Naturfilmdokumentation zeigt Schönheiten des … · Hits ihrer Lieblingsband zu er-freuen, denn...

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Von Michael Paetzold Herzberg. Ein wenig besorgt schaute Dr. Thomas Forche, Kopf des im vergangenen Jahr im Kreis Osterode ausgelaufenen Ländli- chen Regionalmanagements, dann doch, als am Sonntagvor- mittag bald alle Plätze im Herz- berger Kino belegt schienen und sich draußen vor der Kinokasse noch immer die Interessierten stauten. Letztlich kamen dann doch noch alle unter. Etwa 160 Zuschauer erlebten die Premiere der Karstweg-Na- turfilmdokumentation, das letzte Projekt des Ländlichen Regional- managements, finanziert durch die Landgesellschaften Nieder- sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie durch die drei Fördervereine (wir berichteten). 233 Kilometer in 80 Minuten Der Film des gemeinnützigen re- gionalen Senders für Südost-Nie- dersachsen TV 38 beleuchtet in etwa 80 Minuten schlaglichtartig die Landschaft und Kultur auf dem 233 Kilometer langen zertifi- zierten Qualitätswanderweg, wid- met sich den komplexen erdge- schichtlichen Vorgängen im Verlauf von 300 Millionen Jahren zur Bildung des Karstgebietes mit seinen einmaligen Erscheinungen, thematisiert die Tier- und Pflan- zenwelt in teils herausragenden Bildern und nimmt unter anderem Bezug auf Superlativen wie die Westersteine, ein altes Tropenriff bei Bartolfelde, das Hainholz mit seinen Erdfällen bei Osterode, die Rhumequelle als drittgrößte Karstquelle Deutschlands und Opferplatz der Jungsteinzeit, den Sachsensteinen bei Neuhof, das Kloster Walkenried und das Höh- lenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund sowie den Kyffhäuser und die Ge- denkstätte Mittelbau Dora, wo während des Zweiten Weltkriegs unterirdisch an der „Wunderwaf- fe“ gebastelt wurde und Tausende Zwangsarbeiter ihr Leben ließen. Schon hier wird das gewaltige Themenspektrum deutlich, das sich den Filmemachern erschloss und sie vor einige Herausforde- rungen stellte. Flankiert wird das Ganze von Interviews, Erläute- rungen während der Sonntags- wanderungen und kleinen Ge- schichten am Rande. Bei weitem nicht alles habe man zeigen können, es sei schwer gewe- sen, die vielen Aspekte annähernd in 80 Minuten darstellen zu kön- nen“, erläuterte der Sender. Lust machen auf mehr musste deshalb der Ansatz sein. Dr. Thomas For- che dankte den Landgesellschaf- ten und den Kommunen für ihre Unterstützung des Kooperations- projektes Drei Länder ein Weg und würdigte die vielen Ehren- amtlichen, die den Karstwander- weg betreuen. Uwe Schridde, Vor- sitzender des Fördervereins Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg, überreichte Dr. Thomas Forche Blumen zum Dank, der sich über die große Re- sonanz mit Besuchern aus dem ganzen Kreisgebiet hocherfreut zeigte. „Für den Landkreis ist das eine tolle Werbung“, bewertete der stellvertretende Landrat Klaus Liebing die Filmdokumen- tation. Das Ziel des Projekts war es, die Menschen für das Karstgebiet zu interessieren. „Der Wanderweg wartet auf Sie“: Mit dieser Auf- forderung, ihn selbst unter die Fü- ße zu nehmen, schloss dann auch die Dokumentation unter dem Applaus der Kinobesucher und sollte, will man den Reaktionen des Publikums glauben, sein Ziel erreicht haben. Auch wenn sich der Gipskarst im Laufen der Jahrtausende selbst zerstört, bleibt für individuelle Erkundungen noch genügend Zeit. Naturfilmdokumentation zeigt Schönheiten des Karstwanderwegs 160 Zuschauer erlebten im Kino Herzberg die Premiere des Films als letztes Projekt des Ländlichen Regionalmanagements. „Für den Landkreis Osterode ist das eine tolle Werbung.“ Klaus Liebing, stellvertretender Landrat, zur Naturfilmdokumentation Uwe Schridde (links) dankte Dr. Thomas Forche. Foto. Michael Paetzold Aufnahmen dokumentieren Tier- und Pflanzenwelt. Heute ist der Film im Herzberger Ki- no noch einmal zu erleben, Start ist um 18. 45 Uhr.

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FREIZEIT-TIPPS

Zwischen Chanelund Che Guevara Ka-

barettistin Amani Enissagastiert am 1. April ab 20Uhr in der Stadthalle Göt-tingen

Jetzt noch langsa-mer Ottfried Fischer

am 2. April ab 20 Uhr zuGast im Klubhaus Thale

Die Tänzerin vonAuschwitz Premiere

des Stücks am 7. April ab19.30 Uhr im Theater un-term Dach Nordhausen

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Göttingen. Am Mittwoch, 30.März, huldigt die „AustralianPink Floyd Show“ ab 20 Uhr inder Lokhalle Göttingen dem le-gendären Original. Fans erhaltendie Gelegenheit, sich live an denHits ihrer Lieblingsband zu er-freuen, denn die laut Veranstalterweltweit erfolgreichste Tribute-Band kehrt mit einer neuen Showzurück.

Das Motto der neuen Tour lau-tet „Das Beste vom Besten“. Hat-ten in der Vergangenheit einzelneAlben von Pink Floyd im Fokusder Konzerte gestanden, drehtsich nun alles um eine Auswahl ausdem Gesamtwerk der Rockband.Wer wiederum die Australierkennt, kann erahnen, wie schwerder Band die Zusammenstellungder Titel zu diesem Motto gefallensein muss. Schließlich steht daskomplette Material aus 15 Studio-alben sowie Liveaufnahmen undCompilations zur Wahl, und beizehn Bandmitgliedern können dieMeinungen durchaus auseinan-dergehen.

So nah an Pink Floyd wie nurmöglich, aber dennoch mit einerpersönlichen Note versehen, dieals Hommage an die großen Vor-bilder zu verstehen ist – das istund bleibt das Credo von TheAustralian Pink Floyd Show. Un-beirrbar in ihrer Akribie, denSound von Pink Floyd so perfektwie möglich zu reproduzieren, be-geisterten die Musiker bereitsMillionen von Fans.

Die größtenHits vonPink Floyd

Weitere Infos und Karten unterwww.lokhalle.de.

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Redaktion des Kulturteils:Natalie Bornemann

Von Michael Paetzold

Herzberg. Ein wenig besorgtschaute Dr. Thomas Forche, Kopfdes im vergangenen Jahr im KreisOsterode ausgelaufenen Ländli-chen Regionalmanagements,dann doch, als am Sonntagvor-mittag bald alle Plätze im Herz-berger Kino belegt schienen undsich draußen vor der Kinokassenoch immer die Interessiertenstauten. Letztlich kamen danndoch noch alle unter.

Etwa 160 Zuschauer erlebtendie Premiere der Karstweg-Na-turfilmdokumentation, das letzteProjekt des Ländlichen Regional-managements, finanziert durchdie Landgesellschaften Nieder-sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen sowie durch die dreiFördervereine (wir berichteten).

233 Kilometer in 80 Minuten

Der Film des gemeinnützigen re-gionalen Senders für Südost-Nie-dersachsen TV 38 beleuchtet inetwa 80 Minuten schlaglichtartigdie Landschaft und Kultur aufdem 233 Kilometer langen zertifi-zierten Qualitätswanderweg, wid-met sich den komplexen erdge-schichtlichen Vorgängen imVerlauf von 300 Millionen Jahrenzur Bildung des Karstgebietes mitseinen einmaligen Erscheinungen,thematisiert die Tier- und Pflan-zenwelt in teils herausragendenBildern und nimmt unter anderem

Bezug auf Superlativen wie dieWestersteine, ein altes Tropenriffbei Bartolfelde, das Hainholz mitseinen Erdfällen bei Osterode, dieRhumequelle als drittgrößteKarstquelle Deutschlands undOpferplatz der Jungsteinzeit, denSachsensteinen bei Neuhof, dasKloster Walkenried und das Höh-lenerlebniszentrum IbergerTropfsteinhöhle bei Bad Grundsowie den Kyffhäuser und die Ge-denkstätte Mittelbau Dora, wowährend des Zweiten Weltkriegsunterirdisch an der „Wunderwaf-fe“ gebastelt wurde und TausendeZwangsarbeiter ihr Leben ließen.

Schon hier wird das gewaltigeThemenspektrum deutlich, dassich den Filmemachern erschlossund sie vor einige Herausforde-rungen stellte. Flankiert wird dasGanze von Interviews, Erläute-rungen während der Sonntags-wanderungen und kleinen Ge-schichten am Rande.

Bei weitem nicht alles habe manzeigen können, es sei schwer gewe-sen, die vielen Aspekte annäherndin 80 Minuten darstellen zu kön-nen“, erläuterte der Sender. Lustmachen auf mehr musste deshalb

der Ansatz sein. Dr. Thomas For-che dankte den Landgesellschaf-ten und den Kommunen für ihreUnterstützung des Kooperations-projektes Drei Länder ein Wegund würdigte die vielen Ehren-amtlichen, die den Karstwander-weg betreuen. Uwe Schridde, Vor-sitzender des FördervereinsDeutsches Gipsmuseum undKarstwanderweg, überreichte Dr.Thomas Forche Blumen zumDank, der sich über die große Re-sonanz mit Besuchern aus demganzen Kreisgebiet hocherfreutzeigte. „Für den Landkreis ist daseine tolle Werbung“, bewerteteder stellvertretende LandratKlaus Liebing die Filmdokumen-tation.

Das Ziel des Projekts war es, dieMenschen für das Karstgebiet zuinteressieren. „Der Wanderwegwartet auf Sie“: Mit dieser Auf-forderung, ihn selbst unter die Fü-ße zu nehmen, schloss dann auchdie Dokumentation unter demApplaus der Kinobesucher undsollte, will man den Reaktionendes Publikums glauben, sein Zielerreicht haben.

Auch wenn sich der Gipskarstim Laufen der Jahrtausende selbstzerstört, bleibt für individuelleErkundungen noch genügend Zeit.

Naturfilmdokumentationzeigt Schönheiten desKarstwanderwegs160 Zuschauer erlebten im Kino Herzberg die Premiere des Filmsals letztes Projekt des Ländlichen Regionalmanagements.

„Für den LandkreisOsterode ist das einetolle Werbung.“Klaus Liebing, stellvertretenderLandrat, zur Naturfilmdokumentation

Uwe Schridde (links) dankte Dr. Thomas Forche. Foto. Michael Paetzold

Aufnahmen dokumentieren Tier- und Pflanzenwelt.

Heute ist der Film im Herzberger Ki-no noch einmal zu erleben, Start istum 18. 45 Uhr.

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St. Andreasberg. Menschen, die ausihrem Land fliehen mussten, ha-ben eigentlich nicht so viel zu fei-ern. Könnte man zumindest mei-nen. Davon war jedoch amSamstag in der Flüchtlingsunter-kunft in der ehemaligen Rehberg-Klinik nichts zu spüren.

Die Bewohner feierten Nouruz,ein Neujahrsfest, das in weitenTeilen des Nahen Ostens beson-ders von Kurden gefeiert wird.

Lob für die Leitung

Die Idee, in St. Andreasberg Nou-ruz zu feiern, hatte DolmetscherMiran Purnasr: „Wir haben allesmit dem Sozialdienst geplant, diehaben sich gefreut und uns unter-stützt.“ Purnasr lobt die aufge-schlossene Leitung der Unter-kunft. Niemand habe sich wegender Kosten quergestellt.

Es sei wichtig, den Menschenwieder etwas Normalität und Le-bensfreude zu bieten. Auch wennes in ihren Heimatländern Proble-me zwischen Volksgruppen gebe:„Hier sind sie friedlich miteinan-der und tanzen zusammen“, so

Purnasr. Tatsächlich war dieStimmung sehr freundschaftlich,die Menschen lachten und mach-ten Fotos, Kinder tobten. Die ein-zige größere Aufgabe des Sicher-heitsdienstes an diesem Abendwar es, beim Aufräumen zu helfenund das Feuer zu löschen, als esEssenszeit geworden ist.

Abwechselnd spielten die Men-schen Musik aus ihren jeweiligenHeimatländern. Manchmal trenn-

te das die Gruppe auf, und zumBeginn eines neuen Liedes began-nen die einen zu tanzen und dieanderen hörten auf. Dann konnteman erkennen, wer aus demselbenLand kommt.

Nach dem Essen versammeltensich die Menschen im Kinosaal.Dort wurde noch bis spät abendsgefeiert. Kinder, Jugendliche undErwachsene genossen die fröhli-che Zeit. jaw

Gute Stimmung in RehbergklinikIn der Flüchtlingsunterkunft St. Andreasberg wurde Nouruz gefeiert.

Die Jugendlichen feierten ausgelassen. Foto: Jan Willeken

Northeim. Ist das der Weg nachAmarillo? Nein. Diesmal ist er un-terwegs nach Dublin, Limerick,Tullamore oder Carrickfergus. 44Jahre nach der Veröffentlichungdes Millionensellers „Amarillo“rundet Tony Christie seine Kar-riere mit einem Auszug zu den iri-schen Wurzeln seiner Familie abund produziert ein Irish Folk-Al-bum auf höchstem konzertantenNiveau. Stücke davon wird es heu-te ab 20 Uhr bei seinem Konzert inder Stadthalle Northeim spielen.

Zwölf Irish Folk-Klassiker wur-den in Günter Paulers Grammy-nominiertem Studio in Northeimaufgenommen. Das Album ist kei-ne Schnapsidee, sondern zeigtChristie von ungeahnter Seite.Den Songs hat die zeitgemäße Be-arbeitung gut getan und sie zuglänzenden Oldtimern veredelt.

Auf der Produktion widmetsich Tony Christie seinen familiä-ren Wurzeln – und die liegen nichtin Amarillo, sondern in Irland.Seinen Urgroßvater verschlug es

auf der Suche nach Arbeit nachEngland. Davon geblieben sinddessen Knopfakkordeon auf demWohnzimmerschrank und die tra-ditionellen Lieder Irlands im Her-zen. Zwölf der Schönsten davonhat Tony Christie mit der Folk-band Ranagri eingespielt.

Der „Amarillo“-Musiker ist heute zu Gast in derStadthalle Northeim und stellt neues Album vor.

Tony Christie und Band spielenFolk-Songs in neuem Gewand

Karten sind an der Abendkasse, inder Northeim Touristik und in derBuchhandlung Grimpe erhältlich.

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Tony Christie. Foto: Veranstalter

Dienstag, 22. März 2016 09

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