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Universitätsleitung: Prorektoren bestätigt SEITE 06 EU-Großprojekt: Chiptechnologie von morgen SEITE 34 Mobilfähige Webseite: Neues Portal Studieninteressierte SEITE 26 UNI STUDIUM UNI POLITIK UNI FORSCHUNG UNIVERSITÄTS NACHRICHTEN ILMENAU www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift 2017 | JAHRGANG 60 02 Netzleitwarte der Zukunft Seite 16 Ilmenauer Technologie für die Energiewende

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UNIINHALT

Universitätsleitung:Prorektoren bestätigt

Neues Finanzierungsmodell: Globalbudgets für die Fakultäten

Gut studieren mit Kind:40 Jahre Kita „Studentenflöhe“

ISWI 2017: Debatte über globale Gerechtigkeit

Jubiläum: 50 Jahre Partnerschaft MEI - TU Ilmenau

Netzleitwarte der Zukunft

UNIRUBRIKEN

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Die Frage! Tag der offenen Tür:Wie hat dir die TU Ilmenau gefallen?

Mobilfähig: Neue Webseite für Studieninteressierte

Neuer Masterstudiengang:Micro- and Nanotechnologies

PR-Seminar: Gothaer Agenturneuer Praxispartner

20 Jahre Medienstudiengänge:Medienforum 2017

CHE-Ranking: Top-Ergebnissefür die TU Ilmenau

Mobilfähige Webseite:Neues Portal StudieninteressierteSEITE 26

UNITITEL

UNIINHALT

UNIPOLITIK UNISTUDIUM

UNITITEL | Seite 16

Netzleitwarte der ZukunftIlmenauer Technologie für die Energiewende

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Erfahrungsbericht:Mein Auslandssemester in Kasan

Who‘s who?

Personalia, Habilitationen,Promotionen

Ehrungen und Auszeichnungen

Nachrufe

www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift

UNIFORSCHUNG UNIREPORTAGE UNIPORTRÄT

ExzellenzinitiativeTU Ilmenau bewirbt sich um Exzellenzcluster

EU-Projekt abgeschlossen: Chiptechnologie von morgen

Drittmittel: Erneuthervorragendes Ergebnis

Deutsche Physikerinnentagung:TU Ilmenau ist Gastgeberin

15 Jahre ZMN: Vorbild fürtechnologische Zentren

Förderung: Neu bewilligteForschungsprojekte

Team Starcraft:Leidenschaft für Autos

Tag der offenen Tür

Impressionen vomHochschulinformationstag der TU Ilmenau 2017

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EU-Projekt:Chiptechnologie von morgenSEITE 34

Erfahrungsbericht:Mein Auslandssemester in Kasan SEITE 44

UNIMENSCHEN UNIGALERIE

Team Starcraft:Leidenschaft für AutosSEITE 52

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Nach dem Thüringer Hochschulgesetz und der Grundordnung der TU Ilmenau werden die Prorektoren vom Rektor vor-geschlagen und vom Senat für die Amts-zeit von drei Jahren bestätigt. Professor Jürgen Petzoldt, Leiter des Fachgebietes Leistungselektronik und Steuerungen in der Elektroenergietechnik, wurde zum fünften Mal als Prorektor für Bildung bestätigt. Damit würdigte der Senat seine bisherige Arbeit und auch die Tätigkeit der gesamten Universitätsleitung. Diese besteht aus dem Rektor, den Prorektoren und dem Kanzler.

Der Prorektor für BildungProfessor Jürgen Petzoldt

Der Prorektor für Bildung, Professor Jür-gen Petzoldt, möchte die von ihm initiier-ten innovativen Projekte in der Lehre wie die Basic Engineering School erfolgreich fortführen: „Dieses neue Modell zur Ver-besserung der Ingenieurausbildung wer-

Der Senat der TU Ilmenau hat am 13. Juni 2017 den Vorschlag des Rektors zur Wahl des Prorektors für Bildung und des Prorektors für Wissenschaft bestätigt. Der Prorektor für Bildung, Prof. Jürgen Petzoldt (64), wurde einstimmig für eine weitere Amtsperiode gewählt. Neuer Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau ist der bisherige Dekan der Fakultät für Informatik und Automatisierung, Prof. Kai-Uwe Sattler (48), der von insgesamt 15 Stimmen 14 erhielt. Er folgt auf Prof. Klaus Augsburg, der nach dreizehnjähriger Tätigkeit als Prorektor für Wissenschaft nicht mehr kandidiert hatte.

TU Ilmenau bestätigt Prorektoren

UNIPOLITIK

den wir jetzt zügig vom Versuchsstadium in den regulären Lehrbetrieb überführen. Damit sind zahlreiche Herausforderungen verbunden. Zum Beispiel müssen wir für die praktischen Ausbildungsanteile die Werkstätten neu ordnen und die erfolg-reich erprobten neuen Lehrmethoden auf die ganze Universität ausweiten.“

Unter der Federführung von Professor Petzoldt waren bereits in den Vorjahren immer wieder innovative Studienfor-men und Lehrkonzepte konzipiert und in Bun-deswettbewerben prämiert und gefördert worden. Gleichzeitig führte er ein umfas-sendes Qualitätsmanagementsystem ein und legte damit die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung des Mammut-vorhabens Systemakkreditierung. Als erste technische Universität Deutschlands er-hielt die TU Ilmenau dieses Qualitätssiegel.

Neu gegründet wurde unter der Leitung von Professor Petzoldt das Zentralinstitut für Bildung der TU Ilmenau, in dem alle Weiterbildungsangebote der Universität gebündelt wurden. Neben der Basic En-gineering School ist hier als zweites vom Bund gefördertes Vorhaben das Projekt BASICplus angesiedelt, das auf die Aus- und Weiterbildung weiterer Zielgruppen wie Techniker, Meister oder berufserfah-rene Ingenieure ausgerichtet ist. Jüngstes Vorhaben: die erfolgreiche Einführung der zwei Diplomstudiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschi-nenbau. Am 1. Oktober werden die ersten Studenten ihr Studium beginnen.

Für die Zukunft plant der Prorektor für Bildung in Ilmenau auf dem Gelände des technischen Denkmals „Fischerhütte“ einen dritten Universitätscampus, auf dem Studentenwohnungen, Werkstätten und Räumlichkeiten für kulturelle Veran-staltungen und studentischen Vereine

Universitätsleitung

Dennys Klein, Kanzler, Prof. Jürgen Petzoldt, Prorektor für Bildung, Prof. Kai-Uwe Sattler, Prorektor für Wissenschaft, Prof. Peter Scharff, Rektor

Die Universitätsleitung der TU Ilmenau (v.l.n.r.):

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entstehen sollen. Professor Petzoldt: „Erst vor wenigen Wochen hat der Ilmenauer Stadtrat mit seinem Beschluss den Weg geebnet, um das Projekt in den nächsten fünf Jahren realisieren zu können.“

Der Prorektor für WissenschaftProfessor Kai-Uwe Sattler

Der neue Prorektor für Wissenschaft, Profes-sor Kai-Uwe Sattler, leitet an der TU Ilme-nau das Fachgebiet Datenbanken und In-formationssysteme. Seit 2011 ist er Dekan der Fakultät für Informatik und Automa-tisierung, zuvor war er bereits Prodekan. Darüber hinaus ist Professor Sattler in mehreren wissenschaftlichen Gremien und Ausschüssen vertreten. Seine Er-fahrungen aus diesen Tätigkeiten will er nun in seinem Amt als Prorektor für eine weitere Stärkung der internationalen Sichtbarkeit der Forschungsarbeit der TU Ilmenau einbringen.

In der vor ihm stehenden dreijährigen Amtszeit möchte Professor Sattler an die erfolgreiche Entwicklung der Forschungs-arbeit in der Vergangenheit anknüpfen: „In den letzten Jahren wurde in der Forschung Herausragendes geleistet und ich bin froh, auf diesem Fundament auf-

bauen zu können. Mein Hauptaugenmerk werde ich auf die Stärkung international beachteter Forschungsthemen, auf eine rege Publikationstätigkeit unserer Wissen-schaftler und auf den wissenschaftlichen Nachwuchs richten.“

Stärken möchte Professor Sattler dabei weiterhin die interdisziplinäre Zusam-menarbeit, aber auch unterstützende Dienstleistungen für eine erfolgreiche Beantragung von Forschungsvorhaben und Graduiertenkollegs, insbesondere der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union. Der 48-jährige koordiniert seit 2016 selbst ein DFG-Schwerpunktprogramm zum Thema „Ska-lierbares Datenmanagement für zukünfti-ge Hardware“, an dem deutschlandweit rund ein Dutzend Partner beteiligt sind.

Der Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, zeigte sich sehr erfreut über das starke Prorektoren-Duo an seiner Seite: „Ich freue mich, dass wir erneut zwei hervorragende Vertreter aus Wissenschaft und akademischer Selbstverwaltung für diese bedeutenden Ämter an der Spitze der Universität gewinnen konnten“, sagte er. „Mit Jürgen Petzoldt verbinde ich eine langjährige, sehr erfolgreiche und vertrau-ensvolle Zusammenarbeit und ich freue mich sehr, sie weitere drei Jahre fortsetzen zu können. Kai-Uwe Sattler ist nicht nur ein international hoch angesehener Wis-

senschaftler, er ist auch schon seit vielen Jahren in wissenschaftlichen Gremien und Fachausschüssen tätig und hat in der akademischen Selbstverwaltung der TU Ilmenau starke Akzente gesetzt. Ich freue mich deshalb sehr auf die gemeinsame Arbeit mit ihm als neues Mitglied der Universitätsleitung.“

Vor der offiziellen Ein-führung des neu be-stätigten Prorektors für Wissenschaft war es dem Rektor ein beson-deres Anliegen, dem scheidenden Amtsin-haber, Professor Klaus Augsburg, für dreizehn Jahre überaus erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. „Das Team, wie es bisher bestand, hat seit unserem gemeinsamen Amtsantritt im Jahr 2004 über inzwischen mehrere Amtsperioden aufs engste zu-sammengearbeitet. Dass es in dieser Zeit trotz schwieriger finanzieller Rahmenbe-dingungen gelungen ist, Strukturprojekte und wissenschaftliche Großvorhaben von noch nie da gewesenem Umfang zu realisieren und die Universität überaus erfolgreich weiterzuentwickeln, ist in ganz wesentlichem Maße dem unermüdlichen Wirken von Klaus Augsburg als lang-jähriger Prorektor für Wissenschaft zu verdanken. Dafür gebührt ihm höchster Respekt und unser aller Dank!“

UNIPOLITIK

„Ich freue mich, dass wir erneut zwei hervorragende Vertreter aus Wissenschaft und akademischer Selbstverwaltung für diese bedeutenden Ämter an der Spitze der Universität gewinnen konnten.“

Prof. Peter Scharff | Rektor

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Die TU Ilmenau hat ein neues Finanzierungsmodell für die Fakultäten eingeführt. An die Stelle des bishe-rigen Vier-Säulen-Modells traten Globalbudgets. Die Fakultäten können damit wesentlich selbstständi-ger und vorausschauender agieren als bisher. Uni-Kanzler Dennys Klein erläutert die Neuerungen:

Einfach, transparent, flexibelNeues Finanzierungsmodell für die Fakultäten

UNIPOLITIK NEUES AUS DEM QUALITÄTSMANAGEMENT

Mit dem Jahr 2017 hat das Rektorat dieses „Vier-Säulen-System“ wesentlich gestrafft und vereinfacht und stattdessen Global-budgets eingeführt – im Einvernehmen mit den Dekanen, dem Senat und dem Hochschulrat.

Die tatsächliche Mittelzuführung an die einzelne Fakultät im Jahr 2016 bildet die Ausgangsbasis für künftige Zahlungen. Das jeweilige Fakultätsbudget wird nun von 2017 bis 2019 jährlich um 1,5 Prozent gesteigert. Das gesamte (landesfinanzier-te) Fakultätsbudget der Universität steigt so von gut 33 Millionen Euro im Jahr 2016 auf fast 35 Millionen Euro im Jahr 2019. Zusätzlich werden die Sonderfinanzie-rungen außerhalb dieser Budgets auf das Tarifniveau 2016 angehoben. Innerhalb ihrer Budgets können die Fakultäten frei entscheiden, wie sie die Mittel einsetzen. Nicht benötigte Mittel stehen auch in den Folgejahren zur Verfügung.

Die Fakultäten können so wesentlich selbstständiger und vorausschauender agieren. Sie können besser strategische Schwerpunkte setzen. Und sie müssen sich künftig weniger mit komplexen Ver-teilmechanismen und damit der Verwal-tung auseinandersetzen, sondern können sich wieder mehr auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Der auf diese Weise gewonnenen Planungssicherheit steht allerdings auch eine gewachsene Verantwortung der Fakultäten für ihre Finanzen gegenüber: Die Universität hat sich gegenüber dem Landes-Wis-senschaftsministerium in einer Ziel- und Leistungsvereinbarung (ZLV) zur Erfül-lung von zehn mess- und überprüfbaren Zielen u. a. in den Bereichen Forschung, Lehre, Weiterbildung, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Gleichstellung verpflichtet. Sie erhält im Zeitraum von 2016 bis 2019 zehn Prozent der Landeszuweisung nur, wenn sie alle

Das landesfinanzierte Personal-und Sach-mittelbudget der fünf Fakultäten der TU Ilmenau betrug im Jahr 2016 rund 33 Mil-lionen Euro. Dieses Budget ruhte bis Ende 2016 auf vier Säulen: jeweils getrennten Zuweisungen der Hochschulleitung für die Personalkosten der Professoren, der wissenschaftlichen Mitarbeiter, des wissenschaftsunterstützenden Personals und die Sachmittel. Die Verteilung der Fi-nanzmittel innerhalb dieser vier einzelnen Bereiche folgte jeweils eigenen, historisch gewachsenen „Spielregeln“:

1. Die Verteilung der Professoren-Per-sonalkosten erfolgte auf Grundlage des sogenannten „80er-Beschlusses“, der das aktuelle Konzept „Zukunftsfähige Univer-sität“ umsetzt.

2. Die Mittel für (fiktive) 240 wissenschaft-liche Mitarbeiter wiederum wurden, bezo-gen auf einen Rektoratsbeschluss aus dem Jahr 1998, auf zwischenzeitlich nur noch fiktiv vorhandene 100 Professoren an die Fakultäten ausgereicht.

3. Hinsichtlich des wissenschaftsunterstüt-zenden Personals stand eine Neuregelung an – angedacht war eine grundsätzlich belastungsorientierte Verteilung von 252 fiktiven Stellen, orientiert an den Ar-beitsprofilen der Professuren.

4. Die Sachmittel schließlich wurden zu 70 Prozent ebenfalls belastungsorientiert nach Arbeitsprofilen vergeben und zu 30 Prozent auf der Grundlage von Leistungs-faktoren wie eingeworbenen Drittmitteln, betreuten Promotionen usw.

Neben diesen vier Säulen gab und gibt es noch Sonderfinanzierungen, etwa von Stiftungsprofessuren, die bislang auf Basis der Vergütungspauschalen von 2011 erfolgten. Zwischenzeitliche Tarifsteige-rungen blieben unberücksichtigt.

Ziele erreicht. Für die Hälfte der Ziele – also fünf – sind nun die Fakultäten verantwort-lich, und zwar bezogen auf Studierende, Drittmittel, Promotionen/Habilitationen, Gleichstellung und Internationalisierung. Insgesamt jeweils bis zu fünf Prozent des Fakultätsbudgets hängen davon ab.

Allerdings haben sich Hochschulleitung und die Fakultäten untereinander solida-risch erklärt: Wenn die TU insgesamt die Erfüllung der Indikatoren gegenüber dem Land nachweisen kann und so die volle Landeszuweisung bekommt, erhalten auch diejenigen Fakultäten das gesamte Budget, die ihre Ziele nicht erreicht ha-ben. Das Gleiche gilt, wenn eine Fakultät nachvollziehbar darlegen kann, alle Anstrengungen unternommen zu haben und letztlich nicht für das Verfehlen der Zielmarke verantwortlich gemacht wer-den kann.

Rektorat und Fakultäten haben in den letzten Wochen entsprechende ZLV für die Jahre von 2017 bis 2019 ausgehandelt und unterzeichnet. Die Fakultäten müssen nun in den jährlichen Fakultätsberichten jeweils bis Ende April dem Rektorat zum Stand der Zielerreichung berichten. Die TU hat dann wiederum bis Mai dem Wis-senschaftsministerium in Erfurt Bericht zu erstatten.

Bis 2016: Vier-Säulen-Modell Ab 2017: Globalbudgets

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UNIPOLITIK

Im öffentlichen Dienst der Länder sind etwa 2,3 Millionen Menschen beschäf-tigt, davon 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamte. Speziell im Bereich der Hoch-schulen arbeiten 520.000 Beschäftigte, davon 17.2001 an Thüringer Hochschulen. Um den Tarifabschluss beispielsweise im Vergleich mit 2015 einordnen zu können, lohnt ein Blick auf die Randbedingungen.

Verglichen mit 2015 sind die Verbraucher-preise deutlich gestiegen. Dies spiegelt sich in der Jahresteuerungsrate wider, die im Februar 2015 noch bei 0,2 Prozent und im Februar 2017 bei 2,32 Prozent lag. Auch die finanziellen Rahmenbe-dingungen der Hochschulen haben sich geändert. Sahen sich die Hochschulen 2015 noch mit Budgetsteigerungen sei-tens des Landes von lediglich 1 Prozent konfrontiert, so sind inzwischen über die Rahmenvereinbarung IV jährliche Mittel-zuwächse von 3 Prozent plus 1 Prozent Strategie- und Innovationsbudget verein-bart. Aus Sicht der Hochschulbeschäftig-ten in Thüringen standen die Vorzeichen

Der Personalrat informiert

für spürbare Lohnsteigerungen demnach sehr gut.

Eine wesentliche Forderung der Gewerk-schaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Einführung einer Erfahrungs-stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 – 15, konnte durchgesetzt werden. Betrags-mäßig wird die Stufe 6 ab Oktober 2018 3 Prozent über der Stufe 5 liegen. Im Bereich der Beschäftigten von Bund und Kommunen existiert die Stufe 6 für diese Entgeltgruppen bereits seit der Überlei-tung aus dem BAT im Jahre 2005 und sie liegt durchschnittlich 5 Prozent über der Stufe 5. Die Steigerung im Jahr 2017 um einen Festbetrag von 75 Euro bei Beschäf-tigten mit Entgelten unter 3.200 Euro stellt eine soziale Komponente dar. Im Bereich der Sekretariate entspricht dies beispielsweise einer etwa 3-prozentigen Lohnerhöhung.

Etwas geschmälert wird das Verhand-lungsergebnis durch eine Nachwirkung aus der letzten Tarifrunde. Zum 1. Juli

2017 erfolgt der zunächst letzte Schritt bei der Erhöhung der Arbeitnehmerbei-träge zur Betriebsrente der VBL von 3,5 Prozent auf 4,25 Prozent.

In der Summe ergibt sich damit für 2017 bei anhaltend hoher Inflationsrate für die höheren Entgeltgruppen tendenziell ein leichter Kaufkraftverlust, wohingegen die niedrigeren Entgeltgruppen etwas profitieren. Keine Fortschritte konnten hinsichtlich der Befristungsregelungen erzielt werden. Dabei verwies die Tarif-gemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf die gesetzlichen Regelungen. Auch die Schlechterstellung der Landesbeschäf-tigten gegenüber den Beschäftigten bei Bund und Kommunen bei Höhergruppie-rungen konnte nicht beseitigt werden.

In Anbetracht der geringen Beteiligung der Beschäftigten bei Kundgebungen und Warnstreiks schätzen wir das Verhand-lungsergebnis als sehr gut ein.

Tarifabschluss 2017

1, 2 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Zu Beginn des Jahres fanden die Tarifverhandlungen zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes statt. Der Vorsitzende des Personalrates der TU Ilmenau, Marko Hennhöfer, ordnet das Ergebnis ein.

Der Tarifabschluss auf einen Blick

Laufzeit: 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2018

Erhöhung der Tabellenentgelte

für Angestellte- ab 1. Januar 2017 um 2,0 %; bei Entgelten unter 3.200 € um einen Festbetrag von 75 € - ab 1. Januar 2018 um 2,35 %

für Auszubildende

Urlaubsanspruch

- ab 1. Januar 2017 um 35 € - ab 1. Januar 2018 nochmals um 35 €

- 29 Tage (bisher 28 Tage)

Einführung der Erfahrungsstufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15 in zwei Stufen

1. ab Januar 2018: 1,5 % über der Stufe 5 2. ab Oktober 2018: 3 % über der Stufe 5

Erhöhung der Beamtenbesoldungen - ab 1. Januar 2017 um 1,8 % Die Differenz von 0,2 % soll zur Bildung einer Versorgungsrücklage genutzt werden. - ab 1. Januar 2018 um 2,35 %

Altersvorsorge (aus Tarifrunde 2015)zum 1. Juli 2017 (vorläufig letztmalige) Erhöhung der Arbeitnehmerbeiträge zur Betriebsrente der VBL von 3,5 % auf 4,25 %

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40 Jahre Kita

» STUDENTENFLÖHE «

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Am 12. April 1977 öffnete die Kindertagesstätte im Haus A auf dem Campus ihre Pforten.

Zunächst eine Einrichtung der damali-gen TH Ilmenau, ging die Kita nach der politischen Wende in die Trägerschaft des Studierendenwerkes Thüringen über. „Das Studierendenwerk als sozialer Dienstleister für Studierende und enger Partner der Hochschulen sieht sich auch beim Thema Vereinbarkeit von Studium bzw. Arbeit und Familie bzw. Kinderbe-treuung in der Verantwortung“, sagte der Geschäftsführer des Studierendenwerkes Thüringen, Dr. Ralf Schmidt-Röh. „Als Baustein der Campus-Familie möchten wir in enger Vernetzung mit der Univer-sitätsleitung, dem Campus-Familien-Büro

und unseren Kooperationspartnern im Land Thüringen, der Stadt und des Ilm-Kreises die familienfreundliche Universität unterstützen.“

So wurden im Laufe der Jahre die Rah-menbedingungen für die Kinderbe-treuung stetig verbessert, zahlreiche Modernisierungsarbeiten in der Kita durchgeführt und die Zahl der Plätze verdoppelt. Heute betreuen 14 päda-gogische Fachkräfte 60 Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Denn anders als üblich ab erst einem Jahr, werden die „Studentenflöhe“ bereits ab einem Alter von zehn Wochen aufgenommen. „Die Betreuung für Kinder unter einem Jahr ist ein Angebot, das für den schnellen

Wiedereinstieg in das Studium essentiell ist“, betont Kita-Leiterin Karin Fuchs, die der Einrichtung seit Jahren 35 vorsteht. Fast zwei Drittel der Kinder sind Kinder studentischer Eltern, darunter viele aus-ländischer Studierender. „Dadurch ist unsere Kita besonders multikulturell“, ergänzt die Leiterin.

Gut studieren oder arbeiten zu können mit Kind - auf dem Ilmenauer Campus ist das eine Selbstver-ständlichkeit. Denn hier werden die Kleinen unserer Studierenden und Mitarbeiter liebevoll betreut. Dafür sorgt tagtäglich die Kindertagesstätte „Studentenflöhe“ des Studierendenwerks Thüringen. Jetzt feierte sie mit Eltern und Vertretern von Universität, Stadt und Ilm-Kreis ihren 40. Geburtstag.

Gut studieren mit Kind

UNIPOLITIK

„DIE BETREUUNG FÜR KINDER

UNTER EINEM JAHR IST EIN

ANGEBOT, DAS FÜR DEN

SCHNELLEN WIEDEREINSTIEG IN

DAS STUDIUM ESSENTIELL IST.“

Karin Fuchs | Kita-Leiterin

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Mit viel Mühe haben kletterbegeisterte Studierende in den Semesterferien die Kletterwand in der Campussporthalle komplett überarbeitet. Rund 300 Ar-beitsstunden investierten die Sportler um Hauptinitiator Moritz Schreiber für die ehrenamtliche Aktion, in deren Rah-men alle Griffe gereinigt und 65 Routen neu konzipiert, geschraubt und getestet wurden. Wie wertvoll dieses Engagement für den Unisport ist, betont die Leiterin des Universitätssportzentrums Ulrike Reinhardt: „Nachdem die letzten Sanie-rungsarbeiten an der Kletterwand fünf Jahre her sind, bestand erneut erhebli-cher Überarbeitungsbedarf. Wenn diese Arbeiten von einer Firma durchgeführt worden wären, hätte das tausende Euro gekostet. Dafür stehen uns keine Mittel zur Verfügung. Umso höher ist die Initi-ative der Studierenden zu bewerten und wir möchten den studentischen Akteuren im Namen der Universität und aller Nut-zer sehr herzlich danken.“

Kletterwand von Studenten erneuert

In unermüdlicher Kleinarbeit haben die Studierenden Sven Thomsen, Christiane Günther, Sebastian Grüdel, Christian Kaiser und Moritz Schreiber die Kletterwand des Unisportzentrums rundum erneuert. Stolz präsentieren sie das Ergebnis, das den großen und kleinen Nutzern, darunter die Kletterer des Bergclub Ilmenau e. V., vielfältige neue Trainingsmöglichkeiten bietet.

Studentische Eigeninitiative

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Weg

nerNeben der Rückschau auf das Geleistete

war der Kita-Geburtstag auch und vor allem Anlass, um denjenigen, die sich täg-lich um das Wohl der Kinder kümmern, herzlich zu danken. „Großer Respekt vor Ihrer Leistung“, gratulierte der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, dem gesamten Team der Erzieherinnen. „Jun-ge Eltern und deren Kinder müssen sich gewollt fühlen und das ist hier der Fall“, betonte er. Die Universität sei nicht nur ein multikultureller Ort, sondern gewis-sermaßen auch ein Multi-Generationen-Haus. Die Kita leiste als weicher Standort-faktor einen enorm wichtigen Beitrag für einen erfolgreichen Universitätsbetrieb.

Herzlich bedankte sich auch Maria Illing im Namen von Elternbeirat und Förder-verein bei den Pädagoginnen. „Danke fürs Füttern, fürs Essen und Laufen ler-

nen, für das Lieder singen, Spaziergehen und Tränen trocken“, sagte sie. Beson-deren Dank sprach sie der Kita-Leitung für das vertrauensvolle Miteinander mit den Eltern aus. „Wir haben uns als Eltern immer willkommen gefühlt und wurden bei allen Entscheidungen einbezogen.“

Von der hervorragenden Kinderbe-treuung auf dem Ilmenauer Campus profitieren nun auch die Studierenden Rebecca und Rainer Schuth. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde Sohn Samuel im Alter von 15 Wochen als 1.000 Kind der Kita „Studentenflöhe“ herzlich von Karin Fuchs begrüßt. „Wir freuen uns sehr, dass es diese Betreuungsmöglichkeit gibt“, so die Eltern. „Dadurch konnten wir uns be-wusst für die Familienplanung während des Studiums entscheiden.“

DER KLEINE SAMUEL SCHUTH

WURDE VON KITA-LEITEIN KARIN

FUCHS (RECHTS) ALS 1.000 KIND

DER KITA „STUDENTENFLÖHE“

HERZLICH AUFGENOMMEN.

UNIPOLITIK

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UNIPOLITIK

Das Organisationsteam vom ISWI e.V. zeigte sich im Nachgang der 13. Studie-rendenwoche in Ilmenau sehr zufrieden: „Wir konnten wieder Studierende aus der ganzen Welt auf unserem Campus begrü-ßen, um uns kennenzulernen, zu disku-tieren und zu feiern. Wir haben in diesen zehn Tagen viele neue Freunde rund um den gesamten Globus gewonnen“, so ISWI-Vorstand Andreas Vieregg. „Möglich war dieses Event nur dank der Hilfe un-zähliger Unterstützer“, ergänzt Katharina Flinner, ebenfalls Vorstandsmitglied. „Wir möchten uns daher bei allen Referenten, Förderern, Groupleadern, Helfern, Hosts und vor allem dem gesamten Organisati-onsteam herzlich bedanken.“

Die Internationale Studierendenwoche in Ilmenau wurde am Samstagabend im Stadtpark von Ilmenau gemeinsam mit dem Schirmherrn Kumi Naidoo, der verschiedene soziale Initiativen und Um-weltschutzkampagnen organisiert, der thüringischen Staatssekretärin für Kultur und Europa Babette Winter, der Landrätin des Ilm-Kreises Petra Enders und dem Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, eröffnet. Musikalisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstaltung von der Dresdner Brass-Band „Banda Interna-tionale“, Preisträger des Sonderpreises der Bundesregierung zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen.

Debatte über globale GerechtigkeitRund 350 Studierende aus 74 Ländern waren vom 12. bis 21. Mai zu Gast bei der „Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau“ - der ISWI 2017. Sie erlebten eine Woche voller kultureller Highlights und spannender Vorträge rund um das Thema „Globale Gerechtigkeit“.

ISWI 2017

Blick in die Präsentation der Gruppenarbeiten.

Open-Air-Konzert mit der kolumbianischen Band Doktor Krápula.

Schon am Nachmittag hatte die argenti-nische Vizepräsidentin des International Peace Bureau Alicia Cabezudo zur Diskus-sion zum Thema „Erziehung für globale Gerechtigkeit“ eingeladen. Am Sonntag sprach der belgische Finanzexperte Bernard Lietaer über „Wirtschaftliche Ge-rechtigkeit – von der Theorie zur Praxis“, und Schirmherr Kumi Naidoo eröffnete die Diskussionsrunde mit seinem Vortrag „Der Kampf für globale Gerechtigkeit in einer ungleichen, zersplitterten und zer-brechlichen Welt“.

Schirmherr Kumi Naidoo eröffnete die Debatte mit seinem Vortrag „Der Kampf für globale Gerechtigkeit in einer ungleichen, zersplitterten und zerbrechlichen Welt“.

Eröffnung im Ilmenauer Stadtpark. Der ISWI-Vorstand begrüßt die inter-nationalen Teilnehmer.

Foto: ISWI e. V. / Ivan Semyonov

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13 |UNI I 02 I 2017

UNIPOLITIK

Das Organisationsteam der ISWI 2017.

Landestypische Tänze und Trachten beim World Food Festival.

Astronaut Gerhard Thiele sprach über seine Erfahrungen im Weltall. Auf die Frage, was er empfand, als er die Welt von oben sah, antwor-tete er nur: „Demut“.

Das kulturelle Rahmenprogramm star-tete am Sonntag mit dem World Food Festival auf dem Wetzlarer Platz. Die ISWI-Teilnehmer boten in landestypischen Trachten internationale Speisen an und präsentierten ihre Herkunftskulturen mit Musik und Tänzen. Im Vorfeld war die Ausstellung „Barriere:Zonen“ des Foto-grafen Till Meyer eröffnet worden, der Menschen mit Behinderung porträtiert hat, deren Leben durch Konflikte und Kriege geprägt ist.

Auf der Fair Fair, einem Markt der Mög-lichkeiten, stellten sich am Montag gemeinnützige Organisationen vor. Da-neben fanden ein Podiumsgespräch und Workshops zur Rolle und Entwicklung in verschiedenen Bereichen der Ehrenamts-organisation statt.

Am Dienstag schloss sich eine Podiumsdis-kussion zu den Chancen und Risiken von

sozialen Medien und deren Tauglichkeit für globale Gerechtigkeit an. Gäste der vom IIlmenauer Medienwissenschaftsstu-denten Randall Newton moderierten Ge-sprächsrunde waren Prof. Martin Emmer, Kommunikationswissenschaftler von der TU Berlin, Dr. Sebastian Stier, Politikwis-senschaftler vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und Salah Zater, libyscher Blogger und Journalist.

Musikalisch ging es weiter mit dem Open-Air-Konzert auf dem Ehrenberg am Diens-tagabend. Die kolumbianische Ska-Band Doktor Krápula aus Bogotá, die sich mit sozialer Ungerechtigkeit und Umweltver-schmutzung kritisch auseinandersetzt, und die zwei deutschen Bands Naked SuperHero und Departed by Rest sorgten kräftig für Stimmung.

Der Mittwoch stand traditionell im Zei-chen des Dies academicus der Universität.

Der deutsche Physiker und Klimaforscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgen-forschung Wolfgang Lucht hielt den Festvortrag zum Thema „Die Zukunft der Erde: Von den Grenzen der Welt zur sozialen Veränderung“. Am Abend fand der kulturelle Höhepunkt der ISWI 2017, die Intergalaktische Nacht, statt. Vorträge und Workshops stellten das Weltall und die Beziehung des Menschen zum All in den Mittelpunkt des Abends. Der deut-sche Astronaut Gerhard Thiele gab dabei spannende Einblicke in sein Leben im Weltraum. „Wir haben bewusst versucht, renommierte Vortragende aus verschie-denen Bereichen als Referentinnen und Referenten der ISWI zu gewinnen,“ so Vorstandsmitglied Benno Platte. „Wir freuen uns, dass dies so gut gelungen ist. Die in den Vorträgen vorgestellten Ideen und Ansätze gaben den Teilneh-mern wichtige Impulse für die inhaltliche Debatte.“

Abgerundet wurde das Programm mit der Vorführung des Films „The Act of Killing“. Der Film, der den Militärputsch von 1965/66 in Indonesien thematisiert, war Auftakt für eine Diskussion über die Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Nach einer Woche intensiver Auseinan-dersetzung mit der Thematik „Globale Gerechtigkeit“ wurden am Freitagabend die Ergebnisse der Gruppenarbeiten bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt. Die internationalen Teilnehmer der Stu-dierendenwoche in Ilmenau machten dabei durchgehend ihre Überzeugung deutlich, dass jeder Mensch einen kleinen Teil dazu beitragen kann, unsere Welt gerechter zu machen.

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50 JAHRE

UNIPOLITIK

Vorbild für lebendige Partnerschaft

Es gibt Momente im Leben, die bewusst-seinserweiternd wirken können. Zu einem solchen Moment ist vielen unter uns die 50-Jahrfeier der Partnerschaft mit der Nationalen Forschungsuniversität „Moskauer Energetisches Institut“ (MEI) erwachsen.

Die Partnerschaft steht in der historischen Linie der deutsch-russischen Wissen-schaftsverbindungen, welche durch Zar Peter den I. ihren größten Aufschwung nahm. Die 1725 gegründete neue Sankt Petersburger Akademie wurde nach Vor-bildern in Paris, London und Berlin mit Unterstützung deutscher Gelehrter wie Gottfried Wilhelm Leibniz entworfen und beraten. 67 von späteren 111 Akademie-mitgliedern waren Deutsche. Christian

Wolff, Professor für Philosophie an der Universität Halle, hatte seinerzeit in Leon-hard Euler große Erwartungen geweckt, als dieser, von Wolff ermuntert, 1727 nach Sankt Petersburg aufbrach: „Sie reisen jetzt in das Paradies der Gelehrten …“

Tempora mutantur. Die Partnerschaft mit dem MEI hat ihren eigenen historischen Kontext, der jeweils durch die deutsche und die russische Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg, und insbesondere die der letzten 25 Jahre, gekennzeichnet ist. Bemerkenswert ist es, dass die der Zu-sammenarbeit zwischen dem MEI und der HfE, TH und TU Ilmenau innewoh-nende Energie groß gewnug war und noch immer ist, wissenschaftliche und wunderbare freundschaftliche Brücken

I von Klaus-Dieter Fritz, TU IlmenauKoordinator der Deutschen Ingenieurfakultät MEI – TU Ilmenau

zu schlagen sowie wohl auch historisch das Richtige zu tun.

Umfangreiche DAAD-Förderung

Die Befürchtung, dass sich der Blick der Ilmenauer Wissenschaftler nach der Wie-dervereinigung Deutschlands ausschließ-lich in Richtung Westen richten würde, hat sich nicht bewahrheitet. Dabei hat der Deutsche Akademische Austauschdienst den wissenschaftlichen Austausch mit Russland stets mit großem Engagement gefördert. Sein Programm „Ostpart-nerschaften“ wurde in Folge der neuen Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt eingerichtet und stellt bis heute eine komfortable Basis der gemeinsamen Arbeit dar. Heute ist der Strom deutscher Wissenschaftler und Studenten, welche es nach Russland zieht, noch immer nicht versiegt, jedoch gewann seit der Initiative des Deutschen Akademischen Austausch-dienstes Mitte der 90er Jahre des vergan-genen Jahrhunderts die Bewegung in die Gegenrichtung enorm an Bedeutung. Infolge dessen zählte das Statistische Bundesamt 2014 etwa 15.000 Studierende aus Russland in Deutschland. 34 Prozent der ausländischen Masterstudierenden in Ingenieurwissenschaften in Deutschland sind Russen.

An der TU Ilmenau bestehende, struk-turierte Ausbildungsprogramme wie das der „Deutschen Ingenieurfakultät MEI - TU Ilmenau“ unter Leitung von Profes-sor Hannes Töpfer zeichnen ein Bild der freundschaftlichen Zusammenarbeit, die scheinbar frei von ökonomischen Zwän-gen ist. Die finanziellen und personellen Anstrengungen für diese Programme waren und sind jedoch gewaltig und lassen sich für die letzten 20 Jahre allein für das MEI mit geschätzten drei Millionen Fo

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Mit einer Festveranstaltung mit Prof. Gabriele Krone Schmalz als Festrednerin und einer Alumni-Fachkonferenz begingen die Partner an der TU Ilmenau das Jubiläum. Rechts die Rektoren Prof. Peter Scharff und Prof. Nikolay D. Rogalev.

Euro Drittmitteln beziffern. Es hilft enorm, dass die russischen und die deutschen Bildungsprogramme im Tertiärbereich äquivalent sind und zeitlich weitestge-hend synchron laufen. Die russischen mit Theorieschwerpunkt, die deutschen mit Praxisschwerpunkt – anders gesagt, mit großer industrieller Durchdringung der Ausbildung bzw. ohne diese. Beide Bildungsprogramme ergänzen sich hierbei in freundlicher Weise.

Vorbild für Doppelabschlüsse

Dass wir im 50. Jahr unserer Partnerschaft bereits das 20. Jahr unseres Doppelab-schlussprogrammes mit dem MEI mit mittlerweile 130 russischen Absolventen feiern, ist die eigentliche Errungenschaft, die es gilt zu bewahren und auszubauen. Den Grundstein für diese Entwicklung haben auf Ilmenauer Seite Altrektor Professor Wolfgang Gens und Professor Wolfgang Fengler von der Fakultät für Informatik und Automatisierung sowie Gudrun Matthies, die damalige Leiterin des Auslandsamtes, in der zweiten Hälfte der 90er Jahre gelegt. Ihr Engagement und das ihrer russischen Amtskollegen mit dem damaligen Rektor Evgenii V. Ametistov, Professor Igor N. Zhelbakov und der Leiterin des Auslandsamtes Maria

N. Popova sowie vieler weiterer Mitstreiter war in der Rückschau für die TU Ilmenau weit mehr als nur die Fortschreibung liebgewonnener Traditionen in neuem Gewande.

In Folge dieser Aktivitäten wurde die „Deutsche Ingenieurfakultät MEI – TU Ilmenau“ als das erste und heute nach wie vor gesund und ertragreich arbeitende Vorbild für viele weitere internationale Ausbildungskooperationen der TU Ilme-nau etabliert. Dass wir ein 12-monatiges Teilstudium, mit Pflichtpraktikum, Vorle-sungsbesuch, Prüfungen und Masterar-beit, implementierten, ist mit allen seinen speziellen Parametern, einschließlich Sprachausbildung und Prüfung DSH-2, heute noch ein Alleinstellungsmerkmal. Der Mangel des nur rudimentären Stro-mes deutscher Studierender an die russi-schen Universitäten wird uns dabei leider weiter begleiten, ohne dass die Hoffnung aufgegeben werden muss, das zu ändern.

Die Forschungszusammenarbeit mit dem MEI steht wie die Zusammenarbeit in der Ausbildung auf dem Fundament jahrzehn-telanger, gemeinsamer Anstrengungen, die in den drei ingenieurwissenschaftli-chen Fakultäten der TU Ilmenau stattfan-den und in die 50er Jahre zurückreichen.

Die Hauptströme verlaufen, damals wie heute, in den Bereichen Elektrowärme, Elektrische Antriebe und Elektrome-chanik/Mechatronik, Theoretische Elek-trotechnik sowie Ingenieurinformatik /Hard- und Softwarearchitekturen. Die geschätzte Zahl der Dissertationen und Monografien liegt bei über 30.

Zukunftsweisende Kooperation

Zukunftsweisend tritt das Projekt einer „Strategischen Partnerschaft zwischen dem MEI, dem LETI und der TU Ilmen-au“ mit dem wissenschaftlichen Quer-schnittsprofil „Sensorsysteme und -net-ze“ in drei ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten der TU Ilmenau hinzu. Wieder ist es der DAAD, der hier in den Jahren 2013 bis 2018 rund 750.000 Euro für strategische Maßnahmen zur Verfügung stellt. Das Projekt, von Professor Matthias Hein wissenschaftlich geführt, arbeitet in der Forschung mit Fördermitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Russischen Stiftung für Grundlagen-forschung. So wird unsere Partnerschaft mit dem MEI also künftig auch mit neuem, innovativem Potenzial dazu beitragen können, die ja so wichtigen Brücken zwischen Russland und Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen.

Der Kontakt zu den Absolventen wird über regelmäßige Alumni-Fachkonferenzen gehalten. Gruppenbild vom ersten von inzwischen vier dieser Treffen.

2007 wurde die Deutsche Ingenieur-Fakultät MEI - TU Ilmenau eröffnet.

UNIPOLITIK

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UNITITEL

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Netzleitwarte der Zukunft

Ilmenauer Technologie für die Energiewende

Der Aufbau eines nachhaltigen globalen Energiesys-

tems gilt als eine der zentralen Herausforderungen des

21. Jahrhunderts. Viele Länder arbeiten am Übergang

weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen hin zu er-

neuerbaren Energien – der sogenannten Energiewende.

Führend in diesem Transformationsprozess ist Europa und

allen voran Deutschland, das seine Energieversorgung

Schritt für Schritt grundlegend umstellt. Doch mit dem

Umbau des Energiesystems sind auch enorme technolo-

gische Herausforderungen verbunden. Die Bundesregie-

rung fördert daher zahlreiche Forschungs- und Entwick-

lungsprojekte, ohne die eine nachhaltige, sichere und

kostengünstige Energieversorgung von morgen nicht

möglich wäre. Zu diesen Vorhaben zählt das Verbund-

projekt „DynaGrid Control Center“, in dessen Rahmen

sich ein von der Siemens AG koordiniertes bundesländer-

übergreifendes Forscherkonsortium der Sicherstellung

der Netzstabilität und damit Verfügbarkeit von Energie

durch intelligente dynamische Leitstellen widmet. Ein we-

sentlicher Partner ist die Technische Universität Ilmenau,

an der jetzt das Herzstück des Vorhabens – eine innova-

tive, weltweit einzigartige dynamische Netzleitwarte – in

Betrieb genommen wurde.

UNITITEL

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Foto: 50Hertz Transmission GmbH

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17 |UNI I 02 I 2017

UNITITELUNITITEL

Die Energiewende und ihre Folgen

Stromnetze, die ganze Länder mit elek-

trischer Energie versorgen, werden von

wenigen Stellen aus in Netzleitwarten

koordiniert. Solche zentralen Leitwarten

steuern nicht nur den Stromfluss im

Regelbetrieb, sie müssen auch Störun-

gen möglichst rasch erkennen und die

nötigen Gegenmaßnahmen einleiten.

Bisher laufen diese Prozesse noch in

einem recht übersichtlichen Rhyth-

mus ab. Dem Bedienpersonal stehen

unterschiedliche Überwachungs- und

Kontrollfunktionen zur Verfügung, die

sie dabei unterstützen, das Netz sicher

zu betreiben. So können eingehende

Meldungen oder Alarme entsprechend

ihrer Priorität nacheinander abgearbeitet

werden.

Durch die Energiewende sind die Anfor-

derungen an komplexe Energiesysteme

wie die Stromtransportnetze jedoch

stark gestiegen. Gab es bislang wenige

Großkraf twerke, werden diese mehr

und mehr durch unzählige kleine und

mittlere Erzeuger überwiegend erneu-

erbarer Energien ersetzt. Da Windener-

gie hauptsächlich in Norddeutschland

erzeugt und ins Netz eingespeist wird,

die großen Ballungsgebiete mit hohem

Stromverbrauch aber vielfach im Süden

liegen, müssen große Energiemengen

über weite Strecken transportiert wer-

den. Dafür wird das Stromnetz nach

dem Deutschen Netzentwicklungsplan

strategisch unter anderem durch neue

Hochspannungs-Gleichspannungs-

Verbindungen (HGÜ-Verbindungen) aus-

gebaut. Wie der Name schon sagt, erfolgt

der Energietransport über die großen Di-

stanzen mittels Gleichspannung anstelle

der üblichen Wechselspannung. Damit

sind an beiden Enden der Verbindungen

entsprechende Umrichter erforderlich.

Hinzu kommt, dass die Energieerzeugung

aus erneuerbaren Energien stark vom

Wetter abhängig ist. Damit sind auch

die Risiken für Schwankungen (Volatili-

tät) und in der Folge für Störungen und

Netzausfälle deutlich gestiegen.

Die dynamische Leitwarte an der TU Ilmenau dient als Leuchtturmprojekt für die nächste Generation von Netzleitwarten.

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UNITITEL

unter realitätsnahen Bedingungen erpro-

ben. „Berücksichtigt werden dabei auch

die neuen und geplanten HGÜ-Strecken

im Drehstromnetz, die zur Netzstabi-

lisierung beitragen können, wenn die

Regelalgorithmen einer intelligenten

HGÜ-Leittechnik mit in den Betrieb einer

dynamischen Netzleitwarte einbezogen

werden“, so der Projektkoordinator Pro-

fessor Rainer Krebs von der Siemens AG.

„Die dynamische Leitwarte in Ilmenau

dient dabei als Leuchtturmprojekt für die

nächste Generation von Netzleitwarten.“

Das Gehirn des Energiesystems

Die dynamische Netzleitwar te der

Technischen Universität Ilmenau, die

vom Fachgebiet Elektrische Energie-

versorgung unter Leitung von Profes-

sor Dirk Westermann in den letzten

zwei Jahren konzipiert und aufgebaut

wurde, kombiniert als weltweit erste

Transportnetzleitwarte den Betrieb von

HGÜ-Verbindungen und existierenden

Wechselstromnetzen. Dazu werden

in einer Echtzeitsimulation komplexe

elektrische Energiesysteme modelliert

und Betriebszustände, wie sie künftig

zu erwarten sind, analysiert und opti-

miert. Für eine möglichst realitätsnahe

Forschungs- und Entwicklungsarbeit

ist die mit zwölf Monitoren, zwei Bedie-

nerarbeitsplätzen und einer aktuellen

Netzleitsof tware als Basissof tware

ausgerüstete Laboranlage zunächst wie

ein Leitwarte eingerichtet, wie sie auf

dem Stand der Technik bei realen Netz-

betreibern vorzufinden ist. Aufbauend

auf diesem Gerüst dient sie als For-

schungsplattform und Demonstrator zur

Leuchtturmprojekt für die nächste Leitwarten-Generation

Diese grundlegenden Veränderungen

führen zu einer stärkeren Dynamisierung

der elektrischen Energiesysteme und da-

mit immer komplexeren Überwachungs-

und Kontrollaufgaben in den Netzleit-

stellen. Bisherige Leitwarten sind diesen

Anforderungen in der Zukunft nicht mehr

gewachsen. Im Projekt DynaGrid Control

Center haben die Partner ein über zwei

Bundesländer verteiltes weltweit einzig-

artiges Versuchslabor aufgebaut, in dem

die Wissenschaftler die Herausforderun-

gen im Hochspannungsnetz der Zukunft

prototypisch simulieren und neue Me-

thoden für das effektive Datenmana-

gement und eine robuste und vor allem

schnellere Netzregelung erforschen und

Die dynamische Leitwarte in Ilmenau ist weltweit einzigartig. Sie erlaubt es, schon heute zu untersuchen, wie sich künftige Netze mit HGÜ-Strecken betreiben lassen.

Foto: 50Hertz Transmission GmbH Fotos: Siemens AG

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UNITITEL

Förderzeitraum

• 01.09.2015 – 31.08.2018

Förderung

• Bundesministerium für Wirtschaft

und Energie: 5 Millionen Euro

• Siemens AG: 2,2 Millionen Euro

Projektpartner

• Siemens AG (Koordinator)

• Technische Universität Ilmenau

• Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

• Ruhr-Universität Bochum

• Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und

Automatisierung (IFF) Magdeburg

• Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik

und Bildauswertung, Institutsteil Angewandte

Systemtechnik (IOSB-AST) Ilmenau

Assoziierte Projektpartner

• 50Hertz Transmission GmbH

• TransnetBW GmbH

• TenneT TSO GmbH

• Amprion GmbH

Verbundprojekt DynaGrid Control Center:

Ausbau herkömmlicher Übertragungsnetzleitwarten zu zukunftssicheren, dynamischen LeitwartenFo

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UNITITEL

von-Guericke-Universität Magdeburg

simulierten Hochspannungsnetzmodells

erprobt und erforscht. Das Modell bildet

mit Hilfe moderner Echtzeit-Simulatoren

und maßstabsgerechter Hardware-

Modelle der HGÜ-Verbindungen ein

komplexes Gesamtsystem realitätsnah

ab. Es ist vergleichbar mit dem europäi-

schen Stromnetz.

Die Ilmenauer Leitwarte überwacht

und steuert in Echtzeit aus fast 300 Ki-

lometern Entfernung das Magdeburger

Labornetz und übernimmt das intelli-

gente Datenmanagement. Das Netz-

modell schickt dafür seine Messdaten

an die Netzleitwarte in Ilmenau, wo sie

analysiert und bearbeitet werden. „Alle

anfallenden Daten wie Belastungen,

Energietranspor t und Umwandlung

werden an die Leitwarte übertragen und

von ihr unter Einsatz neu entwickelter

Softwareprogramme und leistungselek-

tronischer Komponenten verarbeitet“, er-

läutert Prof. Westermann. „Anschließend

sendet die Leitwarte die entsprechenden

Befehls- bzw. Steuerungssequenzen an

das Netzmodell zurück.“

Neue Methoden für die Netzstabilität

Um die vielfältigen Herausforderungen

rund um das Stromnetz der Zukunft zu

lösen, fließen die im Rahmen des Dyna-

Grid-Vorhabens entwickelten innovativen

Steuerungs- und Regelungsverfahren der

Partner in der verteilten Forschungs- und

Versuchsanlage zusammen. So leisten

Experten der Universität Bochum die

Beiträge zur Regelungstechnik und Leis-

tungselektronik für das Transportnetz

und die dynamische Leitwarte, während

sich die Universitäten und Fraunhofer

Partner in Ilmenau und Magdeburg die

Forschungsarbeiten zur Optimierung der

Datenerfassung, -analyse und -verar-

beitung im Gesamtsystem teilen. Dabei

liegt der Fokus neben der Entwicklung

innovativer Software zur schnelleren

Verarbeitung der gesamten Datenströ-

me im dynamischen Netz und damit

der höheren Reaktionsgeschwindigkeit

in Havarie-Situationen auch auf der

vorausschauenden Beurteilung des Sys-

temverhaltens. An der TU Ilmenau wurde

dafür eine innovative Methode zur Siche-

Erprobung neuer Methoden und Funk-

tionalitäten für zukünftige Anforderun-

gen. Professor Westermann: „Leitwarten

sind das Gehirn des gesamten Systems,

das alle Vorgänge im Netz steuert und

überwacht. Je komplexer und dynami-

scher das System ist, umso größer ist die

Datenmenge, die in Bruchteilen von Se-

kunden erfasst und verarbeitet werden

muss, um die Versorgung stabil zu halten

und im Bedarfsfall schnell eingreifen zu

können. Mit den gemeinsamen Arbei-

ten im DynaGrid-Vorhaben wollen wir

die Leitwarten- und Stationsleittechnik

zukunftsfähig ausbauen.“

Am Ende soll ein System stehen, das die

Steuerung und Betriebsführung im Netz

selbsttätig regelt und den Operatoren

der Leitstellen erlaubt, auf dynamische

Netzzustände effektiv zu reagieren.

Echtzeitbetrieb am Netz der Zukunft

Um diese enorme informationstechni-

sche Aufgabe zu lösen, werden die neuen

Funktionen anhand eines an der Otto-

Innenansicht einer

Umrichterstation mit modernsten

HGÜ-Modulen

Foto: Siemens AG

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21 |UNI I 02 I 2017

UNITITEL

Die dynamische Leitwarte in Ilmenau ist weltweit einzigartig. Das liegt auch

daran, dass Deutschland Vorreiter bei der Energiewende ist. Daher sitzen wir

auch mitten in einem Umfeld herausfordernder Fragestellungen. Die neue

Leitwarten-Generation muss folglich in Deutschland entwickelt werden.

Hier haben wir auch die Erfahrung und die Kompetenz der Universitäten

und Forschungseinrichtungen in Ilmenau, Magdeburg und Bochum, die wir

im DynaGrid-Projekt gebündelt haben. Die dynamische Netzleitwarte in

Ilmenau ist für das Forscherkonsortium die Antwort auf die künftig immer

schwieriger zu beherrschende Dynamik im Übertragungsnetz. Sie erlaubt

es, schon heute zu untersuchen, wie sich künftige Netze mit HGÜ-Strecken

betreiben lassen und ein System für den Betrieb von dynamischen Übertra-

gungsnetzen zu entwickeln.

Als Standort für dieses Leuchtturmprojekt haben wir mit Bedacht die TU Il-

menau ausgewählt, da sich das Fachgebiet von Professor Westermann in den

letzten zehn Jahren im nationalen und internationalen Vergleich als Vorreiter

und das Kompetenzzentrum für das Gebiet Netzbetrieb und Netzleittechnik

mit HGÜ etabliert hat. Im DynaGrid-Projekt leistet es erneut Pionierarbeit –

für die Leitwarte von morgen und damit für das Gelingen der Energiewende,

in Deutschland, aber auch in ganz Europa und weltweit.

Leitwarten sind das Gehirn des gesamten

Systems, das alle Vorgänge im Netz

steuert und überwacht.

Die Sicht von Außen

Professor Rainer Krebs | Siemens AGKoordinator des Verbundprojekts DynaGrid Control Center

Foto: Siemens AG

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| 22 UNI I 02 I 2017

UNITITEL

rung der Stabilität im dynamischen Netz

entwickelt, mit der sogenannte Arbeits-

punkte der HGÜ-Verbindungen in einem

oder mehreren HGÜ-Netzen berechnet

werden können. Diese in bestimmten

Abständen über die HGÜ-Umrichter

verteilten Arbeitspunkte dienen den

Forschern als Kennziffern, anhand derer

sie definieren können, wie viel Strom über

das bestehende Wechselspannungsnetz

und wie viel Strom über die neue Gleich-

spannungstechnologie transportier t

werden soll. Von diesem Verhältnis hängt

die Stabilität des gesamten Systems ab.

Je stabiler das System gehalten werden

kann, umso geringer ist auch seine Stö-

rungsanfälligkeit, etwa im Falle einer sehr

starken Netzbelastung. „Für eine mög-

lichst hohe Netzstabilität hat unser Team

eine Methode zur Berechnung sogenann-

ter präventiver Arbeitspunkte entwickelt“,

so Professor Westermann. „Diese werden

so bestimmt, dass der Abstand zur Stabili-

tätsgrenze möglichst groß ist. Der Ausfall

von Betriebsmitteln, zum Beispiel einer

Leitung oder eines HGÜ-Umrichters, führt

damit nicht zu einer kritischen Situation.

In der Fachsprache wird dieser erwünsch-

te Zustand als n-1-sicher bezeichnet. Wir

optimieren diesen Zustand unter Be-

rücksichtigung neuer hochdynamischer

Anlagen im Netz.“

Intelligentes Daten-management bei Störungen

Neben innovativen Methoden zur Op-

timierung der Netzstabilität forschen

die Wissenschaf tler der TU Ilmenau

im DynaGrid-Projekt an intelligenten

Verfahren, mit denen schnellstmöglich

Störungen identifiziert und Gegenmaß-

nahmen eingeleitet werden können.

Die Forscher machen sich dabei den

Umstand zunutze, dass jede Störung

ganz bestimmte Eigenschaften aufweist.

Professor Westermann: „Störungen

hinterlassen ähnlich einem Fingerab-

druck charakteristische Zeitverläufe von

Strom, Spannung und Frequenz. An-

hand dieser eindeutig identifizierbaren

Verläufe haben wir ein Verfahren zur

intelligenten Messgrößenerfassung und

-verarbeitung für eintretende Störfälle

entwickelt. Damit können wir Havarien

unmittelbar erkennen und sofort ganz

gezielt Gegenmaßnahmen aktivieren. So

werden Folgeausfälle verhindert und das

Gesamtsystem wird schnell wieder in ei-

nen sicheren Betriebszustand überführt.“

Pilotanlage der Zukunft

Mit seiner breiten Aufstellung deckt das

Verbundvorhaben die gesamte Wert-

schöpfungskette von der Evaluation des

Stands der Technik über die Entwicklung

neuer Methoden zur Datenübertragung,

Datenverarbeitung und Betriebsführung

bis hin zur Erprobung der Forschungs-

ergebnisse unter realitätsnahen Bedin-

gungen ab. Die Ilmenauer Pilotanlage

ist daher auch so konzipiert, dass sie

sowohl als Forschungsplattform als auch

Versuchseinrichtung genutzt werden

kann. Sie wird auch nach Abschluss des

DynaGrid-Projekts als Laboranlage für

Forschungsfragestellungen und Indus-

triekooperationen rund um den Betrieb

großer elektrischer Energiesysteme vor

allem mit erneuerbaren Einspeisun-

gen und HGÜ-Strecken und -netzen

dienen. Und nicht nur das: Nach dem

erfolgreichen Aufbau des über zwei

Bundesländer verteilten Versuchs- und

Demonstrationslabors für den Betrieb

des Energiesystems von morgen wollen

die Partner auch künftig zusammenar-

beiten. Siemens-Koordinator Professor

Krebs: „In Mitteldeutschland haben wir

international anerkannte Experten für

die Lösung der Herausforderungen beim

Umbau unseres Energieversorgungssys-

tems. Jetzt wollen wir ein dauerhaftes

Forschernetzwerk zur gemeinsamen

Weiterentwicklung von Hochtechnolo-

gien der Zukunft etablieren.“

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Prof. Dirk WestermannProjektleiter der dynamischen Netzleitwarte an der TU Ilmenau

UNI: Wie im Beitrag vorgestellt, ist die Ilmenauer Leitwarte der Prototyp für die nächste Generation von Netzleitwarten. Wie sehen die Pläne für die Über-führung der neuen Leittechnik in die Praxis aus?

Prof. Westermann: Zunächst bildet die in Ilmenau nun in enger Kooperation

der Partner aufgebaute Netzleitwarte den aktuellen Stand der Technik ab, ganz

so wie sie bei den Übertragungsnetzbetreibern von Siemens projektiert wird.

In einem nächsten Schritt im Rahmen dieses Projektes werden neue Module

und Funktionalitäten in das bestehende System eingebettet. Dies beinhaltet

auch das Schaffen gänzlich neuer Methoden wie etwa zur Kommunikation

auf Basis neuartiger Datenformate. Die Untersuchungen und Tests, die dann

folgen, ermöglichen bereits eine praxisnahe Anwendung. Dies wird auch durch

die Fernwirkverbindung nach Magdeburg sichergestellt, mit deren Hilfe die real

existierende örtliche Trennung zwischen Netzbetriebsmitteln und der Leitwarte

Berücksichtigung findet. Die im Rahmen des Projektes aufgebaute Leitwarte

der neuen Generation soll im Anschluss als Demonstrator dienen. Weitere

Implementierungstests neuer Funktionen oder eine Erprobung durch die Über-

tragungsnetzbetreiber sind fortan möglich.

UNI: Mit der dynamischen Leitwarte steht dem Fachgebiet ein einzigartiges Forschungs- und Versuchslabor rund um die IT im Energiesystem von morgen zur Verfügung. Welche neuen Möglichkeiten für Forschung und Kooperation eröffnen sich damit in der Zukunft?

Prof. Westermann: Durch das Alleinstellungsmerkmal der geschaffenen Labor-

anlage eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Methoden im

Bereich der anwendungsnahen Kommunikation und Betriebsführung elektrischer

Energiesysteme sowie deren anschließenden Erprobung. Durch den im Artikel

beschriebenen Strukturwandel des gesamten elektrischen Energiesystems über

alle Netzebenen hinweg eröffnet sich eine Vielzahl neuer Aufgaben hinsichtlich

der Koordination der neuen Betriebsmittel, mit Schwerpunkt auf die HGÜ, der

Wahrung der Netzsicherheit und Stabilität sowie der Kommunikation zwischen

Leitwarte und Netz, aber auch anderen Leitwarten und angrenzenden Bereichen.

Traditionell nehmen wir dabei die Perspektive der Netzbetreiber ein, um diesen

potenzielle Werkzeuge für zukünftige Aufgaben an die Hand geben zu können.

UNI: Wie der Artikel beschreibt, geht die Energiewende mit einem enormen Ausbau der Netze einher. Allerdings ist die Akzeptanz für den Bau neuer Trassen in der Bevölkerung nicht immer gegeben. Was kann die Wissenschaft tun, um diese Akzeptanz zu erhöhen?

Prof. Westermann: Im Rahmen der Wissenschaft ist ein objektives Herangehen

an Sachverhalte und Fragestelllungen grundlegend. Eine fundierte Arbeit mit

einer Veröffentlichung der Ergebnisse in Artikeln, Vorträgen oder Fachpublikati-

onen bietet Transparenz und die Möglichkeit, Fakten auch für eine interessierte

und informierte Bevölkerung zu liefern. Zudem motiviert sich das gesamte

Projektvorhaben auch daraus, den aus der Energiewende erwachsenden neuen

Anforderungen zu begegnen. So geht es immer um eine sinnvolle Kombination

aus gezielten Netzausbaumaßnahmen und der Optimierung von Prozessen, um

die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung unter der Wahrung ökologischer

und wirtschaftlicher Prinzipen.

23 |UNI I 02 I 2017

UNITITELIm Interview

Fotos: Siemens AG

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| 24 UNI I 02 I 2017

Die Frage !

Luisa Färber17 Jahre, Abiturientin aus Bayern

Ich schaue mir heute den Studiengang Angewandte Medien- und Kommunikati-onswissenschaft an, weil ich überlege, die-sen Herbst mit dem Studium zu beginnen und weil es diesen Studiengang so nur in Ilmenau gibt. Mein erster Eindruck von der Uni ist sehr gut, es ist einfach ganz anders als an anderen Unis hier in Deutschland, so familiär und überschaubar. Alle sind sehr freundlich und man fühlt sich gut betreut.Auch das Freizeitangebot ist sehr vielfältig und gefällt mir gut. Günstig ist für mich auch, dass die Entfernung von meiner Heimatstadt Hof nicht so groß ist.

Tag der offenen Tür: Wie hat dir die TU Ilmenau gefallen?

Der Tag der offenen Tür hat zur Freude der TU Ilmenau wieder viele Besucher aus ganz Deutschland angelockt. Ob schon Abiturient oder noch Schüler der 10. Klasse – Studi-eninteressierte aus allen Bereichen informierten sich über das breite Angebot unserer Universität. Anlass für UNI, einige Interessenten von nah und fern zu fragen:

Peter Obertür18 Jahre, Abiturient aus Thüringen

Ich finde die Lage der Uni ideal, sie ist mit-ten in der Natur gelegen und auch nicht weit weg von zu Hause. Außerdem ist die Uni sehr modern ausgestattet, was für meinen zukünftigen Studiengang Infor-matik von Vorteil sein wird. Die Vorträge zum Studium fand ich sehr informativ und die Labore sind sehr gut ausgestat-tet. Die Professoren und Mitarbeiter sind sehr freundlich, man fühlt sich sofort gut aufgenommen. Ich werde wahrscheinlich auch direkt nach dem Abitur anfangen zu studieren, da ich mir mit Informatik auch relativ sicher bin.

Monika Weber 15 Jahre, Schülerin aus Thüringen

Das Gelände hier gefällt mir wirklich sehr gut, auf dem Campus haben wir uns sofort zurecht gefunden. Es ist alles sehr übersichtlich und nicht zu groß. Mir ist es nämlich wichtig, an einer etwas kleineren Uni zu studieren, da man auch einfach viel besseren Kontakt zu den Professoren hat und einem immer geholfen wird. Ich interessiere mich für den Studiengang Biotechnische Chemie, den es nur hier gibt, und habe mich heute näher darüber informiert. Zwar mache ich erst in zwei Jahren Abi, aber bis dahin wird mir die Uni in guter Erinnerung bleiben.

UNISTUDIUM

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Tag der offenen Tür: Wie hat dir die TU Ilmenau gefallen?

Keshav Sachdeva19 Jahre, Studienkollegiat aus Indien

Momentan besuche ich noch das Studi-enkolleg in Nordhausen, damit bin ich nächstes Jahr im Frühjahr fertig. Ich würde danach sehr gern Maschinenbau in Ilme-nau studieren, da auch meine Schwester schon hier ist. Hier an der Uni hat man einfach ein ganz besonderes Verhältnis zu den Dozenten, man wird gut betreut und es ist alles sehr familiär. Schade nur ist es, dass ich nicht direkt nach dem Abschluss auf dem Studienkolleg anfangen kann, da Maschinenbau erst im Wintersemester beginnt, aber es gibt in Ilmenau genug Möglichkeiten, die Zeit zu überbrücken.

Isabel Rasp 17 Jahre, Abiturientin aus Bayern

Mein Wunschstudiengang ist Biomedizi-nische Technik, dazu habe ich mir heute Vorträge und Versuche angeschaut, die ich sehr interessant fand. Die Uni selbst ist schön gelegen und sehr modern. Mir gefällt, dass alles auf kurzen Wegen er-reichbar ist, aber auch die Stadtrundfahrt hat mir gut gefallen. Generell werden hier echt tolle Sachen angeboten, das habe ich von einer so kleinen Uni nicht erwartet. Auch das Sportangebot ist wirklich sehr groß und es ist für jeden etwas dabei. Jetzt habe ich endlich eine Vorstellung, was mich bald als Studentin erwartet.

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Niklas Domke, 19 Jahre, Abiturient aus Schleswig-Holstein

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich studieren möchte, deswegen hat sich der Infotag heute sehr gut zum Schnuppern angeboten.Die Veranstaltungen zum Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen waren sehr hilfreich und informativ. Generell finde ich, dass die Uni sehr gut gelegen ist, man hat viele Möglichkeiten, in der Natur Sport zu treiben. Das wäre für mich auch einer der Gründe, nach Ilmenau zu gehen, auch wenn es ein ganzes Stück von zu Hause weg ist. Auch die moderne Ausstattung und die netten Menschen sind mir sehr positiv aufgefallen.

Impressionen vom Tag der offenen Tür – siehe UNI-GALERIE auf Seite 54

UNISTUDIUM

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UNISTUDIUM

Angebot für junge Zielgruppe

Die Studierendenwerbung wird mit Blick auf den demografischen Wandel immer wichtiger. Um Schülerinnen und Schüler, Bachelorstudierende und weitere Inte-ressierte für ein Studium in Ilmenau zu gewinnen, unternimmt die Universität vielfältige Anstrengungen. Im Mix der zahlreichen Service- und Marketingaktivi-täten kommt der zeitgemäßen Ansprache der jungen Zielgruppe im Internet eine besonders große Bedeutung zu. „Studi-eninteressierte sind in der Regel zwischen 16 und 22 Jahre alt und hauptsächlich mobil im Netz unterwegs“, so die Leiterin des Referates Marketing, Sabine Jackisch. „Unser Webangebot muss sich daher am Kommunikationsverhalten dieser Altersgruppe ausrichten. Das Referat für Marketing hat vor diesem Hintergrund die Umsetzung eines multi-device-fähigen Portals initiiert. Dieses System skaliert Webseiten automatisch auf die Display-größe des jeweiligen Endgerätes – vom

großen Computermonitor bis zum kleinen Smartphone-Display. Darüber hinaus wur-de die Webseite für Studieninteressierte umfassend überarbeitet.“

Innerhalb von nur einem dreiviertel Jahr ist es gelungen, das mit Mitteln aus dem Hochschulpakt 2020 finanzierte Vorhaben von der Ausschreibung bis zur Freischal-tung zu realisieren. Im Vorfeld waren unter der Leitung der Projektverantwort-lichen Sabine Jackisch und Katrin Malet-schek das inhaltliche Konzept für die neue Webseite und die Anforderungen an die Anpassung der Seitenarchitektur und des Layouts für die Multi-Device-Darstellung entwickelt worden.

Um Studieninteressenten bestmöglich anzusprechen, sollte das neue Weban-gebot deren Nutzungsgewohnheiten und -präferenzen entsprechen und klar strukturiert und bildstark gestaltet sein. Großer Wert wurde weiterhin auf die Nutzerfreundlichkeit und den Servicecha-

rakter gelegt. „Das Erscheinungsbild des Webangebots soll Lust auf ‚Studieren mit besten Aussichten‘ machen und so ein-fach und effektiv wie möglich zur Bewer-bung führen“, betont Sabine Jackisch. „Ich denke, das ist gelungen, denn nachdem das neue Portal nun seit einigen Wochen online ist, haben wir bereits zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten. Das freut uns sehr, und ich möchte allen an der erfolgreichen Umsetzung des Projekts Beteiligten herzlich danken.“

Bildreich und klar strukturiert

Im Zuge des Auswahlverfahrens war das Jenaer Unternehmen Innascor GmbH mit der technischen Ausführung des Vor-habens beauftragt worden. Firmenchef Daniel Schade war bereits Partner der TU Ilmenau beim großen Webseitenrelaunch im Jahr 2010. Für die Gestaltungskonzep-tion und -umsetzung zeichnete die Erfur-ter Firma formplusraum verantwortlich. Inhaber Torsten Weilepp ist langjähriger

Neue Webseite für StudieninteressiertePünktlich vor Beginn der „heißen“ Bewerbungsphase ist die mobilfähig umgestaltete Webseite „Studienin-teressierte“ der TU Ilmenau online gegangen. Alle Angebote rund um das Studium, den Bewerbungsprozess sowie Freizeit und Leben in Ilmenau können damit u. a. auch mit dem Handy gelesen werden.

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Partner der Universität im Bereich Corpo-rate Design und Gestaltung. Schon auf den ersten Blick besticht das frische, mo-derne Design, das von seiner klaren Struk-tur und einer reichen Bebilderung lebt. Die wirkungsvoll und zum Teil großformatig eingesetzten Fotos wurden vorrangig vom Ilmenauer Fotojournalisten Michael Reichel im Auftrag des Referates Medien- und Öffentlichkeitsarbeit angefertigt.

Einfach und intuitiv führt die Naviga-tion von den fünf Hauptrubriken zu den jeweiligen Unterseiten, die auf viel Text verzichten und stattdessen mittels Gliederungen, Tabellen und grafischen Elementen alle Informationen auf einen Blick erschließen lassen. Hier findet der Nutzer alles Wissenswerte rund um das Studienangebot, zur online-Bewerbung, zu den Angeboten für ausländische Studieninteressenten und zu Leben und Freizeit in Ilmenau. Am Ende führt jede Seite zum Beratungs- und Kontaktange-bot einschließlich WhatsApp-Funktion.

Neue Funktionen

Ganz neu sind Funktionen wie eine Be-stellmöglichkeit für Informationsmateri-alien, die Registrierung als Interessent für bestimmte Studiengänge, die sehr rege genutzt wird, und ein Veranstaltungs-kalender mit der Möglichkeit, Termine in den eigenen Kalender zu exportieren. Die Verknüpfungsbuttons zu den Angeboten der TU Ilmenau in sozialen Medien wie Facebook und auf YouTube laufen am linken Seitenrand permanent mit und sind zusätzlich am unteren Seitenende zu finden. Video- und Audiosequenzen, Testimonials mit studentischen Stimmen, Rankingergebnisse und eine Slideshow mit den zwölf Motiven der Kampagne „Beste Aussichten“ runden das Angebot multimedial ab und werben für die Marke „TU Ilmenau“.

Last but not least führen aufklappende Verlinkungen am oberen Rand zu den anderen Portalen der Uniwebseite.

Implementierung in Typo 3

Die technische Implementierung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Uni-versitätsrechenzentrum der TU Ilmenau. Dessen Leiter Günter Springer erläutert: „Besonders wichtig war es, die neuen Webseiten in das an der Universität ver-wendete Content Management System Typo 3 zu integrieren, so dass die techni-sche und administrative Betreuung durch das Rechenzentrum auch künftig gewähr-leistet werden kann. Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz innerhalb der Universität auf das Projekt. Verschiedene Bereiche sind schon mit dem Wunsch nach mobil optimierten Seiten an uns herangetreten.“

Im nächsten Schritt wird nun an der engli-schen Fassung des Portals gearbeitet, um auch ausländische Studieninteressenten optimal ansprechen zu können. Sie soll im Laufe des Jahres schrittweise freige-schaltet werden.

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UNISTUDIUMFo

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Mit dem viersemestrigen Masterstudium können Studierende ab dem Winterse-mester 2017/2018 faszinierende Einblicke in die Welt der Mikro- und Nanotechno-logien erhalten. Durch die enge Koope-ration mit dem Institut für Mikro- und Nanotechnologien (IMN) MacroNano® erfahren die Studierenden hautnah die Arbeit in Reinraumlaboren und an echten Forschungsprojekten.

Die internationale Ausrichtung sowie die Arbeit an interdisziplinären Forschungs-projekten bereitet die Nachwuchstalente auf eine Karriere in renommierten Unter-nehmen und Forschungseinrichtungen weltweit vor. Neben den theoretischen Grundlagen zu Mikro- und Nanotech-nologien sowie Werkstoffen erarbeiten sich die Studenten und Studentinnen auch methodische Kenntnisse zur Arbeit in Reinräumen. Durch zwei Forschungs-

projekte können sie sich – ihren Inte-ressen entsprechend – spezialisieren. Gemeinsam mit den Forschern des IMN MacroNano® und dem Graduiertenkol-leg „NanoFab“ treiben die Studierenden innovative Lösungen und Entwicklungen voran. „Mikro- und Nanotechnologien gehören im modernen Zeitalter zu den Schlüsseltechnologien, die die wirt-schaftliche Entwicklung, den Fortschritt und unser Leben insgesamt maßgeblich bestimmen,“ so der Direktor des IMN MacroNano®, Professor Jens Müller. „Die Studenten des neuen Studiengangs wer-den mithelfen, Zukunftsvisionen Realität werden zu lassen. Durch den interdiszi-plinären Ansatz der Ausbildung werden zudem fächerübergreifende Fertigkeiten und Soft Skills entwickelt.“

Weiterführende Informationen unter:www.tu-ilmenau.de/studieninteressierte

Micro- and Nanotechnologies

Start für neuen MasterstudiengangDie TU Ilmenau bietet ab dem Wintersemester 2017/2018 den englischsprachigen Masterstudiengang Micro- and Nanotechnologies an. Der neue Studiengang vermittelt den Studierenden praxisnahe Fertig-keiten im Zusammenspiel von Werkstoffwissenschaften und Mikro- und Nanotechnologien.

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29 |UNI I 02 I 2017

UNIPOLITIKUNIPOLITIKUNISTUDIUM

Ninette Pett (Mitte) wurde von Fach-gebietsleiter Dr. Andreas Schwarz und Mitarbeiterin Karoline Oelsner herzlich als neuer Praxispartner an der TU Ilmenau begrüßt.

Die Gothaer Agentur PETT PR Gesellschaft für Unternehmenskommunikation unter-stützt seit diesem Semester als Praxispart-ner das Seminar „Berufsfeldorientierung PR“. Die vom Fachgebiet Public Relations & Technikkommunikation angebotene Lehrveranstaltung ermöglicht es den Stu-dierenden im Studiengang Angewandte Medien- und Kommunikationswissen-schaft, ein Projekt für reale Auftraggeber zu erarbeiten.

Das Seminar wird stets von einem er-fahrenen Praxispartner unterstützt, der sein Wissen direkt aus dem Alltag der Unternehmenskommunikation beisteu-ert. Langjährig war dies die Agentur Kaltwasser PR aus Nürnberg, deren Ge-

schäftsführerin Brigitte Kaltwasser den Staffelstab nun an Ninette Pett weiter gab. Sie hat für die nächsten Jahre die Aufgabe übernommen, reale Auftragge-ber für das Projekt zu begeistern und die aus Studenten des 4. Semesters zusam-mengestellten „Nachwuchsagenturen“ bei der professionellen Konzeption von PR-Strategien und Maßnahmenplänen zu unterstützen. „Das Seminar ermög-licht den Studenten einen wertvollen Einblick in das berufliche Handwerk und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung des Nachwuchses in unserer Branche“, so Ninette Pett. „Ich freue mich sehr über die Verbindung von Wissenschaft und Praxis, die in Ilmenau schon viele Jahre gelebt wird.“

Gothaer Agentur neuer Praxispartner

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In diesem Jahr fanden gleich vier Work-shops statt. Dabei lernten die Schülerinnen moderne Labore der Biomedizintechnik kennen, gingen thermodynamischen Fragestellungen rund um Flugzeuge nach und brachten mittels mathematischer Methoden Struktur in die Regie eines Hollywoodfilms. Im vierten Workshop blickten die Teilnehmerinnen in das Innere einer Kamera und entdeckten mit eigenen Experimenten neueste Entwicklungen der Bildverarbeitung. Den Programmabschluss bildete ein Besuch im Kompetenzzentrum Virtuelle Realität.

Insgesamt rund 50 Schülerinnen von ver-schiedenen Regelschulen des Ilm-Kreises und weiteren Thüringer Schulen nahmen das vom Referat Marketing der Univer-sität in Kooperation mit der Thüringer Koordinierungsstelle Naturwissenschaft und Technik organisierte Angebot wahr. Nach einem erlebnisreichen Tag äußerten sich die Teilnehmerinnen begeistert von

der Universität, die ihnen sicherlich bis zur späteren Berufs- oder Studienwahl gut in Erinnerung bleiben wird. Allen beteiligten

Fachgebieten gilt herzlicher Dank für die engagierte Organisation und Durchfüh-rung des Girls‘ Day 2017!

Girls‘ Day 2017 an der TU IlmenauMädchen ab der 5. Klasse haben jährlich am Girls‘ Day die Möglichkeit, interessante Berufe in Naturwissenschaft und Technik kennen zu lernen. Auch die TU Ilmenau beteiligte sich erneut an demAktionstag für Schülerinnen und bot spannende Einblicke in Wissenschaft, Forschung und Entwicklung.

Blick in den Workshop 4. Die Schülerinnen bauten nach Anleitung eine eigene Kamera, die anschließend in verschiedenen Experimenten erforscht wurde.

PR-Seminar

Foto: IfMK

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| 30 UNI I 02 I 2017

UNISTUDIUM

In seiner Begrüßungsansprache betonte der Rektor der TU Ilmenau, Professor Pe-ter Scharff, die Bedeutung der Ilmenauer Medienausbildung und -forschung für die gesamte Universität. „Diese Bereiche sind nicht nur längst fester Bestandteil unserer Universität geworden, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal.“

Die neuen Entwicklungen im Bereich der Medien und insbesondere deren Digita-lisierung früher als andere aufgreifend, hatte die TU Ilmenau zunächst den bun-desweiten Modellversuch „Elektronische Medientechnik“ und schließlich zum Studienjahr 1996/97 drei Medienstudi-engänge eingeführt: Medientechnologie, Angewandte Medienwissenschaft und Medienwirtschaft. Mit jeweils eigener Schwerpunktsetzung verbinden sie technik-, wirtschafts- und kommunikati-onswissenschaftliche Inhalte. Diese inter-disziplinäre Herangehensweise wurde als „Ilmenauer Modell“ bekannt.

Heute gehört die TU Ilmenau, auf deren Campus auch das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie unter Leitung von Professor Karlheinz Brandenburg angesiedelt ist, zu den renommiertesten Medienstandorten in der deutschen Uni-versitätslandschaft. Insgesamt wurden bisher rund 5.000 Absolventinnen und Absolventen in die Praxis entlassen. „Als Pioniere auf diesem Gebiet hatte es viel Mut erfordert, ein solches Programm aufzulegen, noch dazu ohne zusätzliche Stellen, sondern allein aus eigenen Kräf-ten“, so der Rektor. „Der Erfolg gibt den Vätern und Müttern von damals Recht. Unser besonderer Dank gilt deshalb allen, die diese Entwicklung in Gang gebracht, durchgesetzt oder befördert haben.“

Das Medienforum 2017 unterstrich diese zukunftsorientierte Ausrichtung einmal mehr, indem es bedeutende Entwick-

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20 Jahre Medienstudiengänge Medienforum 2017 - Algorithmen verändern die Medienwelt

lungstrends in Medien und Medientech-nik aufgriff. Die Leiterin des Fachgebietes Medienproduktion, Professorin Heidi Krömker, freute sich, hochkarätige Ver-treter aus Wissenschaft und Medien als Vortragende begrüßen zu dürfen, so die stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT ONLINE GmbH, Maria Exner, Professorin Katharina Zweig von der TU Kaisers-lautern, Steffen Holly vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie

Ilmenau und Professor Michael Strube, NLP Group HITS gGmbH Heidelberg.

Zum Abschluss der Jubiläumsveran-staltung diskutierten Ilmenauer Me-dienwissenschaftler und -studierende gemeinsam mit den Gästen zur Zukunft der Medien und damit auch zu eige-nen aktuellen und künftigen Lehr- und Forschungsfeldern in mindestens den nächsten 20 Jahren.

Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens ihrer Medienstudiengänge lud die TU Ilmenau am 10. Mai zum Medienforum 2017 zum Thema „Algorithmen verändern die Medienwelt“ ein. Gemeinsam mit Vertretern des Wissenschaftlichen Beirates Medien sowie Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik feierte die Universität das Jubiläum.

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Die Studentinnen und Studenten des Stu-dienganges Wirtschaftsingenieurwesens sind mit der Betreuung durch die Lehren-den „sehr zufrieden“. Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) sollten sie für das aktuelle Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die Frage beantworten: „Wie zufrie-den sind Sie mit der Betreuung durch die Lehrenden?“ Mit 1,8 ist das Ergebnis eines der besten aller deutschen Universitäten. Die Studentinnen und Studenten schätzen an der Betreuung an der TU Ilmenau die Erreichbarkeit der Lehrenden, deren Bera-tung und Engagement, die Besprechung von Hausarbeiten und Referaten und die Betreuung von Praktika. Für die Unter-stützung im Studium und die Materialien für Lehrveranstaltungen und Prüfungen vergaben sie eine 1,9.

Wirtschaftsingenieurwesen:Spitze bei vielen Kriterien

Bei nicht weniger als neun weiteren Kri-terien ist das Wirtschaftsingenieurwesen-Studium in Ilmenau im bundesweiten Vergleich in der Spitzengruppe. Bereits vor Beginn ihres Studiums waren die Stu-denten sehr zufrieden mit den Angeboten der TU Ilmenau: Sie vergaben 5 von 8 möglichen Punkten für Informationsver-anstaltungen für Schüler wie den Tag der offenen Tür, ein Schnupperstudium oder Vorkurse. Mit 2,0 deutschlandweit in der Spitzengruppe ist der Studien-gang beim Wissenschaftsbezug. Für die Studierbarkeit vergaben die Studenten sogar eine hervorragende 1,3. Auch sehr zufrieden sind sie mit den Prüfungen: 1,9 im Durchschnitt für Leistungsrück-meldungen während des Semesters, für die zeitliche Verteilung der Prüfungster-mine und Wiederholungsmöglichkeiten. Ebenfalls eine 1,9 erteilten sie für den Berufsbezug, also für die Angebote der TU Ilmenau zur Erleichterung des Einstiegs in

Top-Ergebnisse für WirtschaftsstudiumCHE-Ranking

Die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik der TU Ilmenau haben im aktu-ellen CHE-Ranking Spitzenergebnisse erreicht. Das umfassendste und detaillierteste Ranking seiner Art im deutschsprachigen Raum wurde im Mai im ZEIT-Studienführer 2017/18 veröffentlicht. Darin schneiden beide Studiengänge sehr gut ab.

das Berufsleben. Bundesweit in der Spit-zengruppe ist der Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen bei seiner internationalen Ausrichtung. Für Zustand und technische Ausstattung von Hörsä-len und Seminarräumen vergaben die Wirtschaftsingenieurwesen-Studenten im Schnitt ebenso eine 1,4 wie für die Ausstattung der Praktikumslabore. Eine 1,5 gab es für die IT-Infrastruktur.

Wirtschaftsinformatik: Top-Werte für Studienbegleitung

Die Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik der TU Ilmenau sind mit der Unterstützung am Studien-anfang besonders zufrieden. Schon vor Studienbeginn schätzen sie Informati-onsveranstaltungen für Schüler wie den Tag der offenen Tür und die Beratung von Eltern. Dafür vergaben sie 5 von 8 möglichen Punkten. Ebenfalls sind sie mit

den Angeboten im ersten Studienjahr sehr zufrieden. Dazu zählen ein Studienein-gangskoordinator, studentische Mento-ren, aber auch virtuelle Lernplattformen wie Moodle und digitale Lehrangebote.

Auch die Unterstützung bei der Prü-fungsvorbereitung im ersten Studienjahr und Begleitprogramme für ausländische Studierende wurden von den Wirtschafts-informatik-Studenten sehr positiv bewer-tet. Hervorragende 7 von 11 Punkten erhielt der Masterstudiengang bei der internationalen Ausrichtung, also beim Anteil ausländischer Studierender und beim Anteil von Studierenden, die einen Auslandsaufenthalt absolvieren.

Eine 1,6 gab es für die IT-Infrastruktur, also für Hardware- und Softwareausstattung der PC-Arbeitsplätze, für die Wartung und Pflege der Computer sowie für die Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur.

Die Ilmenauer Studierenden vergaben im aktuellen CHE-Ranking für die Ausbildung in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschafstinformatik Bestnoten.

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UNISTUDIUMUNISTUDIUM

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Sensoren wandeln nichtelektrische Größen in elektrische Signale um. Auf Basis der so gewonnenen Informationen können in technischen Systemen Aktionen ausgelöst werden. In unserem Alltag finden sich Sen-soren bereits heute in den verschiedensten Lebensbereichen. So arbeitet beispielswei-se die Tanküberwachung unseres Autos mit einem Drucksensor. Ein Feuchtigkeits-sensor wandelt die nichtelektrische Größe Feuchtigkeit in ein elektrisches Signal um und regelt somit die Funktion des Schei-benwischers am Auto.

Im Zeitalter der Digitalisierung nehmen Sensoren an Bedeutung stetig zu. Techno-logien und Methoden zu entwickeln, die Sensoren der Zukunft möglich machen, ist Ziel des Exzellenzclusters „Kollaborative Sensorsysteme“, für das die TU Ilmen-au einen Vorantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt hat. Sollte der Antrag im September in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern unter fast 200 insgesamt eingereichten Anträgen ausgewählt werden, wird die

Universität einen Vollantrag stellen und darf auf eine Millionenförderung ab 2019 hoffen. Dann werden 20 interdisziplinär hochqualifizierte Wissenschaftler um den Sprecher des Clusters und Leiter des Fachgebiets Theoretische Elektrotechnik, Professor Hannes Töpfer, Sensortechno-logien für neue Anwendungen in Produk-tion, Lebenswissenschaften, Energie und Mobilität im Zeitalter der Digitalisierung entwickeln. Dabei bringen Experten aus der biomedizinischen Technik der Natur entlehnte Prinzipien ein. Informations- und Kommunikationswissenschaftler tragen zur bestmöglichen Konditionierung und Übertragung der Sensorsignale bei und Informatiker sorgen für Methoden zur effizienten Extraktion von Informationen aus den Signalen sowie für den sicheren Umgang mit den gewonnenen Daten.

Für die Einrichtung des Exzellenzclusters „Kollaborative Sensorsysteme“ kann die TU Ilmenau auf hervorragende Kompetenzen in vier Technologiefeldern zurückgreifen: Physik/Sensortechnik, Werkstoffwis-

senschaften, Informations- und Kom-munikationstechnik sowie Informatik/Datenanalyse. In jedem dieser vier Tech-nologiebereiche wurden in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte erzielt, doch wurden die Forschungsfel-der meist jeweils separat betrachtet. Um innovative Anwendungen zu ermöglichen, werden die Ilmenauer Wissenschaftler im Exzellenzantrag die Forschungsarbeiten über Disziplingrenzen hinweg betreiben und neue Methoden entwickeln, mit denen mehr als eine Disziplin gleichzei-tig behandelt werden kann. In den vier Technologiefeldern arbeiten an der TU Ilmenau bereits heute über 30 Forscher-gruppen, fünf neue Juniorprofessuren sollen die verschiedenen Forschungsfelder zusammenführen. Bis zu zwölf weitere Mitarbeiter und ein Graduiertenkolleg sind ebenso eingeplant. Gleichzeitig kann die Universität auf ein großes Netz externer Forschungs- und Entwicklungspartner zurückgreifen: Universitäten, Forschungs-einrichtungen und Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie.

TU bewirbt sich um ExzellenzclusterDie TU Ilmenau bewirbt sich in der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern um einen Exzellenzcluster „Kollaborative Sensorsyteme“. Erhält sie für ihr innovatives Konzept den Zuschlag, wird sie Sensoren und Sensorsysteme der Zukunft erforschen.

Exzellenzinitiative

UNIFORSCHUNG

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33 |UNI I 02 I 2017

UNIFORSCHUNG

SCHON IM ERSTEN JOB EIGENVERANTWORTLICH FORSCHEN GEHT NICHT.

Durch praxis- und projektbezogene Arbeit hast Du auch schon im Studium bei uns beste Chancen, Dich weiter zu entwickeln.

www.iis.fraunhofer.de

Die TU Ilmenau hat mit interdisziplinären Forschungsverbünden, technologischen Zentren und Innovationszentren eine leis-tungsstarke Infrastruktur für Forschung und Entwicklung aufgebaut und fungiert als Treiber im regionalen Innovationssys-tem. Besondere Bedeutung kommt dabei dem rund 25 Kilometer entfernten Indus-triegebiet „Erfurter Kreuz“ zu. An diesem größten Industriestandort Thüringens will die Universität im Rahmen des För-derantrages eine „Innovationsuniversität Technik Thüringen“ aufbauen.

Das Vorhaben ist zentraler Bestandteil der Transferstrategie 2026 der TU Ilmenau. Im geplanten Projekt sollen sechs größere Teilvorhaben umgesetzt werden. Mit einem Beratungs- und Gerätezentrum soll der Transfer von Ideen, Wissen und Technologie zwischen der TU Ilmenau und den am „Erfurter Kreuz“ ansässigen Industrieunternehmen und -netzwerken intensiviert werden. Ziel sind langfristige Forschungskooperationen, gemeinsame Transferprojekte und die Heranbildung

von hochqualifiziertem Fachkräftenach-wuchs für die Thüringer Wirtschaft. Für Professor Klaus Augsburg, der die Federführung für den Antrag hat, bietet die Präsenz der Universität direkt vor Ort am Industriestandort entscheidende Vorteile: „Mit dem Projekt können wir das Know-how der TU Ilmenau und die exzellente technologische Ausstattung noch weitaus besser für Unternehmen zugänglich machen und gemeinsame Schlüsselprojekte auf den Weg bringen“, ist er überzeugt. „Langfristiges Ziel ist es, den bislang hauptsächlich von der Produktion geprägten Industriestandort zum zukunftsfähigen Innovationsstandort weiterzuentwickeln.“

Mit dem insbesondere an kleine und mittlere Hochschulen gerichteten Wett-bewerb ergänzt der Bund die Exzellenz-initiative um ein Format zur Stärkung von Hochschulen im regionalen Innovations-system. In das Vorhaben „Innovationsuni-versität Technik Thüringen“ sind bereits 13 regionale Partner – Unternehmen,

Initiative „Innovative Hochschule“

TU plant InnovationsuniversitätDie TU Ilmenau hat sich im Rahmen der BMBF-Förderinitiative „Innovative Hochschule“ um die Errichtung einer „Innovationsuniversität Technik Thüringen“ beworben. Der Wettbewerb ergänzt die Exzellenzinitiative um ein Format zur Stärkung von Hochschulen im regionalen Innovationssystem.

Cluster, Kammern, Gebietskörperschaften – eingebunden. Diese richten ihre strate-gischen Planungen zu wesentlichen Teilen an diesem Projekt aus. So wird das Projekt zentraler Bestandteil eines künftigen„Service-, Innovations- und Transferzen-trums“ am Standort „Erfurter Kreuz“ sein. Damit verbunden ist ein Bauvorhaben, das gemeinsam von der Landesentwicklungs-gesellschaft LEG Thüringen und dem Ilm-Kreis mit Mitteln aus dem europäischenFond für regionale Entwicklung (EFRE)finanziert wird und sich bereits in derVorbereitungsphase befindet.

Die Entscheidung über die Anträge zum Programm „Innovative Hochschule“ soll im Juli durch die Gemeinsame Wissen-schaftskonferenz von Bund und Ländern bekannt gegeben werden. Wird das Projekt „Innovationsuniversität Technik Thüringen“ bewilligt, fördert der Bund es mit jährlich bis zu zwei Millionen Euro für fünf Jahre. Mit erfolgreicher Umsetzung soll das Projekt als Pilotlösung für andere Industriestandorte Thüringens wirken.

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| 34 UNI I 02 I 2017

UNIPOLITIKUNIFORSCHUNG

CPU, dem Hauptprozessor, Platz und umso leistungsfähiger wird der Computer.Die Erhöhung der Rechenkapazität eben-so wie die der Speicherkapazität sind für die längst begonnene Erweiterung des Internets zum Internet der Dinge dringend notwendig. Nur so wird es in der digitalen Welt möglich sein, den Computer mit im-mer mehr „intelligenten“ Gegenständen aus der Alltagswelt zu verbinden, damit Computer, Kühlschrank & Co. miteinander kommunizieren können.

Dabei wird die höhere Rechnerleistung sogar bei wesentlich geringerem Ener-gieverbrauch erzielt. Die Akkuleistung mobiler elektronischer Geräte wie Lap-tops und Smartphones ist heute eine ihrer größten Schwachstellen. Um den Energieverbrauch von hochintegrierten elektronischen Schaltungen und damit von elektronischen Geräten drastisch zu reduzieren, kombinierten Prof. Rangelow und sein Forscherteam bisherige Herstel-lungsverfahren auf neue Art und Weise oder sie entwickelten gar vollkommen neue, innovative Methoden. Dadurch könnte der Energieverbrauch mobiler Geräte mittelfristig um das 25-fache ge-senkt werden.

Die TU Ilmenau hat ein europäisches Forschungsprojekt erfolgreich abge-schlossen, in dem neue Technologien zur Entwicklung elektronischer Chips der Zu-kunft entwickelt wurden. In dem 18-Milli-onen-Euro-Projekt erforschten 16 Partner aus Wissenschaft und Industrie unter der Führung des Ilmenauer Wissenschaftlers Professor Ivo W. Rangelow technologische Verfahren zur Herstellung von Transis-toren, deren kleinste Bauteile nur zwei Nanometer klein sind. Die Ergebnisse des Projekts ermöglichen die Massenfertigung einer neuen Elektronik-Generation: unter anderem extrem energiesparende und hochleistungsfähige Computer, Smart-phones und Tablets. Elektronische Bauelemente sind in den letzten Jahrzehnten kleiner und kleiner geworden. Heute liegen die Abmessun-gen bei nur noch 14 Nanometern. Aber das Ende der Miniaturisierung mit her-kömmlichen Technologien ist absehbar. Experten vermuten, dass zwischen 2025 und 2035 die physikalische Konstruktions-grenze heutiger Transistoren erreicht sein wird. Leistungsfähige elektronische Ge-räte bei gleichzeitig möglichst niedrigem Energieverbrauch erfordern nicht nur völ-

TU Ilmenau entwickelt Chiptechnologie von morgen

lig neu konzipierte Transistoren, sondern auch immer kleinere Strukturen für diese Halbleiter-Bauelemente. Zudem muss es möglich sein, die winzigen Strukturen in Massenfertigung herzustellen. Derzeit ist der Betrieb solcher Transistoren nur im Labor bei extrem tiefen Temperaturen von unter minus 200 Grad möglich.

Im soeben beendeten europäischen Verbundprojekt „Single Nanometer Ma-nufacturing for beyond CMOS Devices (SNM)“ optimierte ein europäisches For-scherteam unter der Leitung von Professor Ivo W. Rangelow, Leiter des Fachgebiets Mikro- und nanoelektronische Systeme der TU Ilmenau, die bisherigen Herstel-lungsmethoden für schnelle elektronische Baueinheiten und ermöglichte damit die Produktion elektronischer Strukturen von unter zwei Nanometern.

Die bahnbrechenden wissenschaftlichen Ergebnisse des SNM-Projekts erlauben nun die Massenfertigung einer neuen Generation hochleistungsfähiger und extrem energiesparender Elektronik. Ein wesentlicher Fortschritt: Je kleiner die in einem Transistor verarbeiteten Strukturen, desto mehr Transistoren finden auf dem

EU-Projekt abgeschlossen

SNM Single Nanometer Manufacturing for beyond CMOS Devices

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UNIFORSCHUNG

Die Ergebnisse des SNM-Projekts wur-den durch die interdisziplinäre Zu-sammenarbeit von 16 hochkarätigen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus acht europäischen Ländern ermöglicht. Bei ihren Forschungsarbeiten nutzten die 50 Wissenschaftler Quanteneffekte, um ultrakleine sogenannte Einzelelektronen-Bauelemente konstruieren zu können. Im Gegensatz zur klassischen Physik erlaubt die Quantenmechanik präzise Berechnun-gen der physikalischen Eigenschaften von Materie bis hin zum Größenbereich von Elementarteilchen. Die wissenschaftliche Analyse von Strukturen in der Größen-ordnung unter zehn Nanometern ist äußerst aufwändig und wurde vom nie-derländischen Institut für Metrologie VSL, einem international führenden Institut für Messtechnik, koordiniert. Die Mes-sung der Einzelelektronen-Bauelemente gelang am Imperial College London. Die britische Universität gehört zu den welt-weit führenden Forschungseinrichtungen unter anderem in den Natur- und Inge-nieurwissenschaften. Dabei ergab die Analyse einen Durchmesser der kleinsten funktionellen Strukturen von nur 1,8 Na-nometern. Zu Beginn des SNM-Projektes,

also erst vor vier Jahren, wurden mit herkömmlichen Herstellungsmethoden noch 35 Nanometer erreicht.

Die Herstellung elektronischer Bauele-mente mithilfe von Lithographie-, also von Schreibverfahren, erfolgt in zwei Schritten. Zunächst werden die Struk-turen in eine Lackschicht „geschrieben“. Damit wird, wie bei der Negativherstel-lung in der analogen Fotografie, die Maske für den zweiten Schritt erstellt. Anschließend werden die Strukturen von der Lackschichtmaske in das Silizium ge-ätzt – aus dem „Negativ“ wird das eigent-liche „Positiv-Foto“, das elektronische Bauteil. Bis ein vollständiger, ultrakleiner Schaltkreis hergestellt werden kann, müssen die einzelnen, äußerst komple-xen Schritte dutzend-, ja hundertfach ausgeführt werden. Mithilfe sogenann-ter langsamer Elektronen modellierten die Wissenschaftler der TU Ilmenau mit einem oder mehreren Nanometer großen Spitzen Strukturen im Bereich unter zehn Nanometern. Dieses Schreibverfahren, Raster-Sonden-Technik genannt, ermög-licht nicht nur das Schreiben, sondern auch das Lesen und die ultragenaue Anordnung von Nanostrukturen. Für

Professor Rangelow ist die Entwicklung elektronischer Strukturen von unter zwei Nanometern eine herausragende wissenschaftliche Leistung: „Weltweit werden intensiv Technologien gesucht und erforscht, die Computer der Zukunft, sogenannte Quantencomputer, ermögli-chen. Im Unterschied zu herkömmlichen Digitalrechnern basieren diese Computer ausschließlich auf Gesetzen der Quan-tenmechanik. Quantencomputer werden ungleich leistungsfähiger sein, denn mit ihnen könnten wir bestimmte Probleme der Informatik, zum Beispiel die Suche in extrem großen Datenbanken, vermeiden. Die von uns entwickelte Raster-Sonden-Technik hat mit der Herstellung von zwei Nanometer kleinen Strukturen das Tor in diese neue Quantencomputerwelt ein gutes Stück geöffnet.“

Von der Gesamtprojektförderung von fast 18 Millionen Euro für vier Jahre stam-men gut 12 Millionen aus dem 7. Rah-menprogramm der Europäischen Union, die restlichen sechs Millionen wurden von allen beteiligten Partnern aufgebracht.

Weitere Informationen unter: www.snm-project.eu

Das SNM-Team der TU Ilmenau v.l.n.r.: Claudia Lenk, Martin Hoffmann, Prof. Ivo W. Rangelow, Steve Lenk, Yana Krivoshapkina und Marcus Kästner.

Die bahnbrechenden wissenschaftlichen Ergebnisse des SNM-Projekts bilden den Grundstein für die Massenfertigung einer neuen Generation hochleistungsfähiger und extrem energiesparender Elektronik.

Fotos: ari

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UNIFORSCHUNG

Erneut herv0rragendes ErgebnisMit rund 42 Millionen Euro hat die TU Ilmenau im vergangenen Jahr erneut ein hervorragendes Ergebnis bei der Einwerbung von Drittmitteln erzielt (siehe Grafik). Wie in jedem Jahr veröffentlicht UNI an die-ser Stelle das interne Drittmittelranking Forschung der Fachgebiete. Die TOP-10-Gesamtliste erfasst die Platzierungen der Fachgebiete über alle Förderquellen hinweg. Die TOP-5-Ranglisten weisen jeweils die ersten fünf Plätze in den einzelnen Förderquellen aus.

Drittmittelranking Forschung 2016

TOP 10 GESAMT

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 3.387

2 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 1.680

3 Elektronische Messtechnik Prof. Reiner S. Thomä 1.591

4 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 1.503

5 Fertigungstechnik Prof. Jean Pierre Bergmann 1.424

6 Mikro- und nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 1.412

7 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 1.389

8 Elektrische Energieversorgung Prof. Dirk Westermann 1.284

9 3D Nanostrukturierung Prof. Yong Lei 1.070

10 Nanobioystemtechnik Prof. Andreas Schober 1.031

INTERNES DRITTMITTELRANKING TU ILMENAU 2016*

DRITTMITTEL FORSCHUNG DER TU ILMENAU

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gesamt 23,02 25,38 28,99 30,25 39,47 44,73 43,80 46,87 48,13 41,69

Bund 9,02 9,30 11,29 10,01 14,43 13,68 12,95 15,01 13,64 17,54

Land 2,59 4,24 3,44 4,59 7,89 10,48 13,90 11,38 9,74 4,20

DFG 4,44 4,85 6,71 7,25 8,39 8,09 6,71 5,99 7,48 6,77

EU 2,00 1,73 2,45 1,38 1,30 3,82 1,28 3,87 6,13 2,85

Freie Drittmittel 4,97 5,26 5,11 4,51 4,68 4,96 4,73 6,34 6,01 5,52

Sonstige (bis 2009 in Industriemitteln) 2,51 2,78 3,70 4,23 4,28 5,13 4,81

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EU

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Mikro- und nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 1.224

2 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 410

3 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 316

4 Technische Physik II/Polymerphysik Prof. Siegfried Stapf 170

5 Medienproduktion Prof. Heidi Krömker 127

Freie Drittmittel

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 650

2 Elektrische Energieversorgung Prof. Dirk Westermann 580

3 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni del Galdo 514

4 Prozessmesstechnik Prof. Thomas Fröhlich 270

5 Fertigungstechnik Prof. Jean Pierre Bergmann 251

DFG

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Fertigungs- und Präzisionsmesstechnik Prof. Eberhard Manske 461

2 Strömungsmechanik Prof. Jörg Schumacher 408

3 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 381

4 Elektronische Messtechnik Prof. Reiner S. Thomä 375

5 Technische Mechanik Prof. Klaus Zimmermann 353

Land

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 1.522

2 Elektronische Medientechnik Prof. Karlheinz Brandenburg 265

3 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni del Galdo 208

4 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 208

5 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 203

Bund

Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro

1 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 1.286

2 Fertigungstechnik Prof. Jean Pierre Bergmann 1.039

3 3D Nanostrukturierung Prof. Yong Lei 910

4 Nanobioystemtechnik Prof. Andreas Schober 844

5 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 812

TOP 5 NACH FÖRDERQUELLEN

*Die Fachgebiete, die bereits im Vorjahr in der jeweiligen Rangliste vertreten waren, sind grau unterlegt.

UNIFORSCHUNG

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UNIFORSCHUNG

Physikerinnen aller Karrierestufen – von Studierenden bis zu international renom-mierten Professorinnen – werden sich in Ilmenau zum fachlichen Austausch, aber auch zur Diskussion über gesellschaftspo-litische Themen wie Karrieremöglichkeiten und Vereinbarkeit von Familie und Beruf versammeln. „Die Tagung bietet ein her-vorragendes Forum für Physikerinnen aus allen Bereichen, sich fachlich auszutau-schen und miteinander zu vernetzen“, so die Ilmenauer Tagungsleiterin und Leiterin des Fachgebietes Theoretische Physik II, Professorin Martina Hentschel. „Wir freu-en uns sehr, in diesem Jahr dazu rund 150 Physikerinnen aus ganz Deutschland an unserer Universität begrüßen zu dürfen.“

Die Tagung ist neben dem unmittelbar zuvor stattfindenden Ilmenauer Physik-sommer das zweite Physik-Ereignis der TU

Ilmenau in der kommenden Semesterpau-se. Derzeit laufen die Vorbereitungen für das anspruchsvolle Tagungsprogramm auf Hochtouren. Vorgesehen sind Vorträge zu aktuellen Themenstellungen in breiten Bereichen der Physik. Dazu zählen Hoch-energie- und Gravitationsphysik, Photonik und nichtlineare Dynamik, physikalische Chemie, Festkörper- und Plasmaphysik. Ilmenauer Studenten können sich kosten-los anmelden.

Den Eröffnungsvortrag hält am 28.9. um 16 Uhr im Röntgen-Hörsaal die Heidelber-ger Physikerin und DPG-Vizepräsidentin Prof. Johanna Stachel zum Thema „Ur-knallmaterie im Labor - ALICE am LHC“. Viel Raum ist auch für Posterbeiträge, Dis-kussionen und den Erfahrungsaustausch vorgesehen. So wird es Workshops und Mentoring-Programme für Studierende,

Promovierende und Postdocs geben. Ne-ben Hochschulwissenschaftlerinnen wer-den auch Physikerinnen aus Industrie und Wirtschaft Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Erfahrungen zum Thema Gleichstel-lung und zur Balance von Kindern und Karriere gewähren.

Das attraktive Rahmenprogramm sieht unter anderem den Besuch wissenschaft-licher Einrichtungen der TU Ilmenau wie das Zentrum für Mikro- und Nanotech-nologien und das Großforschungsgerät für Turbulenzforschung „Ilmenauer Fass“ vor. Hochkarätig abgerundet wird das Programm durch den öffentlichen Vortrag des DPG-Präsidenten und ehemaligen CERN-Direktors Prof. Rolf-Dieter Heuer am 29.9., 13 Uhr, Faraday-Hörsaal, zum Thema „Die Welt der kleinsten Teilchen - das Forschungszentrum CERN in Genf“.

Deutsche Physikerinnentagung

Die TU Ilmenau ist vom 28. September bis 1. Oktober 2017 Gastgeberin der 21. Deutschen Physikerinnen-tagung. Die jährlich von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgerichtete Tagung findet damit erstmals in Thüringen statt. Schirmherrin ist Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka.

Physikerinnen diskutieren in Ilmenau

Humboldt-Stipendiat Dr. José Manuel Mánuel Delgado (vorn) ist derzeit für acht Monate am Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® tätig. Der

promovierte Materialwissenschaftler ist an seiner Heimatuniversität, der Universidad de Cádiz (Spanien), Experte für Transmissi-onselektronenmikroskopie (TEM-Analyse).

Internationale Forschung

In Ilmenau forscht er in Zusammenarbeit mit den Fachgebieten Elektroniktechnologie und Nanotechnologie an Wachstumspro-zessen auf Keramiksubstraten. „Die enge Verknüpfung von Materialforschung und Anwendungen, die in Ilmenau gelebt wird, ist für mich eine interessante Erfahrung und eine Bereicherung für meine akademische Laufbahn,“ sagt Dr. Mánuel Delgado. „Nach meiner Rückkehr kann ich in meiner Funkti-on als außerordentlicher Professor von neu geknüpften Kontakten und Netzwerken profitieren und eventuell eigene Projekte mit der TU Ilmenau etablieren.“ Und auch der Ilmenauer Institutsdirektor, Professor Jens Müller, ist sich sicher, „dass aus der Zusammenarbeit spannende Erkenntnisse erwachsen, die zu gemeinsamen Publikati-onen führen werden.“

Humboldt-Stipendiat am IMN MacroNano®

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UNIFORSCHUNG

Anlässlich des 15. Jahrestages der Er-öffnung des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien (ZMN) feierte das IMN MacroNano® Geburtstag. Zahlreiche Vertreter der derzeit im fakultätsübergrei-fenden Institut vereinten 37 Fachgebiete blickten gemeinsam mit Verantwortlichen und Mitstreitern der Gründungsjahre, befreundeten Instituten und Partnern in Wissenschaft und Industrie auf eine ein-zigartige Erfolgsgeschichte zurück.

Das Technologiegebäude, der Feynman-bau, war am 27. März 2002 als „Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien“ er-öffnet worden. „Als bundesweit erstes seiner Art war es als fakultätsübergreifend genutztes Technologiezentrum konzipiert und realisiert worden“, erinnerte der erste

Direktor des Zentrums, Professor Heiko Thust in seinem Rückblick auf Entstehung und Anfänge des ZMN. Rund 27 Millionen Euro wurden über die Hochschulbauför-derung des Bundes und des Freistaates Thüringen in den Neubau investiert. Fachgebiete aus mehreren Fakultäten nutzten gemeinsam die Ausstattung mit Reinraum- und Gerätausstattung für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Aus dieser wiederum entstanden neue, grö-ßere Projekte mit immer neuen und grö-ßeren Förderungen bis hin zu mehreren vom Bund geförderten Forschergruppen.

Während der Feynmanbau und inzwi-schen auch der benachbarte Meitnerbau nach wie vor unter dem Namen ZMN zusammengefasst sind, bildete sich mit

der stetigen Zunahme der beteiligten Fachgebiete das fakultätsübergreifende Institut für Mikro- und Nanotechnologien (IMN) MacroNano® heraus. Damit wurde das ZMN auch zum Vorbild für weitere technologische Zentren und fakultäts-übergreifende Institute, die die TU Ilme-nau im Rahmen ihrer Forschungsstrategie aufbaute. Der heutige Direktor, Professor Jens Müller, bezeichnete das Geburts-tagskind ZMN als „Keimzelle für all das, was sich heute unter dem großen Thema Mikro- und Nanotechnologien an der TU Ilmenau verbirgt“. Dass dazu auch ein Zentrum für Innovationskompetenz und die Auszeichnung als DFG-Gerätezentrum Mikro-Nano-Integration zählen, zeuge von der hohen Anerkennung der Ilmen-auer Arbeiten auf diesem Gebiet.

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www.tu-ilmenau.de/universitaetsverlag

NEU VON ILMENAUER WISSENSCHAFTLERN

Der Leiter des Ilmenau-er Fachgebietes Medien-recht, Prof. Frank Fechner, hat das englischsprachige Lehrbuch „Media Law in Germany“ veröffentlicht. Das Buch gibt einen um-fassenden Überblick über die Gesetzgebung und einschlägige Rechtspre-chung in Deutschland in einer massiv veränderten und erweiterten Medien-rechtslandschaft. Das Buch

beschreibt Hauptakteure und herausragende Aspekte der Medienmärkte und analysiert die verschiedenen Medien unter anderem mit Blick auf Privatsphäre, Kulturpolitik, Jugendschutz, Wettbewerbspolitik, Schutz von Journa-listenquellen und Haftungsfragen.

Das „Media Law“ setzt andere Schwerpunkte als das Lehrbuch „Medienrecht“ desselben Autors, das kürzlich in der 18. Auflage erschienen ist, so dass es sich gerade für ausländische Studierende eignet, die sich mit dem deutschen Medienrecht befassen wollen.

UNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNG

Neu im Universitätsverlag

Wärmestrombilanzierung

beim Heizelementstumpf-

schweißen / Dietmar Kraft.

- Universitätsverlag Ilmenau,

2017. XI, 207 Seiten. - (Fer-

tigungstechnik - aus den

Grundlagen für die Anwen-

dung: Schriften aus der Ilme-

nauer Fertigungstechnik; 4). -

ISBN 978-3-86360-157-7;

30,50 Euro

Parametrisierte Modelle zur

konstruktiven Auslegung op-

timierter elektrischer Steck-

verbinderkontakte / Michael

Blauth. - Universitätsverlag Il-

menau, 2017. - XII, 221 Seiten

(Ilmenauer Beiträge zur elek-

trischen Energiesystem-, Ge-

räte- und Anlagentechnik; 18).

- ISBN 978-3-86360-155-3;

22,60 Euro

Energiewende und Bürger-

proteste: eine Untersuchung

der Kommunikation von Bür-

gerinitiativen im Themenfeld

Netzausbau / Marco Bräuer.

- Universitätsverlag Ilmenau,

2016. - 326 Seiten. - (Nach-

haltigkeits-, Energie- und

Umweltkommunikation; 4).

- ISBN 978-3-86360-152-2;

42,60 Euro

Gesundheits-Roboter für Se-

nior/innen / Katja Richter.

- Universitätsverlag Ilmenau,

2017. - XIII, 166 Seiten. -

(Kommunikationswissenschaft

interdisziplinär; 6). - ISBN 978-

3-86360-150-8; 34,70 Euro

Modellierung des Abtrags-

verhaltens in der Padpolitur /

Andreas Kelm. - Universitäts-

verlag Ilmenau, 2017. - XIII,

147 Seiten. - ISBN 978-3-

86360-149-2; 22,20 Euro

Strategisches GRC-Manage-

ment: Anforderungen, For-

schungsagenda und daten-

seitiges Modell / Wolfgang

Marekfia; Universitätsverlag

Ilmenau, 2017. - 523 Seiten

(Ilmenauer Schriften zur Wirt-

schaftsinformatik; 3). - ISBN

978-3-86360-151-5; 32,30

Euro

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UNIFORSCHUNG

+++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++

Start für Graduiertenkolleg Mit der feierlichen Eröffnung hat das neue Graduiertenkolleg „Spitzen- und laserba-sierte 3D-Nanofabrikation in ausgedehn-ten makroskopischen Arbeitsbereichen – NanoFab“ (UNI berichtete) am 24. Mai die Arbeit aufgenommen. Das Kolleg wird von der Deutschen Forschungsge-meinschaft für viereinhalb Jahre mit 5,7 Millionen Euro gefördert und bietet für 13 Doktoranden ein Qualifizierungspro-gramm auf höchstem Niveau.

Sprecher Professor Eberhard Manske gab in seiner Vorstellung des Gradu-iertenkollegs einen Überblick über die interdisziplinär bearbeiteten Themenstel-lungen. Ziel der Arbeiten sei es, neueste Nanofabrikationstechnologien mit den herausragenden Fähigkeiten der Nanopo-sitionier- und Nanomaschinen (NPM) aus Ilmenau synergetisch zu kombinieren, so dass Lösungen für die Nanofabrikation in großen Bereichen entstehen. Ebenso sol-len laserbasierte Verarbeitungsmethoden in Verbindung mit der NPM-Technologie eine hochpräzise 3D-Nanofabrikation auf optischen Freiformflächen ermöglichen. Die TU Ilmenau bietet mit ihrem Institut für Mikro- und Nanotechnologien und dem Kompetenzzentrum Nanopositio-nier- und Nanomessmaschinen exzellente Voraussetzungen für die Forschungsarbei-ten. Insgesamt sind an den Arbeiten Fach-gebiete aus drei Fakultäten der Universität und das An-Institut IMMS beteiligt.

Die TU Ilmenau präsentierte auf der Han-nover Messe 2017 Innovationen aus den „Life Sciences“. Neue technische Verfah-ren und Produkte von der Analyse bis hin zur Kultivierung biologischer Systeme, die aus der Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete mit Hilfe des biotechnischen Multiskalenengineering entstanden sind, konnten vorgestellt werden. Dies reichte von neuen EEG-Sensorsystemen bis zu fluidischen, voll automatisierten Bioreaktorsystemen mit integrierten 3D-Sensoren (sogenannte 3D-MEAs) und Polymer-basierten Scaffolds für die organähnliche Zellkultur.

Workshop am Ilmenauer Fass

Zu einem Workshop rund um die Forschungsarbeiten am Ilmenauer Fass trafen sich Wissenschaftler, Studenten und Absolventen, die heute in der Wirtschaft tätig sind, in Ilmenau. Eingeladen waren all diejenigen, die in der Vergangenheit das wissenschaft-liche Leben an dieser Forschungseinrichtung mit eigenen experimentellen Arbeiten bereichert haben. Nach dem Auftaktvortrag des Arbeitsgruppenleiters Ilmenauer Fass,Priv.-Doz. Dr. Ronald du Puits standen weitere Vorträge der rund 25 Teilnehmer aus fünf Ländern und ein Besuch des Forschungsgroßgerätes auf dem Programm. In den Diskussionsrunden wurden zahlreiche Ideen kreiert, wie man diese weltweit einzig-artige experimentelle Einrichtung für künftige Forschungsarbeiten nutzen kann. Die Palette reichte dabei von der Untersuchung sogenannter Wolkenlöcher über thermische Konvektion an bebauten Oberflächen bis hin zur Entwicklung neuartiger Methoden zur simultanen Messung des Strömungs- und Temperaturfeldes.

Ebenfalls am Gemeinschaftsstand „For-schung für die Zukunft“ in Halle 2 prä-sentierte das am PATON der TU Ilmenau ansässige Patentmanagement Thüringer Hochschulen die am Fachgebiet Quali-tätssicherung und Industrielle Bildverar-beitung entstandene Erfindung „Optische Messung von Ketten“.

Am Stand der Landesentwicklungsgesell-schaft (LEG) Thüringen in Halle 4 waren darüber hinaus das Thüringer Innovati-onszentrum Mobilität und das an der TU Ilmenau koordinierte Thüringer Zentrum für Maschinenbau vertreten.

TU Ilmenau auf Hannover Messe 2017

Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte die Aussteller der TU Ilmenau.

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DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT

Fachgebiet Thermo- und Magnetofluiddynamik, Prof. Christian Cierpka

Kontrollierte elektrochemische Energieumwandlung durch oberflächennahe Strömungsbeeinflussung 348 T€

Fachgebiet Mechanismentechnik, Prof. Lena ZentnerInhärente, silikonbasierte Sensorelemente für aktiv-verformbare, hydraulisch-aktuierte Medizinprodukte, Akva-Med(Sense) 334 T€

JP Softwaretechnik für sicherheitskritische Systeme, Juniorprof. Patrick Mäder

Asked and Answered (AA): Intelligente Datenanalyse in Software-Projekten 307 T€

Fachgebiet Datenbanken und Informationssysteme, Prof. Kai-Uwe Sattler

Asked and Answered (AA): Intelligente Datenanalyse in Software-Projekten 302 T€

Fachgebiet Technische Physik ll/Polymerphysik, Prof. Siegfried Stapf

Entwicklung von Methodik und Theorie DNP-verstärkter NMR-Relaxometrie zur Untersuchung komplexer Fluide und poröser Medien 298 T€

JP Multimodale Datenanalyse in der Biomedizintechnik, Juniorprof. Silvio Dutz

Etablierung des quantitativen Magnetic Particle Imaging (MPI) anhand anwendungsbezogener Phantome für präklinische Untersuchungen 294 T€

Fachgebiet Simulation und optimale Prozesse, Prof. Pu Li

Optimales Druck- und Wasserverweildauer-Management in Wasserversorgungssystemen 273 T€

Fachgebiet Prozessmesstechnik, Prof. Thomas Fröhlich

Neuartige Small Cantilever 253 T€

Fachgebiet Physikalische Chemie/Mikroreaktionstechnik, Prof. Michael Köhler

Maßgeschneiderte formanisotrope bi-metallische Nanopartikel für die optische Bioanalytik 235 T€

Fachgebiet Experimentalphysik I/Oberflächenphysik, Prof. Jörg Kröger

Hybridisierung von organischen Molekülen mit Metallsubstraten in Gegenwart von Oberflächenpassivierungsschichten 230 T€

IMN MacroNano®, Fachgebiet Mikro- und nanoelektronische Systeme, Prof. Ivo W. Rangelow

Neuartige Small Cantilever 223 T€

Fachgebiet Technische Mechanik, Prof. Klaus Zimmermann

Bewegung mechanischer Systeme auf festen, widerstandserzeugenden Oberflächen 217 T€

Fachgebiet Elektronische Messtechnik, Prof. Reiner S. Thomä

Kompressive Abtastung und spektrales Sensing für kognitive Funksysteme und Funküberwachung 200 T€

Fachgebiet Biosignalverarbeitung, Dr. Marko Helbig

Kontinuierliches, nichtinvasives Gewebstemperatur-Monitoring im Körperinneren während Hyperthermie auf Basis von ultrabreitbandiger Mikrowellensensorik

161 T€

UNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNGUNIFORSCHUNG

Neue ForschungsprojekteSeit der letzten UNI-Ausgabe hat die TU Ilmenau 44 öffentlich geförderte Forschungsprojekte im Gesamtumfang von rund 12,7 Millionen Euro eingeworben. Die Vorhaben ab einem Fördervolumen von 100.000 Euro sind in der nachfolgenden Übersicht aufgeführt.

BUND

Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni

Intelligente Digitale Mehrkanalbildverarbeitung und Mehrkanalbilderfassung ID2M+

2.362 T€

Fachgebiet Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik, Prof. Matthias Hein

Emulation von Fahrzeugradaren in der virtuellen Strasse 1.075 T€

Fachgebiet Biosignalverarbeitung, Prof. Peter Husar

Biotelemetrie und Mensch-Maschine-Interaktion 401 T€

Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann

Erarbeiten von Prozessstrategien zum Ultraschallschweißen von Kupfer mit Aluminium unter Berücksichtigung der metallischen Überzüge

244 T€

Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni

Synchronisierte Systemarchitektur kosteneffizienter modularer Sensoren für natürliche Mensch-Maschine-Interaktion und kontinuierliche Prozesse

223 T€

Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni

Sensorsystementwicklung zur Qualitätskontrolle von DCB-Strukturen – SensDCB

190 T€

Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas SattelEntwicklung von Leistungsstellgliedern für piezoelektrische Composite-Aktoren im Hochlastbereich

190 T€

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INDUSTRIEPROJEKTE

Eingeworben wurden 32 Projekte im Gesamtvolumen von rund 780.000 € in den Fachgebieten/Forschergruppen von:Prof. Thomas Fröhlich (350 T€), Prof. Jean Pierre Bergmann (93 T€), Prof. Thomas Sattel (90 T€), Prof. Dirk Westermann (73 T€), Prof. Christoph Schierz (36 T€), Prof. Klaus Augsburg (29 T€), Prof. Michael Koch (18 T€), Prof. Heidi Krömker (17 T€), Prof. Andreas Möckel (17 T€), Prof. Wolfgang Fengler (13 T€), Prof. Anja Geigenmüller (11 T€)

UNIFORSCHUNG

BUND

Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik, Dr. Ralf Peipmann

Prozessanalyse zur Integration von Mikro- und Nanopartikeln/ -containern in elektrolytische Zn-Schichten in homogener Verteilung unter Produktionsbedingungen

185 T€

Fachgebiet Medienproduktion, Prof. Heidi Krömker

Nutzerorientierte Visualisierung von Qualitätsdaten (NuViQ) 184 T€

Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann

Wissenschaftliche Erforschung der Korrelation zwischen experimentellen und numerischen Ergebnissen für mechanische Verbindungen; Erarbeitung eines zerstörungsfreien Messverfahrens

166 T€

Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann

Numerische Analyse des Fertigungsprozesses zur zeit- und ortsaufgelösten Prognose mechanischer Eigenschaften der Struktur und deren Optimierung

121 T€

Fachgebiet Prozessmesstechnik, Dr. Michael Kühnel

Optimierung der metrologischen Nutzbarkeit des kombinierten Positionier- und Kraftmesssystems (Aufstockung)

115 T€

EUROPÄISCHE UNION

Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo), Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik, Prof. Klaus Augsburg

Robust Control, State Estimation and Disturbance Compensation for Highly Dynamic

158 T€

LAND THÜRINGEN

Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann

Temperierte Großwerkzeuge 697 T€

Alle eingeworbenen Projekte siehe: www.tu-ilmenau.de/fut

Fachgebiet Blitz- und Überspannungsschutz, Prof. Michael Rock

Mittelspannungs-Mischstrom-Versuchsanlage MMV 691 T€

Fachgebiet Rechnerarchitektur und eingebettete Systeme, Prof. Wolfgang Fengler

Erforschung und Entwicklung der sensornahen Informationsverarbei-tung für einen Multisensorkopf zur 3D-Topographiemessung

251 T€

IMN MacroNano®, Fachgebiet Physikalische Chemie/Mikroreaktionstechnik, Prof. Michael Köhler

Entwicklung eines modularen High-Throughput-Analyse- und Messsystems für die hochauflösende, tropfenbasierte mikrofluidische Analytik in Life-Science und Umweltanalytik

249 T€

Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), Fachgebiet Kunststofftechnik, Prof. Michael Koch

Automatisierung von nachhaltigen Recyclingprozessen naturfaserverstärkter Kunststoffe für individuelle Produkte

245 T€

IMN MacroNano®, Fachgebiet Elektroniktechnologie, Prof. Jens Müller

Photolytischer NO2 zu NO Konverter mit nachgeschalteter CLD Analysekammer aus LTCC-Keramik

234 T€

IMN MacroNano®, Fachgebiet Elektroniktechnologie, Prof. Jens Müller

Robuste keramische Multilagenaufbauten mit integrierten hochauflösenden Strukturen für den industriellen Einsatz in Sensorik und Hochfrequenztechnik

211 T€

Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni

3D-Bildaufnahme und -verarbeitung mit höchstem kontinuierlichen Datendurchsatz für die Mensch-Maschine Interaktion und adaptive Fertigung

179 T€

JP Multimodale Datenanalyse in der Biomedizintechnik, Juniorprof. Silvio Dutz

Demonstration der magnetischen Wirkstoffverabreichung zum Auge: Entwicklung, Aufbau und Test von Magnetfeldapplikatoren für den gezielten Substanztransport mittels magnetischer Nanopartikel

137 T€

Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo), Matthias Hein (Projektleiter)

Virtuelle Straße: Ein Beitrag zur virtuellen Realität mit ganzheitlichem Fokus auf Funk, Fahrbahn, Fahrzeug und Fahrer (Aufstockung)

118 T€

IMN MacroNano®, Fachgebiet Mikromechanische Systeme, Prof. Martin Hoffmann

Impedanzspektroskopische Bioanalytik – schnell und hochparallel 101 T€

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UNIREPORTAGE

Warum Russland? Sprichst du Russisch? Und ist deine Jacke warm genug? – Das waren die häufigsten Fragen, die mir während meines Auslandssemesters in Kasan gestellt worden sind.

Mein Auslandssemester in Kasan

von Annika Keilholz, Masterstudentin Fahrzeugtechnik

Die 1932 gegründete Technische Universität Kasan (KAI) ist nach dem russischen Flugzeugkonstrukteur Andrej Tupolev benannt und zählt zu den führenden Hochschulen Russlands. 2014 wurde an der KAI die erste Deutsch-Russische Universität, das „German-Russian Institute of Advanced Technologies“ (GRIAT) gegründet. Dem Konsortium gehören mehrere deutsche Universitä-ten an. Es wird auf deutscher Seite von der TU Ilmenau geleitet. Derzeit bieten die Partner sieben Studiengänge an, davon drei mit der TU Ilmenau.

Schon an meinem ersten Tag, als ich im strömenden Regen mit ausufernder Verspätung am Flughafen Kasan angekommen bin, wurde ich herzlich empfangen. Eine Studentin, die im gleichen Wohnheim untergebracht war wie ich, lud mich erst einmal zu einer Tasse Tee ein. Tee trinken ist eine wundervolle Tradition in Russland, man trinkt eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit schwarzen oder grünen Tee gemeinsam.

Besser als der erste Eindruck

Im Wohnheim habe ich zusammen mit anderen internationalen Studenten aus aller Herren Länder und den russischen GRIAT-Studenten gelebt. Das Wohnheim an sich erinnert eher an eine Jugendherberge. Man teilt sich zu zweit, zu dritt oder viert ein Zimmer, in dem nicht viel mehr als ein Tisch mit Stühlen, ein Schrank und ein Bett pro Bewohner Platz finden. Ich war im neueren Gebäudeteil untergebracht, deshalb blieb mir das Eta-genbad erspart und wir hatten zusammen ein Bad am Zimmer. Pro Etage teilt man sich eine Küche und eine Waschmaschine.

Zunächst war ich etwas skeptisch, ob ich es auf Dauer so dicht an dicht mit meinen Mitbewohnerinnen aushalten würde; wir waren zu dritt in einem Raum. Aber im Wohnheim zusammen mit einer russischen bzw. tatarischen GRIAT-Studentin und einer Chinesin zu leben, war eine der besten Entscheidungen, die ich in meiner Zeit in Russland getroffen habe.

Schnell Freunde gefunden

Guzel hat mir nicht nur die russische Küche und typische Milch-produkte Russlands, sondern auch die russische Kultur näher gebracht. Und wir sind im Laufe des halben Jahres zu richtig engen Freunden geworden. Da unser Zimmer eines der größ-ten war, hat es sich zu einem offenen Zimmer entwickelt. Fast

Als Erasmus+-Student am GRIAT

immer hatten wir Besuch von unseren Nachbarn und ob es ein improvisierter „Karaoke-Abend“ oder einfach nur Geschichten erzählen bis tief in die Nacht waren – langweilig wurde es nie. Und ich kann jetzt, glaube ich, auch in jeder Situation schlafen. Aber das gehört wohl auch zu dem Mehr an Gelassenheit, das ich mir in Russland zu eigen gemacht habe.

Anderes Land, andere Sitten

Es passieren in Russland schon mal Dinge, bei denen man den Grund nicht sofort erkennt. Beispiel: Als ich einmal von der Uni kam, war der Putz von den Fenstern gefallen. Man hatte wohl die Isolierung beim Einbau der Fenster vergessen. Das kann vorkommen, nur das Loch blieb dann noch in den restlichen sechs Wochen offen. Ein weiteres Beispiel: die Bürokratie. Russen lieben Bürokratie, noch mehr als die Deutschen, und besonders in Form von Papier. Da weiß schon mal die eine Stelle nicht ge-nau, wo ich den Zettel herbekomme, den sie benötigt, um mir einen anderen Zettel auszustellen. Aber irgendwann hat man dann die Bibliothekszugangskarte und den Studentenausweis. Zum Glück hatte ich viele hilfsbereite, geduldige Menschen, die mir den Start in mein Studienleben enorm erleichtert haben. So habe ich mich nie allein gelassen oder überfordert gefühlt.

Kein Student unter vielen

Das Studium fand in kleinen Gruppen von etwa zehn Studenten statt. In Kasan ist man kein Erasmusstudent unter vielen. Als Austauschstudent der TU Ilmenau habe ich an den Kursen der Universität zusammen mit den russischen GRIAT-Studenten teilgenommen. Die Vorlesungen waren zum Glück auf Eng-lisch. Die Themengebiete an der KAI sind weitgefächerter als in Ilmenau. So habe ich Lehrveranstaltungen zu „philosophischen Problemen des Ingenieurwissens“ über „Mechanisches Design“

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Die ersten Absolventen erhalten ihre Doppelab-

schlüsse. Die Ausbildung erfolgt nach dem Vorbild

der deutschen Ingenieurausbildung und wird von

deutschen und russischen Dozenten durchgeführt.

Mit hohen Investitionen von russischer Seite und mit

Unterstützung des DAAD wurde in Kasan, der Haupt-

stadt Tatarstans, das GRIAT errichtet und 2014 eröffnet.

Kasan hat eine reiche Kultur. Blick von der Wolga auf

den Kasaner Kreml mit Kul-Scharif-Moschee und Mariä-

Verkündigungs-Kathedrale. Sie gelten als Symbol für das

friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen.

Die russischen Studenten am GRIAT werden mit Stipendien der

Republik Tatarstan unterstützt. Die Auslandssemester deutscher

Studenten werden über das Programm Erasmus+ gefördert.

UNIREPORTAGE

Foto

: A. S

avin

Fotos: TU Ilmenau / GRIAT

und „Neuronale Netzwerke“ besucht. In den Vorlesungen wurde zunächst eine knappe Stunde Theorie erklärt, bevor sich der praktische Teil anschloss, in dem die Studenten selbstständig das behandelte Wissen anwenden konnten.

Große Unterstützung

Meist hatte ich am Nachmittag Vorlesung, vormittags besuchte ich einen Intensivkurs für Russisch. Im universitären Umfeld kann man sich gut auf Englisch verständigen, was allerdings außerhalb der Universität überhaupt nicht mehr funktioniert. Deshalb sollte man auf jeden Fall Russisch lernen. Die Universität hilft dabei, wo sie kann. Jeden Vormittag wurde ich in Grammatik und dem Umgang mit der Sprache unterrichtet. Den Samstagnachmittag habe ich dann meinerseits genutzt, um Deutschkurse zu geben. Diese werden vom Deutschen Haus in Kasan, einer Organisati-on, die sich mit der deutschen Sprache und Kultur beschäftigt, angeboten. Dort habe ich auch viele neue Freunde gefunden. Aber das kann man in Kasan gar nicht verhindern. Egal, wo ich hinkam, waren die Leute überaus herzlich, was nicht überall selbstverständlich ist.

Wunderschöne Weihnachten

Weitere Highlights meines Auslandssemesters waren die Weih-nachtsferien, in denen mich meine Freunde aus Deutschland

besucht haben. Nachdem ich ihnen Kasan gezeigt habe, sind wir mit einem russischen Nachtzug zum wunderschön verschneiten Moskau gefahren. Und natürlich der Skiausflug zum 16-Stunden-Busfahrt entfernten Ural-Gebirge. Distanzen werden in Russland etwas anders eingeschätzt als in Deutschland. Eine Freundin hat mir das so erklärt: Wenn sie jemand fragt, wo sie herkommt, sagt sie, sie komme aus Kasan, das sei in der Nähe von Moskau. Dabei muss man wissen, dass zwischen Kasan und Moskau rund 800 km liegen …

Eisige Temperaturen und warmherzige Menschen

Um nun auch zur letzten Frage zu kommen. Ja, meine Jacke war größtenteils warm genug, obwohl die meisten Einheimischen meine für russische Verhältnisse „dünne“ Winterjacke kritisch beäugt haben. Der russische Winter hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Geschneit hat es ab Ende Oktober und die Tempe-raturen sind stetig gesunken, bis das Minimum von -31°C im Dezember erreicht war. Riesige Eiszapfen sind von den Dächern gewachsen und der Schnee hat sich zu mannshohen Haufen aufgetürmt.

Die Zeit in Russland hat mir viel gegeben. Nicht nur, wie man in einen wirklich frostigen Winter zurechtkommt, sondern auch, wie man sich als Ausländer in einem fremden Land fühlt. Vor allem aber, wie wundervoll es ist, so herzlich willkommen zu sein.

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UNIMENSCHEN

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Dr.-Ing. Peter Bretschneider (46) ist zum Stiftungsprofessor für das neu eingerich-tete Fachgebiet „Energieeinsatzoptimie-rung“ am Institut für Elektrische Energie- und Steuerungstechnik der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik berufen worden. Die Stiftungsprofessur wird von der Carl-Zeiss-Stiftung und der Fraunhofer-Gesellschaft e. V. getragen und soll das umfassende Kompetenz-profil des Instituts um den zunehmend an Bedeutung gewinnenden Bereich des optimalen Energieressourceneinsatzes abrunden.

Peter Bretschneider studierte Elektrotech-nik an der TU Ilmenau und promovierte 2002 zum Thema „Vorhersage muster-basierter nichtlinearer stochastischer Signale“. Von 1996 bis 2001 arbeitete er auf jeweils einer halben Stelle als wissen-schaftlicher Mitarbeiter an der Universität und am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Institutsteil Angewandte Systemtechnik (IOSB-AST) in Ilmenau. 2001 wechselte er vollständig an das Fraunhofer IOSB-AST und übernahm die Leitung der Ar-beitsgruppe „Energiemanagement“. Von 2007 bis 2011 leitete er die Arbeitsgruppe „Energiesysteme“. Seit 2007 ist er stellver-tretender Leiter des Fraunhofer IOSB-AST und seit 2011 Leiter der Abteilung Energie. In der Lehre wird Professor Bretschneider Vorlesungen zu breiten Themenfeldern der Energieeinsatzoptimierung anbieten.

Peter Bretschneider ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Freizeit verbringt er mit der Familie in der Natur rund um Ilmenau.

Dr.-Ing. Silvio Dutz (44) ist zum Juniorpro-fessor für das Fachgebiet „Multimodale Datenanalyse in der Biomedizinischen Technik“ am Institut für Biomedizinische Technik und Informatik der Fakultät für Informatik und Automatisierung berufen worden. Die Juniorprofessur wird von fünf regionalen Unternehmen getragen und befasst sich insbesondere mit der Berücksichtigung von Unsicherheiten bei der Analyse von Messdaten. Einen weite-ren Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Herstellung und medizinische Anwen-dung von magnetischen Nanopartikeln.

Nach einer Ausbildung zum Industrieelek-troniker war Silvio Dutz für die Siemens AG in Erlangen im Bereich Computerto-mographie tätig. Anschließend studierte er Medizintechnik an der Fachhochschule Jena und promovierte 2007 an der TU Bergakademie Freiberg in Werkstoffwis-senschaft. Er beschäftigte sich hierfür mit den Eigenschaften magnetischer Nano-partikel. Nach der Promotion arbeitete er am IPHT Jena und der UBC in Vancouver/Kanada als Post-Doc an verwandten Themen. 2014 wechselte Silvio Dutz an die TU Ilmenau und gründete die Arbeits-gruppe „Magnetische Nanopartikel“.

In der Lehre gestaltet Professor Dutz die Vorlesungen „Bildgebende Systeme in der Medizin 3“ sowie „Klinische Labor- und Analysenmesstechnik“ im Rahmen des Studiengangs Biomedizinische Technik.

Seine Freizeit verbringt er gern mit der Familie im eigenen Garten sowie auf Reisen im selbst ausgebauten VW-Bus.

Univ.-Prof. PETER BRETSCHNEIDER

Juniorprof. SILVIO DUTZ

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UNIMENSCHEN

Der Vorstandsvorsitzende des Zulieferer-netzwerks „automotive thüringen e.V.“, Dr.-Ing. Otto Michael Militzer (links), ist zum Honorarprofessor für das Lehrgebiet „Automobilproduktion/Automobilwirt-schaft“ an der Fakultät für Maschinenbau bestellt worden.

Mit Dr. Militzer, so der Rektor, Professor Peter Scharff, habe die TU Ilmenau eine herausragende Wissenschaftler- und Unternehmerpersönlichkeit gewonnen, die Lehre und Forschung mit seinen pro-funden Kenntnissen auf dem Gebiet der Automobilproduktion und -wirtschaft in hohem Maße bereichere. Die von ihm gegründete MITEC Automotive AG in Ei-senach zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Automobilantriebs-technik. Weitere Gründungen in Eisenach, Waltershausen und Sömmerda folgten mit dem Ziel, Forschungs- und Entwick-lungspotenziale gezielt zu erhöhen.

Im Rahmen seines Engagements für strategische Netzwerkbildung und Ko-operation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeitet Dr. Militzer seit vielen Jahre auch eng mit der TU Ilmenau zusammen. Neben seinen Aktivitäten in der Lehre und gemeinsa-men Forschungsprojekten wirkte er nicht zuletzt als Treiber für die Ansiedlung des Thüringer Zentrums für Maschinenbau. Aufgrund seiner Kompetenzen und Erfahrungen wurde er in verschiedene Beraterkreise bei der Landes- und Bundes-regierung berufen und für seine Verdiens-te um die Thüringer Wirtschaft mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Hon.-Prof. OTTO MICHAEL MILITZER

25-jähriges Arbeitsjubiläum• Angelika Einenkel, Referat Forschungsservice und Technologietransfer• Helmut Hoppe, Fakultät für Maschinenbau• Erika Kreuzberger, Dezernat für Gebäude und Technik• Sylke Lindner, Dezernat für Personalangelegenheiten• Hans-Jörg Müller, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften• Katrin Risch, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften• Prof. Andreas Mitschele-Thiel, Fakultät für Informatik und Automatisierung• Jürgen Schmidt, Fakultät für Informatik und Automatisierung• Prof. Jörg Schumacher, Fakultät für Maschinenbau

40-jähriges Arbeitsjubiläum• Dr. Hartmut Brauer, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik• Dr. Jürgen Büttner, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik• Hannelore Lösch, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik• Dr. Hugo Pohlmann, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften• Prof. Michael Stiebitz, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften

Übergang in den Ruhestand• Dr. Peter Brückner, Fakultät für Maschinenbau• Prof. Ilka Philippow, Fakultät für Informatik und Automatisierung

HABILITATION I PROMOTIONEN

Habilitation• Dr. Nikos Tsierkezos, Wissenschafts-

gebiet Anorganische Chemie

Promotionen• Samar Abd-Tarish, Nanomaterial

Science• Tarek Aissa, Automatisierungstechnik• Aymen Dawood Salman Al-Ani,

Communicationnetworks• Ahmed Shukur Hameed Al-Haddad,

Functional Nanomaterials• Hendrik Bayer, Mikrowellentechnik• Sebastian Eberhard Binder, Mikro-

prozesstechnik• Michael Blauth, Elektromechanische

Konstruktion• Andreas Brunn, Optische Messtechnik• Nataliia Dubovikova, Thermo- und

Fluiddynamik• Yaoguo Fang, Material Science• Franz Füßl, Praktische Informatik• Konrad Hoffmeier, Mechatronik• Michael Hohmann, Prozessmesstechnik• Maik Hoppert, Kraftfahrzeugtechnik• Marcus Kästner, Mikro- und Nano-

elektronik• Oliver Kieler, Metrologie

• Benedikt Kleinert, Lichttechnik• Dietmar Kraft, Fügetechnik• Matthias Kühn, Praktische Informatik• Sebastian Mihm, Plasmaoberflächen-

technik• Ricardo Kehrle Miranda, Array Signal

Processing• Dominik Neudert-Schulz, Array Signal

Processing• Steffen Ostendorff, Technische

Informatik• Hannes Scheibe, Feinwerktechnik• Johannes Scholz, Arbeitswissenschaft• Meltem Sevgi, Biomedizinische Technik• Adrian Simon, Festkörperchemie• Christian Thomas Sternkopf,

Präzisionsmesstechnik• Pia Stockschläder, Theoretische Physik• Dirk Stöpel, Elektroniktechnologie• Daniel Strohmeier, Biomedizinische

Technik• Maria Trommer, Automatisierungs-

technik• Stefan Woetzel, Mikrosystemtechnik• Weihong Zhao, Experimentalphysik• Frank Zimmermann, Angewandte

Informatik

PERSONALIA

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UNIMENSCHEN

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Förderpreis Maschinenbau

Zum 22. Mal in Folge hat der „Verein zur Förderung der Fakultät für Maschi-nenbau und der Feinwerktechnik der Technischen Universität Ilmenau e. V.“ den „Förderpreis Maschinenbau“ verge-ben. Die mit einem Preisgeld verbundene Auszeichnung wurde im Rahmen der Absolventenfeier am 22. April durch den Vorsitzenden des Fördervereins, Prof. René Theska, und den Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Prof. Christian Weber, verliehen.

Für ihre herausragenden Abschlussarbei-ten wurden geehrt:

» M.Sc. Maximilian Darnieder, Studiengang Maschinenbau,

Doppelmasterabschluss in Kooperation mit

der Pontificia Universidad Católica del Perú,

Lima, Betreuer: PD Dr. Carsten Behn

» M.Sc. Johannes Kirchner, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: Prof. Eberhard Manske

» M.Sc. Benedikt Neitzel, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: Prof. Michael Koch

» M.Sc. Moritz Scharff, Studiengang Maschinenbau,

Doppelmasterabschluss in Kooperation mit

der Pontificia Universidad Católica del Perú,

Lima, Betreuer: PD Dr. Carsten Behn

» M.Sc. Philip Schmitt, Studiengang Mechatronik,

Doppelmasterabschluss in Kooperation

mit der École Nationale Supérieure de

Mécanique et des Microtechniques de

Besançon, Betreuer: Prof. Martin Hoffmann

» M.Sc. Ronny Wenig, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich

» B.Sc. Florian Fern, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: PD Dr. Carsten Behn

» B.Sc. Christian Isfan-Stan, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: Prof. René Theska

» B.Sc. Marit Lahme, Studiengang Mechatronik,

Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich

» B.Sc. Tobias Preiß, Studiengang Fahrzeugtechnik,

Betreuer: PD Dr. Carsten Behn

» B.Sc. Nico Siebert, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: Prof. Jean Pierre Bergmann

» B.Sc. Lisa Straub, Studiengang Maschinenbau,

Betreuer: PD Dr. Carsten Behn

Foto: Chris Liebold

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UNIMENSCHENUNIMENSCHEN

Die Absolventin des Masterstudiengan-ges Wirtschaftsingenieurwesen/Fachrich-tung Maschinenbau, Marie-Luise Kohl, ist für ihre Masterarbeit mit dem mit 500 Euro dotierten Wissenschaftspreis „Per aspera ad astra“ der Burschenschaft Bal-tia-Gotia Ilmenau ausgezeichnet worden.

Sie erhielt den Preis für ihre Masterarbeit, in der sie sich mit der Übertragbarkeit des Temperatur-Zeit-Parameters „Hollomon Jaffe Parameter“ (HP) auf den Prozess des Diffusionsschweißens befasste. Trotz vielfältiger Einsatzgebiete findet das Dif-fusionsschweißen aufgrund hoher Kosten derzeit noch selten Anwendung.

In ihrer Masterarbeit hat die Preisträgerin die Verbundqualitäten von diffusionsge-schweißten Proben exakt bestimmt. Da-für wurde der Parameter „Schweißzeit“ in Bezug auf die Gesamtprozesszeit betrach-tet. Die Ergebnisse zeigten, dass gleiche HP-Werte zu gleichen Verbundqualitäten führen. Diese Erkenntnis ermöglicht die Übertragbarkeit von Schweißergebnissen auf andere Schweißanlagen, womit eine Vielzahl neuer industrieller Anwendun-gen gewährleistet werden kann.

Die Arbeit entstand am Fachgebiet Fer-tigungstechnik unter der Betreuung von Professor Jean Pierre Bergmann.Foto: Franziska Theska

Ehrenmitglied der TU Ilmenau

Der Rektor der Nationalen Forschungsuni-versität Moskauer Energetisches Institut (MEI), Professor Nikolay Dmitrovich Roga-lev, ist mit der Ehrenmitgliedschaft der TU Ilmenau ausgezeichnet worden.

Die Universität würdigte mit dieser Ehrung die Verdienste Professor Rogalevs um die Pflege und den weiteren Ausbau der lang-jährigen engen Partnerschaft zwischen der TU Ilmenau und dem MEI. Seit 2013 Rektor des MEI, förderte Professor Rogalev nicht nur stets die bestehende Kooperation in Form gemeinsamer Doppelabschluss-programme und der Deutschen Ingenieur-fakultät MEI – TU Ilmenau, sondern auch den Aufbau einer strategischen Partner-schaft im Rahmen des 2013 gestarteten DAAD-Projekts SPITSE, das gemeinsam mit der TU Ilmenau und der Staatlichen Elek-trotechnischen Universität St. Petersburg durchgeführt wird.

Im April 2016 unterzeichnete Professor Rogalev gemeinsam mit dem Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und dem Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, eine Absichtserklärung, auf deren Basis sich die Partner für die stetige qualitative und quantitative Erweiterung ihrer Zusammenarbeit und Vernetzung mit Industrie- und F&E-Unternehmen beider Länder einsetzen.

Die Auszeichnung wurde Professor Roga-lev anlässlich des Festaktes „50 Jahre Part-nerschaft MEI – TU Ilmenau“ überreicht.Foto: Klaus-Dieter Fritz

Wissenschaftspreis

Ehrenmedaille der TU Ilmenau

Die langjährige Koordinatorin der Bezie-hungen der Nationalen Forschungsuniver-sität Moskauer Energetisches Institut (MEI) zur TU Ilmenau, Ekaterina Aleksandrovna Dolgacheva, ist für ihre Verdienste um die Zusammenarbeit der beiden Partner-hochschulen mit der Ehrenmedaille der TU Ilmenau ausgezeichnet worden.

Die Moskauer Dozentin für Elektrische und Elektronische Messtechnik hat unter dem Prorektorat des langjährigen Partners der TU Ilmenau, Professor Igor Zhelbakov, im Jahr 2000 die Koordinierung der Partner-schaftsbeziehungen ihrer Heimatuniver-sität und der TU Ilmenau übernommen. Sie war damit maßgeblich und fast von Beginn an am Aufbau der gemeinsamen Doppelabschlussprogramme und der welt-weit ersten Deutschen Ingenieurfakultät ihrer Art am MEI beteiligt.

Von ihrem Engagement für den Studie-renden- und Wissenschaftleraustausch profitierte nicht nur eine große Zahl Studierender und junger Wissenschaftler des MEI, sondern auch die TU Ilmenau in Lehre und Forschung, so mit Arbeiten Moskauer Stipendiaten an Themen des DFG-Sonderforschungsbereichs „Nanopo-sitionier- und -messmaschinen“ und des DFG-Graduiertenkollegs „Lorentzkraft“.

Die Ehrenmedaille wurde anlässlich des Festaktes „50 Jahre Partnerschaft MEI – TU Ilmenau“ durch den Rektor der TU Ilme-nau, Professor Peter Scharff, überreicht.Foto: Bettina Wegner

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PD Dr. Gerd Eichhorn war von 1965 in der damaligen Sektion PHYTEB und dann in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik bis zu seinen Ausscheiden im Jahr 2004 als Dozent für Mikroelektronik tätig.

Nach dem Studium der Chemie in Halle kam er 1965 an die TH Ilmenau und begann eine Tätigkeit als wissen-schaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Chemie/Werkstoffe. Er promovierte

1969 mit der Arbeit „Herstellung epitaktischer Heteroübergänge aus Zinkselenid und Galliumarsenid durch chemischen Transport“.

Er habilitierte sich 1984 mit einer auch heute noch sehr aktuellen Arbeit zur „Präparation und Untersuchung von Aluminiumnitrid-schichten für die Mikroelektronik“. In den neunziger Jahren leistete er eine erhebliche wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der schnellen thermischen Prozesse (Rapid Thermal Processing) für die Mikro- und Nanoelektronik, indem unter seiner Leitung ein völlig neuartiger Reaktortyp für die Oxidation, chemische Dampfphasen-abscheidung und das Tempern von Halbleiterscheiben entwickelt wurde.

Nach seiner Ernennung zum Fachgebietsleiter für Halbleitertechno-logie wurde er einer der Gründungsväter des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien. Hochengagiert wirkte er – über insgesamt

Privatdozent Dr. Gerd Eichhorn

Manfred Steinbach absolvierte in der 2. Matrikel das Studium der Feingerätetech-nik an der Hochschule für Elektrotechnik in Ilmenau. Als Assistent arbeitete er an den Grundlagen für Satellitenbeobach-tungsgeräte und legte zu diesem Thema als erster Promovend Prof. Bischoffs an der Technischen Hochschule Ilmenau 1964 die Promotion ab .

Von 1961 bis 1988 war er bei Zeiss in Jena tätig und war mit der Themenleitung für die Großgeräte Satellitenbeobachtungsgerät SBG und Zweikoordinatenmessgerät M l00 – dem ersten Gerät zur zweidimensionalen Darstellung der Meterdefinition – zuständig. Beide Geräte bestimmten in ihrer Zeit den jeweiligen Stand der Technik. Für beide Arbeiten erhielt er den Nationalpreis der DDR 1967 und 1979.

Von 1989 bis 1991 war Manfred Steinbach Konstrukteur bei Krupp Industrietechnik in Duisburg. Von 1991 bis 2001 wirkte er als Pro-fessor für Konstruktion und Feinwerktechnik an der Fachhochschule

Wir trauern um PD Dr.-Ing. habil. Gerd Eichhorn, der am 2. Mai 2017 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren verstorben ist.

zehn Jahre – in allen Entstehungsphasen des 2002 eröffneten, sei-nerzeit völlig neuartigen Technologiegebäudes mit. In der Bauphase hielt er als Vertreter der Universität die Fäden in allen Fragen zum Bau und zur Ausstattung in der Hand. Er fungierte als kompetenter Ansprechpartner für die Auswahl der Großgeräte, da er sehr ruhig und vermittelnd die vielfältigen Interessen der zukünftigen Nutzer in geordnete Bahnen lenkte. Durch die vielfältigen Absprachen mit dem Ministerium in Erfurt, dem Dezernat für Gebäude und Technik, den Architekten und den zukünftigen Nutzern hat er alle Gründungsdirektoren des ZMN uneigennützig unterstützt. Er wirk-te an einer Schlüsselstelle der wissenschaftlichen Erneuerung der Universität und legte den Grundstein für die erhebliche Verbesse-rung der Forschungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien an vorderster Stelle mit.

Für seine Leistungen beim Aufbau des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien wurde er 2006 mit der Universitätsmedaille der Technischen Universität Ilmenau ausgezeichnet. Rektor Prof. Peter Scharff würdigte in der Laudatio den unermüdlichen Einsatz Gerd Eichhorns bei der Errichtung des Forschungszentrums u. a. mit folgenden Worten: „Seine konstruktive und fachlich versierte Art ermöglichte es, die wissenschaftlichen Anforderungen und Visionen in realisierbare Vorschläge umzusetzen.“

Dr. Gerd Eichhorn hat mit seiner zielstrebigen Arbeit wesentlich zum Aufbau des heute sehr erfolgreichen Zentrums für Mikro- und Nanotechnologie beigetragen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Lübeck, gleichzeitig war er von 1993 bis 1997 Geschäftsbereichs-leiter für Entwicklung im Optikzentrum Nordrhein-Westfalen. 1997 eröffnete er sein eigenes Ingenieurbüro in Bochum und führte dieses ab 2002 in Jena weiter. Große Auftraggeber wie die Euro-pean Space Agency betrauten ihn mit anspruchsvollen Aufgaben.

Zusätzlich war Prof. Steinbach Vorsitzender des Vereins Technik-Geschichte in Jena e. V. und Herausgeber der Buchreihe „Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte“, die in ihrer Themenwahl und Qualität Maßstäbe setzt. Band 18 dieser Reihe wurde 2015 in enger Zusammenarbeit mit der Fakultät für Maschi-nenbau als Sonderband zu 60 Jahren Maschinen- und Gerätebau an der TU Ilmenau herausgegeben.

Mit Manfred Steinbach verliert die TU Ilmenau einen ihrer besten Absolventen. Als hervorragender Konstrukteur erwarb er sich höchstes Ansehen im In- und Ausland. Das im Jahr 2015 im Innen-hof des Curiebaus unter der Beteiligung von Professor Manfred Steinbach aufgestellte Satellitenbeobachtungsgerät wird der Universität als dauerhafte Erinnerung an ihn und seine großen ingenieurtechnischen Leistungen erhalten bleiben.

Professor Manfred Steinbach | * 4. Mai 1937 – † 1. Mai 2017

IN MEMORIAM

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IN MEMORIAM

Heinz Raue war von 1968 bis zum Eintritt in den Ruhestand im November 2016 an der TH/TU Ilmenau tätig. Zunächst erlernte er den Beruf eines Mechanikers, später, nach Abschluss eines ingenieurpädagogischen Studiums, arbeitete er in der Lehrwerkstatt als Lehrausbilder und übernahm die Leitung der Lehrwerkstatt.Als verantwortlicher Werkstattleiter und Lehrmeister war es ihm stets ein Anliegen, die Ausbildung auf dem Stand der Technik zu halten, was auch die kontinuierliche eigene Weiterbildung einschloss. Insgesamt führte Heinz Raue rund 250 Auszubildende zum erfolgreichen Berufsabschluss als Industriemechaniker. Er hat damit maßgeblichen Anteil am guten Ruf der in technischen Berufen an der TU Ilmenau ausgebildeten Facharbeiter in der Industrie.

Sein plötzlicher Tod kurz nach seinem Eintritt in den Ruhestand hat alle ehemaligen Kollegen und Mitarbeiter betroffen gemacht. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Wir werden Heinz Raue ein ehrendes Andenken bewahren.

Wilfried Nax

Wilfried Nax studierte Publizistik, Politologie und Amerikanistik an der Freien Universität Berlin und war im Anschluss als Leiter der Pressestelle des Bezirksamtes Berlin Wedding und als Presse- und Vorstandsreferent der dortigen Kassenärztlichen Vereinigung tätig. 1995 übernahm er die Leitung des Referates Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der TU Ilmenau, die er bis zu seinem Ausscheiden im Herbst 2007 inne hatte. Neben der strategischen Weiterentwicklung der Medienarbeit war er in diesen zwölf Jahren auch für den inhalt-lichen Aufbau der Webseite der Universität, die Redaktion von Imagepublikationen und die Organisation von akademischen Veranstaltungen verantwortlich. Auch die erste „Lange Nacht der Technik“ wurde unter seiner Federführung organisiert.

Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand brachte sich Wilfried Nax in vielfältige Aufgaben des universitären Lebens ein. Insbesondere bei der Organisation der Zukunftswerkstätten und der Redaktion der Almuni-News-letter leistete er über Jahre wertvolle Unterstützung. 2013 übernahm er die Leitung der Seniorenakademie der TU Ilmenau und widmete sich dieser umfangreichen Aufgabe mit ebenso viel Freude wie großem Engagement.

Sein plötzlicher Tod hat uns betroffen gemacht. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.

Heinz Raue

Die gebürtige Ilmenauerin absolvierte bereits ihre Ausbildung zur Steno-Phonotypistin an der damaligen Technischen Hochschule Ilmenau und war ab 1970 als Sekretärin tätig. Nach erfolgreichem Abschluss eines einjährigen Qualifizierungsprogramms erwarb sie 1976 den Befähigungsnachweis als geprüfte Sekretärin. 1973 wechselte sie als Sachbearbeiterin in das damalige Direktorat für Kader und Qualifizierung. Diese Tätigkeit setzte sie nach der politischen Wende im Dezernat für Personalangelegenheiten bis zu ihrem Ausscheiden fort.

Stets zuverlässig und mit großem Engagement nahm Edith Tzschoppe ihre Aufgaben wahr. Neuen Anforderun-gen wurde sie schnell und mit viel Eigeninitiative gerecht, obwohl sie schon von früher Jugend an gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen musste. Bis zum Jahr 2004 gelang es ihr, mit ihrem Handicap eine vorbildliche Arbeitsleistung zu erbringen, bis sie krankheitsbedingt Ende 2005 in den vorzeitigen Ruhestand eintreten musste.

Ihr Tod mit nur 64 Jahren hat uns betroffen gemacht. Wir werden ihr Andenken in Ehren bewahren.

Edith Tzschoppe

Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin Edith Tzschoppe, die im Alter von 64 Jahren am 22. Januar 2017 verstorben ist.

Am 22. Januar 2017 verstarb plötzlich und unerwartet unser ehemaliger Kollege Heinz Raue im Alter von 65 Jahren. Wir trauern um einen langjährigen Mitarbeiter im Dezernat Gebäude und Technik.

Wir trauern um unseren ehemaligen Leiter des Referates Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilfried Nax, der am 3. März 2017 im Alter von 68 Jahren verstorben ist.

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TEAM STARCRAFT

2006 gründeten sieben Studenten Team Starcraft als studentischen Verein der TU Ilmenau mit dem Ziel, an der damals in Deutschland neu entstandenen „Formula Student“ teilzunehmen. Der internationale Konstruktionswettbewerb für Studenten wird jährlich vom Formula Student e. V. unter der Schirmherrschaft des Vereins Deutscher Ingenieure ausgerichtet und erfreut sich bei Studierenden weltweit ei-ner enorm großen Resonanz. Mittlerweile treffen sich jedes Jahr im Spätsommer rund 120 Studententeams aus der ganzen Welt für fünf Tage am Hockenheimring, um in Formel-1-Atmosphäre ihre selbstkonstruier-ten Rennwagen miteinander zu messen und dabei Fachleuten aus Industrie und Wirt-schaft deren Leistungsfähigkeit zu zeigen.

Darunter seit nunmehr zehn Jahren auch das Team Starcraft, dessen Mitgliederzahl inzwischen auf über 70 Studierende der TU Ilmenau gewachsen ist. Sie vereint die Freude am Konstruieren und Fahren und schließlich, sich im Wettbewerb zu messen. „Viele unserer Mitglieder setzen einen Großteil ihrer Freizeit ein, um ihren Traum, die Rennwagen bei den Events ge-winnen zu sehen, zu realisieren,“ sagt der Vereinsvorsitzende Konstantin Groß. „Ohne diesen Enthusiasmus wäre es auch gar nicht möglich, ein so anspruchsvolles Vorhaben wie die Teilnahme an der Formula Student umzusetzen.“

In diesem Jahr hat sich das Team sogar noch ehrgeizigere Ziele gesteckt. Nachdem der Verein seit 2010 mit seinen Elektrorenn-wagen in der Wettbewerbsklasse Electric (Elektromotoren) am Start ist, wollen die Studenten in dieser Saison auch in der neu eingeführten Klasse Driverless (autonom fahrend) antreten. Sie ist nach Combustion (Verbrennungsmotoren) und Electric die dritte Formula Student-Wettbewerbsklasse. Für die Teilnahme müssen die Teams einen Rennboliden entwickeln, der ohne Fahrer im autonomen Modus oder mit Fahrer im manuellen Modus fahren kann. Grundlage kann ein Fahrzeug aus den Jahren 2014 – 2016 sein, das umgebaut wird. Damit soll sichergestellt werden, dass es den tech-nischen Anforderungen einer der beiden bereits bestehenden Wettbewerbsklassen entspricht. „Die neue Wettbewerbsklasse greift die internationalen Trends der Fahr-zeugentwicklung auf und hier wollen wir natürlich dabei sein“, so Konstantin Groß. „Damit nehmen wir in diesem Jahr erstmals an zwei Wettbewerbsklassen teil. Um den erheblichen Mehraufwand zu stemmen, ha-ben wir eigens einen neuen Bereich für den Bau eines autonom fahrenden Rennwagens eingerichtet. Wir sind schon sehr gespannt auf den Wettkampf.“

Schon seit September des letzten Jahres tüfteln die Ilmenauer Studenten an ihren zwei Neuentwicklungen für die Rennen im

Jahr 2017: einmal am neuen Elektrowagen TSCE-4E und zum zweiten am Umbau des Vorgängermodells TSC-03E zum autonomen Rennwagen TSC-3PO. Nach dem Kick-off, dem offiziellen Saisonstart, ging das Team in die Phase der Konstruktion und die Aus-arbeitung des technischen Designs. Mit dem Designfreeze am 15. Dezember endete diese Phase. Somit konnte das Team im neuen Jahr mit der Bestellung und Fertigung der Einzelteile beginnen.

Im April war Start für die Phase „Assembly“, bei der alle Teile zu einem Rennwagen zu-sammengebaut wurden. Die darauffolgen-den Wochen drehten sich dann darum, die neuen Autos zu testen. „Dabei wird festge-stellt, ob die Fahrzeuge noch Schwachstellen besitzen oder welche Optimierungen noch nötig sind“ so der Vereinsvorsitzende. „Gleichzeitig dienen die Testfahrten unseren Fahrern als Training, um dann beim Rennen im August Bestleistungen zu erbringen.“

Das gilt besonders für den TSC-4E. „Das ist unser neuer, rein elektrisch betriebener Rennwagen“, erläutert der technische Leiter Johannes Haupt. „Bei der Konstruktion ging es vor allem darum, aus den Erfahrungen der letzten Saison zu lernen, Verbesserungen gegenüber dem TSC-03E umzusetzen und die Stärken des Vorgängermodells weiter ausbauen. Dabei lag das Augenmerk be-sonders auf der weiteren Optimierung des

Leidenschaft fur AutosSie zeichnen, konstruieren, bauen und testen Jahr für Jahr, um mit immer neuen, besseren Rennwagen bei der internationalen Formula Student auf dem Hockenheimring antreten zu können: Die Studentinnen und Studenten vom Team Starcraft. Seit seiner Gründung vor gut zehn Jahren hat sich der Verein zu einer der größten studentischen Fachinitiativen der TU Ilmenau entwickelt.

UNIPORTRÄT

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In der Klasse Elektromotoren kommt der brandneue TSE-4E zum Einsatz.

Packaging, der Standfestigkeit, Ergonomie und Performance bei den Events.“

Der große Moment vor dem eigentlichen Wettbewerb ist das Rollout, das jedes Jahr und so auch 2017 am 31. Mai rund um das Audimax der Universität stattfindet. Bei dieser Veranstaltung werden die bis dahin vor den Augen der Öffentlichkeit penibel verborgenen Neuentwicklungen zum ersten Mal Interessenten und Sponsoren präsen-tiert. „In Vorbereitung auf das Rollout und die kommenden Events herrscht in unserer Werkstatt Höchstbetrieb“, beschreibt Johan-nes Haupt die steigende Spannung. „Denn diese Events sind das, worauf wir die ganze Saison über hinarbeiten. Wenn es dann soweit ist, sind wir immer sehr stolz, unsere brandneuen Autos vorzustellen.“

Innerhalb der einzelnen Wettbewerbsklas-sen sind zwei Hauptdisziplinen zu bestrei-ten: statische und dynamische Events. Bei den statischen Events werden der Business-plan, die Produktionskosten und die Ingeni-

eursarbeit bewertet. Bei der dynamischen Disziplin muss sich der Wagen bei Kreis-fahrten, Beschleunigungs-, Ausdauer- und Autocrossrennen beweisen. Last but not least fließt die Energieeffizienz in die Bewer-tung der Expertenjury ein. „Wir müssen also nicht nur einfach ein Auto bauen, sondern auch das ganze Drumherum bewältigen“, sagt Konstantin Groß. „Das ist eine große Herausforderung, der wir uns jedes Jahr aufs Neue stellen müssen.“

Deshalb sind neben der hohen Motivation der Mitglieder auch deren fächerüber-greifende Zusammensetzung und eine gute Organisation des Vereins wesentli-che Voraussetzungen für den Erfolg. Im Team Starcraft arbeiten Studenten aus den verschiedensten Studiengängen der TU Ilmenau Hand in Hand zusammen. Die Strukturen und Abläufe sind dabei – ähnlich wie in einem Unternehmen – straff organi-siert. Neben dem fünfköpfigen Vorstand gibt es zwei große Bereiche – Technik und Organisation, die sich wiederum in mehrere Unterbereiche aufteilen und nach exakt vorgegebenen Terminplänen arbeiten. Der technische Bereich umfasst die Sektoren Fahrwerk, Elektrik, Driverless, Frame & Body, Drivetrain und Cost & Manufactoring. Der organisatorische Bereich ist für Sponsoring, Marketing, die Aufstellung des im Wettbe-werb vorzulegenden Businessplans und die IT-Administration verantwortlich.

In diesem Jahr freut sich das Team dabei nicht nur auf die Teilnahme an der Formula Student Germany in Hockenheim, sondern hat sich auch für die Formula Student East in Budapest, den Ingenieurwettbewerb der osteuropäischen Automobilregion, qualifi-ziert. „Damit können wir uns in gleich zwei internationalen Wettbewerben behaupten“, freut sich die organisatorische Leiterin Han-na Hohmuth. Hanna ist selbst Rennfahrerin und eines der weiblichen Mitglieder des Teams, die inzwischen ein starker Teil des Vereins geworden sind. „Die meisten sind im organisatorischen Bereich, speziell im Marketing, zu finden, doch auch in der Fertigung haben wir Frauen mittlerweile einen festen Platz“, betont sie. „Weitere sind herzlich willkommen!“

Dies gilt allerdings nicht nur für junge Frau-en, sondern für alle Interessenten. „Wir sind immer offen für neue Mitglieder“, so der Vereinsvorsitzende. „Wer noch keine Erfahrungen mit dem Bau eines Rennwa-gens gesammelt hat, kann im Rahmen unserer Workshops und Schulungen das nötige Know-how erlernen, um sich dann auch persönlich weiter zu entwickeln und Ideen und Projekte umzusetzen. An dieser Stelle möchten wir der Universität, allen Sponsoren und Unterstützern sowie unse-ren Familien und Freunden danken, die uns durch die Höhen und Tiefen während der einzelnen Phasen begleiten!“

Mit dem TSC-3PO startet Team Starcraft in der neuen Wettbewerbsklasse Formula Student Driverless.

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Hier sind Sie richtig! – Die Tutoren der Fakultäten wie

hier der Fakultät für Elektrotechnik und Informations-

technik waren nicht zu übersehen.

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Ob Fragen zum Studium oder zum Leben in Ilmenau – an

den Infoständen gab es die Antworten.

Studieninteressenten konnten sich spannende Einblicke in

die verschiedenen Lehr- und Forschungsgebiete verschaf-

fen – Einrichtungen und Labore stellten sich vor.

Samstag nach Ostern öffnete die Universität ihre Türen – rund 1.300 Gäste aus ganz Deutschland nahmen die Einladung zum Hochschulinformationstag wahr.

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UNIIMPRESSUMUNIIMPRESSUM

Postanschrift:Postfach 10 05 6598684 Ilmenau

25. AugustLast Minute Infotag

06. – 08. SeptemberGLT-Anwendertagung

11. – 15. September59. Ilmenauer Wissenschaftliches Kolloqium Engineering for a Changing World www.tu-ilmenau.de/iwk

25. – 29. September Ilmenauer Physiksommer www.tu-ilmenau.de/physiksommer

28. September – 01. OktoberDeutsche Physikerinnentagungwww.physikerinnentagung.de

01. – 07. OktoberErstiWoche I Studieneinführungswoche

07. OktoberFeierliche ImmatrikulationFestvortrag Prof. Gabriele Krone-Schmalz:Russland und der Westen – Partner oder Gegner?

08., 10., 15., 17., 22., 24. NovemberKinderuni Ilmenau

VERANSTALTUNGEN HÖHEPUNKTE 2017

UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau

HERAUSGEBER: Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau

REDAKTION:Referat Medien- und ÖffentlichkeitsarbeitLeitung: Marco Frezzella

VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN: Bettina Wegner Telefon 03677 69-2549E-Mail [email protected]

www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift

Redaktionsanschrift:Max-Planck-Ring 1498693 Ilmenau

SATZ / LAYOUT:Bettina Wegner, Torsten WeileppCoverfoto: Siemens AGFotos S. 4/5: ari, TU Ilmenau, Team Starcraft

GESTALTUNGSKONZEPT:formplusraum+ | Büro für GestaltungTorsten WeileppElisabethstraße 599096 ErfurtTelefon 0361 240 20189E-Mail [email protected]

ANZEIGEN UND DRUCK: VMK | Verlag für Marketing & KommunikationGmbH & Co. KG,Faberstraße 1767590 MonsheimTelefon 062 43/909-0E-Mail [email protected]

Erscheint 3 x jährlichRedaktionsschluss dieser Ausgabe: 13.06.2017Annahmeschluss nächste Ausgabe: 11.09.2017

ISSN: 1867-884X

Zur besseren Lesbarkeit wird in der UNI zum Teil nur die männliche Sprachform (z. B. Studenten, Mitarbeiter, Be-sucher) verwendet. Mit den gewählten Formulierungen sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kür-zen und/oder sinngemäß wiederzugeben. Nachdrucke und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der Genehmigung durch die Redaktion.

Foto: ari

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Plenary on Monday, September 11, 2017 | 10:00 a.m. | AudimaxProf. Iris Gräßler | Universität PaderbornProf. Wolfgang Osten | Universität Stuttgart

Anmeldung:www.glt-anwendertagung.de

Tagungsschwerpunkt: Zukunft der Gebäudeautomation im Kontext des digitalen Planens, Bauens und Betreibens • Firmen- und Produktpräsentationen

Veranstalter: TU Ilmenau | Dezernat Gebäude und Technik

Eröffnung am Mittwoch, 06.09.17 | 12:45 Uhr | Audimax

Die Gebäudeleittechnik-Anwendertagung ist eine jährlich stattndende Veranstaltung, die zum Erfahrungsaustausch von Anwendern ins Leben gerufen wurde und abwechselnd von den Teilnehmern im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich,Schweiz) organisiert und durchgeführt wird.

Ilmenau Scientific Colloquium

•155 paper submissions • participants from 14 countries• Companie presentations

The title reects the broadness and the depth of modernengineering. In the main topics many research areas ofinnovative engineering and adjacent elds are addressed.

Tagungsort: Humboldtbau

Department ofMechanical Engineering

„Engineering for a Changing World“

Ausgewählte Tagungen im September

Registration:www.tu-ilmenau.de/iwk

September 11 - 15, 201706. - 08. September 2017

Please register for the conference.Members and students of the TU Ilmenau are welcome to take part free of charge in the scientic programme.