NEUE ENERGIEN - Stromspeicher für Photovoltaikanlagen · NEUE ENERGIEN INHALT WIR MACHEN MÄRKTE...

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NEUE ENERGIEN www.euwid-energie.de INHALT WIR MACHEN MÄRKTE TRANSPARENT WIRTSCHAFT UBA: Kaskadennutzung von Biomasse direkter energetischer Verwendung „weit überlegen“ 3 Astronergy könnte Frankfurt als Stützpunkt in Europa nutzen 5 Wasserkraft: Voith erhält 200-Mio.€-Auftrag aus Pakistan 8 WFG prüft Zusammenarbeit mit GtV-Bundesverband Geothermie 8 Agora Energiewende: Verteilnetze können mit wenig Aufwand mehr Strom aus Erneuerbaren aufnehmen 9 MÄRKTE Großhandelspreise für Getreide, Ölsaaten und Mühlenprodukte 10 EUWID-Marktbericht zu NawaRo-Holz 11 Abfluss hoher Pellet-Lagerbestände erfolgt weiterhin nur sehr schleppend 12 Verkaufspreise für Biodiesel 12 DEPV-Pelletpreis sinkt im Februar auf 283,74 €/Tonne 13 Renixx World 13 Marktdaten Windenergie 14 Solarstromeinspeisung in den Regelzonen der ÜNB 15 POLITIK DWV fordert Markteinführungs- programm für „Power to Hydrogen“ 17 EU-Beihilfeleitlinien: Bundesregierung fordert umfassende Überarbeitung 18 Geothermieverbände WFG und GtV fordern klares politisches Bekenntnis zur Geothermie 19 INTERNATIONAL Weitere massive Kürzung der Erneuerbaren-Förderung in Spanien 21 TERMINE 22 UNTERNEHMENSREGISTER 23 LITERATUR 24 9.2014 26.02.2014 | Jahrgang 7 Milder Winter führt vielerorts zu Angebotsüberhang bei Waldhackschnitzeln Die Biomasseheiz(kraft)werke sind bisher gut über den milden Winter gekommen. Einer aktu- ellen EUWID-Marktbefragung zufolge gibt es nur eine geringe Nachfrage nach Waldhackschnitzeln und Landschaftspflegematerial. Seite 11 Grüne Landesregierungen fordern Korrektur bei Plänen zur Windkraft-Förderung Eine Allianz aus vier Landesregierungen mit Be- teiligung der Grünen fordert Anpassungen bei der Windkraft-Förderung in den EEG-Reformplä- nen und dringt auf einen verstärkten Vertrauens- schutz bei geplanten Investitionen. Seite 20 Dezentrale Speicher wollen sich an den Regelenergiemärkten profilieren Die Besitzer von Solarspeichern könnten schon bald zusätzliche Vorteile aus der Flexibilität ihrer Systeme ziehen. Zwei Speicherhersteller wollen die Potenziale der dezentralen Speicher an den Regelenergiemärkten ausloten. Seite 6 Untersteller: Geothermie wichtig für Ausbau der Wärmenutzung aus Erneuerbaren Baden-Württembergs Umweltminister Franz Un- tersteller (Grüne) hat vergangene Woche auf der Messe Geotherm in Offenburg die Bedeutung der Geothermie für die Gewinnung erneuerbarer Wärme betont. Seite 18 Referentenentwurf: BMWi hält an Beteiligung des Eigenverbrauchs an EEG-Umlage fest Eingriff in Bestand „verfassungsrechtlich gerechtfertigt“ / Kritik aus Ländern Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) macht weiter Tempo bei der Reform der Erneu- erbaren-Förderung in Deutschland. Wenige Tage nach Bekanntwerden eines ersten Arbeits- entwurfs zur Novelle des Erneuerbare-Energien- Gesetzes (EEG) wurde in der vergangenen Woche nun der Referentenentwurf mit Stand vom 18. Februar publik. Darin befasst sich das federfüh- rende Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) – anders als im Arbeitsentwurf – mit der rechtlichen Bewertung der geplan- ten Beteiligung des Eigenstromverbrauchs von Bestandsanlagen an der EEG-Umlage. Entspre- chende Eingriffe in Grundrechte der Betreiber seien „verfassungsrechtlich gerechtfertigt“ und verhältnismäßig, heißt es im EEG-Referenten- entwurf. Der jetzt vorliegende Referentenentwurf macht deutlich, dass die Regierung in der Frage des Eigenstromverbrauchs bei ihrer bisherigen Linie bleibt. Angaben über die konkrete Höhe der Beteiligung an den Ausgaben zur Finan- zierung der erneuerbaren Energien beinhaltet aber auch das aktuelle Papier nicht. Das Gesetz soll am 9. April vom Kabinett beschlossen wer- den. Gabriels Plan, zehntausende Firmen, die günstig selbst Strom für ihre eigenen Fabriken erzeugen, stärker an den Umlage-Kosten des Ökostrom-Ausbaus zu beteiligen, wird von der Unionsfraktion, einigen Ländern und der Indus- trie heftig kritisiert. Es müsse voller Vertrauens- schutz gelten. Besitzer bestehender Anlagen dürften nicht nachträglich schlechter gestellt werden. Unverständnis äußert auch die Erneu- erbare-Energien-Branche, da regenerative Ei- genverbrauchsanlagen ebenfalls an der Umlage beteiligt werden sollen. Nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) Fortsetzung auf Seite

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NEUEENERGIENwww.euwid-energie.de

INHALT

WIR MACHEN MÄRK TE TRANSPARENT

WIRTSCHAFT

UBA: Kaskadennutzung von Biomasse direkter energetischer Verwendung „weit überlegen“ 3Astronergy könnte Frankfurt als Stützpunkt in Europa nutzen 5Wasserkraft: Voith erhält 200­Mio.€­Auftrag aus Pakistan 8WFG prüft Zusammenarbeit mit GtV­Bundesverband Geothermie 8Agora Energiewende: Verteilnetze können mit wenig Aufwand mehr Strom aus Erneuerbaren aufnehmen 9

MÄRKTE

Großhandelspreise für Getreide,Ölsaaten und Mühlenprodukte 10EUWID­Marktbericht zu NawaRo­Holz 11Abfl uss hoher Pellet­Lagerbestände erfolgt weiterhin nur sehr schleppend 12Verkaufspreise für Biodiesel 12DEPV­Pelletpreis sinkt im Februar auf 283,74 €/Tonne 13Renixx World 13Marktdaten Windenergie 14Solarstromeinspeisung in den Regelzonen der ÜNB 15

POLITIK

DWV fordert Markteinführungs­programm für „Power to Hydrogen“ 17EU­Beihilfeleitlinien: Bundesregierung fordert umfassende Überarbeitung 18Geothermieverbände WFG und GtV fordern klares politisches Bekenntnis zur Geothermie 19

INTERNATIONAL

Weitere massive Kürzung der Erneuerbaren­Förderung in Spanien 21

TERMINE 22

UNTERNEHMENSREGISTER 23

LITERATUR 24

9.2014 26.02.2014 | Jahrgang 7

Milder Winter führt vielerorts zu Angebotsüberhang bei Waldhackschnitzeln

Die Biomasseheiz(kraft)werke sind bisher gut über den milden Winter gekommen. Einer aktu­ellen EUWID­Marktbefragung zufolge gibt es nur eine geringe Nachfrage nach Waldhackschnitzeln und Landschaftspflegematerial. Seite 11

Grüne Landesregierungen fordern Korrekturbei Plänen zur Windkraft-Förderung

Eine Allianz aus vier Landesregierungen mit Be­teiligung der Grünen fordert Anpassungen bei der Windkraft­Förderung in den EEG­Reformplä­nen und dringt auf einen verstärkten Vertrauens­schutz bei geplanten Investitionen. Seite 20

Dezentrale Speicher wollen sich an den Regelenergiemärkten profi lieren

Die Besitzer von Solarspeichern könnten schon bald zusätzliche Vorteile aus der Flexibilität ihrer Systeme ziehen. Zwei Speicherhersteller wollen die Potenziale der dezentralen Speicher an den Regelenergiemärkten ausloten. Seite 6

Untersteller: Geothermie wichtig für Ausbauder Wärmenutzung aus Erneuerbaren

Baden­Württembergs Umweltminister Franz Un­tersteller (Grüne) hat vergangene Woche auf der Messe Geotherm in Offenburg die Bedeutung der Geothermie für die Gewinnung erneuerbarer Wärme betont. Seite 18

Referentenentwurf: BMWi hält an Beteiligung des Eigenverbrauchs an EEG-Umlage festEingriff in Bestand „verfassungsrechtlich gerechtfertigt“ / Kritik aus Ländern

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) macht weiter Tempo bei der Reform der Erneu­erbaren­Förderung in Deutschland. Wenige Tage nach Bekanntwerden eines ersten Arbeits­entwurfs zur Novelle des Erneuerbare­Energien­Gesetzes (EEG) wurde in der vergangenen Woche nun der Referentenentwurf mit Stand vom 18. Februar publik. Darin befasst sich das federfüh­rende Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) – anders als im Arbeitsentwurf – mit der rechtlichen Bewertung der geplan­ten Beteiligung des Eigenstromverbrauchs von Bestandsanlagen an der EEG­Umlage. Entspre­chende Eingriffe in Grundrechte der Betreiber seien „verfassungsrechtlich gerechtfertigt“ und verhältnismäßig, heißt es im EEG­Referenten­entwurf.

Der jetzt vorliegende Referentenentwurf macht deutlich, dass die Regierung in der Frage des Eigenstromverbrauchs bei ihrer bisherigen

Linie bleibt. Angaben über die konkrete Höhe der Beteiligung an den Ausgaben zur Finan­zierung der erneuerbaren Energien beinhaltet aber auch das aktuelle Papier nicht. Das Gesetz soll am 9. April vom Kabinett beschlossen wer­den.

Gabriels Plan, zehntausende Firmen, die güns tig selbst Strom für ihre eigenen Fabriken erzeugen, stärker an den Umlage­Kosten des Ökostrom­Ausbaus zu beteiligen, wird von der Unionsfraktion, einigen Ländern und der Indus­trie heftig kritisiert. Es müsse voller Vertrauens­schutz gelten. Besitzer bestehender Anlagen dürften nicht nachträglich schlechter gestellt werden. Unverständnis äußert auch die Erneu­erbare­Energien­Branche, da regenerative Ei­genverbrauchsanlagen ebenfalls an der Umlage beteiligt werden sollen. Nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW­Solar)

Fortsetzung auf Seite

2 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014Ü B E R B L I C K

Übergreifende Themen

Referentenentwurf: BMWi hält an Beteiligung des Eigenverbrauchs an EEG­Umlage fest ...................................................1

Biogasrat übt scharfe Kritik an Bioenergie­Deckel ................................................4

EU­Beihilfeleitlinien: Bundesregierung fordert umfassende Überarbeitung ....................18

EU­Beihilfeleitlinien bedrohen Bürgerenergiewende ..............................................19

Deutsche und französische Energiewirtschaft arbeiten künftig enger zusammen .........................................7

Agora Energiewende: Verteilnetze können mit wenig Aufwand mehr Strom aus Erneuerbaren aufnehmen ....................9

Mehrheit der Bayern gegen Blockadehaltung Seehofers ...................................19

Besitzer dezentraler Stromspeichersollen von Erträgen am Regelenergiemarkt profitieren ........................6

DWV fordert Markteinführungsprogramm für „Power to Hydrogen“ ........................................17

WEC­Studie: Energiepreise größter Unsicherheitsfaktor ....................................9

Steag gründet gemeinsame Gesellschaft mit Stadtwerken .................................7

Weitere massive Kürzung der EE­Förderung in Spanien.................................21

Gemeldete Leistung in der Marktprämie steigt auf 37,4 GW ...........................12

Renixx World..............................................................13

Renixx auf höchstem Niveau seit zweieinhalb Jahren ..........................................13

Preise an Ölmärkten legen mit Wochenbeginn zu .............................................16

Preise für Heizöl ........................................................16

Terminpreise Light Sweet Crude Oil ....................16

Rohstoffpreise ...........................................................15

Legierungs­/Nebenmetalle ...................................15

Rubriken

Personen ...............................................................6

Neue Studien ........................................................6

Firmenmeldungen ..............................................8

Notiert ....................................................................9

Rohstoffmärkte .................................................15

Aus den Ländern ...............................................17

Politik – Kurzmeldungen.................................20

International – Firmenmeldungen ...............21

Vermischtes ........................................................24

Termine ................................................................22

Unternehmensregister ....................................23

Impressum..........................................................20

Biomasse

Biomasse­Firmenmeldungen ..................................3

UBA: Kaskadennutzung von Biomasse direkter energetischer Verwendung „weit überlegen“ .........................................................3

EnviTec baut zwei weitere Biogasanlagen in Tschechien ..................................5

Fortschritte bei Umrüstung des Drax­Kraftwerks auf Biomasse ..............................21

Ungewöhnlich milder Winter führt vielerorts zu Angebotsüberhang bei Waldhackschnitzeln ..........................................11

Abfluss hoher Pellet­Lagerbestände erfolgt weiterhin nur sehr schleppend ...............12

DEPV­Pelletpreis sinkt im Februar auf 283,74 €/Tonne .............................13

Österreichs Pelletproduktion steigt 2013 um fast acht Prozent ..........................12

Preise für Biodiesel ...................................................12

Großhandelspreise für Getreide,Ölsaaten und Mühlenprodukte ............................10

Marktnotizen Getreide/Ölsaaten ..........................10

Solar

Solar – Firmenmeldungen .......................................5

Solarworld will deutlich wachsen und 2015 positives EBIT erzielen ............................6

Astronergy könnte Frankfurt als Stützpunkt in Europa nutzen ..................................5

Solarstromeinspeisung in den Regelzonen der ÜNB .......................................15

Wind

Wind – Firmenmeldungen .......................................7

Grüne Landesregierungen fordern Anpassung der Pläne zur Förderkürzung bei Windenergie ..........................20

Vestas erhält Zuschlag für Lieferung von 8­MW­Turbine ................................21

Handbuch „Windkraftanlagen“ erscheint in fünfter Auflage ...................................24

Marktdaten Windenergie .......................................14

Windstromeinspeisung inden Regelzonen der ÜNB .......................................14

Geothermie

Geothermieverbände WFG und GtV fordern klares politisches Bekenntnis zur Geothermie ...................................19

WFG prüft Zusammenarbeit mit GtV­Bundesverband Geothermie ...........................8

Untersteller: Geothermie ist wichtig für Ausbau der Wärmenutzung aus Erneuerbaren .....................................................18

Tiefengeothermie in Unterföhring: Zweite Dublette steht kurz vor dem Bohrstart .................8

Thüringen: Widerstand gegen Geothermie­Kraftwerk in Meiningen ..................17

Wasserkraft

Wasserkraft: Voith erhält 200­Mio.­€­Auftrag aus Pakistan ...........................8

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3EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 W I R T S C H A F T

UBA: Kaskadennutzung von Biomasse direkterenergetischer Verwendung „weit überlegen“Behörde sieht „Wettbewerbsverzerrung“ durch Förderung der Bioenergie

Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbun­desamtes (UBA) spricht sich für die energeti­sche Nutzung von Biomasse erst am Ende einer Nutzungskaskade aus. „Werden nachwachsen­de Rohstoffe vor einer energetischen Nutzung stofflich genutzt, lassen sich fossile Rohstoffe einsparen, Treibhausgasemissionen vermindern und die Wertschöpfung steigern“, heißt es seitens des UBA. So sollte Holz in einer längeren Verwer­tungskette zuerst als Baumaterial oder für die Holzwerkstoffindustrie genutzt werden und erst danach als Holzpellet für die Energiegewinnung. Diese Kaskadennutzung sollte in den Mittelpunkt einer langfristigen Strategie für eine ressourcen­effiziente und nachhaltige Biomassenutzung ge­stellt werden, empfehlen die UBA­Experten.

Holz, Stärke aus Mais und Weizen, Pflanzenöle und Zucker zählen zu den wichtigsten stofflich genutzten biogenen Rohstoffen. Eine verstärkte stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Deutschland hätte nach Einschätzung des UBA erhebliche ökologische und ökonomische Poten­tiale hinsichtlich Treibhausgasminderung, Wert­schöpfung und Beschäftigung.

Erstmals seien im Zuge des Projekts „Ökologi­sche Innovationspolitik – Mehr Ressourceneffi­zienz und Klimaschutz durch nachhaltige stoffli­che Nutzungen von Biomasse“ die Potenziale der stofflichen Nutzung von Biomasse umfassend untersucht worden. Innerhalb entsprechender Szenario­Berechnungen wurde dabei angenom­men, dass die in Deutschland bisher energetisch genutzte Biomasse in Gänze stofflich genutzt wird.

Die Ökobilanzen der verschiedenen Pfade zeig­ten, dass die stoffliche Nutzung von Biomasse viele Parallelen zur energetischen Biomassenut­zung hat. Bio­basierte Produkte wiesen sowohl ökologische Vorteile als auch Nachteile und damit viele Parallelen zur energetischen Nutzung von Biomasse auf. „Die ökobilanziellen Bewertungen ausgewählter Linien stofflich genutzter Biomas­sen kommen zu dem Schluss, dass die stoffliche Nutzung von Biomasse gegenüber der energe­tischen mindestens ebenbürtig ist“, heißt es in der Studie. Die Kaskadennutzung des Rohstoffs, bei der sich die energetische an die stoffliche Nutzung anschließt, sei einer rein energetischen Nutzung allerdings „weit überlegen“. Auch öko­nomisch habe die stoffliche Nutzung Vorteile. Sie schaffe, bezogen auf die gleiche Menge an Biomasse, die fünf­ bis zehnfache Bruttowert­schöpfung und ebensolche Beschäftigungsef­fekte. Hauptgrund seien die meist langen und komplexen Wertschöpfungsketten.

Das UBA verweist in der Studie auf eine Asym­metrie, die von den Nachfragern von Biomasse zur stofflichen Nutzung, wie z.B. der Papierindu­strie, immer wieder beklagt wird. So werde die stoffliche Biomassenutzung derzeit nicht finan­ziell gefördert. Ganz im Gegensatz zur energeti­schen Biomassenutzung, gegenüber der sie „des­halb kaum wettbewerbsfähig“ sei. Verschiedene Programme und gesetzliche Regelungen begün­stigten den Anbau von Energiepflanzen, deren Verarbeitung und direkten Einsatz zur Energiege­winnung – unter anderem durch Steuervorteile. Das steigert die Nachfrage nach Biomasse und folglich deren Preis, was wiederum höhere Pacht­ und Bodenpreise nach sich ziehe. Eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kaskadennutzung werde so verhindert.

Im Rahmen einer optimierten Kaskadennut­zung würde Holz in einer längeren Kette ide­alerweise zuerst als Baumaterial, dann für Span­platten, im Anschluss für Möbel und danach für kleine Möbel wie Regale genutzt werden. Erst dann, wenn es sich nicht mehr für Holzprodukte eignet, könne es auch für die Energiegewinnung eingesetzt werden.

Das UBA spricht auf der Grundlage der Unter­suchung die Empfehlung aus, vergleichbare Rah­menbedingungen für stoffliche und energetische Biomassenutzung zu schaffen und den Ausbau der Kaskadennutzung voranzutreiben. „Das ist die optimale, ressourceneffizienteste Verwertung der Biomasse“, sagte UBA­Vizepräsident Thomas Holzmann. Als mögliche Maßnahmen zu Verrin­gerung der „bestehenden Wettbewerbsverzer­rungen“ nennt das UBA die Besserstellung der

Die WEDA Dammann & Westerkamp GmbH ist seit Mitte Januar alleinige Gesellschafterin des Biogasan­lagenherstellers Weltec Biopower GmbH. Das Unter­nehmen aus dem niedersächsischen Lutten hat mit Wirkung zum 20. Januar die Anteile des bisherigen Mitgesellschafters Erich Stallkamp übernommen. Die Erich Stallkamp ESTA GmbH werde den Anlagenher­steller aus Vesta aber auch künftig mit Komponenten für die Fermenter und Lagerbehälter aus Edelstahl sowie die Pump­, Rühr­ und Separationstechnik versorgen, teilte Weltec im Februar mit.

Brüning Megawatt hat einen Großauftrag über die Anlieferung von trockenen Hackschnitzeln er­halten. Wie das Unternehmen mit Sitz in Fischerhu­de jetzt bekannt gab, unterzeichnete Brüning be­

reits im vergangenen Jahr einen Vierjahresvertrag als alleiniger Versorger des Biomasseheizwerks in der Marseille­Kaserne Appen (Schleswig­Holstein). Die benötigte Gesamtwärmemenge am Standort beläuft sich den Angaben zufolge auf 24.000 MWh. Das entspricht laut Brüning Megawatt einer Holzmenge von 8.000 bis 10.000 srm pro Jahr, je nach Holzart und Wassergehalt des Materials. Die Hackschnitzel für die Anlage in Appen entsprächen den Qualitätskriterien der DIN EN 14961, heißt es weiter. Sie haben die Größe P45 mit einer Haupt­fraktion zwischen 8 und 45 mm. Den Wassergehalt gibt Brüning mit maximal 30 Prozent an. Auch die Ascheentsorgung gehört zum vertraglich bestimm­ten Aufgabenspektrum.

BIOMA SSE FIRMENMELDUNGEN

Kaskadennutzung in der Erneuerbaren­Energie­Richtlinie der EU (RED) und im EEG im Vergleich zur direkten energetischen Nutzung frischer Bio­masse.

Nach Einschätzung des UBA könnte auch die Förderung im Marktanreizprogramm (MAP) schrittweise gekürzt werden, um auf diesem Weg die Nachfrage nach Scheitholz­, Hackschnit­zel­ und Pelletheizungen zu senken. Damit ließe sich die Konkurrenz um Holz zwischen dem stoff­lichen und energetischen Sektor nach Wahrneh­mung des UBA „deutlich entschärfen“. Um das zu erreichen, sollte auch die Umsatzsteuer für Brenn­holz erhöht werden. Sie liegt derzeit bei einem reduzierten Satz von sieben Prozent.

Laut Umweltbundesamt werden in Deutsch­land derzeit etwa 90 Mio. Tonnen an nachwach­senden Rohstoffen genutzt. Knapp die Hälfte davon (52 Prozent) wird stofflich genutzt, die andere Hälfte (48 Prozent) energetisch. Mengen­mäßig ist Holz der wichtigste nachwachsende Rohstoff. Es wird in der Säge­ und Holzwerkst­offindustrie eingesetzt, als Bauholz für Gebäude oder die Möbelproduktion sowie in der Papier­ und Zell stoffindustrie. Die Oleochemie und die chemische Industrie verarbeiten Pflanzenöle, z.B. zu Farben, Lacken und zu Schmierstoffen sowie stärke­ und zuckerhaltige Pflanzen zu Tensiden und biobasierten Kunststoffen.

Die Anbaufläche für nachwachsende Rohstof­fen, die stofflich genutzt werden, beläuft sich den Angaben zufolge weltweit auf 2,15 Mrd. Hektar. Am meisten wird Holz angebaut, die Stärkepflan­zen Mais und Weizen, die Ölpflanzen Ölpalme und Kokosnuss, Zuckerrohr sowie Baumwolle und Naturkautschuk.

Das Projekt im Auftrag des Umweltbundesam­tes wurde mit Mitteln des Bundesumweltministe­riums (BMUB) gefördert. Die Federführung des zwischen 2010 und 2013 durchgeführten Pro­jekts lag beim der nova­Institut GmbH, Hürth.

4 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014E E G - R E F O R M

Fortsetzung von Seite könnte die Belastung des solaren Eigenver­brauchs an der EEG­Umlage sogar eine Kosten­steigerung von bis zu 300 Mio. € bis zum Jahr 2018 mit sich bringen und damit das eigentliche Ziel der Reform konterkarieren. Entsprechende Mehrkosten würden resultieren, wenn Anlagen­betreiber aufgrund der verschlechterten Wirt­schaftlichkeit einer Eigenverbrauchsoptimie­rung zurück in die Volleinspeisung und damit in die teurere EEG­Vergütung wechseln.

Im Referentenentwurf heißt es zur Frage des Eingriffs in bestehende Rechtsbeziehungen: „Für Bestandsanlagen stellt der Gesetzentwurf sicher, dass bereits getätigte Investitionen nicht ent­wertet werden.“ Die Kraftwerke könnten weiter wirtschaftlich betrieben werden. Zugleich wird aber klargestellt, dass Alt­Anlagen­Besitzer „in beschränktem Umfang“ zur Zahlung der EEG­Umlage verpflichtet werden sollen. Die Industrie könne nicht erwarten, „von jeglichen die Ren­tabilität der Anlage verringernden Rechtsände­rungen“ verschont zu bleiben.

Lemke: „Vertrauensschutz ist einer der wesentlichen Standortvorteile“

Letztlich gehe es um eine Abwägung von Inte­ressen: „Das gesetzgeberische Anliegen, im Sin­ne einer gerechten Finanzierungsverantwortung auch unter Gleichbehandlungsgesichtspunkten die Kosten des Ausbaus erneuerbarer Energien nicht ausschließlich von jenen tragen zu lassen, die Strom von einem Energieversorgungsunter­nehmen beziehen, überwiegt das Interesse der Betreiber von Eigenversorgungsanlagen, von dieser Finanzierungslast auch künftig verschont zu bleiben“, heißt es.

Nach früheren Plänen soll die Befreiung für Stromproduktionsanlagen, die bis 2013 ans Netz gegangen sind, auf dem Niveau der EEG­Umlage von 2013 eingefroren werden. Das würde bedeu­ten, dass mit Blick auf den aktuellen Umlagesatz von 6,24 ct/kWh knapp ein Cent je Kilowattstun­de zu zahlen wären. Bei neuen Anlagen sollen über 5 Cent fällig werden. Eine Bagatellgrenze von 10 kW Leistung und 10 MWh jährliche Strom­produktion soll Kleinstanlagen von der Umlage­pflicht ausnehmen.

Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Gesetzentwurf nach abgeschlossener Ressort­abstimmung voraussichtlich am 8. April von der Bundesregierung beschlossen und im Anschluss in die parlamentarische Beratung gegeben wer­den. Noch vor der Sommerpause soll das Gesetz im Bundestag verabschiedet werden, damit es zum 1. August in Kraft treten kann. Verzöge­rungen könnte es allerdings über den Bundes­rat geben. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Bund noch auf spürbare Änderungsforderungen der Länder einstellen muss.

„Die Bundesländer stehen inzwischen eng beieinander und sind bereit, Einzelinteressen abzuwägen und sich auf gemeinsame Schwer­punkte zu verständigen“, sagte Mecklenburg­Vorpommerns Energieminister Christian Pegel (SPD) der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe „durchaus Verhandlungsmasse“. Diskussionsbe­darf mit dem Bund sehe er vor allem bei der laut Gesetzentwurf geplanten Begrenzung für den Neubau von Windparks an Land. „Wenn man den jährlichen Zubau der zurückliegenden Jahre betrachtet, könnte das vorgesehene Limit von 2.400 bis 2.600 MW pro Jahr als ausreichend er­scheinen. Aber Länder wie Bayern, Hessen oder Baden­Württemberg, die bislang eher zurück­haltend waren, haben einige Großprojekte in der Pipeline. Und auch im Norden gibt es noch Pläne“, erklärte Pegel.

Minimalforderung sei, dass der Ersatz alter und kleiner Windräder durch größere und leistungs­fähigere mit in die Berechnungen einfließe. „Es muss um den Netto­Zubau gehen, nicht um den jährlichen Bruttozuwachs an Windkraft­Anla­gen.“ Der Referentenentwurf spricht in der vor­liegenden Fassung eindeutig vom Bruttozubau, in diesem Falle könnte der Leistungszuwachs im Bestand bei zunehmenden Repower ing­Maßnahmen weit unter 2.400 MW zurückfallen. Kritisch könnten gerade auch für kleinere Pro­jekte mit Bürgerbeteiligung die geplanten Rege­lungen zur verpflichtenden Direktvermarktung werden (vgl. zur Kritik an den Windkraftplänen im neuen EEG auch den Bericht über den Vorstoß der Bundesländer mit grüner Regierungsbeteili­gung auf Seite 20).

Die rheinland­pfälzische Wirtschaftsministe­rin Eveline Lemke (Grüne) macht die Eigenver­brauchsregelungen zum Knackpunkt. „Für den

Industriestandort Rheinland­Pfalz genauso wie für die vielen betroffenen Industrieunterneh­men ist es von extrem hoher Bedeutung, dass die hocheffiziente Eigenstromerzeugung über Kraft­Wärme­Kopplung oder aus erneuerbaren Energien auch künftig nicht in die EEG­Umlage einbezogen wird“, machte Lemke nach einem Spitzengespräch mit mittelständischen Industrie­unternehmen deutlich.

„Es kann nicht sein, dass sich unser Mittelstand im Land in vorbildlicher Weise auf den Weg ge­macht hat, eine Vielzahl innovativer energie­ und ressourceneffizienter Lösungen entwickelt hat und nun hierfür im Nachhinein bestraft werden soll“, so die rheinland­pfälzische Wirtschaftsminis­terin. „Der Vertrauensschutz ist einer der wesent­lichen Standortvorteile, die Deutschland hat und darf hier nicht ausgehebelt werden“, ergänzte Lemke.

Mecklenburg­Vorpommerns Energieminister Pegel rechnet trotz der vielen strittigen Details Pegel fest damit, dass bis zum Sommer eine Einigung zwischen Bund und Ländern erzielt werden kann. „Wir sind auch deshalb dazu ver­dammt, weil uns die EU im Nacken sitzt. Denn wir brauchen eine EU­konforme Regelung für die Entlastung stromintensiver Unternehmen“, betonte Pegel.

Biogasrat übt scharfe Kritik an Bioenergie-DeckelDer Biogasrat übt scharfe Kritik an der geplan­ten Deckelung von Bioenergie im Zuge der EEG­Reform. „Bei allem Verständnis für den Druck aus Brüssel ist es sinnlos und unmög­lich, ein neues Fördersystem für erneuerbare Energien auf den Weg zu bringen und die Neuordnung des gesamten Strommarktes dabei nicht gleich mit zu behandeln“, sagte Anton Daubner, Vorsitzender des Biogasrats. Die Bundesregierung setze fast ausschließlich auf den Ausbau von Wind­ und Solarkraft und wolle Biogas bzw Biomethan ausbremsen.

„Manche Politiker schauen nur auf die EEG­Umlage, bei der Biogas­ und Biomethan we­gen der Brennstoffkosten relativ hoch vergütet werden. Auf die Gesamtkosten jedoch schaut kaum einer“, kritisierte Reinhard Schultz, Ge­

schäftsführer des Verbandes. „Wer 2050 eine zu 80 Prozent erneuerbare Energieversorgung will, muss damit anfangen, auch die Absiche­rung von Wind und Sonne schrittweise durch Kraftwerke zu organisieren, die erneuerbare Brennstoffe einsetzen.“

Der Branchenverband fordert eine jährliche Zubaumenge von mindestens 500 MW für Biogasanlagen. Nach den Plänen von Bundes­wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) soll der Zubau von Biomasseanlagen künftig auf eine Gesamtkapazität von bis zu 100 MW be­grenzt werden. „Das reicht vielleicht für kleine bayrische Gülleanlagen, die wichtig für den Bo­den­ und Grundwasserschutz sind, aber nicht für eine Strom­ und Wärmeversorgung im in­dustriellen Maßstab“, erklärte Daubner.

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5EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 W I R T S C H A F T

EnviTec baut zwei weitereBiogasanlagen in TschechienDie in Lohne ansässige EnviTec Biogas AG hat in Tschechien zwei neue Biogasanlagen mit je­weils 999 kW Leistung errichtet. Nach aktuellen Angaben des Unternehmens sind die Anlagen in Velké Meziříčí und Velká Bíteš im Dezember 2013 in Betrieb gegangen. Die EnviTec Biogas AG ist bereits seit 2006 mit der Gründung der EnviTec Biogas Central Europe s.r.o. in Tschechi­en und der Slowakei aktiv. Seitdem habe das Unternehmen in Tschechien 23 Anlagen mit ei­ner elektrischen Gesamtleistung von 16,5 MW gebaut.

Auftraggeber des abgeschlossenen Bauvor­habens im 12.000 Einwohner zählenden Velké Meziříčí ist der Projektträger Energoklaster CTT Vysočina, o.p.s. Als Inputstoffe dienen dem Be­treiber der neuen Biogasanlage in erster Linie nachwachsende Rohstoffe wie Maissilage, Rin­dergülle, Tretmist und Zuckerrübenschnitzel, die von lokal ansässigen Landwirten zugekauft werden.

Die anfallende Wärme der Anlage soll zu­künftig zur Beheizung einer nahe liegenden Grundschule, eines Unternehmens sowie eines Altenwohnheims genutzt werden. Die Ver­sorgung mit grüner Wärme für das städtische Heizsystem planen auch die Betreiber der zwei­ten neuen EnviTec­Anlage in Velká Bíteš, nahe Brünn. Der Betreiber der Anlage BC Energy s.r.o. nutzt als Input Milchkuhgülle und Tretmist aus einem jüngst erworbenen 850­Hektar­großen landwirtschaftlichen Betrieb.

„Das Potenzial Tschechiens für Biogas ist nach wie vor groß“, so Vorstandsmitglied Roel Slot­man, der bei EnviTec für den Vertrieb zuständig ist. Bereits seit 2005 habe das Land den Bau von Biogasanlagen gefördert. „Allerdings wurden die gesteckten Klimaziele 2013 erreicht und die Regierung schraubt damit ihre Subventionen für die erneuerbaren Energien auf Null“, bedau­ert Slotman.

In der firmeneigenen Niederlassung in Velké Meziříčí beraten EnviTec­Mitarbeiter ihre tsche­chischen Kunden aktuell vermehrt in den Spar­ten Service, Wartung und im Repowering von Bestandsanlagen. Auf diese Themen werde sich das Unternehmen auf der Messe Biomasa, die vom 30. März bis 3. April in Brünn stattfinden wird, fokussieren“, hieß es.

Aktuell gibt es in Tschechien rund 360 Anla­gen mit einer elektrischen Anschlussleistung von insgesamt 258 MW. Das erzeugte Biogas wird bislang vor allem zur Verstromung ein­gesetzt. Die Aufbereitung zu Biomethan so­wie die Einspeisung in das Erdgasnetz lasse aufgrund von fehlenden Einspeiseregularien noch auf sich warten, heißt es seitens EnviTec weiter.

Astronergy: Frankfurt als Stützpunkt für Europa denkbarFrankfurt (Oder) könnte in Zukunft zentraler euro­päischer Stützpunkt für Vertrieb und Produktion von Solarenergie­Produkten werden. Das sagte der Gründer der weltweit tätigen chinesischen Chint­Gruppe, Cunhui Nan, in der vergangenen Woche vor Journalisten. Die zu der Gruppe gehö­rende Astronergy Solarmodule GmbH hatte die Modulfabrik der insolventen Solarfirma Conergy in der Oderstadt zu Jahresbeginn übernommen. Es ist das erste Solarwerk der Gruppe in Europa. In China hat sie drei weitere Produktionsstätten.

Gegenwärtig laufen in Frankfurt drei der fünf Modullinien. Bis Mitte des Jahres solle mindes­tens eine weitere Linie in Betrieb genommen werden, sagte Thomas Volz, Geschäftsführer der Astronergy Solarmodule GmbH Deutschland. Eigene Zellen werden nicht mehr gefertigt. Die Produktion der Module ist weitgehend automa­tisiert.

Die Conergy­Pleite sei zu einem Zeitpunkt gekommen, als die Werke in China ihre Auslas­tungsgrenzen erreicht hätten, begründete Volz

die Kaufentscheidung. In Frankfurt seien Fach­kräfte und Infrastruktur vorhanden gewesen. Man wolle beweisen, dass auch in Deutschland wettbewerbsfähig Module hergestellt werden können. Zum Thema Forschung gebe es noch keine konkreten Pläne, das Labor sei aber über­nommen worden.

Die hier gefertigten Module seien durch den Stempel „Made in Germany“ attraktiv für Kunden, die Wert auf eine Produktion in Europa legten, sagte Astronergy­Vizepräsident Chuan Lu. Derzeit sind in der Oderstadt rund 200 Mitarbeiter be­schäftigt, die von Conergy übernommen wurden; 70 weitere sind in einer Transfergesellschaft un­tergekommen. Zumindest einige könnten noch auf Übernahme hoffen, wenn die Produktion wie­der voll hochgefahren werde, sagte Werksleiter Sven Starke.

Conergy hatte im Sommer 2007 mit der Pro­duktion in der Oderstadt begonnen und mehre­re Hundert Mitarbeiter beschäftigt. Im Sommer 2013 meldete das Unternehmen Insolvenz an.

Der Spezialglashersteller Schott will seine Solar­sparte weiter verkleinern: Nachdem der Konzern die Produktion von Dünnschicht­Solarmodulen in Jena bereits geschlossen hat, will Schott nun auch die Mehrheit der Anteile im Bereich Solarthermie abgeben. „Wir glauben fest an diese Technologie, haben uns aber auch entschlossen, hier auf eine Partnerschaft zu setzen“, sagte Vorstandschef Frank Heinricht vergangene Woche in Mainz. Im Geschäftsjahr 2012/2013 (30. September) kam der Konzern insgesamt auf einen Jahresüberschuss von 26 Mio. € – nach einem Verlust von 278 Mio. € im Vorjahr. Während die aufgegebenen Bereiche ein Minus von 23 Mio. € machten, steuerten die übrigen ein Plus von 49 Mio. € bei. Für das laufende Geschäftsjahr 2013/2014 soll sich der Jahresüber­schuss des Konzerns auf einen mittleren zweistel­ligen Millionenbetrag verbessern.

Der Insolvenzverwalter der Global PVQ SE (ehe­mals Q­Cells SE), Henning Schorisch, hat den Geschäftsbereich Operation & Maintenance des insolventen Solarunternehmens an den Energie­dienstleister Enovos Future GmbH, eine Tochter­gesellschaft der luxemburgischen Enovos­Gruppe, übertragen. Wie Schorisch berichtet, betreut die O&M­Sparte im Rahmen langfristiger Servicever­träge mehr als zehn Solarparks in Deutschland mit einer Nennleistung von mehr als 200 MWp. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, für die O&M­Sparte des Unternehmens eine langfristi­ge Zukunftsperspektive zu finden, insbesondere die

bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte der Insolvenzverwalter.

Der texanische Energieversorger El Paso Electric und die nordamerikanische juwi­Tochter juwi solar planen im Nordosten der Stadt El Paso den Bau eines zehn MW großen Solarparks. Das gab das Wörrstädter Unternehmen in der vergange­nen Woche bekannt. El Paso Electric wird den erzeugten Strom für die Dauer von 30 Jahren abnehmen, während juwi für Errichtung und Betrieb der Anlage verantwortlich zeichnet. Den kommerziellen Betrieb soll das Sonnenkraftwerk im Dezember dieses Jahres aufnehmen. Juwi ist seit mehr als fünf Jahren mit der Tochtergesell­schaft juwi solar auf dem US­Solarmarkt aktiv. Bis heute hat die US­Tochter mehrere Großprojekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 MW realisiert.

Die europäischen Millionenhilfen für entlassene First-Solar­Mitarbeiter sind unter Dach und Fach. Die 2,3 Mio. € aus dem Globalisierungsfonds seien nun an die Bundesrepublik überwiesen worden, teilte die Vertretung der Europäischen Kommis­sion in Deutschland vergangene Woche in Berlin mit. Mit dem Geld sollen demnach 875 ehemalige Mitarbeiter bei der Arbeitssuche unterstützt werden. 2013 war ebenfalls beschlossen worden, dass auch Deutschland 2,3 Mio. € gibt, so dass die Gesamtsumme bei 4,6 Mio. € liegt. Das US­Solarunternehmen hatte Ende 2012 zwei Werke in Frankfurt (Oder) geschlossen und rund 1.200 Mitarbeiter entlassen.

SOL AR FIRMENMELDUNGEN

6 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014W I R T S C H A F T

Der Solaranlagenbauer centrotherm hat Florian von Gropper zum Finanzvorstand bestellt. Das teilte das Unternehmen vergangene Woche in Blaubeuren mit. Der 52­Jährige hatte zuletzt die vom japanischen Anlagenbauer NPC übernom­mene Solarfirma Meier Solar Solutions geleitet. Der für die Sanierung von centrotherm zustän­dige Vorstand Tobias Hoefer ist den Angaben zufolge aus dem Vorstand ausgeschieden. Seine Aufgaben übernehme künftig Vorstandschef Jan von Schuckmann. Hoefer war 2012 zu dem angeschlagenen Unternehmen gerufen worden, das sich in den folgenden Monaten unter dem Schutzschirmverfahren in Eigenregie sanierte.

PERSONEN

Der Photovoltaik­Konzern Solarworld rech­net noch im laufenden Jahr mit deutlichen Fortschritten bei seinem Umbau. Für 2014 sei ein Umsatz von über 680 Mio. € geplant, teilte das Unternehmen in der vergangenen Woche in Bonn mit. Hintergrund sei ein erwarteter Anstieg des Absatzes von Modulen und Bau­sätzen um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 548 MW am Markt platziert wurden. 2015 werde mit einem Umsatzplus von mehr als 20 Prozent gerechnet, 2016 dann mit einem Erlös von einer Mrd. €.

Im zurückliegenden Jahr 2013 hatte So­larworld in den ersten neun Monaten noch einen deutlichen Umsatzrückgang auf 345,6 Mio. € hinnehmen müssen. Zahlen für das Gesamtjahr will das Unternehmen Ende März vorlegen.

Beim operativen Ergebnis (EBIT) kündigten die Bonner auch für 2014 rote Zahlen an. Ge­rechnet werde mit einem operativen Verlust zwischen 35 und 20 Mio. €, hieß es, das Ebitda soll mit 10 Mio. € im positiven Bereich liegen. Für 2015 werde dann auch beim EBIT mit ei­nem positiven Ergebnis gerechnet. Das Unter­nehmen ließ jedoch offen, wann auch unterm Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben werden sollen.

Solarworld will wieder deutlich wachsen

Besitzer dezentraler Stromspeicher sollen von Erträgen am Regelenergiemarkt profitierenDeutsche Energieversorgung und E3/DC nutzen virtuelle Kraftwerke

Die Besitzer von dezentralen Energiespeichern könnten schon bald zusätzliche Vorteile aus der Flexibilität ihrer Systeme ziehen. Die Deutsche Energieversorgung GmbH, Leipzig, kündigte an, mit den dezentralen Speichern ihrer Kunden in den Regelenergiemarkt einzusteigen. Das „Econ­amic Grid“ ermögliche es, negative Regelenergie, also Überschüsse im öffentlichen Netz, in die ein­zelnen Speicher zu laden, berichtet das Unterneh­men. Auch die E3/DC GmbH aus Osnabrück will die Kunden an den Vorteilen der Regelfähigkeit ihrer Speicher beteiligen.

Um an der Direktvermarktung von Regelen­ergie teilzunehmen, müssen mindestens 5 MW Leistung zur Verfügung stehen. Bei der Deut­schen Energieversorgung sieht man sich hier bereits gut gerüstet: Mit über 2.400 Speichern im Betrieb, die eine Gesamtleistung von 6 MW haben, sowie 200 Kunden für Wärmeenergie mit einer Gesamtleistung von rund 2 MW würden schon jetzt die Leistungsanforderungen erfüllt. Das Unternehmen zeigt sich optimistisch, dass die erforderliche 5­MW­Marke bis zum geplan­ten Start des Modells im September erreicht wird. Bis dahin wolle man zusätzlich 5.000 Neuk­unden erreicht haben. „Wenn nur insgesamt 6.000 Kunden teilnehmen möchten, kommen wir dennoch auf 15 MW Leistung – Heizstäbe und Wärmepumpen, die bis zu 12 kW Leistung abrufen können, sind da noch nicht eingerech­net“, erläuterte eine Sprecherin des Unterneh­mens auf Anfrage.

Mit dem Angebot stelle die Deutsche Energie­versorgung GmbH als erster Speicherhersteller entsprechende Services zur Verfügung und tra­ge damit zur Netzentlastung bei, sagte Mathias Hammer, Geschäftsführer des Unternehmens. Die Teilnehmer können die negative Regelener­gie kostenlos nutzen und erhalten den Angaben zufolge jährlich bis zu 800 kWh Strom und 2.000 kWh Wärme.

Die Speichersysteme Senec.Home melden im Rahmen des Modells automatisch die aktuelle Ak­kukapazität an die zentrale Kapazitätserfassung der Deutschen Energieversorgung GmbH. Diese leite überschüssige Energie aus dem öffentlichen Stromnetz an den jeweiligen Speicher oder einen für das Econamic Grid zugelassenen Verbraucher (z.B. Wärmepumpe oder Heizstab) weiter.

Die Teilnehmerzahl ist laut Deutscher Energie­versorgung auf 5.000 Neukunden begrenzt. Das Unternehmen kooperiert den Angaben zufolge mit einem Versorger, zu dem die Kunden wech­seln können. Die Nutzung ist nach Angaben des Unternehmens aber auch ohne Wechsel in einen neuen Versorgungsvertrag möglich. Für das Kom­munikationsmodul werden einmalige Kosten in Höhe von rund 100 € fällig.

Kunden von E3/DC sollen ähnlich wie die Nut­zer des Senec­Speichers von kostenlosem Strom profitieren. Die S10­Speicherlösungen müssen laut E3/DC nicht modifiziert werden, da sich be­reits über Internetanschluss und Fernsteuerung verfügen. Das Unternehmen kündigte an, die Besitzer der Hauskraftwerke anteilig an der Ver­gütung aus der Vermarktung der Regelenergie zu beteiligen. Je Speicher komme eine Leistung von 3 kW der Batterie zuzüglich weiterer zuge­lassener Regelgeräterleistung in Frage. Zur Ver­marktung nehme E3/DC an Ausschreibungen aller vier Übertragungsnetzbetreiber teil, heißt es weiter.

Die für den Bereich der Minutenreserve erfor­derliche Gesamtleistung von 5 MW werde bereits mit 1.700 S10­Anlagen überschritten. Dies könne „zeitnah“ erreicht werden, heißt es von Seiten des Unternehmens. Bislang sind rund 1.000 Geräte bei den Kunden installiert, das Unternehmen re­gistriert zudem eine stark wachsende Nachfrage. Die erste Abrechnung und Prämienausschüttung erfolgt den Planungen zufolge zum 31. Dezem­ber 2014.

Einen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Polysilizium um ein Viertel im laufenden Jahr sagen die Marktforscher von Solarbuzz voraus. Die Nachfrage werde getragen durch einen deut­lichen Anstieg des Modulabsatzes auf Ebene der Endkunden, der 2014 auf 49 GW geschätzt wird. Insgesamt werde die Silizium­Nachfrage aus der Halbleiter­ und Solarindustrie ein Niveau von 282.000 Tonnen erreichen, heißt es seitens des

kalifornischen Beratungsunternehmens.

Die weltweit mit Siliziumwafern erzielten Umsätze sind im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 7,5 Mrd. US­Dollar gefallen. Das berichtet die SEMI Silicon Manufacturers Group (SMG). Verantwortlich für den Rückgang war der starke Preisverfall. Rein mengenmäßig legte der Absatz von Wafern leicht von 5,83 auf 5,85 Mio. m² (9.067 msi) zu.

NEUE STUDIEN

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7EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 W I R T S C H A F T

Die britische Tochter des Cuxhavener Wind­parkprojektierers PNE Wind hat die Ge­nehmigung für den Windpark Tralorg nahe der schottischen Kleinstadt Girvin in South Ayrshire erhalten. Wie das Unternehmen mitteilte, könnten in dem Windpark acht Turbinen mit einer Nennleistung von 20 MW errichtet werden. Weitere Windpark­Projekte in Großbritannien mit bis zu 94 MW befänden sich, vor allem in Schottland, derzeit in Geneh­migungsverfahren.

Der Offshore­Windpark alpha ventus hat im Februar mehr als eine TWh Strom produziert. Die Strommenge entspreche in etwa dem Jah­resverbrauch von 285.000 Haushalten, teilte die gleichnamige Betreibergesellschaft mit. Die Anlage wird von EWE, E.ON und Vattenfall betrieben. Alpha ventus ging im April 2010 offi­ziell ans Netz und startete den Regelbetrieb. Im Zeitraum 2011 bis 2013 erreichte alpha ventus insgesamt 12.675 Volllaststunden. Der Ertrag des Offshore­ Windparks beläuft sich 2011 bis 2013 auf durchschnittlich 253,14 GWh pro Jahr und übertrifft die Ertragsprognosen damit um etwa zehn Prozent.

WIND FIRMENMELDUNGEN

Steag gründet gemeinsameGesellschaft mit StadtwerkenDer Essener Energieerzeuger Steag will noch im ersten Quartal gemeinsam mit sechs Stadtwer­ken eine neue Projektgesellschaft für Ökostrom gründen. An dem Unternehmen „NewCo“ sollen die Stadtwerke Solingen, Wesel, Düren, die ELE Emscher Lippe Energie GmbH, die Wbm Wirt­schaftsbetrieben Meerbusch und die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH beteiligt wer­den, teilte Steag mit. Ziel sei es, Projekte in den Bereichen Onshore­Wind, Bioenergie und Geo­thermie zu realisieren.

Für den Bereich erneuerbare Energien ist die Tochtergesellschaft Steag New Energies zustän­dig. Sie blickt nach eigenen Angaben auf ein er­folgreiches Jahr 2013 zurück. So habe das Unter­nehmen im vergangenen Jahr mit dem Bau von vier neuen Windparks begonnen. Im dezentralen, kommunalen Bereich wurden außerdem Block­heizkraftwerke auf Biogas­Basis an sechs Stand­orten integriert.

Mit der Gründung von NewCo will Steag sein Engagement im Erneuerbaren­Bereich weiter ausbauen. Bei der Direktvermarktung nutzt das Unternehmen die Chance des virtuellen Kraft­werks vom Mutterkonzern Steag. Nach Unter­nehmensangaben werden derzeit rund 1.200 GWh Strom aus EEG­Anlagen durch Steag direkt vermarktet.

Deutsche und französische Energiewirtschaftarbeiten künftig enger zusammenVerbände und Energieagenturen schließen Kooperationsvereinbarung

Die deutsche und die französische Energiewirt­schaft rücken näher zusammen. Im Zuge der deutsch­französischen Regierungskonsultatio­nen am 19. Februar haben sich Vertreter beider Staaten auf eine Intensivierung der energie­politischen Zusammenarbeit verständigt. Die Beschlüsse beinhalten die Umwandlung der Koordinierungsstelle Erneuerbare Energien in das Deutsch­französische Büro für Erneuerbare Energien (DFBEE). Zugleich sind verschiedene Ko­operationen angestoßen worden: Von deutscher Seite beteiligen sich unter anderem der Bun­desverband der Energie­ und Wasserwirtschaft (BDEW), die deutsche Energieagentur (dena) und die Windenergie Agentur WAB. In einer ge­meinsamen Erklärung geben die Energieminister beider Staaten bekannt, künftig in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation für er­neuerbare Energien enger kooperieren zu wol­len. Ferner sollen gemeinsame Studien erstellt werden.

In einem Brief an die Energieminister Frankreichs und Deutschlands, der EUWID vorliegt, haben der BDEW und der französische Verband Union Fran­çaise de l´Electricité (UFE) im Vorfeld des Treffens bereits ihre Unterstützung zugesichert. Die bei­den Branchenverbände sehen in der Kooperation einen Beitrag „auch im europäischen Raum nach Lösungen zu suchen“, wie es in dem Schreiben heißt. Die deutsch­französische Zusammenarbeit im Energiebereich könne „als Motor der kontinen­taleuropäischen Energiewirtschaft viel zur Stär­kung der europäischen Integration beitragen und ihr einen neuen Impuls geben“. Das Modell tauge gar als Beispiel für eine „allgemeine Reform der europäischen Marktarchitektur“.

Zentrale Punkte im gemeinsamen Vorgehen sei­en die Integration erneuerbarer Energien sowie ein länderübergreifender Ansatz zur Gewährlei­stung der Versorgungssicherheit. UFE und BDEW wollen hierbei „den bereits bestehenden engen Austausch mit den Stromanbietern der Nachbar­länder ausbauen, die im europäischen Dachver­band vereint sind“. Noch im ersten Halbjahr 2014 wollen sie erste Handlungskonzepte vorlegen. Diese sollen dann der neuen EU­Kommission direkt bei ihrem Amtsantritt präsentiert werden.

Auch die Energieagenturen von Deutsch­land und Frankreich wollen die Zusammenar­beit verstärken. Hierfür bereiten die Deutsche Energie­Agentur (dena) und die Agence de l‘Environnement et de la Maîtrise de l‘Energie (ADEME) eine Plattform für die bilaterale Zusam­menarbeit vor. Dies gab die dena im Anschluss an das Treffen des Deutsch­Französischen Mini­sterrats bekannt. Ziel sei es, gemeinsam mit In­dustrie, Investoren und Verwaltungseinrichtun­gen beider Länder Kooperationsprojekte für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln. Dabei sollen die Schwerpunkte „auf der Entwick­lung einer gemeinsamen Energiewendestrategie, dem Ausbau der Netzinfrastruktur, der Integra­tion von regenerativen Energieträgern sowie der Steigerung der Energieeffizienz in allen Ver­brauchssektoren“ liegen, wie die dena mitteilte. Darüber hinaus stünden industrielle Projekte und Exportstrategien zu Speichertechnologien, Wind­ und Solarkraftwerken und der Energieeffizienz in Gebäuden auf der Agenda.

„Es ist höchste Zeit, die Energiewende gesamt­europäisch anzupacken“, sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena­Geschäftsführung. „Die deutsch­französische Energiewende­Plattform wird dafür die Impulse geben.“ In den Kooperati­onsprojekten sollen so früh wie möglich weitere Länder eingebunden werden, zum Beispiel die Niederlande und Italien bei der Entwicklung des europäischen Verbundnetzes. „So kommen wir ei­nen wichtigen Schritt weiter: von einem Europa, das reguliert, zu einem Europa, das investiert und gestaltet“, sagte Kohler. Die Energiewende­Platt­form soll noch in diesem Jahr gegründet werden.

Deutschland und Frankreich suchen auch im Bereich der Offshore­Windenergie die gegen­seitige Nähe. Auf dem zweiten deutsch­franzö­sischen Industrieforum in Bremerhaven begrüß­ten die Geschäftsführerin des neu geschaffenen DFBEE, Mélanie Persem, und der Geschäftsführer der Windenergie Agentur WAB Ronny Meyer das energiepolitische Engagement beider Regierun­gen. Die Entscheidung, künftig verstärkt auf bila­terale Initiativen zu setzen, „unterstützen wir als deutsch­französische Austauschplattform für die Offshore­Branche“, sagte Mélanie Persem.

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8 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014W I R T S C H A F T

Die Bestec GmbH mit Sitz in Landau hat vom europäischen Geothermieverband EGEC und der Messe Offenburg den „European Geothermal Innovation Award“ erhalten. Der Präsident des European Geothermal Energy Councils (EGEC), Burkhard Sanner, überreichte dem Unternehmen den Preis während der Eröffnung der Messe Geotherm am vergangenen Donnerstag in Offenburg. Er lobte Bestec für sein Engagement in der EGS­Technologie unter anderem in den Geothermiekraftwerken Landau und Insheim. Der European Geothermal Innovation Award zeichnet herausragende Leistungen aus, die den Geothermiemarkt nachhaltig beeinflussen. Dazu zählen innovative Produkte, wissenschaftliche Studien sowie beeindruckende Projektinitiati­ven. Der Preis wurde in diesem Jahr erstmalig vergeben. Nominiert waren neben Bestec auch das italienische Unternehmen Exergy S.p.A. für eine neuartige Turbine, das niederländische Unternehmen Groenholland (oberflächennahe Geothermie) sowie das türkische Unternehmen Zorlu für das Geothermiekraftwerk Kilzidere.

FIRMEN

TiefengeothermieUnterföhring: Zweite Dublette steht kurz vor dem BohrstartDie Geovol Unterföhring GmbH steht kurz vor dem Bohrstart zur Erweiterung ihres Geothermie­projekts Unterföhring. Hierzu hat das Wirtschafts­forum Geothermie (WFG) Glückwünsche an das Unternehmen versendet. „Wärme aus Geothermie ist die Zukunft der Wärmeversorgung in Deutsch­land“, erklärte der Vorsitzende des WFG, Erwin Knapek, in Augsburg. Geovol Unterführing greife schon seit 2009 erfolgreich auf die Geothermie zu.

Mit der nun startenden Bohrung für die zweite Dublette soll die Leistung des Kraftwerks verdop­pelt und bis 2020 die komplette Versorgung der Gemeinde Unterföhrung mit tiefer Erdwärme gewährleistet werden. Nach WFG­Angaben ar­beitet das geothermische Heizwerk momentan mit 87 °C heißem Thermalwasser, das aus 2.500 Metern Tiefe nach oben gefördert wird. Über 20 Kilometer Rohre würden derzeit 27 kommunale Gebäude sowie weit mehr als 2.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.

Generalunternehmer für die neue Dublette ist die Daldrup & Söhne AG (EUWID 26/2013). Laut Geovol Unterföhring ist neben dem Ausbau der Wärmeversorgung auch die Eigenversorgung mit Strom geplant. Für die Stromerzeugung – z. B. zum Betreiben der Tauchkreiselpumpe und der Netzpumpen – seien zwei Blockheizkraftwerke vorgesehen. Zudem sollen beide Energiezen­tralen künftig mit Geothermie gekühlt werden,

erklärte das Unternehmen, dessen Anteilseigner zu 100 Prozent die Gemeinde Unterföhring ist.

Bislang sind in Bayern 19 geothermische Anla­gen in Betrieb, die meisten davon liefern rund um die Uhr Fernwärme. Als WFG­Vorsitzender und Präsident des GtV­Bundesverbandes Geothermie wünscht sich Knapek, dass noch zahlreiche wei­tere Stadtwerke und Investoren das Potenzial der tiefen Erdwärme nutzen. „Geothermie­Anlagen bieten auf Jahrzehnte hinaus eine stabile Energie­versorgung und stehen für aktiven Klimaschutz“, so Knapek. Die bayerische Staatsregierung sei aufgefordert, tiefe Erdwärme noch deutlich stär­ker als bisher in die Energiewende­Pläne des Lan­des einzubinden.

Geothermie: WFG prüft Zusammenarbeit mit GtVDie Mitgliederversammlung des Wirtschaftsfo­rums Geothermie (WFG) hat den Vorstand des Verbands beauftragt, mit dem Präsidium des GtV­Bundesverbands Geothermie über eine engere Zusammenarbeit zu beraten. Es sollen ergebnisoffene Sondierungsgespräche geführt werden, gab der WFG bekannt. Bereits zur Eröff­nung der Messe Geotherm am vergangenen Don­nerstag in Offenburg hatte der WFG­Vorstands­vorsitzende und GtV­Präsident Erwin Knapek erklärt, er strebe eine Zusammenführung beider Verbände an.

Knapek ist seit 2006 Vorstandsvorsitzender des WFG und seit Herbst 2013 Präsident des GtV­Bundesverbands Geothermie. Diese Personal­union biete Anlass, über die Zukunft der beiden Verbände zu sprechen, teilte das WFG jetzt mit. „Eine engere Kooperation ist wünschenswert. Genaueres sollen aber die Gespräche zwischen WFG­Vorstand und GtV­Präsidium ergeben“, er­klärte der WFG­Vorstand. Zunächst sollte das bes­sere gemeinsame Wirken im Vordergrund stehen.

Ein Zusammenschluss beider Verbände hätte den Vorteil, dass die Geothermiebranche als zen­

traler Ansprechpartner für die Politik auftreten könnte, hieß es weiter. Seit der Personalunion im Vorstand seien hier Fortschritte zu verzeichnen. Die Branche müsse sich in Zusammenarbeit mit Politik, Medien und Bürgern ebenso professionell aufstellen wie bereits etablierte erneuerbare En­ergien.

Die Verbandsmitglieder hätten während der Versammlung darüber hinaus deutlich gemacht, dass der Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf der geothermischen Anwendung liegen müsse, erklärte das WFG weiter. In der Geothermie sei der Akademiker­Anteil sehr hoch. Doch sollte das Hauptaugenmerk gerade vor dem Hintergrund der Reform des Erneuerbaren­Energien­Gesetzes auf der wirtschaftlichen Fortentwicklung und dem freien Energiemarkt liegen. „Tiefengeother­mie hat den Forschungs­Status spätestens mit der Inbetriebnahme der Stromerzeugungs­Anlage in Unterhaching 2009 verlassen. Und oberflächennahe Geothermie beheizt seit Jahren erfolgreich deutsche Wohnungen und Häuser. Es ist also an der Zeit für einen Paradigmenwechsel“, argumentiert der WFG­Vorstand.

Wasserkraft: Voith erhält Großauftrag aus PakistanDie Heidenheimer Voith­Gruppe hat einen Groß­auftrag für die Lieferung der kompletten elektro­mechanischen Ausrüstung zur Erweiterung des Wasserkraftwerks Tarbela in Pakistan erhalten. Wie das Unternehmen bekannt gab, hat der Ver­trag ein Gesamtvolumen von rund 200 Mio. € und umfasst die Lieferung von drei Generatoren, drei 470 MW­Francis­Turbinen, der Automatisie­rungssysteme sowie der elektrischen und mecha­nischen Kraftwerkausrüstung. Auftraggeber für das Projekt, dem eine Finanzierung der Weltbank zugrunde liegt, ist die Water and Power Develop­ment Authority (WAPDA) von Pakistan.

Die Erweiterung des Kraftwerks greift auf den

Tarbela­Damm – eines der weltweit größten Erdschüttbauwerke – und die vorhandene In­frastruktur zurück und wird die installierte Leis­tung des Kraftwerks um rund 40 Prozent oder 1.410 MW von 3.478 MW auf insgesamt 4.888 MW erhöhen. Die Anlage wurde 1974 am Indus gebaut und liegt rund 100 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Islamabad. Den zusätzlichen Stromertrag nach der Erweiterung gibt Voith mit 3.871 GWh an.

Die Ausführung des Großprojekts übernehmen zwei Voith­Hydro­Gesellschaften in Shanghai, China, und in Heidenheim, Deutschland, ge­meinsam: Die elektrische Kraftwerksausrüstung und die Automatisierungssysteme werden bei Voith Hydro in Heidenheim entwickelt und ge­fertigt, während Voith Hydro in Shanghai für die Fertigung der drei vertikalen 470­MW­Francis­Turbinen und der drei 522­MVA­Generatoren, der mechanischen Kraftwerksausrüstung sowie drei Absperrklappen mit einem Innendurchmesser von 7,5 Metern verantwortlich zeichnet.

Pakistan nutzt gegenwärtig nur rund 6.500 MW des vorhandenen Wasserkraftpotentials von etwa 41.000 MW und deckt damit rund 30 Prozent des Strombedarfs mit Energie aus Wasserkraft. Die übrigen 70 Prozent stammen aus konventionel­len, mit fossilen Energieträgern befeuerten Kraft­werken. Die pakistanische Regierung will bis zum Jahr 2025 rund 20.000 MW zusätzliche Leistung aus Wasserkraft erschließen.

9EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 W I R T S C H A F T

WEC-Studie: Energiepreisegrößter UnsicherheitsfaktorHohe Schwankungen bei den Energiepreisen ha­ben das erste Mal die Herausforderungen des Kli­mawandels als wichtigsten Unsicherheitsfaktor auf der globalen Agenda des Energiesektors ver­drängt. Zu diesem Ergebnis kommt der vom Welt­energierat (WEC) veröffentlichte World Energy Issues Monitor 2014. Die Unsicherheit bezüglich des Klimawandels sei zwar weiterhin ein wichti­ges Thema, teilte der WEC in Johannesburg mit. Entscheidungsträger der internationalen Ener­giegemeinschaft seien jedoch der Meinung, dass dieses Thema in den letzten drei Jahren an Ein­fluss verloren habe. Zudem werde die Nutzung, Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCUS ­ Carbon Capture, Utilisation and Storage) weiterhin als Technologie mit einem begrenzten Einfluss auf den Energiesektor angesehen.

„Die Tatsache, dass sowohl die Herausforderun­gen des Klimawandels als auch CCUS als weniger wichtige Themen angesehen werden, ist nicht nur in Bezug auf die angestrebte Reduzierung der Emissionen eine schlechte Nachricht, sondern auch für die Entwicklung einer soliden und wider­standsfähigen Energieinfrastruktur“, sagte WEC­Generalsekretär Christoph Frei. „Die Signale, die wir heute verzeichnen, sind ein klarer Beweis für den dringenden Bedarf für solide, kohärente und langfristige Rahmenbedingungen zur Planung unserer zukünftigen Investitionen.“

Die WEC­Studie zeige, dass Führungskräfte und Entscheidungsträger der Energiebranche zu­nehmend besorgt sind, auf den Kapitalmärkten Finanzmittel für Investitionen im Energiesektor zu erhalten, wenn diese ständig unter anhalten­der Rezessionsgefahr stehen. Gleichzeitig stel­len erneuerbare Energien und Energieeffizienz weiterhin ein wichtiges Themenfeld dar, wobei sich das Wachstum von Europa und Nordeuropa in den Nahen Osten verschiebe, hieß es weiter. Dort steige die Nachfrage rapide an. Große Was­serkraftwerke stünden ebenfalls wieder auf der Tagesordnung, wobei großes, bisher ungenutztes Potenzial in Zentralafrika, Lateinamerika, Russ­land und Kanada bestehe.

Der World Energy Issues Monitor 2014 ist das Ergebnis einer sechsmonatigen Studie, die die Meinungen von über 800 Entscheidungsträgern der internationalen Energiegemeinschaft zu rund 30 Themen erfasst. Aus insgesamt 84 Ländern wurden unter anderem Regierungsmitglieder, Vorstände, Geschäftsführer und führende Exper­ten sowie die Vorsitzenden der Mitgliedskomi­tees des WEC befragt. Die Studie richtet laut WEC ihren Fokus auf die globale Energieagenda und analysiert ihre Entwicklung in sechs Regionen der Welt sowie in 24 Ländern. Sie steht unter www.worldenergy.org/publications zum Download bereit.

Agora Energiewende: Verteilnetze können mit wenigAufwand mehr Strom aus Erneuerbaren aufnehmenDie Stromverteilnetze lassen sich mit geringem Kos tenaufwand so aufrüsten, dass sie auch deutlich steigende Mengen von Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen können. Dies ist das Ergebnis eines Stakeholder­Dialogs der Agora Energiewen­de mit knapp 30 Experten über die zukünftigen Herausforderungen der Verteilnetze. In der weite­ren Entwicklung der Verteilnetze sehen die Ener­giefachleute allerdings bislang noch den „blinden Fleck“ der Energiewende.

Dabei ließe sich die Aufnahmekapazität der Stromverteilnetze für Wind­ und Solarstrom ver­gleichsweise schnell auf ein Vielfaches steigern, so die Experten. Hierzu sei ein intelligentes Kapazitäts­management, etwa in Form von Blindleistungsbe­reitstellung und regelbaren Ortsnetztransformato­ren, notwendig. Damit könne die Aufnahmekapa­zität für Wind­ und Solarstrom relativ schnell auf ein Vielfaches gesteigert werden, sagte der Direktor der Initiative Agora Energiewende, Patrick Graichen.

Die Teilnehmer des Stakeholder­Dialogs verstän­digten sich auf fünf gemeinsame Kernbotschaften, die in dieser Legislaturperiode berücksichtigt wer­den sollten. Demnach stellen die Verteilnetze er­stens kein Hindernis für die Energiewende dar. Viel­mehr stünden neue Technologien zur Steigerung ihrer Aufnahmekapazität für Wind­ und Solarstrom zur Verfügung. Die zusätzlichen Kosten für die Er­tüchtigung der Verteilnetze halten die Experten zweitens mit diesem Ansatz für überschaubar: Bis

2030 sollen sie nur einen Bruchteil der bisherigen Gesamtkosten der Verteilnetze betragen.

Um den Einsatz dieser Instrumente zu erleichtern, sollte die Bundespolitik in dieser Legislaturperiode den Finanzierungsmechanismus der Netze so ge­stalten, dass die Effizienzpotenziale innovativer Lösungen besser genutzt werden können. Zudem empfehlen die Experten, die langfristige Planung auf allen Netzebenen zu stärken, unter anderem durch eine transparente, koordinierte Netzentwick­lungsplanung für die 110­kV­Ebene. Darüber hin­aus sollten die Vermeidung von Einspeisespitzen rechtlich ermöglicht und Regelungen geprüft wer­den, die elektrische Speicher und programmierbare autonome Regler in Kundenanlagen vorsehen.

Als dritte Kernbotschaft benennen die Experten des Stakeholder­Dialogs der Agora Energiewende eine stärkere Systemverantwortung der Verteil­netzbetreiber sowie eine aktivere Rolle der Kun­den. Darüber hinaus soll viertens „netzdienliches Verhalten“ der Kunden angeregt und eine ange­messene Verteilung der Systemkosten gewährlei­stet werden. Leistungsbezogene Netzentgelte in der Niederspannung könnten hierzu einen wich­tigen Beitrag leisten. Zur Anpassung des gesetz­lichen Rahmens schlagen die Experten fünftens eine Weiterentwicklung der Anreizregulierung, die Überarbeitung des Systems der Netzentgelte, eine Reform des Marktdesigns sowie den Aufbau eines Energieinformationssystems vor.

Das Marktforschungsunternehmen EuPD Re­search hat ein Online-Tool zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von PV-Speichersystemen veröffentlicht. Das Tool analysiere umfassend die Wirtschaftlichkeit und den Autarkiegrad von Pho­tovoltaikanlagen mit Energiespeicher, teilte EuPD mit. Angezeigt würden die Unabhängigkeit und Fi­nanzkennzahlen über 20 Jahre, der Eigenverbrauch mit und ohne Speicher, der Stromverbrauch und der eingespeiste Strom für die einzelnen Monate, die Betrachtung der Stromrechnung über 20 Jahre sowie die Auflistung der jährlichen Zahlungsflüsse. Weitere Informationen zum Online­Tool finden sich unter www.eupd­research.com.

Die Hamburger Sietas­Werft hat „Aeolus“, ein Errichterschiff für Offshore-Windanlagen, vom Stapel laufen lassen. Das Spezialschiff ist eine Kombination aus einem Transportschiff, einem großen Kran und einer Offshore­Plattform – 140 Meter lang, 38 Meter breit und in der Lage, 5.600 Tonnen zu transportieren. Mit vier 84 Meter langen und rund 1.000 Tonnen schweren Stelzen kann es

sich weit über die Wasseroberfläche erheben. Der Spezialkran kann 900 Tonnen Last bei einer Auslage von 30 Metern heben und bis zu einer Höhe von etwa 120 Metern über Wasser arbeiten. Während des Einsatzes beim Bau von Windparks bietet das Installationsschiff 74 Besatzungsmitgliedern Unterkunft. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei zwölf Knoten.

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) startet seine jährliche Betreiberumfrage für die wissenschaftliche Untersuchung des Erneuerbare­Energien­Gesetz 2014 Die Befragung erfolgt im Rahmen des Monitoringvorhabens „Wissenschaft­liche Vorbereitung und Begleitung der EEG­Moni­toringberichte und des EEG­Erfahrungsberichtes für die Stromerzeugung aus Biomasse (Vorhaben II a Biomasse)“. Befragt werden deutschlandweit Betreiber von Biogas­ und Biomethananlagen, Biomasseheizkraftwerken, Holzvergasern sowie Pflanzenöl­BHKWs. Detailinformationen zur Befra­gung finden sich im Internet unter www.dbfz.de/betreiberbefragung.

NOTIERT

10 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014M Ä R K T E

Großhandelspreise für Getreide, Ölsaaten und MühlenprodukteSpotpreise in €/t an deutschen Großhandelsbörsen

in €/t (ohne MwSt.) Hamburg 1) München 2) Stuttgart 3) Mannheim 4)

18. Feb. 19. Feb. 18. Feb. 24. Feb.

Mais 184* 175 180­183 180­183*Raps 390 385­400 393­395 395­397**Inlandsroggen 173* 165­172 ­ 167­169***Futterroggen 168* ­ ­ ­Futterweizen 199* ­ 185­188* 185­186*Tritikale 187* ­ ­ 177­180*Rapsextraktionsschrot 268 271 ­ 282­284Sojaschrot 420 426 438­443 445­4471) Hamburger Getreidebörse; alle Preise cif/franko HH; Mais: EU Mais, getrockneter Raps (9,2,40), Sojaschrot 44/45% Protein & Fett, Rapsextraktionsschrot 34% Protein & Fett; * Optionspreis Februar2) Bayerische Warenbörse; Preise für handelsübliche Ware mittlerer Art und Güte; Mais: ab Station; Raps: Parität Mannheim, Mainz; Inlandsroggen: Brotroggen bayr. ab 120 FZ; Weizen und Tritikale: ff r. südbayerischer Emp­fangsstation; Raps­ und Sojaschrot: Parität Mannheim, Mainz 3) Stuttgarter Waren­ und Produktenbörse; Großhandelsabgabepreis, komplette LKW­ bzw. Waggonladun­gen, Mais=Futtermais ab baden­württembergischer Station; Raps=Rapssaat nachh. EU franco Mannheim/Mainz; Sojaschrot lose 44/7 frei Fuhre Stuttgart; *Termin Feb. bis März 4) Mannheimer Produktenbörse, Handelsabgabepreise netto, frei Fuhre/Waggon (ab Station) bzw. franko Mannheim/Heilbronn, prompte Lieferung, Basis Normalwasser; Triticale und Futterweizen max. 10% Aus­wuchs; Mais ab südwestdeutscher Station; Raps zertifi ziert; Rapsschrot ab Mainz/Mannheim; Sojaschrot 44/7 ab Mainz; * Termin Februar bis März; ** Termin April ­ Juni; *** Termin März

(Alle Angaben ohne Gewähr)

Mais – Entwicklung des GroßhandelspreisesHamburger Getreidebörse; Monatsanfangswerte; Spotpreise ohne MwSt.

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

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Quelle: EUWID nach Angaben der Hamburger Getreidebörse

€/t

Raps – Entwicklung des GroßhandelspreisesHamburger Getreidebörse; Monatsanfangswerte; Spotpreise ohne MwSt.

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

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Quelle: EUWID nach Angaben der Hamburger Getreidebörse

€/t

2013 2014

2013 2014

Terminnotierungen (24. Februar): Nach Anga­ben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wird Raps im Terminhandel an der Matif in Paris zu 390,00 €/t für Mai 2014 gehandelt. Die hinte­ren Terminnotierungen für Raps lauten 368,50 €/t für August 2014 und 367,75 €/t für November 2014. Im Vergleich zum 17. Februar sind die No­tierungen damit zwischen 1,75 €/t für Mai und 4 €/t für November gestiegen. Die Terminnotie­rungen für Mais belaufen sich auf 173,25 €/t für März 2014, 178,50 €/t für Juni 2014 und 181,00 €/t für August. Damit sind die Terminpreise für Mais annähernd stabil geblieben.

Mannheimer Produktenbörse (24. Februar): Weiterhin ruhige und abwartende Haltung der Marktteilnehmer an den Brot­ und Futtergetrei­demärkten. Neue richtungsweisende Impulse sind derzeit nicht zu sehen. Aufgrund der un­sicheren Lage ist weder Geld noch Brief bereit offene Positionen zu halten. Rapssaat setzt seine kräftige Erholungstendenz fort. Der feste Pflan­zenölmarkt und stramme Sojakomplex geben die positive Richtung an. Vordere Mühlennachpro­dukte werden gesucht, ersthändig steht kaum freie Ware zur Verfügung. Das Termingeschäft ab August findet keine Beachtung. Raps­ und Sojaschrot tendieren fester. Die Nachfrage am physischen Markt hat spürbar angezogen. Der Mischfuttermarkt erhält bei ruhigem Handel keine neue Richtung. Die Preise notieren un­verändert.

Stuttgarter Produktenbörse (18. Februar): Brot­ und Braugetreide haben kleines Geschäft. Das geringe Angebot an Futtergetreide kann gut untergebracht werden. Raps hat Bedarfsgeschäft. Die Nachfrage an Mühlennachprodukten kann nicht immer gedeckt werden. Entgegen aller Erwartungen notiert Sojaschrot sehr fest. Heu findet weiterhin stetes Interesse, der Markt für Stroh ist zum Erliegen gekommen.

Frankfurter Produktenbörse (KW 8): Die Wei­zenpreise bleiben durch eine gute Nachfrage im Futterbereich stabil. Raps notiert stetig zwischen 385 und 387 € pro Tonne, inländischer Mais (inkl. zehn Prozent Bruchkorn) wird ruhig zu Preisen zwischen 188 und 193 € pro Tonne gehandelt.

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NEUEENERGIEN

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11EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 M Ä R K T E

Ungewöhnlich milder Winter führt vielerortszu Angebotsüberhang bei WaldhackschnitzelnNawaRo­Markt: Preise insbesondere für wärmegeführte Anlagen gesunken

Trotz der ungünstigen Lage der Weihnachts­feiertage sind die Biomasseheiz(kraft)werke in diesem Jahr gut über den Winter gekommen. Der milde Winter habe zu einem geringeren Wärmeabsatz und damit zu einer geringeren Nachfrage nach Waldhackschnitzeln und Land­schaftspflegematerial geführt, berichten die Marktteilnehmer in einer EUWID­Befragung im Februar 2014 übereinstimmend. Aufgrund des derzeit vielerorts bestehenden Überangebots sind die Preise für Waldhackschnitzel gesunken, während die Preise für Landschaftspflegemate­rial annähernd konstant geblieben sind.

Seit dem letzten Marktbericht im November 2013 hat es allerdings zwischenzeitlich Preis­steigerungen bei Waldhackschnitzeln gegeben. Im Dezember und Januar habe er fünf bis sechs € je Tonne atro (t atro) mehr zahlen müssen als jetzt, berichtet ein süddeutscher Aufbereiter. Da die Preise für Landschaftspflegematerial über den gesamten Zeitraum stabil geblieben seien, habe er damals darüber nachgedacht, den Anteil an Waldrestholz zu reduzieren und gleichzeitig den Landschaftspflegematerialan­teil zu erhöhen. Ein anderer Aufbereiter spricht sogar von „Hamsterkäufen“ vor Weihnachten, da insbesondere die Betreiber kleiner Anlagen ihre „Hausaufgaben im Herbst nicht gemacht“ und daher keine ausreichenden Lager aufge­baut hätten.

Dann sei jedoch der Winter ausgeblieben und somit die Nachfrage von Seiten der wärmege­führten Anlagen eingebrochen. Gleichzeitig sei insbesondere an Straßen­ und Wegesrändern viel Material angefallen. In der Folge sank ins­besondere der Preis für Waldhackschnitzel, mit denen kleine Anlagen mit einer thermischen Leistung von bis zu einem MW versorgt wer­den. Im Vergleich zum November 2013 ließ der mittlere Preis in diesem Segment über ganz Deutschland betrachtet um vier € bzw. drei Prozent auf 131,6 €/t atro nach.

In Ostdeutschland berichtet jedoch ein Auf­bereiter von gestiegenen Preisen, da viele kleine Heizwerke errichtet worden seien und die Nachfrage dadurch „extrem gestiegen“ sei. Folglich habe er kein Material mehr, das trocken genug sei, um in diesen Heizwerken eingesetzt zu werden. Für das nächste Jahr plane er daher eine deutliche Erweiterung seiner Kapazität. Größere Anlagen würden hingegen kaum noch errichtet, sondern eher zugemacht, so der ost­deutsche Aufbereiter weiter. Da es keinen Zu­bau gebe, stagniere auch der Preis.

Über ganz Deutschland betrachtet zahlen die

Betreiber größerer Anlagen derzeit im Schnitt 83,3 €/t atro und damit einen € weniger als vor drei Monaten. Ein ostdeutscher Biomasseheiz­kraftwerksbetreiber sagte, dass er derzeit auf dem Spotmarkt gut zu niedrigeren Preisen ein­kaufen könnte, wenn er noch Lagerkapazitäten hätte, andere werden durch langfristige Verträ­ge daran gehindert. Einige Marktteilnehmer be­richten jedoch auch von gestiegenen Preisen für Waldhackschnitzel. Beispielsweise nennt ein süddeutscher Aufbereiter im Vergleich zum letzten Marktbericht Steigerungen um fünf €/t atro, die aus höheren Kosten für den Material­bezug resultierten.

Noch mehr Material auf dem Markt sei da­durch verhindert worden, dass die Waldböden in diesem Winter allenfalls kurz gefroren waren. Da schwere Maschinen folglich „alles kaputt gemacht hätten“, seien sie von den Förstern nicht geduldet worden, sagte ein süddeutscher Holzaufbereiter. Daher gebe es in den Wäldern noch einen Vorrat nicht gehackten Materials, dessen gesteigertes Aufkommen in den nächs­ten Wochen zu weiteren Preissenkungen führen könnte. Das Waldrestholz, das nicht mehr vor der im März beginnenden Brut­ und Setzzeit aus dem Wald geholt werden könne, werde jedoch großteils bis zum Herbst liegenbleiben. Ein norddeutscher Aufbereiter berichtet, dass er aufgrund seines vollen Lagers schon jetzt keine Aufträge mehr annehme und diese lieber in den Herbst verschiebe.

Auch im Bereich der Landschaftspflege gibt

NawaRo-Holz: Ankaufspreise* für VerwerterFebruar 2014

Waldhackschnitzel (€/t atro) Landschaftspflegeholz (€/t atro)Biomasseheiz-

werke ≤ 1MWthBiomasseheiz(kraft)-

werke > 1MWth Geshredderter

GrünschnittHackschnitzel aus Pflege-

maßnahmen

Norden

Spanne 88,3­183,0 36,0­120,1 23,7­82,0 65,0­120,1

gewichtetes Mittel 133,4 82,7 53,7 78,2

Süden

Spanne 90,0­190,0 73,0­93,0 21,9­75,0 81,8­90,0

gewichtetes Mittel 129,1 84,5 60,8 84,7

Insgesamt

Spanne 88,3­190,1 36,0­120,1 21,9­82,0 65,0­120,1

gewichtetes Mittel 131,6 83,3 57,9 80,8

* Preise frei Verwertungsanlage, ohne MwSt. Süden: Baden­Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland­Pfalz, Saarland. (Preisangaben ohne Gewähr) Norden: Restliche Bundesländer.

Quelle: EUWID

es momentan ausreichend Material. Zum einen seien die Straßenmeistereien in diesem Winter kaum zum Streueinsatz benötigt worden und hätten somit mehr Kapazität zum Straßen­schnitt gehabt. Zum anderen sei der Obstbaum­schnitt in diesem Jahr aufgrund der Witterung bereits abgeschlossen, erläuterte ein süddeut­scher Anlagenbetreiber.

Einige Marktteilnehmer berichten, dass das Interesse an der energetischen Nutzung von Landschaftspflegematerial gestiegen sei. Für die Vermarktung in diesem Bereich könnten höhere Preise erzielt werden, als wenn das Ma­terial in die Kompostierung ginge. Daher wer­de den Biomasseheiz(kraft)werksbetreibern beispielsweise zunehmend Feldrandholz von Landwirten angeboten, so ein ostdeutscher Anlagenbetreiber. Auch Kommunen würden immer häufiger direkt auf die Betreiber zuge­hen. Deutschlandweit haben sich die Preise seit November 2013 kaum verändert. Im Schnitt werden derzeit 57,9 €/t atro für Grünschnitt aus dem kommunalen Bereich und 80,8 €/t atro für Hackschnitzel aus Pflegemaßnahmen bezahlt.

Doch nicht nur Landschaftspflegeholz wird immer beliebter, auch andere Quellen wer­den zunehmend erschlossen. So berichtet ein ostdeutscher Heizwerksbetreiber, dass er zum ersten Mal Wurzelholz einsetzt, das aufgrund eines Sturms angefallen sei. Zwar vergüte der Waldbesitzer die Abholung, die Aufbereitung sei jedoch aufgrund der starken Erdanhaftun­gen sehr aufwendig. Zunächst müsse es auf­grund des hohen Wassergehalts ein bis zwei Jahre gelagert werden. Anschließend werde die Erde mithilfe eines Spezialshredders abge­trennt. Bei einem Wassergehalt von 30 Prozent liege der Preis dann zwischen 14 bis 15 € für einen Schüttraummeter.

12 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014M Ä R K T E

Abfluss hoher Pellet-Lagerbeständeerfolgt weiterhin nur sehr schleppendHandelspreise für A1­Pellets seit Jahresanfang um 10­15 €/t gesunken

Der bereits über den Jahreswechsel feststellba­re Druck auf die Handelspreise für A1­ und A2­Pellets hat sich im Laufe der vergangenen sechs Wochen noch verstärkt. Bis Anfang Februar seien bereits erste nennenswerte Preisrücknahmen im Handelsgeschäft zu verzeichnen gewesen, sag­ten Marktteilnehmer bei einer Marktbefragung von EUWID. Einzelne Hersteller versuchten der­zeit über Verkaufsaktionen sowie „Vorfrühlings­Rabatte“ für eine Belebung der Geschäftstätigkeit und des Auftragseingangs zu sorgen. Angesichts von hohen Lagerbeständen bei Herstellern und auch Händlern sowie witterungsbedingt ver­gleichsweise geringeren Verbrauchszahlen bei den Endkunden konnte bis Mitte Februar aller­dings noch keine Nachfragebelebung festgestellt werden.

In verschiedenen Fällen haben Handelskunden sogar mangels Absatz die Abnahme von im Vor­feld vereinbarten Mengenkontingenten ausge­setzt oder auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr verschoben, so Marktteilnehmer. Damit steige jedoch die Gefahr, dass sich die derzeit schwie­rige Marktsituation bis weit in das laufende Jahr hinein fortsetzen wird.

Um größere Lagerabwertungen zu vermeiden, sind Hersteller und auch Händler aber weiterhin darum bemüht, die Preise möglichst stabil zu hal­ten. Ungeachtet dessen kam es bei den Handels­preisen für A1­ und A2­Pellets bis Mitte Februar zu weiteren Abschlägen in Größenordnungen von 5­10 €/t; je nach Ausgangsniveau haben die

Preise damit seit Jahresanfang um rund 10­15 €/t nachgegeben.

A1­Ware aus mitteleuropäischer Produktion kommt damit aktuell im Süden auf Ab­Werk­Preise von 200­205 €/t und im Norden auf 195­200 €/t. Für Sackware in A1­Qualität verlangen mitteleuropäische Hersteller bei ladungsweiser Abnahme aktuell Handelspreise zwischen 215­220 €/t ab Werk. Der Preisabstand zu Importware in A1­Qualität franko Mitteldeutschland geliefert hat sich damit auf nur noch etwa 5­10 €/t redu­ziert. Angebote für A2­Pellets liegen aktuell bei rund 150 €/t cif ARA.

Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das jüngste Abbröckeln der Pelletpreise die Ordertä­tigkeit des Handels und voraussichtlich auch der Endkunden noch zusätzlich bremsen wird. Sofern kein akuter Pelletbedarf besteht werden sich Ab­nehmer in Erwartung fallender Pelletpreise mit Bestellungen zurückhalten.

Aufgrund der schleppenden Absatzsituation hält die Mehrzahl der mitteleuropäischen Her­steller auch noch Mitte Februar an der bereits seit Anfang/Mitte Dezember reduzierten Pelletpro­duktion fest. Je nach Vorjahresniveau rechnen Hersteller damit, dass ihre Produktionsmenge im ersten Quartal um durchschnittlich etwa 15 bis 20 Prozent niedriger ausfallen wird; in der Spitze wird von Produktionsrückgängen um über 30 Prozent gesprochen. Neben dem fehlenden Ab­fluss von hohen Lagerbeständen bremst auch der Ausbau des Streckengeschäfts mit Importpellets

Gemeldete Leistung in der Marktprämie steigt auf 37,4 GWDie Direktvermarktung von EEG­Strom macht im März erneut einen kleinen Sprung. Nachdem die gemeldete Leistung im Marktprämienmodell im Februar um 571 MW gestiegen war, liegt der Märzwert noch einmal 860 MW über dem Fe­bruarwert. Insgesamt befinden sich damit 37,4 GW Leistung aus EEG­Anlagen im Direktver­marktungsinstrument, das die Bundesregierung Anfang 2012 gestartet hatte. Der neuerliche Zuwachs geht in erster Linie auf die Bereiche Onshore­Wind (+499 MW), Photovoltaik (+244 MW) und Bioenergie (+96 MW) zurück. Auf die Direktvermarktung über das Grünstromprivi­leg entfallen im März 2014 insgesamt 566 MW Leistung nach 580 MW im Februar. Die sonstige Direktvermarktung wird von Anlagen mit einer Gesamtleistung von 188 MW (Februar: 155 MW) genutzt.

Verkaufspreise für Biodiesel fob Werk, EUR/100 l, inklusive Energie­, ohne Mehrwertsteuer (erhoben bei Produzenten/Handel)

8. KW Vorwoche Jan. 2014 in EuroNord 120,82 120,70 122,09 0,12Ost 121,12 121,03 122,83 0,09West 120,58 120,57 119,37 0,01Süd 120,05 119,89 119,92 0,16Durchschnitt 120,62 120,53 120,90 0,09Preisspanne 118,79­122,77 118,59­122,71

Anmerkung: gewichtete Durchschnittspreise der Hersteller und des Großhandels; Nord = SH, HH, RegBez Hannover; Ost = MV, BB, ST, TH, SN; West = RegBez Weser­Ems, NRW; Süd = RP, HE, BW, BY

Quelle: AMI

ÖsterreichPelletproduktion steigt 2013 um fast acht ProzentIm vergangenen Jahr ist die Pelletproduktion in Österreich um fast acht Prozent auf insgesamt 962.000 Tonnen (t) gestiegen und hat damit ei­nen neuen Rekordwert erreicht. Das teilte der Branchenverband proPellets mit. Für 2014 rech­net der Verband damit, dass die Produktion von Pellets in Österreich die Marke von 1 Mio. t über­schreiten wird. So sei für 2014 bislang der Bau von drei neuen Pelletwerken mit einer Leistung von zusammengenommen etwa 80.000 t geplant. Der Pelletverbrauch im Inland sei 2013 um elf Pro­zent auf rund 880.000 t gestiegen; die Anzahl der installierten Pelletheizungsanlagen erhöhte sich um zehn Prozent auf rund 112.000 Anlagen. Trotz des höheren Binnenverbrauchs bleibt Österreich nach wie vor Nettoexporteur bei Pellets. Nach Angaben von proPellets standen 2013 Importe von 360.000 t Exporten in einer Größenordnung von rund 480.000 t gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich der Außenhandelsüberschuss damit allerdings von 218.000 t auf rund 120.000 t nahezu halbiert.

die Eigenproduktion. Etliche Hersteller sind dazu übergegangen, ihren Produktmix im Verkauf zu Gunsten von Importware zu verändern. Über im Verlauf der vergangenen zwölf Monate zusätz­lich eingerichtete Lagerkapazitäten erfolgt die Distribution von Importpellets an Kunden.

Der auch für das laufende Jahr anstehende Ausbau der Pelletkapazität in Mitteleuropa

wird innerhalb der Branche kritisch betrachtet. Ankündigungen zum Bau neuer Werke sowie zum Ausbau bestehender Anlagen haben in den vergangenen Wochen wieder zugenom­men. Allein durch den Ausbau der beiden Werke in Hengersberg (Schwaiger GmbH & Co. KG) und Kösching (Binderholz Deutschland GmbH) steigt die Produktionskapazität im Süd­osten Deutschlands um rund 120.000 t/ Jahr. In Österreich sind für 2014 an insgesamt drei Standorten der Bau neuer Pelletwerke sowie die Wiederinbetriebnahme eines weiteren Pel­letwerkes vorgesehen. Mit den Neubauten wird nach bisherigen Informationen eine Kapazitäts­steigerung von rund 70.000 bis 80.000 t/Jahr verbunden sein; die vorgesehene Wiederinbe­triebnahme schlägt mit weiteren rund 40.000 t/Jahr zu Buche.

13EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 M Ä R K T E

DEPV-Verbraucherpreise für HolzpelletsFebruar 2014

2014 2013€/Tonne* €/Tonne*

Januar 284,93 261,86Februar 283,74 269,25März 272,02April 270,88Mai 263,93Juni 264,76Juli 269,37August 274,10September 277,67Oktober 282,37November 284,21Dezember 285,61

* Basis für Preisermittlung: Abnahme von sechs Tonnen A1­Ware, Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten (Einblaspauschale, Wiegen etc.), inkl. MwSt.

Quelle: Deutscher Energieholz­ und Pellet­Verband e.V. (DEPV)

DEPV-Verbraucherpreise für Pellets

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

310

290

270

250

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210

Quelle: Deutscher Energieholz­ und Pellet­Verband e.V. (DEPV) vgl. Hinweise in obenstehender Tabelle

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€/t

2014 2013

DEPV-Pelletpreis sinkt im Februar auf 283,74 €/TonneHolzpellets sind im Februar im Bundesdurch­schnitt wieder günstiger geworden. Wie der Deutsche Energieholz­ und Pellet­Verband (DEPV) bekannt gab, liegt der Tonnenpreis für Pellets derzeit bei 283,74 €. Das sind 0,4 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise um 5,4 Prozent gestiegen, der Preisanstieg hat sich auf Jahressicht gegenüber dem Januar, als die Pellets im Schnitt 8,8 Prozent teurer waren als im Vorjahr, deutlich verlangsamt.

Eine Kilowattstunde (kWh) Wärme aus Pellets kostet nach Angaben des DEPV gegenwärtig 5,77 Cent. Gegenüber Heizöl liegt der Preisvorteil von Holzpellets aktuell bei 30,1 Prozent. Die Lager von Produktion und Handel sind auch angesichts der milden Witterung weiterhin gut gefüllt. Die Pel­letproduzenten in Deutschland rechnen nach Ver­bandsangaben für 2014 mit einer weiter steigen­den Produktion von insgesamt 2,35 Mio. Tonnen.

In der regionalen Betrachtung sind die Pellets weiterhin in Nord­ und Ostdeutschland am güns­tigsten. Dort liegt der Preis für die Tonne Pellets bei 278,42 € bei einer Abnahmemenge von sechs Tonnen. In der Mitte Deutschlands zahlen Pelletheizer durchschnittlich 281,98 € pro Ton­ne, in Süddeutschland 286,16 €/Tonne. Größere Mengen (26 Tonnen) wurden im Februar 2014 zu folgenden Konditionen gehandelt: Nord/Ost: 260,53 €/Tonne, Mitte: 264,27 €/Tonne, Süd: 272,97 €/Tonne, jeweils inklusive Mehrwertsteu­er.

RENIXX®WorldSchlusskurs 24.2.2014: 378,01

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

420

370

320

270

220

170

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30. S

ep. 1

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kt. 1

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ov. 1

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2. D

ez. 1

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23. D

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6. Ja

n. 1

4

13. J

an. 1

4

20. J

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27. J

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4

3. F

eb. 1

4

10. F

eb. 1

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11. F

eb. 1

4

24. F

eb. 1

4

Quelle: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

Renixx auf höchstem Niveau seit zweieinhalb Jahren(KW 8) Der Renixx World bewegt sich derzeit auf dem höchsten Niveau seit mehr als zweieinhalb Jahren. Zum Abschluss der Handelswoche notier­te der Renixx laut IWR bei gut 376 Punkten (Stand Freitag, 21 Februar, 15 Uhr), was einem Zuwachs gegenüber den Schlusskursen von letztem Frei­tag in Höhe von 1,8 Prozent entspricht.

Die Aktie des Silizium­Hersteller REC Silicon führt mit einem Kursgewinn von 16,8 Prozent auf 0,439 € wie in der Vorwoche die Gewinnerliste im Renixx an. Dahinter folgt das Papier von Shun­feng Photovoltaics (+14,6 Prozent, 0,619 €). Das Unternehmen hatte im Vorjahr angekündigt, den einst größten PV­Modulhersteller der Welt, Sun­tech Power, zu übernehmen. Wie das Branchen­portal „PVTech“ nun online berichtete, kommt es bei der Abwicklung der Übernahme aber zu Verzögerungen.

Zu den schwächsten Aktien im Renixx zählen in dieser Woche Hanergy Solar (­9,6 Prozent, 0,104 €), Motech (­6,6 Prozent, 1,16 €) und Gamesa (­6,0 Prozent, 8,02 €).

14 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014M Ä R K T E

Wöchentliche Wind- undSolarstromeinspeisungIn KW 8 speisten Windenergieanlagen in Deutschland insgesamt 1.066,05 MWh Strom ins Netz ein. Das sind 791,75 MWh weniger als in der Vorwoche, in der das Windstromaufkom­men bei 1.857,80 MWh lag. Onshore­Anlagen kommen in der siebten Jahreswoche auf 1038,33 MWh (­787,58 MWh im Vergleich zur Vorwoche), offshore wurden 27,72 MWh (­4,17 MWh) einge­speist.

Solaranlagen kamen in Woche acht auf insge­samt 439,69 MWh. Das entspricht einem Anstieg von 104,61 MWh im Vergleich zur Vorwoche, als 335,08 MWh Solarstrom ins Netz eingespeist wur­den.

Marktdaten Windenergie Stand: 3. Februar; Angaben in ct/kWh

Jan. 14 Dez. 13 Jan. 13

MonatsmittelwertStundenkontrakteEPEX Spot 3,587 3,575 4,331Onshore WindMarktwert 3,066 2,638 3,519Managementprämie 0,45 0,65 0,65Referenzmarktwert 2,616 1,988 2,869Managementprämie* 0,6 0,75 0,75Referenzmarktwert* 2,466 1,888 2,769Off shore WindMarktwert 3,606 3,144 3,974Managementprämie 0,45 0,65 0,65Referenzmarktwert 3,156 2,494 3,324Managementprämie* 0,6 0,75 0,75Referenzmarktwert* 3,006 2,394 3,224*fernsteuerbare AnlagenDie Referenzmarktwerte sind von Verteilnetzbetrei­bern zur anlagenscharfen Berechnung der Markt­prämie heranzuziehen. Einzelheiten zur Berechnung:§ 33g in Verbindung mit Anlage 4 zum EEG 2012

Quelle: Übertragungsnetzbetreiber

Entwicklung des Referenzmarktwerts für fernsteuerbare Onshore-Windkraft (Marktprämienmodell)

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

3,5

3

2,5

2

1,5

1

0,5

0

Janu

ar

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Quelle: Übertragungsnetzbetreiber

2013

ct/k

Wh

2014

Windenergieeinspeisung in den Regelzonen der Übertragungsnetzbetreiber (GWh)

Monat 2014 2013 Veränd. 2014 Onshore Off shore Gesamt Gesamt zu 2013

Januar 6.046,0 118,3 6.164,2 5.030,1 22, 5 %Februar 5.207,6 104,5 5.312,2* 3.232,9 ­März 4.674,5 ­April 3.331,4 ­Mai 2.855,9 ­Juni 3.412,9 ­Juli 1.711,5 ­August 2.348,7 ­September 3.355,8 ­Oktober 5.475,7 ­November 4.317,9 ­Dezember 7.394,0 ­

* Stand: 23. Februar 2014Bei der Veröff entlichung der Online­Hochrechnung der Ist­Werte für Windenergie handelt es sich um die gesamten bundesweit erzeugten und durch die ÜNB oder durch Direktvermarkter unter Inanspruchnahmen der Marktprämie oder des Grünstromprivileg verwerteten Stromeinspeisungen.

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

Windenergieeinspeisung in den ÜNB-Regelzonen(vgl. Anmerkungen in oben stehender Tabelle; in der Abbildung sind nur vollständige Monate berücksichtigt)

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

8.000

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

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April

Mai

Juni Juli

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rQuelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

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15EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 M Ä R K T E

Rohstoffpreise

NE-Metalle Kassapreise (USD/t) 24.02.2014 17.02.2014Aluminium 1.699,00 1.700,00Kupfer 7.129,50 7.205,00

Stahlpreis-Benchmarks deutscher Markt

Flachstahl (USD/t, Spot) 24.02.2014 17.02.2014Edelstahl 951,00 957,00Warmbreitband 454,00 459,00Quartoblech 516,00 524,00Feinblech 529,00 524,00Feinblech verzinkt 562,00 555,00Langstahl (USD/t, Spot)Walzdraht 532,00 540,00Stabstahl 543,00 546,00Betonstahl 481,00 488,00

Quelle: Dow Jones; London Metal Exchange (LME)

Nach sechs aufeinanderfolgenden Jahren im Über­schuss hat der globale Zinkmarkt 2013 erstmals wieder ein Produktionsdefizit in Höhe von 60.000 Tonnen ausgewiesen. Wie aus Zahlen der Internatio­nal Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hervorgeht, belief sich die Gesamtproduktion an raffiniertem Zink zwischen Januar und Dezember auf 13,138 Mio. Tonnen – ein Anstieg um 4,9 Prozent gegen­über 2012. Vor allem in China legte die Produktion deutlich um 11,1 Prozent auf 5,3 Mio. Tonnen zu. Der globale Zinkverbrauch nahm den Angaben zufolge im Berichtsjahr ebenfalls zu von 12,290 auf 13,198 Mio. Tonnen. Auch hier weist China mit einem Plus von 13,7 Prozent auf 5,95 Mio. Tonnen den stärksten Zuwachs aus. In Europa legte der Zinkverbrauch um 0,5 Prozent auf 2,37 Mio. Tonnen zu.

Das weltweite Angebot an Raffinadekupfer hat die Nachfrage im Jahr 2013 um 387.000 Tonnen übertroffen. Das gab das World Bureau of Metal Sta­tistics (WBMS) in der vergangenen Woche bekannt. Damit hat sich der Überschuss gegenüber 2012, als er bei 250.000 Tonnen lag, noch einmal ausgeweitet. Der Überschuss kam durch ein 5,3­prozentiges Wachstum der Produktion von Raffinadekupfer auf 21,39 Mio. Tonnen zustande. Ein scharfer Anstieg der chinesischen Produktion habe einen Rückgang in Indien und Chile mehr als kompensiert. Der glo­bale Verbrauch von Raffinadekupfer lag bei 21,003 Mio. Tonnen.

ROHSTOFFMÄRK TE

Solarenergieeinspeisung in den ÜNB-Regelzonen

2014 (GWh)

2013 (GWh)

Veränderung in Prozent

kumuliert 2014 (GWh)

kumuliert 2013 (GWh)

Veränderung in % (Kumulation)

Januar 740,3 347,2 113,2% 740,3 347,2 113,2 %Februar 1.170,0 649,8 ­ 1.910,3* 997,0 ­März 2.290,4 ­ ­ 3.287,4 ­April 3.158,9 ­ ­ 6.446,3 ­Mai 3.532,2 ­ ­ 9.978,5 ­Juni 4.314,4 ­ ­ 14.292,9 ­Juli 5.128,7 ­ ­ 19.421,6 ­August 4.143,9 ­ ­ 23.565,5 ­September 2.608,8 ­ ­ 26.174,2 ­Oktober 1.904,6 ­ ­ 28.078,8 ­November 797,7 ­ ­ 28.876,5 ­Dezember 763,5 ­ ­ 29.640,0 ­

* Stand: 23. Februar 2014Bei der Veröffentlichung der Online­Hochrechnung der Istwerte für Solarenergie handelt es sich um die gesamten bundesweit erzeugten und durch die ÜNB oder durch Direktvermarkter unter Inanspruchnahme der Marktprämie oder des Grünstromprivileg verwerteten Stromeinspeisungen.

Quelle: ÜNB / Eigene Berechnungen

Solarenergieeinspeisung in den ÜNB-Regelzonen(Angaben in GWh; nur vollständige Monate berücksichtigt; vgl. Anmerkungen in oben stehender Tabelle)

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

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Quelle: ÜNB / Eigene Berechnungen

2013 2014

Neben- und Legierungsmetalle Europäischer Kassamarkt 24.2.2014

Ferro­Chrom 62% (USD/lb) 1,10

Ferro­Mangan 70­75% (€/t) 730,00Ferro­Molybdän 60% c. (USD/kg) 24,75Ferro­Molybdän 65% w. (USD/kg) 25,70Ferro­Niobium 66% (€/t) 21.788,00Ferro­Silizium 75% (€/t) 1.125,00Ferro­Titan 70% (USD/kg) 6,25Ferro­Vanadium 80% (USD/kg) 25,50Ferro­Wolfram 75% (USD/kg) 46,50Antimon 99,65% (USD/t) 9.650,00Chrom (USD/t) 8.950,00Gallium 99,9% (USD/kg) 275,00Indium 99,9% (USD/kg) 735,00Kadmium 99,9% (USD/lb) 0,92Kobalt 99,9% (USD/lb) 15,75Magnesium 99,9% (USD/t) 2.775,00Mangan 99,7% (USD/t) 2.255,00Molybdän Oxid 57% (USD/lb) 9,75Selen 99,9 (USD/lb) 25,00Silizium­Mangan 65;17 (EUR/t) 805,00Tantalum 99,9% (USD/kg) 400,00Wismut 99,9% (USD/lb) 10,25Wolfram Metal 99,9% (USD/kg) 49,50Wolframat (APT) 91,10% (USD/mtu) 375,00Wolframerz 65 (€/t) 14.075,00Wolframerz 65 (€/t) 15.016,00Quelle: Dow Jones; London Metal Exchange (LME)

16 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014M Ä R K T E

Light Sweet Crude Oil Futures (US-Dollar/Barrel)Schlusskurse an der NYMEX Handelstag: 24.02.14

Monat Eröff nung Hoch Tief LetzterPreis

Verände-rung

Offi ziellerSchlusskurs

GeschätztesVolumen

Apr. 14 102,29 103,45 101,97 ­ 0,62 102,82 186.261

Mai 14 101,51 102,68 101,20 ­ 0,69 102,06 52.790

Juni 14 100,61 101,77 100,3 ­ 0,69 101,17 36.584

Juli 14 99,65 100,75 99,38 ­ 0,68 100,21 14.472

Aug. 14 98,90 99,61 98,37 ­ 0,67 99,16 10.338

Sep. 14 97,73 98,63 97,32A ­ 0,65 98,11 12.818

A: Ein Angebotspreis (ask price) war niedriger als der günstigste gehandelte PreisB: Ein Angebotspreis (bid price) war höher als der höchste gehandelte Preis

Quelle: CME Group

Heizöl-Preisvergleich zwischen den Bundesländern1)

Bundesland 25.02.2014 18.02.2014 Diff erenz

Baden­Württemberg 80,72 € 81,02 € ­0,30 €Bayern 81,08 € 81,21 € ­0,13 €Berlin 77,83 € 78,18 € ­0,35 €Brandenburg 81,97 € 82,18 € ­0,21 €Bremen 82,59 € 82,47 € 0,12 €Hamburg 79,83 € 79,83 € 0,00 €Hessen 81,41 € 81,50 € ­0,09 €Mecklenburg­Vorpommern 83,27 € 83,40 € ­0,13 €Niedersachsen 81,77 € 81,67 € 0,10 €Nordrhein­Westfalen 81,83 € 81,92 € ­0,09 €Rheinland­Pfalz 81,09 € 81,11 € ­0,02 €Saarland 81,28 € 81,40 € ­0,12 €Sachsen 81,50 € 81,17 € 0,33 €Sachsen­Anhalt 81,79 € 81,77 € 0,02 €Schleswig­Holstein 81,06 € 80,74 € 0,32 €Thüringen 82,09 € 81,85 € 0,24 €1) alle Preise in €/100 Liter inkl. MwSt. bei Abnahme von 3.000 Litern für Standardqualität nach DIN 51603­1

Quelle: fastenergy.de

Entwicklung der Heizölpreise (Frankfurt am Main)Durchschn. (€/100 l) für Abnahmemenge 14.000 zzgl. MwSt. für Standardqualität nach DIN 51603­1 bei 1 Abladestelle; Monatsanfangswerte

Quelle: Daten der ÜNB / Eigene Berechnungen

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Quelle: fastenergy.de / EUWID

2013 2014

Preise an Ölmärkten legen mit Wochenbeginn zu(25. Februar) Nachdem die Ölpreise an den inter­nationalen Warenterminmärkten zum Ende der vergangenen Woche noch etwas nachgegeben hatten, wurde dies zum Wochenauftakt wieder ausgeglichen. Wie das Marktportal fastenergy.de berichtet, musste auch der Euro leichte Verluste hinnehmen. Zum Berichtszeitpunkt am Dienstag früh war daher damit zu rechnen, dass die Heizöl­Notierungen mit Aufschlägen in den Tag starten würden. Die Brentöl­Kontrakte für den Frontmo­nat April standen zum Zeitpunkt der Berichter­stellung bei 110,30 US­Dollar pro Barrel, ein Fass US­Öl West Texas Intermediate kostete 102,30 Dollar. Der Euro wurde am Dienstag morgen zu Kursen um 1,3740 US­Dollar gehandelt.

Bei Umsätzen, die etwas unter Durchschnitt lagen, lief der Montag an den internationalen Ölmärkten etwas ungewöhnlich ab, da gute Kon­junkturdaten zunächst Abschläge brachten, auf schwache Zahlen dann ein Preisanstieg folgte.

Der deutsche Ifo­Geschäftsklimaindex konn­te im Februar mit einem Wert von 111,3 positiv überraschen, im Vormonat lag er noch bei 110,6 Punkten. Als am Nachmittag aus den USA der Chicago Fed Activity Index für Januar unter den Erwartungen veröffentlicht wurde, waren die Rohölpreise schon wieder auf dem Weg nach oben, was sich auch nach einem enttäuschend ausgefallenen Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor nicht änderte. Preis trei­bend wirkten zu Wochenbeginn die erneuten Produktionsausfälle in Libyen und im Sudan und auch die charttechnische Situation wurde als preissteigernd interpretiert.

NEUEENERGIEN

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17EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 P O L I T I K

ThüringenWiderstand gegen Geothermie-Kraftwerk in MeiningenIn Thüringen formiert sich Widerstand gegen Plä­ne für ein Geothemie­Kraftwerk nahe Meiningen. Eine Bürgerinitiative (BI) wendet sich gegen das Projekt und hat dazu bei der Stadtverwaltung ei­nen Bürgerentscheid beantragt, wie ein Sprecher mitteilte. Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD) hatte kürzlich angekündigt, dass der Bau von Thüringens erstem Tiefengeothermie­Kraftwerk 2015 beginnen könnte (EUWID 8/2014).

Laut Ministerium liegen die derzeitigen Kosten­schätzungen bei 60 Mio. €. Das Werk könnte 2017 fertig sein. Noch im vergangenen Jahr hatten die Kostenschätzungen für das Projekt bei 45 Mio. € gelegen. Die Steigerung begründete das Minis­terium mit tieferen Bohrungen als ursprünglich geplant.

Die Meininger Bürgerinitiative mit nach eige­nen Angaben 50 Mitgliedern fürchtet, dass das Projekt unberechenbare Risiken mit sich bringt. Zu befürchten sei, dass durch die Bohrungen in vier bis fünf Kilometern Tiefe Wohnhäuser und öffentliche Gebäude Schaden nehmen, sagte BI­Sprecher Hans­Joachim Föller. „Wir haben hier in Meiningen ja auch stattliche historische Gebäu­de.“

Das Wirtschaftsministerium reagierte verärgert. Auf Initiative des Ministeriums sei ein Dialog an­geschoben worden, in dem die Bürger umfassend über das Projekt informiert werden sollten, sagte eine Sprecherin. Dabei seien alle Entscheidun­gen, die unumkehrbare Tatsachen schaffen, zu­nächst ausgesetzt worden. „Wir wollen die Bürger mitnehmen.“

DWV fordert Markteinführungsprogramm für „Power to Hydrogen“

Der Deutsche Wasserstoff­ und Brennstoffzellen­Verband (DWV) hat ein Markteinführungspro­gramm für „Power to Hydrogen“ gefordert. Es könne zeitlich und im Volumen zunächst begrenzt sein, erklärte DWV­Vorstandsmitglied Werner Di­wald. „Wasserstoff aus erneuerbarem Strom soll auf die Biokraftstoffquote und ab 2015 auch auf die Treibhausgasminderungsquote mit dem Vier­fachen seines Energiegehalts angerechnet werden. Damit wird die Marktdurchdringung für erneuerba­res Gas in einem reinen Wasserstoffpfad als Beimi­schung zu Erdgaskraftstoffen und auch der Einsatz im Raffinerieprozess für konventionelle Kraftstoffe möglich.“ Für die erfolgreiche Markteinführung und die Förderung von Investitionen in diese Sy­stemlösung sei eine rechtliche Klarstellung der Eigenschaft der Anlagen für „Power to Hydrogen“ als Nicht­Letztverbraucher zwingend notwendig, forderte der Verband. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Anlagen, die das EEG­System entlasten und einen Beitrag zur Kostendämpfung leisten, dafür noch Abgaben zahlen sollen. Durch die vielseitige Anwendbarkeit des Wasserstoffs, zum Beispiel als Kraftstoff oder Rohstoff für die Chemie, könnten Verluste oder erhöhte Kosten an anderer Stelle in einer Mischkalkulation ausgeglichen werden. Er­neuerbarer Wasserstoff könne dadurch schrittweise und finanzierbar in neue Märkte integriert werden.

Die Vorratshaltung großer Energiemengen von mehreren Terawattstunden, beispielsweise für Zei­ten längerer Windflauten oder für den saisonalen Ausgleich, lasse sich nur durch Speicher chemischer Energie realisieren, aber nicht durch Batterien oder mechanische Energiespeicher, unterstreicht der Verband. Wasserstoff sei aufgrund seiner System­

kompatibilität zur bestehenden Infrastruktur und seiner nahezu unbegrenzten Anwendungsmög­lichkeiten auch als Speicher optimal geeignet, die Energiewende sozial verträglich umzusetzen. Entsprechende Kavernen und Gasleitungen seien im nördlichen Teil Deutschlands bereits verfügbar. Durch ausreichende Speicher würden erneuerbare Energien grundlastfähig.

Wie der Vorstandsvorsitzende des DWV, Johannes Töpler, weiter erklärte, müsse das Nationale Innova­tionsprogramm (NIP) wie im Koalitionspapier von der neuen Bundesregierung weitergeführt und in­tensiviert werden. Nur so sei eine breite Einführung der Wasserstofftechnologie umsetzbar und könne Deutschland eine globale technologische Markt­führerschaft sichern.

E­Mobilität und Wasserstoff­Mobilität stünden nicht im Widerspruch, sondern bedingten sich, führ­te der DWV weiter aus. Auch die Elektromobilität brauche Wasserstoff und Brennstoffzelle, um große Reichweiten mit akzeptablen Betankungszeiten zu ermöglichen. „Grüner“ Wasserstoff, zum Beispiel aus Wind­ oder Sonnenenergie, trage zudem zur Versor­gungssicherheit und Kostensenkung im Stromsek­tor bei. „Die politischen Rahmenbedingungen für die Wasserstoff­Mobilität und Vorgaben zum schnel­len Aufbau der Infrastruktur und zur Einführung der Fahrzeuge müssen endlich geschaffen werden“, so Töpler. Die Infrastruktur für den Fahrzeugsektor sei der Wegbereiter einer später breit genutzten Was­serstoff­(Speicher)­Infrastruktur. „Wasserstoff und Brennstoffzelle können einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, dass die Energiewende umfassend gelingt und sich nicht in einer bloßen Stromwende erschöpft“, erklärte Töpler.

AUS DEN L ÄNDERN

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft hat 2013 in Bayern rund 12,8 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gedeckt. Dies geht aus aktuellen Schätzungen des Verbandes der Bay­erischen Energie­ und Wasserwirtschaft (VBEW) hervor, die der VBEW Mitte Februar veröffentlicht hat. „Die Wasserkraft bleibt in Bayern der mit Abstand wichtigste erneuerbare Stromerzeu­ger“, sagte VBEW­Vorsitzender Wolfgang Brandl. Sie habe sich aufgrund der hohen energetisch verwertbaren Wassermengen in den Flüssen 2013 positiv entwickelt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach VBEW­Schätzungen 34 Prozent des Stromverbrauchs in Bayern aus erneuerbaren Energien gedeckt. Der Anteil der Stromerzeugung aus Photovoltaik und Biomasse beträgt 8,7 Prozent beziehungsweise 7,5 Prozent. Auf die Windkraft entfallen rund 1,3 Prozent, so der VBEW.

Einen Einblick in die Bioenergiebranche in Nord-rhein-Westfalen liefert der neue Bioenergieatlas NRW, den die Energieagentur NRW als Online­Datenbank unter www.bioenergieatlas.nrw.de freigeschaltet hat. Das Online­Tool bietet einen Über­blick über Biomasseprojekte in NRW und benennt Ansprechpartner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden. Zudem sind die in NRW umgesetz­ten Biomasseprojekte in eine Landkarte integriert, sie können nach eigenen Kriterien gefiltert, in Form von Listen exportiert oder als Referenzdatenblatt ausgedruckt werden. Darüber hinaus können darin auch Firmenkontakte und Projektbeispiele veröf­fentlicht werden.

Im Jahr 2012 sind in Rheinland-Pfalz knapp 2,7 TWh Strom aus Windkraftanlagen in das Leitungsnetz eingespeist worden. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems im Februar mitteilte, stellt das gegenüber

dem Jahr 2011 eine Zunahme von 27 Prozent dar. Insgesamt wurde eine Strommenge aus erneuer­baren Energien von 5,7 TWh Strom eingespeist, 26 Prozent mehr als 2011. An der gesamten Einspeisung hatte die Windkraft einen Anteil von 47 Prozent. Auf die Fotovoltaik (1,1 TWh) entfiel ein Anteil von gut 20 Prozent. Sie liegt damit vor der Wasserkraft, die mit einer Milliarde Kilowatt­stunden einen Anteil von 18 Prozent erreicht. Die Stromerzeugung aus Biomasse betrug 0,79 TWh oder 14 Prozent, heißt es seitens der Statistikbe­hörde weiter. Im Jahr 2012 wurden außerdem rund 37,7 GWh Strom aus erneuerbaren Energien von den Produzenten selbst verbraucht. Die Erzeu­gungs­ bzw. Einspeiseschwerpunkte konzentrieren sich auf die windhöffigen Mittelgebirgslagen und die Flussläufe. In einigen Landesteilen, wie der Eifel, verstärken Biomasseanlagen die Schwer­punktbildung.

18 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014P O L I T I K

Untersteller: Geothermie ist wichtig fürAusbau der Wärmenutzung aus ErneuerbarenMesse Geotherm in Offenburg / Landesregierung nimmt Schadensfälle ernst

Baden­Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat die Bedeutung der Geo­thermie für die Gewinnung erneuerbarer Wärme betont. „Wir wollen den Anteil der erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung bis zum Jahr 2020 auf rund 21 Prozent verdoppeln. Dies ge­lingt uns aber nur, wenn wir die Geothermie weiterhin nutzen können“, sagte Untersteller zur Eröffnung der achten Ausgabe der Messe Geo­therm am vergangenen Donnerstag in Offenburg. Bis 2050 sollen in Baden­Württemberg nach dem Willen der Landesregierung 50 Prozent Energie eingespart werden, 80 Prozent der Energie aus Erneuerbaren stammen und 90 Prozent weniger Treibhausgase emittiert werden. Die Geothermie leiste einen wertvollen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

Gleichwohl nehme die Landesregierung die Probleme sehr ernst, zu denen es bei der An­wendung von oberflächennahen Erdwärme­sonden kommen könne, betonte Untersteller. Derzeit gebe es in Baden­Württemberg sechs Schadensfälle, und zwar in Staufen, Schorndorf, Leonberg, Renningen, Wurmlingen und Ruders­berg. In Böblingen bestehe der Verdacht auf einen weiteren Schadensfall (EUWID 8/2014). Hier seien im Boden zwei Hebungen registriert worden, die vermutlich auf die Nutzung von oberflächennaher Geothermie zurückzuführen seien. Das Problem bestehe darin, dass es sich um Bohrungen handelt, die vor Jahren durchge­führt wurden und jetzt auffällig geworden sind, und dass die Hebungen andauern. Den Scha­densfällen stünden in Baden­Württemberg aber mehr als 30.000 unauffällige Erdwärmesonden gegenüber.

Seit Einführung der neuen Qualitätsstandards Erdwärmesonden (LQS EWS) sei zu beobachten, dass auf den Baustellen immer mehr Wert auf Qualität gelegt werde, sagte der Minister. So sei bei neuen Bohrungen bislang kein neuer Scha­densfall aufgetreten. Auch seien die Qualitätsof­fensiven der Geothermieverbände zu begrüßen. Es dürfe aber keinesfalls an der Überwachung der Bohrungen gespart werden, mahnte Unterstel­ler an. Die lokalen Tiefenbegrenzungen müssten eingehalten werden. Darüber hinaus wies der Mi­

nister darauf hin, dass die automatische Überwa­chung von Abdichtungsvorgängen im Bohrloch in diesem Jahr eingefordert werde.

Es sei klar, dass die hohen Qualitätsanforde­rungen an Erdwärmebohrungen einen hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verursach­ten. Die Qualität müsse jedoch stimmen, betonte Untersteller. Die Unternehmen im Land hätten dies verstanden und in ihrer Unternehmensstra­tegie berücksichtigt. So seien Erdwärmesonden im Vergleich zu Luftwärmepumpen mittlerweile konkurrenzfähig. Auch das Land investiere in die Qualität der Geothermie. Aktuell laufe ein For­schungsprojekt zum standardisierten Rückbau von Bohrstellen. Ein weiteres Forschungsprojekt beschäftigt sich laut Untersteller mit Verbesse­rungen bei den eingesetzten Bohrstoffen und der anzuwendenden Mischtechnik.

Zur Tiefengeothermie merkte der Minister an, dass der Fokus auf Stromerzeugung nicht ausrei­chend sei. Bei einer Wassertemperatur von 120 °C sei der elektrische Wirkungsgrad hydrothermaler Geothermieanlagen zu gering, unterstrich er. Da­her sollte die Wärmenutzung aus Tiefengeother­mie stärker berücksichtigt werden. Allgemein sei die ständige Verfügbarkeit von Geothermie ein großer Vorteil. Auch gebe es umfangreiche Erfahrungen mit Thermalbohrungen, die nicht die geothermische Nutzung zum Zweck hätten. Dieses Wissen sollte verstärkt für Geothermiepro­jekte genutzt werden, regte Untersteller an. Auch könnte die Akzeptanz von Tiefengeothermiepro­jekten bei Bürgern steigen, wenn sie von der Wär­menutzung direkt profitierten. Natürlich müssen man die Ängste und Sorgen der Bevölkerung aufgrund der seismischen Ereignisse in Basel und Landau ernst nehmen. Hier gelte es aber, positive Beispiele dagegen zu halten.

Untersteller bezeichnete die Solarthermie und die Tiefengeothermie als großen Potenzialträger für die Nutzung erneuerbarer Wärme. In Baden­Württemberg sei eine stärkere Nutzung der Bio­masse in diesem Bereich nicht möglich, da das Potenzial größtenteils ausgeschöpft sei. Hier sei allenfalls denkbar, verstärkt Reststoffe und Abfäl­le für die Wärmeproduktion zu verwerten, so der Minister.

EU-BeihilfeleitlinienBundesregierung fordertumfassende ÜberarbeitungDie Bundesregierung fordert eine „umfassende Überarbeitung“ der Umwelt­ und Energiebei­hilfeleitlinien der EU­Kommission. Eine ent­sprechende zwischen Bund und Ländern abge­stimmte Stellungnahme wurde kürzlich nach Brüssel versandt. Die Aktualisierung der Leitlini­en sei zwar zu begrüßen, heißt es in einer Mittei­lung des Wirtschafts­ und Energieministeriums. „Allerdings ist der Entwurf in vielen Bereichen zu restriktiv, hier sind Flexibilisierungen in den Vorgaben dringend erforderlich.“

Detailvorgaben zu Ausnahmeregelungen für stromintensive Industrien in den Leitlinien sieht die Bundesregierung als „nicht zielführend“ an. Auch die Detailvorgaben zum Fördermechanis­mus im Bereich der erneuerbaren Energien seien „zu restriktiv und stehen teilweise im Gegensatz zum Wortlaut der aktuellen EU­Richtlinie zu Er­neuerbaren Energien“. Es sei auch verfrüht, für bestimmte Technologien nur noch im Prinzip technologieneutrale Ausschreibungen als För­dersystem zuzulassen, heißt es weiter. Hierzu müssten erst noch grundlegende Erfahrungen gesammelt werden, „denn die bisherigen in­ternationalen Erfahrungen zeigen ein sehr ge­mischtes Bild“. Ein sofortiger und kompletter Umstieg auf technologieneutrale Ausschrei­bungen würde die Energiewende und die EU­Klima­ und Energieziele nach Einschätzung der Bundesregierung gefährden.

Der von der Kommission initiierten Konsulta­tion komme auch deswegen besondere Bedeu­tung zu, da die Auswirkungen der Vorschläge auf die Energie­ und Erneuerbaren­Fördersyste­me sowie die Industrie aus Sicht der Bundesre­gierung „von der Generaldirektion Wettbewerb nicht ausreichend geprüft und dargelegt wur­den“.

Die Bundesregierung betont, dass die EU nur eingeschränkte Kompetenzen in der Ener­giepolitik besitzt. EU­rechtliche Vorgaben für nationale energiepolitische Entscheidungen seien im Einklang mit dem europäischen Pri­märrecht im Rahmen eines ordentlichen bzw. besonderen Gesetzgebungsverfahrens unter Einbeziehung der nationalen Parlamente und Regierungen durch den Ministerrat und das Europäische Parlament zu etablieren. „Dabei müssen sie die Kompetenz der Mitgliedstaaten, die Bedingungen für die Nutzung ihrer Energie­ressourcen, ihre Wahl zwischen verschiedenen Energiequellen und die allgemeine Struktur ihrer Energieversorgung selbst zu bestimmen, respektieren.“ Der Leitlinienentwurf hingegen wolle Einfluss auf sehr wichtige energiepoliti­sche Detailfragen nehmen, „was kritisch zu hin­terfragen sein wird“.

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19EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 P O L I T I K

„EU-Beihilfeleitlinien bedrohen Bürgerenergiewende“Die Ökostromanbieter Naturstrom, EWS Schö­nau und Greenpeace Energy warnen vor Plänen der EU­Kommission, die das bürgerschaftliche Engagement bei der Energiewende „massiv be­drohen“. Die Umsetzung des Leitlinienentwurfes für staatliche Umwelt­ und Energiebeihilfen wür­de zu europaweiten und technologieneutralen Ausschreibungen führen und so eine dezentra­le, technologieoffene Bürgerenergiewende er­schweren. Sollte das EEG von der EU als Beihilfe eingestuft werden, fiele es in den Anwendungs­bereich der Leitlinien. „Das wäre das Ende der Er­folgsgeschichte Bürgerenergiewende“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Ökostrom­anbieter.

Kritisch sehen Naturstrom, EWS Schönau und Greenpeace Energy insbesondere die Vorgabe, Ökostrom­Erzeugungskapazitäten ab einer sehr gering bemessenen Mindestgröße über Aus­schreibungen zu vergeben. Der hohe organisa­torische Aufwand, die Investitionsunsicherheiten und die zu erbringenden Vorleistungen wären „wahrscheinlich von Bürger­Energiegesellschaf­ten oder kleineren Mittelständlern nicht zu stemmen“. Fast 50 Prozent der installierten Leis­tung gingen auf Investitionen von Privatleuten zurück – als Einzelpersonen oder Mitgliedern in mittlerweile mehr als 880 Genossenschaften oder Bürger­Energiegesellschaften mit anderer Gesell­schaftsform. Ein Zubau auf Basis von Einspeiseta­rifen wäre nur noch für Photovoltaikanlagen bis 1 MW Leistung und Windparks mit bis zu 5 MW Leistung oder drei Einzelanlagen zulässig.

Mit großer Skepsis sehen die Ökostromanbieter auch das Vorhaben, künftig nur noch technologie­neutrale Fördersystematiken zuzulassen. Somit käme nur noch die günstigste Erzeugungsform im Bereich der Erneuerbaren zum Zug. „Dabei ist die Technologievielfalt einer der Pluspunkte der Erneuerbaren“, heißt es weiter.

Geothermieverbände WFG und GtV fordernklares politisches Bekenntnis zur GeothermieKnapek: „Bundesregierung muss Vertrauen der Investoren wieder gewinnen“

Der Präsident der beiden Geothermieverbände Wirtschaftsforum Geothermie (WFG) und GtV­Bundesverband Geothermie, Erwin Knapek, hat an die Politik appelliert, die Rahmenbedingun­gen für Investitionen in Geothermieprojekte deutlich zu verbessern. Seit der Debatte um die Strompreisbremse sei die Geothermiebranche in eine Schieflage geraten, sagte Knapek zur Eröff­nung der Messe Geotherm am vergangenen Don­nerstag in Offenburg. Die aktuellen Entwicklun­gen ließen vermuten, dass der scharfe Wind, der der Branche entgegen wehe, noch nicht vorbei sei. „Die Bundesregierung muss endlich wieder das Vertrauen der Investoren gewinnen und ein tragfähiges, nachhaltiges Erneuerbare­Energien­Gesetz schaffen“, forderte er.

Knapek kritisierte insbesondere, dass die Strom­preisdiskussion weiter andauere und viel zu ein­seitig sei. Dadurch würden Investitionen weiter zurückgehalten. Im Moment lägen am Oberrhein und in Oberbayern Investitionen von einer Mrd. € auf Eis. Dieser Investitionsstau müsse unbedingt aufgelöst werden, forderte er. Das geothermische Potenzial müsse mit Mut und Entschlossenheit genutzt werden.

Die WFG hat zusammen mit dem GtV­Bun­desverband Geothermie ein Positionspapier zur Tiefengeothermie veröffentlicht, in dem sie Vor­schläge zur Weiterentwicklung der Energiewende aufzeigen. So sollen Tiefengeothermie­Projekte unter anderem ab der Seismik rechtsbindend den gültigen Vergütungssatz bekommen. Darüber hinaus sprechen sich beide Verbände dafür aus, die Forschung zur petrothermalen Geothermie besonders zu fördern. Wie Knapek in Offenburg weiter ausführte, könne die Branche auch mit der Direktvermarktung leben.

Nicht vorstellbar seien jedoch Ausschreibungs­modelle, sagte Knapek. Die Tiefengeothermie ha­be sich gerade erst zur Marktreife entwickelt. Da die Anzahl der Marktteilnehmer noch sehr klein sei, würde ein Ausschreibungsmechanismus nach Meinung beider Verbände die Investoren verun­sichern und die Bildung eines funktionierenden Marktes verhindern. Ausschreibungsmechanis­men sollten erst dann greifen, wenn eine instal­lierte elektrische Leistung von 500 bis 700 MW und genügend Marktakteure vorhanden seien. Laut Knapek liegt die in Deutschland installierte Leistung bei etwa 30 MW, die sich bis 2017 voraus­sichtlich verdoppeln wird. Um bis 2030 das ambi­tionierte Ziel von einem GW installierter Leis tung zur erreichen, brauche es mehr Planungs­ und Rechtssicherheit sowie einen systematischen Aus­bau der erneuerbaren Wärmeversorgung.

„Um die von Deutschland der EU zugesagten Klimaschutzziele einhalten zu können, muss die Bundesregierung die Wärmewende in Gang bringen“, unterstrich Knapek. Bisher scheuten sich Kommunen und Privatinvestoren ohne vor­handenes Wärmenetz vor reinen Wärmeprojek­ten. Hier sei eine innovative Finanzierung von kommunalen Fernwärme­Leitungen verbunden mit einem Einspeisevorrang für erneuerbar er­zeugte Wärme notwendig. Durch die zusätzliche Nutzung der Tiefengeothermie zur Verstromung könne der Bau von großen Stromtrassen bei Errei­chen der Ausbauziele reduziert werden.

Zu den hohen Qualitätsstandards sagte Knapek, diese würden von der Branche unterstützt. Ge­nauso wichtig sei jedoch auch, die Bevölkerung über Geothermieprojekte genau aufzuklären. Zudem müssten aufgetretene Schäden richtig benannt werden. So seien Schadensfälle, wie sie

Mehrheit der Bayern gegen Seehofers Blockadehaltung

Eine große Mehrheit der Bayern ist unzufrieden mit dem Energiewende­Kurs ihres Ministerpräsi­denten. Einer aktuellen Umfrage des Meinungs­forschungsinstituts TNS Emnid zufolge unter­stützen lediglich zwölf Prozent der Bayern die Blockade­Haltung Horst Seehofers beim Ausbau der Windenergie und der geplanten Stromtras­sen. Unter den CSU­Anhängern sind es sogar nur neun Prozent.

Den Ausbau der Windkraft befürworten dage­gen 76 Prozent der Menschen im Freistaat, un­ter den CSU­Wählern sind es 77 Prozent, wie das Kampagnennetzwerk Campact, das die Umfrage in Auftrag gegeben hatte, bekannt gab. Für den

Bau der neuen Nord­Süd­Höchstspannungs­leitung hätten sich 59 Prozent ausgesprochen, unter den CSU­Anhängern seien es 62 Prozent gewesen.

Beim Stromtrassen­Bau differenzieren die Bayern den Campact­Angaben zufolge erheb­lich: Während die Leitung aus dem Norden, die hauptsächlich zum Transport für Strom aus Windenergie vorgesehen ist, auf breite Zustim­mung trifft, wird der Bau der Leitung aus dem Osten Deutschlands mehrheitlich abgelehnt. Nur 18 Prozent befürworten die Trasse, die vor allem Kohlestrom nach Bayern transportieren soll.

beispielsweise in Staufen aufgetreten seien, nicht vergleichbar mit den Risiken eines Tiefengeother­mieprojekts.

Mit Blick auf Baden­Württemberg sagte Kna­pek, dass die geologischen Voraussetzungen im Oberrheingraben für die Tiefengeothermie ide­al seien. „Das Geothermie­Kraftwerk in Bruchsal produziert seit Jahren Strom, und die Bohrung in Brühl gilt als energiereichste Bohrung Deutsch­lands.“ Dennoch werde das Potenzial noch nicht ausreichend genutzt. In der Tiefengeothermie werde momentan in erster Linie „bayerisch und pfälzisch gesprochen“. Die Geothermieverbände seien jedoch bereit, mit der baden­württember­gischen Landesregierung zusammenzuarbeiten, um den Slogan „Tiefengeothermie kann alles – außer baden­württembergisch“ zu vermeiden, sagte Knapek.

20 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014P O L I T I K

Grüne Landesregierungen fordern Anpassungder Pläne zur Förderung bei WindenergieWindräder in Genehmigungsphase sollen bisherige Fördersätze bekommen

Eine Allianz aus vier Landesregierungen mit Betei­ligung der Grünen fordert Anpassungen bei der Windkraft­Förderung in den EEG­Reformplänen von Energieminister Sigmar Gabriel (SPD). Die Re­gierungschefs aus Schleswig­Holstein, Rheinland­Pfalz, Baden­Württemberg und Hessen wollen Windräder, die sich bereits in der Genehmigungs­phase befinden und noch in diesem Jahr ans Netz gehen, von den geplanten Förderkürzungen aus­nehmen.

Die Einspeisetarife für neue Windkraftanlagen sofort zu reduzieren, entziehe vielen geplanten Anlagen die wirtschaftliche Grundlage, sagte Baden­Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen schlägt Kretschmann dem Bundesenergieminister nun einen Kompromiss vor: Anlagen, für die bis zum 22. Januar – der Tag der Vorstellung des Eckpunktepapiers zur EEG­Reform – Antragsunterlagen bei den Genehmi­gungsbehörden eingereicht wurden und die noch bis Ende des Jahres in Betrieb gehen, sollen von den Kürzungen ausgenommen und stattdessen nach den alten Fördersätzen vergütet werden. Laut Kretschmann sei dieser Vorschlag bei den 16 Bundesländern mehrheitsfähig.

Kernanliegen der Landesregierungen sei der Vertrauensschutz für Investoren. Dieser müsse deutlich verbessert werden – die angekündigten Regelungen würden „bei weitem nicht ausreichen“, heißt es in einem Schreiben an Gabriel, aus dem die Nachrichtenagentur dpa zitiert. Die Investoren rechneten für das „Inbetriebnahmejahr“ 2014 mit den nach derzeitigem Recht gültigen Vergütungs­sätzen und hätten ihre Finanzierungskonzepte dar­auf abgestellt.

Aufgrund der langen Planungs­ und Geneh­migungszeiträume bei Wind­ und Bioenergie­anlagen sei indes keine „Endrallye“ wie bei der Photovoltaik zu erwarten, schreiben die Regie­rungschefs. Projekte, die noch nicht im Geneh­migungsverfahren sind, hätten in der Regel keine

Chance auf Realisierung im laufenden Jahr.Die Landeschefs wollen auch den Ausbaudeckel

für die Windenergie anheben. Wie Baden­Württem­bergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) erklärte, sei die Windkraft die günstigste erneuer­bare Energiequelle und brauche „angemessenen Raum“. Die Begrenzung auf 2,5 GW jährlichen Zu­bau hält Untersteller für falsch – im vergangenen Jahr zum Beispiel sei der Wert überschritten wor­den. Die Ministerpräsidenten wollen ein GW mehr und schlagen daher einen Deckel bei 3,5 GW vor.

Nachdem in Baden­Württemberg im vergan­genen Jahr nur 12 neue Windturbinen in Betrieb gegangen sind, arbeitet Grün­Rot derzeit an einem Kurswechsel. Wie Untersteller kürzlich berichtete, hätten Ende 2013 69 Anträge für 227 Anlagen bei den zuständigen Behörden vorgelegen (EUWID 6/2014). Gabriels Pläne könnten diese Entwicklung nun zum Erliegen bringen, so die Befürchtung im Südwesten.

Widerspruch erntet der Länder­Vorstoß von der Südwest­CDU: „Die CDU­Landtagsfraktion setzt sich so wie die Bundesregierung für bezahlbare Strompreise ein. Um dieses Ziel zu erreichen, müs­sen wir die Einspeisevergütung für Neuanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien senken. Damit wird der Ausbau der erneuerbaren Ener­gien zwangsläufig langsamer“, erklärte der ener­giepolitische Sprecher der Fraktion, Paul Nemeth. Ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren und ei­ne Dämpfung der Strompreise seien unvereinbar. Wer wie die Grünen dennoch beides fordere, führe die Öffentlichkeit hinters Licht.

Rückendeckung erhielten Kretschmann und seine Kollegen derweil vom Koalitionspartner der Grünen in Baden­Württemberg: Der Vorstoß sei „richtig und wird von uns voll unterstützt“, sagte SPD­Fraktionschef Claus Schmiedel. Hilfreich sei, an dieser Stelle mit drei weiteren Bundesländern an einem Strang zu ziehen und nicht mehr darauf zu bauen, alleine mit den Nachbarn in Bayern in der Sache voranzukommen.

Um die Zukunft des Förderprogramms für dezen-trale Batteriespeichersysteme zur Speicherung von Solarstrom geht es in einer Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/431). Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung erfahren, inwiefern das Speicherförderungspro­gramm unmittelbar von der Kürzung der Mittel für das Markteinführungsprogramm zur Förderung

des Einsatzes erneuerbarer Energien um 32 Mio. € betroffen ist. Gefragt wird außerdem, inwieweit die KfW im laufenden und im kommenden Jahr bei der Finanzierung einspringen und Mittel für das Pro­gramm substituieren könnte. Dies sei – anders als im vergangenen Jahr – für 2014 und 2015 gemäß Bewirtschaftungsrundschreiben zum Energie­ und Klimafonds (EKF) nicht vorgesehen.

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21EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 I N T E R N AT I O N A L

Das weltweit größte solarthermische Kraftwerk Ivanpah in Kalifornien hat Mitte Februar den Betrieb aufgenommen. Wie der Versorger und Betreiber NRG Energy bekannt gab, wird das Solarturm­Kraftwerk bei Erreichen der vollen Leistung von 392 MW so viel Strom produzieren, wie 140.000 kalifornische Haushalte verbrauchen. Ivanpah ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unter­nehmen NRG, BrightSource Energy und Google. Als EPC­Dienstleister wurde das Projekt von der Bechtel­Gruppe errichtet. Von Seiten der US­Regierung wurde für Ivanpah eine Kreditgarantie in Höhe von 1,6 Mrd. US­Dollar gewährt. Die drei Solartürme umfassende Anlage verfügt über 173.500 Spiegel, die dem Sonnenverlauf folgen.

Die Erneuerbare­Energien­Sparte des RWE­Kon­zerns tritt in Großbritannien jetzt unter dem neuen Nahmen RWE Innogy UK an. Damit dokumentiere der 2008 als RWE npower renewables gegründete Bereich auch namentlich seine Zugehörigkeit zur RWE Innogy, in der die Kompetenzen und Kraft­werke des RWE­Konzerns im Bereich der erneuer­baren Energien gebündelt sind. Zudem stärke die Umbenennung auch die Identität des Bereichs erneuerbare Energien im RWE­Konzern, so Hans Bünting, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy GmbH. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei ein strategisches Wachstumsfeld für RWE: Projekte mit mehr als zehn Gigawatt Kapa­zität seien derzeit in der Entwicklung, ein großer Teil davon in Großbritannien.

Das britische Offshore­Projekt London Array liegt vorerst auf Eis. Wie das Betreiberkonsor­tium aus Dong, E.ON und Masdar bekannt gab, müsse die zweite Ausbauphase verzögert werden. Gründe seien bestimmte technische und vor allem umweltpolitische Aspekte, die bei der weiteren Umsetzung berücksichtigt werden müssten. Offenbar dauern die Untersuchungen zum Vogelschutz etwa drei Jahre, teilte das Konsortium mit. Ursprünglich sollte der Offshore­Windpark bis zu einer Kapazität von einem GW ausgebaut werden, momentan sind erst 630 MW in Betrieb. Von den restlichen 370 MW hatten sich die Betreiber aber schon verabschiedet, weil die Schwierigkeiten bei der Projektentwicklung eher einen Zubau von 200 bis 240 MW zuließen.

Das Fraunhofer ISE kooperiert mit der Bezirks­regierung von Fukushima. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde Mitte Februar in Frei­burg unterzeichnet. Im Mittelpunkt sollen der wissenschaftliche Austausch und gemeinsame Workshops und Symposien stehen. Die vom Atomunfall im März 2011 betroffene Region Fukushima will sich als Zentrum zur Erforschung erneuerbarer Energien etablieren. Im April 2014 soll hierzu das Fukushima Renewable Energy Institute den Betrieb aufnehmen.

INTERNATIONAL FIRMEN Weitere massive Kürzung derErneuerbaren-Förderung in SpanienDie spanische Regierung hat Einzelheiten des neuen Vergütungssystems zur Förderung er­neuerbarer Energien veröffentlicht. Wie der „Solarserver“ berichtet, ist eine rückwirkende Kürzung um bis zu 45 Prozent für PV­Anlagen verschiedener Größe vorgesehen. Eigentümer großer Photovoltaik­Kraftwerke seien dabei am stärksten betroffen, berichtet das Portal. In der Vergangenheit war die Solarförderung bereits mehrfach, teilweise auch rückwirkend beschnit­ten worden. Nach Informationen des Solarser­vers wird das neue Programm voraussichtlich dazu führen, dass die Erlöse aus der Strompro­duktion mit Photovoltaik­Anlagen in Spanien um 25 Prozent beziehungsweise 550 bis 600 Mio. € sinken werden.

Betroffen sind auch andere Segmente der erneuerbaren Energien. Wie der Informations­dienst „Ends Europe“ berichtet, hat der US­amerikanische Gasturbinenhersteller Dresser Rand den Betrieb von sechs KWK­Anlagen zur

Verwertung von Schweinegülle eingestellt hat. Dem Unternehmen drohten rückwirkende Kür­zungen der Förderung um 37 Prozent ab Juli 2013, wenn der Gesetzesentwurf verabschiedet würde. Nach Einschätzung des Verbandes AD­AP ständen sämtliche Anlagen in Spanien vor ähnlichen Problemen. Insgesamt seien 29 KWK­Anlagen betroffen. ADAP spricht vom drohen­den Verlust von 4.200 direkter und indirekter Arbeitsplätze.

Auch ökologisch wäre der Wegfall der Verwer­tungsanlagen ein erhebliches Problem, berich­tet „Ends Europe“ weiter. Die landwirtschaftli­chen Betriebe und Schweinezuchten rechne­ten mit einer Vervier­ bis Verfünffachung ihrer Transportkosten für die Gülle. Dies wiederum erhöhe den Anreiz, den Einsatz der Gülle zur Düngung der Felder massiv zu steigern. Damit könnte das Problem der ohnehin hohen Nitrat­werte im Grundwasser weiter verschärft wer­den.

Fortschritte bei Umrüstung desDrax-Kraftwerks auf Biomasse Die Clyde Bergemann Materials Handling Ltd., Doncaster (CBD), rüstet das Drax­Kraftwerk im britischen North Yorkshire mit einem Abschei­dungssystem für Kohle­ und Biomasseasche aus. Dort fallen täglich bis zu 1.000 Tonnen Asche an. Für Ende Juli sei die Abnahme der Installa­tion terminiert. Zum Auftragswert wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Wie die Clyde Bergmann GmbH, Wesel, weiter mitteilte, wird das Kraftwerk von Kohle­ auf schwerpunktmä­ßige Holzpelletfeuerung umgerüstet. Ziel sei es, eines der größten, auf Basis erneuerbarer Energi­en arbeitenden Kraftwerke Europas aufzubauen. Das Drax­Kraftwerk deckt rund acht Prozent Ge­samtstrombedarfs Großbritanniens ab und ist das größte des Landes.

In der Vergangenheit wurden den Angaben zufolge bis zu zehn Mio. Tonnen Kohle pro Jahr eingesetzt. Bereits 2003 habe der Betreiber, die Drax Power Ltd. begonnen, einen Teil der Kohle durch Biomasse zu ersetzen. Nach einer schrittweisen jährlichen Erhöhung des Biomas­seanteils sei im vergangenen Jahr eine von drei Einheiten vollständig umgestellt worden. Auch die Umrüstung der beiden weiteren Einheiten sei geplant. Das von Clyde Bergemann im Rah­men der Umstellung errichtete Abscheidesys­tem beinhaltet die Entsorgung der Flugasche, die sich je nach Brennstoff in Zusammensetzung und Eigenschaften unterscheidet. Aus wirt­schaftlichen Gründen will der Betreiber zudem

Biomasse­ und Kohleasche getrennt sammeln und lagern. Hierzu wird ein neues separates Biomasse­Aschesilo in direkter Nähe zum vor­handenen Lagersilo installiert, das vom beste­henden pneumatischen Fördersystem Asche aufnehmen und lagern kann.

Vestas erhält Zuschlag fürLieferung von 8-MW-TurbineDer unter dänischer Federführung geplante Offshore­Windpark „Burbo Bank Extension“ wird mit dänischen Turbinen ausgerüstet. Zum Ein­satz kommen soll die 8­MW­Turbine V164 8.0 von Vestas, wie der für die Planung des Parks verant­wortliche Energiekonzern Dong Energy mitteilte. Die finale Investitionsentscheidung stehe zwar noch aus. Dong Energy zufolge soll der Lieferver­trag allerdings noch in diesem Jahr unterzeichnet werden.

Der 258­MW­Windpark „Burbo Bank Exten­sion“ soll sieben Kilometer vor der Westküste Großbritanniens unweit des bereits bestehen­den 90­MW­Offshore­Parks „Burbo Bank“ errich­tet werden. Sofern die weiteren Schritte plan­mäßig erfolgen, könne bereits 2016 mit dem Bau begonnen werden, heißt es weiter.

Wie Dong Energy erklärt, liege die Entschei­dung für das 8­MW­Modell von Vestas in dem anvisierten Kostensenkungsziel des Konzerns begründet. 40 Prozent der Kosten für die Errich­tung und den Betrieb von Offshore­Windparks sollen bis 2022 eingespart werden.

22 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014T E R M I N E

03.03.2014Seminar Wasserstofftechnologie: Physikalisch-Chemische Grundlagen und Anwendungen; Ort: Stuttgart; Kontakt: TÜV SÜD Akademie; Tel. +49 711 7005-201; Fax +49 711 7005-215; E-Mail: [email protected]; www.tuev-sued.de/akademie/jp/3615201

03.-06.03.2014Seminar Photovoltaische Anlagen; Ort: Dresden; Kontakt: TÜV SÜD Akademie; Tel. +49 351 4202-113; Fax +49 351 4202-134; E-Mail: [email protected]; www.tuev-sued.de/akademie

05.03.2014Tagung Contracting mit KWK in der Wohnungs-wirtschaft - Neue rechtliche Rahmenbedin-gungen und deren Umsetzung; Ort: Dortmund; Kontakt: Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK); Tel. +49 30 27019281-0; Fax +49 30 27019281-99; E-Mail: [email protected]; www.bkwk.de

05.03.2014Leipziger Biogas-Fachgespräche: Praktiker-tag in Röblingen am See; Ort: Röblingen; Kontakt: Deutsches BiomasseForschungsZentrum (DBFZ); Tel. +49 341 2434-119; Fax +49 341 2434-133; E-Mail: [email protected]; www.dbfz.de

05.-07.03.2014Messe BioEnergy Italy; Ort: Cremona/Italien; Kontakt: CremonaFiere; Tel. +39 0372 598-205; Fax +39 0372 598-222; E-Mail: [email protected]; www.bioenergyitaly.com

05.-07.03.2014Messe und Kongress EE & RE (Energy Efficiency & Renewable Energy); Ort: Sofia/Bulgarien; Kontakt: Via Expo; Tel. +359 32 960012; Fax +359 32 945459; E-Mail: [email protected]; www.eeandres.viaexpo.com/en/exhibition

05.-07.03.2014Messe EnergyLive Expo; Ort: Lissabon/Portugal; Kontakt: Feira Internacional de Lisboa; Tel. +351 21 8921-500; Fax +351 21 8921-512; E-Mail: [email protected]; www.energyliveexpo.fil.pt/

05.-07.03.2014Messe SAVE the Planet - Abfallwirtschaft, Recycling und Umwelt Konferenz und Ausstellung für Südosteuropa; Ort: Sofia/Bulgarien; Kontakt: Via Expo; Tel. +359 32 960012; Fax +359 32 945459; E-Mail: [email protected]; www.eco.viaexpo.com/en/exhibition

05.-07.03.2014Messe SEE Solar (South-East European Solar Exhibition); Ort: Sofia/Bulgarien; Kontakt: Via Expo; Tel. +359 32 960012; Fax +359 32 945459; E-Mail: [email protected]; www.eeandres.viaexpo.com/en/seesolar

06.03.20148. Steinfurter Energiefachtagung ‚Mobilität im ländlichen Raum - neu gedacht‘; Ort: Steinfurt; Kontakt: Fachhochschule Münster Fachbereich Energie - Gebäude - Umwelt; Tel. +49 251 83-62725; Fax +49 251 83-62717; E-Mail: [email protected]; www.fh-muenster.de/egu/bioenergie-fachtagung

06.-08.03.2014Messe CEB Clean Energy Building; Ort: Stuttgart; Kontakt: Reeco; Tel. +49 7121 3016-0; Fax +49 7121 3016-100; E-Mail: [email protected]; www.cep-expo.de

10.-13.03.2014Messe EWEA Annual Event; Ort: Barcelona/Spanien; Kontakt: European Wind Energy Association (EWEA); Tel. +32 2 2131811; Fax +32 2 213 1890; E-Mail: [email protected]; www.ewea.org/events/

10.-14.03.2014Kurs Biogas Intensiv; Ort: Wolpertshausen; Kontakt: Internationales Biogas und Bioenergie Kompetenzzentrum IBBK; Tel. +49 7954 921969; Fax +49 7954 926204; E-Mail: [email protected]; www.biogas-intensiv.de

11.03.20146. Forum Bauwerkintegrierte Photovoltaik; Ort: Bad Staffelstein; Kontakt: OTTI; Tel. +49 941 29688-37; Fax +49 941 29688-17; E-Mail: [email protected]; www.otti.de/veranstaltungen/erneuerbare-energien.html

11.03.2014Forum Betriebsführung und Wartung von PV-Anlagen; Ort: Bad Staffelstein; Kontakt: OTTI; Tel. +49 941 29688-55; Fax +49 941 29688-16; E-Mail: [email protected]; www.otti.de

11.03.2014Tagung Contracting mit KWK in der Wohnungs-wirtschaft - Neue rechtliche Rahmenbedin-gungen und deren Umsetzung; Ort: Berlin; Kontakt: Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK); Tel. +49 30 27019281-0; Fax +49 30 27019281-99; E-Mail: [email protected]; www.bkwk.de

11.-12.03.2014Konferenz Virtuelle Kraftwerke; Ort: Stuttgart; Kontakt: VDI Wissensforum; Tel. +49 211 6214-201; Fax +49 211 6214-154; E-Mail: [email protected]; www.vdi.de/VirtuelleKraftwerke

11.-13.03.2014Seminar Windenergieanlagen Schadensanaly-sen und Strategien zur Schadensvermeidung; Ort: Berlin; Kontakt: Bundesverband WindEnergie / BWE-Service; Tel. +49 30 20164-222; Fax +49 30 212341-360; E-Mail: [email protected]; www.bwe-seminare.de

12.03.20143. Energie-Kongress: Neue Energien brau-chen neue Wege; Ort: Saarbrücken; Kontakt: IZES; Tel. +49 681 9762-173; Fax +49 681 9762-850; E-Mail: [email protected]; www.izes.de/deutsch/termine-veranstaltungen/2014263/3.-energiekongress-neue-energien-brauchen-neue-wege.html

12.03.2014Tagung Contracting mit KWK in der Wohnungs-wirtschaft - Neue rechtliche Rahmenbedin-gungen und deren Umsetzung; Ort: München; Kontakt: Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK); Tel. +49 30 27019281-0; Fax +49 30 27019281-99; E-Mail: [email protected]; www.bkwk.de

12.03.2014Seminar Elemente der PV-Anlagenoptimierung: Blitzschutz; Ort: Würzburg; Kontakt: Solarpraxis; Tel. +49 726296-359; Fax +49 30 726296-309; E-Mail: [email protected]; seminare.solarpraxis.de

12.-13.03.2014Messe Renexpo Central Europe; Ort: Budapest/Ungarn; Kontakt: Reeco; Tel. +49 7121 3016-0; Fax +49 7121 3016-100; E-Mail: [email protected]; www.renexpo-budapest.com

12.-14.03.201429. Symposium Photovoltaische Solarener-gie; Ort: Bad Staffelstein; Kontakt: OTTI; Tel. +49 941 29688-38; Fax +49 941 29688-16; E-Mail: [email protected]; www.otti.de/veranstaltung/id/29-symposium-photovoltaische-solarenergie.html

12.-15.03.2014Messe SHK Essen (Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien); Ort: Essen; Kontakt: Messe Essen; Tel. +49 201 7244-0; Fax +49 201 7244-248; E-Mail: [email protected]; shk.messe-essen.de

13.03.2014Seminar Elemente der PV-Anlagenoptimierung: Blendgutachten, Verschattungsoptimierung, PID-Vorbeugung; Ort: Würzburg; Kontakt: Solarpraxis; Tel. +49 726296-359; Fax +49 30 726296-309; E-Mail: [email protected]; seminare.solarpraxis.de

13.03.2014Seminar Märkte sind Gespräche - Social Media in der EE-Branche; Ort: Würzburg; Kontakt: Solarpraxis; Tel. +49 726296-359; Fax +49 30 726296-309; E-Mail: [email protected]; seminare.solarpraxis.de

13.03.2014Seminar Photovoltaikanlagen - Amortisation und Wirtschaftlichkeit; Ort: Stuttgart; Kontakt: TÜV Nord Akademie; Tel. 0800 8888020; Fax +49 511 986-1237; E-Mail: [email protected]; www.tuev-nord.de/weiterbildung

14.03.2014Seminar Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW); Ort: Berlin; Kontakt: TÜV SÜD Akademie; Tel. +49 30 4030416-00; Fax +49 30 4030416-08; E-Mail: [email protected]; www.tuev-sued.de/akademie

17.03.20144. Berliner Klimaschutzkonferenz; Ort: Berlin; Kontakt: Ketchum Pleon; Tel. +49 30 726139-874; Fax 01805 500113-19430; E-Mail: [email protected]; www.ketchum.com/de/berlin

17.-18.03.20142. Münchener Energietage; Ort: München; Kontakt: DVGW Forum; Tel. +49 228 9188-607; Fax +49 228 9188-92607; E-Mail: [email protected]; www.muenchener-energietage.de/

18.03.2014Seminar Sicherheitsanforderungen und Testkriterien für Lithium-Ionen-Batterien in Vorbereitung auf die Batterieprüfung; Ort: München; Kontakt: TÜV SÜD Akademie; Tel. +49 89 5791-1625; Fax +49 89 5791-2671; E-Mail: [email protected]; www.tuev-sued.de/akademie/jp/3615108

18.-19.03.2014Konferenz Biomethane Grid Injection & Vehicle Fuel; Ort: Frankfurt; Kontakt: VDI Wissensforum; Tel. +49 211 6214-201; Fax +49 211 6214-97154; E-Mail: [email protected]; www.vdi-international.com/biomethane

18.-19.03.2014Tagung Geothermische Technologien; Ort: Hannover; Kontakt: VDI Wissensforum; Tel. +49 211 6214-201; Fax +49 211 6214-154; E-Mail: [email protected]; www.vdi.de/Geothermie

18.-20.03.2014Messe Energy.Resource Saving; Ort: Kazan/Russland; Kontakt: Kazanskaya Yarmarka; Tel. +7 843 5705-113; Fax +7 843 5705-113; E-Mail: [email protected]; www.expoenergo.ru/eng

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23EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014 U N T E R N E H M E N S R E G I S T E R

Agence de l‘Environnement et de laMaîtrise de l‘Energie (ADEME) .................................7

Agora Energiewende .................................................9

Alpha ventus ................................................................7

Astronergy Solarmodule ..........................................5

Bechtel ........................................................................21

Bestec ............................................................................8

Biogasrat .......................................................................4

BrightSource Energy ................................................21

Brüning Megawatt .....................................................3

Bundesverband der Energie­ undWasserwirtschaft (BDEW) .........................................7

Campact ......................................................................19

centrotherm .................................................................6

Clyde Bergemann Materials Handling ................21

Conergy .........................................................................5

Deutsche Energieagentur (dena) ...........................7

Deutsche Energieversorgung ..................................6

Deutscher Energieholz­ und Pellet­Verband (DEPV) .............................................13

Deutscher Wasserstoff­ und Brennstoff­zellen­Verband (DWV) .............................................17

Deutsches Biomasse­forschungszentrum (DBFZ) ......................................9

Deutsch­französisches Büro fürErneuerbare Energien (DFBEE) ................................7

Dong Energy ..............................................................21

E.ON .............................................................................21

E3/DC .............................................................................6

Energieagentur NRW ...............................................17

Enovos Future ..............................................................5

EnviTec Biogas .............................................................5

Erich Stallkamp ESTA .................................................3

EuPD ...............................................................................9

European Geothermal EnergyCouncil (EGEC) .............................................................8

EWS Schönau .............................................................19

Fastenergy ..................................................................16

First Solar ......................................................................5

Fraunhofer ISE ...........................................................21

Geovol Unterföhring..................................................8

Global PVQ ...................................................................5

Google .........................................................................21

Greenpeace Energy ..................................................19

GtV­Bundesverband Geothermie ......................8,19

juwi solar ......................................................................5

Lead and Zinc Study Group (ILZSG) .....................15

Masdar .........................................................................21

Messe Offenburg ........................................................8

Naturstrom .................................................................19

NRG Energy ................................................................21

PNE Wind ......................................................................7

proPellets....................................................................12

RWE Innogy UK..........................................................21

Schott ............................................................................5

SEMI ...............................................................................6

Sietas .............................................................................9

Solarbuzz ......................................................................6

Solarworld ....................................................................6

Steag ..............................................................................7

TNS Emnid ..................................................................19

Umweltbundesamt ....................................................3

Union Française de l´Electricité (UFE) ....................7

Verband der Bayerischen Energie­ undWasserwirtschaft (VBEW) .......................................17

Vestas...........................................................................21

Voith ...............................................................................8

WEDA Dammann & Westerkamp ...........................3

Weltec Biopower ........................................................3

Wirtschaftsforum Geothermie (WFG) ..............8,19

World Bureau of Metal Statistics (WBMS) ...........15

World Energy Council ................................................9

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24 EUWID NEUE ENERGIEN 9.2014L I T E R AT U R

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Handbuch „Windkraftanlagen“erscheint in fünfter AuflageDas Handbuch „Windkraftanlagen – Grundlagen, Technik, Einsatz, Wirtschaftlichkeit“ behandelt die Technologie von Windrädern systematisch und umfassend. Nach einem Abriss der histori­schen Entwicklung werden die physikalisch­tech­nischen Grundlagen der Windenergiewandlung sowie Konstruktion, Einsatzkonzeptionen und Betriebseigenschaften von Windkraftanlagen, ihre Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlich­keit analysiert und an verschiedenen Beispielen dargestellt.

In der aktuellen fünften Auflage sei der Inhalt um neueste technische Entwicklungen ergänzt worden. Darüber hinaus werde die Offshore­Nutzung ausführlich besprochen. Darüber hinaus enthält der Band viele detaillierte Abbildungen, heißt es seitens des herausgebenden Berliner Verlags Springer.

Der Autor, Dipl.­Ing. Erich Hau, Jahrgang 1941, studierte an den Technischen Universitäten Stutt­gart und München Luft­ und Raumfahrttechnik. Danach arbeitete er unter anderem für MAN und für das Ingenieurbüro Etaplan. Das Handbuch soll ab Juni dieses Jahres zu einem Preis von 199,99 € erhältlich sein.

Ein Brand hat eine Windkraftanlage auf dem Haarstrang bei Möhnesee zerstört und einen Schaden von 1,2 Mio. € angerichtet. Der Rotorkopf der 67 Meter hohen Anlage hatte in der Nacht zum vergangenen Samstag Feuer gefangen. Was den Brand ausgelöst hat, ist derzeit noch nicht bekannt. Nach Auskunft der Polizei in Soest schlu­gen die Flammen aus dem Rotorgehäuse und sorgten für viele besorgte Anrufe. Die Flammen waren selbst von der einige Kilometer entfernten Autobahn 44 zu sehen. Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab und ließ die Anlage kontrolliert abbrennen. Später in der Nacht fielen auch die etwa 30 Meter langen Kunststoff­Rotorblätter zu Boden. Wie der „Soester Anzeiger“ berichtet, handelt es sich bei der abgebrannten Anlage um eine Turbine des dänischen Herstellers Vestas mit einer Leistung von 1,65 MW. Christian Böddeker, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Möh­nesee, sagte der Regionalzeitung: „Wir müssen Schichtbetrieb zur Absicherung für die ganze Nacht organisieren, nötigenfalls herabgefallene brennende Teile ablöschen – wenn das sicher zu bewerkstelligen ist.“ Personen seien bei der Löschaktion nicht zu Schaden gekommen.

VERMISCHTES