Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

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Kompetenznetz n Neue Substanzen in der Lymphomtherapie S. 2 n KML-Dienstleistungen: Dokumentation & Monitoring S. 5 n KML-Geschäftsstelle ist umgezogen S. 6 n Videoberichte vom ASH S. 6 Studien & Studiengruppen n ASH-Highlights 2014 S. 7 n KML-Studienupdate 12/2014 S. 11 Neues aus der Industrie S. 11 Hilfe & Unterstützung n Neuer Verein: Myelom Deutschland e.V S. 12 Impressum S. 12 1999-2009 gefördert vom Vorstand: Prof. Dr. M. Hallek KÖLN (Vorsitzender), Prof. Dr. W. Hiddemann MÜNCHEN, Prof. Dr. A. Rosenwald WÜRZBURG, Prof. Dr. S. Schmitz KÖLN, Prof. Dr. N. Schmitz HAMBURG, Prof. Dr. A. Engert KÖLN, Prof. Dr. H. Einsele WÜRZBURG, Prof. Dr. H. Th. Eich MÜNSTER, Prof. Dr. R. U. Trappe BREMEN news letter 26 Inhalt Termine Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, die diesjährige Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizini- sche Onkologie vom 10. bis 14. Oktober in Hamburg war mit einer Rekordteilnehmerzahl von über 6.000 Menschen besonders gut besucht. In diesem Jahr waren neben der Immuntherapie von Krebserkrankungen, die natürlich auch bei den malignen Lympho- men eine große Rolle spielt, die malignen Lymphome selbst das Hauptthema des Kongresses. In diversen Veranstaltungsformaten konnten sich die Kongressbesucher umfassend über neue Entwicklungen in der Pathogenese, Diagnostik und Therapie nahezu aller Lymphomentitäten informieren. Schon traditionell fand am Morgen des letzten Kongresstages das Symposium des Kompe- tenznetzes Maligne Lymphome statt. Die Leiter einzelner deutscher Studiengruppen stellten aktuelle Ergebnisse ihrer Studiengruppe dar, ordneten diese international ein und stellten neue Studien vor. In diesem Jahr wurden so die chronische lymphatische Leukämie, das mul- tiple Myelom, die ZNS-Lymphome, die Posttransplantationslymphome sowie die indolenten und die aggressiven Lymphome behandelt. Die sich anschließende, rege Diskussion mit der wieder zahlreich erschienenen Zuhörerschaft zeigte erneut, dass diese KML-Veranstaltung zu einem wichtigen Forum des Gedankenaustauschs in der Welt der Lymphome geworden ist. Sowohl während des KML-Symposiums als auch in anderen Kongressveranstaltungen nah- men die Entwicklung und der Stellenwert neuer Substanzen in der Therapie maligner Lym- phome breiten Raum ein. Da es auch dem speziell interessierten Hämato-Onkologen zuneh- mend schwer fällt, die vielfältigen Wirkungsmechanismen neuer Substanzen zu verstehen, ihre Entwicklung bis zur Zulassung und darüber hinaus zu verfolgen und ihre Bedeutung in der Behandlung der unterschiedlichen Lymphomentitäten zu bewerten, haben wir uns entschlossen, in diesem Newsletter einige der neuen Substanzen näher zu erläutern und den Stand des Wissens unter besondere Berücksichtigung laufender Untersuchungen in den deutschen Studiengruppen zu beschreiben. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass uns die Aussicht auf immer neue, bessere und nebenwirkungsärmere Medikamente in der Lymphom- therapie einerseits hoffen lässt, in naher Zukunft alle Lymphome auch in fortgeschrittenen Stadien heilen zu können. Andererseits stellt der Umstand, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – alle neuen Medikamente sehr frühzeitig in die Hände der Industrie übergehen, ein Problem nicht zuletzt für die Studiengruppen des KML dar, da die klinische Forschung zunehmend von der Kooperation mit und damit auch von der Zustimmung durch die Indus- trie abhängig geworden ist. Diese Tatsache, zusammen mit dem enormen Finanzmittelbe- darf, der durch nicht immer nachvollziehbare Auflagen seitens der Überwachungsbehörden mitverursacht wird, macht unabhängige klinische Forschung zunehmend schwieriger. Die deutschen Lymphom-Studiengruppen, die sich im KML zusammengeschlossen haben, sind entschlossen, weiterhin unabhängige, dem Wohl der uns anvertrauten Patienten dienende Studien durchzuführen und so unsere international erreichte Position zu bestätigen und weiter zu entwickeln. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe des KML-Newsletters, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr Ihr Norbert Schmitz 27./28.02.2015_FRANKFURT/MAIN Hämatologie im Wandel. Studienupdate & Prüfarztkurs 07.03.2015_KÖLN 8. Kölner Hämatologie-Kurs (Teil I) 18.-21.04.2015_MANNHEIM Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) 25.04.2015_HEIDELBERG 5th Heidelberg Myeloma Workshop 08.05.2015_FRANKFURT/MAIN GMMG-Studientreffen 08./09.05.2015_WÖRLITZ OSHO-Frühjahrstagung 06.06.2015_KÖLN 8. Kölner Hämatologie-Kurs (Teil II) 20./21.06.2015_BONN DLH-Patientenkongress 25./26.09.2015_LINDAU Arbeitstreffen der DCLLSG Dezember 2014 KML-newsletter 1

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Kompetenznetzn NeueSubstanzeninder Lymphomtherapie S. 2

n KML-Dienstleistungen: Dokumentation&Monitoring S. 5

n KML-Geschäftsstelleist umgezogen S. 6

n VideoberichtevomASH S. 6

Studien & Studiengruppenn ASH-Highlights2014 S. 7

n KML-Studienupdate12/2014 S.11

Neues aus der Industrie S.11

Hilfe & Unterstützungn NeuerVerein:Myelom Deutschlande.V S.12

Impressum S.12

1999-2009 gefördert vom

Vorstand:Prof.Dr.M.HallekKÖLN(Vorsitzender),Prof.Dr.W.HiddemannMÜNCHEN,Prof.Dr.A.RosenwaldWÜRZBURG,Prof.Dr.S.SchmitzKÖLN,Prof.Dr.N.SchmitzHAMBURG,Prof.Dr.A.EngertKÖLN,Prof.Dr.H.EinseleWÜRZBURG,Prof.Dr.H.Th.EichMÜNSTER,Prof.Dr.R.U.TrappeBREMEN

newsletter 26Inhalt

Termine

Grußwort

LiebeLeserinnenundLeser,

diediesjährigeJahrestagungderDeutschen,ÖsterreichischenundSchweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizini-sche Onkologie vom 10. bis 14. Oktober in Hamburg war miteinerRekordteilnehmerzahlvonüber6.000Menschenbesondersgutbesucht.IndiesemJahrwarennebenderImmuntherapievonKrebserkrankungen,dienatürlichauchbeidenmalignenLympho-men eine große Rolle spielt, die malignen Lymphome selbst dasHauptthemadesKongresses.IndiversenVeranstaltungsformaten

konntensichdieKongressbesucherumfassendüberneueEntwicklungeninderPathogenese,DiagnostikundTherapienahezuallerLymphomentitäteninformieren.

SchontraditionellfandamMorgendesletztenKongresstagesdasSymposiumdesKompe-tenznetzesMaligneLymphomestatt.DieLeitereinzelnerdeutscherStudiengruppenstelltenaktuelleErgebnisse ihrerStudiengruppedar,ordnetendiese international einund stelltenneueStudienvor.IndiesemJahrwurdensodiechronischelymphatischeLeukämie,dasmul-tipleMyelom,dieZNS-Lymphome,diePosttransplantationslymphomesowiedieindolentenunddieaggressivenLymphomebehandelt.Diesichanschließende,regeDiskussionmitderwiederzahlreicherschienenenZuhörerschaftzeigteerneut,dassdieseKML-VeranstaltungzueinemwichtigenForumdesGedankenaustauschsinderWeltderLymphomegewordenist.

SowohlwährenddesKML-SymposiumsalsauchinanderenKongressveranstaltungennah-mendieEntwicklungundderStellenwertneuerSubstanzeninderTherapiemalignerLym-phomebreitenRaumein.DaesauchdemspeziellinteressiertenHämato-Onkologenzuneh-mendschwerfällt,dievielfältigenWirkungsmechanismenneuerSubstanzenzuverstehen,ihreEntwicklungbiszurZulassungunddarüberhinauszuverfolgenundihreBedeutunginderBehandlungderunterschiedlichenLymphomentitätenzubewerten,habenwirunsentschlossen, indiesemNewslettereinigederneuenSubstanzennäherzuerläuternunddenStanddesWissensunterbesondereBerücksichtigunglaufenderUntersuchungenindendeutschenStudiengruppen zubeschreiben.Nichtunerwähnt sollte bleiben, dass uns dieAussichtaufimmerneue,bessereundnebenwirkungsärmereMedikamenteinderLymphom-therapieeinerseitshoffenlässt,innaherZukunftalleLymphomeauchinfortgeschrittenenStadienheilenzukönnen.AndererseitsstelltderUmstand,dass–vonwenigenAusnahmenabgesehen–alleneuenMedikamentesehrfrühzeitigindieHändederIndustrieübergehen,einProblemnichtzuletztfürdieStudiengruppendesKMLdar,dadieklinischeForschungzunehmendvonderKooperationmitunddamitauchvonderZustimmungdurchdieIndus-trieabhängiggewordenist.DieseTatsache,zusammenmitdemenormenFinanzmittelbe-darf,derdurchnichtimmernachvollziehbareAuflagenseitensderÜberwachungsbehördenmitverursachtwird,machtunabhängigeklinischeForschungzunehmendschwieriger.DiedeutschenLymphom-Studiengruppen,diesichimKMLzusammengeschlossenhaben,sindentschlossen,weiterhinunabhängige,demWohlderunsanvertrautenPatientendienendeStudiendurchzuführenund sounsere international erreichtePosition zubestätigenundweiterzuentwickeln.

Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe des KML-Newsletters, einfrohesWeihnachtsfestundeinengutenRutschinsNeueJahr

IhrNorbertSchmitz

27./28.02.2015_FRANKFURT/MAIN HämatologieimWandel.Studienupdate

&Prüfarztkurs

07.03.2015_KÖLN 8.KölnerHämatologie-Kurs(TeilI)

18.-21.04.2015_MANNHEIM KongressderDeutschenGesellschaft

fürInnereMedizin(DGIM)

25.04.2015_HEIDELBERG 5thHeidelbergMyelomaWorkshop

08.05.2015_FRANKFURT/MAIN GMMG-Studientreffen

08./09.05.2015_WÖRLITZ OSHO-Frühjahrstagung

06.06.2015_KÖLN 8.KölnerHämatologie-Kurs(TeilII)

20./21.06.2015_BONN DLH-Patientenkongress

25./26.09.2015_LINDAU ArbeitstreffenderDCLLSG

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N. Schmitz.NachdemStrahlen-und klassischeChemotherapiejahrzehntelangdieeinzigenModalitätenwaren,diedemHämato-OnkologenfürdieBehandlungmalignerLymphomezurVerfügungstanden,wurdeimletztenJahrzehntvorderJahrtausendwendemit der Einführung vonRituximab indieBehandlungpraktischallerB-Zell-LymphomeeinersterSchrittinRichtungeinermehrzielgerichteten und damit nebenwirkungsärmeren BehandlungvonLymphom-Patientengetan.MitwachsendemVerständnisfürdieVorgänge,dieaufmolekularerEbenewesentlichfürdiemalig-neEntartunglymphatischerZellenverantwortlichsind,erreichenderzeitdieerstenMedikamenteeinerabermalsneuentherapeu-tischenÄradieKlinik.DieseEntwicklungverläuftsostürmisch,dass für einige lymphatische Erkrankungen, wie beispielsweisedieCLL, plötzlichmehrere dieser sogenannten Small Molecules (=niedermolekulareVerbindungen)zurVerfügungstehen,ohnedassderStellenwertjedereinzelnendieserSubstanzenundallermöglichen Kombinationen beschrieben oder gar ihre Langzeit-wirkungenund-nebenwirkungenbekanntwären.DiesführtbeiallenbehandelndenÄrztenzugroßerVerunsicherung,welchederbekanntentherapeutischenAlgorithmenihreGültigkeitbehaltenbzw. welche Änderungen vorgenommen werden müssen. Auchdieser Beitrag wird an diesem grundsätzlichen Problem nichtsändern können; vielmehr soll versucht werden eine sehr kurzeÜbersichtüberneueSubstanzenzugeben,diekürzlichzugelas-senwurdenbzw.derenPotentialsoeingeschätztwird,dassmitihrerZulassungindennächstenJahrenzurechnenist.

Antikörper und Antikörperderivate

Nachdem Rituximab jahrelang der einzige, mit großem Erfolgeingesetzteanti-CD20-Antikörperwar,wurdemitOfatumumabschonvorJahreneinweitererTyp-1-AntikörperfürdieBehand-lungvonCLL-Patientenzugelassen,dieaufFludarabinundAlem-tuzumab nicht ansprachen. Erst in diesem Jahr wurde Obinu-tuzumab neu zugelassen. Bei diesem Wirkstoff handelt es sichumeinenhumanisierten IgG1-kappa-anti-CD20-Antikörper,derzu den sogenannten Typ-2-Antikörpern gehört. Den Typ-2-An-tikörpern wird auf Grund eines anderen Hauptwirkungsmecha-nismus (vorallemdirekte InduktionvonApoptose,wenigKom-plement-vermittelteZytotoxizität)eineverbesserteWirksamkeitzugeschrieben, da sie weniger von intakten patienteneigenenEffektormechanismenabhängigist.Versuche,weitereAntikörpergegenandereB-Zell-Antigene(CD19,CD22)indieKlinikzubrin-gen,sindbishererfolglosgeblieben;AntikörpergegendasCD37-AntigenbefindensichinklinischerTestung.

Andere neue Substanzen bestehen aus Antikörpern, die gegenlymphomtypische Antigene gerichtet sind und zusätzlich übereinebesonderechemischeVerbindung(=Linker)miteinerche-motherapeutisch wirksamen Substanz verbunden sind. Diesesogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (= antibody-drugconjugates,ADC)sollendurchdenAntikörper,derdaszytotoxi-schePrinzipunmittelbarzurZielzelledirigiert,besonderseffektivundnebenwirkungsarmsein.DaserstezugelasseneMedikamentdieser Substanzklasse ist Brentuximab Vedotin, ein CD30-spe-zifischer monoklonaler Antikörper, der mittels eines Aminosäu-

re-Linkers an den Wirkstoff Monomethyl-Auristatin E (MMAE)gekoppelt ist. Dieser Wirkstoff ist gegen das Mikrotubolin derTumorzellengerichtetundverhindertderenTeilungundVermeh-rung.BrentuximabVedotinistzurBehandlungvonPatientenmitCD30-positivemHodgkinLymphomzugelassen,dienachautolo-gerStammzelltransplantationodernachmindestenszweivoraus-gegangenenTherapien(z.B.wenneineautologeTransplantationoder eine Kombinationschemotherapie nicht möglich ist) rezi-divierten oder refraktärwaren.Desweiteren kanndie Substanzbei Patienten mit rezidiviertem bzw. refraktärem anaplastisch-großzelligen Lymphom (ALCL) eingesetzt werden. Die SubstanzistinallengenanntenIndikationensehrgutwirksam(sieheauchdie Newsletter-Rubrik „Neues aus der Industrie“); sie wird beijüngerenundfittenPatientenhäufigvorautologeroderallogenerStammzelltransplantationeingesetzt,umdiePatientenineinentransplantationsfähigenZustandzuversetzen.AuchderEinsatzalsErhaltungstherapienachTransplantationistbeschrieben.DaMMAEeinSpindelgiftist,mussbeimEinsatzvonBVvorallemaufseineNeurotoxizitätgeachtetwerden.EingemeinsamerEinsatzmit Vincristin, z.B. im CHOP-Schema, oder anderen neurotoxi-schenSubstanzenistnichtmöglich.

NachdemWirkprinzipeinesAntikörper-Wirkstoff-Konjugatssindweitere Substanzen in der Entwicklung; sowurde zumBeispielübererstepositiveErfahrungenmitanti-CD22-oderanti-CD79gerichtete ADC berichtet. Diese Substanzen befinden sich inPhase-I/II-Studien, endgültige Aussagen über ihren Stellenwertin der Therapie von B-Zell Lymphomen sind derzeit noch nichtmöglich.

Weiterentwicklungender klassischenAntikörpertherapie stellenbispezifische monoklonale Antikörper dar. Dies sind künstlicheStrukturen, die aus zwei Antikörperfragmenten bestehen unddazu verwendet werden, lymphatische Tumorzellen und immu-nologische Effektorzellen (z.B. T-Zellen) in räumliche Nähe zubringen,umeinetherapeutischeWirkungzu initiieren.Blinatu-momabgehörtzudensogenanntenbispezifischenT-Zell-EngagerMolekülen (=BiTE vonengl.Bi-specific T-cell engagers).BiTEsbringen Gedächtnis-T-Zellen des Patienten in direkten KontaktmitentsprechendenZielzellen,imkonkretenFallmitCD19-posi-tivenLeukämie-oderLymphomzellen.MitBlinatumomabwurdeninPhase-I/II-StudienbeiKindernundErwachsenenmitALLundB-Zell-LymphomenvielversprechendeErgebnisseerzielt.Ergeb-nisselaufendergroßerPhase-II/III-Studien,zunächstbeiderALL,bleibenabzuwarten.

Eine weitere Strategie, um Zielstrukturen auf Lymphomzellenwirksam zu attackieren, stellt der adoptive Transfer von Lym-phozyten dar, die im Labor mit chimären Antigen-Rezeptorenausgestattetwurden.NachanfänglichenMisserfolgendieserimPrinzipnichtmehrneuenTechnologiehatsichdieSituationauf-grundtechnischerVerbesserungenschlagartiggeändert. IndenletztenJahrenwurdebeiPatientenmitALL,CLLundverschiede-nenB-Zell-LymphomenüberdramatischeErfolgevongegendasCD19-Antigen gerichteten CART-19-Zellen berichtet. WährenddieErgebnissebeikindlicherALLstabilpositivsind,scheinendieErfolgebeiPatientenmitCLLdeutlichwenigerspektakulär;die

Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

Kompetenznetz

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ZahldermitCART-19-ZellenbehandeltenPatientenmitB-Zell-Lymphomenistnochzugering,umeineAussagedarüberzuwa-gen,welchenStellenwertCART-ZelleninZukunfthabenwerden.Der klinische Einsatz von CART-Zellen ist aufwändig und, wie

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auch der Einsatz von BiTEs, nicht ohne teilweise schwere Ne-benwirkungen. Insbesondere das Zytokin-Release-Syndrom, dasin leichter Formhäufiger beobachtetwird, kann in Einzelfällensehrschwerverlaufen;Todesfällesindberichtet.

Antikörper& Antikörperderivate

Wirkstoffe Wirkmechanismus Zulassung

RituximabAnti-CD20-Antikörper(Typ1):bindetandieCD20Oberflächen-strukturvonB-Zellen;aktiviertdadurchdiekörpereigeneImmunabwehrundhatzudemdirekteabtötendeWirkung

CLL,FL,DLBCL:alleinoderinKombinationmitChemotherapie

OfatumumabAnti-CD20-Antikörper(Typ1):bindetandieCD20-OberflächenstrukturvonB-ZellenundaktiviertdiekörpereigeneImmunabwehr

CLL:mitChlorambuciloderBendamustinalsErsttherapiebeiPatienten,dienichtmitFludarabinbehandeltwerdenkönnen,oderrez./refr.PatientennachFludarabinundAlemtuzumab

Obinutuzumab(=GA101)

Anti-CD20-Antikörper(Typ2):verstärktImmunsystemzumAngriffaufKrebszellen,kannauchselbstdirektenZelltodauslösen

CLL:mitChlorambucilfürnichtvorbehandeltePatienten,dienichtmitFludarabinbehandeltwerdenkönnen

BrentuximabVedotin

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat:VerbindungausAnti-CD30-AntikörperunddemWirkstoffMonomethyl-AuristatinE(MMAE);AntikörperbefördertdenzytostatischenWirkstoffMMAEgezieltindieTumorzellen,derdanndieTumorzellezerstört

HL:rez./refr.Patienten,nachautologerSZTodermindestenszweiVortherapien;ALCL:rez./refr.Patienten

Blinatumomab(=MT110)

T-Zell-EngagerMoleküle(BiTE):BispezifischerAntikörper,deranT-Zellen(CD3)undanTumorzellen(ZielantigenEpCAM)bindet,woraufhindieT-ZellendieTumorzellenzerstören

nichtzugelassen;wirdinStudiengetestet

CART-19-Zellen

T-ZellenwerdendemPatientenentnommenundmittelseinerGentransfer-TechnikmiteinemchimerischenAntigenrezeptor(CAR)ausgestattet,densievonNaturausnichtbesitzen;danachsindsieinderLage,andieCD19-OberflächevonB-Zellenzubindenunddiesezuzerstören.

nichtzugelassen;wirdinStudiengetestet

Small Molecules

Esistunmöglich,dieFülleanSubstanzenauchnurzuerwähnen,die indieseGruppe vonMedikamentengehörenundderenEnt-wicklungnurdeshalbmöglichwurde,weilunserVerständnisderPathophysiologie maligner Lymphome enorm zugenommen hat.Die sogenannten smallmolecules sindwesentlich kleiner als die„großen“,ausProteinenbestehendenAntikörper.Alsniedermole-kulareVerbindungen sind sie inder Lage, inZelleneinzudringenunddortihreWirkungzuentfalten.AlsBeispielefürMedikamentedieserStoffklassesollenzweikürzlichinDeutschlandzugelasseneMedikamente sowie eine weitere Substanz genannt werden, dieeinen anderen in der Lymphomentstehung wichtigen Signalwegblockiertundebenfallserfolgversprechendzuseinscheint.

IbrutinibistseitOktober2014fürdieBehandlungerwachsenerCLL-Patienten zugelassen, die mindestens eine vorangehende

Therapie erhalten haben, oder zur Erstlinientherapie bei CLL-Patienten mit 17p-Deletion oder TP53-Mutation, die für eineChemoimmuntherapie nicht geeignet sind. Weiterhin ist dasMedikament für Patienten mit rezidiviertem oder refraktäremMantelzell-Lymphom zugelassen. Ibrutinib ist ein irreversiblerInhibitor der Bruton-Tyrosinkinase, eines in der B-Zell-Rezep-tor-SignalkaskadewichtigenEnzyms,dasüberdieProliferation,das Überleben und die Migration von B-lymphatischen Zellenentscheidet. Nachdem erste Studienergebnisse bei PatientenmitrezidivierterundrefraktärerCLLdieWirksamkeitundguteVerträglichkeitdieserSubstanzgezeigthatten,konntesieauchbei neudiagnostiziertenCLL-Patienten eingesetztwerden.DiehohenAnsprechraten(über70%)ebensowiedasrelativgüns-tigeNebenwirkungsprofil(amhäufigstenbeobachtet:Diarrhoe,MüdigkeitundHautausschläge)führtenzurobenbeschriebenen

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Small Molecules(=niedermolekulareVerbindungen)

Wirkstoffe Wirkmechanismus Zulassung

IbrutinibWirkstoffblockiertdasEnzymBruton-Tyrosinkinase(BTK),deminnerhalbvonB-ZelleneinewichtigeRollefürdieVermehrungunddasWachstumvonB-Zellenzukommt.

CLL:nachVortherapieoderalsErsttherapiebeiPatientenmitdel17poderTP53-Mutation,fürdieeineChemoimmuntherapienichtinfragekommt.MCL:rez./refr.Patienten

IdelalisibIdelalisibblockiertdiePhosphoinositol-3-Kinase-delta(PI3K-d).AuchdiesesEnzymspielteinewichtigeRollefürdasWachstumundÜberlebenvonB-Zellen.

CLL:mitRituximabnachVortherapieoderalsErsttherapiebeiPatientenmitdel17poderTP53-Mutation,fürdieeineChemoimmuntherapienichtinfragekommt.FL:rez./ref.PatientennachzweiVortherapien

ABT-199BH3-Mimetika:richtensichwienatürlichvorkommendeBCL2-AntagonistengegendiesesProtein,sodassLymphomzellenwiedervermehrtinApoptosegehenundabsterben

nichtzugelassen,wirdinStudiengetestet

Zulassung von Ibrutinib bei Patienten mit CLL und rezidiviertenMantelzell-Lymphomen.BeianderenLymphomsubtypenwiedemdiffusgroßzelligenB-ZellLymphomlaufenbereitsgroßerandomi-sierte Studien, die dieÜberlegenheit einerKombinationstherapiemit Ibrutinib gegenüberR-CHOPallein zeigen sollen. Ergebnissesindnichtvor2017zuerwarten.

Idelalisib inKombinationmitRituximabwurdeebenfallskürzlichfürerwachsenePatientenmitCLLzugelassen,diemindestenseinevorangegangene Therapie erhalten haben oder als Erstlinienthe-rapiefürPatientenmit17p-DeletionoderTP53-Mutation,diefüreineChemoimmuntherapieungeeignetsind. IdelalisibhemmtdieDelta-IsoformderPhosphoinositid-3-Kinase(PI3K-d),diebeivie-len B-Zell-Lymphomen eine hohe Aktivität aufweist und an derSignalvermittlung innerhalb von B-Zellen beteiligt ist. Mit derHemmungvonPI3K-deltawirddieAktivierung,VermehrungunddasÜberlebendieserZellenbeeinträchtigt.AußerdemhatIdelalisibüberdieBeeinflussungverschiedenerMoleküle,diedieMikroum-gebung(=microenvironment)derlymphatischenZellebeeinflus-sen(BAFF,TNF-alpha,Fibronectinetc.)indirekteEffekteaufdieSi-gnaltransduktion.NachdemPhase-I-StudienmitIdelalisibdieguteVerträglichkeit der Substanz und ihre Effektivität bei PatientenmitCLL,follikuläremLymphomundMantelzell-Lymphomgezeigthatten, wurden verschiedene Phase-II-Studien in KombinationmitRituximab,anderenAnti-CD20-AntikörpernundBendamustindurchgeführt. Eine Phase-II-Studie mit Idelalisib und RituximabbeiunbehandeltenCLL-Patientenüber65JahreergabeinGesamt-Ansprechen von 96%; 24 Monate nach Therapiebeginn lag dasprogressionsfreie Überleben bei 91%. Auch Patienten mit einer17p-Deletionsprachenan(1CR,5PR).DiewesentlichenNeben-wirkungenderTherapiebestandeninDiarrhoen,Fieber,Müdigkeit,Hautausschlägen,TransaminasenanstiegenundPneumonitis.Diar-rhoenundinsbesonderediePneumonitissindernstzunehmendeNebenwirkungen,dieohne sofortige InterventiondurchSteroideirreversibelundtödlichseinkönnen.DiePrimärtherapiestudiehatzurobenerwähntenZulassungvonIdelalisibbeiCLLgeführt.Wäh-renddieDaten zurWirksamkeit bei aggressivenB-Zell Lympho-

men sehr vorläufig erscheinen, werden weitere Ergebnisse beimfollikulärenLymphomundMantelzell-LymphominnaherZukunfterwartet,diedannauchübereineZulassungbeidiesenEntitätenentscheidenwerden.

ABT-199. Die Überexpression des Proteins BCL2 führt bei ver-schiedenen hämatologischen Erkrankungen zu einer Hemmungder Apoptose (= natürlicher Zelltod). Um dieser Überexpressionentgegenzuwirken,sindverschiedenesmallmoleculesentwickeltworden,dieals sogenannteBH3-Mimetika (=natürlichvorkom-mendeAntagonistenvonBCL2)dazuführen,dassauchLymphom-zellenwieder vermehrt inApoptose gehenund zerstörtwerden.NachdemverschiedeneVorläufermoleküleentwickeltwurden,diewegenunzureichenderWirksamkeitoderstarkerNebenwirkungen(speziellThrombopenie)nichtweiterentwickeltwurden,stehtmitABT-199jetzteinweiteresMolekülzurVerfügung,dasübereinenganzanderenMechanismusalsdieobengenanntenBTK-Inhibito-renIbrutinibunddenPI3K-InhibitorIdelalisibwirktundderzeitinklinischerPrüfungist.FrüheSignaleeinergutenWirksamkeitvonABT-199beiCLL,MCLundM.Waldenströmliegenvor,ausgepräg-teundanhaltendeThrombopenienwurdennichtmehrbeobachtet.Weitere Studien, zum Teil in Kombination mit Antikörpern oderChemotherapielaufenbzw.befindensichinPlanung.

Weitere Informationen:Prof.Dr.med.NorbertSchmitzChefarztderAbteilungHämatologie,OnkologieundStammzelltransplantationASKLEPIOSKlinikSt.GeorgLohmühlenstraße5,D-20099Hamburg 040181885-2005• 040181885-4226i [email protected] www.asklepios.com

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B. Fath.DieKML-StudiengruppenführenpatientenorientierteFor-schung zur Optimierung der Behandlung zahlreicher Lymphom-Erkrankungen durch. Ziel ihrer wissenschaftlich ausgerichtetenUntersuchungen,diedurchöffentlicheoderprivateFördererundzunehmendauchdurchpharmazeutischeUnternehmenfinanziertwerden,istdiestetigeVerbesserungderbisherigenBehandlungs-standards.DieserfolgtdurchModifikationenbestehenderBehand-lungsstrategienmitzugelassenenoderkurzvorderZulassungste-henden Medikamenten. Um Patienten möglichst flächendeckenddieBehandlungimRahmendieserkontrolliertenStudienprotokollezuermöglichen,istdieBeteiligungvielerKlinikenundhämato-on-kologischerSchwerpunktpraxennotwendig.SeitJahrenisteseinederzentralenAufgabendesKML,dieDurchführungderStudienindenteilnehmendenBehandlungszentren(=PrüfzentrenoderStu-dienzentren)zuunterstützen–allerdingsthatsichdasAufgaben-spektrumindenletztenJahrensehrgewandelt.

Dokumentationsunterstützung & Studienassistenz

AnfangswarenvieledieserBehandlungszentrenzwaranderwis-senschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Lymphombehandlunginteressiert, konnten jedoch aufgrund ihrer Struktur nur bedingtzusätzlicheAdministrationundDokumentationsarbeit,wiesiebeiderDurchführungvonStudienerforderlichist,leisten.Diesgiltins-besondere,seitdieregulatorischenAnforderungenandieDurch-führung klinischer Studien mit Änderungen des Arzneimittelge-setztesimJahr2004starkgestiegensind.UmdiesestrukturellenDefiziteauszugleichen,leistetedasKMLUnterstützunginFormei-nerDokumentationsassistenz:Medizinische„Reise“-DokumentaredesKML,dieanverschiedenenStandorteninDeutschlandlokali-siertwaren,übernahmeninvielenZentrendieDokumentationderStudiendatenundleistetenindividuellbenötigteStudienassistenz.KoordiniertwurdendieDokumentaredurcheinezentraleLeitungin der Geschäftsstelle des KML. Dieses bereits im Jahr 2001 imKompetenznetzMaligneLymphomeetablierteunddurchdasBun-desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderteProjekt unterstützte zunächst eine konstante Anzahl nicht-uni-versitärer Kliniken bei der Dokumentation ausgewählter Studien.DieFörderungderDeutschenJoséCarrerasLeukämie-Stiftunge.V.ermöglichtevon2006bis2011einenkontinuierlichenAusbaudesProjektesmitdemZiel,mehrPrüfzentren,nunauchuniversitäreKlinikenundhämato-onkologischeSchwerpunktpraxen, einzube-ziehen und mehr Studiengruppen zu beteiligen. Zu den Leistun-gendesDokumentations-TeamsgehörtenebenderregelmäßigenDokumentation in ausgewählten Studienzentren auch die kurz-fristige, zeitlichbegrenzte, intensiveUnterstützung vonZentren,die ansonsten keiner Unterstützung bedurften, zum Beispiel beibesondershohemPatienteneinschluss.ErgänzendwurdedenBe-handlungszentreneineihremBedarfangepassteStudienassistenzangeboten, z.B. um im Studienablauf erforderliche Prozesse zuetablieren.EskonntenauchunterstützendeMaßnahmenzurQua-litätssicherung,z.B.alsVorbereitungeinesMonitorings,vereinbartwerden.DasProjekttrugdazubei,ZentrendieTeilnahmeanThera-pieoptimierungsstudienzuermöglichenunddamiteinerkonstan-tenZahlvonPatientendenbestenverfügbarenBehandlungsstan-dardimRahmenkontrollierterBehandlungsprotokolleanbietenzukönnen.GleichzeitigkonntediefürdieErfassungundAuswertungvonStudiendatenerforderlicheZeitspanneverkürztundeineVer-

besserungderDatenqualitäterzieltwerden.VielePrüfzentrennah-mendiesekostenfreienService-LeistungengerninAnspruchundzwischen2007und2013wurdedieTherapievonmehrals2.000PatientendurchdieKML-Mitarbeiterdokumentiert.DochwährenddieZahlderStudien,indenenDokumentationsunterstützungge-leistetwurde,zwischen2007und2013von30auf46stetigzu-nahm,sankdieAnzahlderZentren,dieregelmäßigUnterstützungerhielten, von78auf45.DennvieleBehandlungszentrenhattensichüberdieJahrezuqualifizierten,zumTeilsogarzertifiziertenStudienzentren entwickelt: Qualitätsmanagement- und Siche-rungsmaßnahmen waren etabliert worden und die Zentren hat-tensichorganisatorischundpersonellsoaufgestellt,dasssiedensehrhohenAnforderungenbeiderDurchführungklinischerStudienohneUnterstützunggerechtwurden.Undauchwennheuteineini-genStudienzentrenweiterhineineDokumentationsunterstützunggewünschtundbenötigtwird,hatsichdasProjekt„Studienunter-stützung“gleichermaßenweiterentwickeltundbietetzunehmendeineandereArtderQualitätssicherung in klinischenStudienan:dasklinischeMonitoring.

Klinisches Monitoring durch das KML

Mit der wachsenden Kenntnis der molekularen Ursachen für dieKrebsentstehungwurdenindenletztenJahrenvieleneueSubstan-zenentwickelt(sieheauchdenArtikelvonNorbertSchmitz).Nungiltes,dieseSubstanzenauchinderlängerenAnwendungzutes-tenunddenUmgangmitihnenzuerlernen.DieszeigtsichzudembeidenakademischinitiiertenKML-Studien,indenennichtmehrnurausschließlich zugelasseneMedikamente in ihrerKombinati-onundIntensitätgetestetwerden,sondernauchneueSubstanzenkurznachodersogarvor ihrerZulassung.Umsowichtiger istes,dasseinesorgfältigeundkorrekteStudiendurchführunggewähr-leistetist.DieszuinitiierenundzuüberwachenistAufgabedeskli-nischenMonitors.ErbeurteiltvorOrtdieEignungdersogenannten„Prüfstelle“,überprüft,oballeVoraussetzungenfüreineerfolgrei-cheStudiendurchführunggegebensind,weistdasStudienpersonalindiestudienspezifischenHandlungsabläufeeinundbegleitetdenStudienverlaufwährenddergesamtenDaueramZentrum.DiesistzumeistmitregelmäßigenpersönlichenBesuchenverbunden,umsicherzustellen,dassdieRechteunddasWohlderStudienteilneh-mergeschütztwerden,dieDatenkorrekt, vollständigundnach-prüfbarsindunddieDurchführungderStudiegemäßdemvorge-gebenenPrüfplanunddergeltendenrechtlichen,gesetzlichenundandererspezifischerBestimmungenerfolgt.Monitoreüberprüfenbeispielsweise,oballeanderStudieteilnehmendenPatientenord-nungsgemäßüberdieStudieundihreInhalteinformiertundüberihre Rechte und Pflichten bei einer Studienteilnahme aufgeklärtwurdenundderTeilnahmeschriftlichzugestimmthaben.Siekon-trollieren auch, ob alle Patienten die in der Studie eingesetztenMedikamente inderrichtigenDosierungundzumrichtigenZeit-punkterhaltenhabenundoballeUntersuchungenprüfplangemäßdurchgeführtwurden.WerdenhierFehlerentdeckt,müssendiesedemHauptverantwortlichenderStudie(=Sponsor)gemeldetwer-den.Darüberhinauswirdüberprüft,obdieklinischenDateneinesStudienpatientenkorrektindieDokumentationsbögenübertragenwurden.DerklinischeMonitorfungiertdabeialsBindegliedzwi-schendemSponsorderStudieunddemdurchführendenArzt imPrüfzentrum(=Prüfer);er istAnsprechpersonfüralleArtenvon

Von der Dokumentationsunterstützung zum professionellen Monitoring: eine Dienstleistung des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) im Wandel

Page 6: Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

6 KML-newsletter

Umzug der KML-Geschäftsstelle

Videoberichte vom ASH 2014 in San Francisco

DieKML-Geschäftsstelle istMitteSeptember inneueRäumlich-keitengezogen.DerUmzugwurdeerforderlich,dadasHausLe-benswert,indemdieGeschäftsstellebislangihrenSitzhatte,demNeubau eines onkologischen Versorgungszentrums der UniklinikKölnweichenmuss.MitdemUmzughabensichsämtlicheTelefon-nummernunddieFaxnummergeändert.DiePostadresseistgleichgeblieben.GrößereLieferungenundPaketemüssenjedochandieneueHausadressegeschicktwerden.(SH)

PostanschriftKompetenznetzMaligneLymphomee.V.Geschäftsstelle|UniklinikKöln50924Köln

Besucher und Lieferanten KompetenznetzMaligneLymphomee.V.Geschäftsstelle|UniklinikKölnGleuelerStr.176-178|50935Köln

Zentrale Telefon- und Faxnummer0221478-96000• 0221478-96001i [email protected], www.lymphome.de

Rufnummern des KML-Teams

Dr.BirgitFath|Geschäftsführung 0221478-96003

AngelikaStadelmann|Sekr.&Fortbildung 0221478-96000

SilkeHellmich|Information&Kommunikation 0221478-96005

NatalieSchreiber|Versorgungsmanagement 0221478-96008

HelenaBauer|Dokumentation&Monitoring 0221478-96002

KristinaBensberg-Bäumer|Dokumentation&Monitoring 0221478-96009

ChristophBiernacki|Dokumentation&Monitoring 0221478-96006

ThomasNöllgen|Projektassistenz 0221478-96007

HannahBönemann|Projektassistenz 0221478-96004

Weitere [email protected]

ZumzweitenMalberichtetedasKMLmitVideo-KurzvorträgenüberaktuelleForschungsergebnissezuLeukämien&Lymphomen.An-fangDezember2014standderKongressderAmericanSocietyofHematology(ASH)imFokusderBerichterstattung.KML-ExpertenvorOrtwarenKaiHübelundKarl-AntonKreuzer(beideUniklinikKöln).SieverarbeitetenamAbendeineslangenKongresstagesdieneuestenErkenntnissezurTherapievonLymphomenundLeukä-mienzuetwa10-minütigenVorträgen.DieVideoberichtewurdendannfrühmorgensvomKMLanrund2.000EmpfängerdesKML-Infopost-Verteilers versendet und lagen den überwiegend hä-matolgischtätigenÄrztinnenundÄrztenzumFrühstückvor.DieVorträgekönnenüberdieKML-Internetseitenaufgerufenwerden.DieURLzumAufrufderVorträgelautet:www.lymphome.de/Netzwerk/Veranstaltungen/2014/ASH2014.jsp(SH)

Weitere InformationenSilkeHellmichKML|Information&Kommunikation0221478-96005|i [email protected]

Fragen und Problemen und versteht seine Aufgabe – nämlichdenAblaufderStudieimStudienzentrumzuüberwachen–alsHilfefürdasStudienzentrum,damitdiesesalleStudienanforde-rungenerfüllenkann.

DerzeitsindsiebenMitarbeiterdesKMLinVoll-oderTeilzeitalsDokumentationsassistentoderklinischerMonitorimEinsatzundbereisendabeidieganzeBundesrepublik(gleichzeitigeDokumen-tationsunterstützung und Monitoring für eine Studie sind aus-geschlossen). In vier Studien (T-PLL-2, CLLM1, CLLR3, PTLD-2)erfolgtderzeitdasaktiveMonitoringdurchdasKML,dasMonito-ringfürsechsweitereStudienistinderVorbereitung.

Das KML ist bestrebt, die Service-Einheit „Studienunterstüt-zung“ weiter auszubauen und das Monitoring für alle Studiender KML-Studiengruppen und bei Bedarf auch darüber hinausanzubieten. Anregungen, wie das Projekt bedarfsgerecht an-gepasst oder weiter entwickelt werden kann, nimmt die KML-Geschäftsstellegernentgegen.

Weitere Informationen:Dr.BirgitFathLeitungKML-Geschäftsstelle0221478-96003i [email protected]

Page 7: Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

KML-newsletter7

Deutsche CLL Studiengruppe (DCLLSG)A. Fink.Insgesamtwurden10BeiträgederDeutschenCLLStu-diengruppe vorgestellt, zwei klinisch besonders relevante, dieauchalsVortragangenommenwurden,werdenhierausführlichdargestellt.

Erstlinien-Chemoimmuntherapie mit Fludarabin (F), Cyclophos-phamid (C) und Rituximab (R) (FCR) zeigt überlegene Wirk-samkeit im Vergleich zu Bendamustin (B) und Rituximab (BR) bei zuvor unbehandelten und körperlich fitten Patienten mit fortgeschrittener chronischer lymphatischer Leukämie (CLL): Endauswertung der CLL10-Studie

Bereits im letzten JahrhatteBarbaraEichhorstdieZwischen-analysederCLL10-Studiepräsentiert.NunkonntesiediefinaleAnalysevorlegen.DiemedianeBeobachtungszeitlagbeiknappdrei Jahren. 564 Patienten mit normaler Nierenfunktion undohneschwereKomorbiditätenwurdenvon2008bis2011in158ZentreninDeutschland,Österreich,derSchweiz,DänemarkundTschechienindieseStudieeingeschlossen.Sieerhieltenrando-misiertentwederbiszu6ZyklenFCRoderBR.DermedianeCIRSScorebetrug2,dasmedianeAlterwarmit61,6JahreninbeidenArmengleich,jedochwurdeeinhöhererAnteilanPatientenüber70JahrenimBRArmbehandelt.Jeweils22%,30%und40%derPatientenwaren imBinetStadiumA,BoderC.Einunmu-tiertesIGHV-Gentrugen68%derBR-,abernur55%derFCR-Patienten (p=0,003).DiemittlereAnzahl verabreichter ZyklenbetrugimFCR-Arm5,27undimBR-Arm5,41(p=0,017).

DasAnsprechenkonntebei547Patientenbeurteiltwerdenundlaginsgesamtbei97,8%.DieRatederkomplettenRemissionenwar im FCR-Arm mit 40,7% höher als im BR-Arm mit 31,5%(p=0,026). Daten zur minimalen Resterkrankung (MRD) lagenfür355PatientenzumAbschlussstagingvor:MRD-negativwa-rendemnach74,1%PatientennachFCR,abernur62,9%nachBR. Untersuchte man das Knochenmark, war der Unterschiednoch deutlicher: Mit 58,1% waren fast doppelt so viele FCRPatienten MRD-negativ wie die BR-Patienten mit 31,6%. DerUnterschied blieb auch im längeren Follow-up erhalten: Nach18MonatenbetrugendieWerte53,8%imFCR-und24,6%imBR-Arm.

DasmedianeprogressionsfreieÜberleben(PFS)lagfürFCRbei53,7MonatenundfürBRbei43,2Monaten.DieserUnterschiedwar hochsignifikant (p=0,001). Während es in Bezug auf dasPFSfürdieIGHV-mutiertenPatientenkeinensignifikantenUn-terschied zwischen den Studienarmen gab, lag dieser für denunmutierten IGHV-Status bei 43,9 Monaten nach FCR, vergli-chenmit34,0MonatennachBR(p=0,015).DieSubgruppederkörperlichfittenPatientenunter65Jahrenprofitierteamdeut-lichsten von FCR. Hingegen gab es keinen signifikanten PFS-UnterschiedzwischenbeidenArmenfürwenigerfittePatienten

ab65Jahren. IndermultivariatenAnalyseerwiesensichAlter≥65Jahre,männlichesGeschlecht,hoheSerumspiegelfürThy-midinkinase,Deletion(11q),AbwesenheitvonDeletion(13q)undeinunmutierterIGHV-StatusalsunabhängigePrognosefaktorenfürdasPFS.

BezüglichdesGesamtüberlebenswurdenach3JahrenkeinUn-terschiedzwischendenArmenbeobachtet.ZudiesemZeitpunktlebten90,6%derFCR-Patientenund92,2%derBR-Patienten(p=0,910). Multivariat getestet zeigten sich männliches Ge-schlecht,Alterab60Jahre,hoheSerumspiegelfürThymidinki-naseundder IGHV-StatusalsunabhängigeprognostischeFak-torenfürdasGesamtüberleben.

Schwere Neutropenien wurden im FCR-Arm öfter beobachtet(87,7%gegenüber67,8%,p<0,001),aberesgabkeineUnter-schiede fürAnämien (14,2%vs.12,0%;p=0,46)oderThrom-bozytopenien(22,4%vs.16,5%;p=0,096).SchwereInfektio-nentratenimFCR-Armmit39,8%vs.25,4%(p=0,001)inderBehandlungsphasebiszumFollowup6MonatenachBehand-lungsendehäufigerauf.DiesgiltbesondersfürdieälterenPa-tienten(48,4%vs.26,8%;p=0,001).DiebehandlungsbedingteMortalitätbetrug3,9%(FCR)bzw.2,1%(BR).

Fazit: Die Abschlussanalyse der CLL10 Studie zeigt, dass FCRwegen der überlegenen Effektivität mit höheren CR-Raten,höheren Raten an MRD-Negativität in Blut und Knochenmarksowie längerem PFS gegenüber BR weiterhin als Standard fürPatienten in sehr gutem Allgemeinzustand angesehen werdenmuss.AllerdingszeigtsichbeidenälterenPatientenwegenderhohenRateanschweren Infektionen,diezumhäufigerenThe-rapieabbruchführten,keineUnterschiedederEffektivitätbeiderStudienarmebeidieserSubgruppe.Daheristbeidenälterenfit-tenPatientenBRalsgleichwertigeffektivundbesserverträglichanzusehen.

Literatur: Eichhorstetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#19.

Bedeutung der minimalen Resterkrankung (MRD) - Negativsta-tus bei der Evaluation des Ansprechens bei chronischer lympha-tischer Leukämie (CLL): Kombinierte Analyse von zwei Phase-III-Studien der Deutschen CLL Studiengruppe (DCLLSG)

Eine gepoolte Analyse zweier großer Phase-III-Studien derDCLLSG zur Bedeutung der minimalen Resterkrankung (MRD)hinsichtlichderBeurteilungdesAnsprechensaufdieFirstline-Therapie wurde ebenfalls von Barbara Eichhorst vorgestellt.Die Arbeit beschäftigte sich mit den Kriterien zur BeurteilungdesAnsprechens,dieindenNCIGuidelinesvon1996sowiedeniWCLL-Guidelines von 2008 niedergelegt sind. Innerhalb klini-scherStudienwirddasAnsprechenanzumeistklardefinierten

Wissenschaftliche Beiträge der KML-Studiengruppen beim Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH)

Vom 6. bis 9. Dezember 2014 fand in San Francisco (USA) das 56. Jahrestreffen der amerikanischen Hämatologengesellschaft statt. Erneut waren mehrere KML-Studiengruppen mit ihren Forschungsergebnissen vertreten.

ASH-HIGHLIGHTS 2014

Page 8: Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

8 KML-newsletter

Parametern gemessen. Allerdings wird Splenomegalie nichtquantitativdefiniertundMRDistbislangnicht indieKriterienfürdasAnsprechenaufgenommenworden.DieBestimmungistjedoch für klinischeStudienempfohlenundgewinntauchau-ßerhalbdieserzunehmendanBedeutung.Dabekannt ist,dasssowohldasErreicheneinerkomplettenRemission(CR)alsaucheineMRD-NegativitätfüreinlangesprogressionsfreiesÜberle-benprognostisch bedeutsam sind,wurde derMRD-Status vonPatientenmitkompletteralsauchpartiellerRemission(PR)be-trachtet. Zudem wurde die Bedeutung einer residuellen Sple-nomegalie, einer verbleibenden Lymphadenopathie und einesKnochenmarkbefallsbeiMRD-negativenPatientenmitpartiellerRemissionuntersucht.

InsgesamtwurdendieDatenvon542PatientenausderCLL8-undderCLL10-StudiederDCLLSGanalysiert.DasumfangreicheDatensetumfasstedieMRD-ErgebnisseimperipherenBlutzumZeitpunkt desAbschlussstagings, die Ergebnisse der Knochen-markuntersuchungsowiederklinischenundradiologischenUn-tersuchung des Lymphknoten- und Organbefalls. Das medianeAlter der 542 Patienten lag bei 61 Jahren, der mediane CIRSScorelagbei2,diemedianeBeobachtungszeitlagbei45,9Mo-naten. 121 Patienten (22,3%) erhielten FC, 283 (52,2%) FCRund138(25,5%)BR.Insgesamt13,3%derPatientenwarenimBinetStadiumA,52,3%imStadiumBund34,4%imStadiumC. Von den 514 Patienten mit IGHV-Status trugen 63,0% dasunmutierteGen.Für524PatientenlagenErgebnissevonzyto-genetischen Untersuchungen (FISH) vor: Demnach waren nur1,3%derPatienten17p-deletiert(inderCLL10warendiesePa-tienten per Protokoll ausgeschlossen), eineDeletion (11q) tratbei25,0%derPatientenauf,eineTrisomie12lagbei10,1%derPatientenvor,einennormalenKaryotyphatten25,4%undeineDeletion(13q)38,2%derPatienten.

VondenPatientenmiteinerkomplettenRemissionwurden81,8%auchMRD-negativ,dieskonntenurbei47,9%derPatientenmiteiner partiellen Remission erreicht werden. Der Unterschied inBezugaufdasprogressionsfreieÜberleben(PFS)zwischenMRD-negativenundMRD-positivenkomplettenRemissionenwarstatis-tischsignifikant(69,2Monatevs.40,4Monate,p=0,001).AuchdieMRD-negativenpartiellenRemissionenwarendenMRD-positivenRemissionenüberlegen(61,7Monatevs.40,4Monate;p=0,008).DagegengabeskeinensignifikantenUnterschiedzwischenMRD-negativenkomplettenundMRD-negativenpartiellenRemissionen(69,2Monatevs.61,7Monate,p=0,29).

Für 106 der 157 Patientenmit einerMRD-negativen partiellenRemission lagenkompletteDatendesCLL-Befalls vor. 48Pati-enten(45,3%)wiesennachderBehandlungnurnocheineSple-nomegalie auf, 12 (11,3%) nur noch eine Lymphadenopathie,bei19(17,9%)konntedieCLLnurnochimKnochenmarknach-gewiesen werden. Lediglich bei 25,5% (27) der Patienten wardie CLL in mehr als nur einer der oben erwähnten Kategoriennachweisbar.StatistischgabeskeinensignifikantenUnterschiedfürdasPFSzwischenPatientenmitMRD-negativerpartiellerRe-missionplusresiduellerSplenomegalieundPatientenmitMRD-negativerkompletterRemission(medianesPFSnichterreichtvs.69,2Monate;p=0,4).DarüberhinaushattenPatientenmiteinerMRD-negativen partiellen Remission und lediglich residueller

SplenomegalieeinsignifikantlängeresPFSalsMRD-positivePa-tientenmitkompletterRemission(69,2Monatevs.40,4Monate,p=0.003).DieserUnterschied zeigte sichbei beidengewähltenCut-off-WertenfürSplenomegalie(12cmoder14cm)(p=0,001undp=0,03).

Fazit: MRD-Negativität,dienachAbschlussderBehandlungimpe-ripherenBlutbestimmtwird,kannunabhängigvonderBeurteilungdesAnsprechensdurchklinischeParameterdieEffektivitätderBe-handlungbestimmen.ResiduelleSplenomegaliealleinhatbeiPa-tientenmitMRD-NegativitätkeinenungünstigenEinflussaufdasPFS.UmdieRollevonresiduellemKnochenmarkbefalloderresidu-ellerLymphadenopathiezubewerten,werdenweitereUntersuchun-genbenötigt.DieseErgebnisseunterstützendenEinsatzeinerMRD-BestimmungzurBewertungdesAnsprechensaufeineTherapie.

Literatur: Kovacs et al. 56th ASH Annual Meeting, Dec. 6-9,2014,Abstr.#23.

Die als Poster vorgestellten Abstracts der DCLLSG befassten sich mit folgenden Themen:

Gute Toleranzeiner Lenalidomid-ErhaltungstherapiebeiPatien-ten mit einer Hoch-Risiko-CLL nach Erstlinien-Chemoimmun-therapie: Vorläufige Sicherheitsübersicht der CLLM1-Studie derDeutschenCLLStudienGruppe(GCLLSG).Literatur:Eichhorstetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#4699.

Induktionsbehandlung mit Alemtuzumab kombiniert mit einerPolychemotherapiemitFludarabin,CyclophasphamidundMito-xantron(FCM)gefolgtvoneinerAlemtuzumab-ErhaltungbeiPa-tientenmitT-ZellProlymphozytenleukämie(T-PLL):ErsteAnalyseeiner prospektiven, multizentrischen Phase-II-Studie (T-PLL2)durchgeführtvonderDeutschenCLLStudienGruppe(GCLLSG).Literatur:Pflugetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1999.

Alemtuzumab kombiniert mit Dexamethason, gefolgt von einerAlemtuzumab-ErhaltungoderallogenerSZTbeiultra-Hochrisiko-CLL: Endergebnisse der CLL2O-Phase-II-Studie. Literatur: Stil-genbaueretal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1991.

Salvage-TherapiemitObinutuzumab (GA101)plusChlorambucil(Clb)nachBehandlungsversagenvonalleinigemClbbeiPatientenmitCLLundKomorbiditäten.ErgebnissederCLL11-Studie.Lite-ratur: Goede et al. 56th ASH Annual Meeting, Dec. 6-9, 2014,Abstr.#3327.

Hochauflösende Genzahlanalyse an Sequenzproben der CLL8-Studie:ZusammenhangzwischenderklonalenEntwicklungundDefektenbeiderDNA-Reparatur?Literatur:Edelmannetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1964.

TelomerlängeundErgebnisderallogenenStammzelltransplanta-tion für CLL-Patienten mit schlechter Prognose: Ergebnisse derDCLLSG-CLL3X-Studie.Literatur: Scheffoldetal.56thASHAn-nualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1951.

SubklonaleDriver-Mutationenprognostizierenkürzeresprogres-sionsfreiesÜberlebenbeiderchronischenlymphatischenLeukä-mienachErstlinien-Chemoimmuntherapie:ErgebnissederCLL8-

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Studie.Literatur:Landauetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1938.

Hochauflösendes Genom-Profiling von primärer „ultra-Hoch-Risiko-” und refräktärer chronischer lymphatischer Leukämie:ErgebnisseausderCLL2O-Studie.Literatur: Edelmannetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#3288.

German-Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG)

B. Hügle-Dörr, U. Bertsch und H. Goldschmidt.DieGMMGStu-diengruppepräsentierteaufdemdiesjährigenKongressderAme-ricanSocietyofHematology(ASH)zweiPosterzuweiterenEr-gebnissenderlaufendenGMMG-MM5-StudiezurPrimärtherapiedesMultiplenMyelomssowieDatenausderGMMG-MM5-undHD4-StudiezumEinflussvonNiereninsuffizienzundgenetischenRisikofaktorenaufdasTherapieansprechen.

Subgruppenanalyse der GMMG-MM5-Studie: Subkutane versus intravenöse Verabreichung von Bortezomib in zwei verschiede-nen Induktionstherapien (VCD und PAd) bei Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom

ImRahmendermultizentrischenprospektivrandomisiertenMM5StudiewurdeineinerSubgruppenanalysederEinflussvonintra-venöser(i.v.)versussubkutaner(s.c.)ApplikationvonBortezomibhinsichtlich der Ansprechraten und der Toxizitätsraten in zweiverschiedenenInduktionsschematauntersucht(VCD=Bortezo-mib,Cyclophosphamid,DexamethasonversusPAd=Bortezomib,Adriamycin,niedrigerdosiertesDexamethason).

604PatientenwurdenrandomisierteinerderbeidenInduktions-therapien zugewiesen (jeweils drei Zyklen VCD oder PAd). Auf-grunddesvonMoreauetal.berichtetengünstigerenToxizitäts-profilsvonBortezomibs.c.imVergleichzuri.v.-ApplikationwurdenacheinemAmendmentimFebruar2012dieApplikationvonBor-tezomibinbeidenStudienarmenvoni.v.aufs.c.umgestellt.SomitwareineexplorativeAnalysevon598PatientenhinsichtlichderToxizitätundderAnsprechratenmöglich(PAd:n=150i.v./140s.c.,VCD: n=154 i.v. / 140 s.c.). DieGesamtrate anunerwünschtenEreignissen (AEs) aller Schweregradewar mit 65,1%bei Borte-zomibi.v.signifikanthöherimVergleichzus.c.(55,7%)(p=0,02),ebensodieRateanhöhergradigenAEsgrößerGradII(i.v.52,0%,s.c.43,9%,p=0,004).DieRatenanPolyneuropathien(PNP)GradII und höher zeigten in den ersten beiden Induktionszyklen kei-nenennenswertenUnterschiedezwischen i.v.unds.c.,allerdingstrateinePNPGrad IIundhöher imdritten Induktionszyklusbeii.v.-ApplikationvonBortezomibsignifikanthäufigerauf(i.v.7,6%,s.c.1,8%,p=0,001).DieRatedesGesamtansprechens (partielleRemission (PR)undbesser)wurdenicht vonderApplikationsartbeeinflusst.ImVCD-ArmkonntenjedochsignifikanthöhereRateneinessehrgutenpartiellenAnsprechens(VGPR)undbesserbeii.v.-Applikationerreichtwerden(i.v.41,6%,s.c.28,6%,p=0,02).Einähnlicher,statistischjedochnichtsignifikanterEffektwarauchimPad-Armerkennbar(i.v.36,7%;s.c.31,4%,p=0,39).

Fazit: Bereits im letzten Jahr wurde berichtet, dass VCD beigleicher Wirksamkeit ein günstigeres Toxizitätsprofil als PAd

aufweist.DieaktuelleSubgruppenanalysezeigteeinegeringereToxizitätsratevonBortezomibs.c.imVergleichzui.v.AllerdingswurdeeinemöglicheReduktionderWirksamkeitvonBortezomibs.c.festgestellt.DiemöglicheverringerteWirksamkeitvonBor-tezomibs.c.könntedurcheineErweiterungderInduktionsthera-pieauf4ZyklenVCDkompensiertwerden.

Der Beitrag wurde mit dem Abstract Achievement Award aus-gezeichnet.

Literatur: Merz et al., 56th ASH Annual Meeting, Dec. 06 - 09,2014,Abstr.#71052;Moreauetal.,LancetOncol.2011;12:431-40

Einfluss von Nierenschädigung und genetischen Risikofak-toren auf das Therapieansprechen nach Induktionstherapie: Untersuchung an zwei Patientenkohorten der GMMG-HD4 und MM5-Studie

Ergebnisse der HOVON65/GMMG-HD4-Studie haben gezeigt,dass Patienten mit Nierenschädigung ein besseres AnsprechenundbessereÜberlebenszeitenhaben,wenn sieBortezomib so-wohlinderInduktionalsauchinderErhaltungstherapieerhal-tenhaben (Scheidetal,Haematologica2014).Weiterhinzeig-ten Patienten mit Nierenschädigung eine höhere Prävalenz fürgenetischeHochrisiko-Konstellationenwiedel17podert(4;14).DieInteraktionvonrenalenundgenetischenRisikofaktorenaufdasTherapieansprechennachInduktionwurdenunindenzweiKohortenderPatientenderGMMG-HD4bzw.MM5Studieun-tersucht.Eszeigtsich,dassdiegenetischenHochrisiko-Konstel-lationenbeiPatientenmitNierenschädigunghäufigerauftragenalsbeidenPatientenohneNierenschädigung,allerdingswardasMusterderzytogenetischenAberrationenbeidenbeidenunter-suchtenKohortenunterschiedlich.DieArtderHochrisiko-Kons-tellationhatte keinen Einfluss auf das Therapieansprechen vonniereninsuffizientenPatientennachInduktion.

Fazit: Durch Bortezomib-basierte Induktionsschemata lassensichbeiPatientenmitNiereninsuffizienzvergleichbarguteAn-sprechratenerreichenwiebeiPatientenohneNiereninsuffizienz,unabhängigvondengenetischenRisikofaktoren.

Literatur: Scheid et al., 56th ASH Annual Meeting, Dec. 06 -09, 2014, Abstr. # 76280; Scheid et al., Haematologica 2014Jan;99(1):148-54.

Deutsche Hodgkin Studiengruppe (GHSG)

A. Engert. DieDeutscheHodgkinStudiengruppe(GHSG)warmitzweiVorträgenunddreiPosternbeimdiesjährigenASHvertreten,vondenenhierdasPosterzurHD-R3i-Studievorgestelltwird.

Phase-I-Studie mit Everolismus in Kombination mit zeitintensi-viertem DHAP (Dexamethason, hochdosiertes AraC [Cytarabin], Cisplatin) bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem klas-sischen Hodgkin Lymphom (cHL)

In der HD-R3i Phase-I-Studie wurde bei Hodgkin Lymphom-Pa-tienten mit Rückfall oder Krankheitsprogress eine verstärkte In-duktionschemotherapie getestet. Zusätzlich zur Standard DHAP-Chemotherapie wurde der orale mTOR-Inhibitor Everolimus in

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10 KML-newsletter

Kombinationeingesetzt.DieHD-R3i-Phase-I-Studiekonntezei-gen,dassdieseKombinationmit10mgEverolimusproTagüber14TageproDHAPZyklussicherunddurchführbarist.Eineran-domisierteStudieprüftnundoppelt-verblindetEverolimus-DHAPgegenPlacebo-DHAP.

Literatur: von Tresckow et al. 56th ASH Annual Meeting, Dec.6-9,2014,Abstr.#4433.

Weitere Beiträge der GHSG beim ASH beschäftigten sich mit folgenden Themen:

HinzunahmevonRituximabzuBEACOPPeskaliertzurVerbesse-rungdes Ergebnisses von Patientenmit PET-positivenHodgkinLymphom-Patienten im fortgeschrittenen Stadium: Zweite ge-planteZwischenanalysederHD18-Studie.Literatur: Borchmannetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#500.

Fatigue bei Hodgkin Lymphom-Patienten: Langzeitevaluationund Kurventypen bis zu 5 Jahren. Literatur: Borchmann et al.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#854.

Doxorubicin,VinblastinundDacarbazinmitoderohneBleomycinfür ältere Hodgkin Lymphom-Patienten in einem frühen Stadi-umundgutemAllgemeinzustand:EineAnalysederHD10-undHD13-Studien der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG).Literatur:Bölletal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#3062.

SpezifischeNK-Zell-Aktivierung zurBehandlung von rezidivier-ten/refraktären (r/r) Hodgkin Lymphom-Patienten - Finale, ak-tualisierteDatenzumklinischenOutcome,PharmakokinetikundPharmakodynamikeinerPhase-1-StudiezuAFM13,einembispe-zifischenanti-CD30/CD16A-TandAb.Literatur:Rotheetal.56thASHAnnualMeeting,Dec.6-9,2014,Abstr.#1753.

Deutsche Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL)

M. Pfreundschuh. Die DSHNHL war mit drei translationa-len Vorträgen zur CLL, zu primären ZNS Lymphomen und zumMultiplen Myelom beim ASH vertreten. An dieser Stelle sollenjedochErgebnissevorstelltwerden,die fürdieFortsetzungderOPTIMAL>60-StudiesehrwichtigwarenundinSanFranciscoinFormeinesPostersdargelegtwurden:

Die liposomale Formulierung von Vincristin ermöglicht die Ver-doppelung der Vincristin Dosis: Ergebnisse der ersten Futility-Analyse der OPTIMAL>60 Studie der Deutschen Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL)

Die kumulative Neurotoxizität ist die dosislimitierende Neben-wirkungvonVincristinbeiderBehandlungältererPatientenmitdiffus-großzelligemB-Zell-Lymphom(DLBCL)undandererLym-phome.MitseinerLangzeit-Toxizität,diesichmeistnurlangsamund unvollständig zurückbildet, beeinträchtigt daher Vincristindie Lebensqualität erfolgreich behandelter DLBLC-Patienten.Erstmalswurdenun ineinemrandomisiertenVergleichgezeigt,dassbeigleicherNeurotoxizitätdieGesamtdosisvonliposoma-

lemVincristin,dieälterenPatientengegebenwerdenkann,fastdoppeltsohochistwiedievonkonventionellemVincristin.Da-mitisteinewichtigeVoraussetzungerfüllt,dassderEinsatzvonliposomalemanstelledeskonventionellenVincristindieBehand-lungsergebnisse bei älteren Patienten mit aggressiven B-Zell-Lymphomenweiterverbessernkann.MitdiesemErgebniswurdedasvorgegebeneStudienzielerreichtunddieOPTIMAL>60-Stu-diekannwiegeplantfortgesetztwerden.EineRekrutierungvoninsgesamt864Patientenistnotwendig,umzuzeigen,dassdieVerdoppelungderVincristin-DosismitderliposomalenFormulie-rungauchzueinersignifikantenVerbesserungdesprogressions-freienÜberlebensnach3Jahrenführt.

Literatur: Duecker et al. 56th ASH Annual Meeting, Dec. 6-9,2014,Abstr.#4420.

ASH-HIGHLIGHTS 2014

Page 11: Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

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Neues aus der Industrie IndustrieStiL-Studienupdate beim ASH 2014: BR ist langfristig die beste Option bei iNHL

Die Ergebnisse der Studie NHL1 habengezeigt, dass die Kombination von Ben-damustinmitRituximab (BR) bei niedrigmalignenLymphomensignifikantwirksa-mer und erheblich besser verträglich istals CHOP-R (Rummel MJ et al. Lancet2013; 381(9873):1203-10). Beim Jah-reskongress der amerikanischen Häma-tologen (ASH) stellte die StudiengruppeindolenteLymphome(StiL)das7.Jahres-updatederStudievor(RummelMJetal.ASH2014,Abstr.#4407).BRerwiessichauchlangfristigalsdiebessereOptionfürPatientenmitindolentenLymphomen,mitsignifikant besserem progressionsfreienÜberleben und einem Trend zu längeremGesamtüberlebenfürPatientenmit folli-kulären Lymphomen (FL). Ergebnisse derStudie NHL7, die eine 2- oder 4-jährigeErhaltungstherapie mit R nach der BR-AkuttherapiederNHL1untersucht,bestä-tigtendieWirksamkeitvonBRbeiPatien-tenmitunbehandelten fortgeschrittenenFL (Rummel MJ et al. ASH 2014, Abstr.#3052). Die 8-Jahresdaten der StudieNHL2 zeigten, dass BR bei rezidiviertenindolentenundMantelzelllymphomensi-gnifikant wirksamer war als Fludarabin/Rituximab (RummelMJetal.ASH2014,Abstr.#14).

Weitere Informationen:MundipharmaGmbH06431701-0www.mundipharma.de

MRD-Negativität in der CLL

DieBestimmungderminimalenResterkran-kung(MRD)gewinntinderCLLzunehmendanBedeutungzurBeurteilungderEffekti-vitätneuerTherapien.DieDCLLSGhatent-scheidendeArbeitenzurMethodikundpro-gnostischenRelevanzderMRD-Negativitätpubliziert.EinPatientgiltalsMRD-negativ,wennnachAbschlussderTherapiewenigeralseineCLL-Zelleje10.000weißerBlutzel-lenimperipherenBlut(PB)oderKnochen-mark (BM) vorhanden sind. Eine auf demASH präsentierte Auswertung der CLL8-undCLL10-Studiezeigte,dassunabhängigvom klinischen Ansprechen Patienten mitMRD-Negativität ein längeres progressi-onsfreies Überleben aufwiesen (Kovacs etal., 56th ASH Annual Meeting, Dec. 6-9,2014,Abstr.#23).ZuvorkonntenBöttcheretal.anhandvonCLL8-Datenzeigen,dassMRD-Negativität auch für das Gesamt-überleben prädiktiv ist (Böttcher etal. JClin Oncol. 2012 Mar 20;30(9):980-8).In der CLL11-Studie wurde ebenfalls MRDanalysiert. Patienten, die mit Obinutu-zumabplus Chlorambucilbehandeltwur-den,warendeutlichhäufigerMRD-negativalsPatienten,dieRituximabplusChloram-bucil erhielten (PB: 37,7% vs. 3,3%; BM:19,5%vs.2,6%) (GoedeVetal.NEngl JMed2014;370(12):1101–1110).InZukunftkönntesichMRD-NegativitätalsprimärerEndpunktinklinischenStudienetablieren.

Weitere Informationen:RochePharmaAG0762414-3715www.roche.de

Brentuximab Vedotin verbessert Gesamtüberleben

Drei-Jahres-Überlebens-DatenderPhase-II-ZulassungsstudienmitdemAntikörper-Wirkstoff-KonjugatBrentuximabVedotin(BV) zeigen, dass BV das Gesamtüberle-ben bei Patienten mit einem rezidivier-ten oder therapierefraktären (r/r) Ho-dgkin Lymphom (HL) oder systemischenanaplastischen großzelligen Lymphom(sALCL) verbessert, bei gleichzeitig gu-ter Verträglichkeit im Vergleich zu Poly-Chemotherapie(ASH2013:GopalKetal.,Poster,Abstr.#4382u.ProBetal.,Pos-ter,Abstr.#1809).IndiesemJahrwurdenbeim ASH-Kongress die 4-Jahres-Über-lebensdaten bei stark vortherapiertenPatienten mit sALCL vorgestellt (Daten-Cut-offJuni2014;ProBetal.,ASH2014,Poster,Abstr.#3095):36von58Patien-ten (62%) waren nach einer medianenBeobachtungsdauervon46MonatenseitdererstenBV-GabenochamLeben.83%hatten auf die Therapie angesprochen(ORR)und62%einekompletteRemission(CR) erreicht. Die geschätzte 4-Jahres-Überlebensrate (Kaplan-Meier) lag bei64%.FastdieHälftederPatientenmitei-nerKomplettremissionzeigtenauchnach4 Jahren keine Anzeichen für ein Fort-schreiten der Erkrankung – ein Hinweis,dass die Behandlung mit BV bei einigenPatientenzurHeilungbeitragenkönnte.

Weitere Informationen:TakedaPharmaVertriebGmbH&Co.KGwww.takeda.de

KML | STUDIEN-UPDATE: KÜRZLICH AKTIVIERTE STUDIEN

Studie Gruppe Status IVML Voraussetzungen Studienkonzept

Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

CLLR3 DCLLSG aktiv neinkörperlichfit,behandlungs-bedürftigesRezidiv

Rezidivtherapie;Fludarabin+Cyclophosphamid+GA101(FCG)versusBendamustin+GA101(BG),danachErhaltungstherapiemitGA101

Multiples Myelom (MM)

BPV GMMG aktiv ?≥18J.,Pat.nichtfüreineHD-TherapieundSZTgeeignet,

Primärtherapie;9xBortezomib,Bendamustin+Prednison

GERMAIN(OSHO#87)

OSHO aktiv ?alleStadien,Patienten,dienichtfüreineHD-TherapieundSZTgeeignetsind

Melphalan,PrednisolonundBortezomib(VMP)alsInduktions-ChemotherapieplusLenalidomid-Erhaltungvs.VMPohneErhaltung

Lymphome nach Transplantationen (PTLD)

PTLD-2 DPTLDSG aktiv ?über18J.,CD20-positiv,ECOG0,1,2

Primärtherapie;4xRituximabSC(Rsc),danach:4xRscoder4xRsc-CHOP-21+G-CSFoder6xRscplusalternierendCHOPoderDHOx+G-CSF

Page 12: Neue Substanzen in der Lymphomtherapie

12 KML-newsletter

Hilfe & Unterstützung

Dr.BirgitFathKML|Geschäftsfü[email protected]

SilkeHellmichKML|Information&[email protected]

NatalieSchreiberKML|[email protected]

AngelikaStadelmannKML|Fortbildung&[email protected]

HelenaBauer,KristinaBensberg-Bäumer,ChristophBiernackiKML|Studiendokumentation&[email protected]

ThomasNöllgen,HannahBöhnemannKML|[email protected]

Herausgeber & CopyrightKompetenznetzMaligneLymphomee.V.(KML)Vorsitzender:Prof.Dr.med.MichaelHallekUniversitätsklinikumKöln(AöR)D-50924Köln0221478-96000|•0221478-96001i [email protected] www.lymphome.de

Redaktion & LektoratSilkeHellmich(SH)KölnNatalieSchreiber(NaS)KölnDr.BirgitFath(BF)KölnThomasNöllgen(TN)Köln

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Myelom Deutschland e.V. stellt sich vor - Das Motto des neuen Vereins: Wege zum Ziel beginnen immer mit dem ersten Schritt

KML Geschäftsstelle

A. Dirksen. Myelom Deutschland e.V.ist eine bundesweit tätige Organisationund Wegbegleiter für Myelom-Patienten,Selbsthilfegruppen,AngehörigeundInter-essierte.ImVorstandarbeitenausschließ-lichselbstbetroffene,gutinformierteMye-lom-PatientenundbetreuendeAngehörige,

die in verschiedenen Bundesländern beheimatet sind. Unsere Geschäftsstelle befindetsichinNeustadtanderWeinstraße.InunseremInternet-Portalmyelom-deutschland.definden Sie aktuelle Beiträge zum Krankheitsbild Multiples Myelom. Wir informierenüberneueErkenntnisseausMedizinundForschungsowiezuklinischenStudienundBe-handlungsmöglichkeiten.Wir stellen FachliteraturundBroschüren einund informierenrechtzeitigüberMyelom-Veranstaltungen,Patiententage,KongresseinDeutschlandundunserenbefreundetenNachbarländern.UnsererOrganisationhabensichmittlerweile16Selbsthilfegruppenaus14Bundesländernangeschlossen.GemeinsamwollenwirdasBe-wusstseinfürdieMyelom-ErkrankungstärkenundoptimistischindieZukunftschauenunddaraufhoffen,dassunsereMedizinerundForscherweiterhinneueSubstanzenfürdieMyelom-Erkrankungentwickeln.MyelomDeutschlande.V.istMitgliedinderDeutschenLeukämie-& Lymphom-Hilfee.V.(DLH).EinmedizinischerBeirat(H.EinseleWürzburg,H.GoldschmidtHeidelberg,H.SalwenderHamburg)unterstütztdenVereinbeiderUm-setzungseinerZiele.

Hauptziele von Myelom Deutschland e.V. sind:

• ZusammenarbeitundVernetzungallerMyelom-SelbsthilfegruppeninDeutschland

• DurchpersönlicheKontaktevorOrt,ZuwendungundUnterstützungamTelefonundWeitervermittlung an heimatnahe Selbsthilfegruppen möchten wir Myelom-Patien-tenund ihreAngehörigenauf denWegdurchKrankheit und Therapie begleiten. InunsererGeschäftsstellefindenSieeineAuswahlanBroschürenverschiedenerKrebs-erkrankungenausdemhämatologischenundonkologischenBereich,diekostenlos inunsererGeschäftsstelleperE-MailerhältlichsindundjederzeitüberunserInfo-Portal myelom-deutschland.deabgerufenwerdenkönnen.

• WirsetzenunsbeigesundheitspolitischenundsozialpolitischenThemenfürdieRechteunsererPatienteneinundwollenmitaktiverÖffentlichkeitsarbeitaufdieBelangederPatientenundihrenAngehörigenaufmerksammachen

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