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1 N Naturwissenschaftliche Fachkonzepte anbahnen – Anschlussfähigkeit verbessern Rita Wodzinski Handreichungen des Programms SINUS an Grundschulen NaWi Naturwissenschaften

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NNaturwissenschaftliche Fachkonzepte anbahnen –

Anschlussfähigkeit verbessern

Rita Wodzinski

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ............................................................................................................ 3

2 Forderungen an modernen naturwissenschaftlichen Sachunterricht ..................... 4

3 Hindernisse bei der Umsetzung der Forderungen ...................................................5

4 Ansatzpunkt Basiskonzepte .................................................................................. 7

5 Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht .................... 95.1 Das Konzept der Erhaltung der Materie ............................................................ 9

5.2 Das Teilchenkonzept ................................................................................... 115.3 Das Konzept der Energie ............................................................................. 135.4 Das Konzept der Wechselwirkunge ............................................................. 15

6 Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern ....................................................................... 176.1 Das Projekt 2061 – Benchmarks for science education ................................ 176.2 Das Nuffield Projekt SPACE ........................................................................ 206.3 Ergebnisse einer Arbeitsgruppe zur Abstimmung der Fachinhalte zwischen Primar- und Sekundarstufe 206.4 Naturwissenschaftliche Methoden vs. naturwissenschaftliche Konzepte ...... 20

7 Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulen ......................................................... 22

Literatur ................................................................................................................. 24 Anhang ................................................................................................................. 26

Impressum

Rita WodzinskiNaturwissenschaftliche Fachkonzepte anbahnen –Anschlussfähigkeit verbessern

Publikation des Programms SINUS an GrundschulenProgrammträger: Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften

und Mathematik (IPN) an der Universität KielOlshausenstraße 6224118 Kielwww.sinus-an-grundschulen.de

© IPN, Juni 2011

Projektleitung: Prof. Dr. Olaf KöllerProjektkoordination: Dr. Claudia FischerRedaktion u. Realisation dieser Publikation: Dr. Karen Rieck, Verena HaneKontaktadresse: [email protected]

ISBN: 978-3-89088-211-6

Nutzungsbedingungen

Das Kieler Leibniz-Institut für die Pädagogik der Na-turwissenschaften und Mathematik (IPN) gewährt als Träger der SINUS-Programme ein nicht exklu-sives, nicht übertragbares, persönliches und be-schränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persön-lichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Die Nutzung stellt keine Übertragung des Eigen-tumsrechts an diesem Dokument dar und gilt vor-behaltlich der folgenden Einschränkungen: Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abän-dern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffent-liche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Mit der Ver-wendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nut-zungsbedingungen an.

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Naturwissenschaftliche Fachkonzepte anbahnen – Anschlussfähigkeit verbessern

1 Einleitung

Mit der Einführung der Bildungsstandards für die drei Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I ergeben sich auch für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht neue Herausforderungen. Im Sinne kumulativen Lernens und der Verbesserung der Anschlussfähigkeit gilt es, den Sachunterricht mit Blick auf die Bildungsstandards der Sekundarstufe I neu zu überdenken. Zu klären ist insbesondere, wie Sachunterricht auf den nachfolgenden Fachunterricht vorbereiten kann, d.h. wie naturwissenschaft-liche Fachkonzepte und naturwissenschaftliche Arbeitsweisen sinnvoll angebahnt wer-den können. Dabei muss allerdings sorgfältig abgewogen werden, inwieweit die „von oben“ an den Sachunterricht herangetragenen Erwartungen des nachfolgenden Fach-unterrichts auch mit den „von unten“ gewachsenen Zielsetzungen eines integrativen Sachunterrichts zusammenpassen. In verschiedenen Modulen des SINUS-Programms wurde die Frage der Anbahnung von Fachkonzepten bereits aufgegriffen: Im Naturwissenschaftsmodul G 3 „Schülervorstel-lungen aufgreifen – grundlegende Ideen entwickeln“ (Demuth & Rieck 2005) entfalten die Autoren die Idee der Basiskonzepte für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht. Im Modul G 10 „Übergänge gestalten“ (Demuth & Kahlert 2007) werden schließlich Vorschläge zur Abstimmung vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe hinsichtlich der Inhalte und der naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen gemacht. Dadurch wurden fruchtbare Diskussionen angestoßen, die jedoch längst noch nicht abgeschlossen sind.Ziel der vorliegenden Handreichung ist es, in der kontrovers geführten Diskussion über die Rolle der Basiskonzepte für den Sachunterricht zu einer eigenen Positionierung bei-zutragen und Ansatzpunkte herauszuarbeiten, welche Schritte Schulkollegien gehen können, um den Sachunterricht in der Grundschule im Sinne der Anschlussfähigkeit weiterzuentwickeln. (Aufgrund des eigenen Hintergrundes haben die im Modul gewählten Beispiele meist einen Schwerpunkt im Bereich der Physik.)

Rita Wodzinski

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2 Forderungen an modernen naturwissenschaftlichen Sachunterricht

Die aktuelle Diskussion um den naturwissenschaftlichen Sachunterricht ist wesentlich durch drei Forderungen bestimmt:

(1) Naturwissenschaftlicher Sachunterricht soll inhaltlich und methodisch anspruchsvoller werden.

Empirische Untersuchungen zum naturwissenschaftlichen Sachunterricht der letzten Jahre haben gezeigt, dass Kinder offenbar in den Naturwissenschaften deutlich kom-plexere und anspruchsvollere Zusammenhänge verstehen können, als dies gemeinhin erwartet wird. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf fachliche Zusammenhänge, sondern auch bezogen auf naturwissenschaftliche Arbeitsweisen und Aspekte von Wissen-schaftsverständnis (Stern & Möller 2004; Köster 2006; Grygier 2008).

(2) Naturwissenschaftlicher Sachunterricht soll anschlussfähig sein.Anschlussfähigkeit wird verstanden als eine Voraussetzung für das produktive Inein-andergreifen der verschiedenen Bildungsstufen. Die Forderung nach Anschlussfähig-keit des Sachunterrichts beinhaltet insbesondere, dass im Sachunterricht Kompetenzen bereitgestellt werden, auf die der nachfolgende naturwissenschaftliche Fachunterricht aufbauen kann. Der Sachunterricht selbst soll wiederum die Kompetenzen weiterent-wickeln, die im Elementarbereich vorbereitet werden.Seit den 90er Jahren wird einer derartigen Abstimmung der Bildungsbemühungen vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt. Die Bildungspläne der Länder sind ein Ergebnis dieser Bemühungen.

(3) Naturwissenschaftlicher Sachunterricht in der Grundschule soll einen kumulativen Wissensaufbau unterstützen.

Sachunterricht soll den Aufbau von Fachkonzepten vorbereiten. Diese Forderung er-gibt sich aus der Verknüpfung der zuvor genannten Forderungen für den Bereich des Fachwissens. Fachkonzepte kennzeichnen dabei zusammenhängendes und struktu-riertes Wissen zu einem Teilbereich der Naturwissenschaften. Ein Fachkonzept schließt Wissen über Begriffe, Theorien und Modellbildungen mit ein. Fachkonzepte lassen sich z.B. über Begriffsnetze veranschaulichen. Fachkonzepte können unterschiedlich tiefgreifend und komplex sein. So kann beispiels-weise das Fachkonzept „Schatten“ im Sachunterricht auf die Optik beschränkt bleiben, während man auch beim Schall oder bei Strahlung allgemein von Schatten spricht. Das Verständnis des Fachkonzepts „Schatten“ in der Grundschule anzubahnen, kann bedeuten, dass die Schülerinnen und Schüler die Entstehungsbedingungen für Schatten benennen können und begründete Vorhersagen machen können, wie sich der Schat-ten verändert, wenn man bestimmte Veränderungen (z.B. hinsichtlich der Position der Lampe oder des Schatten werfenden Gegenstandes) vornimmt. Auch kann der Begriff Schatten von einem zweidimensionalen „Schatten an der Wand“ um die Vorstellung eines dreidimensionalen Schattenraums ergänzt werden. Im weiteren naturwissen-schaftlichen Unterricht lässt sich dieses Konzept dadurch erweitern und vertiefen, dass z.B. die Zusammenhänge über Strahlensätze präzisiert werden. Der Begriff Schatten kann differenziert werden in Kern-, Halb- und Übergangsschatten. Damit wird Schatten

2Forderungen an modernen naturwissenschaftlichen Sachunterricht

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präzisiert als relative Abwesenheit von Licht. Eine weitere Ausschärfung des Fachkon-zepts Schatten findet in der Oberstufe statt, wenn Interferenzversuche die Vorstellung von der geradlinigen Lichtausbreitung in Frage stellen. Wird das Fachkonzept Schatten derartig angereichert und über die Grenzen der Optik hinaus ausgeweitet, dann wird deutlich, dass es Sinn macht, Schatten als Teilkonzept unter das Konzept von Wech-selwirkungen zwischen Strahlung und Materie einzuordnen. Das Beispiel soll deutlich machen, wie Verständnis mit kleinen zusammenhängenden Strukturen beginnt, die zu-nehmend ausgeschärft und angereichert und dann ggf. wieder in neue übergeordnete Strukturen eingefügt werden.

3 Hindernisse bei der Umsetzung der Forderungen

Der Umsetzung der im Abschnitt 2 genannten Forderungen steht eine Reihe von Schwierigkeiten und Hindernissen entgegen.

Unsicherheit über das anzustrebende AnspruchsniveauHinsichtlich der Frage, was inhaltlich anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Sachun-terricht auszeichnet, herrscht unter Lehrkräften, aber auch unter Sachunterrichtsdidakti-kern kein Konsens. Mit dem Ziel, die kognitiven Möglichkeiten von Grundschulkindern auszuloten, wurden in den letzten Jahren Unterrichtskonzepte ausgearbeitet, die einer Vorverlagerung von Unterricht aus der Sekundarstufe I in die Grundschule z.T. nahe kommen (z.B. Haider, M. 2008, Haider, Th. 2010, Heran-Dörr 2009, Rachel 2010). Angesichts der erheblichen Schwierigkeiten, die nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Sachunterrichtsstudierende mit bestimmten naturwissenschaftlichen Kon-zepten wie dem Teilchenmodell, dem Kraftbegriff oder den Modellen für den elek-trischen Strom haben, ist nicht zu erwarten, dass diese Themen in der Unterrichtspraxis in der Breite Einzug finden werden. Viele Lehrkräfte (insbesondere diejenigen, die keine Ausbildung im naturwissenschaftlichen Sachunterricht durchlaufen haben) werden nicht in der Lage sein, diese Themen kompetent mit Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten. Werden die Erwartungen zu hoch gesteckt, besteht die Gefahr, dass der Unterricht in Oberflächlichkeiten stecken bleibt und bei den Kindern nicht eine kritische Haltung des Hinterfragens und selbständigen Nachdenkens aufgebaut wird, sondern eher einem un-kritischen Konsumieren und Reproduzieren von Fakten Vorschub geleistet wird.Auch wenn empirische Studien zeigen, dass in gut vorbereiteten Lernumgebungen mit kompetenten Lehrkräften bestimmte fachliche Zusammenhänge bereits von Grund-schulkindern erfasst werden können, muss auch die Frage gestellt werden, inwieweit sich für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule ein Sinn in der Auseinander-setzung erschließt. Darauf weisen auch Giest und Pech im Tagungsband der GDSU-Tagung 2009 hin, die „Anschlussfähige Bildung im Sachunterricht“ zum Thema hatte: „Anschlussfähigkeit der Bildung im Sachunterricht bedeutet, jene Kernkonzepte und Basiskompetenzen im Unterricht zu thematisieren, die ein erfolgreiches Lernen in den Fächern der Sekundarstufe grundlegen. Dazu gehört aber auch, dass dieses Wissen sinnstiftend, persönlich bedeutsam, d.h. eingebettet in Lebenszusammenhänge erfolgt. Zu verhindern ist eine in der Praxis vorzufindende Orientierung auf das Einlernen mehr oder weniger zusammenhanglosen Faktenwissens.“ (Giest & Pech 2010, S. 18)

3Hindernisse bei der Umsetzung der Forderungen

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Begrenzter Spielraum für naturwissenschaftliche Themen im SachunterrichtZu einer Verbesserung der Anschlussfähigkeit an den nachfolgenden naturwissen-schaftlichen Unterricht scheint notwendig zu sein, die Themen des Sachunterrichts stärker verbindlich festzulegen. Allerdings zieht Sachunterricht seine besondere Stärke auch daraus, dass er sich an den Fragen und Bedürfnissen der Kinder orientiert und sich bietende Lerngelegenheiten konstruktiv aufgreift. Hinzu kommt, dass im Sachun-terricht die verschiedenen fachlichen Perspektiven nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern bewusst die Verknüpfung der Perspektiven gesucht wird. Der Kanon der ver-bindlich zu bearbeitenden naturwissenschaftlichen Themen muss deshalb eher klein gehalten werden, damit noch ausreichend Freiräume für eine an die jeweilige Lern-gruppe angepasste Unterrichtsgestaltung bleiben. Einen guten Einblick darin, welchen Anteil die Naturwissenschaften im Sachunterricht aktuell ausmachen, gibt eine Untersuchung von Pia Altenburger (2010). Sie hat die Klassenbücher von 30 Schulklassen der Jahrgangsstufe 3 und 4 in Baden-Württem-berg ausgewertet und die dort verzeichneten Themen den 5 Perspektiven des Sach-unterrichts zugeordnet. Dabei zeigt sich, dass sowohl in Klasse 3 als auch in Klasse 4 die naturwissenschaftlichen Themen im Vergleich zu den anderen Perspektiven des Sachunterrichts überwiegen (Klasse 3: 53% (48h), Klasse 4: 38% (43h)). Technische und historische Themen werden sehr selten unterrichtet: Technische Themen zu 4%, historische Themen zu 10%. Angesichts der Bedeutung, die zweifellos auch den nicht-naturwissenschaftlichen Perspektiven des Sachunterrichts zukommt, ist ein größerer Anteil der Naturwissenschaften im Sachunterricht kaum zu rechtfertigen. Bei den na-turwissenschaftlichen Themen wiederum entfällt etwa die Hälfte der Unterrichtszeit auf die Biologie. Physikalische Themen im Sachunterricht der Klasse 3 nehmen etwa 17 Stunden in Anspruch, in Klasse 4 etwa 10 Stunden, chemische Themen finden sich in Klasse 3 und 4 zusammen genommen in durchschnittlich 7 Stunden.Auch über die bearbeiteten Themen gibt die Studie Aufschluss: „In den Klassen 3 und 4 konnten insgesamt zehn physikalische Themen identifiziert werden. Von nahezu allen dreißig Sachunterrichtslehrkräften wurde in Klasse 3 oder 4 das Thema Wetter (MW = 9,1h), Wasser (MW = 4,3h) und Wärme & Temperatur (MW = 2,8h) unterrichtet. Die Hälfte der Sachunterrichtslehrkräfte behandelt das Thema Elektrischer Strom mit durchschnittlich 9,9 Stunden im Unterricht. Luft (MW = 6h), Weltall (MW = 5,2h) oder Magnetismus (MW = 7,2h) werden von weniger als einem Drittel der Sachunter-richtslehrkräfte gewählt. Selten sind die Themen Schall, Licht & Farben oder Fliegen“ (S. 234).Nimmt man diese Ergebnisse als Maßstab, kommt man zu dem Schluss, dass pro Schul-jahr mehr als zwei gründlich bearbeitete Themen aus dem Bereich Physik/Chemie nicht realistisch sind.

Anschlussmöglichkeiten werden von weiterführenden Schulen kaum genutztDie Abstimmung des Sachunterrichts mit dem weiterführenden Unterricht wird da-durch erschwert, dass der Anschluss in den verschiedenen Bundesländern und in den verschiedenen Schularten unterschiedlich geregelt ist. Wenn in Klasse 5 und 6 ein naturwissenschaftlicher Unterricht erteilt wird, greift er häufig auf Themen zurück, die

3Hindernisse bei der Umsetzung der Forderungen

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im Sachunterricht bereits bearbeitet wurden (Luft, Wasser, Aggregatzustände, Wasser-kreislauf, Magnetismus, Schall) (Wodzinski 2006). Grundsätzlich ist festzustellen, dass Lehrkräfte der weiterführenden Schulen meist wenig Einblick in die Arbeit der Grund-schulen haben und das Bedürfnis nach Austausch mit den Grundschulen eher gering ist.

4 Ansatzpunkt Basiskonzepte

Bei der Frage, wie Sachunterricht das Anbahnen von Fachkonzepten unterstützen kann, fällt der Blick unweigerlich auf die Basiskonzepte. Sie wurden in den Bildungsstandards für die Naturwissenschaften in der Sekundarstufe verankert, um „den Schülerinnen und Schülern kumulatives Lernen (zu) erleichtern.“ (KMK 2005, S. 8). Basiskonzepte können verstanden werden als übergeordnete Fachkonzepte, die in besonderer Weise das naturwissenschaftliche Wissen strukturieren. Die von der KMK formulierten Basis-konzepte der drei Naturwissenschaften sind:

Physik Chemie Biologie

Materie Stoff-Teilchen-Beziehung System

Wechselwirkung Struktur-Eigenschafts-Beziehung Struktur und Funktion

System Chemische Reaktion Entwicklung

Energie energetische Betrachtung bei Stoffumwandlungen

Basiskonzepte sollen im Sinne von Leitideen dazu beitragen, die fachwissenschaftlichen Inhalte zu strukturieren und über die Schuljahre hinweg vertikal, sowie zwischen den drei Naturwissenschaften horizontal zu vernetzen (KMK Chemie, 2004). Unklar ist jedoch, welche Bedeutung die Basiskonzepte konkret im Unterricht einneh-men sollen. Dienen sie lediglich als Planungshilfe für die Lehrkraft, um sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schülern über eine hinreichende Basis verfügen, ihr Verständ-nis der Basiskonzepte ausdifferenzieren zu können oder soll explizit immer wieder der Bezug zu den Basiskonzepten hergestellt werden? Um beim obengenannten Beispiel zu bleiben: Soll schon in der Grundschule das Thema „Schatten“ explizit als eine besondere Form der Wechselwirkung von Licht und Gegenstand beschrieben werden, oder reicht es aus, darauf hinzuweisen, dass Schatten immer nur dann entsteht, wenn Licht auf einen Gegenstand fällt ohne den Begriff der Wechselwirkung zu thematisieren?Schecker und Wiesner (2007) beziehen dazu bezogen auf den Unterricht der Sekun-darstufe klar Position: „Für Schülerinnen und Schüler sind Leitideen am Anfang des Lernprozesses noch nicht hilfreich. Eine top-down-Strategie – zuerst die Leitideen ein-führen und dann an Beispielen veranschaulichen – widerspräche den Erkenntnissen über den Verlauf von Lernprozessen. Schülerinnen und Schüler benötigen zunächst

4Ansatzpunkt Basiskonzepte

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vielfältige Erfahrungen und Einsichten in den jeweiligen Sachgebieten. Dabei kommt es vorrangig auf den Zusammenhang innerhalb eines Sachgebietes an. Erst auf einer breiten Erfahrungsbasis lassen sich Vernetzungen mithilfe von Leitideen erreichen und stärken. Nur aus Sicht des fertig ausgebildeten Physikexperten scheinen sie geeignet zu sein, als Vorab-Orientierung das Lernen zu unterstützen. Für Schülerinnen und Schüler sind es im Prozess des Physiklernens zunächst noch inhaltsleere abstrakte Konzepte, deren Evidenz den Lernenden nicht durchgängig aufgezeigt werden kann.“ (Schecker & Wiesner 2007, S. 11) Was Schecker und Wiesner als Kritik an den Basiskonzepten für die Sekundarstufe I formulieren, gilt umso stärker für Basiskonzepte als Leitideen für den Sachunterricht.Es darf nicht verschwiegen werden, dass die Auswahl der Basiskonzepte der Physik bei Lehrkräften und Fachdidaktikern auf deutliche Widerstände stößt. Während die Basiskonzepte in der Chemie und Biologie als akzeptabel erscheinen, erschließt sich vielen die Relevanz der Basiskonzepte „Wechselwirkung“ und „System“ nicht. Sie stellen sehr allgemeine Oberbegriffe dar, unter die ganz unterschiedliche Inhaltsfelder subsumiert werden. Deshalb ist fraglich, ob sie überhaupt zur Strukturierung beitra-gen (Schecker, Parchmann 2006). Die Kraftwirkung zwischen Körpern, die Reflexion von Licht an Spiegeln und der Schalltransport in Medien lassen sich zwar unter einer gemeinsamen Perspektive der Wechselwirkung einordnen, aber inwieweit diese neue Brille auf die Phänomene zur Erkenntnis beiträgt, bleibt fraglich.Schon in den 1970er Jahren entwickelten Tütken und Spreckelsen in Anlehnung an das amerikanische Curriculum „Science Curriculum Improvement Study“ eine Konzeption für den Sachunterricht, die einerseits an zentralen Konzepten der Naturwissenschaften orientiert war und andererseits die Idee des Brunerschen Spiralcurriculums aufgreift (Tütken & Spreckelsen 1970). Die zentralen Konzepte sind hier Teilchenstruktur, Wech-selwirkung und Erhaltung, wobei Erhaltung auch Energie einschließt. Die Konzepte sind den aktuell diskutierten Basiskonzepten ähnlich. Letztlich sind die Reformbemühungen der 70er Jahre daran gescheitert, dass die stark vorstrukturierten Materialien den Kin-dern wenig Möglichkeit boten, eigene Fragen und Interessen einzubringen. Daraus ergaben sich Motivationsprobleme. Auch überforderte der Unterricht offenbar Kinder und Lehrkräfte (Feige 2009, Möller 2001). Lauterbach urteilte in den 1990er Jahren: „Grundschulkinder lernen nicht, die naturwissenschaftlichen Fachbegriffe zu verste-hen, sondern bestenfalls Wörter, die für sie stehen, assoziativ und grammatikalisch korrekt zu gebrauchen“ (Lauterbach 1992, S. 205).

4Ansatzpunkt Basiskonzepte

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5 Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

Demuth und Rieck (2005), sowie Demuth und Kahlert (2007) haben in den SINUS-Modulen G 3 und G 10 erstmals den Versuch unternommen, von den Basiskonzepten der Sekundarstufe ausgehend grundschulgerechte Basiskonzepte für den Sachunter-richt zu entwickeln. Dabei geht es im Kern um Konzepte, die denen von Tütken und Spreckelsen sehr nahe kommen, nämlich Erhaltung der Materie, Teilchenstruktur der Materie, Wechselwirkung und Energie.Im Folgenden soll deshalb der Blick etwas genauer darauf gelenkt werden, welche Be-deutung diese Konzepte für den Sachunterricht haben können.

5.1 Das Konzept der Erhaltung der Materie

Das Konzept der Materie beinhaltet insbesondere ein Verständnis von der Erhaltung der Materie, das im Sachunterricht sinnvoll vorbereitet werden kann. Zentral dafür sind die Themen Luft und Wasser, die zu den Standardthemen des Sachunterrichts gehören. In Tabelle 1 sind beispielhaft diejenigen Erfahrungsmöglichkeiten zusammengestellt, mit denen Sachunterricht zu einem Verständnis der Erhaltung der Materie beitragen kann. Die in der Tabelle aufgelisteten Aspekte sind wiederum nur ein kleiner Ausschnitt der unterrichtlichen Möglichkeiten, die die Themen Luft und Wasser im Sachunterricht bieten. Im Hinblick auf Anschlussfähigkeit an ein Konzept der Erhaltung der Materie kommt es darauf an, die in der Tabelle aufgelisteten Erfahrungen Kindern zugänglich zu ma-chen und auch im Sinne der Erhaltung der Materie (Luft, Wasser etc. ist nicht weg, nicht mehr oder weniger geworden) zu interpretieren. Selbstverständlich tragen auch andere Unterrichtsthemen zum Materiekonzept bei. Beispielsweise lassen sich im Rahmen einer Einheit zum Thema Müll Eigenschaften von Stoffen thematisieren. Der Erhaltungs aspekt lässt sich z.B. auch im Kontext von Umweltverschmutzung themati-sieren. Ein Teilchenkonzept ist für die hier dargestellten Erkenntnisse nicht erforderlich.

5Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

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Tabelle 1: Erkenntnismöglichkeiten im Sachunterricht zum Konzept der Erhaltung der Materie

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5Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

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5.2 Das Teilchenkonzept

Das Teilchenkonzept ist ein weiteres zentrales Konzept, das dem Konzept der Materie untergeordnet ist und das in seiner Bedeutung für die Grundschule kontrovers disku-tiert wird. Vor dem Hintergrund, Kinder frühzeitig an anspruchsvolle Konzepte der Naturwissenschaften heranzuführen, nimmt die Zahl der Befürworter des Teilchenkon-zepts in der Grundschule wieder zu. So warf auch eine Ausbilderin für den Sachunter-richt bei einer Fortbildung kürzlich die Frage auf, wie man im Unterricht den Versuch zum „Flaschengeist“ angemessen erklärt. Ihrer Ansicht nach sei der Versuch eigentlich nur über das Teilchenmodell zu erklären. Andere teilten diese Ansicht.

Material: • eine leere Flasche • eine 50 Cent-Münze

Versuchsdurchführung: • Stell die leere Flasche an einen kalten Ort (z. B. Kühlschrank). • Befeuchte den Rand der Öffnung mit einem nassen Finger. • Lege eine 50 Cent-Münze auf die Öffnung. Die Öffnung muss ganz abgedeckt sein. • Lege deine Hände um die Flasche. Warte ein wenig. • Beobachte und beschreibe.

Abbildung 1: Anleitung zum Versuch „Flaschengeist“.

In ähnlicher Weise argumentieren auch Demuth und Rieck (2005) im Modul G 3. Auch sie sind der Ansicht, das Verhalten der Luft z.B. beim Aufpumpen eines Fahr-radschlauches sei nur zu verstehen, „wenn man annimmt, dass Gase aus kleinen, unsichtbaren Teilchen bestehen, die frei in Bewegung sind. Auf Grund dieser Bewe-gung verteilen sie sich gleichmäßig in jedem Raum, in den sie eindringen“ (S. 6).Tatsächlich haben Untersuchungen gezeigt, dass Kinder auch nach Unterricht zum Teilchenmodell dieses nicht zur Erklärung von Alltagsphänomenen verwenden (Seré 2007). Dies deutet darauf hin, dass sich Kindern der Erklärungswert des Teilchenmo-dells offenbar nicht erschließt. Auch ist ernsthaft zu fragen, wie sich denn Grundschul-kinder ein Teilchenmodell der Luft wirklich vorstellen sollen. Es ist bekannt, dass eine verbreitete Fehlvorstellung zum Teilchenmodell darin besteht, dass die Luftteilchen als „Teilchen in der Luft“ gedeutet werden. Die Vorstellung, dass zwischen den Teilchen tatsächlich nichts ist, überfordert selbst viele Erwachsene. Wenn Kinder sich vorstellen, dass sich die Teilchen überallhin ausbreiten, dann tun sie das vermutlich auf der Grund-lage der Vorstellung, dass Luft sich überallhin ausbreitet und die Teilchen mitnimmt.Im Hinblick auf die Erhaltung der Materie ist der Versuch zum Flaschengeist dennoch er-giebig mit Kindern zu diskutieren. Anregungen für das tiefere Durchdenken könnten sein:

• Verschiebt sich vielleicht die Luft nur nach oben, und unten in der Flasche entsteht ein „Luftloch“?

• Steigt die Luft vielleicht nach oben, weil sie leichter geworden ist? • Würde die Luft auch zur Seite aus der Flasche herausgehen, wenn die Öffnung seit-

lich wäre?

5Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

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Auf diese Weise können Kinder angeregt werden, eigene Vorstellungen zu entwickeln, zu diskutieren und zu überprüfen. Das Teilchenmodell liefert für die Beschreibung und das Verstehen des Phänomens im Vergleich dazu für die Kinder keinen Erklärungswert. Im Gegenteil: Es unterstützt eher das Apportieren unhinterfragten Scheinwissens.Ein anderes Thema, bei dem das Teilchenmodell häufig vorgeschlagen wird, ist der Wasserkreislauf. Das Verdunsten von Wasser wird über Teilchen analogisiert. Auch hier gibt es unzählige Beispiele, die Fehlvorstellungen geradezu provozieren. Aus mei-ner Sicht zeichnet sich anspruchsvoller Sachunterricht auch dadurch aus, auf derartige Bilder zu verzichten. Mit einer Hinführung zum Teilchenmodell haben diese Vorstel-lungen nichts gemeinsam. Teilchen im Sinne des Teilchenmodells verlieren die Eigen-schaften, die der Stoff besitzt. Wassermoleküle haben nicht die Eigenschaft, flüssig zu sein, Tropfenform zu haben oder Temperatur zu besitzen. Ein Wassermolekül ist eben kein ultrakleiner Wassertropfen.

aus: Kneip, Winfried; Stascheit, Wilfried: Wasser erleben und erfahren. Verlag an der Ruhr Mühlheim 1990, S. 66.

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Wichtiger ist stattdessen, anhand von Experimenten und Alltagserfahrungen deutlich zu machen, …• dass Wasser beim Verdunsten nicht einfach verschwindet.• dass Wasser umso stärker verdunstet, je wärmer die Luft ist• dass Luft tatsächlich Wasser enthält.• dass Luft umso mehr Wasser enthält, je wärmer die Luft ist.• dass das Wasser wieder kondensiert, wenn sich Luft abkühlt.

Sinnvoll kann aus meiner Sicht das Teilchenmodell bestenfalls im Zusammenhang mit Lösungsversuchen von Salz oder Zucker in Wasser vorbereitet werden. Dabei kann man sich die Kristalle in so kleine Teilchen zerlegt denken, dass man sie nicht mehr sehen kann. Das Wasser wird dabei nicht im Teilchenmodell betrachtet. Einen Unter-richtsvorschlag dazu haben Bäumer et al. (2009) vorgelegt. Entscheidend anders im Vergleich zum Teilchenmodell der Luft ist hier, dass Kinder angeregt werden, aus den Beobachtungen eigene Vorstellungen zu entwickeln. Solange diese von den Kindern selbst entwickelten Vorstellungen die Beobachtungen für die Kinder hinreichend erklä-ren, ist dagegen nichts einzuwenden. Problematisch wird es dann, wenn man Kindern Vorstellungen aufdrängt, die keinen erkennbaren Erklärungswert haben und zudem Fehlvorstellungen und Missverständnisse nahe legen, die nicht geklärt werden können.

5.3 Das Konzept der Energie

Die Energiefrage ist eines der zentralen gesellschaftlichen Themen, das die öffentlichen Medien bestimmt. Es besteht deshalb weitgehend Konsens, dass die Grundschule im Sinne der Orientierung des Sachunterrichts an epochaltypischen Schlüsselproblemen an diese Thematik heranführen sollte. Inwieweit Sachunterricht über das Alltagswissen hinaus einen physikalischen Energiebegriff vorbereiten sollte, ist jedoch ernsthaft zu diskutieren (vgl. Starauschek 2008, Pahl et al. 2010). So urteilte Jung (1980): „Heute wird oft der Standpunkt vertreten, der Energiebegriff sei physikalisch so zentral, dass er auch im Physikunterricht schon möglichst früh eingeführt werden sollte. Ich vertrete ... den mehr konservativen Standpunkt, dass Strukturbegriffe wie Energie usw. nicht gleich am Anfang eingeführt werden sollten. Erst müssen genügend Inhalte gelernt werden, sonst können Strukturbegriffe nicht strukturieren. Sie laufen dann Gefahr, zu bloßen Leerformeln zu entarten, die alles oder nichts bedeuten.“ Erhebliche Schwierig-keiten mit dem Energiebegriff ergeben sich in der Abgrenzung zum Kraftbegriff auf der einen Seite und zum elektrischen Strom auf der anderen Seite. Diese Schwierigkeiten wird man in der Grundschule kaum auflösen können. Die Vorstellung, Energie sei das, womit man etwas tun kann, entspricht dem Alltagsverständnis und reicht für einen ersten Zugang zum Energiebegriff aus. Diese Vorstellung löst jedoch die begrifflichen Abgrenzungsprobleme nicht.In der Physik sind im Zusammenhang mit dem Energiebegriff Begriffe wie Energie-träger und Energieformen gebräuchlich. Diese Begriffe tauchen nicht selten auch in Grundschulmaterialien auf (z.B. auch bei Demuth & Rieck (2005)). Die nachfolgenden Ausführungen sollen zeigen, wie wenig eindeutig diese Begriffe belegt sind. In der Energiewirtschaft werden unter Energieträgern z.B. Kohle, Erdöl, Gas, Uran verstan-

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den. Im Sprachgebrauch werden aber auch Quellen alternativer Energiegewinnung z.B. Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft, etc. als Energieträger bezeichnet. In der Physik wird der technische Begriff des „Energieträgers“ auf Objekte und Körper erweitert, in denen Energie steckt. Ein Energieträger ist dann z.B. auch ein bewegter Körper, ein hochgehobener Stein, eine gespannte Feder, warme Luft usw.Der Begriff der Energieformen (kinetische, potenzielle, chemische ... Energie) bezeich-net unterschiedliche „Erscheinungsformen“ der Energie. Sie werden manchmal mit Währungen verglichen, in denen man Energie darstellen kann und in die man Energie „umtauschen“ kann. Schwierig wird die Trennung zwischen der Energieform und dem Energieträger bei elektrischem Strom, Wärme und Licht. Alle drei werden sowohl im Sinne einer Energieform als auch im Sinne eines Energieträgers verwendet.Man spricht z.B. davon, dass Energie aus Kohle in Strom und Wärme umgewandelt wird und meint damit genaugenommen, dass die chemische Energie, die in der Kohle steckt, in elektrische Energie und in Wärme umgewandelt wird. Der Energieträger für die elektrische Energie sind die im Stromkreis bewegten Ladungen. Die Wärme wird über Wärmeströmung, Wärmeleitung und Wärmestrahlung in die Umgebung trans-portiert. Im Fall der Wärmeströmung und der Wärmeleitung ist die Energie an Stoffe gebunden, die als Energieträger fungieren. Im Fall der Wärmestrahlung ist die Wärme an elektromagnetische Strahlung als Energieträger gebunden. Der Karlsruher Physikkurs reagiert auf diese Schwierigkeit und verzichtet vollständig auf den Begriff der Energieformen. Stattdessen wird in den Vordergrund gestellt, mit welcher mengenartigen physikalischen Größe Energie transportiert wird. Energieträger sind in diesem Konzept Impuls (in der Mechanik), Entropie (in der Wärmelehre), elek-trische Ladung (in der Elektrizitätslehre), Stoffmenge (in der Chemie) etc. (Herrmann 1995).Die Ausführungen geben einen Einblick, mit welchen Schwierigkeiten die Begriffe Ener-gieform und Energieträger verknüpft sind. Im Alltag kommt der Begriff der Energieform nicht vor. Von Energieträgern ist lediglich im energietechnischen Sinne zur Unterschei-dung von fossilen und alternativen Energiequellen die Rede. Im Sachunterricht kann es deshalb nicht darum gehen, diese Begriffe im Sinne von Fachbegriffen vorbereiten zu wollen.Dennoch können Kinder auch im Sachunterricht wertvolle Erfahrungen machen und an Zusammenhänge herangeführt werden, die für den späteren Unterricht von Be-deutung sind. So kommt Starauschek z.B. zu dem Schluss, dass im Sachunterricht zu-mindest eine Trennung zwischen der Energie und den Trägern der Energie angebahnt werden sollte, ohne dass der Begriff des Energieträgers eingeführt wird. Meines Erachtens sollten Kinder am Ende der Grundschulzeit über folgende Kenntnisse im Zusammenhang mit der Energie verfügen:1 • Energie wird benötigt für Licht, Wärme, Bewegung, um etwas zu heben und um

Strom zu erzeugen. (Das heißt auch: Energie ist nicht dasselbe wie Licht, Wärme etc.)• In Licht, Wärme, Bewegung und Strom steckt Energie. Auch in einem hochge hobenen

Gegenstand steckt Energie. (Das heißt ebenfalls: Energie ist nicht dasselbe wie Licht, Wärme etc.)

• Energie steckt auch in Nahrung, in Brennstoffen, in Treibstoffen.

1 Es wird in der Auflistung bewusst auf eine fachsprachlich korrekte Formulierung verzichtet.

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• Die Energie im Strom kann man besonders vielseitig nutzen.• Öl, Gas, Kohle sind wichtige Energieträger, die allerdings nicht unbegrenzt zur Verfü-

gung stehen. (In diesem Kontext macht der Begriff des Energieträgers Sinn.)• Wind, Sonne und Wasserkraft können genutzt werden, um Strom zu erzeugen.• In traditionellen Kraftwerken wird immer ein beträchtlicher Teil der Energie in Wärme

umgewandelt. • Die großtechnische Stromerzeugung ist im Prinzip mit der Stromerzeugung im Dynamo

vergleichbar.• Sonnenkollektoren nutzen die Energie von der Sonne, um Wasser zu erwärmen.• Wir führen dem Körper über die Nahrung Energie zu, die für körperliche Betätigung

benötigt wird.(vgl. Zolg &Wodzinski 2007, Kaiser 2010)

Wenn man auf die Unterscheidung verschiedener Energieformen verzichtet, lässt sich die Idee, dass Energie fließt bzw. Energie umgewandelt wird, dennoch verdeutlichen. Dies sei im Folgenden grob skizziert:Zunächst können Beispiele gesammelt werden, in denen Energie aus der Steckdose für verschiedene Anwendungen genutzt wird. Dann werden andere Möglichkeiten ge-sammelt, dasselbe ohne Strom zu tun.Mit elektrischer Energie …• kann man einen Mixer antreiben (und z.B. ein Milchmixgetränk herstellen),• Wasser heizen,• einen Lastenaufzug betreiben ...

Dasselbe kann man auch auf andere Weise tun. Man kann auch:• einen Mixer mit der Hand betreiben (Handrührgerät),• zum Heizen Holz verbrennen,• Hebearbeit durch Wasserkraft verrichten (in alten Mühlen).

Während im ersten Fall die Energie aus der Steckdose stammt bzw. mit dem Strom transportiert wird, steckt sie im zweiten Fall in den Muskeln, im Holz, im strömenden Wasser. Ein Teil der Energie, die in die Prozesse hineingesteckt wurde, ist am Ende wieder nach-weisbar: Das Wasser ist heiß, ihm wurde Energie zugeführt. Auch die hoch gehobene Last hat Energie, die sie vorher nicht hatte. Dass auch dem Milchmixgetränk Energie zugeführt wurde, ist nicht so einfach einzusehen. Es lässt sich aber mit einem Thermo-meter nachweisen, dass auch hier Energie in das Getränk geflossen ist.

5.4 Das Konzept der Wechselwirkung

Das Konzept der Wechselwirkung wurde auch bei Tütken und Spreckelsen (1970) bereits als Konzept für die Grundschule vorgeschlagen. Auch Rieck und Demuth (2005) räumen der Wechselwirkung für die Grundschule eine hohe Bedeutung ein. Für ein tieferes Verständnis des Kraftbegriffs und der Newtonschen Mechanik ist das Konzept

5Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

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5Überlegungen zu möglichen Basiskonzepten für den Sachunterricht

der Wechselwirkung zentral.2 Um das zu verstehen, muss der fachliche Zusammen-hang kurz entfaltet werden.Im Alltag ordnet man Kräfte Gegenständen oder Personen als Eigenschaft zu. Von einer rollenden Kugel würde man sagen, dass sie Kraft hat, und zwar umso mehr, je schneller sie sich bewegt. Ein Sportler hat Kraft. Er hat sie auch dann, wenn er schläft. In der Physik dagegen ist Kraft keine Eigenschaft von Körpern, sondern Kräfte beschrei-ben die Stärke der Wechselwirkung zwischen Körpern. Beide Wechselwirkungspartner sind dabei stets gleichberechtigt, unabhängig von der Art der Wechselwirkung. Dies widerspricht dem Alltagsdenken. Im Alltag ist man es gewohnt, Situationen, in denen mehrere Körper miteinander wechselwirken, danach zu strukturieren, wer den aktiven Part einnimmt. Beispielsweise beim Zusammenstoß eines Autos mit einer Wand ist es das Auto, das den aktiven Part zugeschrieben bekommt. Der Wand würde man lediglich eine passive Rolle zuschreiben. In der Physik übt dagegen sowohl das Auto auf die Wand als auch die Wand auf das Auto eine Kraft aus. Beide Kräfte sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet – völlig unabhängig von den konkreten Bedingungen des Zusammenstoßes.Kräfte auf einen Körper erkennt man in der Physik daran, dass sich die Bewegung des Körpers verändert. Wenn eine rollende Kugel langsamer wird, so folgt aus diesem Verständnis von Kraft, dass eine Kraft auf die Kugel ausgeübt wird. Sucht man den Wechselwirkungspartner, so sind dies der Boden und die umgebende Luft. Beide üben eine Reibungskraft auf die Kugel aus. Eine Vorbereitung einer derartigen Sichtweise ist die Einsicht darin, dass der Boden und die Luft Einfluss auf die Bewegung nehmen. Eine solche Vorbereitung ist bereits in der Grundschule möglich. Dies mit Kräften beschreiben zu wollen, wäre in der Grundschule jedoch unrealistisch und würde vermutlich nur Fehlvorstellungen provozieren.Das erste Newtonsche Axiom besagt, dass ein Körper sich unverändert mit gleichblei-bender Geschwindigkeit fortbewegt, wenn kein Körper eine Kraft auf ihn ausübt. Oder anders formuliert: Eine Veränderung der Bewegung setzt immer eine Wechselwirkung voraus. Mit diesem Satz ist ein Suchprogramm formuliert, bei Veränderungen von Be-wegungen nach den Wechselwirkungspartnern zu suchen, die zu dieser Veränderung geführt haben. Mit dem zweiten Newtonschen Axiom F = m⋅a lassen sich auch die zugehörigen Kräfte quantifizieren.Die Idee, dass keine Veränderung ohne Wechselwirkung geschieht, lässt sich über die Mechanik hinaus verallgemeinern. Genau das ist ein Aspekt des Basiskonzepts Wech-selwirkung.Im Alltagsverständnis dagegen gibt es viele Veränderungen, die ohne erkennbare Wechselwirkung vonstatten gehen. Selbst bezogen auf die natürliche Umwelt gilt im Alltagsverständnis, dass …• ein rollendes Fahrzeug von allein zur Ruhe kommt. • eine angestoßene Schaukel von allein stehen bleibt.• eine Batterie, die man lange liegen lässt, von allein unbrauchbar wird. • der Ton einer angeschlagenen Gitarre von allein verstummt.• eine Tasse Tee von allein abkühlt.

2 Auffällig ist, dass Themen der Mechanik im Zuge der Bildungsstandards wieder häufiger für den Sachunterricht vorgeschlagen werden.

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6Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern

Man kann diese Phänomene unter der Brille der Wechselwirkung betrachten und nach den Wechselwirkungspartnern suchen, die die Veränderung bewirken. Mir scheint aber, dass ein derartiger Ansatz für Grundschulkinder nicht ertragreich ist. Um in den ersten beiden Fällen zu erkennen, dass die Veränderung Folge einer Wechselwirkung ist, bedarf es der Vorstellung einer Idealgestalt von Bewegungen, die auch mit dem Hinweis auf Bewegungen im Weltall alles andere als einfach zu akzeptieren ist.Allerdings schließt eine gründliche Auseinandersetzung mit den Phänomenen immer auch mit ein, zu erkennen, wer alles am Phänomen beteiligt ist, d.h. zu erkennen, dass …• Schall durch Luft transportiert wird (Wechselwirkung Schallquelle – Luft – Ohr).• Schall in Musikinstrumenten verstärkt wird (Wechselwirkung Schallquelle – Luft –

Resonanzkörper).• Wärme mit Luft abtransportiert wird (Wechselwirkung Wärmequelle – Luft).• Wärme in Medien weitertransportiert wird (Wechselwirkung Wärmequelle –

Umgebung).• Licht von einem Gegenstand abgeblockt wird (Wechselwirkung Licht –

Gegenstand).• Licht an einem Spiegel in besonderer Weise umgelenkt wird (Wechselwirkung Licht

– Spiegel).

Die Beispiele sollen zeigen: Verständnisfördernd ist nicht die Erkenntnis, dass Verän-derungen Folge einer Wechselwirkung sind, sondern das gründliche Durchdringen der Phänomene selbst. Oder anders gesagt: Die Orientierung an der Leitidee der Wech-selwirkung unterstützt das Verstehen nicht, aber die gründliche Arbeit an den Phä-nomenen schafft die Grundlage, um viel später verschiedene Phänomene in einem übergeordneten Kontext von Wechselwirkungen zu erfassen.

6 Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern

6.1 Das Projekt 2061 – Benchmarks for science education

In den USA wurde ein etwas anderer Weg verfolgt, um Anschlussfähigkeit im Bereich Science zu sichern. Im Projekt 2061 der American Association for the Advancement of Science (AAAS) wurden zwölf zentrale Inhaltscluster formuliert. Zu jedem Inhalts-cluster sind für jeden Bildungsabschnitte (Kindergarten bis Klasse 2, Klasse 3–5, Klasse 6–8, Klasse 9–12) inhaltliche Ziele, die sogenannten „benchmarks“ formuliert, an denen sich Unterricht im Sinne von Minimalstandards orientieren soll. (Die „Bench-marks for scientific literacy“ wurden erstmals 1993 veröffentlicht und 2009 nochmals überarbeitet. Das Ergebnis dieser Arbeit ist in voller Länge im Internet zugänglich unter: http://www.project2061.org/publications/bsl/online/)Ergänzend dazu ist im sogenannten „Atlas of Scientific Literacy“ in Form von Netz-werken für etwa 100 zentrale Konzepte der Naturwissenschaften aufgezeigt, wie die verschiedenen in den benchmarks formulierten Inhaltsaspekte zusammenwirken und sich wissenschaftliches Verständnis aufbauen kann. Beispiele solcher Netzwerke sind ebenfalls im Internet zugänglich. (http://www.project2061.org/publications/atlas/).

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Auch bei diesem Ansatz steht strukturiertes und vernetztes Wissen im Zentrum, aller-dings ohne dies auf einige wenige exponierte Konzepte zu reduzieren.Die Inhaltscluster sind in der nachfolgenden Übersicht aufgelistet. Inhalte, die bei uns dem naturwissenschaftlichen Sachunterricht zugeordnet würden, findet man vorrangig in den Clustern 1 (allg.), 4 (Physik), 5 und 6 (Biologie) und 8 (Chemie). Jedes dieser Cluster ist nochmals untergliedert, beispielhaft ist das in der nachfolgenden Übersicht für die Cluster 4 und 8 gezeigt.

1. The Nature of Science 2. The Nature of Mathematics 3. The Nature of Technology 4. The Physical Setting 5. The Living Environment 6. The Human Organism 7. Human Society 8. The Designed World 9. The Mathematical World 10. Historical Perspectives 11. Common Themes

12. Habits of Mind

Um die Tragweite dieses Ansatzes beurteilen zu können und Vergleiche zu den Ausfüh-rungen von oben herzustellen, sind beispielhaft die konkreten inhaltlichen Ziele für die hervorgehobenen Bereiche 4D, 4E und 8C in deutscher Übersetzung aufgeführt. Die Beispiele geben einen Eindruck davon, wie konkret die inhaltlichen Ziele des Unterrichts hier formuliert sind. Manchem mögen sie inhaltlich etwas dürftig erscheinen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass hier nur eine kleine Auswahl dargestellt ist. Die Breite der vorgesehenen Themen ist im Vergleich zum Sachunterricht in Deutschland deutlich größer.

4 D: Die Struktur der MaterieAm Ende von Klasse 2 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• Gegenstände über ihre Eigenschaften beschrieben werden können. Einige Eigen-

schaften wie Härte oder Biegsamkeit hängen von dem Material ab, aus dem der Ge-genstand besteht, andere Eigenschaften wie Größe oder Form sind davon unabhängig.

• man die Eigenschaften von Materialien verändern kann, aber nicht alle Materialien reagieren in gleicher Weise.

Am Ende von Klasse 5 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• Erhitzen und Abkühlen die Eigenschaften von Stoffen verändern kann, aber nicht alle

Stoffe reagieren in gleicher Weise auf Erhitzen und Abkühlen.

A. The Universe B. The Earth C. Processes that Shape the Earth D. The Structure of Matter E. Energy Transformations F. Motion G. Forces of Nature

A. Agriculture B. Materials and Manufacturing C. Energy Sources and Use D. Communication E. Information Processing F. Health Technology

6Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern

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• viele Veränderungen bei wärmeren Bedingungen schneller verlaufen.• unabhängig davon wie Teile eines Objekts angeordnet sind, das Gewicht des gesam-

ten Objekts immer gleich der Summe der Gewichte der Teile ist. Wenn ein Objekt in Teile zerbricht, haben die Teile zusammen immer das gleiche Gesamtgewicht wie das ursprüngliche Objekt.

• Materie aus Teilen zusammengesetzt werden kann, die zu klein sind, um sie ohne Vergrößerung sehen zu können.

• wenn ein neuer Stoff aus zwei oder mehr Stoffen zusammen gesetzt wird, es andere Eigenschaften als die Bestandteile hat.

• viele verschiedene Stoffe aus einer kleinen Anzahl von Grundbausteinen hergestellt werden können.

• Substanzen von Ort zu Ort verschoben werden können, aber sie erscheinen niemals aus dem Nichts, und verschwinden auch nicht einfach.

• alle Materialien bestimmte physikalische Eigenschaften, wie beispielsweise Stärke, Härte, Biegsamkeit, Festigkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und Feuer und Wärmeleitfähigkeit, haben.

• Ansammlungen von Teilchen (Puder, Murmeln, Zuckerwürfel oder Holzklötzchen) Eigenschaften haben können, die die einzelnen Teilchen nicht haben.

4 E: EnergieumwandlungAm Ende von Klasse 2 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• die Sonne den Boden, die Luft und das Wasser wärmt.

Am Ende von Klasse 5 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• wenn man zwei Gegenstände aneinander reibt, beide wärmer werden. Ergänzend dazu:

viele mechanische und elektrische Geräte werden wärmer, wenn man sie benutzt.• wenn man wärmere Gegenstände mit kälteren zusammenbringt, die wärmeren kälter

und die kälteren wärmer werden, bis beide die gleiche Temperatur haben.• wenn man wärmere Gegenstände mit kälteren zusammenbringt, Wärme vom wär-

meren zum kälteren transportiert wird.• ein wärmerer Gegenstand einen kälteren durch Kontakt oder auf Distanz erwärmen

kann.

8 C: Energiequellen und Nutzung von EnergieAm Ende von Klasse 2 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• Menschen Brennstoffe wie Holz, Öl, Kohle oder Gas verbrennen oder Elektrizität

nutzen, um Essen zu kochen und das Haus zu heizen.

Am Ende von Klasse 5 sollten Schülerinnen und Schüler wissen, dass …• bewegte Luft und Wasser Maschinen antreiben kann.• Sonnenlicht Geräte zum Laufen bringen kann.• einige Menschen versuchen, Brennstoff zu sparen, um Ressourcen zu schonen, die

Umweltverschmutzung zu reduzieren oder um Geld zu sparen.

6Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern

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6.2 Das Nuffield Projekt SPACE

Ein weiteres Beispiel für Bemühungen um eine fachliche Fundierung des naturwissen-schaftlichen Sachunterrichts im internationalen Rahmen stellt das englische Nuffield Projekt „Science Processes and Concept Exploration“ (SPACE) dar. In dem zugehö-rigen Lehrerhandbuch „Understanding Science Ideas“ (Black & Harlen 1997) werden zentrale naturwissenschaftliche Themen für die Lehrkräfte entfaltet und mit fachdi-daktischen Überlegungen ergänzt. Zu jedem Thema sind zentrale Kernideen formu-liert, die den fachlichen Gehalt des Themas kindgerecht auf den Punkt bringen und als inhaltliche Ziele angesehen werden können. (Die Überlegungen beziehen sich jeweils auf Unterricht bis zur 6. Klasse.) Für die physikalisch relevanten Themen ist die Aufli-stung der Kernideen im Anhang 1 zu finden. Das vollständige Lehrerhandbuch steht im Internet unter http://www.nationalstemcentre.org.uk/elibrary/file/6727/Understan-ding Science ideas.pdf zum Download bereit.

6.3 Ergebnisse einer Arbeitsgruppe zur Abstimmung der Fachinhalte zwischen Primar- und Sekundarstufe

Vor einigen Jahren fand sich eine kleine Arbeitsgruppe von Didaktikern aus dem Primar- und Sekundarbereich3 zusammen, um Wege zu finden, die physikalischen Inhalte der Primar- und der Sekundarstufe besser aufeinander abzustimmen und so die Anschlussfähigkeit zu verbessern (Wodzinski et al. 2005). Im gegenseitigen Austausch haben wir versucht, abzugrenzen, was Sachunterricht sinnvoll leisten kann, welche Be-reiche eher der nachfolgende Unterricht übernehmen sollte und auf welche Fachkon-zepte die Auseinandersetzung mit den Inhalten letztlich hinführt. Für die Arbeitsgruppe war vor allem die Verständigung über die Sache ein großer Gewinn. Am Ende der Arbeit wuchs jedoch ein gewisses Unbehagen darüber, dass die Überlegungen lediglich an den Inhalten orientiert waren und die Erkenntnismethoden dabei außen vor blieben. Als weitere Gefahr wurde von der Arbeitsgruppe gesehen, dass bei den fachlich ge-dachten Überlegungen integrative Themen des Sachunterrichts aus dem Blick geraten. Einige der in der Arbeitsgruppe erstellten Tabellen sind als Anhang 2 beigefügt. Sie sind nicht als fertige Produkte, sondern als Arbeitspapiere zu verstehen. Sie können sicherlich ein Anhaltspunkt sein, um sich über Ziele und Inhalte der Schulstufen zu verständigen, die oben genannten Bedenken sind jedoch nicht außer Acht zu lassen.

6.4 Naturwissenschaftliche Methoden vs. naturwissenschaftliche Konzepte

Die Ausführungen zeigen, dass der Weg hin zu fachlicher Fundierung und zu An-schlussfähigkeit nicht zwangsläufig über Basiskonzepte führt. Mir scheint, dass die Ori-entierung an den Basiskonzepten der Sekundarstufe I für den Sachunterricht tatsächlich weniger ertragreich ist, als dies auf den ersten Blick scheint.

3 Mitglieder der Arbeitsgruppe waren Claudia von Aufschnaiter, Otto Ernst Berge, Angela Jonen, Ernst Kircher, Hilde Köster, Kornelia Möller, Lydia Murmann und Rita Wodzinski.

6Andere Wege, um naturwissenschaftliche Fachkonzepte anzubahnen und Anschlussfähigkeit zu verbessern

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Anspruchsvoller Sachunterricht ist möglicherweise weniger durch die Orientierung an bestimmten ausgewählten Fach-konzepten gekennzeichnet als vielmehr dadurch, dass im Sachunterricht überhaupt vernetztes und strukturiertes na-turwissenschaftliches Wissen aufgebaut wird. Als ein Beispiel für anspruchsvollen Sachunterricht in diesem Sinn kann eine Unterrichtssituation zum Thema Luft in einer zweiten Klasse dienen. Die Lehrerin hatte mit den Kindern den bekannten Versuch durchgeführt, bei dem ein Luftballon in einer Flasche aufgeblasen wird (siehe Abb. 2) Um diese Erfahrung möglichst vielen Kindern zu ermögli-chen, kamen verschiedene Flaschen unterschiedlicher Größe zum Einsatz. Die Kinder machten dabei die nicht beabsichti-gte Beobachtung, dass sich der Ballon besser aufblasen lässt, wenn die Flasche größer ist. Die Lehrerin bestätigte die Klasse darin, eine interessante Beobachtung gemacht zu haben, der sie in der nächsten Stunde genauer auf die Spur gehen wollten. Zur nächsten Stunde brachte sie eine besonders große Flasche mit. Sie klärte mit den Kindern zunächst, was sie aufgrund der Erfah-rungen aus der letzten Stunde erwarteten: Wenn die Vermutung stimmte, dann mus-ste das Aufblasen nun noch besser gehen, was sich im Versuch auch deutlich zeigte. Gemeinsam mit der Lehrerin versuchten die Kinder zu klären, woran das wohl liegen könnte. Sie arbeiteten heraus, dass dies an der Luft in der Flasche liegen muss und da-ran, dass jeweils unterschiedlich viel Luft in den Flaschen ist. Damit der Luftballon Platz hat, muss die Luft in der Flasche zusammengedrückt werden. Wenn viel Luft in der Flasche ist, dann lässt sich die Luft auch weiter zusammendrücken. Zur Überprüfung schlug die Lehrerin vor, nun mit dem Mund zusätzliche Luft in die verschieden großen Flaschen hineinzupressen. Auf diese Weise konnten die Kinder die Zusammenhänge noch einmal körperlich erfahren und aus anderer Perspektive verstehen: Je größer die Flasche ist, desto mehr Platz ist für zusätzliche Luft. Beim aufgeblasenen Luftballon passiert dasselbe. Es ist lediglich der Ballon um die zusätzliche Luft herum. Darum geht das Aufblasen in der großen Flasche leichter.Rückblickend betrachtet wurden hier ausgehend von einer Beobachtung Fragen ent-wickelt, denen ernsthaft und sorgfältig auf den Grund gegangen wurde. Die Kinder entwickelten dabei aus den Erfahrungen heraus Vorstellungen zur Erklärung des Phä-nomens. Diese Vorstellungen wurden untereinander ausgetauscht, kritisch überprüft und auf die neue Situation des Hineinblasens von Luft angewendet. Die Kinder entwi-ckelten dabei eigene Bilder von der unsichtbaren Luft in der Flasche. Diese Bilder kom-men noch ganz ohne Teilchen aus, aber unterstützen dennoch die Vorstellung davon, was Luft ist und wie sich Luft verhält. Im Sinne der Basiskonzepte könnte man sagen: Die Luft wird als Wechselwirkungspartner für dieses Phänomen erkannt. Es werden zu-sätzlich Erfahrungen gesammelt, die zum Konzept der Erhaltung der Materie beitragen.Der besondere Reiz dieser Episode liegt darin, dass sie sich aus der Situation heraus zu-fällig entwickelt hat. Vor diesem Hintergrund macht der Unterricht in dieser Form Sinn. Hätte die Lehrerin die Beobachtung des unterschiedlichen Verhaltens bei unterschied-lich großen Flaschen gezielt provoziert, kann man zurecht die Frage stellen, welche Bedeutung dieses Phänomen in der Welt der Kinder einer 2. Klasse besitzt.

Abbildung 2: Skizze zum Versuch

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Im Hinblick auf die Anbahnung von Fachkonzepten kommt es aus meiner Sicht da-rauf an, dass Kinder an wenigen Themen gründlich und intensiv gearbeitet haben und einen ersten Einblick darin erhalten haben, was es bedeutet, einen Zusammenhang naturwissenschaftlich gründlich zu verstehen. Die Themen Luft, Wasser und Wetter zählen bereits zu den Standardthemen des Sachunterrichts und sind im Hinblick auf die Anbahnung eines Materiekonzeptes meines Erachtens unverzichtbar. Auch das Thema Energie gehört zweifellos in einen modernen Sachunterricht. Bei allen anderen denkbaren und im Sachunterricht gut umsetzbaren Themen (Schwimmen und Sinken, Elektrizität, Magnetismus, Feuer, Schall, Spiegel) ist die Bedeutung im Hinblick auf die Anbahnung von Fachkonzepten meines Erachtens austauschbar. Hier kann und muss eine Auswahl getroffen werden. Um zusätzlich zu der unverzichtbaren vertieften Auseinandersetzung an wenigen Themen auch eine relative Breite von Erfahrungen zu ermöglichen, sollten auch Gelegenheiten gesucht werden, naturwissenschaftliche Aspekte als Facette eines integrativen Themas aufzugreifen (z.B. Kleidung => Wär-medämmung, Bauen => Stabilität und Schwerpunkt, Müll => Magnetismus, das alte Ägypten => Rolle und Rampe, Fahrzeugbau => Reibung etc.). Gerade die Verbindung mit technischen Themen bietet hier viele Möglichkeiten, die in der aktuellen Diskussion um die Stärkung der Naturwissenschaften vielleicht zu wenig genutzt werden.

7 Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulen

Es ist deutlich geworden, dass die Wege hin zu einer fachlichen Fundierung des Sach-unterrichts und zu einer Verbesserung der Anschlussfähigkeit noch unklar und diffus sind. Klarere inhaltliche Vorgaben könnten die Arbeit in den Schulen erleichtern, sie würden jedoch auch den Unterricht deutlich stärker reglementieren. Solange es derar-tige Vorgaben nicht gibt, können Schulen die Freiräume selbst gestalten.Im Sinne eines produktiven Ineinandergreifens von Grundschule und weiterführenden Schulen erscheint mir ein erster wichtiger Schritt, dass die Lehrkräfte der Grundschulen und der weiterführenden Schulen sich als Personen begegnen, um sich über ihre inhalt-liche Arbeit auszutauschen. Die Bereitschaft, sich um Anschlussfähigkeit zu bemühen und auf bestimmte Ziele hinzuarbeiten, steigt mit dem Gefühl, dass diese Vorbereitung auch geschätzt und genutzt wird. Hinsichtlich der inhaltlichen Vorgaben in den Lehrplänen unterscheiden sich die Bun-desländer sehr stark. Während einige Bundesländer sehr detaillierte Angaben darüber machen, welche Inhalte in welchen Klassenstufen bearbeitet werden sollen, fehlen in anderen Bundesländern Vorgaben über Inhalte nahezu vollständig. Im letzteren Fall wäre bereits viel geholfen, wenn sich benachbarte Grundschulen über einige Kernin-halte verständigen. Zu diesen Inhaltsfeldern können ausgehend von der Unterricht-spraxis wiederum wenige zentrale inhaltliche Ziele formuliert werden, so dass noch genügend Raum bleibt, um den Unterricht an die jeweiligen Lerngruppen individuell anzupassen. Wie detailreich die Ziele festgehalten werden, hängt letztlich auch da-von ab, welche Bedeutung die Beteiligten dieser Vereinbarung beimessen. Beispiele für unterschiedlich weit reichende Formulierungen finden sich in den oben angegebenen Quellen. Die Vereinbarungen sollten als vorläufiger Zwischenstand verstanden und im-mer wieder neu überdacht und anhand der gemachten Erfahrungen angepasst werden.

7Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulenverbessern

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Einen guten Anfangspunkt für eine gemeinsame Verständigung innerhalb des Grund-schulkollegiums und zwischen den Schulstufen bieten aus meiner Sicht die Themen Luft und Wasser, da sie nicht nur in der Grundschule sondern auch in der Sekundar-stufe standardmäßig vorkommen. Als hilfreich hat es sich erwiesen, die Ziele im Sinne von Erkenntnismöglichkeiten zu formulieren und zwar in einer Sprache, wie sie auch im Unterricht Verwendung finden könnte. Auch dazu liefern die obigen Beispiele Vorla-gen. Ist der Anfang gemacht, kann arbeitsteilig an anderen Themen weiter gearbeitet werden.In ähnlicher Weise kann und sollte auch die inhaltliche Abstimmung mit dem Elemen-tarbereich umgesetzt werden.

7Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulenverbessern

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Literaturverzeichnis

Altenburger, Pia; Starauschek, Erich (2011). Welchen Anteil haben physikalische Themen am Sachunterricht in Klasse 3 und 4? In: Höttecke, Dietmar (Hrsg.): Naturwissen-schaftliche Bildung als Beitrag zur Gestaltung partizipativer Demokratie. Münster: Lit-Verlag. S. 232 – 234.

Bäumer, Marcus; Dunker, Nina; Müller, Erwin; Claussen, Barbara; Meyer, Klaus; Carle, Ursula (2009). Atome schon im Sachunterricht? Unterricht Chemie, 114. S. 33-37.

Black, Paul; Harlen, Wynne (1997). Nuffield Primaray Science. Understanding science ideas. A Guide for primary teachers. London: Nuffield foundation.

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Demuth, Reinhard; Rieck, Karen (2005). Schülervorstellungen aufgreifen – grundle-gende Ideen entwickeln. Modul G 3. Naturwissenschaften. SINUS-Transfer Grund-schule. Kiel: IPN. Download unter: http://www.sinus-an-grundschulen.de/filead-min/uploads/Material_aus_STG/NaWi-Module/N3.pdf.

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Literaturverzeichnis

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Anhang 1

Kernideen zu physikalisch relevanten Themen aus dem Nuffield SPACE-Projekt

(Black & Harlen 1997, eigene Übersetzung)

Energie:

• Kraft ist nötig, um die Bewegung eines Gegenstands zu verändern (in Bewegung

setzen, schneller machen, langsamer machen, zum Stehen bringen oder die Richtung

ändern).

• Energie kann gespeichert werden.

• Energie kann übertragen werden, z.B. beim Aufheizen oder durch Kräfte, die etwas

in Bewegung setzen.

• Reflexion: Energieübertragung kann auf viele verschiedene Arten geschehen.

Stromkreis:

• Damit Strom fließt, muss der Stromkreis geschlossen sein.

• Einige Stoffe, wie z.B. Metalle, leiten die Elektrizität (Leiter). Andere, wie z.B. Kunst-

stoff leiten die Elektrizität nicht (Isolatoren).

• Schalter und andere Geräte können den Stromfluss stoppen oder verändern.

• Reflexion: Alle elektrischen Stromkreise sind Beispiele, in denen Energie übertragen

wird z.B. Energie, die in der Batterie gespeichert ist, wird zur Lampe oder anderen

Geräten übertragen.

Elektrizität im Haushalt:

• Elektrische Energie kann in Kraftwerken erzeugt werden.

• Elektrischer Strom transportiert elektrische Energie.

• Elektrische Energie kann genutzt werden, um Licht und Wärme zu erzeugen oder

Dinge anzutreiben.

• Elektrizität kann sehr gefährlich sein.

Statische Elektrizität:

• Viele Gegenstände können elektrisch aufgeladen werden, auch wenn sie nicht Teil

eines Stromkreises sind.

• Elektrische Ladung kann von Ort zu Ort und von Gegenstand zu Gegenstand trans-

portiert werden.

Magnete:

• Magnete sind meistens aus Eisen oder aus Verbindungen mit Eisen.

• Magnete können sich anziehen und abstoßen.

• Magnete können Gegenstände aus Eisen und Stahl anziehen.

Anhang

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Schall:

• Töne können hoch oder tief, laut oder leise sein.

• Töne werden durch Schwingungen in Material erzeugt.

• Die Amplitude (das ist die Größe) der Schwingungen bestimmt die Lautstärke.

• Die Frequenz (das ist die Zahl der Schwingungen pro Sekunde) bestimmt die Tonhöhe.

• Schall breitet sich in alle Richtungen aus.

• Schall kann an Oberflächen reflektiert werden und so Echos erzeugen.

• Schall geht durch Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase hindurch.

• Schall bewegt sich fort und braucht dafür eine messbare Zeit.

• Schall breitet sich als Welle aus, d.h. die Substanz, durch die der Schall verläuft, gerät

in Schwingungen.

• Reflexion: Musik besteht aus einer Reihe von Tönen mit einem erkennbaren Muster.

Töne in der Musik werden dominiert von einer Schwingung bei einer festen Frequenz,

die von Schwingungen größerer Frequenz (Obertöne) begleitet werden. Schall, der

aus einer zufälligen Mischung von vielen Frequenzen besteht, wird Geräusch genannt.

• Schall kann mit Instrumenten wahrgenommen werden. Eines davon ist das mensch-

liche Ohr.

Lichtquellen und Sehen:

• Licht kommt von verschiedenen Lichtquellen: primäre Lichtquellen, die das Licht direkt

aussenden und sekundäre Lichtquellen, die das Licht reflektieren.

• Gegenstände können gesehen werden, weil sie entweder Licht aussenden oder Licht

reflektieren.

• Gegenstände können gesehen werden, wenn Licht (von den Gegenständen) ins

Auge kommt.

Spiegelungen und Schatten:

• Licht geht durch einige Stoffe hindurch, durch andere nicht.

• Die Lage, Form und Größe eines Schattens hängt von der Lage des Gegenstands im

Verhältnis zur Lichtquelle ab.

• Licht prallt von Gegenständen ab.

• Licht bewegt sich geradlinig.

Farben:

• Verschiedene Farben können erzeugt werden durch Mischen von Farbstoffen oder

durch Verwendung von Farbfiltern für Licht.

• Weißes Licht kann in verschiedene Farben aufgespalten werden.

Anhang

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Die Erde im Weltraum:

• Die Erde ist einer von neun Planeten in unserem Sonnensystem, die die Sonne umkreisen.

• Die Sonne ist ein Stern im Zentrum unseres Sonnensystems.

• Die Sterne (außer der Sonne) sind weit außerhalb unseres Sonnensystems.

• Die Sterne sehen aus, als bildeten sie Gruppen, diese nennen wir Sternbilder.

Zeitmessung:

• Die Erde benötigt 24 Stunden, um sich um sich selbst zu drehen.

• Die Erde benötigt 365 ¼ Tage, um sich um die Sonne zu drehen.

• Zeitmessung hängt zusammen mit der relativen Position von Erde, Sonne und Mond.

• Die Erde dreht sich und der Mond läuft um sie herum.

• Nacht gibt es, weil die Erde sich dreht. Es ist immer die Hälfte der Erde von der Sonne

beleuchtet (Tag) und die andere Hälfte im Schatten (Nacht).

Jahreszeiten:

• Die Jahreszeiten entstehen durch die Verkippung der Erdachse. Winter ist da, wo sie

Erde von der Sonne abgewandt ist.

• Die Verkippung der Erdachse macht die Tage kürzer und sorgt dafür, dass weniger

Licht auf den Teil der Erdoberfläche fällt. Dadurch ist das Wetter kälter.

Anhang

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Anhang 2

Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppe AG Sachunterricht-Physik. Mitglieder der Arbeits-gruppe: Claudia von Aufschnaiter, Otto Ernst Berge, Angela Jonen, Ernst Kircher, Hilde Köster, Kornelia Möller, Lydia Murmann und Rita Wodzinski

Licht und Schatten

Wer verstehensfördernd zum Thema Licht arbeiten will, kommt nicht umhin, verschie-dene Bedeutungen des Wortes „Licht“ zu unterscheiden, nämlich sichtbare Helligkeit an Lampen und anderen Lichtquellen, sichtbare Helligkeit auf beleuchteten Flächen, erlebte Raumhelligkeit und das tatsächlich nicht sichtbare Licht auf dem Weg zwischen der jeweiligen Lichtquelle und den Oberflächen, die sie beleuchtet. Im Folgenden ist mit „Licht“ (wenn das Wort ohne weitere Erläuterung verwendet wird) das vorgestellte (nicht sichtbare) Licht zwischen Quelle und Effekt gemeint. Von „Lichtstrahlen“ wird hier an keiner Stelle die Rede sein, weil die damit verbundenen Vorstellungen keiner Wirklichkeit entsprechen, sondern eigentlich Modellvorstellungen sind, die allzu oft als tatsächlich vorhanden betrachtet werden. Wir sprechen daher lieber von „gedachtem“ oder „vorgestelltem“ Licht, um einen naiven Realismus zu vermeiden.

Anhang

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n be

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ten

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pric

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quel

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hren

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ner

Lins

e).

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tren

, Lic

htei

gens

chaf

ten,

Ph

ysio

logi

e.

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32

Lich

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rea

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keit,

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Lich

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ille

als

Blen

de).

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kam

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n. L

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mis

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hirm

m

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n Be

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Loch

kam

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Aug

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s Li

chts

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r. D

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g zw

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pille

und

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nere

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(Pup

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Li

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e.

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33

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cher

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and

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d.

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per i

n ru

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er L

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ruhe

nden

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rlich

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lich

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mun

gsw

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Win

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und

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dzug

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häde

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lbst

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hen:

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von

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lber

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lase

n.

Win

d is

t be

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t is

t ni

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dass

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d. L

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ist

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w

enn

kein

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d w

eht.

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glei

ch F

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d, e

chte

r Win

d.

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durc

h be

weg

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b be

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indr

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pum

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iege

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l Lu

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et

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g. L

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hen.

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l.

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Was

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uche

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ein

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nder

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fülle

n. S

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e zu

sam

men

drüc

ken,

Ate

mvo

lum

en

mes

sen.

Luft

bra

ucht

Pla

tz.

Luft

und

Luf

tdru

ck

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34

Kom

pres

sibili

tät

Fahr

radr

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d Lu

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unt

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chen

, Sp

ritze

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Luft

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ken.

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uft

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ekte

n. D

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zus

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en-

drüc

ken/

„dr

ückt

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, heb

t an

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ekte

an

).

Luft

unt

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ruck

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ckt

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ck.

Zusa

mm

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chen

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ck

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röße

r is

t di

e K

raft

, die

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Luf

t au

f ei

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läch

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stim

mte

r G

röße

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t-dr

uck

der

Um

gebu

ngsl

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Dru

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Gas

en

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de-

rung

en, D

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ters

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de,

Vak

uum

Phän

omen

e m

it Ü

ber-

und

Unt

erdr

uck

unte

rsu-

chen

: Sau

gnäp

fe a

n de

r W

and

befe

stig

en, E

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Flas

che

zaub

ern.

Bei Ü

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ruck

in e

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Beh

älte

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ückt

die

Luf

t in

nen

stär

ker

als

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n. B

ei U

nter

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k in

ein

em

Behä

lter

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auße

n st

ärke

r al

s in

nen.

Die

Phä

nom

ene

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en s

ich

mit

der

Vor

stel

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vo

m D

ruck

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Maß

für

das

Ge-

pres

stse

in d

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hrei

ben.

Saug

phän

o-m

en, a

ktiv

es

Saug

en

Mit

Stro

hhal

m t

rinke

n, S

taub

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e au

fzie

hen.

Aus

dehn

ung

von

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bei

Er

wär

mun

g,

Vol

umen

ver-

größ

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g

Ball,

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tmat

ratz

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der

Son

ne b

eoba

chte

n,

Flas

chen

geis

t (M

ünze

auf

Fla

sche

mit

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htem

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asch

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he m

it H

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n er

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).

Eine

n Lu

ftba

llon

mit

eine

m H

aarf

öhn

erw

ärm

en

und

die

Grö

ße m

esse

n. L

uftb

allo

n au

f Fl

asch

en-

hals

dur

ch E

rwär

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auf

richt

en (

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auch

w

aage

rech

t un

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pfüb

er e

rwär

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).

Luft

deh

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ich

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rwär

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g au

s.

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b fe

st,

flüss

ig o

der

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örm

ig d

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n si

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ei E

rwär

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g au

s.

Allg

emei

ne G

asgl

eich

ung

war

me

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st

eigt

auf

Wei

hnac

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yram

ide,

Ker

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eißl

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nW

arm

e Lu

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teig

t au

f. M

it w

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Luft

kan

n m

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egen

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Be

weg

ung

vers

etze

n.

Der

Auf

trie

b ei

nes

Hei

ßluf

tbal

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kal

ter

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ist

verg

leic

hbar

m

it de

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uftr

ieb

eine

s K

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r: Z

usam

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hang

A

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in L

uft

und

Auf

trie

b in

W

asse

r üb

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ersc

hied

e.

Auf

trie

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Ministeriumfür Bildung und Kultur

des Landes Schleswig-Holstein

SINUS an Grundschulen

Partner des Programm

s SINU

S an Grundschulen

Programmträger: IPN, KielProjektleitung: Prof. Dr. Olaf Köllerwww.ipn.uni-kiel.de

SINUS an GrundschulenProjektkoordination am IPN: Dr. Claudia FischerTel. +49(0)431/[email protected]

Programmkoordination für die Länder durch dasMinisterium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (MBK)Dr. Kai Niemannwww.schleswig-holstein.de/MBK/DE/MBK_node.html

Serverbetreuung: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)www.dipf.de

ISBN für diese HandreichungISBN: 978-3-89088-211-6