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KöNIGSHAUSEN & NEUMANN PHILOSOPHIE . LITERATURWISSENSCHAFT . KULTURWISSENSCHAFT GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN . PSYCHOLOGIE . PäDAGOGIK ZEITGESCHICHTE . ALLGEMEINES PROGRAMM 1. Halbjahr 2013 NEUERSCHEINUNGEN

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Königshausen & neumann

philosophie . literaturwissenschaft . Kulturwissenschaft

gesellschafts wissenschaften . psychologie . pädagogiK

Zeitgeschichte . allgemeines programm

1. halbjahr 2013n e u e r s c h e i n u n g e n

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Verlag

neuerscheinungen 2013 1. Halbjahr

philosophie

Birnbacher/Sommer, Moralkritik bei Schopenhauer und Nietzsche 6Block, Vom Dialog zum Polylog 11Brudermüller/Seelmann, Zweiklassenmedizin? 7Brüschweiler, Sokrates über Gier und Recht 5Brüschweiler, Sokrates über Wissen und Erkenntnis 5D‘Anna et al., Anthropologie und Geschichte 8Frewer et al., Medizin, Moral und Gefühl. Emotionen im ethischen Diskurs 7Gerhard/Zunke, Die Natur denken 8Ginev, Practices and Possibilities 4Hagemeier, Zur Vorstellungskraft in der Philosophie Spinozas 10Kodalle/Achatz, Populismus – unvermeidbares Element der Demokratie? 6Kubalica, Bild, Abbild und Wahrheit 8Loukidelis, „Es denkt“ 10Lüttke, Die Kränkung des Menschen 10Matzner, Vita variabilis 11Mensching/Mensching-Estakhr, Geistige und körperliche Arbeit im Mittelalter 9Mirelli, Der Daimon und die Figur des Sokrates 11Mohr/Kreuzer, Vom Sinn des Hörens 4Pasquarè, Vernunft und Vertrag 9Pieper/Brudermüller, Grenzen staatlicher Gewalt 6Romberg, Friedrich Schiller zum 250. Geburtstag 5Sepp, Leben 4

teXtausgabe

Sen, Klabund. Sämtliche Werke, Bd. I: Lyrik, 4. Teil 12

literaturwissenschaft

Ahrend, Verschlungene Lineaturen 20Bartl/Schott, „Naturgeschichte, Körpergedächtnis“ 27Bennholdt-Thomsen/Guzzoni, Aspekte empirischer Psychologie im 18. Jh. 22Bitner-Szurawitzki, Wagner als Philologe 16Borgards/Pethes, Tier – Experiment – Literatur. 1880-2010 23Bosincu, Autorschaft als Widerstand gegen die Moderne 28Bunn, Neorealismus und Gesellschaftskritik 25Corda, E.T.A. Hoffmann und Carlo Gozzi 20

Di Bella, „… das wildgefleckte Panorama eines anderen Traums“ 30Famula, Fiktion und Erkenntnis 27Fischer, „Okuli, da kommen sie“ 20Freiburg/Kretzschmar, Alter(n) in Literatur und Kultur der Gegenwart 19Fröschle, Hausgeist des deutschen Volkes 24Fußl/Gürtler, Ilse Aichinger, „Behutsam kämpfen“ 14Heene, „Liebe will ich liebend loben“ 23Henning, Das Leben in Beschlag 21Heuer, „Mein ist die That!“ 29Hinderer, Auftakte und Nachklänge romantischer Musik 17Hippe, Superiorität der Dichtung 24Howe, Theodor Fontane 14Kerler, Postmoderne Palimpseste 29Klein, Das mittelalterliche Tanzlied (1100-1300) 18Klein, Die Erschaffung der Welt 18Kristiansen, Thomas Mann – Der ironische Metaphysiker 12Küchenhoff et al., Scham 31Lenz, Kollektive Arbeitsweisen in der Lyrikproduktion von Goethe 25Liggieri et al., Denker und Polemik 19Maeding, Fragmentierte Leben 30Marín, Entre espacios, entre exilios 22Mertz-Baumgartner/Burtscher-Bechter, Guerre d‘Indépendance 22Mohi-von Känel/Steier, Nachkriegskörper 21Müller, Stefan Zweig 15Müller-Clausnitzer/Will, Findbuch zu Jean Pauls Exzerptheften 14Natsvlishvili, Naturwissenschaft und Literatur im Dialog 25Neuhaus, Figurationen der Liebe 19Nickenig, Devianz als Strategie 26Pajcic, Frauenstimmen in der spätmittelalterlichen Stadt? 31Penkwitt, Die Erinnerungstexte der Autorin Erica Pedretti 16Petzold, Sprechsituationen lyrischer Dichtung 17Pritzlaff, Odilie Richter 17Rathjen, Vom Sinn und Unsinn aller Allegorie 26Rauwald, Politische und literarische Poetologie(n) des Imaginären 26Reuter, „Vaterland, Unsinn“ 28Rotermund/Ehrke-Rotermund, Carl Zuckmayer 15Schott, „Unterm Kleid seid ihr nämlich alle nackt …“ 27Schuchter, Textherrschaft 29Tabah/Mittermayer, Thomas Bernard 13Tarvas, Von Kotzebue bis Fleming 24

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LIEfERwEGE Post / DPD / KNOe / Libri / Umbreit

Erscheinungstermine, Um schlag gestaltungen und Preise sind unverbindliche Vorankündigungen Änderungen vorbehaltenErfüllungsort: Würzburg und Hamburg

Versari, Zeit in der Dichtung Stefan Georges 13Voss/Heißerer, Alfred Pringsheim, der kritische Wagnerianer 21Weidenfeld, Poetiken des Zufalls 28Weidenhiller, „All dieß wirre Bilderwesen …“ 30Weller, Arno Holz 31Wiechert, Parzival 18Zeller et al., Im Schatten des Lindenbaums 12

kuLtuRwISSEnSchAft

Achilles et al., Liminale Anthropologien 33Barth, Der Ring des Nibelungen 40Bayer, Carl Laemmle und die Universal 43Engelbert, Help! 33Faber/Locher, Italienischer Faschismus und deutschsprachiger Katholizismus 39Großmann, Inszenierungsanalyse von Opern 41Günther et al., Radikalität 35Hasselhoff, „Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ 41Heimerdinger et al., ,Gegenkultur‘ 35Hess-Lüttich, Sign Culture. Zeichen Kultur 34Hochstetter, L. van Beethovens ,Fidelio‘ vor dem Hintergr. des Ästh.-Erh. 42Jacke, Traumpassagen 40Jacobsen et al., Kritische Theorie und Emanzipation 40Jeßulat, Erinnerte Musik 43Klotz, Es lebe: die Operette 42Kröplin, Auf der Suche nach dem unbekannten Theater 38Lauer, Der Kontrakt des Zeichners mit der Medizin 38Ophälders, Auswege sind Umwege 32Paul/Faber, Der hist. Roman zw. Kunst, Ideologie und Wissenschaft 34Raspitsos, Die Latinisierung des Griechischen 36Risch, „… wir schaffen aus Ruinen“ 39Räuchle/Römer, Gefühle. Sprechen. 32Schanz, Politische und lit. Souveränität im frühneuzeitlichen Fankfurt 38Schilling von, Kultur und Identität 33Sonntag, Einfach toll! 42Spitz, Präsentation – Distinktion – Dignität 37Trinca, Verrätselung u. Sinnzeugung in Spätmittelalter u. Früher Neuzeit 41Trobitius, Das Streichsextett 43Voigts, Zwischen Antisemitismus und deutsch-jüdischer Symbiose 32

Weymann et al., „die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“ 36Zimmermann/Jakir, Europe and the Balkans 37

pSychoLoGIE

Eich, Bipersonalität, Psychophysiologie und Anthropologische Medizin 44Friederich, Alice Rühle-Gerstel (1894-1943) 45Gräßler, Kollektive Neurosen 44Huber, Die Bedeutung von Emotion für Entscheidung und Bewusstsein 45Kuhn, Münsterlinger Kolloquien 44Schäfer/Schuhmann, „Ist das noch ein Leben?“ 45

pÄdAGoGIk

Hansmann, Vom Menschen. Über Erziehung. Zum Bürger 46

ALLGEMEInES pRoGRAMM

Bayha/Schunk, Kleines Finnland-Quiz. Die Finnen und ihr Land 49Bergua, Stereoskop. Flouresceinangiographie-Atlas des Augenhintergr. 49Dreyer, Die Blasebälge des Teufels 48Fritz-Scheuplein et al., Dreidörfer Narrn stehn auf drei Sparrn 48Gauger, Der Nachlass des Sokrates 47Luttringer, Leben am Fluss 47Pick, Der Tierschutzverein 47Weber-Fas, Londoner Gedanken 46Wehner, Sayonara Okazaki 48Zwißler, Witwerverbrennung 46

ZEItSchRIftEn/JAhRBüchER

Hermann-Hesse-Jahrbuch 50Literatur in Wissenschaft und Unterricht (LWU) 51Literaturstraße 50Schopenhauer-Jahrbuch 51Studia Spinozana 51wagnerspectrum 50Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik (ZAA) 51

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1. Halbjahr 2013K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

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Hans Rainer Sepp

Leben

Phänomenologie der Epoché II

ca. 300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmOrbis Phaenomenologicus Studien 31Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 45,00 · ISBN 978-3-8260-4942-2VLB-Warengruppe 520

Phänomenologie ist den Bewegungsformen auf der Spur, mit denen sich menschliche Existenz in-dividuell und sozial zu verwirklichen sucht. In der Übernahme des Erbes der ‚Lebensphilosophen’ Dilthey, Nietzsche und Bergson tritt dabei ein Be-griff von Leben in Funktion, der von phänomeno-logischen Standpunkten selten ausgewiesen wird, sie aber umso wirkmächtiger durchherrscht – vom Leben des Subjekts bis zum Konzept der Lebens-welt, vom faktischen Leben zum Dasein der Fun-damentalontologie, vom Leben der transzendenta-len Subjektivität zum Lebensbegriff der radikalen Lebensphänomenologie. Die Frage nach dem, was menschliches Leben ist und welche Möglichkeiten es hat, steht damit im Zentrum von Phänomeno-logien wie insbesondere derjenigen von Husserl, Nishida, Scheler, Ortega y Gasset, Heidegger, Fink, Patocka, Rombach, Levinas und Henry.Besondere Brisanz erhält der Bezug auf das Leben dort, wo verhandelt wird, inwiefern phänomenolo-gische Theorie sich auf das Leben dem Leben ge-mäß zu beziehen weiß und einen vortheoretischen Modus des Lebens zu transformieren vermag. Da-her gipfelt alles in der Frage: Ist phänomenologi-sche Epoché in der Lage, sich selbst so zu bestim-men, dass ihr Zugriff nicht vom Leben distanziert, sondern es vielmehr zu sich selbst befreit?

Der AutorHans Rainer Sepp lehrt Philosophie an der Human-wissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität Prag und ist Direktor des dortigen Mitteleuropä-ischen Instituts für Philosophie.

9783826049422

Dimitri Ginev

Practices and Possibilities

ca. 160 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-5053-4VLB-Warengruppe 520

The essays in this collection pull out a few threads from the enormous complexity of “practices-possi-bilities” problematic. They address the problematic in terms of hermeneutic phenomenology. At stake are the issues of the constitution of meaningful ob-jects by means of interpretative appropriation of possibilities. While becoming confi gured in hori-zons of possibilities, interrelated practices project constantly possibilities. The interplay of practices’ projection and appropriation of possibilities is the kernel of a hermeneutic theory of meaning consti-tution. The author’s aim is to integrate this theory in several scientifi c research programs. The book is compiled from the author’s lengthy experience in collaborating with research teams working at projects in hermeneutic phenomenology of sci-ence, the double hermeneutics in the construction of practice theory, the existential spatiality in the social sciences, and the hermeneutic projects for political science.

Der AutorDimitri Ginev is a Senior Fellow of the Zukunftskol-leg of the University of Konstanz, and Professor for History of Modern Hermeneutics and Hermeneutic Philosophy of Science at the St.-Kliment-Ohridski University of Sofi a. He is the founder of the interna-tional journal Studia Culturologica.

9783826050534

Georg Mohr / Johann Kreuzer (Hgg.)

Vom Sinn des Hörens

Beiträge zur Philosophie der Musik

228 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmbereits in Vorschau 1/2007 angezeigtErscheinungstermin: 1. Quartal€ 34,00 · ISBN 978-3-8260-3502-9VLB-Warengruppe 520

G. Mohr / J. Kreuzer: Vom Sinn des Hörens. Von Notwendigkeit und Nutzen der Musikphilosophie – S. Dhouib: Die Grundlegung der Musikphilosophie bei Al-Farabi – S. Schmidt: Hören als ZeitSinn. Augustinus’ De musica VI – G. Mohr: Musik als Selbstgefühl. Zu einer These von Christian Fried-rich Michaelis – G. Bönn: Rhythmus und Zeitwahr-nehmung in der Musik – L. Goehr: The Musicality of Violence. On the Arts and Politics of Displace-ment – R. Klein: Blood On The Tracks. Bob Dylans Ort in der 1970er Zeit – U. Ruschig: Vom Sinn des Tones. Notizen im Anschluss an Hegel – U. Tadday: Kreutzersonaten. Zur Trivialisierung von Musik in der deutschen Gegenwartsliteratur – C. Ofenbauer / R. zur Lippe: Gespräch zwischen einem Kompo-nisten und einem Philosophen

Die HerausgeberGeorg Mohr, Professor für Philosophie, Schwer-punkt Praktische Philosophie, an der Universität Bremen; Forschungsschwerpunkte: Moral- und Rechtsphilosophie, Philosophie des Geistes, Musik-ästhetik, Kant.Johann Kreuzer, Professor für Geschichte der Phi-losophie an der Carl von Ossietzky Universität Ol-denburg; Forschungsschwerpunkte: Antike, Mittel-alter, Deutscher Idealismus, Metaphysik, Sprach-, Kunst- und Religionsphilosophie.

9783826035029

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

P H I L O S O P H I E

Regine Romberg (Hrsg.)

Friedrich Schiller zum 250. Geburtstag

Philosophie, Literatur und Politik

ca. 208 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-5001-5VLB-Warengruppe 561

Im Wintersemester 2009/10 fand aus Anlass des 250. Geburtstages von Friedrich Schiller am 10. November 2009 an der Kölner Universität eine in-terdisziplinäre Ringvorlesung statt, der dieser Vor-lesungsband mit folgenden Beiträgen gewidmet ist: Vorwort − M. Jaeger: Die Jungfrau von Orleans. Po-litik als göttlicher Auftrag − G. Sautermeister: Die Räuber - Generationenkonfl ikt und Terrorismus − R. Romberg: Die Praxis verbindlicher Freiheit: Schillers ästhetischer Staat − O. Dann: Geschichte und Revolution − K. Düsing: Ethische und ästhe-tische Freiheit bei Kant und Schiller − V. Hesse: Friedrich Schiller - Arzt und Dichter - Schöpfer-kraft trotz Krankheit − E. Düsing: Tyrannei der Triebe oder der Ideale? Schillers Konzept des ‚hö-heren Selbst’ in Nietzsches Umdeutung − R. Füll-mann: Epochenzäsur und Verlusterfahrung: Die Götter Griechenlands zwischen Schillers Klassik und moderner Neuklassik − W. Düsing: Von der Religionskritik zur Kunstreligion. Eine Entwick-lungslinie in Schillers Werk − K. E. Kaehler: Schil-ler und Hegel: Die Dialektik des Subjekts?

Die HerausgeberinRegine Romberg, Dr. phil., lehrt und forscht am Philosophischen Seminar der Universität zu Köln. Im Verlag Königshausen & Neumann ist von ihr er-schienen: Athen, Rom oder Philadelphia? Die Poli-tischen Städte im Denken Hannah Arendts (2007).

9783826050015

Andreas Brüschweiler

Sokrates über Wissen und Erkenntnis

ca. 140 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 528Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 26,00 · ISBN 978-3-8260-5062-6VLB-Warengruppe 520

Die Dialoge Menon und Theätet gehören zu den berühmtesten und meistgelesenen Gesprächen, die Sokrates mit seinen Zeitgenossen führte. Allerdings sind diese beiden Dialoge nicht ohne Weiteres aus sich selbst heraus verständlich, sondern es be-darf vertiefter Kenntnisse über ihren historischen Kontext und die spezielle Art der Gesprächsführung des darin auftretenden Sokrates, um seine tiefgrün-digen philosophischen Ausführungen nachvollzie-hen zu können. Die vorliegende Interpretation die-ser beiden bedeutungsvollen Gespräche bildet den fünften Teil von Sokrates’ Biographie.

Der AutorBei K&N bereits erschienen: «Ge rechtigkeit durch Ironisierung – die Kritik von Sokrates an der geschlossenen spartanischen Gesellschaft: Eine rechtsphilosophiegeschichtliche Analyse von Karl Raimund Poppers Kritik an Platon» (2003), «Der Dialog Phai don: Das letzte Gespräch mit Sokrates oder von der Überwindung dogmatischen Den-kens» (2008), erster Teil von Sokrates’ Biographie mit dem Titel «Sokrates’ Jugend und seine ersten philosophischen Gespräche» (2010), der zweite und dritte Teil von Sokrates’ Biographie mit den Ti-teln «Sokrates im Gespräch mit einem politischen Fanatiker und einem abergläubischen Feldherrn» sowie «Sokrates über Liebe und Freundschaft» (2011), der vierte Teil mit dem Titel «Sokrates über Gier und Recht» (2012).

9783826050626

Andreas Brüschweiler

Sokrates über Gier und Recht

224 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 517Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 34,80 · ISBN 978-3-8260-4824-1VLB-Warengruppe 520

Sokrates, der Urvater der abendländischen Philoso-phie, setzte sich im Jahr 405 v. Chr. im Rahmen des Dialoges Gorgias intensiv mit einer Weltanschau-ung auseinander, welche die Gier nach Macht, irdischem Reichtum und Ansehen hochhält, und stellte ihr seine philosophische Sichtweise gegen-über. Die ebenso tiefgründigen wie geistreichen Ausführungen von Sokrates können nur dann in ihrem Kern erfasst werden, wenn die historischen, kulturellen und geistigen Grundlagen dieses Dialo-ges (und insbesondere zentrale Stellen der Dialoge Politeia und Philebos) in die Betrachtung mitein-bezogen werden. Die vorliegende Interpretation von Sokrates‘ Ausführungen über Gier und Recht schliesst an die Werke «Sokrates‘ Jugend und seine ersten philosophischen Gespräche», «Sokrates im Gespräch mit einem politischen Fanatiker und ei-nem abergläubischen Feldherrn» sowie «Sokrates über Liebe und Freundschaft» an und bildet den vierten Teil seiner Biographie.

Der AutorAndreas Brüschweiler studierte Rechtswissen-schaft und arbeitete von 1999 bis 2004 als wissen-schaftlicher Assistent an der Forschungsstelle für Rechtsgeschichte der Universität Zürich.

9783826048241

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1. Halbjahr 2013K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

P H I L O S O P H I E

Dieter Birnbacher / Andreas Sommer (Hrsg.)

Moralkritik bei Schopenhauer und Nietzsche

ca. 280 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmBeiträge zur Philosophie Schopenhauers, Bd. 13Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-5081-7VLB-Warengruppe 520

Vorwort der Herausgeber – W. Stegmaier: Spiel-räume der Moralkritik. Die Beispiele Schopenhau-ers und Nietzsches – G. Goedert: Entwertung und Umwertung. Nietzsches Kritik der Moral und die Ethik Schopenhauers – D. Aurenque: Über Nietz-sches medizinische Deutung der Moral. Das Lei-den als Ursprung der Moralität bei Schopenhauer und Nietzsche – J. Dellinger: Zwischen Selbstauf-hebung und Gegenlehre. Nietzsche, Schopenhauer und die „Perversität der Gesinnung“ – M. Stein-mann: Nietzsche und der globale Blick auf Moral – M. Wenning: Assimilierung und Gegenherme-neutik. Transkulturelle Moralkritik im Anschluss an Schopenhauer und Nietzsche – J. Bernardy: Von der Moralkritik zur Genealogie. Genealogischer Blick bei Schopenhauer, Nietzsche und Foucault – M. Brandhorst: Würde des Menschen - „hoh-le Hyperbel”? Eine Fallstudie zu Schopenhauers Moralkritik – J. Georg-Lauer: Die höhere Moral: Von freien Geistern und Übermenschen – W. Har-tog: Inwieweit verträgt sich die Hoffnung mit dem Pessimismus? Zur Kritik und Verwendung der Hoff-nung bei Schopenhauer und Nietzsche – D. Sölch: Zwischen Moral und Amoral - Zur Grundlegung einer nietzscheschen Diskursethik – G. Mched-lidze: Nietzsches Mitleidskritik als Aufwertung des Leidens – O. Hallich: Nietzsches Kritik des Strafens

Die HerausgeberProf. Dr. Dr. h. c. Dieter Birnbacher, von 1996 bis 2012 Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Prof. Dr. Andreas Urs Sommer, Professor am Philo-sophische Seminar der Universität Freiburg sowie Direktor der Friedrich-Nietzsche-Stiftung, Naum-burg. Träger des Friedrich-Nietzsche-Preises 2012.

9783826050817

Klaus-M. Kodalle / Johannes Achatz (Hrsg.)

Populismus – unvermeidbaresElement der Demokratie?

120 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-5095-4VLB-Warengruppe 520

K.-M. Kodalle: Die Herausforderung des Popu-lismus. Einkreisung des Themas – L. Probst: Die liberale Angst vor der Vox Populi. Überlegungen zur Funktion des Populismus in der Demokratie – F. Decker: Warum gibt es in der Bundesrepu-blik keine relevante Rechtspopulistische Partei? – F. Hartleb: Gefährden euroskeptische Populisten und Extremisten die europäische Integration? – R. Thiel: Basisdemokratie, Populismus, Demagogie. Thukydides und Xenophon über die Gefahren der Herrschaft der Volksmasse im demokratischen Athen – B. C. Seyd: Der Wahl-o-Mat und seine Grenzen. Über die schwierige Theoretisierung des Populismus – C. Burmeister / J. Achatz: Bürger auf Demokratiefl ucht? Drei Annäherungen an den Begriff des Anhängers populistischer Parteien

Die HerausgeberDr. Klaus-M. Kodalle, Professor em. für Praktische Philosophie, Friedrich-Schiller-Universität Jena. Johannes Achatz, wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Angewandte Ethik, Friedrich-Schiller-Universi-tät Jena.

9783826050954

Hans-Joachim Pieper / Gerd Brudermüller (Hrsg.)

Grenzen staatlicher Gewalt

188 Seiten, HardcoverFormat 15,5 x 23,5 cmSchriften des Instituts f. angewandte Ethik e.V., Bd. 11Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 25,00 · ISBN 978-3-8260-5032-9VLB-Warengruppe 520

Vorwort – K. Konhardt: Legitimierung und Begren-zung staatlicher Gewalt – T. Hörnle: Herdegen; Neuhaus GA 2004, 521. Schwierige Nothilfefälle (zur sog. Rettungsfolter) – W. Schild: Rechtsfra-gen beim Abschuss eines Terrorfl ugzeugs – H.-J. Pieper: Philosophische Positionen zur Todesstrafe – M. Asiáin: „Der gehört doch an die Wand gestellt ... !“ Plädoyer gegen das „gesunde Rechtsempfi n-den“ – Anhang I Rechtsvorschriften (zum Beitrag von Tatjana Hörnle „Herdegen; Neuhaus GA 2004, 521. Schwierige Nothilfefälle [zur sog. Rettungs-folter]) – Anhang II Rechtsvorschriften (zum Beitrag von Wolfgang Schild „Rechtsfragen beim Abschuss eines Terrorfl ugzeugs“) – Anhang III John Stuart Mill: Plädoyer für die Todesstrafe (In Favor of Capital Punishment; dt. von Ursula Goeth)

Die HerausgeberGerd Brudermüller, Prof. Dr. Dr. h.c., seit 1995 Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe. Seit 2004 Präsident des Familiengerichtstags.Hans-Joachim Pieper studierte Philosophie, Neu-ere deutsche Literaturwissenschaft und Pädagogik in Bonn; Magister 1986, Promotion 1991, Habi-litation 1999; zur Zeit Privatdozent am Philoso-phischen Seminar der Bonner Universität.

9783826050329

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

P H I L O S O P H I E

Gerd Brudermüller / Kurt Seelmann (Hrsg.)

Zweiklassenmedizin?

212 Seiten, HardcoverFormat 15,5 x 23,5 cmSchriften des Instituts für angewandte Ethik, Bd. 12Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 25,00 · ISBN 978-3-8260-5041-1VLB-Warengruppe 520

Vorwort – D. Birnbacher: Wie gerecht ist das deutsche System der Gesundheitsversorgung? – G. Maio: Hilfe nach Berechnung und Kalkül? Von der Infragestellung des sozialen Grundgedankens der Medizin durch die Ökonomie – C. Lenk: Zwei-klassenmedizin und/oder Solidargemeinschaft? Ethische Grundlagen und innere Widersprüche des deutschen Gesundheitssystems – A. Dietz: Rationierung und Gerechtigkeit Strukturelle Fra-gen der Ökonomie im Gesundheitswesen – V. Neumann: Das medizinische Existenzminimum - eine Minimalversorgung für die Armen? – F. Welti: Rechtliche Grundlagen für Gleichheit in der Ge-sundheitsversorgung – G. Ertl: Arzt und Medizin in der Marktwirtschaft – S. Rahmann: Zweiklassen-medizin aus der Sicht einer Allgemeinmedizinerin – M. Neumann / C. Scheffer / M. Wirtz / P. Heus-ser / C. Woopen / F. Edelhäuser: Wie fi nanzielle Anreize die ärztliche Empathie beeinfl ussen. Eine Studie zur Perspektive onkologischer Patienten mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung – Stellungnahme der Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten (Zentrale Ethikkommission) bei der Bundesärztekammer zur Priorisierung me-dizinischer Leistungen im System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) – Rationierung im Schweizer Gesundheitswesen: Einschätzung und Empfehlungen

Die HerausgeberGerd Brudermüller, seit 1995 Richter am Ober-landesgericht Karlsruhe. Seit 2004 Präsident des Familiengerichtstags Kurt Seelmann, Prof. für Strafrecht und Rechtsphi-losophie an der Univ. Basel.

9783826050411

Andreas Frewer / Florian Bruns /Wolfgang Rascher (Hrsg.)

Medizin, Moral und GefühlEmotionen im ethischen Diskurs

364 Seiten, HardcoverFormat 15,5 x 23,5 cmJahrbuch Ethik in der Klinik, Band 5Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 48,00 · ISBN 978-3-8260-5088-6VLB-Warengruppe 691

Entscheidende Gefühle? Zur Rolle von Emotionen in Medizin und Ethik – I. Schwerpunkt: Emo-tionen in der Medizinethik. Geschichte und Grundlagen – G. Fröhlich: Fühlen – Handeln – Denken. Das Problem der Motivation und seine Bedeutung für die Ethik und die Klinische Ethikbera-tung – S. Michl: Wie viel Gefühl braucht die Medizin? Ein Blick zurück ins 20. Jahrhundert – A. Frewer: Emotionen zur Ethikberatung in der Öffentlichkeit. Impressionen und Inszenierungen der „God Com-mittees“ – R. Lutz: Die Rolle der Emotionen in me-dizinethischen Diskursen. Sozialpsychologische und moralphilosophische Anmerkungen aus Metaper-spektive – S. Agbih: Fühlen heißt Involviertsein. Zur Bedeutung von Emotionen und Erzählung für die Klinische Ethik – II. Forum: Interdisziplinäre Beiträge zu spezifi schen Gefühlen in Medizin und Ethik – R. Kipke / R. R. Tietjen: „Angst“ in medizinethischen Debatten. Angemessene psycholo-gische Erklärung oder rhetorischer Trick? – S. Holl-wich / S. Reiter-Theil: Die moralische Empörung im Setting Krankenhaus. Zur Bedeutung einer klinisch sensiblen Emotion – S. Sorgner: Enhancement von Emotionen und Moral? Eine Landkarte der Verbes-serungsdebatten – U. Bittner: Verbesserung von Gefühlen? Zur Möglichkeit und Authentizität eines Neuro-Enhancement der Liebe – B. Bleyer: Frage-bogen, Hirnscan und das Argument. Was man in der Debatte um das moralische Urteil nicht verwechseln sollte – W. Rascher: Emotionen und schwierige Entscheidungen in der Pädiatrie: Die spezialisierte ambulante palliativmedizinische Versorgung – L. Froehlich-Guezelsoy / A. Frewer: Gespielte Gefühle und echte Emotionen. Ethische Fragen beim Einsatz von Simulationspatienten – III. Diskussion: „Der besonders emotionale Fall“. Kommentare aus

der Klinischen Ethikberatung – A. Frewer: Wie-viel Emotion braucht und verträgt die Ethikberatung? Fallstudien aus der „Inter-KEK“-Perspektive – Kom-mentare aus Sicht von Ethikberatungen und Ethik-komitees – K. Woellert: Emotionale Überforderung eines (Berufs-)Betreuers. Zum Umgang mit (Un-)Professionalität in der Ethikberatung – C. Schiebe / M. Mendt: Enttäuschte Hoffnungen oder verdrängte eigene Geschichte? Wenn Kinder am Lebensende der Eltern vom Arzt ,alles wollen‘ – M. Nembach / W. Müllges / M. Schmidt: Therapiebegrenzung als emotionsgesteuerte Strafe? Diskussionen über ei-nen „unvernünftigen“ Patienten – C. Imhof / G. Badura-Lotter: Trauer und Ohnmacht – Effekte emotionaler Betroffenheit auf die Praxis der Ethik-beratung in der Pädiatrie – E. Heesch / K. Kobert: Elterliche Emotionen – im besten Interesse des Kindes? Ethische Entscheidungsfi ndung zwischen Religiosität und Vernunft – F. Bruns: Emotionen in der Ethikberatung: Vergleich und Synopsis – IV. Re-zensionen – V. Dokumentation

Die HerausgeberAndreas Frewer, Prof. Dr. med., M.A. Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg.Florian Bruns ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlagnen-Nürnberg.Wolfgang Rascher, Direktor der Kinder- und Ju-gendklinik des Universitätsklinikums Erlangen.

Wissenschaftlicher Beirat: L. Bergemann, A. M. Buyx, T. Krones, G. Marckmann, M. Mattulat, M. Rabe, K. W. Schmidt

9783826050886

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Tomasz Kubalica (Hrsg.)

Bild, Abbild und Wahrheit

Von der Gegenwart des Neukantianismus

144 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 28,00 · ISBN 978-3-8260-5099-2VLB-Warengruppe 520

C. Demmerling: Wahrheit, Begriff und Erfahrung. Eine Skizze zum Verhältnis von Neukantianismus und Pittsburgher Schule – G. Gabriel / S. Schlot-ter: Von der Abbild- zur Anerkennungstheorie der Wahrheit. Frege im Neukantianismus – C. Krijnen: Vom Abbild zum Begriff Wahrheit als Überein-stimmung des Denkens mit sich – T. Kubalica: Abbild und Wahrheit – S. Nachtsheim: Bild und Abbildung – A. J. Noras: Das Erkenntnis- und Wahrheitsproblem in der Marburger Schule – M. Soboleva: Der Begriff der Metapher bei Josef Kö-nig – K. W. Zeidler: Ernst Cassirers ästhetischer Idealismus

Der HerausgeberTomasz Kubalica, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie an der Schlesischen Universität in Katowice und Stipendiat der Alexan-der von Humboldt Stiftung am Institut für Philoso-phie der Philipps-Universität in Marburg. Arbeits-schwerpunkte: Wahrheitstheorie, Philosophie des Bildes, Neukantianismus.Veröffentlichte u.a. „Wahrheit, Geltung und Wert. Die Wahrheitstheorie der Badischen Schule des Neukantianismus“, Verlag Königshausen & Neu-mann, Würzburg 2011.

9783826050992

Myriam Gerhard / Christine Zunke (Hg.)

Die Natur denken

ca. 200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmStudien zur Naturphilosophie, Bd. 3Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5103-6VLB-Warengruppe 520

I. – V. Pluder: Nichts als denken? – T. Hoffmann: Hermeneutischer Naturalismus – A. Woyke: Die Bedeutung einer holistischen Naturphilosophie angesichts naturalistischer Engführungen - Hin-tergründe, Referenzen, wichtige Perspektiven – II. – E. Homann: Natura abscondita? Möglichkeit und Grenze einer Naturerkenntnis nach Wilhelm von Ockham – V. J. Rollmann: Korpuskularphilo-sophie als transzendentale Unmöglichkeit - Kants Ablehnung des Atomismus in Übergang 1-14 – K. T. Kraus: Die zwei epistemischen Standpunkte der Naturerkenntnis nach Immanuel Kant – H.-G. Bensch: Von zwei Welten zu zwei Begriffen von Natur - Anmerkungen zur Kantischen Kritik der teleologischen Urteilskraft – G. Marmasse: Natur und Widerspruch in Hegels Enzyklopädie – S. Schwenzfeuer: Überwindung des Anthropozen-trismus. Schellings Bedeutung für die moderne Naturethik

Die HerausgeberinnenMyriam Gerhard, Juniorprofessorin für Philoso-phie an der Carl von Ossietzky Universität Olden-burg.Christine Zunke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

9783826051036

Giuseppe D’Anna / Helmut Johach / Eric S. Nelson (Hrsg.)

Anthropologie und Geschichte

Studien zu Wilhelm Dilthey aus Anlass seines 100. Todestages

ca. 400 Seiten, HardcoverFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-5111-1VLB-Warengruppe 520

Beiträge von K. Acham, Maria N. de C.P. Amaral, G. Cacciatore, G. Cantillo, D. Carr, G. Ciriello, U. Dier-se, Fr. Donadio, J.-Cl. Gens, Kristin Gjesdal, J. Gron-din, H. Johach, G. Kühne-Bertram, K.-H. Lembeck, H.-U. Lessing, M. Lombardo, G. Magnano San Lio, R. A. Makkreel, A. Marini, G. Matteucci, M. Mezzan-zanica, J. de Mul, E. S. Nelson, E. W. Orth, St. Poggi, F. Rodi, G. Scholtz, Y. Takahashi, F. Tessitore.

Wilhelm Dilthey, der Begründer der Philosophie der Geisteswissenschaften, starb am 1. Oktober 1911 in Seis am Schlern (Südtirol). Zum Geden-ken an seinen 100. Todestag trafen sich Hauptver-treter der internationalen Dilthey-Forschung zu einem Symposion „Anthropologie und Geschichte“ in Meran vom 26. September bis zum 1. Oktober 2011. Mit der Titelgebung verband sich die Idee zu über-prüfen, wie weit Diltheys Denken für heutige an-thropologische Fragestellungen und die aus der gesellschaftlichen Globalisierung resultierenden Probleme von Diversität und Universalität frucht-bar zu machen ist.

Die HerausgeberGiuseppe D´Anna ist Professor für Philosophie an der Università degli Studi di Foggia/Italien.Helmut Johach, Dr. phil., ist Mitherausgeber von Diltheys Gesammelten Schriften, Bd. XVIII und XIX.Eric S. Nelson ist Associate Professor am Departe-ment of Philosophy der University of Massachusetts in Lowell/USA.

9783826051111

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Günther Mensching / Alia Mensching-Estakhr (Hrsg.)

Geistige und körperliche Arbeit im Mittelalter

5. Hannoveraner Symposium zur Philosophie des Mittelalters

ca. 250 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmContradictio, Bd. 13Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-5136-4VLB-Warengruppe 520

G. Mensching: Vorwort – Einleitung – I. Arbeit von der Antike bis zum hohen Mittelalter – T. Reichardt: Grundpositionen der antiken Philoso-phie zum Thema Arbeit – V. Postel: Arbeit bei Cas-sian von Marseille und Abailard – G. Mensching: Die Stellung Bernhards von Clairvaux zur Arbeit der Zisterzienser – II. Bettelorden und Arbeit I – M. L. Pulido: Travail mental et physique dans la pensée franciscaine – H. Walther: »Et fratres qui sciunt laborare, laborent » - C. Rode: Kapital und Arbeit bei Olivi – III. Bettelorden und Arbeit II – J. Hackett: Roger Bacon on military action, phi-losophical refl ection and technology – M. Städtler: Arbeit als Faktor von Profanierung. Spuren der Re-fl exion auf produktive Tätigkeiten im praktischen und theoretischen Denken Thomas von Aquins – U. Kern: Proprietät und Komplementarität. Inneres und äußeres Werk bei Meister Eckhart – IV. Ju-dentum, Byzanz und Moderne – G. Hasselhoff: „Arbeitstexte“ der Bibel und ihre Interpretation zwischen Christen und Juden (Beda Venerabilis bis Nicolaus von Lyra) – G. Kapriev: Intellektu-elle und körperliche Arbeit in der byzantinischen Mönchstradition – R. Taylor: Averroes and the practical intellect – V. Ausblicke – C. Meckseper: Die Arbeit am Bau und ihre Darstellung im Mit-telalter – H. Fischer: „Arebeit“ in der höfi schen Literatur – H.-U. Wöhler: Die Arbeitsteilung als ein kulturelles Phänomen in der spätmittelalterlichen theologischen und philosophischen Literatur (Ni-cole Oresme, W. Langland, Richard Bury und John Wiclif)

Die HerausgeberGünther Mensching war Direktor des philosophi-schen Seminars in Hannover.Alia Mensching-Estakhr, M.A., Studium der Philo-sophie/ Geschichte an der Leibniz Universität Han-nover, Doktorandin an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Dissertationsthema: „Zum Pro-blem des Selbstbewußtseins bei Avicenna“, Wis-senschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Mensching.

Roberta Pasquarè

Vernunft und Vertrag

Die konservative Wende des Wilhelm von Humboldt

164 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 526Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 24,80 · ISBN 978-3-8260-5022-0VLB-Warengruppe 520

Im politischen Denken des Wilhelm von Humboldt fi ndet eine konservative Wende statt: Von den ra-dikalen Freiheitsansprüchen der Frühproduktion bleibt in den Denkschriften des späten Staatsman-nes kaum etwas erhalten. Die Autorin von Vernunft und Vertrag nimmt sich vor, Humboldts konservative Wende textimmanent freizulegen, historisch zu situieren und systema-tisch zu ergründen. Insbesondere wird Humboldts Spätkonservatismus auf seine zunehmende Angst vor der Demokratie zurückgeführt, was nach seinem Verständnis das schädliche Ergebnis der neuzeitlichen Vernunftrechts- und Vertragslehre darstellt. Aus diesem Grund, auf den im Buch aus-führlich eingegangen wird, wird Humboldts kon-servative Wende letzthin durch seine bereits in der Frühproduktion anzutreffende zweifache Kritik an Rationalismus und Kontraktualismus beleuchtet.

Die AutorinNach dem Studium der politischen Soziologie und Theorie in Rom und Bamberg promovierte Roberta Pasquarè in politischer Philosophie und Geschich-te der politischen Lehren in Rom und Berlin. Ihre Schwerpunkte sind u.a. Freiheits-, Souveränitäts-, Repräsentations- und Konfl ikttheorien.

9783826050220

9783826051364

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Nikolaos Loukidelis

„Es denkt“

Ein Kommentar zum Aphorismus 17 aus Jenseits von Gut Böse

ca. 100 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNietzsche in der DiskussionErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 19,80 · ISBN 978-3-8260-4998-9VLB-Warengruppe 520

Auch wenn man dem Aphorismus als Mittel der philosophischen Mitteilung oft mit Skepsis begeg-net, erhebt Nietzsche für seinen Gebrauch dieser Stilform hohe Ansprüche: Es sei nämlich, wie er in der Götzendämmerung schreibt, sein „Ehrgeiz [...], in zehn Sätzen zu sagen, was jeder Andre in einem Buche sagt, – was jeder Andre in einem Bu-che nicht sagt“. Dass diese Äußerung nicht eine rhetorische Zuspitzung darstellt, wird am bündig-sten durch die Tatsache bewiesen, dass Nietzsche die ganze dritte Abhandlung der Genealogie der Moral als Kommentar eines einzelnen Aphorismus konzipiert hat.Das Buch von Nikolaos Loukidelis versteht sich als Antwort auf die interpretatorische Herausforde-rung, die Nietzsche mit dem Gebrauch der apho-ristischen Form verbindet, und widmet sich einem der am häufi gsten zitierten und einfl ussreichsten Aphorismen des Nietzscheschen Oeuvres, dem Aphorismus 17 aus Jenseits von Gut und Böse. Besonders interessant beim Vorgehen von Louki-delis ist, dass er verschiedene Interpretationsan-sätze (Quellenforschung, Berücksichtigung des Kontextes des Nietzscheschen Werkes, philoso-phische Analyse) anzuwenden weiß, um die vielen Facetten des Aphorismus 17 ans Licht zu bringen. In einer Zeit, in der die Nietzsche-Forschung über die ihm angemessene Annäherungsweise lebhaft diskutiert, kann so das Buch auch als Plädoyer für einen Methodenpluralismus gelesen werden.

Der AutorNikolaos Loukidelis Studium der Philosophie, Psy-chologie, Pädagogik und altgriechischen Philolo-gie an der Universität Athen. 2010 Promotion in Philosophie (Humboldt-Universität zu Berlin).

9783826049989

Mirko Lüttke

Die Kränkung des Menschen

Die Naturwissenschaften und das Ende des antik-mittelalterlichen Weltbildes

272 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 525Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5006-0VLB-Warengruppe 520

In der kulturphilosophischen Analyse der Mo-derne ist Sigmund Freuds Feststellung, wonach die (Natur-)Wissenschaften der Menschheit drei große Kränkungen zugefügt haben, zu einer gän-gigen Redeweise geworden. Nach Freud hatte Ko-pernikus durch seine Neuordnung der Gestirne den Menschen aus der Mitte des Alls vertrieben, wodurch das menschliche Selbstbewusstsein zum ersten Mal gekränkt wurde. Mit Darwins Evoluti-onslehre sei dem Menschen der zweite Schlag ver-setzt worden. Freud selbst habe ihm dann die letzte der drei Kränkungen mit seiner Entdeckung des Unterbewusstseins zugefügt. Freuds Liste der drei Kränkungen wurde im Anschluss immer wieder aufgegriffen und erweitert. Angesichts dessen muss es erstaunen, dass die These von den Kränkungen bisher kaum über Freud hinaus Gegenstand einer systematischen Untersuchung, Begründung oder Widerlegung geworden ist. Die vorliegende Arbeit bemüht sich um eine systematische philosophische Begründung und Neuformulierung der Kränkungs-these.

Der AutorMirko Lüttke hat an der Freien Universität Berlin Philosophie, Neuere Geschichte und Soziologie studiert. 2011 wurde er im Fach Philosophie mit einer Arbeit über die Kränkung des Menschen durch die Naturwissenschaften promoviert. Er lebt in Berlin und ist in der wissenschaftlichen Politik-beratung tätig.

9783826050060

Martin Hagemeier

Zur Vorstellungskraft in der Philosophie Spinozas

214 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmSchriftenreihe der Spinoza-Gesellschaft, Bd. 16Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 34,80 · ISBN 978-3-8260-5007-7VLB-Warengruppe 520

Spinoza führt die Vorstellungskraft in der Ethik innerhalb von körperphysiologischen Diskussio-nen ein. Von dort ausgehend wird diese Konzep-tion sowohl in der Erkenntnistheorie als auch in der Theorie der Emotionen verwendet. Die Ar-beit zeigt, dass Spinoza mit der Vorstellungskraft lebenspraktische Aspekte in sein Hauptwerk in-tegriert, die sich einer umfassenden rationalen Begründung entziehen. Um diese Elemente ge-nauer herauszuarbeiten, erschließt die Arbeit die erkenntnistheoretische Diskussion zum Verhältnis von Vorstellungen und Ideen und stellt in diesem Kontext heraus, inwiefern die Genese der Erkennt-nis von der Vorstellungskraft abhängig ist. In Bezug auf die Theorie der Emotionen wird zudem dafür argumentiert, dass sich Spinoza in der Ethik auf ein pragmatisches Konzept der Vorstellungskraft stützt, welches zu einer positiven Neubewertung der Vorstellungen in der Theorie der Emotionen führt. Die abschließend entwickelte Theorie der psychologischen Gewissheit stützt sich auf diese Punkte und formuliert davon ausgehend weitere Anknüpfungspunkte für Forschungsfragen inner-halb der politischen Schriften Spinozas.

Der AutorMartin Hagemeier studierte Philosophie, Politik-wissenschaft und Soziologie in Münster und Ber-lin. Er promovierte mit dieser Arbeit 2010 an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet der-zeit zur französischen Gegenwartsphilosophie und zu Elementen der mythischen Selbstlegitimation in der Moderne.

9783826050077

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Claire Block

Vom Dialog zum Polylog

Eine Untersuchung über die Notwendigkeit der Alterität für das philosophische Denken

ca. 170 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 527Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5024-4VLB-Warengruppe 520

„Dialogizität ist eine wesentliche immanente Struk-tureigenschaft des Philosophierens, aber erst der Polylog ist letztlich die Manifestation der dem philosophischen Denken inhärenten Tendenz zur Alterität. [...] Eine diagnostische Pointe der Unter-suchung liegt in der so nüchternen wie (kultur-)politisch auf den ersten Blick beunruhigenden Beobachtung, dass der Polylog in seiner letzten, ihm wiederum eingeschriebenen Konsequenz nicht zur Erhaltung und Kultivierung von Plurali-tät und Diversität, Anerkennung der Differenz und Überwindung gleichmachender Hegemonien führt, sondern im Gegenteil in eine Nivellierung der Dis-positive und Diskurse mündet, die die Alterität eliminiert, indem sie sie ‚integriert’ in Differenz-‚überwindendes’, uni-formierendes Denken und damit das Philosophieren, ja das Denken selbst, zum Stillstand zu bringen droht.“Prof. Dr. Georg Mohr, Universität Bremen.

Die AutorinClaire Block ist Französin. Sie hat an der Sorbonne in Paris Philosophie studiert. Seit 10 Jahren lebt sie in Norddeutschland. Zurzeit unterrichtet sie im Fachbereich Frankoromanistik an der Universität Bremen.

9783826050244

Raffaele Mirelli

Der Daimon und die Figur des Sokrates

Entstehung einer gegenwärtigen, akademischen Subjektivität am Leitfaden von Platon und Nietzsche

Mit einem Vorwort vonAndreas Urs Sommer

302 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNietzsche in der DiskussionErscheinungstermin: 2. Quartal€ 46,00 · ISBN 978-3-8260-5013-8VLB-Warengruppe 520

Die Untersuchung des Begriffes daimon öffnet mit Sicherheit eine neue Perspektive in der Räumlich-keit der philosophischen Subjektivität. Seit Homer und Hesiod bleibt und verkündigt sich der daimon als unbestimmtes Wesen zwischen institutionali-sierten Göttern und abergläubischen Helden. Doch scheint er bei Platon eine bestimmte Rolle einzu-nehmen: Das daimonion ti verknüpft sich nicht nur mit der beliebigen Begriffl ichkeit des Religi-ösen, sondern – wie man ersehen wird – auch mit der des Philosophischen. Sokrates ist ein Vertreter dieses Dämonischen. Was bietet aber diese philo-sophische Auseinandersetzung mit dem daimon und dem daimonion ti? Was verkündigen diese Dimensionen des Ichs im bewussten und unbe-wussten Sinne? Deuten sie tatsächlich die religiöse Unmittelbarkeit einer Autorität an oder stellen sie dagegen diese Autorität in Frage?

Der AutorRaffaele Mirelli studierte Philosophie in Neapel an der Università degli Studi di Napoli Federico II. Er wurde im Jahre 2012 an der Albert-Ludwigs Uni-versität Freiburg im Fach Philosophie promoviert.

9783826050138

Tobias Matzner

Vita variabilis

Handelnde und ihre Welt nach Hannah Arendt und Ludwig Wittgenstein

ca. 320 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 529Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-5093-0VLB-Warengruppe 520

Vita variabilis fragt nach der Veränderung von eta-blierten Handlungsweisen und Überzeugungen. Insbesondere gilt das Interesse der „Politisierung“ von Bereichen des Lebens, die zuvor durch Moral, Tradition, Institutionalisierung oder Wissenschaft bestimmt waren oder die gar nicht durch Menschen veränderbar galten. Diese „Politisierung“ stellt zu-sammen mit der Gegenbewegung der „Depolitisie-rung“ den thematischen Leitfaden des Buches dar. Basierend auf Hannah Arendts „Vita activa“ wird dazu ein Rahmen entwickelt, der Gewissheit und Notwendigkeit ernst nimmt, aber ohne universelle, transzendentale oder essentialistische Elemente auskommt. Dies gelingt, indem Arendts Überle-gungen mit einigen Ideen Ludwig Wittgensteins aus „Über Gewißheit“ methodisch unterlegt werden. Die daraus resultierende pluralistische, von der Existenzphilosophie beeinfl usste, aber dezidiert politische Darstellung versteht sich als Alternati-ve zu zeitgenössischen kritischen und politischen Theorien. Insbesondere mit poststrukturalisti-schen Positionen teilt der Ansatz viele Kritikpunkte, ohne aber in die damit verbundenen Probleme von Relativismus oder Beliebigkeit zu geraten: gerade die Alternative zwischen Allgemeingültigkeit und Relativität wird zurückgewiesen.

Der AutorTobias Matzner (Dipl.-Inform.) hat Informatik und Philosophie in Karlsruhe, Rom und Berlin studiert. Mit vorliegendem Text wurde er in Karlsruhe im Fach Philosophie promoviert. Zurzeit arbeitet er am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wis-senschaften an der Universität Tübingen.

9783826050930

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Ramazan Sen (Hrsg.)

KlabundSämtliche Werke

Band I: Lyrik, 4. TeilTextkritischer Apparat. ErläuterungenUnter der Leitung vonProf. Dr. Dr. h.c. Hans-Gert Roloff

668 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-1604-2VLB-Warengruppe 561

Einleitung – Buchpublikationen – Gedichte aus Sammelbänden – Einzelveröffentlichungen – Po-stume Einzelveröffentlichungen – Schriftlicher Nachlaß – Unveröffentlichte Gedichte – Zum text-kritischen Apparat

Der Autor KlabundKlabund, mit bürgerlichem Namen Alfred Hensch-ke, am 4. November 1890 in Crossen an der Oder geboren, erkrankte bereits mit sechzehn Jahren an Tuberkulose. Die Krankheit bestimmte sein Le-ben und seine literarische Produktion in starkem Maße. Klabund, nicht gewillt einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen, wie es der Wunsch des Vaters, eines Apothekers war, entschloß sich, ein frei-es ungebundenes Leben im Stil seines Vorbildes François Villon zu führen, „herumstrolchen und Dichter zu werden“. Die Wahlverwandtschaft zu dem französischen Vagabunden und Dichter fand in dem lyrischen Porträt „Der himmlische Vagant“ (1919) ihren Niederschlag.

9783826016042

Børge Kristiansen

Thomas Mann – Der ironische Metaphysiker

Nihilismus – Ironie – Anthropologie in Thomas Manns Erzählungen und im Zauberberg

570 Seiten, PaperbackFormat 17 x 24 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 68,00 · ISBN 978-3-8260-5052-7VLB-Warengruppe 561

Die Interpretation der ausgewählten Texte – Der kleine Herr Friedemann, Gladius Dei, Tristan, Tonio Kröger, Der Tod in Venedig, Das Gesetz, Der Zauberberg – will die Bedeutung der Iro-nie für die Auslegung der Werke Thomas Manns ergründen, indem sowohl die die Ironie begrün-dende geistesgeschichtliche Situation als auch die Manifestationsweisen der Ironie in den Werken herausgearbeitet werden. Den Ausgangspunkt des ironischen Denkens Th. Manns stellt die Nihilis-musdiagnose Nietzsches dar, die ein Bewusstsein erzeugt, das nichts wissen kann, weil es hinter sich nur über den Verlust des christlichen Seins-verständnisses und vor sich noch nicht über neue Orientierungssysteme verfügt. Eine Erzählstra-tegie muss eingesetzt werden, die durch Vorbe-haltlichkeit Wirkliches in Mögliches aufl öst. Das Wertvakuum schafft aber auch eine Freiheit von, die unter den Bedingungen der Anthropologie Manns Zivilisation in ‚Barbarei’ verwandelt. Dieses Grundproblem wird unter Einbeziehung der Figu-rendarstellung, des Freiheitsbegriffes, des Zivili-sationsverständnisses, der Zeit-, Geschichts- und Kulturauffassung des essayistischen und fi ktiven Werkes analysiert und perspektiviert.

Der AutorProf. emer. Dr. Børge Kristiansen – Buchpublika-tionen: Unform-Form-Überform. Thomas Manns Zauberberg und Schopenhauers Metaphysik, Akademisk forlag, København 1978. 2. Aufl age: Thomas Manns Zauberberg und Schopenhauers Metaphysik, Bouvier Verlag, Bonn 1986.

9783826050527

Regine Zeller / Jens Ewen / Tim Lörke (Hrsg.)

Im Schatten des Lindenbaums

Thomas Mann und die Romantik

ca. 200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 30,00 · ISBN 978-3-8260-5016-9VLB-Warengruppe 563

J. Ewen: Was heißt „Romantik“? – M. Löwe: ›Roman-tik‹ bei Thomas Mann: Leitbegriff, Rezeptionsobjekt, Strukturphänomen – T. Lörke: „Ambitiöse Zweideu-tigkeit“. Thomas Mann, der romantische Refl exions-roman und die Modernität des Doktor Faustus – M. Lorenz: Bacchus moribundus und die Form des Ro-mans. Poetologische Entwicklungen der Romantik-Rezeption Thomas Manns – I. Hnilica: Romantisie-rungsstrategien in Thomas Manns Buddenbrooks und Gustav Freytags Soll und Haben – A. Kinder: Das Wunder der Geldschöpfung - Königliche Hoheit vor dem Hintergrund romantischer Ökonomiethe-orie – S. Matuschek: Perspektivische Amerikanisie-rung. Thomas Mann, Peter Viereck und die deutsche Romantik – N. Immer: Überzarte Brutalität. Thomas Mann und der Schatten Chamissos – C. Baier: „Zwi-schen Irdischem und Himmlischem ist die Grenze fl ießend ...“ Spuren romantischer Poetik in Thomas Manns Roman Joseph und seine Brüder – B. Schlü-ter: Die „Geschichte der deutschen ‚Innerlichkeit’“. Thomas Mann unter den Historikern des Roman-tischen – A.-C. Oelkers: „… aber romantisch – das war deutsch.“ - Teilhabe und Überwindung: Thomas Mann und die Romantik zwischen Kaiserreich und Republik – W. Windisch-Laube: Jenseits von Wagner. Thomas Manns ‚andere’ Romantik - musikalische Kunst im Lichte des Lindenbaums

Die HerausgeberDr. Regine Zeller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Deutsche Philologie der Universi-tät Mannheim.Dr. des. Jens Ewen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistische Literaturwissen-schaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena.Dr. Tim Lörke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsche und Niederländische Philolo-gie der Freien Universität Berlin.

9783826050169

T E X T A U S G A B E / L I T E R A T U R W .

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Mireille Tabah / Manfred Mittermayer (Hg.)

Thomas Bernhard

Persiflage und Subversion

ca. 240 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 36,00 · ISBN 978-3-8260-5037-4VLB-Warengruppe 561

I. Formen und Funktionen des Komischen bei Thomas Bernhard – M. Tabah: Narrentum und Anarchie. Thomas Bernhards subversive Poe-tik des Komischen – C. Ervedosa: Das Komische als Schock im Werk Thomas Bernhards – E. Gra-dinger: Die Komik des Hässlichen im Werk Tho-mas Bernhards – G. Scheit: Komik der Ohnmacht. Die Sehnsucht nach dem wahren Souverän und ihre Enttäuschungen bei Thomas Bernhard – II. Interpretationen – P. Bozzi: Eine faustische Persifl age? Zu Thomas Bernhards Wintermärchen Viktor Halbnarr – A. Pontzen: Opusphantasien und Werk(Im-)Potenz in Das Kalkwerk – C. Kanz: Der Ignorant und der Wahnsinnige im Kontext von aktuellen Diskursen über Literatur und Me-dizin – J. Süselbeck: Später Ruhm. Thomas Bern-hards Komödie „Über allen Gipfeln ist Ruh. Ein deutscher Dichtertag um 1980“ als Persifl age auf Autorschaftskonzepte des 20. Jahrhunderts – K. Wagner: Holzfällen als Selbstdemontage. Eine Lek-türe nach den Skandalen – M. Huber: Österreich „zur Kenntlichkeit entstellt“. Zum Stück ‚Helden-platzskandal‘ – III. Themen – M. Mittermayer: Mein geliebter Phantast“. Bernhards „Philosoph Alexander“ und sein reales Vorbild Alexander Üxküll-Gyllenband – B. Judex: Die Persifl age des Geistesmenschen. Thomas Bernhard und die Figur des Großvaters. Konstruktionen biografi scher und literarischer Identität – A. Pfabigan: Staatskünst-ler und Staatskunst: Thomas Bernhards Spiel mit der Subversion – S. Krammer: Maskeraden der Männlichkeit. Bernhards subversives Geschlech-tertheater – V. Ronge: Subversion und Geschlecht. Die (De)Konstruktion von Geschlechterbildern im Werk Thomas Bernhards

Die HerausgeberMireille Tabah ist Professorin für Neuere deut-sche Literatur an der Université Libre de Bruxel-les (ULB) und seit 2012 Mitarbeiterin am ‚Institut d’Etudes du Judäisme‘ in Brüssel. Zahlreiche Ver-öffentlichungen zur zeitgenössischen österreichi-schen Literatur (v. a. Thomas Bernhard u. Peter Handke), zur deutsch-jüdischen Literatur (v. a. Gertrud Kolmar u. Rose Ausländer), zur Literatur von Frauen und Geschlechterforschung. Manfred Mittermayer ist Literaturwissenschaftler an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und seit 2012 Leiter des Literaturarchivs Salzburg sowie (mit Ines Schütz) der Rauriser Literaturtage. Zahl-reiche Publikationen zur Literatur des 19. u. 20. Jh., v. a. zu Thomas Bernhard, außerdem zu Bio-graphie und Film, internationale Vortragstätigkeit zur österreichischen Literatur und Kultur, mehrere Ausstellungen (meist über Thomas Bernhard).

9783826050374

Margherita Versari

Zeit in der Dichtung Stefan Georges

Aus dem Italienischen übersetzt von Stephan Oswald

ca. 120 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 19,00 · ISBN 978-3-8260-5137-1VLB-Warengruppe 563

Gleichgültig, ob man die Gedichte Stefan Georges zum Vergnügen oder mit einem bestimmten For-schungsinteresse liest, immer bleibt ein unüber-sehbarer Eindruck von Statik, und dieser Eindruck provoziert die Frage, ob es nicht gerade die „Zeit“ ist, die paradoxerweise eine entscheidende Rolle in seinem Werk einnimmt. Aus dieser Beobach-tung entwickelte sich die Idee, der Fragestellung nachzugehen und die Problematik der Darstellung und poetischen Darstellbarkeit der Erfahrung von Zeit genauer zu überprüfen auf der Suche nach Figuren und „poetischen Zeiten“ innerhalb der imaginären Wirklichkeit der Poesie.

Die AutorinMargherita Versari ist Professorin für Neuere Deut-sche Literatur an der Universität Bologna. Sie hat über die Romantik gearbeitet (Novalis und das Kunstmärchen), über den Realismus (Th. Storm, Grillparzer), über Autoren der Jahrhundertwende (George, Hofmannsthal), über den Expressionis-mus, E. Weiss, H. Hesse und S. Lenz.Bei K&N ist von ihr erschienen: Strategien der Lie-besrede in der Dichtung Stefan Georges.

9783826051371

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Patricia Howe (Hrsg.)

Theodor Fontane

Dichter des Übergangs

ca. 220 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmFontaneana, Bd. 10Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,00 · ISBN 978-3-8260-5060-2VLB-Warengruppe 563

Vorwort – F. Coppoletta: Über die erzählstrate-gische Funktion von Bibelbezügen innerhalb der Affektnarration in den Apologien der Ehebreche-rinnen Melanie, Cécile und Effi – E.-M. Broomer: Weibliche Heilige in Fontane, ein rein dekoratives Phänomen? – M. J. White: Theodor Fontanes Übersetzung von Shakespeares Hamlet – B. Scho-fi eld: ,,Die Historie rückwärts durchmessen.“ Geschichtsbilder und Geschichtsauffassungen bei Theodor Fontane und Gustav Freytag – T. Ei-sentraut: Alter und Komik in Theodor Fontanes erzählter Komödie Frau Jenny Treibel – E. Schon-fi eld: Wirtschaftlicher Strukturwandel in Theodor Fontanes Der Stechlin – M. Klemm: Die Bedeu-tung der Verkehrsmittel in Theodor Fontanes Der Stechlin – J. S. Happ: „Die Decadence ist [wieder] da.“ Fontane und die literarische Dekadenz im deutschsprachigen Fin de siècle – J. Kittelmann: Fontanes Berichte aus England im Kontext des zeit-genössischen Kunst- und Reisefeuilletons – A. Cu-sack: „Civibus aevi futuri“: Geschichtsschreibung als Panorama in Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg – N. Hoffmann: Weit-blick, Künstlerauge und Spektralanalyse. Malerei- und photographie-analoge Wahrnehmungsweisen in Theodor Fontanes Cécile – H. Chambers: Char-lotte Jolles, Ein Leben für Fontane. Gesammelte Aufsätze und Schriften aus sechs Jahrhunderten. Buchpremiere, 16. April 2010

Die HerausgeberinDr. Patricia Howe ist Senior Lecturer in German an der Queen Mary University of London.

9783826050602

Irene Fußl / Christa Gürtler (Hg.)

Ilse Aichinger:„Behutsam kämpfen“

ca. 230 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5028-2VLB-Warengruppe 563

Ilse Aichinger ‚kämpft behutsam‘ mit Worten – und gegen Worte, denn sie setzt ihr bedachtes Sprechen gegen offene und verdeckte Machtkonstruktionen in unserer Sprache und Gesellschaft. So erreicht, was mit dem Aufruf zum Mißtrauen 1946 zum Programm erklärt wurde, in weiterer Folge eine Intensität und Hinterfragung von Sprache, die bis an die Grenze der Aufl ösung ihrer alltäglichen Be-deutung führt. Radikal, das ist Ilse Aichinger bis hin zu den späten Veröffentlichungen, und doch fi ndet diese Radikalität abseits der großen Öffent-lichkeit statt. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die Sprach- und Erkenntniskritik, die Ilse Aichingers Gesamt-werk prägt. Einige von ihnen ermöglichen auf-grund des Vorlasses im Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Tagebuchnotizen, Vorarbeiten und Unveröffentlichtes enthält, einen neuen Blick auf Le-ben, Arbeitsweise und sprachliche Entwicklung der Autorin. Andere Beiträge untersuchen das Verhält-nis von Früh- und Spätwerk, Motive und signifi kant wiederkehrende Figuren. Die Diskussion um die Besonderheit der Sprache Aichingers wird erwei-tert durch einen linguistischen und einen überset-zungswissenschaftlichen Beitrag. Neben den sprach-lichen Untersuchungen und der Nachzeichnung der Sprachentwicklung im Werk Aichingers stehen Kor-respondenz- und Wechselbeziehungen z.B. zu Inge-borg Bachmann, Günter Eich und Emil Cioran im Zentrum dieses Bandes, der auch die produktive li-terarische und mediale Auseinandersetzung mit Ilse Aichinger exemplarisch dokumentiert.

Die HerausgeberinnenIrene Fußl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Christa Gürtler ist Lehrbeauftragte für Neuere Deutsche Literatur am Germanistischen Institut der Universität Salzburg.

9783826050282

Christian Müller-Clausnitzer / Michael Will

Findbuch zu Jean Pauls Exzerptheften

ca. 250 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 40,00 · ISBN 978-3-8260-5116-6VLB-Warengruppe 563

Die Exzerpthefte waren eine zentrale Komponen-te in der Schreibwerkstatt des Autors Jean Paul (1763-1825). In ihnen speicherte er Auszüge aus Büchern, Lexika, Zeitschriften und Zeitungen für die Verarbeitung in seinen Romanen und Schriften. Vom 15. Lebensjahr an bis zu seinem Tod erarbei-tete er auf insgesamt ca. 12.000 Manuskriptseiten ein gigantisches Archiv des Merkwürdigen, einen Ideen- und Bildfundus für die witzigen Vergleiche und satirisch-gelehrten Digressionen, die sein Schreiben charakterisieren.In einem von der DFG und der Fritz Thyssen Stif-tung geförderten Projekt der Universität Würz-burg wurden die Exzerpthefte erstmals vollständig transkribiert und in Form einer digitalen Edition erschlossen. Das Findbuch macht dieses frei im Internet verfügbare Textkorpus zugänglich und be-nutzbar, indem es seine Entstehung beschreibt und seine Strukturen offenlegt. Somit bietet das Find-buch Orientierung auf einem schwer überschau-baren Feld und ist ein Schlüssel für das Verständ-nis und die erfolgreiche philologische Nutzung eines einmaligen Schreib-Archivs.Michael Will ist Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und war Leiter des Editionsprojekts „Jean Pauls Exzerpthefte“.

Die AutorenChristian Müller-Clausnitzer hat über die Register zu Jean Pauls Exzerptheften promoviert und die Online-Version der digitalen Edition von Jean Pauls Exzerptheften und Registern realisiert.Michael Will ist wiss. Mitarbeiter am Institut für Deutsche Philologie der Universität Würzburg.

9783826051166

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Erwin Rotermund / Heidrun Ehrke-Rotermund

Carl Zuckmayer

Vitalist, kritischer Humanist, gesellschaftlicher RepräsentantGesammelte Reden und Aufsätze

216 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5023-7VLB-Warengruppe 563

Das vorliegende Buch enthält Zuckmayer-Studien von 1972 bis 2005. Es lehnt sich an Formulierun-gen von Zuckmayers langjährigem Freund Albrecht Joseph an. Im Mittelpunkt des Interesses steht der politisch engagierte Dichter der (späten) 1920er Jahre und der Nachkriegszeit: Aus dem forcierten Expressionisten und erfolgreichen Volksstück-autor wurde einer der wichtigsten literarischen Repräsentanten der Bundesrepublik. Zuckmayer erlangte, wie sich in zahlreichen Ehrungen, so der Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt (1952) und des Großen Bundesverdienstkreuzes zeigte, öffentliche Geltung. Mehrfach trat er als Festredner in Erscheinung. Die Titel der Reden und Ansprachen lassen deutlich seinen humanistischen Impuls erkennen.Zuckmayers Berufung auf den humanistischen Wertekanon ging Hand in Hand mit seiner dich-terischen Entwicklung zum Zeitkritiker. Bei seinen Versuchen, in den 1950er Jahren zur Demokrati-sierung in Westdeutschland beizutragen, hat sich der Autor vor allem an die Jugend gewandt. Das Verhältnis zur jungen Autorengeneration war da-gegen eher skeptisch. Zu den Ausnahmen gehört seine Bekanntschaft mit dem jungen Dramatiker Tankred Dorst: In ihm sah er einen Nachfolger, der seine dramatischen Konzeptionen fortführte. In das Bild Zuckmayers als Repräsentanten seiner Zeit fügen sich auch seine späten Freundschaften mit Persönlichkeiten wie Karl Barth und Gertrud von le Fort ein.

Die AutorenErwin Rotermund, em. Professor für Neuere deut-sche Literaturgeschichte in Mainz, arbeitete in den letzten Jahren – zusammen mit Dr. Heidrun Ehrke-Rotermund – vor allem auf den Gebieten der Exildichtung und der Inneren literarischen Emigration (1933-1945). Gemeinsam vorgelegte Bücher: Zwischenreiche und Gegenwelten. Texte und Vorstudien zur ›Verdeckten Schreibweise‹ im »Dritten Reich« (1999); Wolfgang Grözinger: Panorama des internationalen Gegenwartsromans. Gesammelte »Hochland«-Kritiken 1952-1965 (2004); Stefan Andres: Wir sind Utopia. Prosa aus den Jahren 1933-1945 (2010).

9783826050237

Karl Müller (Hrsg.)

Stefan Zweig

Neue Forschung

228 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmSchriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg, Bd. 3Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5090-9VLB-Warengruppe 566

„Stefan Zweig – Neue Forschung“ nennt sich eine Vortragsreihe am Stefan Zweig Centre der Univer-sität Salzburg. Bisher in der Forschung zu wenig beachtete Aspekte von Leben und Werk werden dabei thematisiert. Vorwort von Karl Müller – D. Strigl: Biographie als Intervention. Zum Problem biographischen Erzählens bei Stefan Zweig - Fouché und Eras-mus – B. Paur: „Ich bin ja ganz Zwiespalt jetzt …“ Die Feuilletons von Stefan Zweig im Ersten Weltkrieg mit Fokus auf die Neue Freie Presse – I. Himmlmayr: Stefan Zweig, das Alte Österreich und der Erste Weltkrieg: Ungeduld des Herzens – J. Sohnemann: Zwei Psychologen und ihre Freund-schaft: Stefan Zweig und Sigmund Freud – B. Peter: „Die sehr vergoldeten Gitterstäbe dieses eigenarti-gen Naturschutzparks …“ Gegensätzliche Utopien jüdischer Emanzipation: Hannah Arendt und Ste-fan Zweig – S. Resch: Umwege auf dem Weg zum Frieden: Die Korrespondenz zwischen Stefan Zweig und Alfred H. Fried – G. Gruber: Stefan Zweigs äs-thetische Ansichten zur Musik – H. Holl: Stefan Zweigs biographische Kontakte zu Musikern – J. Brügge: Vertonungen von Gedichten Stefan Zweigs

Der HerausgeberKarl Müller ist Prof. für Neuere deutsche Literatur an der Universität Salzburg.

9783826050909

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Meike Penkwitt (Hrsg.)

Die Erinnerungstexte der Autorin Erica Pedretti

328 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-5025-1VLB-Warengruppe 561

I. Fiala-Fürst: Grußwort (deutsch und tsche-chisch) – K.-M. Gauß: Grußwort (deutsch und tschechisch) – M. Penkwitt: „was ich vor langem an einem anderen Ort begonnen habe…“ - eine Einleitung (deutsch und tschechisch) – B. Sand-berg: Erica Pedrettis Erinnerungstexte. Gedanken zu einer Darstellungsform – B. von Matt: Das zerrissene Bewusstsein. Erica Pedretti zwischen wahren und falschen Sprachen – D. So snicka: „Ich rechne mit emanzipierten Lesern“: Zum Erzählverfahren Erica Pedrettis – M. Penkwitt: Kontrapunktik, Räumlichkeit und Materialität der Sprache als Prinzipien den Textorganisation bei Erica Pedretti – I. Šebestová: Entfremdung und Entwurzelung als Themen in den literarischen Texten Erica Pedrettis – V. Kondric Horvat: Trans-kulturelle Aspekte in Erica Pedrettis Roman Engste Heimat – S. Haupt: ‚Plurale Identität‘ Erica Pe-dretti im Kontext der (so genannten) ‚Schweizer Literatur‘ – H. Kotthoff: „Und wenn jetzt meine Sätze zu schön werden, dann mach ich sie wieder kaputt.“ Konzeptionelle Mündlichkeit in Erica Pe-drettis Erzählungen und Hörspielen – T.-K. Pusse: Erica Pedrettis antidokumentarische Erforschung der Oberfl äche – R. Zeller: „Erst das Auge schafft die Welt“. Zum Umgang mit Bildern in Erica Pe-drettis Werk – H. Herwig: Heimatverlust, Altern und Erinnerung in Erica Pedrettis Spätwerk – J. Kłopotowska: Mnemonik des Widerstandes im Werk Erica Pedrettis am Beispiel von Heiliger Se-bastian – M. Fedi: Die Erinnerungstexte von Erica Pedretti übersetzen: Probleme und Verluste einer italienischen Übersetzung von Harmloses bitte – E. Markvartová: Erica Pedretti: Engste Heimat (1995): Analyse aus einer literaturgeographischen Perspektive – M. Mangelsdorf / A. Ingelfi nger: ‚Traumbilder‘ von wuchtiger Schwere - zum plasti-

schen und malerischen Werk Erica Pedrettis – E. Pedretti: Schauen / Schreiben. Wie kommt das Bild zur Sprache? (deutsch und tschechisch)

Die HerausgeberinDr. Meike Penkwitt ist wissenschaftliche Mitarbei-terin im Zentrum für Anthropologie und Gender Studies der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Herausgeberin der Zeitschrift Freiburger Ge-schlechterStudien.

9783826050251

Agnieszka Bitner-Szurawitzki

Wagner als Philologe

Textarchäologische Erschließung von drei polnischen Übersetzungen des Ring des Nibelungen

ca. 220 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,00 · ISBN 978-3-8260-5061-9VLB-Warengruppe 510

Im vorliegenden Band wird versucht zu zeigen, wie das Musikdrama Der Ring des Nibelungen neu gelesen werden kann: Ein philologischer Zugriff bietet erstens neue Deutungsangebote des deut-schen Ausgangstextes des Rings, die in der bishe-rigen Wagner-Forschung nicht thematisiert worden sind. Demnach kann Wagner als Philologe begrif-fen werden, der konsequent sprachgeschichtliche Sinnstiftung betreibt, indem er den – diachron gesehen – polysemischen Bedeutungsgehalt be-stimmter inhaltlicher Schlüsselwörter kontinu-ierlich zum Ausdruck der Komplexität von Liebe nutzt. Weiter werden zum ersten Mal drei vollstän-dige polnische Ring-Übersetzungen (Bandrowski 1903-1910, Łukasiewicz 1988-1989 und Marzec 2004-2006) in ihrer Beziehung zum analysierten Ausgangstext untersucht. In diesem Teil der Unter-suchung wird das bisher kaum gesehene Problem der ‚cross-temporalen‘ Übersetzung zentral, dem sich mittels einem Vergleich der Deutungsangebote von Liebe im Ausgangstext und den Übersetzungen genähert wird.

Die AutorinAgnieszka Bitner-Szurawitzki, 1997-2002 Studium an der Hochschule für Musik in Kattowitz, 2003-2007 Germanistik und Polonistik an der Univer-sität Åbo Akademi, Finnland, und der Jagellonen-Universität, Krakau. 2012 Promotion in Mainz im Fach Slavistik/Polonistik.

9783826050619

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Walter Hinderer (Hrsg.)

Auftakte und Nachklänge romantischer Musik

320 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmStiftung für Romantikforschung, Bd. 56Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-5059-6VLB-Warengruppe 566

W. Hinderer: Einführende Bemerkungen – P. Gül-ke: Musik als Leitkunst der Romantik – T. Valk: Berglinger und kein Ende. Filiationen roman-tischer Musikästhetik im Roman der Postmoderne – Y. Nilges: Mozart: Metamorphosen eines Mythos in der romantischen Musikästhetik – A. Stašková: Weltbezüge in Musik. Heinrich Heines Musikkritik und die französische Romantik – C. Bork: „Die Seele durch die Fingerspitzen hinaussenden“: Portamento und musikalischer Ausdruck in der Vortragslehre der Romantik – L. Weissberg: Die Magie der weiblichen Stimme: Eine romantische Sängerin auf der Bühne und in der Literatur – S. Schroedter: Zwischenklänge: Tanzmusik dies- und jenseits szenischer Darstellungen – D. Borch-meyer: Richard Wagner und Thomas Mann als Erben der romantischen Musikästhetik – G. Neu-mann: Liebesprobe. Richard Wagners Lohengrin, ein spätromantisches Liebesmodell? – J. Krämer: Jenseits der Romantik. Wagners Meistersinger als „realistische“ Dekonstruktion des romantischen Kunstbegriffs – S. Mauser: Poesie und Poetik: Zum Schaffensprozess Robert Schumanns – J. M. Fischer: Wie spät darf es bei der Romantik wer-den? Überlegungen zu Gustav Mahler – N. Miller: Francesca. Oper in 3 Akten. Text und Musik von Hermann Goetz. Über Spannweite und Begren-zung der deutschen Oper um 1870 – C. Hailey: Die Sehnsucht nach dem Augenblick: Romantische Nachklänge in der Zeitoper – J. P. Hiekel: Nötigung zur eigenen Sprache. Romantik-Bezüge in der Neuen Musik

Der HerausgeberWalter Hinderer ist Professor für neuere deutsche Literatur an der Princeton University, USA.

9783826050596

Christiane Pritzlaff

Odilie Richter

Jean Pauls vergessene Tochter

ca. 250 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-5097-8VLB-Warengruppe 563

Durch eine ungewöhnliche Vielzahl von Zufällen ist ein Konvolut von über 70 Briefen aus der Familie der jüngsten Tochter Jean Pauls Odilie erhalten geblieben. Die lebendige Kraft der Briefe hat auf die so viel geliebte und gründlich vergessene Odilie neugierig gemacht, hat die Spurensuche nach ihr und ihrem Leben angeregt. Die Erforschung ihrer Kindheit und Jugend im Ban-ne Jean Pauls schärft den Blick auf den Charakter des geliebten Vaters, enthüllt neue Seiten an ihm. Nur wenige Jahre nach des Dichters Tod, im Jahre 1828, beginnt die leidenschaftliche Werbung des Offi ziers Friedrich Hake um Odilie. In 27 Jahre ihres Lebens nach Jean Pauls Tod geben die bis-her unbekannten Briefe von nun an Einblick. Der Dialog mit Odilie, die Annäherung an sie wird durch die Briefe des Bräutigams und des späteren Ehemannes an sie möglich. Sie spiegeln ihren Cha-rakter, führen in ihre Lebenswelt wie auch Briefe ihrer Kinder, vor allem der Tochter Johanna und einige von und an die Mutter Caroline. Nur wenige Briefe stammen von ihr selbst. Dokumente aus der Familie, auch ihrer Schwester Emma, aus Archiven ergänzen das Lebens- und Zeitbild. Die Alltags- und Familiengeschichte der empfi ndsamen und eigen-willigen Odilie gibt zugleich Aufschluss über das Beziehungsnetz der Familie Jean Pauls und über die Rezeption des Dichters.

Die AutorinPritzlaff, Christiane, Dr. phil., Studium der Germa-nistik und Ev. Theologie. Tätigkeiten als Lehrerin, in der Lehrerfortbildung, als Lehrbeauftragte der Universität Hamburg und als freie Mitarbeiterin des NDR. Veröffentlichungen zur jüdischen Ge-schichte, zur Literatur und Politik.

9783826050978

Jochen Petzold

Sprechsituationen lyrischer Dichtung

Ein Beitrag zur Gattungstypologie

328 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmZAA Monograph Series, Bd. 14Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5049-7VLB-Warengruppe 564

Was meinen wir, wenn wir von einem ‚lyrischen‘ Gedicht sprechen, und warum lesen wir ein Ge-dicht als ‚lyrisch‘? Der Verfasser entwickelt auf der Basis kognitionswissenschaftlicher Erkennt-nisse ein Gattungsmodell, das Gattung als menta-les Schema versteht und das dem Gattungswissen eines Lesers heuristische Funktion im Rezeptions-prozess zuweist. Ob ein Gedicht dabei als lyrisches Gedicht gelesen wird, hängt wesentlich von der Ausgestaltung der Sprechsituation ab: Empirische Studien belegen, dass Leser solche Gedichte als be-sonders ‚lyrisch‘ bewerten, die sich als emotionale Selbstoffenbarung des Sprechers lesen lassen. Auf der Basis einer systematischen Untersuchung der Kommunikationsstruktur sowie möglicher Sprech-situationen im Gedicht, die auf narratologische Modelle zurückgreift, entwickelt der Verfasser Hypothesen für besonders lyriktypische Sprech-situationen, die abschließend in einer Fallstudie anhand von Francis Turner Palgraves The Golden Treasury of the Best Songs and Lyrical Poems in the English Language überprüft werden.

Der AutorJochen Petzold habilitierte sich mit der vorliegen-den Studie an der Universität Freiburg; seit 2010 ist er Professor für Britische Literatur- und Kulturwis-senschaft an der Universität Regensburg.

9783826050497

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1. Halbjahr 2013K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Dorothea Klein (Hrsg.)

Die Erschaffung der Welt

alte und neue Schöpfungsmythen

228 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 28,00 · ISBN 978-3-8260-5091-6VLB-Warengruppe 561

Vorwort – T. Seidl: Die biblischen Schöpfungser-zählungen und ihr altorientalischer Kontext – M. Erler: Chaos und Ordnung. Zur therapeutischen Funktion griechischer Kosmogonie und Kosmo-logie – D. Klein: Die Schöpfung in der Dichtung - der Dichter als Schöpfer. Vom Wessobrunner Schöpfungsgebet zu Oswald von Wolkenstein – W. P. Klein: Wortbildung als Weltbildung. Die Erschaffung der Welt durch Sprache in der früh-neuzeitlichen Kosmotheologie – B. Hunfeld: Das Schöpfrad der Literatur. Jean Paul im Kontext der Autonomie- ästhetik um 1800 – U. Konrad: Cosmo-gonie nègre. Afrikanische Weltschöpfungsmythen in Fernand Légers und Darius Milhauds Ballett La création du monde (1923) – W. Riedel: Umbau der Erde oder wer erschafft die Welt? Der Kampf von physis und techn-e in Alfred Döblins Zukunfts-roman Berge Meere und Giganten (1924) – D. Dombrowski: „A Myth of genesis“. Weltschöpfung und Schöpfungspathos in der amerikanischen Ma-lerei um 1950 – K. Mannheim: Ursprung und Ent-wicklung des Universums aus astrophysikalischer Sicht – F. F. Günther: Vom Sterben des Anfangs? Botho Strauß: Beginnlosigkeit

Die HerausgeberinDorothea Klein ist Professorin für Deutsche Philo-logie an der Universität Würzburg.

9783826050916

Dorothea Klein (Hrsg.)

Das mittelalterliche Tanzlied(1100-1300)

Lieder zum Tanz – Tanz im Lied

266 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmWürzburger Beiträge zur Philologie, Bd. 37Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5066-4VLB-Warengruppe 561

Vorwort – U. Wyss: „Es gilt, ob Tanzen, ob Singen tauge“. Eine Skizze zur Anthropologie des Tanz-Liedes – O. Huck: „Tanzmusik“ im Mittelalter – M. Klaper: Zwischen Tanzlied und ‚grand chant‘: Überlegungen zum Refrainprinzip im franzö-sischen Lied um 1300 – U. Kühne: Aspekte einer Poetologie des mittelalterlichen Tanzes – J. Zim-mermann: Typenverschränkung in der Minnekan-zone. Zu Heinrichs von Morungen Ich hôrte ûf der heide (MF 139,19) – E. Schmid: Tanzwîse in Ulrichs von Liechtenstein ‚Frauendienst‘ – G. Hüb-ner: Gesang zum Tanz im Minnesang – M. Lewon: Vom Tanz im Lied zum Tanzlied? Zur Frage nach dem musikalischen Rhythmus in den Liedern Neid-harts – M. Shields: Tanzspuren im Text. Choreo-graphische Aufführungsindizien im Leich und ihre Bedeutung – J. Schulz: Höfi scher und geistlicher Tanz im Due- und frühen Trecento – G. Penzkofer: Die galizisch-portugiesischen ‚cantigas d’amigo‘ als Tanzlieder

Die HerausgeberinDorothea Klein ist Professorin für Deutsche Philo-logie an der Universität Würzburg.

9783826050664

Parzival

nach Wolfram von Eschenbachneu erzählt von Wolf Wiechertin Zusammenarbeit mitJoachim Hamm und Bertram Söller

ca. 240 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 14,80 · ISBN 978-3-8260-5138-8VLB-Warengruppe 561

Nachdem die reichhaltige Rezeptionsgeschichte des „Parzival“ unterschiedliche Anverwandlungen des Wolframschen Artusromans aufweist, die ent-weder sehr eng am Text bleiben oder aber sehr frei mit ihm umgehen, ist es an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.Vor diesem Horizont steht die Neuerzählung der Parzivalgeschichte, die von Wolf Wiechert in Ko-operation mit einem Team aus Wissenschaftlern und Lehrern erarbeitet wurde.Eine solche neuhochdeutsche Prosaerzählung ist nur sinnvoll und entspricht modernem Leseverhal-ten erst insofern, als sie in der Hybridform erscheint, also im ergänzenden Nebeneinander von moderner Neuerzählung und 13 über den gesamten Text ver-teilten, mittelhochdeutschen Abschnitten aus Wolf-rams Versroman. Für eine Leserschaft, die nicht nur auf den simplen Plot, sondern auch auf dessen literarisch-ästhetische Gestaltung blickt, dürfte der Verbund von kreativer Neuerzählung und original-sprachlichen Passagen, die natürlich übersetzt und kommentiert sind, verständlich und interessant sein. Die sprachliche, kulturelle und ästhetische Anders-artigkeit mittelalterlicher Literatur wird nicht zugun-sten einer bloßen Nacherzählung aufgegeben oder nachgeahmt, sondern in der Hybridform mit dem Faszinosum mittelalterlicher Alterität neu gestaltet.

Die AutorenWolf Wiechert, Studium der Germanistik und Ge-schichte in Heidelberg, lebt in Wertheim am Main, Schriftsteller, zuletzt „Der Kaktus“, Roman.Joachim Hamm ist Prof. für deutsche Philologie, insb. Literaturgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit an der Univ. Würzburg.Bertram Söller ist Gymnasiallehrer für Deutsch.

9783826051388

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Rudolf Freiburg / Dirk Kretzschmar (Hrsg.)

Alter(n) in Literatur und Kultur der Gegenwart

in Zusammenarbeit mit Josef Guggenberger

300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmFocus: Gegenwart. Herausgeber: Interdisziplinäres Zentrum Literatur und Kultur der Gegenwart, Bd. 2Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5030-5VLB-Warengruppe 510

“Everybody wants to live forever, but nobody wants to grow old.” Dieser Aphorismus des irischen Satirikers Jonathan Swift hat bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren. Im Gegenteil: Die Fra-ge nach dem Wesen und der Gestaltbarkeit des Alter(n)s wird in Zukunft von höchster Relevanz sein. Einerseits spiegeln Literatur und Kultur die dominanten Altersdiskurse, die zu einem spezifi -schen historischen Zeitpunkt in der Gesellschaft geführt werden, exakt wider, andererseits tragen sie aber auch durch gezielte narrative und mediale Inszenierungen entschieden zu einer diskursiven Konstruktion der Vorstellungen vom Alter(n) bei.Die Bandbreite der Darstellung des Alter(n)s reicht dabei von Refl exionen über den körperli-chen Verfall und den Verlust der Sexualität, über zynisch-humorvolle Selbstinszenierungen alters-bedingter Gebrechen, schonungslose Lebensbi-lanzen alternder Atheisten, versöhnliche Utopien des Lebensendes als ‘Krönung der Biographie’ bis hin zu experimentell wirkenden Repräsentationen des morbus Alzheimer und verwandter Demenz-Erkrankungen, die zur allmählichen Auslöschung von Erinnerung und Persönlichkeit führen.

Die HerausgeberRudolf Freiburg ist Inhaber des Lehrstuhls für Anglistik, insbesondere Literaturwissenschaft, am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Fried-rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Dirk Kretzschmar ist Inhaber des Lehrstuhls für Komparatistik an der der Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Nurnberg.

9783826050305

Stefan Neuhaus (Hrsg.)

Figurationen der Liebe

in Geschichte und Gegenwart, Kultur und Gesellschaft

332 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmFilm – Medium – Diskurs, Bd. 43Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 48,00 · ISBN 978-3-8260-5029-9VLB-Warengruppe 563

Liebe ist nicht einfach da. Liebe ist kein Mythos. Liebe ist in einem Sinn-Zusammenhang zu sehen. Kurz: Liebe ist komplex und nicht rezeptartig er-klärbar, wie dies heute immer wieder in populär-wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema versucht wird. Liebe besteht aus „Codierungen von Inti-mität“ (Niklas Luhmann) und diese Codierungen sind zeit-, gesellschafts- und kulturabhängig, die Abhängigkeiten sind vielfältig und sie sind, wie der vorliegende Band zeigt, als „Figurationen“ (Nor-bert Elias) beispielhaft nachweisbar.

Mit Beiträgen von: Paola L. Coriando, Waltraud Fritsch-Rößler, Timo Heimerdinger, Thomas Hom-scheid, Oliver Jahraus, Mark Mersiokwsky, Stefan Neuhaus, Heike Ortner, Wolfgang Pöckl, Julia Pra-ger, Gerhard Scholz, Sabine Schrader, Veronika Schuchter, Brigitte Schwens-Harrant, Ilse Somavil-la, Christoph Ulf, Daniel Winkler.

Der HerausgeberStefan Neuhaus ist Professor für Deutsche Litera-turwissenschaft an der Universität Koblenz-Lan-dau. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Theorie der Literatur des 18.-21. Jahrhunderts, zur Literaturvermittlung, zu Literatur und Film und zu kulturwissenschaftlichen Fragestellungen.

9783826050299

Kevin Liggieri / Christoph Manfred Müller / Holger Glinka (Hrsg.)

Denker und Polemik

ca. 160 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5047-3VLB-Warengruppe 510

Vorwort – H. Glinka: Lexikon - Kunst - Praktische Theologie. Formen der Kritik am Beispiel Gotthold Ephraim Lessings – K. Liggieri: „Ich sehe wohl, Lügen bedarf‘s und über die Maßen!“ Goethes Polemik an Newton – L. R. Waas: Wahre” und “falsche” Wissenschaft: Hobbes, die Geometrie und die “Afterphilosophie” des Aristoteles – C. Goretzki: Die Beseitigung des Schuldgefühls. Der Skandal um den Kerngedanken der materialisti-schen Ethik La Mettries – U. Gause: Luthers an-tipäpstliche Polemik – L. Simonis: Philosophie des Streits? Nietzsches philosophisch-literarische Polemiken – I. Maeth: Polemik als totales Stilmit-tel im Deutsch-Rap – K. Berghoff: „Alle politischen Begriffe, Vorstellungen und Werte [haben] einen polemischen Sinn.“ Eine Untersuchung über Po-lemik und Aktualität des Verständnisses des Po-litischen nach Carl Schmitt – H.-U. Lessing: Der Ebbinghaus-Dilthey-Streit

Die HerausgeberKevin Liggieri: Studium der Germanistik und Phi-losophie in Bochum. Forschungsschwerpunkte: Goethes Versepen, Kleist, De Sade im Poststruktu-ralismus, literaturwissenschaftliche Diskursanaly-se, Comicforschung.Christoph Manfred Müller: M.A. sowie M.Ed-Studi-um der Germanistik und Philosophie und Latein an der Ruhr-Universität Bochum. Forschungsschwer-punkte: literaturwissenschaftliche Systemtheorie, Antikerezeption im 18. Jahrhundert.Holger Glinka studierte Philosophie, Allg. Sprach-wissenschaft, Promotion 2008.

9783826050473

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Tiziana Corda

E.T.A. Hoffmann und Carlo Gozzi

Der Einfluss der Commedia dell‘Arte und der Fiabe Teatrali in Hoffmanns Werk

512 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 770Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-5015-2VLB-Warengruppe 561

Die Studie widmet sich der an Hoffmann bislang wenig beobachteten Seite seiner Beschäftigung mit der Commedia dell’Arte und besonders seiner Faszination für den Commedia-Dramaturgen Carlo Gozzi und seine Fiabe Teatrali, die unter den deut-schen Romantikern als Ideal einer Mischgattung zwischen Ernst und Komik gefeiert wurden. Dem venezianischen Autor Carlo Gozzi (1720–1806), der mit seinen Stücken L’amore delle tre Melarance und Turandot Regisseure wie Giorgio Strehler und Max Reinhardt und Komponisten wie Giacomo Puccini und Sergej Prokofjew inspiriert hat, widmet die vorliegende Studie einen ersten umfangreichen Teil, der dem deutschsprachigen Publikum die Fiabe Teatrali in ihrer Motivik und speziellen literarischen Konstruktion vorstellt.Hoffmanns Interesse für Italien, das Komische und die Commedia dell’Arte sowie seine Auseinander-setzung mit Gozzi werden biographisch rekon-struiert und literarisch von den ersten, teilweise unbekannten Schriften – u. a. Moderne Welt – Moderne Leute (1811) – über die theaterästhe-tischen Refl exionen u.a. in Seltsame Leiden eines Theaterdirektors bis hin zum Spätwerk verfolgt. Den Höhepunkt von Hoffmanns Auseinanderset-zung mit Gozzi sieht die Untersuchung in den bei-den größeren Texten Prinzessin Blandina (1815) und Prinzessin Brambilla (1822).

Die AutorinTiziana Corda, Studium der Germanistik und Angli-stik (Rom), sowie der Fremdsprachendidaktik (Ber-lin). Promotion Anfang 2012 mit der vorliegenden Arbeit in Allgemeiner und Vergleichender Literatur-wissenschaft (AVL) an der Freien Universität Berlin.

9783826050152

Hinrich Ahrend

Verschlungene Lineaturen

Die Poetik der Arabeske in Ludwig Tiecks Erzählwerk

304 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-4991-0VLB-Warengruppe 563

Ludwig Tiecks überaus umfangreiches und viel-gestaltiges Œuvre fällt in disparate Werkphasen auseinander, ist aber keineswegs frei von Kontinui-täten. Als eine derselben kann die ‚Verschlungene Lineatur‘ bestimmt werden: die Arabeske, ein aus ineinander verschlungenen Pfl anzenranken beste-hendes Ornament, aus dem um 1800, insbesonde-re in der Romantik, ein universales Kunstkonzept gemacht und das dabei auch in Literatur umgesetzt wird. Die vorliegende Studie untersucht erzähleri-sche Texte des ‚Königs der Romantik‘ auf arabeske Strukturformen, fragt nach ihren Ausprägungen und Funktionen und vor allem nach der Bedeutung Tiecks für die Genese der romantischen Arabeske. Lange Zeit wurde sein episches Schaffen diesbe-züglich von der Forschung nur in Ansätzen wahrge-nommen. Zu Unrecht, wie hier gezeigt wird: Denn die romantische Arabeske ist ein Konzept, das sich – unabhängig von theoretischen Normierungen – in literarischen Varianten ausbuchstabiert, als eine implizite Poetik der frei spielenden Phantasie. Und als solche entfaltet sie gerade in Tiecks Erzählwerk eine veritable und langfristige Produktivität – nicht nur im Horizont der sich formierenden und eta-blierenden Romantik, sondern auch im Übergang zum Biedermeier und frühen Realismus.

Der AutorHinrich Ahrend studierte in Hannover, Freiburg i. Brsg. und Göttingen Philosophie, Pädagogik, Germanistik und Geschichte und wurde 2007 mit einer Arbeit über Durs Grünbein promoviert. Tätigkeiten: Forschungsbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein und Wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität Göttingen. Die vorliegen-de Studie ist sein zweites Buch.

Hans-Peter Fischer

„Okuli, da kommen sie“

Überraschende Einblicke in Theodor Fontanes Irrungen, Wirrungen

ca. 280 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-5113-5VLB-Warengruppe 563

Als „besonders geliebter Arbeit“ hat Fontane Ir-rungen, Wirrungen „tausend Finessen mit auf den Lebensweg gegeben“. Anreiz genug, heutzu-tage als Wegbegleiter zu fungieren? Viele Aspekte sind Zeitkolorit, Ausbeutung von Arbeitskraft wird angedeutet, mehr nicht. Erzählerisch brillant, thematisch ein Auslaufmodell? Im Gegenteil: Das Intrigenthema karikiert adliges Handeln, faule Tricks, zur Posse absinkend. Zugleich Mecha-nismen, die unserem Verhalten verdächtig nahe kommen. Wenn Lene eine Gegenintrige startet, werden eigene Wunschvorstellungen aktiviert. Ihr Backfi schtraum scheitert, Botho entfl ieht seinem Kerker nicht, der zum Puppenkasten mutiert. Kä-the an seiner Seite wirkt dalbrig, ist aber raffi nier-ter, als Botho lieb sein kann. Anspielungen zuhauf mildern ab, steigern: Bibelgleichnis, klassische Texte, Märchen Andersens, der Grimms. Fontanes Schreibweise wird vielfältig beleuchtet: Verdecktes Spiegeln, polemische Finessen. Das Briestsche „Männer männlich, Weiber weiblich“ steht auf dem Prüfstand, Fontanes Finessen gebieten gera-dezu, eigene Vorstellungen entwickeln. Viel Neues ist zu entdecken, Überlegungen zur Herkunft des Stoffes eingeschlossen. Und: Bleibt bei den Ri-enäckers letztlich alles im Lot? Bislang unbekannte Lesarten sprechen dagegen.

Der AutorHans-Peter Fischer studierte Germanistik, Philoso-phie und Psychologie in Köln und Tübingen. Gym-nasiallehrer bis 2009. Er publizierte Erzählungen, Gedichte sowie zwei Bände mit Interpretationen nebst schuldidaktischem Anhang zu Fontanes Ir-rungen, Wirrungen und Effi Briest.

9783826051135

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Dieter Henning

Das Leben in Beschlag

Kapitalismus, Sowjetkommunismus und Nationalsozialismus in Brechts „Buckower Elegien“

ca. 600 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 78,00 · ISBN 978-3-8260-5139-5VLB-Warengruppe 563

Brechts Buckower Elegien sind ein lyrischer Äch-tungsdiskurs auf Sowjetkommunismus und Na-tionalsozialismus. Beide Weltanschauungen, die gegeneinander in tödlichen Auseinandersetzungen standen, und ihre jeweilige politische Praxis wer-den kritisiert, in denen einerseits sich Menschen der rassistisch formulierten Volksgemeinschaft andienten oder andererseits den Glauben teilten, über die Kenntnis der Gesetze zu verfügen, die den Ablauf der Weltgeschichte erklären. Die eine wie die andere Politik erweist sich als falsche Kritik am Kapitalismus (der in Brechts Gedichten nicht ungeschoren davonkommt). Im Sommer 1953 hält Brecht in einer Art von Historiengemälde Ge-samtrückschau: Von der Mythologie der Sintfl ut bis zum Kalten Krieg. Seine Charakterisierung der Gedichte als Elegien ist insofern gerechtfertigt, als Bezüge auf die Entwicklung von Mord und Totschlag und damit auf das reale Scheitern von Aufklärung aufgegriffen werden. Die Elegien sind zugleich antielegisch. Politisch gehandelt werden müsse durchaus. Die Buckower Elegien formulie-ren nicht nur Ideologiekritik, sondern verweisen auf falsche gesellschaftliche Organisation. Gegen die im Kapitalismus durchgesetzte entstand in der DDR unter sowjetkommunistischer Anleitung eine falsche Alternative. Der Sieg gegen den National-sozialismus wurde nicht zu einer neuen Chance genutzt.

Der AutorDieter Henning hat in München und Berlin Lite-raturwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Po-litologie und Soziologie studiert und arbeitet als Gymnasiallehrer in Bayern.

Sarah Mohi-von Känel / Christoph Steier (Hg.)

Nachkriegskörper

Prekäre Korporealitäten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts

ca. 250 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,00 · ISBN 978-3-8260-4873-9VLB-Warengruppe 563

Vor dem Hintergrund des extensiven, zunehmend inkommensurablen kulturwissenschaftlichen Kör-perdiskurses stehen die in diesem Band versam-melten Lektüren im Zeichen einer dezidiert philo-logischen, also textnahen, formbewussten und an konkrete Konstellationen geknüpften Auseinander-setzung mit dem, was ein Körper jeweils bedeu-ten soll. Ziel der in diesem Sinne exemplarischen Beiträge ist es, Nachkriegskörper jenseits planer Motivik als paradigmatische Triangulationen drei-er poetologischer Grundfragen zu positionieren: Nachträglichkeit, Wirklichkeitserfahrung und Un-vertretbarkeit im Medium der Literatur erweisen sich dabei als Krisenkategorien des 20. Jahrhun-derts, das Konzepte wie Zeugenschaft, Spur oder Evidenz semiologisch zu hinterfragen beginnt. Zugleich ist nicht vom Körper zu reden, ohne seine kulturelle Orientierungsfunktion in den Blick zu neh-men. So vermessen die Beiträge, u. a. zu Ernst Toller, Vicki Baum, Gustav Regler, Heinrich Böll, Wolfgang Koeppen, Peter Weiss, Ilse Aichinger, Bernward Ves-per, Primo Levi oder Elfriede Jelinek, auf je eigene Weise das Spannungsfeld zwischen dem phänome-nalen Körper als Darstellungsproblem und den meta-phorologisch erschließbaren Funktionen der Reden vom Körper für die jeweilige Zeit nach dem Krieg.

Die HerausgeberSarah Mohi-von Känel studierte Germanistik sowie Englische und Spanische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und arbeitet an der TH Zürich. Christoph Steier studierte Neuere deutsche Literatur-wissenschaft, Komparatistik und Kommunikations-wissenschaft in Erfurt, Dublin und Zürich und ist am Deutschen Seminar der Universität Zürich tätig

9783826048739

Egon Voss / Dirk Heißerer (Hg.)

Alfred Pringsheim, der kritische Wagnerianer

Eine Dokumentation

ca. 250 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmThomas Mann Schriftenreihe, Band 9Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5140-1VLB-Warengruppe 563

Vorwort – ESSAYS – E. Voss: Alfred Pringsheim, der kritische Wagnerianer – D. Heißerer: Der „Schoppenhauer“ und das Pistolenduell. Alf-red Pringsheims kämpferischer Einsatz für die Bayreuther Sache (August / Oktober 1876) – D. Heißerer: Atlas Wagner. Zu einer Statue aus der Kunstsammlung Alfred Pringsheims (1933) – ALF-RED PRINGSHEIMS WAGNERSCHRIFTEN – Richard Wagner und sein neuester Freund. Eine Erwide-rung auf Herrn Dr. Gotthelf Häbler’s „Freundes-worte“ (1873) – (Rezension von Wilhelm Lang-hans vom 26. Februar 1874) – Glossen zur Wagner-Kritik (1874) – Eine curiose Idee (1875) – Tagebuch Bayreuth, Juli 1876 [Unveröffentlicht] – [Eine Buchwidmung, 1877] – [Brief an Walther Gerlach, 1933] – BIBLIOGRAPHIE – E. Voss: Al-fred Pringsheims „Wagner“-Werkverzeichnis – E. Voss: Alfred Pringsheims Musikaliensammlung. Verzeichnis dessen, was davon übrig blieb

Die HerausgeberEgon Voss, Studium der Schulmusik in Detmold, der Germanistik und Philosophie in Kiel und Mün-ster sowie der Musikwissenschaft in Kiel, Köln und Saarbrücken (Promotion 1968). Seit 1969 wis-senschaftlicher Mitarbeiter der Richard Wagner-Gesamtausgabe.Dirk Heißerer, Studium der Germanistik, Philo-sophie und Völkerkunde in Bonn und München (Promotion 1992). Seit 1988 selbständiger Ver-anstalter Literarischer Spaziergänge und Exkursio-nen. Lehraufträge u. a. an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität Leipzig. Vorsitzen-der des Thomas-Mann-Forums München e.V. seit 1999.

9783826051395

9783826051401

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Birgit Mertz-Baumgartner /Beate Burtscher-Bechter (Hrsg.)

Guerre d’indépendanceGuerre d‘Algérie

Regards littéraires croisés

ca. 180 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 34,00 · ISBN 978-3-8260-5085-5VLB-Warengruppe 561

B. Mertz-Baumgartner: Au carrefour des mé-moires. En guise d‘introduction – D. Ruhe: Les fantômes du djebel. François Bourgeat, Philippe Doumenc et Jacques Syreigeol face à la guerre d’Algérie – C. Ruhe: «C’était pas Verdun, votre affaire». Alain Resnais et Laurent Mauvignier face aux traumatismes de la guerre d’Algérie – B. Mertz-Baumgartner: «Déplacer les meubles et [...] aller regarder derrière». La guerre d’Algérie dans la littérature algérienne contemporaine – W. Asholt: Assia Djebar et la guerre d’Algérie : Guerre de Libération ou Guerre civile? – I. Scharold: Vers une ‹mémoire croisée›: La guerre d’indépendance dans l’œuvre de Rachid Boudjedra (Le vainqueur de coupe, Le démantèlement, Les fi guiers de Bar-barie, Hôtel Saint-Georges) – B. Mertz-Baumgar-tner / R. Bienbeck: Pour «une histoire à visage hu-main». La guerre d‘Algérie dans l‘œuvre de Maïssa Bey – B. Burtscher-Bechter: Dialogues mémo-riels: Algériens - Français - Pieds-noirs - Harkis. L‘exemple de Ce que le jour doit à la nuit de Yas-mina Khadra et d‘Alger la Noire de Maurice Attia

Die HerausgeberinnenBirgit Mertz-Baumgartner ist Professorin für fran-zösische und spanische Literatur am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck.Beate Burtscher-Bechter ist Vertragsassistentin am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck und Lehrbeauftragte am Institut für Europäische und Vergleichende Litera-tur- und Sprachwissenschaft der Universität Wien.

9783826050855

Trinidad Marín

Entre espacios, entre exilios

Los espacios del exilio en la narrativa mexicana de Anna Seghers, Max Aub y Pere Calders

ca. 250 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-5141-8VLB-Warengruppe 561

El presente estudio tiene como punto de parti-da las literaturas alemana, española y catalana del exilio y un punto de encuentro: México. En base a las ideas de Yuri Lotman en el campo de la semiótica de la cultura y las refl exiones sobre los espacios otros de Michael Foucault, se argumentará que los personajes exiliados se encuentran desplazados de su patria (mundo A) al país de acogida (mundo B), por lo que hacen uso de diferentes estrategias para proteger el mundo que han perdido. Una de estas estrate-gias es la creación de un espacio propio, al que llamaremos C, el cual se encuentra dentro del nuevo mundo, pero pertenece a su vez a la patria que han tenido que dejar atrás. De este modo, a partir de Der Ausfl ug der toten Mädchen de Anna Seghers, De cómo Julián Calvo se arruinó por segunda vez de Max Aub y L’ombra de l’atzavara de Pere Calders, se analizará cómo los persona-jes crean el mundo C en diferentes formas: los ateneos del exilio, los cafés, etc., y se demos-trará que este espacio C, creado en un primer momento para proteger intacta la cultura de la patria en el nuevo espacio, será inevitablemente, al igual que los exiliados mismos, un híbrido de ambas culturas.

Die AutorinTrinidad Marín se ha doctorado con una tesis cotutelada en la Universitat de València y la Uni-versidad Ludwig Maximilian de Múnich. En la actualidad imparte clases en el Instituto de Fi-lología Románica de la Universidad de Wroclaw (Polonia).

Anke Bennholdt-Thomsen / Alfredo Guzzoni

Aspekte empirischer Psychologie im 18. Jahrhundert und ihre literarische Resonanz

304 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-5010-7VLB-Warengruppe 563

Der Sammelband, der elf sozialgeschichtlich ori-entierte Studien zur Psychologie des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts vereint, weist drei Forschungsschwerpunkte auf: 1) die Wahrnehmung der Institution ,Irrenhaus‘ von Rei-senden bei den damals üblichen Besichtigungen – bis hin zu Peter Weiss’ Wahl dieses Spielorts in seinem Stück Marat /Sade; 2) die Eigenart und Be-deutung der ersten psychologischen Zeitschrift in Deutschland Gnothi sauton oder Magazin zur Er-fahrungsseelenkunde, sowie die Motivation ihres Herausgebers Karl Philipp Moritz, der Seele mittels Selbstbeobachtung auf die Spur zu kommen, 3) das Verfahren der Einbildungskraft in psychischen Zuständen und Vorgängen, die durch die Vernunft nicht kontrollierbar sind, wie etwa im Falle des Versehens der Schwangeren oder des Träumens. Im Rahmen dieses letzten Schwerpunkts bietet der Band eine bisher unveröffentlichte umfangreiche, nach signifi kanten Gesichtspunkten geordnete Quellendokumentation zu Traumauffassung von Philosophen, Ärzten, Theologen, Pädagogen u.a.

Die AutorenAnke Bennholdt-Thomsen ist Prof. a.D. für Neuere Deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin.Dr. Alfredo Guzzoni ist als wissenschaftlicher Autor in Berlin tätig.

9783826050107

9783826051418

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Roland Borgards / Nicolas Pethes (Hrsg.)

Tier – Experiment – Literatur1880-2010

ca. 300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmStudien zur Kulturpoetik, Bd. 20Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-5124-1VLB-Warengruppe 563

R. Borgards / N. Pethes: Einleitung – V. Roelcke: Repräsentation – Reduktion – Standardisierung. Zur Formierung des ‚Tiermodells‘ menschlicher Krankheit in der experimentellen Medizin des 19. Jahrhunderts – N. Pethes: „Moderne Walpurgis-nacht“. Literarische Formen des Antivivisektionis-mus um 1900 – V. Richter: Hunde, Tiermenschen, Molche. Die Kategorie ‚Menschlichkeit‘ im litera-rischen Tierexperiment bei Wilkie Collins, H.G. Wells und Karel Capek – H. Neumeyer: Der „Fall der Pferde von Elberfeld“. Wilhelm von Osten, Karl Krall und Franz Kafka – E. Johach: The Human Termites. Phantasmen experimenteller Hybridisie-rung und kollektiver Intelligenz in der amerika-nischen Science Fiction der 1920er Jahre: David A. Keller – E. Köhring: Einsicht einsichtig werden lassen. Experimentelles Theater und Tierexperi-ment – D. Schmidt: Mann und Maus. Tagebuch ei-ner Übertragung Flowers for Algernon von Daniel Keyes – M. Krause: Zur Psychologie des Hundes. Behavioristische Experimente in Gravity’s Rainbow – Claudia Leitner: „Chloé sale singe“ Das Sprach-experiment in Robert Merles Roman Le Propre de l’homme – J. Griem: Schreiben beginnt und endet im Zoo. J. M. Coetzees poetologische Tierexperi-mente – R. Borgards: Evolution als Experiment. Dietmar Daths ,Die Abschaffung der Arten‘ – B. Ochsner: Experimente im Kino oder: Der Film/Affe als Quasi-Objekt – S. Rieger: Frosch 2.0. Zur Virtualisierung des Tierexperiments – N. Werber: Soziale Insekten im Gesellschaftsexperiment. Über die Bienen-Demokratie zur Volksgemeinschaft

Die HerausgeberRoland Borgards ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg.

Forschungsschwerpunkte: Literary Animal Studies, Wissenspoetik, Romantik und Vormärz.Nicolas Pethes ist Professor für Neugermanistik an der Ruhr-Universität Bochum. Forschungsschwer-punkte: Kulturgeschichte des Menschenversuchs, Fallgeschichten, Gedächtnistheorie.

Rainer Heene

»Liebe will ich liebend loben«

Goethes Sonette von 1807 / 1808Eine Interpretation auf biographisch-psychologischer Grundlage

152 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 24,80 · ISBN 978-3-8260-4965-1VLB-Warengruppe 563

Die biographisch-psychologische Betrachtung der Sonette von 1807/1808 erweist die Entstehung der einzelnen Gedichte aus Goethes Begegnungen mit Bettine Brentano (November 1807), Wilhelmine Herzlieb (Dezember/Januar 1807/08) und mit Silvie von Ziegesar (Sommer 1808). – Nur die auf Wilhelmine Herzlieb bezogenen Sonette sind durch das Narrativ einer einzelnen Liebesbegegnung zu einem ‚kleinen‘ Zyklus als dem zentralen Teil der Sammlung verbunden. – Im I. Sonett (Mächtiges Überraschen) und in den Briefsonetten bekundet sich die Bedeutung von Bettine Brentano und ihres Briefwechsels mit Goethe für die Produktivität des Dichters zu Beginn einer neuen Epoche seines Le-bens. – In den Dialogsonetten tragen der Dichter und die poetisch kundige Geliebte - in welcher die Gestalt Silvie von Ziegesars vermutet werden darf - im Zwiegespräch übereinstimmend ihre Sonett-Kritik vor. – In einzelnen Sonetten refl ektiert der Dichter Liebesverzicht und erneute Liebeshoffnung. Im Schlusssonett lässt Goethe nicht nur den Namen Herzlieb als Lösung der Charade erraten, sondern er verleiht semantisch subtil auch dem Gedanken Ausdruck, das Wesen der beiden Geliebten – Min-chens und Silvies - in einer Gestalt zu umfangen.Ein historischer Überblick über die Forschungen zum Thema zeigt, dass die gleichsam selbstver-ständliche Prämisse, wonach auch für den ‚Zyklus‘ im Ganzen das Narrativ einer singulären Liebesbe-ziehung gelten müsse, zu grundlegenden Interpre-tationsproblemen geführt hat.

Der AutorProf. Dr. med. Rainer Heene, FA für Neurologie u. Psychiatrie; (Honorarprof. Universität. Marburg/Lahn). Goethe-Studien seit 1995, biographisch-psychologisch orientierte Publikationen seit 2000.

9783826049651

9783826051241

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Hartmut Fröschle

Hausgeist des deutschen Volkes

Eine Wirkungsgeschichte Ludwig Uhlands in Zitaten

390 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5042-87VLB-Warengruppe 563

Die vorliegende faszinierende Dokumentation erscheint zum 150. Todestag von Ludwig Uhland (1782-1862). Diese umfang- und detailreiche Sammlung enthält über 400 Stellungnahmen zu Uhland als Mensch, Dichter, Politiker und Wissen-schaftler von mehr als 200 Personen in der Zeit von 1808 bis heute. Die Uhland-Rezeption in zwei Jahrhunderten wird so umfassend wie möglich dargestellt. Deshalb kommen nicht nur bedeuten-de, bekannte Persönlichkeiten und Geisteswissen-schaftler zu Wort, sondern auch Zeitungsjournali-sten und Vertreter des „einfachen Volkes“. Die Zi-tatensammlung ist nicht nur als Dienst für die Ger-manistik gedacht, sondern will auch nichtfachliche Liebhaber von Literatur und Geistesgeschichte ansprechen. Um die überwältigende Zustimmung der Deutschen zu Uhland zu kennzeichnen, wur-de er im 19. Jahrhundert mehrfach als „hausgott“ oder „Hausgeist“ des deutschen Volkes bezeichnet. Ein Paulskirchenpolitiker nannte Uhland in seinem Nachruf „das Gewissen Deutschlands“.Mit der Lektüre dieser Textsammlung taucht der Leser ein in die facettenreiche, vielstimmige Ge-dankenwelt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die sich wie ein kaleidoskopartiges Panorama vor ihm entfaltet. Viele der geschilderten Begegnungen sich nicht nur geistegeschichtlich interessant, son-dern oft auch menschlich anrührend.

Der AutorHartmut Fröschle, Studium der Germanistik, Ro-manistik und Anglistik in Tübingen, München; Paris und London, ab 1966 Hochschullehrer für Germanistik an der Universität Toronto, seit 1996 Professor emeritus.

9783826049941

Mari Tarvas (Hrsg.)

Von Kotzebue bis Fleming

Sprach-, Literatur- und Kulturkontakt im Baltikum

unter Mitwirkung von Heiko F. Marten, Maris Saagpakk, Aigi Heero, Helju Ridali und Merle Jung

248 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-5019-0VLB-Warengruppe 561

Im Zentrum dieses Sammelbandes stehen die Lite-ratur, die Sprache und die Kultur im Baltikum und insbesondere in Tallinn im 17. und 18. Jahrhun-dert. Fokussiert werden dabei zwei mit der Stadt und der Region verbundene deutsche Autoren, Paul Fleming (1609–1640) und August von Kot-zebue (1761–1819). Der Band beginnt mit August von Kotzebue, dessen Geburtstag sich 2011 zum 250. Mal jährte, und geht anschließend zurück zur Literatur und Kultur des 17. Jahrhunderts. Aufsätze zur Geschichte der deutschen und der estnischen Sprache runden den Band ab. Die Beitragenden sind deutsche, lettische und estnische Forscher: Axel Dunker, Roland Borgards, Otto-Heinrich Elias, Maris Saagpakk, Tiiu Reimo, Mari Tarvas, Lea Kõiv, Michael Ludscheidt, Wolf Peter Klein, Dzintra Lele-Rozentale, Helju Ridali und Egita Proveja.

Die HerausgeberinMari Tarvas ist Professorin für deutschsprachige Literaturen an der Universität Tallinn. Studium an der Universität Tartu (Estland), Promotion an der Universität Wien.

9783826050190

Christian Hippe

Superiorität der Dichtung

Klopstocks Beziehung zur bildenden Kunst

ca. 300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 759Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,00 · ISBN 978-3-8260-4866-1VLB-Warengruppe 563

Klopstocks Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst bildet nicht nur eine eigenständige Dimen-sion innerhalb seiner poetologischen Refl exionen, sondern zeichnet sich darüber hinaus durch eine uneingeschränkte Parteilichkeit zugunsten der Literatur aus. Anders als seine Zeitgenossen hielt Klopstock an der Vorzugsdiskussion der Künste fest, erhob die Dichtung als die illusionsstärkere Darstellungsform triumphal über die bildenden Künste, war bemüht, dieser Superiorität auch in-stitutionell Ausdruck innerhalb des gesellschaftli-chen Systems der Künste und Wissenschaften zu verleihen und ließ an der Rangordnung von Dich-tung und bildender Kunst selbst in der persönli-chen Zusammenarbeit mit einzelnen Künstlern keinen Zweifel aufkommen. Die Studie rekonstru-iert die Radikalität seiner Positionen, verfolgt die Diskussion um die „poetische Mahlerey“ und Il-lusionsästhetik im 18. Jahrhundert und beleuchtet am Fallbeispiel Klopstocks die Konfl iktgeschichte zwischen einem Autor und den Illustratoren seiner Werke.

Der AutorChristian Hippe studierte Neuere deutsche Litera-turwissenschaft, Kunstgeschichte und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 2011 mit der vorliegenden Studie promovierte. Von 2001 bis 2004 war er redaktioneller Mitarbeiter der Heiner-Müller-Werkausgabe (Suhrkamp). Ver-öffentlichungen u.a. zu Bertolt Brecht und Heiner Müller. Seit 2010 Mitarbeiter des Literaturforums im Brecht-Haus/Berlin.

9783826048661

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Franziska Lenz

Kollektive Arbeitsweisen in der Lyrikproduktion von Goethe

Nur durch Aneignung fremderSchätze entsteht ein Großes

250 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistamata Literaturwissenschaft 772Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 36,00 · ISBN 978-3-8260-5050-3VLB-Warengruppe 563

Johann Wolfgang von Goethe wird nach wie vor zum Originalgenie verklärt, insbesondere seine Lyrik gilt als natürliche und unmittelbare Poesie. Diese Sicht-weise wird stets weiterzitiert, obwohl zahlreiche Dokumente diese Meinung entschieden widerlegen und auch Goethe selbst widerspricht dem Bild vom genuin-intuitiven Dichter. Er stellt klar: „Mein Le-benswerk ist das eines Kollektivwesens, und dies Werk trägt den Namen Goethe.“ Goethes kunstkritische Äußerungen, seine Brief-wechsel, Tagebucheinträge und biographische Notizen, die Gesprächsaufzeichnungen und Be-richte von Zeitgenossen sowie die exemplarische Analyse von Gedichten aus allen verschiedenen Schaffensphasen verdeutlichen: Die kollektive Arbeitsweise betrifft nicht nur Einzelbeispiele, sondern zieht sich tatsächlich als wohlüberlegtes Prinzip durch Goethes gesamtes Leben und Werk. In allen Phasen seines lyrischen Schaffens nutzt er gemeinschaftliche Produktionsformen. Diese For-schungsergebnisse sind Aufsehen erregend, denn die kollektive Arbeitsweise ist als wichtige Grund-lage für die Qualität und Quantität von Goethes Lyrik anzuerkennen. Goehte selbst ist überzeugt: „Nur durch Aneignung fremder Schätze entsteht ein Großes.“

Die AutorinFranziska Lenz studierte Biologie und Germanistik. Sie promovierte 2012 mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Karlsruhe.

9783826050503

Michela Bunn

Neorealismus und Gesellschaftskritik

Studien zu Oriana Fallaci

214 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 783Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5117-3VLB-Warengruppe 510

Diese umfassende Gesamtdarstellung des Werks Oriana Fallacis beabsichtigt eine Forschungslücke zu schließen, indem die Nähe des Werks zu Struk-turen, Inhalten und stilistischen Merkmalen des neorealistischen Romans der Nachkriegszeit in Ita-lien aufgezeigt wird. Bedingt durch das dringliche Interesse Fallacis an der tagespolitischen Realsitua-tion und ihr Bedürfnis, zu aktuellen, gesellschafts-politischen Fragen Stellung zu nehmen, will sie mit ihrer Literatur als Mittel der öffentlichen Bewusst-seinsarbeit auf den Gang der Geschehnisse Einfl uss nehmen. Ihr Ziel heißt gesellschaftspolitische Er-kenntnisförderung durch Information, Aufklärung, Polemik und Appell beginnend mit den Themen des technologischen Fortschritts und der Emanzipation der Geschlechterbeziehung bis hin zu der Proble-matik andauernder Kriege, der Frage nach der Le-gitimation jeglicher Machtgefüge und der Auseinan-dersetzung mit der Individualität bzw. Kollektivität einer Gesellschaft. Insbesondere wendet Fallaci ihre aufklärerischen und ideologiekritischen Maß-stäbe bei ihrer Trilogie im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 an, weshalb sie auf erbittertes Unverständnis und harsche Kritik gestoßen ist. Die Autorin dieser Ausarbeitung ver-steht es jedoch, auch die Trilogie auf Oriana Fallacis neorealistischer Intention zurückzuführen.

Die AutorinMichela Bunn studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Politikwis-senschaften, Italienische Philologie und Verkehrs-politik (wirtschafts-wissenschaftliche Teilgebiete), um sich gleich im Anschluss mit der Forschung zu dieser Doktorarbeit zu befassen, die sie mit ihrer Promotion im Jahre 2013 abschloss.

Marika Natsvlishvili

Naturwissenschaft und Literatur im Dialog

Komparatistische Fallstudien zur europäischen Erzählliteratur des 20. Jahrunderts

246 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmSaarbrücker Beiträge, Bd. 61Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5009-1VLB-Warengruppe 561

Im Fokus dieser Untersuchung steht die Beziehung zwischen Literatur und Naturwissenschaft d. h. die Frage, wie naturwissenschaftliche Themen und Diskurse Eingang in die Literatur des 20. Jahrhun-derts fi nden. Von empirischer Bedeutung ist, dass die Schriftsteller, wenigstens teilweise, auch per-sönliche Erfahrungen als Wissenschaftler gemacht haben. Anhand von sieben Autoren aus der euro-päischen Erzählliteratur – Gottfried Benn, Michail Bulgakow, Tommaso Landolfi , Primo Levi, John Banville, Ulrich Woelk und Michel Houellebecq – werden die verschiedenen Etappen der Wissen-schaftsgeschichte in den literarischen Texten nach-vollzogen und im Zusammenhang mit Fiktionali-tätstheorien analysiert. Während Benn, Bulgakow, Levi, Woelk und Houellebecq auf der Grundlage ihrer eigenen naturwissenschaftlichen Ausbildung schreiben, d. h. ihre „Doppelbegabung“ in eine Art kreative Symbiose münden lassen, ist bei anderen Autoren die Bewegung umgekehrt. Landolfi und Banville haben über die Literatur zur Naturwissen-schaft gefunden. Der Einfl uss wissenschaftlicher Themen und Konzepte auf den ästhetischen Dis-kurs ist dabei unübersehbar. Die literarische Pra-xis desavouiert einmal mehr die These Snows von der Unvereinbarkeit der „Zwei Kulturen“.

Die AutorinMarika Natsvlishvili studierte Germanistik an der Staatlichen Ivane-Javakhishvili-Universität Tbilissi (Georgien) und promovierte mit der vorliegenden Arbeit im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes, wo sie bis April 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war.

9783826050091

9783826051173

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Annika Nickenig

Devianz als Strategie

Aneignung und Subvertierung pathologisierter Weiblichkeit bei Autorinnen des 20. Jahrhunderts

ca. 264 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 767Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-4993-4VLB-Warengruppe 563

Die semantische Verknüpfung von Krankheit und Weiblichkeit reicht bis in die Antike zurück und erlebt spätestens im 19. Jahrhundert im Krank-heitsbild der Hysterie einen Höhepunkt der kultu-rellen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Gleichermaßen irritierend wie erklärungsbedürftig ist indes der Umstand, dass die Figur der kranken Frau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Prosatexten von Autorinnen eine umfassende Wie-derbelebung erfährt – zu einem Zeitpunkt also, da infolge feministischer Debatten eine Infragestellung der tradierten Geschlechterbilder längst stattgefun-den hat. Ausgehend von dieser Beobachtung geht die vorliegende Studie der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen und auf welche Art und Weise die zitathafte Wiederholung pathologisierender Schreib-weisen in Romanen von Schriftstellerinnen eine strategische Wendung erhält. Anhand einer kompa-ratistischen Analyse ausgewählter Werke von Sylvia Plath, Ingeborg Bachmann, Marguerite Duras, Toni Morrison, Gisela Elsner, Christine Angot und Elfrie-de Jelinek werden unterschiedliche Verfahren stra-tegischer Devianz herausgearbeitet, die dazu dienen, das Stereotyp der kranken Frau zu dekonstruieren und neue ästhetische Spielräume zu erproben. In den einzelnen Untersuchungen steht dabei insbe-sondere das produktive Spannungsverhältnis von Aneignung und Abwehr, Originalität und Imitation, Normalität und Devianz im Vordergrund.

Die AutorinAnnika Nickenig studierte Komparatistik, Romani-stik und Philosophie in Mainz und Dijon. Seit 2012 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin.

9783826049934

Johannes Rauwald

Politische und literarische Poetologie(n) des Imaginären

Zum Potenzial der (Selbst-)Veränderungskräfte bei Cornelius Castoriadis und Alfred Döblin

484 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmStudien zur Kulturpoetik, Bd. 17Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-5040-4VLB-Warengruppe 510

Mit dem Theorem der imaginären Institutionen ent-wirft Cornelius Castoriadis ein Konzept radikaler (Selbst-)Veränderung und rückt das unbestimm-, doch artikulierbare Imaginäre als ontologische Kategorie ins Zentrum seines kulturtheoretischen Entwurfs. Diesen untersucht die vorliegende Arbeit heuristisch auf seine poetologische Potenzialität.Dazu wird er systematisiert und als Refl exionstheo-rie funktionalisiert, um Literatur – als imaginäre Institution gelesen – auf literaturtheoretischer, ästhetischer, literaturgeschichtlicher sowie auf inhaltlich-interpretatorischer Ebene ganzheitlich zu analysieren. Da politische und poetische Kate-gorien nicht unvermittelt verbunden werden kön-nen, wird das Imaginäre anhand dispositivischer Wirkmechanismen beschrieben, die die imagi-nären Institutionen der Politik und der Literatur gleichermaßen steuern. Literaturgeschichtlich erfährt ein solch virulentes Imaginäres innerhalb der Ästhetik der Klassischen Moderne eine starke Akzentuierung. Alfred Döblins literarische, poe-tologische und politische Schriften stehen dafür exemplarisch, kulminierend in seinem monumen-talen Roman Berge Meere und Giganten.

Der AutorJohannes Rauwald studierte Germanistik, Geogra-phie, Physik und Erziehungswissenschaften in Köln und Sevilla. Er promovierte er 2012 mit vorliegen-der Arbeit an der Universität zu Köln.

9783826050404

Kirsten Rathjen

Vom Sinn und Unsinn aller Allegorie

Das Versteckspiel mit dem Leser im Romanwerk Martin Mosebachs

ca. 300 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 782Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 40,00 · ISBN 978-3-8260-5031-2VLB-Warengruppe 563

Während der Büchner-Preisträger Martin Mose-bach aufgrund seiner antimodernen Provokatio-nen und seines Engagements für die römische Liturgie in den Medien als neuer konservativer Vorzeigeautor gehandelt wird, haben weder seine Fürstreiter noch Kritiker bislang mehr als ober-fl ächliche Interpretationen des Werkes vorgelegt. Diese Arbeit leistet die erste detaillierte literatur-kritische Untersuchung des Romanwerkes. Sie setzt an bei Mosebachs in ihrem ganzen Aus-maß noch nicht ins Bewusstsein gerückten Spieläs-thetik. In close readings der Hauptwerke, welche durch Überblicke über die Nebenwerke ergänzt werden, zeigt sich, wie die Lust an untergründigen poetischen Wirklichkeitsverwandlungen mittels überraschender Allegorie- und Metaphernkom-plexe und am Unterlaufen von Erwartungen Mo-sebachs Schreiben animiert und die Form eines virtuosen Versteck- und Verwirrspiels mit dem Leser annimmt. Erstmals werden hier aus der als Rätselkomplex erscheinenden Textoberfl äche die rätsellösenden Metatexte bzw. die formalen Bau-prinzipien erschlossen und das oftmals selbstge-nügsame Spiel mit Leitmotiven und Symmetrien nachgezeichnet.

Die AutorinKirsten Rathjen studierte Germanistik an den Uni-versitäten Columbus/Ohio (USA) und Leeds (GB). Seitdem sie mit der vorliegenden Arbeit 2011 in Leeds promoviert wurde, lehrt sie dort deutsche Sprache und Literatur.

9783826050312

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Hans-Joachim Schott

»Unterm Kleid seid ihr nämlich alle nackt ...«

Kynismus, Ideologiekritik und Interpretationismus beim jungen Brecht

470 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmBand 2Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-5018-3VLB-Warengruppe 563

Vor dem Hintergrund eines Theoriedesigns, das die von Günter Abel im Anschluss an Nietzsche entwickelte Interpretationsphilosophie mit der Lacan’schen Psychoanalyse verbindet, zeigt die vor-liegende Arbeit, dass der eigenwillige Zugriff des jungen Brecht auf Nietzsches Denken durch das Zusammenspiel von Interpretationismus, Ideolo-giekritik und Kynismus charakterisiert ist. In An-lehnung an Nietzsches perspektivische Interpreta-tionsphilosophie betrachtet Brecht im Frühwerk die zeitgenössische Literatur und das Wagner’sche Gesamtkunstwerk als Ausdruck einer dekadenten Kultur, die metaphysische Denkfi guren restauriere, um die nihilistische Angst vor einem sinn-, zweck- und ziellosen Universum zu verdrängen. Als zen-tralen Mechanismus der ideologischen Dekadenz-kunst identifi ziert er – wie später Louis Althusser – den Vorgang der „Anrufung“, der konkrete In-dividuen in Subjekte transformiert, die in einem imaginären Welt- und Selbstbezug befangen sind. Um dieses imaginäre Weltverhältnis aufzubrechen, stützt sich Brecht in Anlehnung an Nietzsche auf ky-nische Schreibstrategien, die sich durch eine Span-nung zwischen einem satirisch-entlarvenden Lach-impuls und moralischer Aufklärung auszeichnen.

Der AutorHans-Joachim Schott promovierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes mit einer Arbeit über Brecht an der Universität Bamberg.

9783826050183

Andrea Bartl / Hans-Joachim Schott (Hrsg.)

»Naturgeschichte, Körpergedächtnis«

Erkundungen einer kulturanthropologischen Denkfigur

ca. 250 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmBand 1Noch nicht angeboten, bereits erschienenca. € 29,00 · ISBN 978-3-8260-5142-5VLB-Warengruppe 563

In der jüngeren kulturwissenschaftlichen Metho-dendiskussion zeichnet sich eine Paradigmener-gänzung ab, die die Fokussierung der „cultural studies“ beispielsweise auf „gender“, „class“ und „race“ erweitert, indem sie das menschliche Naturverhältnis als eigenständigen Forschungsge-genstand ernst nimmt und Kultur (insbesondere auch Geschichte und Gedächtnis!) in den Katego-rien lebendiger, organischer Systeme zu erfassen sucht. Das eröffnet ein reizvolles, ertragreiches Untersuchungsfeld, das der Sammelband weiter erschließt, indem er sich vornehmlich auf zwei miteinander verwandte Aspekte einlässt: Naturge-schichte und Körpergedächtnis. Aus unterschiedli-chen Disziplinen und Perspektiven, aber stets mit gesellschaftlich-geschichtsphilosophischem oder individuell-anthropologischem Erkenntnisinteres-se beschäftigen sich die Aufsätze daher mit der Er-fassung, Speicherung und Verarbeitung von Wissen nach natürlichen bzw. somatischen Mustern.

Die HerausgeberAndrea Bartl ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Uni Bamberg. Hans-Joachim Schott promovierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes mit einer Arbeit über Brecht an der Universität Bamberg.

Marta Famula

Fiktion und Erkenntnis

Dürrenmatts Ästhetik des ethischen Trotzdem

ca. 240 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmBand 3Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 34,00 · ISBN 978-3-8260-5083-1VLB-Warengruppe 563

In Anlehnung an Kants „Kritik der reinen Vernunft“ und die darin angelegte Erkenntnisskepsis stellt Friedrich Dürrenmatt die Frage nach der Möglich-keit richtig zu handeln ins Zentrum seines ästheti-schen Selbstverständnisses und schlägt damit eine ethische Haltung als Schlüssel für das postmoder-ne Fiktionsverständnis vor.Ausgehend von den frühen, in Essays formulier-ten, theoretischen Standpunkten Dürrenmatts widmet sich die Untersuchung seinem inhärenten Ästhetik-Konzept, das autorefl exiv ins literarische Werk eingeschrieben ist und eine Linie vom frühen theoretischen Werk über die Dramen und Krimi-nalromane hin zur Konzeptprosa des Spätwerks als programmatische Konstante bildet. Nach einer Darlegung des autorefl exiven und poetologischen Charakters des Werks führt die Arbeit die dabei zentrale Frage nach der grundsätzlichen Relevanz von Literatur und Fiktion im Kontext von Fragen von Erkenntnis und Ethik im Sinne Dürrenmatts aus, um anschließend auf dessen speziellen Fikti-on-Begriff einzugehen, der in der Anordnung des Indirekten kulminiert und letztlich als literarisches Motiv des „à la bande“ eine zentrale Rolle im Werk einnimmt.

Die AutorinMarta Famula ist wissenschaftliche Assistentin am Institut für Germanistik der Universität Bamberg.

9783826050831

KONNEX. Studien im Schnittbereich von Literatur, Kultur und Natur, herausgegeben von Andrea BartlLiteratur steht – als eigenständige, dritte Größe – stets im Einfl ussgebiet kultureller wie natürlicher Muster. Zudem gibt sie ihrerseits den Bereichen der Kultur und Natur wichtige Impulse. Diesem interessanten Wechselspiel dreier Größen (Literatur, Kultur, Natur) widmen sich mit jeweils unterschiedlicher Schwerpunktsetzung die Bände der Reihe „Konnex“. Dabei steht die neuere und neueste deutschsprachige Literatur im Zentrum; sie wird mit kulturwissenschaftlich-interdisziplinären Fragestellungen erschlossen oder, im Gegenteil, gerade als eigenständiges Phänomen sichtbar gemacht. Neben dem zeitlichen Schwerpunkt auf der Literatur seit 1600, hier insbesondere des 20. und 21. Jahrhunderts, sowie dem kulturellen Fokus auf Werken deutscher, österreichischer, Schweizer Autorinnen und Autoren sind im Einzelfall freilich auch komparatistische Studien zur nicht-deutschsprachigen Literatur oder zu anderen Kunstformen (Film, Architektur, Malerei, Musik) vorgesehen.

9783826051425

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Christiane Weidenfeld

Poetiken des Zufalls

in Alfred Döblins »Berlin Alexanderplatz« und Wolfgang Koeppens »Tauben im Gras«

390 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 775Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-5080-0VLB-Warengruppe 563

Hat der Zufall in der Poetik des Romans seit je-her eine wichtige Rolle gespielt, so erfährt er im 20. Jahrhundert einen signifi kanten Bedeutungs-zuwachs. Ursächlich für diese ästhetische Akzen-tuierung des Zufälligen und Kontingenten in der Narrativik der Moderne ist ein verändertes Wirk-lichkeitsverständnis infolge der Erosion eines tran-szendenten (Providenz) sowie eines immanenten (Kausalität) Ordnungsprinzips. In ihren Romanen Berlin Alexanderplatz und Tauben im Gras setzen sich Alfred Döblin und Wolfgang Koeppen intensiv und kritisch mit den zeitbedingten Veränderungen in der Wahrnehmung ihrer Wirklichkeit auseinan-der. In ihrer Romantheorie und -praxis entwickeln sie neue ästhetische Formen, welche ein Doppeltes leisten: Zum einen machen sie die neu akzentuier-te Vorstellung von der Zufälligkeit des Daseins pro-duktiv, zum anderen suchen sie diese Zufälligkeit in narrativen Gegenprinzipien aufzuheben und zu transzendieren. Die Studie ‚Poetiken des Zufalls‘ legt dar, inwiefern sich Berlin Alexanderplatz und Tauben im Gras gemäß dieser doppelten Zielset-zung als Arrangements vielfältiger Binnenspannun-gen lesen lassen. Exemplarisch wird deutlich, wie eine ‚Poetik des Zufalls‘ in der Moderne aussieht und welche Rolle Philosophie und Naturwissen-schaften um 1900 hierfür spielen.

Die AutorinChristiane Weidenfeld studierte Germanistik, Ro-manistik und Geschichte an der Universität zu Köln und der Université Paris VIII und absolvierte ein MPhil-Studium in European Literature and Culture an der University of Cambridge.

9783826050800

Mario Bosincu

Autorschaft als Widerstand gegen die Moderne

Über die Wende Ernst Jüngers

328 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 774Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5063-3VLB-Warengruppe 563

Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, die Zä-sur im Denkweg Ernst Jüngers im Lichte zweier zentraler Knotenpunkte der Geschichte der moder-nen Subjektivität her auszuarbeiten. Seit den unter dem Gesamttitel Strahlungen gesammelten Kriegs-tagebüchern nahm sich der deutsche Autor vor, die Rolle eines modernen Seelenführers zu spie-len, der seine Leser lehren wollte, Zugang zu der den Zeitbedrängnissen gewachsenen Seinsweise zu gewinnen, indem er ihnen in seinen Schriften mo-dernisierte geistige Übungen als Widerstandsmittel gegen die Übermacht der Technik, die Entsakrali-sierung der Natur und die durch de n Nihilismus ausgelöste moralische Entartung anbot. Die Ana-lyse hat also ergeben, dass die Wende Jüngers als der Übergang von dem im Arbeiter befürworteten Vorhaben der totalitären Fremdkonstituierung des Menschen zur Tradition des geistigen Widerstands gegen die Moderne und zu ihrem Plan charakteri-siert werden kann, die Leser mit den Denkwerk-zeugen auszurüsten, die ihnen erlauben, an sich selbst autonom zu arbeiten, um Grenzsituationen der Moderne standzuhalten.

Der AutorMario Busincu studier te Germanistik und Philo-sophie an der Universität Sassari. 2010 erhielt er ein Stipendium, um Ernst Jüngers Sardinientage-bücher zu studieren. Seine Forschungsinteressen: Geschichte der Subjektivität, Ideengeschichte und Säkularisierung.

9783826050633

Tim Reuter

»Vaterland, Unsinn«

Thomas Bernhards (ent-)nationalisierte Genieästhetik zwischen Österreich-Gebundenheit und Österreich-Entbundenheit

ca. 360 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmFilm – Medium – Diskurs, Bd. 44Erscheinungstermin: 1. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-5086-2VLB-Warengruppe 563

Ausgehend von einer Deutung seines Testaments als einem Bekenntnis zum Kosmopolitismus unter-sucht die Studie Thomas Bernhards fortwährende Problematisierung der österreichischen Nationa-lität im Zusammenhang mit seiner Person, seinem Werk und dessen Hauptfi gur, dem Bernhardschen Geistesmenschen. In einer Gesamttextanalyse wird die programmatische Poetologie des Œuvres als eine individuelle und ambivalente Genieästhetik ausgelegt, aus der sich die thematisierten Entna-tionalisierungstendenzen zwangsläufi g ergeben. Ein wertvoller Beitrag zur kontrovers geführten Diskussion um das Konzept der Nation im 20. Jahr-hundert reicht das Œuvre in seiner Bedeutung weit über den nationalen Kontext Österreichs hinaus. Im integrativen Rückgriff auf bisherige Forschun-gsansätze plädiert die Arbeit insofern dafür, die Standardfrage nach der Österreich-Gebundenheit von Bernhards Texten durch die Frage nach ihrer Österreich-Entbundenheit zu ergänzen.Eine abschließende Fallstudie geht ferner Bern-hards in der Forschung völlig unbeachteten Teil-nahme an den internationalen Mondorfer Dichter-tagen und seiner Dichterfreundschaft zur Luxem-burgerin Anise Koltz nach.

Der AutorTim Reuter studierte Germanistik und Anglistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Royal Holloway College der University of Lon-don. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am In-stitut für deutsche Philologie der LMU, wo er 2012 mit der vorliegenden Arbeit promovierte.

9783826050862

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

David Ramón Kerler

Postmoderne Palimpseste

Studien zur (meta-)hermeneutischen Tiefenstruktur intertextueller Erzählverfahren im Gegenwartsroman

288 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmtext & theorie, Bd. 12Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5115-9VLB-Warengruppe 561

Die vorliegende Studie befasst sich mit den Spezi-fi ka intertextueller Erzählverfahren im zeitgenös-sischen Roman. Es wird argumentiert, dass der hohe Grad an Intertextualität nicht nur Form und Symptom der Postmoderne samt seiner poststruk-turalistischen Fundierungen ist, sondern vor allem durch eine (meta-)hermeneutische Tiefenstruktur charakterisiert ist. Am Beispiel von fünf Romanen aus dem anglo-irischen, englischen, katalanischen und spanischen Kulturraum wird gezeigt, dass sich die darin gestaltete Intertextualität durch eine doppelte Bewegung auszeichnet: Zum einen nimmt der intertextuelle Rekurs eine destrukturie-rende Funktion ein, indem er (vereinheitlichende) Sinnstiftungen und Identitätskonstruktionen un-terminiert. Zum anderen weisen die intertextuel-len Erzählverfahren eine (meta-)hermeneutische Tiefenstruktur auf, über welche nicht nur Sinnpo-tentiale inmmitten des – literarisch inszenierten – postmodernen Chaos angeboten werden, sondern der Sinnstiftungsprozess zudem selbstrefl exiv in den thematischen Fokus rückt.

Der AutorDavid Ramón Philipp Kerler; Studium der Angli-stik und Romanistik an der Universität Augsburg und der Universidad de Sevilla; Magister Artium (2008); Promotion zum Dr. phil. (2011); Wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für englische Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg.

9783826051159

Veronika Schuchter

Textherrschaft

Zur Konstruktion von Opfer-, Heldinnen- und Täterinnenbildern in Literatur und Film

256 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmFilm – Medium – Diskurs, Bd. 45Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5112-8VLB-Warengruppe 744

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Rolle des Op-fers, der Heldin und der Täterin in Literatur und Film. Es handelt sich dabei um geschlechtlich co-dierte, diskursiv hergestellte und daher historisch variable Rollen, deren Defi nition untrennbar ver-bunden ist mit dem Diskurs der Herrschaft. Alle drei können als Subjektpositionen im Diskurs beschrieben werden, ihre Verortung lässt Rück-schlüsse auf das dahinterstehende Herrschafts-system zu. Es reicht jedoch nicht, diegetische und nicht-diegetische Herrschaftsdiskurse abzu-gleichen, sondern der Text selbst muss als Herr-schaftsdiskurs analysiert werden, der zwischen diese beiden Ebenen geschaltet ist. Hier herrschen eigene Regeln, die über den Begriff der Textherr-schaft erschlossen werden sollen. Anhand der Ver-ortung der narrativen Trias von Täterschaft, Opfer- und Heldentum im Diskurs, lassen sich die Linien eines fi ktiven Herrschaftssystems nachzeichnen. Diese fi ktionale normative Ordnung ist wiederum angesiedelt im Textdiskurs, der sich abermals als System herrschaftlicher Operationen beschreibbar zeigt. Nur eine davon ist die Intention des Autors. Über die Analyse der Textherrschaft lässt sich feststellen, ob die Bewertung einer literarischen Figur, als einer bestimmten Rolle entsprechend, sich aus dem Text selbst ergibt oder ob es sich um Zuschreibungen von außen handelt, die das Werte-verständnis des Lesers spiegeln und nicht jenes des im Text als Norm fungierenden Systems.

Die AutorinVeronika Schuchter, Studium der deutschen Phi-lologie, ist derzeit Universitätsassistentin an der Universität Innsbruck.

9783826051128

Imke Wiebke Heuer

„Mein ist die That!“

Attentäterinnen in der Literatur

ca. 700 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 779Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,00 · ISBN 978-3-8260-5108-1VLB-Warengruppe 563

Vom Attentat geht ein Reiz aus, der der allgemein menschlichen Faszination am Ausnahmezustand ent-gegenkommt. In dem Zusammenprall zweier Gegen-sätze, dem von Opfer und TäterIn, Macht und Macht-losigkeit, Ahnungslosigkeit und planerischer Absicht, liegt der Kern des politischen Mordes, an dem sich die kulturellen Repräsentationen abarbeiten. Dass die Attentäterin mit ihrer blutigen Tat den Zu-schreibungen zu ihrem Geschlechtscharakter zu-wider handelt, unterscheidet sie von ihrem männ-lichen Gegenstück. Die für das Attentat wesentliche Form der tödlichen Omnipotenz, verbunden mit unpersönlichen und abstrakten Handlungsmoti-ven, laufen der der ‚Weiblichkeit‘ zugeschriebenen Immanenz genauso entgegen wie der Friedfertig-keit, die den Frauen als Lebensspenderinnen tradi-tionell nachgesagt wird. Wie gehen literarische Texte mit solchen Ausnah-mefi guren um? Diese Frage beantwortet die vorlie-gende Studie, indem sie in den deutschsprachigen Texten die rhetorische Verfasstheit der Attentäterin von der konkreten Ausgestaltung der Tatvorgänge, über das konstruierte weibliche Attentatssubjekt bis hin zu den Verortungen des weiblichen Attentats verfolgt. Hierbei stehen die Frauenfi guren Judith, Charlotte Corday und Ulrike Meinhof im Mittel-punkt. Die Gemeinsamkeiten dieser drei Stoffe und ihrer Darstellungsweisen über Gattungsgrenzen und Jahrhunderte hinweg bilden den Ausgangs-punkt, um den kulturellen Deutungsmustern im Zusammenhang mit der Attentäterin nachzugehen.

Die AutorinImke Wiebke Heuer studierte an der Universität Paderborn die Fächer Neuere deutsche Literatur-wissenschaft, Medienwissenschaft und Allgemeine Literaturwissenschaft.

9783826051081

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Ute Weidenhiller

„All’ dieß wirre Bilderwesen ...“

Fiktionale Ekphrasis und Imagination in Eduard Mörikes Roman Maler Nolten

166 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 778Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 24,80 · ISBN 978-3-8260-5096-1VLB-Warengruppe 564

Zwischen der Beschreibung von fi ktionalen Kunst-werken (Ekphrasis), von ,lebenden Bildern‘ (tableaux vivants, Attitüden) und der überstei-gerten Imagination der Protagonisten bildet sich im Roman Maler Nolten von Eduard Mörike ein feines Netz sinnreicher Beziehungen. Die unter-schiedlichen Arten von ,Bildern‘ dienen in der vorliegenden Arbeit als Schlüsselbegriff für einen neuen Zugang zum Werk des Schriftstellers: Es ent-faltet sich ein kompliziertes Spiel von Verweisun-gen und Spiegelungen, das die Haupthandlung mit den zahlreichen erzählerischen wie auch lyrischen Einlagen verbindet. Steht auch die Auseinanderset-zung mit der bildnerischen Kunst im Roman nicht im Vordergrund, so schafft doch die mediale Diffe-renz von Text und Bild eine wichtige Voraussetzung für dessen Verständnis.

Die AutorinUte Weidenhiller promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Università degli Studi Roma Tre.

9783826050961

Roberto Di Bella

»... das wildgefl eckte Panorama eines anderen Traums«

Rolf Dieter Brinkmanns spätes Romanprojekt

ca. 530 Seiten, zahlreiche SchwarzweißillustrationenBroschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmKulturpoetik, Bd. 18Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,00 · ISBN 978-3-8260-5084-8VLB-Warengruppe 563

Die innovative Studie untersucht das Spätwerk von R. D. Brinkmann erstmals mit Blick auf jenen, bis zum Schluss thematisierten, jedoch nicht mehr verwirklichten zweiten Roman, vom Autor selbst zugleich als „fi ktive Autobiographie“, „Roman meiner Generation“ und „Grundlagenforschung der Gegenwart“ entworfen. Die exemplarischen Deutungen zur Text-Bild-Montage Schnitte (1973/74) und zum Gedichtband Westwärts 1&2 (1975) legen nicht nur zahlreiche motivische und textgenetische Verfl echtungen offen. Mit ihrer of-fenen Textualität werden sie jeweils als der „pré-roman“ (Michel Butor) eines noch zu entwerfen-den anderen Sprach(t)raums lesbar gemacht. Bei der Re-Vision der eigenen Erinnerung wie unserer (westlichen) Fortschrittsmythen schreibt Brink-mann sein Material dreifach um: Wiederholung, Korrektur und neuer Sprachentwurf prägen die Dynamik eines ebenso spät- wie postmodernen Projekts, das sich selbst als Schwelle begreift. Die entsprechend kulturpoetisch orientierten Analysen greifen durchgehend auch auf unveröffentlichte Briefe und Dokumente zurück.

Der AutorRoberto Di Bella studierte Germanistik und Roma-nistik in Bonn, Rom, München und Aachen. 2006-2011 war er Lektor des DAAD an der Universität Toulouse II. 2011 schloss er an der Universität zu Köln seine Promotion ab und ist aktuell als freier Lehrbeauftragter, Übersetzer und Publizist tätig.

9783826050848

Linda Maeding

Fragmentierte Leben

Gedächtnis und Ästhetik in deutschen und spanischen Exilautobiographien

ca. 340 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 773Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,00 · ISBN 978-3-8260-5051-0VLB-Warengruppe 561

Der Gattung Autobiographie kommt in der deut-schen und spanischen Exilliteratur eine herausra-gende Stellung zu. Ihre Popularität ist jedoch an die Erfahrung einer Krise gebunden: Angesichts von Aufl ösung und Zusammenbruch wird die Er-innerung zu einem zentralen Gestaltungsprinzip fragmentierter Lebensgeschichten. Parallel zu dieser Aufwertung erfährt das autobiographische Gedächtnis aber auch eine Problematisierung, die sich in selbstrefl exiven Schreibstrategien nie-derschlägt. Das Gedächtnis muss daher bei der Untersuchung dieses Textspektrums als formaläs-thetische Kategorie, als ethisches Moment und in seiner epistemologischen Dimension Berücksich-tigung fi nden.Die vorliegende Studie analysiert das Verhältnis von Gedächtnis und Poetik in Exilautobiographi-en beider Sprachen und bedient sich einer in der Forschung bisher fehlenden komparatistischen Herangehensweise, um Produktivität und Revision der Gattung im Exil herauszuarbeiten. Die Texte werfen grundlegende Fragen zur Darstellung dis-kontinuierlicher Lebensentwürfe und ästhetischer Erinnerungsstrategien auf und liefern damit einen eigenständigen Beitrag zur europäischen Autobio-graphik des 20. Jahrhunderts.

Die AutorinLinda Maeding ist Lektorin an der Sektion für Deut-sche Philologie der Universität Barcelona. Sie hat Komparatistik studiert in Mainz, Paris und Bogotá.

9783826050510

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David Weller

Arno Holz

Anfänge eines Dichterlebens

ca. 320 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 777Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-5092-3VLB-Warengruppe 563

In der Literaturwissenschaft wurde Arno Holzens mittlerem und spätem Werk seit jeher ein be-sonderer Stellenwert beigemessen. Als Dichter des Monumentalwerks Phantasus, als Darwi-nist, Evolutionstheoretiker, Verfechter der Neuen Wortkunst und Schöpfer naturalistischer Dramen und Prosaskizzen, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, wurde Holz häufi g diskutiert. Die ersten Schaffensjahre wurden hingegen bis an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt, was dem quasi selbstzensorischen Umgang des Autors mit dem eigenen Werk entspricht: Weder die Werkausgabe letzter Hand noch die posthum besorgte ‚Gesamt-ausgabe‘ enthält das frühe Werk vor 1886. Holz selbst implementierte die frühe Schaffensperiode nur punktuell in spätere Werke und ironisierte die Dichteranfänge immer wieder, was ebenfalls einer Abkoppelung vom Gesamtwerk gleichkommt. Die vorliegende Arbeit verfolgt eine andere Per-spektivierung. Die kaum bekannten Arbeiten aus der Zeit zwischen 1881 und 1885, etwa das als Fragment erhaltene Manuskript Spielmannswei-sen, die erste gedruckte Gedichtsammlung Kling-insherz! und der mit dem langjährigen Freund Oskar Jerschke gemeinschaftlich herausgegebene Gedichtband Deutsche Weisen, werden in größere werkgeschichtliche, biografi sche und kulturelle Zusammenhänge eingeordnet. Ferner wird das Bemühen eines Jungdichters um literarische Öf-fentlichkeit.

Der AutorDavid Weller studierte Germanistik und Romani-stik an den Universitäten Stuttgart und Paris (Uni-versité Paris Ouest Nanterre La Défense). Er lebt zurzeit in Stuttgart.

9783826050923

Kathrin Pajcic

Frauenstimmen in der spätmittelalterlichen Stadt?

Testamente von Frauen aus Lüneburg, Hamburg und Wien als soziale Kommunikation

505 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 768Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-4996-5VLB-Warengruppe 563

Ausgehend vom Forschungsdefi zit zu weiblicher Schriftlichkeit im Spätmittelalter untersucht diese Arbeit Frauentestamente aus Lüneburg, Hamburg und Wien des 14. und 15. Jahrhunderts als nicht-literarische Alltagsschriften von Frauen im Entste-hungskontext der spätmittelalterlichen Stadt. Die Verfasserin nähert sich den Vermächtnistexten mit kultur- und literaturwissenschaftlichen Frage-stellungen, überprüft sie auf Aspekte der Selbstre-ferentialität und untersucht sie hinsichtlich ihrer Funktion als soziale Kommunikation und als Äuße-rungen von Frauen.Die Textanalysen, die sowohl die Errichtungs-, Überlieferungs- und Kommunikationsbedingungen der Vermächtnistexte als auch deren Gestaltungs-merkmale und Argumentationsstrategien beson-ders in den Blick nehmen, bestätigen die aktive Beteiligung der Frauen bei der Entstehung der Testamente und zeigen deren Bedeutung als Wil-lenserklärung und Selbstdarstellung. Gemäß der neuen Selbstzeugnisforschung werden die analy-sierten Gebrauchstexte schließlich als soziale und kulturelle Praxis, als Medium der sozialen Kom-munikation und als Artikulationszeugnisse weib-licher Stimmen gedeutet, die heute Rückschlüsse auf weibliches Selbstverständnis zulassen.

Die AutorinKathrin Pajcic studierte Germanistik, Geschichte und Mathematik. Sie arbeitete als wissenschaft-liche Assistentin im Fachbereich Germanistische Mediävistik der Universität Mannheim und pro-movierte mit dieser Arbeit 2011 an der dortigen Philosophischen Fakultät.

9783826049965

Joachim Küchenhoff / Joachim Pfeiffer / Carl Pietzcker (Hrsg.)

Scham

Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Band 32

352 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmJahrbuch für Literatur und PsychoanalyseNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-5105-0Abopreis € 25,00VLB-Warengruppe 561

Abstracts – A. Geisenhanslüke: Scham. Theorie und Geschichte einer starken Empfi ndung – T. Auchter: Gesichter der Scham. Eine psychoanaly-tische Einführung – R.-P. Warsitz: Zur Entwick-lungsdynamik der Scham – J. Küchenhoff / P. Strasser: Der Körper, der Mangel, die Scham – H. Weiß: Groll, Scham und Zorn. Eine Analyse des Blicks – H. Raguse: Das Erleben von Scham im Anton Reiser von Karl Philipp Moritz – C. Pietz-cker: »… es war als sollte die Scham ihn über-leben«. Michael Kohlhaas und Die Marquise von O…: Kleists Versuche mit Scham und Beschämung – C. Benthien: Visuelle Ästhetisierung femininer Scham in den Novellen Fräulein Else von Arthur Schnitzler und Ehrengard von Tania Blixen – J. Steuer: Versteinernde Blicke. Schamdiskurse in Günter Grass’ Die Blechtrommel (1959) – W. Gabler: Scham im Beitrittsgebiet. Zum Beispiel Christa Wolf – S. Marks: Die Scham und der Natio-nalsozialismus – G. Fischer / B. Wutka: Die Schuld der Täter und die Scham der Opfer - Psychotrau-matische Abwehr am Beispiel von DOGVILLE (Lars von Trier 2004) – Bibliographie zum Thema »Scham« – Rezensionen

Die HerausgeberJoachim Küchenhoff ist Professor für Psychiatrie an der Universität Basel.Joachim Pfeiffer ist Professor für neuere deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Carl Pietzcker, em. Prof. für Deutsche Literaturwis-senschaft an der Universität Freiburg.

9783826051050

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K U L T U R W I S S E N S C H A F T

Markus Ophälders

Auswege sind Umwege

144 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 28,00 · ISBN 978-3-8260-5100-5VLB-Warengruppe 520

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und es geht um die Frage, ob es nicht schon zu spät sei. Die vorliegenden geschichtsphilosophischen und ästhetischen Refl exionen zum Leben, zur Kunst und zur Politik wollen versuchen, Erfahrungen mit einer Schwellenproblematik zu erörtern, die sich durch Begriffe wie Krise und Revolution charak-terisieren ließe. Die einzelnen Kapitel, in deren jeweiligem Zentrum sich Hegel, Solger und Tieck, Lukács, Spengler und Benjamin sowie Picassos Guernica 1937 befi nden, versuchen solche Kri-sensituationen zu beleuchten: vom Fehlschlag der Französischen Revolution bis zur Katastrophe des Zweiten Krieges. Dem überall waltenden Negativen gegenüber soll versucht werden, dialektisch, tra-gisch und ironisch auf Umwegen Auswege sichtbar zu machen. Die theoretische Anstrengung liegt darin, mögliche Antworten auf die Frage zu fi nden: Warum Kultur und nicht vielmehr Barbarei?

Der AutorMarkus Ophälders wurde in Poughkeepsie/NY (U.S.A.) als Sohn deutscher Eltern geboren und ist Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik an der Univer-sität Verona. Er beschäftigt sich in der Hauptsache mit Themen, welche Kunst- und Geschichtsphilo-sophie verbinden, wobei die Schwerpunkte in der deutschen Philosophie, Literatur und Musik des 19. und 20. Jahrhunderts liegen.

9783826051005

Viktoria Räuchle / Maria Römer (Hrsg.)

Gefühle Sprechen

Emotionen an den Anfängen und Grenzen der Sprache

ca. 300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,00 · ISBN 978-3-8260-5143-2VLB-Warengruppe 510

G. Klann-Delius: Vorwort – V. Räuchle / M. Rö-mer: Einleitung – Grenzerkundungen – G. Colombetti: What Language Does to Feelings – P. Wünschner: Der Sprachzwang. Wittgenstein und das Sprechen über Emotionen – Grenzerfahrun-gen – M. Modlinger: Welche Grenzen? Die Kunst der Sagbarkeit im Holocaust – N. Hagegmann: Gefühle an der Grenze. Inzesttabu und Emotionen in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit – M. Römer: Das Trauma des Sarin-Gasan-schlags 1995 bei Haruki Murakami und Kazushige Abe – Grenzziehungen – J. Gaigl: Karl Kraus‘ Sprache der Sprachlosigkeit – K. Bethke: „I cannot heave my heart into my mouth“. Embodiment und Sprachmaterial bei William Shakespeare – Grenz-gänger – G. Brudzynska: Malen mit Fingerspit-zen und Ergreifen mit Worten. Gefühl und Aus-sprechlichkeit der Kunsterfahrung um 1800 – H. Lehmann: Grenzfälle des Sprechens im Kino des New Hollywood – A. Schwan: „Blumen müssen oft bezeigen, was die Lippen gern verschweigen“. Flo-riographie als Sprache der Emotionen

Die HerausgeberinnenMaria Römer studierte Japanologie und Allgemei-ne und Vergleichende Literaturwissenschaften in Berlin und Tokyo.Viktoria Räuchle studierte Klassische Archäologie und Gender Studies an den Universitäten Wien, Heidelberg und Neapel.

Manfred Voigts

Zwischen Antisemitismus und deutsch-jüdischer Symbiose

296 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-5039-8VLB-Warengruppe 510

Von Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte bis zum Ende der Weimarer Republik untersuchen die hier aus zehn Jahren gesammelten Aufsätze die vielschichtige Problematik von philosophischem Antisemitismus und deutsch-jüdischer Symbio-se. In Analysen einzelner Texte und in der Quer-schnitts-Darstellung historischer Konfl iktthemen wird dieses für die deutsche kulturelle Entwick-lung noch heute zentrale Thema aus unterschied-lichen Aspekten beleuchtet. Das letzte Drittel des Buches untersucht auf viel Material gestützt die Grundlagen der deutsch-jüdischen Symbiose und stellt dar, dass diese als historisch begrenztes Phä-nomen auch an den Begrenztheiten seiner Epoche teilhatte.

Der AutorManfred Voigts lehrte am Institut für Jüdische Stu-dien an der Universität Potsdam. 1994 gab er den Band ‚Franz Kafka: Vor dem Gesetz‘ heraus, 2007 ,Kafka und die jüdische Frau‘ – beide bei K&N. Sein letztes großes Werk ist „Die deutsch-jüdische Sym-biose. Zwischen deutschem Sonderweg und Idee ,Europa‘.“

9783826050398

9783826051432

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Klaus von Schilling

Kultur und Identität

936 Seiten in zwei Bänden, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 98,00 · ISBN 978-3-8260-5012-1VLB-Warengruppe 510

Teil I: Geselligkeit und Gemeinsinn – Bürgerlichkeit im philosophischen und lite-rarischen Diskurs

Teil II: Autonomie und Selbstverständnis – Zum philosophischen und literarischen Diskurs der Gegenwart

Was ist kulturelle Identität? Wie ist sie aus indi-vidueller und kollektiver Perspektive zu bestim-men, und welchen Ort hat sie in Gesellschaft und Literatur? Bedarf sie der Rechtfertigung? Und wie ist eine solche vorzustellen? – Die Fragen sind weder über die reine Begriffsdeduktion noch über die Versenkung in die theoretischen oder literarischen Texte zu beantworten, denn beides verweist aufeinander. Die vorliegende Untersu-chung möchte den Begriff entfalten und zugleich der Geschichte ihrer Erscheinungen nachgehen; sie zeichnet deshalb einen doppelten Bogen, der zum einen den philosophisch-theoretischen und den literarischen Diskurs ineinander spiegelt und zum anderen eine geschichtliche Brücke zwi-schen dem bürgerlichen Zeitalter und der unmit-telbaren Gegenwart schlägt. Daraus ergibt sich die Aufteilung in zwei Bände, in denen jeweils beide Diskursstränge verfolgt werden.

Der AutorKlaus von Schilling war bis 2008 Dozent für Inter-kulturelle Germanistik an der Universität Mainz. Lehr- und Forschungsgebiete: Literatur- und Kul-turwissenschaft, Politische Landeskunde.

9783826050121

Arthur Engelbert

HELP!

Gegenseitig behindern oder helfen.Eine politische Skizze zur Wahrnehmung heute

320 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5017-6VLB-Warengruppe 510

Das Konzept des autonomen Individuums befi ndet sich in der Krise. Traditionelles Orientierungs- und Steuerungswissen erweist sich für die Dynamik globaler Koexistenz als obsolet. Dadurch verengt sich der Spielraum des Individuums, Einfl uss auf gesellschaftliche Prozesse und seine eigene Le-bensführung zu nehmen. Es geht hierbei um die Frage, in welchem Verhältnis heute Anpassung und Selbstbestimmung stehen. Wie und wo spiele ich als Individuum mit?Um Spielräume zu erkennen, selbst zu bestimmen und mit anderen zu verändern, muss man koope-rieren. Dazu benötigt der Einzelne Modelle und Er-fahrungsbeispiele. Das fordert Einsicht gegenüber der Lebensperspektive anderer und eine radikale Offenheit gegenüber allen denkbaren Situationen.Das Buch greift die anarchistische Idee gegensei-tiger Hilfe im skizzierten Zusammenhang auf und entwickelt diese durch die Einbeziehung aktueller Debatten weiter. Gegenseitige Hilfe wird als ein of-fenes Modell »freiwilliger« Kooperation von Klein-gruppen in Abgrenzung zu »unselbstständiger« Kooperation erläutert. In diesem Rahmen werden Bewusstseinskonzepte exemplarisch diskutiert, die der Einzelne gedanklich und praktisch annehmen kann, um selbstbewusster und unabhängiger zu-sammen mit anderen zu lernen, zu denken und zu handeln.

Der AutorArthur Engelbert ist seit 1996 Professor für Me-dientheorie und -praxis an der FH Potsdam und habilitierte 1998 im Fach „Medientheorie und Kunstwissenschaft“.

9783826050176

Jochen Achilles / Roland Borgards / Brigitte Burrichter (Hrsg.)

Liminale Anthropologien

Zwischenzeiten, Schwellenphänomene,Zwischenräume in Literatur und Philosophie

320 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5036-7VLB-Warengruppe 561

Liminale Anthropologien bezeichnen einen zen-tralen Wirkungsbereich liminaler Strukturen: den Entwurf des Menschen. Denn der Mensch ist viel-fältig auf Zwischenzeiten, Schwellenphänomene und Zwischenräume bezogen, und er ist dies in einer konstitutiven, ursprünglichen, nicht nur in einer sekundären, abgeleiteten Art. Die in diesem Band versammelten Beiträge stellen die Frage, wie Liminalität gedacht, imaginiert und darge-stellt wird; sie zielen auf Konzepte, Entwürfe und Inszenierungen liminaler Anthropologien. Damit kreuzen die Beiträge zwei mittlerweile etablier-te Untersuchungsperspektiven der Literatur- und Kulturwissenschaften: Zum einen die Frage nach kulturellen Grenzphänomenen im Allgemeinen, zum anderen die Frage nach dem Menschen unter dem Druck posthumanistischer Zustände im Be-sonderen.Mit Beiträgen von: J. Achilles, R. Borgards, B. Burrichter, B. Waldenfels, F.-P. Burkard, G. Penzkofer, F. Günther, H. Neumeyer, J. Robert, J. Braun, D. Scott, A. Geisenhanslüke, B. Ventarola, N. Lennartz, M. Kemmer, U. K. Heise

Die HerausgeberJochen Achilles ist Prof. für Anglistik und Amerika-nistik an der Universität Würzburg.Roland Borgards ist Professor für Neure Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg.Brigitte Burrichter ist Prof. für Romanistik an der Universität Würzburg.

9783826050367

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1. Halbjahr 2013K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

K U L T U R W I S S E N S C H A F T

Ina Ulrike Paul / Richard Faber (Hrsg.)

Der historische Roman zwischen Kunst, Ideologie und Wissenschaft

510 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-5021-3VLB-Warengruppe 563

Vorwort – I. Zum Verhältnis von Geschichts-schreibung und historischem Roman – B. Gladigow: Historia extra terram: Geschichts-stunden im All – J. Rüsen: Wahrheit, Sinn und Konstruktion. Über die wahre Geschichte, über Grenzen und Möglichkeiten moderner Historio-graphie, Globalisierung und Ethnozentrismus, im Gespräch mit Ljiljana Heise u. Ivonne Meybohm – O. G. Oexle: Claude Simon – und »wie es eigentlich gewesen« – K. Stopka: Fiktionale Zeitgeschichten. Ein Plädoyer für eine historiographische Annähe-rung an die Literatur – W. E.J. Weber: Ambivalen-te Dynamiken. Bemerkungen zur Geschichte der Geschichtsschreibung und ihrer Methodologie – J. Link: Die Normalisierung von Achtundsechzig als Anti-Ereignis: ein Fall für die Literatur? Prolegome-na zum aktualhistorischen Roman Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Ar-mee. Eine Vorerinnerung – II. Historische Ro-mane: Historische Gegenstände in multipler Perspektive – M. Zimmermann: Annie Ernaux, „Ein Buch über die Zeit und das Gedächtnis“: Les Années (2008) – K. Bruns: Historizität - Ereignis - Narration. Der Baader-Meinhof- Komplex (2008) von Uli Edel – I. U. Paul: Geschichte und Literatur - Werkzeug der Selbsterkenntnis. Über Daniel Kehl-manns Roman Die Vermessung der Welt(2005) – A. Pfersmann: Die Anmerkungen im „Roman der Gegengeschichte“ Augusto Roa Bastos und Patrick Chamoiseau – L. Stockinger: „Fritz“, Friedrich von Hardenberg und Novalis. Geschichtliches Wis-sen und Fiktion in Penelope Fitzgeralds The Blue Flower (1995) – J. P. Mautner: „In ihre fürchter-lichen Geschichtsabgründe hinunter zu schauen“. Thomas Bernhards Auslöschung (1988) als Aus-löschen der Geschichte – C. de Gemeaux: Über Marguerite Yourcenars Roman Die Schwarze

9783826050213

Flamme (1968). Wie der historische Roman die Geschichte aufhebt – H. Tommek: Ein historisch liegengebliebener Versuch. Peter Weiss’ Viet Nam Diskurs (1967) – J. Flemming: Kriegsroman und autobiographische Vergegenwärtigung. Arnold Zweig und Der Große Krieg der weißen Män-ner (1931-1935-1937-1954-1957) – H. Hanko: Leo Perutz’ Nachts unter der Steinernen Brücke (1953) - historischer Roman oder Kaiser Rudolf II. Kunst- und Wunderkammer? – U. Weymann: Karnevalistisches Weltempfi nden oder: der lachen-de Henri Quatre (1935/38) – G. Bauer: Dreißig Jahre Krieg: hart, streng, dicht. Ricarda Huchs Der große Krieg in Deutschland (1912/14) und vier weitere Autoren – R. G. Czapla: Wie Thomas Mann und Fritz Stein den Savonarola-Stoff für den völkischen Historienroman untauglich werden ließen. Zu Gladius Dei (1902) und Savonaro-la der Zweite (1924) – E. Stölting: Illusion und Nachempfi ndung. Über mimetische Identifi kation anhand Alfred Schnitzlers Revolutionsstück Der grüne Kakadu (1898) – R. Faber: Resignierte Auf-lösung und Erstarrung. Zu Theodor Fontanes His-torischem Preußenroman „Geert Innstetten“ alias Effi Briest (1894/95) – P. Ladwig: Ein Sizilianer in Italien - Die Wiederkehr der Vizekönige (1894) von Federico De Roberto – B. Wehinger: George Sands historischer Roman Nanon (1872). Eine literarische Revalorisierung der Französischen Re-volution – M. Leutzsch: Carl Heinrich Venturinis Natürliche Geschichte des großen Propheten von Nazareth (1800/02). Der einfl ussreichste Jesus-roman bis heute – III. Kontrafaktische Zeitge-schichte oder „was wäre eigentlich gewesen, wenn?” – E. Schütz: Kontrafaktische Geschichts-schreibung zum NS in Romanen nach 1945 – B. Picht: „Geschichte ist weder ein Gericht noch ein Alibi“. Über Alfred Anderschs Roman Winterspelt (1974) und die Alternativen in der Geschichte – R. Brenneke: Historisches Spiegelkabinett: Philip K. Dicks The Man in the High Castle (1962)X

Die HerausgeberIna Ulrike Paul ist Geschäftsführerin des Zentralin-stituts studium plus an der Universität der Bun-deswehr München.Richard Faber ist Professor für Soziologie (der Li-teratur) an der FU Berlin.

Ernest W. B. Hess-Lüttich (Ed.)

Sign CultureZeichen Kultur

Festschrift für Roland Posner

610 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-5067-1VLB-Warengruppe 561

Unter dem Titel Sign Culture Zeichen Kultur widmen sich über 40 Autoren aus aller Welt und aus den verschiedensten Disziplinen den wich-tigsten Themen der aktuellen Erforschung des Zusammenhangs von Zeichen und Kultur. Damit bietet der Band einen zugleich exemplarischen und systematischen Überblick über theoretische und empirische Ansätze in den Forschungsfeldern der Kultur- und Wissenschaftstheorie, der Lingui-stischen Pragmatik, der Künste und der Medien, der Kognitionstheorie und der Körpersprache, der politischen Öffentlichkeit und des Alltagslebens. Diesen inter- und transdisziplinären Arbeitsgebie-ten der Zeichentheorie und Zeichenpraxis hat der Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Semiotik und maßgebliche Herausgeber des Standardwerks Handbuch der Semiotik, der Ber-liner Germanist und Linguist ROLAND POSNER, fruchtbare Impulse gegeben. Deshalb ist ihm die-ser Band aus Anlass seines 70. Geburtstages ge-widmet.

Der HerausgeberProf. Dr. Dr. Dr. h.c. Ernest W. B. Hess-Lüttich ist Ordinarius für Germanistik (Sprach- und Litera-turwissenschaft) an der Universität Bern (Schweiz) und Extraordinarius an der University of Stellen-bosch (Südafrika). Seine Forschungsschwerpunk-te liegen vor allem im Bereich der Dialog- und Diskursforschung sowie der Text- und Kommuni-kationswissenschaft. Er hat bislang ca. 40 Bücher geschrieben oder herausgegeben und über 320 Aufsätze publiziert.

9783826050671

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Lena-Simone Günther / Saskia Hertlein / Bea Klüsener / Markus Raasch (Hrsg.)

Radikalität

Religiöse, politische und künstlerische Redikalismen in Geschichte und Gegenwart

Band 2: Frühe Neuzeit und Moderne

ca. 240 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 36,00 · ISBN 978-3-8260-4793-0VLB-Warengruppe 510

M. Niemetz: Zur Normativität des Bösen. Bild und Feindbild vom Jesuiten in der Frühen Neu-zeit – J. Overhoff: Radikale Toleranz als Leitbild der Amerikanischen Aufklärung. Die Begründung überkonfessioneller Erziehung an der Philadelphia Academy durch Benjamin Franklin und George Whitefi eld (1740-1751) – E. Lobsien: Was ist li-terarische Radikalität? Überlegungen im Blick auf Bergson, Husserl, Joyce und Beckett – R. Bucher: Hitlers gnadenlose Theologie. Strukturen und Leh-ren – H.-J. Sander: Das Aggiornamento des Zwei-ten Vatikanischen Konzils. Ein radikales Ereignis wider theologische und politische Radikalismen – W. Kraushaar: Wie radikal war die RAF? – D. Hattrup: Radikale Auslöschung der Religion durch Wissenschaft? – J. Ahrens: Die Anthropologie der Technik: Wie radikal sind die Biowissenschaften? – A. Pfahl-Traughber: Die NPD als Beispiel einer extremistischen bzw. radikalen Partei. Fallstudie zu einer politischen Bestrebung gegen die Normen und Regeln des demokratischen Verfassungsstaa-tes – M. Reddig: Die Radikalität des religiösen Fun-damentalismus – G. Langenhorst: Annäherungen an Fanatiker und ‚Gotteskrieger‘: Religiöse Radi-kalismen in der Gegenwartsliteratur – G. Götzen-brucker: Radikalität im Cyberspace? Beispiele ju-gendkultureller Proteste & Grenzüberschreitungen – H. Macha: Theorieentwicklung in der Genderfor-schung: Intersektionalität als eine radikale Form der Gesellschaftsanalyse und -kritik – W. Ötsch: Marktradikalität. Der Diskurs von „dem Markt“ – F. P. Kühn: Entsicherte Risikopolitik – Riskante

Sicherheitspolitik. Ansätze zu einer Bilanz außen-politischen Handelns im 21. Jahrhundert

Die HerausgeberLena-Simone Günther ist Doktorandin am Lehr-stuhl für Amerikanistik an der Katholischen Uni-versität Eichstätt-Ingolstadt.Saskia Hertlein ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Amerikanistik an der Universität Duisburg-Essen und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Amerikanistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.Bea Klüsener ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 9

783826050824

Timo Heimerdinger / Erich Kistler / Eva-Maria Hochhauser (Hrsg.)

,Gegenkultur‘

Cultural Encounters and TransfersBand 2

ca. 220 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 34,00 · ISBN 978-3-8260-5110-4VLB-Warengruppe 510

T. Heimerdinger: Figuration Gegenkultur: Kontra als Kitt. Zur Einführung – M. Sexl: „Gegen Kultur - eine Polemik“ – Literatur – A. Zink: „Die schö-ne Literatur als Gegenkultur zu Nationalismus und Partikularismus in den jugoslawischen Nachfolge-staaten“ – S. Donat: „In den Köpfen der Gegen-kultur - Gegenkultur als Kopfgeburt: Widerständi-ge Kollektive und erzählerische Vermittlung“ – S. Fink: „Gegenkultur im Alten Orient?“ – Politische und soziale Praxis – M. Gronau: „Zur Unkultur des Unpolitischen, oder: Demokratiekritik in der politischen Sprache der griechischen Klassik“ – E.-M. Hochhauser: „Jean-Marie Le Pen und Nico-las Sarkozy: Gegenkultur(en) im politischen Feld ‚Frankreich’?“ – K. Mühlbacher: „Der spanische Fußball im Spannungsfeld zwischen Nationalismus und Regionalismus“ – Medialität – A. Wiesinger:

9783826051104

„Politische Gegenkultur im Internet. Medienfor-mate, Protestformen und Akteure“ – V. Bernard: „Images of the Poor - Die Inszenierung der Armut als Gegenkultur durch Ästhetisierung und Ideali-sierung in Kunst, Literatur und Film: Denkanstöße am Beispiel des Films Slumdog Millionaire (UK/ USA, 2008)“ – V. Schuchter: „Queere Utopie oder maskierter Mainstream? Zur Darstellung von Gay-Communities im TV“ – Religiosität – B. Huber: „Das Konzept von „Gegenkultur“ und die Erfor-schung individuellen Christseins. Ostdeutschland und Tirol als Beispiel“ – N. Thoma: „„Wir halten dagegen, werden Fäuste erheben“. Gegenkultu-relle Inszenierungen am Beispiel des islamischen Rappers Ammar114“ – U. Ratheiser: „Lifting the Veil or Tying Hijab: Muslim Counter-Discourse in Contemporary British Culture“ – E. Kistler: „Mec-ca-Cola als Ikone einer islamischen Gegenkultur? Eine Frage der Sicht der Dinge!“

Die HerausgeberTimo Heimerdinger, Studium der Fächer Volkskun-de, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Deut-sche Philologie (Linguistik) an den Universitäten Freiburg i.Br., Pisa und Kiel, dort Promotion zum Dr. phil. im Jahr 2004. 2004-2009 Juniorprofessur für Kulturanthropologie / Volkskunde an der Uni-versität Mainz, seit Herbst 2009 Univ.-Prof. für Eu-ropäische Ethnologie an der Universität Innsbruck.Erich Kistler, Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Philosophie an der Universi-tät Zürich. Seit 2010 Professor am Institut für Ar-chäologien an der Universität Innsbruck.Eva-Maria Hochhauser, Politologin und Romani-stin, ist Koordinatorin der „Forschungsplattform Cultural Encounters and Transfers (CEnT)“ der Universität Innsbruck.

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Ulrike Weymann / Simone Schröder / Martin Andreas Widmann (Hrsg.)

„die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“

Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson

ca. 300 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-4967-5VLB-Warengruppe 510

S. Schröder / U. Weymann / M.A. Widmann: Einführung – I. Kontexte und Rezeption – H. Detering: Hans Keilson - Erinnerung an einen Schriftsteller und Freund Damion Searls: From the rag shop into the New York Times - a translator’s note – C. H. Niekerk: Hans Keilson im Exil. Zur deutsch-niederländischen Transkulturation in „Da steht mein Haus“ / in den autobiografi schen Schriften – II. Hans Keilson als Lyriker – H. Schmiedt: „In der Luftschaukel der Sprache“. An-merkungen zu Hans Keilsons Lyrik – R. Görner: Hans Keilsons Poesie der Tonartenwechsel – III. Zu Hans Keilsons Romanen und Erzählun-gen – W. Fähnders / H. Karrenbrock: Hans Keil-sons „Das Leben geht weiter“ und der Roman der späten Weimarer Republik – M. Lickhardt: Männlichkeitsbilder in „Das Leben geht weiter“ im Spiegel der Wirtschaftskrise – A. M. Widmann: In der Kammer. Zur Erzählarchitektur in „Komödie in Moll“ – T. Pfl ugmacher: Wohin mit der Leiche? „Komödie in Moll“ und ihre didaktischen Implika-tionen tbd.: zu „Der Tod des Widersachers“ – A. M. Parkinson: „Death of the Adversary“ Emotions and the Affective Structure of Anti-Semitism in Postwar Psychoanalysis and Literature – U. Weymann: Lite-ratur als Bühne. Rollenkonzeptionen und theatrale Strukturen in der Prosa Hans Keilsons/Das Leben als Bühne – IV. Essays und autobiographische Arbeiten – J. Birkmeyer: Sprache nach den Er-fahrungen des Holocaust. Zu Hans Keilsons Essays – M.-C. Bugelnig: „Schreiben, das ist für mich eine andere Möglichkeit spazieren zu gehen, in der Welt“: Topographien der Erinnerung. Zu Hans Keilsons Erinnerungsbuch „Da steht mein Haus“

9783826049675

– A. Michaelis: Nachbarn in der Fremde. Hans Keilsons „Da steht mein Haus“ im Horizont kano-nischer Erinnerungsbücher von Überlebenden der Shoah – V. Psychoanalyse und Literatur bei Hans Keilson – S. Schröder: Erzählstrukturen im Kontext psychoanalytischer Fallerzählungen – B. Mahlmann-Bauer: Über die Anwendung von Keilsons anamnetischer Methode der sequentiel-len Analyse auf die Auswertung der Holocaust-Er-innerungsliteratur – H. Grugger: Intersubjektivität zwischen Sagbarem und Unsagbarem. Hans Keil-sons „Schrei ins Leere“ im Spiegel des aktuellen Traumadiskurses – VI. Dokumentarisches – M. Keilson-Lauritz: Der literarische Nachlass von Hans Keilson – eine Bestandsaufnahme

Die HerausgeberUlrike Weymann ist Postdoc am Deutschen Insti-tut der Johannes Gutenberg- Universität Mainz; ihr aktuelles Projekt trägt den Arbeitstitel: „Authenti-zitätseffekte. Medienkonvergenzen und ästhetische Realitätsinszenierung in der Literatur der Neuen Sachlichkeit“.Simone Schröder studierte an der Johannes Guten-berg- Universität Mainz Komparatistik, Hispanistik und Politikwissenschaft. Sie ist Mitbegründerin der Kulturzeitschrift elephant und gewann für ihre li-terarischen Arbeiten und Essays bereits mehrfach Auszeichnungen.Andreas Martin Widmann wurde 2008 mit einer Arbeit zum Thema „Kontrafaktische Geschichtsdar-stellung: Untersuchungen an Romanen von Günter Grass, Thomas Pynchon, Thomas Brussig, Michael Kleeberg, Philip Roth und Christoph Ransmayr“ promoviert. Für seine Essays wurde er mehrfach ausgezeichnet, für das Romandebüt Die Glückspa-rade erhielt er 2010 den Robert-Gernhardt-Preis.

Kosmas Raspitsos

Die Latinisierung des Griechischen

Übersetzung, Verstehen und Sprache im Ausgang von Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer

230 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie 531Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 36,00 · ISBN 978-3-8260-5128-9VLB-Warengruppe 520

Welche Verwandlung erfährt das Denken der Grie-chen durch seine Übersetzung in die lateinische Sprache, in die Welt und in die Kultur der Römer? Martin Heidegger charakterisierte diese Latinisie-rung als Entfremdung der griechischen Philosophie. Reichen die Folgen dieser Umformung bis heutzu-tage und ist es eigentlich nicht mehr möglich, die Grundbegriffe der griechischen Philosophen ange-messen zu verstehen? Das vorliegende Buch ver-sucht mit Heidegger, aber gleichzeitig anders als bei ihm, eine Antwort auf diese Aporie zu geben. Dabei wird auch das Werk Hans-Georg Gadamers heran-gezogen. Das Ergebnis dürfte vielleicht etwas mehr Licht in die Interpretation der beiden Philosophen werfen, in die eigentümliche Beschaffenheit der phi-losophischen Sprache und auch in die Diskussion über die Probleme des Übersetzens, des Verstehens und der Sprache, d. h. über zentrale Fragen der phi-losophischen Hermeneutik.

Der AutorKosmas Raspitsos hat Philosophie, Germanistik und Übersetzungswissenschaft in Athen, Berlin und Freiburg i.Br. (Promotion) studiert. Außer seinen Forschungsschwerpunkten in Hermeneutik, an-tiker Philosophie und moderner Vernunftkritik übersetzt er philosophische und literarische Texte.

9783826051289

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Tanja Zimmermann / Aleksandar Jakir (Hrsg.)

Europe and the Balkans

Decades of ‚Europeanization‘?

ca. 360 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-5109-8VLB-Warengruppe 510

A. Jakir: „This is where we belong“ - „European Union“ and „Europeaness“ in contemporary de-bates in Croatia – T. Zimmermann: Fortress Eu-rope and the gorges of the Balkans: From Jakob Pillipp Fallmerayer to Tanja Ostojic’ s EU-slip – In-troducing the Balkans to Europe – D. Norris: Mind the gap! The Balkans as literary trope – A. Avdagic: The early encounters with Europe and narrative models of mediation – I. Živancevic-Sekeruš / P. Sekeruš: The evolution of one image: from indigenous Morlachs to Hollywoodish Borats – J. Sujecka: Conceptions of the Balkans. The lin-guistic, the historical and the mental Balkans – S. Nasevski: Inclusive character of Balkan identity regarding identity of Europe, in the perspective of European integration – D. Hasanbegovic: Stories for Europe: Bosnian fi lm and the cultural codifi ca-tion of trauma – “Europeanization” of the Bal-kans – D. Spasojevic / J. Kleut: Europeanization discourse of Serbian political elites: Pešcanik and Nova srpska politicka misao – M. Popadic: Serbian ID for Europe: visual identity of the new Serbian passport – M. Komel: Splitting Eurobalkanism: Europaization of the Balkans, Balkanization of Europe - a short psychoanalytical observation – D. Melcic: Europe and the Balkans: Some Theses Concerning the History of (National) Discourses – A. Ioannidou: The new anti-European tenden-cies in Greece due to the economic crisis – Iden-tities ”in-between” – N. Makuljevic: Politics of perception: Europe and the Balkans between ori-entalism and occidentalism – B. Škvorc: Miroslav Krleža between Mitteleuropa and the Balkans – D. Beganovic: Radomir Konstantinovic im Kontext der jugoslawischen 60er – T. Brajovic: Imagining Europe: (anti)utopian memory of the ‚millennium‘

trilogy by Vojislav Despotov – K. Kulavkova: The memory of the Balkans stereotypes in the western European context – War and Confl icts from the Balkan and European Perspective – E. Kazaz: Skender Kulenovic‘s war poems: Remembering a European War from a Balkan perspective – A. Bašic: The Bombing of the Sarajevo town hall, Na-tional and University Library of Bosnia-Herzegovina (1992- 2012): Erasure of Memory Before the Age of Digitalisation – D. Gruhonjic: Srdjan Aleksic’s case and reconciliation in the region – J. Nießer: “The dilemma about reconciliation” - Investigating a transnational approach to dealing with the past in postjugoslav societies (RECOM) – A. Bohn: Imag-es of the Balkans in times of war. Film propaganda from the German Empire to National Socialist Ger-many – Women and the Balkans/Woman on the Balkans – K. Lindemann: Explaining Bosnia - Milena Preindlsberger-Mrazovic and Austria’s own “Orient” – M. Ciglenecki: The Balkan Beauty - Elsa Oeltjen Kasimir (1887-1944) – R. Senjkovic: Miss YU: Socialist female beauty – I. Cirovic: Images of violence against Balkan women in the 19th cen-tury European culture – A. Demiragic: Is there an authentic woman‘s response to the war?: Women‘s writings about the war in Bosnia and Herzegovina – Representing the Balkans in art and popu-lar culture – G. Kirn: Between Yugoslav and Post-Yugoslav memorial spaces – B. Murovec: True art on the “right” side – L. Reinkowski: Yugoslav pop / rock culture of the 1980s and Euro-Balkan Iden-tity – S. Fietkau: Balkan pop or Eurotrash - Yu-goslavia and Its Successor States in the Eurovision Song Contest – N. Louveau: YU-splendor reloaded – N. Avramovska: Europe and another Europe on the European Theatre – J. Murašov: Vegeta: The idea of Yugoslavia and the taste of the region

Die HerausgeberTanja Zimmermermann is Junior Professor of Slavic Literatures at the University of Konstanz. Her research interests are media policy and memory studies, the East-West transfer in literature and visual culture from 19th to the 21th century. Most recent publication: ed. Balkan Memories. Media Constructions of National and Transnational His-tory, Bielefeld: Transcript 2012. Aleksandar Jakir is Professor of 20th century His-tory at the Faculty of Philosophy - University of Split. His research interests are contemporary his-tory of Southeastern Europe. He works on different aspects of the political, cultural and social history of Dalmatia, Croatia and Yugoslavia during the 20th century, with emphasis on the process of formation of modern national identity.

9783826051098

Markus Oliver Spitz

Präsentation - Distinktion - Dignität

Eine Bourdieusche Lesart nebst sechs Fallstudien

244 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft 769Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5004-6VLB-Warengruppe 561

Nach einer Phase der deutschsprachigen Bour-dieu-Rezeption, welche ganz überwiegend durch Einführungen gekennzeichnet war, sind seit einigen Jahren Detailfragen in den Mittelpunkt gerückt. Al-lerdings fehlt bis heute, zehn Jahre nach Bourdieus Tod, eine systematische Auseinandersetzung mit seiner Distinktionstheorie beinahe gänzlich.Der vorliegende Band widmet sich daher zuvorderst der Dialektik zwischen Prätention und Distinktion und ihren Konsequenzen für die soziale Rangstel-lung oder: Dignität eines Individuums. Zu diesem Zweck wird Bourdieus Ansatz zunächst im soziolo-gischen Kontext verortet. Dabei werden sämtliche relevanten Kernbegriffe konzise in ihrer Bedeutung als Komponenten der Distinktionstheorie benannt, bevor zentrale Distinktionsfaktoren (Sprach- und Medienkompetenz, Bildungskapital, Macht und Kenntnis kultureller Codes) behandelt werden.Der Band gibt der engen Anbindung an Originaltexte den Vorzug vor der Verwendung von (Teil-)Überset-zungen. Mit zahlreichen Vor- und Rückverweisen so-wie zusammenfassenden Abbildungen ist er auf an-schauliche Darstellung und Analyse der inhärenten Zusammenhänge der Kultursoziologie Bourdieus angelegt. Dabei wendet er sich explizit nicht allein an Soziologen, sondern gerade auch an Linguisten, Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftler.

Der AutorMarkus Oliver Spitz, Studium der Germanistik, An-glistik, Soziologie und Pädagogik in Bochum und Bonn. Promotion in Exeter mit einer Arbeit über Christoph Ransmayr, 2004 veröffentlicht bei K&N.

9783826050046

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Natalie J. Lauer

Der Kontrakt des Zeichners mit der Medizin

Ästhetik und Wissenschaft im Bildatlas Bourgery & Jacob

256 Seiten, Paperback, zahlr. farbige AbbildungenFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5045-9VLB-Warengruppe 510

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Für die Anatomie bedeutet das: Funktion, Lagebeziehun-gen unterschiedlicher Teile und gegebenenfalls die Mechanik werden direkt und ohne wortreiche Erklärungen anschaulich und begreifbar gemacht. Der Anatom Jean-Marc Bourgery und der Zeichner Nicolas-Henri Jacob schufen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein opulentes Tafelwerk, das sowohl als Höhepunkt der Anatomie als auch der Kunst der Lithografi e gilt. Nichts weniger als die ideale Synergie zwischen Kunst und Wissenschaft war das Ziel jahrzehntelanger Zusammenarbeit.Die Autorin legt erstmals eine umfassende For-schungsarbeit zu diesem wegweisenden Werk der medizinischen Bildgebung vor und erläutert Kriterien, die die Darstellung des menschlichen Körpers bis heute prägen. Mit bildwissenschaftli-chem Blick werden Funktionen, visuelle Konzepti-onen und medizinische Botschaften der Bildtafeln untersucht und medizinhistorisch eingeordnet. Ein Bilderbogen, der die neuzeitliche Anatomie von Vesal bis Gunther von Hagens berücksichtigt.Der Band ist darüber hinaus ein innovativer Beitrag zur Wirkungsgeschichte und Deutung von Werken der medizinischen Bildgebung. Grenzbereiche der Disziplinen Kunstgeschichte, Medizin, Medizinge-schichte und Medienkunde sind berücksichtigt. Das Buch enthält insgesamt 148 Abbildungen, da-von 44 in Farbe.

Die AutorinNatalie J. Lauer studierte Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, MA 2009, Promotion 2012, und arbeitet derzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

9783826050459

Wolfgang Kröplin

Auf der Suche nach dem unbekannten Theater

Bilder und Befunde vom mittelosteuropäischen TheaterBand 1 und 2

ca. 900 Seiten in 2 Bänden, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 98,00 · ISBN 978-3-8260-5033-6VLB-Warengruppe 561

Das Theater in Europas mittlerem Osten ist weithin unbekannt. Der Autor beschreibt nun Entwicklun-gen dieses mittelosteuropäischen Sprechtheaters. Aus eigener Anschauung während der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, aus Recherchen vor Ort sowie langjähriger Forschungstätigkeit. Im Zentrum steht das Theater der ehemaligen so-zialistischen Länder. Dessen auffl iegende Utopie und bleierne Verkrustung. Zugleich aber auch der ganze mittelosteuropäische Kulturraum. Mit seinem verspäteten Nationaltheater und seiner vergessenen künstlerischen Avantgarde im Spielraum von natio-naler Befreiungsbewegung, bürgerlicher Konstituie-rung, sozialistischer Prägung und internationalem Austausch. Die Arbeit beschreibt, wie die Gesell-schaft ihr Theater einrichtete und welchen Platz sich das Theater in der Gesellschaft suchte. Und sie entdeckt dieses Theater als einen wesentlichen Teil europäischer Kulturgeschichte, der sich geradezu anbietet, weitreichende Entdeckungen zu machen. Was in diesem Raum „gedacht und gestaltet wurde“, gab R. v. Weizsäcker schon 1994 zu bedenken, „ge-winnt heute unter dem Vorzeichen eines zukünftigen Europa neue und aktuelle Bedeutung“.

Der AutorWolfgang Kröplin ist Theaterwissenschaftler und war als Dramaturg bzw. Chefdramaturg in Dresden und Leipzig engagiert. Promovierte und habilitierte sich, lehrte an der Leipziger Theaterhochschule Dramatur-gie, Kultur- und Theatergeschichte und forschte beson-ders zur Historie und Gegenwart des mittelosteuropä-ischen Theaters und Dramas. Schrieb Theaterkritiken und publizierte zahlreiche Aufsätze und Studien.

9783826050336

Vera Schanz

Politische und literarische Souveränität im frühneuzeit-lichen Frankreich

Bodin, La Boétie, Montaigne

216 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmEpistmata Literaturwissenschaft 776Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 34,00 · ISBN 978-3-8260-5089-3VLB-Warengruppe 561

Vor dem Hintergrund sich neu herausbilden-der Nationalstaaten stellt die Frühe Neuzeit eine Schwellenzeit dar, in der verschiedene Ausprägun-gen von politischer Souveränität zum Ausdruck kommen. Vorliegende Analyse widmet sich der zu-nehmenden Ausdifferenzierung von Souveränität in Frankreich. Drei Werke prägen entscheidend den Themenkomplex um Souveränität und Macht: Jean Bodins Six Livres de la République, Etienne de La Boéties Discours de la servitude volontaire und Michel de Montaignes Essais.Einem rein politischen Verständnis von Souveräni-tät, wie es Bodin vertritt, stellt La Boétie die Sou-veränität des Individuums gegenüber. Montaigne dehnt das Konzept aus und überträgt es auf den Diplomaten, Gott und das eigene Ich. Zudem er-gänzt er La Boéties Überzeugung um die schriftstel-lerische Komponente: der inhaltlichen Auseinan-dersetzung mit Souveränität ist zugleich die Suche und Schaffung einer Selbstsouveränität überge-ordnet, die Montaigne mittels des ethopoetischen Schreibens zu erlangen sucht. Ebenso wie das von Michel Foucault skizzierte selbstsorgende Subjekt der griechischen und römischen Antike, versucht auch Montaigne, Selbsterkenntnis durch das eigene Schreiben zu erlangen. Doch Montaigne geht mit und in seinen Essais über die Idee der Schrift als bloßem Mittel zur Selbsterkenntnis hinaus

Die AutorinDr. phil. Vera Schanz studierte Romanistik und All-gemeine und Vergleichende Literaturwissenschaf-ten in Mainz, Dijon (Frankreich) und München.

9783826050893

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Richard Faber / Elmar Locher (Hrsg.)

Italienischer Faschismus und deutschsprachiger Katholizismus

388 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 48,00 · ISBN 978-3-8260-5058-9VLB-Warengruppe 510

Vorwort – A. Mattioli: Umkämpfte Erinnerung. Ita-lien und das Erbe der Mussolini-Diktatur – A. Bau-erkämper: Italienischer Faschismus und deutscher Nationalsozialismus im Vergleich und Bezugsver-hältnis. Entstehung, Merkmale und Erinnerungen – I. National-faschistische und römisch-katholische Sakralkunst – O. Janz: Nation und Religion in Italien zwischen Erstem Weltkrieg und Faschismus – S. Diebner: Politische Inszenierung des Katholizismus während des Faschismus in der Ausstattung öffentlicher Gebäude – W. Kreutz: Luis Trenkers Film „Condottieri“: eine deutsch-italienische Koproduktion im Spannungsfeld von faschistischer und nationalsozialistischer Ideolo-gie – II. Südtirol und sein Katholizismus im Blick von außen – H. Obermair: Danger Zones - der englische Historiker John Sturge Stephens (1891–1954), der italienische Faschismus und Südtirol – T. Schulze: Südtirol im Blick deutscher Katholiken nach 1918 – W. Mogge: „Der Faszimus braucht keine Feigenblätter mehr ...“. Deutsche katholische Jugendbewegung und italienischer Faschismus – III. Divergenz und Konvergenz italienisch-faschistischer und deutsch- wie italienisch-katholischer Rom-Mythologie – E. Locher: ›Kirche‹ und ›Faschismus‹ in der Zeit-schrift DER BRENNER (1921–1932) unter beson-derer Berücksichtigung von Carl Dallago, Theodor Haecker und Carl Schmitt – R. Faber: Identität und Differenz faschistischer und katholischer Rom-My-thologie. Über T.S. Eliot, Georg Moenius und Eu-genio Pacelli sowie Rudolf Borchardt, Julius Evola und Benito Mussolini – R.-G. Czapla: Von Augu-stus zu Christus und Mussolini. Eine Gedankenfi gur christlicher Abendland-Apologeten, insbesondere des frühen Carlo Schmid – IV. Berufsständische

Ordnung und Ständestaat oder Kleriko- und Austrofaschismus – K. Gabriel: Die Enzyklika Quadragesimo anno in Deutschland, Italien und Österreich – J. P. Mautner: Ein „Österreich, das die Totalität des Christentums verwirklicht“? Die katholische Kirche und ihr Verhältnis zum „auto-ritären Ständestaat“ – O. Weiß: Zwischen Öster-reichertum und Nationalsozialismus. Katholische Akademikermilieus im Ständestaat – Schluss – H. Embacher: „Ein Toter führt uns an“ - der „Aus-trofaschismus“ als österreichische Variante des Faschismus? – Dossier – F. De Giorgi: La Chiesa totalitaria (1922–1958)

Die HerausgeberRichard Faber ist Professor für Soziologie (der Li-teratur) an der FU Berlin.Elmar Locher, Prof. ass. an der Universität Verona, seit 1992 Dipertimento di Germanistica e Slavistica.

9783826050589

Anastasia Risch

„... wir schaffen aus Ruinen“

Der Byronismus als Paradigma der ästhetischen Moderne bei Heine, Lenau, Platen und Grabbe

ca. 440 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmPhilologie der Kultur, Bd. 7Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-5098-5VLB-Warengruppe 561

Der Begriff des Byronismus bezeichnet traditionell die Nachahmung Lord Byrons durch ausländische Autoren und wird in diesem Sinne häufi g als welt-anschauliche Kategorie, synonym zu ‚Weltschmerz‘, ennui oder mal du siècle verwendet. Die vorlie-gende Arbeit untersucht demgegenüber die Ge-meinsamkeiten, die das Œuvre Byrons und der ‚By-ronisten’ auch jenseits direkter Entlehnungen und thematischer Übereinstimmungen kennzeichnen. Ausgehend von einem weitgefassten Moderne-Be-griff wird der Byronismus als eine länderübergrei-fende literaturhistorische Signatur im Zeichen der ästhetischen Moderne interpretiert. Das Krisenbe-wusstsein der neuen Epoche schlägt sich in den Werken Byrons und der ‚Byronisten‘ in Form von spezifi schen Strategien nieder, die Situation der Dichtung in einer gefühlten ‚Un-Zeit’ künstlerisch zu erfassen, das Spannungsverhältnis zwischen Innovation und Tradition literarisch produktiv zu machen und aus den Bruchstücken des literarisch-en Erbes mit intertextuellen Verfahren neue Texte zu produzieren. Darin offenbaren sich Verbind-ungslinien innerhalb der europäischen Literatur um 1800 und um 1900, welche die traditionel-len Epocheneinteilungen der Literaturgeschichts-schreibung unterminieren.

Die AutorinAnastasia Risch, Studium der Literatur-, Theater-wissenschaft und Kunstgeschichte in Moskau und Würzburg, Promotion 2011 in Zürich mit der vorliegenden Arbeit. Veröffentlichungen seit 1998, darunter Theater- und Buchkritiken sowie Überset-zungen von zeitgenössischen Dramen.

9783826050985

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Andreas Jacke

Traumpassagen

Eine Filmtheorie mit Walter Benjamin

232 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5046-6VLB-Warengruppe 744

Diese Studie tritt signiert durch Jacques Derrida bewusst ein Erbe der Frankfurter Schule an. Dabei bilden Thesen von Theodor W. Adorno und Sieg-fried Kracauer die Ränder. Im Herzen werden Be-griffe von Walter Benjamin interpretiert: Wahrheit, Schock, Kontemplation, Aura, Mythos, Ähnlichkeit, Mimesis, Sadismus und Melancholie. Vom mehren Seiten werden so mithilfe seiner Überlegungen die Ansätze zu einer eigenständigen Filmtheorie herausgearbeitet. Diese wird primär vor einem psychoanalytischen Hintergrund formuliert. In der projizierten Kinowelt bilden die Traumpassagen poetische Übergänge zwischen Traum und Wirk-lichkeit. Sie werden mithilfe von psychotischen Mechanismen organisiert. Es war Benjamins Kon-zept, dass der Zuschauer durch die psychotischen Strukturen des Kinos geimpft werden sollte, damit sie nicht weiter massenhaft in der pathologischen Weltauffassung des Faschismus ausbrechen konn-ten. Paranoide, schizoide, depressive und primitive sadistische Elemente werden als wichtige Baustei-ne der Filmkultur sichtbar. Anhand von Beispielen aus dem Gegenwartskino wird der Einsatz dieser Mechanismen konkretisiert. So soll Benjamins Denken in Aktualität umschlagen lassen und die Aufmerksamkeit auf eine medienspezifi sche Ver-knüpfung von Inhalt und Form in der Filmkunst gelenkt werden.

Der AutorAndreas Jacke lebt seit 1986 in Berlin. 1996 Ma-gister über Benjamins Rechtsphilosophie. 2002 Promotion über „Marilyn Monroe und die Psy-choanalyse“ in den Filmwissenschaften. Buchpu-blikationen über Marilyn Monroe (2005), Stanley Kubrick, (2009), Roman Polanski (2010) u. David Bowie (2011).

9783826050466

Marc Jacobsen / Dirk Lehmann / Florian Röhrbein (Hrsg.)

Kritische Theorie und Emanzipation

ca. 200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-5065-7VLB-Warengruppe 520

D. Braunstein: Kritische Theorie und die Kritik der politischen Ökonomie – I. Elbe: Autoritärer Cha-rakter, Antisemitismus und die falsche Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaft – I. Klasen: Die Kritik der Kulturindustrie und das Versprechen der Kunst – D. Lehmann: Naturbeherrschung und Emanzipa-tion – P. Mentz: Zur negativen Moralphilosophie Theodor W. Adornos – M. Schumacher: Kapitalis-mus, Religion, Transzendenz – B. Umrath: Femini-stische Perspektiven einer kritischen Theorie

Die HerausgeberMarc Jacobsen studiert Soziologie (Master) in Bielefeld. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kritik des Rassismus und Antisemitismus sowie kritische Theorie der Gesellschaft. Zuletzt hat er zus. mit Ekaterina Jadtschenko und Regina Wamper den Sammelband „Das hat doch mit uns nichts zu tun! Die Anschläge in Norwegen in den deutschsprachi-gen Medien“ (Unrast, 2011) herausgegeben.Dirk Lehmann hat in Duisburg und Bielefeld So-ziologie studiert und arbeitet gegenwärtig über die Entstehung und Entwicklung der kritischen Theo-rie. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Geschichte der kritischen Theorie, Entfremdungs- und Ver-dinglichungskritik. Er veröffentlicht unregelmäßig in Phase 2 sowie Kritiknetz. Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft.Florian Röhrbein studiert Soziologie (Master) an der Universität Bielefeld und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit kritischer Gesellschafts-theorie und Forschung sowie Ideologie- und Sub-jektkritik.

9783826050657

Steffen Barth

Der Ring des Nibelungen

Konzept – Inszenierung – Bühneim 21. Jahrhundert

112 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 13 x 20,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 18,00 · ISBN 978-3-8260-5002-2VLB-Warengruppe 510

»Ich sprach von den Undinen-Wesen, die sich nach einer Seele sehnen.« Er geht an das Klavier, spielt das Klage-Thema »Rheingold, Rheingold«, fügt hinzu: »Falsch und feig ist, was oben sich freut.« »Dass ich das damals so bestimmt gewusst habe!« – Wie er im Bette liegt, sagt er noch: »Ich bin Ih-nen gut, diesen untergeordneten Wesen der Tiefe, diese(n) sehnsüchtigen.«Cosima Wagner, Die Tagebücher II.1878-1883, 12.02.1883

Meine Parteigänger, die wie gemacht sind, um die Gedanken, die ich ausspreche, der Lächerlichkeit preiszugeben.Richard Wagner 1883

Der AutorSteffen Barth lebt in Karlsruhe. Neben seiner bun-desweiten Tätigkeit als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht sowie im Bereich des Kunstrech-tes widmet er sich intensiv kulturellen Projekten, bevorzugt in Zusammenhang mit Richard Wagners Werk (Veranstaltungen mit Dame Gwyneth Jones, Nike Wagner, Eung-Gu Kim).Sein Ring-Konzept baut auf Schriften Richard Wagners (Werktreue!) und auf G. B. Shaws „The perfect Wagnerite“ auf. Es stellt eine Raum- und Zeitreise von der Quelle des Rheins zur Mündung des Rheins dar, eine Entwicklung vom Urzustand zur menschengemachten Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen. Nicht ein hehrster Held, son-dern die Elemente Feuer und Wasser – die Natur – führen das Ende der Götter und der Menschen herbei.

9783826050022

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Friedrich W.J. Hasselhoff

»Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen«

Gesammelte Aufsätze, Vorträge und Predigten

Herausgegeben von Görge Hasselhoff

364 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-4995-8VLB-Warengruppe 510

Der vorliegende Band vereinigt veröffentlichte und unveröffentlichte Aufsätze, Vorträge, Predigten und religionspädagogische Entwürfe des ehemaligen Hochschuldozenten, Pfarrers und Schulreferenten Friedrich Hasselhoff aus sechs Jahrzehnten seines Schaffens. Dabei handelt es sich um Arbeiten zu biblischen Texten Alten und Neuen Testaments sowie zu Fragen, die die christliche Theologie, den christlich-jüdischen Dialog (insbesondere im Zusammenhang mit dem „Synodalbeschluss zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ der Evang. Kirche im Rheinland von 1980) und die Siedlung Nes Ammim in Israel betreffen.

Der VerfasserFriedrich W.J. Hasselhoff, nach dem Studium der Evangelischen Theologie 1958 promoviert mit einer Arbeit über „Urmensch und König“ (Uni-versität Hamburg); Vikariat und Pfarrdienst in Hamburg, Weißenturm und Düsseldorf, Dozent an der RWTU Aachen und dem PTI der Evangelischen Kirche im Rheinland, von 1971-1994 Pfarrer und Schulreferent der Kirchenkreise Essen, seitdem im aktiven Ruhestand

Der HerausgeberGörge K. Hasselhoff, zuletzt Lehrstuhlvertretung an der Universität Potsdam und Gastprofessur an der EST São Leopoldo, RS; z.Zt. Research Scholar (Fel-low) im Käte-Hamburger-Kolleg der Ruhr-Univer-sität Bochum; Publikationen bei Königshausen & Neumann: Dicit Rabbi Moyses, 2004, 2. Aufl . 2005; als Herausgeber: Dieter Adelmann, „Reinige dein Denken“, 2010

9783826049958

Beatrice Trînca (Hrsg.)

Verrätselung und Sinnzeugung in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

ca. 304 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-5014-5VLB-Warengruppe 510

B. Trînca / U. Zellmann: Einleitung – B. Trînca: ‚les uouz del cor si obscurs‘. Zum „Speculum“ der Marguerite d’Oingt – H. Schlie: Diesseits und Jen-seits des Bildes – T. Bulang / H. Runow: Allego-rie und Verrätselung in der mittelhochdeutschen Sangspruchdichtung – C. Herberichs: ‚Ich bin erkennig‘: Verrätselte Texturen und Rätselbilder in Frauenlobs „Marienleich“ – M. Bernsen: Die Bedeutung des Heiligen Franziskus für die Entste-hung der neuzeitlichen Literatur – U. Schneider: Die Konzeption der ‚obscuritas poetarum‘ bei Gi-ovanni Boccaccio – E. Schmid: René d’Anjou, „Le livre du cuer d’amours espris“ – U. Zellmann: Das Menetekel im Alten Testament und im „Hecastus“ des Georgius Macropedius von 1539 – W. Fuhr-mann: Geheimnisvolle Schriften. Musikalische Notation als arkanes Wissen im Spätmittelalter – A. Traninger: Füttert den Hahn! Pythagoreische Stra-tegien von Verrätselung und Enträtselung in Pico della Mirandolas „Oratio de dignitate hominis“ – A. Eusterschulte: Geheime Schriften der Natur. Konzepte einer Magia naturalis in der Renaissance – H. Rößler: Blickschranken im Zeitalter der Evidenz. Strategien der Arkanisierung in der Na-turphilosophie des 17. Jahrhunderts – S. Möders-heim: Sinn und Rätsel. Formen der Allegorisierung in der frühneuzeitlichen Emblematik

Die HerausgeberinBeatrice Trînca ist Juniorprofessorin für Religions-wissenschaft an der Freien Universität Berlin. Zu ihren Arbeitsgebieten zählen Religion und Litera-tur in der europäischen Kultur des Mittelalters und deren Rezeption in der Neuzeit.

9783826050145

Stephanie Großmann

Inszenierungsanalyse von Opern

Eine interdisziplinäre Methodik

ca. 450 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-4999-6VLB-Warengruppe 510

Eine Operninszenierung kann als Text mit drei Ebenen verstanden werden, die sich gegenseitig beeinfl ussen und bedingen. Bei den drei Ebenen handelt es sich um das Libretto, die Musik und die eigentliche Inszenierung der Oper, also ihre Konkretisierung auf der Bühne. Hierbei sind die Ebenen Libretto und Musik als eher statisch zu be-zeichnen, da sie sich im Laufe der Zeit nur wenig verändern. Die Konkretisierung hingegen ist dyna-misch, da sie bei jeder Inszenierung neu ‚erfun-den’ wird. Somit kann jede Inszenierung als eine Transformation mit Rückbezug auf Libretto und Musik verstanden werden.Diese Trias der Bedeutungsebenen macht den Reiz dieser Kunstform aus, erschwert aber auch eine Analyse des Gegenstandes, da alle Ebenen als ein ‚Ganzes’ simultan wahrgenommen werden, aber nicht als ein ‚Ganzes’ untersucht werden können. Die Studie untersucht in den Bereich der Litera-tur-, Musik- und Medienwissenschaften Methoden und Ansätze, die für Analyse von Opern gewinn-bringend genutzt werden können, und entwickelt aus ihnen eine Methodik der Inszenierungsanaly-se, die gleichberechtigt die drei Ebenen der Oper integriert und so den interdisziplinären Charakter des Forschungsgegenstandes anerkennt.Die Autorin erprobt und illustriert die einzelnen Analyseschritte und -kategorien an zahlreichen Beispielen aus 400 Jahren Operngeschichte.

Die AutorinStephanie Großmann studierte Dipl. Kulturwirt-schaft an der Universität Passau, wo sie 2012 mit vorliegender Studie im Bereich Medienwissen-schaften promoviert wurde. Sie ist dort derzeit Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft.

9783826049996

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Sabine Sonntag

Einfach toll!

Der Opernbesuch im Spielfilm

304 Seiten, ca. 100 s/w FilmographienBroschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-5026-8VLB-Warengruppe 510

Der Opernbesuch gehört zu den beliebten Hand-lungselementen in einem Spielfi lm. Oper sorgt im Film für eine attraktive „Location“ und schöne Ko-stüme, und sie bietet Momente hoher Emotionalität und die Möglichkeit, Filmfi guren gesellschaftlich zu positionieren. Dabei treten zwei Medien und zwei Geschichten miteinander in Beziehung, so dass im günstigsten Fall der Opernbesuch zu ei-nem Schlüssel und unverzichtbaren Bestandteil der Filmhandlung wird. Wer geht wann warum in die Oper, was sieht er, und wie wird die jeweilige Oper in Szene gesetzt? Für das Buch wurden etwa 250 Filme mit Opernszenen untersucht. Die Au-torin legt dabei opern- und fi lmwissenschaftliche Kriterien an, sie betrachtet die Filme aber auch als Theaterpraktikerin und gibt Einblicke in die tech-nische Umsetzung. Das für Opernkenner wie Film-freunde gleichermaßen interessante Kompendium gliedert sich in zehn Kapitel und stellt erstmals dar, wie sich der Opernbesuch im Krimi, Horrorfi lm, in Drama und Comedy, Literaturverfi lmungen, im Historienfi lm und biographischen Sänger- und Komponistenfi lm präsentiert. Die zeitliche Spanne der analysierten Filme umfasst genau einhundert Jahre vom ältesten Wagner-Film 1913 bis zu den jüngsten Filmen über Anna Karenina und Ludwig II. mit Kinostarts Ende 2012.

Die AutorinSabine Sonntag ist Schülerin von Götz Friedrich, arbeitet seit mehr als dreißig Jahren für das Mu-siktheater und lehrt an der Musikhochschule Han-nover Historische Musikwissenschaft. Ein Schwer-punkt ihrer Arbeit ist die Wechselwirkung von Oper und Film. 2010 erschien ihr Buch Richard Wagner im Kino.

9783826050268

Volker Klotz

Es lebe: Die Operette

Anläufe, sie neuerlich zu erwecken

ca. 300 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-5087-9VLB-Warengruppe 510

Allerlei eigenwillige und vielbenutzte Bücher, durchweg komparatistische, hat dieser Literatur-wissenschaftler geschrieben: über Dramenformen, Stadtromane, Bürgerliches Lachtheater, Kunstmär-chen, Abenteuer-Romane, Vers-Kunst. Besonders verwunderten Beifall erregte Operette. Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst (1991, erweitert 2004). Dieser theoretischen Abhandlung wird hier eine praktische zugesellt, gewonnen aus eigener Mitarbeit am Theater. Etliche vortreffl iche, aber kaum bekannte Operetten – jenseits der we-nigen, die immerfort landauf landab zerspielten – hat Klotz ausgewählt und dramaturgisch betreut, aktiv mitwirkend bei Inszenierungen an diversen Bühnen. Das Buch dokumentiert diese Unterneh-mungen in Form von Vorträgen, Programmbeiträ-gen, Werkstattberichten, Arbeitsgesprächen und, wo nötig neu geschriebenen Dialogszenen und Liedstrophen.Als Leser ansprechen möchte der Autor – immer schon rege als Bastard aus Gambusino und heid-nischer Missionar für unbekannte Kunstwerke –: Studenten und Lehrer der Literatur-, Theater- und Musikwissenschaft.

Der AutorVolker Klotz ist em. Professor für Literaturwissen-schaft an der Universität Stuttgart, lehrte auch an ausländischen Hochschulen und arbeitet an Thea-tern mit. Von seinen Büchern gelten die folgenden als Standardwerke: Bertolt Brecht - Geschlossene und offene Form im Drama - Die erzählte Stadt - Abenteuer-Romane - Bürgerliches Lachtheater - Das europäische Kunstmärchen - Operette: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst.

9783826050879

Fidelis Hochstetter

Ludwig van Beethovens Fidelio vor dem Hintergrund einer Ästhetik des Erhabenen

ca. 200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 32,00 · ISBN 978-3-8260-5106-7VLB-Warengruppe 510

Die vorliegende Arbeit bewegt sich interdisziplinär zwischen Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft und Philosophie. Dabei wird der Begriff des Äs-thetisch-Erhabenen neben Pseudo-Longinus myth-isch-ekstatischem Verständnis und Edmund Burkes sensualistisch-empirischer Untersuchung vor allem in Immanuel Kants dritter Kritik der Urteilskraft grundlegend betrachtet, bevor schließlich in der Tragödientheorie Friedrich Schillers im Begriff des Erhabenen die Frage nach der höchsten Bedeutung des Mensch-Seins in den Vordergrund rückt. Hier schließt die im Mittelpunkt der Arbeit stehende Oper Fidelio an, denn mit seiner einzigen Oper erschafft Ludwig van Beethoven ein Menschenbild, wie es sein könnte – Fidelio ist eine Oper der Utopie. Die erhabene Wirkung der zentralen Mo-tive Freiheit, Liebe und Hoffnung lässt sich an den einzelnen Charakteren, aber auch in der dramat-urgischen und musikalischen Gestaltung der Oper aufzeigen.

Der AutorFidelis Benedikt Hochstetter, geboren 1985, wuchs in Süddeutschland auf und studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien.

9783826051067

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Ariane Jeßulat

Erinnerte Musik

Der Ring des Nibelungen als musikalisches Gedächtnistheater

ca. 400 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-5144-9VLB-Warengruppe 591

Obwohl Musikgeschichte ohne die Verarbeitung äl-terer Musik in jüngerer nicht vorstellbar ist, hatte die imitatio veterum nicht immer denselben Stel-lenwert. So steht der Originalitätsanspruch der Ro-mantik zur selbstverständlichen Nachahmung der Werke der Lehrer-Generation, wie sie bis zum 17. Jahrhundert etabliert war, in scharfem Kontrast.Die Arbeit modifi ziert den an der Musik des Mittel-alters und der Renaissance von der Musikwissen-schaft für eine Auswendigkeitskultur adaptierten Begriff der ars memoriae dahingehend, dass er im Zusammengehen mit der aktuellen Rezeptions-forschung, der Intertextualitätsforschung und der Toposforschung musiktheoretischer Prägung auf die Wagner-Analyse angewendet werden kann. Wie im Gedächtnistheater räumliche Projektion und gedrängte Bilder strukturell ineinander vermittelt sind, strukturieren beide Phänomene als „poten-zierte Form“ und stilistische Überzeichnung den Zusammenhang von Form und Motivik im Mu-sikdrama. Als punktuelle Formen musikalischer Zeitdarstellung bilden sie ein Pendant zu Warburgs „Pathosformeln“.

Die AutorinAriane Jeßulat ist seit 2004 Professorin für Musik-theorie an der Hochschule für Musik Würzburg. Ihren Forschungs- und Publikationsschwerpunkt bildet die Musik Richard Wagners. Sie ist Vor-standsmitglied der Gesellschaft für Musiktheorie.

Andreas Trobitius

Das Streichsextett

Komponierte Instrumentation in der Kammermusik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

256 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-5064-0VLB-Warengruppe 520

Schon bald nachdem gegen Ende des 18. Jahrhun-derts von Luigi Boccherini und Gaetano Brunetti die ersten Werke für sechs Streichinstrumente komponiert wurden, verfestigte sich ein relativ un-refl ektiertes Bild dieser Besetzung, das bis in die wissenschaftliche Auseinandersetzung der heuti-gen Zeit reicht. Dieses ist vor allem von zwei kon-stanten Merkmalen geprägt: An erster Stelle sei die kompositorische Herausforderung, einen zwischen orchestralen und kammermusikalischen Mög-lichkeiten ausgewogenen Satz zu kreieren, kaum zu bewältigen. Außerdem wurde Streichsextetten immer eine Abhängigkeit zur Gattung Streichquar-tett, mitunter wenig schmeichelhaft im Sinne einer bloßen „Vorübung“, attestiert. Beides führte dazu, dass das Streichsextett nicht als selbständige musi-kalische Gattung anerkannt wurde. Zudem setzte die nachhaltige Komposition von Sextetten gegen-über anderen Gattungen, wie eben dem Streich-quartett, erst relativ spät ein. Die frühen Sextette weisen außerdem keine einheitliche Besetzung der sechs Streicher auf, so dass dementsprechend auch kein homogenes Korpus von Werken entsteht. Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts werden ver-mehrt Sextette mit der konstanten Besetzung von zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Violoncelli komponiert. Etwa in dieser Zeit kann aber auch eine starke Tendenz zur Individualisierung des mu-sikalischen Werkes beobachtet werden.

Der AutorAndreas Trobitius studierte Musikwissenschaft, ältere deutsche Literatur und deutsche Sprache so-wie Politikwissenschaft in Frankfurt am Main und in Marburg.

9783826050640

Udo Bayer

Carl Laemmle und die Universal

Eine transatlantische Biographie

300 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-5120-3VLB-Warengruppe 510

Die Gründe dafür, wichtige biografi sche Stationen des Mannes, der als großer Hollywood-Pionier in der turbulenten Gründerzeit der Filmindustrie maßgeblichen Anteil am Entstehen der Universal und damit auch des Produktionsorts Los Angeles hatte, zu rekonstruieren, sind vielfältig. Seine Le-bensstationen, zusammen mit einer Monografi e seines Lebenswerks, beanspruchen zu Recht einen Platz in der Filmgeschichte. Wie kaum Leben und Werk eines der anderen frühen Studiogründer ist sowohl Laemmles Leben wie ein Teil seiner Filme eng mit den politischen Zeitumständen, die uns heute Geschichte sind, verbunden. Das beginnt mit der für Deutschland wie für die USA gleichermaßen wichtigen Auswanderungs-bewegung im neunzehnten Jahrhundert, schließt wichtige Momente der jüdischen Geschichte bei-der Länder mit ein, verbindet sich in der Rolle der amerikanischen Filmindustrie im Ersten Welt-krieg mit der ersten kriegerischen Konfrontation beider Länder, der Streit um eines der fi lmge-schichtlich bedeutenden Werke der Universal, Im Westen nichts Neues, bildet den Schlusspunkt von Laemmles Deutschlandbesuchen.Wichtige Filme der Universal aus Laemmles Zeit bis 1936, die die Filmgeschichte beeinfl usst ha-ben, müssen einbezogen werden. Laemmles er-folgreiche Rettung von Hunderten von verfolgten Juden schließlich verlässt denjenigen Teil seiner Lebensgeschichte, der mit dem Film zu tun hat.

Der AutorUdo Bayer hat – neben seinen umfangreichen Ar-beiten zur Semiotik – verschiedene Aufsätze zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde Laupheims veröffentlicht.

9783826051203

9783826051449

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P S Y C H O L O G I E

Wolfgang Eich (Hrsg.)

Bipersonalität, Psychophysio-logie und Anthropologische Medizin

ca. 150 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmBeiträge zur medizinischen Anthropologie, Bd. 8Erscheinungstermin: 2. QuartalSubskriptionspreis € 19,80 (bis 31.03.2013)späterer Ladenpreis ca. € 28,00ISBN 978-3-8260-4971-2VLB-Warengruppe 691

F. Lolas Stepke: Paul Christian - Medizin als dialo-gische Handlungswissenschaft – H.-C. Deter: Paul Christian und sein Beitrag für die Psychosomatik internistischer Erkrankungen aus heutiger Sicht – C. Bieber: Gemeinsame Entscheidungsfi ndung und bipersonales Handeln – R.-M. E. Jacobi: Bi-personalität - eine „Umgestaltung der Metaphy-sik“? Viktor von Wizsäcker und Paul Christian – P. Christian-Widmaier: Bipersonalität der Sprache. Zu vier Briefen aus dem Nachlaß Paul Christians – D. M. Orange: Bipersonalität und Intersubjektivität in der Psychotherapie. Ein dialogischer Ansatz

Der HerausgeberWolfgang Eich ist Professor für Innere Medizin und Psychosomatik an der Universität Heidelberg.

9783826049712

Roland Kuhn

Münsterlinger Kolloquien

Band 1

ca. 600 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 88,00 · ISBN 978-3-8260-5054-1VLB-Warengruppe 530

Die hier vorliegenden Interpretationen (Binswanger, Gelb, Scheler, Goldstein, Wyrsch, Hönigswald, Sim-mel) zeigen, dass die wesentlichen Dimensionen des Menschseins mit den augenblicklich angewandten Methoden nicht zu erschliessen sind, weil die jewei-lige Existenz „nicht Positivität sondern Schicksal ist“ (Hegel). Jede Methode, die den Patienten zu einem ungeschichtlichen Modell macht, seine ‚Existenz‘ verneint, ist keine Wissenschaft, um den wirklichen Menschen zu verstehen. „Ex-istenz bedeutet nicht Exterritorialität, sondern Transzendenz“(Maldiney). Nach Roland Kuhn „verschwindet der einzelne Kranke in der modernen Psychiatrie“ und er folgert daraus, „dass auf diesem Wege der Nutzen der mit einem unvorstellbaren Aufwand betriebenen natur-wissenschaftlichen Forschung für den einzelnen Pati-enten zu gering“ sei. Der Autor versucht, anhand der Schule Binswangers und Goldsteins entwickelten da-seinsanalytischen Betrachtungsweise an praktischen Beispielen diese Methode uns näher zu bringen. „Der Widerstand bzw. die Gleichgültigkeit, mit der die Psychiatrie den Forschungen Kuhns begegnete, ist aber weniger auf persönliche Vorurteile als auf den Zustand der augenblicklichen Welt zurückzu-führen, weil das gegenwärtige Denken nur ein Den-ken der Gegenständlichkeit ist“(Maldiney). Kuhn, der die ersten wirksamen Antidepressiva entdeckte, greift auch ungelöste Probleme auf und bietet damit durch die Öffnung der ästhetischen Dimension weit-reichende Perspektiven.

Der AutorRoland Kuhn (1912-2005), Schüler Ludwig Binswan-gers, wurde von den Universitäten Basel und Löwen für seine psychopharmakologischen Arbeiten mit dem Dr. h. c. für Medizin, von der Sorbonne in Paris mit dem Dr. h. c. für Philosophie für seine psycho-logisch-daseinsanalytischen Arbeiten ausgezeichnet.

9783826050541

Wolfgang Gräßler

Kollektive Neurosen

ca. 160 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 24,80 · ISBN 978-3-8260-5005-3VLB-Warengruppe 530

Der Wiener Psychiater Viktor Frankl stellte bei der Entwicklung seiner psychotherapeutischen Metho-de, der Existenzanalyse, die Sinn- und Wertstrebig-keit des Menschen in das Zentrum von Arbeits-, Erlebnis- und Leidensfähigkeit. Dabei erkannte er, dass bei herausragender Bedeutung des Persona-len im Humanen kollektive Phänomene nicht zu übersehen sind.Er prägte den Begriff der „kollektiven Neurosen“ und beschrieb diese unter Einteilungen als Kol-lektivismus, Fanatismus, Fatalismus sowie provi-sorische Daseinshaltung, wobei der dahinter die Sinnleere eines „existentiellen Vakuums“ sah. Diese gesellschaftlichen Phänomene sind keine „Massenpsychosen“, aber „kollektiv-neurotische“ Erscheinungen (nach Frankl) aus Flucht vor Ver-antwortung und Scheu vor der Freiheit.Im Buch wird die Thematik schwerpunktmäßig beleuchtet, da sie immer wieder aktuell unter ver-schiedenen Facetten auftritt. Obwohl es also um keine „Massenpsychosen“ geht, wird zur Abgren-zung eine kurze Abhandlung über Mensch, Gruppe und Masse erläuternd an den Anfang gestellt.Nach Besprechung der genannten Problemfelder werden diese durch eine Auseinandersetzung mit Hysterie, Aggressivität und Hass, Technologieg-läubigkeit, Aberglaube und spekulativem Denken erweitert. Als Psychologische und soziologische Grenzgebiete stehen sie ständig unter dem Anruf des Ethischen, das nicht in der Kategorie der Nütz-lichkeit stecken bleiben kann.

Der AutorWolfgang Gäßler, Dr. med., Promotion an der Uni-versität Leipzig, Nervenarzt, Psychotherapeut und Theologe, ehem. eigene Niederlassung in Franken-berg/Sachsen. Existenzanalytiker, ehem. Ausbil-dungsleiter für Logotherapie und Existenzanalyse nach V. Frankl.

9783826050053

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

Jutta Friederich

Alice Rühle-Gerstel (1894-1943)

Eine in Vergessenheit geratene Individualpsychologin

ca. 220 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-4994-1VLB-Warengruppe 530

Das vorliegende Buch stellt das Leben und Werk der Philosophin, Literaturwissenschaftlerin, Marxi-stin und Individualpsychologin Alice Rühle-Gerstel (1894-1943) vor. 1921 lernte sie Alfred Adlers In-dividualpsychologie und durch ihren Ehemann, den Rätekommunisten Otto Rühle, den Marxismus ken-nen. Ein Leben lang ließen sie die Individualpsycho-logie, der Marxismus, die Literaturwissenschaften und die Philosophie nicht mehr los. Diese vier The-men dienten Alice Rühle-Gerstel als Grundlage für ihr Werk, das durch ihren frühen Tod und durch die gravierenden, politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des Zweiten Weltkrieges in Vergessenheit geriet. Alice Rühle-Gerstel versuchte, die Individual-psychologie mit dem Marxismus zu verknüpfen, da sie eine Gemeinsamkeit der beiden Systeme in ihren Grundlagen, im Aufbau und in ihren Zielen sah. Sie widmete sich besonders der Emanzipation der Frau, der Sexualerziehung, der nicht-autoritären, sozia-listischen Erziehung, dem Abbau einer bürgerlich-autoritären Charakterstruktur und der Vorbereitung einer auf Solidarität und Gleichheit basierenden sozialistischen Gesellschaftsform. Mit diesem Buch möchte die Autorin einen Beitrag leisten, um die noch heute lesenswerten Ideen und Gedanken von Alice Rühle-Gerstel vor dem Vergessen zu bewahren.

Die AutorinJutta Friederich studierte Sozialpädagogik und Psy-chologie in Berlin. Später absolvierte sie eine Ausbil-dung zur Psychologischen Psychotherapeutin. 2011 promovierte sie im Fach Psychologie an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Sie ist seit 2007 in einer Erziehungs- und Familienberatung (Berlin) tätig. Zuvor hat sie einige Jahre in einer Klinik für Psycho-somatik in Neuruppin (Brandenburg) gearbeitet.

9783826049941

P S Y C H O L O G I E

Matthias Huber

Die Bedeutung von Emotion für Entscheidung und Bewusstsein

Die neurowissenschaftliche Heraus-forderung der Pädagogik am Beispiel von Damasios Theorie der Emotion

138 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 24,80 · ISBN 978-3-8260-5011-4VLB-Warengruppe 520

Welchen Einfl uss haben Emotionen auf Entschei-dungsprozesse und Bewusstsein? Welchen Stellen-wert kann man Emotionen im Lichte neurowissen-schaftlicher Forschung beimessen und welche Im-plikationen ergeben sich daraus für die Pädagogik? Das vorliegende Buch stellt sich der Aufgabe, der mehr oder weniger trivialen Ratgeberliteratur und pädagogischer Theorie ein systematisches Modell neurowissenschaftlicher Hypothesen gegenüber-zustellen. Der einleitende Diskurs macht sowohl auf das aktuelle und durchaus problematische Verhältnis von Erziehungswissenschaft und Neu-rowissenschaft aufmerksam, als auch auf jenes von Emotion und Pädagogik. In bemerkenswerter Weise werden daran anschließend die Forschungs-ergebnisse Damasios zusammengefasst und erläu-ternd dargestellt und ein aus neurowissenschaft-licher Sicht geformtes Modell von Emotion und Entscheidung skizziert. Viele Situationen werden dem Lesenden in ihrer möglichen Komplexität und Relevanz für die Erziehungspraxis erinnerlich werden. Die Arbeit versucht, die neurologisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der geistes-wissenschaftlich orientierten Pädagogik zur Verfü-gung zu stellen, ohne den pädagogischen Auftrag zu verneinen. Vielmehr wird der Pädagogik ein Denkmodell zur Seite gestellt, das prekäre Erzie-hungssituationen bewältigen hilft, diese eben unter neuen, neurowissenschaftlichen.

Der AutorMatthias Huber, studierte Psychoanalytische Päd-agogik in Wien.

9783826050114

Rainer Schäfer / Günter Schuhmann (Hrsg.)

»Ist das noch ein Leben?«

Suizid als Herausforderung für Palliativmedizin und Palliativpflege

ca. 112 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 12,80 · ISBN 978-3-8260-5134-0VLB-Warengruppe 530

Inhalt: E. Engelke: Einführung zum Thema – A. Schmidtke: Was ist suizidales Verhalten? - Erken-nen und Vorbeugen – C. Neuenzeit: Mein Leid rückt nicht von seiner Stelle - Belletristische Texte zum Thema – C. Müller-Busch: Der Wunsch nach ärztlich assistiertem Suizid - Eine palliativmedizini-sche Herausforderung – T. Binsack / H. Leyrer / S. Raischl: Interviewrunde zur Frage: Ist das noch ein Leben? – Gesprächsrunde: Prof. Dr. Armin Schmidtke, Claudia Neuenzeit, Prof. Dr. Christof Müller-Busch, Dr. Thomas Binsack, Helga Leyrer, Sepp Raischl

Die HerausgeberDie Stiftung Juliusspital Würzburg ist ein Dienstlei-stungsunternehmen mit einer über 430-jährigen Geschichte, die mit humanitärem Auftrag in der Alten- und Krankenpfl ege tätig ist. Im Jahre 2001 wurden hier die Akademie für Palliativmedizin, Palliativpfl ege und Hospizarbeit sowie eine Pallia-tivstation gegründet als konsequente Fortsetzung des Stifterauftrages in der heutigen Zeit.Günter Schuhmann ist der Leiter der Akademie, Dr. Rainer Schäfer ist Chefarzt der Abteilung für Anäs-thesie und Palliativmedizin am Juliusspital.

9783826051340

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1. Halbjahr 2013K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

Otto Hansmann

Vom MenschenÜber ErziehungZum Bürger

Vorlesungen zu Rousseaus Anthropologie, Pädagogik und Staatsphilosophie

200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 24,80 · ISBN 978-3-8260-4997-2VLB-Warengruppe 510

2012 jährt sich nicht nur der Geburtstag von Jean-Jacques Rousseau, sondern zum zweihundertfünf-zigsten Mal das Erscheinen zweier seiner Haupt-werke: »Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts« und »Emile oder Über die Erzie-hung«. Nostalgisches Erinnern allein rechtfertigt diese Publikation sicher nicht. Der Titel »Vom Menschen. Über Erziehung. Zum Bürger« ver-spricht mehr, und zwar nichts Geringeres als einen Versuch, anthropologische Betrachtungsweisen und Erziehungsphilosophie mit Überlegungen zu Prinzipien politischer Gestaltung zu verbinden. Bei aller Disparatheit und Sperrigkeit dieser the-matischen Bezüge, darf dieses Risiko immer wie-der aufs Neue gewagt werden, was Rousseaus Ruf nicht nur als Klassiker, sondern insbesondere als Meister der Paradoxie bestätigt. Denn zwischen Menschsein, zum Menschen erzogen werden müssen und schließlich als Bürger in politischer Gemeinschaft mit seinesgleichen vernünftig leben zu sollen, klaffen Welten. Die Notwendigkeit und die Hoffnung, diese Klüfte zu überbrücken, bleibt Aufgabe. Sie scheint aktueller denn je. Rousseaus Paradoxien geben zu denken. Und davon können wir uns noch heute inspirieren lassen.

Der AutorOtto Hansmann ist apl. Prof. für Allgemeine Päd-agogik und Akademischer Direktor an der Kultur-wissenschaftlichen Fakultät der Universität Bay-reuth. Spezialgebiete: Geschichte und Theorien der Bildung und Erziehung, Kommunikationstheorien und Theorien pädagogischen Handelns.

9783826049972

Rudolf Weber-Fas

Londoner Gedanken

242 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 14 x 20,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-5145-6VLB-Warengruppe 510

Die vorliegenden Aufzeichnungen gehen zurück auf einen längeren Aufenthalt des Autors in London.

Der AutorRudolf Weber-Fas studierte nach dem humani-stischen Abitur in Trier Rechts- und Staatswissen-schaften an den Universitäten Bonn, Hamburg, Princeton und Harvard. Promotion zum Dr. jur. (Bonn) und zum Master of Laws (Harvard). Nach dem Assessorexamen vielseitige Praxis in Anwalt-schaft, Verwaltung, Diplomatie und Justiz, zuletzt als Richter an einem obersten Gerichtshof der Bundesrepublik. Von dort Berufung zum ordent-lichen Professor für Öffentliches Recht und Staats-lehre (Universität Mannheim). Zahlreiche wissenschaftliche Buchveröffentlichun-gen, insbesondere über Staatsrecht, Verfassungs-geschichte, internationales Recht und politische Philosophie.

Neuere Hauptwerke: Über die Staatsgewalt. Von Platons Idealstaat bis zur Europäischen Union (2000/C.H. Beck) – Der Verfassungsstaat des Grundgesetzes. Entstehung · Prinzipien · Ge-stalt (2002/MohrSiebeck) – Epochen deutscher Staatlichkeit. Vom Reich der Franken bis zur Bundesrepublik (2006/W. Kohlhammer)Unter dem Titel Pariser Betrachtungen. Refl exio-nen und Maximen erschien 2011 der erste Band eine Aphorismenzyklus bei K&N.

„Ich bin bewegt und fasziniert von der Stimme der Pariser Betrachtungen, ihrer vollendet schönen, einfachen Sprache, ihrer Haltung und ihrem Ge-schmack.“

Martin Mosebach (Georg Büchner Preis 2007)

Hanns Peter Zwißler

Witwerverbrennung

168 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartal€ 16,80 · ISBN 978-3-8260-5131-9VLB-Warengruppe 112

Johannes Boberg, Maschinenbauer mit Hang zur Präzision, erhält die Mitteilung, dass seine ge-schiedene Frau Kristina wohl als Geisterfahrerin auf der Autobahn Selbstmord verübt hat. Das setzt die folgenden Stunden in Gang, in denen Boberg Kristinas Zwillingsschwester anzurufen versucht, gleichzeitig die Anrufe seiner Mutter abwehrt, an-dere Anrufe tätigt, einen Hausmeister betrunken macht und einen aufgeschlitzten Teddybären in den Müllschlucker entsorgt.Boberg schwankt zwischen manchmal bizarren Erinnerungen, die meist um die Frauen in seinem Leben kreisen, und Refl exionen. Die Witwerver-brennung, die in seinem Fall angesetzt ist, zieht sich vom Nachmittag hin bis in den späten Abend.Ein souverän erzählter Roman mit hohem Unter-haltungswert.

Der AutorHanns Peter Zwißler studierte Geschichte, Ger-manistik und Politik in Würzburg und war zuletzt stellv. Schulleiter eines Schweinfurter Gymnasiums. Bisherige Veröffentlichungen: Lisa du schwarze Zypresse, Novelle. Der Bröll, Roman. Die winken-de Katze, Roman. Uraufführung Mai 2011: Alles ist im Fluss. Bei K&N erschienen (2011): Die Kunst des Scharfrichters und der Nutzen des Schafotts.

P Ä D A G O G I K / A L L G . P R O G R A M M

9783826051319

9783826051456

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Klaus Luttringer

Leben am Fluss

Bilder eines Ortswechsels

182 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 13,5 x 21 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 18,00 · ISBN 978-3-8260-5122-7VLB-Warengruppe 112

Hinter dem eher spröden Titel erwartet den Leser eine außergewöhnliche Erzählung. Zum Staunen und Genießen. Leise und poetisch komponiert. Und mit kleinen philosophisch-melancholischen Verstecken, in die auch das Inferno am Ende der Erzählung nicht einzudringen vermag.

Der AutorKlaus Luttringer schreibt in Hilden. Veröffentli-chungen u.a.: Die Bildung und ihr Narr (Rheda-Wiedenbrück) Zeit der Höhlen (Freiburg) - Die Rückkehr der Steine (K&N) - Weit, weit Arkadi-en… Über die Sehnsucht nach dem anderen Leben (Düsseldorf und Bensheim, K&N) - Weltgeschichte Zärtlichkeit (K&N) - Der Skorpion (München) - Kernspaltungen, Sieben zeitkritische Essays (K&N) - Robinson oder der Wind von Süden, Fünf fl at-terhafte Essays zum Verwehen aller Dinge (K&N).

9783826051227

Jiri Robert Pick

Der Tierschutzverein

Eine humanistische – soweit möglich – Novelle aus dem GhettoÜbersetzung aus dem Tschechischen von Eva Gaal und Sigmund Mang

162 Seiten, PaperbackFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 1. Quartal€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-5034-3VLB-Warengruppe 112

Theresienstadt in der Zeit des Nationalsozialismus, Ghetto und Konzentrationslager, eine Durchgangs-station vor den Deportationen in die Vernichtungs-lager. Hier spielt die humoristische („soweit mög-lich“) Novelle von J.R.Pick. Ein 14-jähriger Junge, Toni, liegt mit Tuberkulose auf der Krankenstation und gibt sich Tagträumen hin. In der Welt des Ghet-tos, wo das jüdische Menschenleben keinen Wert hat und wo auch das letzte Tier schon verendet ist, beschließt Toni, einen Tierschutzverein zu grün-den. Er bekommt ein Geschenk, eine Maus in einer Schachtel, die er sorgsam beschützt. Diese absur-de Idee lässt viele humoristische Szenen entstehen, die brutale Realität des Konzentrationslagers bleibt aber immer gegenwärtig. Die ungeschützten Men-schen verschwinden in den Transporten, der Tod gehört im Ghetto zum Alltag. J.R.Pick gelingt man-ches Unmögliche. Er erzeugt Humor in Situationen der tiefsten Verzweifl ung, er ermöglicht dem Leser, sich das Nicht-Vorstellbare vorzustellen, über das Nicht-Nachdenkbare nachzudenken.

Der AutorJirí Robert Pick, geboren 1925 in Prag, wurde 1943 als Jude mit seiner Familie ins Ghetto There-sienstadt deportiert, wo er, gesundheitlich schwer gezeichnet, den Holocaust überlebte. In seiner vielseitigen schriftstellerischen Tätigkeit stach sein satirisches Talent besonders hervor. Zum Thema Theresienstadt schrieb er noch zwei Theaterstücke. Er starb 1983 in Prag.

Die ÜbersetzerEva Gaal und Sigmund Mang arbeiten als Psycho-therapeuten in Stuttgart.

9783826050343

Barbara Gauger

Der Nachlass des Sokrates

128 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-5008-4VLB-Warengruppe 112

Im Jahr 399 vor Christus wird Sokrates der Gottlo-sigkeit angeklagt und wenig später auf Beschluss des Athener Volksgerichts hingerichtet.Mit seinem vorletzten Lebenstag in der Gefängnis-zelle setzen die fi ktiven Memoiren ein; in ihnen lässt der streitbare Philosoph nicht nur diejenigen Stationen Revue passieren, die zu Prozess und Todesurteil führten, sondern überdenkt auch die maßgeblichen Themen der Philosophie, die ihn auf seinem Weg begleitet haben.Als Textgrundlage für die assoziativ einander fol-genden und mit teils kommentierenden Überlei-tungen verbundenen Rückblicke dienen ausge-wählte platonische Schriften, deren Wiedergabe die Sprach- und Argumentationsstruktur ihrer Vorlage einzufangen suchen, dadurch das beson-dere Kolorit des Originals lebendig werden lassen und zugleich die oft unübersichtlichen Texte Pla-tons leichter verständlich machen. Auf diese Wei-se entsteht ein Bild vom Leben und Denken des Protagonisten Sokrates, aber mittelbar auch von der Lehre seines berühmten Schülers, dem wir die umfassendste und eigenständigste Deutung der Grundüberzeugungen seines Vorgängers zu ver-danken haben.Die Erinnerungen wenden sich vor allem an inter-essierte Laien, die in leicht fasslicher Form einen Zugang zum sog. platonischen Sokrates und damit der Einheit zweier Persönlichkeiten gewinnen möchte, welche die europäische Geistesgeschichte entscheidend geprägt haben.

Die AutorinBarbara Gauger studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Klassische Philologie und Germanistik und war nach der Pro-motion als Wissenschaftliche Angestellte und spä-ter als Lehrerin am Collegium Josephinum Bonn tätig.

9783826050084

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Ralf Dreyer

Die Blasebälge des Teufels

Kirchenlehrer, Kurtisanen und anderes Gelichter oder Wie uns die Alten sungen

ca. 200 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-5043-5VLB-Warengruppe 510

Den Anstoß zu diesem Buch gab ein mittelalter-licher Text, der vom praeputium domini sprach. Gemeint ist die Vorhaut Jesu. Was war mit ihr geschehen und wie kam es dazu, dass neunzehn Orte behaupteten, zumindest ein Stück zu besitzen? Und wie wurden daraus die Saturnringe? Ebenso spannend ist die Frage nach der Frau, die angeb-lich sexuell unersättlich ist, aber eigentlich nur ein verunglücktes Männchen darstellt. Ständig gefähr-det die Frau wegen ihres sündigen Sexualtriebes das Seelenheil des Mannes, weil sie die Blasebälge des Teufels vor sich herträgt. Desto schöner desto schlimmer: wie ein goldner Ring in der Nase ei-ner Sau. Übelste Beschimpfungen aus dem Munde der Kirchenlehrer ergossen sich über die Frauen. In der Realität waren die wirklich Unsittlichen die Klerikalen selbst, die ob ihrer Exzesse als geile Ka-puziner verhöhnt wurden. Nun waren alle „kein Kind von Traurigkeit“, ganz besonders der Adel nicht, der sich einen Teufel um die Vorschriften der Kirche scherte. Der Hochadel richtete sich nach dem Vorbild der französischen Könige Palastbor-delle ein. Für die Allgemeinheit kursierten seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts Hurenführer, die den heutigen einschlägigen Medien kaum nachstehen. Ein Abgrund von Unsittlichkeit fi ndet sich auch in der bildenden Kunst. Vieles, was wir unserer Zeit zuweisen, ist keineswegs so neu. Wie uns die Alten sungen…

Der AutorRalf Dreyer, Studium der Rechtswissenschaft, Pro-motion, bis 2007 Beamter der Europäischen Kom-mission.

9783826050435

Frank Wehner

Sayonara Okazaki

Japanwelten im Wandel der Zeit

168 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 14 x 22 ,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 16,80 · ISBN 978-3-8260-5020-6VLB-Warengruppe 510

Im dritten Band seiner Okazaki-Reihe beschreibt der Autor die Städte Osaka, Gifu, Kyoto und Nara – und den Tempel von Komaki mit seinen denk-würdigen Artefakten. Besonderes Augenmerk liegt auf den typisch japanischen Sommerfesten sowie der Beschreibung einer Tagung, wie sie für die Liga der Zellbiologen nicht untypisch ist. Es folgt eine Rundreise durch Hokkaido als der nördlich-sten der japanischen Inseln und ein Besuch der Metropole Tokyo auf ihrem Weg in die Postmoder-ne. Im letzten Drittel des Buches werden gewisse japanische Eigenheiten karikiert wie der Zwang zu Reisemitbringseln, die typischen Getränkeautoma-ten (die auch vor Fuji-san nicht haltmachen), die japanische Müllzeremonie, die Glücksbringer und Kanaldeckel des Landes, sowie die ungebremste Reiselust des Inselvolkes.Wieder versteht sich der Band als ein Reiseführer – wenn auch der besonderen Art. Mit Sachverstand und trockenem Humor werden Land und Leute be-schrieben. Und man fühlt sich tatsächlich mitge-nommen in diese faszinierend fremde Welt.

Der AutorDr. Frank Wehner ist Professor für Zellbiologie an der TU Dortmund und leitet eine Arbeitsgruppe am benachbarten Max-Planck-Institut. Seit mehr als zehn Jahren führen ihn seine Projekte in das Land der aufgehenden Sonne. Und auf seinen vie-len Reisen ist ihm Japan zu einer zweiten Heimat geworden.

9783826050206

Monika Fritz-Scheuplein / Almut König / Sabine Krämer-Neubert / Norbert Richard Wolf (Hrsg.)

Dreidörfer Narrn stehn auf drei Sparrn

Ortsnecknamen in Unterfrankenunter Mitarbeit von Isabel Brüne

80 Seiten, Broschur mit Fadenheftung, zahlreiche Abb.Format 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 9,80 · ISBN 978-3-8260-5048-0VLB-Warengruppe 112

Mit der Frage „Gibt es einen Spottnamen für die Ortseinwohner und für die Leute der Nachbarort-schaften?“ erhoben die Mitarbeiter des Sprachatlas von Unterfranken (SUF), der im Rahmen des Bay-erischen Sprachatlas die Dialekte in Unterfranken erforschte, unterfränkische Ortsneckereien. Die Antworten auf diese Frage bilden die Hauptquelle des vorliegenden Ortsnecknamenbuches. Es ent-hält über 500 Ortsnecknamen und ist somit die erste größere Sammlung mundartlicher Ortsnek-kereien aus ganz Unterfranken. Die Ortsneckerei-en sind ein Dokument für den unterfränkischen Einfallsreichtum und den bisweilen derben Humor, wenn es ums Schimpfen und Spotten geht. Lassen Sie sich überraschen!Die Autoren arbeiten am Institut für deutsche Philologie der Universität Würzburg und dem Un-terfränkischen Dialektinstitut (UDI), das an das Institut für Deutsche Philologie angeschlossen ist. Das UDI ist das Kompetenzzentrum für Dialektfor-schung in Unterfranken und Ansprechpartner für alle, die sich mit den Dialekten in Unterfranken befassen.

Die Herausgeberarbeiten am sprachwissenschaftlichen Institut der Univ. Würzburg.

9783826050480

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A L L G E M E I N E S P R O G R A M M

Karin Bayha / Gunther Schunk

Kleines Finnland-QuizDie Finnen und ihr Land

Oder: Was Nordland-Fans schon immer wissen wollten und Finnenfreunde endlich zu fragen wagen

142 Seiten, RingheftungFormat 10,5 x 14,8 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 8,90 · ISBN 978-3-8260-5102-9VLB-Warengruppe 112

Wie heißt die Erdbeerhauptstadt Finnlands? Und was ist eigentlich Humppa? Wie hieß der erste fi n-nische Spielfi lm? Wie lang ist das fi nnische Auto-bahnnetz? Es wird höchste Zeit für Antworten!Wer kennt das unscheinbare und doch so erfolg-reiche Volk im Norden am besten? Wissenswertes und Unerklärliches der nordischen Nation haben die beiden Autoren in sechs Kapiteln zusammenge-tragen und mit den wichtigsten fi nnischen Weishei-ten versehen, die für das Überleben mit und ohne die seltsamsten und nettesten Menschen der Welt am Nordrand Europas notwendig sind.Lernen Sie spielerisch und mit viel Spaß die See-le und Melancholie, die Kultur und den Weitblick des nordischen Volkes kennen und begreifen. Der optimale Zeitvertreib für unscheinbar erfolgreiche Suomi-Experten und solche, die ganz unscheinbar zu Experten werden wollen. Wissenswertes und Kurioses zusammengestellt von den beiden Finn-landbegeisterten Karin Bayha und Gunther Schunk.“Tyvestä puuhun noustaan“ (Finnisches Sprich-wort, dt.: „Ein Baum wird von unten bestiegen.“)

Die AutorenKarin Bayha ist Sprach- und Musikwissenschaftlerin und hat einen Teil ihres Studiums in Finnland verbracht. Seit zehn Jahren ist sie Vorsitzende der Deutsch-Finnischen Gesellschaft (DFG) in Würzburg und Mitglied im bayerischen Landes-vorstand der DFG.Gunther Schunk ist gelernter Sprachwissenschaftler und beschäftigt sich gerne mit allem, was mit Buchstaben (v.a. Dialekt) und Musik (v.a. Blues) zu tun hat. Bei Königshausen und Neumann

veröffentlichte er u.a. Das kleine Mainfränkisch-Quiz: Meefränggisch für Debben & Subber-Exberden, das Wörterbuch von Mittelfranken, eine Haiku-Rock´n´Roll-Collection Sendeprotokoll sowie Von Adler bis Zauberberg. Eine kleine Geschichte der Gasthausnamen in Mainfranken. Er ist Mitglied im Autorenkreis Würzburg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache Zweig Würzburg und – natürlich – Mitglied der Deutsch-Finnischen Gesellschaft (DFG) in Würzburg, spätestens seit er die großen Ähnlichkeiten zwischen den Franken und den Finnen kennengelernt hat.

9783826051029

Antonio Bergua

Stereoskopischer Flourescein-angiographie-Atlas des Augenhintergrundes

36 Stereophotographien

Fotografi sches Papier, incl. PrismenbrilleNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,95 · ISBN 978-3-8260-4858-6VLB-Warengruppe 695

Seit ihrer Einführung in die Augenheilkunde Mit-te der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts hat die Fluoresceinangiographie die klinische Diagnose der Pathologien des Augenhintergrundes wesent-lich verbessert. Diese bildgebende Diagnosetech-nik erlaubt mit höchster Genauigkeit insbesondere die Beurteilung von Störungen der Blut-Retina-Schranke, beispielsweise im Rahmen einer diabe-tischen Retinopathie oder anderer vaskulärer reti-naler Erkrankungen. Ebenso können Prozesse im Bereich der Makula wie choroidale Neovaskulari-sationen bei der altersbedingten Makuladegenera-tion durch die Fluoresceinangiographie effi zienter diagnostiziert und davon Therapieentscheidungen abgeleitet werden. Die Darstellung anhand stereo-skopischer Angiogramme verbessert die klinische Visualisierung der retinalen Strukturen, und infol-gedessen erhöht sich das Verständnis einer Gruppe mit zunehmender Lebenserwartung immer häufi -ger auftretender Augenerkrankeungen. Der Atlas gibt hierfür mit ausgesuchten stereoskopischen Fluoresceinangiogrammen einen charakteristi-schen Einblick in 3D.

Der AutorAntonio Bergua ist Professor für Augenheilkunde und Oberarzt an der Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist Autor von neun Büchern sowie zahlreichen wissenschaft-lichen Publikationen. Zudem gehört er mehreren medizinischen und ophthalmologischen Gesell-schaften an, wie beispielsweise der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) und der Julius-Hirschberg-Gesellschaft, die ihren Schwerpunkt in der Geschichte der Augenheilkun-de hat.

9 783826 048586

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J A H R B Ü C H E R

wagnerspectrumHerausgegeben von Udo Bermbach, Dieter Borchmeyer, Hermann Danuser, Sven Friedrich, Hans R. Vaget

Heft 2 / 2012 / 8. JahrgangSchwerpunkt: Wagner und München

Abo-Preis € 13,50 (zzgl. Porto)ISSN 1614-9459

304 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienenEinzelband € 18,00 (zzgl. Porto)ISBN 978-3-8260-5068-8

EditorialAufsätze zum Schwerpunkt: D. Borchmeyer: „Barrikadenmann und Zukunftsmusikus“ - Richard Wagner erobert das königliche Hof- und National-Theater. Uraufführungen, Erstauffüh-rungen und Inszenierungen Wagners in München 1855–1888 – V. Naegele: Richard Wagner und Ludwig II. von Bayern - Der Beginn einer wun-derbaren Freundschaft in München – M. Stephan: Die Hundertjahrfeier für Richard Wagner 1913 in München – E. Burmeister: Das Münchner Fest-spielhaus – Aufsätze – P. Gülke: Die Dresdner Jahre - Wagners „Achsenzeit“ – M. Schneider: „Dämmerndes Wähnen“ - Zu Wagners Lichtregie und Rezeptionsästhetik – H. Holzhauser: Der „Beidler-Prozess“ des Jahres 1914 - Isolde Beidler gegen ihre Mutter Cosima Wagner – D. Vergau-wen: Wagner und die Freimaurer - Die Wagner-Mode in Brüssel (1870–1900) – U. Bermbach: „Buchgaden“ - Die Bibliothek von Houston Ste-wart Chamberlain – Besprechungen / Bücher – CDs / DVDs

9783826050688

Hermann-Hesse-Jahrbuch

Herausgegeben von Mauro Ponzi Band 5

216 Seiten, HardcoverFormat 15,5 x 23,5 cmHermann-Hesse-Jahrbuch, Bd. 5.Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-5035-0VLB-Warengruppe 561

Vorwort – I Hesse und die Politik – I. Cornils: Hermann Hesses Verhältnis zu den Medien – R. Drewes: Treulich wie immer - Ihr Bernard Wie-man: Zum Verhältnis zweier Schriftsteller – hrsg. von R. Drewes: Briefwechsel Bernard Wieman - Hermann Hesse – H. Abret: Literatur und Poli-tik: Hermann Hesse und Konrad Haußmann – M. Schickling: Hermann Hesses Politik – M. Limberg: Hesse und Dostojewski – L. V. Szabó: Gewissen des Geistes“ - Hermann Hesse und Karl Kerényi – II Besprechungen – M. Limberg (Hg.): “Die gefährliche Lust unerschrocken zu denken“. Das Menschenbild bei Hermann Hesse (Elke Minkus) – III Mitteilungen – H.-M. Dittus: Geschäftsfüh-rer der Internationalen Hermann-Hesse-Gesell-schaft – IV Hesse-Bibliographie zusammenge-stellt von Michael Limberg

Der HerausgeberMauro Ponzi ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Philosophischen Fakultät der Universität Rom „La Sapienza“. Schwerpunkte seiner Forschung sind Exilliteratur, Goethe-Zeit, Komparatistik und Medienwissenschaft. Seit 2001 gibt er die Zeitschrift für deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft „links“ (Pisa-Roma) seit 2004 das „Hermann-Hesse-Jahrbuch“ (Niemeyer, Tü-bingen) heraus. Veröffentlichungen [u.a.] Pasolini und Fassbinder. Eine Duographie, Hamburg 1996; Goethes Rückblick auf die Antike (Hrsg. mit Bernd Witte), Berlin 1999; Theologie und Politik (Hrsg. mit Bernd Witte), Berlin 2005.

9783826050350

Zhang Yushu / Horst Thomé /Wei Maoping / Zhu Jianhua / Georg Braungart (Hgg.)

Literaturstraße

Chinesisch-deutsches Jahrbuch fürSprache, Literatur und KulturBand 13, 2012

504 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen€ 64,60 · ISBN 978-3-8260-5057-2VLB-Warengruppe 561

Das chinesisch-deutsche Jahrbuch der Germa-nistik, das mit seinen ersten drei Jahrgänge im Volksliteraturverlag in Peking erschien, ist bis heute das einzige deutschsprachige Publikations-organ der chinesischen Germanisten.Mit Beiträgen zur Literaturgeschichte von Wolf-gang Kubin – zur Literaturwissenschaft (u. a. zu Goethe, Hölderlin, Hermann Hesse und Li Tai Pe, Robert Walsfer, Alfred Döblin, Stefan Zweig, Ber-tolt Brecht, Anna Seghers, Elias Canetti, Günter Grass, Christoph Ransmayr, Julia Franck, Alexa Hennig, zur Naturlyrik in China und Deutschland) – zur Deutung (Xi Chuan) und Sprachwissenschaft (Wang Jingping, Lai Jiong, Du Rong, Liu Qisheng, Wu Jianxiong, Zhao Jin, Jia Wenjian).

Die HerausgeberDie Herausgeber sind Professoren für deutsche Sprache und Literatur an den Universitäten in Peking, Stuttgart und Shanghai.

9783826050572

Page 51: neuerscheinungen 2013 - verlag koenigshausen neumann 1_2013.pdf · Romberg, Friedrich Schiller zum 250. Geburtstag Mohi-von Känel/Steier, Nachkriegskörper 5 Geburtstag Mohi-von

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1. Halbjahr 2013 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

Z E I T S C H R I F T E N / J A H R B Ü C H E R

STUDIA SPINOZANAHrsg. v. v. Bunge / J. Th. Cook / P.-F. Moreau / M. Walter jeweils ca. 350 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmErscheinungstermin: jährlichAbopreis € 30,00Einzelpreis € 40,00ISSN 0179-3896

SCHOPENHAUER-JAHRBUCHHrsg. v. Dieter Birnbacher / Matthias Koßler

400 Seiten, Festeinband

Format 15,5 x 22,5 cm€ 39,80ISSN 0080-6935 · ISBN 978-3-8260-4863-092. Band

Das Schopenhauer-Jahrbuch gliedert sich in der Regel in die Rubriken „Quellen und Doku-mente“, „Abhandlungen“, „Im Horizont Scho-penhauers“, „Miszellen“, „Rezensionen“.

Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik

Argument Structure – Valency and/or Constructions?Herausgegeben von / Edited byLars Eckstein (Potsdam), Bernd Engler (Tübin-gen), Joachim Frenk (Saarbrücken), Brigitte Georgi-Findlay (Dresden), Thomas Herbst (Er-langen-Nürnberg), Barbara Korte (Freiburg i. Br.), Gesa Mackenthun (Rostock), Christian Mair (Freiburg i. Br.), Christoph Reinfandt (Tübingen)

132 Seiten, Broschur mit FadenheftungFormat 23,5 x 15,5 cmErscheinungsweise: vierteljährlichAbonnementspreis pro Jahrgang€ 44,00Einzelheft € 13,00

Die Zeitschrift für Anglistik und Amerikani stik (ZAA) setzt sich zum Ziel, das gesamte Spektrum der Anglistik und Amerikanistik zu vertreten. Dabei sollen gleichermaßen die traditionellen sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlichen Bereiche der Fachdisziplinen wie auch ihre jün-geren Erweiterungen angemessen berücksich-tigt werden. Besondere Aufmerksamkeit sollen die neuen englischsprachigen Literaturen, die Entwicklung des Englischen außerhalb des bri-tischen und nordamerikanischen Sprachraums, die Kultur ethnischer und anderer Minoritäten sowie die sprachlichen und literarischen Be-ziehungen zwischen den anglophonen und den benachbarten Kulturräumen erhalten.

Literatur in Wissenschaft und Unterricht (LWU)Hrsg. v. R. Böhm, K. Groß, D. Jäger, H. Kruse, P. Nicolaisen

Redaktion: André Schwarck

XLIII. Jahrgang (2010)4 Hefte pro JahrBroschur mit FadenheftungFormat 15,5 x 23,5 cmAbopreis pro Jahrgang Inland € 26,00 – Ausland € 35,00ISSN 0024-4643

LWU ist eine Vierteljahresschrift, die der Zusam-menarbeit zwischen Universität und Schule bei der Erschließung vornehmlich der englisch-sprachigen und deutschen Literaturen dienen soll. Sie orientiert sich stoffl ich an den Erfor-dernissen des Unterrichts, auch wenn die He-rausgeber gelegentlich dazu anregen möchten, den Lektürekanon – neueren Entwicklungen entsprechend – zu erweitern. Die Behandlung der Literatur wird dagegen weitgehend von vor-wiegend wissenschaftlichen Gesichtspunkten bestimmt. Allerdings hoffen die Herausgeber, den schulischen Bedürfnissen auch insofern entgegenzukommen, als sie textnahe Interpreta-tionen bevorzugen.

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Verlag Königshausen & neumann · Postfach 6007 · D-97010 Würzburgwww.koenigshausen-neumann.de