Neuer Antibiotika-Nachweis: SCHNELL UNDSICHER · Streptomycin SDA SMA 42 1/13 . FOOO-Lab...
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Neuer Antibiotika-Nachweis:SCHNELL
I I I I 11QUALITÄTSMANAGEMENT UND SICHERNachweis von Antibiotika-Rückständen in Rohmilch
mit dem neuartigen Biosensor MCR3
I I
Unsere Autorin:Christine Habel
Bereichsleiterin ..Hemm-stoffe und Referenzma-
terialien", MilchprüfringBayern
Grundsätzlich sind Antibiotika inder Milchviehhaltung unverzichtbar.Trotzdem wird versucht, den Einsatz vonAntibiotika zu minimieren. Wenn Antibi-otika eingesetzt werden, so kann es trotzallerVorsichtsmaßnahmen zu Rückstän-den in der Milch kommen. Sie bergen
Positivkontrolle
Negativkontrolle
Ceftiofur
Nafcillin
Enrofloxacin
Tylosin
Erythromycin A
Gentamicin
Neomycin B
Cephapirin
Penicillin G
Ampicillin
Cloxacillin
Streptomycin
SDA
SMA
42 1/13 . FOOO-Lab
Fotoaufnahme eines Antibiotika-Chips
ein gewisses Allergiepotenzial, es kannzu Resistenzbildungen kommen und eskönnen auch toxische Effekte auftreten.Besonders für Molkereien spielen Pro-duktionsstörungen durch Antibiotika-Rückstände eine große Rolle.
Welch wirtschaftlicher Schaden ent-stehen kann, sei an einem Beispielgezeigt: Die gesetzliche Rückstands-höchstmenge für Cloxacillin (Trocken-stellerpräparat) beträgt 30 !AgiL. Dasbedeutet, dass 30 mg Cloxacillin 1.000L Milch unbrauchbar machen. Ein Eute-rinjektor Cloxacillin entspricht 600 mgCloxacillin. Würden nun alle vier Euter-viertel behandelt werden, so hätte maninsgesamt 2400 mg Cloxacillin ins Eutereingebracht. Frisch nach der Behand-lung gemolken, könnten so bis zu 80.000LMilch verunreinigt werden.
Rückstandskontrollen sind grund-sätzlich gesetzlich vorgeschrieben, dochsie werden durch jeden Lebensmittel-hersteller aus seiner Verantwortunggegenüber dem Verbraucher herausdurchgeführt.Als npraktizierter Verbrau-cherschutz" steht dies dem Tierschutzgegenüber.
Um sich dieser Problematik konkretanzunehmen und die Verbraucher vorAntibiotikarückständen in Lebensmit-teln zu schützen, wurden von Gesetz-geberseite maximale Rückstandswertefestgelegt (MRL - maximum residuelimit). Doch hier liegt im Moment eineDiskrepanz zwischen diesem gesetz-lichen .son- und dem nIst", denn es gibtfür die Praxis keine schnelle und vorallem auch bezahlbare Methode zurÜberwachung der MRL's vor Ort.
Die Voraussetzung für die Überwa-chung der MRL's ist die Identifikationdes Wirkstoffes bzw. des Rückstandes
(Qualifizierung) und die Bestimmungdessen Kon-zentration, um mit dem MRLvergleichen zu können (Quantifizierung).Hier hat sich aus didaktischen Gründendie Abkürzung nQuaQua" eingebürgert,welche diese beiden Elemente nQualifi-zierung" und nQuantifizierung" einpräg-sam beschreibt.
Rückstandssituation gut.aber verbesserungsfähig
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dassdie hemmstoffpositiven Fälle rückläufigsind. So wurden 2011 in Bayern nnur"0,13 % der Lieferanten positiv getestet.Dies hat mehrere Gründe:Ivermehrte Eigenkontrolle (Hoftests, ko-
stenlose Tests durch Molkereien)Ivermehrte Aufklärung und Sensibilisie-
rung durch Molkereien, Tierärzte, MPRu.a.
I Neue LM-Hygiene-Recht seit 2006 (kon-krete Maßnahmen in Bayern seit März2008)
. jeder Hemmstofffall wird an diezuständige Behörde gemeldet, waseinen Besuch des Amtstierarzteszur Folge hat
. nMehrfachtäter" (innerhalb von36 Monaten mehr als ein Hemm-
· . .· .. ..· .. .· .'. .· ... .
o ~g/L
10 ~g/L
1OOO~g/L
Ermittlung der Konzentrationen durchAufnahme einer Kalibrierkurve
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TNP: 14~g/ LMRL: 4~g/ LWR: 3- 150 ~g/ L
O.1po
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Bsp.: Kalibrierkurve für Penicillin G
stofffall) werden zusätzlich durcheinen MPR-Mitarbeiter besucht
. 2010 - 127 Betriebsbegehungen2011 - 89 Betriebsbegehungen
I tägliche Probenahme. jede Milchablie-ferung wird beprobt. So ist immer eineRückstellprobe vorhanden. Die Verur-sacher für hemmstoffpositive Tank-samrnelzüge können ermittelt und zumSchadenersatz heran gezogen werden.
Vergleich derzeitverfügbarerNach\Neissysteme:
Die derzeit verfügbaren Nachweissystemekann man in 3 Gruppen unterteilen:I die mikrobiologischen TestsI die Rezeptor-SchnelltestsI die physikalisch-chemische Referenz-
methodeBei dem mikrobiologischen Hemm-
stoff test handelt es sich in Deutsch-land laut Gesetzesvorgabe um den Bril-lantschwarz Reduktionstest (BRT):I es ist ein unspeziftscher Test für alle
HemmstoffeI er besitzt ein breites Nachweisspektrum
aller für die Milchviehhaltung relevanterAntibiotika
I Untersuchungszeit ca. 2-2,5 hBei den Wirkmechanismen der Re-
zeptor-Schnelltests handelt es sich umimmunologische Rezeptor-Antigen-Bindungen bzw. um eine enzymatischeReaktion. Schnelltests können in derRegel nur einzelne bestimmte Arznei-mittelgruppen nachweisen, nämlichdie, die der eingesetzte Rezeptor bin-den kann. Ob also eine Substanz qua-
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lifiziert werden kann, ist vom Rezeptorabhängig. Ein negatives Schnelltester-gebnis weist also noch keine Hemm-stofffreiheit nach. Der Vorteil hier liegtaber auch klar auf der Hand: Die kurzeDauer bis zu einem Ergebnis.
Die dritte Gruppe von Methoden stelltdie Referenzanalytik dar:Hierbei werden meist mittels Flüssig-chromatographie, gekoppelt mit einemMassenspektrometer, die einzelnenWirkstoffgruppen nachgewiesen. Fürdie Methode muss eine je nach nachzu-weisender Gruppe unterschiedliche, z.T.aufwendige Probenvorbereitung durch-geführt werden. Dadurch und auchdurch die teuren Messgeräte entstehenrelativ hohe Messkosten. Diese ist dieeinzige Methode, die den Wirkstoff tat-sächlich qualifizieren und quantifizie-ren kann (- QUA-QUA).
Zusammenfassungder einzelnenNach\Neissysteme:
Der gesetzlich vorgeschriebene mi-krobiologische Test BRT besitzt zwarein breites Nachweisspektrum undist relativ kostengünstig, kann abernur qualifizieren, also eine ja/nein-Aussage treffen und dauert sehr lan-ge. Die Schnelltests haben hier ihreStärke: Sie sind kostengünstig undliefern deutlich schnellere Ergebnisse.Der Nachteil besteht darin, dass dieseaber nur bestimmte Wirkstoffgruppennachweisen und auch nicht quantifi-zieren können. Die Referenzmethodebietet als Einzige die Möglichkeit einer
Qualifizierung und Quantifizierung.Werden alle Wirkstoffgruppen unter-sucht, so ist sie vom Spektrum mitdem mikrobiologischen Test vergleich-bar. Aufgrund ihrer hohen Kosten undder Dauer der Untersuchung ist sie imRoutineablauf nicht oder lediglich be-dingt einsetzbar.
Idealerweise brauchte man also einSystem, das eine Mischung aus allendrei Testsystemen ist: breites Nach-weisspektrum, Identifizierung des An-tibiotikums mit Konzentrationsangabe,kostengünstig und schnell.
Hier setzt der BioSensor zum Nach-weis von Antibiotika in Milch - MCR 3(Munich Chip Reader- 3. Generation) an.
Detektionsprinzip (indirektkompetitiver ELISA]:
In einer Spritze befindet sich ein An-tikörpercocktail aus 14 verschiedenenspezifischen Antikörpern, von denAntibiotika-Derivaten, die derzeit mitdem Biosensor nachgewiesen werdenkönnen.
Dieser Antikörpercocktail wird beiStart der Messung mit der zu untersu-chenden Milchprobe in eine Inkubati-onsschleife geleitet. Falls Antibiotika inder Milch vor-handen sind, binden die-se an die spezifischen Antikörper.
Dieses Milch-Antikörper-Gemischwird nun über einen Messchip ge-leitet, auf den die nachzuweisenden
Beispiel einerhemmstoffpositivenProbe im Vergleichzu einer negativenMilchprobe
MCR 3: 560 f,lg/LBRT:) 400 f,lg/LMRL: 4 f,lg/L
1/13 . FOOO-Lab 43
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Beispiel einer Auswertung am MCR3
Antibiotika fest immobilisiert sind.Die noch freien Antikörper des Anti-körpercocktails können sich an dieentsprechenden Antigene auf demChip binden. Die so auf dem Chip ge-bundenen Primärantikörper werdendann mittels eines enzymmarkiertenSekundärantikörpers markiert. ZurMarkierung des Sekundärantikörperswird das Enzym Meerrettich-Pero-xidase verwendet. Es katalysiert dieReaktion von Wasserstoffperoxid mitLuminol, wobei Licht emittiert wird,welches mit einer sensitiven CCD-Ka-mera detektiert wird. Die Lichtintensi-tät ist direkt proportional zu der ober-flächen konzentration der gekoppeltenAnalyten.
Es gilt also der umgekehrte Nachweis:Je mehr Antibiotika in einer Milchprobeist, desto weniger freie Antikörper sindvorhanden und binden am Chip. Destoweniger Licht wird erzeugt.
Im Anschluss an die Fotoaufnahmewerden die entstandenen Antikörper-bindungen mit einem sauren Mediumabgewaschen, so dass gleich wiedereine neue Messung gestartet werdenkann.
ta laktame, Makrolide, Sulfonamide,Aminoglykoside) 5 fach aufgetragen,mit Positiv- und Negativ-Kontrolle. Dieabsolute Lichtintensität ist charakte-ristisch für jedes Antibiotikum.
Ermittlung derKonzentrationendurch Aufnahme einerKalibrierkurve:
Es werden 7 verschiedene Konzentra-tion, von 0 - 1000 ~g/L, eines Milch-standards der alle 14 verschiedenen
Antibiotika enthält gemessen. Bei ei-ner negativen Milch erhält man dasmaximale Signal für jedes Antibioti-kum. Bei einer Konzentration von 10~g/L sind die Signale schon deutlichabgeschwächt. Bei einer Konzentra-tion von 1000 ~g/L leuchtet nur nochdie Positivkontrolle. Aus den einzel-nen Messungen wird eine Kalibrier-kurve erstellt.
Bsp.: Kalibrierkurvefür Penicillin G:
Der lineare Bereich, zwischen 10 %und 80 %, legt den Arbeitsbereichfest. Bei anderen Antibiotika ist derTest weit sensitiver als der MRL. Dortkönnen Grenzwertüberschreitungendurch Verdünnung der Probe festge-stellt werden.
Beispiel einerhemmstoffpositivenProbe im Vergleichzu einer negativenMilchprobe:
Links ist die Fotoaufnahme einerhemmstofffreien Milchprobe (maxima-les Signal für alle Antibiotika) gezeigt.Rechts sieht man die Aufnahme einerhemmstoffpositiven Milch probe. DasSignal von Penicillin G ist deutlich abge-schwächt bzw. verschwindet im Hinter-grundrauschen. Der MCR 3 misst eineKonzentration von 560 ~g/L (deutlicheGrenzwertüberschreitung mit) 4 ~g/L).Durch Verdünnung der Milch probe
Seit Oktober 2008:4146 Proben
Fotoaufnahme einesAntibiotika-Chips:
Die CCD-Kameraaufnahme zeigt dieLichtsignale der 14 Antibiotika ausverschiedenen Wirkstoffgruppen (Be- Antibiotika-Verteilung
44 1/13 . FOOO-Lab
70%
• Kein AntibiotikumAmpicillin
• Cloxacillin• Penicillin G-Streptomycin
• Penicillin G• Cloxacillin-Ampicillin• Penicillin G-Neomycin B• Sonstige
Detektierte Antibiotika MRL [lJgI L] MCR3 [lJg/L] BRT [lJgI L]Ampicillin 4 215 ~ 200Ampicillin, Cloxacill in 4, 30 44, 201 ~ 40, ~ 120Cloxacillin 30 283 ~ 300Cephapirin 60 37 ~ 25Penicillin G 4 605 ~ 200Penicillin G, Neomycin B 4, 1. 500 1.012,8.650 ~ 800Penicillin G, Streptomycin 4, 200 58,291 ~ 40, *
Penicillin G, Streptomycin, Nafcillin 4, 200, 30 42,37,105 ~40, *, ~ 120Streptomycin 200 501 •Ceftiofur 100 92 .
* Bestätigt mit Rezeptor-Schnelltest
Detektierte Antibiotika beim Milchprüfring Bayern e.V.im Vergleich zum BRT
konnte mit dem BRT eine Konzentrati-on von) 400 f,lg!Lermittelt werden, waseine gute Vergleichbarkeit darstellt.
BeispieleinerAuswertung am MCR3:
In der Auswertesoftware werden in ei-ner Maske alle Daten dargestellt. Obensind die Daten und die Kalibrierkurvenaller 14 Antibiotika zu finden. Untenlinks sind die Intensitäten des jeweilsausgewählten Antibiotikums der Kali-brierkurve aufgelistet.
Unten rechts findet man die Ergeb-nisse einer hemmstoffpositiven Milch-probe. In diesem Fall liegt eine zwei-fache Grenzwertüberschreitung vor:Penicillin G mit 40 f,lg!L und Neomy-ein B mit 1800 f,lg!L.
Antibiotika-Verteilung:
Seit Oktober 2008 wurden beim Milch-prüfring Bayern e.Y.über 4.000 hemm-stoff-positive Proben mit dem MCR 3nachuntersucht. Über 90 % der Probenenthalten in irgend einer Form das Be-talaktam Penicillin G. Besonders auf-fallend ist aber auch die Häufigkeitder Wirkstoffkombinationen, die vonGesetzgeberseite derzeit nicht berück-sichtigt werden.
Detektierte Antibiotikabeim MilchprüfringBayern e.V. imVergleich zum BRT:
Die gefundenen Konzentrationenwurden jeweils mit dem BRT verg-lichen und zeigen eine sehr gute Über-einstimmung.
Vergleich mit derReferenzanalytik:
Die Referenzanalytik wurde an dermuva kempten mittels HPLC-MS durch-geführt. In der Tabelle sind Beispieleaus der Wirkstoffgruppe der Betalak-tame aufgelistet. Auch hier ist einegute Vergleichbarkeit zwischen MCR 3,BRTund HPLC-MS zu verzeichnen.
Antibiotika, wie das Neomycin B, fürdie zu der Zeit keine Referenzanalytikmöglich war, konnten mit einem ELI-SA-Test bestätigt werden.
Welche Bedeutunghaben diese Ergebnissein der Praxis?
Aufgrund verschiedener Testsystemekönnen Rückschlüsse auf die einge-
setzten Medikamente gezogen wer-den. Dies bietet einen sehr großenVorteil bei der Ursachenfindung undAufklärung von hemmstoffpositivenFällen, wie nachfolgendes Fallbeispielzeigt:
Der BRT weist in der Verdünnung einpositives Ergebnis von 1:4 auf. DieserWirkstoff ist mit Penicillinase inaktivier-bar, folglich muss es sich um ein Beta-laktam handeln.
Dies wurde auch durch einenSchnelltest bestätigt. Mit einem weite-ren Schnelltest, für Streptomycin wur-de auch ein positives Ergebnis festge-stellt. Der MCR3 kann nun mit einerMessung beide Wirkstoffe bestätigenund auch die Konzentration feststel-len. Was sowohl eine Kosten-, als auchZeitersparnis bringt.
Diese Möglichkeit der Wirkstoffbe-stimmung stellt eine große Hilfe dar, diemittlerweile nicht nur von den Außen-dienstmitarbeitern des MPR, sondernauch von Veterinären und Landwirtengenutzt wird.
Fazit:
Der MCR3 bietet eine einmalige Chan-ce für die MilchWirtschaft, schon frühin der produktionskette Rückständevon Antibiotika sicher nachzuweisen.Durch Qualifizierung und Quantifi-zierung entsteht ein mehr an Sicher-heit für alle an der ProduktionsketteMilch Beteiligte. So kann zum erstenMal weltweit die für die praktische An-wendung bestehende "diagnostischeLücke" bei der Untersuchung auf Anti-biotikarückstände in der Lebensmittel-kette Milch geschlossen.
Detektierte Antibiotika MRL [lJglL) BRT [lJgI L] MCR 3 [iJgI L] HPLC-MS[lJglL)
Penicillin G 4 ?:4 3,8 3,9Penicillin G 4 ?:4 6 4,3Penicillin G 4 ?:40 22 30Penicillin G 4 z 800 833 976Penicillin G, Neomycin B 4, 1. 500 ?: 16 15, 56 15,30Cloxacillin 30 z 30 25 21Cloxacillin 30 z 30 37 34Cloxacillin 30 ?:60 102 105Cloxacillin 30 ?: 300 265 281Cloxacillin 30 z 300 200 274
Es werden nicht nur einzelne Antibioti-ka aus verschiedenen Wirkstoffgruppen(z.B. Ampicillin, Cephapirin, Streptomy-cin) auf MRL-Niveau nachgewiesen, son-dern auch Wirkstoffkombinationen, bishin zur 3fach-Kombination. Vergleich mit der Referenzanalytik • Bestätigt durch ELiSA
1/13· FOOO-Lab 45
Februar 2013
www.food-Iab.de
······f ®.....I P•••••••••••••••Institut für Produktqualität
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