neue Generation der Entdecken Sie die · und entdecken Sie die Zukunft des Kuhkomforts. DeLaval...

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aus dem dlz agrarmagazin/ primus rind Heft 11/2010 Postfach 40 05 80 80705 München Tel. +49(0)89-12705-276 [email protected] www.dlz-agrarmagazin.de Sonderdruck überreicht durch: Putzmunter mit Kratzbürsten DeLaval GmbH Tel.: +49 40 30 33 44 - 100 E-Mail: [email protected] www.delaval.de

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aus dem dlz agrarmagazin/primus rind Heft 11/2010

Postfach 40 05 8080705 München

Tel. +49(0)[email protected]

www.dlz-agrarmagazin.de

Sonderdruck

überreicht durch:

Putzmunter mit Kratzbürsten

Ihre Lösung – jeden Tag

Wir haben uns der großen Herausforderung gestellt unddie Nummer eins unter denKuhbürsten noch weiterentwickelt.

Jetzt können Ihre Kühe von unseren Verbesserungen profitieren.

Besuchen Sie uns auf der EuroTiervom 16.-19. November auf unserem Messestand in Halle 27, Stand K47und entdecken Sie die Zukunft des Kuhkomforts.

DeLaval GmbHTel.: +49 40 30 33 44 - 100E-Mail: [email protected]

Entdecken Sie die

neue Generation der

DeLaval schwingenden Kuhbürste

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dlz primus rind ◾ Sonderdruck

�  I  Praxistest

Putzmunter mit KratzbürstenPraxistest Werden Putzbürsten unterschiedlich gut angenommen? Dieser und anderen Fragen gingen das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie dlz primus rind beim Vergleich von acht Viehbürsten nach. Die Ergebnisse stellt Dr. Ilka Steinhöfel vor.

Körperpflege ist wichtig für den Komfort von Rindern. Sie wirkt ausgleichend im sozialen Leben der

Herde. Die soziale Körperpflege besteht hauptsächlich aus gegenseitigem Belecken. Darüber hinaus nutzen die Tiere erreich-bare feste Gegenstände, um sich daran zu scheuern. Heutige Haltungssysteme sollten die selbstständige Fellpflege er-möglichen. Damit leisten sie einen Beitrag zum Wohlbefinden der Tiere.

Neue technische Entwicklungen haben eine Vielfalt von Kuhputzmaschinen er-

zeugt. Die Palette reicht von der einfachen Kratzbürste bis hin zu verschiedenen Systemen mit ein oder zwei rotierenden Bürsten. Der Landwirt muss in der Vielfalt eine Bürste finden, die

vom Tier leicht zu bedienen ist,möglichst viele Körperteile erreicht,einen „Putzeffekt“ zeigt,das Tier nicht verletzt,wenig Wartung bedarf,störungsfrei arbeitet,die Form bewahrt,wenig Energie verbraucht,

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platzsparend montiert werden kann und

preiswert ist.Welche der Bürsten erreicht nun diese

Ziele am besten? Um sich zu orientieren, sind neutrale Tests gefragt. Die DLG prüft seit einigen Jahren Putzmaschinen für Rin-der. Hier werden vor allem die technischen Details beurteilt. Tierbezogene Prüfkrite-rien beruhen auf Tierbeobachtungen zur Annahme der Bürste. Auf gleiche Weise werden Verletzungen, Sauberkeit und Ar-beitssicherheit bewertet.

Kuhbürsten erhöhen den Komfort der Kühe und tragen zu ihrem Wohlbefinden bei.

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Ein Versuch mit verschiedenen Vieh-bürsten von dlz primus rind und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Land-wirtschaft und Geologie von August 2008 bis April 2009 stellte das Tierverhalten in den Mittelpunkt (siehe Kasten „Der Ab-lauf“). Bürsten von acht Firmen waren am Start (siehe Tabelle „Technische Daten“).

Gut angenommen Die Bürsten wurden von nahezu allen Kühen einer Gruppe genutzt. So lag die Nutzung am schlechtesten Tag bei 85 Pro-zent und am besten Tag bei 100 Prozent der Tiere einer Gruppe. Die Tiere gingen im Schnitt täglich drei- bis sechsmal an die Bürste. Einfluss auf die Aktivität an den Bürsten zeigte hier mehr die Gruppe und weniger der Bürstentyp. Die Gruppe der Spätlaktierer zeigte zum Beispiel ein aktiveres Putzverhalten als die Tiere in früheren Laktationsstadien. Die Kühe hiel-ten sich am Tag im Mittel insgesamt zehn Minuten an der Bürste auf. Es wurden große tierindividuelle Unterschiede beob-achtet. Einmal „putzen“ dauerte im Mittel 130 Sekunden. Zum „Putzen“ wurde die Zeit des Körperkontakts mit der Bürste mit weniger als einer Minute Kontakt-pausen gezählt. Der größte Andrang an den Bürsten erfolgte in der Zeit zwischen 16.00 und 19.00 Uhr (siehe Grafik „Putz-aktionen“).

Die ausdauerndsten Putzaktionen wurden nachts zwischen 1.00 und 4.00 Uhr beobachtet. Die Bürsten waren im Mittel bei 30 Kühen pro Tag 4.45 Stunden „besetzt“. Kurzbesuche mit einer Dauer unter zehn Sekunden wurden meist als zufällige Berührungen im Vorbeigehen oder früh durch Rangstreitigkeiten un-terbrochene Putzversuche registriert. Di-ese „Streifer“ betraffen neun Prozent der Anzahl der Putzaktionen, nahmen aber nur 0,3 Prozent der Gesamtzeit an der Bürste in Anspruch (siehe Tabelle „Ergeb-

nisse im Überblick“ Nutzung der Bürsten). Anders ist es bei den über fünf Minuten andauernden Putzaktionen. Bei gleicher Anzahl (9 Prozent ) nehmen sie 32 Prozent der Gesamtzeit an den Bürsten ein. Die Sauberkeit der Tiere war deutlich mehr von der Sauberkeit in der Gruppe und der Kotbeschaffenheit abhängig als von der Bürste. Verletzungen traten keine auf. Während des Tests waren keine Wartungs-arbeiten an den Geräten notwendig. Die Bürsten arbeiteten alle störungsfrei und bewahrten ihre Form.

Mit Köpfchen eingeschaltenJe nach Bürstenvariante erfolgt die erste Kontaktaufnahme (61 bis 93 Prozent) mit dem Kopf. Bei den Zweibürstensystemen war meist die vertikale (seitliche) Bürste erster Kontaktpunkt. Bei Luna von Lely, der Swinging cow brush von DeLaval und dem Cow Cleaner von Kerbl war

Gern gepflegte Bereiche sind Kopf, Hals, Rücken und Hinterhand.

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Putzaktionen

Quelle: Steinhöfel

Mittlere Anzahl Putzaktionen pro Stunde Mittlere Dauer der Putzaktionen (in Sek.)

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Praxistest  I  �

häufig zu beobachten, dass die Kühe die Bürste zuerst mit dem Schulterbereich berührten. Seltener schoben sich die Kühe rückwärts an die Bürsten heran (unter fünf Prozent).

Die Bürsten wurden nicht bei jedem „Putzen“ gestartet. Im Mittel liefen die Bürsten bei 72 Prozent aller Putzaktionen. Hier gab es deutliche Unterschiede zwi-schen den Systemtypen. Während beim Kontakt zu den Schwingbürsten die Bürste in 83 bis 91 von 100 Fällen rotierte, be-wegten sich die Einbürstensysteme bei nur knapp zwei Drittel der Bürstenkontakte. Bewertet wurde die Einschaltquote der Besuche ab zehn Sekunden Dauer (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Putzen mit laufender Bürste“).

Auch die Zeit vom ersten Körperkon-takt bis zum Start der Bürstenrotation war systembedingt unterschiedlich. Nur 11 bis 25 Sekunden vergingen im Mittel, bis die Kühe die Schwingbürsten in Bewegung setzten. Hier genügte es, die Bürste aus der vertikalen Ruheposition in horizon-taler Richtung zu „tippen“. Das machten die Kühe zwar meist mit dem Kopf, aber zu 36 bis 46 Prozent auch mit anderen Körperbereichen. Um die Einbürstensys-teme in Bewegung zu setzen, mühten sich die Kühe zwischen 27 und 52 Sekunden. Zum Einschalten nutzten sie hier noch häufiger (88 bis 92 Prozent) Kopf oder Hals. Dazu mussten sie die Bürste bis zu einem Schalterpunkt vertikal anheben. Die Laufzeit war bei allen Einbürstensyste-men fest auf 60 Sekunden eingestellt. Nach Ablauf dieser Zeit mussten die Kühe die Bürste neu starten. Auch diese Wiederho-lungsstarts führten die Tiere überwiegend (rund 85 Prozent) mit dem Kopf oder der Halspartie aus.

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�  I  Praxistest

Die Zweibürstensysteme schalteten ebenfalls nach vertikalem Anheben der Konstruktion, allerdings schon mit der Bewegung. Während bei 19 Prozent der Putzkontakte das Zweibürstensystem von Schurr nicht anlief, waren das beim Krazz-maxx von Bass Antriebstechnik schon 33 Prozent. Die Krazzmaxx startete nur nach Druck gegen die obere horizontale Bürste. Die Bürste von Schurr ließ sich auch hin und wieder (9 Prozent) durch intensives Reiben an der seitlichen vertikalen Bürste einschalten. Aber auch hier starteten die Tiere die Bürste überwiegend (68 bzw. 81 %) mit dem Kopf-Hals-Bereich. Auch für drei Viertel der Wiederholungsstarts nutzten die Kühe Kopf oder Hals.

Fest oder flexibelWir bewerteten es positiv, wenn eine ein-geschaltete Bürste so lange läuft, wie sie von der Kuh in „Bereitschaft“ gehalten wurde. Das heißt, nach Einschalten der Bürste kann die Kuh so lange das rotie-rende Werkzeug nutzen, bis ihr Putzbe-dürfnis gestillt ist, ohne die Bürste noch einmal aktiv starten zu müssen. Die Kuh verlässt die laufende Bürste. Die Folge: Das Gerät läuft während der Putzzeit re-lativ lang. Entfernt sich die Kuh, sollte sie nach möglichst kurzer Zeit stoppen.

Werden Kurzbesuche nicht berück-sichtigt, lassen sich 50 und 56 Prozent der Putzaktionen von Lelys Luna und der DeLaval Swinging cow brush diesem Ab-lauf zuordnen (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Stopp and Go“). Nach 130

beziehungsweise 88 Sekunden mittlerer Dauer der Putzaktion und dabei im Mittel 78 beziehungsweise 85 Prozent Bürsten-laufzeit kann man davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Kühe ihr Putzbedürfnis an diesen Bürsten gestillt hat. Vom Ge-genteil gingen wir aus, wenn die Bürste stoppte, während die Kuh noch unter der Bürste verweilte. Bei etwa der Hälfte die-ser Putzaktionen, schalteten die Kühe die Bürste wieder ein. Die Patura-Pendelbürs-te drehte entsprechend einer eingestellten Zeit (hier 52 Sekunden). Wurde sie länger als 52 Sekunden aus der Ruheposition ge-drückt, lief sie nach einem kurzen, für die Kühe kaum störenden Stopp selbstständig weiter, ohne dass die Kühe die Körperpfle-

Alle getesteten Bürsten wurden von fast allen Kühen einer Gruppe genutzt.

Die Tiere gingen im Schnitt drei- bis sechsmal täglich an die Bürste.

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Technische Daten*Happycow Cow Cleaner Heido

VPG3Luna Pendel-

viehbürsteSwinging cow brush

Krazzmaxx 2-Bürsten-system

Firma Mayer Kerbl Heitmann Lely Patura DeLaval Baß Antriebstechnik

Schurr

Anzahl Bürsten 1 1 1 1, schwingend 1, schwingend 1, schwingend 2 2

Ausrichtung horizontal horizontal horizontal horizontal vertikal vertikal horizontal und vertikal

horizontal und vertikal

Ausladung (cm)

120 120 124 125 90 110 110

Gewicht (kg) 110 105 42 96 35 133 130

Spannung (V) 230 230 230 230 230 230 230 230

Antrieb Stirnrad- Schnecken-getriebemotor

Stirnrad- Schnecken-getriebemotor

Stirnrad- Schnecken-getriebemotor

direkt Elektromotor Elektromotor Stirnradwinkel-getriebe mit 2 Abgängen

Elektromotor/ Getriebe

Drehzahl (U/min)

47 46 60 30 60 22 60 60

Leistungsauf-nahme (kW)

0,37 0,37 0,37 0,18 0,37 0,12 0,37 0,37

Preis (Euro, zzgl. MwSt.)

2.130 (inkl. MwSt.)

1.550 (inkl. MwSt.)

999 (+ Befestigungs-material**)

1.671,43 1.963,50 (inkl. MwSt.)

2.250 (inkl. MwSt.)

2.377,62 (inkl. MwSt.)

* alle Angaben ohne Gewähr, ** diverse Möglichkeiten (Wandbefestigung, runde oder Vierkantsäulen, 2“, 3“, 4“ etc.), preiswerte Selbstmontage durch den Landwirt ist die Regel.

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Durchschnittlich zehn Minuten am Tag waren die Kühe an der Bürste.

In vier Gruppenabteilen (je 30 Plätze) des Milchviehlaufstalls im LVG Köllitsch wurden

die Büsten installiert. Sie befanden sich im Übergang vom Fress- zum Liegebereich. Die Tiere konnten sich im Radius von mindes-tens 3 m um die Bürste herum frei bewegen. Nach 14-tägiger Gewöhnungsphase wurden an jeweils vier aufeinanderfolgenden Wochen-enden, jeweils von freitags 12.00 Uhr bis mon-tags 12.00 Uhr, Videoaufnahmen gemacht. Wöchentlich wurde der Stromverbrauch erfasst und monatlich wurden die Kühe auf Sauber-keit des Fells bonitiert. Nach Abschluss der ersten Testphase wurden die Bürsten für eine Wiederholung jeweils in eine andere Gruppe umgehängt. Mithilfe der Videoaufnahmen wur-de jeder Körperkontakt zur Bürste individuell ausgewertet. Bewertet wurden

Umgang mit der Bürste (Einschaltquote, Zeit bis zum Einschalten),•

Der Ablauf

Ausnutzung der rotierenden Bürste (Bürs-tenlaufzeit während Putzaktion absolut und relativ zur Gesamtzeit des Putzens),

Anteil der geputzten Körperpartien undVerhältnis von Leerlaufzeit zu Bürstenlaufzeit

während Putzaktion. is

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ge merklich unterbrechen mussten. Bei Putzaktionen, die über die Laufzeit einer einmal gestarteten Bürste hinaus andau-erten, wurde die Bürste bei 78 Prozent ein weiteres Mal in Bewegung gesetzt. Die Heido VPG3 von Heitmann wurde bei nur 15 Prozent der Putzaktionen vor dem ersten Bürstenstopp (nach 60 Sekunden Laufzeit) verlassen. Haben es die Kühe geschafft, diese Bürste in Bewegung zu setzen, kosteten sie die Zeit bis zum Ende der Rotation sichtlich aus. Jedoch setzten nur 46 Prozent das Bürsten mit einem Wiedereinschalten fort. Das spricht für die Qualität der Borstenstruktur, nicht aber für den Einschaltkomfort.

Auch die Zweibürstensysteme blieben so lange in Bewegung, wie sich die Bürs-te in der angehobenen Position befand. Sank die Konstruktion bei kleineren Kü-hen oder beim Bürsten von Kopf oder Hals an der seitlichen Bürste wieder in die Ausgangsstellung, erfolgte die indi-viduelle Nachlaufzeit. Dann standen die Bürsten still. So mussten kleinere Kühe die Bürsten mit dem Kopf immer wieder in Bewegung setzen. Daher sollte für ein ununterbrochenes Putzen der herdenin-dividuellen Höheneinstellung besonderes Augenmerk gewidmet werden. Ausge-hend vom Tierverhalten wäre das Schalten der Bürstenbewegung an der seitlichen Bürste effektiver, weil sie von allen Tieren gleichermaßen genutzt werden können.

Der Vorteil der kostenintensiveren rotierenden gegenüber feststehenden Bürsten sollte von den Kühen möglichst effektiv genutzt werden. Zum Bewerten nutzten wir den Anteil der Bürstenlaufzeit

an der gesamten Putz- beziehungsweise Kontaktzeit. Die Leichtigkeit des Ein-schaltens und die Gestaltung der Laufzeit können diesen Wert beeinflussen (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“„Kontakt aufnehmen“). Schwingbürsten bürsteten aktiv in 61 bis 76 Prozent der reinen Kontaktzeit. Einbürstensysteme schaff-ten hier vor allem aufgrund des späten Einschaltens 36 bis 57 Prozent. Zweibürs-tensysteme erreichten 39 bis 45 Prozent, was der anfänglich hohen Putzaktivität an der seitlichen Bürste zuzuschreiben ist, mit der die Kühe die Bürste aber nicht in Bewegung setzen konnten.

Unterschiedlich viele StartsDie unterschiedlichen Funktionsweisen lassen nicht immer nur eine Erklärung der beobachteten Verhaltensweisen zu. Dies erschwerte auch die Bewertung. Bei Bürsten mit flexibler Laufzeit bedeutet ein Bürstenlauf, dass sich die Kühe ohne Unterbrechung putzen können, so lange sie es wollen. Dies geschieht dann meist bei laufender Bürste. Registriert werden viele Aktionen mit nur einem Bürsten-start, langer Bürstenlaufzeit innerhalb der Kontaktzeit zur Kuh und häufiger Leerlauf nach Beenden der Fellpflege.

Haben Bürsten hingegen eine feste Laufzeit und müssen anschließend wieder aktiv eingeschaltet werden, sind sie anders zu bewerten. Denn diese stoppen nach der eingestellten Zeit, während die Kuh sich noch an der Bürste befindet. Nur 36 bis 53 Prozent der Putzaktionen wurden danach fortgesetzt, indem die Tiere das Pflegege-rät ein weiteres Mal starteten. Hier sind

Mit Kameras wurden die Kuhaktionen an den Vieh-bürsten aufgezeichnet und dann ausgewertet.

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relativ viele Aktionen mit nur einem Bürs-tenstart, kurzen Bürstenlaufzeiten trotz langer Kontaktzeit und seltener Leerlauf zu beobachten. Die Zweibürstensysteme waren schwerer in Bewegung zu halten als die Schwingbürsten. Kopf und Hals-bereich rieben die Kühe gern und ausdau-ernd an der seitlichen Bürste, wobei das System in Ruhestellung absank. Allerdings starteten die Kühe die Bürsten bei Bedarf schnell wieder. Dadurch ergeben sich re-lativ viele Wiederholungsstarts, vor allem bei der Bürste Krazzmaxx (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Wiederholungs-täter“). Sie arbeitete mit einer sehr kurzen Nachlaufzeit. Häufiges Starten der Bürste im Vergleich zur Gesamtlaufzeit könnte sich auf Dauer negativ auf die Haltbarkeit und das Durchhaltevermögen der Tech-nik und den Energieverbrauch auswirken. In unserer Untersuchung war dies jedoch nicht nachweisbar.

Eine Minute reicht nichtIn den meisten Fällen begannen die Kühe ihre Fellpflege am Kopf oder Hals. Danach arbeiteten sie sich in Richtung Schwanz weiter. Ist die Bürstenlaufzeit begrenzt, stoppt die Bürste, wenn das Tier vielleicht gerade dabei ist, die Schulterpartie bürsten zu lassen. Geübte Kühe unterbrechen die Fellpflege gehen einen Schritt zurück und starten die Bürste erneut. Ungeübte Tiere brechen nach kurzer Verweilzeit an der ruhenden Bürste die Fellpflege ab.

Betrachtet man die Putzaktionen an der Swinging cow brush von DeLaval und von der Luna mit nur einem Bürs-tenstart (Kurzbesuche < 10 Sek. ausge-schlossen), standen die Kühe im Mittel 82 beziehungsweise 107 Sekunden unun-terbrochen unter der rotierenden Bürste. Die „Einmalstarter“ der anderen Bürs-ten kamen über eine mittlere effektive Laufzeit (innerhalb eines Putzkontakts) von 39 bis 50 Sekunden nicht hinaus. Die

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Ergebnisse im Überblick

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Hersteller Mayer Kerbl Heitmann Lely Patura DeLaval Baß SchurrNutzung der BürstenZeit an der Bürste / Tag bei 30 Kühen (Std.) 3,0 4,5 5,1 5,5 4,1 4,8 6,1 4,8Anzahl Putzaktionen pro Tag bei 30 Kühen 82 171 103 136 113 148 163 130Mittlere Dauer der Putzaktionen (Sek.) 132 94 177 145 131 118 135 133Anteil an Kategorie <10 Sek (%) 3,9 15,0 6,3 12,9 6,0 14,0 7,6 3,8

10–60 Sek. 23,6 30,0 23,8 24,0 29,6 27,6 29,8 31,2> 60–300 Sek. 66,6 51,0 52,4 51,3 54,6 48,8 51,3 56,9> 300 Sek. 6,0 4,0 17,5 11,8 9,8 9,6 11,3 8,1

Putzen mit laufender BürstePutzaktionen mit laufender Bürste (%)* 59,4 73,0 61,0 86,0 84,2 93,6 68,5 82,8Anzahl Putzaktionen mit laufender Bürste pro Tag * 46 106 59 103 90 120 103 104Bewertung** 5 3 5 2 2 1 3 2Zeit bis Start (Sek.) 45,6 25,3 52,4 24,9 23,6 11,1 35,5 26,5Bewertung** 4 2 5 2 2 1 3 2Stopp and GoBürste wird nicht gestartet (%) 42,3 37,1 42,8 14,4 17,0 9,2 33,1 18,8Von den Putzaktionen (>9 Sek. Dauer) mit laufender Bürste:Erster Bürstenstopp vor Ende der Fellpflege (%) 78,9 70,7 86,9 50,3 75,7 44,5 86,9 75,8davon wieder gestartet (%) 35,8 53,3 45,9 51,5 78,4 59,0 58,4 54,8Bürste nur einmal gestartet, Kuh verlässt laufende Bürste (%) 21,1 29,3 13,1 49,7 24,3 55,5 13,1 24,2Dauer der Putzaktion (Sek.) 85 56 52 130 40 88 78 65Mittlerer Anteil der Bürstenlaufzeit innerhalb einer Putzaktion (%) 51,2 66,7 61,6 78,3 60,1 84,6 50,3 65,1Kontakt aufnehmenMittlere Dauer der Putzaktionen, wenn Bürste gestartet wurde (Sek.) 163 130 241 162 147 128 173 151Mittlerer Anteil der Bürstenlaufzeit innerhalb der Gesamtkontaktzeit (%) 50,8 62,5 47,2 67,1 66,1 76,5 42,8 51,8Bewertung** 3 2 4 2 2 1 4 3Mittlere Bürstenlaufzeit innerhalb einer Putzaktion (Sek.) 70 75 88 115 90 97 68 68Bewertung** 3 3 2 1 2 2 3 3WiederholungstäterMittlere Anzahl wiederholter Bürstenstarts pro Aktion mit rotierender Bürste 0,4 0,5 0,7 0,3 1,1 0,3 1,2 0,7Anzahl Starts/60 Sek. Laufzeit 1,0 1,0 1,0 0,6 1,1 0,6 1,8 1,3Bewertung** 2 2 2 1 2 1 3 2Anteil gebürsteter Körperpartien 1)

Kopf 52,2 57,3 52,0 54,8 59,7 57,3 44,7 66,5Hals 35,1 39,2 41,6 41,1 59,1 48,1 32,5 50,8Schulter 18,5 35,4 32,3 45,6 50,9 57,3 33,4 51,5Rumpf 6,73 16,3 22,3 44,1 37,1 57,3 27,2 41,2Hinterhand 6,49 15,2 21,6 51,0 23,0 48,8 27,5 37,7Schwanz 4,81 6,88 12,6 22,8 14,8 23,9 16,6 18,5Bewertung** 5 4 3 1 2 1 3 2Kurzer LeerlaufAnteil der Putzaktionen mit Leerlauf an Aktionen mit laufender Bürste (%) 30,0 43,0 22,7 62,7 58,9 65,0 26,2 36,0Anteil der Leerlaufzeit an der Bürstenlaufzeit insgesamt (%) 9,7 11,7 6,1 9,9 14,8 13,8 3,8 6,7Leerlauf pro Tag (Minuten) 6,2 16,4 4,9 21,3 23,4 32,9 4,6 8,4Bewertung** 2 3 2 2 3 3 1 2Streifzug mit LeerlaufPutzaktionen mit <10 Sek. Kontaktzeit (%) 3,8 15,0 6,3 12,9 6,0 14,0 7,6 3,8

davon mit Bürstenlauf (%) 18,8 4,2 5,9 64,7 47,4 53,7 43,5 30,0Anteil der Leerlaufzeit der „Streifer“ zu Bürstenlaufzeit insgesamt (%) 0,4 0,7 0,4 2,3 1,5 2,6 1,0 0,4Bewertung** 1 1 1 3 2 3 2 1Gesamtbewertung**Einschaltquote 5 3 5 2 2 1 3 2Zeit bis Start (Sek.) 4 2 5 2 2 1 3 2Anteil Bürstenlaufzeit zu Gesamtkontaktzeit 3 2 4 2 2 1 4 3Dauer der Bürstenlaufzeit während Putzaktion 3 3 2 1 2 2 3 3Anzahl Starts/60 Sek. Bürstenlauf 2 2 2 1 2 1 3 2Körperpartien 5 4 3 1 2 1 3 2Leerlauf 2 3 2 2 3 3 1 2„Streifer“ 1 1 1 3 2 3 2 1Gesamtbewertung 3,1 2,5 3,0 1,8 2,1 1,6 2,8 2,1* ohne Kurzbesuche; ** Schulnotensystem von 1 bis 6; 1) an laufender Bürste im Verhältnis zur Anzahl der Putzkontakte insgesamt; Quelle: Steinhöfel

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Die Revolution im

Kuhkomfort

DeLaval schwingende Kuhbürste SCB

*) Quelle: Cornell University (Schukken, Young) August 2009

1-3 Seite hoch mit Anschnitt 56x303 SCN360 Sonderdruck GER 21102010.indd 125.10.2010 12:56:46

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Pendelbürste von Patura ist aufgrund der besonderen Funktionsweise hier wieder separat zu betrachten.

Bezieht man die Putzaktionen mit meh-reren Starts in die Betrachtung ein, steigt die mittlere Zeit der genutzten Bürsten-rotation weiter auf 132 beziehungsweise 108 Sek. und für die Luna von Lely und die Swinging cow brush von DeLaval. Es gab Kühe, die genossen die rotierende Bürste an ihrem Körper bis zu zwölf Minuten innerhalb eines Durchgangs. Die längs-te zusammenhängende Bürstenlaufzeit nach einem Start wurde an der Swinging cow brush von DeLaval beobachtet (12,7 Minuten). In dieser Zeit wurde die Bürste insgesamt von vier Kühen genutzt.

Kann die Kuh die Bürstenlaufzeit frei bestimmen, werden neben Kopf- und Halsbereich auch Rücken und Hinterhand in höherem Maße gepflegt. Das bestätigt auch die Auswertung der gebürsteten Kör-perbereiche (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Anteil gebürsteter Körperpar-tien“). Das Bürsten von Kopf bis Schwanz haben die Bürste von DeLaval und die Luna am besten gemeistert. Bei über 20 Prozent der Putzkontakte erreichte die rotierende Bürste auch den Schwanzbe-reich. Bei etwa der Hälfte der Putzkontakte bürsteten die Tiere auch Schulter, Rumpf

und Hinterhand. Die Bürste von DeLaval „kreiselte“ wie von selbst über die Rücken der Kühe. Unter der Luna bestimmten die Kühe, welcher Körperbereich wie lange und intensiv gebürstet wird. Den Bereich des Kreuzbeins erreichte diese Bürste besonders häufig. Im Gegensatz dazu wurde bei den Bürsten von Kerbl und Mayer beobachtet, dass das Putzen häufig abgebrochen wurde, kurz nach-dem die Bürste Rücken beziehungsweise Kreuzbein erreichte. Auch die Zweibürs-tensysteme eignen sich für den ganzen Kuhkörper. Zwar ist die Putzintensität bei diesen Systemen mit Abstand zum Kopf-bereich deutlich abnehmend. Das System von Schurr erreicht aber noch Werte um die 40 Prozent für Rumpf und Hinterhand sowie 18 Prozent für den Schwanzbereich. Die seitliche Bürste wird intensiv für den Kopf- und Halsbereich und relativ wenig für die übrigen Körperregionen genutzt. Drehte sich die Bürste, war nur bei 40 bis 50 Prozent der Anwendungen ein Kontakt zur Schulter beziehungsweise zum Rumpf zu beobachten. Die Flanke erreichte die laufende seitliche Bürste nur in 10 bis 20 Prozent der Putzaktionen. Das entsprach, berechnet auf die Gesamtzahl der beob-achteten Bürstenbesuche, vier bis sechs Prozent. Die seitliche Bürste stellt über-wiegend den ersten Kontaktpunkt zum Kopf oder Hals der Kühe dar. Sie reiben sich häufig sehr intensiv an dieser Bürste. Ein Einschalten und Aufrechterhalten der Bürstenrotation über die seitliche Bürste wäre sehr zu empfehlen. Somit könnte die Nutzungseffektivität dieses Systems deutlich erhöht werden.

Etwas Leerlauf Soll die Bürste so lange drehen, wie sie von der Kuh in Bereitschaft gehalten wird, bedingt das häufigeren Leerlauf, nachdem die Kühe mit dem Putzen ge-endet haben (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Kurzer Leerlauf“). Am häu-figsten trat Leerlauf beim Arbeiten der Schwingbürsten auf. Bei diesen Bürsten war auch der Anteil der Leerlaufzeit an der Gesamtlaufzeit der Bürsten mit 10 bis 15 Prozent am höchsten. Das entsprach in dieser Untersuchung am Tag maximal 33 Minuten. Werden Bürsten durch so genannte „Streifer“ gestartet, kann das die Leerlaufzeit deutlich erhöhen (siehe Tabelle „Ergebnisse im Überblick“ „Streif-zug mit Leerlauf“). Das ist vor allem bei den Schwingbürsten zu beobachten. Luna startete bei 65 Prozent der „Streifer“, was rund ein Fünftel der gesamten Leerlaufzeit dieser Bürste bedingte. Bei Krazzmaxx mit sehr geringer Leerlaufzeit waren es sogar 25 Prozent. Bei allen drei Einbürstensys-

In den meisten Fällen beginnt die Fellpflege am Kopf oder Hals.

Die Bürsten waren bei etwa 30 Kühen täglich 4,45 Stunden besetzt.

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Page 8: neue Generation der Entdecken Sie die · und entdecken Sie die Zukunft des Kuhkomforts. DeLaval GmbH Tel.: +49 40 30 33 44 - 100 E-Mail: deutschland.info@delaval.com Entdecken Sie

dlz primus rind ◾ Sonderdruck

�  I  Praxistest

Firma Lely„Ob Roboter oder auf den ersten Blick scheinbar etwas einfachere Produkte: Lely ist immer bemüht, das Optimum für Mensch und Tier zu bieten. Das gilt sowohl für den Kuhkomfort als auch für den Geldbeutel unserer Kunden. Die einfache aber robuste, nachhaltige Konstruktion der Luna-Kuhputz-bürste, verbunden mit der Möglichkeit der einfachen und Kosten sparenden Selbst-montage sorgen letztendlich auch für das soziale Wohlergehen der Lely-Kunden. Der niedrige Preis verbunden mit den hervorra-genden Testergebnissen spiegeln ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wider.“

Firma PATURA„Aus unserer langjährigen Praxiserfahrung möchten wir folgende Punkte noch zusätz-lich ansprechen: Speziell im Vergleich zu den anderen schwingenden Viehbürsten ist die Bürstenlänge und das Bürstenge-wicht der Patura-Pendelviehbürste deut-lich größer. Dadurch sind die mittleren und unteren Körperbereiche deutlich besser beziehungsweise überhaupt erst zu errei-chen. Durch die größere Oberfläche und die taillierte Bürstenform ist von einer grö-ßeren Reinigungswirkung pro Zeitinterval auszugehen.“

Firma Baß-Antriebstechnik„Den Praxistest haben wir intensiv stu-diert und kommen zu dem Schluss, dass das Stoppen von Sekunden nichts über die Wirksamkeit der Bürsten aussagt. Die Zweibürstenmaschinen sind im Hinblick auf

Dinge erreichen: Das Tier schaltet durch Anheben der Bürste die Maschine ein, die dann so lange läuft, wie das Tier darunter steht.“

Firma DeLaval„Mit dem dlz-primus-rind-Test haben wir endlich einen Langzeit-Praxistest, der die verschiedenen, auf dem Markt verfügbaren Bürstensysteme neutral vergleicht. Natür-lich freut sich DeLaval sehr, die Nase mit der Swinging cow brush ganz vorne zu haben, beweist dies doch, dass die Kuhbürste in der richtigen Art und Weise zum Wohle der Kühe entwickelt wurde und entsprechend gut von den Kühen angenommen wird. Unterstützt wird diese Aussage durch den bestandenen DLG Signum Test der Swing-ing cow brush, der einen hohen Fokus auf technische Details legt.

Bereits 2009 hat die Cornell Univer-sität in den USA zusammen mit DeLaval eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass Kühe die sich mit der Swinging cow brush von DeLaval bürsten, eine bessere Tierge-sundheit und eine erhöhte Blutzirkulation vorweisen. In der Gruppe der Kühe in der zweiten Laktation war die Milchproduktion pro Tag 1 kg höher als in der Vergleichs-gruppe ohne Bürste. Gleichzeitig sank die Anzahl klinischer Euterentzündungen um 34 Prozent.

Mit der Veröffentlichung der Praxistests von dlz primus rind, der sich auf tierbe-zogene- Kriterien konzentriert, hat der Landwirt jetzt eine sehr gute, praxisnahe Grundlage für seine Kaufentscheidung.“

Kommentare

temen und dem Zweibürstensystem von Schurr waren unter sieben Prozent der Leerlaufzeit durch die „Streifer“ bedingt. Bezogen auf die Bürstenlaufzeit insgesamt waren maximal 2,6 Prozent Leerlauf auf diese Kurzbesuche zurückzuführen.

GesamtwertungZur Bewertung der Bürsten wurden die Ergebnisse der Videoaufnahmen genutzt. Die Gesamtbewertung (siehe Tabelle „Er-gebnisse im Überblick“) im Schulnoten-system verspricht einen schnellen Über-blick. Gleich gute oder schlechte Noten bei einem Bewertungsparameter können aber durchaus unterschiedliche Ursachen haben, da wir versuchten, für die unter-schiedlichen technischen Lösungen einen Maßstab zu finden. Einfaches Einschalten und flexible Laufzeit ermöglichten eine ef-fektive Nutzung der Putzmaschinen durch die Kühe und wurden in unserem Test mit guten Noten belohnt. Gleiches gilt, für we-nig Bürstenstarts bei langer Laufzeit, und seltenen Laufzeiten, sowie wenn ein Vor-beistreifen wenig Leerlauf verursachte und möglichst der gesamte Körper der Kuh von der rotierenden Bürste profitierte. Es wurde ein Notendurchschnitt berechnet, in den jede Teilnote mit einfachem Wert

einfloss. Testsieger aufgrund der sehr gu-ten Nutzungseffektivität für den ganzen Kuhkörper, der hohen Einschaltquote und dem trotzdem noch vertretbarem Leer-lauf waren die Leichtgewichte von De-Laval und Lely. Einschaltverzögerungen zeigten vor allem Happycow, Heido und Krazzmaxx. Daraus resultierte auch ein geringer Bürstenlaufzeitanteil während eines Kontakts. Heido läuft dann aber aus-dauernd und erreicht mit befriedigendem Erfolg alle Körperpartien. Mit solidem, ausgeglichenem, gutem Ergebnis in allen Parametern haben das Zweibürstensystem von Schurr und die Patura-Pendelbürste abgeschnitten. de W

Putzeffekt und Erreichbarkeit vieler Körperteile mit Einbürstenmaschinen und Schwingbürsten nicht zu vergleichen.

Im Übrigen ist der Putzeffekt an Schuppen und Haaren am Boden erkennbar. Auf dieses Merkmal wurde im Versuch nicht eingegangen. Wenn es um das Erreichen der Körperteile geht, ist noch darauf hinzuweisen, dass bei den Auf-und-ab-Bewegungen des Krazzmaxx die Bürsten auch noch eine Schwenkbewegung um fünf Grad machen.

Warum die Putzintensität bei dem Zweibürs-tensystem zum Kopfbereich deutlich abnehmen soll, ist für uns nicht nachvollziehbar. Auch warum beim Bewerten der Maschine „putzen mit laufender Bürste“ ein Unterschied zwischen den zwei Zweibürstenmaschinen herauskommt, ist uns unerklärlich. Wenn festgestellt wird, dass es eine horizontale Bürste gibt, die mit großem Abstand eine höhere Putzdauer hat, so resultiert das daraus, dass das Tier erkennt, dass es mehr gekitzelt als gesäubert wird und deshalb länger verweilt.

Der Punkt „Kontaktaufnahme“ demons-triert dies ebenfalls und wird von der Prüfung verkannt. Die Zweibürstenmaschine mit je-weils 68 Sekunden erreicht ein viel besseres Putzergebnis. Da die Kuh diese Wirkung bei anderen Maschinen vermisst, bürstet sie sich hier länger. Bei den fest montierten Zweibürs-tensystemen kann das Tier selbst bestimmen, wie intensiv gebürstet werden soll. Bei Druck gegen die Bürste weicht diese nicht aus, das Pendelsystem hingegen schon. Des Weiteren sind die elektrischen Schalteinrichtungen oft-mals Anschauungssache. Der Konstrukteur wollte über die elektrische Steuerung zwei

Dr. Ilka Steinhöfel

ist am Sächsisches Landes-amt für Umwelt, Landwirt-

schaft und Geologie in Köllitsch tätig.

Der größte Andrang herrschte an den Bürsten zwischen 16 und 19 Uhr.

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