Nachhaltigkeit sind in der Schweiz gefragt wie nie – und der Markt wächst weiter.

VON SVENJA RUNCIMAN

In den vergangenen Jahren haben „grüne“ Berufe enorm an Bedeutung gewonnen.

Im gleichen Masse wie das Umweltbewusst-sein steigt auch die Zahl der nachhaltigen Ausbildungen weiter an und wird zeitgleich immer vielfältiger. Dieser Trend hat in der Schweiz bereits sehr früh eingesetzt: Bereits 1987 wurde der Studiengang Umweltnaturwis-

senschaften eingeführt, noch drei Jahre, bevor es in Deutschland und Österreich ähnliche An-gebote gab. Verantwortlich dafür waren unter anderem die Katastrophen von Tschernobyl und Schweizerhalle im Jahr 1986. Doch vor allem in den vergangenen Jahren hat sich das Angebot enorm weiterentwickelt. Immer mehr Universitäten haben die Thematik Nachhal-

tigkeit in ihr Kursprogramm aufgenommen, teilweise sind sogar ganz neue Studiengänge entstanden.

Vielfältige angebote an hochschulenSo wurde an der Universität St. Gallen das Diplomprogramm „Renewable Energy Ma-nagement“ eingeführt, die Fachhochschule Nordwestschweiz bietet den „Master of Advan-ced Studies Nachhaltiges Bauen“ an und die

Universität Basel das Studium „Sustainable Development“. Ganze sieben Hochschulen haben den Studiengang Umweltingenieurs-wissenschaften im Angebot. Hochschulabsol-venten können in vielen Branchen nachhaltige Jobs finden; neben der Energieindustrie und der Bauwirtschaft bieten zum Beispiel auch der Handel und Banken Einstiegsmöglich-

keiten. Als ideal wird die Kombination einer nachhaltigen Ausbildung mit einer traditio-nellen Disziplin wie Betriebswirtschaft be-trachtet.

Chancen für Berufs- und QuereinsteigerAuch Bildungsangebote fernab der Hoch-schulen setzen verstärkt auf umweltbezo-gene Lehrangebote. Beispiele hierfür sind die Ausbildung zum Solartechniker oder zum Energieberater. Die Chancen, in die-sen Berufen Fuss zu fassen, sind für junge Bewerber aufgrund des Fachkräftemangels gut. Aber auch bereits ausgebildete Fach-kräfte können auf nachhaltige Jobs umsatteln

oder sich durch eine Weiterbildung ihren Arbeitsplatz sichern. Denn schliesslich haben Industrie und Wirtschaft die Segmente Um-weltschutz und soziale Gerechtigkeit längst als Wachstumsmotoren entdeckt. Das hat zu einem wachsenden Bedarf an Fachkräf-ten geführt, die in immer differenzierteren Gebieten eingesetzt werden. Inzwischen wer-den Weiterbildungen in so unterschiedlichen Bereichen wie nachhaltige Anlageberatung, Sozialmanagement und „grüner“ Tourismus angeboten. Fest steht: Wer bei seiner Ausbil-dung auf Nachhaltigkeit setzt, investiert in die Zukunft – und kann sich auf spannende Aufgabengebiete freuen. n

Die Energiebranche ist im Umbruch. Die Neuausrichtung der Schweizer Ener-

gieversorgung wird gemäss Studien auf En-ergieeffizienz und erneuerbaren Energien beruhen. Zudem werden fossile Energie-träger vermehrt durch Elektrizität ersetzt. Wenn künftig auf erneuerbare Energien gesetzt wird, ist das elektrische Netz mehr gefordert als heute. Jeder Stromkonsument kann mit einer Solarstromanlage auf sei-nem Dach selber zum Stromproduzenten werden. Mit dieser dezentralen Einspei-sung in das Stromnetz fliesst der Strom künftig in beide Richtungen. Dazu wird ein sogenanntes Intelligentes Netz benötigt, in welchem der Strom zu dem Zeitpunkt verbraucht wird, an dem er auch produziert wird. Waschmaschinen und Trockner sollen sich genau dann einschalten können, wenn auch Strom aus erneuerbaren Energiequel-len wie Sonne und Wind vorhanden ist. Um die Umwelt zu schonen, müssen der Wärmebedarf reduziert und Erdöl sowie Erdgas durch erneuerbare thermische En-ergiequellen oder Nutzung von Abwärme ersetzt werden.

Interdisziplinäre Kompetenzen gefragtMit der Neuausrichtung der Energiever-sorgung steigen die Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen der Ingenieure. Bei dezentralen Energiesystemen verschmel-zen klassische Ingenieursdisziplinen wie Elektro- und Maschinentechnik: Fachleute verknüpfen technisches Detailwissen von industriellen thermischen Prozessen mit fundierten Kenntnissen in elektrischen Systemen. Zudem sollten neue Energie-Infrastrukturen wirtschaftlich sein und im Einklang mit den Ansprüchen aller Beteiligten stehen. Denn was nützen die umweltfreundlichsten und effizientesten Technologien, wenn sie zu kostspielig sind oder nicht akzeptiert werden?Daher müssen Ingenieure ein Grundver-ständnis für Wirtschaftsprozesse und nach-haltige Entwicklung mitbringen. Sie bewegen sich als interdisziplinäre Teamplayer meist auch in einem vielschichtigen beruflichen und kulturellen Umfeld. Gefragt sind neben Teamfähigkeit auch gute Sprachkenntnisse, um im internationalen Wettbewerb erfolg-reich zu sein.

Nahe an der praxisStudierende mit interdisziplinärem Ingeni-eurwissen auszustatten und damit auf die komplexen Herausforderungen im Energie-bereich vorzubereiten, das ist das erklärte Ziel des Bachelorstudiengangs Energie- und Umwelttechnik an der ZHAW School of En-gineering. Bereits ab dem ersten Semester bearbeiten die Studierenden Fragestellun-gen aus der Praxis. Zudem fliessen die Er-gebnisse aktueller interdisziplinärer For-schungsprojekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen direkt in den Unterricht ein. Die neu ausgebildeten Fachleute können in Industrie und Dienstleistungsunternehmen Komponenten für Photovoltaikkraftwerke entwickeln, effiziente thermische Prozesse entwerfen, die elektrische Energievertei-lung intelligenter gestalten und Prozesse oder Verfahren bezüglich Nachhaltigkeit sowie Wirtschaftlichkeit beurteilen. Ebenso möglich ist ein Engagement bei Behörden, um neue Anlagen zu beaufsichtigen oder zu bewilligen. Die Einsatzbereiche im Energie- und Umweltsektor sind so vielfältig wie die Herausforderungen. n

Prof. Dr. Joachim Borth leitet den Studiengang Energie- und Umwelttechnik an der ZHAW School of Engineering. Mehr Informationen unter www.engineering.zhaw.ch/eu

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Neue Energiespezialisten braucht das LandDie Energie- und Umweltbranche benötigt zunehmend spezialisierte Ingeni-eurinnen und Ingenieure – die ZHAW School of Engineering bildet sie aus.

Auch bereits ausgebildete Fachkräfte können auf nachhaltige Jobs umsatteln oder durch eine Weiter-

bildung ihren Arbeitsplatz sichern

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8 thema eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages

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Zürcher Fachhochschule

School of Engineering

Energie, Mobilität und Gesundheit – wir setzen auf zukunfts relevante Themen in Ausbildung, Forschung und Entwicklung. Die Institute und Kompetenzzentren der School of Engineering bieten umfang- reiches Know-how und innovative Lösungen, unter anderem im Bereich Energie effizienz und Erneuerbare Energien. In dem neuen Studien gang Energie- und Umwelttechnik bilden wir die Energie- Experten von morgen aus. www.engineering.zhaw.ch

Mit Energie die Zukunft gestalten.

Energiekosten senken, ressour- censchonend entwickeln und

wettbewerbsfähiger werden: Viele Unternehmen setzen beim Thema Nachhaltigkeit auf „Virtual Engi-neering“ in der Produktentwick-lung und -optimierung. Darauf hat der Hochschulcampus Tuttlingen mit dem Bachelor-Studiengang „Industrial Virtual Engineering“ reagiert.

Seit 2011 bildet der dritte Standort der Hochschule Furtwangen Fach-kräfte im Bereich Simulation und Ingenieurmathematik aus. Denn digitale Simulationen von tech-nischen Systemen und Prozessen eröffnen neue Perspektiven. Bereits bei der Entwicklung eines Produkts können Unternehmen die Energie- und Ressourceneffizienz positiv beeinflussen und somit Kosten

senken. Virtual Engineering mini-miert Entwicklungsschleifen, Fol-gefehler und optimiert die Zahl der Prototypen, den Materialeinsatz und Produktionsabläufe. Zudem reduzieren sich durch allgemein verständliche 3D-Modelle Reise- und Transportkosten.

Professor Dr. Peter Anders ist Studi-endekan von Industrial Virtual En-gineering und erklärt: „Nachhaltig-keit im Maschinenbau ist eine Frage der Einstellung zum technischen Fortschritt und des vertretbaren Aufwands. Simulationen ermög-lichen optimierte Lösungsansätze hinsichtlich Materialverbrauch und Energieeffizienz. Aber auch die Fertigungstechnik und Material-wissenschaft sind entscheidend für die Lebensdauer und das Recycling eines Produkts. Investitionen in

diesen Bereichen können langfristig den Unternehmenserfolg steigern.“

Das Studium Industrial Virtual En-gineering kombiniert Mathematik mit Technik, Informatik und Physik. Der Fokus liegt auf der Umsetzung von realen Geräten und Prozessen in mathematische Modelle. Der Hochschulcampus Tuttlingen bietet zudem die Ingenieurstudiengänge Medizintechnik, Mechatronik, Ferti-gungstechnik und Werkstofftechnik an. Diese wurden gemeinsam mit der Industrie entwickelt und sind besonders praxisnah. Bereits wäh-rend des Studiums besteht direkter Zugang zu 100 führenden Unterneh-men und deren Laboratorien. n

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Unternehmenserfolg gestalten mit Virtual EngineeringEnergie- und Ressourcenoptimierung durch digitale Simulationen.

Das Studium am Campus Tuttlingen erfolgt nach dem Modell der „Public Private Partnership“ in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen

www.hfu-campus-tuttlingen.de/studiengaenge

artikeL Fachhochschule als Alternative

Studierende fahren bevorzugt zweigleisigFachhochschulen setzen auf eine praxisorientierte Ausbildung. Absolventen, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, sind auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt.

VON TOBIAS LEMSER

Nachhaltiges Handeln ist in aller Munde und längst mehr als nur

ein Trend. Damit Nachhaltigkeit – durch Wissen untermauert – auch nachhaltig in den Köpfen bleibt und stetig weitergegeben werden kann, setzen Fachhochschulen ihren Schwerpunkt vermehrt auf dieses

Thema. Sie geben Studierenden in praxisorientierten Studiengängen die Möglichkeit, sich mit elemen-taren Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Gerade wegen dieser

praxisnahen Ausbildung auf Hoch-schulniveau haben sich Fachhoch-schulen als ideale Alternative zur Universität bewährt.

In den 1990er-Jahren als neuer Hochschultypus in der Schweiz aus der Taufe gehoben, werten sie den berufsbildenden Weg auf, indem sie qualifizierten Berufstätigen

ein Weiterstudium auf Hochschul-stufe ermöglichen. Zudem punk-ten Fachhochschulen gegenüber Universitäten, da die Studierenden entweder in Vollzeit oder berufs-

begleitend ihr Studium absolvie-ren können. Charakteristisch sind nicht zuletzt der modulare Aufbau, zahlreiche Praktika oder Auslands-aufenthalte.

studierende und lehrende praxisnahDie interdisziplinäre Ausrichtung, aber auch eine gute Betreuung spre-chen für diese Bildungseinrichtung. Denn auch die Lehrenden sind in der Berufspraxis tief verwurzelt. „Sie blicken auf langjährige praktische Erfahrung zurück und stehen zum Teil auf zwei Standbeinen, weil sie neben einem Lehrauftrag an der Fachhochschule gleichzeitig in der Wirtschaft tätig sind“, sagt Michèle Graf vom Generalsekretariat der Rektorenkonferenz der Fachhoch-schulen der Schweiz KFH.

Stetig steigende Zahlen Studieren-der zeigen, wie hoch im Kurs Fach-hochschulausbildungen sind: Waren im Jahr 2005 noch rund 44‘000 Studentinnen und Studenten an Fachhochschulen immatrikuliert, verdoppelte sich bis 2011 die An-zahl nahezu. Voraussetzung, um sich an dieser Bildungseinrichtung einschreiben zu können, sind eine Berufsmaturität oder eine gymna-siale Maturität sowie mindestens eine einjährige Erfahrung in der Arbeitswelt.

mit Fh-abschluss heiss begehrtDass sich ein Studium an der Fach-hochschule auszahlt, macht der Ar-beitsmarkt deutlich: Absolventen dieser Bildungseinrichtung erhalten nicht nur eher eine Festanstellung, sondern sogar leichter Führungs-

funktionen als Personen mit einem abgeschlossen Universitätsstudium. Vor diesem Hintergrund wechseln viele Fachhochschulabsolventen mit dem Bachelordiplom direkt in den Arbeitsmarkt. Besonders begehrt sind Absolventen mit Spezialisie-rung auf Nachhaltigkeit. Laut einer Studie des WWF werden bis ins Jahr 2015 zusätzliche 30‘000 bis 40‘000 Arbeitsplätze im ökologischen Be-reich entstehen. n

Weitere Informationen

Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH): www.kfh.ch

Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften: www.oebu.ch

Stetig steigende Zahlen Studierender zeigen, wie hoch im Kurs Fachhochschul-

ausbildungen sind

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eine sonderveröffentlichung des reflex Verlages thema 9

VON SVEN JÜRISCH

Es krachte gewaltig, als der grosse Gelände- wagen durch die Hecke an die Hauswand

fuhr. Am Steuer nicht etwa ein Betrunkener, sondern der 79-jährige Eberhard W. aus Bern. Der Rentner war, trotz über 30-jäh-riger Fahrerfahrung, mit dem zwei Tonnen schweren SUV nicht zurecht gekommen und hatte Gas- und Bremspedal verwechselt. Ein Umstand, der Folgen hatte: Totalschaden am SUV und ein erheblicher Sachschaden an Garten und Haus. Nur wenige Tage später gab Eberhard W. seine Fahrerlaubnis bei der Kantonspolizei ab, er hatte eingesehen, dass er nicht mehr in der Lage war, einen PKW zuverlässig im Verkehr zu führen.

mobilität bedeutet lebensqualitätEines von vielen Schicksalen älterer Ver-kehrsteilnehmer. Die mit der Aufgabe des Autofahrens oftmals verbundenen Einschnitte im Privatleben werden dabei von vielen Seni-oren mehr gefürchtet als die Gefahr, zu einem Risiko im Verkehr zu werden. Vor allem in ländlichen Regionen droht die Isolation der Betroffenen. Durch den Wegfall der Mobilität verschwindet die Möglichkeit, Freunde zu be-suchen oder am kulturellen Leben teilzuneh-men, weswegen das Verantwortungsbewusst-sein Menschen wie Eberhard W. besonders hoch anzurechnen ist. Der Schritt weg vom Auto bedeutet in diesen Fällen ein Plus an Sicherheit auf der Strasse.

elektromobilität in der NischeDamit aber ältere Menschen einen Anreiz ha-ben, die Konsequenzen aus der wachsenden Überforderung im immer anspruchsvoller

werdenden Strassenverkehr zu ziehen, hat die Industrie in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte bei den Angeboten der elekt-risch betriebenen Kleinstmobile gemacht. Fahrzeuge, die zwar keine richtigen Autos sind, aber den Besitzern ein festes Dach auf vier Rädern bieten und ihnen so die Mobi-lität im Alltag sichern. Angetrieben werden diese Modelle dabei von handelsüblichen Drehstrommotoren. Ein Beitrag zur kosten-günstigen Herstellung und für eine einfache Wartung und Reparatur, die in der Schweiz nicht selten von Velohändlern durchgeführt werden kann.

Vorbild Golf-CaddyAngefangen hatte die Entwicklung dieser Fahrzeuge auf dem Golf-Rasen. Dort düs-ten die Elektromobile zwischen Clubhaus und Greenfield hin und her. Aus den offenen Golf-Caddys wurden mit reichlich Detail-arbeit Fortbewegungsmittel mit Anspruch. Als Drei- und als Vierradmobil bieten die mit herkömmlichen 24 Volt-Akkumulatoren betriebenen Fahrzeuge zwar nicht den Lu-xus herkömmlicher Automobile, doch das ist den meist älteren Nutzern völlig egal. Ihnen kommt es auf die Möglichkeit an, mit den maximal 30 km/h schnellen Fahrzeugen wie-der ein Teil der mobilen Gesellschaft zu sein und gleichzeitig verantwortungsbewusst zu handeln. Die Elektromobile sind ideal für den Verkehr im Heimatort, erleichtern das Einkaufen dank zahlreicher Staumöglich-keiten, und die meisten von ihnen verfügen über ein festes Dach – ein Segen, vor allem in den Übergangsmonaten. Um diese Modelle im öffentlichen Verkehr zu benutzen, genügt ein Mofa-Führerschein.

e-mobile als alternative in der stadtZu Beginn wurden die E-Mobile im Verkehr noch belächelt. Doch seit die Kraftstoffpreise in exorbitante Höhen klettern, wünscht sich so manch ein „normaler“ Automobilist dieses Fortbewegungsmittel für die Kurzstrecke zum nahe gelegenen Bäcker, die für Autos besonders verbrauchsintensiv ist. Daneben bieten die E- Mobile durch ihre geringe Grösse einen weiteren Vorteil. Parkieren ist nahezu überall möglich, und im Sommer macht die Fahrt durch die Stadt mit dem offenen Modell sogar einen Heidenspass. Nicht zu unter-schätzen ist die Erlaubnis, die Fahrzeuge auf den Velowegen zu fahren. So verliert der Stau in Metropolen wie Zürich oder Bern seinen Schrecken.

e-mobil contra BusAlternativen zu den E-Mobilen sind vor al-lem auf dem Land rar. Viele der kleinen Ort-

schaften sind nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbunden, lange Wartezei-ten und zeitliche Begrenzungen sind oft die unausweichliche Konsequenz. Hinzu kommt, dass es sich gerade für die Mobilität innerhalb einer Gemeinde kaum anbietet, jedes Mal auf den Bus zu warten. Und auch das Velo ist gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern hierzulande nur selten eine Alternative, sind doch die Steigungen oftmals so steil, dass nur Absteigen und Schieben hilft.

Neben diesen Aspekten können die Senioren auf den elektrischen Feuerstühlen noch einen ideellen Vorteil für sich verbuchen. Sie sind die erste Gruppe von Verkehrsteil-nehmern, bei denen die Elektromobilität endlich in nennenswerter Stückzahl zum Zuge kommt. Und das ist, neben dem Sieg der Vernunft, der grösste Verdienst dieser Entwicklung. n

artikeL Mobilität im Alter

Goodbye FahrangstFahrangst ist nicht selten der Grund sich vom Straßenverkehr zu verabschieden. Elektroscooter bringen wieder neuen Schwung in das Leben.

Zürcher Fachhochschule

Soziale Verantwortung als Erfolgsfaktor verstehen und umsetzen 7. Durchführung mit Start am 23. August 2013 in Winterthur

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Page 10: Nachhaltigkeit

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