Naturfreunde Dortmund Programmheft 2012

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Naturfreunde Programmheft 2012

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NaturfreundeProgrammheft 2012

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Jonas Bruchhagen

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Für uns NATURFREUNDE ist Felsklettern und Bergsteigen ein Sport wie jeder andere. Freude an der Bewegung, das Spiel mit unse-ren Körperkräften, das Training für geplante Ziele.

Doch Klettern und Bergsteigen sind mehr. Nur wenige Sportarten bieten dir gleichzeitig ein so intensives Erlebnis von Natur und Land-schaft. In der Gemeinschaft mit anderen wird dein soziales Verhal-ten geschult, du lernst gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen und auch mit dem eigenen Frust und der Angst fertig zu werden.

Voraussetzung für das Bergwandern und Felsklettern sind aller-dings solide Vorkenntnisse, das Erlernen der Sicherungs- und Klet-tertechnik. Gelegenheit hast du dazu bei uns unter der Anleitung ausgebildeter und geschulter Hochtouren-, Sportkletter und Berg-steigerführerInnen. Wir verfügen unter anderem auch über eine ca. 100qm große Kletterwand in der Sporthalle Nord 1 in Dort-mund. Dort trainieren wir zweimal wöchentlich kostenlos und be-reiten uns über den Winter auf das Klettern an den Naturfelsen im Sommer vor.

Im übrigen verstehen wir NaturfreundebergsteigerInnen und Fels- kletterInnen uns nicht nur als BergsteigerInnen pur. Wir sehen auch über den Watzmann hinaus. Umweltbewußtes Denken und Handeln,Verbreitung unseres NATURFREUNDE–Alpenschutz–Pro-grammes sowie die Zusammenarbeit mit Initiativen wie den „IG-Klettern“ liegen uns ebenfalls am Herzen. In diesem Sinne ist je-der bei uns willkommen.

„Die Naturfreunde“

Foto Titelseite: Ilja Keseberg - Naturpark Texelgruppe, Südtirol

Bergsteigen mit den Naturfreunden

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Ende März 2011 machte sich ein Teil von uns Kletteren auf die Felslandschaft von Fon-tainebleau zu erkunden. Während der An-reise mit sehr gemischten Gefühlen, da es für mich der erste Boulderurlaub im freien war und mich mir nicht wirklich vorstellen konnte wie das erklimmen von kleinen Fels-blöcken die überall in der Gegend verstreut liegen den genauso viel Spaß machen sollte wie das Klettern an langen Wänden. Doch ich sollte sehr schnell eines Besseren be-lehrt werden und in diesem Urlaub noch viel Spaß haben.

Als wir den Campingplatz erreichten, wollte das Urlaubsgefühl aber noch nicht so recht aufkommen, denn es fehlte etwas ganz ent-schiedenes für jeden Kletterurlaub, es wa-ren einfach keine Berge ja noch nicht einmal Hügel zu sehn. Es war einfach alles Flach. Dazu der Sandboden, der dort überall ist. Es fehlte eigentlich nur noch das Meer und man hätte glauben können, am Strand zu sein. So ging ich am ersten Abend mit sehr gemischten Gefühlen ins Bett.

Am nächsten Morgen war es erst mal bit-ter kalt und alle versammelten sich dick ein-gepackt zum Frühstück, wo wir versuchten mit den Tischen und Stühlen den Sonnen-flecken zwischen den Bäumen hinterherzu-laufen. Was wohl für den geneigenten Be-

obachter wie eine sehr kuriose Reise nach Jerusalem gewirkt haben muss. Sobald man einen dieser begehrten Sonnenflecken er-reicht hatte konnte man von Daunenjacke und Handschuhen zum T-Schirrt wechseln.

Gut gestärkt und zu allem bereit machten wir uns nun auf zu den Felsblöcken in der Dünnenlandschaft von Fontainebleau, nach-dem wir uns als Kletterer etwas über die kleinen Zahlen im Kletterführer gewundert hatten, doch mit der Bewertung sollten wir alle noch unser blaues Wunder erleben.

Endlich angekommen begannen wir sofort damit die Felsblöcke zu erklimmen, um uns aufzuwärmen und zumindest ich wunderte mich doch sehr wie schwer es mir den fiel die vermeintlichen vierer und fünfer Rou-ten zu klettern. Schnell jedoch ging es vom Leichten zum Schweren und wir standen immer öfter vor Felsblöcken an denen zwar farbige Pfeile darauf hindeuteten das es nach oben gehen sollte wir aber keine Ahnung hatten wie das denn anzustellen ist. Das prägendste Erlebnis hierzu war ein ziem-lich alter Franzose, so ca. 70 Jahre der an uns, die wir da im Halbkreis sehr ratlos um den Felsen standen, vorbei ging, kurz un-sere großen Bouldermatten zur Seite, seine kleine handelsübliche Fußmatte auf den Bo-den legte, um die Route die wir alle vorher

Bouldern in FontainebleauDie Suche nach der perfekten Bewegung

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duzende male probiert hatten, nach oben zu schweben als ob es eine Treppe sei. An-schließend winkt er freundlich vom Block und entschuldigt sich bei uns mit der Aus-sage, heute wäre ja auch schlechtes Wetter zum Bouldern und deshalb sei das ganze ja auch nicht so leicht.

Doch genau dieser Moment war es, der mich fürs Bouldern begeisterte. Man steht vor einem Felsen, mit seinem ganz eigenen Problem und hat keine Ahnung wie das Ganze funktionieren soll. Am besten in ei-ner Gruppe von Leuten. Dann versucht der erste etwas und schafft einen Zug, hat aber keine Idee wie es denn von da an weiter geht. Jetzt kommt der nächste ins Spiel, der zwar nicht auf den ersten Zug gekom-men wäre aber dafür jetzt an der zweiten Stelle die Bewegungsidee hat um diese zu meistern. So geht das ganze weiter, Zug

für Zug wird reihum versucht und diskutiert was den klappen könnte bis man schließ-lich die Route, die man am Anfang für un-möglich gehalten hat, aus vielen kleinen Be-wegungsmustern zusammengesetzt. Dann hat man sie endlich, die perfekte Bewegung für diese eine Route, die auf einmal wegen ganz vieler Feinheiten funktioniert.

Der größte Unterschied zum Klettern ist wohl, dass man sich über jede seiner Be-wegungen an der Wand einen Plan machen muss und das der ganze Plan scheitern auch kann, nur weil der Fuß mal zu weit links steht oder falschrum gedreht wurde. Dinge die einem beim Klettern nur selten auffallen, da man kaum Routen macht, bei denen jede Bewegung bis an die Leistungsgrenze geht. Daher ist Bouldern so wie viele Schlüssel-stellen hintereinander zu klettern.

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Gerade jedoch diese präzisen Abläufe sind es die das Bouldern so unglaublich kommunikativ machen. Jeder gibt jedem Tipps und jeder ist auch früher oder später auf die Tipps der Anderen ange-wiesen um die Routen zu schaffen, da kaum jemand alles auf An-hieb hinbekommt.

So verlief dann auch unser Urlaub in Bleau. Wir zogen als Gruppe los und suchten uns Routen oder Parcours, die wir zusammen be-wältigten. Bei denen sich immer mal wieder für ein zwei Felsen andere Boulderer anschlossen und so sowohl neue Bewegungen als auch einfach lustige Gespräche entstanden. Außerdem filmten wir einige unserer Boulder und diese Videos schauten wir dann abends mit der einen oder anderen Flasche Wein an, was für sehr spaßige Abende sorgte. Hierzu sei eine Anekdote erzählt bei der unser Präsi wohl der Leidtragende ist.

An einem Felsblock an dem wir besonders lange hingen - rela-tiv hoch und etwas überhängend - entstand so ein Video wo der Präsi sich vor seinem Durchstiegsversuch einen Chalkbag gelie-hen hatte, welcher wie mit Stolz berichtet wurde, aus dem Yo-semite stamme und daher besonders groß sei. Dieser Chalkbag baumelte nun sehr unvorteilhaft an einer viel zu langen Schnur am Präsi herum, und er versuchte immer wieder, nachdem er die Schlüsselstelle bereits überwunden hatte verzweifelt eine Hand in diesen Sack zu bekommen, was ihm jedoch nicht so recht ge-lingen wollte. Zwischendurch war immer wieder »Scheiß Chalk-bag« und »dummes Yosemite« zu hören. Schlussendlich gelang es ihm zwar die Hand irgendwie hinein zu bekommen, doch nun ste-cke diese schon auf dem Rücken verschnürt fest und wollte den schönen Chalkbag so gar nicht wieder verlassen. Was nach einigen weiteren Verwünschungen dazu führte, dass während sich die Zu-schauer vor Lachen am Boden kugelten der Präsi mit einer Hand auf dem Rücken wieder abspringen und so die ganze Route noch-mal wiederholen musste.

Felix Kersting

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Es ergab sich dieses Jahr so, dass das Na-turfreundeheft der Ortsgruppe Kreuzviertel sich mit dem Thema „Frauen und Klettern“ befassen sollte.

Mein Beitrag sollte eigentlich ein Erfahrungs- bericht werden. Bevor ich anfing zu schrei-ben, bewegte ich das Thema ein paar Tage in meinen Gehirnwindungen hin und her und kam ziemlich schnell zu dem Schluss, das Frauen und Männer im Klettersport gleicher-maßen angesehen und erfolgreich sind. Zwar kann man bei dem Blick auf die Trainerseite dieses Heftes bezüglich des Männer/ Frau-enverhältnisses auf falsche Schlüsse kom-men - aber das ist maximal ein sehr loka-les Problem.

Ein Besuch in der Kletterhalle »Bergwerk«, hielt einige Ereignisse für mich bereit, wel-che diesen Text direkt beeinflussen:Als ich am 3.12.2011, immer noch mit dem Themenbericht „Frauen und Klettern“ im Hinterkopf die Kletterhalle betrat, schlug mir ein Geräuschpegel entgegen, den man eher aus dem Freibad gewohnt ist.

Ein buntes durcheinander von Frauen, Män-nern und Kindern erstreckte sich auf dem Boden, an den Wänden und teilweise sogar unter der Decke.

Sicherungstechniken beim HallenkletternAus Sicht einer frischgebackenen Fachübungsleiterin

Klettern ist ganz offensichtlich ein Trendsport geworden. Überall sprießen Kletterhallen aus dem Boden und immer mehr Menschen können sich für diesen Sport begeistern.

Das ist auch gut so, den Klettern ist ein Sport, der sowohl die ganzheitliche Fitness und die Motorik fördert aber auch, aufgrund des großen Vertrauens, welches der Kletternde dem Sichernden entgegen bringen muss, ohne soziale Kompetenzen nicht auskommt.Aber die „bunten Knöppe“ und die Cafe und Bar Atmosphäre am Rande des Geschehens, lenkt leicht davon ab, das Klettern auch ein Risikosport ist.

Meiner Meinung nach ist das, worauf es beim Klettern in erster Linie ankommt, dass man sicher wieder runter kommt, nachdem man mit viel Freude rauf geklettert ist.

Das was man als Hallenkletterer unbedingt richtig machen MUSS ist das Sichern und der Partnercheck. Wenn man sicherheits-technische Fehler macht, ist man sich des-sen bestimmt nicht bewusst, man hat ja schließlich seinen Sicherungsschein ge-macht, aber vielleicht ist das ja auch schon ein paar Monate her und ohne regelmäßige Übung und ständige Anregungen von „ er-fahrenen Augen“ schleichen sich schnell Fehler ein, besonders, wenn es laut und

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Ablassen mit HMS

Sichern mit HMS

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Sichern mit dem Tube

Sichern mit dem Grigri

Ablassen mit dem Tuber

Ablassen mit dem Grigri

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voll ist, und man dadurch Unkonzentrier-ter wird.

Die alten Kletterhasen sind auf den Ansturm von so vielen neuen begeisterten und häu- fig sehr jungen Klettersportlern nicht vorbe- reitet.

Also, wer sich nicht 200% sicher ist beim Si-chern sollte lieber noch einmal nachfragen.Hier, die wichtigsten Infos, zu den gängigs-ten Sicherungsgeräten: (Die Bremshand gehört grundsetzlich ans Bremsseil)

HMS-Sicherung:Der Halbmastwurfknoten in Kombination mit HMS-karabiner,ist eine sehr praktische Sicherung, da man kein zusätzliches Siche-rungs Gerät braucht. Außerdem hat man sehr viel Bremswirkung und trotzdem die Möglichkeit dynamisch zu sichern.

Tube:Mit dem Tuber kann man gut und „flüssig“ sichern. Er zeichnet sich durch seine dyna- mische Bremswirkung aus. Bei falscher Handhaltung (Bremsseil nach oben) hat er allerdings so gut wie keine Bremswirkung mehr.

Grigri:Dieses halbautomatische Sicherungsgerät blokiert bei ruckartigem Zug am Seil auto- matisch. Die Bedinung des Gerätes ist ver-hältnismäßig kompliziert und seine halb-automatische Funktion verleitet zu Unauf- merksamkeit. Aktives Nachgeben des Si-cherers ist für einen dynamischen Sturz er-forderlich. Mit dem Grigri kann nur im Nach-stieg gesichert werden.

Außerdem wichtig, der PARTNERCHECK (in der Halle):

- der GURT muss richtig angezogen und zu sein.- das SICHERUNGSGERÄT muss richtig ein-gelegt sein und der dazugehörende Karabi-ner zugeschraubt.- der ANSEILKNOTEN muss richtig und auch am Zentralpunkt des Klettergurtes befes-tigt sein.

Nun zurück zum Erfahrungsbericht:Ich habe mich bei den Naturfreunden im Kreuzviertel als Frau immer sehr wohl ge-fühlt und hätte das sicherlich auch als Mann getan.

Ich habe das große Glück in einer Zeit und an einem Ort geboren zu sein, in dem Frauen und Männer zusehends gleichberechtig-ter behandelt werden. Ich finde beim Klet-tern ist das schon sehr gut gelungen. (Das alles ist natürlich meine persönliche Mei-nung. Ich wünsche mir von ganzem Her-zen, dass ich mit diesem Bericht allen ge-recht geworden bin.)

Berg frei!

Esther-Maria Baeske

Anmerkung der Redaktion: Es ist uns als Redaktion bewusst, dass es weit mehr als zwei Seiten braucht, um das Thema Sicherungstechniken ausrei-chend zu erklären. Dieser Artikel versteht sich als ein Auszug aus der Gesamtthe-matik. Es ist unbedingt angeraten, sich darüber hinaus ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen.

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mehr. Deckel drauf, die Aufholjagd kann be-ginnen. Obwohl ich zügig unterwegs bin, ist der eigene Tritt unglaublich erholsam: Kein Wort stiehlt mir den notwendigen Atem - keine Pause den Schwung, und oberhalb des Wilden Sees hole ich die Anderen bei einer etwas längeren Rast ein. Ob wir ohne meinen Abstecher ein Bad in dem großen See bekommen hätten?

Den Aufstieg zur Wilden Kreuzspitze (3132m), auf dem sich die Extratour bei mir deutlich bemerkbar macht, müssen wir uns mit zahlreichen anderen Bergsteigern tei-len. Vom Gipfel aus können wir dafür neben dem Kirchturm von Kematen unter uns auch Wulf ausmachen, der sich für den Steig am Gipfel vorbei entschieden hatte. An dem lan-gen Schutthang führt kein Weg vorbei, die Schneefelder darin sind eine willkommene Abwechslung. Ein Murmeltier begehrt Ein-lass am Toilettenhäuschen der geschlosse-nen Sterzinger Hütte - wir ruhen uns lieber ein wenig aus, denn noch immer haben wir beinahe 1000 Höhenmeter Abstieg vor uns.

Trotz einer eiskalten Erfrischung unterhalb des Naturdenkmals „Tropfstein-Quelle“ or-dert Volker in Burgum (1372m) für Trixi und Karin und sich selbst ein Daumentaxi. Mi-chael, Bert, Wulf und ich wollen in der Hitze auch nicht auf den Bus warten, überqueren

Nur ein Tag.Der intensive Kuhstallgeruch aus dem Stall unter uns ist (nach einer ganzen Nacht da-rin) kaum noch wahrnehmbar. Um mich he-rum macht sich dieses auffällige Rascheln breit, das entsteht, wenn jeder versucht, Geräusche zu vermeiden. Unter Aufbietung allen akrobatischen Geschicks, schwinge ich meine noch müden Knochen durch den fens- tergroßen Einstieg unseres Lagers, um mich an der Kuhtränke frisch zu machen - keinen Augenblick zu früh, denn schon nimmt das Vieh diese in Besitz.

Gegen Ende des Frühstücks möchte Karin den zu Beginn angebotenen Almkäse pro-bieren und reißt damit nicht nur die Almwir-tin aus ihrem vorgesehenen Tagesablauf. Deutlich schlimmer beeinflusst die einzige Toilette der gut besuchten Simile-Mahdalm (2011m) unsere Zeitplanung. Als Letzter an der Reihe habe ich noch nicht einmal die Bergschuhe an meinen Füßen, als Michael zum Aufbruch bläst. Hektisch hetze ich hin-terher und bemerke erst 45 Minuten spä-ter, dass meine Trinkflasche noch unten an der Alm steht.

Still wird es, als ich mich alleine auf den Rückweg mache, und einsam steht meine Flasche dort, wo ich sie zurückgelassen hatte - auch die Brausetabletten perlen nicht

Bergwanderfreizeit von und mit Michael HollsteinHotel Kranebitt, bei Kematen im Pfitschtal, Südtirol 2. bis 16. Juli 2011

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auf der desolaten Holzbrücke den Pfitscher Bach und nehmen den Fußweg nach Kema-ten, wo müde Gesichter den morgigen Ru-hetag herbeisehnen.

Alle Touren und viele Bilder zur Freizeit un-ter http://klopf-klopf.de/reisen/

Ilja Keseberg

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Kommst Du mit Klettern? Klar, ich brauch´ nur noch meinen Rucksack und bin gleich startklar. So oder ähnlich hörte es sich noch vor drei Jahren an wenn ich Klettern ging. Heute ist der logistische Aufwand ungleich höher und vergleichbar mit dem Auszug aus Ägypten. Nicht ganz unbeteiligt daran sind Kiara (3 Jahre) und Marie (10 Monate).

Bei der gleichen Fragestellung wären da nur noch ein paar nicht unwesentliche Dinge zu klären wie: Kinder satt, ausgeschlafen, ge-nug Proviant, Trinkflasche, frische Windeln, jedes Kind komplett angezogen, Schnuller, Bestechungsangebote für übelgelaunte Zöglinge, Babytrage als Schlafstätte für die Kleine usw. usw.

Wenn ich genau nachdenke, könnte ich nur mit der Aufzählung dieses Programmheft füllen. Und ist nur ein Detail vergessen wie z.B. ein Schnuller kann eine Route in der Kletterhalle auch schon mal 12 Euro kosten. Aber auch wenn die kleinen Heidschnucken einem ganz schön die Kletterenergie rau-ben, würde ich sie doch für kein Geld der Welt hergeben.

Angefangen hat alles vor langer Zeit als der Begriff Kletterhalle noch eine Utopie wie von Jules Verne war.

Irgendwann hatte mich ein Freund eines Freundes meine erste Kletterroute an den sieben Jungfrauen im Hönnetal hochgezo- gen. Das war 1984 und ich als altes Vorstadt- kind kam aus dem Staunen nicht mehr he-raus. Man, war das schön. Oben auf dem Gipfel zu sitzen und bei schönem Wetter über das ganze herbstliche Hönnetal zu gucken.

Erstaunlicher Weise habe ich in den folgen-den Jahren immer wieder Kletterer kennen-gelernt. Aus heutiger Sicht mag das nichts Ungewöhnliches gewesen sein, aber da-mals waren Kletterer die absoluten Exoten, wenn nicht „Irre“.

So war auch noch nicht von Freeclimbing die Rede, sondern vom Training für die Alpen. Die Bruchhauser Steine mit ihrer 90 Me-ter hohen Bornsteinnordwand waren schon sehr geeignet dafür. Es herrschten ähnliche Bedingungen. Das Wort Bohrhaken war an-scheinend noch nicht erfunden oder nicht bis in die Niederungen des Sauerland vor-gedrungen und die Abstände von einem ge-schlagenen Haken zum anderen eher alpin. Außerdem war das Wetter immer ein paar Grade kälter als zu Hause und die Luftfeuch-tigkeit lag jenseits von gemütlich.

Frauen im Klettersport

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unser Kletterhallenersatz. Im Sommer kam dann noch das „Toilettenhäuschen“ am Sta-dion Rothe Erde dazu, an dem man an der Sandsteinfassade erstaunlicher Weise su-per Kraftausdauer trainieren konnte.

So außergewöhnlich unser Kletterersatztrai- ning auch war, es hatte sich gelohnt. Im Früh- jahr darauf konnten wir zu Fünft unseren Übungsleiterschein entgegen nehmen.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Frauen in der Kletterszene eher die Ausnahme und wenn, waren sie „Freundinnen von“ und bewegten sich maximal bis zum fünften Schwierigkeitsgrad, im Nachstieg versteht sich.

Auch ich hatte einen Heidenrespekt vor dem Vorstieg und hab mich immer sehr gefürch- tet oder habe den Service des Nachstiegs

In Ermangelung jeglicher Kletterhallen lag das Klettern im Winter brach. Erst als wir uns entschlossen hatten einen Kletterübungslei-terschein zu machen, wurde die Notwen-digkeit eines Wintertrainings sichtbar.

Dieter tat eine Muckibude unter dem West-falenstadion auf. Das war so eine ehema-lige ausrangierte Trainingskatakombe von LG Olympia. Es waren zwei Räume, der eine belegt mit ziemlich schrägen Vögeln die nichts anderes zu tun hatten, als Eisen zu verbiegen und deren Muskelumfang nicht unwesentlich vom Inhalt des Kühlschranks abhing der ebenfalls dort stand. Das die Wand darüber mit einem Pin–up Kalender verziert war rundete das Bild ab.

Den zweiten Raum hatten ein paar Norma-los in Beschlag genommen und wir. Kurz und gut, zweimal in der Woche war das dann

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Frauen ein geringeres Preisgeld bekommen sollten als die Männer. “NICHT MIT MIR“ Ich verfasste einen geharnischten Leserbrief an den Rotpunkt, ein über die Landesgren-zen bekanntes Klettermagazin. Mit diesem Brief in der Tasche fuhr ich zum Wettkampf. Nachdem alle KletterInnen zusammenge-rufen und die Wettkampfbedingungen er-klärt waren, fragte der Moderator ob noch jemand eine Frage hat.

Das war mein Stichwort. Ich ging mit ziem-lich weichen Knien zum Podium und hielt eine flammende Rede über das Klettern das ich bisher sehr gleichberechtigt kennenge-lernt hatte und forderte für 100% Leistung 100% Bezahlung. Ich tat kund dass, wenn meine Forderung nicht akzeptiert würde, ein Leserbrief an den Rotpunkt ginge und ich den Kletterwettkampf boykottieren würde. Außerdem forderte ich die Frauen auf dies

genossen. Doch spätestens beim Übungs- leiterschein musste ich eine 7+ vorsteigen.

Beim Sturztraining ging es mit viel Gekrei- sche vonstatten und ich hasse es bis heute mutwillig ins Seil zu stürzen. Wenn ich heute falle, bin ich glücklicherweise so konzent-riert auf die Route, dass ich erst im Seil sit-zend realisiere das ich gestürzt bin.

Langsam kamen Kletterhallen in Mode und auch wir bekamen in der Halle Nord eine Kletterwand.

Als in Köln eine neue Halle aufmachte und dies mit einem Kletterwettkampf eröffnet wurde, meldeten Uwe und ich uns an. Ein paar Tage zuvor bekam ich die Unterlagen zugeschickt. Während des Lesens fing mein glühendes Emanzenherz kräftig zu pulsie-ren an. Stand da doch tatsächlich dass die

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mir gleich zu tun. Ich erntete Beifall und Ge- frotzel. Ausgerechnet eine Frau meinte wir wären ja auch weniger Frauen und das wäre schon in Ordnung. Zu meinem Erstaunen zog sich das Organisatorenteam zu Verhand- lungen zurück.

Auch wenn ich damals nur den vierten Platz gemacht hatte, hatte ich an diesem Tag ei-nen viel größeren Sieg errungen. Was sollte ich auch mit einer Jahreskarte in einer Köl-ner Kletterhalle.

So jetzt muss ich mich aber langsam beei-len, heute Nacht gegen drei Uhr fordert die kleine Heidschnucke eine Flasche. Nicht das sie schreit aber auch in ihrem Babypalaver quatscht sie so laut, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Und Morgen früh zwischen sechs und acht Uhr kommt Kiara runter zum Kuscheln. Ist ja süß, aber müde ist müde.

Durch die vielen Kletterhallen ist es viel einfa- cher geworden. Mittlerweile sehe ich viele Frauenseilschaften und es gibt viele Vorstei gerinnen. Letztes Jahr war ich ein paar Tage

mit einer reinen Frauenkombo unterwegs. Super!

Nicht das ich das Klettern mit Männern nicht gut finde. Aber es stärkt das Selbstverständ- nis von Mädchen und Frauen weibliche Vor-bilder Vorsteigen zu sehen.

So der Countdown läuft, gute Nacht und nur Mut beim Vorsteigen!

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nach der Erstbesteigung mit Hilfe von Berg-führern aus Charmonix den Gipfel selber er-reichte, führte er umfangreiche naturwis-senschaftliche Untersuchungen durch. So ließen sich Bergsteiger wie Saussure bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts mehr von einem universellen, naturwissen-schaftlichen Interesse leiten als von dem Willen zur Eroberung oder gar sportlichen Ambitionen. Als Leitfigur dieses Bergstei-gertyps kann der Gelehrte Alexander von Humboldt stehen, der schon 1802 im Rah- men seiner Forschungsarbeiten bei der Besteigung des Chimborazo (6.310 Meter) einen Höhenweltrekord aufstellte, natürlich auch mit dem Ziel umfangreiche naturwis- senschaftliche Untersuchungen durchzufüh- ren.

Dass in dieser Phase kaum Frauen in den Chroniken der Alpingeschichte auftauchten, war nicht verwunderlich: Frauen war zu die-sem Zeitpunkt der Geschichte eine klar de-finierte gesellschaftliche Rolle zugeordnet. Zurückgedrängt in Haus und Küche war sie in erster Linie auf die Rolle als Mutter fixiert und hatte sich um die Familie und den Haus-halt zu kümmern.

Im Zeitalter der Romantik (1795–1840) ver-größerte sich die Zahl der bergbegeisterten Reisenden erheblich. Dabei waren es häu-

Als die Amerikanerin Meta Brevoort 1876 die 3.765 m hohe Südspitze des Grande Ruine im Dauphine bestiegen hatte, sahen sich die Honoritäten des 1875 gegründete eng-lischen Alpine Club bemüßigt für diese Leis-tung das erste Mal, allerdings auch das einzige mal, ein weibliches Wesen aufzu-nehmen. Die Sennerhündin Tschingel, die Meta Brevoort begleitet hatte, wurde zum Ehrenmitglied des elitären Männerzirkels britischer Bergsteiger ernannt. Das Meta Breevort dabei übersehen wurde, war al-lerdings kein Zufall, sondern entsprach der tiefsten Überzeugung der elitären Vertreter des männlich dominierten Alpinismus des 19. Jahrhunderts. Daran sollte sich bis tief ins 20. Jahrhundert hinein nicht viel ändern. Die AnfängeDas 1900 Jahrhundert war die Zeit der großen Eroberung der hohen und höchs-ten Berge der Alpen. Der Startschuss dazu war schon mit der Erstbesteigung des Mont Blanc, des höchsten Gipfels Europas, 1786 durch den italienischen Arzt Michel-Gabriel Paccard und dem französischen Kristallsu-cher Jacques Balmat gefallen. Hintergrund der Besteigung waren jedoch weniger berg-sportliche Ambitionen: Der Genfer Naturfor-scher Horace Bénédict de Saussure hatte für die Erstbesteigung des Mont Blanc eine Belohnung ausgelobt. Als er 1787, ein Jahr

»Die Frau ist der Ruin des Alpinismus (Paul Preuss)« Ein historischer Abriß der langen Geschichte der weiblichen Emanzipation

im Bergsport

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fig privilegierte Adelige, aber zunehmend auch das durch die Industrialisierung reich gewordene Bürgertum, die als Bergtouris-ten in die Alpen reisten.

Unter diesen Bedingungen traten auch erste Frauen in den Bergen in Erscheinung. Ver-einzelt durften sie ihre bergsteigenden Män- ner oder auch Brüder begleiten. Die Aus-grenzung von Frauen aus allen wesentlichen Bereichen der Gesellschaft war obligatorisch und traf für alle sozialen Schichten zu. Der Zugang zu Bildung, Kultur, Sport und Poli-tik war ihnen verstellt.

Gehörten die Frauen dem sozial schwachen und armen Teilen der Bevölkerung an, was für die große Zahl der weiblichen Bevölke-rung jener Zeit zutraf, war ihr Leben vom alltäglichen Überlebenskampf gekennzeich-net. Für den damals aufkommenden Alpen-tourismus fehlten ihnen die Zeit und natür-lich das Geld.

Sich diesen alltäglichen Überlebenskampf zu erleichtern, war auch das Motiv für die erste Besteigung des Mont Blanc durch eine Frau. Marie Paradis, eine einfache 22jäh-rige Bauernmagd aus Chamonix, ließ sich 1808 von Jaques Balmat und zwei ande-ren Bergführern überreden den Berg zu be-steigen. Ihre Hoffnung dadurch berühmt zu

werden und finanziell davon zu profitieren, ging auf. Zwar musste sie letztlich unter Hö-henkrankheit leidenden auf den Gipfel ge-schleppt werden, aber wieder im Tal eröff-nete sie eine gut gehende Schankstube, die von den neugierigen Touristen aufgesucht wurde, um Marie, während sie Tee tran-ken, zu begaffen .

Die zweite Frau auf dem höchsten Berg Eu-ropas, die französische Adlige Henriette d’Angeville, hatte vielleicht ähnliche Motive was den Wunsch anging berühmt zu wer-den. Ihre Ausgangslage war jedoch eine völ-lig andere. Begütert und mit reichlich freier Zeit ausgestattet, hatte sie sich im Gegen-satz zu Marie Paradis gut auf die Besteigung vorbereiten können. Sie stellte sich 1838 eine schlagkräftige Mannschaft aus sechs Führern und sechs Trägern zusammen. Der Proviant der Gruppe umfasste unter ande-rem zwei Hammelkeulen, zwei Ochsenzun-gen, 24 Hühner, 18 Flaschen Rotwein, ein Fass Weißwein und ein Topf Suppe. Auch sie wurde höhenkrank, erreicht jedoch mit großer Willenskraft selbstständig den Gip-fel, wo sie dann ihren Sieg mit einem stan-desgemäßen Glas Champagner unter den Hochrufen ihrer Führerschaft feierte. An-schließend stemmten die Träger die jubelnde Henriette d’Angeville noch in die Höhe. Nach-dem sie sich zum Jahresabschluss in den

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Klettertraining an unserer Kletterwand in der Sporthalle Nord IDie Sporthalle Nord I liegt an der Münsterstraße 162 (B54) gegen-über der U-Bahnhaltestelle Lortzingstraße

Training für Vereinserwachsene von 18:00 – 20:00 Uhr

Training für Vereinskinder und Jugendliche 17:00 – 19:00 Uhr, Training für Vereinserwachsene von 18:00 – 20:00 Uhr Auskunft: Jonas Bruchhagen, Richard Groß

Routensanierung in der Halle Nord(Griffe abschrauben, reinigen und neue Routen schrauben) In die-ser Zeit bleibt die Halle geschlossen

Anklettern im Bergwerk (Dortmund Huckarde)Verantwortlich: Esther

KletterwettkampfVerantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

FÜL-Treffen (C-Trainer) bei RichardVerantwortlich: Richard Gross Tel: 0179.4820 867

Topropeschein in der Halle NordVerantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

Osterfreizeit Chateauvert - SüdfrankreichIn dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossenVerantwortlich: Holger Neuhaus, Tel: 0170.4507 493

Kletterfreizeit in FontainebleauVerantwortlich: Uwe Eulenhöfer, Tel: 02261.8076 17

Kletterfreizeit am Pfingstwochenende im IthVerantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

Allgemein

Jeden Montag

Jeden Mittwoch

09. bis 18. Januar

22. Januar

18. Februar

03. März

07. und 14. März

18. bis 30. April

28. April bis 01. Mai

26. bis 28. Mai

Jahresprogramm 2012Für den Landesverband Nordrhein-Westfalen

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Kletterfreizeit an Christi HimmelfahrtVerantwortlich: Jonas Bruchhagen, Tel: 0231.9173 542

Kletterfreizeit an Fronleichnam in der fränkischen SchweizVerantwortlich: Uwe Eulenhöfer, 02261.8076 17

Kletterfreizeit in WarsteinVerantwortlich: Richard Gross Tel: 0179.4820 867

Jugend-Kletterfreizeit in Ostrov (Tschechien)Die Freizeit ist eine Vereinsfreizeit (nur Mitglieder) und setzt Klettererfahrung vorausIn dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossenVerantwortlich: Dieter Staubach, Tel: 0231.1629 611

Bergwandern in Slowenien im Socatal Verantwortlich: Michael Hollstein, Tel: 0211.7516 20

MTB-Tour Sauerland Teilstrecke des Rothaarsteiges Verantwortlich: Wolfgang Lammers, Tel: 0179.5166 565

HerbstferienIn dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

LandesfachgruppensitzungVerantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

Adventsklettern im BergwerkVerantwortlich: Susanne Kusch, Tel: 0231.3501 72

WeihnachtsferienIn dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

02. bis 05. Juni

23. bis 26. Juni

23. oder 24. Juni

09. bis 21. Juli

04. bis 18. August

08. bis 09. August

08. bis 20. September

25. November

30. November

23. Dezember bis 06. Januar

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Richard Groß FÜL - Hochtouren, Landesfachgruppenleiter NRWErzbergerstr. 10, 44135 DortmundTel: 0231.9509 660, Mobil: 0179.4820 867EMail: [email protected] Thomas FeckeFÜL - SportkletternSchultenstr. 12, 45731 WaltropTel: 02309.6037 49, Mobil: 0172.8761 591EMail: [email protected]

Uwe EulenhöferFÜL - SportkletternIm Kämpchen 3, 51647 GummersbachTel: 02261.8076 17, Tel.: 02261.9138 70EMail: [email protected]

Dieter StaubachFÜL - Sportklettern, Fels/ HochtourenAlthofstr. 20, 44137 DortmundTel: 0231.1629 611EMail: [email protected]

Ulrich FriebelFÜL - Bergsteigen, Bundesref. AuslandsbergfahrtenMöllerstr. 10, 59071 Hamm Tel: 02381.834 26EMail: [email protected]

Susanne KuschFÜLin - SportkletternTel: 0231.3501 72EMail: [email protected]

Jochen HaushälterFÜL - BergsteigenAm Dreischen 6, 59192 BergkamenTel: 02307.882 48EMail: --

Michael Hollstein FÜL - BergsteigenAm Haferkamp 20, 40589 DüsseldorfTel: 0211.7516 20EMail: --

Wolfgang LammersMountainbike - GuideWörtstr. 21, 44149 DortmundTel: 0231.1783 68, Mobil: 0179.5166 565EMail: [email protected]

Jonas BruchhagenFÜL - KletternAdlerstr. 42a, 44137 DortmundTel: 0231.9173 542EMail: [email protected]

Jürgen NeuberFÜL - KletternZum Wäldchen 16, 44532 LünenTel: 02306.2590 59, Mobil: 0173.5708 519EMail: [email protected]

Johannes HofmannFÜL - AlpinkletternErzbergerstr. 10, 44135 DortmundTel: -- , Mobil: 0179.1164 686EMail: [email protected]

Felix KerstingFÜL - SportkletternGrüner Weg 27a, 59379 SelmTel: 02592.919 747, Mobil: 0162.2920 8467EMail: [email protected]

AdressenDie Ansprechpartner für das Jahresprogramm 2010

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Salons der Pariser Gesellschaft als Löwin vom Mont Blanc hatte feiern lassen, bestieg sie in den folgenden Jahren noch 20 wei-tere Gipfel.

Beide, Marie Paradis und Henriette d’Ange-ville, waren für die bergsteigerischen Ak-tivitäten der Frauen in der Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eher die abso-lute Ausnahme.

Frauen im goldenen Zeitalter des Alpinis-mus ( 1854 -1885)Auch in dieser bedeutenden Epoche der Ge-schichte des Alpinismus, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, änderte sich für die Frauen, ent-sprechend ihrem gesellschaftlichen Stand, nichts Wesentliches. Während in den Jah-ren zwischen 1854 und 1885 Männer die bedeutendsten, weil höchsten Berge der Alpen bestiegen, traten die Frauen weiter-hin als Kletter- und Bergsteigerin wenig in Erscheinung. Diese Phase nannte man spä-ter das Goldene Zeitalter des Alpinismus. Hier waren es insbesondere die Engländer der oberen Gesellschaftsschichten, die mit dem ihnen eigenen viktorianisch-imperia-len Selbstverständnis einen 4.000er nach dem anderen eroberten.

Der berühmte englische Historiker, Lite-rat und Bergsteiger Leslie Stephen kom-mentiert diese Form des Alpinismus mit den Worten: »Wir lassen die Führer natür-lich für uns arbeiten. Erstens, weil ein Füh-rer es besser kann (gemeint war der gefähr-lichere Vorstieg), und zweitens weil er dafür bezahlt wird.“

Das goldene Zeitalter des Alpinismus brachte trotzdem auch vereinzelt Frauen hervor, die sich in Sachen Bergsteigen von ihren Män-nern lösten. Das sie bei ihren eigenen Be-

steigungsprojekten wiederum auf die Fä-higkeiten männlicher Bergführer zurück-greifen mussten, entsprach eben diesem Zeitgeist und dem üblichen Vorgehen auch bei den Männern. Aber auch was den Ehr-geiz und das Prinzip der Rivalität anging, schienen sich die bergsteigenden Frauen jener Zeit nicht viel anders zu sein als ihre männlichen Kollegen. So stand die Ameri-kanerin Meta Brevoort mit ihrem Vorbild, der 11 Jahre jüngeren Engländerin Lucy Walker im Wettstreit, was die Erstbestei-gung des Matterhorns durch eine Frau be-traf. Die Leistungen dieser Frauen waren durchaus mit denen der Männer zu verglei-chen. Lucy Walker entschied den Vergleich für sich. Als sie erfahren hatte, daß Meta Brevoort die Besteigung des Matterhorn plante, reagierte sofort, stellte mit Melchior Anderegg den fähigsten Schweizer Führer in ihren Dienst und kam so ihrer Rivalin zu-vor. Sie war es auch, die 1873 die erste reine »Damenüberschreitung“ der Jungfrau zusammen mit zwei anderen Frauen durch-führe. Es sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass auch in diesem Falle männli-che Bergführer mit von der Partie waren. Aber, wie schon erwähnt, war die Art des herrschaftlichen Bergsteigens mit Führern auch der Stil der Männer. Die Zeit der Führer-losen Alpinisten sollte erst in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts aufkom- men.

Die Alpinclubs und Vereine: Männer und Frauen strikt getrennt.Am 22. Dezember 1857 wurde von einer handverlesenen, exklusiven Gruppe briti-scher Bergsteiger der erste Bergsteigerver-band der Welt, der »Alpine Club“ gegrün-det. Karl Ziak beschreibt diesen Typus von Alpinist mit den Worten: »Sie waren viel-fach Angehörige des höheren Lehrberufes,

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also über Zeit und Mittel verfügend,(.....), überall bestaunt wie eine fremde Krieger-schar, überall auftretend wie eine siegreiche Armee, und, ihrer Überlegenheit bewusst, auf eine Fühlungsnahme mit den einheimi-schen Alpinisten verzichtend.“

Das eine solche Männerelite keine Frauen, selbst aus ihrer eigenen gesellschaftlichen Klasse in ihren Reihen duldeten, zeigt das Rollenverständnis dieser stockkonservati-ven Bergsteigerkreise auf. Der britische Al-pine Club blieb bis 1974 bergsteigenden Frauen verschlossen.

Die britischen Bergsteigerinnen aus dem gehobenen Bürgertum und der englischen Aristokratie ließen sich das nicht gefallen. Anders und früher als ihre Geschlechtsge-nossinnen auf dem Kontinent versuchten sie, als Teil, des mit der frühen Industriali-sierung emporstrebenden Bürgertums, ei-nen gleichberechtigten Platz in der viktori-anischen Gesellschaft zu erobern.

Die bürgerlichen Frauen auf der britischen Insel trieben früher Sport als ihre Schwes-tern im restlichen Europa. Sie waren auch nicht zimperlich im Einfordern ihrer Rechte. Die englischen Suffragetten nach der Jahr-hundertwende warfen im Rahmen ihrer Pro-teste Schaufenster von Kaufhäusern ein, zündeten auch schon mal einen großen Land- sitz an oder lieferten sich während einer Protestveranstaltung im britischen Unter-haus eine blutige Auseinandersetzung mit der Polizei.

So war es nicht verwunderlich, dass von den 69 Frauenbesteigungen des Mont Blanc im goldenen Zeitalter des Alpinismus 33 Be-steigungen von Engländerinnen durchge-führt wurden. Die Gründung eines eigenen

Alpinverbandes (Ladies Alpine Club) 1907 war die Antwort auf das von den Männern reklamierte »angeborene Recht auf Schnurr-bart und Herrentum“.

Die Schweizerinnen machten es ihren Mit-streiterinnen nach. Als der Schweizer Alpin-club 1907 per Beschluss die Mitgliedschaft von Frauen abschaffte, organisierten sich die eidgenössischen Alpinistinnen ab 1918 in einem eigenen Verein, dem Schweizer Frauenalpenclub. Erst 1980, 62 Jahre spä-ter, vereinigten sich beide Verbände zum Schweizer Alpen-Club. In den anderen Al-penverein in Östereich und Deutschland war der Anteil der Frauen, trotz einer möglichen Mitgliedschaft, sehr gering.

Anders bei den Naturfreunden. Der 1895 gegründeten, auch alpinistisch ausgerich-tete Touristenverein war Teil der ende des 19.Jahrhunderts erstarkenden Arbeiterbe-wegung und stand der damaligen Sozial-demokratischen Partei von Anfang an sehr nahe. Gegen die frauenfeindlichen Haltung der bürgerlichen Alpinverbände bezog man eindeutig Positionen, natürlich in der Spra-che der damalige Arbeiterbewegung: »Der Verein der Naturfreunde hat seit je her die Frau als vollkommen gleichberechtigt erach-tet, uns war die Frau stets eine treue Ar-beits- und Kampfgenossin. Darum sind uns die Frauen unserer Klasse auch als Natur-freundinnen herzlich willkommen.“ Dieses führte dazu, dass schon bald nach dem 1. Weltkrieg der Anteil von Frauen und Mäd-chen nahezu 30 % betrug. In vereinzelten Ortsgruppen wurden auch schon mal die 50% erreicht.

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Der Schwierigkeitsalpinismus im aus-gehenden 19. Jahrhundert, vereinzelte Frauen ziehen nach... War schon während des goldenen Zeital-ters des Alpinismus von mutigen und star-ken Frauen, wie Meta Brevoort und Lucy Walker, der Beweis ihrer nahezu gleichwer-tigen Leistungsfähigkeit in den Bergen an-getreten worden, so entwickelte sich nach der Phase des goldenen Zeitalters auch das Frauenbergsteigen weiter. Hermine Tau-scher-Geduly (Ortler über das Hochjoch), Rose Friedmann (Watzmann-Ostwand) oder Emilie Meurer, Frau des bekannten und her- vorragenden Bergsteigers Julius Meurer, waren solche Frauen und kletterten teils mit ihren Männern, teils mit Bergführern die da-mals schwierigsten Touren in den Alpen.

Eine der bekannteren und erfolgreichen Pro- tagonistin dieser Form des Frauenbergstei- gens jener Zeit war auch die Engländerin Beatrice Tomasson. Familiär und finanziell unabhängig entwickelte sie sich ab den 80er Jahren zu einer hervorragenden Alpinistin. Ihre Leistungsfähigkeit und ihr Bestreben mündete 1901 in die Erstbegehung der Mar-molata Südwand über die Via Classica, eine 650 m hohe Felskletterei in dem damals höchsten Schwierigkeitsgrad (heute IV. im UIAA-Grad). Zwar waren es wieder Män-ner, in diesem Fall die Führer Michele Bett-ega und Bortolo Zagonel, die das Unterneh-men mit ihrer Klettererfahrung absicherten, doch hatte Beatrice Tomasson die Auswahl des Kletterzieles selber getroffen und war an der Wegfindung maßgeblich beteiligt.

Bei der heutigen Beurteilung dieser Erstbe-gehung sollte man wissen, dass der Klet-terhaken und Karabiner noch nicht erfun-den war. Gesichert wurde, wenn überhaupt, über Körpersicherung und das Umschlingen

des Sicherungsseiles an Felszapfen oder Blöcken. Die meisten kletternden Frauen behinderten sich selber und achteten bei schweren Besteigungen noch darauf sich als Lady mit Korsett und Reifrock zu präsen- tieren. In einem Bergsteigerlehrbuch emp-fahl man 1893 den »Bergsteigerinnen«, dass zwei dreiviertel Meter Umfang am Saum-weit genug sei und das der Rock beim Klet- tern und ggfls. nach Bedürfnis mehr oder we-niger hoch aufgenommen werden könne.«

Jeanne Immink, eine ungewöhnliche Frau und Spitzenbergsteigerin der Jahrhun- dertwende.Als die Holländerin Jeanne Immink in den 1890iger Jahren eine schwere Klettertour nach der anderen meisterte, muss dieses ein Schock für den Großteil der kletternden Männerwelt gewesen sein. Albert Mum-mery, einer der großen Erschließer der West- alpen in jener Zeit, klassifizierte die Schwie-rigkeiten, von Klettereien in drei Kategorien: unersteigbar, äußerst schwierig und Da-mentouren. Wurde eine äußerst schwierige Route von einer Frau bewältigt, so wurde die Begehung der Route erst einmal an-gezweifelt, oder, wenn die Begehung ein-wandfrei nachgewiesen war, in vielen Fäl-len zur »Damenroute« abqualifiziert. Wenn das auch nicht möglich war, bezeichnete man die betreffende Frau auch schon mal als »Mannweib«, sie war sozusagen keine wirkliche Frau. Jeanne Immink war aus der Sicht der vieler Männer eine Solche, obwohl man ihr schlecht nachsagen konnte, dass sie nicht all das auf sich vereinte, was nach dem Frauenverständnis der damaligen Patri-archen eine Frau ausmachte: Anmut, Schön-heit und Mutterschaft.

1853 in Amsterdam in eine ursprünglich wohlhabende Familie deutsch-jüdischer Her-

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kunft geboren, wuchs sie nach dem Tod ih-res Vaters in eher einfachen Verhältnissen auf. Sie machte Abitur und da Frauen kei-nen Zugang zur Universität hatten und kei-nen Beruf erlernen konnten, blieb ihr nur das, was die meisten Frauen damals mach-ten, sie heiratete und bekam einen Sohn. Zusammen mit ihrem Mann wanderte sie nach Südafrika aus. Hier bekam ihr Leben plötzlich eine unerwartete Wendung.

Unerfüllt in ihrer Ehegattinnen- und Mut-terrolle stürzte sie sich in eine Liebschaft mit dem britischen Offizier Henry Doug-las-Willan. Gesellschaftlich geächtet, entzog sie sich der Strafverfolgung(!) wegen Ehe-bruchs und folgte ihrem Geliebten nach In-dien. Obwohl sie wieder schwanger wurde, trennte sie sich auch hier wieder. Henry Doug-las auch den Sohn, den Jeanne in der Schweiz unehelich zur Welt brachte, zu akzeptieren. Von nun an wurde sie von Henry großzügig alimentiert und konnte ein finanziell unab-hängiges Leben führen. Jeanne Immin kos-tete dieses Leben, was mehr dem einer emanzipierten Frau unserer Zeit als dem ihrer Zeitgenossinnen glich, voll aus.

Für die Männerwelt passierte hier etwas, was ihre Welt auf den Kopf stellte und an die Fundamente ihres Selbstverständnisses rüttelte. Jeanne Immink kletterte nicht nur in Schwierigkeitsbereichen, die zu diesem Zeitpunkt nur Bergführern und einem klei-nen Kreis von touristischen Spitzenalpinis-ten vorbehalten blieben, sondern sie revo-lutionierte auch das optische Auftreten der Frauen in den Bergen. Mit Kletterhose und einer Lederkappe als Vorläufer des Kletter-helmes setzte sie neue Standards für das Auftreten der Frauen im Gebirge. Ein Klet-tergürtel wurde als Abseilgurt genutzt, Teil ihrer Bergausrüstung und war insgesamt

ein Novum und Fortschritt für die Siche-rungstechnik der Jahrhundertwende. Zwar kletterte sie die schwierigsten Routen, vor allem im Dolomitkalk, zusammen mit den jungen Berführern wie Atonio Dimai oder Sepp Innerkofler, die später zu den Besten ihrer Zeit gehörten, aber sie war auch als Sologeherin unterwegs und kletterte Tou-ren nach ihrem eigenen Gusto. Harry Mure`, Kenner der Biografie von Jeanne Immink und Autor eines zu ihrer Person erschienen Buches, schreibt unter anderem: »Die Be-deutung von Jeanne Immink liegt in der In-dividualität ihrer Aktivität. Sie liebte das Ex- treme, bestimmte die Ziele und führte die Regie, unbeirrt von den Konventionen ihrer Zeit. Die Felsgeherin zeigte den Frauen ei-nen neuen Weg in die Berge. Zwei Bergspit-zen wurden nach Jeanne Immink benannt. Die Gipfel heißen Cima Immink und Cam-panile Giovanna (Jeannes Turm). Sie stehen nebeneinander in den Dolomiten und bilden somit eine Visitenkarte, die kein anderer Al-pinist vorzeigen kann.“

Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts brachte entscheidende Neuerungen in der Sicherungs- technik in den Bergen. Uli Auf-fermann beschreibt diese entscheidenden Schritte wie folgt: »Zunächst war es eine Art Bilderhaken, über den das Seil einfach beim Hinaufsteigen gelegt wurde, in der Hoff-nung, dass sich der Hanfstrick bei einem Sturz an dem Stift verfangen würde. Dann kam der Ringhaken auf, durch den der Klet-terer das Seil umständlich, sich stets selbst ausbindend, fädeln musste. Otto Herzog benutzte etwa ab 1909 Karabiner, die bis dahin nur bei der Feuerwehr als Gurt- ha-ken zum Einsatz kamen, auch beim Klet-tern. Durch die Schnappöffnung konnte der Karabiner jetzt problemlos in die Hakenöse eingeklinkt und das Seil in den Karabiner

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eingehängt werden. Das gefährliche und zeitraubende Ein- und Ausbinden und das Durchfädeln des Seilendes durch die Hake-nöse oder das Knoten einer Reepschnur-schlinge als Karabinerersatz wurden so über- flüssig.“

Während die Frauen damit beschäftigt wa-ren funktionelle Kleidung für sich am Berg durchzusetzen, konnten sich Männer auf Wesentlicheres konzentrieren, wie eben auf eine verbesserte Sicherungstechnik. Das hing damit zusammen, dass es nach wie vor kaum Frauen gab, die zu der Gruppe der Elite des Felskletterns gehörten, die die Schwierigkeiten der Felskletterrouten im-mer weiter nach oben verschoben.

Eleonore Hasenclever, die dokumentiert leis- tungsstärkste Alpinistin vor und nach dem 1. Weltkrieg, hatte am Ende ihrer Karriere (Tod durch Lawinenabgang, 1925 am Täschhorn) im Wesentlichen viele Viertausender auf ih-rer Besteigungsliste. Während Otto Herzog zusammen mit Hans Fiechtl kurz vor dem 1. Weltkrieg schon den oberen V. Schwierig-keitsgrad nicht zuletzt mit Hilfe einer verbes-serten Sicherungstechnik kletterte und unter den extremen Felsgehern erste Ethikdis-kussionen der Begehungsstile (Münchener und Wiener Schule) ausgefochten wurden, bestieg Eleonore Hasenclever die großen Berge der Alpen, zwar häufig über die mög-lich schwersten Wege, aber mehr oder we-niger immer noch im klassischen Stil des 19. Jahrhunderts. Die dort zwingend zu klet-ternden Felspassagen gingen im Regelfall nicht über den IV. Schwierigkeitsgrad hinaus.

Nachdem sie 10 Jahre von dem Bergführer Alexander Burgener geführt worden war, schenkte dieser ihr nach der gemeinsamen Besteigung der Aiguille Verte sein Bergfüh-

rerabzeichen und forderte sie auf, von nun an führerlos zu klettern. Dass sie sich nicht nur als Bergsteigerin emanzipiert hatte, son-dern sich auch ansonsten aus der Enge ihrer Frauenrolle befreien wollte, zeigt folgende kleine Anekdote aus jener Zeit: »Bei ihrer Mutter löste Eleonore Hasenclever Entset-zen aus, als diese die Tochter im Pensionat besuchten wollte, sie nicht antraf und ihr nach Zermatt hinterher reiste. Am Bahnhof entdeckte sie die junge Frau in Hosen und eine Zigarre rauchend, das Gesicht braun-gebrannt. Als sie um eine Erklärung bat, er-hielt sie die Antwort: Ich bin Bergsteige-rin, Mama!“

Ihre Rolle als emanzipierte Frau gab Eleo-nore Hasenclever auch im normalen Leben nicht mehr ab. 1911 führte sie ihren späte-ren Mann auf die Aiguille des Grand Char-moz. Drei Jahre später bekamen sie ihre Tochter. Ihre neuen Rollen als Mutter und Gattin hinderte sie jedoch nicht daran ihr freies Leben weiter fortzusetzen. Am Ende ihres Lebens war sie dann endgültig, zu-mindest als respektierte Bergsteigerin, in der konservativen Männerwelt der Berg-steiger angekommen: »Und während Ele-onore Noll-Hasenclever noch 1913 erlebt hatte, dass sie von Saaser Bergführern an-gefeindet wurde und man ihr nachts die Seile zerschnitt – es wurde als unliebsame Konkurrenz empfunden, dass sie eine junge Schweizer Ärztin führte –, sahen es die Zer-matter Bergführer zwölf Jahre später als Ehre an, ihren mit Edelweiß bedeckten Sarg zum Friedhof zu tragen.“

Die Leistungen von Eleonore Noll-Hasenc-lever waren denen der männlichen Alpinis-ten eben- bürtige, blieb aber in ihrer Zeit die absolute Ausnahme, ähnlich wie bei ihren

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Vorläuferinnen Jeanne Immink, Beatrice To-masson u.a.

Alpinistinnen in der nachrevolutionären Zeit der 1920iger JahreDer 1. Weltkrieg und die damit verbunde-nen revolutionären Ereignisse danach hat-ten auch auf die Kultur des Kletterns und des Bergsteigens einen erheblichen Einfluss. Die Exklusivität des Tourismus, ein Privileg wohlhabender Bürger und Adliger, wird in den Alpen zunehmend mit der Ein- führung des 8-Stundentages, des freien Sonntages und des bezahlten Urlaubes für die ar-beitenden Bevölkerung in Frage gestellt. Frauen werden, zumindest in Österreich und Deutschland wahlberechtigt. Durch die sozi-alen Verbesserung für breite Bevölkerungs-schichten bekommen zunehmend auch Frauen aus dem Arbeitermileu die Möglich-keit sich sportlich zu betätigen. Zwar tau-chen sie mit Jugendgruppen, z.B. der Na-turfreundejugend, oder als Ehefrauen mit ihren Familien auch in den Bergen auf, aber im anspruchsvollem Klettersport treten sie kaum in Erscheinung und wenn, dann als große Ausnahme.

Als eine solche Ausnahmeerscheinung muss man sicherlich die Südtirolerin Paula Wiesin-ger ansehen. Aus einfachsten Verhältnissen kommend wuchs sie bei ihren Großeltern in Bozen auf. Da sie häufig ihre Mutter in Sterzingen besuchte, bekam sie mehr oder weniger zufällig Kontakt zu dem Grenzpo-lizisten und späteren Extremkletterer Gino Solda. Da es keine Kontrolle durch ihre El-tern gab, nutzte sie diese, für eine junge Frau in ihrem Alter, ungewöhnliche Freiheit und tat das was sie tun wollte: Sie ging mit Männer in die Berge zum Klettern und Berg-steigen. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Talentes konnte sie bald mit den besten Do-

lomitenkletterern ihrer Zeit mithalten und das selbstverständlich auch im Vorstieg.Mit ihrem späteren Mann Hans Steger eröff-nete sie am Einser Nordpfeiler (Sextener Dolomiten) noch in den 20er Jahren den Weg der Jugend. Diese Erstbegehung ge-hörte zu den absoluten Toprouten im VI. und damals höchsten Schwierigkeitsgrad.

Wenige Kletterinnen ihrer Zeit konnten ähn-liche Leistung wie Paula Wiesinger aufwei-sen, am ehesten noch die Italienerin Mary Varale, die den VI. Schwierigkeitsgrad auch schon beherrschte und mit den besten Fels-gehern aus der Kletterschule Leccos am Co-mer See unterwegs war .

Auch die Genferin Loulu Boulaz kann man dieser kleinen Elite von Alpinistinnen zu-rechnen. Sie begann Ende der 20er Jahre zu klettern. Durch ihre sportliche Einstellung und ihrem Bewegungstalent bewältigte sie schon in relativ kurzer Zeit mit ihrem Kletter-lehrer und Partner Raymond Lambert sehr anspruchsvolle Wege, überwiegend in dem nahe gelegenen Mont Blanc-Masssiv.

Dabei übernahm sie auch häufig die füh-rende Position. Sie beteiligten sich als ge-mischt Seilschaftmitte der 30er Jahre an dem Wettbewerb um die großen Wände der Alpen. Loulu Boulaz war die erste Frau, die sich zusammen mit ihrem späteren Le-benspartner Pierre Bonnant 1937 in die bis dahin unbestiegene Eiger-Nordwand traute. Eine Spitzenbergsteigerin zu sein war nur ein Teil ihrer Persönlichkeit. Schon in frühen Jah-ren gehörte sie als Fraurechtlerin einer mi-litanten feministischen Bewegung namens Attaque an und verstand sich als politisch linke Aktivistin mit dem Spitznamen »Lo-lou la rouge“.

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den Naturfreunden der 20er Jahre keine be-kannten Klettersportlerinnen dokumentiert. Wahrscheinlich gab es in den Leistungs-zentren des Bergsportes schon vermehrt Frauen, die auch zum Klettern gingen, aber wahrscheinlich war es so, dass in der Pra-xis »die Kletterlust vieler Frauen durch feh-lende Förderung und Anerkennung im Keim erstickt wurde.“

Yvette Vaucher, eine Schweizer Spitzenalpi-nistin und Kletterin nach dem II.Weltkrieg berichtete 2010 in einem Interview zu ihrer Person, dass Eheseilschaften in den 50er und 60er Jahren nicht unüblich gewesen seien. Durch das Arrangement mit einem Partner, der sie als Alpinistin anerkennt, muss sich eine Spitzenbergsteigerin nicht mehr ständig mit den Vorurteilen auseinan-dersetzen, die sie als »unnatürlich» oder gar »unmöglich» taxieren. In den 1960er-Jah-ren waren, so Vaucher, in der Schweiz ei-nige »kletternde Ehepaare« auf höchstem Niveau unterwegs.

Frauenbergsteigen in der Vorkriegszeit und unter dem Einfluß des Faschismus und der NS- Diktatur.Viele Mädchen und junge Frauen in der Zeit zwischen den Weltkriegen wären mit gro-ßer Sicherheit als Bergsportlerin durchaus in der Lage gewesen ähnliches zu leisten wie eine Paula Wiesinger, Mary Varale oder auch eine Loulou Boulaz, doch unter dem damals zeitgeschichtlich bedingten psycho-sozialen Druck auf bergsportinteressierte junge Frauen war ein emanzipatorische Pro-zess auf diesem Gebiete kaum möglich. In der öffentlichen Meinung wurden sie mit abstrusesten Aussagen zum weiblichen Berg-sport konfrontiert, die natürlich häufig aus der Ecke des stockkonservativen Alpenver-ein-Patriarchats kamen.

Eine ähnliche hohe Leistungsdichte wie bei den männlichen Männern war bei den klet-ternden Frauen in jenen Jahren nicht erkenn- bar. Paula Wiesinger Steger, Mary Varale und Loulu Boulaz blieben, schon wie ihre Vor-gängerinnen, einsame Leuchtürme in den 20er und 30er Jahren, einer Zeit, die die Frauen wieder zunehmend mit dem aufkom-menden Blut und Bodenalpinismus der Fa-schisten eher hinter dem Herd als in einer steilen Felswand sehen wollte. So berichte-ten sie, daß sie zwar auch das eine oder an-dere mal mit Frauen kletterten, sich aber im Regelfall Männern anschlossen, weil keine anderen Frauen als Kletterpartnerinnen vor-handen waren.

Direkt nach dem 1. Weltkrieg, also anfangs der 20er Jahre, hatte sich die Situation der Frauen, wie oben dargestellt, vorerst gebes-sert. Die deutschen und österreichischen Naturfreunde, die sich seit ihrer Gründung der Gleichberechtigung der Frauen in ihrem Verband verpflichtet sahen, hatten nicht zu-letzt aufgrund dieses Selbstverständnisses und einer entsprechenden Praxis einen gro-ßen Zulauf.

Schon 1911 waren in München, Nürnberg und Dresden Bergsportsektionen des Tou-ristenverein die Naturfreunde entstanden. Die relative Nähe von München, Nürnberg und Dresden zu bekletterbaren Felsen, zum einen den Alpen, der Fränkischen Schweiz und im Falle von Dresden dem Elbsand-steingebirge begünstigte die Gründung von Bergsteiger-Fachgruppen, denen sich Frauen aus der Arbeiterschaft, somit auch aus breiten Bevölkerungsschichten anschließen konn- ten.

Trotz dieser Möglichkeiten für die weibliche Emanzipation im Bergsport sind auch bei

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Der Dresdener Alpinist Ernst Altkirch ver-stieg sich beispielsweise in eine Solche wie, »dass die häufige Überanstrengung sich bekanntermaßen allmählich auch dem Äu-ßeren der Frau aufprägt, die Weiblichkeit der Gesichtszüge sowohl wie auch meist das weibliche Empfindungsvermögen lei-den, und wir sehen dann jenen verinnerlich-ten Typ der Bergsteigerin, die wir durchaus verwerfen müssen.« Ein andere Meinung war die, »dass das notwendige weibliche Gefühlswesen abgestumpft und hart wird, der Sinn für all die kleinen, manchmal unbe-deutend erscheinenden Verrichtungen des Haushalts verloren geht... Eine Frau mit ge-störtem Geschlechtscharakter keine rein ge- schlechtlichen Kinder zeugen kann.« Solche Diffamierungen hinterließen natürlich Spuren, insbesondere bei Mädchen und jun-gen Frauen, die den wahren Grund solcher abschreckenden Äußerungen für sich noch nicht erkennen konnten. Rainer Amstädter benennt die wirklichen Gründe solcher öffent-lichen Meinungsmache treffend mit folgen- den Sätzen: »Herrschaftssicherung durch Machtkontrolle und Geheimnistuerei, Dra-matisierung der Männlichen und Entwer-tung der weiblichen Geschlechtsrolle und die Hierarchisierung des Geschlechterver-hältnisses durch Aussonderung und Aus-grenzung der Frau.«

Mit dem zunehmenden deutsch-völkischen Denken als Grundlage der NS-Faschismus auch in breiten Bevölkerungsschichten wurde die tradierte Rolle der Frau als »gebären-des Weib« in den 30er Jahren wieder zu-nehmend in der Öffentlichkeit propa-giert. »Noch während des I. Weltkrieges hatte der führende DÖAV-Funktionär Alf- red Steinitzer die Aufgabe des Alpenver-eins in der Ertüchtigung gesunder Mütter

gesehen, die die nächste Generation ge-bären sollten. Die Frauen seien direkter Faktor der Wehrhaftigkeit für den Wieder-aufbau eines geschwächten Volkskörpers.«

Solche Positionen standen sinngemäß auch in Hitlers »Mein Kampf«, bloß wurde die-ses Machwerk interessanterweise erst ein halbes Jahrzehnt später geschrieben. Hier zeigt sich wie stark der DÖAV schon sehr frühzeitig von einer reaktionär-bürgerlichen Ideologie durchdrungen war, die dem men-schenverachtenden Wertekanon des Hitler-faschismus schon sehr nahe kam. Letztlich erklärt sich dann auch hieraus der geringe Anteil von aktiven kletternden weiblichen Mitgliedern im DÖAV. Bergsteigerinnen, die den Männlichkeitswahn des Blut und Bo-denalpinismus in den Bergen gefährden konnten, waren definitiv nicht gefragt. Das ahnten wohl viele Frauen und verhielten sich entsprechend.

Ingrid Runggaldier schreibt in ihrem Buch zum Frauenalpinismus : »Hatte der DÖAV wie andere europäische alpine Vereine ei-nen eigenen bürgerlichen Patriotismus und Männlichkeitskult gepflegt, so definierte er sich spätestens ab 1924 nicht nur als nati-onalistische, sondern auch als rassistische und antisemitische Organisation.«

Das bekamen bergsportbegeisterte Frauen in dieser Zeit zu spüren. Waren sie Jüdin oder konnten sie den erforderlichen Arier-nachweis nicht erbringen, veränderte sich ab 1933 in Deutschland und in Österreich ab 1938 ihr Leben, auch in den Bergen, ra-dikal. Das Schicksal der Halbjüdin Grete Rie-der-Großmann, eine der besten Bergstei-gerinnen Österreichs jener Zeit, kann für eines von vielen solcher Schicksale stehen.

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Der Vater von ihr, der sie zum Klettern und Bergsteigen gebracht hatte, wurde nach 1938 deportiert und ermordet. Ihr Mann ließ sich nach dem »Anschluss« Österreichs an das Hitlerdeutschland eiligst von ihr schei-den, um nicht »rassisch« belastet zu sein. Vermutlich wurde sie von nun an von ande-ren »arischen« AlpinIstinnen gemieden und ausgegrenzt. Hier verhielten sich die Frauen jener Zeit und auch Bergsteigerinnen nicht anders als ihre Männer, zumal sie überwie-gend aus den bürgerlichen Schichten der Bevölkerung kamen, die sich mit der Ideo-logie des Faschismus nicht nur arrangierten, sondern sich damit absolut identifizierten.

Runggaldier berichtet, dass »auch die Frau-ensektion des Club Alpino Italiano ihre pa-triotische Gesinnung sowie die treue und dankbare Ergebenheit zum faschistischen Regime ihres Landes beteuerte. So fühl-ten sich in den Zeiten der extremen Natio-nalismen und Faschismen die Frauen in ih-ren Vereinen politisch neutral, obwohl sie es nicht waren. (…..) Die alpinen (bürgerli- chen) Frauenvereine waren ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität ihres Landes.«

Von dem weiteren Schicksal von Grete Rie-der-Großmann berichtet Runggaldier, daß sich die erfolgreiche Alpinistin wohl der na-tionalsozialistischen Verfolgung entziehen konnte, ein zwangsweise zurückgezogenes Leben führte und weiterhin in den Bergen kletterte, wohl auch oft mangels Kletterpart- nerInnen solo. Auf einem dieser Alleingänge stürzte Grete Rieder-Großmann 1948 töd-lich ab. Abschließend weißt Ingrid Runggal-dier darauf hin, dass ihre einsamen Bestei-gungsunternehmungen in Teilen wohl auch Ergebnis der Ächtung und Verfemung ihre eigenen früheren Bergsteigerkollegen und -kolleginnen gewesen sind und vermutlich

verhindert hätte werden können, wenn sie nicht so häufig, wie bei ihrem verhängnis-vollen Solounternehmen am kleinen Bu-chenstein im Gesäuse, allein unterwegs gewesen wäre.

Dass das Schicksal von Grete Rieder-Groß-mann kein Einzelschicksal war, verdeutlicht die Biografie der Dresdener Felskletterin Ilse Frischmann. Sie wurde 1922 in eine jü-dische Familie geboren. Ihr Vater, Georg Frischmann, war bis zum Verbot der Na-turfreunde 1933, Mitglied der Ortsgruppe Dresden des Touristenvereins »Die Natur-freunde«. Er war es, der die junge Ilse an das Klettern heranführte. Ihre Kletterlauf-bahn begann 1938 mit 16 Jahren. Der Alpin-historiker und Elbsandstein-Kletterer Achim Schindler, der die bergsteigerische Biogra-fie von Ilse Frischmann recherchiert hat, be-richtet über jene Zeit: »Für die jüdischen Menschen standen die Zeichen bereits auf Sturm; Ungemach, ja noch viel Schlimmeres und Unvorstellbares zog am Horizont auf«. Bereits im August im 1935 hatte der »Ge-bietsausschuss für die Sächsische Schweiz« in Pirna erklärt: »In unserer herrlichen Säch-sischen Schweiz ist kein Platz für Juden«, und im April 1938 erließ der Bürgermeister von Bad Schandau eine Polizeiverordnung, die den Aufenthalt von Juden »in dem schö-nen Kurort« in Zukunft verhindern sollte.

Unter diesen Umständen lernte die junge Ilse Frischmann das Klettern mit dem perma-nenten inneren Gefühl eine Illegale zu sein. Als sich mit dem Beginn des Krieges ihre und die Situation aller jüdischen Menschen in Deutschland noch verschärfte, setzte sie sich mit der Hilfe der inzwischen gefunde-nen Kletterfreunde über alle Verbote hinweg. 1940, im 2. Kriegsjahr und im 3. Jahr ih-rer Kletterkarriere, bewältigt sie als Sieb-

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zehnjährige schon äußerst schwierige Auf-stiege wie die Weinertwand am Vexierturm oder den Strubichweg am Falkenstein und viele andere ähnlich schwere Touren. Für ihre Leidenschaft zum Klettern und im Win-ter zum Ski laufen gehen sie und ihre die Bergfreunde, mit denen sie unterwegs ist, große Risiken ein. Achim Schindler lässt sie in einem Artikel im Zusammenhang mit ei-ner Skitour zu Worte kommen: »Im Win-ter ging ich noch bei Dunkelheit zum nahen Bahnhof Strehlen und fuhr mit dem Zug in die Sächsische Schweiz. Ich kam bei Dun-kelheit zurück, rannte nach Hause und lag um 7 Uhr, wenn die Polizei kontrollierte, schon im Bett. Immer häufiger gab es Haus-kontrollen durch die Gestapo.«

Im weiteren Verlauf des Artikels berichtet sie, wie sie mit ihrem Bergfreunde – Hans Bäre – im Sommer 1941 eine schier unglaub- liche Alpen-Tour zum »Stripsenjochhaus« im Wilden Kaiser unternahm. Hier bestei-gen sie unter anderem das Totenkirchl über den Heroldweg, die Fleischbank und andere Gipfel: Fahrkarten und Übernachtung im ‚Stripsenjochhaus‘ hatte Hans Bäre versorgt und geklärt.« Während der folgenden Kriegs-jahre gelingt es ihr zwar immer noch, zuletzt mit dem Dresdener Spitzenkletterer Walter Barth, anspruchsvolle Kletterwege zu bege-hen, doch die Bedingungen werden immer schwieriger. Nachdem die Nazie-Behörden Ilse Frischmann den Kontakt zu einem so-wjetischen Kriegsgefangenen nachweisen konnte, wird sie am 1. Juni 1944 inhaftiert. Für sie beginnt nun ein Martyrium. Achim Schindler schreibt dazu: »Nach Wochen der Vernehmungen, der Schläge und Demüti-gungen wurde Ilse Frischmann im Septem-ber 1944 nach Auschwitz-Birkenau depor-tiert. Ihren 22. Geburtstag musste sie unter unmenschlichen Bedingungen als Häftling

Nummer 88.787 im Lager Auschwitz-Birke-nau verbringen. Besonders tragisch endete ihr Bergfreund Gerhard Hofmann: »Gerhard schrieb mir in einem Feldpostbrief: ‘Ilse, halt den Kopf hoch, der Schuppen bricht bald zu-sammen’. Der Brief kam zur Gestapo, weil durch unsere Verhaftung unsere Wohnung versiegelt war. Gerhard Hofmann wurde da-raufhin erschossen!«

Als das KZ Auschwitz-Birkenau im Januar 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde, wog sie nur noch 31 Kilogramm, hatte aber das Grauen überlebt. Nach Aus-sage Ilse Frischmanns »verdankte sie das Überleben nur ihrem Lebenswillen und der Naturerfahrung des Bergsteigens.«

Nach dem II. WeltkriegDie Zeit nach der Katastrophe des II. Welt-krieges bescherte den Frauen nicht die Frei-heit in der Gesellschaft und in den Bergen, die sie sich vielleicht erhofft hatten und sich die Männer nun wieder nehmen konnten. Die tradierte Rolle der Frauen verstärkt durch Nationalismus und Faschismus der letzten Jahrzehnte war mit dem Ende des Krieges nicht aufgehoben. Zwar hatten die Frauen in vielen Bereichen, wie der Kriegswirtschaft gezeigt, dass sie sehr wohl den Mann erset-zen konnten, aber im kollektiven Bewusst-sein der Nachkriegsgesellschaften wurde das alte Rollenverständnis wieder restau-riert oder besser einfach nur fortgesetzt. In den Alpenvereinen Österreichs und Deutschlands kommen in Teilen die alten NS-geprägten Seilschaften wieder in Amt und Ehre und mit ihnen wird das alte Frau-enbild, auch das der Bergsteigerinnen fort-geschrieben: »Die Frau dient in erster Linie der Überhöhung des Mannes und soll ihn beim Bergsteigen die nötige Kraft zur Be-

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bedeutete ein absoluter Glücksfall, wie es ihr mit Christa Haas zeitweise gelang.

Diese Stagnation der Entwicklung wurde für bergsteigende Frauen im Zuge der Renais-sance des Freikletterns erst in den ausge- henden 1970er Jahren allmählich aufgeho-ben. Zwar gab es im nicht deutschsprachi-gen Europa bis zu dieser Zeit vereinzelt Vor-stöße aus der klassischen Rolleneinbindung der bergsteigenden Frauen, doch konnte auch hier keine nachhaltige Wirkung auf den Fortschritt der weiblichen Emanzipation in den Bergen erzielt werden.

Einer, vielleicht der bekannteste Versuch aus dem klassischen Rollenverhalten der Berg-steigerin jener 1960er Jahre auszubrechen, wurde von der großen französischen Berg-steigerin Claude Kogan mit weiteren 12 Mit-streiterinnen, davon 3 Sherpafrauen gestar-tet. Die Frauen hatten sich den Cho Oyu, einen Achttausender, der zu dem Zeitpunkt erst 2 Besteigungen aufweisen konnte, aus-gesucht. Kogan kannte den Cho Oyu von ei-nem missglückten Besteigungsversuch mit einer Männerexpedition 5 Jahre vorher, bei dem sie einen Frauenhöhenweltrekord mit 7.650 m aufgestellt hatte.

Von den öffentlichen Medien wurde kolpor-tiert, »dass die Frauen,« so im Spiegel-Ma-gazin nachzulesen, »nur deshalb in das Hi-malaja-Massiv eingestiegen seien, um vor aller Welt nachzuweisen, dass das Bezwin-gen zerklüfteter Eisriesen keineswegs aus-schließlich Männersache sei, (…) und man dem immer noch nicht ausgerotteten Vorur-teil, dass »die Frau der Ruin des Alpinismus (Paul Preuss)« sei, endgültig den Garaus machen wolle.« Dass die Bergsteigerinnen auch und vor allem wegen des Bergerleb-nisses den Cho Oyu erklimmen wollten und

wältigung seiner Unternehmen geben. An-sonsten soll sie dem Mann gesunde Nach-kommen schenken und ihm ein gemütliches Heim schaffen, in dem er sich regenerieren und sich auf neue Taten vorbereiten kann.«

Rainer Amstädter beschreibt die Zeit nach dem Kriege in den deutschsprachigen Al-pengebieten bis tief in die 70er Jahre als eine Fortschreibung »der versteinerten tra-ditionellen Strukturen und Ideologien, in de-nen die alpinen Vereine zuweilen die Funk-tion eines alpinen Museums aufweisen. (…), bis Ende der 1970er Jahre bleibt im Ext-remklettern mit Schultersicherung und jahr-zehntealten durchgerosteten Normalhaken die Möglichkeit des Seilschaftssturzes be-stehen. Die traditionelle, lebensgefährliche Ideologie des heldischen ̀ Siegen oder Ster-bens`, die Kernformel des Blut und Boden-Alpinismus der NS-Zeit, feiert in den 50er und 60er Jahren weiterhin Triumphe. (…) Immer noch sind Frauen in den Führungs-gremien eine verschwindende Minderheit, bleiben jahrzehntealte patriarchalische-au-toritäre Strukturen, Denk- und Verhaltens-muster aufrecht.«

So ist es nicht verwunderlich, dass in die-sem dumpfen und miefigen Milieu der Nachkriegszeit an eine Weiterentwicklung des Frauenbergsteigens kaum zu denken ist. Die Beschreibungen der deutschen Spit-zenbergsteigerin der 1960er Jahre, Helga Schimke, lesen sich wie ein lauer Aufguss dessen, was ihre Vorläuferinnen, wie Paula Wiesinger u.a. schon aus dem Bergsteiger-milieu der 20er und 30er Jahre berichtet hat-ten: Es gab auch zu ihrer Zeit wenig klet-ternde Frauen, so dass sie sich, wollte sie anspruchsvoller klettern, den extrem klet-ternden Männer anschließen und anpassen musste. In einer Frauenseilschaft zu klettern

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das ohne die Anwesenheit von Männern, kam dem Berichterstatter gar nicht erst in den Sinn und zeigt die chauvinistische Igno-ranz der Berichterstattung.

Das Unternehmen war unterfinanziert, was im Gegensatz zu den männlichen Expedi-tionen mit den fehlenden Sponsoren für die Frauen zusammenhing. Claude Kogan wusste um diese Schwäche, die sich auf die Logistik des Unternehmens auswirken würde. Der Spiegel dazu: »Es zeigte sich freilich schon bald nach der Einrichtung des sogenannten Ausgangslagers Mitte Sep-tember in 5790 Meter Höhe, dass die Berg-steigerinnen in der Planung und Vorberei-tung ihres gefährlichen Unternehmens die von zahlreichen Männer-Expeditionen in den letzten Jahren praktizierte Gründlichkeit blind- lings verfehlt hatten.« Dass Kogan als erfah-rene Höhenbergsteigerin und Leiterin der Expedition nicht die planende Gründlichkeit verfehlt hatte, sondern dass ihr schlicht und einfach das Geld für die Ausstattungsstan-dards männlicher Expeditionen fehlte, kom-mentierte sie mit den Worten: »Wir sind eben eine arme Expedition.«

Sie hatte für die Expedition eine durchaus starke Gruppe von Bergsteigerinnen in ih-rem Team, unter anderem auch Lolou Bou-laz. Leider hatte das Fehlen wichtiger Aus-rüstungsgegenstände tödliche Folge. Die Spitzengruppe mit Claude Kogan, Claudine van der Stratten und einer Sherpani konnte nicht früh genug durch das Fehlen eines Ra-dios für das Einholen von Wetterberichten und teurer Funksprechgeräte vor einem be-vorstehenden Schneesturm gewarnt wer-den, dem sie schon weit überhalb der 7.000m unvermittelt ausgesetzt waren. Eine nach acht Tagen erst mögliche Rettungsak-tion aus den unteren Lagern konnte die drei

Frauen nicht mehr wiederfinden. Sie blie-ben in der Schnee- und Eiswüste des Cho Oyu verschollen.

Resümierend ließ der Spiegel den Expe-ditionsleiter Karl Maria Herrligkoffer in der Sache zu Worte kommen. Der Himmalyaex-perte hatte in den 50er Jahren mehrere Ex-peditionen zum über 8.000m hohen Nanga Parabat duchgeführt. Dabei stand er in der Tradition der gescheiterten Blut und Boden-Expeditionen zum »deutschen Schicksals-berg«, dem Nanga Parabat während der NS-Zeit. Interessanterweise hatte Herrlig-hofferer damals dort seinen Halbbruder Wil-helm Merkl verloren, der als Leiter der Ex- pedition durch gravierende Logistik- und Tak-tikfehler beim Aufstieg nicht nur das Schei-tern des Unternehmens, sondern auch sei-nen und den Tod weiterer 9 Bergsteiger mitzuverantworten hatte.

Herrlighoffer wurde nach dem Bekanntwer-den des Todes von Kogan und ihren Gefähr-tinnen vom Spiegel mit den nüchternen Kommentar zitiert: »Männer sind eben an-ders gebaut. Das werden die Frauen auch dann nicht ändern, wenn sie einen Achttau-sender besteigen.«

Die Frauen wehren sich ...Als Ende der 1960er Jahre die westliche Welt von einem gesellschaftspolitischen Umbruch und dem damit verbundenen Wer-tewandel (68er-Bewegung) erfasst wurde, hatte das auch deutlich Auswirkung auf die Welt des nach wie vor männlich dominierten Bergsteigens und Kletterns. Im Rahmen der Aktivitäten von linksgerichteten Studenten- und Bürgerrechtsbewegungen stellten viele Frauen ihre diskriminierten Position in der Gesellschaft in Frage und forderte Gleich-berechtigung ein. Der Bergsport war vor-

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erst nicht das Hauptfeld der frauenbeweg-ten Auseinandersetzungen, aber mehr und mehr wirkten sich Forderungen der Frauen auch in der altpatriarchalisch verkrusteten Männerdomäne des Alpinismus und Berg-sportes aus. Hatte eine neue Generation junger Männer (Rotpunktkletterer) im Zuge dieser Entwicklungen schon mit den altvor-deren-geprägten Konservatismen gebro-chen, so zogen die Frauen Stück für Stück nach. Die Autorin Runggaldier schreibt dazu: »Die Entwicklung des sogenannten Frauen-bergsteigens bekam in Europa besonders mit der Verbreitung des Sportkletterns ei-nen beachtlichen Schub. Es ist wohl kein Zu-fall ,dass diese Entwicklung mit der zweiten Welle der Frauenbewegung in den siebziger Jahren (auch als Teil der 68er-Bewegung, der Verfasser) zusammenfiel und in der Fol-gezeit rasant vonstatten ging.«

In den 80er Jahren läßt die erste Genera-tion der Sportkletterin die Fachwelt mit Klet-terleistungen aufhorchen, die noch einige Jahre zuvor selbst von den besten Kletterern und Bergsteigern nicht für möglich gehal-ten worden wären. Lynn Hill, eine amerika-nische Sportkletterin der erste Generation, mag stellvertretend für diese Leistungsex-plosion im Freiklettern gerade auch bei den Frauen stehen. Schon mitte der 80er Jahre kletterte sie mit »Artficial Intelligence« eine Felskletterei des unteren Xten Schwierig-keitsgrades. 1993 stellte sie die männliche Kletterwelt auf den Kopf.

1993 war sie, begleitet von ihrem Part-ner Brooke Sandahl, die erste Person über-haupt, welche die berühmte Route Nose (ca. 1.000 m senkrechter und überhängen-der Fels) am El Capitan im Yosemite Valley frei kletterte. Ein Jahr später übertraf sie diese Leistung sogar noch, als sie als erste

die gesamte Route in einem einzigen Tag bezwang. Lynn Hills ursprüngliche Bewer-tung für die Free Nose war der untere 10. Schwierigkeitsgrad der UIAA-Bewertung. Die freie Begehung der Nose, sowie die freie Begehung in nur einem Tag blieben über 10 Jahre lang nach Lynn Hills Erstbe-gehung unwiederholt – trotz zahlreicher Ver-suche einiger der besten Bigwall-Kletterer der Welt. Aus diesem Grund schlugen ei-nige Kletterer vor, den Schwierigkeitsgrad für diese Route auf mindestens X+ anzuhe-ben, wodurch die beiden freien Begehun-gen der Nose von nun an definitiv zu den beeindruckendsten Errungenschaften der Klettergeschichte gehörten.«

Eine andere Frau aus dieser Klettergenera-tion ist die Französin Catherine Destivelle, die sich, nachdem sie jahrelang Kontrahen-tin von Lynn Hill im Wettkampfklettern war, wieder der Alpinismus zugewandt hat. Ihre Solobegehung des Bonatti-Pfeilers an der Aiguille du Dru 1990 dürfte, mal von dem Ausnahmebergsteiger und Erstbegeher der Route Walther Bonatti abgesehen, nur von den allerbesten männlichen Bergsteigern auch heute überhaupt wiederholbar sein.

Auch im Höhenbergsteigen haben Frauen inzwischen ein Niveau erreicht, das der Leis-tungsfähigkeit männlicher Bergsteiger kaum noch nachsteht. Allein drei Frauen haben in-zwischen auf den 14 höchsten Gipfeln der Achttausender gestanden. Dafür, dass da-bei eine andere Form des Bergsteigens von Frauen entwickelt wird, mag die Österrei-cherin Gerlinde Kaltenbrunner stehen, die sicherlich ein besonders beeindruckendes Beispiel für die »starke, unabhängige Frau« in den Bergen darstellt. Ihr wird nachge-sagt, dass »sie sich besonders zielstrebig, extrem konditionsstark und zäh an ihr Ziel

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heranarbeitet, aber immer mit der nötigen Vorsicht, mit viel Intuition und Gefühl. Im Gegensatz zu den althergebrachten männ-lichen Verhaltensmustern, wo der Berg um jeden Preis erobert oder sogar angegriffen wird, gilt für Kaltenbrunner das Erlebnis als oberstes Ziel.«

Sicherlich ist die Gleichberechtigung der Frau in den Kletterhallen, am Naturfels in den Mit-telgebirgen, oder auch in den hohen Ber-gen noch nicht da angekommen, wo sie sich viele Kletterinnen und Bergsteigerin-nen hin wünschen, doch rückblickend auf die Anfänge, wo Bergführer die Magd Ma-rie Paradis gegen ihren Willen auf dem Gip-fel des Mont Blanc schleppten, um sie im Tal als gewinnbringendes Schauobjekt zu ver-markten , hat im Frauenbergsteigen in den knapp 200 Jahren so etwas wie ein Quan-tensprung stattgefunden.

Lynn Hill gab, als sie 1993 die Nose in ei-nem Tag frei durchstiegen hatte und wie-der im Tal angekommen war, der erstaunten Männerwelt den Ratschlag »It goes boys«. Vielleicht hätte sie den kurzen und knap-pen Satz mit einem »how you see, even for girls« ergänzen sollen, so quasi als mutma-chende Botschaft für ihre kletternden Mit-streiterinnen, die auch heute noch für den emanzipatorischen Prozess in und an den Bergen jede Menge solidarische Unterstüt-zung brauchen können, nicht zuletzt auch aus den eigenen Reihen.

Dieter Staubach im Herbst 2011

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Auch ein Kletterer muss logisch denken kön-nen!!! Hier folgendes Rätsel aus dem Alltag: ( FÜL´ er, die solche Aufgaben nicht ohne Stift u. Papier lösen können, müssen ihre Linzens im laufenden Jahr wieder abgeben.

Also: Auf einer Kletterroute auf der man nicht überholen kann, klettern 5 Kletterer hintereinander. Die Kletterer kommen aus verschiedenen Städten, sichern mit unter-schiedlichen Geräten, klettern mit unter-schiedlichen Seilfarben und üben unter-schiedliche Berufe aus. Jeder klettert mit einem anderen Gurt-Typ.

1. Der Kletterer mit dem GRI-GRI klettert mit einem grünen Seil.

2. Der Kletterer mit dem Kombigurt klettert mit einem ATC.

3. Der Kletterer mit dem schwarzen Seil klettert, klettert vor dem Kletterer, der Hoch-seilartist ist.

4. Der Kletterer mit dem Achter kommt aus Trier.

5. Der Kassler klettert am Schluss.

6. Der Frankfurter klettert mit einem Brust- gurt.

7. Der mittlere Kletterer sichert sich mit HMS.

8. Der Gärtner klettert mit einem blauen Seil.

Quiz

9. Der Kletterer vor dem Kassler sichert sich, aufgrund seiner Größe, mit einem Kinder- gurt.

10. Der Baumschüler kommt aus Mainz.

11. Vor dem Kletterer mit Hüftgurt und GRI- GRI klettert der Kletterer mit dem Kombigurt.

12. Der Kletterer mit dem Komplettgurt klet-tert mit einem roten Seil.

13. Der Wiesbadener klettert mit einem gel-ben Seil.

14. Der Bergführer klettert vor dem Klette-rer mit dem Komplettgurt.

Welcher Kletterer ist von Beruf Förster? x = Position

Mit welcher Seilfarbe klettert der Klette-rer, der mit dem Tube klettert?y = Farbe

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Impressum

Hinweis für das Einreichen von Bildern:- Bilder in der Größe oder Auflösung nicht ändern

- bei Digitalfotos bitte das unbearbeitete Ori-ginal einreichen

- bei gescannten Bildern sollte die Auflö-sung mindestens bei 300 dpi liegen

- in der Breite und Höhe sollten 20 cm nicht unterschritten werden

- Bilderdatei: .pdf, .jpg oder .tif- Bilder bitte nicht in Textdateien einfügen, da sie sonst nicht zu bearbeiten sind

Hinweis für die Einreichung von Texten:- Texte bitte nur als .txt, .rtf oder .doc/.docx abgeben

Bitte achtet auf die Urheberrechte von Tex-ten und Bildern! Keine Bilder oder Texte aus Büchern oder dem Internet kopieren! Even-tuelle Zahlungsaufforderungen die durch das Verletzen von Urheberrechten entste-hen, werden an den Verursacher der Urherb-rechtsverletzung weiter gereicht.

Bild- und Textnachweise:Die Fotos und Texte stammen vom Autor des jeweiligen Erlebnisberichtes und unter-liegen dem Urheberrecht.

Heftgestaltung: www.daniel-treufeld.de

Die NaturfreundeLandesverband Rheinland und WestfalenLandesfachgruppe BergsteigenEbberg 1, 58239 Schwerte,

Telefon: 02304.633 64

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Sportsonnenbrille im Gebirge?

Wenn die Bergretter auf den Gipfeln zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien einen „Bergtouristen“ in Sandalen auflesen, ist dem Kraxler die Standpauke sicher – und das zu Recht: Wer glaubt, mit ungenü-gender Ausrüstung die Berge bezwingen zu können, ist schnell ein Fall für den alpenweiten Handy-Notruf.

Genauso unvernünftig ist es, ohne passende Brille in die Berge aufzubre-chen. In den Bergen gilt: Für Trittsicherheit beim Auf- und Abstieg sorgen nicht nur geeignetes Schuhwerk, sondern auch gute Sicht mit der richtigen Brille.

Als modisches Accessoires ist die passende (Sonnen-)Brille in der Berg-einsamkeit zwar nicht unbedingt vonnöten – schließlich sitzt man eher auf urigen Hütten bei der Brotzeit als im angesagten Eiscafé an der Uferpro-menade. Dafür kommt der Brille beim Marsch durchs Gebirge eine wichtige Schutzaufgabe zu.

Je höher man hinaufsteigt, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Die ultraviolette Strahlung ist zwar unsichtbar, sie kann aber bei hoher Kon-zentration oder langer Dauer schnell zu einer schmerzhaften Entzündung von Binde- oder Hornhaut führen. In Extremfällen können UV-Strahlen die Augen sogar dauerhaft schädigen. Im Gebirge gilt daher in jedem Fall: Brille auf! Sind die Augen gerötet oder tränen, ist der Bergurlaub erst einmal vor-bei – dann hilft den Augen nur eine mehrtägige Pause.

Für die Tour in die Berge empfiehlt sich, neben ausreichendem UV-Schutz auch auf die passende Tönung der Brille zu achten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist die – falsche – Gleichung: Je dunkler die Brillengläser getönt sind, desto höher ist der Blendschutzfaktor. Renommierte Hersteller von Brillen-gläsern haben den Blendschutz in fünf Kategorien von 0 bis 4 unterteilt.

Wenn es nicht gerade über schneebedeckte Alpengipfel geht, ist eine Brille mit der Filterstufe 3 und einer Lichtdurchlässigkeit von acht bis 18 Prozent absolut ausreichend. Besonders geeignet für Hochgebirgswanderungen sind Brillengläser, die neben UV-Schutz einen sogenannten „Blue-Blocker-Effekt“ haben. Diese Filtergläser reduzieren auch kurzwelliges blaues Licht und wir-ken stark kontraststeigernd, was sich positiv auf die Sicherheit bei Wande-rungen auswirkt.

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Ich werde Mitglied bei den Naturfreunden OG Do-Kreuzviertel Unter Anerkennung der Vereinssatzungen erkläre ich hiermit meinen Bei-tritt zu den Naturfreunden, Ortsgruppe Dortmund-Kreuzviertel

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geboren

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Bitte senden an: Wilfried Harthan, Arneckestr. 65, 44139 Dortmund, Tel: 0231.102 250

Frühere Mitgliedschaft bei den Naturfreunden?

Besondere Interessen:

Bergsteigen

janein

Reisen

Kulturelle Arbeit

Wandern

UmweltschutzPolitische ArbeitWintersport

Camping

Vorträge/Diskussionen

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich den Touristenverein “Die Naturfreunde“, Ortsgruppe Dort-mund-Kreuzviertel, meinen Beitrag bis auf Widerruf jeweils bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos im Lastschriftverfahren einzuziehen.

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