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NEALE DONALD WALSCH Zuhause in Gott

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NEALE DONALD WALSCHZuhause in Gott

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BuchDieses Werk ist nach zehn Jahren »Gespräche mit Gott« das letzteim »Gespräche«-Format. Inhaltlich wie formal setzt Neale Donald

Walsch damit einen überzeugenden Schlusspunkt.»Zuhause in Gott« sind wir schon immer, und unsere Seele ist sichdessen auch bewusst. Die Trennung von Gott und unsere Existenzals getrennte Individuen ist so gesehen eine Illusion. Diese Illusionzu überwinden ist die Hauptaufgabe unserer irdischen Existenz. »Zu-hause in Gott« erörtert in Dialogform die ganz großen Themen wie dieEssenz unseres Daseins, den Sinn des Lebens, den Tod als Übergang ineine andere Dimension und die bewegende Frage: »Was passiert da-nach?« Quantenphysik und Wahrnehmungstheorie bezieht Walschebenso mit ein wie buddhistische und andere Weisheitslehren. Ein an-spruchsvolles Buch, das man als »Westliches Totenbuch« bezeichnenkönnte, weil es die universellen Vorstellungen vom zyklischen Wer-den und Vergehen plausibel in einen westlichen religiös-spirituellen

Hintergrund integriert.

AutorNeale Donald Walsch arbeitete als Journalist und Verleger , war Pro-grammdirektor eines Rundfunksenders, Pressesprecher und gründete eine erfolgreiche Werbe- und Marketingfirma. In einer schweren Krise richtete er seine Stimme an Gott. Dadurch erfuhr sein Leben eine ent-scheidende Wendung. Was er als Ende seines Lebens empfunden hatte, erwies sich als spiritueller Neuanfang. Anschauliches Zeugnis dieser geistigen Öffnung sind die »Gespräche mit Gott«. Heute widmet sich Walsch ganz der Aufgabe, die Botschaften seiner Bücher durch Publi-kationen, Vorträge und Retreats für spirituelle Erneuerung zu verbrei-

ten. Walsch lebt in Ashland, Oregon.Weitere Informationen unter www.gespraechemitgott.org

Von Neale Donald Walsch außerdem im Programm: Die Essenz (22241) ∙ Gespräche mit Gott Band 1 (21786) ∙ Gespräche mit Gott Band 2 (21838) ∙ Gespräche mit Gott Band 3 (21851) ∙ Ge-spräche mit Gott Band 1-3 (33851) ∙

Die Zukunft in unserer Hand

(21993) ∙ Wenn alles sich verändert (22039) ∙ Erschaffe dich neu (16443)

∙ Bring Licht in die Welt (16451)

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NEALE DONALD WALSCH

Zuhause in Gott

Über das Leben nach dem Tode

Aus dem Englischen von Susanne Kahn-Ackermann

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Verlagsgruppe Random House FSC N001967

11. Auflage

Vollständige Taschenbuchausgabe Oktober 2009© 2006 der deutschsprachigen Ausgabe

Arkana, Münchenin der Verlagsgruppe Random House GmbH,

© 2006 by Neale Donald WalschThis edition published by arrangement with the original publisher, Atria

Books, an imprint of Simon & Schuster, Inc., New YorkUmschlaggestaltung: Design Team München

Umschlagfoto: Corbis, Craig TuttleLektorat: Annette Gillich-Beltz

SB • Herstellung: CZSatz: Greiner & Reichel, Köln

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN: 978-3-442-21874-5

www.goldmann-verlag.de

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel »Home with God – In a Life that Neve Ends« bei Atria

Books, an imprint of Simon & Schuster Inc., New York.Die deutsche Erstausgabe erschien 2006 bei Arkana, München.

®

Neumarkter Str. 28, 81673 München

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MOMENTSof Happiness

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Einleitung

Dies ist die wortgetreue Niederschrift eines heiligen Ge-sprächs. Ein Gespräch mit Gott über das Zu-Hause-SeinIn Gott. Zudem ist es die letzte Folge eines außerge-wöhnlichen Dialogs, der im Verlauf von elf Jahren nieder-geschrieben wurde und auf etwa 3000 Seiten in neunveröffentlichten Bänden alle Aspekte des menschlichenLebens berührt.Im hier vorliegenden Gesprächsband werden tiefer ge-hend als je zuvor viele menschliche Erfahrungsbereicheerkundet, insbesondere aber ein Gebiet: das Sterben, derTod und das Leben danach.Ab einem bestimmten Punkt durchstreift dieser Dialogein dem äußersten Grenzbereich der Spiritualität zuge-höriges Territorium, die Kosmologie allen Lebens. Er bie-tet einen atemberaubenden Einblick in die Letzte Wirk-lichkeit, die hier in Form einer Metapher dargestelltwird. Er enthüllt in einfacher, allgemein verständlicherSprache den Sinn und Zweck des Daseins; Methoden,mittels derer der Mensch zu größter Freude gelangenkann; das Wesen und die Natur der Reise, auf die wir unsalle begeben haben; und das außergewöhnliche Ende die-ser Reise – ein Ende, das, wie sich herausstellt, gar keinesist, sondern nur das ekstatische Zwischenspiel einer glor-reichen fortwährenden Erfahrung, deren umfassende Be-schreibung unsere Vorstellungskraft ins Wanken bringt.Das Gespräch bewegt sich in Kreisen oder Spiralen,

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springt vor zu erstaunlich neuen, noch nie geschildertenoder vorgestellten Orten, dann zurück auf altbekanntesGelände, um sicherzustellen, dass die nächste kniffligeErkundungsreise auf festem Grund und mit sicheremHalt begonnen wird. Wenn Sie Geduld haben mit diesemBuch – und übrigens auch mit Ihrem Leben –, werden Siereichlich belohnt.Die Botschaft von Zuhause in Gott ist möglicherweiseeine der hoffnungsvollsten und hilfreichsten, die unsMenschen je zuteil wurde.Für Sie ist es wichtig zu verstehen, wie Sie zu diesem Ge-spräch gekommen sind. Wenn Sie dies für bloßen Zufallhalten, ist Ihnen das enorme Ausmaß dessen entgangen,was Ihnen da im Moment widerfährt.Ihre Seele brachte Sie zu diesem Gespräch, so wie sie Sieauch zu jedem anderen Gespräch mit Gott brachte, dasSie in welcher Form auch immer je führten. Sie hat esarrangiert, dass Sie diese Seiten zu Gesicht bekommen.Unzählige Umstände wurden in präziser Weise zu einempräzisen Zeitpunkt miteinander verknüpft, um Sie sachtzu den Worten hinzuziehen, die Sie hier finden. Und nurdie Intervention Ihrer überaus heiligen Seele konnte sol-che Ereignisse so mühelos produzieren. Wenn Ihnen dasklar ist, werden Sie diese Worte auf ganz andere Weisehören. Sie wurden an diesen Punkt gebracht, weil das Univer-sum weiß, dass Sie still um Antworten auf die Fragen ge-beten haben, die alle Menschen stellen. Was geht hier indiesem Leben wirklich vor sich, und was passiert, wenndieses Leben vorbei ist? Werden wir wieder mit den Lie-ben vereint sein, die vor uns dahingegangen sind? WirdGott da sein, um uns zu begrüßen? Wird es ein Jüngstes

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Gericht geben? Werden wir uns mit der Möglichkeit ewi-ger Verdammnis konfrontiert sehen? Wird man uns ebennoch gerade so in den Himmel einlassen? Werden wir jewissen, wie es nach unserem Tod weitergeht? Wird dennüberhaupt irgendetwas weitergehen?Für jeden Menschen besitzen die Antworten auf dieseFragen enorme Implikationen. Würden wir denn unserLeben anders leben, wenn wir diese Antworten tatsäch-lich hätten? Ich glaube schon. Hätten wir, wenn wir unsweniger vor dem Sterben fürchteten, weniger Angst, sozu leben, wie es eigentlich immer gedacht war – furcht-los und liebevoll? Ich glaube, auch hier ist die Antwortein Ja.Es tut meinem Herzen weh zu wissen, dass so viele Men-schen von Angst und Schrecken erfüllt sind, wenn ihrÜbergang in die nächste Welt naht, ganz zu schweigenvon all den Ängsten und Schrecken, solange sie sich inder gegenwärtigen aufhalten. Eigentlich war das Lebenals fortwährende Freude gedacht, und der Tod könnteeine Zeit von noch größerer Freude sein, wenn alle Men-schen wunderbarerweise hier nur Frieden und glück-liche Vorfreude kennen und erfahren würden.So wie meine Mutter. Sie war bei ihrem Tod ganz und garim Frieden. Der junge Priester, der ging, um ihr das Sa-krament der Letzten Ölung zu spenden, kam kopfschüt-telnd wieder aus dem Zimmer. »Sie hat mich getröstet«,flüsterte er.Mom glaubte felsenfest daran, dass sie sich in die Ar-me Gottes begab. Sie wusste, was im Leben Sache warund was beim Tod nicht. Im Leben kam es darauf an, al-len, die du liebtest, ohne Zögern, ohne Frage, ohne Ein-schränkung alles zu geben, was du hattest. Beim Tod

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ging es nicht darum, irgendwo zuzumachen, sondern da-rum, alles aufzumachen. Ich erinnere mich, dass sie im-mer sagte: »Seid nicht traurig, wenn ich sterbe. Tanztauf meinem Grab.« Mom hatte ihr ganzes Leben lang dasGefühl, dass Gott an ihrer Seite war – und dass er sichauch bei ihrem Tod genau da befinden würde.Aber was ist mit den Menschen, die die Vorstellung he-gen, dass sie ohne Gott leben und sterben? Das könnteein sehr einsames Leben und einen Schrecken erregen-den Tod bedeuten. In diesem Fall wäre es vielleicht bes-ser zu sterben, ohne es überhaupt mitzukriegen.So starb mein Vater. Er stand eines Abends aus seinemSessel auf, machte einen Schritt und sank zu Boden. DerNotarzt traf binnen weniger Minuten ein, aber es warschon vorbei. Und ich bin sicher, mein Vater hatte keineAhnung, dass dies seine letzten Augenblicke auf Erdenwaren.Mom wusste, dass sie starb. Und ich glaube, sie ließ essich wissen, weil sie in Frieden und Freude damit um-gehen konnte. Dad konnte das nicht und traf deshalb dieWahl, abrupt davonzugehen. Da war keine Zeit mehr fürden Gedanken: »O Mann, ich sterbe. Ich bin wirklichdabei zu sterben.« Und ich glaube, dass es ganz ähnlichin den dreiundachtzig Jahren seines irdischen Daseinskeinen Augenblick gab, in dem er sich sagte: »O Mann,ich lebe wirklich.« Mom wusste jede Minute, dass sie»wirklich lebte«. Sie wusste um das Wunder und denZauber all dessen. Dad wusste davon nichts.Mein Vater war ein interessanter Typ, und seine Gedan-ken über Gott, das Leben und den Tod waren ein Wider-spruch in sich. Mehr als einmal ließ er mich an seinerabsoluten Verwunderung über ganz alltägliche Begeben-

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heiten teilhaben, wie auch an seinem absoluten Un-glauben daran, dass nach dem Tod noch irgendetwas ge-schieht.Ich erinnere mich an eine bezeichnende Unterhaltungzwei Jahre vor seinem Tod, bei der er über seine Existenznachdachte. Es war kein sehr langes Gespräch. Ich hatteihn gefragt, worin seiner Meinung nach der Sinn des Le-bens bestünde. Er sah mich völlig verdutzt an und er-widerte: »Davon verstehe ich gar nichts.« Und als ichihn fragte, was er glaube, was nach dem Tod passiere, ant-wortete er: »Nichts.«Ich drängte ihn, noch mehr zu sagen.»Dunkelheit. Ein Ende. Das ist alles. Du schläfst ein undwachst nie wieder auf.«Ich war bestürzt. Es entstand betretenes Schweigen, unddann beeilte ich mich, die Leere mit allen möglichenVersicherungen zu füllen, und sagte, dass er sich dochganz gewiss irren und uns auf »der anderen Seite« eineganz außergewöhnliche Erfahrung erwarten müsse. Ichbegann ihm meine diesbezüglichen Vorstellungen zuschildern, aber er würgte mich mit einer unwirschenHandbewegung ab.»Kacke«, murmelte er. Und das war’s.Ich war überrascht, weil ich Dad als einen Mann kann-te, der sogar noch in seinen Achtzigern jeden Abend aufdie Knie sank, um seine Gebete zu sprechen. Zu wembetete er, fragte ich mich, wenn er nicht an ein Lebenglaubte, das heilig, und an einen Tod, der nur der Anfangist? Und was war der Inhalt seiner Gebete? Vielleicht be-tete er, dass er sich irren möge. Vielleicht hoffte er wideralle Hoffnung.Dieses Buch ist für alle Menschen, die so denken wie

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mein Dad, für alle, die vielleicht wider alle Hoffnunghoffen. Es ist für die, die einfach nicht wissen, was nachdem Tod geschieht, und deshalb kaum über eine Grund-lage verfügen, die sie tiefer gehend verstehen lässt, wasim Leben geschieht und warum. Es ist für die, die sichkeinerlei Rezepts bewusst sind, nach dem das Leben fürsich genommen funktioniert. Es ist für die, die verwirrtsind, es ist für die, die nicht verwirrt sind und meinen,ein paar Dinge über all das zu wissen, sich aber doch abund zu fragen, ob sie wirklich Recht haben … und es istfür die, die vielleicht einfach nur Angst haben. Dieses Buch ist auch für jene, die in keine der oben ge-nannten Kategorien passen, aber gerne einem anderenMenschen helfen möchten, der zu einer dieser Gruppengehört, und nicht wissen, wie. Was sagt man zu jeman-dem, der im Sterben liegt? Wie tröstet man die, die wei-terleben? Was sagt man in diesen Augenblicken zu sichselbst? Das sind keine leichten Fragen. Jetzt sehen Sie,warum Sie sich zu diesem Punkt gebracht haben.Wissen Sie, es IST wirklich ein Wunder, dass Sie diesenText gefunden haben. Vielleicht ein kleines Wunder, wiedas eben mit den Wundern so ist, aber dennoch ein Wun-der. Ich glaube, dass es so ist, wie ich gesagt habe. Ichglaube, Ihre Seele hat Sie aus dem gleichen Impuls herauszu diesem Buch hingezogen, aus dem wir alle immer wei-ter zu unserem nächsten Schritt getrieben werden, zuunserer nächsten Einsicht, zu unserem nächsten Verste-hen und letztlich zum Göttlichen.Niemand muss diesem Impuls folgen. Wir können jedenAugenblick den Kurs ändern. Wir können die Richtungwechseln. Oder wir können auch still stehenbleibenund, in unserer Verwirrung steckengeblieben, lange Zeit

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nirgendwo hingehen. Irgendwann aber werden wir unsalle wieder voranbewegen und letztlich unweigerlich un-ser Ziel erreichen.Das Ziel ist für uns alle das gleiche. Wir befinden unsalle auf einer Reise nach Hause, und wir werden alle dortankommen. Gott wird nicht zulassen, dass es nicht soist.Das ist, in drei Sätzen zusammengefasst, die Botschaftdieses ganzen Textes.

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Alle tun alles für sich selbst … Wenn du begreifst, dass das auch für das Sterben gilt, wirst du vor dem

Sterben nie wieder Angst haben.

Es ist unmöglich, dass du ohne Gott lebst oder stirbst,aber es ist nicht unmöglich, dass du denkst, du würdestes tun.Wenn du denkst, dass du ohne Gott lebst oder stirbst,wirst du die Erfahrung machen, dass du es tust.Du kannst diese Erfahrung so lange machen, wie du eswünschst. Du kannst sie beenden, wann immer du dichdazu entscheidest.

Ich glaube, das sind heilige Worte. Ich glaube, sie kamendirekt von Gott. In den letzten vier Jahren geisterten siemir immer wieder durch den Sinn. Jetzt erkenne ich,dass sie eine Einladung an mich waren. Eine EinladungGottes zu einem umfassenderen Gespräch.

Du hast Recht. Ich wollte sichergehen, dass wir die-ses umfassendere Gespräch führen. Deshalb habe ich dirjedes Mal diese Worte eingegeben, wenn du ernsthaftüber das Leben oder den Tod nachdachtest, und wenn esauch nur für einen Moment war. Dies ist ein Gespräch,das du nur widerwillig führen wolltest und wiederholteMale aufgeschoben hast.

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Ja, ich weiß. Das lag nicht daran, dass ich mich vor einemtiefgehenden Gespräch über das Leben oder auch den Todgefürchtet hätte. Es ist nur so, dass es sehr komplexeThemen sind und ich sichergehen wollte, auf ein umfas-sendes Gespräch darüber wirklich vorbereitet zu sein.Ich wollte psychisch und nun ja, vermutlich auch spiri-tuell, dafür bereit sein.

Hast du das Gefühl, jetzt so weit zu sein?

Ich hoffe es. Ich kann dieses Gespräch nicht ewig auf-schieben. Selbst wenn ich es versuchte, würdest du mirnur immer weiter diese Worte in den Kopf setzen.

Richtig, das würde ich. Weil es die Worte sind, die ichdich hören lassen will, selbst wenn du es nie bis zum aus-führlichen Gespräch schaffen solltest.

Okay, ich habe sie gehört.

Ich will, dass du sie immer und immer wieder hörst.Es ist unmöglich, dass du ohne Gott lebst oder stirbst,aber es ist nicht unmöglich, dass du denkst, du würdestes tun. Wenn du denkst, dass du ohne Gott lebst oder stirbst,wirst du die Erfahrung machen, dass du es tust.Du kannst diese Erfahrung so lange machen, wie du eswünschst. Du kannst sie beenden, wann immer du dichdazu entscheidest.Diese Worte übermitteln alles, was ein Mensch je wis-sen muss, der sich vor dem Leben oder Sterben fürch-tet.

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Dann können wir das Gespräch ja an dieser Stelle been-den.

Können wir. Wie sehr möchtest du denn deine höherenErkenntnisse vertiefen? Solltest du dich zu einer Fort-setzung dieses Gesprächs entschließen, werde ich dirweitere hundert Worte präsentieren – eine Hundert-Wor-te-Formel fürs ganze Leben.

Na, das ist ja ein verlockendes Angebot.

Genau das sollte es auch sein.

Und es hat funktioniert. Jetzt werde ich das Gesprächnicht mehr abwürgen. Da führe ich nun also – wiedereinmal – ein Gespräch mit Gott über das Leben und dasSterben.

Ja, aber du schaust dir viele Dinge an, über die wir bis-her noch nie gesprochen haben.

Und wer soll das glauben …

Das spielt keine Rolle. Du führst dieses Gespräch fürdich selbst, nicht für irgendjemand anders.

Das muss ich mir immer wieder in Erinnerung rufen.

Die Menschen meinen so oft, etwas für einen anderenzu tun, wo sie es doch in Wirklichkeit für sich selbst tun.Alle tun alles für sich selbst. Wenn du zu diesem Be-wusstsein erwachst, hast du einen Durchbruch erzielt.

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Und wenn du begreifst, dass das auch für das Sterben gilt,wirst du vor dem Sterben nie wieder Angst haben. Undwenn du keine Angst mehr vor dem Sterben hast, hast duauch keine Angst mehr vor dem Leben. Dann wirst dudein Leben bis zum allerletzten Augenblick voll und ganzleben.

Halt. Warte mal eine Minute. Willst du damit sagen, dassich, wenn ich sterbe, es für mich selbst tue?

Natürlich. Für wen denn sonst?

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Wenn du erst einmal die meisten deiner Fragenzum Tod beantwortet hast, hast du auch die meisten

deiner Fragen zum Leben beantwortet.

Nun, das ist ein ausgesprochen interessanter Anfang.Das ist eine sehr faszinierende Aussage.

Die erste von vielen, die es hier geben wird. Doch wirduns unser Gespräch in Gefilde führen, die nicht nur fas-zinierend, sondern für manche Leute auch ganz unglaub-lich sein werden. Von solcher Art sind auch die Erinne-rungen, um derentwillen du gekommen bist.

Die Erinnerungen?

Es ist so, wie ich dir schon in früheren Gesprächen sag-te. Ihr braucht nichts zu lernen, ihr braucht euch nurzu erinnern. Das Gespräch, das wir nun führen werden,wird dir, wie alle unsere Gespräche, dabei helfen. Eswird dich durch eine Reihe von Erinnerungen in Bezugauf das Leben und den Tod führen.Du wirst feststellen, dass viele von ihnen mit dem Todzu tun haben. Das ist so beabsichtigt, weil du durch eintieferes Verständnis vom Tod auf die rascheste Art zu ei-nem tieferen Verständnis vom Leben gelangst.Einige der Erinnerungen mögen dich überraschen, weil

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sie vieles von dem, was du deiner Meinung nach schonwusstest, in Frage stellen werden. Andere werden über-haupt keine Überraschung für dich sein. Sobald du sievernimmst, wird dir bewusst, dass du das schon immergewusst hast. Zusammengenommen werden sie dich zudir selbst zurückbringen und an alles erinnern, was duwissen musst, um die Erfahrung zu machen, dass du InGott Zuhause Bist.*

Wir Menschen haben schon so lange darauf gewartet, einneues Gespräch über diese größeren und umfassenderenDinge zu führen. Das meiste von dem, was wir hier anGedanken, Meinungen und Glaubensvorstellungen inunserer kollektiven Realität bewahren, entstammt ver-gangenen Zeitaltern. Da könnten wir ein paar »neueWeisheiten und Erkenntnisse« gut gebrauchen.

Alle Menschen haben, wenn sie zur Welt kommen,die ganze Weisheit des Universums in ihre Seelen einge-prägt. Sie ist in der DNS von allem und jedem enthalten.Ja, man könnte die DNS (bzw. DNA) geradezu als ein Sy-nonym für Divine Natural Awareness, für GöttlichesNatürliches Bewusstsein bezeichnen. Alles Lebendige hat dieses natürliche Bewusstsein ein-gebaut. Es ist Bestandteil des Systems. Es ist Bestandteildes Prozesses, den ihr Leben nennt. Deshalb kommt denMenschen große Weisheit, wenn sie ihr begegnen, oft

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* Der Originaltitel des Buches lautet Home with God, im DeutschenZuhause in Gott, und wird im Buch in verschiedenen Zusammen-hängen verwendet. Die englische Formulierung impliziert verschie-dene Ebenen und Mitbedeutungen und erfährt daher bei der Übertra-gung ins Deutsche einige Variationen. (A.d.Ü.)

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so vertraut vor. Sie können sie fast sofort akzeptieren.Es gibt keinen Widerspruch, keinen Streit darüber. Daist nur ein Erinnern. Das ist Teil ihres GöttlichenNatürlichen Bewusstseins. Es steckt sozusagen »in ihrerDNS«. Da ist dieses Gefühl von »Ah ja, natürlich.«Lass uns nun also wirklich dieses neue Gespräch eröff-nen. Ein Gespräch, das dir erlauben wird, dich an daszu erinnern, was du schon immer wusstest. Lass uns mitfrischer Stimme über diese Dinge reden, damit du deinzellulares Gedächtnis auffrischen und deinen Weg nachHause finden kannst.

Ich kann doch auch in und bei Gott zu Hause sein, wäh-rend ich noch am Leben bin, oder? Ich meine, ich mussnicht warten, bis ich sterbe, um »nach Hause« kommenzu können, nicht wahr?

Musst du nicht.

Dann sag mir noch einmal, damit ich es ganz klar kapie-ren kann, warum so viele von diesen »Erinnerungen«mit dem Tod zu tun haben.

Der Tod ist das größte Rätsel des Lebens. Wenn du die-ses Rätsel entschlüsselst, entschlüsselst du alles. Wenndu erst einmal die meisten deiner Fragen zum Tod beant-wortet hast, hast du auch die meisten deiner Fragen zumLeben beantwortet.Dann weißt du, wie du Zuhause In Gott Sein kannst,ohne zu sterben.

Ich hab’s begriffen. Großartig.

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Aber ich rate dir, dir nicht in den Kopf zu setzenoder zu erwarten, dass alle das hier Gesagte unbedingt»kapieren« müssen, denn dann wirst du am Ende dahinkommen, dass du dieses Gespräch »redigierst und über-arbeitest«, um sicherzugehen, dass möglichst viele Men-schen es verstehen und damit einverstanden sind.

Oh, das würde ich nie tun.

Du könntest in Versuchung geraten, wenn du meinst,dass andere es als belanglos abtun oder sich darüber lus-tig machen könnten.

Das glaube ich nicht.

Es wird Abschnitte in diesem Gespräch geben – vorallem, wenn wir auf die ganze Kosmologie des Lebens zusprechen kommen –, die vielen Menschen äußerst »ab-gefahren« vorkommen werden.Ich zweifle nicht daran, dass die von uns unternomme-nen Erkundungen und Gedankenausflüge dich in deinerFähigkeit fördern werden, die Wahrheit über das Lebenund den Tod zutiefst zu verstehen. Doch könnte sichmanches davon dermaßen weit hergeholt und esoterischausnehmen, dass du doch versucht sein könntest, es he-rauszuredigieren.

Nein, das wird nicht passieren. Meine Verpflichtung die-sem Gespräch gegenüber besteht darin, eine getreue Nie-derschrift anzufertigen und nichts auszulassen, das dei-ner Absicht nach drin stehen soll.

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Gut, dann lass uns fortfahren. Hier ist:

Die erste ErinnerungDas Sterben ist etwas, was du für dich selbst tust.

Das ist eine äußerst interessante Aussage, denn ich sehemich nicht das Sterben für überhaupt jemanden »tun«.Ich betrachte es als nichts, was ich tue. Ich betrachte esals etwas, was mir widerfährt, was mir geschieht.

Es GESCHIEHT dir. Und es geschieht durch dich.Alles, was dir geschieht, geschieht DURCH dich. Undalles, was DURCH dich geschieht, geschieht FÜR dich.

Ich habe mir das Sterben einfach nie als etwas vorgestellt,das ich absichtlich oder vorsätzlich tue, geschweige dennfür mich selbst unternehme.

Du TUST es für dich selbst, weil das Sterben eine wun-dervolle Sache ist. Und du tust es »mit Absicht oder Vor-satz« aus Gründen, die klar werden, wenn wir tiefer indieses Gespräch eintauchen.

Das Sterben ist eine wundervolle Sache?

Ja. Das, was ihr den »Tod« nennt, ist etwas Wunder-bares. Deshalb sei nicht zutiefst traurig und bekümmert,wenn jemand stirbt, und sieh auch nicht deinem eigenenTod mit Traurigkeit oder düsteren Gefühlen entgegen.Heiße den Tod willkommen, wie du das Leben willkom-men geheißen hast, denn der Tod IST Leben in einer an-deren Form.

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Heiße den Tod eines anderen Menschen in stillem Feiernund tiefem Glück willkommen, denn ihn erwartet wun-derbare Freude.Hier ist der Weg zu einer friedvollen Erfahrung des To-des – sei es dein eigener oder der eines anderen Wesens:Wisse, dass die sterbende Person diesen Vorgang immerverursacht hat.Und das ist:

Die zweite ErinnerungDu bist die Ursache deines eigenen Todes. Dasstimmt immer, ganz gleich wo oder wie du stirbst.

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Glaubst du denn, dass das Sterben etwas ist, das gegen deinen Willen geschieht?

Mann, du hältst dich hier ja wirklich an deine Worte.Das werden viele Leute nur sehr schwer glauben können.

Dem Leben liegen einige Prinzipien zu Grunde, diewir in Kürze eingehender betrachten werden. Prinzipien,die es dir möglicherweise leichter machen, dir in deinerRealität einige dieser Erinnerungen stärker zu vergegen-wärtigen.Wenn wir diese grundlegenden Prinzipien ausgiebiger er-kunden, wirst du zur Erkenntnis gelangen, dass euer sogenannter Tod ein machtvoller Schöpfungsmoment ist.

Siehst du? Noch so ein faszinierender Gedanke. Der Todist ein »Schöpfungsmoment«?

Er ist einer der machtvollsten Momente, denen du jebegegnest. Er ist ein Werkzeug. Wenn er so genutzt wird,wie es beabsichtigt war, kann der Tod etwas ganz Außer-gewöhnliches erschaffen. Auch das wird dir alles nocherklärt werden.

Der Tod ist ein Werkzeug? Er ist nicht ganz einfach eineDurchgangstür, eine Pforte?

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Er IST eine Pforte, doch handelt es sich um eine ma-gische Pforte, weil die Energie, mit der du durch sie hin-durchgehst, darüber bestimmt, was sich auf der anderenSeite befindet.

Okay, okay, stopp. Mir geht die Luft aus. Können wir hierein kleines bisschen langsamer vorgehen? Können wir ei-niges davon noch einmal durchgehen und ein paar leereStellen ausfüllen? Was du gerade gesagt hast, wirft eineMenge Fragen auf.

Wir werden sie uns alle anschauen. Wir werden jedebeantworten.

Großartig. Fangen wir also mit dem Gedanken an, dasswir den Tod als Werkzeug nutzen sollen. Das ist brand-neu für mich. Ein Werkzeug benutzt man vorsätzlich.Ein Werkzeug ist etwas, das man benutzen will. Aber ichwill nicht sterben. Niemand will sterben.

Jeder will sterben.

Jeder will sterben?

Natürlich, sonst würde ja niemand sterben. Glaubstdu denn, dass das Sterben etwas ist, das gegen deinenWillen geschieht?

So sieht es für eine ganze Menge Leute sicherlich aus.

Nichts geschieht gegen deinen Willen. Das ist ganzunmöglich. Hier ist:

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Die dritte ErinnerungDu kannst nicht gegen deinen Willen sterben.

Wenn ich das für wahr halten könnte, wäre das ungemeintröstlich; das zu wissen, wäre wunderbar heilsam. Aberwie kann ich das als meine Wahrheit annehmen, wennich die Erfahrung mache, dass eine Menge Dinge gesche-hen, von denen ich nicht will, dass sie geschehen?

Nichts geschieht, was du nicht geschehen lassenwillst.

Nichts?

Nichts. Du kannst dir EINBILDEN, dass Dinge geschehen, diedeinem Willen nach nicht geschehen sollen. So ist es aberin Wirklichkeit nicht; es erlaubt dir bloß, dich für einOpfer zu halten.Nichts hält dich in deiner evolutionären Entwicklungstärker zurück als dieser eine Gedanke. Der Gedankeoder die Vorstellung, zum Opfer geworden zu sein, ist einsicheres Zeichen von beschränkter Wahrnehmung. InWirklichkeit kann es das nicht geben, dass du zum Op-fer gemacht wirst.

Verdammt hart, jemandem, dessen Tochter vergewaltigt,dessen ganzes Dorf in einem brutalen Akt »ethnischerSäuberung« ausradiert worden ist, zu sagen, dass nie-mand zum Opfer gemacht wurde.

So mit Menschen zu reden, die mitten im Leiden ste-

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cken, wäre nicht sehr förderlich. Sei in solchen Augen-blicken einfach mit tiefem Mitgefühl, in wahrhaftigerAnteilnahme und heilender Liebe bei ihnen. Biete ihnenals Heilmittel für ihren Schmerz keine spirituellen Plat-titüden oder intellektuellen Höhenflüge an. Heile zu-erst den Schmerz und heile dann den Gedanken, der denSchmerz geschaffen hat.Natürlich stimmt es im menschlich herkömmlich ver-standenen Sinn, dass es die gibt, die »Opfer« schreck-licher Ereignisse und Lebensumstände geworden sind.Doch die Erfahrung, ein Opfer zu sein, kann nur im Kon-text des normalen – und daher extrem beschränkten –menschlichen Gewahrseins Realität besitzen. Wenn ich sage, dass in Wirklichkeit niemand zum Opfergemacht werden kann, spreche ich von einer völlig ande-ren Bewusstseins- und Gewahrseinsebene aus. Eine Ebe-ne, die Menschen durchaus erlangen können, wenn ihrSchmerz erst einmal geheilt ist.

Ich denke, viele Menschen werden deine Aussagen nurschwer annehmen können, gleich ob sie gerade emotio-nal Schmerzen durchleiden oder nicht.

Ich sage hier nichts anderes als das, was fast alle tra-ditionellen Weltreligionen seit vielen Jahrhunderten ver-künden. »Die Wege des Herrn sind unergründlich«,so sagen sie. »Hab Vertrauen in Gottes vollkommenenPlan.«Wir werden im Verlauf dieses Gesprächs noch die Ge-legenheit haben, diesem Gedanken vom vollkommenenPlan nachzugehen. Und wir werden uns auch ansehen,wie es kommt, dass viele verschiedene Seelen gemein-

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sam interagieren, um aus einem ganz bestimmten undperfekten Grund auf ganz bestimmte und perfekte Weisedie individuellen und kollektiven Resultate des Lebensauf Erden herbeizuführen. Tatsache ist, dass ich DICHbitten werde, MIR ein Beispiel dafür zu geben.

Tatsächlich?

Ja. Und dann wirst du ganz genau wissen, wovon ichrede. Für den Moment aber gib dich zufrieden mit demWissen, dass alle Dinge in Vollkommenheit geschehen.

Ich will’s versuchen. Ich will versuchen, diesen Gedan-ken im Geist und Herzen zu bewahren, wie du michgebeten hast. Aber du gehst hier ziemlich rasch vor. Wirführen dieses Gespräch noch nicht besonders lange unddu befasst dich schon … wie soll ich sagen? … mit derOzonsphäre. Ich will ja nicht respektlos sein, aber wo-hin soll dieses Gespräch führen?

Dahin, wo du schon immer hin wolltest.

Und das ist …?

Zur Wahrheit.

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Es gibt keine Wahrheit außer der, die indeinem Innern existiert. Alles andere ist nur das,

was dir irgendwer erzählt hat.

Nun, das habe ich ganz bestimmt schon mal gehört. Alleversuchen sie mir zu erzählen, dass sie diejenigen sind,die mich zur Wahrheit führen.

Ja, aber es gibt nur eine Person, die dich dort hinbrin-gen kann.

Und wer ist das? Du?

Nein.

Wer dann?

Du.

Ich?

Ja du. Du bist der Einzige, der dich zur Wahrheit brin-gen kann, weil die Wahrheit nur an einem einzigen Ortexistiert.

Sag’s mir nicht … sie existiert »in meinem Innern«.

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Richtig. Es gibt keine Wahrheit außer der, die in dei-nem Innern existiert. Alles andere ist nur das, was dir ir-gendwer erzählt hat.

Einschließlich dessen, was du hier gerade gesagt hast!

Natürlich. Ganz genau.

Was hat dann dieses ganze Gespräch für einen Sinn?Oder was hat es, was das angeht, für einen Sinn, dassüberhaupt je irgendwer irgendjemandem in irgendeinerSache zuhört?

Ich habe nicht gesagt, dass nichts im Außen dich zudeiner Wahrheit führen kann. Ich habe nur gesagt, dassdu der Einzige bist, der dich dorthin bringen kann.

Aber wenn ich meinen eigenen Weg zur Wahrheit überdas Leben und über den Tod kennen würde, würde ichdich nicht danach fragen. Dann würde ich jetzt nichtdiesen Dialog führen, oder?Ich kenne eine Menge Leute, die in ihren Gebeten darumbitten; die angesichts ihrer tiefsten Fragen zum Lebenund zum Tod um eine Antwort, um etwas Führung bit-ten und beten. Und wenn Menschen beten und Gott umeine Antwort bitten und sie dann – oft in sehr klarerForm – bekommen, sagen sie, dass Gott ihre Gebete er-hört hat, dass sie Antwort erhalten haben.Man könnte sagen, dass genau das meine Erfahrung ist.Dies hier, dieses ganze Gespräch, empfinde ich als eineForm von Gebet, auf das ich eine Antwort erhalte.

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Das ist eine wunderbare Aussage, weil sie zufälligwahr ist!

Deshalb protokolliere ich dieses ganze Gespräch, diesenganzen Prozess. Ich schreibe alles auf.

Achte nur darauf, bei anderen nicht den Eindruckzu erwecken, dass die Klarheit außerhalb von ihnen exis-tiert und sie sich an einen anderen wenden müssen –zum Beispiel an dich –, um Antworten zu bekommen.Achte darauf, dass keine Situation entsteht, in der an-dere dich darum beneiden, dass du einen Weg zur Weis-heit gefunden hast, denn dann werden sie wollen, dassdu ihnen den Weg zeigst, und das wäre kontraproduktivund könnte sogar gefährlich werden.

Gefährlich?

An dem Tag, an dem andere Leute zu glauben begin-nen, dass du Zugang zu Antworten von Gott hast, zu de-nen sie keinen Zugang haben, wirst du zur Gefahr. Es istdeine Aufgabe, alles dir Mögliche zu tun, dass man dasnicht von dir denkt. Du wärest gut beraten, dich nicht zueinem besonderen Fall machen zu lassen.Ergreife alle dir nötig erscheinenden Maßnahmen, umdich zu »ent-besonderen«. Natürlich bist du etwas Be-sonderes. Es geht hier darum, den etwaigen Gedankenin den Köpfen anderer auszuräumen, dass du irgendwienoch besonderer bist als andere.

Was schlägst du vor?

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Tu etwas, das für die Art von Mensch, zu der dichmanche andere in ihrer Vorstellung machen wollen, völ-lig untypisch ist. Tu etwas, was ein »Heiliger« oder»Guru« nie tun würde. Manage eine Rockband. WerdeEntertainer. Eröffne eine Bowlinghalle.

Gibt es keine Heiligen, die Besitzer von Bowlinghallensind? Gibt es keine Gurus, die Entertainer sind?

Machst du Witze. ALLE sind sie das.

Potz Blitz.

Die Leute DENKEN nur nicht, dass sie es sind. Das ist derPunkt. Mach also etwas Haarsträubendes, was die Leuteveranlasst, sich am Kopf zu kratzen und von der Mei-nung Abstand zu nehmen, du seist etwas Besonderes; ja,was sie sogar dazu bringt, dir vorzuwerfen, du seist aus-gesprochen »un-besonders«.

Ich habe den Leuten meine Lebensgeschichte erzählt,und das sollte verdammt noch mal reichen, um sie da-hin zu bringen. Ich habe genug Fehler gemacht, genugDinge getan, die kein Mensch billigen kann, um es allenunmöglich zu machen, mir eine Sonderstellung zuzu-weisen.

Es stimmt, dass du ein unvollkommener Bote bist – wasdich perfekt macht.

Weil niemand die Botschaft mit dem Boten verwechselnkann.

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Sehr unwahrscheinlich. Außer du lässt sie. Alsobleib einfach menschlich. Vergib dir selbst und bitte an-dere um Vergebung für alle deine Fehler, die alten unddie neuen. Dann geh hin und sag allen, dass die Antwor-ten, nach denen sie suchen, in ihrem Innern existieren.

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Ganz gleich, in welche Richtung du gehst, du wirst unfehlbar nach Hause gelangen.

Das den Leuten zu sagen, ist ja schön und gut, aber eswurde schon so oft gesagt, dass es sich nur noch wie olleKamellen anhört. Ich meine, von »Die Antwort existiertin deinem Innern« ist es nur noch ein Schritt zu »DieMacht ist mit dir«.

Und doch bin ich hier, um dir zu sagen, dass du beideiner Geburt schon alles wusstest, was du je wissenmusst. Ja, du kamst hierher, um das zu demonstrieren.

Diese Aussagen, die du da machst, sind so … ich weißnicht … so abgekoppelt von unseren konkreten Erfah-rungen. Wie soll ich glauben, dass alle Antworten »inmeinem Innern« existieren, und das schon seit meinerGeburt, wenn ich erlebe, dass ich so viel zu lernen habe?

Du hast NICHTS zu lernen. Du brauchst dich nur zu er-innern. Das Leben ist ein Wachstumsprozess. Wachstumist der Hinweis auf die Gegenwart und den Ausdruckder Göttlichkeit. Alles im Leben funktioniert auf dieseWeise.Betrachte den Baum vor deinem Fenster. Jetzt, da er vier-einhalb Meter hoch ist und sein gewaltiges Schattendach

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über dir ausbreitet, weiß er nicht mehr, als er als win-ziger Keimling wusste. Alle Information, die er brauch-te, um das zu werden, was er heute ist, war in seinemSamenkorn enthalten. Er brauchte nichts zu lernen. Ermusste nur wachsen. Und um zu wachsen, nutzte er dieseinem zellularen Gedächtnis eingeprägte Information.Du bist diesem Baum nicht unähnlich.Habe ich nicht gesagt: »Noch bevor ihr fragt, werde ichgeantwortet haben?«

Ja, ja, aber … nun, ich muss nochmal fragen …, was istdenn der Sinn dieses Gesprächs? Warum mit jemandemüber irgendetwas reden, geschweige denn zu Gott betenoder mit ihm sprechen?

Auch der Baum braucht die Sonne, damit sie seinWachstum anspornt und beschleunigt.Alles Leben ist miteinander verbunden, miteinander ver-netzt. Kein Aspekt oder keine Individuation des Ganzenhandelt unabhängig von irgendeinem anderen Aspektoder irgendeiner anderen Individuation. Das Leben istfortwährend interaktiv dabei zu erschaffen. Wir bringenauf wechselseitige und wechselwirksame Weise Resul-tate hervor. Es gibt keine andere Möglichkeit, wie Wirsie hervorbringen KÖNNEN.Dein Gespräch mit anderen und alle Informationen, diedir aus deiner Außenwelt zukommen, sind den Strahlender Sonne vergleichbar. Sie bewirken, dass die Samen-körner in dir wachsen.Es gibt viele Dinge in deiner Außenwelt, die dich in dieRichtung deiner inneren Wahrheit führen können. Aberauch diese Menschen, Orte, Gegenstände und Ereignisse

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sind nur Zeichen der Erinnerung. Sie sind wie Wegwei-ser.Das ist es, worum es in der »Außenwelt« faktisch geht.Die physische Welt soll dir einen Kontext liefern, in demdu im Äußeren die Erfahrung dessen machen kannst, wasdu im Innern weißt.

Und so profitiere ich ganz konkret von meiner Umwelt,die sich mir so zeigt, wie sie sich eben zeigt.

Alle Menschen tun das. Deshalb habe ich gesagt:»Richtet und verurteilt nicht«, wenn ihr auf diese Weltschaut und auf alles, was euch geschehen ist.Lass uns in diesem Gesprächsabschnitt den Baum wei-terhin als unseren Freund nehmen, der uns zu einem tie-feren Verständnis verhelfen wird.Stellen wir uns vor, du bist tief in einen Wald hinein-gegangen. Du bist noch nie zuvor so tief in den Wald vor-gedrungen und weißt, dass du wahrscheinlich ein paarProbleme haben wirst, deinen Ausgangspunkt wiederzu-finden. Daher markierst du auf deinem Weg die Bäume. Wenn du nun wieder den Rückweg antrittst, siehst dudiese Markierungen und erinnerst dich, dass du sie dortangebracht hast, damit du den Weg aus dem Wald findest.Diese Markierungen befinden sich außerhalb deinerselbst. Sie werden dich letztlich wieder nach Hause füh-ren, aber sie selbst sind nicht das »Zuhause«. Diese Mar-kierungen zeigen dir die Spur, den Pfad, den Weg – undder Weg kommt dir vertraut vor. Du erkennst ihn. Du»er-kennst« ihn wieder oder »weißt ihn wieder«. Aberder Weg ist nicht das Ziel. Nur du kannst dich ans Zielbringen.

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Andere können dich zu einem Pfad führen, andere kön-nen dir ihren Weg zeigen, aber nur du kannst dich selbstzum Ziel bringen. Nur du kannst dich dazu entschei-den, Zuhause In Gott zu Sein.Deine Außenwelt ist der Pfad. Ihr Sinn und Zweck ist es,dich zurück nach Hause zu führen. Ja, genau das ist derSinn und Zweck all der Ereignisse in deiner Außenwelt.Deshalb hast du sie dorthin verbracht.

Sie sind die Markierungen an den Bäumen.

So ist es.

Aber wenn ich alles in meiner Außenwelt an seinen Platzstelle, damit ich mich selbst zu meiner inneren Wahrheitzurück führen kann – das sagst du doch hier, oder –?

Das sage ich. Du hast genau verstanden.

– also, wenn ich das tue, dann würde ich mir doch gewis-sermaßen dieses Buch selbst in die Hände legen.

Das ist richtig.

Ich habe »ursächlich bewirkt«, dass dieses Materialmir genau so zukommt, wie es mir jetzt zukommt. Esist ein Wegweiser. Es ist eine Markierung an einemBaum.

Jetzt siehst du die Dinge klar. Das ist genau Was SoIst.

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Aber wenn nun alles in meiner Außenwelt ein Wegwei-ser ist, wie hat dann irgendein einzelner Teil davon ir-gendeine Bedeutung? Das ist doch so, wie wenn ich eineStraße entlanggehe und an eine Kreuzung komme, nurum festzustellen, dass zwar all die Wegweiser in ver-schiedene Richtungen deuten, aber auf allen steht: HIERGEHT’S NACH HAUSE.

Jetzt siehst du die Dinge wirklich klar.

Was um Himmels willen willst du damit sagen?

Ich sage: Ganz gleich, in welche Richtung du gehst, duwirst unfehlbar nach Hause gelangen.

Dann ist es egal, welchen Pfad ich nehme.

Nein, das ist es nicht.

Es ist nicht egal, welchen Pfad ich nehme?

Das ist es unbedingt, absolut und ganz entschiedennicht.

Warum sollte ich es mir dann angelegen sein lassen, deneinen statt den anderen Pfad zu nehmen? Was macht esfür einen Unterschied, wenn alle Wege nach Hause füh-ren?

Manche Pfade sind weniger anstrengend.

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Was immer du tust, glaub nicht, was hier gesagt wird.

Ah! Manche Wege sind also besser als andere.

»Weniger anstrengend« ist eine faktische Beschrei-bung, »besser« ist ein Urteil. Hier ist:

Die vierte ErinnerungKein Weg nach Hause ist besser als irgendein ande-rer.

Bist du sicher? Bitte lieber Gott, bitte, ich muss mir dagewiss sein. Fast jede Religion auf Erden behauptet genaudas Gegenteil.

Ich sage es dir noch einmal, damit es absolut klar ist:Kein Weg zurück nach Hause ist besser als irgendein an-derer.Alle Pfade bringen dich dorthin, weil es, um dahin zu ge-langen, nichts weiter braucht als echtes Verlangen, einreines und offenes Herz und das Vertrauen darauf, dassGott keinen Grund hat, zu irgendjemandem aus irgend-einem Grund – schon gar nicht aus dem, dass jemandschlicht auf irgendeine andere Weise an Gott glaubt – zusagen: »Nein, du kannst nicht mit und bei mir sein.«

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Alle echten Religionen sind wunderbar, und alle echtenspirituellen Lehren sind Pfade oder Wege zu Gott, undkeine einzelne Religion und keine einzelne Lehre ist»richtiger« als eine andere. Es gibt mehr als nur einenWeg zum Gipfel des Berges.Die Religion wurde von den menschlichen Kulturengeschaffen, um die in diese Kulturen Hineingeborenenim Wissen und Verständnis zu unterstützen, dass es eineimmer gegenwärtige Quelle der Hilfe in Zeiten der Notgibt, eine Quelle der Stärke in Zeiten der Herausforde-rung, eine Quelle der Klarheit in Zeiten der Verwirrung,und eine Quelle des Mitgefühls in Zeiten des Schmer-zes.Die Religion ist auch eine Manifestation des instinktivenBewusstseins der Menschheit davon, dass Rituale, Tra-ditionen, Zeremonien und Bräuche einen enormen Wertals Markierungspunkte besitzen. Markierungspunkte,die einem Volk sein Dasein in der Welt bestätigen, unddie das Bindemittel sind, das seine Kultur zusammenhältund dadurch dieses Dasein sichert.Jede Kultur hat eine wunderschöne und einzigartige Tra-dition, eine wunderbare und essenzielle Wahrheit zu eh-ren und hochzuhalten: Es gibt etwas Größeres und Wich-tigeres im Leben als die eigenen Wünsche oder sogar auchdie eigenen Bedürfnisse; das Leben ist eine sehr viel tief-gründigere und bedeutungsvollere Erfahrung, als sichviele Menschen zunächst vorstellen; und in der Liebe,im wechselseitigen Anteilnehmen, im Vergeben, in derKreativität, im Spielerischen, im Händereichen und imgeeinten Bemühen um ein gemeinsames Ziel finden sichdie tiefsten Befriedigungen und wunderbarsten Freudenmenschlichen Erlebens.

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