Neue Vergiftungsfälle aus Süddeutschland Exemplarische Fallbeschreibungen Resumee...

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Neue Vergiftungsfälle aus Süddeutschland Exemplarische Fallbeschreibungen Resumee Resolutionsentwürfe für Erfolg versprechende Gegenmaßnahmen

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Neue Vergiftungsfälle aus Süddeutschland

Exemplarische FallbeschreibungenResumee

Resolutionsentwürfe für Erfolg versprechende Gegenmaßnahmen

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Fallbeispiel Wanderfalke , 12.4.2010 EmpfingenMeldung, Sicherung des Beweismaterials und Anzeige : durch den Jagdpächter und Landwirt und seine Mitjäger. Gute Publikation in der LokalpresseGiftanalyse: ChloraloseMutmaßlicher Täter: BrieftaubenzüchterErmittlungen nach Anzeige: FehlanzeigeFinder und Beweissicherung: Bernd Hauser Foto: D. Haas

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Bild aus einem „Bermudadreieck für Greifvögel“ nördlich Pforzheim, im Streifgebiet einfliegender GeierFund 30.4.2010Auffälligkeiten im Umland: regelmäßiges Verschwinden von alten und nestjungen Milanen im Umfeld, dokumentiert von Gerd DöppenschmittBericht und Beweissicherung: Gerd Döppenschmitt Foto: D. Haas

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Vergiftete Mäusebussarde aus Bayern Fund: durch Schüler beim „Walderlebnistag“ um WildfütterungGiftanalyse: CarbofuranSofortige Anzeige bei Polizei und Staatsanwaltschaft ist erfolgtErgebnis: bis heute keine Ermittlung und Bestrafung des Täters.Revierjäger weiterhin ungestört tätig.Bericht und Foto: Daniel Scheffler

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Missstände bei der Aufarbeitung

• Ermittlung durch NGO`s; fehlen von seriösen Ermittlungen zur Ergreifung der Täter, obwohl die mutmaßlichen Täter den Naturschützern vor Ort meist bekannt sind

• Die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der kriminellen Vergiftungen sind ungeeignet und seither wirkungslos

• Bürger, die sich um eine Aufklärung bemühen, werden manchmal sogar noch kontraproduktivem behördlichen Druck und der Verhöhnung durch die Täter ausgesetzt

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Unterschiedlicher Erfolg bei der Wiederansiedlung des Bartgeiers

Sardinien• Projekt nach Vergiftung aller

ausgewilderten Vögel durch kriminell ausgebrachte Giftköder eingestellt

• Keine Ernst zu nehmenden Gegenmaßnahmen bekannt

Andalusien• Projekt Erfolg versprechend.

Von 13 seit 2006 ausgewilderten Vögeln sind 3 Giftködern zum Opfer gefallen.

• 1 Täter zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.

• Suche mit Hunden nach Giftködern

• Sperrung der Jagd in Revieren mit Vergiftungsfällen

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In Deutschland Erfolg versprechende Gegenmaßnahmen

• Auch strenges Besitzverbot von heute verbotenen Bioziden mit konkreter Strafandrohung (vergleichbar mit dem Waffenrecht). Anwendungsverbot reicht nicht aus.

• Angebot zur kostenlosen straffreien Abgabe solcher Substanzen zur Entsorgung, streng terminiert

• Ehrengerichtsbarkeit bei Jägern und Taubenzüchtern (ähnlich der bei Ärzten): Giftmischer werden in den Verbänden nicht geduldet, sie Zerstören die gesellschaftliche Akzeptanz

• Ausführliche illustrierte Schilderung der Fälle, auch besonders von Mängeln in der Aufdeckung/Verfolgung, in Presse, Funk und Fernsehen

• Normierung und Hilfen für die Behörden bei der Verfolgung solcher Verbrechen, Festlegung von Mindeststrafen

• Vermarktungsverbot von Wild aus Revieren mit kriminellem Gifteinsatz

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Bausteine für eine internationale Resolution

• Der illegale Einsatz von auch für Wirbeltiere hochgradig toxischen Bioziden gefährdet in bedrohlichem Ausmaß die Biodiversität auf der Erde. Auch werden sie häufig für – in der Regel unentdeckt und ungesühnt bleibende – Morde (und Selbstmorde) beim Menschen missbraucht. Sie ersetzen längst die „klassischen“ Mordsubstanzen wie Arsen und Cyankali.

• Alle Substanzen, deren Mißbrauchspotenzial sich als bedrohlich hoch erwiesen hat, sollten von internationalen Gremien (WHO, IUCN, Weltkulturerbe) geächtet werden. Allen Staaten muss die Verordnung eines Produktions-, Anwendungs-, Import- und Besitzverbotes dieser auf einen Index zu setzenden Substanzen ganz dringend empfohlen werden.

• In den Beipackzetteln ähnlich gefährlicher „Breitspektrumkiller“ ist, solange noch im Einsatz, sehr eindrücklich auf Gefahren und auf Mindeststrafen bei missbräuchlicher Anwendung hinzuweisen.