NETZWERK - natura2000-thueringen.de · mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) aus 1992 die...

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w NETZWERK NATURA 2000-STATIONEN IN THÜRINGEN

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w

NETZWERK

NATURA 2000-STATIONEN

IN THÜRINGEN

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Grußwort

Anja Siegesmund (Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und

Naturschutz)

GRUSSWORT

(1) Bienen-Ragwurz am Dohlenstein © Thuil le

(2) Anja SIegesmund eröffnet die Natura 2000-Stat ion „Gotha/ Ilm-Kreis © Mlejnek-Göring

(3) Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt , Energie und Naturschutz

(1)

(2)

Thüringen ist eines der arten-

reichsten Länder der Bundesrepu-

bl ik. Diesen Reichtum gilt es nicht

nur zu schützen und zu bewahren,

sondern auch weiter zu entwickeln.

Die Europäische Union hat dafür

ein zusammenhängendes Netz von

Schutzgebieten geschaffen: das

Natura 2000-Netz. Viele der Ge-

biete l iegen hier in Thüringen und

beherbergen besonders geschützte

Lebensräume, Pflanzen und Tiere,

wie z.B. den Steppenrasen, die

Wildkatze und die Arnika.

Damit Naturschutz vor Ort auf

den Flächen gelebt werden kann,

braucht es das Zusammenspiel von

Kommunen, Landnutzern und Na-

turschutz. Operat iv bringen wir das

mit unseren Natura 2000-Stat ionen

ins Land. Damit ist die Saat gelegt

für akt iven Naturschutz und mehr

Artenviel falt .

Unser Netz von Natura 2000-

Stat ionen umfasst 12 Stat ionen.

Regional verwurzelt , gut ausgebil-

det und vernetzt – so bringen die

Stat ionen alle Interessengruppen

zusammen. Die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter beraten Land-

wirte und Umweltvereine. Sie wis-

sen, wie Landschaftspflege f inan-

ziell unterstützt werden kann und

bieten Umweltbildungsangebote

an. Sie sind die Kümmerer vor Ort .

Viele Projekte konnten unsere

Stat ionen so schon anstoßen, um-

setzen und planen. Dabei werden

sie fachl ich und organisatorisch

vom Kompetenzzentrum Natura

2000-Stat ionen unterstützt und

weitergebildet . Ein solches Netz ist

bundesweit einmal ig!

Das Bewahren des Naturerbes

nutzt uns Menschen unmit tel-

bar, insbesondere im Umfeld von

Schutzgebieten. Naturschutzpro-

jekte sichern so nicht nur die

natürl iche Viel falt , son-

dern geben der regionalen

wirtschaft l ichen Entwick-

lung oft wicht ige Impulse.

Ich danke den Teams der Natura

2000-Stat ionen und dem Kompe-

tenzzentrum für ihre großart ige

Arbeit und werde mich weiter dafür

einsetzen, dass das Netzwerk der

Natura 2000-Stat ionen in Thürin-

gen dauerhaft bestehen bleibt .

Ihre Anja Siegesmund

Thüringer Ministerin für Umwelt ,

Energie und Naturschutz

(3)

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GRUSSWORT

Grußwort

Alexander Bonde (Generalsekretär der

Deutsche Bundesst iftung Umwelt)

(1) Artenreicher Waldsaumm © König

(2) Dieteröder Kl ippen © Wiesner

(3) Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesst iftung Umwelt

(1)

(2)

(3)

Natura 2000 ist eine Ge-

meinschaftsaufgabe. Nur durch

eine zielgerichtete Kooperat ion

zwischen behördl ichen und

zivilgesellschaft l ichen Akteu-

ren des Naturschutzes unter-

einander, aber auch mit

Landnutzern, kann es gel ingen,

den herausfordernden Auf-

gaben der Fauna-Flora-Habitat-

Richt l inie und der EU-Vogel-

schutzricht l inie gerecht zu

werden. Dabei gilt es Kom-

petenzen zu bündeln, zu ver-

t iefen und Netzwerke zu

schaffen.

Thüringen ist einen wicht igen

Schrit t gegangen und hat 12

Natura 2000-Stat ionen errichtet .

Diese sind untereinander zu

einem wirkungsvollen Netzwerk

zu verbinden und fachl ich zu

betreuen. Daher entschloss sich

die Deutsche Bundesst iftung

Umwelt (DBU) im Jahr 2016 dazu,

das Projekt „Kompetenzzentrum

Natura 2000-Stat ionen“ mit

insgesamt 372.000 Euro zu

fördern. Damit unterstützt

die DBU den Aufbau einer

deutschlandweit beispielhaften

Infrastruktur des Naturschutzes.

Die bundesweite Vorbildfunkt ion

des Kompetenzzentrums Natura

2000-Stat ionen ergibt sich in

seiner Funkt ion als Mult ipl i-

kator zwischen dem behörd-

l ichen und ehrenamtl ichen

Naturschutz. Als staat l ich un-

abhängige Einrichtung kann

es neben der Koordinat ion

der Arbeiten der Natura

2000-Stat ionen auch die Brenn-

punkte des Naturschutzes

analysieren, die notwendige

Qual if ikat ion der Mitarbeiter-

innen und Mitarbeiter beför-

dern und Perspekt iven der Land-

nutzerinnen und Landnutzer

einbinden.

Ziel des Landes Thüringen sollte

es sein, das Netzwerk der Natura

2000-Stat ionen dauerhaft zu

sichern und weiterzuentwickeln,

damit die gesetzten Impulse im

Naturschutz wirken können und

die Vorbildfunkt ion auch auf

andere Bundesländer übergreift .

Für diesen Prozess wünscht die

Deutsche Bundesst iftung Um-

welt den Natura 2000-Stat ionen,

dem Kompetenzzentrum und

dem Land Thüringen gutes

Gel ingen.

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IMPULSGEBER

(1)

(2)

Die Impulsgeber

(1) Widderchen auf Knaut ie © Thuil le

(2) Beweidung von Schafen und Ziegen im Grabfeld © Gramm-Wallner

(3) © Bund Thüringen

(4) © LPV Thüringer Wald

(5) © Carol in Pfleger

Dr. Burkhard Vogel

Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen e. V.

„Mit der Errichtung des Netzwerkes der Natura 2000-Stat ionen wurde ein neues Kapitel des

Naturschutzes in Thüringen aufgeschlagen. Als Bindegl ied zwischen Naturschutzakteuren und Landnutzern

unterstützen die Natura 2000-Stat ionen die staat l iche Naturschutzverwaltung.“

Florian Meusel

Stellv. Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege e.V.

„Natura 2000 ist Naturschutz in engerem Sinne. Deswegen müssen wir besonders mit unseren Thüringern,

den ört l ichen Landnutzern und den Kommunen kooperieren. Das geht nur mit viel Transparenz und freund-

l icher Zusammenarbeit .“

Mart in Schmidt

Vorsitzender des NABU Thüringen e.V.

„Als Träger des Kompetenzzentrums lassen wir unsere Erfahrungen in die Arbeit des Netzwerkes der Natura

2000-Stat ionen einfl ießen. Wir geben Hinweise zu Projekten, vermit teln Kontakte und unsere zahlreichen

NABU-Gruppen wirken unterstützend auf der regionalen Ebene vor Ort .“

(3)

(4)

(5)

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(1)

(2)

(1) Trol lblumen © König

(2) Rohrammer im Haßlebener Ried © König

EUROPÄISCHE AUFGABE

Das Schutzgebietsnetz Natura 2000

Natura 2000 – eine

europäische Aufgabe

Die EU-Vogelschutzricht l inie (VS-

RL) von 1979 bildet gemeinsam

mit der Fauna-Flora-Habitat-

Richt l inie (FFH-RL) aus 1992

die Grundlage für das weltweit

größte, grenzüberschreitende

Schutzgebietssystem: Natura 2000.

Über 27.000 Schutzgebiete be-

decken eine Fläche von mehr als

eine Mil l ion Quadratkilometer

zu Land und zu Wasser. Damit

ist das Schutzgebietssystem

das wicht igste Instrument der

Europäischen Union zum Schutz

von seltenen Arten und

Lebensräumen.

Europa – Deutschland –

Thüringen

Jeder Mitgl iedsstaat hat der EU

seine zu schützenden Gebiete

gemeldet, so auch die Bundesre-

publ ik. Vorschläge dazu kamen

aus den einzelnen Bundesländern.

Thüringen hat über 250 Natura

2000-Gebiete, was etwa 17 %

der Landesfläche entspricht .

Das Potent ial der Natur in

unserer Thüringer Kulturland-

schaft ist sehr hoch. Von den über

70.000 in Deutschland bekannten

Tier- und Pflanzenarten kommen

etwa 2/ 3 auch in Thüringen vor.

Somit t rägt der Freistaat eine be-

sondere Verantwortung zum Erhalt

des Artenreichtums in Thüringen,

Deutschland und nicht zuletzt in

ganz Europa.

„Natura 2000 ist

eine einmalige

Chance für den

Naturschutz

in Europa“

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THÜRINGER MODELL

(1)

(2)

(1) Märzenbecher © König

(2) Adonisröschen © König

Das Thüringer Modell –

Netzwerk Natura 2000-Stat ionen

Netzwerk Natura 2000-Stat ionen,

das sind die Natura 2000-Stat io-

nen und das Kompetenzzentrum.

Seit 2016 hat das Land Thüringen

die Voraussetzungen für 12 Na-

tura 2000-Stat ionen geschaffen.

Finanziert werden diese durch das

Thüringer Ministerium für Umwelt ,

Energie und Naturschutz (TMU-

EN). Die Natura 2000-Stat ionen

sind über ganz Thüringen verteilt

und - bis auf eine Ausnahme - re-

gional tät ig (siehe Karte). Mit lan-

desweiten Aufgaben ist die Na-

tura 2000-Stat ion „Auen, Moore,

Feuchtgebiete“ betraut worden,

aber auch die Natura 2000-Stat ion

„Mit telthüringen/ Hohe Schrecke“

kümmert sich in ganz Thüringen

um den Schutz von Feldhamstern

und Fledermäusen. Hinter den Na-

tura 2000-Stat ionen stehen Verei-

ne und Verbände, welche sich seit

Jahren für Naturschutz und Land-

schaftspflege einsetzen.

So viel fält ig wie unsere Thüringer

Landschaften sind auch die Auf-

gaben der Natura 2000-Stat ionen:

- Handlungsbedarf ermit teln

(was, wann und wo zuerst?)

- enge Zusammenarbeit mit

Behörden und Ehrenamtl ichen

- Umsetzung von Management-

plänen und -maßnahmen

- Sicherstellung der Finanzie-

rung von Artenschutz- und

Biotopschutzmaßnahmen

- Erstpflegemaßnahmen,

z. B. auf verbuschten Flächen

- Beratung von Landwirten zur

Umsetzung von Naturschutz-

maßnahmen

- Informieren von Eigentümern

und Nutzern zum Thema

‚Natura 2000‘

- viel fält ige Presse- und

Öffent l ichkeitsarbeit

- Umweltbildung

Das Netzwerk der Natura 2000-

Stat ionen bildet eine Schnit tstelle

zwischen behördl ichem und ehren-

amtl ichem Naturschutz. Wicht ige

Partner sind die unteren Natur-

schutzbehörden, mitwirkende

Landwirte und ehrenamtl ich

Akt ive.

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(1)

(2)

(1) Helm-Knabenkraut im Leutratal © Thuil le

(2) Heller Wiesenknopf-Ameisenbläul ing © König

KOMPETENZZENTRUM

Das Kompetenzzentrum Natura

2000-Stat ionen in Erfurt ist

die Koordinierungsstelle des

Netzwerkes. Gemeinsam mit dem

Thüringer Ministerium für Umwelt ,

Energie und Naturschutz schafft

es die Voraussetzungen dafür,

dass die Natura 2000-Stat ionen

ihre herausfordernden Aufgaben

effekt iv und eff izient meistern.

Des Weiteren qual if iziert es die

Mitarbeiter in den Stat ionen durch

ein breites Angebot an Weiterbil-

dungen. Öffent l ichkeitswirksame

Akt ionen wie die Prämierung des

„Natura 2000-Landwirtes“ oder

die Organisat ion von Veranstaltun-

gen rund um ‚Natura 2000‘ stehen

ebenso im Fokus der Arbeiten.

Gefördert wird das Kompetenz-

zentrum Natura 2000-Stat ionen

durch das TMUEN und die Deutsche

Bundesst iftung Umwelt . Träger

des Kompetenzzentrums sind der

BUND Thüringen e. V., der Deutsche

Verband für Landschaftspflege e. V.

sowie der NABU Thüringen e. V.

Die Stat ionen und das Kom-

pentenzzentrum pflegen enge

Kontakte zu zahlreichen Kooperat i-

onspartnern, wodurch ein großes,

akt ives Netzwerk entsteht. Ein be-

sonderer Partner ist die Fachhoch-

schule Erfurt , wo das Kompetenz-

zentrum auch seinen Sitz hat. Mit

Prof. Dr. Stefan Brunzel wurde ein

bundesweit einmal iger Lehrgang

zum „Natura 2000-Manager“ ent-

wickelt . Gemeinsam werden zudem

Abschlussarbeiten vergeben und

Themen wissenschaft l ich aufgear-

beitet .

Eine enge Zusammenarbeit be-

steht auch mit der Thüringer

Landesanstalt für Umwelt und

Geologie. Diese unterstützt das

Netzwerk bei fachl ichen Frage-

stellungen und gemeinsam mit

dem Kompetenzzentrum wurde

ein Prioritätenkonzept entwickelt .

Wicht ige Partner sind zudem die

Kolleginnen und Kollegen aus der

Landwirtschaft .

Das Netzwerk der Natura

2000-Stat ionen ist durch seine

Funkt ion als Ansprechpartner vor

Ort und Projekt init iator ein echter

Mehrgewinn für den Naturschutz

in Thüringen!

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STATION 1

Natura 2000-Stat ion

„Got ha/ I l m-Kreis“

2017 übernahm die Natur-

forschende Gesellschaft Alten-

burg e. V. (NfGA) die Trägerschaft

für insgesamt drei Natura

2000-Stat ionen. Eine davon ist

die Natura 2000-Stat ion „Gotha/

Ilm-Kreis“ . Seit über 200 Jahren

setzt sich der Verein für die

Erforschung der Natur sowie

die Durchführung von Natur-

schutzprojekten und Umwelt-

bildung ein. Als regionaler Koope-

rat ionspartner konnte der Arbeits-

kreis Heimische Orchideen Thü-

ringen e. V. gewonnen werden.

Die Stat ion umfasst die Landkreise

Gotha und Ilm-Kreis und um-

schl ießt das Innerthüringer Acker-

hügelland vom Fuße des

Thüringer Waldes bis hin zum

Thüringer Becken. Kenn-

zeichnend für die

Region sind zahl-

reiche Trocken-

und Halbtrockenrasen. Unver-

kennbar sind dabei Adonisröschen

und Küchenschelle sowie seltene

Orchideen. Auch der Frauenschuh,

als größte und wohl at t rakt ivste

heimische Orchidee, hat auf den

Muschelkalk-Höhenzügen der

Region bedeutsame Vorkommen.

Insgesamt 24 FFH-Gebiete und

7 EU-Vogelschutzgebiete werden

von der Natura 2000-Stat ion

„Gotha/ Ilm-Kreis“ betreut.

Der Hirschkäfer als Wappent ier der

Stat ion l iebt die wärmegetönten

Hänge rund um die Drei Gleichen.

Ein weiteres Highl ight ist der

selten gewordene Skabiosen-

Scheckenfalter, dessen Lebens-

räume von der Stat ion betreut

und gepflegt werden. Das erfolgt

stets in engem Austausch mit den

ansässigen Landwirten.

„Unsere Region

bietet nicht nur

historische

Highlights“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V.KOOPERATIONSPARTNER: Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e. V.

ANSCHRIFT: Natura 2000-Stat ion „Gotha/ Ilm-Kreis“, 99869 Drei Gleichen, Gothaer Straße 37

(1) Hirschkäfer © Gründel

(2) Skabiosen-Scheckenfalter auf Hahnenfuß © Czarnowsky

(3) Frauenschuh © Barnkoth

(1)

(2)

(3)

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Natura 2000-Stat ion

„Grabfeld“

Die Natura 2000-Stat ion „Grab-

feld“ war eine der vier vorläuf igen

Stat ionen, die Ende 2015 ihre

Arbeit in einer fünfmonat igen

Erprobungsphase aufgenommen

hatten. Nach einer erfolgreichen

Etabl ierung betreut die Stat ion nun

17 FFH-Gebiete und vier EU-Vogel-

schutzgebiete.

Der Landschaf t spf legeverband

„Thüringer Grabfeld“ e. V. ist

Träger der Natura 2000-Stat ion

„Grabfeld“ . Seit über 25 Jahren

berät und koordiniert der Verband

Landnutzer in der Region.

Die Natura 2000-Stat ion „Grabfeld“

arbeitet in Südwestthüringen in

Teilen der Landkreise Hildburg-

hausen und Schmalkalden-

Meiningen. Dem Namen ent-

sprechend ist die Stat ion im

Thüringer Grabfeld mit seiner

sanften Hügellandschaft akt iv.

Geprägt wird diese von

Streuobstwiesen, Mager- und

Trockenstandorten sowie einer

Vielzahl kleiner Fl ießgewässer.

Die Gleichberge mit ihren

Basaltkuppen sind ein markantes

Wahrzeichen der Region.

Ein Schwerpunkt der Arbeit l iegt in

der ökologischen Aufwertung von

Fl ießgewässern, insbesondere für

Bachmuschel und Steinkrebs, dem

Wappent ier der Stat ion. Um den

Lebensraum des kleinsten europä-

ischen Flusskrebses zu schützen,

wurden schon zahlreiche Projekte

durchgeführt. Die Stat ion kümmert

sich auch um den seit kurzem

wieder heimischen Steinkauz, eine

Thüringer Rarität .

„Steinkrebs und

Bachmuschel stehen

für intakte

Gewässer“

STATION 2TRÄGER: LPV „Thüringer Grabfeld“ e. V.ANSCHRIFT: 98630 Römhild, Römhilder Steinweg 30

(1)

(2)

(3)

(1) Wollgras im FFH-Gebiet „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ © König

(2) Bachmuschel © Schuchardt

(3) Steinkrebs © Bret t feld

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STATION 3

Natura 2000-Stat ion

„Mi t t el t hür ingen/ Hohe Schrecke“

Der Landschaftspflegeverband

„Mit telthüringen“ e. V. unterstützt

seit über 25 Jahren seine Mitgl ieder

bei Vorhaben des Umwelt- und

Naturschutzes in der Kulturland-

schaft . 2016 wurde er Träger der

Natura 2000-Stat ion „Mit telthü-

ringen/ Hohe Schrecke“ .

Der Ettersberg im Landkreis

Weimarer Land und die Hohe

Schrecke im Landkreis Sömmer-

da sind markante Punkte und

besonders wertvoll für seltene

Arten und Lebensräume. Die

Stat ion betreut 18 FFH-Gebiete

und fünf EU-Vogelschutzgebiete

in den beiden Landkreisen sowie

der kreisfreien Stadt Weimar.

Der Ackerbau prägt das f rucht-

bare Thüringer Becken und ist

Grundlage für das Vorkommen des

Feldhamsters. Die Natura 2000-

Stat ion hat daher gemeinsam mit

St iftung Lebensraum Thüringen

e. V. die „Sonderaufgabe Feldhams-

terschutz“ übernommen. Der Feld-

hamster schmückt das Wappen der

Natura 2000-Stat ion.

Weitere Sonderaufgaben sind

der thüringenweite Fledermaus-

schutz sowie das Thema „Wald“ .

Diese werden gemeinsam mit den

Kooperat ionspartnern St iftung

Fledermaus Thüringen und

Naturst iftung David wahrge-

nommen. Auch Arten wie Helm-

Azurjungfer und Rotmilan sowie

Steppenrasen spielen bei der

Stat ionsarbeit eine tragende Rolle.

„Ackerbau und

Naturschutz müssen

keine Gegensätze

sein“

TRÄGER: LPV „Mittelthüringen“ e. V.KOOPERATIONSPARTNER: BUND Thüringen e. V., Grüne Liga Thüringen e. V., St iftung Fledermaus,

St iftung Lebensraum Thüringen e. V., Naturst iftung DavidANSCHRIFT: 99439 Vippachedelhausen, Am Stausee 36 E

(1)

(2)

(1) Feldhamster © St iftung Lebensraum Thüringen

(2) Brembacher Weinberg © Apel

(3) Helm-Azurjungfer © Gerull(3)

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STATION 1 BIS 5

STATION 1

Natura 2000-Stat ion

„Got ha/ I l m-Kreis“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V.

KOOPERATIONSPARTNER: Arbeitskreis Heimische

Orchideen Thüringen e. V.

ANSCHRIFT: Natura 2000-Stat ion „Gotha/ Ilm-Kreis,

99869 Drei Gleichen, Gothaer Straße 37

STATION 2

Natura 2000-Stat ion

„Grabfel d“

TRÄGER: LPV „Thüringer Grabfeld“ e. V.

ANSCHRIFT: 98630 Römhild, Römhilder Steinweg 30

STATION 3

Natura 2000-Stat ion

„Mi t t el t hür ingen/

Hohe Schrecke“

TRÄGER: LPV „Mittelthüringen“ e. V.KOOPERATIONSPARTNER: BUND Thüringen e. V., Grüne Liga Thüringen e. V., St iftung Fledermaus, Stiftung Lebensraum Thüringen e. V., Naturstiftung DavidANSCHRIFT: 99439 Vippachedelhausen, Am Stausee 36 E

STATION 4

Natura 2000-Stat ion

„Mi t t l ere Saale“

TRÄGER: Regionale Akt ionsgruppe Saale-Holzland e. V.ANSCHRIFT: 07613 Crossen, c/o Verein „Ländliche Kerne“ e. V., Nickelsdorf 1 und 07743 Jena, Vor dem Neutor 7

STATION 5

Natura 2000-Stat ion

„Obere Saale“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V. KOOPERATIONSPARTNER: LPV „Thüringer Schiefer- gebirge/Obere Saale“ e. V. ANSCHRIFT: Mötzelbach 10, 07407 Uhlstädt-Kirchhasel

Natura 2000-Stat ionen in

Thüringen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet)

EU-Vogelschutzgebiet

Tät igkeitsbereich der Natura 2000-Stat ionen

Landkreisgrenzen

13

STATION 6 BIS 11

STATION 6

Natura 2000-Stat ion

„Oster l and“

TRÄGER: LPV „Altenburger Land“ e. V. ANSCHRIFT: 04639 Ponitz OT Grünberg, Naturschutzstat ion Talstraße 56 a

STATION 7

Natura 2000-Stat ion

„Rhön“

TRÄGER: LPV „BR Thüringische Rhön“ e. V.

ANSCHRIFT: 98634 Kaltensundheim, Am Pförtchen 15

STATION 8

Natura 2000-Stat ion

„Südharz/ Kyf f häuser “

TRÄGER: LPV „Südharz/ Kyffhäuser“ e. V.ANSCHRIFT: 99734 Nordhausen OT Sundhausen, Uthleber Straße 24

STATION 9

Natura 2000-Stat ion

„Thür inger Wal d“

TRÄGER: LPV „Thüringer Wald“ e. V.ANSCHRIFT: 98678 Sachsenbrunn OT Friedrichshöhe, Rennsteigstraße 18 und 36433 Moorgrund, Naturschutzzentrum „Alte Warth“

STATION 10

Natura 2000-Stat ion

„Unst rut -Hainich/

Eichsfel d“

TRÄGER: Wildt ierland Hainich gGmbH ANSCHRIFT: 99820 Hörselberg-Hainich OT Wolfsbehringen, Dorfstraße 77A

STATION 11

Natura 2000-Stat ion

„Auen, Moore,

Feucht gebiet e“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V.KOOPERATIONSPARTNER: Amphibien- und Rept il ien-schutz in Thüringen e. V., NABU Landesverband Thüringen e. V.ANSCHRIFT: 07646 Renthendorf, Dorfstraße 22

Kartengrundlage: GIS-Pool der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie

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Natura 2000-Stat ion

„Mi t t l ere Saale“

Träger der Natura 2000-Stat ion

ist die Regionale Akt ionsgruppe

Saale-Holzland e. V. (RAG). Umwelt-

und Naturschutz sind wicht ige

Aufgaben im ländl ichen Raum,

sodass die RAG auf jahrelange

Erfahrungen zurückgreifen kann.

Die Stat ion umfasst den Saale-

Holzland-Kreis sowie die kreisfreie

Stadt Jena. Muschelkalk-Plat ten

und die Saale prägen den Natur-

raum der Region. Am bekanntesten

ist dabei das Leutratal , welches

von Botanikern aufgrund

seiner seltenen Pflanzen

besonders oft besucht

wird. Auf den Steilhängen

des Saaletals mit den zahlreichen

Nebentälern wachsen seltene

Orchideen. Ein typischer Vertreter

ist dabei die Bocks-Riemenzunge,

die zur Symbolpflanze der Natura

2000-Stat ion „Mit t lere Saale“

wurde und auf dem Wappen zu

sehen ist .

Die Osthälfte des Stat ionsgebietes

l ießen wasserstauende Schichten

Moore, Seen und Teiche entstehen.

Auf den nährstoffarmen, feuchten

Böden wachsen seltene Moose und

Pflanzen. Es entstanden Lebens-

räume für Moorfrosch, Arkt ische

Smaragdl ibelle und Große Moos-

jungfer.

In insgesamt 19 FFH-Gebieten

und einem EU-Vogelschutzgebiet

kümmert sich die Stat ion neben

dem Schutz der Orchideen auch um

den Erhalt von Mäh- und Feucht-

wiesen sowie deren typische

Arten, z. B. Gelbbauchunke und

Wiesenknopf-Ameisenbläul ing.

(1) Bocks-Riemenzunge © Thuil le

(2) FFH-Gebiet Zietschkuppe © Thuil le

„Jena ist für

seinen Orchideen-

reichtum bekannt“

STATION 4TRÄGER: Regionale Akt ionsgruppe Saale-Holzland e. V.ANSCHRIFT: c/o Verein „Ländliche Kerne“ e. V., Nickelsdorf 1, 07613 Crossen, Vor dem Neutor 7, 07743 Jena

(1)

(2)

15

STATION 5

Natura 2000-Stat ion

„Obere Saale“

Passend zum 200-jährigen

Jubiläum der Naturforschenden

Gesellschaft Altenburg übernahm

diese auch die Trägerschaft für

die Natura 2000-Stat ion „Obere

Saale“ . Der Landschaftspflege-

verband „Thüringer Schieferge-

birge/ Obere Saale“ e. V. steht der

Stat ion mit Rat und Tat zur Seite.

Die Natura 2000-Stat ion „Obere

Saale“ umfasst die Mit telgebirgs-

regionen des Thüringer Schiefer-

gebirges im Umfeld von Saale und

Orla. Verschiedenste Naturräume

treffen im Saale-Orla-Kreis und

dem Landkreis Saalfeld-Rudol-

stadt aufeinander.

Die geologischen Voraussetzungen

führen zu einem engen Netz an

Gebirgs- und Waldbächen sowie

einer einmal igen Teichland-

schaft , den Plothener

Teichen. Diese bie-

ten neben zahl-

reichen Amphi-

bienarten auch

dem Feuersalaman-

der, dem Wappent ier

der Stat ion, einen seiner selten

gewordenen Lebensräume.

In 18 FFH-Gebieten und acht

EU-Vogelschutzgebieten betreut

die Stat ion nicht nur seltene

Amphibien, sondern auch Fleder-

mäuse, Biber, t rockene Heiden und

Auwälder. In der Uhlstädter Heide

ist zudem in Zusammenarbeit mit

ThüringenForst die größte Wald-

weide Thüringens in Planung.

„Unser Gewässer-

reichtum ist

ein Schatz

für die Region“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V.KOOPERATIONSPARTNER: LPV „Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale“ e. V.

ANSCHRIFT: Mötzelbach 10, 07407 Uhlstädt-Kirchhasel

(1) Feuersalamander © Hoffmann

(2) Großes Mausohr © Mucedda

(3) Schiefersee bei Lehesten © Preußer

(1)

(2)

(3)

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Natura 2000-Stat ion

„Oster l and“

Träger der Natura

2000-Stat ion „Osterland“

ist der 1995 gegründete

Landschaf t spf l egeverband

„Altenburger Land“ e. V. Der

gemeinnützige Verein kümmert

sich seit Jahren um die Erhaltung

und Entwicklung der Schutzge-

biete des Altenburger Landes.

Als Natura 2000-Stat ion kommen

noch der Landkreis Greiz und die

kreisfreie Stadt Gera hinzu.

Die Natura 2000-Stat ion l iegt im

äußersten Osten Thüringens. In

dieser waldarmen Region prägt der

ehemalige Bergbau die Landschaft

noch heute. Hinzu treten landwirt -

schaft l ich genutzte Flächen. Zahl-

reiche kleine Flüsse und Bachläufe

mit Feuchtwiesen und Feldgehöl-

zen gl iedern die Landschaft zusätz-

l ich.

In den Auen und Feuchtgebieten

l iegt ein Verbreitungsschwerpunkt

vieler gefährdeter Schmetter-

l ingsarten. Einer von ihnen ist der

Dunkle Wiesenknopf-Ameisen-

bläul ing, der sich auf mageren

Flachland-Mähwiesen wohl fühlt

und zum Symbolt ier der Stat ion

wurde. Beweidungsprojekte, wie

das am Frießnitzer See, sollen auch

anderen Arten, z. B. die Bekassine,

wicht ige Lebensräume zurück-

geben.

Insgesamt 19 FFH-Gebiete und

fünf EU-Vogelschutzgebiete wer-

den durch die Natura 2000-Stat ion

„Osterland“ betreut.

(1) Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläul ing, © Gombert

(2) Wechselkröte © Gell r ich

„Nach dem Bergbau

kommt die Natur“

STATION 6TRÄGER: LPV „Altenburger Land“ e. V.ANSCHRIFT: 04639 Ponitz OT Grünberg, Naturschutzstat ion Talstraße 56 a

(1)

(2)

17

STATION 7

Natura 2000-Stat ion

„Rhön“

„‚Land der offenen

Fernen‘ ist nicht

nur eine

Redewendung“

TRÄGER: LPV „BR Thüringische Rhön“ e. V.ANSCHRIFT: 98634 Kaltensundheim, Am Pförtchen 15

Seit über 25 Jahren engagiert sich

der Landschaftspflegeverband

„Biosphärenreservat Thüringische

Rhön“ e. V. für die Umsetzung von

Landschaftspflege- und Natur-

schutzprojekten. Unter anderem

wurde durch diesen das Natur-

schutzgroßprojekt „Thüringer

Rhönhutungen“ betreut. Seit April

2016 ist der Landschaftspfle-

geverband Träger der Natura

2000-Stat ion „Rhön“ .

Die Thüringische Rhön ist ein Mit-

telgebirge und l iegt im Landkreis

Schmalkalden-Meiningen sowie zu

Teilen im Wartburgkreis. Markant

ist ein buntes Mosaik aus Wiesen,

Äckern und Wäldern, was ihr den

Beinamen ‚Land der offenen

Ferne‘ einbrachte. Diese

viel fält ige Landschaft

äußert sich in einer

hohen Anzahl von

insgesamt 19 FFH-

Gebieten sowie dem

größten Thüringer EU-

Vogelschutzgebiet .

Ausgedehnte Kalk-Halb-

trockenrasen und Wa-

cholderheiden sind

charakterist isch für

diese über Jahrhun-

derte durch Schafbe-

weidung geprägte Kul-

turlandschaft . Seltene

FFH-Arten wie Schwarzer

Apollo, Zauneidechse oder

Thymian-Ameisenbläul ing sind hier

noch heimisch.

Auch der in Europa selten

gewordene Rotmilan f indet in

den abwechslungsreichen Land-

schaften der Rhön gute Lebens-

bedingungen vor und ist be-

recht igterweise Wappent ier der

Natura 2000-Stat ion „Rhön“ .

(1)

(2)

(1) Rotmilan © Rösner

(2) Zauneidechse © Pokrant

(3) Schäfer in der Rhön © Caesor-Zielonka

18

Natura 2000-Stat ion

„Südharz/ Kyf fhäuser “

Der Landschaftspf legeverband

„Südharz/ Kyffhäuser“ e. V. ist

Träger der Natura 2000-Stat ion

„Südharz/ Kyffhäuser“ . Seit seiner

Gründung im Jahr 2011 setzt sich

der Landschaftspflegeverband für

den Erhalt der bundes- und euro-

paweit bedeutsamen Arten und

Lebensräume der Region ein.

Die Natura 2000-Stat ion „Südharz/

Kyffhäuser“ arbeitet im Landkreis

Nordhausen sowie im Kyffhäuser-

kreis und betreut 23 FFH-Gebiete

und neun EU-Vogelschutzgebiete.

Das südl iche Harzvorland mit

dem Gipskarst , die Goldene und

Diamantene Aue, die Hainleite und

das Kyffhäusergebirge sind nur

einige der prägenden Landschaften.

Unterschiedl ichste Naturräume

mit einer großen Anzahl an

gefährdeten Arten bringen

viel fält ige Aufgaben für die Natura

2000-Stat ion mit sich. Diese

reichen vom Schutz des Rotmilans

über den Schutz von Fledermäusen

und Bachmuschel bis hin zur

Entbuschung von Magerrasen.

Neben artenreichen Trockenge-

bieten sind auch feuchte Lebens-

räume von großer Bedeutung.

So ist der Helmestausee bei Berga/

Kelbra eines der größten Rastge-

biete des Kranichs in Deutschland.

Dabei werden die Belange von

Naturschutz und Tourismus glei-

chermaßen beachtet . Der Kranich

ist deshalb Wappent ier der Natura

2000-Stat ion „Südharz/ Kyffhäuser“ .

„Die Ankunft

der Kraniche

ist ein einmaliges

Naturschauspiel“

STATION 8TRÄGER: LPV „Südharz/ Kyffhäuser“ e. V.ANSCHRIFT: 99734 Nordhausen OT Sundhausen, Uthleber Straße 24

(3)

(1)

(2)

(1) Dreizähniges Knabenkraut © Thuil le

(2) Federgras © Thuil le

(3) Kranichfamil ie © Buchholz

19

STATION 9

Natura 2000-Stat ion

„Thür inger Wald“

Für die Natura 2000-Stat ion

„Thüringer Wald“ übernahm

der Landschaftspflegeverband

Thüringer Wald e. V. die Träger-

schaft . Der 1990 gegründete

gemeinnützige Verein befasst sich

mit der Erhaltung und Entwicklung

der Mit telgebirgslandschaft und

ist seinem Namen entsprechend

im gesamten Gebiet des Thüringer

Waldes tät ig. Das waldreiche

Mit telgebirge erstreckt sich von

Sonneberg bis zur Wartburgregion

um Eisenach über eine Länge

von ca. 120 km. Daher ist es

nicht verwunderl ich, dass die

Stat ion zwei Standorte hat.

Einen im Naturparkzentrum

Friedrichshöhe und einen im Natur-

schutzzentrum „Alten Warth“ an

der Südwestabdachung des

Gebirges im Zechsteinband um

Bad Liebenstein.

Die Lebensräume sind ebenso

eindrucksvoll wie abwechslungs-

reich – sie reichen von aus-

gedehnten Wäldern über Berg-

wiesen und Ackerterrassen bis hin

zu Kalkmagerrasen und Mooren.

Diese Viel falt am Rennsteig wird

in 28 FFH-Gebieten und 5 EU-

Vogelschutzgebieten sichtbar.

Borstgrasrasen und

Bergwiesen stellen

im Thüringer Wald

eine Besonder-

heit dar, die

sowohl Einheim-

ische als auch

zahlreiche Tou-

risten faszi-

nieren. Die selten

gewordene Arnika ist ein

typischer Vertreter dieser Borst-

grasrasen und ist die Symbol-

pflanze der Natura 2000-Stat ion

„Thüringer Wald“ .

„Arnika und

Bergwiesen locken

nicht nur Insekten“

TRÄGER: LPV „Thüringer Wald“ e. V.ANSCHRIFT: 98678 Sachsenbrunn OT Friedrichshöhe, Rennsteigstraße 18,

36433 Moorgrund, Naturschutzzentrum „Alte Warth“

(1) Arnika © Manderbach

(2) Wacholderheide bei Waldf isch © Biedermann

(1)

(2)

20

Natura 2000-Stat ion

„Unst rut -Hainich/ Eichsfel d “

Die Wildt ierland Hainich gGmbH

wurde 2010 gegründet und ist

Träger der Natura 2000-Stat ion

„Unstrut-Hainich/ Eichsfeld“ . Die

gemeinnützige Gesellschaft setzt

sich insbesondere für den (Wald-)

Biotopverbund ein und schützt

somit nicht nur die Wildkatze,

sondern auch andere Pflanzen und

Tiere.

Die Stat ion umfasst den Landkreis

Eichsfeld, den Unstrut-Hainich-

Kreis sowie den nördl ichen

Wartburgkreis. Das Gebiet wird

geprägt durch trockene und magere

Lebensräume auf Muschelkalk

und den feuchten und fruchtbaren

Tälern von Werra und Unstrut .

Mit dem Laubwaldgebiet Hainich

umfasst sie außerdem das mit über

15.000 Hektar größte FFH-Gebiet

in Thüringen.

Auf den kargen Muschelkalkpla-

teaus entstanden durch

jahrhunderte lange Schaf-

und Ziegenbeweidung wertvolle

Kalk- und Halbtrockenrasen.

Durch das kalkreiche Grund-

wasser entstehen an Quellaus-

trit ten terrassenart ige Kalkab-

lagerungen, die Kalktuffquellen.

Die selten gewordene Gelb-

bauchunke hat im Gebiet ihre

nördl iche Verbreitungsgrenze und

fand auf den Truppenübungs-

plätzen der Region ein

vorübergehendes Refugium ab-

seits ihres natürl ichen Lebens-

raums. 27 FFH-Gebiete und

vier EU-Vogelschutzgebiete bef in-

den sich im Tät igkeitsbereich der

Natura 2000-Stat ion „Unstrut-

Hainich/ Eichsfeld“ .

(1) Kalktuffquelle im Eichsfeld © Döll

(2) Gelbbauchunke © Ehrl ich

(3) Wildkatze © Stark

„Vielfalt dank

trockener Rasen,

frischer Quellen und

dunkler Wälder“

STATION 10TRÄGER: Wildt ierland Hainich gGmbH ANSCHRIFT: 99820 Hörselberg-Hainich OT Wolfsbehringen, Dorfstraße 77A

(1)

(2)

(3)

21

STATION 11

Natura 2000-Stat ion

„Auen, Moore, Feucht gebiete“

Die drit te und somit letzte Natura

2000-Stat ion der Naturforschen-

den Gesellschaft Altenburg e. V. ist

die Stat ion „Auen, Moore, Feucht-

gebiete“ .

Die Natura 2000-Stat ion „Auen,

Moore, Feuchtgebiete“ nimmt

unter allen Stat ionen eine

besondere Stellung ein, da sie

in ganz Thüringen tät ig ist .

Der Schwerpunkt l iegt dabei,

wie der Name bereits verrät ,

auf der Entwicklung von Auen,

Mooren und Feuchtgebieten

sowie deren Bewohner. Hierzu

stehen der Stat ion der Verein für

Amphibien- und Rept il ienschutz

in Thüringen e. V. und der NABU

Landesverband Thüringen e. V. als

Kooperat ionspartner zur Seite.

Neben der Projektentwicklung in

den genannten Bereichen ist die

Natura 2000-Stat ion beratend

tät ig und unterstützt neben den

regionalen Natura 2000-Stat ionen

auch andere Akteure. Ein

Hauptaugenmerk l iegt dabei auf

der Wiederherstellung geeigneter

Lebensräume für wasserabhängige

Tier -und Pflanzenarten, wie

beispielsweise der Bekassine.

Daher wurde die Bekassine, ein vom

Aussterben bedrohter Vertreter

dieser Landschaften, als Wappen-

t ier gewählt .

Der Schutz von Arten wie

Laubfrosch, Wechselkröte oder

Kreuzotter ist in unserer auf-

geräumten Kulturlandschaft eine

besondere Herausforderung. Umso

wicht iger ist die Arbeit dieser

el ften, thüringenweit tät igen

Natura 2000-Stat ion.

„Aus dem Wasser

kommt das Leben“

TRÄGER: Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V.KOOPERATIONSPARTNER: Amphibien- und Rept il ienschutz in Thüringen e. V.,

NABU Landesverband Thüringen e. V.ANSCHRIFT: 07646 Renthendorf, Dorfstraße 22

(1) Laubfrosch © Pokrant

(2) Ganzjahresbeweidung im Alperstedter Ried © Lux

(3) Bekassine © Zimmermann

(1)

(2)

(3)

ImpressumHerausgeber

BUND Thüringen e. V.

Trommsdorffstraße 5, 99085 Erfurt

Deutscher Verband für Landschaftspflege e. V.

Promenade 9, 91522 Ansbach

NABU Thüringen e. V.

Leutra 15, 07751 Jena

Ansprechpartner

Kompetenzzentrum Natura 2000-Stat ionen

c/o Fachhochschule Erfurt

Leipziger Straße 77, 99085 Erfurt

Telefon: 0361/ 64417070

E-Mail: [email protected]

Gefördert durch

Deutsche Bundesst iftung Umwelt (DBU)

Freistaat Thüringen, Thüringer Ministerium für Umwelt,

Energie und Naturschutz (TMUEN)

Texte & Redakt ion

Sebast ian König, Gerhard Gramm-Wallner, Lea Eisenblätter, Marla Jeckst iess

V.i.S.d.P. Dr. Burkhard Vogel

Weitere Bildnachweise:

© Apel, © Barnhoth, © Biedermann, © Brett feld, © Buchholz, © Casoer-Zielonka, © Czarnowsky, © Döll,

© Ehrl ich, © Gellrich, © Gerull , © Gombert, © Gramm-Wallner, © Gründel, © Hoffmann, © König,

© LPV Thüringer Wald, © Lux, © Manderbach, © Mlejnek-Göring, © Mucedda, © Pokrant, © Preußer,

© Rösner, © Schuchardt, © Stark, © St iftung Lebensraum Thüringen, © Thuille, © Wiesner,

© Zimmermann

Gestaltung

Dr. R. Manderbach, www.manderbachmedia.de

Druck

dieUmweltDruckerei GmbH, Sydney Garden 9, Expo Park, 30539 Hannover

Hinweis

Inhalt und Struktur dieser Publikat ion sind urheberrechtl ich geschützt. Die Vervielfält igung und

die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial bedürfen der vorherigen Zust immung des

BUND Thüringen.

IMPRESSUM

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(1) Küchenschelle auf der Poxdorfer Höhe © Thuil le

(2) Junge Kreuzotter © Pokrant

Netzwerk

Natura 2000-Thüringen

2018

Weitere Informat ionen unter

www.natura2000-thuer ingen.de