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Neuerscheinungen Geschäftsstelle dvs-Informationen 17 (2002) 1 65 Neuerscheinungen DEUTSCHER VERBAND FÜR DAS SKILEHRWESEN e.V./INTER- SKI DEUTSCHLAND (Hrsg.): Ski-Lehrplan Style. Sprün- ge und Tricks mit Board und Ski. München: BLV 2001, 60 S., ISBN 3-405-16246-7, 12,95 Vor allem die Snowboardsze- ne hat den Begriff Freestyle in der alpinen Wintersportland- schaft kultiviert und damit den gesamten Wintersport positiv bereichert. Style ist Kult – auf dem Snowboard wie auch auf dem neuen Carvingski, in der Halfpipe, in Funparks und auch auf der Piste. Damit die Sprünge und Tricks mit Board und Ski auch wirklich gelingen, hat der Deutsche Verband für das Skilehrwesen den Ski-Lehrplan Style konzipiert. Zusammengestellt von einem Autorenteam – alle staatlich geprüfte Skilehrer unter der fachlichen Leitung von Ulrich GÖHNER – wer- den Anregungen gegeben, den eigenen Style zu entde- cken. Dabei definiert Style die Bewegungsfantasie und -qualität, die auf der Piste vorgeführt wird. Stylisch fährt jemand, wenn es besonders cool, virtuos, spielerisch oder einfach gut aussieht. Im Ski-Lehrplan Style findet man die notwendigen Basics wie Flat-Tricks, Wheelie-Tricks, Ollie-Tricks und die gängigen Airs genau beschrieben – ausführliche Bildreihen sowie Tipps und Tricks der Ex- perten geben den Input zum Finden des individuellen Styles. Dabei werden der Kreativität der Fahrer keine Grenzen gesetzt: Jeder soll nach Lust und Laune Sprün- ge und Tricks erfinden, wie es ihm Spaß macht – egal ob auf der Piste, im Park oder in der Pipe. Ski-Lehrplan Style richtet sich primär an die Mitglieder der elf Win- tersport-Verbände und ist Pflichtlektüre für alle Skileh- rer. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene fin- den hier die Basics zur Entwicklung ihres Styles. Neu ist die Aufbereitung der konsequenten Unterrichtsemp- fehlungen, so dass sie auf direkte Weise ohne lange Umwege in die Praxis umgesetzt werden können. Hermann MÜLLER: Ausführungsvariabilität und Er- gebniskonstanz. (Angewandte Psychologie, 13). Len- gerich: Pabst 2001, 281 S., ISBN 3-935357-90-7, 20,00 Das menschliche Bewegungssystem ist nicht in der Lage eine bestimmte Bewegung ein zweites Mal in exakt der- selben Weise auszuführen. Obwohl diese Feststellung keineswegs neu ist wurden die Konsequenzen die sich daraus für die motorische Kontrolle ergeben, bisher nur in vergleichsweise geringem Umfang diskutiert. Beson- dere Relevanz kommt dem Problem in Situationen zu, in denen ein konstantes Bewegungsergebnis innerhalb ge- ringer Toleranzen angestrebt wird, wie dies z.B. bei vie- len trefferorientierten Wurfbewegungen der Fall ist. In dem vorliegenden Buch, Habilitationsschrift des Au- tors an der Universität des Saarlandes 2001, wird der Versuch unternommen, zu zeigen, dass ein solches (nicht exaktes) Bewegungssystem wie das des Men- schen in einer prinzipiell unvorhersagbaren Umgebung durchaus von Vorteil ist, wenn es bestimmte Grundei- genschaften besitzt. Dazu gehört vor allem die auf allen Beschreibungsebenen funktionell und strukturell veran- kerte Effektkonstanz. Ausgehend von dieser Erkenntnis werden die Begriffe „(Ausführungs)-Variabilität“ und „(Er- gebnis)-Konstanz“ als Grundlage für die weitere Arbeit begrifflich präzisiert. Die Verringerung der Ausführungsvariabilität ist allerdings nur eine von insgesamt drei prinzipiellen Möglichkeiten (Faktoren), wie im Verlauf von Übungsprozessen Leis- tungsgewinne erreicht werden können. Aus einer physika- lisch/biomechanisch ausgerichteten Aufgabenanalyse von trefferorientierten Wurfbewegungen wird theoretisch abgeleitet, dass zum zweiten auch eine verbesserte Aus- nutzung der Stabilitätseigenschaften der Aufgabe und drittens kompensationsförderliche Bewegungstechniken die Leistung ebenfalls erhöhen. Auch in empirischen Ar- beiten finden sich Hinweise darauf, dass alle Faktoren in der Tat in relevantem Maße ge- nutzt werden, allerdings ohne, dass dies bisher explizit belegt werden konnte. In zwei experimentellen Unter- suchungen wird am Beispiel der Wurfaufgabe „virtuelles Pendel“ der empirische Nach- weis erbracht, dass alle drei Faktoren bedeutsam sind, wo- bei sich die relativen Anteile im Verlauf des Übungsprozesses allerdings verändern. In der zweiten Untersuchung kann darüber hinaus ge- zeigt werden, dass die Nutzung der Faktoren, mit einer Ausnahme, durch die Bereitstellung von spezifischer Ergänzungsinformation gezielt beeinflusst werden kann. Die Ausführungsvariabilität verringert sich zwar konsi- stent über den Übungsverlauf hinweg, die Nutzung die- ses Faktors scheint jedoch durch ergänzend bereitge- stellte Information nicht gezielt forciert werden zu kön- nen. Es wird die Möglichkeit diskutiert, dass diese Be- sonderheit auf Unterschiede in der (neuronalen) Plasti- zität hindeuten. Die diesen Ergebnissen zugrundeliegenden Analysen beruhen auf eigens entwickelten Berechnungsverfahren, deren Kalkül hier ebenfalls vorgestellt wird. Diese Neu- entwicklungen sind insofern von Bedeutung, da sie über den hier betrachteten Forschungsgegenstand hinweg generalisierbar sind und damit auch insgesamt neue Möglichkeiten des experimentellen Zugriffs eröffnen. Klaus FISCHER/Holger HOLLAND-MORITZ (Red.): Mosaik- steine der Motologie. (Reihe Motorik, 24). Schorn- dorf: Hofmann 2002, 348 S., ISBN 3-7780-7024-X, 29.80 Ein Buch für Ausbildung und Berufspraxis: Mosaik- steinartig fügen sich die Teile immer deutlicher zu ei- nem Ganzen zusammen. Die Praxisthemen der Psy- chomotorik und ihre theoretischen Begründungszu- sammenhänge sind heute fester Bestandteil zahlreicher Ausbildungsgänge auf Fachschul-, Fachhochschul- und Universitätsebene, die die Themen Bewegungshand- lung und Bewegungsspiel, Körper- und Sozialerfahrung, Wahrnehmungs- und Entwicklungsförderung sowie Entwicklungsdiagnostik zum Gegenstand haben. Sie

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dvs-Informationen 17 (2002) 1 65

Neuerscheinungen

DEUTSCHER VERBAND FÜR DAS SKILEHRWESEN e.V./INTER-SKI DEUTSCHLAND (Hrsg.): Ski-Lehrplan Style. Sprün-ge und Tricks mit Board und Ski. München: BLV2001, 60 S., ISBN 3-405-16246-7, 12,95 €

Vor allem die Snowboardsze-ne hat den Begriff Freestyle inder alpinen Wintersportland-schaft kultiviert und damit dengesamten Wintersport positivbereichert. Style ist Kult – aufdem Snowboard wie auch aufdem neuen Carvingski, in derHalfpipe, in Funparks undauch auf der Piste. Damit dieSprünge und Tricks mit Boardund Ski auch wirklich gelingen,

hat der Deutsche Verband für das Skilehrwesen denSki-Lehrplan Style konzipiert. Zusammengestellt voneinem Autorenteam – alle staatlich geprüfte Skilehrerunter der fachlichen Leitung von Ulrich GÖHNER – wer-den Anregungen gegeben, den eigenen Style zu entde-cken. Dabei definiert Style die Bewegungsfantasie und-qualität, die auf der Piste vorgeführt wird. Stylisch fährtjemand, wenn es besonders cool, virtuos, spielerisch odereinfach gut aussieht. Im Ski-Lehrplan Style findet mandie notwendigen Basics wie Flat-Tricks, Wheelie-Tricks,Ollie-Tricks und die gängigen Airs genau beschrieben –ausführliche Bildreihen sowie Tipps und Tricks der Ex-perten geben den Input zum Finden des individuellenStyles. Dabei werden der Kreativität der Fahrer keineGrenzen gesetzt: Jeder soll nach Lust und Laune Sprün-ge und Tricks erfinden, wie es ihm Spaß macht – egal obauf der Piste, im Park oder in der Pipe. Ski-LehrplanStyle richtet sich primär an die Mitglieder der elf Win-tersport-Verbände und ist Pflichtlektüre für alle Skileh-rer. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene fin-den hier die Basics zur Entwicklung ihres Styles. Neuist die Aufbereitung der konsequenten Unterrichtsemp-fehlungen, so dass sie auf direkte Weise ohne langeUmwege in die Praxis umgesetzt werden können.

Hermann MÜLLER: Ausführungsvariabilität und Er-gebniskonstanz. (Angewandte Psychologie, 13). Len-gerich: Pabst 2001, 281 S., ISBN 3-935357-90-7, 20,00 €

Das menschliche Bewegungssystem ist nicht in der Lageeine bestimmte Bewegung ein zweites Mal in exakt der-selben Weise auszuführen. Obwohl diese Feststellungkeineswegs neu ist wurden die Konsequenzen die sichdaraus für die motorische Kontrolle ergeben, bisher nurin vergleichsweise geringem Umfang diskutiert. Beson-dere Relevanz kommt dem Problem in Situationen zu, indenen ein konstantes Bewegungsergebnis innerhalb ge-ringer Toleranzen angestrebt wird, wie dies z.B. bei vie-len trefferorientierten Wurfbewegungen der Fall ist.In dem vorliegenden Buch, Habilitationsschrift des Au-tors an der Universität des Saarlandes 2001, wird derVersuch unternommen, zu zeigen, dass ein solches(nicht exaktes) Bewegungssystem wie das des Men-schen in einer prinzipiell unvorhersagbaren Umgebungdurchaus von Vorteil ist, wenn es bestimmte Grundei-genschaften besitzt. Dazu gehört vor allem die auf allen

Beschreibungsebenen funktionell und strukturell veran-kerte Effektkonstanz. Ausgehend von dieser Erkenntniswerden die Begriffe „(Ausführungs)-Variabilität“ und „(Er-gebnis)-Konstanz“ als Grundlage für die weitere Arbeitbegrifflich präzisiert.Die Verringerung der Ausführungsvariabilität ist allerdingsnur eine von insgesamt drei prinzipiellen Möglichkeiten(Faktoren), wie im Verlauf von Übungsprozessen Leis-tungsgewinne erreicht werden können. Aus einer physika-lisch/biomechanisch ausgerichteten Aufgabenanalyse vontrefferorientierten Wurfbewegungen wird theoretischabgeleitet, dass zum zweiten auch eine verbesserte Aus-nutzung der Stabilitätseigenschaften der Aufgabe unddrittens kompensationsförderliche Bewegungstechnikendie Leistung ebenfalls erhöhen. Auch in empirischen Ar-beiten finden sich Hinweise darauf, dass alle Faktoren inder Tat in relevantem Maße ge-nutzt werden, allerdings ohne,dass dies bisher explizit belegtwerden konnte.In zwei experimentellen Unter-suchungen wird am Beispielder Wurfaufgabe „virtuellesPendel“ der empirische Nach-weis erbracht, dass alle dreiFaktoren bedeutsam sind, wo-bei sich die relativen Anteile imVerlauf des Übungsprozessesallerdings verändern.In der zweiten Untersuchung kann darüber hinaus ge-zeigt werden, dass die Nutzung der Faktoren, mit einerAusnahme, durch die Bereitstellung von spezifischerErgänzungsinformation gezielt beeinflusst werden kann.Die Ausführungsvariabilität verringert sich zwar konsi-stent über den Übungsverlauf hinweg, die Nutzung die-ses Faktors scheint jedoch durch ergänzend bereitge-stellte Information nicht gezielt forciert werden zu kön-nen. Es wird die Möglichkeit diskutiert, dass diese Be-sonderheit auf Unterschiede in der (neuronalen) Plasti-zität hindeuten.Die diesen Ergebnissen zugrundeliegenden Analysenberuhen auf eigens entwickelten Berechnungsverfahren,deren Kalkül hier ebenfalls vorgestellt wird. Diese Neu-entwicklungen sind insofern von Bedeutung, da sie überden hier betrachteten Forschungsgegenstand hinweggeneralisierbar sind und damit auch insgesamt neueMöglichkeiten des experimentellen Zugriffs eröffnen.

Klaus FISCHER/Holger HOLLAND-MORITZ (Red.): Mosaik-steine der Motologie. (Reihe Motorik, 24). Schorn-dorf: Hofmann 2002, 348 S., ISBN 3-7780-7024-X, 29.80 €

Ein Buch für Ausbildung und Berufspraxis: Mosaik-steinartig fügen sich die Teile immer deutlicher zu ei-nem Ganzen zusammen. Die Praxisthemen der Psy-chomotorik und ihre theoretischen Begründungszu-sammenhänge sind heute fester Bestandteil zahlreicherAusbildungsgänge auf Fachschul-, Fachhochschul- undUniversitätsebene, die die Themen Bewegungshand-lung und Bewegungsspiel, Körper- und Sozialerfahrung,Wahrnehmungs- und Entwicklungsförderung sowieEntwicklungsdiagnostik zum Gegenstand haben. Sie

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66 dvs-Informationen 17 (2002) 1

sind aus dem Berufsalltag vonErziehern und Frühförderern,Diplom-, Sozial- und Heilpäda-gogen, Grund- und Sonder-schullehrern, aber auch Ärztenund Psychologen nicht mehrfortzudenken. Das noch jungeWissenschaftsgebiet der Psy-chomotorik – bekannt unterdem Begriff Motologie – befin-det sich in einem Gestaltungs-prozess, an dessen Ende sich

ein einheitliches Fachgebiet mit einem stimmigen Systemvoneinander abhängiger Aussagen präsentiert. DiesePublikation verfolgt eine doppelte Zielsetzung: Zum einenleisten 24 Fachkolleginnen und Fachkollegen einen Bei-trag zur kritischen Diskussion und zur Vervollständigungdes Mosaiks Motologie. Zu lesen sind Beiträge zu denGrundlagenfeldern sowie zu Anwendungsbereichen derMotopädagogik und Mototherapie. Zum anderen ist die-ses Buch als Ehrung von Prof. Dr. F. Schilling, dem Be-gründer des ersten universitären Studienganges Motolo-gie und dessen Lebenswerks zu verstehen und erscheintzu einem Zeitpunkt, da Friedhelm Schilling die Universi-tät als Wissenschaftler und akademischer Lehrer in denwohlverdienten Ruhestand verlässt.

Ulla KIESLING/Jochen KLEIN (Hrsg.): Inge Flehmig –Sensorische Integration. Ein bewegendes Leben füreine sinn-volle Kindheit. Dortmund: vml 2002, 200 S.,ISBN 3-8080-0500-9, 15,30 €

Die Ausbreitung des Konzep-tes der „Sensorischen Integra-tion“ ist eng verknüpft mit demElan und den vielen Aktivitä-ten von Inge Flehmig. Dabeiwar und ist „SI“ mehr als eineneue Förderkonzeption. „SI“hat – insbesondere in der Wei-terentwicklung im deutsch-sprachigen Raum – das Ver-ständnis von Therapie, Klientund Therapeuten-Persönlich-keit verändert. Heute so

selbstverständliche Gedanken zur Bedeutung von Be-ziehung, Ressourcen und Einbezug des familiären Um-felds wurden durch das andere Menschenbild möglich:Zutrauen und Akzeptanz anstelle von Training. Zurück-gehen, um springen zu können! 16 „ehemalige Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter im neuen Wirkungskreis“ ausdem Zentrum für Kindesentwicklung in Hamburg zeigenauf, in welche Arbeitsbereiche (z.B. Schreibaby, Reit-therapie, Psychomotorik, ADS/ADHS, Sprache, Schrift-Sprache, Rechenschwäche, Schule, Kindergarten,Schwerbehinderte) das Konzept der Sensorischen In-tegration Eingang gefunden hat.

Gunnar DREXEL: Paradigmen in Sport und Sportwis-senschaft. (Reihe Sportwissenschaft, 30). Schorn-dorf: Hofmann 2002, 282 S., ISBN 3-7780-6791-5, 36,80 €

In diesem Buch, dem eine Dissertation zugrunde gelegtist, werden Sport und Sportwissenschaft jeweils unter ei-ner eher alltagsorientierten Vielheits- und nicht – wie üb-lich – unter einer eher idealisierenden und verallgemei-

nernden Einheitlichkeits-Perspektive behandelt. In An-lehnung an den Wissenschaftsphilosophen T.S. Kuhnwird gezeigt, dass den beiden Bereichen von Sport undSportwissenschaft ganz unterschiedliche, relativ stabile,kulturelle Paradigmen (Grundmuster) zugrunde liegen.Der Sport ist danach z.B. durch die Praxis-Paradigmender „Handlungsspiele“ des Wettkampfs, des Trainings,der Vorführung und der Unternehmung zusammenge-setzt, die Sportwissenschaft z.B. durch die Theorie-Paradigmen von System-, Handlungs-, Verhaltens- undZeichentheorien. Paradigmen werden dabei als nichtmiteinander zu vereinbarende Leitungs-Instanzensportpraktischer bzw. sportwissenschaftlicher „Hand-lungsspiele“, die als „Kulturspiele“ interpretiert werden,aufgefasst. Der Begriff „Handlungsspiel“ bzw. „Kultur-spiel“ wird aus dem Begriff „Sprachspiel“, wie ihn L.Witttgenstein entwickelt hat, abgeleitet und soll den kul-turell eingebetteten Handlungscharakter von Sport undSportwissenschaft betonen.Im Mittelpunkt der sportpraxis-bezogenen Betrachtun-gen (Teil I) steht zunächst die Bestimmung sportlicherGeschehnisse als Mensch-Umwelt-Beziehungen inHandlungs- bzw. Kulturspielen. Damit verbunden wirdnachgewiesen, dass sportli-chen Geschehnissen keinegemeinsamen und nur ihnenzukommende Merkmale zuge-ordnet werden können, son-dern dass es sich bei ihnen um„familienähnliche“ Phänomenehandelt.Im Mittelpunkt der sportwissen-schafts-bezogenen Betrach-tungen (Teil II) stehen die Be-stimmungen der Gegenstände(z.B. Kritik der Definitionen desWortes „Sport“), die Genese der Integrativitäts- bzw. In-terdisziplinaritäts-Vorstellungen (soziale und kognitivesportwissenschaftsinterne und -externe Bedingungen)sowie die Möglichkeit einer paradigmatischen Struktu-rierung dieser Komplexdisziplin. Es wird gezeigt, dassaus paradigmatischer Sicht der Sportwissenschaft keineinheitlicher Gegenstand zugrunde gelegt werden kannund dass – was damit zusammenhängt – die Sportwis-senschaft nicht als „integrativ“ oder „interdisziplinär“begriffen werden kann.Im letzten Kapitel werden die in der Sportwissenschaftvorfindlichen Einheitsvorstellungen, d.h. die „geisteswis-senschaftlich-hermeneutische“, die „dialektisch-mate-rialistische“, die „kritisch-rationalistische“, die „systemthe-oretische“ und die „handlungstheoretische“ beschriebenund mit dem Ergebnis analysiert, dass nicht einmal dieseals einheitlich verstehbar sind, da auch diese keine ge-meinsamen und nur ihnen zuzuordnende Einheits-Merkmale aufweisen: Auch bei diesen handelt es sichum inkommensurable Paradigmen. Abschließend wirdder „trügerische Einheits-Mythos der Sportwissenschaft“durch eine Analyse von Unvereinbarkeits-Beispielen ausder Sportwissenschaft (kausale Ereignisse und intentio-nale Handlungen) sowie aus der allgemeinen Wissen-schaft („Logischer Empirismus“ und Philosophische Anth-ropologie) in die Kritik genommen. Grundlegendes Anlie-gen dieser Abhandlung ist es, in der Sportwissenschaftzum paradigmatischen Sehen und Denken anzustiften.

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dvs-Informationen 17 (2002) 1 67

Jürgen KERN: Das Dopingproblem. Wirkung undNebenwirkungen der Dopingsubstanzen im Kraft-und Ausdauersport. Eine Aufklärung für Arzt, Trai-ner und Sportler. Wien, München, Bern: Maudrich2002, 214 S., ISBN 3-85175-780-7, 35,00 €

Das Buch gibt Anregungen zurVerbesserung der Auswahlkri-terien für die Planung von Trai-ningsdopingkontrollen. Zudemsollen Mediziner, Sportwissen-schaftler, Trainer, Pharmazeu-ten, Funktionäre und alle ande-ren mit dem Sport verbunde-nen Personen für das heikleThema Dopingmissbrauch sen-sibilisiert werden. Die Kenntnisder Zusammenhänge zwischen

den pharmakologischen Wirkungen und Nebenwirkun-gen der Dopingsubstanzen einerseits sowie den Ge-setzmäßigkeiten der Trainingslehre andererseits soll alsBasis für eine effektive Bekämpfung des Dopingproblemsverstanden werden. Leider ist der Missbrauch leistungs-steigernder Substanzen nicht mehr ein auf den Hochleis-tungssport begrenztes Phänomen, denn in zunehmen-dem Maße gibt es auch „Nachahmungstäter“ im Breiten-und Freizeitsport. So werden bspw. in Sportstudios Ana-bolika konsumiert. In der überwiegenden Mehrheit derFälle handelte es sich um potenziell lebertoxische Sub-stanzen, die hauptsächlich auf dem Schwarzmarkt be-sorgt wurden – vom medizinischen Standpunkt aus be-trachtet beängstigend, da die aus dem Dopingmiss-brauch resultierenden Gesundheitsschäden sehr gravie-rend sind. Daher ist vom Gebrauch verbotener Doping-substanzen dringend abzuraten. Dem Wunsch des Ös-terreichischen Anti-Doping-Komitees folgend, hat der Au-tor relevante Daten über die Wirksamkeit der Dopingmit-tel in diesem Werk zusammengefasst, das sich in vierAbschnitte gliedert: (1) Grundlegendes zur Trainingsleh-re, (2) Übersicht zu Dopingmitteln, (3) Wirkung von Do-pingmitteln auf Ausdauer und Kraft, (4) Praxis der Do-pingkontrollen und Anregungen zur Verbesserung.

Annette R. HOFMANN: Aufstieg und Niedergang desdeutschen Turnens in den USA. (Reihe Sportwis-senschaft, 28). Schorndorf: Hofmann 2001, 336 S.,ISBN 3-7780-6771-0, 45,00 €

Seit über 150 Jahren gibt es inden Vereinigten Staaten Turn-vereine. Wie konnte sich dieseauf dem nordamerikanischenKontinent etablieren, welche In-halte vertraten sie und inwieweitkonnten sie zur Verbreitung desdeutschen Kulturguts und zurAusbreitung von Leibesübungenund Sport in der amerikanischenGesellschaft beitragen? DieseFragen behandelt die Autorin inihrer Arbeit (Dissertation, Uni-

versität Tübingen, 2000) in Verbindung mit der ethni-schen Geschichte der Deutsch-Amerikaner; in diesemZusammenhang werden auch Struktur und Inhalt derwenigen heute noch bestehenden Turnvereine darge-stellt und ihre Transformation beschrieben.

Heike HÖFLER: Schwangerschaftsgymnastik. MitÜbungen für die Rückbildung. (BLV aktiv + gesund).München: BLV 2002, 95 S., ISBN 3-405-16231-9, 12,95 €

Eine Schwangerschaft istSchwerstarbeit für Körper undGeist, doch man kann sie sichselbst um vieles erleichtern. Inihrem Buch schlägt die Autorinden Bogen von den erstenWochen bis zur Phase derRückbildung nach der Geburt.Kombinierte Kräftigungs-, Ent-spannungs- und Yoga-Übun-gen verhelfen zu einem ganz-

heitlichen, äußerst wohltuenden Mix. Denn nicht nur dieMuskeln sollen gestärkt, die Beweglichkeit erhalten undder Stoffwechsel angeregt, sondern vor allem dasSelbstwertgefühl soll gefestigt werden. Ruhe und Gelas-senheit sind für das Wohlbefinden und die Gesundheitvon Mutter und Kind von großem Wert. Das Wissen umdie Vorgänge im eigenen Körper und das Gespür für ihnstehen in den ersten Kapiteln im Vordergrund. Hier gehtes um Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft, umBeckenboden- und Bauchmuskulatur, um Haltung undAtmung. Im Übungsteil folgen sieben Programme mitkonkreten Übungen und zahlreichen Varianten von„leicht“ bis „anspruchsvoll“, bevor sich mit der Rückbil-dungsgymnastik für die Zeit nach der Schwangerschaftder Kreis schließt. Mit diesem Buch ist ein Leitfaden ent-standen, der sich durch die Vielfalt der Übungen und dieKombination von klassischer Schwangerschaftsgym-nastik, Yoga und Rückbildung auszeichnet. Viele Fotosund anatomische Zeichnungen machen das Gedruckteanschaulich und leicht verständlich. Das Buch ist einunentbehrlicher Ratgeber für Schwangere selbst undfür Fachleute, die sie während der Zeit begleiten.

Helmut ALTENBERG/Stephan HECHT/Verena OESTER-HELT/Martin SCHOLZ/Marc WEITL (Hrsg.): Im Sport ler-nen – mit Sport leben. 2. Kongress des DeutschenSportlehrerverbandes an der Universität Augsburg.Augsburg: Ziel 2001, 572 S., ISBN 3-934214-71-1, 29,80 €

Die in diesem Kongress-Sammelband – zugleich Do-kumentation vom 2. Kongressdes Deutschen Sportlehrer-verbandes (DSLV) 2000 ander Universität Augsburg –veröffentlichten Beiträge las-sen sich folgenden themati-schen Schwerpunkten zuord-nen: Sport und Erziehung,Bewegungslernen im Sport,Gesundheit durch Sport, Sport

und (Neue) Medien, Sport als Mittel der Gewaltpräven-tion, Sportanbieter und Kooperationspartner, Risiko-und Erlebnissport, Berufsfelder des Sports sowie Anre-gungen für den Sportunterricht. Die Vielfalt der in die-sem Buch abgedruckten Beiträge ist nicht nur Spiegel-bild der theoretisch-wissenschaftlichen Reflexion sport-pädagogischer und sportpraktischer Handlungsfelder,vielmehr zeigen sich in dieser Vielfalt die enormen Her-ausforderungen und Erwartungen, die an den Sport ge-richtet werden.

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68 dvs-Informationen 17 (2002) 1

Markus LAMPRECHT/Hanspeter STAMM: Sport zwischenKultur, Kult und Kommerz. Zürich: Seismo 2002,208 S., ISBN 3-908239-80-X, 24,00 €

Sport ist ein zentraler Bestand-teil unserer Gesellschaft. Ne-ben vielen Vereinen, in denenWettkampf- und Geselligkeits-sport betrieben wird, ziehenFitnesszentren mit Krafttrai-ning und Bodyforming odertrendige Erlebnissportartenimmer mehr Leute an. Sport istaber nicht nur Bewegung, Er-lebnis, Geselligkeit und Ge-sundheitsförderung, Sport ist

auch Lebensstil, Ritual, Spektakel, Unterhaltung, Marktund Geschäft. Wenn Spitzenathletinnen und -athletennach Titeln und Ruhm jagen, fiebert die halbe Welt mit.Für die Übertragungsrechte einer Fußballweltmeister-schaft werden heute 1,5 Milliarden bezahlt, während dieSportausgaben der schweizerischer Bevölkerung aufgegen 10 Milliarden Franken geschätzt werden. Diebeiden schweizerischen Autoren bieten in ihrem BuchEinsichten und Analysen zu gesellschaftlichen Hinter-gründen und aktuellen Problemen des modernenSports. Die Fitnesswelle mit ihrem Körperkult wird dabeigenauso thematisiert wie die Entwicklung der Trend-sportarten, die bewegte Geschichte des Frauensportsoder die Funktionsweise des hochprofessionalisertenWirtschaftsfaktors und des perfekt inszenierten Me-dienprodukts Sport.

Paul HABER: Leitfaden zur medizinischen Trainings-beratung. Von der Rehabilitation bis zum Leis-tungssport. (Springer Medicine). Wien, New York:Springer 2001, 391 S., ISBN 3-211-83657-8, 49,80 €

Sport kann einerseits zur Ent-wicklung der motorischenGrundeigenschaften Ausdauerund Kraft, andererseits auchzur Behandlung von Funkti-onsdefiziten eingesetzt wer-den. Dieses Buch wendet sichan Ärzte, die Trainierende leis-tungsmedizinisch beraten bzw.die Training als therapeutischeMaßnahme einsetzen wollen.Es bietet aber auch Trainernund Sportwissenschaftlern

nützliche Hilfestellungen. Die wesentlichen Regeln wer-den physiologisch begründet und wissenschaftlich sys-tematisch dargestellt. Durch die Mitberücksichtigungvon Grundregeln aus der Trainingslehre, die in derSportmedizin weitgehend unbekannt – da experimentellnicht erfassbar – sind (z.B. systematische Steigerungdes Trainings oder Periodisierung des sportlichen Trai-nings), gewinnen bislang unbeachtete Aspekte einegroße Bedeutung. Gleichzeitig werden bislang zentraleThemen wie die Laktatdiagnostik stark relativiert. MitHilfe der vorgestellten Regeln kann der Arzt, auf Basisleistungsdiagnostischer Daten, dem Sportler konkreteTrainingsrichtlinien anbieten: vom mehrwöchigen Re-habilitationsprogramm bis zum mehrjährigen, leistungs-sportlichen Aufbautraining.

Maja GRÄTZ: Zukunftsmarkt Internet – Stand undPerspektiven des Sportsponsoring im Internet.(Studien zur Sportsoziologie, 10). Münster: Lit 2001,89 S., ISBN 3-8258-5621-6, 25,90 €

Monatlich steigt die Zahl derDeutschen Intenetnutzer. Pri-vate „Surfer“ besuchen zu-nehmend die Webseiten, dieihren Hobbys entsprechen. Sosteigt auch die Nutzung vonSportcontentseiten, und derService dieser Seiten wird mitunterschiedlichen Angebotenwie Datenbanken und Video-sequenzen ausgebaut. Sport-contentseiten werden von

speziellen Anbietern als auch von Anbietern andererMedien wie Zeitungen und Fernsehen angeboten. Die-se Seiten bieten aufgrund der hohen Besucherzahlenein attraktives Werbeumfeld. So rückt der Bereich Sportund Internet zunehmend in die Betrachtung der Sport-sponsoring-Fachweit. Da Banner kaum Erfolg aufwei-sen kann, wird zunehmend Sponsoring der Seiten bzw.spezieller Sportarten eingesetzt. Diese Arbeit bietet ei-ne Bestandsaufnahme des Sportsponsorings im Inter-net sowie Überlegungen zu möglichen Entwicklungendes Sportsponsorings im Internet für die nächsten vierJahre. Deskriptoren wie Technik, rechtliche Beschrän-kungen und das mögliche Sportangebot werden mit Hil-fe von Experteninterviews beleuchtet, und ein Szenariofür das Jahr 2004 wird erstellt.

Christoph BREUER/Volker RITTNER (unter Mitarbeitvon Fridtjof HERB und Alexandra LUETKENS): Bericht-erstattung und Wissensmanagement im Sportsys-tem. Konzeption einer Sportverhaltensberichterstat-tung für das Land Nordrhein-Westfalen. Köln: Sport& Buch Strauß 2002, 399 S., ISBN 3-89001-115-2, 24,80 €

Das Konzept der Sportverhal-tensberichterstattung für dasLand Nordrhein-Westfalen hatzum Ziel, die Akteure desSports bei der Bewältigungder neuen und komplexenHerausforderungen der Sport-entwicklung wirkungsvoll zuunterstützen. Es gibt insbe-sondere Antworten auf fol-gende Fragen: Auf welcheZukunft müssen sich die Ak-

teure des Sports einstellen? Wie können die Sportorga-nisationen systematischer und zielgenauer auf die viel-fältigen Herausforderungen der Sportentwicklung rea-gieren? Wie sollte die „Passung“ zwischen Sportbe-dürfnissen und Sportangeboten bzw. Sportstätten ges-taltet werden? Wie kann der organisierte Sport einennoch systematischeren Beitrag zum Gemeinwohl undzur „Wohlfahrtsproduktion“ leisten und damit langfristigvon öffentlichen Subventionen profitieren? Wie könnenauf Basis der Befunde möglichst umfassend Entwick-lungsprozesse im Sportsystem initiiert werden? Wasmuss eine kommunale Sportpolitik beachten? Wie kanndie kommunale Sportpolitik aktiviert werden?

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Das Modell, das in einer zweijährigen Laufzeit entwi-ckelt und zugleich in der Stadt Essen sowie im Rhein-Sieg-Kreis exemplarisch erprobt worden ist, fußt aufvier methodischen Bausteinen: (a) repräsentativen Be-völkerungsbefragungen zum Sportverhalten und zuSportwünschen, (b) Delphi-Studien zur Sportentwick-lung, (c) Reanalysen von intersektoral zu erschließen-den Datenquellen (Gesundheits-, Jugend- und Sozial-politik) sowie (d) qualitativen Interviews mit Entschei-dern aus dem Sport-, Jugend- und Gesundheitssektor.Im Buch finden sich neben dem entwickelten Instru-mentarium und seinen zentralen Ergebnissen für dieStadt Essen und den Rhein-Sieg-Kreis zahlreiche Hin-weise darauf, wie die formalen Organisationen desSportsystems auf Basis der Sportverhaltensberichter-stattung einen Systemwandel hin zu wissensbasiertenOrganisationen gestalten können.

Michael SEGETS: Ökologische Aspekte der Sport-ethik. Zur Entwicklung einer umweltbezogenen Fair-nessethik im Sport. Butzbach-Griedel: Afra 2002,216 S., ISBN 3-932079-46-9, 19,68 €

Die Konflikte, die der Sport vie-lerorts mit seiner Umwelt hat,fordern die Sportethik heraus,sich den ökologischen Proble-men des Sports zu öffnen.Durch die kritische Rezeptionökologieethischer Grundposi-tionen steckt der Autor in seinerDissertation (DSHS Köln,1999) das Spannungsfeld ab,in dem sich eine umweltorien-tierte Sportethik bewegen

muss. Im Anschluss an eine Analyse ökologieethischerAnsätze in der Sportethik zeigt der Autor, dass derFairness auch für die Schwierigkeiten des Sports mitseinen natürlichen Bedingungen zentrale Bedeutungzukommt. Auf der Basis vermittelnder und sport-funktionaler Überlegungen werden Leitsätze formuliert,deren Berücksichtigung den Konflikt zwischen Sportund Umwelt entschärfen kann. Ein weitgehend unbear-beitetes Themengebiet der Sportethik behandelt derAutor durch seine differenzierten Gedanken zum fairenUmgang mit Tieren im Sport.

Wolfgang MIEßNER: Richtig Aerobic. (BLV Sportpra-xis Top). München: BLV 2002, 127 S., ISBN 3-405-16272-6, 10,95 €

In Fitness-Studios und Verei-nen ist es Standard: das Aero-bic-Training. Die passendenSchrittkombinationen und Be-wegungsabläufe zu den fetzi-gen Rhythmen und neueTrends im Aerobictraining fin-den sich in dem Werk vonWolfgang Mießner, Aerobic-Instructor und diplomierterSport- und Gymnastiklehrer.

Für jede Muskelgruppe gibt es passende Übungseinhei-ten. So kräftigt zum Beispiel Step-Aerobic vor allem dieBein- und Gesäßmuskulatur, wohingegen das Hantel-training Pump insbesondere die Armmuskeln stärkt. Bei

der Zusammenstellung des Programms wird immerdarauf geachtet, dass der ganze Körper trainiert wird.Mindestens zweimal die Woche sollte man trainieren,wenn man mit Aerobic in Form kommen will. 45 bis 60Minuten Training sind das Minimum, um Kondition,Kraft und Beweglichkeit zu verbessern. Sonst fängtman immer wieder von vorn an. Voraussetzung für denErfolg ist auch die korrekte Ausführung der jeweiligenÜbungen. Dazu gibt es Infos zu den unterschiedlichenAerobicarten und zur besten Musik. Das Buch enthältzahlreiche Fotos und step-by-step-Übungen, die diefehlerfreie Ausführung der Grundschritte und Armbe-wegungen anschaulich demonstrieren. So könnenKursteilnehmer die einzelnen Elemente ihres Sportsbequem nachschlagen und Professionals ihr Wissenauf den neuesten Stand bringen.

Klaus MOEGLING (Hrsg.): Integrative Bewegungslehre.Teil III: Lehren und Lernen von Bewegungen. (Bewe-gungslehre & Bewegungsforschung, 15). Immenhau-sen: Prolog 2002, 614 S., ISBN 3-934575-14-5, 34,90 €

Während der Teil I der Integra-tiven Bewegungslehre sich mitdem Thema „Gesellschaft,Persönlichkeit, Bewegung“ be-fasste, der Teil II das Thema„Wahrnehmung, Ausdruck undBewegungsqualität“ zum Inhalthatte, beschäftigt sich der TeilIII der Integrativen Bewegungs-lehre mit dem Thema „Lernenund Lehren von Bewegungen“,u.a. mit Beiträgen von Bernd

GRÖBEN, Friedhold FEDIUK, Ulrich GÖHNER, Karl-HeinzLEIST, Eberhard LOOSCH, Manfred POLZIN, Andreas H.TREBELS, Rainer WOLLNY, Petra WOLTERS und Hans-Georg SCHERER. Mit gut 1.300 Seiten und mehr als 30beteiligten Sport- und Bewegungswissenschaftlern/in-nen ist nun das Gesamtprojekt „Integrative Bewegungs-lehre“ beendet und für die fachwissenschaftliche und in-terdisziplinäre Diskussion freigegeben.

SportZeiten(statt SportZeit)

Die seit 2001 erscheinende„SportZeit“ – Z eitschrift fürSport in Geschichte, Kulturund Gesellschaft – musstesich zum 2. Jahrgang ausrechtlichen Gründen umbe-nennen. Sie trägt jetzt denTitel „ SportZeiten“ .

SportZeiten wird auch wei-terhin thematisch offeneAusgaben und thematische Schwerpunkte anbieten,so z.B. „Wintersport“ in Ausgabe 1/2002.

Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich im Verlag „DieWerkstatt“ (Göttingen). Herausgeber der Zeitschriftsind: Prof. Dr. Thomas ALKEMEYER (Oldenburg), Dr.Wolfgang BUSS (Göttingen), Prof. Dr. Sven GÜLDEN-

PFENNIG (Berlin/Hamburg) und Prof. Dr. Lorenz PEIFFER

(Hannover).

Michael Segets

Ökologische Aspekteder Sportethik

Zur Entwicklung einer

umweltbezogenen Fairneßethik

im Sport

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Geschäftsstelle Neuerscheinungen

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Wolfgang MIEßNER: Richtig Body-Styling. (BLVSportpraxis Top). München: BLV 2002, 127 S., ISBN3-405-16300-5, 10,95 €

Eine gute Figur ist relativ. Wersein Body-Mass-Index kennt,weiß, dass regelmäßiges Trai-ning effektiv ist und die Le-bensgeister weckt. Wie dasfunktioniert, erklärt WolfgangMIEßNER in seinem Buch. DieFormel für einen gesunden,wohl geformten Körper ist dieperfekte Kombination ausKraftausdauertraining, Herz-

Kreislauf-Training, Körperpflege und gesunder Ernäh-rung. Individuell nach Vorlieben und Zielsetzungen desBody-Stylings kann der Einzelne die Trainingspraxisund Trainingsprogramme zusammenstellen. Die Übun-gen, abgestimmt auf die jeweiligen Muskelgruppen undergänzt durch entsprechendes Cardiotraining, sind nichtnur für Fitnessstudiobesucher geeignet, sondern auchfür das Training zu Hause mit und ohne Hometrainer.Wer lieber im Schwimmbad seinen Körper in Formbringen will, findet hier den Einstieg ins Aqua-Training.Strukturiert sind die Übungseinheiten in drei Phasen:Warm-up, Muskeltraining als Kombination mit Cardio-training, Cool-down. Zur Steigerung der Intensität sindVarianten für Trainierte angegeben. Bei konsequenterEinhaltung des Trainingsplans lässt sich auch der Er-folg unmittelbar erkennen. Wie die Erfolgskontrollefunktioniert, beschreibt der Autor in einem Extrakapitel.Auf dem Weg zu einem guten Körpergefühl und besse-rem Aussehen ist das Buch eine ideale Lektüre für alle,die mehr für sich und ihren Körper tun wollen.

Roland MESSMER: Didaktik in Stücken – Ein Werk-stattbericht zur Fallarbeit in der Lehrer/innenbil-dung. (Schriftenreihe der Eidg. Fachhochschule fürSport Magglingen, 2) Magglingen 2001, 150 S., ISBN3-907963-21-0, 15,00 SFr. (Bezug über: BASPO, Mediathek,CH-2532 Magglingen, eMail: [email protected])

Was Geertz für die Kultur undPolitik am Ende des 20. Jahr-hunderts formuliert, kannauch für die Didaktik gelten.Didaktik als Teil dieser Weltkann kaum den Anspruch er-heben grosse Zusammen-hänge darzustellen, auch siesieht sich mit einem Flickwerkvon Stücken konfrontiert. Di-daktik in Stücken weist anBeispielen nach, wie die Leh-

re des Lehren und Lernens auf eine zerstückelte Weltreagieren kann. Dabei kommen sowohl Bildungsinhalte,als auch Methoden zur Sprache. Narrative Texte drän-gen sich als Darstellungsform dieser Stücke auf. DasBuch will zeigen, wie das Arbeiten mit narrativen Tex-ten einzelne Sinneinheiten herstellen kann, damit die zuerwartende Unübersichtlichkeit im Flickenteppich nichtals Problem betrachtet, sondern als Anlass zur Reflexi-on genutzt wird. Der Autor will darstellen, wie aus Beo-bachtungsnotizen, Unterrichtsprotokollen und -chro-niken narrative Texte und didaktische Geschichten ent-

stehen können und daraus didaktisches Wissen entwi-ckelt werden kann. Das Buch beschäftigt sich deshalbhauptsächlich mit dem ‚Wie’ und weniger mit dem ‚Wa-rum’ der Arbeit mit narrativen Texten. Didaktik in Stü-cken ist ein induktive Lehre der Didaktik, die sich mitder Grammatik von didaktischen Geschichten beschäf-tigt. Geschichten die didaktisches Wissen enthalten,oder aus denen didaktisches Wissen entfaltet werdenkann. Das Buch ist in diesem Sinne ein Instrumenten-koffer für die Arbeit mit narrativen Texten.

Karin VOLKWEIN-CAPLAN/Gopal SANKARAN: Sexual Ha-rassment in Sport – I ssues, Impact, and Challenges.(Sport, Culture and Society. 1). Aachen: Meyer &Meyer 2002, 128 S., ISBN 1-84126-059-2, 16,90 €

Das (englischsprachige) Buchbietet einen Leitfaden zu allenBereichen, die mit der sexuel-len Belästigung im Sport zu-sammen hängen. Es will dabeihelfen, die Problematik unddie Häufigkeit von sexuellemMissbrauch im Sportbereichzu verstehen und die Konse-quenzen daraus abschätzenzu lernen. Die Autoren gehendabei den Ursachen für das

unverantwortliche Verhalten der Täter ebenso auf denGrund wie dessen Auswirkungen auf die Betroffenen.Darüber hinaus werden im Buch mögliche Strategienentwickelt, wie mit sexuellem Missbrauch im Sport um-gegangen werden kann. Dazu werden Richtlinien undTaktiken vorgestellt, mit denen sexuelle Übergriffe inSportorganisationen und -instituten vermieden und kon-trolliert werden können. Das Buch enthält außerdemein Glossar sowie weiterführende Hinweise und Kon-taktadressen zum Thema sexuelle Belästigung. All die-jenigen, denen das Wohlergehen von Frauen und Mäd-chen in Sportvereinen nicht egal sein kann, müssenüber die Fakten informiert sein und sich aktiv an derVorsorge gegenüber Belästigung und Missbrauch imSport beteiligen. Dieses Buch bietet einen großenSchritt hin zum Erreichen dieses Ziels.

Andreas Klee: Circuit-Training. (Praxisideen, 4).Schorndorf: Hofmann 2002, 98 S. + CD-ROM, ISBN 3-7780-0041-1, 14,90 €

Das Circuit-Training wird inSchule, Verein und in Frei-zeitsportgruppen gleicher-maßen eingesetzt, denn esist eine Organisationsform,mit der kleine und großeGruppen mit unterschiedli-chen Zielsetzungen diffe-renziert trainieren können.Der Autor hat sich zur Auf-gabe gemacht, unter Be-rücksichtigung von Entwick-lungen der Trainingslehre

der letzten Jahre funktionelle Übungen für die verschie-denen Muskelgruppen darzustellen und durch einigemotivierende Übungen (Balanceübungen, spielerischeÜbungen, Dehnungs- und Entspannungsübungen) ab-

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zurunden. Als Ergänzung zum Buch erhält der Lesereine CD-ROM, auf der die einzelnen Übungen sowieBeispielcircuits als Grafik abgelegt sind. Mit dieser CD-ROM können die einzelnen Übungen je nach Gruppen-größe, Trainingsziel, räumlichen Bedingungen und vor-handenen Materialien zusammengestellt werden, sodass lästiges Kopieren, Ausschneiden und Zusammen-kleben entfällt. Dies erleichtert sowohl die Planung alsauch die Durchführung des Circuits.

Jürgen LOIBL: Basketball. Genetisches Lehren undLernen. Spielen – erfinden – erleben – v erstehen.(Praxisideen, 5). Schorndorf: Hofmann 2001, 132 S.,ISBN 3-7780-0051-9, 14.90 €

Dieser Band beschreibt inpraxisnaher Form ein neuesModell der Einführung in dasSportspiel Basketball. DieGrundlage liefert das Kon-zept des Genetischen Leh-rens und Lernens. Im erstenTeil des Buches werden be-wegungs-, wahrnehmungs-und handlungstheoretischeArgumente für eine „Geneti-sche Sportspielvermittlung“diskutiert. Der zweite Teil be-inhaltet eine konsequente

Umsetzung der theoretischen Überlegungen in einemVermittlungslehrgang Basketball. Dabei werden grund-legende Probleme des Spiels, wie sie sich dem Anfän-ger stellen, aufgegriffen und es wird aufgezeigt, wieLernende daraus in Selbsttätigkeit auch ganz unkon-ventionelle Lösungsmöglichkeiten entwickeln können.Im Rahmen des Lehrganges geht es schließlich auchum die Entwicklung von Techniken und Taktiken alsfunktionale Lösungen von Spielaufgaben.

Walter BREHM/Iris PAHMEIER/Michael TIEMANN: Ge-sund und Fit. Gesundheitsprogramme für Erwach-sene. (Praxisideen, 6). Schorndorf: Hofmann 2001,136 S., ISBN 3-7780-0061-6, 14.90 €

Sportliche Aktivität kann viel-fältige gesundheitsförderli-che Potenzen haben, diesbelegt der aktuelle For-schungsstand eindeutig.Diese Potenzen kommen al-lerdings nur dann zum tra-gen, wenn Gesundheitswir-kungen geplant und syste-matisch angesteuert werdenund wenn eine solche ge-sundheitswirksame sportli-che Aktivität zu einem Ele-ment des Verhaltens, bzw.

des Lebensstils wird. In diesem Band wird das Konzepteines Gesundheitssports vorgestellt, der gleichermaßenauf Gesundheits-, Verhaltens- und Verhältniswirkungenabzielt. Das Konzept wird an zwei Programmen für denGesundheitssport im Verein sowie im Fitness-Studiokonkretisiert, die in der Zwischenzeit vielfach erprobtund auch wissenschaftlich evaluiert worden sind.

Jörg BÖHNKE: Abenteuer- und Erlebnissport. EinHandbuch für Schule, Verein und Jugendsozialar-beit. (Abenteuer- und Erlebnissport, 1). Münster: Lit2000, 332 S., ISBN 3-8258-4468-4, 15,90 €

Der Abenteuer- und Erleb-nissport ist mittlerweile zum„Renner“ im Sport geworden.Sowohl Vereine als auch ver-schiedene Institutionen derJugendarbeit haben denAbenteuer- und Erlebnissportin ihr Programm aufgenom-men. Und seit neuestemwidmet sich auch der Schul-sport diesem Thema. ImAbenteuer- und Erlebnissportwird der Handelnde als Gan-

zes gefordert: mit Kopf, Herz, Hand gilt es, alleine undmit anderen gemeinsam Abenteuer zu erleben und be-stehen. Verantwortungsbewusstsein, Kooperation, Mut,Vertrauen zu sich und zu anderen sind wesentliche As-pekte des Abenteuer- und Erlebnissports. Dabeibraucht man keine Berg- oder Dschungeltouren infremde Länder: die Sporthalle, die Wiese oder die Stadtvor der Tür sind die Aktionsräume, die ohne großenAufwand abenteuer- und erlebnisreich genutzt werdenkönnen. Dieses Handbuch gibt eine fundierte Einfüh-rung in den Abenteuer- und Erlebnissport und zeigt dieInhalte an 120 mit Bild und Text ausführlich erläutertenBeispielen auf.

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Unsere Schwerpunkte

• Sportwissenschaft

• Sportpädagogik

• Bewegungskultur

• Reihe: Mentale Trainingsformen im SportHrsg. Dr. Oliver Stoll · Dr. Heiko Ziemainz

• Reihe: Afra Sport Buch Praxis

• Reihe: Afra Sport Buch Theorie

• „Heidelberger Sportbusiness Forum“Hrsg. Dr. Gerhard Trosien · Michael Dinkel

• Dissertationen · Habilitationen

• Kongress- und Tagungsbände

Informationsmaterial und KatalogTel (0 60 33) 6 82 87 · www.afraverlag.de

Rockenberger Str. 10 · 35510 Butzbach/Griedel · Fax (0 60 33) 97 06 71e-mail [email protected]

Verlag für Sportwissenschaft und Bewegungskultur

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Neue Bände der Reihe blv Fitness

Tai-Bo stärkt die Muskeln, bringt ei-ne Top-Kondition und macht denKopf frei. Das effektive Ganzkörper-Workout enthält Elemente ausTaekwondo, Boxen, Tai Chi und QiGong und bringt Entspannung pur.Wer die Basics schon kennt, findetim Band Tai-Bo für Könner (RobbiDIENERSBERGER, München: BLV

2002, 36 S., ISBN 3-405-16257-2, 4,50 €) alles, was manwissen muss, um das Powertraining zu intensivieren. Nachdem Warm-up kann's losgehen: el-up und -back, low-blockoder ex-block, Halfmoon- oder Roundhousekick – d a sindStress und Muskelverspannungengarantiert schnell vergessen.Nackenverspannungen, Kopfschmer-zen und schlechte Laune? Da hilft nurein Rundum-Wohlfühlprogramm. Einguter Start ist Stretching: Durch ge-zielte Dehnungen kommen Muskelnund Bindegewebe top in Form.Dagmar STERNAD verrät in ihremBand Stretching (München: BLV 2002, 36 S., ISBN 3-405-16258-0, 4,50 €), was man beim Soft-Training beachtensollte. Wer's richtig macht, wird mit einem Super-Body be-lohnt – g anz ohne schweißtreibende Mucki-Quälerei. Hilf-reich: Die Stretching-Tests zeigen, wo man in Sachen Be-weglichkeit besonders effektiv nachhelfen kann.

Wer etwas für Bauch und Rückentun will, liegt mit Yoga richtig. DieÜbungen halten die Wirbelsäulebeweglich, stärken die Muskeln undmachen eine Top-Figur. Im BandYoga für Bauch und Rücken (Lu-cia SCHMIDT, München: BLV 2002,36 S., ISBN 3-405-16259-9, 4,50 €)gibt es Übungen mit echtem Wohl-

fühlfaktor. Ob Heuschrecke, Brett, Korkenzieher oderSchulterbrücke – d ie Yogapositionen machen Spaß undsind durch Konzentration und Ruhe ein idealer Ausgleichzum Alltagsstress.Was sieht aus wie Skilanglauf ohneSchnee, liegt voll im Trend undbringt echten Fitness-Spaß? Nor-dic Walking heißt der neue Fun-Sport, Fatburner inklusive. Erfun-den wurde Nordic Walking inFinnland: Walking plus Stockein-satz. Im Band von Urs GERIG (Mün-chen: BLV 2002, 36 S., ISBN 3-3-405-16256-4, 4,50 €) steht, wie's geht. Die Vorteile desTrainings: die Rückenmuskulatur wird trainiert und Gelenkewerden entlastet, Verspannungen in Schulter und Nackenlösen sich. Und ganz nebenbei gibt's Rundum-Muskel-Power durch gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen.

Hans Jürgen BEINS/Simone COX: „Di e spielen ja nur!?“Psychomotorik in der Kindergartenpraxis. Dortmund:borgmann 2001, 320 S., ISBN 3-86145-213-8, 20,40 €

Dass das Spiel im Kindergarten seinen zentralen Platzhat, ist in unserer Gesellschaft unumstritten. Aber nichtimmer wird das Kinderspiel und die Erzieherin, die die-ses Spiel ermöglicht, wertgeschätzt. „Die spielen janur!“ Dies ist ein Ausspruch, den alle kennen und beidem häufig eine Geringschätzung des Spiels gegen-über anderen Tätigkeiten, wie z.B. dem Lernen mitklin-gen. Was leistet Spiel für die kindliche Entwicklung?

Wie kann eine lebendige Praxisdes Spiels im Kindergartenaussehen? Diese und andereFragen bewegen die Autorenseit langem in ihrer praktischenArbeit mit Kindern im Förder-verein Psychomotorik in Bonn.Insbesondere in der psychomo-torischen Kindertagesstätte lie-gen die Wurzeln dieses reich-haltig bebilderten Buches. Diedargestellten Praxisideen sindallesamt mit den Kindern erprobt und viele im Dialog mitihnen entstanden. Die Praxisschwerpunkte und -bei-spiele des Buches sind zwar auf die Arbeit im Kinder-garten ausgerichtet, viele Ideen sind aber auch für Leh-rer(innen), Therapeuten und Eltern sehr gut umsetzbar.Die Schwerpunkte des Buches sind: 1. Bewegen – im-mer und überall, 2. Darstellendes Spiel/Rollenspiel, 3.Kindgemäße Entspannung, 4. Bildnerisches Gestalten, 5.Bauen und Konstruieren. Darüber hinaus wird beispiel-haft die Gestaltung eines psychomotorischen Spielfestesund eines Elternabends zum Thema aufgezeigt.

Urs SCHERRER/Marco DEL FABRO (Hrsg.): Freizügig-keit im europäischen Sport. Zürich: Orell Füssli2002, 200 S., ISBN 3-280-07027-9, 35,50 €

Der 1995 vom EuropäischenGerichtshof entschiedene „FallBosman“ hat den kommerziel-len Sport im EU-Raum in sei-nen Grundfesten erschüttert.Seit jenem Entscheid hat derorganisierte Sport das Europä-ische Gemeinschaftsrecht zurKenntnis nehmen müssen.Sportverbände mit Europa-Bezug sahen sich in der Folgegezwungen, Übertrittssystemezu schaffen, die auch mit dem

EU-Freizügigkeitsgebot in Einklang stehen. Diskriminie-rende, freizügigkeitshindernde Verbandsbestimmungensind EU-rechtswidrig. In diesem Buch wird die Freizü-gigkeitsproblematik im Sport aus verschiedenen Blick-winkeln (aus der Sicht des Sportlers, der Verbände, desEU-Rechts) betrachtet. Die Autoren zeigen die aktuelleRechtslage auf und bieten Lösungsansätze. Umfassendbeleuchtet wird die neue, 2001 eingeführte Transferre-gelung des Weltfußballverbandes FIFA. Die Beiträgestammen von versierten Sportrechtsspezialisten ausverschiedenen europäischen Ländern.

Jürgen DIECKERT/Christian WOPP (Hrsg.): HandbuchFreizeitsport. (Beiträge zur Lehre und Forschung,134). Schorndorf: Hofmann 2002, 360 S., ISBN 3-7780-1841-8, 29,80 €

Die Herausgeber stellen zusammen mit 27 Autoren in32 Beiträgen die verschiedenen Aspekte des Freizeit-sports dar. Auf der Grundlage einer definitorischen Klä-rung, was unter Freizeitsport zu verstehen ist, werdensystematisch in 9 Kapiteln gegliedert die verschiedenenRahmenbedingungen, Tätigkeitsfelder und Ausdruck-formen des Freizeitsport behandelt. Es fehlt weder einehistorische Rückschau noch ein Überblick über dieweltweite Entwicklung des Programms „Sport für alle“.

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Neuerscheinungen Geschäftsstelle

dvs-Informationen 17 (2002) 1 73

Bezogen auf Deutschland wer-den die politischen, gesell-schaftlichen und ökonomischenEinflussfaktoren auch kritischbetrachtet sowie die mangeln-de Berücksichtigung sowie dasbestehende Defizit an human-ökologisch orientierten Sport-stätten offen gelegt. GenauereEinblicke zu den freizeitsportli-chen Aktivitäten der Bevölke-rung vermitteln sowohl die

Konzepte der unterschiedlichen Anbieter und Organisa-toren als auch die Interessen, Sinnrichtungen und Le-bensstile verschiedener Personengruppen sowie dieFragen nach den Möglichkeiten pädagogischer undsportdidaktischer Hilfen beim Sporttreiben. Ein Blick indie Zukunft mit konkreten Entwicklungsplanungen für denFreizeitsport schließt das Handbuch ab. Mit diesemHandbuch ist zum einen für Studierende der verschiede-nen sportbezogenen Studiengänge ein Studienbuch ver-fügbar. Zum anderen kann es von den Sportverbändenund Sportvereinen angesichts des stetig expandierendenFreizeitsports als Orientierungshilfe genutzt werden.

Stefan DALICHAU/Klaus SCHEELE/W. HENSEN (Hrsg.):Aktuelle Trends in der Rehabilitation von Sportver-letzungen. Beiträge auf dem 1. Bremer Kongress fürSportmedizin am 2. Februar 2002. Butzbach-Grie-del: Afra 2002, 134 S., ISBN 3-932079-68-X, 10,12 €

Die Rehabilitation von Sport-verletzungen im Gesundheits-,Freizeit- und Leistungssportstellt im Rahmen der Therapieeine besondere Herausforde-rung für Ärzte und Therapeu-ten dar. Die Maßnahmen deroperativen und konservativenVersorgung, der frühfunktio-nellen Nachbehandlung desVerletzten sowie die Reinte-gration des Rekonvaleszenten

in die ausgeübte Sportart bedingen eine interdisziplinä-re Zusammenarbeit. Eine enge Kooperation zwischenÄrzten, Sporttherapeuten und -wissenschaftlern sowieden Fachleuten aus der Physio- und PhysikalischenTherapie ist dabei Voraussetzung für den Erfolg derRehabilitation.Der in Zusammenarbeit zwischen der Abteilung fürSportmedizin der Universität Bremen, dem Institut fürAngewandte Prävention und Leistungsdiagnostik derBerufsgenossenschaftlichen UnfallbehandlungsstellenBremen und dem Verband Physikalische Therapie Lan-desgruppe Weser/Ems organisierte 1. Bremer Kon-gress für Sportmedizin am 2. Februar 2002 diente alsForum für die Darstellung des Status quo etablierterBehandlungsformen und -verfahren sowie zur Informa-tion über aktuelle Trends in der Rehabilitation vonSportverletzungen aus den Fachrichtungen der Sportor-thopädie, der Sportwissenschaft, der Physio- und derPhysikalischen Therapie. Zu diesem Zweck konntenausgewiesene Referenten für die Veranstaltung ge-wonnen werden, deren Beiträge in diesem Buch zu-sammengestellt worden sind.

Peter SCHOLL: Richtig Tennis. (BLV SportpraxisTop). 4., Aufl. München: BLV 2002, 144 S., ISBN 3-405-15792-7, 12,95 €

Für ein gelungenes Match rei-chen frische Bälle, ein guterSchläger und ein begabterPartner oft nicht aus. GutesTraining ist gefragt. Der Banddes ehemaligen Davis-Cup-Spielers Peter Scholl ist dieideale Ergänzung zur Trai-ningsstunde. Der Autor erläu-tert die Regeln und Fachbeg-riffe, Techniken und Taktiken

des weißen Sports. Anhand des ausführlichen Übungs-teils lernt der Anfänger spielend die einzelnen Grund-schläge und Bewegungsabläufe. Vorhand- und Rück-handschlag, Flug- und Schmetterball oder Lob sind mitHilfe der Zeichnungen leicht zu erlernen. Spezialschlä-ge wie Slice und Topspin werden ausführlich erläutert.Der Autor zeigt neben den Techniken auch die bestenTaktiken sowie Tipps, wie man sein Grundlinienspielverbessert und am Netz punktet.

Gerd FALKNER: Chronik des Skisports in der Deut-schen Demokratischen Republik. Planegg: DSV2002, 160 S., ohne ISBN, 6,00 € (Bezug über: Deutscher Ski-verband, Hubertusstr. 1, 82152 Planegg, Bestell-Nr. 180B0)

Auf der Basis überwiegendersterschlossener Quellen-und Archivmaterialien unter-nimmt der Autor den Versuch,die Entwicklung des Skisportsauf dem Gebiet der DDR inForm einer Chronik nachzu-zeichnen. Ausgewertet wurdenalle Skizeitschriften, die in derDDR jemals erschienen sindund Archivbestände des Deut-schen Skiläuferverbandes der

DDR, des Staatlichen Komitees, des Staatssekretariatsfür Körperkultur und Sport sowie der Abteilung Sportbeim ZK der SED, sofern sie Dokumente und Archivalienmit Bezug zum Skisport enthielten. Gesichtet wurdenweiter ausgewählte Bestände der FDJ, des FDGB, derPionierorganisation „Ernst Thälmann“ und des Ministeri-ums für Volksbildung sowie personengebundene Archi-valien der Büros Ulbricht, Honecker und Krenz aus denSAPMO-Beständen. Nicht zuletzt wurden Nachlässe,Chroniken, Festschriften, Handakten verschiedener Per-sonen, Diplomarbeiten etc. ausgewertet und fanden ihrenNiederschlag in der Chronik. Die Fülle der Materialienverdichten sich zu einem umfassenden bunten Kaleido-skop von skisportlichen Aktivitäten in der DDR, von derRegionalebene bis zur Olympiaarena. Angezielt wurde,die historisch gewachsenen Entwicklungsstränge desSkisports (in der DDR) vor allem unter sozialgeschichtli-chen Gesichtspunkten darzustellen und möglichst alleFacetten sichtbar werden zu lassen. Obwohl sich dieDarstellungen vordergründig und exemplarisch auf denSkibereich konzentrieren, wiederspiegeln sie aber auchgenerelle Entwicklungstendenzen und typische Struktu-ren des DDR-Sports insgesamt, so dass das Buch nichtnur für Skihistoriker interessant sein dürfte.

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Hans H. RHYNER: Richtig Yoga. (BLV SportpraxisTop). 6., neu bearb. Aufl. München: BLV 2002, 127 S.,ISBN 3-405-16274-2, 10,95 €

Yoga verhilft zu Schönheit,Stressresistenz, Konzentrationund Selbsterkenntnis. Daswissen nicht nur Stars wieMadonna, Richard Gere undMeg Ryan, sondern auch runddrei Millionen Deutsche, die espraktizieren. Eine grundlegen-de Einführung in die altindi-sche Entspannungstechnikbietet der Autor. Als Arzt und

erfahrener Yogalehrer rät er zu einfachen Übungen.Keine Yogahaltung darf Schmerzen oder Erschöpfungverursachen. Nur sanftes, regelmäßiges Training führtzu seelischer Ruhe, geistiger Ausgeglichenheit undkörperlicher Fitness. Gesundheitliche Vorteile stellensich dann wie von selbst ein: Rücken- und Nacken-schmerzen lassen sich ebenso reduzieren wie Schulter-und Nackenverspannungen. Das Immun- und Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, man verfügt über mehrEnergie und größere Beweglichkeit. Auch auf dieSchönheit übt Yoga einen positiven Einfluss aus: Posi-tionen wie die Löwenhaltung glätten kleine Fältchenund sorgen für einen strahlenden Teint. Hält man sichaußerdem an die vorgeschlagene Ernährung, ver-schwinden überflüssige Pfunde. Yoga ist ein Zusam-menspiel von bewusster Atmung (Pranayama) und Yo-gastellungen (Asanas). Die wichtigsten und wirkungs-vollsten Yogapositionen werden anhand von Fotogra-fien vorgestellt und der Autor erklärt, wie richtiges At-men funktioniert. Außerdem finden Anfänger und Fort-geschrittene zehn unterschiedliche Übungsreihen imBuch, die sich alle zu Hause, in der Schule oder imVerein problemlos nachvollziehen lassen.

Christa WÄCHTLER: KESS ist kess! Körperwahrneh-mung, Entspannung, Szenisches Spiel. Wege zugewaltfreien Interaktionen. Dortmund: borgmann2002, 200 S., ISBN 3-86145-225-1, 20,40 €

Kinder und Jugendliche wer-den heute immer mehr alsKonsumenten angesprochenund umworben. Ihr Leben istvielfach geprägt von einer vir-tuellen, illusionären Medien-welt, die sich überwiegend mitfiktiven Inhalten beschäftigt.Die sich daraus entwickelteRealitätsferne lässt den Ein-zelnen lustlos, träge und ent-scheidungsunfähig werden.Das Verhaltensrepertoire re-

duziert sich teilweise auf unkontrollierte, gewalttätigeReaktionen. Das KESS-Training ist ein Unterrichtsan-gebot zum Abbau von Gewalt und zum Aufbau vonStrukturen eines friedfertigen Miteinanders. Damit kannes zu einen festen Bestandteil der Schulprogramment-wicklung im Bereich des Sozialen Lernens und der Ge-waltprävention werden. Das Buch ist so aufgebaut,dass die Leser die Elemente des KESS-Trainings leichtin den Unterricht integrieren können. Die im Buch auf-

geführten Übungen können je nach Lernziel individuelleingesetzt und variiert werden. Ein exemplarischerEntwurf für eine Doppelstunde führt den Leser in denAblauf des KESS-Trainings ein. Ein ständiger Wechselvon Bewegung und Ruhe, von Stille und Lärm, vonSpannung und Entspannung bestimmt dieses Training.Diese erlebte Lebendigkeit führt sowohl bei den Schüle-rinnen als auch bei der Lehrperson in den Prozess, dieeigene Kreativität zu entdecken und weiterzuentwickeln.Exemplarisch befinden sich in diesem Buch 16 Rollenbü-cher zu 16 Theaterstücken, die alle ausschließlich imKESS-Training entstanden sind. An einem Beispiel wirdgezeigt, wie Theaterstücke mit einer ganzen Klasse er-arbeitet werden. Alle hier aufgeführten Rollentexte sindaus sehr unterschiedlichen Schülerinnen-Situationenentstanden. Sie sind speziell auf die Schülerinnen derjeweiligen Klassen mit all ihren spezifischen Fähigkei-ten, aber auch ihren Schwierigkeiten und Hemmnissenzugeschnitten. Deshalb können diese Rollenbücherlediglich Vorschläge und Ideen sein. Dieses Buch wendetsich deshalb an alle Lehrerinnen und Lehrer, die projekt-orientiert arbeiten möchten, dabei einen kreativen, starkhandlungsbezogenen Unterricht verwirklichen wollen undsich ein gewaltfreies Miteinander wünschen. BesondereEinsatzmöglichkeiten bieten die Fächer Deutsch, Sport,Religion, Musik und Kunst. Auch ist das Buch gedacht fürSozialpädagogen oder andere Berufsgruppen, die vielmit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Roland DENK: Richtig Segeln. (BLV SportpraxisTop). 7., neu bearb. Aufl. München: BLV 2002, 127 S.,ISBN 3-405-16234-3, 10,95 €

Sonne, klarer Himmel und einesteife Brise: Schöner kann einSegeltag kaum sein. Doch zumSegeln gehört mehr als gutesWetter. Der Autor (Leiter desSegelzentrums der MünchenerHochschulen) gibt in seinemBuch eine grundlegende Anlei-tung, mit der schon viele Se-gelschüler gut in Fahrt gekom-men sind. Um das Boot richtig

zu steuern und keine Risiken einzugehen, gibt es dieentsprechenden Kommandos. Egal ob man das Segel-boot als erholsame Badeinsel nutzt oder aber mit Kurs-stabilität die maximale Geschwindigkeit erreichen will.Die einzelnen Manöver mit den entsprechenden Kom-mandos werden gezeigt und für Anfänger die Teile desSegelschiffes und die entsprechende Bootsbautechnikerläutert. Den Könnern vermittelt der Autor die Regelndes Regattasegelns. Wie die Berechnung der Winde undKurse funktioniert, um die richtige Trimm für schnellesSegeln zu erreichen und eine sichere Wende hinzulegen,ist gut verständlich erklärt. Hinzu kommt der Überblicküber die verschiedenen Segelführerscheine, die für dieunterschiedlichen Touren Voraussetzung sind – ob Re-gatta im Binnengewässer oder Weltumseglung. Das the-oretische Wissen muss nach der Lektüre nur noch durchdie praktischen Übungen an Bord ergänzt werden, unddann kann es losgehen mit dem neuen Hobby oder derUrlaubsreise an Bord. Wer lernen möchte, den Wind mitden Segeln einzufangen, um auf große Fahrt zu gehen,der erhält mit dem Buch das nötige Basiswissen.