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1 2013 Der Funken springt Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung Journal Neue Medien

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013 Der Funken springt

Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung

Journal

Neue Medien

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I m p r e s s u m

Journal bso Nr. 1/2013Neue MedienErscheinungstermin: 25. Februar 2013

Nächste AusgabeNr. 2/2013Beratung und TherapieRedaktionsschluss: 2. April 2013Inserateschluss: 29. April 2013Erscheinungstermin: 27. Mai 2013

Auflage 1850 Expl.Erscheint viermal jährlich

HerausgeberBerufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung bso Susanne Fasel-Rappo, Geschäftsleiterin

RedaktionskommissionHeike OsengerSilvio SgierGeri ThomannFrancesca TommasiAndrea Zuffellato

RedaktionMonika [email protected] Scholl, [email protected]

Bilder© Marco Zanoniwww.marcozanoni.ch

Layout und DruckCanisius – Druck & Grafik, Freiburg

Administration/InserateNelly Reinmann, bsoSchwarztorstrasse 22, CH-3007 BernTel. [+41] 031 382 44 82Fax [+41] 031 382 44 39E-Mail: [email protected]

BezugspreiseJahresabonnement CHF 44.–Einzelnummer CHF 11.–Jahresabonnement Ausland CHF 60.–Einzelnummer Ausland CHF 15.–

InseratePreise auf der Basis einer druckfertigen Vorlage

1/4 Seite CHF 250.–1/2 Seite CHF 500.–1/1 Seite CHF 900.–

Inserate auf Umschlagseiten 3 und 4 im 4-Farben-Druck:3. Umschlagseite 20% Zuschlag 4. Umschlagseite 30% Zuschlag

3 E d i t o r i a l

4 a k t u E l l

t h E M a

6 Es passt Beratung und Coaching mit Neuen Medien Harald Geissler

9 Fast wie ein Briefwechsel Was wir tun, wenn wir mailen Holger Huckfeldt

13 Alles bleibt anders Über das Soziale der Sozialen Medien Christian P. Hoffmann

16 Vom Neo-Natel zu Skype So nutzen Sie die Möglichkeiten Willem Lammers

19 Anonym und öffentlich Online-Beratung für Lehrpersonen Martin Caflisch

22 Virtuelle Einflüsterer Internetbasiertes Gesundheitsmanagement Francesca Tommasi

24 l i t E r a t u r

26 V E r b a N d

P r a x i s

28 Marketing mit Youtube & Co. Stefan Häseli im Interview

31 Der Respekt im systemischen Verständnis Kolumne von Georg Iselin

s E r V i c E

32 Weiterbildung 35 Intervision 35 Miete

36 M a r k t

I n h a l t

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3E D I T O R I A L

Der Medienforscher Marshall McLuhan reagierte begeistert auf den Schreibfehler, der dem Schriftensetzer beim Titel des späteren Bestsellers unterlief. Aus message (Botschaft) wurde massage. Der

neue Titel unterstrich den Einfluss, welcher die Wahl der Medien auf die Gesellschaft hat. McLuhan vertritt die Ansicht, dass die Wahl eines Me­diums und seine spezifischen Charakteristika entscheidender und gesell­schaftsprägender sind als der kommunizierte Inhalt.

Wenn in diesem Heft von Medien oder eben von Neuen Medien gesprochen wird, dann handelt es sich um das interaktive Internet, das Web 2.0. Kennzeichnend sind die permanente Verfügbarkeit von Infor­mationen etwa via Smartphones, die soziale Vernetzung, die damit ver­bundene kollektive Diskussions­ und Meinungsbildung sowie die Multi­medialität. Zweifelsfrei entwickeln auch diese Neuen Medien ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und «massieren» den Nerv der Zeit und prägen damit letztlich auch den Kontext von Beratungen. Als Beraterin eilt mir mein «Ruf» über Websites, Netzwerkplattformen, Suchmaschinen, Facebook­ oder Xingprofile und Tweeds genauso voraus wie meinem Kunden. Es gibt kaum noch einen Erstkontakt ohne Vorwissen. Die All­zugänglichkeit von Informationen verführt zu schnellen Analysen seitens der Beraterin und zur Methodenwahl durch den Kunden. Die Anfälligkeit digitaler Datenträger im Vergleich zu stählernen Aktenschränken stellt die Verwaltung der Berufsgeheimnisse und die Sicherung der Schweigepflicht vor neue Herausforderungen. Und die Transparenz von gestern wird mög­licherweise morgen bereits zum Dorn im Auge. Die Zunahme der Kommu­nikationsgeschwindigkeit nährt den Wunsch nach Instant­Lösungen und Realtime­Beratung. Gleichzeitig steigt durch die digitale Vernetzung von Kunden, «Friends» und Kritikern der «Gruppendruck» auf die Wahrneh­mung der Entscheidungsträger.

Harald Geißler gibt in seinem Beitrag einen ersten Überblick zu den Anwendungsmöglichkeiten von Neuen Medien in der Beratung. Holger Huckfeldt schält am Beispiel der Kommunikation via E­Mail die Merk male verschiedener Kommunikationsformen heraus und Stefan Häseli bekennt im Interview Farbe als Werbefachmann und macht sich stark fürs Social Media Marketing. Christian P. Hoffman wägt in seinem Essay umfassend und bildhaft die Pro und Contras Sozialer Netzwerke ab und liefert ganz nebenbei ein Update fürs multimediale Grundvokabular.

Einen aufschlussreichen Mix bieten die verschiedenen Beiträge aus der Praxis. Sie zeigen auf, wie Neue Medien erfolgreich in Beratungssettings einfliessen. Die PHBern etwa resümiert die ersten Jahre Online­Beratung für Lehrkräfte mehr als zufrieden. Francesca Tommasi beschreibt den Einsatz Neuer Medien im Gesundheitsmanagement. Willem Lammers erlaubt einen persönlichen und sehr konkreten Einblick in den multime­dialen Alltag eines Beraters jenseits von technischen Finessen. Er bricht eine Lanze für den ganz praktischen Einsatz von Skype und co. und entlarvt die Neuen Medien letztlich als praktische Werkzeuge unserer Zeit. Viel Freude beim Lesen und eine hoffentlich wohltuende Massage.

The Medium is the Massage

Andrea Zuffellato, Erwachsenenbilder, Berater, Outdoortrainer und Autor. Geschäftsführender Inhaber des planoalto Instituts für handlungsorientierte Persönlichkeitsentwicklung in der Natur, Mitglied der Redaktionskommission des Journals bso. [email protected]

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VeransTalTungen

Sa, 23. März 2013MitgliederversammlungMitglieder bso – Ort: Luzern

Di/Mi 9./10. April 2013Personal SwissHR – Ort: Zürich­Oerlikon

Do, 18. April 2013Regiotreffen ZürichRegiogruppe Zürich – Ort: Zürich

Di, 04. Juni 2013Regiotreffen BernRegiogruppe Bern – Ort: Bern

Do, 20. Juni 2013Regiotreffen OstRegiogruppe St.Gallen – Ort: St. Gallen

Mo–Fr, 19.–23. August 2013Sommeruniversität ANSE – Ort: Kaunas, Litauen

Di, 17. September 2013Regiotreffen OstRegiogruppe – Ort: Region Sargans–Chur

Mo, 30. September 2013Regiotreffen ZürichRegiogruppe Zürich – Ort: Zürich

Do, 7. November 2013Vermessen(d)e Beratung.FachtagungMitglieder bso – Ort: Bern­Wabern

Sa, 29. März 2014MitgliederversammlungMitglieder bso – Ort: offen

Januar/Februar 2014FachtagungJournée nationaleMitglieder bso und Mitglieder ARS – Ort: offen

Fr/Sa, 30./31. Mai 2014Tagung N.N.5. Internationale Supervisions­tagung – Ort: Bregenz

Praxisbasiertes Forschungsprojekt

Moderationsmethoden für heterogene StrategieteamsDiversität in Strategieteams (etwa Nationalität, Gender, Branchener­fahrung, Ausbildung, funktionale Position) kann Vorteile wie Kreati­vität, ausgewogenere Entscheidun­gen oder Stakeholder­Orientierung haben. Sie kann aber auch Probleme wie unproduktive Konflikte oder oberflächliche Diskussionen mit sich bringen. Um die Vorteile von Teamdiversität nutzbar zu machen, entwickelt ein Netzwerk aus acht BeraterInnen bso zusammen mit einer Forscherin und zwei wissen­schaftlichen Mitarbeitenden der Zürcher Hochschule für Angewand­te Wissenschaften (ZHAW) einen Moderationsbaukasten für Strate­gieworkshops. Die Grundstruktur bilden drei Erfolgsfaktoren für die Arbeit in heterogenen Teams, die aus der Sozialpsychologie stam­men: Heterogene Teams können ihre Diversität dann produktiv nut­zen, wenn sie die Individualität ihrer Teammitglieder schätzen kön­nen, wenn sie eine kollektive Iden­tität haben und wenn die Mitglieder eine Generalistenperspektive jen­seits abgezirkelter Sichtweisen ein­nehmen. Das Forschungsnetzwerk erarbeitet Checklisten für die Teameinschätzung hinsichtlich der drei Erfolgsfaktoren: Wie geht ein Strategieteam mit der eigenen He­terogenität um, welcher Erfolgsfak­

tor ist stark, welcher gering ausge­prägt? Zu den so ermittelten Verhaltensausprägungen im Team werden passende Moderationsme­thoden für Strategiediskussionen ausgewählt. Die acht BeraterInnen bso erproben Checklisten und Moderations methoden in ihren ei­genen Strategiemandaten bei Kun­den. Sich bewährende Checklisten und Moderationsmethoden werden im sogenannten Moderations­Kit für heterogene Strategieteams beschrieben: einem Buch, dass Erfahrungen und Techniken Strate­gie­ und Organisationsberatenden sowie Teamentwicklerinnen zur Verfügung stellt. Damit bewegt sich das Projekt bewusst in der Verbin­dung von Fach­ und Prozessbera­tung. Der bso unterstützt und begleitet das praxiserprobte For­schungsprojekt aktiv durch einen Vorstandsvertreter im Projektbei­rat.

Das Forschungsnetzwerk sucht noch interessierte Diskussionspart­nerInnen aus der Strategieberatung. Für weitere Informationen:

Erika Lüthi (Organisationsentwick­lerin bts, Coach und Supervisorin bso): erika.luethi@i­conet.chDr. Kerstin Pichel (Dozentin für strategisches Management, ZHAW): [email protected]

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19. bis 24. August, Kaunas, Litauen

Sommeruniversität

Redaktionskommission

«Merci» und «herzlich willkommen»sf – Mitte 2012 ist Rita Scheurer aus der Redaktionskommission des Jour­nals bso ausgetreten. Sie absolviert eine Zusatzausbildung und will sich vermehrt auf den Bildungsbereich konzentrieren. Rita hat mit ihrer sach­lichen und feinen Art die Zusammenarbeit in der Kommission zwei Jahre lang bereichert. Ende 2012 ist auch Geri Thomann nach fünfjähriger Mit­arbeit aus der Kommission ausgetreten. Seine hohe berufliche Auslastung veranlasste ihn, Prioritäten neu zu setzen. Er unterstützte die Redak­tionskommission mit seinem theoretischen Wissen, seiner gros sen Bera­tungserfahrung und seinem weit verzweigten Kontaktnetz.

Liebe Rita, lieber Geri: Mit eurem Engagement habt ihr sehr viel zum guten Gelingen der einzelnen Journalnummern beigetragen, herzlichen Dank!

Francesca Tommasi ist seit September 2012 für die Redaktionskommis­sion neugierig unterwegs. Neben ihrer beraterischen Tätigkeit ist sie auch Geschäftsleiterin der Ombudsstelle an der Uni St. Gallen und Lehrgangslei­terin von zwei CAS. Ihre Expertise und journalistische Erfahrung hat Francesca nahtlos in die Ressourcen der Redaktionskommission eingefügt.

MV 2013

Entwicklung der Mitgliederzahlen

Jahr Mitgliederbestand1985 1061990 1971995 472

2000 8222005 11782007 12682008 12512009 12722010 13192011 13192012 1347

Mitglieder per 1. Januar 2013:

1114 Aktivmitglieder, 95 Mitglieder in Ausbildung, 111 Passivmitglieder, 15 Kollektivmit glieder

Reisen Sie gerne? Sind Sie neugierig auf andere Menschen und Kulturen? Reizt es Sie zu erfahren, was andere Coaches, Supervisoren und Organi­sations berater/innen im europäischen Raum unter guter Beratung verstehen und möchten Sie gerne mit Ihren Fragen und Anliegen in Austausch treten? Möchten Sie wissen, in welchem Kontext die jewei­ligen Berater/innen arbeiten und wie sie zu ihrem Beratungsverständnis gelangt sind? Geniessen Sie es, spannenden Referaten zum Thema Beratung zu lauschen und in angeleiteten Workshops Ihre Erfah­rungen auszutauschen? Schätzen Sie es, auf unkom­plizierte und herzliche Art in die Sitten und Gebräu­che des Gastgeberlandes eingeführt zu werden und auch in diesem Rahmen mit ihren Kolleg/innen in einen lockeren Austausch zu treten? Spielen Sie mit dem Gedanken, Ihr Netzwerk zu erweitern, bei­spielsweise mit der Möglichkeit, einer internationa­len Intervisionsgruppe beizutreten? Und möchten Sie dies alles in einer Community von professionel­len Berater/innen erleben, die offen und herzlich ihre Ansichten zum Ausdruck bringen? Kurz: Lieben Sie vielfältige Anre gungen in einer spannenden,

unkonventionellen Weiterbildung auf verschiedenen Ebenen?

Wenn Sie das anspricht, sollten Sie den 19. bis 24. August 2013 reservieren. Da findet die nächste Sommeruniversität in Kaunas, Litauen, statt. Sie steht unter der Schirmherrschaft der ANSE und wird vom LPSKA, Supervisorenverband Litauen organisiert.

Die Sprache ist Englisch – für fast alle ist sie nicht Muttersprache – also eine gute Gelegenheit, auch hier aufzufrischen. Wenn Sie nicht Englisch sprechen, und das der einzige Grund wäre, nicht teilzunehmen, gibt es Möglichkeiten der Übersetzung.

Besuchen Sie auf www.bso.ch Network Europe. Dort haben Sie u. a. Einblicke zur letzten Sommer­universität 2011 in Stavanger, Norwegen, und Sie finden ab März 2013 weitere aktuelle Informationen zur geplanten Sommeruniversität in Litauen. Hin­weise finden sie auch auf der Webseite der ANSE, www.anse.eu.

Ich freue mich, Sie in Kaunas begrüssen zu dür­fen. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Guido Baumgartner, Delegierter ANSE

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ees passtBeratung und Coaching mit Neuen Medien

Harald Geißler

Beratung und Coaching stellen wir uns gewöhnlich so vor, dass sie Face­to­Face stattfinden. Doch diese Vor­stellung entspricht eigentlich schon lange nicht mehr der Realität. Bereits in den 1950er­Jahren konnte sich die Telefon­Seelsorge erfolgreich etablieren (Belzner 2012). Der Telefon­Seelsorge folgten seit Beginn des neuen Jahrhunderts Online­Plattformen für kostenlo­se psycho­soziale Beratungen durch professionell aus­gebildete Beratungspersonen (Schellack 2012). Diese Beratungen sind textbasiert und funktionieren so, dass die Coachees eine schriftliche Frage stellen, die von den Coaches schriftlich beantwortet wird.

Im Business Coaching wird demgegenüber die text­basierte Beratung kaum verwendet. Stattdessen wird das Telefon­ und Webcam­Coaching bevorzugt. So wer­den nach Auskunft des 2011 veröffentlichten Sherpa Executive Coaching Survey 39% der untersuchten Coa­chings mit Hilfe des Telefons oder einer Webcam durch­geführt (Ghods/Boyce 2013). Ganz ähnlich berichtet Berry (2005), dass 100% der 102 von ihr untersuchten Coaches zumindest teilweise ihre Coachings per Telefon durchführen und dass sie 25% ihrer Coachees niemals face­to­face beraten haben.

Neue Nutzungsbedürfnisse

Beratung mit Hilfe von Neuen Medien ist eine Antwort auf neue Nutzungsbedürfnisse. Sowohl im psycho­

Die rasante Entwicklung der Neuen Medien macht auch vor der Beratungsbranche nicht halt und ist dabei, dieses Feld tief­greifend zu verändern. Formate wie Distance­Beratung und Blended Coaching ermöglichen neue Zugänge zu den Problemen der Coachees und bergen auch Innovationen für die traditionelle Beratung.

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sozialen Bereich als auch in der Business­Beratung besteht ein Bedarf nach kostengünstiger Beratung, die leicht erreichbar ist und die an dem Ort und zu der Zeit verfügbar ist, wo sie gebraucht wird. Da ein Grossteil der psycho­sozialen Beratung durch Eltern­, Jugend­, Schwangerschafts­ und Schuldenberatung dominiert wird (Schellack 2012), liegt es auf der Hand, dass die Ratsuchenden auch ein Format suchen, dass ihnen An­onymität bietet. Die textbasierte Beratung kann dieses Bedürfnis abdecken.

Business­Coaching demgegenüber wendet sich an Zielgruppen, die ein Interesse an dem bequemeren For­mat der Telefon­ bzw. Webcam­Beratung haben und dieses Interesse dank ihrer gesellschaftlichen Macht auch durchsetzen können.

Unterschiedliche Formate

Beratungen, welche die technischen Möglichkeiten von Telefon, Videokommunikation und Kommunikation mit Neuen Medien nutzen, werden als «Distance­Formate» bezeichnet. Sie können in die Kategorien (1) Telefon­ bzw. Webcam­Beratung, (2) synchrontextbasierte Beratung und (3) asynchrontextbasierte Beratung unterteilt werden.

Diese Formatgliederung macht Sinn, denn kommuni­kationspsychologisch betrachtet sind sich Telefon­ und Webcam­Coaching recht ähnlich und haben eine grös­sere Nähe zur Face­to­Face­Beratung als textbasierte Beratung. Textbasierte Beratung zeichnet sich durch eine extrem hohe Virtualisierung der Kommunikati­onsinhalte aus und stellt entsprechend hohe Ansprüche an die schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Hinzu kommt, dass die Coaches ihre Coachees nicht sehen und hören und deshalb ihre Emotionalität, die sich visuell in Mi­mik, Gestik und Körperhaltung und akustisch in ihrer Stimme ausdrückt, nicht wahrnehmen können (Reindl/Hergenreider/Hüniger 2012). Denkt man zusätzlich noch an den Faktor Zeit, wird erkennbar, dass synchro­ne Text­Chats eine andere Struktur haben und andere Beratungspotenziale bieten als asynchrone schriftliche Dialoge (Koch 2012), sodass es sinnvoll ist, sie als zwei verschiedene Formate zu betrachten.

Hinsichtlich der Wirksamkeit der neuen Distance­Formate liegen bisher nur wenige empirische Untersu­chungen vor. Sie konzentrieren sich auf Telefon­ und Webcam­Coaching, und ihr wichtiges Ergebnis lautet: Es gibt keine signifikanten Unterschiede zum Face­to­

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Face­Coaching (Ghods/Boyce 2013). Voraussetzung dafür ist jedoch eine hinreichende Qualifikation. Denn das Defizit, dass man sich im Telefoncoaching nicht gegenseitig sieht, muss durch genaues Zuhören und Nachfragen sowie durch prozessstrukturierende Vor­

gaben kompensiert werden. Dieser Qualifikationsbe­darf konnte bisher allerdings noch nicht standardisiert bzw. institutionalisiert werden.

Blended Coaching

Die Neuen Medien haben die Entwicklung von neuen Distance­Formaten zwar möglich gemacht, die Anwen­dung dieser Formate geht aber über die Neuen Medien hinaus und birgt Innovationspotenzial. Denn sie kön­nen ebenso auch für Face­to­Face­Coachings benutzt werden. Beispielsweise können Coachees neue Zugän­ge zu ihrer Wirklichkeitswahrnehmung erhalten. Per­sonen, die ihre Gefühle schlecht wahrnehmen können, können sich als Avatar in einer virtuellen Welt an einen Ort begeben, der bei ihnen die Gefühle auslöst, die sie in bestimmten Situationen ihres wirklichen Lebens haben (Bredl/Bräutigam/Herz 2012). Eine andere Mög­lichkeit bietet sich in Face­to­Face durchgeführten Gesundheits­ und Stress­Coachings an, und zwar durch Bio­Feedback­Geräte, die die Coachees trainieren, ihren Körper intensiver und differenzierter wahrzunehmen. Eine weitere Möglichkeit wurde in der Ausbildung von Lehrpersonen entwickelt. Sie besteht darin, dass Coa­ches die Unterrichtspraxis von Lehrpersonen mittels audio­visueller Life­Übertragungen beobachten. Die Coaches haben dabei die Möglichkeit, den Lehrper­sonen, die einen kleinen Empfänger im Ohr tragen,

Aufmerksamkeits­ und Verhaltenshinweise zu geben, und damit auch eine Grundlage für anschliessende Face­to­Face­Beratungen zu schaffen (Rock u. a. 2011).

Diese Beispiele zeigen auf, wohin die Beratung mit Neuen Medien geht: Wir beobachten die Entwicklung von Blended Coaching. Damit ist die Verbindung ver­schiedener Formate gemeint, die insbesondere für Coachingprogramme (Clutterbuck 2010) wichtig sind. Ein solcher Ansatz bietet sich vor allem an, um die Nachhaltigkeit von Trainings durch nachbetreuende Distance­Coachings zu erhöhen. Als besonders wir­kungsvoll hat sich erwiesen, mit vorgegebenen Coa­chingfragen zu arbeiten, die die Coachees online vor ihren Sitzungen schriftlich beantworten und in an­schliessenden Telefonaten mit dem Coach gezielt über­prüfen und nachbessern. Mit einer solchen Anreiche­rung bekommt der Coachingprozess eine curriculare Struktur, die Coaching mit Training verbindet (Geißler 2011). Dieser Ansatz programmgeleiteter Coachings, der sich auch auf andere Bedarfe anwenden lässt (Geiß­ler 2012), ermöglicht Ultra­Kurzzeit­Coachings, die – das zeigen erste empirische Untersuchungen (Geißler/Hasenbein/Wegener 2013) – in ungewöhnlich kurzer Zeit zu guten Ergebnissen führen.

Harald Geißler lehrt an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg das Fach Erziehungswissenschaft insbesondere Berufs- und Betriebspädagogik und leitet das Management Development Center. Er betreibt die Internetplattformen www.coaching-gutachten.de und www.virtuelles-coaching.com. E-Mail: [email protected]

LItERAtUR Belzner, R. (2012): Das besondere Gespräch: Anonyme Seelsorge und Beratung am Telefon der TelefonSeelsorge. In: Geißler, H./ Metz, M. (Hrsg.): E-Coaching und Online-Beratung. Wiesbaden S. 25–40 /// Berry, R.M. (2005): A comparision of face-to-face and distance coa-ching practiceses: The role of the working alliance in problem resolution (Unv. Diss.) /// Bredl, K./ Bräutigum, B./ Herz, D. (2012): Avatarbasierte Beratung und Coaching in 3D. In: Geißler, H./ Metz, M. (Hrsg.): E-Coaching und Online-Beratung. Wiesbaden, S. 121–136 /// Clutterbuck, D. (2010): Making the Virtual Developemnt Program Work. In: Ders./Hussain, Z. (Eds.): Virtual Coach, Virtual Mentor. Charlotte, S. 31–52 /// Geißler, H. (2011): Coaching meets Training – zur Lösung des Transferproblems durch «Virtuelles Transfercoaching (VTC)». In: Wegener, R./ Fritze, A./ Loebbert M. (Hrsg): Coaching entwickeln. Wiesbaden, S. 106–122 /// Geißler, H. (2012): Virtuelles Coaching – programmgeleitetes Telefoncoaching mit In-ternet-Support. In: Geißler, H./ Metz, M. (Hrsg.): E-Coaching und Online-Beratung., S. 137–164. Wiesbaden /// Geißler, H./ Hasenbein, M./ Wegener, R. (2013): E-Coaching: Prozess- und Ergebnisevaluation des Virtuellen Zielerreichungscoachings (unv. Ms.) /// Ghods, N./ Boyce, C. (2013): Vir-tual Coaching and Mentoring. In: Passmore, J./ Peterson, D.B./ Freire, T. (Eds.): The Wiley-Blackwell Handbook of Psychology of Coaching and Mentoring; S. 501–523 /// Hussain, Z. (2010): The technology in Practice. In: Clutterbuck, D./ Hussain, Z.(Eds.): Virtual Coach, Virtual Mentor. Charlotte, S. 53–76 /// Koch, B. (2012): ‹onlineCoaching›: ein geschriebener Dialog unabhängig von Zeit und Raum. In: Geißler, H./ Metz, M. (Hg.): E-Coaching und Online-Beratung. Wiesbaden, S. 87–100 /// Reindl, R./Hergenreider, M./Hünniger, J. (2012): Schriftlichkeit in virtuellen Bera-tungssettings. In: Geißler, H./ Metz, M. (Hrsg.): E-Coaching und Online-Beratung. Wiesbaden, S. 339–357 /// Rock, M.L. u. a. (2011): The Power of Virtual Coaching. In: Educational Leadership. Vol. 69/2, S. 42–48 /// Schellack, K. (2012): Online-Beratung in der verbandlichen Caritas. In: Geiß-ler, H./ Metz, M. (Hrsg.): E-Coaching und Online-Beratung. Wiesbaden, S. 61–70

Coachees können sich als Avatar in einer virtuellen Welt bewegen.

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BFast wie ein BriefwechselWas wir tun, wenn wir mailen

Die meisten von uns schreiben wohl täglich E­Mails. Doch was geschieht eigentlich genau, wenn wir E­Mails austauschen? Und wie kann das Mail für die Beratung eingesetzt werden? Ein Blick in die Tiefen einer Alltagshandlung.

Holger Huckfeld

Die meistgenutzte Information im Internet ist die ge­schriebene Sprache, also Text. Die am meisten benutz­te Kommunikationsform im Internet ist die indirekte/asynchrone Kommunikation. Bei einer indirekten Kom­munikation, einer asynchronen Verbindung, werden Informationen von einer Seite bereitgestellt und dann zur Empfängerin oder zum Empfänger übermittelt, wo

sie gespeichert werden. Der Empfänger bekommt die Information dann, wenn er sie aktiv abruft. Das ist vergleichbar mit einem Briefwechsel und wird in vielen Foren wie Facebook und Xing benutzt, der Klassiker ist aber natürlich die E­Mail. Eine Interaktion kommt dann zustande, wenn die Empfängerin antwortet.

Diese Kommunikationsform wird im Internet des­halb am meisten benutzt, da sie im Gegensatz zur di­rekten/synchronen Kommunikation (z. B. Skype oder Chats) geringere Voraussetzungen an die Teilnehmen­

den stellt. Es reicht, wenn alle Teilnehmenden prinzi­piell auf einem Kommunikationsweg erreichbar sind (alle müssen eine E­Mail­Adresse haben), sie müssen aber nicht zwingend gleichzeitig verfügbar sein. Das macht diese Form besonders attraktiv. Man kann un­glaublich grosse Datenmengen in kurzer Zeit an eine grosse Anzahl Teilnehmende verschicken. Diese asyn­chrone Verfügbarkeit ist die eigentliche Revolution, die uns das Internet gebracht hat. Nie zuvor waren so vie­le Menschen in unmittelbarer Reichweite.

Informationsverlust und fehlendes Vertrauen

Doch diese Flexibilität hat ihren Preis: Der Sender ver­liert weitgehend die Kontrolle über den weiteren Ver­lauf. Er kann nicht sagen, ob und wann seine Informa­tion den Empfänger erreicht hat. Kommt es zu einer Antwort, kann man nicht bestimmen, ob die Antwort spontan geschrieben wurde oder nicht, ob sie von einer oder mehreren Personen verfasst wurde usw. Auch ge­hen nonverbale und verbale Informationen weitgehend verloren. Durch die Asynchronität gehen zusätzlich die Informationen über den Ablauf verloren. Die Interak­tion zwischen den Teilnehmenden entfernt sich immer weiter von dem, was zwischenmenschliche Kommuni­kation ausmacht. Es ist, als würde man sich gegenseitig Zettelchen hinlegen.

Schliesslich stellt sich die Frage der Vertrauenswür­digkeit bei den Übertragungswegen und dem Gegen­

Im Internet haben wir es mit einer stark verringerten Informationslage zu tun.

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über. Verbindungen können abgehört oder durch Drit­te gekapert werden. Ein immer ernst zu nehmenderes Thema ist der Identitätsklau. Gerade bei asynchronen

Nachrichten kann man die Identität des Gegenübers nur schlecht überprüfen. Haben Sie schon einmal über­prüft, ob es einen Facebook­Account unter Ihrem Na­men gibt, den Sie nicht kennen?

Kommunikation neu erlernen

Als Beratende sind wir überwiegend Expertinnen und Experten in synchroner Kommunikation. Da im Internet aber üblicherweise asynchron kommuniziert wird, haben wir es hier mit anderen Spielregeln zu tun. Wer als Be­ratungsperson glaubt, dass er mit seiner Kommunikati­onskompetenz hier auf vertrautem Terrain steht, der irrt. Es ist daher notwendig, Kommunikation neu zu erlernen. «Das Wesentliche meiner Beratung» ist eben schwer asynchron zu erzeugen, da es sich (erst) im direkten Kontakt mit den Klientinnen und Klienten ergibt.

Das stellt uns als Beratende vor komplett neue He­rausforderungen. Geht es in normalen Beratungssitua­tionen meist darum, eine grosse Komplexität zu ver­ringern, um Handlungsfähigkeit zu gewährleisten, haben wir es im Internet mit einer schon stark verrin­

Haben Sie schon einmal überprüft, ob es einen Facebook-Account unter Ihrem Namen gibt, den Sie nicht kennen?

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gerten Informationslage zu tun. Das mag auf den ersten Blick irritieren. Zwar scheint die Informationsfülle im Internet riesig, doch gibt sie wenig Auskunft über das zugrunde liegende Kommunikationsmuster und den Sender. Die Informationen im Internet sind sozusagen breit und flach, ganz im Gegensatz zu Informationen, die man in einem persönlichen Gespräch sammeln kann. Hier haben wir im Gegensatz dazu eine begrenz­te, aber tiefe Informationslage. Die zusätzlichen Infor­mationen, die die körperliche Anwesenheit der Klienten in einem realen Kontakt liefern würden, sind einfach nicht zu kompensieren, auch durch eine Zusatzsprache wie Emoticons nicht.

Die Beziehung zwischen Beraterin und Klientin braucht unbestritten eine spezielle Vertrauensbasis. Diese ist bei einer asynchronen Kommunikation aber

nicht (immer) gegeben. Fehlendes Vertrauen kann die Klientin dazu bewegen, nicht spontan zu reagieren, sondern durch den gewonnenen Spielraum der asyn­chronen Kommunikation nur «rational» oder «politisch korrekt» zu antworten.

Je mehr ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen im Interesse der Beratung stehen, je mehr es also um dysfunktionale Kommunikationssysteme geht, die ein tiefes Verständnis der Beratenden erfordern, desto we­niger kann man mit der reduzierten Information der asynchronen Kommunikation arbeiten. Es ist sogar durchaus möglich, dass das Austauschen von Selbst­einschätzungen ein möglicherweise dysfunktionales Kommunikationssystem eher stabilisiert als hilfreich stört.

Ist jedoch eine Vertrauensbasis bereits etabliert, kennen sich die Beteiligten, dann kann die Kommuni­kation über E­Mail ein nützlicher verlängerter Arm der Beratung sein. Ein Kollege erhielt einmal eine Mail, in der ein Klient beklagte, dass seine Firma wieder diesel­ben destruktiven Verhaltensweisen wie vor einer schon einige Zeit zurückliegenden, erfolgreichen persönli­chen Beratung zeige. Er antwortete (asynchron, per Mail), er solle die Massnahmen, die das letzte Mal er­folgreich gewesen waren, wiederholen. Es funktionier­te.

Es braucht ebenso aufgeklärte Klientinnen und Kli­enten wie aufgeklärte Beratungspersonen, die sich alle der geringeren Informationsdichte und des Mangels an Empathie bewusst sein müssen.

Was ist zu tun?

Wie gehen wir als Beratende mit dieser Ausgangslage um? Wann greifen wir zum Telefon, wann schreiben wir eine E­Mail? Diese Frage ist nicht pauschal zu be­antworten, aber man kann sicherlich Richtungen an­geben:•WennineinemKlientensystemdiedirekteKommu­

nikation gestört ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Punkt durch E­Mails zu fassen kriegen, sehr gering. Gehen Sie dann so nah heran wie möglich.

•SorgenSie füreineVertrauensbasis:BetonenSie inihrer asynchronen Kommunikation, dass es sich um eine «besondere» handelt. Betonen Sie immer wieder die Verbindlichkeit von beiden Seiten.

•ZeigenSiePerspektivenzudirektemKontaktauf:waspassiert, wenn ihre persönliche Anwesenheit (wegen einer Krise) erforderlich wird? Kommunizieren Sie im Vorhinein ein Szenario. Zeigen Sie Bereitschaft im Zweifelsfall vorbeizukommen.

•DenkenSieandieEntscheidungsrelevanz:Beratungsollte dort ansetzen, wo relevante Entscheidungen getroffen werden.

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•DenkenSiedaran,dassAmbivalenzennormalundzuerwarten sind. Nehmen Sie sich davor in acht, die Kommunikation zu versachlichen. Da die asynchrone Kommunikation ohnehin die Tendenz der Entemoti­onalisierung zeigt, sollten Sie das in ihrer Kommuni­kation nicht forcieren.

•GebenSieVerbindlichkeit:KommunizierenSieVer­traulichkeitsregeln. Sonst bekommen Sie niemals Informationen, die «nicht für andere Ohren» bestimmt sind.

•FördernSiedieEmanzipationihrerKlienten:Siesindauf eine gute Selbsteinschätzung ihrer Klienten ganz besonders angewiesen. Stärken Sie in ihrer Kommu­nikation diese Fähigkeit. Streichen Sie Punkte heraus, bei denen es nach ihrer Meinung schon geklappt hat. «Wie sie schon ganz richtig bemerkt haben ...», «Ich schätze die Sache ähnlich ein wie Sie ... »

Netzwerke werden entscheidungsrelevant

Das Internet ist ein nicht wegzudenkendes Kommuni­kationsinstrument, das uns Beratende vor neue Her­ausforderungen stellt. Geht es in der Beratung bisher darum, einen tiefen Einblick in Kommunikationsmus­ter zu erhalten, so ist das im Internet deutlich schwie­riger, weil eine asynchrone Kommunikation weniger über den Autor preisgibt. Beratung sollte auf der Ebene ansetzen, die für den Klienten entscheidungsrelevant ist. Solange Entscheidungen von Menschen in direkten Beziehungen mit anderen Menschen getroffen werden, solange ist das Internet nur ein nützliches Hilfsmittel. Das kann sich jedoch ändern. Wenn Entscheidungen in Netzwerken getroffen werden, wo sich die Beteiligten nicht mehr persönlich kennen, wenn also im Internet

entscheidungsrelevant kommuniziert wird, dann müs­sen wir diese Form der Kommunikation als gleichwer­tig zu zwischenmenschlicher Kommunikation setzen, zumindest im Hinblick auf ihre Relevanz.

Und diese Art Netzwerke gibt es schon. Der Linux­Kernel z. B., ein grosses open­source Entwicklungspro­jekt, wird global um den ganzen Globus von Einzelper­sonen entwickelt. Die meisten Entwicklerinnen und Entwickler haben sich nie gesehen, alle Entscheidungen werden in dafür eingerichteten Foren getroffen. Spä­testens dann müssen wir die reduzierten Informationen der asynchronen Kommunikation als Muster eines Kommunikationsprozesses anerkennen.

Holger Huckfeld,Studium der Informatik, in der IT tätig, seit 2000 in der Erwachsenenbildung, Ausbildung in transpersonaler Psychologie, systemischer Paartherapie, systemischer Aufstellungsarbeit und systemischer Organisationsberatung. Als Coach u. a. bei Philips.

GLoSSAR Blog auch Weblog: Wortkreuzung aus Engl. World Wide Web und Log für Logbuch, ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Web-Logger, die Web-Loggerin, kurz Blogger, Bloggerin genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt. /// Interaktivität Schlüsselwort für Multimedia. Inter-aktiv nennt man Programme und Angebote in Offline- und Online-Medien, die in der Lage sind, mit der Anwenderin zu kommunizieren. D. h., der Anwender steuert sich mit Hilfe einer Benutzerführung durch ein Programm, das auf seine Eingabe mit weiterführenden Informationen reagiert. /// Link: Bindeglied, Verweis, Links erkennt man daran, dass das Wort auf dem Bildschirm unterstrichen ist. Das Link kann unterschiedliche Ziele haben. Es kann verweisen auf eine andere Webseite, auf eine E-Mail-Adresse oder auf eine andere Stelle auf der gleichen Seite. In jedem Fall muss das Ziel immer eine Anschrift haben. Die nennt man URL Adresse. /// medial: auf die Medien bezogen /// Neue Medien: Medien die Daten in digitaler Form übermitteln oder auf Daten in digitaler Form zugreifen, wie E-Mail, World Wide Web, DVD, Blu-ray, CD-ROM usw. Im engeren Sinne sind Dienste gemeint, die über das Internet möglich sind. /// Social Media: digitale Medien und Technologien, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. /// Portal: steht meist für die Startseite, die zu einem Thema oder einer Themensammlung führt. /// Ranking: die Reihenfolge der Suchmaschinenergebnisse zu bestimmten Keywords. Webseiten werden nach bestimmten Kriterien der Suchmaschinen im Index gerankt. Das Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist eine möglichst gute Position im Ranking der Suchmaschinen zu erreichen. /// Smartphone: Verbindung von Computer und Mobiltelefon. Es kann Standard-Websiten und auch mobil optimierte Websiten anzeigen und wird über einen berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert. Gerät kann darüber hinaus die Funktion eines transportablen Medienabspielgerätes, einer Digital- und Videokamera und eines GPS-Navigationsgeräts übernehmen. /// Soziales Netzwerk, (Engl. für Netzgemeinschaft) Gemeinschaft von Menschen, die einander via Internet begegnen, um sich dort auszutau-schen. Dient als Plattform zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen. /// Xing: bis Ende 2006 openPC für Open Business Club, eine online Plattform, in der die Mitglieder vorrangig ihre beruflichen Kontakte zu anderen Personen verwalten und neue Kontak-te finden können. Nutzende können auf der Plattform ihr Profil hinterlegen, sich an Diskussionen in Fachgruppen beteiligen sowie Veranstaltun-gen organisieren. Heike Osenger

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aalles bleibt andersÜber das Soziale der Sozialen Medien

Die Neuen Medien sprengen die bisherigen Dimensionen des öffentlichen Gesprächs, sie faszinieren und sie machen Angst. Und doch geht es letztlich um zwischenmenschliche Unterhaltungen. Die Neuen Medien schaffen andere Formen, sich mitzuteilen und sich darzustellen und es gibt wohl niemanden, der ganz um sie herum kommt. Eine Gesamtschau.

Christian P. Hoffmann

Mitte März 2010 publiziert Greenpeace einen Film auf der Videoplattform Youtube. Der Beitrag zeigt einen Büroangestellten, der gelangweilt Papier in einen Schredder füttert. Es erscheint der Schriftzug «Have a break?», der Angestellte öffnet die Verpackung des Schokoriegels «KitKat» und entnimmt dieser den Finger eines Orang­Utans. Beim Biss in den Finger spritzt Blut über den Schreibtisch und das Gesicht des apathischen Angestellten. Der Spot, mit dem Greenpeace gegen die Verwendung eines Palmöls protestiert, für dessen Ge­winnung indonesischer Regenwald – und damit ein Lebensraum des Orang­Utans – bewirtschaftet wird, wird in kürzester Zeit mehrere hunderttausend Male angeklickt und weiterempfohlen. Das Unternehmen interveniert und lässt den Spot von der Online­Platt­form entfernen. Die KitKat­Fanseite auf Facebook, wel­che von kritischen Kommentaren überflutet worden war, wird gleichzeitig gelöscht. Die rasante Verbreitung des Films lässt sich jedoch nicht mehr aufhalten, ein Sturm der Entrüstung entlädt sich auf der Facebook­Seite des KitKat­Herstellers Nestlé. Am Folgetag ent­schuldigt sich das Unternehmen für sein Vorgehen, die Geschäftsbeziehung zum umstrittenen Palmöl­Liefe­ranten sollen gekündigt werden.

Der «Shitstorm» hat im Alltagsvokabular einen festen Platz erlangt. Gemeint ist eine digitale Empörungswel­le, die für Betroffene unangenehm ist, in ihren Auswir­kungen aber begrenzt bleibt. Der «Shitstorm» ist damit gleichsam zum Sinnbild jenes Medienwandels gewor­den, der mit den Schlagworten «Web 2.0» und «Social Media» verbunden ist. Er lebt von Beziehungsnetzwer­ken, in denen sich Inhalte viral verbreiten, vom «liken» und «sharen», er ist ungemein schnell, emotional, häu­fig aber auch kurzlebig, er ist oft laut und plakativ, aber nicht unbedingt repräsentativ für die Wahrnehmungen eines breiteren Publikums. Online­Auseinandersetzun­gen wie jene zwischen Greenpeace und Nestlé gehören darum heute zum Standard­Repertoire von Schulungen und Weiterbildungen des Social Media Managements. Sie prägen das Bild der Sitten und Praktiken in Sozialen Medien. Gelegentlich führen sie zu Sorgen und Angst – und halten Unternehmen von einer aktiven Präsenz in Sozialen Medien ab. Regelmässig führen sie zu Ver­unsicherung und Orientierungsbedarf – und damit zu einträglichen Beratungsaufträgen. Dabei ist Angst zwei­fellos unangebracht: die neue Medienwelt mag hier und da schillernd erscheinen, vor allem aber ist sie eine sehr menschliche, tatsächlich eine «soziale» Veranstaltung.

Soziale Medien wie Blogs, Wikis, Twitter oder Sozia­le Netzwerke haben sich als ein elementarer Bestandteil

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des gesellschaftlichen Lebens etabliert. Warum? Wahr­scheinlich vor allem, weil sie eine technische Infrastruk­tur für soziale Phänomene bieten, die auch ohne Face­book & Co. unseren Alltag prägen: Beziehungen, Cliquen, Netzwerke, Smalltalk, Neuigkeiten, Witze, Freude und Erregung, Selbstdarstellung und Protest. Soziale Medien unterscheiden sich elementar von den klassischen Mas­

senmedien, da sie die öffentliche Kommunikation vom Thron der grossen Verlage und Rundfunkanstalten stos­sen und zurück auf die Ebene der interpersonalen Kom­munikation holen. In Sozialen Medien sind es Individu­en, die miteinander reden – mal privat, häufig öffentlich. Je nachdem, wie prominent ein Teilnehmer oder wie spannend ein Thema ist, entstehen so mehr oder weni­ger umfassende Konversationen. Die Infrastruktur der Sozialen Medien ermöglicht dabei vor allem, dass die physischen Grenzen eines öffentlichen Gesprächs ge­sprengt werden – Konversationen können so regionale, nationale, ja sogar globale Dimensionen annehmen.

Davon unberührt bleibt jedoch die Tatsache, dass es sich um zwischenmenschliche Unterhaltungen han­delt. Manche Regel der massenmedialen Kommunika­tion wird darum in Sozialen Medien in Frage gestellt – andere bleiben erhalten, sofern sie die Interessen und

sozialen Dynamiken zwischenmenschlicher Kommu­nikation respektieren. Dazu gehören etwa jene journa­listischen Spielregeln, die interessante von uninteres­santen Geschichten unterscheiden («Mann beisst Hund»). Dazu gehört auch das bewusste Gestalten von Gemeinschaftserlebnissen, das Stärken eines Zusam­mengehörigkeitsgefühls – wer Talent für die Herstel­lung teilungswürdiger Inhalte hat, ist auch in Sozialen Medien ein erfolgreicher Anbieter. Soziale Netzwerke machen gar deutlicher und transparenter denn je, wie Medien funktionieren. In Echtzeit lässt sich hier ver­folgen, wie Themen die Aufmerksamkeit und das Inte­resse der Beteiligten erringen, und in welcher Färbung sie kommentiert werden. Ein Hashtag auf Twitter reicht, um zeitgenau beobachten zu können, welche Personen und Gruppen sich unter welchen Gesichtspunkten mit aktuellen Fragestellungen befassen.

Der interpersonale Charakter der Social Media Kom­munikation hat gleichzeitig aber einige Neuerungen zur Folge. Im Kleinen ist dies etwa ein informeller, per­sönlicher Umgangston – der schnell auch mal ins Flip­pige und Angriffige umschlagen kann. Auf Facebook verliert die Reputationsmonstranz öffentlicher Insti­tutionen schnell an Glanz. Gleich ob Bundeskanzlerin, Rockstar, Unternehmen oder Papst – alle Teilnehmen­den werden hier auf Augenhöhe angesprochen, und alle müssen Freunde gewinnen und mit Anfeindungen leben. Im Zusammenspiel des millionenfachen indivi­duellen Austausches entsteht so tatsächlich ein öffent­licher Raum – öffentlicher und gleichberechtigter als es die Massenmedien je sein können. Die persönliche Note der Kommunikation in sozialen Netzwerken führt

Die neue Medienwelt mag schillernd erscheinen, vor allem aber ist sie eine sehr menschliche Veranstaltung.

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schnell mal auch dazu, dass die Nähe Gleichgesinnter gesucht wird. Unter Seinesgleichen ist es gemütlich, man erfährt Bestärkung und Bestätigung. So sehr, dass manche vor dem verzerrenden Effekt von Echokam­mern und selbstreferentieller Zirkel warnen.

Die kommunikative Cliquen­Bildung in sozialen Netz­werken bedroht – nach dieser Ansicht – den gemeinsa­men, öffentlichen Raum. Das massenmediale Grosse und Ganze drohe zu zerfallen, zahllose entkoppelte Subdis­kurse seien die Folge, bis hin zur Emotionalisierung, Polarisierung und Konfrontation unvereinbarer Kleinst­Weltbilder. Aufregung und Protest bleiben dabei probate Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen. Eine laute Stim­me ist jedoch auch in sozialen Medien keineswegs immer eine vernünftige. Ein Blick in die notorisch aggressiven Kommentarspalten der Video­Plattform Youtube scheint zu bestätigen: die zwischenmenschliche Auseinander­setzung in digitalen Netzwerken kann durchaus ehren­rührig, ja verletzend werden – schneller, als dies von Angesicht zu Angesicht wohl je der Fall wäre. Die Unken­rufe einer verbreitet asozialen Kommunikation in Sozi­alen Medien konnten bisher dennoch nicht bestätigt werden. Vielleicht auch dank einer weiteren allzu menschlichen Eigenschaft: der Eitelkeit.

Nachdem die Sozialen Medien jedem Individuum eine persönliche Kommunikationsplattform zur Verfü­gung stellen, auf deren Basis es sich präsentieren und vernetzen kann, sind sie unweigerlich mit der Frage einer angemessenen Selbstdarstellung im digitalen öf­fentlichen Raum verbunden. Jeder noch so biedere Profi­Twitterer ist gezwungen, sich mit Fragen ausein­andersetzen wie: Welches Bild soll mein Profil schmü­cken? Welchen Namen möchte ich annehmen? Mit wem möchte ich verbunden sein – und mit wem lieber nicht? Welche Aussage traue ich mich, öffentlich zu tweeten – und welchen brennenden Gedanken schlucke ich doch lieber herunter? Die Pflege einer persönlichen Marke, das gezielte Reputationsmanagement – einst die Domäne von Institutionen – ist heute tägliche Auf­gabe eines jeden Nutzers und einer jeden Nutzerin. Das macht die zwischenmenschliche Kommunikation nicht unbedingt authentischer. Aber die Summe der öffent­lichen Profile, der eigenen Stellungnahmen und der Reaktionen aus dem persönlichen Netzwerk vermittelt doch ein komplexeres, runderes Bild als jede Visiten­karte oder jeder Lebenslauf. Und hier und da wirkt der Zwang zur öffentlichen Selbstdarstellung wohl auch disziplinierend auf den Überschwang der zwischen­menschlichen Auseinandersetzung.

Die neue, soziale Medienwelt bleibt also nicht ohne ihre Geburtsschmerzen. Liebgewonnene Institutionen geraten ins Wanken (Tageszeitung adé), neue soziale Hierarchien entstehen («Digitale Spaltung») und immer wieder werden Menschen auch schlicht überfordert

(«Technostress»). Dennoch ist ein Ende der Entwick­lung nicht in Sicht. Ein Einhalten oder gar Zurück wird es sicher nicht geben. Vielmehr werden wir uns ver­stärkt mit neuen Spielregeln auseinandersetzen müs­sen. Was bedeutet etwa Privatheit in einer Zeit, in der für jeden einsehbar ist, wer wo wann welches Produkt gekauft und gemocht hat? Was bedeutet Freundschaft, wenn neben festen und losen Beziehungen auch tem­poräre oder punktuelle Beziehungen – viele hunderte davon – problemlos gepflegt werden können? Was be­deutet geistiges «Eigentum», wenn jeder digitale Inhalt verlustlos unbegrenzt vermehrt und auf unzählige Weisen verfremdet und erweitert werden kann? Und wie gestalten sich Diskurs und Mitbestimmung in par­

tizipativen Kommunikationsnetzwerken, in denen die Legitimität oder Vernunft einer Aussage nicht durch ihre Lautstärke und Prominenz gemessen werden kann?

Kulturpessimismus ist nicht angebracht. Soziale Medien sind viel mehr als nur ein schneller und globa­ler Kaffeeklatsch. Die neuen digitalen Medien verschaf­fen potentiell Milliarden Menschen weltweit Zugang zur Aufnahme, Bearbeitung, Erstellung und Verbreitung digitaler Inhalte. Das kreative Potential der Menschheit kann so auf eine noch nie dagewesene Weise manifes­tiert, verbunden und zur Blüte gebracht werden. Ange­sichts dieser Entwicklung bleibt der «Shitstorm» ein Sturm im Wasserglas – und die Angst vor persönlichen Anfeindungen sollte schnell abgelöst werden durch die Neugierde und Freude auf die vielen guten und anre­genden Ideen, die im zwischenmenschlichen Austausch unweigerlich entstehen.

Die Unkenrufe einer verbreitet asozialen Kommunikation in Sozialen Medien konnten bisher nicht bestätigt werden

Christian P. Hoffmannist Assistenzprofessor für Kommunikationsmanagement am Institut für Medien und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen. Er ist Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Zürich und Forschungsleiter eines Schweizer Think [email protected]

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nVom neo-natel zu skypeSo nutzen Sie die Möglichkeiten

Das Internet ist für den Begründer der Logosynthese von einer exotischen Spielwiese zum integrierten Teil seiner Arbeit geworden. Besonders oft benutzt er Skype. Er organisiert damit Konferenzen und berät Klientinnen und Klienten, die er ohne Internet gar nie zu Gesicht bekommen könnte. Der richtige Umgang mit Skype will aber gelernt sein.

Willem Lammers

Vor zwölf Jahren fuhr ich im Auto nach Santiago de Compostela – Wandern war noch nie meine Sache. Auf meinem Jakobsweg schrieb ich damals für das Journal bso über die Benutzung des Internets. Stolz erfüllte mich, als ich meine Botschaft direkt aus den Pyrenäen an Redaktorin Susann Müller funken konnte: Mein Po­werBook war dazu über ein Spezialkabel mit meinem Nokia 8110 verbunden – vielleicht können Sie sich an dieses «Neo»­Natel aus dem Film «The Matrix» erin­nern.

Die Umstände der damaligen digitalen Übertragung lassen mich jetzt genau so schmunzeln wie der Inhalt meines Beitrages. Ein Live Chat in einer Ausbildungs­gruppe war das Höchste der Gefühle. Dass ein Redaktor eines Buches allen Autoren die Richtlinien des Verlages per Mail zukommen lässt, war in meinem Artikel eine Meldung wert, ebenso wie die Panikmache durch eine

falsche Virusmeldung. Wir waren fortschrittlich da­mals, denn wir stellten unsere Ausbildungs­Unterlagen 2000 zum ersten Mal vollständig ins Netz.

In einem Witz, der damals im Internet zirkulierte, war Bill Gates das Opfer: Im Himmel war der arme Rei­che viel schlechter gestellt als der Kapitän der Titanic. Als Bill sich beim Petrus beschwerte, beschied dieser ihm, dass die Titanic nur einmal gecrasht war, während dies bei Windows dauernd der Fall sei.

Seitdem hat eine rasante Entwicklung stattgefun­den. Das Internet hat sich von einer etwas exotischen Spielweise zu einem integrierten Teil meiner berufli­chen Tätigkeit entwickelt. Dies wird vornehmlich auf drei Arten sichtbar:• Internetunterwegs• inderinternationalenZusammenarbeitübersoziale

Netzwerke• inderdirektenBeratungüberSkype.

Internet unterwegs

Für meinen Beruf bin ich viel unterwegs, auch während ich dies schreibe. Für meine aktuelle Reise habe ich mei­nen Flug nach Amsterdam im Internet gebucht, mit einem App habe ich meinen Zug in Holland ausgesucht, und KLM hat mir meinen Boardingpass per SMS zukommen lassen. Früher war Reisezeit oft nur begrenzt als Arbeits­zeit einsetzbar, aber jetzt redigiere ich diesen Text am

Ich habe momentan Klienten in Sydney, Florenz und London, denen ich noch nie persönlich begegnet bin.

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Flughafen und im Zug. Das fertige Manuskript schicke ich drahtlos an die Redaktorin vom Journal bso – über mein Smartphone als Hotspot, fast wie in alten Zeiten.

Zusammenarbeit über soziale Netzwerke

Dieses Jahr bin ich Mitveranstalter einer internationa­len Konferenz, welche 2013 in Brüssel stattfindet. Die Idee für die Konferenz entstand ganz konventionell: Ich sass zuhause mit Gästen aus Australien und Italien beim Fondue. Nach dem traditionellen Fondue schal­teten wir sofort in den aktuellen Modus: Wir trafen uns monatlich per Konferenzschaltung über Skype und sprachen in kürzester Zeit alle Details der Organisation durch. Als wir die Konferenz offiziell ausschrieben, über Facebook, XING, LinkedIn, über die elektroni­schen Newsletters der Referentinnen und Referenten, hatten wir schon am ersten Tag 120 der möglichen 250 Anmeldungen. Die Teilnehmenden hatten sich über die eigens geschaffene Website der Konferenz angemeldet und dabei auch gleich bezahlt.

Die Organisation der Konferenz illustriert die aktu­elle Rolle der Social Networks und des Internets. Sie enthält verschiedene Komponenten:

• diedirekte,persönlicheKommunikationderOrga­nisatoren über Skype

• dieMöglichkeit,TausendevonMenschenüberFa­cebook und professionelle Netzwerke zu kontaktie­ren und zur Konferenz einzuladen

• dieAusschreibungderKonferenzübereineWebsite• dieMöglichkeitzurAnmeldungundBezahlungüber

diese Website• dieMöglichkeitmitdenangemeldetenTeilnehmen­

den schon vor der Konferenz über Facebook Kontakt zu unterhalten.

Skype-Beratung

Dieselben Komponenten, die für die Organisation der Tagung von Nutzen waren, benutze ich auch täglich in meiner Praxis. Der Schwerpunkt meiner beruflichen Tätigkeit hat sich in den vergangenen Jahren verscho­ben: Die Entwicklung meines eigenen Beratungsmo­dells, die Logosynthese, bringt mit sich, dass ich in vielen Ländern lehre. Daraus entstehen Kontakte mit Klienten und Kolleginnen in der ganzen Welt, wovon nur wenige meine Praxis besuchen können. Inzwischen gibt es eine grosse Facebookgemeinde, und aus den

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Diskussionen in den Foren kommen viele Anfragen für Einzelsitzungen. Diese letzten laufen vornehmlich über Skype – in Bild und Ton. Es gibt zwar Systeme von Ap­ple, Microsoft und anderen Anbietenden, aber ich habe mich für Skype entschieden, weil die Einzelverbindun­gen (meistens) stabil sind und weil man die Klientinnen und Klienten auch direkt zum günstigen Tarif per Te­lefon erreichen kann. Ausserdem ist Skype kostenlos, leicht zu installieren und läuft auf allen Plattformen. Wer andere zu einer Konferenzschaltung einladen will, benötigt ein Skype Premium Abonnement, für $6 pro Monat. Bei Konferenzen ist ooVoo (www.oovoo.com) jedoch stabiler und dazu noch gratis.

Bevor ich mit Klienten Sitzungen über Skype ver­einbare, versuche ich immer wenigstens einen Termin in persona zu organisieren. Dies erleichtert den Aufbau einer tragenden Arbeitsbeziehung. Oft ist das jedoch

nicht möglich – ich habe momentan Klienten in Sydney, Florenz und London, denen ich noch nie persönlich begegnet bin. Bei der Arbeit über Skype ist es wichtig, auf folgende einfache Voraussetzungen zu achten:• DieVerbindungmussvorhergetestetwerden,inun­

bezahlter Zeit. Ich empfehle digiphoben Klienten – und Kolleginnen – die Verbindung von einer «IT­savvy» Person in der Umgebung installieren zu lassen. Man muss jederzeit wissen, wie die Hardware und das Skype Programm funktionieren. Dies gilt für die Anmeldung, für die Einstellungen von Audio und Video und für das Versenden und Empfangen von Dateien und Bildern.

• DieKlientinmusssichineinemRaumbefinden,wo­rin sie während der Sitzung nicht von anderen gestört wird, auch nicht vom Telefon.

• Für die Videokommunikation muss das Licht imRaum hell genug sein, mit einer Wand hinter der Person, kein Fenster.

• EinHeadsetmitKopfhörermitMikrofonverbessertdie Qualität des Empfangs beträchtlich und verhin­dert Echos.

• FürdenFalllängererStörungenderVerbindunglohntes sich, auch die Telefonverbindung über Skype zu installieren, respektive das Telefon mit der entspre­chenden Nummer bereitzuhalten.

• Esistmöglich,Skype-Gesprächeaufzunehmen.Diesdient der Qualität und Nachhaltigkeit der Sitzungen. Es braucht dabei klare Abmachungen, was mit diesen

Daten passiert. Selbst lerne ich sehr viel, wenn ich eine Sitzung, die mühsam verlaufen ist, analysieren kann. Manche Sitzungen dienen meinen Veröffent­lichungen.

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann ein Ge­spräch per Skype eine ähnliche Tiefe erreichen, wie dies in einem direkten Gespräch möglich ist. Ein mög­licher Nachteil im Vergleich zum face­to­face Gespräch ist dabei, dass ich mich präziser vergewissern muss, ob mein Klient mich genau verstanden hat. Provokative oder konfrontierende Interventionen müssen entweder sehr genau dosiert oder ganz weggelassen werden, um zu verhindern, dass der etwas dünnere Kommunikati­onsfaden reisst. Die Tonqualität ist nicht immer perfekt, das Bild fällt manchmal weg oder die Verbindung bricht ganz ab. Man muss also immer mit technikbedingten Unterbrüchen rechnen, und es lohnt sich, sich mit dem Klienten über den Umgang damit zu verständigen.

Für Klientinnen und Klienten hat der Kontakt per Skype grosse Vorteile. Die Investition in Zeit, Geld und Energie, welche mit der Anreise verbunden sind, fällt weg. Auch Klienten aus der Schweiz schätzen dies. Mein Platz am Monitor hat für mich noch andere positive Seiten: Ich kann schnell ein Bild, eine Webadresse, ei­nen Buchtitel oder eine Datei von meiner Festplatte zum Klienten hinübersenden, um ein Thema zu illus­trieren.

Beim Zahlungsmodus mit Klientinnen aus dem Aus­land hat sich PayPal bewährt: Man füllt ein Rechnungs­formular aus und die meisten Rechnungen werden am gleichen Tag bezahlt. Die 4% Kommission sind gut investiert.

Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um unsere Tätigkeit als Ausbildner und Beraterinnen zu unterstützen und zu erweitern. Der Umgang mit den verschiedenen sozialen Medien ist jedoch nicht selbst­verständlich und will geübt sein.

In einem Witz, der damals zirkulierte war Bill Gates im Himmel schlechter gestellt als der Kapitän der Titanic.

Willem Lammersist Psychotherapeut FSP und Supervisor/Coach bso in Bad Ragaz. Er leitet das Institut für angewandte Sozialwissenschaften ias und entwickelte die Logosynthese. (http://www.logosynthese.ch). [email protected]

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öanonym und öffentlichOnline-Beratung für Lehrpersonen

Vor mehr als zwei Jahren hat die PHBern mit dem Forum für Lehrpersonen die erste Online­Beratung für Lehrerinnen und Lehrer in der Schweiz lanciert. Das Interesse ist gross: Anzahl Fragen, Antworten und Registrierungen nehmen laufend zu. Damit wächst der öffentlich verfügbare Wissensschatz kontinuierlich an.

Cla Martin Caflisch

Inspiriert durch eine erfolgreiche Online­Beratung in Deutschland haben die Verantwortlichen des Instituts für Weiterbildung der PHBern bereits im 2008 entschie­den, ein entsprechendes Angebot für die Berner Leh­rerinnen und Lehrer zu lancieren. Es hatte zum Ziel, das bestehende Beratungsangebot zu ergänzen und so insbesondere Zielgruppen anzusprechen, welche die PHBern bisher nicht erreichte. Mit diesem Schritt betrat die PHBern in der schweizerischen Bildungslandschaft Neuland. Es gab keine Referenzprojekte und keine An­haltspunkte, ob und wie viele Lehrpersonen sich dafür interessieren würden. Die PHBern entschied sich für ein schrittweises Vorgehen: Ein halbes Jahr vor dem offiziellen Start ging ein «Zwischenscreen» online, auf dem sich Interessierte registrieren konnten. Auf diesem Weg kam es zu vielen Registrierungen. Was einerseits auf ein grosses Potential hinwies. Und andererseits ermöglichte, die Registrierten per E­Mail auf den Start hinzuweisen und von Anfang an Besucherinnen und Besucher auf das Forum für Lehrpersonen zu holen.

Grosse themenvielfalt — grosses Interesse

Das Forum für Lehrpersonen stösst auf grosses Interes­se und verzeichnet seit seinem Start vor mehr als zwei Jahren über 25 000 Besucherinnen und Besucher. Diese finden mittlerweile über 800 Beiträge online – unterteilt

in die fünf Foren «Lehrperson», «Unterricht», «Schule», «Reformen» und «Varia». Sie bilden die komplexen An­forderungen an Lehrpersonen ab. Am meisten interes­sieren Fragen und Antworten zum Unterricht. Insgesamt über 400 Beiträge in über 20 Themen können die Besu­cherinnen und Besucher des Forums für Lehrpersonen rund um den Unterricht nachlesen. Der grösste Teil der «Unterrichtsfragen», die auf dem Forum für Lehrperso­nen gestellt werden, betreffen die Fachberatung – zum Beispiel schwierige Unterrichtssituationen, Klassenfüh­rung, Altersgemischtes Lernen. Fragen, welche die Per­sonalen Kompetenzen betreffen, kommen auch vor, sind aber seltener. Diese thematisieren u. a. Mobbing, Bezie­hungsgestaltung, Umgang mit Belastungen. Bei ganz persönlichen Fragen, stösst das Forum für Lehrpersonen an seine Grenzen: Für so eine Selbstoffenbarung scheint im Moment das Vertrauen in diese Form der Beratung noch wenig vorhanden zu sein.

Antwort innerhalb 48 Stunden garantiert

Es gibt keine «schlechten» oder «falschen» Fragen. Je­der, der fragt, wird gehört und erhält eine Antwort von der PHBern. Wie landet eine Frage bei der kompetenten Beratungsperson? Zweimal täglich prüfen Mitglieder des sogenannten Triageteams das Forum auf neue Fra­gen. Kommt eine Frage, beantworten sie diese entweder gleich selber oder sie leiten diese weiter an die zustän­dige Beratungsperson. Diese erhält eine Aufforderung,

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innerhalb von 48 Stunden zu antworten. Dieser Ablauf stellt hohe Anforderungen an die Beratungspersonen: Sie liefern innerhalb sehr kurzer Zeit eine inhaltlich hochstehende und sprachlich verständlich formulierte Antwort. Die Beratungspersonen mussten sich an die­se neue Form gewöhnen. Es gab Schulungen, in denen es auch darum ging, die internen Abläufe an die Be­dürfnisse der Online­Welt anzupassen. Das Internet

macht z.B. nie Ferien. Eine publizierte Antwort bringt zum einen derjenigen Person, die die Frage gestellt hat, einen konkreten Nutzen. Sie wird belohnt für ihren Aufwand, den sie mit dem Schreiben auf sich genom­men hat. Zum anderen können in öffentlichen Foren alle Besucherinnen und Besucher diese Antwort lesen. So profitieren viele von Beratungen, die einzelne oder wenige über ein Problem führen. Die Öffentlichkeit der Fragen und Antworten entlastet: Denn sie macht offen­sichtlich, dass auch andere vor Ähnlichem stehen.

Geschrieben: mehr als gesagt?

Im Gegensatz zur klassischen Beratung muss die On­line­Beratung auf das mündliche Gespräch verzichten: Die erzwungene Reduktion auf die Schriftlichkeit bie­tet aber auch Vorteile: Schon der heilsame Zwang, Pro­bleme verständlich zu beschreiben, hilft bei der Lösung. Wie ein Eintrag ins Tagebuch kann das Aufschreiben als Teil des Klärungsprozesses ein Gespräch sogar er­setzen. Schriftliche Sprache ist in der Regel durchdach­ter, strukturierter und weniger spontan als gesproche­ne. Mit ihr ist es möglich, komplexe Gedankengänge darzulegen. Schreiben ist Aufwand, ist ein bewusster Akt, bei dem Korrekturen möglich sind. Entsprechend verbindlich ist der Charakter von geschriebenen Fragen. Für die Leserinnen und Leser bedeutet diese Schrift­lichkeit, dass sie – in ihrem Tempo – Beiträge mehrmals ansehen, zwischen den Zeilen lesen und interpretieren können. Wie die Erfahrung zeigt, kommt die schrift liche Sprache an: Der Anteil derjenigen, die vor allem lesen, ist am grössten. Einer Mehrheit scheint es zu reichen, Fragen und Antworten anderer zu lesen. Dieses Nut­zungsverhalten auf dem Forum für Lehrpersonen ent­spricht damit demjenigen der meisten Foren.

Anonym in der digitalen Öffentlichkeit

Um auf dem Forum Fragen stellen und Antworten schreiben zu können, ist eine Registrierung erforder­lich. Diese beinhaltet zwingend einen anonymen Be­

Bei ganz persönlichen Fragen, stösst das Forum für Lehrpersonen an seine Grenzen

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nutzernamen, der frei gewählt wird. Unter diesem anonymen Benutzernamen, der keine Rückschlüsse auf die wahre Identität zulässt, erscheinen im Forum die Fragen und Antworten. Genauso wie diejenigen, die fragen, treten die Beratungspersonen unter einem an­onymen Benutzernamen auf – der Austausch erfolgt dadurch auf «Augenhöhe». Trotz der Anonymität sind die Beiträge öffentlich. Diese Öffentlichkeit hat den Vorteil, dass die Beiträge so eine breite Wirkung ent­falten. Ihr Nachteil besteht darin, dass ein öffentlicher Raum trotz Anonymität nicht zwingend auch als ge­schützter Rahmen wahrgenommen wird. Dies erschwert einen persönlichen und vertraulichen Dialog. Dialoge über einen länger dauernden Zeitraum dürften eher in einem geschlossenen Chat zwischen Beratungsperson und Ratsuchenden eintreten. Es besteht die Absicht, das Forum für Lehrperson um einen Online­Chat zu ergänzen.

Für die PHBern hat sich der Schritt zur Online­Beratung gelohnt. Das Vertrauen wurde belohnt, die ursprünglich befürchteten Missbräuche – z. B. politi­sche, werberische oder diffamierende Beiträge – sind ausgeblieben. Umfang und Qualität der Beiträge erhal­ten in Online­Umfragen so gute Noten, dass 90% das Forum für Lehrpersonen weiterempfehlen würden. Mit dieser Zwischenbilanz hat das Forum die im ursprüng­lichen Konzept formulierten Erwartungen übertroffen. Hinweise auf Beiträge auf dem Forum für Lehrpersonen gehören zudem regelässig zu den am meisten gelesenen im E­Newsletter «PHBern für Schule und Unterricht». Dass die Inhalte auf dem Forum für die Zielgruppe re­levant sind, zeigt auch der hohe Anteil an wiederkeh­renden Besucherinnen und Besuchern. Es scheint sich zu lohnen, mehr als einmal auf dem Forum für Lehr­personen vorbeizuschauen. So schrieb zum Beispiel Calimero: «Sehr guter Beitrag, sehr gute Tipps und Ide­en. Ich werde Ihren Beitrag ausdrucken und aufhän­gen.»

Cla Martin Caflisch leitet den Fachbereich Kommunikation und Marketing und doziert zu Öffentlichkeitsarbeit am Institut für Weiterbildung der PHBern. Als Angebotsverantwort-licher gestaltet er das Forum für Lehrpersonen aktiv mit. www.lehrperson-bern.ch, [email protected]

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VVirtuelle einflüstererInternetbasiertes Gesundheitsmanagement

Arbeitgebende nehmen für ihr Gesundheitsmanagement zunehmend externe Firmen in Anspruch. Diese bieten mithilfe der Neuen Medien massgeschneiderte Angebote für Arbeitnehmende. Die Angebote sind wirksam – bedürfen aber der Rechtssicherheit.

Francesca Tommasi

«Verlasse heute auf Deinem Nachhauseweg den Bus eine Haltestelle früher» – wenn auf dem Bildschirm diese Nachricht kurz vor Büroschluss aufscheint, könn­te die Mitarbeiterin bei einem Unternehmen arbeiten, das das Gesundheitsmanagement an eine externe Firma übergeben hat. Die Aufforderung wäre Teil eines vom Arbeitgebenden eingekauften Angebotes zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz.

«Dass die Gesundheit der Mitarbeitenden arbeits­relevant ist, wissen Arbeitgebende schon länger», sagt Professor Ueli Kieser, Beirat in der Firma Makora und Sozialversicherungsexperte, «internetbasierte Ange­bote sind in einem gewissen Sinne eine Weiterentwick­lung des von der Firma bezahlten Fitnessabos.»

Makora ist eine der Firmen, die internetbasierte Unterstützung im betrieblichen Gesundheitsmanage­ment anbieten. Sandro Cornella, Geschäftsführer von Makora, hat sich im Ausland umgesehen. In Holland und England z. B. wird seit vielen Jahren internetba­siertes Gesundheitsmanagement erfolgreich angeboten und teilweise sogar von der Krankenkasse bezahlt. Ma­kora ermöglicht den Arbeitnehmenden, ein internet­basiertes Gesundheitsfeedback zu bekommen. Die Vorschläge sind individuell angepasst und umfassen z.B. den Aufbau positiver Aktivitäten, Veränderungen

von Kognitionen und Verbesserungen sozialer Fähig­keiten. Informationen, Hintergrundwissen und Tipps per E­Mail und SMS bereichern die interaktiven Übun­gen. Dabei arbeitet die Firma mit 90 Fachärztinnen, Psychologen, Therapeutinnen und weiteren Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich zusammen. Zeigt das Er­gebnis des Gesundheitsassessments Gefährdungen im psychischen und physischen Bereich – z. B. Burnout, Depression, Alkoholabhängigkeit, Rückenschmerzen oder Herzkrankheiten – wird den Arbeitnehmenden empfohlen, direkt und persönlich Kontakt mit den Fachleuten aufzunehmen.

Krankheitsbedingte Absenzen in der Arbeitswelt

Das Bundesamt für Statistik weist für 2011 krankheits­bedingte Absenzen von 136 Millionen Stunden aus. Und diese Zahl betrifft nur die Vollzeitangestellten. Nimmt man die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit aller Vollzeitangestellten in der Schweiz – 1914 Stun­den – und rechnet die gesamte Abwesenheit durch diese Anzahl Stunden, dann entspricht dies 71 055 Personen, die während eines ganzen Jahres krank­heitsbedingt abwesend wären. Diese Abwesenheiten verursachen enorme Kosten. Gesundheitsprävention liegt darum auch im Interesse des Arbeitgebenden und wird als Teil eines Absenzenmanagements ange­sehen.

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Das Interesse des Arbeitgebenden darf aber nicht bis zum Gesundheitszustand einzelner Mitarbeitenden gehen und muss klar geregelt sein: Professor Ueli Kieser betont, dass einer der wichtigsten Aspekte dieser An­gebote die Rechtssicherheit sei. Der Arbeitgebende erfährt nicht, welche Mitarbeitenden vom Angebot Gebrauch gemacht haben und er erhält auch keine An­gaben zu den Resultaten. Er sieht lediglich eine anony­misierte Zusammenfassung mit Zahlen über die von den Mitarbeitenden insgesamt in Anspruch genomme­nen Leistungen.

online- und offline-Angebote

Auch die Firma Centrado bietet eine umfassende Lö­sung im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Ein feingliedriges Screening ergibt ein persönliches Lebens­balancemodell, erklärt Pius Sieber, der Geschäftsführer von Centrado. Mit der Plattform soll die Life­Balance durch regelmässige und individuelle Impulse gefördert werden. Es gibt dabei verschiedene Varianten, von so­genannten Spontanimpulsen – z. B. dem Spruch des Tages – bis zu ganzen Lehrgängen im Internet. So wird z. B. mit Videosequenzen ins autogene Training einge­führt. Neben internetbasierten Angeboten werden auch Workshops und Schulungen zu Themen wie Stressbe­wältigung, Burn­out, Life­Balance angeboten. So ergibt sich eine Mischform aus persönlichem Kontakt und Kommunikation via mediale Plattformen.

Grenzen der internetbasierten Beratung

In der Wissenschaft wird der Einsatz von internetba­sierter Beratung zunehmend erforscht. Vor allem für verhaltenstherapeutische Ansätze scheinen die Ver­knüpfungen mit den Neuen Medien eine gute Möglich­

keit zu sein. Eine Umgewöhnung von lange gelebten Mustern muss ausdauernd trainiert werden. Da können regelmässige Impulse von aussen helfen. Während Coa­chings in der Regel nach einigen Stunden wieder zu Ende sind, kann via Internetplattform zu niedrigen Kosten eine langfristige Begleitung angeboten werden. Auch wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die jüngere und zukünftige Generation der Arbeitnehmen­den anders mit diesen Medien umgehen und selbstver­ständlicher in ihren Alltag integrieren. Die Unterstüt­zung ist zeit­ und ortsunabhängig, schnell verfügbar, günstig und kann in einem anonymen Rahmen statt­finden. Gerade das Gesundheitsmanagement scheint sich da anzubieten, sofern auch die Grenzen klar defi­niert werden. Schwere Depressionen, Sucht­ und Alko­holkrankheit, Selbstmordgefährdung oder psychotische Störungen z. B. werden als nicht geeignet für eine in­ternetbasierte Therapie angesehen.

Francesca Tommasi,lic. phil I, arbeitet als selbstständige Coach, Organisations- und Konfliktberaterin bso; leitet Weiterbildungslehrgänge zu Konfliktlösung in Unternehmen und für Personalfachleute an der Universität St. [email protected]

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Achtsamkeit theoretisch und praktisch

Jean-Paul Munsch – Das Thema Achtsamkeit ist in aller Munde. Nun liegt ein fundiertes und ansprechendes Buch vor, das sich ausdrücklich an Menschen in helfenden Berufen wendet. Von Beginn weg betonen die Autorin und die Autoren, dass es sich bei Achtsamkeit um eine natürliche menschliche Verhaltensoption handelt, die keiner spirituellen oder welt­anschaulichen Begründung bedarf. Im ersten Teil wird das Konzept der Achtsamkeit auf einer soliden wissenschaftlichen Basis entfaltet und vor dem Hintergrund der neusten neurobiologischen Befunde auf die Arbeit der helfenden Berufe bezogen. Betont wird insbesondere die Burnoutpro­phylaxe. In Anlehnung an Jon Kabat­Zinns Ansatz der Mindfulness Based Stress Reduction MBSR heisst der vorgeschlagene Ansatz Mindfulness Basics for Helping Professions MBHP. Dieser wird im ausführlichen Pra­xisteil vorgestellt: Ein Acht­Wochen­Programm umfasst zahlreiche Übun­gen, mit denen Beratende schrittweise an einen achtsameren Umgang mit sich selbst und mit den Klienten und Klientinnen herangeführt werden. Im Weiteren wird ein ebenfalls klar strukturierter Intervisionsansatz vor­gestellt. Ein attraktiver FAQ­Katalog rundet das Buch ab. Online sind zudem Übungen als Audiodateien und weiteres Material abrufbar. Das Buch ist zu empfehlen, sei es um sich einen Überblick über die Thematik der Acht­samkeit und der Relevanz für die helfenden Berufe zu verschaffen, sei es um die Übungen anzuwenden und die Praxis der Achtsamkeit zu erlernen.

teamgeist mit neuer Führungskraft

Rainer von Arx – Wie fördern wir die Zusammenarbeit zwischen einer neuen Führungsperson und dem Team? Dieser in der Praxis oft vernach­lässigten Übergangsphase, welche für den zukünftigen Erfolg des Teams zentral ist, widmen sich die drei Psychologinnen im Buch «Durchstarten mit dem neuen Team». Basis des Buchs bildet das von Maja Storch mitent­wickelte «Zürcher Ressourcen Modell». Dessen «Mottoziele» wurden in die Form eines Teamworkshops adaptiert. Auf den ersten Blick könnte der Klappentext auf ein typisches Methodenbuch schliessen lassen, was bei einigen prozessorientierten Beratungspersonen oft auf wenig Gegenliebe stösst, weil sich diese nicht gerne an einem Rezeptbuch orientieren.

Die Autorinnen bieten aber weit mehr und schufen ein Hilfsmittel, welches sich sehr gut für Coaches eignet, welche mit Teams oder auch einzelnen Führungspersonen arbeiten. Basierend auf sechs Typen von Vorgesetztenwechseln und Teamkonstellationen werden wichtige As­pekte der Führungsübernahme beleuchtet. Das Konzept des «New­ Manager­Assimilation­Prozesses», welches für den Teamworkshop als Pate zur Seite stand, wird mit seinen Vorzügen und Nachteilen vorgestellt, bevor auf die Ebene des Unbewussten eingegangen wird. Der entwickel­te und erprobte Trainingsablauf bietet eine hervorragende Hilfestellung für die Teamentwicklung. Methodische Tipps und Erfahrungsberichte ergänzen das vorgestellte Drehbuch hilfreich, auch wenn die Tipps für erfahrene Moderatoren und Moderatorinnen teilweise etwas zu fest ins Detail gehen.

Gerhard Zarbock/Axel Ammann/ Silka Ringer Achtsamkeit für Psychotherapeuten und Berater

ISBN 978­3­621­27818­8,erschienen Januar 2012, EUR 34.95

Annette Diedrichs, Dominique Krüsi, Maja StorchDurchstarten mit dem neuen Team

1. Auflage 2012Verlag Hans Huber, Bern, 140 Seiten,CHF 45.90, als E­Book für CHF 33.70 erhältlich

www.verlag­hanshuber.com

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Gender vielfältig erschliessen

Yvonne Brütsch – Beratende sollen sich mit den verschiedenen Genderdis­kursen auseinandersetzen, schreibt Surur Abdul­Hussain. Alltagswissen über Männer und Frauen sowie das Reflektieren eigener Erfahrungen reichten für eine genderkompetente Praxis in Supervision und Coaching nicht aus, denn eigene Gendervorstellungen führten leicht dazu, andere, «ungewohnte» Lebensrealitäten ungewollt zu übersehen.

Das Buch unterscheidet sich wohltuend von Texten, die Genderkom­petenz auf die Frage reduzieren, ob sich Männer und Frauen unterscheiden. Gender ist vielfältiger und Gender ist verflochten mit andern Kategorien wie Ethnie, sexuelle Orientierung und Behinderung. Vielfalt soll vielfältig erschlossen werden, davon ist die Autorin überzeugt. Deshalb präsentiert sie die wesentlichen Gendertheorien und verbindet sie mit anschaulichen Praxisbeispielen. So wird der Wert der unterschiedlichen Ansätze für die Beratungspraxis augenfällig.

Dank der mehrperspektivischen Herangehensweise können die Lesen­den einen differenzierten Blick auf Genderphänomene und ­prozesse in Beratungssituationen entwickeln. Schliesslich erhalten sie Vorschläge für genderkompetentes Arbeiten in Supervision und Coaching. Im Verlauf der Lektüre wird klar: Genderkompetenz kann nicht ein für allemal erworben werden, sondern ist immer wieder neu anzueignen. Das Buch begleitet auf diesem Weg, regt an und fordert in seiner Komplexität heraus.

Mit Focusing gegen Burnout

Silke Ziegler – Die persönlichen Erfahrungen der Autorin und Focusing­Trainerin Ulrike Pilz­Kusch mit dem «Ausgebrannt­Sein» sind die Basis für ein Praxisbuch, das beschreibt wie Betroffene, Berater und Therapeu­tinnen wirksam gegen Burnout vorgehen können.

Im Focusing wird die Achtsamkeit auf die eigene Befindlichkeit ge­richtet. So werden Frühsignale von Überlastung erkannt und individu­elle Wege zur Bewältigung erschlossen. Wie das konkret gehen kann, wird anhand von acht Focusing­Schlüsseln vorgestellt. Sie beziehen sich auf das «Innehalten», die Art und Weise, sich selbst wahrzunehmen, sich zu entlasten sowie darauf, das Veränderungspotential das in der Akzep­tanz liegt zu erkennen. Was stärkt und bringt einer Lösung näher? Und wie kann man innere Klarheit erlangen? Ressourcenschonendes und aktivierendes Arbeiten werden ebenso wie das Thema «Rhytmisieren» und die «Kraft des Wechsels» durch Übungen erschlossen. Ein «Notfall­köfferchen» mit Handwerkszeug in Form von praktischen Übungen wird für den Fall, dass es bereits «brennt» ebenfalls vorgestellt. Tipps zur Anwendung des Focusing in Gruppen und Einzelsettings runden das Buch ab.

Die Freude an ihrer Arbeit und die Authentizität der Autorin sind zwi­schen den Zeilen zu lesen und bringen das Focusing als Methode näher und sprechen für das sehr empfehlenswerte Buch, welches sich auf posi­tive und konstruktive Art dem populären Thema Burnout widmet. Dabei ist es gut verständlich geschrieben und übersichtlich gestaltet. Ein Buch aus der Praxis für die Praxis.

Surur Abdul­HussainGenderkompetenz in Supervision und CoachingMit einem Beitrag zur Gender integrität von Ilse Orth und Hilarion G. Petzold. Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung

VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, 342 Seiten, ca. CHF 56.00, EUR 40.00

www.springer­vs.de

Ulrike Pilz­KuschBurnout: Frühsignale erkennen – Kraft gewinnenDas Praxisübungsbuch für Trainer, Berater und Betroffene 8 Focusing­Schlüssel, die wirklich helfen

ISBN 978­3­407­36510­1, 1. Auflage 2012, Beltz Weiterbildung, 188 Seiten, gebunden,EUR 29.95

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Finanzkrise beim bso? Das war bis-her kein Thema – und es soll auch keines werden. Was sich in den letz-ten zwei Jahren aber immer deutli-cher abzeichnet, ist ein strukturelles Defizit in der jährlichen Erfolgs-rechnung. Dies resultiert aus dem kontinuierlichen Dienstleistungs-ausbau, der Professionalisierungs-tendenz und der Anzahl der Inno-vationsprojekte. Dem entgegen steht die Stagnation des Mitgliederzu-wachses. An der MV vom 23. März 2013 unterbreitet der Vorstand Sze-narien, wie mit dieser Kostenschere umgangen werden kann. Die Mit-glieder werden sich entscheiden müssen.

In den Jahren von 1990 bis 2006 haben die Mitgliederzahlen stark zu­genommen. Nach einigen Schwan­kungen hat sich der Bestand aktuell auf insgesamt gut 1300 eingependelt.

In den Zeiten des Wachstums hat sich auch das Vermögen des Verbandes gut entwickelt, welches 2010 seinen Höhepunkt erreichte. Seit 2011 prä­sentiert sich die jährliche Erfolgs­rechnung jeweils mit einem bereits budgetierten Defizit. Diese Fehlbe­träge konnten, wegen begründeter und akzeptierter Mittelverwendung sowie einer ausreichenden Vermö­genslage, bisher verkraftet werden.

Die steigende Ausgabenseite beruht auf dem umfangreichen, hier nur kursorisch darstellbaren Leistungsausbau der letzten zehn Jahre. Berufs­ und verbandspoli­tisch bedeutend waren dabei die Einführung des Coaching­Titels und des Qualitätssystems. Auch die in jüngerer Zeit lancierten Projekte für die eidgenössischen Abschlüsse BBT und das neue Aufnahme­ und Anerkennungsverfahren binden

umfangreiche Verbandsressourcen. Personell und finanziell investiert wurde ebenfalls im Bereich der Partnerschaften und der Vernet­zung der Verbandsmitglieder. Dazu kann auf die Beteiligung an ver­schiedenen Forschungsprojekten, auf das Organisieren und Mitgestal­ten von Tagungen, sowie auf den kontinuierlichen Ausbau der Regi­onal­Gruppen hingewiesen werden. Für den zentralen Auftrag der Be­kanntmachung des Verbandes wur­den die Website und das Beratungs­verzeichnis neu gestaltet, welche im Rahmen der Einführung des neuen Logos aktualisiert wurden. Das Journal bso wurde nicht nur dem neuen Auftritt angepasst, son­dern gänzlich neu gestaltet und unter die Verantwortung einer pro­fessionellen Redaktion gestellt. Weiter gehört der bereits schon

bso quo vadis?

Wegweisende Mitgliederversammlung 2013

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Susanne Fasel – Willkommen zur Mitgliederversammlung am 23. März 2013 in Luzern. Ein wichtiger Anlass im Verbandsjahr, der Gelegenheit bietet, mit Vorstand und Geschäfts­stelle persönlich in Kontakt zu tre­ten, sich im Gespräch untereinander auszutauschen und die Weichen für den Verband zu stellen. Neben dem Thema Finanzen, dem ein eigener Beitrag auf dieser Seite gewidmet ist, stehen weitere wichtige und interes­sante Traktanden an, allen voran das neue Aufnahme- und Anerkennungs-verfahren, denn wer unter welchen Kriterien in den Verband aufgenom­men wird, definiert die Identität des Verbandes mit. Zu diesem Projekt wurde schon im Journal 4/2012 auf Seite 24/25 berichtet. Weiter dürfen Sie auf den Bericht der Projektgrup­

pe gespannt sein, die auf Anregung der AQK und im Auftrag des Vor­stands das Qualitätssystem des bso evaluiert hat. Die umfangreichen quantitativen und qualitativen Da­ten werden präsentiert und ergänzt mit Handlungsempfehlungen zur möglichen Weiterentwicklung des Q­Systems bso. Als weniger spekta­kulär mögen die statutarischen Ge-schäfte erscheinen: Jahresbericht, Rechnung, Budget, Wahlen. In einem als Verein organisierten Verband sind diese jedoch genauso wichtig, sind sie doch Ausdruck unserer de­mokratischen Organisationsform.

Und auch die humoristische Sei­te soll ihren Raum erhalten – wir freuen uns schon heute auf den Auf­tritt von Lara Stoll, der Slam­Poetin.www.bso.ch > Mitgliederbereich > MV 2013

MV 2013

Weichen werden gestellt

traditionelle wichtigste Aussenauf­tritt des bso an der Personal Swiss seit 2007 zum jährlichen Programm. Bei vielen beliebt, aber immer noch unvollständig genutzt, wird der Gra­tiszugang von getAbstract (Zusam­menfassung von Businessbüchern). Parallel dazu ist die Teuerung von knapp 10 Prozent seit der letzten Anpassung der Mitgliederbeiträge zu beachten.

Als korrigierende Massnahmen wurden die Geschäftsprozesse und der Materialeinkauf laufend opti­miert, Gremien wurden verkleinert und teilweise abgeschafft, Gremien­ und Projektpauschalen ersetzen heu­te Aufwandsentschädigungen und individuelle Dienstleistungspreise wurden angepasst. Es zeigt sich, dass diese Schritte bei stagnierender Mit­gliederzahl nicht reichen, um ein strukturelles Defizit zu verhindern.

Um die Verbandsfinanzen wie­der ins Lot zu bringen, stellt der Vorstand drei Varianten zur Diskus­sion, über welche die Mitglieder an

der MV 2013 entscheiden müssen:1. Die Variante «Sparen» beinhaltet

den Auftrag, die Leistungen und die damit verbundenen Aufwän­de den Einnahmen anzupassen. Dies ist nur mit einer Reduktion der Dienstleistungen und der Verbandsaktivitäten möglich.

2. Mit der Variante «Konsolidierung» kann der aktuell erbrachte Leis­tungsumfang sichergestellt wer­den. Dazu wird eine Erhöhung des jährlichen Aktiv­Mitgliederbeitra­ges um Fr. 50.– beantragt.

3. Die Variante «Entwicklung» zielt neben der Sicherung des Leis­tungs­ und Aktivitätsumfangs auch die Möglichkeit der Innova­tion und ggf. Expansion. Die Po­sitionierung als gesamtschwei­zerischer Verband, mit den Anfor­derungen der entsprechenden Sprachenvielfalt, steht, neben dem Dienstleistungsausbau, dabei im Vordergrund. Weiter kommt der Internationalisierung immer mehr Bedeutung zu, was sich z. B. in der

Erstellung von englischsprachigen Dokumentationen zeigt. Für diese Variante wird eine Erhöhung des jährlichen Mitgliederbeitrages um Fr.  100.– beantragt. Damit wäre nicht nur die Durchführung der erwähnten Projekte sichergestellt, sondern wiederum der Hand­lungsrahmen für die weitere Ver­bandsentwicklung der nächsten Jahre geschaffen.

In den Unterlagen zur Mitglieder­versammlung sind die detaillierten Angaben zu finden. Am Anlass sel­ber ist Zeit für den Austausch und die Meinungsbildung zu diesem strategisch wichtigen Geschäft vor­gesehen. Um den Entscheid auf eine breite Basis zu stellen, bitten wir um zahlreiches Erscheinen und enga­giertes Mitbestimmen. Wir hoffen Sie in Luzern begrüssen zu können – es geht um nicht weniger als um die Zukunft Ihres Berufsverbandes!

Rolf Brüderlin, Ressort Finanzen; Franz Käser, Präsident

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Stefan Häseli ist Coach und Trainer für Kommunikation und Verkauf. 2012 hat er den Internationalen Deutschen Trainings­Preis in Gold in der Kategorie Verkauf, Kundenorientierung und Weiterbildung erhalten. Der Verkaufsprofi weiss: Wirkungsvolles Marketing im Internet ist vernetzt und interaktiv.

Marketing mit Youtube & co.

Interview: Heike Osenger

Stefan Häseli, als Trainer und Coach nutzen Sie das Internet als Werbeplattform. Wann haben Sie das letz-te Mal einen Kunden oder eine Kundin durch Ihren Auf-tritt im Internet gewonnen?

Ich bearbeite gerade eine Anfrage, die über die Kon­taktadresse auf meiner Website an mich gelangt ist. Eine deutsche Akademie suchte via Internet einen Do­zenten.

Es handelte sich hier also nicht um eine Empfehlung, auch kannte man Sie in der Akademie vorher nicht?

Ja, genau.

Wie ist die Akademie auf Sie aufmerksam geworden?Die zuständige Mitarbeiterin hat mein Profil gele­

sen, das auf der Seite des Berufsverbandes für Ver­kaufstrainer hinterlegt ist. Via Link kam sie dann auf meine eigene Homepage.

Die Vernetzung Ihrer eigenen Website mit anderen ist also in diesem Fall Erfolgsfaktor und hilft dabei Kund-schaft zu akquirieren?

Ja, potenzielle Kundinnen und Kunden werden so schneller auf mich aufmerksam. Wenn viele Links auf meine Website führen, ist das ein entscheidender Fak­tor für das Top­Ranking zum Beispiel bei Google. Auf den relevanten Portalen eingetragen zu sein generiert solche Links und unterstützt mich dabei, Zielgruppen und themenrelevantes Publikum auf meine Seite zu lenken.

Auf YouTube haben Sie einen Werbe-Trickfilm veröf-fentlicht, den Sie selbst produziert haben. Ist das nicht ein bisschen viel Aufwand?

Ja, das kann man so sagen! Konzept schreiben, Text schreiben, Bilder zeichnen, Sprecher und Zeichner or­ganisieren, aufnehmen, schneiden, das ist ein unglaub­licher Aufwand.

Das hat Sie aber nicht davon abgehalten, es trotzdem zu machen?

Ich hatte Freude daran und bin der Meinung, dass diese Form die eigene Dienstleistung im Netz zu prä­sentieren heute einfach dazugehört.

«Wir sind heute im Diskussionszeitalter.»

Stefan Häseli

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Können Sie diese Hypothese noch genauer erläutern? Bewegte Bilder erzielen im Internet die meiste Auf­

merksamkeit. Aus meiner Sicht sind statische Auftrit­te auf einer Website heute nicht mehr attraktiv.

Weshalb haben Sie den Film selber produziert?Ich wollte einfach mein eigenes Konzept umsetzen

und habe mich daher nicht an eine professionelle Agen­tur gewandt. Es gibt Agenturen, die darauf spezialisiert sind, Firmenvideos herzustellen. Die hier produzierten Filme entscheiden sich in ihren Aussagen jedoch kaum voneinander. Das kostet schnell einmal 10 000 Franken für etwas, was viele haben.

Was hat der grosse Aufwand, selber einen Film herzu-stellen, gebracht?

In erster Linie kann ich dadurch mein Image pfle­gen. Bei meinen Seminaren zum Beispiel fällt mir auf: Mit dem Smartphone wird im Internet mein Name just in time gegoogelt und meine verschiedenen Auftritte wie der erwähnte Facebook­Film, meine eigene Websi­te, aber auch Blogeinträge und Einträge in sozialen Netzwerken, tauchen dann auf. Spätestens in der Kaf­feepause sprechen mich die Teilnehmenden auf die Inhalte an und wir diskutieren die eine oder andere Meinung zu den Themen.

In der Beratung stehen Werte wie Ver-trauen, Nähe, ganzheitliches Gespür und ganzheitliches Erfassen im Vor-dergrund. Stellt zu viel Selbstdarstel-lung nicht die Glaubwürdigkeit der Beratenden infrage?

Ich bin davon überzeugt, dass in unserem Beruf die Persönlichkeit der Beratenden im Fokus steht. Die Bera­tung als solche findet ja nicht auf Facebook statt. Die sozialen Medien dienen mir dazu, Marketing zu be­treiben. Ich kann Kundinnen und Kunden akquirieren, pflegen und mich in Erinnerung behalten. Früher haben die Menschen auf dem Markt ihre Ware lautstark feilgeboten und so auf sich und ihre Ware aufmerk­sam gemacht. Die lauteste Markt­schreierin hat mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen und vielleicht mehr Kundschaft angezogen, um ihre Äpfel zu bestaunen, als die Verkäuferin, die weniger laut gerufen hat. Trotzdem waren deren Äpfel vielleicht genauso gut. Es reichte schon damals nicht, nur die besten Äpfel zu haben, son­

«Statische Webauftritte sind nicht mehr attraktiv.» Stefan Häseli

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dern man musste auch eine angemessene Art der Ver­marktung finden. Heute ist das Internet der Marktplatz und im Fall der Beratung wird hier eine Dienstleistung verkauft.

Und? Kann ich das alles glauben, was dort angepriesen wird?

Es ist sicher nicht angebracht in dieser Branche grosse Versprechen zu machen, die Sie nicht einhalten können. Vertrauen ist ein wichtiges Thema. Mit gut gestalteten Auftritten können Sie jedoch Vertrauen schaffen. Ein professioneller Webauftritt, ein gut plat­zierter, seriöser und gut formulierter Blogeintrag; das alles zeugt für mich von einer hohen Kompetenz.

Kennen Sie denn alles, was man im Netz über Sie finden kann?

Man hat es irgendwann einfach nicht mehr im Griff. Das ist das Geheimnisvolle und auch Gefährliche von Social Media. Der Austausch und die Verbreitung von Nachrichten im Netz sind kaum kontrollierbar, alles hinterlässt und streut Spuren. Ich gehe bewusst zwei­mal im Monat ins Internet, gebe meinen Namen bei Google ein und suche, wo ich zu finden bin.

Finden Sie dabei Unerwartetes?Das kommt vor. Meine Bücher werden über viele

Kanäle vertrieben. Eines Tages fand ich ein Buch von mir auch bei Amazon gelistet, ohne das ich hier aktiv etwas eingerichtet habe. Dies ist ein positives Beispiel. Doch es kann auch andersherum kommen. Ich kann daher nur jeder Person, die ihre Dienstleistung online vermarktet, empfehlen, sich immer wieder zu ver­gewissern, was über sie im Netz zu finden ist.

Sprechen wir noch über E-Mails. Kann man mit dem Versenden von Mails noch auf sich aufmerksam ma-chen?

Ich gehe nicht davon aus, dass das E­Mail ver­schwindet. Es ist ein gutes Medium um einander Nach­richten zu senden.

Und dennoch stösst die Kommunikation an Grenzen? Zum Beispiel besteht nur eine beschränkte Mög­

lichkeit, grosse Dateien zu verschicken. Es geht nicht, Fotos und Filme per Mail an die Kunden zu schicken. Ausserdem erhalten die Menschen heute eine Flut von E­Mails. 70% der Mails sind Junk, Spam und werden gar nicht mehr gelesen. Aus diesem Grund läuft heute bereits viel über die Briefkästen von Plattformen wie Xing und Facebook. Hier können Sie nur mit Leuten kommunizieren, die bei Ihnen auch als Partner oder Partnerin angemeldet sind.

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K O L U m N E

Der Respekt im systemischen Verständnis

Ich kenne immer noch viele Supervisorinnen und Su-pervisoren zum Beispiel, die noch nicht einmal eine ei-gene Homepage haben.

Über einen Internetauftritt müssen wir aus meiner Sicht nicht mehr reden, das ist heute Standard. Es kann schon sein, dass es im Moment noch ohne geht. Aber wenn wir überlegen welche Generation in Zukunft im Berufsleben steht, dann ist das doch die, die heute mit dem Internet aufwächst. Wenn ich also in zehn Jahren diese Arbeitnehmenden beraten will, muss ich mich vorausschauend damit befassen, was diese Generation anders macht.

Sie sprechen über die Vernetzung und Interaktivität der modernen Webgeneration. Was kann ein Supervisor sonst noch tun, um hier dabei zu sein?

Er kann Fachartikel auf interaktiven Plattformen wie Xing und Facebook veröffentlichen, um sein Ran­king bei der Google­Suche zu beeinflussen. Oder er kann einen Blog schreiben.

Für welche Blogs lohnt es sich zu schreiben? Ich empfehle einen Blog, in dem Fachthemen dis­

kutiert werden. Auf HR Today wird jede Woche ein bestimmtes Thema diskutiert. Zum Beispiel: Wie sinn­voll sind anonyme Bewerbungen? An dieser Diskussion können sich die Leute beteiligen und dort ihre Meinung abgeben. Wenn sich eine beratende Person mit ihrem Know­how hier namentlich beteiligt, erhöht das dies­mal nicht nur das Google­Ranking, sondern sagt auch etwas über die Person aus, die schreibt. Vielleicht spricht das die Kundin an, und wenn sie Beratung braucht, nimmt sie Kontakt auf.

Sie sehen also grosse Chancen für ein gelungenes Marke-ting in der Interaktivität im Netz?

Das ist für mich der Weg, wie sich Online­Marketing für Beratende in Zukunft lohnt. Eine Präsentation auf einer Webseite alleine ist nicht mehr ausreichend. Wir sind heute im Diskussionszeitalter.

Dann ist die persönliche Empfehlung heute nicht mehr die beste Werbung?

Doch, absolut. Empfehlungen sind durch nichts zu ersetzen. Aber auch Empfehlungen finden heute anders statt. Heute werden Empfehlungen auch im Netz abgegeben. Nehmen wir Xing. Das ist ja eine Plattform, in der vorrangig berufliche Kontakte ge­knüpft werden können. Dort können mich meine Kun­dinnen und Kunden bewerten und Sie können nach­lesen, was diese über mich und meine Arbeit sagen. Das zeigt Wirkung.

Meine Begeisterung für den systemischen Beratungs­ansatz ist nahezu grenzenlos. Nur selten verpasse ich eine Gelegenheit, um – mehr oder weniger – in­teressierten Klienten oder Studierenden dessen Vor­züge anzupreisen. Komplexe Systeme unterscheiden sich ja von komplizierten Gebilden dadurch, dass niemand mit Sicherheit voraussagen oder berechnen kann, wie sie auf eine bestimmte Intervention re­agieren. Es gibt keine linearen, monokausalen Wir­kungsketten wie bei einer komplizierten Taschenuhr mit ewigem Kalender. Also, argumentiere ich mes­serscharf, lässt sich munter ausprobieren, ohne Angst haben zu müssen, als Versager dazustehen. Und mit dieser Begründung meine ich, zum Experi­mentieren und zum entspannten Umgang mit der Planung von Interventionen anzuregen. So weit, so gut. Oft bleiben allerdings bei den Empfängern mei­ner Botschaft Zweifel, ob das nun uneingeschränkt gelte. Oder ob halt 'wirklich gute Beraterinnen' doch wirkungsvoller und anschlussfähiger intervenierten und sich von unbedarften Greenhorns unterschie­den.

Da antworte ich gerne mit einem beherzten Jein und wechsle von der «handwerklichen» Ebene zu jener der beraterischen Haltung. Für wichtiger als einen «Treffer» – also dass das eintrifft, was ich er­hofft und bezweckt habe – halte ich, dass die Inter­vention als Angebot daherkommt. Dass zum Aus­druck kommt, ich könnte mir vorstellen, einen Beitrag zu einem nächsten Schritt der Erkenntnis zu leisten; nicht mehr und nicht weniger. Und das ge­lingt mir zum Glück immer – jedenfalls bei mir sel­ber! Indem ich eine wertvolle Information bekomme, was bei meinem Gegenüber nicht funktioniert.

Und worin bitte besteht nun für meine Klienten der Gewinn dafür, dass ich mit einem systemischen Verständnis arbeite? In der Haltung, die mir dieses Verständnis gebietet. Dass mit dieser Haltung eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, einander auf glei­cher Augenhöhe zu begegnen und auf Äusserungen, wie es «richtig» sein müsse, zu verzichten. Das wie­derum ist wohl eine der wichtigsten Vorausset­zungen für eine gelingende, respektvolle Beratung; finde ich!

Georg Iselin ist Fürsprecher, Coach und Supervisor bso.

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W E I T E R B I L D U N G

MÄRZ 2013Empowerment für teams & organisationen (bso anerk.)Ab 7. März 2013Dr. Gunther SchmidtCHF 5500.–wilob AG, Hendschikerstrasse 5, CH­5600 Lenzburg062 892 90 79, [email protected] , www.wilob.ch

SELBStentwicklung8.–9. März 2013Wege zu einem gesunden inneren und äusseren Gleichgewicht.Martin BuschIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

Systemische StrukturaufstellungenBesser aufgestellt im Alltag12.–13. März 2013Wir entwickeln gemeinsam praktische Anwendungen von systemischen Strukturaufstellungen für den Selbst­gebrauch im Alltag: für Ehe und Partner­schaft, Familie, Beruf, Freundschaft, Nachbarschaft usw.Franziska von Blarer und Dr. iur. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Coaching kennenlernen — kostenlose Infoveranstaltung13. März 2013 in Zürich und 21. Mai 2013 in Luzernjeweils von 16.30 bis 18.30 Uhr – und immer in BahnhofsnäheFinden Sie heraus, wie lösungsorientier­tes Coaching funktioniert und lernen Sie Ausbildung & Kursleitende kennen:• wasistCoachingundwolässtessich

nutzbringend einsetzen?• washeisst«lösungsorientiertes

Coaching»?• welcheAusbildungsmöglichkeitengibt

es?Daniel MeierWeiterbildungsforumWaldstätterstrasse 9/6003 Luzern041 210 39 [email protected], www.weiterbildungsforum.ch

Gewaltfreie Kommunikation nach Marshal B. Rosenberg18.–19. März 2013Dieses Seminar bietet eine praktische Einführung in die Sprache der gewalt­freien Kommunikation. Der Schwerpunkt liegt darauf, unsere Ausdrucks­ und Wahrnehmungsgewohnheiten im priva­ten und beruflichen Alltag in Richtung der gewaltfreien Kommunikation zu ver­ändern. Wir lernen, uns so auszudrücken, dass wir mit uns und unserem Gegenüber echt und einfühlsam verbunden sind. Dadurch steigern wir die Chancen, dass unser Gegenüber das hört, was wir wirk­lich von ihm möchten, ohne dass er oder sie Vorwürfe wahrnimmt. Und wir lernen, da rauf zu hören, was unser Gegenüber wirklich von uns möchte.Dr. iur. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Supervision — Mit Systemischer Strukturaufstellung und Forum-theater den Lösungsraum finden19. März 2013An diesen Supervisions­Nachmittagen, die einmal monatlich stattfinden, haben Sie die Möglichkeit, schwierige beruf­liche oder private Situationen in einen kreativen, lösungsfokussierten Rahmen zu stellen. Als Methoden der Lösungs­findung dienen Systemische Struktur­aufstellungen und Forum­Theater. Die Nachmittage können einzeln gebucht werden oder als Paket.Franziska von BlarerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Von Burnout zu Job-Engagement25.–26. März 2013Ein hypnosystemischer Ansatz zur Prä­vention und Therapie von Burnout und ErschöpfungssyndromStefan GeyerhoferIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

APRIL 2013best practice in changemanagement8./9. April 2013Klaus DopplerKlaus Doppler führt ein und erzählt über Changeprozesse, seine Erfahrung mit gelungenen und eher schwierigen Prozessen, über Gestaltungsspielräume und Verantwortung, über Interven­tionen, do’s and don’ts.isi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische­impulse.ch

Coaching — einfach, kurz & gut11./12. April 201314. Juni 2013 Kompakte Einführung ins lösungsorien­tierte CoachingIn kurzer Zeit nützliche Coaching­Instru­mente kennenlernen und gleichzeitig eigene Erfahrungen mit dem Nutzen von Coaching machen, das sind die Ziele dieses Seminars.• WelchessinddieBesonderheiteneines

Coaching­Gespräches?• Wasbewirkendieunterschiedlichen

Coaching­Fragen?• WasistderInhalteinesErstgespräches

und was ist das Ziel von Folgegesprä­chen?

CHF 2650.– für 3 Seminartage (inkl. Unterlagen, Coaching­Werkzeuge, Mittag­essen & Pausenverpflegung & 3 Std. individuelles Einzelcoaching)Kati HankovszkyWeiterbildungsforumWaldstätterstrasse 9/6003 Luzern041 210 39 [email protected], www.weiterbildungsforum

Kunst kommt von Können — mass-geschneiderte hypnosystemischeInterventionsstrategien12.–13. April 2013Ein Praxisseminar für AnwenderInnenGunther SchmidtIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

Mein Auftritt — Authentisch sein im öffentlichen Auftritt19.–20. April 2013In diesem Seminar haben Sie die Mög­lichkeit, spielerisch an Ihre unterschiedli­chen Auftrittssituationen heranzu gehen. Es bietet Ihnen Gelegenheit, sicherer, weil authentischer in öffent lichen Situa­tionen zu werden. Sie machen sich auf, Ihre persönliche Ausdrucksform zu ent­decken und haben die Möglichkeit, Ihr Self Marketing in einem geschützten, spielerisch­experimentellen Umfeld aus­zuprobieren und zu verbessern.Franziska von BlarerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Systemisch-lösungsorientiertes Coaching II (bso anerk.)Ab 22. April 2013Michael Dahm & TeamCHF 5200.­wilob AG, Hendschikerstrasse 5, CH­5600 Lenzburg062 892 90 79, [email protected], www.wilob.ch

Preise In der Rubrik Weiterbildung können Sie Tagungen, Seminare, Veranstaltungen aufnehmen lassen. Grundtarif pro Eintrag: CHF 30.00, darin enthalten sind 250 Zeichen inklusive Zwischenräume. Je weitere angefangene 10 Zeichen erhöht sich der Preis um CHF 1.00.

Das Journal 2/2013 erscheint am 27. Mai 2013, Thema: Beratung und Therapie. Texte bitte bis 29. April 2013 an [email protected], Vermerk «Rubrik Weiterbildung».

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W E I T E R B I L D U N G

EMI Eye Movement Integration, Einführungsseminar23.–24. April 2013Eine neue Methode, um wiederkehrende und negative traumatische Erinnerungen zu überwinden.Woltemade HartmanIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

System.-lösungsor. organisations-beratung I (bso anerk.)Ab 25. April 2013Dr. F. Glasl, Lempp, TappeCHF 5500.–wilob AG, Hendschikerstrasse 5, CH­5600 Lenzburg062 892 90 79, [email protected], www.wilob.ch

MAI 2013«Wenn die Seele durch den Körper spricht»3.–4. Mai 2013Hypnotherapie in der Psychosomatik und bei Schmerzen (Erwachsene und Kinder)Charlotte WirlIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

Akquisition für trainer und Beraterinnen3./4. Mai 2013Rolf BallingSie wollen Ihre Akquise­Kompetenz auf­bauen und Ihre Gesprächstaktik opti­mieren, so dass Sie Ihr professionelles Angebot souverän und selbstbewusst präsentieren können.Dieses Seminar wird drei Ebenen ver­knüpfen:• KommunikationimOrganisations-Kontext• KlärungdereigenenAngebotsposition• KonkreteTippsfürdasMarketingPROKADEMIA – Akademie für Syste­mische TransaktionsanalyseAusschreibung unter www.prokademia.ch

Lösungsfokussierte Gesprächsführung10.–11. Mai 2013In diesem Workshop bekommen Sie ein klares Bild davon, was Lösungsfokus sierung im Sinne der Begründer von Milwaukee (Steve de Shazer und Insoo Kim Berg) bedeutet. Sie erleben, welchen Unterschied es macht und was es bringt, wenn ein Gespräch lösungsfokussiert geführt wird. Sie lernen die Struktur eines lösungsfokus­sierten Gesprächs kennen und setzen diese in die praktische Gesprächsführung um.Dr. iur. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Führungsfragen verfilmt — Ein szenisches Labor14.–16. Mai 2013In diesem Fachseminar können Sie Szenen Ihres Führungsalltags erarbeiten, proben, drehen, auswerten und neu drehen. Erweitern Ihre Perspektive, probieren Sie Neues aus und entdecken Sie Ihre kreativen Ressourcen. Theaterregisseur Franz Kasperski; Prof. Dr. Olaf GeramanisFHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch

CAS Coaching Advanced 2013/1414. Mai 2013–5. Februar 2014Das Certificate of Advanced Studies CAS Coaching Advanced setzt eine qualifizie­rende Grundausbildung im Coaching und Beratung voraus. Als Bestandteil des Master of Advanced Studies MAS­Pro­gramms werden systematisch die not­wendigen Vertiefungen und Kompeten­zen entwickelt, welche Coachs in ihrer Berufsausübung benötigen. Zielpunkt ist ein persönliches Portfolio und Entwick­lungsplan für die erfolgreiche interne oder auch (teil­)selbständige Tätigkeit in ihrem jeweiligen beruflichen Praxisfeld.Dr. Michael LoebbertHochschule für Soziale Arbeit FHNWRiggenbachstrasse 16+41 62 957 21 49 (Frau Silvia Vogelsang)[email protected]­studies.ch

Integrale Moderation (Facilitation)14. Mai 2013 (Modul 1)–27. März 2014 (Modul 3)3­teiliger Workshop in Moderation von komplexen Themenfeldern. Für Projekt­leitungen, Fachleute, Teamleitungen von Organisationen, Unternehmen, öffentl. Verwaltung, Schule, Pflege, Gemeinden.Information und Anmeldung: [email protected] Frischknecht (www.seecon.ch)Yvonne Purtschert (www.purtschertberatung.ch)Durchführungsort: Oltenwww.seecon.ch/www.purtschertberatung.ch

CAS Angewandte Philosophie im beruflichen Kontext16. Mai–13. November 2013Erweitern Sie Ihr professionelles Wissen und Können sowie Ihren persönlichen Denkhorizont. Durch philosophische Methoden und Techniken werden neue Denkräume eröffnet und für die eigene Praxis nutzbar gemacht. Auf unserer Homepage erfahren Sie mehr über diese Weiterbildung der besonderen Art.Prof. Charlotte Friedli, Leiterin MAS Psycho soziales ManagementHochschule für Soziale Arbeit FHNWRiggenbachstrasse 16+41 62 957 20 [email protected]­philosophie.ch

best practice im executive coaching16./17. Mai 2013Ruth SeligerWo und wie macht executive coaching Sinn, welche Rahmenbedingungen sind dafür hilfreich und welchen Wirkfak­toren im Coaching­Prozess sollte beson­dere Aufmerksamkeit gewidmet werden.isi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische­impulse.ch

CAS organisationsentwicklung21. Mai–12. Dezember 2013Inhalt: Basiskonzepte sowie Methoden und Instrumente der Organisationsent­wicklung erlernen und anwenden; Grund­haltungen und Interventionsprinzipien der OE entwickeln sowie Veränderung der Organisationskultur und Strategie struk­turiert und ganzheitlich einzuleiten. CAS im MAS Change und Organisations­dynamik.Trigon Entwicklungsberatung, GrazFHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch

Gewaltfreie Kommunikation nach Marshal B. Rosenberg22.–23. Mai 2013Dieses Seminar bietet eine praktische Ein­führung in die Sprache der gewaltfreien Kommunikation. Der Schwerpunkt liegt darauf, unsere Ausdrucks­ und Wahrneh­mungsgewohnheiten im privaten und be­ruflichen Alltag in Richtung der gewalt­freien Kommunikation zu verändern. Wir lernen, uns so auszudrücken, dass wir mit uns und unserem Gegenüber echt und ein­fühlsam verbunden sind. Dadurch steigern wir die Chancen, dass unser Gegenüber das hört, was wir wirklich von ihm möch­ten, ohne dass er oder sie Vorwürfe wahr­nimmt. Und wir lernen, darauf zu hören, was unser Gegenüber wirklich von uns möchte.Dr. iur. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Grossgruppendynamik:Wie damit umgehen? («Forum für Grossgruppenarbeit»)23. Mai 2013Das Forum vermittelt hilfreiche Ansätze aus der partizipativen, ressourcenorien­tierten Grossgruppenarbeit im Umgang mit der Grossgruppendynamik. Claudia Kunz Martin und Bettina KurzUniversität Bern, Zentrum für universi­täre [email protected]://tinyurl.com/Forum­Grossgruppen­arbeit­2013

Lösungsorientiertes Coaching I (bso anerk.)Ab 27. Mai 2013Hankovszky, Dahm, MeierCHF 3250.–wilob AG, Hendschikerstrasse 5, CH­5600 Lenzburg062 892 90 79, [email protected], www.wilob.ch

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Gewaltloser Widerstand und Neue Autorität in der Familie, Schule und Gemeinde27. Mai 2013–21. Januar 2014Grundausbildung. Erstes Zertifikatstrai­ning in der Schweiz zur umfassenden Befähigung von Fachkräften – wirkungs­voll intervenieren bei hochkomplexen Problemstellungen mit Gewalt, Aggres­sion, kontrollierendem Verhalten, Ver­haltensschwierigkeiten, Angst mit Kont­rollverhalten und sozialem Rückzug.Peter Jakob, Elisabeth HeismannIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

Der Sinn in Hürden und Herausforderungen29. Mai–2. Juni 2013/AsconaAnitta Maier, Ausbildungsleiterin Coaching/SupervisionINTEGRA AGP LUZERN, Hans Holbein Gasse 3041 372 18 88/info@integra­agp­luzern.chwww.integra­agp­luzern.ch

JUNI 2013Kirche verändert sich — und die Beratung?Montag, 3. Juni 2013Berater, Supervisorinnen, Coaches, Team­ und Organisationsentwickler/ innen entwickeln neue Formen der Begleitung in volatilen Kirchen­Zeiten. Referate und Workshops mit: Ralph Kunz, Hannes Hinnen, Vreni Schertenleib, Andreas Benz, Margrit Höhener, Martin Kull, Gerda Zbinden, Karl FlückigerHirschengraben 50, 8001 ZürichAnmeldung: supervision@acc­ch.chTel. 081 322 15 38

Einführung in die Soziokratische Kreisorganisationsmethode — oder wie Mitsprache zu tiefgreifenderBeteiligung führen kann3.–4. Juni 2013In heutigen Arbeitsverhältnissen wünschen Mitarbeitende mehr Einflussmöglichkeiten und Verantwortlichkeit, während Leitungs­gebende nach Wegen suchen, um Mitarbei­tende mehr zu beteiligen und sich selber zu entlasten. Die Soziokratische Kreisorgani­sationsmethode ist ein konkretes Organi­sationsmodell, das die Gleichwertigkeit in Entscheidungsfindungsprozessen in rich­tungsgebenden Rahmenbedingungen und Grundsätzen ermöglicht.In diesem zweitägigen Einführungs­seminar in Zürich werden Sie die Grund­züge der Soziokratischen Methode verste­hen lernen und erste Schritte hin zu einer Umsetzung in der eigenen Praxis machen.

Für eine Umsetzung in Ihre Beratungs­ bzw. Führungspraxis: Vertiefungs­seminar 5.–7. Juni auch in Zürich. Siehe www.soziokratie.comPieter van der Meché, Rotterdam, zertifi­zierter Berater und Schulungsexperte für Soziokratie (CSE), Christine Krämer, Zürich, Organisations­beratung/OE, Coach, Supervisorin (BSO)Soziokratisches Zentrum Deutschland Zentrum für Beratung, Winterthurerstra­sse 501, 8051 ZürichKontakt Schweiz: 044 261 72 68/Kontakt Deutschland: 0049 (0)5222­2884­528c.kraemer@kraemer­beratung.ch [email protected]

Gruppendynamisches organisations-training: teamdynamik in organisationen3.–7. Juni 2013Erleben Sie die Dynamik von Organi­sationen in einer Life­Simulation. Erleben Sie Ihre Verhaltens­ und Führungs möglichkeiten – individuell und in Kooperation mit anderen Rollenträgern.Dieses Training wird in Form eines Orga­nisationslaboratoriums bzw. Planspiels durchgeführt und ist Teil des CAS Team­dynamik unter Change. Prof. Dr. Olaf Geramanis et.al.FHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch

Impulstag Unternehmertum5. Juni 2013Wolfgang ZimmermannUnternehmer sind Verrückte – wie Unternehmer Grenzen überwindenisi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische­impulse.ch

Führung ohne Weisungsbefugnis — der Anspruch auf Führung ohne Sanktionsmacht5. Juni 2013Romana LeuzingerDos und DON’Ts für alle, die in Projek­ten, Arbeitsgruppen, strategischen Gremien oder sonstigen unklaren hierar­chischen Verhältnissen etwas bewegen wollen.isi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische­impulse.ch

Selbstmanagement, Selbststeuerungund Selbstverantwortung24.–25. Juni 2013Hypnosystemisches Coaching und SupervisionOrtwin MeissIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

JULI 2013 Persönliche Bilanz — als visionäres Experiment3.–5. Juli 2013In diesem Fachseminar können Sie in einem mehrstufigen Prozess Ihren Weg als Führungskraft beleuchten. Sie ent­wickeln Ihre persönliche Ausrichtung sowie Ihr Führungsleitbild und machen sich Blockaden und Barrieren bewusst, um diese verabschieden zu können. Stefanie Husi; Kristina HermannFHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch

AUGUSt 2013best practice in Organisations-beratung26./27. August 2013Wolfgang LoossWolfgang Looss berichtet – in Reflexion seiner enormen Praxiserfahrung – über die Schwierigkeiten und Fallstricke, die Möglichkeiten und nützlichen Arbeits­formen beim unmöglichen Geschäft der Beratung von Organisationen.isi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische­impulse.ch

Hypnosystemische Konzepte in der Paartherapie26.–28. August 2013Liebe und Anderes in «polygam» – monogamen PaarbeziehungenGunther SchmidtIEF, Institut für systemische Entwick­lung und FortbildungVoltastrasse 27, 8044 Zürich044 362 84 84ief@ief­zh.ch, www.ief­zh.ch

Tetralemma — Das Grundwerkzeug für Querdenker28.–29. August 2013In diesem Workshop ist es erwünscht, dass Teilnehmende eigene Entscheidungs­ Themen oder Dilemmata einbringen, an denen gearbeitet werden kann. Als beson­dere Form der Tetralemmaarbeit wird die Tetralemmaaufstellung nach Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer und das Tetra­lemma im Einzelcoaching demonstriert.Dr. iur. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

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35S E R V I C E

I N T E R V I S I O N / m I E T E

Berater/-in sucht Intervisionsgruppe

Suche Intervisionsgruppe im Raum Chur/Surselva. Soziale Arbeit, systemische Strukturaufstellungen, Pilot­ und Impuls­projekte, Schulentwicklung, Leitmedien­wechsel. Kontakt: Tina Piazzi, [email protected]

Basel­Stadt: Wir, zwei erfahrene Frauen, selbständig tätig in den Bereichen Supervision/Beratung/Coaching/Thera­pie, Teamentwicklung, Projektbegleitung und Weiterbildung möchten eine neue Intervisionsgruppe bilden. Wir suchen 2 weitere Kolleg/innen mit breiter Praxis. Als Gemeinsamkeit wünschen wir uns ein systemisches Grundverständnis. Wir möchten uns 6–8 Mal pro Jahr treffen – i. d. R. freitags im Stadtzentrum. Kontakt und Auskunft: Gerlinde Tafel info@gerlinde­tafel.com, www.gerlinde­tafel.com

Ich suche eine Intervisionsgruppe in Bern und Umgebung. Wer bin ich? Coach/ Supervisorin bso, Erwachsenenbildnerin BSE, Transaktionsanalytische Praxis­kompetenz DSGTA, Kauffrau, mit Managementausbildung BPIH. Meine Berufsfelder: Arbeit mit stellenlosen Personen der Regionalen Arbeitsvermitt­lungen (RAV) als Coach, Unterrichten im Bewerbungsatelier, Deutschlehrerin für Fremdsprachige, die Wirtschaft, der Sozial­ und kirchliche Bereich als Coach/Supervisorin, psychologische Beratungen und als Erwachsenenbildnerin für Projekt­, Konzept­, Bildungsarbeit und Persönlichkeitsbildung. Kontakt: http://www.herren­beratungen.ch oder 079 511 79 68.

Intervisionsgruppe sucht Mitglied/er

Wir sind eine Intervisionsgruppe beste­hend aus 4 Frauen der Bereiche Super­vision, Coaching und Mediation. Unser beruflicher Background ist Psychologie, Jurisprudenz, Schulbereich und Sozial­arbeit. Gerne würden wir unsere Gruppe etwas vergrössern und suchen 1–3 Neu­mitglieder aus der Region. Wir treffen uns 5–6 mal im Jahr im Raum Basel/Liestal. Unsere Interdisziplinarität haben wir bis­her als sehr bereichernd empfunden. Wir wünschen uns, dass mindestens noch eine Person Mitglied des BSO wäre und stellen uns vor, dass wir uns anlässlich eines unserer nächsten Intervisionstreffen erst­mals kennenlernen können. Falls wir Dein Interesse geweckt haben, freuen wir uns über einen Kontakt . . . (Heike Osenger, [email protected], 061 599 72 85)

SpiNNNetz – Intervisionsgruppe sucht einen zweiten Mann. SpiNNNetz meint: – an Themen ‹herumspinnen›, die uns

beschäftigen und im Alltag keinen Raum finden

– sich vernetzen, um über Erlebtes und Gelesenes auszutauschen und sich im Netzwerk zu unterstützen.

Wir treffen uns in Zürich–Baden–Zug ca. 5 x im Jahr. Unsere Themen für den Austausch kommen hauptsächlich aus unserer Berufspraxis, aus der Fach­ Literatur und wo uns das Leben auch sonst bewegt. Aktuell sind wir noch zu dritt: Birgit Schaub, Bildung und Gesundheitswesen, Doris Melchior, Schwerpunkt Gesundheits­ und Sozial­bereich www.dialog­melchior.ch und Ro­man Ambühl, Kirche und Sozialwesen, www.romanambuehl.ch Als Ergänzung zu unseren Bereichen suchen wir einen zweiten Mann nach Möglichkeit aus anderen Berufsfeldern wie z.Bsp. aus der Privat­Industrie, Wirtschaft, Verwal­tung, IT und Kommunikation. Gerne laden wir einen Interessenten zu einem ersten Schnuppertreffen ein, wo wir unsere Vorstellungen und Anliegen für eine mögliche Zusammenarbeit (oder Beteiligung) im SpiNNNetz austauschen, thematisieren und klären können. Kontakt: [email protected]

Neu gegründete Intervisionsgruppe im Raum Zentralschweiz–Mittelland bietet Platz für Interessenten. Wir, 2 Frauen, arbeiten in selbständiger Tätigkeit in den Bereichen Coaching – Supervision – Beratung und Therapie mit den Schwerpunkten: Führungscoaching, Lauf­bahnentwicklung, Job Coaching, Arbeits­platz integration, Burnout Prävention und Begleitung. Wir treffen uns 5–6­mal jähr­lich für 3–4 Stunden. Kontakt: Brigitte Stoffel Schenker [email protected]

Basel­Stadt: Wir, zwei erfahrene Frauen, selbständig tätig in den Bereichen Super­vision/Beratung/Coaching/Therapie, Team entwicklung, Projektbegleitung und Weiterbildung möchten eine neue Inter­visionsgruppe bilden. Wir suchen 2 wei­tere Kolleg/innen mit breiter Praxis. Als Gemeinsamkeit wünschen wir uns ein sys­temisches Grundverständnis. Wir möch­ten uns 6–8 mal pro Jahr treffen – i. d. R. freitags im Stadtzentrum. Kontakt und Auskunft: Gerlinde Tafel info@gerlinde­tafel.com, www.gerlinde­tafel.com

Raum zu vermieten

Arbeitsoase in Bern zu vermieten: zentral und doch ruhig gelegen, 5 Geh­minuten vom HB, mit Aussicht auf die Berner Alpen. 1 Raum von ca. 25 m2 in Beratungspraxis für 2½ Tage pro Woche zu vermieten. Auskunft erteilt: Ursula Bosshard, 031 333 92 35 / 079 464 12 15

Zu vermieten in St. Gallen: zwei Berate­rinnen mit dem Schwerpunkt Super­vision, Coaching, Organisationsentwick­lung suchen ab Oktober 2012 eine Untermieterin/einen Untermieter. Attraktiver Büroraum, 19 m2, mit Parkettboden, neu renoviert, direkt beim Bahnhof, sehr gute Infrastruktur zur Mitbenutzung. Der Büroraum eignet sich für Beratun­gen, Sozialdienste, als Zusatzbüro für auswärtige Firmen oder auch als Ver­bandssekretariat (Kann evtl. an bestim­mten Wochentagen gemietet werden). Kontakt für weitere Informationen: Monika Bodenmann: [email protected] oder Veronika Longatt [email protected]

Wir sind ein Netzwerk von Beratern und Coaches: www.hoeschgasse.ch und haben per 1.1.2013 einen Arbeitsplatz an Top-Lage in Zürich zu vermieten: Wir bieten einen USM­Arbeitsplatz in einem grosszügigen, gepflegten Gemein­schaftsbüro. Sitzungszimmer, Parkplätze, Gartensitzplatz, Empfang/Assistentin, moderne Büroinfrastruktur sind inbegriffen. Monatsmiete inkl. ca. 1600.–. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme bei Dr. Eugen Schmid, Tel. 043 499 19 10

Zu vermieten in Luzern schönes, ru­higes Einzelbüro (40 m2) in Bürogemein­schaft mit Benutzung Beratungsraum, 8 Gehminuten vom Bahnhof. Weiteres unter Harder@n­b.ch oder 041 211 14 07

Untermiete Praxisraum in Bern: In unserem neu eröffneten Unternehmens­ und Personalentwicklungscenter nähe Bahnstation Stöckacker vermieten wir einen Praxisaum zu attraktiven Bedingungen. Auch Teilzeit­Miete mög­lich. Auskunft erteilt Jürg Zumbrunnen, 031 312 27 60, [email protected]

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36 M A R K T

Soziale Arbeit

Zürcher Fachhochschule

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse im CoachingWeiterbildungskurs mit Erika Bergner am 27./28. Mai 2013 Neurowissenschaftliche Erkenntnisse liefern uns wichtige Hinweise für

die Gestaltung der Beratungsbeziehung, der Reflexionsprozesse und

der Umgebungsgestaltung. Interessiert? Mehr Informationen unter

www.sozialearbeit.zhaw.ch/weiterbildung

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Institut für Lehrsupervision und Ausbildungssupervision ilea gmbh

Weiterbildungen für Professionals

· Erfolgsrezepte für die Lehr- und Ausbildungssupervision am 14. und 15. März 2014 in St. Gallen

· Neue Impulse für die Lehr- und Ausbildungssupervision Ein bis drei halbe Tage in St. Gallen, Beginn jederzeit möglich

Informationen und Anmeldung: www.lehrsupervision.ch unter Aktuelles

WORKSHOPSKursdaten Titel DozentIn Investi ti on18./19.04.13 Teambildung nach ZRM NEU! Guido Hofmänner 520

13.-15.05.13 Burnout und andere Lebenskrisen NEU! Klaus Mücke 840

13.-15.05.13 Psychodynamisch imaginati ve Traumatherapie NEU! Dr. Luise Reddemann 840

16./17.05.1316./17.05.1316./17.05.13 Neue Autorität in der Führung, Zusatztag: 27.6.13Neue Autorität in der Führung, Zusatztag: 27.6.13Neue Autorität in der Führung, Zusatztag: 27.6.13 Frey & Portmann 840

03.-05.06.1303.-05.06.13 Wie werden Organisati onen konfl iktf est? Wie werden Organisati onen konfl iktf est? Wie werden Organisati onen konfl iktf est? Dr. Friedrich Glasl 980

18./19.04.1318./19.04.13 Teambildung nach ZRM Teambildung nach ZRM NEU! Guido Hofmänner 520

Programm(Auszug) 2013

WEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENKursdatenKursdaten TitelTitel DozentIn Investi ti onab 07.03.13ab 07.03.13 Empowerment für Teams & Organisati onen (BSO anerk.)Empowerment für Teams & Organisati onen (BSO anerk.)Empowerment für Teams & Organisati onen (BSO anerk.) Dr. Gunther Schmidt 5500

ab 22.04.13ab 22.04.13 Systemisch-lösungsorienti ertes Coaching II (BSO anerk.)Systemisch-lösungsorienti ertes Coaching II (BSO anerk.)Systemisch-lösungsorienti ertes Coaching II (BSO anerk.) Michael Dahm & Team 5200

ab 25.04.13ab 25.04.13 System.- lösungsor. Organisati onsberatung I (BSO anerk.) System.- lösungsor. Organisati onsberatung I (BSO anerk.) System.- lösungsor. Organisati onsberatung I (BSO anerk.) Dr. F. Glasl, Lempp, Tappe 5500

ab 27.05.13ab 27.05.13 Lösungsorienti ertes Coaching I (BSO anerk.)Lösungsorienti ertes Coaching I (BSO anerk.)Lösungsorienti ertes Coaching I (BSO anerk.) Hankovszky, Dahm, Meier 3250

w i l o b A G Hendschikerstr. 5 CH- 5600 LenburgTel.: 062 892 90 79 Fax: 062 892 90 78 E-Mail: [email protected] Internet: www.wilob.ch

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37M A R K T

Systemische Strukturaufstellungen® in der Schweiz Direkt aus erster Hand mit den Methodenentwicklern

Dipl. Psych. Insa Sparrer und Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd: Zertifizierter Basislehrgang Systemische Strukturaufstellungen im Organisationsbereich

12 Tage, 2.-5. Mai, 24.-27. August, 3.-6. Oktober 2013 in Weggis/Luzern + 3 frei wählbare Tage Übung und Supervision mit Dr. Elisabeth Vogel in Rikon/Winterthur. Bis 31. März 2013 CHF 5'970, danach CHF 6'230.

Transverbale Konfliktarbeit

3 Tage, 29.-31. August 2013 in Weggis/Luzern Bis 31. Mai 2013 CHF 880, danach CHF 980.

Mit Dr. Elisabeth Vogel, Systemische Beraterin SySt®:

Einführung in Systemische Strukturaufstellungen

3 Tage, 13.-15. März 2013 in Rikon/Winterthur. Max. 10 Teilnehmer, CHF 1'000.

Strukturaufstellungsseminare

Berufung willkommen! 11. Januar 2013 in Rikon/Winterthur.

Erfolg, Geld und Reichtum... 22. März 2013 in Rikon/Winterthur.

Balance statt Burnout 7. Juni 2013 in Rikon/Winterthur.

Authentisch Führen und Kommunizieren 20. September 2013 in Rikon/Winterthur. CHF 380 mit eigener Aufstellung, CHF 180 ohne eigene Aufstellung.

Verabschieden und Neubeginn 17. Dezember 2013 in Rikon/Winterthur.

Jeweils CHF 340 mit eigener Aufstellung, CHF 150 ohne eigene Aufstellung. Weitere Seminare siehe www.wissenswert.ch

Weitere Informationen und Anmeldung

WissensWert GmbH Elisabeth Vogel Spiegelacker 19, CH-8486 Rikon Mobil +41 79 620 30 30 [email protected] www.wissenswert.ch

Intervision für Balintgruppen-LeiterOrganisation: Schweizerische Balint-Gesellschaft Datum: Samstag, 1. Juni 2013, 14.45 - 17.00 UhrOrt: Turmzimmer der Wirtschaft Neumarkt, Neumarkt 5, 8001 Zürich.Kosten: Eintritt frei. Alle KollegInnen mit Erfahrung in Balintgruppen-Leitung sind willkommen. Informationen: Dr. Monika Diethelm-Knoepfel, Fachärztin FMH für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH, Präsidentin der Schweizerischen Balintgesellschaft SBG, Wattstrasse 14, 9240 Uzwil, Telefon 071 955 97 67E-Mail: [email protected]/seiten_de/tagungen.html

14. Interdisziplinäre Balint-Tage am Bodensee (früher auf Schloss Wartensee)

Datum: 13.–15. Juni 2013Ort: Schloss Wartegg, 9404 Rorschacherberg / SGReferat von Prof. Dr. phil. Astrid Riehl-Emde, Universität Heidelberg, zum Thema „„Wem der grosse Wurf gelungen…“ Freundschaft und therapeutische Beziehung“ und Balint-Arbeit (Training im vertieften Wahrnehmung der Dynamik in therapeutischen Beziehungen in Gross- und Kleingruppen)Informationen: www.balint-tage-bodensee.ch

52. Silser Balint-StudienwocheDatum: 8.–14. September 2013Ort: Hotel Waldhaus, 7514 Sils-Maria im Engadin„Höhentraining“ im Bewusstwerden von Beziehungsmustern in Balint-Gross- und Kleingruppen Informationen: http://www.sils-balintwoche.ch

9. Interdisziplinärer Balinttag in ThunDatum: Samstag, 16. November 2013, 10.30 - 16.30 UhrOrt: Tagesklinik Blümlimattweg 2A, Psychiatrische Dienste, 3600 ThunFür therapeutisch, pflegerisch und seelsorgerlich Tätige mit direktem Kontant zu Patienten/ Klienten (ÄrztInnen, PsychologInnen, TheologInnen, Pflegende, Beratende und Betreuende)Information: www.balint.ch/balinttagungen.htmZur Zeit ist noch das Programm von 2012 zur Information aufgeschaltet. Das Programm von 2013 folgt voraussichtlich im März 2013.

www.ba l in t .ch

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bPräsidentin: Dr. Monika Diethelm-Knoepfel Wattstrasse 149240 Uzwil Tel. privat 071 951 10 23Praxis 071 955 97 [email protected]

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INFORMATIONSVERANSTALTUNGENWährend der Informationsveranstaltung haben Sie die Möglichkeitsich über alle Details des Weiterbildungsangebotes zu informieren.Zudem besteht ausreichend Zeit für Fragen und Antworten.

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25.04.2013, 18:30 Uhr Ort: Kath. Hochschulgemeinde aki,Hirschengraben 86, 8001 Zürich

23.05.2013, 18:30 Uhr Ort: St. Gallen (Siehe Homepage!)

FACTS:Start: Oktober 2013Dauer: 6 Semester Teilzeit

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best practice im changemanagement mit klaus doppler, münchen 1.5 tage, 8. / 9.april 2013 best practice in executive coaching mit ruth seliger, wien 1.5 tage, 16. / 17.mai 2013 impulstag unternehmertum mit wolfgang zimmermann 5. juni 2013 beginn hauptmodule 2013 organisationsberatung: 30. mai 2013 supervision teamcoaching: 6. juni 2013 termine, weitere informationen und angebote unter: www.systemische-impulse.ch isi - institut für systemische impulse, entwicklung und führung, zürich

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