Naturerlebnis Klettern in den Hessigheimer Felsengärten · Naturerlebnis Klettern in den...

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Naturerlebnis Klettern in den Hessigheimer Felsengärten Herausgeber Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Alpenvereins Bergsport- und Kletterverband e.V. Rotebühlstr. 59a, 70178 Stuttgart Telefon: 0711 / 61 24 30 [email protected] www.alpenverein-bw.de Ansprechpartner Hessigheimer Felsengärten DAV Sektion Ludwigsburg Imbröder Str. 14, 71634 Ludwigsburg Telefon: 07141 / 92 78 93 [email protected] www.alpenverein-ludwigsburg.de Kletterführer Die Hessigheimer Felsengärten werden aus- führlich im „Kletterführer Schwäbische Alb, Bd. 3, Lenninger Tal“, Panico Alpinverlag, beschrieben. Bezug: www.panico.de. Impressum Redaktion: Heiko Wiening Gestaltung: Karin Maslo Fotos: Archiv Hammer, Rüdiger Jooß, Archiv Krüger, Manfred Hellmann, Roland Fischer, Heiko Wiening, Jörg Zeidelhack (www.vision-z.com) Titelfotos Lou Bareiß im Nordwändle, Schwalbenschwanz, Kartäusernelke Backnang Heilbronn Ottmarsheim AS Mundelsheim A81 Kirchheim Besigheim Besigheim Felsengärten Ingersheim Stuttgart Hessigheim Mundelsheim NECKAR Herzlichen Dank an Dr. Hermann Behmel, Roland Fischer, Robert Hammer, Ulrike Kreh, Dietrich Mardicke, Panico- Alpinverlag, Jörg Ruck- riegel, Dr. Markus Scholze. Mit freundlicher Unterstützung der DAV- Sektionen Heilbronn, Ludwigsburg, Schwaben, Stuttgart und der Bundes- geschäftsstelle des DAV. © 2005 Mauerraute Gammelkante

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Naturerlebnis Klettern in den HessigheimerFelsengärten

HerausgeberLandesverband Baden-Württemberg desDeutschen AlpenvereinsBergsport- und Kletterverband e.V.Rotebühlstr. 59a, 70178 StuttgartTelefon: 0711 / 61 24 [email protected]

Ansprechpartner Hessigheimer FelsengärtenDAV Sektion LudwigsburgImbröder Str. 14, 71634 LudwigsburgTelefon: 07141 / 92 78 [email protected]

KletterführerDie Hessigheimer Felsengärten werden aus-führlich im „Kletterführer Schwäbische Alb,Bd. 3, Lenninger Tal“, Panico Alpinverlag,beschrieben. Bezug: www.panico.de.

ImpressumRedaktion: Heiko WieningGestaltung: Karin MasloFotos: Archiv Hammer, Rüdiger Jooß, Archiv Krüger, Manfred Hellmann, RolandFischer, Heiko Wiening, Jörg Zeidelhack(www.vision-z.com)

TitelfotosLou Bareiß im Nordwändle,Schwalbenschwanz, Kartäusernelke

Backnang

HeilbronnOttmarsheim

AS Mundelsheim

A81

Kirchheim

Besigheim

Besigheim

Felsengärten

Ingersheim

Stuttgart

Hessigheim

Mundelsheim

NECKAR

Herzlichen Dank an Dr. Hermann Behmel,Roland Fischer, RobertHammer, Ulrike Kreh,Dietrich Mardicke, Panico-Alpinverlag, Jörg Ruck-riegel, Dr. Markus Scholze.

Mit freundlicherUnterstützung der DAV-Sektionen Heilbronn,Ludwigsburg, Schwaben,Stuttgart und der Bundes-geschäftsstelle des DAV.

© 2005

MauerrauteGammelkante

Klettergebiet

Die Hessigheimer Felsengärten überdem Neckartal sind ein beliebtesKlettergebiet mit langer Tradition.Bereits seit den 1920er Jahren stei-gen Alpinisten die steilen Wände der Kalkfelsen hinauf. Heute stellt dasetwa 500 m lange Felsareal mit seinen rund 130 Kletterrouten vom 3. bis 9. Grad noch immer ein wichti-ges Trainingsgebiet für Kletterer dar.Anfänger und Fortgeschrittene, Soft- und Hardmover, Boulderer undBergsteiger, Jung und Alt – alle findenihr Felsglück in Hessigheim.

Klettern in den HessigheimerFelsengärten

Naturschutzgebiet

Das kleine, aber ökologisch hoch-wertige Naturschutzgebiet ist einechtes Stück Wildnis inmitten derWeinberge und Felder. Die Felsen-gärten mit ihren Wänden, Türmen,Felsblöcken und der Schlucht bietenden Besuchern spannende Natur-erlebnisse und Einblicke in denLebensraum Fels.

Die Felsen haben eine interessantegeologische Geschichte und bietenseltenen und geschützten Tieren und Pflanzen steinigen Lebensraum.Deshalb sind die HessigheimerFelsengärten auch ein Natura 2000-Gebiet.

Klettern an Leisten, Fugen undVerschneidungen

Die bis zu 18 m hohen Felswände werden durch meist senkrecht ver-laufende Klüfte in Form von Rissenzergliedert. Kluftkreuzungen haben häufig kletterfreundliche Verschnei-dungen zur Folge, während entlangvon Großklüften mehr oder wenigerfreistehende Türme mit kompaktenFelswänden entstehen – hier heißt es beim Klettern: anpacken.

Die deutliche Schichtung der Muschel-kalkfelsen führt zu den typischen waagerechten Felsstrukturen wie Absätze, Bänder und kleine Leisten.Die nur wenige Zentimeter hohen,waagerechten Fugen verlangen kraft-raubendes Klettern. Hierbei handelt es sich um Ton- und Mergellagen, die schneller verwittern als der umge-bende Kalk. Dicke Unterarme sind garantiert.

Natterkopf

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Klettern an Leisten Klettern inVerschneidung

BouldernDAV-Jugend

Muscheln, Seelilien und Fischsaurier

Die Schalen stammen von den Tieren, die in dem flachen Muschel-kalk-Meer lebten: Muscheln,Schnecken, Seelilien, Ammonitenund Armfüßer. Von den Seelilienrühren auch die Stängelglieder, dieals zahnrädchenartige Trochitenimmer wieder im Muschelkalk zu finden sind. Die Schalen wurden inbewegten Flachwasserzonen zu feinen Stückchen zerrieben und inSchill-Lagen angereichert. Zu denWirbeltieren im damaligen Meergehörten Haie, Schmelzschup-penfische und Fischsaurier, derenKnochenreste und Zähne in einzel-nen Schichten des Muschelkalkserhalten sind.

In manchen Schichten findet sichder gelblich verwitternde Dolomit,der durch chemische Umwandlungaus Kalk entstanden ist. Hier wurdedurch Zufuhr magnesiumhaltigerPorenwässer das Kalziumkarbonatdes Kalkes zu Dolomit umgewan-delt. Andere Kalksteinschichten ent-halten feinstes organisches Mate-rial, wodurch das Gestein bräunlichverwittert.

Felsen ausKalkstein, Dolomitund Mergel

1. Seelilie, 2. Seeigel, 3. Ceratit (ein Ammonit),4. Schnecke, 5. + 6. Muscheln, 7. Mies-muschel, 8. festgewachsene Pilgermuschel, 9. festgewachsene Muschel, 10. frei beweg-liche Feilenmuschel, 11. + 12. im Schlamm grabende Muscheln, 13. mit Stielen festgehef-tete Terebrateln (ein Armfüßer).

Verändert nach HAGDORN & SIMON 1985 ausSTIER, BEHMEL, SCHOLLENBERGER 1989.

Der Muschelkalk besteht aus Sedimentgesteinen, die im Erdmittel-alter während der Trias-Zeit vor 243bis 235 Mio. Jahren in einem flachen, warmen Meer entstanden sind. Tekto-nische Vorgänge brachten diesesGestein in erdgeschichtlich jüngererZeit wieder an die Oberfläche und derNeckar, der sich zwischen Stuttgartund Neckarelz in den Muschelkalk einschnitt, legte an einem Prallhangdie Felsengärten frei.

Die Hessigheimer Felsen bestehenaus den Gesteinen des OberenMuschelkalks. Seine Entstehung verdankt der Obere Muschelkalk vor-wiegend der Ablagerung von Kalk-schlamm auf dem flachen Meeres-boden. Daraus bildeten sich die härteren Kalke und die weicherenMergel. Häufig sind auf den Ober-seiten der Schichten Wellenrippelvorhanden. In die feinkörnigen Kalk-steine sind immer wieder gröbereHorizonte aus Schalentrümmern eingelagert.

Weiche Mergelschichten verwitternschneller, es bilden sich Schichtfugen

Gesteinsschichtung im Oberen Muschelkalk

Eine Schill-Lage mitSchalentrümmern

Dolomitgestein

Lebensgemeinschaft im Muschelkalk-Meer

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um 1900Wanderer entdecken die Felsengärtenals wild-romantisches Ausflugsziel mit eindrucksvollem Panorama überdie Besigheimer Neckarschleife.

1913Geologische Beschreibung derFelsengärten durch Georg Wagner.

um 1920Bergsteiger kommen fortan in dieFelsengärten und bereiten sich hierauf große Touren in den Alpen vor.

1924Großer Felssturz bis ins Tal hinunter.

1925Der Besucherdruck und die Beeinträchtigung des Gebiets habenstark zugenommen. Die GemeindeHessigheim verlangt jetzt für dieFelsengärten ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig.

1942Das „Naturschutzgebiet Felsen-gärten“ wird ausgewiesen, es hat dieGröße von 2,7 ha. Das Kletterverbotan den „vom Neckar aus sichtbarenWänden der Felsen und Felstürme“wird festgelegt.

um 1950Die traditionelle Nutzung der Felsen-gärten als Schaf- und Ziegenweidewird allmählich aufgegeben. Die wertvollen Magerrasen beginnen zuverbuschen.

1973Felssturz

um 1980In den offenen Flächen haben sichGehölze stark ausgebreitet. DieMagerrasen sind gefährdet.Regelmäßige Biotoppflege soll die alte Nutzungsform ersetzen unddie Magerrasen retten.

1983Größerer Felssturz in der Schlucht.

2002Die Fläche des Naturschutzgebietswird auf 5 ha erweitert. Zum Schutzder Felsen werden Neutouren verbo-ten. Erneuter Felssturz.

2004Errichtung eines Steinschlag-Schutz-zauns im Hang unterhalb der Felsen-gärten. Aufstellung von Informations-tafeln zum Naturschutzgebiet.

2005Die Hessigheimer Felsengärten werden Teil eines größeren Natura2000-Gebiets.

Hessigheimer Felslandschaftin den 1950er Jahren

Felsfahrt Anfang des 20. Jahrhunderts

Klettern 1954

Gips und Steinsalz sorgen für Bewegung

Unter dem Oberen Muschelkalk liegtder Mittlere Muschelkalk, der in einerZeit entstand, als das Meer noch vomoffenen Ozean abgeschnitten war. In diesem Binnenmeer nahm durchVerdunstung die Konzentration der imMeerwasser enthaltenen Salze soweit zu, dass zunächst Dolomit, dannGips und schließlich Steinsalz ausge-fällt wurden.

Sickerwasser und Grundwasser im Neckartal laugen die löslichen Gesteine des Mittleren Muschelkalksaus und es kommt zu einem allmäh-lichen Absacken. Manchmal bildensich sogar Hohlräume. Dadurch geraten die darüber liegenden hartenKalksteinschichten des OberenMuschelkalks langsam in Bewegung.Gesteinsklüfte weiten sich im Laufeder Zeit zu Spalten. Schließlich ent-stand entlang hangparalleler Klüfte diemarkante, bis zu 10 m breite Schluchtder Felsengärten. Diese natürlichen Prozesse können ganze Felspartienzum Abrutschen bringen. Ein spekta-kulärer Felssturz ereignete sich am 1. November 1924 bis hinunter an denNeckar. Heute wird das Felssturzrisikodurch aufwändige Maßnahmen wie Felsabtragung und Errichtung vonSchutzzäunen vermindert.

Naturkundemuseum: www.naturkundemuseum-bw.de

Fossilien Muschelkalk: www.m-gleiter.de

Felssturz in der Schlucht von 1983. Derrechte Block zeigt typische Wellenrippel

Kleine Chronik

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Lebensräume

Die Hessigheimer Felsengärten weisen zahlreiche besondere Lebens-räume auf: Felsköpfe, Felswände,Schutthalden, Magerrasen, Gebüsche, Kiefernwälder und dieSchlucht.

Lebensraum Felswand

Die kompakten Felswände ohneBodenauflage sind das Reich derFlechten. Krustenflechten wachsendirekt auf der Gesteinsoberfläche, die sie mit ihren Säuren anlösen, um besseren Halt zu bekommen. Wo kleine Ritzen etwas Feuchtigkeitund Nährstoffe bieten, können sichMoose ansiedeln. Zwischen denMoospolstern sammeln sich Feinerdeund Wasser; an günstigen Stellenwird dadurch eine weitere Besiede-lung der Felswände für Farn- undBlütenpflanzen möglich.

In den schattigen Felswänden wach-sen Mauerraute und BraunstieligerStreifenfarn. In den oberen, sonnigenWandbereichen kommt das Kalk-Blaugras vor. Efeu-Sträucher rankensich mit ihren Haftwurzeln die steilenFelswände empor und bieten Insekten und anderen KleintierenDeckung. Vom Bewuchs der Felsenernähren sich die Haferkornschneckeund der Felsenpicker. Der Haus-rotschwanz brütet in kleinen Nischender Felswände.

Lebensraum Felskopf

Die sonnigen Felsköpfe und Absätzesind besonders extreme Standorte.Hitze, Trockenheit und Wassermangelprägen diesen Lebensraum. Hier überleben nur speziell angepasstePflanzen wie der Weiße Mauerpfeffer.Er überzieht mit seinen Ausläuferndie Felsköpfe und durchdringt mit seinem dichten Wurzelfilz die dünneBodenauflage. Durch rasches Wachs-tum der Feinwurzeln nach Regenfäl-len kann der Mauerpfeffer seine Was-serreserven in den dicken, rundlichenBlättern schnell auffüllen und so dienächste Trockenperiode überstehen.

Weitere Vertreter der artenreichenFelskopf-Flora sind Wimper-Perlgras,Kalk-Blaugras, Kelch-Steinkraut, Thymian, Scharfer Mauerpfeffer, Nat-terkopf, Aufrechter Ziest, Kartäuser-Nelke, Edel-Gamander und Frühlings-Fingerkraut. Auf den HessigheimerFelsköpfen lebt auch die Wärme liebende und gut kletternde Mauer-eidechse. Das in Baden-Württembergseltene Reptil jagt Insekten und andere Kleintiere.

Zum Schutz der Felsköpf sollten diesemöglichst nicht betreten werden.Umlenkhaken am Ende der Kletter-routen und Abschrankungen entlangdes Wanderweges sollen dies sicher-stellen. Besucher müssen diese klein-räumigen Schutzmaßnahmen respek-tieren. Im Naturschutzgebiet gilt einWegegebot.

Steinpicker undMauerpfeffer

Frühlings-FingerkrautMauereidechse

Natura 2000

Das europäische Schutzgebiets-system Natura 2000 hat das Ziel, diebiologische Vielfalt in Europa zu er-halten. Mit der FFH-Richtlinie (Fauna= Tierwelt, Flora = Pflanzenwelt,Habitat = Lebensraum) beschloss dieEuropäische Union 1992 den Aufbaueines Netzes von natürlichen undnaturnahen Lebensräumen und vonVorkommen gefährdeter Tier- undPflanzenarten. Hierfür wurden aus-gewählte Lebensräume miteinanderverknüpft.

Sie bilden zusammen mit den Gebie-ten der EU-Vogelschutzrichtlinie dasSchutzgebietssystem Natura 2000.Um die Qualität der Lebensräumeund die dort vorkommenden Artendauerhaft zu bewahren, ist derZustand der Natura 2000-Gebiete zuerhalten bzw. zu verbessern.

In Deutschland wurden 4596 Natura2000-Gebiete ausgewiesen. Auf Baden-Württemberg entfallenrund 260 Gebiete, die zusammenrund 12 % der Landesfläche ausma-chen. Unter den Natura 2000-Gebieten befinden sich auch zahl-reiche Fels- und Klettergebiete. Die Hessigheimer Felsengärten sindTeil des Natura 2000-Gebiets„Nördliches Neckarbecken“. Das1258 Hektar große Gebiet bestehtaus mehreren Teilflächen undumfasst verschiedene Naturschutz-und Landschaftsschutzgebiete.

Weitere Informationen zu Natura 2000:

www.bfn.dewww.natura2000-bw.de

Felsköpfe und Felswände sindgeschützte FFH-Lebensräume

Die Spanische Flagge in den HessigheimerFelsengärten ist eine wichtige FFH-Tierart

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Klettern und Naturschutz

Wir bitten alle Kletterer, sich in derNatur rücksichtsvoll zu verhalten und die geltende Kletterregelung zum Schutz von Flora und Fauna einzuhalten.

Kletterregelung

Klettern ist nur an den bestehenden Routen erlaubt. (vgl. Kletterführer Lenninger. Tal, 6. Aufl. 2003, S. 140–151)An den frei stehenden Felstürmen darf an den talseitigen Wänden nicht geklettert werden.Neue Haken dürfen nur in Absprache mit der Naturschutz-behörde angebracht werden. Neue Kletterrouten dürfen nicht angelegt werden.Magnesia unbedingt sparsam verwenden.Auf den Felsköpfen darf nicht gelagert werden.Wegen Vogelbrut kurzfristig gesperrte Routen dürfen nichtbeklettert werden. Beschilderung beachten.

Der DAV bittet außerdem umBeachtung folgender Punkte:

Umlenkhaken benutzen.Steinschlag vermeiden.Gesperrte Felssturzgebiete nicht betreten.Lärm und Müll vermeiden.

Weitere Informationen zum ThemaKlettern und Naturschutz:

www.alpenverein-bw.dewww.kletterregelung.de

Wenn akute Felsstürze drohen, werden Teilgebiete gesperrt

Klettersektoren (grün) und gesperrte Felsbereiche (rot) in den Felsengärten

Bergwacht-stützpunkt

Info-Tafel

Hütte Eisele

NECKAR

Zugang vom OberenParkplatz

Magerrasen

Die Magerrasen gehören zu denwertvollsten und artenreichstenLebensräumen des Naturschutz-gebiets. Anders als die Felsbiotopesind diese Kulturbiotope erst durchdie Nutzung als Schaf- und Ziegen-weide entstanden. Im Laufe der Zeitentwickelten sich artenreiche Wiesenmit Wärme liebenden Kräutern:Echter Wundklee, Edel-Gamander,Zarter Lein, Gold-Distel, Kalk-Aster,Dost, Ästige Graslilie und viele mehr.Der Blütenreichtum lockt zahlreicheSchmetterlinge an, beispielsweiseSchwalbenschwanz, Schachbrett-falter und Spanische Flagge. In densteinigen Rasen lebt die Zauneidech-se von Insekten und anderen Klein-tieren. Die Magerrasen und Heckensind auch Lebensraum vonDorngrasmücke und Nachtigall.

Biotoppflege

Die offenen Flächen sollen erhaltenund weiter entwickelt werden. Da dieBeweidung der Magerrasen inzwi-schen aufgegeben wurde, müssendie Flächen regelmäßig gemäht wer-den. Die Bergwacht organisiert jedenHerbst eine große Biotoppflege, ander sich die Kletterer und die Jugend-gruppe der DAV Sektion Ludwigs-burg, die Gemeinde Hessigheimsowie weitere ehrenamtliche Helferbeteiligen. Gemäht werden die großeund kleine Wiese Richtung Hessig-heim, die Flächen oberhalb desFelsabsatzes sowie rechts und linksdes Wanderweges oberhalb derFelsen. Im Winter wird die Gehölz-pflege durchgeführt: Hecken werdenzurückgeschnitten und in denMagerrasen aufkommender Jung-wuchs wird entfernt.

Helfer willkommen

Wer gerne mal mit anpacken undeinen Beitrag zum Naturschutz leisten möchte, wendet sich an dieBergwacht Unterland oder die DAVSektion Ludwigsburg. Helfer sindimmer willkommen.

Steiniger Magerrasen im Süden des Naturschutzgebiets

Arbeitseinsatz in den Felsengärten

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