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Neue Erkenntnisse über unsere Individual-Konstellation Neuartige Enneagramm-Deutungen ______________________________________________________________________________ Erkenntnisse_Individual-Konstellation.doc 1/15 Neue Erkenntnisse über unsere Individual-Konstellation Nr. Prozeß-Schritte Inhalte 1 Thema der Vertiefung Neuartige Enneagramm-Deutungen 2 Herkömmliches Wissen Wer sich zu fragen beginnt, „wer bin ich denn eigentlich, wie bin ich und wie unterscheide ich mich darin von meinen Mitmenschen?“, der findet einige Hilfestellungen in Typenmodellen und Typenlehren, von denen es zahlreiche verschiedene gibt (siehe auf dieser Webseite unter Erkenntnisse -> Typenmodelle). Die Modelle der Verhaltenspsychologie sind dabei relativ starr oder auch statisch. Sie suggerieren, das die Typenunterschiede unter Menschen eine Gegebenheit sei, die man einfach zunächst erkennen und dann auch als feste Größe akzeptieren sollte. Jedem Typ wird dann seine jeweilige Eigenart zugestanden als etwas, das eben menschlich individuell veranlagt sei. Ein Fortschritt ist damit zumindest gemacht, indem man die verschiedenen Veranlagungen und Typen überhaupt wahrnimmt und respektiert. In eher „esoterischen“ Typenlehren, wie viele diese einstufen, nämlich z.B. in den Lehren der Chakren, des Ayurveda, des Enneagramms und der Seelen-Matrix, werden diese statischen Feststellungen der Typen so zu sagen dynamisch „aufgeweicht“. Ein typischer Zustand eines Menschen wird darin nicht einfach als fest zementiert gesehen, den man so akzeptieren müsse. Es werden Chancen aufgezeigt und Empfehlungen gegeben, wie man diesen pflegen und harmonisieren kann. Sich als bestimmten Typ zu erkennen, bedeutet bei ihnen nicht, sich selbst darauf versteifen zu sollen. Im Gegenteil, es wird angeregt, sich angemessen auf eine eigene Entwicklung und Entfaltung hin auszurichten, die auch die Energien der anderen Typen mit einbezieht. In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit dem Enneagramm, das eben ein Art „esoterischerTypenlehre darstellt. In seiner bekannten Grundaussage gibt es darin 9 verschiedene Typen, die einfach mit den Zahlen 1 bis 9 bezeichnet sind. Zu jeder Typ-Zahl gibt es eine ganze Reihe von Eigenschaftsbeschreibungen, die der jeweiligen Zahl typologisch zugeschrieben werden. Wer diese Eigenschaften durchliest, wird dann Übereinstimmungen mit sich selbst und den eigenen Eigenschaften feststellen oder auch nicht. Bei welcher Zahl die größte Übereinstimmung empfunden wird, mit der kann man sich dann also identifizieren. Ich selbst hatte mich danach als entweder eine „1“ oder aber eine „9“ gesehen. Das originale Enneagramm ordnet die Zahlen- Typen einfach ihrer Reihenfolge nach von 1 bis 9 in einem Kreis an, so daß neben der 9 wieder die 1 steht. Da es bei jeder Zahl demnach zwei Flügel-Zahlen gibt, links wie rechts, die mit ihren Eigenschaftsmerkmalen mitschwingen können, ist also eine Vermischung von Eigenschaften aus denen zweier benachbarter Zahlen wie der 1 und der 9 nicht sehr verwunderlich. Entweder ist man dann eine 1 mit rechtem 9er-Flügel oder eine 9 mit linkem 1er-Flügel. In der Struktur des Enneagramm-Typen-Zahlenkreises gibt es nun aber noch zwei weitere bemerkenswerte Ordnungskriterien. Das erste ist eine Zuordnung der 9 Zahlen zu 3 Bereichen oder auch Zentren, die als Kopf, Herz und Bauch definiert werden. Diese Zuordnung erscheint sehr simpel, indem jeweils drei aufeinander folgende Zahlen einen Bereich bilden: Herz-Bereich: 2, 3 und 4 Kopf-Bereich: 5, 6 und 7 Bauch-Bereich: 8, 9 und 1 Was das für eine Bedeutung hat, drängt sich einem nicht gerade auf und wird auch nicht wirklich schlüssig erklärt.

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Erkenntnisse_Individual-Konstellation.doc 1/15

Neue Erkenntnisse über unsere Individual-Konstellation

Nr. Prozeß-Schritte Inhalte

1 Thema der Vertiefung Neuartige Enneagramm-Deutungen

2 Herkömmliches Wissen

Wer sich zu fragen beginnt, „wer bin ich denn eigentlich, wie bin ich und wie unterscheide ich mich darin von meinen Mitmenschen?“, der findet einige Hilfestellungen in Typenmodellen und Typenlehren, von denen es zahlreiche verschiedene gibt (siehe auf dieser Webseite unter Erkenntnisse -> Typenmodelle). Die Modelle der Verhaltenspsychologie sind dabei relativ starr oder auch statisch. Sie suggerieren, das die Typenunterschiede unter Menschen eine Gegebenheit sei, die man einfach zunächst erkennen und dann auch als feste Größe akzeptieren sollte. Jedem Typ wird dann seine jeweilige Eigenart zugestanden als etwas, das eben menschlich individuell veranlagt sei. Ein Fortschritt ist damit zumindest gemacht, indem man die verschiedenen Veranlagungen und Typen überhaupt wahrnimmt und respektiert. In eher „esoterischen“ Typenlehren, wie viele diese einstufen, nämlich z.B. in den Lehren der Chakren, des Ayurveda, des Enneagramms und der Seelen-Matrix, werden diese statischen Feststellungen der Typen so zu sagen dynamisch „aufgeweicht“. Ein typischer Zustand eines Menschen wird darin nicht einfach als fest zementiert gesehen, den man so akzeptieren müsse. Es werden Chancen aufgezeigt und Empfehlungen gegeben, wie man diesen pflegen und harmonisieren kann. Sich als bestimmten Typ zu erkennen, bedeutet bei ihnen nicht, sich selbst darauf versteifen zu sollen. Im Gegenteil, es wird angeregt, sich angemessen auf eine eigene Entwicklung und Entfaltung hin auszurichten, die auch die Energien der anderen Typen mit einbezieht. In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit dem Enneagramm, das eben ein Art „esoterischer“ Typenlehre darstellt. In seiner bekannten Grundaussage gibt es darin 9 verschiedene Typen, die einfach mit den Zahlen 1 bis 9 bezeichnet sind. Zu jeder Typ-Zahl gibt es eine ganze Reihe von Eigenschaftsbeschreibungen, die der jeweiligen Zahl typologisch zugeschrieben werden. Wer diese Eigenschaften durchliest, wird dann Übereinstimmungen mit sich selbst und den eigenen Eigenschaften feststellen oder auch nicht. Bei welcher Zahl die größte Übereinstimmung empfunden wird, mit der kann man sich dann also identifizieren. Ich selbst hatte mich danach als entweder eine „1“ oder aber eine „9“ gesehen. Das originale Enneagramm ordnet die Zahlen-Typen einfach ihrer Reihenfolge nach von 1 bis 9 in einem Kreis an, so daß neben der 9 wieder die 1 steht. Da es bei jeder Zahl demnach zwei Flügel-Zahlen gibt, links wie rechts, die mit ihren Eigenschaftsmerkmalen mitschwingen können, ist also eine Vermischung von Eigenschaften aus denen zweier benachbarter Zahlen wie der 1 und der 9 nicht sehr verwunderlich. Entweder ist man dann eine 1 mit rechtem 9er-Flügel oder eine 9 mit linkem 1er-Flügel. In der Struktur des Enneagramm-Typen-Zahlenkreises gibt es nun aber noch zwei weitere bemerkenswerte Ordnungskriterien. Das erste ist eine Zuordnung der 9 Zahlen zu 3 Bereichen oder auch Zentren, die als Kopf, Herz und Bauch definiert werden. Diese Zuordnung erscheint sehr simpel, indem jeweils drei aufeinander folgende Zahlen einen Bereich bilden:

Herz-Bereich: 2, 3 und 4

Kopf-Bereich: 5, 6 und 7

Bauch-Bereich: 8, 9 und 1 Was das für eine Bedeutung hat, drängt sich einem nicht gerade auf und wird auch nicht wirklich schlüssig erklärt.

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Das zweite Ordnungskriterium ist noch viel spannender und wird als eine Hinwendung zu entweder „falschem Trost“ oder „echtem Trost“ beschrieben. Falscher Trost bedeutet Regression oder auch Desintegration, also Rückschritt. Echter Trost dagegen steht für Integration und folglich Progression, also Fortschritt. Ich bezeichne das als „Entwicklungspfad“, den man in seinem Leben beschreitet. Das Enneagramm enthält zwei solche „Pfade“ mit zwei Gruppen von Zahlen, die miteinander verbunden sind. Die Verbindungslinien kennzeichnen den jeweiligen Pfad und bilden geometrische Figuren im Zahlenkreis. Jeder Pfad kann vorwärts (progressiv) oder rückwärts (regressiv) beschritten werden. Die erste Gruppe besteht aus den sechs Zahlen 1, 2, 4, 5, 7 und 8, die zweite aus den drei Zahlen 3, 6 und 9. Letztere bilden ein gleichseitiges Dreieck. Die sechs Zahlen bilden ein ungleichmäßiges Hexagramm, indem der Pfad nach der Zahlenfolge 1 – 4 – 2 – 8 – 5 – 7 verläuft oder auch umgekehrt. Die 7 führt dann wieder zur 1 bzw. die 1 zur 7. Es erscheint recht mystisch und geheimnisvoll, warum es gerade diese Zahlenfolgen gibt und warum diese etwas mit Trost, Regression oder Integration zu tun haben sollen. Ein logischer Zusammenhang wird im Enneagramm selbst auch nicht erklärt und begründet. Man kann es also glauben, daß es so sei, oder auch nicht.

Enneagramm-Modell Das Enneagramm hat man auch schon versucht mit anerkannteren Typenmodellen zu vergleichen, wie etwa mit den Typologien MBTI (Myers Briggs type indicator) und Big Five. Hier treffen sich die beiden Welten des eher populär Sprirituellen und des wissenschaftlich Psychologischen. Tatsächlich gibt es partielle Übereinstimmungen zwischen diesen Modellen, die aber insgesamt doch nur recht grob und vage sind. Manche der in diesen Vergleichen behaupteten Übereinstimmungen erscheinen auch eher fragwürdig. Insgesamt ist die Unsicherheit sehr groß, die in diesen bekannten Vergleichs-Versuchen liegt. Fehler mögen da in der sauberen Definition der Typen, deren Abgrenzungen untereinander und auch in den Methoden der Studien mittels Fragebogentests an Probanden liegen. Interessant und weiter verfolgenswert bleibt aber der Versuch von Synthesen solch unterschiedlicher Modelle allemal. Genau das wird auf dieser Webseite auch unternommen (siehe unter Erkenntnisse -> Typenmodelle -> Typenmodelle – Vergleich und Synthesen).

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3 Kontroversen

Die Freunde und Verfechter des Enneagramms beschwören diverse mystische Erklärungen, Gegebenheiten und Zusammenhänge, die als Belege für die besondere Wahrhaftigkeit dieses Systems dienen sollen. Zum Beispiel entspricht die Zahlenfolge des 6-zähligen Entwicklungspfads genau der ersten sechs Nachkommastellen aller Zahlen, wenn sie durch 7 geteilt werden (außer den Vielfachen von 7 selbst natürlich). Ist das ein Zeichen? Weitere Argumente gründen auf den geometrischen Figuren. Und schließlich wird das angebliche Mysterium der jahrtausende alten Wurzeln des Enneagramms und der Anwendung bei spirituellen Glaubensgemeinschaften wie den Sufis bemüht. Gerade diese vagen Erklärungen aber rufen viele Kritiker insbesondere unter den seriösen Wissenschaftlern bzw. unter denen hervor, die sich für solche halten. So wird das Enneagramm in Wissenschaftskreisen eher in die Tabu-Ecke allen Esoterischen gestellt und als solches belächelt. Es gibt wohl keine Belege für all das, was im Enneagramm behauptet wird, auch wenn sich vieles davon recht anschaulich und vernünftig anhören mag. Daß das Modell mit all seinen Erklärungen und Zusammenhängen einfach nur intuitiv oder inspiriert „erfunden“ wurde, ist für Wissenschaftler allgemeinhin nicht akzeptabel. Darüber hinaus kann man dem Enneagramm vorwerfen, daß es recht willkürliche Kriterien und Eigenschaften in seinen 9 Typen zusammenwürfele, die sich nicht unbedingt scharf voneinander abgrenzen und vielleicht auch gar keine vollständigen Abbildungen von Eigenschaftsräumen darstellen. So werden Eigenschafts-Kategorien wie etwa die „Versuchung“, der „Redestil“ oder die „Wurzelsünde“ und viele mehr benannt, zu denen es dann jeweils genau neun verschiedene Eigenschaften geben soll, eben entsprechend der 9 Zahlen. Das mag tatsächlich recht konstruiert anmuten. Und schließlich gibt es erfahrungsgemäß eine religiöse Einfärbung der Inhalte und Aussagen gemäß dem Glaubensvertreter, der das Enneagramm für seine Zwecke benutzt. Bekannt ist etwa die christlich orientierte Ausdeutung durch Autoren, die eben selbst professionell dem Christentum angehören. Vorwiegend säkular geprägte Wissenschaftler mögen daher das ganze Werk schon wegen seiner möglichen immanenten Manipulation kategorisch ablehnen. Tatsächlich soll es seriöse wissenschaftliche Studien geben, die eine Stichhaltigkeit des Enneagramm-Modells mittels Befragungen von Testpersonen herauszuarbeiten versucht haben. Deren Ergebnisse zeigten jedoch keine Signifikanzen, die das Modell hätten validieren können. So wird es von fachkundiger Seite als spekulativ und willkürlich beurteilt, das keinem wissenschaftlichen Anspruch standhalten soll. Trotz solch vernichtender Kritik läßt sich doch mit diesem Modell trefflich spekulieren, Rätsel raten, beraten, nachgrübeln, reflektieren und sich inspirieren lassen. Auf der Basis von Spekulation und Halbwissen gedeihen auch die schönsten Diskussionen und Gedankenaustausche. Ob dabei meßbare Belege oder eher Intuition zu Rate gezogen werden, spielt wohl eher eine untergeordnete Rolle. Was mag aber wirklich dran sein an dem etwas undurchsichtigen Modell? Ist es hilfreich oder eher irreführend? Was soll man daran glauben, was nicht? Zum Beispiel behaupten manche Interpreten, daß die rechte Zahlenhälfte (1, 2, 3 und 4) dem Weiblichen entspräche und die linke (5, 6, 7 und 8) dem Männlichen. Es gibt auch ein Prozeß-Modell, das auf den 9 Zahlen des Enneagramms als Prozeß-Schritte basiert. Generell muß man wohl vor Überinterpretationen des Enneagramms warnen, die es da und dort geben mag.

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4 Synthese der Erkenntnis

Die im Enneagramm angebotenen Empfehlungen zur Orientierung und Selbstreflexion sind grundsätzlich durchaus vielfältig und anregend. Ihre Hintergründe und Erklärungen sind aber eher dubios. Es erscheint daher lohnend, das Enneagramm auf solidere Beine eines psychologischen Fundaments zu stellen, als das bisher der Fall war. Wenn wir mit Hilfe des Enneagramms unseren eigenen Typ bestimmt hatten, dann werden wir danach viel weiter reichende Erkenntnisse und Zusammenhänge finden, die sich uns bisher verschlossen hatten.

Analysieren wir uns selbst damit auf der neuen, psychologisch soliden Basis, dann wird uns viel klarer, in welcher individuellen Konstellation wir uns befinden, in welchem Spannungsfeld wir zu unseren Mitmenschen darin stehen und welche Entwicklungsmöglichkeiten wir dabei haben. Das Enneagramm kann ebenso wie andere Typenmodelle und –lehren auch in einem

zweidimensionalen Koordinatensystem abgebildet werden, das ein generalisiertes Typen-

Modell darstellt (siehe dazu auch unter Erkenntnisse -> Typenmodelle -> Typenmodelle – Vergleich und Synthesen). Versucht man die 9 Charaktere des Enneagramms in das generalisierte Typen-Modell einzusetzen, ist man wie auch schon beim Vergleich mit der MBTI und Big Five Typologie darauf angewiesen, stimmige Zuordnungen von Eigenschaftsmerkmalen zu machen. Tatsächlich ist das nicht immer ganz einfach, so daß es dabei leicht zu Fehlern

kommen kann. Die hier vorgenommenen Eigenschaftszuordnungen sollten folglich wie auch andere Typenvergleiche ohne eindeutige Gewähr gelesen werden, auch wenn sich einem diese bei längerem Studium als sehr schlüssig vermitteln. Hier das Resultat, wenn man das

Enneagramm in das Eigenschafts-Diagramm nach C.G. Jung und M. Lüscher einbettet, das bereits mit den Lehren der Chakren und des Ayurveda, den 4 Elementen und den Rollen des Drama-Dreiecks abgeglichen ist:

Enneagramm im generalisierten Typen-Modell

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Grundeigenschaften der Enneagramm-Typen Auf den ersten Blick sieht man in dieser neuen Ordnung, daß die Zahlen der Enneagramm-

Charaktere nun nicht mehr einfach nur in aufsteigender Zahlenfolge mit dem Uhrzeigersinn aufgereiht sind. Welchen Vorteil aber bringt das? Nun, man erkennt so anhand von sehr

generellen Eigenschaftsmerkmalen, wie sich die verschiedenen Charaktere zueinander verhalten, worin sie sich ähneln und worin unterscheiden. Z.B. sind die Charaktere 2 und 4 beide im extrem gleich emotional-rezeptiv und das viel stärker als alle anderen Charaktere. Dafür unterscheiden sie sich in ihrer Extrovertiertheit. Das genaue Gegenteil stellen die Charaktere 1, 5 und 8 dar, die im extrem maximal rational-direktiv sind. Und ebenso sind Charaktere 5, 6 und 9 im extrem maximal introvertiert, während 3, 7 und 8 im extrem maximal extrovertiert sind. Wenn

sich verschiedene Charaktere nun etwa begegnen, so läßt sich deren gegenseitige

Wechselbeziehung dann viel leichter erklären. Eine 4 und eine 9 etwa sehen sich gegenseitig so: Die extreme 4 ist für die extreme 9 viel weicher und emotionaler, zudem impulsiv, spontan, lebendig und nach außen orientiert. Dagegen ist die 9 für die 4 vorwiegend ausgeglichen und in sich gekehrt bzw. auch starr, kontrolliert und langweilig, also eine richtige Spaßbremse.

In manchen Quellen werden den Enneagramm-Zahlen Typen-Namen gegeben, die das ganze System gleich viel anschaulicher machen. Diese Namen sind hier mit eingetragen und drücken wohl schon recht deutlich aus, welche Charakteristik die verschiedenen Positionen im Diagramm tendenziell bedeuten. Besonders interessant wird es dann, wenn man die verschiedenen

Eigenschaftsmerkmale aufführt, die den 9 Typen im Enneagramm zugeschrieben werden. Hier in der Abbildung sind das der Abwehrmechanismus und die Wurzelsünde. Unter

Abwehrmechanismus versteht man dabei eine für einen typische Methode, sich von anderen

abzugrenzen und sich zu verschließen oder zu schützen. Unter der Wurzelsünde kann man eine individuelle Kraft verstehen, die einen immer mehr oder weniger zu bestimmen sucht, insbesondere wenn man selbst existentiell bedroht ist, Defizite oder traumatische Verletzungen

hat, wenn man leidet und nicht mit sich in Harmonie ist. Ein Beispiel: Der Anführer und Herrscher (die 8) nutzt vor allem gerne die Leugnung, um sich abzusichern und gegen andere zu behaupten. Er kennt im extrem keine Scham und ist von Lustgefühlen und -bedürfnissen getrieben. Das sind Merkmale des rational-direktiven und extrovertierten Typs im „roten“ Quadranten, den man auch als „feurigen“ Choleriker kennt. Die vielen Eigenschaftsmerkmale der Charaktere, die das Enneagramm mit sich bringt, verhelfen

einem in dieser neuen Darstellung zu einem breiten Feld von Anschauungsmaterial. Man versteht dabei auch besser, warum sich bei einem Charakter wie der 5 vornehmliche Eigenschaften herausbilden wie die forschende Nachdenklichkeit, das Rückzugsverhalten, sowie Geiz und Habsucht. Sie sind nicht einfach willkürlich diesem Typ zugewiesen. Sie resultieren aus

seinen Grundeigenschaften der direktiven Rationalität und Introvertiertheit. Die 5 ist der Prototyp für diese Eigenschaftsmerkmale. Aber auch die 9 und die 1 neigen zu ihnen gemäß ihrer Randlage an diesem Eigenschafts-Quadranten.

Die Enneagramm-Grundstruktur mit Ergänzung der Typen Was im Enneagramm in seiner Grundform eher undurchsichtig bleibt, ist die Erklärung, warum die Zahlen 2 bis 4 dem Herz-Bereich, 5 bis 7 dem Kopf-Bereich und 8, 9 und 1 dem Bauch-

Bereich zugeordnet sind. Augenscheinlich unterscheiden sich die Charaktere eines Bereichs doch sehr deutlich voneinander. Das wird in der neuen Ordnung im generalisierten Typenmodell offensichtlich. Es ist sogar so, daß jeweils zwei Charaktere eines Bereichs sich in ihren Grundeigenschaften nahezu diametral gegenüberstehen. Warum gehören sie dann aber überhaupt einem gemeinsamen Zentrum an? In der neuen Ordnung finden wir Erklärung dafür.

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Kopf, Herz und Bauch sind bekanntermaßen auch durch entsprechende Chakren repräsentiert. Der Kopf entspricht dem blauen Hals-Chakra, das Herz dem grünen Herz-Chakra und der Bauch teilt sich auf in das rote Wurzel-Chakra, das orange Sakral-Chakra und das gelbe Nabel-Chakra.

Welchen Eigenschafts-Quadranten diese Chakren zuzuordnen sind, ist in obiger Abbildung zu sehen. Demnach liegen im Bereich des Kopfes bzw. Hals-Chakras vielmehr die Enneagrammtypen 1, 5 und 9 und nicht 5, 6 und 7, wie das im Enneagramm definiert ist. Hier scheint vordergründig ein Widerspruch vorzuliegen, der aber Hintergründe und versteckte,

geheimnisvolle Zusammenhänge aufzeigen wird. Tatsächliche Übereinstimmungen zwischen den Enneagramm-Zentren und den Chakren gibt es bei den Ennagramm-Typen 5 für den Kopf, 2

für das Herz und 8 für den Bauch. Diese Typen kann man wahrlich als Protagonisten ihres Bereichs bzw. Zentrums bezeichnen. Den übrigen Typen fallen dagegen andere Rollen zu. Am deutlichsten erkennt man diese anderen Rollen von Enneagramm-Typen auf den ersten Blick beim Bauch-Bereich und beim Herz-Bereich. Im Bauch-Bereich ist die 9 der protagonistischen 8

gegenüber am weitesten entfernt. Sie kann daher als Antagonist bezeichnet werden. Und im Herz-Bereich ist die 3 der Antagonist des Herzens mit dessen protagonistischer 2. Im Kopf-Bereich ist es etwas verzwickter. Rein optisch würde man die 7 als Antagonist zur 5 sehen. Den Gesetzen der Serie und der Systematik des Enneagramms folgend ist das aber nicht so. Tatsächlich ist hier die 6 der Antagonist. Und damit offenbart sich, daß die Enneagramm-Charaktere 3, 6 und 9 alle die Rollen von Antagonisten haben, so wie die 2, 5 und 8 die Rollen von Protagonisten. Es ist wohl auch kein Zufall, daß diese drei Antagonisten durch einen

separaten gemeinsamen Entwicklungspfad miteinander verbunden sind, den man folglich als

Antagonisten-Pfad bezeichnen kann. Den übrigen drei Charakteren 1, 4 und 7 fällt die Rolle von

Transformatoren zu, die zwischen Antagonist und Protagonist „vermitteln“. Der große, 6-zählige Entwicklungspfad des Enneagramms wird aus Protagonisten und Transformatoren gebildet

Enneagramm mit Entwicklungspfaden und Vervollständigung der Charaktere

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Die beiden Entwicklungspfade sind mit den Pfeilrichtungen für die konstruktive Progression

und Integration der Charaktere abgebildet. Für jeden Charakter kann man so genau sehen, was er tun bzw. für welche Eigenschaften er sich öffnen sollte, sich zu ihnen hinbewegen und um sie bemühen müßte, wenn er sich konstruktiv progressiv entwickeln wollte. Eine emotional-rezeptive 4 beispielsweise müßte sich dann auf die gegenüberliegende Seite der Rationalität und Direktivität (Bestimmtheit) der 1 zubewegen und diese Seite in sich fördern.

Die Antagonisten haben das Zentrum ihres Bereichs als spezifisches Defizit in sich. Ihnen fehlt genau die Eigenschaft oder Stärke, für die ihr Bereich steht. Der introvertierten 9 des

Friedensstifters fehlen die Bauch-Qualitäten seines Bereichs, den die 8, der Anführer und Herrscher verkörpert, und die Durchsetzungsstärke und Führungsqualität hervorbringen. Ebenso fehlt der 6 des Loyalisten und Untertans der selbständige Verstand des Denkers und Forschers seines Kopf-Bereichs, mit dem er aber nicht mehr einfach nur noch loyal und untertänig sein könnte. Und der 3 des Erfolgstyps und Machers fehlt eben das Herz seines Bereichs, denn sein Erfolg ist mit einem „steinernen Herzen“ bezahlt. Antagonisten sind zu dynamischer Entwicklung aufgefordert, wobei die 6 und die 9 Herz haben, nur die 3 des Herz-Bereichs eben herzlos ist.

Die Protagonisten erscheinen in sich selbst stimmig und daher eher statisch. An ihnen reiben

sich andere Typen. Die Transformatoren vermitteln in ihrem Bereich zwischen Protagonist und Antagonist. Dazu haben sie einen Mix an Eigenschaften beider Rollen oder befinden sich damit in der Mitte zwischen ihnen. Interessanterweise finden wir zwei Transformatoren (4 und 7) im

emotional-rezeptiven und extrovertierten Quadranten, der dem heiteren Sanguiniker

entspricht oder auch der prädestinierten Verkäufernatur. Diese Disposition scheint günstig für Transformatoren zu sein. Auch die 1 kommt am Rande dieses Quadranten zum Liegen, wenn sie extrem extrovertiert veranlagt ist (Extro-Reformer). Diese Erweiterung des 1er-Charakters, der nun zwei extreme Pole einnehmen kann, ist beispielgebend auch für einige andere Charaktere. Vielleicht ist in der ersten Abbildung der Zuordnung der Enneagramm-Typen in das Jung-

Lüscher-Diagramm aufgefallen, daß die 9 Typen nicht gleichmäßig rundum verteilt waren, sondern daß einige enger beieinander lagen und einige weiter außeinander. So gab es ein paar

Sektoren, die so aussahen, als wären sie unbesetzt. Tatsächlich lassen sich diese Lücken

schließen, wenn man einige Enneagramm-Charaktere doppelt, d.h. sowohl in ihrer introviertierten als auch in ihrer extrovertierten Variante darstellt. Unterstützt wird diese Dopplung durch hier entdeckte Interpretationsfehler einzelner Enneagramm-Typen und beim Typenvergleich zwischen Enneagramm und Big-Five-Typenmodell. Besonders auffällig waren diese Fehler bei den Enneagramm-Typen 4 und 9. Die 4 wurde da als introvertiert eingestuft (Intro-Individualist) und die 9 als extrem emotional-rezeptiv und herzbetont (Extro-Mediator). Fakt ist wohl, daß die beiden Typen so sein können aber eben nicht müssen. Sie sind vielmehr

ambivalent und können entweder im einen oder auch im anderen Eigenschaftssektor liegen.

Eine Typen-Ambivalenz findet man auch bei der 5, die in ihrer extrem extrovertierten Form (Extro-Forscher) nahezu diagonal gegenüber ihrem ursprünglichen, introvertierten Charakter liegt. Dort liegt aber bereits die Enneagramm-7, weshalb sich eine Typen-Dopplung hier erübrigt.

Durch die Dopplung der Enneagramm-Typen 1, 4 und 9 entsteht nun ein kompletter Satz von 12

Charakteren, die gleichmäßig wie die Stunden auf der Uhr im Kreis herum verteilt sind. So wie

die 5 und die 7 ein ambivalentes Typenpaar bilden, kann man auch die 6 mit der 8 und die 2 mit der 3 als ambivalent miteinander verknüpfen. So wird ein loyaler Untertan (6) in seiner extrem extroviertierten Form zu einem glühenden Anführer (8) und ein extrem emotional introvertierter Macher zu einem hingebungsvollen Helfer (2), dessen Erfolg es ist, sich für andere aufzuopfern.

Eine ähnliche Spreizung der Typen von einer Seite des Koordinatensystems bis zur anderen,

die wir auch als Typen-Ambivalenz bezeichnen, finden wir übrigens auch in den Typenmodellen

MBTI und Big-5, wenn wir diese in das 2-dimensionale Jung-Lüscher-Diagramm zurückfalten (siehe dazu unter Erkenntnisse über Typenmodelle -> Vergleich und Synthesen).

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Enneagramm-Bereiche bzw. –Zentren

Ein Bereich oder Zentrum beschreibt zu seinem Oberbegriff das Spannungsfeld zwischen Protagonist über Transformer bis hin zum Antagonisten. Wie sich diese Spannungsfelder aufziehen, wird in folgenden Abbildungen für alle Bereiche gezeigt. In jedem Bereich mit seinem

Spannungsfeld liegt eine Herausforderung zur Entwicklung vor, die in der Hinwendung zur

gegenüberliegenden Seite besteht und durch gestrichelt-gepunktete Pfeile gekennzeichnet ist. Der fett gestrichelt-gepunktete Pfeil zeigt dabei die generelle Haupt-Entwicklungsrichtung für den jeweiligen Bereich an, wie er sich aus der geometrischen Logik ergibt. Der dünn gestrichelt-gepunktete Pfeil zeigt den Entwicklungsweg ausgehend vom Antagonisten des Bereichs. Dieser Weg enthält auch den konstruktiv-progressiven Entwicklungspfad des Antagonisten, wie er im Enneagramm ausgewiesen ist.

Enneagramm-Bereich „Bauch“ mit seinem Entwicklungsauftrag

Die durchgezogenen Linien markieren den jeweiligen Enneagramm-Bereich, der aus jeweils 3

Enneagramm-Typen gebildet wird. Gestrichelte Linien zeigen Hilfsverbindungen zwischen

Typen, wenn sie entweder ambivalente Paare sind (z.B. Intro-9 und Extro-9, Intro-1 und Extro-1 oder auch weiter unten Intro-4 und Extro-4 beim Herz-Bereich oder 6 und 8 beim Kopf-Bereich),

und ggfs. die Vervollständigung der geometrischen Figur des Bereichs durch den ambivalenten Partner (hier durch die Extro-9 zur 8, weiter unten beim Herz-Bereich durch die Extro-5, die etwa auch der 7 entspricht, zur 6). Mit gestrichelter Linie werden weiter unten auch Enneagramm-

Typen verbunden dargestellt, die sich typologisch nahe sind (3 und 8 oder auch weiter unten 4 und Extro-5 wegen deren Nachbarlage im gleichen Quadranten oder auch 1 und 9 beim Kopf-Bereich wegen deren Flügelposition im Enneagramm und Randlage um denselben Quadranten).

Im Bauch-Bereich des Enneagramms spannen die beiden ambivalenten Typen-Pole der 1 genau eine zum Entwicklungspfeil des Antagonisten-Paars der 9 (Intro und Extro) senkrecht

stehende Strecke auf. Diese befindet sich deutlich näher am Zielort des Protagonisten.

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Entsprechend ist der konstruktiv-progressive Entwicklungspfad des Antagonisten besonders lang (dünner gestrichelt-gepunkteter Pfeil). Der Antagonist hat für seine individuelle Entwicklung neben diesem Pfad noch eine zweite Möglichkeit, wie er sich mit dem Protagonisten „anfreunden“ kann, indem er sich nämlich für die Eigenschaften des Transformators öffnet.

Enneagramm-Bereich „Herz“ mit seinem Entwicklungsauftrag

Enneagramm-Bereich „Kopf“ mit seinem Entwicklungsauftrag

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Im Herz-Bereich des Enneagramms spannen dagegen die beiden ambivalenten Typen-Pole der 4 eine zum Entwicklungspfeil des Antagonisten-Paars der 3 und der 8 senkrecht stehende

Strecke auf. Diese befindet sich ebenfalls deutlich näher am Zielort des Protagonisten. Hier stehen beide Typen, die 3 und die 8 dem Quadranten mit dem Herz-Chakra diametral

gegenüber. Auch hier ist der konstruktiv-progressive Entwicklungsweg des Enneagramm-Typs im Antagonisten-Pfad, nämlich der der 3 besonders lang (dünner gestrichelt-gepunkteter Pfeil). Und auch hier hat der Antagonist neben diesem Pfad noch eine zweite Möglichkeit für seine individuelle Entwicklung, wie er sich mit dem Protagonisten „anfreunden“ kann: Die Öffnung für die Eigenschaften des Transformators.

Im Kopf-Bereich sieht es zunächst etwas anders aus, die Grundprinzipien sind aber gleich

denen der anderen Bereiche. Der Antagonist ist hier die 6, die sich über den Antagonisten-

Entwicklungspfad hin zur 9 entwickeln kann. Von der 9 aus es dann nicht mehr allzu weit bis

hin zur 5. Die andere Möglichkeit ist eine Hinwendung zur extrovertierten 7 als Transformator. Diese entspricht gleichzeitig der extrem extrovertierten 5. Falls diese Hinwendung gelingt, gilt es für die extrovertierte 5 wiederum ihren introvertierten Pol zu erreichen und zu integrieren. Dann wäre auch hier das Ziel erreicht. Die 9 und die 1 können hier auch gewissermaßen als

„Katalysator“-Pärchen dienen, da sie beide nahe um die 5 herum liegen. Interessanterweise findet sich genau diese Konstellation des Kopf-Protagonisten der

introvertierten 5 mit ihrem extrovertierten Pendant oder auch der 7 im Typenmodell des MBTI wieder, wenn wir dieses auf 2 Dimensionen zurückfalten. Dort wird diese Paarung der

gespreizten oder auch ambivalenten Typen mit dem Begriff „Rationalist“ in der Nebengruppe

belegt. Das paßt perfekt zum Protagonisten des Kopf-Bereichs. Der Rationalist findet sich gemäß MBTI aber auch im extrovertierten Extrem-Bereich mit leichter Tendenz zur rezeptiven Emotionalität, also genau da, wo die Enneagramm-7 oder auch die extrovertierte 5 liegen.

Typen-Gruppen und Rollen nach dem MBTI- und Jung-Modell

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Diese Spreizung ambivalenter Enneagramm-Typen, die durch MBTI-Nebengruppen abgebildet werden, ist kein Einzelfall. Auch die rationale 1 (Enneagramm-Reformer und -Perfektionist) mit

ihrer extrovertierten Variante paßt noch in die MBTI-Gruppe der „Rationalisten“. Sie kommt der Paarung der beiden Jung-Rollen des Reformers und des Motivators gleich. Und ebenso bilden die ambivalenten Paare der extrovertiert-emotionalen bis introvertierten 4 (Individualist-Künstler)

und 9 (Mediator-Friedensstifter) die MBTI-Gruppe der „Idealisten“ ab. Die 9 entspricht dabei den Jung-Rollen des Koordinators und Beraters. Schließlich vervollständigen die Enneagramm-

Paarungen der 6 (Loyalist-Untertan) mit der 8 (Anführer-Herrscher) als „Bewahrer“ und die der 2

(Helfer-Märtyrer) und der 3 (Macher-Erfolgstyp) als „Erschaffer“ die Übereinstimmung der beiden Modelle in dieser Hinsicht. Dazu passen würden auch ein Mischtyp aus den benachbarten Enneagramm-Typen 9 und 1 als ambivalente Paare. Die beiden Typen sind ja im Enneagramm jeweils Flügel zueinander. So wäre die eine 1-9-Paarung rational bis introvertiert geprägt, was bei Jung dem Reformer und dem Koordinator entspräche. Die andere, alternative extrovertierte 1-9-Paarung wäre emotional bis extrovertiert, nämlich nach Jung der Berater und der Motivator. Die Wortschöpfungen von MBTI-Gruppen, Jung-Rollen und Enneagramm-Typen passen erstaunlich gut zusammen, ergänzen sich oft sinngemäß und ergeben somit ein kompletteres Gesamtbild.

Vervollständigung des Enneagramm-Modells der Bereiche bzw. Zentren

Nun haben wir 3 Bereiche im Enneagramm kennengelernt. Das Koordinatensystem besteht

aber aus 4 Quadranten. 3 Quadranten sind durch das Enneagramm abgebildet, einer aber nicht. Was ist mit diesem Quadranten? Warum gibt es dafür keinen Enneagramm-Bereich?

Bereich „Bauch-Lustsinn“ mit seinem Entwicklungsauftrag, der im Original-Enneagramm fehlt

Der übriggebliebene Quadrant ist der emotional-rezeptive und extrovertierte des fröhlichen

Sanguinikers, der dem Sakral-Chakra entspricht, welches für Sexualität und Lustsinn steht. Offenbar sind diese Eigenschaften in der Lehre des Enneagramms nicht erstrebenswert. Das würde erklären, warum dieser Bereich im Enneagramm nicht vorkommt. Vielleicht besteht das Enneagramm folglich auch deswegen nur aus 9 anstatt 12 Charakteren.

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Man kann nun den Bauch-Lustsinn-Bereich der Vollständigkeit halber in das Enneagramm

integrieren und somit ein moderneres Enneagramm-Modell schaffen. Wenn man auf die ursprünglichen 9 Enneagramm-Typen zurückgreift, dann wäre hier die 9 wieder der Antagonist

und die 7 oder vielmehr eine Mischung aus 7 und 4 diesmal der Protagonist, der auch die extrovertierte 5 mit einbezieht. Als Transformator dient dann die 2. Auf dem Antagonisten-Pfad ginge die Entwicklung von der 9 wieder erst zur 3, die somit mit der 2 die möglichen

„Entwicklungshelfer“ für die 9 darstellen. In der geometrischen Konstruktion sieht man, daß eigentlich die introvertierte 5 dem Bauch-Lustsinn genau gegenüber liegt oder auch die Verbindung zwischen den Enneagramm-Nachbarn 1 und 9, die jeweils auch Flügel füreinander sind.

Da wir nun einen zweiten Bauch-Bereich haben, müssen wir ein Unterscheidungsmerkmal hinzufügen. Der ursprüngliche Bauch-Bereich des Enneagramms entspricht wohl eher dem „Oberbauch“ oder auch der männlichen Prägung der Bauch-Eigenschaften. Daher wurde hier für

diesen Bereich der Titel „Bauch-Macht“ gewählt. Damit ist der Unterschied zum „Bauch-

Lustsinn“ wohl am besten getroffen, der eher im „Unterbauch“ beheimatet ist. Letzteren könnte man auch „Genital-Bereich“ nennen, um damit einen Unterschied zum Bauch zu definieren, da es

sich bei ihm ja auch vornehmlich um eine sexuelle Energie dreht. Die Lage diese Energiezentrums ist aber nicht bei den Genitalien, zumindest nicht bei den äußerlichen und männlichen, sondern vielmehr bei den inneren weiblichen etwa auf der Höhe knapp unterhalb des Bauchnabels, also eben auch im Bauch. Die männliche Bauchenergie der Macht liegt dagegen vornehmlich im Sonnengeflecht knapp unterhalb des Zwerchfells.

Die Entwicklungswege aller vier Bereiche des modernen Enneagramm-Modellls kann man mit

den Typengruppen des MBTI-Modells auch so formulieren:

Bauch-Macht: Idealisten dieses Bereichs, die eher zum Bewahren ihrer Vorstellungen neigen, sollten sich in die Richtung eines Rationalisten entwickeln.

Herz: Rationalisten dieses Bereichs, die zum kreativen Erschaffen tendieren, sollten sich in die Richtung eines Idealisten entwickeln.

Kopf: Bewahrer dieses Bereichs, die an ihren Idealen kleben, sollten sich in die Richtung eines Rationalisten und Erschaffers entwickeln.

Bauch-Lustsinn: Bewahrer dieses Bereichs, die zum Idealisieren ihrer Einstellungen neigen, sollten sich in die Richtung eines Erschaffers entwickeln

Zusammenfassend bedeutet das:

Kreative Rationalisten sollten sich für Idealismus öffnen (Aussage des Herz-Bereichs)

Bewahrende Idealisten sollten sich für mehr Rationalismus und Schaffenskraft öffnen (Aussage der übrigen Bereiche Kopf und Bauch, sowohl für Macht als auch Lustsinn)

Wenn man das weiter ausdeutet, so werden hier die eher dynamischen Entwicklungs-

Szenarien und Potentiale beschrieben, die bestimmten Typen oder auch den Antagonisten entsprechen. Für die anderen Typen besteht wohl eher ein statisches Szenario, das weniger

Bedarf oder Chance für Entwicklung vorsieht. Diese bilden vielmehr einseitige Pole im Spannungsfeld der verschiedenen Typen:

Bewahrende Rationalisten sind im Extrem typische Bedenkenträger und Kritiker und bewußte Bremser von Entwicklungen. Sie sind autonom und rational direktiv.

Kreative Idealisten sind im Extrem Phantasten und Utopisten und damit unbewußte Bremser von Entwicklungen. Sie sind heteronom und emotional rezeptiv.

Im Umkehrschluß heißt das aber, daß wahrhaftige Entwicklung eine Basis vernünftigen Realitätsbewußtseins braucht, das an kreativem Erschaffen interessiert und zugleich ausgewogen rationalistisch als auch idealistisch ist.

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5 Folgerung und Tips

Das Enneagramm ist ein Typenmodell und gleichzeitig Ratgeber für jedes einzelne Individuum. Wir erkennen darin, daß wir Menschen von Grund auf verschieden sind und diese Verschiedenartigkeit kann man in Typen, Rollen oder Charakteren beschreiben. Diese

Beschreibungen sind letztlich nur modellhafte Schablonen, die die Verschiedenheit unserer Eigenschaften veranschaulichen. Prinzipiell gibt es gar keine scharfe Abgrenzung zwischen unseren Eigenschaften, denn diese gehen fließend von einem Pol zum anderen über. Wir sind

auch nicht sklavisch auf einen bestimmten Eigenschaftspol festgelegt, sondern können uns je nach Situation jederzeit anders verhalten. Daher sind wir auch nicht auf einen bestimmten Typ festgelegt, sondern können uns situativ in verschiedenen Typen wiederfinden. Ob wir aber eher typologisch starr und unflexibel sind oder aber leicht verschiedene Eigenschaften hervorholen können, ob wir uns eher in einer destruktiven oder eher einer konstruktiven Ausrichtung befinden,

das sind weitere individuelle Konstellationen, die wir mit Hilfe dieses Modells erkennen können. Und schließlich gehört zu unserer Konstellation auch unsere Umgebung mit unseren Mitmenschen, mit denen wir zu tun haben und die uns vielleicht auch beeinflussen und prägen.

Einige Grundgedanken und Regeln des Enneagramms sind sehr hilfreich und bieten einem Orientierung zur Reflexion und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Damit geht das Enneagramm weit über eine rein wissenschaftliche Typenlehre wie den MBTI oder die Big-5

hinaus, die letztlich nur Typen definieren ohne aber eine sinnhafte Zielvorstellung zu vermitteln. Die meines Erachtens bedeutendsten Gedanken des Enneagramms sind diese:

Für jeden Typ gibt es ein Spannungsfeld der Befindlichkeit zwischen sagen wir „Unreife“ und „Reife“, die im Enneagramm als „unerlöst“ und „erlöst“ bezeichnet werden. Dies kann als eine Art Entwicklungsstufe gesehen werden.

Für jeden Typ gibt es typische, vielleicht prädestinierte Entwicklungspfade, die sowohl vorwärts, also konstruktiv und progressiv beschritten werden können als auch rückwärts, also destruktiv und regressiv. Bei der Vorwärtsrichtung spricht man dabei auch von „Integration“, also einer Annahme und Vereinigung der unterschiedlichen Typen-Eigenschaften. Rückwärtsbewegungen dagen führen zur „Desintegration“, also zur Abtrennung und Absonderung all dessen, was man als nicht „eigen“ definiert (Ego) und damit abwertet.

Mit beiden Gesetzmäßigkeiten wird auf ein generelles Entwicklungsziel hingedeutet, das man als „Mitte“, „Ausgleich“, „Harmonie“ oder auch „Balance“ bezeichnen kann. Um dieses Ziel geht es letztlich für alle Individuen, egal in welcher Konstellation sie sich gerade befinden.

Das Enneagramm ist ein starkes didaktisches Werkzeug, mittels dessen Studium man sich mit seinen Stärken und Schwächen selbst klar erkennen kann. Wir können damit beginnen, unseren

Entwicklungsprozeß selbst bewußt zu steuern, was auch im Begriff „Selbstbewußtsein“ liegt. Durch die neue Zuordnung der Typen in dem generalisierten Typenmodell wird die Klarheit noch

größer. Wir können aus den Vergleichen mit anderen Modellen nur weiter lernen und eben auch deren Erkenntnisse mit in unser Selbstbild integrieren. Beispielsweise zeigen uns die Übereinstimmungen der Enneagramm-Typen mit dem Modell des Drama-Dreiecks und der

Chakren-Lehre in der C.G.-Jung-Nomenklatur, welche Energien bei einem Typ vornehmlich am

Werke sind und wie diese ihn zu seinem charakteristischen Grund-Verhaltensmuster bewegen,

die dann ein bestimmtes Rollenschema begünstigen. So hat z.B. die extrovertierte 4, die

Künstlerin und Individualistin, ein betontes Sakral-Chakra (oft auch Sexual-Chakra genannt), was sie für das emotional-rezeptive und extrovertierte Verhalten prädestiniert und gerne in das Verhaltensmuster des Opfers führt. Gleichermaßen entspricht sie in ihrer nicht blockierten Form typengerecht der fröhlich-leichten Sanguinikerin, die dem Element der Luft angehört. Man darf nicht erwarten, daß diese Merkmale immer alle übereinstimmen. Aber man kann zumindest

deren typische Präferenzen darstellen, sie betrachten und vergleichen.

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Mit Typen werden gerne auch Farben verbunden. Das kennt man von verschiedenen Typenmodellen und findet man auch hier im Enneagramm wieder (zumindest in einer bekannten Veröffentlichung oder Lehrmeinung davon). Wie man auf diese Farben kommt, wird nicht erklärt. Ob es sich dabei um gewisse Einschätzungen nach Modellen von Farbpsychologien handelt,

oder ob dabei trivial-gebräuckliche Farbidentifikationen mit bestimmten Eigenschaften herangezogen werden, ist schwer zu sagen. Möglicherweise wird hier z.B. die Farbe Rot mit Liebe und der liebevollen Hingabe identifiziert. Vor solchen Interpretationen und daraus hervorgehenden Schlußfolgerungen muß ich an dieser Stelle warnen. Die Farbenlehre ist sehr

komplex und kann leicht zu Irrtümern führen, gerade was die Deutung der Energien aus den Farben anbelangt. In der hier vorgenommenen Zuordnung der Enneagramm-Typen kommen ihnen ganz andere Farben zu. Die 2 etwa würde das grün des Herz-Chakras tragen, was auch

der Jung-Farbe in diesem Quadranten entspricht. Folgt man der Jung-Farben-Definition der Quadranten dann erscheint die 9 in ihrer ursprünglichen, introvertierten Form in türkisblau, extrovertiert dagegen in grün-gelb. Rot dagegen ist die Farbe der 8, Orangerot die der 3.

Das Enneagramm präsentiert mit seinen 3 Bereichen Entwicklungsszenarien für Kopf, Herz und Bauch. Im Vergleich mit den vielen anderen Modellen ist zu erkennen, daß hier ein wichtiger Bereich unterschlagen wird, der ebenfalls im Bauch liegt, jedoch etwas tiefer. Die Rede ist vom

Genital- oder auch Bauch-Lustsinn-Bereich. Daß man diesen in einem christlich ausgedeuteten Enneagramm nicht vorfindet, erscheint nicht sehr verwunderlich, hat doch die christliche Kirche ein eher gespanntes Verhältnis zu Sexualität und körperlicher Lust. Läßt man sich von deren Wertungen und Tabuisierungen aber nicht bestimmen und bleibt sachlich neutral, so muß man selbstverständlich auch diesen Bereich als mögliches Ziel einer Entwicklung im

Sinne einer ganzheitlichen Harmonisierung zulassen. Die Jahrhunderte lange Unterdrückung dieses Bereichs in vielen Kulturen führt ja nicht gerade dazu, daß eine Balance unserer Kräfte und Energien und damit auch ein echter Ausgleich zwischen männlicher und weiblicher Energie

erreicht wird. Ich möchte behaupten, daß dies einer der Gründe ist, warum die männliche

Energie weltweit so dominant ist und unser Leben in oft so unangenehmer Weise kontrolliert und bestimmt. Das ist zugegeben eine mutige Hypothese, aber vielleicht dennoch wert, darüber mal nachzudenken.

Oft tragen wir eine bestimmte, vorgefertigte Meinung und Wertung in uns, daß ein bestimmter Typ weniger sympathisch ist als ein anderer. Oder aber wir erachten z.B. den Genital-Bereich oder den Bauch als niedriger im Vergleich zu Herz und Kopf. In manchen spirituellen Lehren wird geradezu ein Hype gemacht um das Herz. Sicher spielt dieses eine besondere Rolle. Insgesamt

aber müssen wir uns klar machen, daß wir eine ungesunde Dysbalance schaffen, wenn wir unter den hier genannten vier Bereichen einzelne hervorheben und favorisieren oder aber sie abwerten, ausschließen und unterdrücken. Das Ziel ist es wohl, solch ungesunde „Schieflagen zu

überwinden und zu einer angemessenen Balance aller vier Bereiche mit ihren Energien zu finden. Es geht darum, ihren wichtigen Platz in der Welt, unter den Lebewesen und auch bei uns selbst zu verstehen und zuzugestehen. Dann können wir ihnen auch den entsprechenden Raum in einer gereiften Form zukommen lassen.

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6 Bezug zu Fragen und Irrtümern

Fragen:

Selbsterkenntnis - Wer bin ich? Wer ist der Andere?

Selbsterkenntnis - Wenn ich meinen Typ kenne, was dann?

Lebensweg-Historie – Warum verlief mein Leben so? Meine Wünsche und Ergebnisse?

Lebensweg-Historie – Wo stehe ich? Wo steht der Andere?

Lebensweg-Historie - Lebe ich oder werde ich gelebt? Was bestimmt und steuert mein Leben und mich?

Lebensweg-Ziele – Wohin will ich? Wohin will der Andere? Was treibt uns an?

Lebensweg-Ziele - Was kann ich selbst tun? Was ist meine Aufgabe?

Irrtümer:

Religion – Wir folgen Gott, wenn wir seinen Vertretern folgen und uns ihnen unterwerfen

Religion – Die Menschen sind von Grund auf sündig

Religion – Seelenreife erwerben wir vor allem durch Studium, Übung, Besuch von Gottesdiensten und der Einhaltung von Glaubensregeln

Religion – Entwicklungssprünge erzielen wir durch das „Erwachen“ Ziele und Methoden – Durch Kampf und Verdrängung vertreiben wir Unerwünschtes

Liebe und Selbstwert – Passivität, selbstlose Hingabe und Geschehenlassen sind gut Liebe und Selbstwert – Liebe kann man durch Selbstlosigkeit und Hingabe erzeugen

Liebe und Selbstwert – Der eigene Wert entsteht durch die Erfüllung von Anforderungen

Liebe und Selbstwert – Begehrtsein ist gleichbedeutend mit Liebe und Wertschätzung