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Neue psychoaktive Substanzen (NPS) Fachtagung Sucht & Gender 21.04.2016 / Bayerststr. 28 / 80335 München NPS - Legal Highs & Research Chemicals - Dirk Grimm NPS / 21.04.2016 / Fachtagung Sucht & Gender / Legal Highs & Research Chemicals Folie 1

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Neue psychoaktive Substanzen (NPS)

Fachtagung Sucht & Gender

21.04.2016 / Bayerststr. 28 / 80335 München

NPS - Legal Highs & Research Chemicals - Dirk Grimm

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Definition: Neue psychoaktive Substanzen (NPS)

Begriffsdefinition durch Resolution 55/1 vom 16.März 2012 der

Kommission für Betäubungsmittel (Commission on Narcotic Drugs)

NPS = Substanzen, die nicht unter folgende Kontrollregelungen fallen:

•  1961 Einheits-Übereinkommen der Vereinten Nationen über Suchtstoffe

•  1971 Einheits-Übereinkommen der Vereinten Nationen über psychotrope Stoffe

Das Attribut „neu“ bedeutet nicht unbedingt neu entwickelt, sondern (wieder) neu verfügbar

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Grundbegriffe: Neue psychoaktive Substanzen (NPS)

Neue psychoaktive Substanzen (= Designer-Drogen) Synthetisch hergestellte Substanzen, die (meist) die Effekte bekannter psychoaktiver Substanzen nacharmen und durch chemische Modifikation bestehende gesetzliche Überwachung umgehen sollen (EMCDDA)

--> Legal Highs •  Umfassen synthetische und pflanzliche Substanzen •  Fallen (noch) nicht unter staatliche Regulierungen

--> Research Chemicals •  Chemische Reinsubstanzen •  Verkauft als Forschungschemikalien •  Präzise Angaben zu chemischer Struktur, Reinheitsgrad,

pharmakologische Zusatzinformationen ! Psychoaktive Wirkstoffe in den „Legal Highs“

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Neue psychoaktive Substanzen: Geschichte

- versuchen Forscher einzelne Wirkkomponenten zu isolieren --> meist zu medizinischen Zwecken - Synthese bekannter psychoaktiver Substanzen zu Derivaten - Ephidria (Pflanze) --> Ephidrin --> Amphetamin --> Methylphenidat - Kokastrauch --> Kokain --> 4-Flourcocain/2-Hydroxicocain - Mohn --> Opium --> Morphin --> Heroin --> Diamorphin --> Fentanyl - Cannabis (Pflanze) --> Δ-9-THC --> CBD --> CP47,497 - ...

Synthese unzählig vieler Substanzen

Seit ca. 1900

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Legal Highs

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Was sind „Legal Highs� ?

•  Abgepackte Fertigprodukte mit psychoaktiver Wirkung

•  In bunten Tütchen angeboten; exotische Produktnamen

•  Aufmachung vermittelt Eindruck gesundheitlich unbedenklicher Produkte

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Was sind „Legal Highs� ?

•  Verschiedene Produktvarianten: z.B. Räuchermischungen / Badesalze

•  Produktion in pharmazeutischen Billig-Labors in Asien (v.a. in China)

•  Mögliche Produktions-Fehler durch fehlende Qualitätskontrollen

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„Legal Highs“ mit Cannabis-ähnlicher Wirkung

Spice, Bonzai, Sweed, Sence & Co.

Offiziell werden „Kräutermischungen�

zum „Verräuchern���bzw. zur

„Raumluftaromatisierung� angeboten.

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„Legal Highs“ mit Amphetamin/ Ecstasy-ähnlicher Wirkung

Mephedron (4-MMC, M-CAT)

•  Amphetamin-ähnliche Wirkung

•  weiße, pulverförmige Substanz

•  zweckentfremdet als getarntes Produkt angeboten: „Pflanzendünger��

Methylon (bk-MDMA)

•  Ecstasy-ähnliche Wirkung

•  weiße, pulverförmige Substanz

•  zweckentfremdet als getarntes Produkt angeboten: „Badesalz��

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Legal Highs: Vermarktungsformen

•  Legal Highs werden offiziell nicht als Drogen verkauft

•  Zweckentfremdet als getarnte Produkte vermarktet

•  Inhaltsstoffe meist nicht auf Verpackung deklariert

•  Falsche und irreführende Produktbeschreibung

„Speedy Power-Pillen� als „Pflanzendünger� angeboten: Dieser Hochgeschwindigkeits-Wachstumswirkstoff speeded eure Pflanze katapultartig im Wachstum. Innerhalb von 24 Std. wird die Düngekraft powervoll an eure Zimmerpflanze abgegeben! Nicht mehr als eine Düngerpille pro Tag düngen, ansonsten droht saurer Boden durch Überdüngung!

In „Speedy Power-Pillen“ amphetamin-ähnlicher Wirkstoff!

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Einordnung/ Klassifikation

Halluzinogene Bewusstsein erweiternd

Stimulantien aufputschend

Entaktogene Emotional öffnend

Sedativa beruhigend

MDMA

MDA

Alkohol

LSD Pilze

Benzos

Opium

Heroin

Koffein

Nikotin

Speed

Kokain

Cannabinoide Psychedelisch, beruhigend

Cannabis

Crystal

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Einordnung der Research Chemicals/ Legal Highs

Halluzinogene Bewusstsein erweiternd

Stimulantien aufputschend

Entaktogene Emotional öffnend

Sedativa beruhigend

MDMA

MDA

Alkohol

LSD Pilze

Benzos

Opium

Heroin

Koffein

Nikotin

Speed

Kokain Crystal

Cannabinoide Psychedelisch, beruhigend

Cannabis

„charge+“ MDPV Mephedron Methedron Flephedron

Dimethocaine

„Mitseez“

„explosion“

„freedom“

Methylon Butylone

Kräutermischungen „Jamaican Gold“

„Bonzai“

„Krypton“ Kraton

Methylfentanyl

JWH-017 JWH-073 JWH-018 JWH-081 JWH-019 JWH-200 JWH-250 CP-47,479

CP-55,940

HU-210....

2-CB 2-CI 2-CE 2-CB-Fly

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Quelle: Deutsches Ärzteblatt/Feb.2014 NPS / 21.04.2016 / Fachtagung Sucht & Gender / Legal Highs & Research Chemicals Folie 14

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Aussehen/ Markt- und Konsumformen angeboten als Kräutermischung,

Räucherware, Raumlufterfrischer

Badesalz, Reinigungs-mittel

Pflanzendünger, „Herbals“

Aussehen getrocknete Kräuter weißes Pulver Kapseln, Tabletten

Konsumform Rauchen (Trinken) Sniefen schlucken

Wirkung cannabisähnlich speedähnlich kokainähnlich

ecstasyähnlich

Wirkstoffe Synthetische Cannabinoide

Synth. Cathinon- Oder Kokainderivate

Piperazine, synth. Meskalinderivate

Produktnamen „Jamaican Gold“, „Monkeys“, „Bonzai“

„Charge+“, „Freedom“, „

„Mitseez“ „Groove-E“ „Space E“

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Legal Highs: Risikobewertung •  Legal Highs sind kaum pharmakologisch erforscht, Langzeitfolgen

unbekannt

•  Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalt variieren stark

•  Hohes Risiko der Überdosierungen, unkalkulierbare Wechselwirkungen

•  Massive Nebenwirkungen: Panikattacken, kognitive Störungen, Lähmungen, psychotische Zustände, Herzkreislaufstöhrungen...

•  Mehrere Fälle lebensgefährlicher Intoxikationen sowie Todesfälle in Deutschland

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Synthetische Cannabinoide: Risikobewertung 11/12 Juli 2015 Polen (Selesia Region)

•  ca. 200 Intoxikationen aufgrund der Kräutermischung „Mocarz“

1-14 Juli 2015 Polen (Selesia Region) •  483 Intoxikationen dokumentiert •  364 Aufenthalte in Krankenhäusern

Symptome: Aggression, Antriebssteigerung, Euphorie, Halluzinationen, Amnesie, Bewusstlosigkeit, Schlaflosigkeit, Angst, Depression, Apathie, Zusammenbruch, Sinnestäuschungen/Wahn, Schwindel, Aufmerksamkeitsstörungen, (Krampf-)Anfälle, trockene Schleimhäute, rote Augen, Bluthochdruck, erhöhte Temperatur und beschleunigter Puls Inhaltsstoffe Mocarz: UR�144, BB�22, 5F�PB22, XLR�144, AB�CHMINACA / AM�2201, JWH�081, JWH�019, JWH�203 / UR-144, 5-FUR-144 (XLR-11), BB-22, 5F-PB22 / MDMB-CHMICA

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Research Chemicals

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Was sind Research Chemicals?

•  Vermehrt synth. Reinsubstanzen angeboten: = psychoaktive Wirkstoffe (RCs) in Reinform

•  Produkte offiziell als „Forschungs-Chemikalien“ vermarktet

•  Angaben zu Reinheitsgrad, chemischer Struckturformel, CAS-Nr pharmakologischen Zusatzinformationen

•  Mit Gefahrenzeichen und Warnhinweis: „nur zu Forschungszwecken bestimmt!“

Durch Verkauf synthetischer Reinsubstanzen Drogenmarkt noch unübersichtlicher!

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Was sind „Research Chemicals“ (RCs)?

•  Chemische Abkömmlinge (Derivate) bereits etablierter, illegaler Drogen

•  Ähnliches Wirkspektrum wie Amphetamine, Ecstasy oder Cannabis

•  RCs häufig als „legale Drogen-Ersatzstoffe� konsumiert

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Ca. 2000 Stoffe -->

Quelle: Deutsches Ärzteblatt/Feb.2014

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•  Viele (Wirk-)Stoffe (noch) nicht dem BtMG unterstellt

•  Der Besitz von Legal Highs / Research Chemicals ist legal – sofern die Wirkstoffe nicht dem BtMG unterstellt

•  Nach der Entscheidung des europäschischen Gerichtshof vom 10.07.2014 unterliegen Kräutermischungen nicht dem AMG

NPS: rechtlicher Status

NPS unterliegen keiner gesetzlichen Kontrolle

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•  RCs / Legal Highs in gängigen Drogenschnelltests nicht nachweisbar •  fehlende Nachweisbarkeit als zusätzlicher Konsum-Anreiz •  RCs als Drogen-Ersatzstoffe in der Drogenszene immer beliebter: Legal Highs unter Langzeit-Abhängigen als Beikonsum!

RCs und Legal Highs: Nicht-Nachweisbarkeit

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Wer konsumiert neue psychoaktive Substanzen?

In der Beraterpraxis lassen sich vier Konsumentengruppen unterscheiden:

„Probierer“ Meist junge, konsumunerfahrene Menschen, die aus „Neugierde“ einen legalen Rausch ausprobieren.

„Ausweicher“ Erfahrene Drogenkonsumenten, die wegen der fehlenden Nachweisbarkeit

oder wegen starker Repression auf Legal High-Produkte ausweichen

„Experimentierer / Psychonauten“ Konsumenten, die aus Neugierde sämtliche psychaktiven Substanzen

ausprobieren

„Unwissende“ Konsumenten, die sich XTC, Speed & Koks kaufen und anstelle der

gewünschten Substanz RCs bekommen NPS / 21.04.2016 / Fachtagung Sucht & Gender / Legal Highs & Research Chemicals Folie 24

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NPS: Bewertung und Ausblick Stand 15.10.2015

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NPS: Bewertung und Ausblick Stand 15.10.2015

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NPS: Bewertung und Ausblick Stand 15.10.2015

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NPS: Bewertung und Ausblick Stand 15.10.2015

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Fragen •  Wie unterscheiden sich „Legal Highs“ von „Research Chemicals“?

•  In welcher Form werden „Legal Highs“ angeboten?

•  In welcher Form werden „Research Chemicals“ angeboten?

•  Welche Konsumformen gibt es bei: - Legal Highs - Research Chemicals

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Räuchermischungen / Synthetische Cannabinoide

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Synthetische Cannabinoide: Geschichte 60er Jahre

- Isolierung des Δ-9-Tedrahydrocannabinoids (THC)

70/80er Jahre -  Pharmakonzern Pfizer entwickelt CP47,497 -  Versuch Medikament mit cannabisähnlichen Eigenschaften herzustellen: schmerzlindernd, angstlösend, antidepressiv, appetitsteigern -  Hebräische Universität Jerusalem stellt HU-xxx Serie her -  Forschungsgruppe um John W. Huffman arbeitet an JWH-Serie

- -> Es wird von 450 Einzelverbindungen berichtet

90er Jahre -  Entdeckung der CB1 und CB2 Rezeptoren (Cannabinoid-Rezeptoren) -  Forschungsgruppe um Alexandros Makriyannis stellt AM-xxx Serie her

- -> umfasst mehrere Hundert Einzelstoffe

Forschungsergebnisse in zahlreichen Patentschriften & akademischen Papers öffentlich einsehbar

--> 2004 erste synthetische Cannabinoide auf dem Drogenmarkt

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Quelle: Deutsches Ärzteblatt/Feb.2014

Präperate auf dem Markt: •  Nabilon / Eli Lilly (synthetisches Cannabinoid) •  Marinol /Dronabidol (naturidentisches THC) •  Rimonabant / Acomplia® (2006-2008)

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Head- und Smart-Shops im Internet

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Head- und Smart-Shops im Internet

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Tarnen & Täuschen: „Spice-Phänomen�

•  „Spice“ populär als „legaler Cannabis-Ersatz��

•  Lt. Hersteller bestand Spice aus exotischen Kräutern mit cannabisähnlicher Wirkung

•  Offiziell als „Kräutermischung zur Raumluftaromatisierung“ angeboten

•  Auf Spice-Verpackung: falsche, irreführende Produktbeschreibung

•  Warnhinweis auf Packung: nicht zum menschlichen Konsum geeignet!

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Spice: was tatsächlich „drinnen� ist.....

....danach tauchen zig Spice-Nachahmerprodukte auf mit (noch) unbekannten synthetischen Cannabinoiden

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Synthetische Cannabinoide: JWH-18

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Synthetische Cannabinoide: Wirkprofil Cannabinoide wirken am CB1 / CB2 Rezeptor

-  Agonist (aktivieren Rezeptoren anregend oder dämpfend) - -> Teil- / Voll-Agonisten!

-  Antagonist („deaktivieren“ Rezeptoren) - -> Teil- / Voll-Antagonisten

Wirkmechanismus JWH-18 -  äußerst potenter CB1+ CB2-Rezeptor-Agonist (Voll-Agonist!) -  psychoaktive Wirkung durch Interaktion mit den CB1-Rezeptoren

--> besonders viele CB1 Rezeptoren im Kleinhirn, Vorderhirn, Hippocampus, Basalganglien

--> Gedächtnis, Wahrnehmung, Initiirung / Koordination von Bewegungsabläufen und Geruchssinn werden beeinflusst

Ausschließlich zur Grundlagenforschung entwickelt, ohne medizinischen Hintergrund

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Synthetische Cannabinoide: JWH-18 Wirkung

Inhalative Applikation im unteren mg-Bereich (1-5 mg): -  veränderte Zeitwahrnehmung -  starke euphorische Gefühle -  körperliche Entspannung -  Appetitanregung -  intensivierte Wahrnehmung von Farben, Geräuschen und Berührungen -  verändertes Logikverständnis -  Pseudohalluzinationen -  Closed-Eye Visuals (CEV) -  extrem trockener Mund -  Abreißen von Gedankengängen -  Aufkommen paranoider Gedanken

Wirkung klingt Dosis-abhängig nach 2 bis 4 Stunden ab -  Kopfschmerzen -  leichte Niedergeschlagenheit

Substanz kann geraucht oder oral eingenommen werden Intensität / Länge der Wirkung hängen maßgeblich von der Dosierung ab

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Synthetische Cannabinoide: JWH-18 Wirkung

Inhalative Applikation im oberen mg-Bereich (7-50 mg): Psychisch -  wird als äußerst unangenehm beschrieben -  Auftreten von Angstgefühlen -  paranoide Gedankengänge -  unangenehme Emotionen begleitet von intensiven und bizarre Halluzinationen -  Kontakt zur Umwelt geht teilweise völlig verloren -  Sich selbst verstärkenden Panikattacken

Physisch -  starke Übelkeit -  Lähmungserscheinungen -  körperliche Schmerzen

--> Aufgrund der psychischen Last werden physische Nebenwirkungen häufig als Nebensächlich erachtet

Substanz kann geraucht oder oral eingenommen werden Intensität / Länge der Wirkung hängen maßgeblich von der Dosierung ab

Aufgrund der Bildung entsprechender Metabolite kann mit einer Krebserregenden Wirkung gerechnet werden

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Synthetische Cannabinoide: Ein Rechenbeispiel

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Synthetische Cannabinoide: Ein Rechenbeispiel

- Synthetisches Cannabinoid ADB-FUBINACA kostet ≈ 30,00 € pro Gramm -  Eine Konsumeinheit beträgt ≈ 5 mg

Synthetisches Cannabinoid AM-2201 wirkt bereits ab einer Dosis von 500 Mikrogramm (Millionstel-Gramm!)

200

15 Cent pro Konsumeinheit

1 Gramm � 1000 mg ÷ 5 mg Konsumeinheiten

30,00 € ÷ 200 Ke

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Synthetischer Cannabinoide: als Streckstoffe

AKTUELLES DRUG CHECKING ERGEBNIS AUS INNSBRUCK

Räuchermischung mit synthetischem Cannabinoid ADB-Fubinaca als Cannabis verkauft

September 2015

In Innsbruck wurde in einer vermeintlichen Cannabis-

Probe das synthetische Cannabinoid ADB-Fubinaca

(13 mg/g) analysiert. Die Probe enthält KEIN THC! Es

dürfte sich um eine Räuchermischung handeln.

Die Cannabis-Probe wurde ausnahmsweise im Rahmen

des Drug Checking-Programms analysiert, da mehrere Personen nach dem Konsum mit Herzrasen, Übelkeit, Benommenheit und Halluzinationen ins Krankenhaus Innsbruck eingeliefert werden mussten!

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Substanz am Innsbrucker Schwarzmarkt zirkuliert!!

Wie bei den meisten Research Chemicals existieren zur Substanz keine verlässlichen Informationen

zu Wirkung, Risiken, Wechselwirkungen mit anderen Substanzen oder Langzeitfolgen. ADB-Fubinaca

gilt bei KonsumentInnen als sehr potentes synthetisches Cannabinoid.

Bereits im Mai 2015 wurde in Ungarn in einer vermeintlichen Ecstasy-Tablette ADB-Fubinaca

analysiert. 15 Personen mussten nach Konsum der Tablette (Logo:„Facebook bzw. „Like“; Farbe:

blau) ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Personen klagten über Benommenheit,

Atemwegsbeschwerden, niedrigem Blutdruck, Übelkeit, Unruhe sowie akustischen und visuellen

Halluzinationen.

ACHTUNG: Eine eventuelle Verunreinigung mit ADB-Fubinaca ist optisch nicht erkennbar!!! Der Geruch ist nicht Cannabis-typisch sondern erinnert eher an

Kräuter. Im Zweifel unbedingt auf einen Konsum verzichten!!!!

Die Testung dieser Cannabis-Probe stellt eine Ausnahme dar. Prinzipiell können im Rahmen des Drug

Checking-Programms des MDA basecamp ausschließlich synthetisch hergestellte Substanzen

analysiert werden.

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Synthetische Cannabinoide: Risikobewertung

DBDD – Warnung vom 12.05.2015 •  Ecstasy Tabletten mit synthetischem Channabinoid (ADB-FUBINACA) im Umlauf •  15 nicht-tötliche Intoxikationen in Ungarn binnen einer Woche •  2 Betroffene mussten intensivmedizinisch behandelt werden

Symptome: •  Benommenheit •  Atemnot •  Übelkeit •  Erbrechen •  Bluthochdruck •  erweiterte Pupillen •  Koordinationsstörungen •  akustische/optische Halluzinationen •  innere Unruhe •  gesteigerter Bewegungsdrang

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Research Chemicals: Vermarktungsformen

•  Vertrieb über das Internet

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Research Chemicals: Vermarktungsformen

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Dosierung/Potenz der Reseach Chemicals (RC´s)?

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Substanzbeispiel: 25I-NBOMe

2012 erstmalig erschienen •  2 Todesfälle •  15 nicht tödliche Intoxikationen

2-(4-Iod-2,5-dimethoxyphenyl)-N-[(2-methoxyphenyl)methyl]ethanamin,25I

Hohe Gefahr der Überdosierung!

Entstanden an der FU-Berlin (2003) •  „Research Chemical“ •  Phenetylamine/Phenolether – Derivat •  Potenter 5-HT 2A-Rezeptor-Agonist, 5-HT 2B-Rezeptor-Agonist •  farbloser Kristalle / weißes Pulver •  antriebssteigernde Wirkung mit otpischer und körperlicher Komponente •  bitterer Geschmack •  fluoresziert nicht unter Schwarzlicht

Wirksame Dosis oral eingenommen •  50 - 250 Mikrogramm (Millionstel Gramm!!!) •  identische Dosierung wie LSD •  wirkt stark halluzinogen •  4 - 12 Stunden Wirkdauer

Unerwünschte Nebenwirkungen •  Krämpfe •  Zittern •  Kiefer mahlen •  Psychosegefahr

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Verwendung von RCs als Verschnittstoffe

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Verwendung von RCs als Verschnittstoffe Warnung: NBOMe verkauft als LSD!

Datum: September 2015

Risikoeinschätzung Dieser Filz enthält kein LSD, sondern 25C-NBOMe*HCl und 25B-NBOMe*HCl! Die beiden Substanzen stehen im Zusammenhang mit einigen Todesfällen in Europa. Besonders gefährlich ist, dass die Aufnahme und der Abbau dieser Substanzen von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen. Beide Substanzen wirken direkter und schneller, wenn sie über die Schleimhäute aufgenommen werden. Wenn die Substanz nun oral eingenommen wird, kann es zu einer sehr schwachen oder zeitlich verzögerten Wirkung führen, und es wird möglicherweise nachgespickt. Diese unsachgemässe, sehr gefährliche Einnahme der Substanz kann nicht nur zu einer starken Wirkung führen, sondern sie erhöht auch das Risiko lebensbedrohlicher Durchblutungsstörungen. Aufgrund der schwierigen Handhabung und des Risikopotentials raten wir vom Konsum ab! Infos zu 25C-NBOMe*HCl Substanz: 25C-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 500 µg, Dosen ab 500 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 0 bis 90(!) Min., inhaliert nach 0 bis 60(!) Min. Wirkdauer: sublingual 6-8 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung und Risiken: Typisch für Phenylamintrips sind eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist eher mental und weniger visuell. Gemäss User-Berichten wirkt 25C-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I. Risiken: Verschiedene Meldungen weisen darauf hin, dass es zu einer peripheren Blutgefässverengung kommen kann, welche medizinisch behandelt werden muss. Symptome sind Kälte, Blauanlaufen und taube Finger, Lippen, Nase und andere Extremitäten (Gliedmassen). Das Taubheitsgefühl kann bis zur einer Woche nach dem Konsum anhalten. Der Konsum kann auch zu Schwellung an Händen, Füssen oder Gesicht führen. Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme soll bei 25C-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden. Infos zu 25B-NBOMe*HCl Substanz: 25B-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 700 µg, Dosen ab 800 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 15 bis 120(!) min., inhaliert nach 5 bis 60(!) min. Wirkdauer: sublingual 6-10 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung: Typisch für Phenylalkylamintrips ist eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist vor allem mental. Bei 25B-NBOMe*HCl stellen sich visuelle Effekte ein, diese stehen aber weniger im Vordergrund als bei LSD. Gemäss User-Berichten wirkt 25B-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I.

Name Unbekannt Gewicht 21.1 mg Breite&Höhe 8.9 mm x 8.0 mm Farbe Schwarz/Braun/Weiss Inhaltsstoff 25C-NBOMe*HCl, 438.2 µg

25B-NBOMe*HCl, 691.1 µg Bemerkungen Bitterer Geschmack im Unterschied zu LSD! Getestet in Zürich, September 2015

Warnung: NBOMe verkauft als LSD!

Datum: Mai 2014

Risikoeinschätzung Dieser Filz enthält kein LSD, sondern 25C-NBOMe*HCl! Die Substanz steht im Zusammenhang mit einigen Todesfällen in Europa. Besonders gefährlich ist, dass die Aufnahme und der Abbau dieser Substanz von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfällt. Ausserdem wirkt sie direkter und schneller, wenn sie über die Schleimhäute aufgenommen wird. Wenn die Substanz nun oral eingenommen wird, kann es zu einer sehr schwachen oder zeitlich verzögerten Wirkung führen, und es wird nachgespickt. Diese unsachgemässe, sehr gefährliche Einnahme der Substanz kann nicht nur zu einer starken Wirkung führen, sondern sie erhöht auch das Risiko lebensbedrohlicher Durchblutungsstörungen (überdosiert). Aufgrund der schwierigen Handhabung und des Risikopotentials raten wir vom Konsum ab! Infos zu 25C-NBOMe*HCl Substanz: 25C-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 500 µg, Dosen ab 500 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 0 bis 90(!) Min., inhaliert nach 0 bis 60(!) Min. Wirkdauer: sublingual 6-8 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung und Risiken: Typisch für Phenylalkylamintrips ist eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist eher mental und weniger visuell. Gemäss User-Berichten wirkt 25C-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I. Risiken: Verschiedene Meldungen weisen darauf hin, dass es zu einer peripheren Blutgefässverengung kommen kann, welche medizinisch behandelt werden muss. Symptome sind Kälte, Blauanlaufen und taube Finger, Lippen, Nase und andere Extremitäten (Gliedmassen). Das Taubheitsgefühl kann bis zur einer Woche nach dem Konsum anhalten. Der Konsum kann auch zu Schwellung an Händen, Füssen oder Gesicht führen. Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme soll bei 25C-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden. Safer Use Regeln

� Falls du keine Möglichkeit hast Substanzen analysieren zu lassen, teste einen halben Filz an und warte nach der Einnahme 2 Stunden, um die Wirkung abschätzen zu können.

� NBOMe Trips sind im Gegensatz zu LSD bitter, und aufgrund der pharmakokinetischen Unterschiede soll nie nachdosiert werden.

� Denk daran: trinke alkoholfreie Getränke, mache von Zeit zu Zeit Pause, z.B. an der frischen Luft und vergiss nicht: jede Party/Trip hat einmal ein Ende

Name Chill Pill Gewicht 12.7 mg Breite&Höhe 5.5 mm (Länge) x 7.5 mm (Breite) Farbe Gelblich/Schwarz Inhaltsstoff 25C-NBOMe*HCl, 1316.14 µg Bemerkungen Bitterer Geschmack im Unterschied zu LSD! Getestet in Zürich, Mai 2014

Warnung: NBOMe verkauft als LSD!

Datum: Oktober 2014

Risikoeinschätzung Dieser Filz enthält kein LSD, sondern 25C-NBOMe*HCl und 25B-NBOMe*HCl! Die beiden Substanzen stehen im Zusammenhang mit einigen Todesfällen in Europa. Besonders gefährlich ist, dass die Aufnahme und der Abbau dieser Substanzen von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen. Beide Substanzen wirken direkter und schneller, wenn sie über die Schleimhäute aufgenommen werden. Wenn die Substanz nun oral eingenommen wird, kann es zu einer sehr schwachen oder zeitlich verzögerten Wirkung führen, und es wird möglicherweise nachgespickt. Diese unsachgemässe, sehr gefährliche Einnahme der Substanz kann nicht nur zu einer starken Wirkung führen, sondern sie erhöht auch das Risiko lebensbedrohlicher Durchblutungsstörungen. Aufgrund der schwierigen Handhabung und des Risikopotentials raten wir vom Konsum ab! Infos zu 25C-NBOMe*HCl Substanz: 25C-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 500 µg, Dosen ab 500 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 0 bis 90(!) Min., inhaliert nach 0 bis 60(!) Min. Wirkdauer: sublingual 6-8 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung und Risiken: Typisch für Phenylamintrips sind eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist eher mental und weniger visuell. Gemäss User-Berichten wirkt 25C-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I. Risiken: Verschiedene Meldungen weisen darauf hin, dass es zu einer peripheren Blutgefässverengung kommen kann, welche medizinisch behandelt werden muss. Symptome sind Kälte, Blauanlaufen und taube Finger, Lippen, Nase und andere Extremitäten (Gliedmassen). Das Taubheitsgefühl kann bis zur einer Woche nach dem Konsum anhalten. Der Konsum kann auch zu Schwellung an Händen, Füssen oder Gesicht führen. Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme soll bei 25C-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden. Infos zu 25B-NBOMe*HCl Substanz: 25B-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 700 µg, Dosen ab 800 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 15 bis 120(!) min., inhaliert nach 5 bis 60(!) min. Wirkdauer: sublingual 6-10 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung: Typisch für Phenylalkylamintrips ist eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist vor allem mental. Bei 25B-NBOMe*HCl stellen sich visuelle Effekte ein, diese stehen aber weniger im Vordergrund als bei LSD. Gemäss User-Berichten wirkt 25B-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I.

Name ?? (No Name) Gewicht 23.6 mg Breite&Höhe 9.0 mm (Länge) x 9.0 mm (Breite) Farbe Schwarz/Blau/Weiss/Gelb Inhaltsstoff 25C-NBOMe*HCl, 594.1 µg

25B-NBOMe*HCl, 700.6 µg Bemerkungen Bitterer Geschmack im Unterschied zu LSD! Getestet in Zürich, Oktober 2014

Warnung: NBOMe verkauft als LSD!

Datum: Februar 2015

Risikoeinschätzung Dieser Filz enthält kein LSD, sondern 25B-NBOMe*HCl. Diese Substanz steht im Zusammenhang mit einigen Todesfällen in Europa. Besonders gefährlich ist, dass die Aufnahme und der Abbau dieser Substanz von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfällt. 25B-NBOMe*HCl wirkt direkter und schneller, wenn es über die Schleimhäute aufgenommen wird. Wenn die Substanz nun oral eingenommen wird, kann es zu einer sehr schwachen oder zeitlich verzögerten Wirkung führen und es besteht die Gefahr, dass nachgespickt wird. Diese unsachgemässe, sehr gefährliche Einnahme der Substanz kann nicht nur zu einer starken Wirkung führen, sondern sie erhöht auch das Risiko lebensbedrohlicher Durchblutungsstörungen. Aufgrund der schwierigen Handhabung und des Risikopotentials raten wir vom Konsum ab! Infos zu 25B-NBOMe*HCl Substanz: 25B-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 700 µg, Dosen ab 800 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 15 bis 120(!) min., inhaliert nach 5 bis 60(!) min. Wirkdauer: sublingual 6-10(!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung: Typisch für Phenylalkylamintrips ist eine verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Die Wirkung ist vor allem mental. Bei 25B-NBOMe*HCl stellen sich visuelle Effekte ein, diese stehen aber weniger im Vordergrund als bei LSD. Gemäss User-Berichten wirkt 25B-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich somit nicht voraussagen. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenen Mund oder seltsamen Geschmacksinn und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI und 2C-B/I. Risiken: Verschiedene Meldungen weisen darauf hin, dass es zu einer peripheren Blutgefässverengung kommen kann, welche medizinisch behandelt werden muss. Symptome sind Kälte, Blauanlaufen und taube Finger, Lippen, Nase und andere Extremitäten (Gliedmassen). Das Taubheitsgefühl kann bis zu einer Woche nach dem Konsum anhalten. Der Konsum kann auch zu Schwellung an Händen, Füssen oder Gesicht führen. Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme soll bei 25B-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden. Safer Use Regeln

! Falls du keine Möglichkeit hast Substanzen analysieren zu lassen, teste einen halben Filz an und warte nach der Einnahme 2 Stunden, um die Wirkung abschätzen zu können.

! Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme und des unterschiedlichen Wirkungseintrittes und der unterschiedlichen Wirkungsentfaltung soll bei 25B-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden.

! Denk daran: trinke alkoholfreie Getränke, mache von Zeit zu Zeit Pause an der frischen Luft und vergiss nicht: jede Party und jeder Trip hat einmal ein Ende.

Name No Name Gewicht 10.6 mg Breite & Höhe 6.5 mm x 6.7 mm Farbe Rot Inhaltsstoff 25B-NBOMe*HCl, 530.4µg

Diverse kleine Syntheseverunreinigungen

Bemerkungen Bitterer Geschmack im Unterschied zu LSD! Getestet in Zürich, Februar 2015

Warnung: NBOMe verkauft als LSD!

Datum: Mai 2014

Risikoeinschätzung Dieser Filz enthält kein LSD, sondern 25I-NBOMe*HCl und 25C-NBOMe*HCl! Die beiden Substanzen stehen im Zusammenhang mit einigen Todesfällen in Europa. Besonders gefährlich ist, dass die Aufnahme und der Abbau dieser Substanzen von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfällt. Beide Substanzen wirken direkter und schneller , wenn sie über die Schleimhäute aufgenommen werden. Wenn die Substanz nun oral eingenommen wird, kann es zu einer sehr schwachen oder zeitlich verzögerten Wirkung führen, und es wird nachgespickt. Diese unsachgemässe, sehr gefährliche Einnahme der Substanz kann nicht nur zu einer starken Wirkung führen, sondern sie erhöht auch das Risiko lebensbedrohlicher Durchblutungsstörungen. Aufgrund der schwierigen Handhabung und des Risikopotentials raten wir vom Konsum ab! Infos zu 25I-NBOMe*HCl Substanz: 25I-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Dosis: bis 700 µg, Dosen ab 800 µg werden als sehr stark bezeichnet. Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 15 bis 120(!) min., inhaliert nach 5 bis 60(!) Min. Wirkdauer: sublingual 6-10 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung: Typisch für Phenylalkylamintrips, das heisst verstärkte Wahrnehmung der Verdauung und des Darms (gastrointestinales Gefühl) sowie stark sensibilisiertes Tastgefühl. Visuelle Effekte stellen sich zwar ein, stehen aber weniger im Vordergrund als bei LSD. Gemäss User-Berichten wirkt 25I-NBOMe*HCl von Mal zu Mal unterschiedlich, die Wirkung lässt sich nicht voraussagen, auch wenn die gleiche Dosis eingenommen wurde. Der Konsum führt nicht zur Appetitlosigkeit, einem trockenenen Mund oder seltsamer Sensorik (Geschmacksinn) und unterscheidet sich somit deutlich von LSD, DOI, 2C-B und 2C-I. Risiken: Verschiedene Meldungen weisen darauf hin, dass es zu einer peripheren Gefässverengung kommen kann, welche medizinisch behandelt werden muss. Symptome sind Kälte, Blauanlaufen und taube Finger, Lippen, Nase und andere Extremitäten (Gliedmassen). Das Taubheitsgefühl kann bis zur einer Woche nach dem Konsum anhalten. Der Konsum kann auch zu Schwellung an Händen, Füssen oder Gesicht führen. Aufgrund der komplexen Substanzaufnahme soll bei 25I-NBOMe*HCl nie nachdosiert werden. Infos zu 25C-NBOMe*HCl Substanz: 25C-NBOMe*HCl gehört zur Gruppe der Phenethylamine, die Substanz ist noch potenter als 25I-NBOMe*HCl Dosis: bis 500 µg, Dosen ab 500 µg werden als sehr stark bezeichnet Wirkungseintritt: sublingual nach ca. 0 bis 90(!) Min., inhaliert nach 0 bis 60(!) Min. Wirkdauer: sublingual 6-8 (!) Std., inhaliert 4-6 Std. Wirkung und Risiken: siehe 25I-NBOMe*HCl Safer Use Regeln

� Falls du keine Möglichkeit hast Substanzen analysieren zu lassen, teste einen halben Filz an und warte nach der Einnahme 2 Stunden, um die Wirkung abschätzen zu können.

� Aufgrund der pharmakokinetischen Unterschiede soll nie nachdosiert werden. � Denk daran: trinke alkoholfreie Getränke, mache von Zeit zu Zeit Pause an der frischen Luft

und vergiss nicht: jede Party/Trip hat einmal ein Ende

Name Beatles Gewicht 11.5 mg Breite&Höhe 6.4 mm x 6.4 mm Farbe Orange, Gelb, Blau Inhaltsstoff 25I-NBOMe*HCl, 611.94 µg

25C-NBOMe*HCl, Qual Bemerkungen Bitterer Geschmack im Unterschied zu LSD! Getestet in Zürich, Mai 2014

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Verwendung von RCs als Verschnittstoffe •  RCs verkauft als „Ecstasy“ : z.B. Methylon statt MDMA

•  RCs verkauft als „Speed“- bzw. Kokain-Pulver: z.B. 4-MA / 4-FA / MDPV

Methylon

Methylendioxypyrovaleron

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Verwendung von RCs als Verschnittstoffe

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RCs & Legal Highs: Risikobewertung

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NPS: Risikobewertung

EMCDDA – Warnung vom 17.07.2015 •  900 Ecstasy Tabletten mit Wirkstoff PMMA sichergestellt •  3 Todesfälle in Polen

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NPS: Risikobewertung

•  Unkalkulierbare Gesundheitsrisiken, da bislang kaum wissenschaftliche Erkenntnisse zu Wirkung, Toxizität und Langzeitfolgen

(„Versuchskaninchen“)

•  Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalt können stark variieren/ Streckstoffe durch am Schwarzmarkt erworbene RCs

•  Risiko für Überdosierungen extrem hoch!

•  Massive Nebenwirkungen: Herzkreislaufstörungen, psychotische Zustände, Panikattacken, Todesangst, kognitive Störungen, Lähmungen...

•  Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit

•  Starkes Craving (Badesalze)

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Safer Use

•  Taste dich langsam an die erwünschte Wirkung ran!

•  Verlasse dich nicht auf die angegebenen Inhaltsstoffe!

•  Wähle risikoarme Konsumformen (spritzen!)

•  Konsumiere nur wenn es dir gut geht & in einem angenehmen Umfeld!

•  Informiere die Personen, die bei dir sind über Substanz & Dosis!

•  Trinke ausreichend antialkoholische Getränke!

•  Verzichte aufs Nachlegen!

•  Verzichte auf Mischkonsum!

•  Mache regelmäßig Konsumpausen!

•  Personen mit Bluthochdruck, Herzproblemen, Leber- & Nierenerkrankungen, Kreislaufproblemen oder Psychosen sollten keine RCs nehmen!

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Info-Flyer zu „Research Chemicals“

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www.mindzone.info - objektive und glaubwürdige Informationen zu Legal Hight

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www.mindzone.info - objektive und glaubwürdige Informationen zu Legal Hights

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Konsumenten-Foren im Internet

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Legal-HighsInhaltstoffe-Homepage •  objektive und glaubwürdige Informationen zu „Legal Highs� •  Hinweise zu den Risiken und Folgewirkungen

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Fragen, Anregungen?

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Austausch

Sind Ihnen bereits neue psychoaktive Substanzen in Ihrer Arbeit begegnet?

Wenn ja in welcher Form?

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Diskussion:

Wie denken Sie über eine Stoffgruppenunterstellung

bzw. „Das neue psychoaktive

Substanzengesetz“?

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Kontakt: Dirk Grimm / [email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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