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Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 1 von 8 Neuigkeiten vom und aus dem Referat IIA3 Internationale Angelegenheiten Nr. 9 2005 Hausinterne Mitteilungen für die Dekanate und Institute Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg Noch bis zum 10. September können sich Unternehmen zum 7. Deutsch-Französischen Forum anmelden. Am 28. und 29. Okto- ber 2005 findet im Parc des expositions in Straßburg die deutsch- französische Stellenbörse und Studienmesse unter Federführung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) statt. Interessierte Studierende und Absolventen können bereits jetzt über die Le- benslauf-Datenbank der Messe ihre Bewerbung einstellen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, Bewerberprofile einzusehen und werden regelmäßig durch ein Informationssystem, dem so genannten "Bewerbungsalarm", über neue Profile, die ihren Suchkriterien entsprechen, informiert. Das neue System wurde dieses Jahr eingeführt. Die Firmen können die ausgewählten Bewerber an- schließend zu einem Vorstellungsgespräch auf dem Forum einladen. Darüber hinaus bietet das Forum aber auch eine Fülle an Informationen zu binationalen und trinatio- nalen Studiengängen und Programmen. Die Deutsch-Französische Hochschule und ihre Mitgliedshochschulen stellen allein über ein Drittel der Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Frankreich dar. Zusammen mit weiteren teilnehmenden Hochschulen erteilen sie Auskünfte aus erster Hand, sei es zu integrierten Studien- gängen und Doppeldiplomen, sei es zu Fördermöglichkeiten, Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und praktischen Fragestellungen während der Studienaufenthalte im Partnerland. Und nicht zuletzt bietet das Deutsch-Französische Forum einen Rahmen für Kontak- te und Abkommen zwischen Hochschulen und Unternehmen. Das Deutsch- Französische Forum gilt neben dem Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar als das Großereignis innerhalb der deutsch-französischen Beziehungen. Mit 160 Aus- stellern und über 1750 Kandidaten in der Bewerberdatenbank konnte das Forum im letzten Jahr mit 7000 Besuchern einen neuen Rekord erzielen. Kontakt Deutsch-Französisches Forum 8, rue des Ecrivains F-67000 Strasbourg Tel. : +33 (0)3.90.22.15.00 Fax : +33 (0)3.90.22.15.01 E-Mail: [email protected] Quelle: Deutsch-Französische Hochschule DFH Inhaltsübersicht: 1. Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg 2. USA/CA Kontaktstipendien 3. Freiwilliges Propädeutikum für ausländische Studien- bewerber 4 Wachstumstrend Australien 5. Travel Allowances from Boehringer Ingelheim Fonds 6. Mit dem Flugzeug zur Arbeit 7. Erfahrungsbericht einer LMU-Studentin der Medizin aus Indien

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Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 1 von 8

Neuigkeiten vom und aus dem Referat IIA3 Internationale Angelegenheiten

Nr. 9 2005 Hausinterne Mitteilungen für die Dekanate und Institute

Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg Noch bis zum 10. September können sich Unternehmen zum 7. Deutsch-Französischen Forum anmelden. Am 28. und 29. Okto-ber 2005 findet im Parc des expositions in Straßburg die deutsch-französische Stellenbörse und Studienmesse unter Federführung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) statt. Interessierte Studierende und Absolventen können bereits jetzt über die Le-benslauf-Datenbank der Messe ihre Bewerbung einstellen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, Bewerberprofile einzusehen und werden regelmäßig durch ein Informationssystem, dem so genannten "Bewerbungsalarm", über neue Profile, die ihren Suchkriterien entsprechen, informiert. Das neue System wurde dieses Jahr eingeführt. Die Firmen können die ausgewählten Bewerber an-schließend zu einem Vorstellungsgespräch auf dem Forum einladen. Darüber hinaus bietet das Forum aber auch eine Fülle an Informationen zu binationalen und trinatio-nalen Studiengängen und Programmen. Die Deutsch-Französische Hochschule und ihre Mitgliedshochschulen stellen allein über ein Drittel der Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Frankreich dar. Zusammen mit weiteren teilnehmenden Hochschulen erteilen sie Auskünfte aus erster Hand, sei es zu integrierten Studien-gängen und Doppeldiplomen, sei es zu Fördermöglichkeiten, Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und praktischen Fragestellungen während der Studienaufenthalte im Partnerland. Und nicht zuletzt bietet das Deutsch-Französische Forum einen Rahmen für Kontak-te und Abkommen zwischen Hochschulen und Unternehmen. Das Deutsch-Französische Forum gilt neben dem Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar als das Großereignis innerhalb der deutsch-französischen Beziehungen. Mit 160 Aus-stellern und über 1750 Kandidaten in der Bewerberdatenbank konnte das Forum im letzten Jahr mit 7000 Besuchern einen neuen Rekord erzielen. Kontakt Deutsch-Französisches Forum 8, rue des Ecrivains F-67000 Strasbourg Tel. : +33 (0)3.90.22.15.00 Fax : +33 (0)3.90.22.15.01 E-Mail: [email protected] Quelle: Deutsch-Französische Hochschule DFH

Inhaltsübersicht: 1. Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg 2. USA/CA Kontaktstipendien 3. Freiwilliges Propädeutikum für ausländische Studien- bewerber 4 Wachstumstrend Australien 5. Travel Allowances from Boehringer Ingelheim Fonds 6. Mit dem Flugzeug zur Arbeit 7. Erfahrungsbericht einer LMU-Studentin der Medizin aus Indien

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USA/CA KONTAKTSTIPENDIEN

2006/2007 GEORGETOWN UNIVERSITY KANSAS STATE UNIVERSITY nur Politologie alle Fächer außer Tiermedizin Washington, D.C. Manhattan, Kansas NORTHERN KENTUCKY UNIVERSITY WASHINGTON UNIVERSITY alle an der NKU angebotenen Fächer Stipendiat muss Germanistik an der außer Jura Washington University studieren Highland Heights, Kentucky St. Louis, Missouri WAYNE STATE UNIVERSITY UNIVERSITY OF ALBERTA (neu) alle Fächer außer Humanmedizin 3 Plätze für alle Fächer, 2 Plätze für Detroit, Michigan Germanistik, DaF, Lehramt, da verbunden mit Lehrtätigkeit Alberta, Edmonton, Kanada

Allgemeine Hinweise: Die Ludwig-Maximilians-Universität bietet Kontaktstipendien für verschiedene Partneruniver-sitäten weltweit an: Diese sind Gegenstipendien, wobei die LMU die Ausländischen Studen-ten hier in München unterstützt, und die Auslandsuniversitäten die LMU-Studenten fördern. Eine Reisekostenerstattung ist mit den Kontaktstipendien nicht verbunden. Bewerbungsverfahren:

• Entscheiden Sie sich für eine Universität (first choice) und nennen Sie auch eine se-cond choice.

• Holen Sie sich die Bewerbungsunterlagen im Referat Intl. Angelegenheiten, Zi. 9 • Melden Sie sich für die notwendigen Eignungsprüfungen an (TOEFL, GRE, GMAT).

Zum Zeitpunkt der Bewerbung bei der Universität müssen die Ergebnisse der erfor-derlichen Prüfungen vorliegen.

• Besorgen Sie sich die (2 – 3) Gutachten der Dozenten • Erstellen Sie das Transcript (Auflistung aller bisher erbrachten Studienleistungen). • Verfassen Sie die Bewerbung. • Reichen Sie die vollständige Bewerbung bis zum 15. November 2005 ein.

Direktbewerbung bei der Partneruniversität Die LMU empfiehlt nach dem Auswahlverfahren die ausgewählten Bewerber an die Partner-universität. Die Partneruniversität behält sich die endgültige Entscheidung über eine Zulas-sung vor. In allen Fällen ist eine zusätzliche Direktbewerbung des Stipendiaten an der Part-neruniversität erforderlich. Die zusätzlich notwendigen Bewerbungsunterlagen erhalten Sie entweder im Akademischen Auslandsamt oder direkt von der Partneruniversität (zT auch online). Die Direktbewerbungen und die dazu benötigten Unterlagen variieren bei den ver-schiedenen Universitäten. Bitte informieren Sie sich im Auslandsamt. Erfahrungsbericht: Mit der Annahme des Stipendiums verpflichtet sich der Student, nach Beendigung des Sti-pendienjahrs einen ausführlichen Erfahrungsbericht über den Aufenthalt an der Gastuniversi-tät bis spätestens Ende November des folgenden Jahres dem Akademischen Auslandsamt vorzulegen. Der Bericht dient der Vorbereitung der Ihnen nachkommenden Stipendiaten.

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Freiwilliges Propädeutikum „PROFIS“

für ausländische Studienbewerber Das Referat Internationale Angelegenheiten der LMU richtet im Rahmen des DAAD-

Projekts „PROFIS“ (Programm zur Förderung der Internationalisierungsstrukturen an den

deutschen Hochschulen) ein Vorsemester für ausländische Studienbewerber ein, um den

Studienerfolg ausländischer Studierender zu sichern und die Qualität wie auch den Service

für diese Klientel zu verbessern. Es wird in Zusammenarbeit mit den Deutschkursen für

Ausländer bei der Universität München e.V. organisiert. Dieses Projekt hat für die LMU

einen sehr hohen Stellenwert, da es sich um eine Drittmittelstelle handelt und das Propä-

deutikum als Modell für deutsche Hochschulen dienen wird.

In diesem Propädeutikum werden den Studienbewerbern einerseits die Methoden und

Techniken wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sowie eine Einführung in Systematik und

Studienaufbau der LMU München gegeben (zehn Wochenstunden). Andererseits werden

die sprachlichen Kompetenzen der Studienbewerber in speziellen Sprachkursen trainiert

und vertieft, um am Ende des Semesters erfolgreich die DSH-Prüfung (Deutsche Sprach-

prüfung für den Hochschulzugang) ablegen zu können (15 Wochenstunden). Diese Sprach-

kurse werden von den Deutschkursen für Ausländer organisiert.

Das Propädeutikum, das zunächst in drei Fachrichtungen angeboten wird (Geisteswissen-

schaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Biologie/Informatik), startet bereits

zum kommenden Wintersemester 2005/2006. Ausländische Studienbewerber, die das Pro-

pädeutikum belegen wollen, müssen eine Hochschulzugangsberechtigung ihres Heimatlan-

des sowie Sprachkenntnisse der Stufe B2 des europäischen Referenzrahmens vorweisen.

Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist am 15. September 2005; die Teilneh-

merzahl pro Kurs ist begrenzt auf 18 Studierende.

Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie bei: Raffaella Delli Santi, M.A., Leitung, PROFIS-Programm [email protected] oder auch auf der Website des Referats Internationale Angelegenheiten: www.uni-muenchen.de/lmu-32211300/deutsch/kurse/profis.htm

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Wachstumstrend bei Auslandsstudium in Australien und Neuseeland ungebrochen

Immer mehr junge Menschen zieht es für einen Studienaufenthalt nach Down Under. Das Interesse unter deutschen Studierenden an einem Studium in Australien und Neuseeland nahm auch im Jahr 2005 wieder deutlich gegenüber dem Vorjahr zu. Mit bereits 1500 betreuten Studieninteressenten in diesem Jahr verzeichnet das Institut Ranke-Heinemann einen seit sechs Jahren anhaltenden ungebrochenen Wachs-tumstrend. Die große Attraktivität eines Studiums Down Under ist nicht nur auf die landschaftli-chen Reize von Australien und Neuseeland zurückzuführen. Vielmehr locken beide Länder mit erstklassig ausgestatteten Universitäten, international angesehenen Stu-diengängen und hervorragenden Forschungszentren. Eine intensive und umfangrei-che Betreuung der internationalen Studierenden während ihres Studienaufenthaltes ist für die Hochschulen in Australien und Neuseeland eine Selbstverständlichkeit. Das Institut Ranke-Heinemann als Vertretung aller australischen und neuseeländi-schen Universitäten in Deutschland und Österreich übernimmt bereits in den Heimat-ländern der Studieninteressenten deren Beratung und Betreuung. Damit ist gewähr-leistet, dass Studierende, die es für ein Studium nach Australien oder Neuseeland zieht, ein engmaschiges Servicenetz vorfinden, von der Erstinformation über die Be-werbungsabwicklung bis hin zur Nachbetreuung und Alumniarbeit. Auch für die folgenden Jahre erwartet das Institut Ranke-Heinemann ein weiter stei-gendes Interesse unter deutschen und österreichischen Studierenden an einem Stu-dium Down Under. Waren es in der Vergangenheit vor allem die Gastsemesterpro-gramme, für die sich die Mehrzahl der Studierenden interessierte, verzeichnet das Institut nun eine verstärkte Nachfrage für Aufbaustudiengänge. Dieser Trend wird sich voraussichtlich mit der zunehmenden Einführung gestufter Abschlüsse in Europa fortsetzen. Kontakt: Frau Agne, Sprechstunden: Dienstags 13 – 15 Uhr, Zimmer 9, Ref. II A 3 oder Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund Tel.: 030-20 96 29 593 E-Mail: [email protected]

Traumland Australien – Arbeitskräfte dringend gesucht Etwas anderes ist ebenfalls paradiesisch: Während bei uns viele arbeitslos sind, su-chen die Australier hunderttausende Arbeitskräfte. Die Lage ist so prekär, dass die australische Regierung jetzt weltweit Menschen ins Land ruft, die dort arbeiten wollen. Die Regierung in Canberra gab den Startschuss für die größte Werbekampagne aller Zeiten: Mit Aktionen nicht nur in Indien, Asien und den USA, sondern auch in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten su-chen die Australier krampfhaft nach Arbeitswilligen. Hilfe rufend sagte der Regie-rungschef John Howard: „Egal, von wo auf der Welt: wir nehmen ausgebildete Men-schen, die den Anforderungen entsprechen.“ Besonders gesucht sind Köche, Hand-werker, Konditoren, Zahnärzte insgesamt 400 Berufe. Mehr Information über: www.australien-embassy.de Quelle: TZ

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Travel Allowances from the Boehringer Ingelheim Fonds

The Boehringer Ingelheim Fonds awards travel allowances to PhD students and

post-doctoral Scientists. These travel allowances are aimed at supporting young Sci-

entists in acquiring experimental qualification necessary in basic research. Vocational

training or the attendance of conferences, symposia and workshops are not financed.

Travel allowances are intended to enable the recipients to visit laboratories further

afield in order to study clearly-defined techniques useful for their ongoing research

and the work of their research group at home. These visits may also ensure that both

graduates from abroad as well as their potential supervisors are provided with the

scientific and personal prerequisites before beginning a PhD thesis. In addition, the

Foundation supports participation in research-orientated courses and summer or win-

ter schools where a selected number of participants learn clearly-defined techniques

in practicals as well as in lectures and discussions.

Travel allowances are awarded for a period up to three months; extensions are not

possible. PhD-students should not be older than 30 years and post-doctoral Scien-

tists not over 32 years. Nationality is irrelevant. European citizens are supported in

Europe and overseas; non-European citizens receive support when working in

Europe.

Applications for travel allowances can be submitted to the secretariat at any time. A decision will be reached after about six weeks. The Boehringer Ingelheim

Fonds must be notified if an application is submitted to any other research-

sponsoring institution during this period. Should an applicant be offered financial

support from another institution prior to the Foundation's decision, the secretariat

must be informed without delay. Applications submitted less than six weeks before

departure will not be considered

For further information please contact: Boehringer Ingelheim Fonds Schlossmühle, Grabenstrasse 46 55262 Heidesheim, Germany tel. ++49/6132/89 85-0 fax ++49/6132/89 85-11 e-mail: [email protected]

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Mit dem Flugzeug zur Arbeit Immer mehr Briten fliehen vor den hohen Lebenshaltungskosten nicht mehr nur in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern gleich ins billi-gere Ausland - allerdings nur zum Wohnen. Wenn Chris McKee sich auf den Weg zur Arbeit macht, beginnt für ihn eine Reise um den halben Globus. Sechs Monate im Jahr arbeitet der 48-Jährige als Polizist in London. Ein Zuhause für sich und seine Familie aber hat er auf der anderen Seite der Welt gefunden: In der neuseeländischen Stadt Dunedin, rund 20.000 Kilometer von seinem Arbeitsplatz entfernt. Zugegeben, McKees Pendlerdasein ist ein extremer Fall, aber Tatsache ist: Immer mehr Briten fliehen vor den ho-hen Lebenshaltungskosten - vor allem in der Hauptstadt - nicht mehr nur in die Vororte oder in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern sogar in andere Länder. Mittlerweile sind es bereits 25.000 Briten, die in ihrer Heimat arbeiten, aber im Ausland wohnen. Die meisten haben sich im sonnigen Spanien oder in Frankreich niedergelassen. Möglich wird die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz wegen der flexiblen Ar-beitszeiten vor allem im öffentlichen Dienst. So ist Polizist McKee jeweils zwei Monate lang zwölf Stunden pro Tag im Einsatz, um anschließend für acht Wochen nach Neuseeland zurückkehren zu können. Ähnliche Regelungen sind zum Bei-spiel auch für Feuerwehrleute oder Krankenhauspersonal möglich. Bei der Flucht aus der Heimat geht es keineswegs nur darum, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Vor allem die niedrigeren Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten locken die Briten nach Südeuropa oder in andere Teile der Welt. "Für den Wert meines Hauses in Neuseeland könnte ich mir in London nicht einmal eine Woh-nung mit Wohnzimmer, Küche, Bad und zwei Zimmern leisten", sagt McKee im Gespräch mit dem "Independent". Eine der wesentlichen Voraussetzungen für diese Entwicklung war das Entstehen der Billigflieger. Das ständig wachsende Angebot dieser Gesellschaften hat nicht nur den Zweitwohnsitz in der Sonne, sondern vor allem das Auslands-Pendeln leichter ermöglicht. Die Entwicklung hat mancherorts sogar den Segen der Poli-tik: In der südostenglischen Grafschaft Kent haben Regionalpolitiker an die Ein-heimischen appelliert, sich doch auf der anderen Seite des Ärmelkanals im fran-zösischen Calais niederzulassen und nur noch zum Arbeiten durch den Eurotun-nel auf die Insel zu kommen. Hintergrund war eine Vorgabe der Zentralregierung in London, wonach in der Grafschaft 116.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen. Manche Regionalpolitiker meinen, dies würde einen enormen Druck für die Region und ihren Wohnungsmarkt sowie die Umwelt bedeuten. McKees Ehefrau und seine fünf Kinder jedenfalls sind glücklich mit ihrem neuen Leben. Sie können die Vorteile eines geräumigen Hauses mit großem Garten in gepflegter Vorstadt-Atmosphäre genießen. "Seit wir nicht mehr in England leben, ist die Situation für mich viel einfacher geworden", sagt McKee. "Früher habe ich all die Sorgen und den Stress von der Arbeit mit nach Hause gebracht und konn-te nur schwer abschalten. Jetzt kann ich mich viel entspannter um die Kinder kümmern, wenn ich in Neuseeland bin." Quelle: Süddeutsche Zeitung

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Erfahrungsbericht aus Indien

von Anja Hanser LMU München Im März dieses Jahres famulierte ich in Bangalore in Indien am St. John´s Hospital and Medical College. Ich lernte dort vier Wochen die Kinderheilkunde kennen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet. So viel, dass ich seitdem darüber nachdenke, meine Ausbildung auf die Kinderheilkunde auszurichten. Ich verbrachte meine Zeit je eine Woche auf der Kinderintensivstation und Neugebo-renenintensivstation und die verbleibenden zwei Wochen auf einer Normalstation. Ich bin überall sehr freundlich aufgenommen worden. Die Inder zeichnen sich durch Ihre besonders höflich und hilfsbereite Art aus, die nicht übertrieben ist, aber von Herzen kommt. Mein erster Tag auf der Kinderintensivstation begann mit der Visite. Mir wurde jeder Patient vorgestellt und ich wurde zu Therapien befragt. Plötzlich wurde das Umge-bungsgeräusch etwas leiser, Lampen und Deckenventilatoren gingen aus, und die Schwestern sprangen zu manchen Kinderbetten. Sie nahmen Beatmungsbeutel in die Hand und beatmeten Kinder. Es war Stromausfall. Eine typische Situation. Ich schaute etwas verwundert, doch um mich herum war keinerlei Aufregung zu spüren. Nach einer Minute nahmen sämtliche Maschinen wieder die Arbeit auf und die Schwestern begleiteten weiterhin die Visite. Stromausfall mehrmals am Tag für meist wenige Minuten gehört dort zum Tagesablauf. Ich malte mir aus, welche Aufregung in Deutschland bei diesen Bedingungen herrschen würde. Bei einem 13-jährigen Mädchen saß der Vater am Bett und beatmete mit einem Be-atmungsbeutel sein Kind. Für zehn Intensivbetten gab es nur drei Beatmungsma-schinen und die waren im Moment belegt. In Indien gibt es keine Krankenversicherung. Das bedeutet, dass die Menschen sel-ber für die Behandlung aufkommen müssen. Da ihre Mittel begrenzt sind, limitiert das auch öfter die Therapie. So muss ein Kind doch früher auf die Normalstation verlegt werden, da die Eltern eine Intensivnacht nicht bezahlen können. Umgerechnet sind das ein paar Euro pro Nacht. Es besteht für die Eltern die Möglichkeit, dass in man-chen Fällen der Arbeitgeber bürgt oder sie sich an einen staatlichen Sozialarbeiter wenden können, der Bedürftigen bei der Finanzierung hilft. Es gibt auch staatliche Krankenhäuser in Indien, die kostenlos sind. Im Rahmen von Community-Health Projekten konnte ich auch ein staatliches Haus sehen. Die Stan-dards sind dort sehr gering und es machte einen nicht gerade sauberen Eindruck. Dagegen sind die kirchlichen Häuser insgesamt sauber und auch westlichem Stan-dard entsprechend. Am St. John´s Hospital werden Computertomographie- und Kernspinaufnahmen gemacht. Wer es sich leisten kann, bekommt einen Herzkathe-ter mit Stenteinlagen. Auf der Neugeborenenintensivstation wurde ich auch sehr herzlich aufgenommen. Dort lagen zwischen 20 – 30 Neugeborene. Ich erlernte dort die Neugeborenen nach ihrem Reifestadium zu untersuchen. Auch durfte ich die Ärzte zu Geburten und Kai-serschnitten begleiten und diese Säuglinge nach ihrem Entwicklungsstand beurtei-len.

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 8 von 8

Interessant war für mich, dass die Kinderärzte den Eltern verboten ihre Kinder mit Flaschen und Gummizapfen zu füttern Sie begründeten es damit, dass der Gummi sehr infektiös werden kann, wenn er nicht ordentlich gereinigt wird. Die Neugebore-nen werden entweder gestillt, falls dies nicht möglich ist, bekommen sie die Mutter-milch oder Flüssigkeit als „Paladra“. Das ist ein kleines Metalllöffelchen mit Schnabel und Standbein, an dem man es halten und hinstellen kann. Auch in der Kantine gab es nur Metallgeschirr. Es hält die Wärme und Kälte besser und wirkt etwas keimabtö-tend, so dass es hygienischer ist. Auf der Normalstation liegen ungefähr 15 Kinder in einem Zimmer. Die Eltern und Verwandten sind ständig anwesend. Sie sorgen für die Pflege und das Essen ihrer Kinder. Sie schlafen entweder in einem Begleitbett, was nur Wenige sich leisten kön-nen oder eben auf dem Boden. Wenn ich alleine zu den Kindern gegangen bin, mir nochmals ihre Akte angeschaut habe und sie untersuchte, hatte ich meistens eine ganze Traube von Kindern und Angehörigen um mich, die alle halfen mir einige Worte ins Englische zu übersetzen. Auch übersetzten manche Kinder für andere. Sie waren alle sehr hilfsbereit und woll-ten, dann aber auch, dass ich mir auch ihr Kind anschaute. Für mich war das natür-lich sehr gut, da ich mich so in der körperlichen Untersuchung üben konnte. Zudem sah ich häufig sehr ausgeprägte Krankheitsbefunde. Dort gibt es z.B. sehr viele Thalassämien, das sind Bluterkrankungen, bei denen die Leber und die Milz sehr groß werden können. Es ist sehr hilfreich für mich, meine Hände in der Untersu-chung dieser Organe zu üben. Die Ärzte sprachen alle Englisch und auch manche Eltern. Allerdings betonen Inder die Wörter ganz anders als wir es gewohnt sind. Das erschwerte die Kommunikation etwas, doch konnte ich mich einhören. Ansonsten sprechen sie alle ihre jeweilige Landessprache, was in Bangalore, dem Bundesstaat Karnataka, Kanada ist. Wenn die Patienten von weiter her kommen, sprechen sie wiederum eine andere Sprache. Für indische Ärzte ist es üblich, mehrere Sprachen zu beherrschen. An mehreren Tagen nahm ich an Fahrten zu Community-Health Projekten in ländli-che Gebiete teil. Einmal ging es in ein Dorf, in dem das St. John´s eine neu gebaute Krankenstation führt. Dort können Patienten medizinische Hilfe bekommen. Mit Hilfe von Spendengeldern, z. B. der Christoffel-Blinden-Mission, werden dort kostenlos Augenoperationen des grauen Stars, die Katarakt-OP durchgeführt. An dieser Er-krankung erblinden sehr viele Menschen. Ein anderes Projekt führte mich in ein staatliches Krankenhaus. Dort wurden Schwangere kostenlos von Ärzten des St. John´s Hospital untersucht. Auch ich konnte mich darin üben, das Reifealter des Feten zu ertasten. An diesem Vormittag standen weit über 100 Frauen in der Schlange, die auf zwei Untersucher aufgeteilt wurden. Dieser Aufenthalt in Indien war sehr, sehr beeindruckend für mich. Ich lernte sowohl medizinisch sehr viel als auch in menschlicher Hinsicht. Mir wurde gezeigt, wie man mit begrenzten Mitteln Maximales leistet. Sie zeigten mir, wie man sich mehr darauf verlässt, was man mit den Augen an Symptomen sehen und mit den Händen fühlen kann und nur wenige technische Untersuchungen und Laborparameter zur Diagno-sestellung benötigt. Anja Hanser Neuigkeiten aus dem Referat Internationale Angelegenheiten werden vom Ref. II A 3 herausgegeben. Die Mitteilungen werden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, sind aber ohne Gewähr. Redaktion: [email protected]

7. Britische Hochschulmesse in Deutschland

am Donnerstag, 18. November 2004 in der Ludwig-Maximilians-Universität München

von 11 bis 15 Uhr

im Foyer Schellingstraße

In Zusammenarbeit mit dem British Council Germany freuen wir uns, die 7. Britische

Hochschulmesse in Deutschland veranstalten zu können. 24 britische Universitäten

präsentieren Wissenswertes über Studienmöglichkeiten in England, Schottland und

Wales. Schüler, Studierende, Graduierte und Dozenten aller Fakultäten sind eingela-

den, Fragen zu Regel- und Aufbaustudiengängen sowie Forschungsmöglichkeiten in

Großbritannien zu stellen und sich über Studieninhalte, Lehrveranstaltungen und

Prüfungsmethoden zu informieren. Im direkten Gespräch können Besucherinnen

und Besucher der Hochschulmesse Bewerbungs- und Zulassungsvoraussetzungen

mit Vertretern der ausstellenden Universitäten klären.

Am Stand der Ludwig-Maximilians-Universität erfahren Studierende und Abitu-

rientInnen von den Fachberaterinnen des Referates für Internationale Angelegenhei-

ten Informationen zum Studium in Großbritannien (z. B. ERASMUS/SOKRATES-

Programme, Stipendien usw.).

Wir freuen uns über Ihren Besuch! Ihr Referat für Internationale Angelegenheiten

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 1 von 8

Neuigkeiten vom und aus dem Referat IIA3 Internationale Angelegenheiten

Nr. 9 2005 Hausinterne Mitteilungen für die Dekanate und Institute

Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg Noch bis zum 10. September können sich Unternehmen zum 7. Deutsch-Französischen Forum anmelden. Am 28. und 29. Okto-ber 2005 findet im Parc des expositions in Straßburg die deutsch-französische Stellenbörse und Studienmesse unter Federführung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) statt. Interessierte Studierende und Absolventen können bereits jetzt über die Le-benslauf-Datenbank der Messe ihre Bewerbung einstellen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, Bewerberprofile einzusehen und werden regelmäßig durch ein Informationssystem, dem so genannten "Bewerbungsalarm", über neue Profile, die ihren Suchkriterien entsprechen, informiert. Das neue System wurde dieses Jahr eingeführt. Die Firmen können die ausgewählten Bewerber an-schließend zu einem Vorstellungsgespräch auf dem Forum einladen. Darüber hinaus bietet das Forum aber auch eine Fülle an Informationen zu binationalen und trinatio-nalen Studiengängen und Programmen. Die Deutsch-Französische Hochschule und ihre Mitgliedshochschulen stellen allein über ein Drittel der Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Frankreich dar. Zusammen mit weiteren teilnehmenden Hochschulen erteilen sie Auskünfte aus erster Hand, sei es zu integrierten Studien-gängen und Doppeldiplomen, sei es zu Fördermöglichkeiten, Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und praktischen Fragestellungen während der Studienaufenthalte im Partnerland. Und nicht zuletzt bietet das Deutsch-Französische Forum einen Rahmen für Kontak-te und Abkommen zwischen Hochschulen und Unternehmen. Das Deutsch-Französische Forum gilt neben dem Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar als das Großereignis innerhalb der deutsch-französischen Beziehungen. Mit 160 Aus-stellern und über 1750 Kandidaten in der Bewerberdatenbank konnte das Forum im letzten Jahr mit 7000 Besuchern einen neuen Rekord erzielen. Kontakt Deutsch-Französisches Forum 8, rue des Ecrivains F-67000 Strasbourg Tel. : +33 (0)3.90.22.15.00 Fax : +33 (0)3.90.22.15.01 E-Mail: [email protected] Quelle: Deutsch-Französische Hochschule DFH

Inhaltsübersicht: 1. Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg 2. USA/CA Kontaktstipendien 3. Freiwilliges Propädeutikum für ausländische Studien- bewerber 4 Wachstumstrend Australien 5. Travel Allowances from Boehringer Ingelheim Fonds 6. Mit dem Flugzeug zur Arbeit 7. Erfahrungsbericht einer LMU-Studentin der Medizin aus Indien

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 2 von 8

USA/CA KONTAKTSTIPENDIEN

2006/2007 GEORGETOWN UNIVERSITY KANSAS STATE UNIVERSITY nur Politologie alle Fächer außer Tiermedizin Washington, D.C. Manhattan, Kansas NORTHERN KENTUCKY UNIVERSITY WASHINGTON UNIVERSITY alle an der NKU angebotenen Fächer Stipendiat muss Germanistik an der außer Jura Washington University studieren Highland Heights, Kentucky St. Louis, Missouri WAYNE STATE UNIVERSITY UNIVERSITY OF ALBERTA (neu) alle Fächer außer Humanmedizin 3 Plätze für alle Fächer, 2 Plätze für Detroit, Michigan Germanistik, DaF, Lehramt, da verbunden mit Lehrtätigkeit Alberta, Edmonton, Kanada

Allgemeine Hinweise: Die Ludwig-Maximilians-Universität bietet Kontaktstipendien für verschiedene Partneruniver-sitäten weltweit an: Diese sind Gegenstipendien, wobei die LMU die Ausländischen Studen-ten hier in München unterstützt, und die Auslandsuniversitäten die LMU-Studenten fördern. Eine Reisekostenerstattung ist mit den Kontaktstipendien nicht verbunden. Bewerbungsverfahren:

• Entscheiden Sie sich für eine Universität (first choice) und nennen Sie auch eine se-cond choice.

• Holen Sie sich die Bewerbungsunterlagen im Referat Intl. Angelegenheiten, Zi. 9 • Melden Sie sich für die notwendigen Eignungsprüfungen an (TOEFL, GRE, GMAT).

Zum Zeitpunkt der Bewerbung bei der Universität müssen die Ergebnisse der erfor-derlichen Prüfungen vorliegen.

• Besorgen Sie sich die (2 – 3) Gutachten der Dozenten • Erstellen Sie das Transcript (Auflistung aller bisher erbrachten Studienleistungen). • Verfassen Sie die Bewerbung. • Reichen Sie die vollständige Bewerbung bis zum 15. November 2005 ein.

Direktbewerbung bei der Partneruniversität Die LMU empfiehlt nach dem Auswahlverfahren die ausgewählten Bewerber an die Partner-universität. Die Partneruniversität behält sich die endgültige Entscheidung über eine Zulas-sung vor. In allen Fällen ist eine zusätzliche Direktbewerbung des Stipendiaten an der Part-neruniversität erforderlich. Die zusätzlich notwendigen Bewerbungsunterlagen erhalten Sie entweder im Akademischen Auslandsamt oder direkt von der Partneruniversität (zT auch online). Die Direktbewerbungen und die dazu benötigten Unterlagen variieren bei den ver-schiedenen Universitäten. Bitte informieren Sie sich im Auslandsamt. Erfahrungsbericht: Mit der Annahme des Stipendiums verpflichtet sich der Student, nach Beendigung des Sti-pendienjahrs einen ausführlichen Erfahrungsbericht über den Aufenthalt an der Gastuniversi-tät bis spätestens Ende November des folgenden Jahres dem Akademischen Auslandsamt vorzulegen. Der Bericht dient der Vorbereitung der Ihnen nachkommenden Stipendiaten.

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 3 von 8

Freiwilliges Propädeutikum „PROFIS“

für ausländische Studienbewerber Das Referat Internationale Angelegenheiten der LMU richtet im Rahmen des DAAD-

Projekts „PROFIS“ (Programm zur Förderung der Internationalisierungsstrukturen an den

deutschen Hochschulen) ein Vorsemester für ausländische Studienbewerber ein, um den

Studienerfolg ausländischer Studierender zu sichern und die Qualität wie auch den Service

für diese Klientel zu verbessern. Es wird in Zusammenarbeit mit den Deutschkursen für

Ausländer bei der Universität München e.V. organisiert. Dieses Projekt hat für die LMU

einen sehr hohen Stellenwert, da es sich um eine Drittmittelstelle handelt und das Propä-

deutikum als Modell für deutsche Hochschulen dienen wird.

In diesem Propädeutikum werden den Studienbewerbern einerseits die Methoden und

Techniken wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sowie eine Einführung in Systematik und

Studienaufbau der LMU München gegeben (zehn Wochenstunden). Andererseits werden

die sprachlichen Kompetenzen der Studienbewerber in speziellen Sprachkursen trainiert

und vertieft, um am Ende des Semesters erfolgreich die DSH-Prüfung (Deutsche Sprach-

prüfung für den Hochschulzugang) ablegen zu können (15 Wochenstunden). Diese Sprach-

kurse werden von den Deutschkursen für Ausländer organisiert.

Das Propädeutikum, das zunächst in drei Fachrichtungen angeboten wird (Geisteswissen-

schaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Biologie/Informatik), startet bereits

zum kommenden Wintersemester 2005/2006. Ausländische Studienbewerber, die das Pro-

pädeutikum belegen wollen, müssen eine Hochschulzugangsberechtigung ihres Heimatlan-

des sowie Sprachkenntnisse der Stufe B2 des europäischen Referenzrahmens vorweisen.

Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist am 15. September 2005; die Teilneh-

merzahl pro Kurs ist begrenzt auf 18 Studierende.

Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie bei: Raffaella Delli Santi, M.A., Leitung, PROFIS-Programm [email protected] oder auch auf der Website des Referats Internationale Angelegenheiten: www.uni-muenchen.de/lmu-32211300/deutsch/kurse/profis.htm

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 4 von 8

Wachstumstrend bei Auslandsstudium in Australien und Neuseeland ungebrochen

Immer mehr junge Menschen zieht es für einen Studienaufenthalt nach Down Under. Das Interesse unter deutschen Studierenden an einem Studium in Australien und Neuseeland nahm auch im Jahr 2005 wieder deutlich gegenüber dem Vorjahr zu. Mit bereits 1500 betreuten Studieninteressenten in diesem Jahr verzeichnet das Institut Ranke-Heinemann einen seit sechs Jahren anhaltenden ungebrochenen Wachs-tumstrend. Die große Attraktivität eines Studiums Down Under ist nicht nur auf die landschaftli-chen Reize von Australien und Neuseeland zurückzuführen. Vielmehr locken beide Länder mit erstklassig ausgestatteten Universitäten, international angesehenen Stu-diengängen und hervorragenden Forschungszentren. Eine intensive und umfangrei-che Betreuung der internationalen Studierenden während ihres Studienaufenthaltes ist für die Hochschulen in Australien und Neuseeland eine Selbstverständlichkeit. Das Institut Ranke-Heinemann als Vertretung aller australischen und neuseeländi-schen Universitäten in Deutschland und Österreich übernimmt bereits in den Heimat-ländern der Studieninteressenten deren Beratung und Betreuung. Damit ist gewähr-leistet, dass Studierende, die es für ein Studium nach Australien oder Neuseeland zieht, ein engmaschiges Servicenetz vorfinden, von der Erstinformation über die Be-werbungsabwicklung bis hin zur Nachbetreuung und Alumniarbeit. Auch für die folgenden Jahre erwartet das Institut Ranke-Heinemann ein weiter stei-gendes Interesse unter deutschen und österreichischen Studierenden an einem Stu-dium Down Under. Waren es in der Vergangenheit vor allem die Gastsemesterpro-gramme, für die sich die Mehrzahl der Studierenden interessierte, verzeichnet das Institut nun eine verstärkte Nachfrage für Aufbaustudiengänge. Dieser Trend wird sich voraussichtlich mit der zunehmenden Einführung gestufter Abschlüsse in Europa fortsetzen. Kontakt: Frau Agne, Sprechstunden: Dienstags 13 – 15 Uhr, Zimmer 9, Ref. II A 3 oder Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund Tel.: 030-20 96 29 593 E-Mail: [email protected]

Traumland Australien – Arbeitskräfte dringend gesucht Etwas anderes ist ebenfalls paradiesisch: Während bei uns viele arbeitslos sind, su-chen die Australier hunderttausende Arbeitskräfte. Die Lage ist so prekär, dass die australische Regierung jetzt weltweit Menschen ins Land ruft, die dort arbeiten wollen. Die Regierung in Canberra gab den Startschuss für die größte Werbekampagne aller Zeiten: Mit Aktionen nicht nur in Indien, Asien und den USA, sondern auch in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten su-chen die Australier krampfhaft nach Arbeitswilligen. Hilfe rufend sagte der Regie-rungschef John Howard: „Egal, von wo auf der Welt: wir nehmen ausgebildete Men-schen, die den Anforderungen entsprechen.“ Besonders gesucht sind Köche, Hand-werker, Konditoren, Zahnärzte insgesamt 400 Berufe. Mehr Information über: www.australien-embassy.de Quelle: TZ

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 5 von 8

Travel Allowances from the Boehringer Ingelheim Fonds

The Boehringer Ingelheim Fonds awards travel allowances to PhD students and

post-doctoral Scientists. These travel allowances are aimed at supporting young Sci-

entists in acquiring experimental qualification necessary in basic research. Vocational

training or the attendance of conferences, symposia and workshops are not financed.

Travel allowances are intended to enable the recipients to visit laboratories further

afield in order to study clearly-defined techniques useful for their ongoing research

and the work of their research group at home. These visits may also ensure that both

graduates from abroad as well as their potential supervisors are provided with the

scientific and personal prerequisites before beginning a PhD thesis. In addition, the

Foundation supports participation in research-orientated courses and summer or win-

ter schools where a selected number of participants learn clearly-defined techniques

in practicals as well as in lectures and discussions.

Travel allowances are awarded for a period up to three months; extensions are not

possible. PhD-students should not be older than 30 years and post-doctoral Scien-

tists not over 32 years. Nationality is irrelevant. European citizens are supported in

Europe and overseas; non-European citizens receive support when working in

Europe.

Applications for travel allowances can be submitted to the secretariat at any time. A decision will be reached after about six weeks. The Boehringer Ingelheim

Fonds must be notified if an application is submitted to any other research-

sponsoring institution during this period. Should an applicant be offered financial

support from another institution prior to the Foundation's decision, the secretariat

must be informed without delay. Applications submitted less than six weeks before

departure will not be considered

For further information please contact: Boehringer Ingelheim Fonds Schlossmühle, Grabenstrasse 46 55262 Heidesheim, Germany tel. ++49/6132/89 85-0 fax ++49/6132/89 85-11 e-mail: [email protected]

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 6 von 8

Mit dem Flugzeug zur Arbeit Immer mehr Briten fliehen vor den hohen Lebenshaltungskosten nicht mehr nur in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern gleich ins billi-gere Ausland - allerdings nur zum Wohnen. Wenn Chris McKee sich auf den Weg zur Arbeit macht, beginnt für ihn eine Reise um den halben Globus. Sechs Monate im Jahr arbeitet der 48-Jährige als Polizist in London. Ein Zuhause für sich und seine Familie aber hat er auf der anderen Seite der Welt gefunden: In der neuseeländischen Stadt Dunedin, rund 20.000 Kilometer von seinem Arbeitsplatz entfernt. Zugegeben, McKees Pendlerdasein ist ein extremer Fall, aber Tatsache ist: Immer mehr Briten fliehen vor den ho-hen Lebenshaltungskosten - vor allem in der Hauptstadt - nicht mehr nur in die Vororte oder in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern sogar in andere Länder. Mittlerweile sind es bereits 25.000 Briten, die in ihrer Heimat arbeiten, aber im Ausland wohnen. Die meisten haben sich im sonnigen Spanien oder in Frankreich niedergelassen. Möglich wird die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz wegen der flexiblen Ar-beitszeiten vor allem im öffentlichen Dienst. So ist Polizist McKee jeweils zwei Monate lang zwölf Stunden pro Tag im Einsatz, um anschließend für acht Wochen nach Neuseeland zurückkehren zu können. Ähnliche Regelungen sind zum Bei-spiel auch für Feuerwehrleute oder Krankenhauspersonal möglich. Bei der Flucht aus der Heimat geht es keineswegs nur darum, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Vor allem die niedrigeren Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten locken die Briten nach Südeuropa oder in andere Teile der Welt. "Für den Wert meines Hauses in Neuseeland könnte ich mir in London nicht einmal eine Woh-nung mit Wohnzimmer, Küche, Bad und zwei Zimmern leisten", sagt McKee im Gespräch mit dem "Independent". Eine der wesentlichen Voraussetzungen für diese Entwicklung war das Entstehen der Billigflieger. Das ständig wachsende Angebot dieser Gesellschaften hat nicht nur den Zweitwohnsitz in der Sonne, sondern vor allem das Auslands-Pendeln leichter ermöglicht. Die Entwicklung hat mancherorts sogar den Segen der Poli-tik: In der südostenglischen Grafschaft Kent haben Regionalpolitiker an die Ein-heimischen appelliert, sich doch auf der anderen Seite des Ärmelkanals im fran-zösischen Calais niederzulassen und nur noch zum Arbeiten durch den Eurotun-nel auf die Insel zu kommen. Hintergrund war eine Vorgabe der Zentralregierung in London, wonach in der Grafschaft 116.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen. Manche Regionalpolitiker meinen, dies würde einen enormen Druck für die Region und ihren Wohnungsmarkt sowie die Umwelt bedeuten. McKees Ehefrau und seine fünf Kinder jedenfalls sind glücklich mit ihrem neuen Leben. Sie können die Vorteile eines geräumigen Hauses mit großem Garten in gepflegter Vorstadt-Atmosphäre genießen. "Seit wir nicht mehr in England leben, ist die Situation für mich viel einfacher geworden", sagt McKee. "Früher habe ich all die Sorgen und den Stress von der Arbeit mit nach Hause gebracht und konn-te nur schwer abschalten. Jetzt kann ich mich viel entspannter um die Kinder kümmern, wenn ich in Neuseeland bin." Quelle: Süddeutsche Zeitung

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 7 von 8

Erfahrungsbericht aus Indien

von Anja Hanser LMU München Im März dieses Jahres famulierte ich in Bangalore in Indien am St. John´s Hospital and Medical College. Ich lernte dort vier Wochen die Kinderheilkunde kennen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet. So viel, dass ich seitdem darüber nachdenke, meine Ausbildung auf die Kinderheilkunde auszurichten. Ich verbrachte meine Zeit je eine Woche auf der Kinderintensivstation und Neugebo-renenintensivstation und die verbleibenden zwei Wochen auf einer Normalstation. Ich bin überall sehr freundlich aufgenommen worden. Die Inder zeichnen sich durch Ihre besonders höflich und hilfsbereite Art aus, die nicht übertrieben ist, aber von Herzen kommt. Mein erster Tag auf der Kinderintensivstation begann mit der Visite. Mir wurde jeder Patient vorgestellt und ich wurde zu Therapien befragt. Plötzlich wurde das Umge-bungsgeräusch etwas leiser, Lampen und Deckenventilatoren gingen aus, und die Schwestern sprangen zu manchen Kinderbetten. Sie nahmen Beatmungsbeutel in die Hand und beatmeten Kinder. Es war Stromausfall. Eine typische Situation. Ich schaute etwas verwundert, doch um mich herum war keinerlei Aufregung zu spüren. Nach einer Minute nahmen sämtliche Maschinen wieder die Arbeit auf und die Schwestern begleiteten weiterhin die Visite. Stromausfall mehrmals am Tag für meist wenige Minuten gehört dort zum Tagesablauf. Ich malte mir aus, welche Aufregung in Deutschland bei diesen Bedingungen herrschen würde. Bei einem 13-jährigen Mädchen saß der Vater am Bett und beatmete mit einem Be-atmungsbeutel sein Kind. Für zehn Intensivbetten gab es nur drei Beatmungsma-schinen und die waren im Moment belegt. In Indien gibt es keine Krankenversicherung. Das bedeutet, dass die Menschen sel-ber für die Behandlung aufkommen müssen. Da ihre Mittel begrenzt sind, limitiert das auch öfter die Therapie. So muss ein Kind doch früher auf die Normalstation verlegt werden, da die Eltern eine Intensivnacht nicht bezahlen können. Umgerechnet sind das ein paar Euro pro Nacht. Es besteht für die Eltern die Möglichkeit, dass in man-chen Fällen der Arbeitgeber bürgt oder sie sich an einen staatlichen Sozialarbeiter wenden können, der Bedürftigen bei der Finanzierung hilft. Es gibt auch staatliche Krankenhäuser in Indien, die kostenlos sind. Im Rahmen von Community-Health Projekten konnte ich auch ein staatliches Haus sehen. Die Stan-dards sind dort sehr gering und es machte einen nicht gerade sauberen Eindruck. Dagegen sind die kirchlichen Häuser insgesamt sauber und auch westlichem Stan-dard entsprechend. Am St. John´s Hospital werden Computertomographie- und Kernspinaufnahmen gemacht. Wer es sich leisten kann, bekommt einen Herzkathe-ter mit Stenteinlagen. Auf der Neugeborenenintensivstation wurde ich auch sehr herzlich aufgenommen. Dort lagen zwischen 20 – 30 Neugeborene. Ich erlernte dort die Neugeborenen nach ihrem Reifestadium zu untersuchen. Auch durfte ich die Ärzte zu Geburten und Kai-serschnitten begleiten und diese Säuglinge nach ihrem Entwicklungsstand beurtei-len.

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 8 von 8

Interessant war für mich, dass die Kinderärzte den Eltern verboten ihre Kinder mit Flaschen und Gummizapfen zu füttern Sie begründeten es damit, dass der Gummi sehr infektiös werden kann, wenn er nicht ordentlich gereinigt wird. Die Neugebore-nen werden entweder gestillt, falls dies nicht möglich ist, bekommen sie die Mutter-milch oder Flüssigkeit als „Paladra“. Das ist ein kleines Metalllöffelchen mit Schnabel und Standbein, an dem man es halten und hinstellen kann. Auch in der Kantine gab es nur Metallgeschirr. Es hält die Wärme und Kälte besser und wirkt etwas keimabtö-tend, so dass es hygienischer ist. Auf der Normalstation liegen ungefähr 15 Kinder in einem Zimmer. Die Eltern und Verwandten sind ständig anwesend. Sie sorgen für die Pflege und das Essen ihrer Kinder. Sie schlafen entweder in einem Begleitbett, was nur Wenige sich leisten kön-nen oder eben auf dem Boden. Wenn ich alleine zu den Kindern gegangen bin, mir nochmals ihre Akte angeschaut habe und sie untersuchte, hatte ich meistens eine ganze Traube von Kindern und Angehörigen um mich, die alle halfen mir einige Worte ins Englische zu übersetzen. Auch übersetzten manche Kinder für andere. Sie waren alle sehr hilfsbereit und woll-ten, dann aber auch, dass ich mir auch ihr Kind anschaute. Für mich war das natür-lich sehr gut, da ich mich so in der körperlichen Untersuchung üben konnte. Zudem sah ich häufig sehr ausgeprägte Krankheitsbefunde. Dort gibt es z.B. sehr viele Thalassämien, das sind Bluterkrankungen, bei denen die Leber und die Milz sehr groß werden können. Es ist sehr hilfreich für mich, meine Hände in der Untersu-chung dieser Organe zu üben. Die Ärzte sprachen alle Englisch und auch manche Eltern. Allerdings betonen Inder die Wörter ganz anders als wir es gewohnt sind. Das erschwerte die Kommunikation etwas, doch konnte ich mich einhören. Ansonsten sprechen sie alle ihre jeweilige Landessprache, was in Bangalore, dem Bundesstaat Karnataka, Kanada ist. Wenn die Patienten von weiter her kommen, sprechen sie wiederum eine andere Sprache. Für indische Ärzte ist es üblich, mehrere Sprachen zu beherrschen. An mehreren Tagen nahm ich an Fahrten zu Community-Health Projekten in ländli-che Gebiete teil. Einmal ging es in ein Dorf, in dem das St. John´s eine neu gebaute Krankenstation führt. Dort können Patienten medizinische Hilfe bekommen. Mit Hilfe von Spendengeldern, z. B. der Christoffel-Blinden-Mission, werden dort kostenlos Augenoperationen des grauen Stars, die Katarakt-OP durchgeführt. An dieser Er-krankung erblinden sehr viele Menschen. Ein anderes Projekt führte mich in ein staatliches Krankenhaus. Dort wurden Schwangere kostenlos von Ärzten des St. John´s Hospital untersucht. Auch ich konnte mich darin üben, das Reifealter des Feten zu ertasten. An diesem Vormittag standen weit über 100 Frauen in der Schlange, die auf zwei Untersucher aufgeteilt wurden. Dieser Aufenthalt in Indien war sehr, sehr beeindruckend für mich. Ich lernte sowohl medizinisch sehr viel als auch in menschlicher Hinsicht. Mir wurde gezeigt, wie man mit begrenzten Mitteln Maximales leistet. Sie zeigten mir, wie man sich mehr darauf verlässt, was man mit den Augen an Symptomen sehen und mit den Händen fühlen kann und nur wenige technische Untersuchungen und Laborparameter zur Diagno-sestellung benötigt. Anja Hanser Neuigkeiten aus dem Referat Internationale Angelegenheiten werden vom Ref. II A 3 herausgegeben. Die Mitteilungen werden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, sind aber ohne Gewähr. Redaktion: [email protected]

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 8 von 8

Interessant war für mich, dass die Kinderärzte den Eltern verboten ihre Kinder mit Flaschen und Gummizapfen zu füttern Sie begründeten es damit, dass der Gummi sehr infektiös werden kann, wenn er nicht ordentlich gereinigt wird. Die Neugebore-nen werden entweder gestillt, falls dies nicht möglich ist, bekommen sie die Mutter-milch oder Flüssigkeit als „Paladra“. Das ist ein kleines Metalllöffelchen mit Schnabel und Standbein, an dem man es halten und hinstellen kann. Auch in der Kantine gab es nur Metallgeschirr. Es hält die Wärme und Kälte besser und wirkt etwas keimabtö-tend, so dass es hygienischer ist. Auf der Normalstation liegen ungefähr 15 Kinder in einem Zimmer. Die Eltern und Verwandten sind ständig anwesend. Sie sorgen für die Pflege und das Essen ihrer Kinder. Sie schlafen entweder in einem Begleitbett, was nur Wenige sich leisten kön-nen oder eben auf dem Boden. Wenn ich alleine zu den Kindern gegangen bin, mir nochmals ihre Akte angeschaut habe und sie untersuchte, hatte ich meistens eine ganze Traube von Kindern und Angehörigen um mich, die alle halfen mir einige Worte ins Englische zu übersetzen. Auch übersetzten manche Kinder für andere. Sie waren alle sehr hilfsbereit und woll-ten, dann aber auch, dass ich mir auch ihr Kind anschaute. Für mich war das natür-lich sehr gut, da ich mich so in der körperlichen Untersuchung üben konnte. Zudem sah ich häufig sehr ausgeprägte Krankheitsbefunde. Dort gibt es z.B. sehr viele Thalassämien, das sind Bluterkrankungen, bei denen die Leber und die Milz sehr groß werden können. Es ist sehr hilfreich für mich, meine Hände in der Untersu-chung dieser Organe zu üben. Die Ärzte sprachen alle Englisch und auch manche Eltern. Allerdings betonen Inder die Wörter ganz anders als wir es gewohnt sind. Das erschwerte die Kommunikation etwas, doch konnte ich mich einhören. Ansonsten sprechen sie alle ihre jeweilige Landessprache, was in Bangalore, dem Bundesstaat Karnataka, Kanada ist. Wenn die Patienten von weiter her kommen, sprechen sie wiederum eine andere Sprache. Für indische Ärzte ist es üblich, mehrere Sprachen zu beherrschen. An mehreren Tagen nahm ich an Fahrten zu Community-Health Projekten in ländli-che Gebiete teil. Einmal ging es in ein Dorf, in dem das St. John´s eine neu gebaute Krankenstation führt. Dort können Patienten medizinische Hilfe bekommen. Mit Hilfe von Spendengeldern, z. B. der Christoffel-Blinden-Mission, werden dort kostenlos Augenoperationen des grauen Stars, die Katarakt-OP durchgeführt. An dieser Er-krankung erblinden sehr viele Menschen. Ein anderes Projekt führte mich in ein staatliches Krankenhaus. Dort wurden Schwangere kostenlos von Ärzten des St. John´s Hospital untersucht. Auch ich konnte mich darin üben, das Reifealter des Feten zu ertasten. An diesem Vormittag standen weit über 100 Frauen in der Schlange, die auf zwei Untersucher aufgeteilt wurden. Dieser Aufenthalt in Indien war sehr, sehr beeindruckend für mich. Ich lernte sowohl medizinisch sehr viel als auch in menschlicher Hinsicht. Mir wurde gezeigt, wie man mit begrenzten Mitteln Maximales leistet. Sie zeigten mir, wie man sich mehr darauf verlässt, was man mit den Augen an Symptomen sehen und mit den Händen fühlen kann und nur wenige technische Untersuchungen und Laborparameter zur Diagno-sestellung benötigt. Anja Hanser Neuigkeiten aus dem Referat Internationale Angelegenheiten werden vom Ref. II A 3 herausgegeben. Die Mitteilungen werden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, sind aber ohne Gewähr. Redaktion: [email protected]

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 1 von 8

Neuigkeiten vom und aus dem Referat IIA3 Internationale Angelegenheiten

Nr. 9 2005 Hausinterne Mitteilungen für die Dekanate und Institute

Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg Noch bis zum 10. September können sich Unternehmen zum 7. Deutsch-Französischen Forum anmelden. Am 28. und 29. Okto-ber 2005 findet im Parc des expositions in Straßburg die deutsch-französische Stellenbörse und Studienmesse unter Federführung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) statt. Interessierte Studierende und Absolventen können bereits jetzt über die Le-benslauf-Datenbank der Messe ihre Bewerbung einstellen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, Bewerberprofile einzusehen und werden regelmäßig durch ein Informationssystem, dem so genannten "Bewerbungsalarm", über neue Profile, die ihren Suchkriterien entsprechen, informiert. Das neue System wurde dieses Jahr eingeführt. Die Firmen können die ausgewählten Bewerber an-schließend zu einem Vorstellungsgespräch auf dem Forum einladen. Darüber hinaus bietet das Forum aber auch eine Fülle an Informationen zu binationalen und trinatio-nalen Studiengängen und Programmen. Die Deutsch-Französische Hochschule und ihre Mitgliedshochschulen stellen allein über ein Drittel der Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Frankreich dar. Zusammen mit weiteren teilnehmenden Hochschulen erteilen sie Auskünfte aus erster Hand, sei es zu integrierten Studien-gängen und Doppeldiplomen, sei es zu Fördermöglichkeiten, Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und praktischen Fragestellungen während der Studienaufenthalte im Partnerland. Und nicht zuletzt bietet das Deutsch-Französische Forum einen Rahmen für Kontak-te und Abkommen zwischen Hochschulen und Unternehmen. Das Deutsch-Französische Forum gilt neben dem Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar als das Großereignis innerhalb der deutsch-französischen Beziehungen. Mit 160 Aus-stellern und über 1750 Kandidaten in der Bewerberdatenbank konnte das Forum im letzten Jahr mit 7000 Besuchern einen neuen Rekord erzielen. Kontakt Deutsch-Französisches Forum 8, rue des Ecrivains F-67000 Strasbourg Tel. : +33 (0)3.90.22.15.00 Fax : +33 (0)3.90.22.15.01 E-Mail: [email protected] Quelle: Deutsch-Französische Hochschule DFH

Inhaltsübersicht: 1. Deutsch-Französische Stellenbörse in Straßburg 2. USA/CA Kontaktstipendien 3. Freiwilliges Propädeutikum für ausländische Studien- bewerber 4 Wachstumstrend Australien 5. Travel Allowances from Boehringer Ingelheim Fonds 6. Mit dem Flugzeug zur Arbeit 7. Erfahrungsbericht einer LMU-Studentin der Medizin aus Indien

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 2 von 8

USA/CA KONTAKTSTIPENDIEN

2006/2007 GEORGETOWN UNIVERSITY KANSAS STATE UNIVERSITY nur Politologie alle Fächer außer Tiermedizin Washington, D.C. Manhattan, Kansas NORTHERN KENTUCKY UNIVERSITY WASHINGTON UNIVERSITY alle an der NKU angebotenen Fächer Stipendiat muss Germanistik an der außer Jura Washington University studieren Highland Heights, Kentucky St. Louis, Missouri WAYNE STATE UNIVERSITY UNIVERSITY OF ALBERTA (neu) alle Fächer außer Humanmedizin 3 Plätze für alle Fächer, 2 Plätze für Detroit, Michigan Germanistik, DaF, Lehramt, da verbunden mit Lehrtätigkeit Alberta, Edmonton, Kanada

Allgemeine Hinweise: Die Ludwig-Maximilians-Universität bietet Kontaktstipendien für verschiedene Partneruniver-sitäten weltweit an: Diese sind Gegenstipendien, wobei die LMU die Ausländischen Studen-ten hier in München unterstützt, und die Auslandsuniversitäten die LMU-Studenten fördern. Eine Reisekostenerstattung ist mit den Kontaktstipendien nicht verbunden. Bewerbungsverfahren:

• Entscheiden Sie sich für eine Universität (first choice) und nennen Sie auch eine se-cond choice.

• Holen Sie sich die Bewerbungsunterlagen im Referat Intl. Angelegenheiten, Zi. 9 • Melden Sie sich für die notwendigen Eignungsprüfungen an (TOEFL, GRE, GMAT).

Zum Zeitpunkt der Bewerbung bei der Universität müssen die Ergebnisse der erfor-derlichen Prüfungen vorliegen.

• Besorgen Sie sich die (2 – 3) Gutachten der Dozenten • Erstellen Sie das Transcript (Auflistung aller bisher erbrachten Studienleistungen). • Verfassen Sie die Bewerbung. • Reichen Sie die vollständige Bewerbung bis zum 15. November 2005 ein.

Direktbewerbung bei der Partneruniversität Die LMU empfiehlt nach dem Auswahlverfahren die ausgewählten Bewerber an die Partner-universität. Die Partneruniversität behält sich die endgültige Entscheidung über eine Zulas-sung vor. In allen Fällen ist eine zusätzliche Direktbewerbung des Stipendiaten an der Part-neruniversität erforderlich. Die zusätzlich notwendigen Bewerbungsunterlagen erhalten Sie entweder im Akademischen Auslandsamt oder direkt von der Partneruniversität (zT auch online). Die Direktbewerbungen und die dazu benötigten Unterlagen variieren bei den ver-schiedenen Universitäten. Bitte informieren Sie sich im Auslandsamt. Erfahrungsbericht: Mit der Annahme des Stipendiums verpflichtet sich der Student, nach Beendigung des Sti-pendienjahrs einen ausführlichen Erfahrungsbericht über den Aufenthalt an der Gastuniversi-tät bis spätestens Ende November des folgenden Jahres dem Akademischen Auslandsamt vorzulegen. Der Bericht dient der Vorbereitung der Ihnen nachkommenden Stipendiaten.

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 3 von 8

Freiwilliges Propädeutikum „PROFIS“

für ausländische Studienbewerber Das Referat Internationale Angelegenheiten der LMU richtet im Rahmen des DAAD-

Projekts „PROFIS“ (Programm zur Förderung der Internationalisierungsstrukturen an den

deutschen Hochschulen) ein Vorsemester für ausländische Studienbewerber ein, um den

Studienerfolg ausländischer Studierender zu sichern und die Qualität wie auch den Service

für diese Klientel zu verbessern. Es wird in Zusammenarbeit mit den Deutschkursen für

Ausländer bei der Universität München e.V. organisiert. Dieses Projekt hat für die LMU

einen sehr hohen Stellenwert, da es sich um eine Drittmittelstelle handelt und das Propä-

deutikum als Modell für deutsche Hochschulen dienen wird.

In diesem Propädeutikum werden den Studienbewerbern einerseits die Methoden und

Techniken wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sowie eine Einführung in Systematik und

Studienaufbau der LMU München gegeben (zehn Wochenstunden). Andererseits werden

die sprachlichen Kompetenzen der Studienbewerber in speziellen Sprachkursen trainiert

und vertieft, um am Ende des Semesters erfolgreich die DSH-Prüfung (Deutsche Sprach-

prüfung für den Hochschulzugang) ablegen zu können (15 Wochenstunden). Diese Sprach-

kurse werden von den Deutschkursen für Ausländer organisiert.

Das Propädeutikum, das zunächst in drei Fachrichtungen angeboten wird (Geisteswissen-

schaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Biologie/Informatik), startet bereits

zum kommenden Wintersemester 2005/2006. Ausländische Studienbewerber, die das Pro-

pädeutikum belegen wollen, müssen eine Hochschulzugangsberechtigung ihres Heimatlan-

des sowie Sprachkenntnisse der Stufe B2 des europäischen Referenzrahmens vorweisen.

Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist am 15. September 2005; die Teilneh-

merzahl pro Kurs ist begrenzt auf 18 Studierende.

Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie bei: Raffaella Delli Santi, M.A., Leitung, PROFIS-Programm [email protected] oder auch auf der Website des Referats Internationale Angelegenheiten: www.uni-muenchen.de/lmu-32211300/deutsch/kurse/profis.htm

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 4 von 8

Wachstumstrend bei Auslandsstudium in Australien und Neuseeland ungebrochen

Immer mehr junge Menschen zieht es für einen Studienaufenthalt nach Down Under. Das Interesse unter deutschen Studierenden an einem Studium in Australien und Neuseeland nahm auch im Jahr 2005 wieder deutlich gegenüber dem Vorjahr zu. Mit bereits 1500 betreuten Studieninteressenten in diesem Jahr verzeichnet das Institut Ranke-Heinemann einen seit sechs Jahren anhaltenden ungebrochenen Wachs-tumstrend. Die große Attraktivität eines Studiums Down Under ist nicht nur auf die landschaftli-chen Reize von Australien und Neuseeland zurückzuführen. Vielmehr locken beide Länder mit erstklassig ausgestatteten Universitäten, international angesehenen Stu-diengängen und hervorragenden Forschungszentren. Eine intensive und umfangrei-che Betreuung der internationalen Studierenden während ihres Studienaufenthaltes ist für die Hochschulen in Australien und Neuseeland eine Selbstverständlichkeit. Das Institut Ranke-Heinemann als Vertretung aller australischen und neuseeländi-schen Universitäten in Deutschland und Österreich übernimmt bereits in den Heimat-ländern der Studieninteressenten deren Beratung und Betreuung. Damit ist gewähr-leistet, dass Studierende, die es für ein Studium nach Australien oder Neuseeland zieht, ein engmaschiges Servicenetz vorfinden, von der Erstinformation über die Be-werbungsabwicklung bis hin zur Nachbetreuung und Alumniarbeit. Auch für die folgenden Jahre erwartet das Institut Ranke-Heinemann ein weiter stei-gendes Interesse unter deutschen und österreichischen Studierenden an einem Stu-dium Down Under. Waren es in der Vergangenheit vor allem die Gastsemesterpro-gramme, für die sich die Mehrzahl der Studierenden interessierte, verzeichnet das Institut nun eine verstärkte Nachfrage für Aufbaustudiengänge. Dieser Trend wird sich voraussichtlich mit der zunehmenden Einführung gestufter Abschlüsse in Europa fortsetzen. Kontakt: Frau Agne, Sprechstunden: Dienstags 13 – 15 Uhr, Zimmer 9, Ref. II A 3 oder Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund Tel.: 030-20 96 29 593 E-Mail: [email protected]

Traumland Australien – Arbeitskräfte dringend gesucht Etwas anderes ist ebenfalls paradiesisch: Während bei uns viele arbeitslos sind, su-chen die Australier hunderttausende Arbeitskräfte. Die Lage ist so prekär, dass die australische Regierung jetzt weltweit Menschen ins Land ruft, die dort arbeiten wollen. Die Regierung in Canberra gab den Startschuss für die größte Werbekampagne aller Zeiten: Mit Aktionen nicht nur in Indien, Asien und den USA, sondern auch in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten su-chen die Australier krampfhaft nach Arbeitswilligen. Hilfe rufend sagte der Regie-rungschef John Howard: „Egal, von wo auf der Welt: wir nehmen ausgebildete Men-schen, die den Anforderungen entsprechen.“ Besonders gesucht sind Köche, Hand-werker, Konditoren, Zahnärzte insgesamt 400 Berufe. Mehr Information über: www.australien-embassy.de Quelle: TZ

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 5 von 8

Travel Allowances from the Boehringer Ingelheim Fonds

The Boehringer Ingelheim Fonds awards travel allowances to PhD students and

post-doctoral Scientists. These travel allowances are aimed at supporting young Sci-

entists in acquiring experimental qualification necessary in basic research. Vocational

training or the attendance of conferences, symposia and workshops are not financed.

Travel allowances are intended to enable the recipients to visit laboratories further

afield in order to study clearly-defined techniques useful for their ongoing research

and the work of their research group at home. These visits may also ensure that both

graduates from abroad as well as their potential supervisors are provided with the

scientific and personal prerequisites before beginning a PhD thesis. In addition, the

Foundation supports participation in research-orientated courses and summer or win-

ter schools where a selected number of participants learn clearly-defined techniques

in practicals as well as in lectures and discussions.

Travel allowances are awarded for a period up to three months; extensions are not

possible. PhD-students should not be older than 30 years and post-doctoral Scien-

tists not over 32 years. Nationality is irrelevant. European citizens are supported in

Europe and overseas; non-European citizens receive support when working in

Europe.

Applications for travel allowances can be submitted to the secretariat at any time. A decision will be reached after about six weeks. The Boehringer Ingelheim

Fonds must be notified if an application is submitted to any other research-

sponsoring institution during this period. Should an applicant be offered financial

support from another institution prior to the Foundation's decision, the secretariat

must be informed without delay. Applications submitted less than six weeks before

departure will not be considered

For further information please contact: Boehringer Ingelheim Fonds Schlossmühle, Grabenstrasse 46 55262 Heidesheim, Germany tel. ++49/6132/89 85-0 fax ++49/6132/89 85-11 e-mail: [email protected]

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 6 von 8

Mit dem Flugzeug zur Arbeit Immer mehr Briten fliehen vor den hohen Lebenshaltungskosten nicht mehr nur in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern gleich ins billi-gere Ausland - allerdings nur zum Wohnen. Wenn Chris McKee sich auf den Weg zur Arbeit macht, beginnt für ihn eine Reise um den halben Globus. Sechs Monate im Jahr arbeitet der 48-Jährige als Polizist in London. Ein Zuhause für sich und seine Familie aber hat er auf der anderen Seite der Welt gefunden: In der neuseeländischen Stadt Dunedin, rund 20.000 Kilometer von seinem Arbeitsplatz entfernt. Zugegeben, McKees Pendlerdasein ist ein extremer Fall, aber Tatsache ist: Immer mehr Briten fliehen vor den ho-hen Lebenshaltungskosten - vor allem in der Hauptstadt - nicht mehr nur in die Vororte oder in strukturschwache Gebiete der Insel, sondern sogar in andere Länder. Mittlerweile sind es bereits 25.000 Briten, die in ihrer Heimat arbeiten, aber im Ausland wohnen. Die meisten haben sich im sonnigen Spanien oder in Frankreich niedergelassen. Möglich wird die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz wegen der flexiblen Ar-beitszeiten vor allem im öffentlichen Dienst. So ist Polizist McKee jeweils zwei Monate lang zwölf Stunden pro Tag im Einsatz, um anschließend für acht Wochen nach Neuseeland zurückkehren zu können. Ähnliche Regelungen sind zum Bei-spiel auch für Feuerwehrleute oder Krankenhauspersonal möglich. Bei der Flucht aus der Heimat geht es keineswegs nur darum, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Vor allem die niedrigeren Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten locken die Briten nach Südeuropa oder in andere Teile der Welt. "Für den Wert meines Hauses in Neuseeland könnte ich mir in London nicht einmal eine Woh-nung mit Wohnzimmer, Küche, Bad und zwei Zimmern leisten", sagt McKee im Gespräch mit dem "Independent". Eine der wesentlichen Voraussetzungen für diese Entwicklung war das Entstehen der Billigflieger. Das ständig wachsende Angebot dieser Gesellschaften hat nicht nur den Zweitwohnsitz in der Sonne, sondern vor allem das Auslands-Pendeln leichter ermöglicht. Die Entwicklung hat mancherorts sogar den Segen der Poli-tik: In der südostenglischen Grafschaft Kent haben Regionalpolitiker an die Ein-heimischen appelliert, sich doch auf der anderen Seite des Ärmelkanals im fran-zösischen Calais niederzulassen und nur noch zum Arbeiten durch den Eurotun-nel auf die Insel zu kommen. Hintergrund war eine Vorgabe der Zentralregierung in London, wonach in der Grafschaft 116.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen. Manche Regionalpolitiker meinen, dies würde einen enormen Druck für die Region und ihren Wohnungsmarkt sowie die Umwelt bedeuten. McKees Ehefrau und seine fünf Kinder jedenfalls sind glücklich mit ihrem neuen Leben. Sie können die Vorteile eines geräumigen Hauses mit großem Garten in gepflegter Vorstadt-Atmosphäre genießen. "Seit wir nicht mehr in England leben, ist die Situation für mich viel einfacher geworden", sagt McKee. "Früher habe ich all die Sorgen und den Stress von der Arbeit mit nach Hause gebracht und konn-te nur schwer abschalten. Jetzt kann ich mich viel entspannter um die Kinder kümmern, wenn ich in Neuseeland bin." Quelle: Süddeutsche Zeitung

Neuigkeiten-Internationales 09/05 Seite 7 von 8

Erfahrungsbericht aus Indien

von Anja Hanser LMU München Im März dieses Jahres famulierte ich in Bangalore in Indien am St. John´s Hospital and Medical College. Ich lernte dort vier Wochen die Kinderheilkunde kennen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet. So viel, dass ich seitdem darüber nachdenke, meine Ausbildung auf die Kinderheilkunde auszurichten. Ich verbrachte meine Zeit je eine Woche auf der Kinderintensivstation und Neugebo-renenintensivstation und die verbleibenden zwei Wochen auf einer Normalstation. Ich bin überall sehr freundlich aufgenommen worden. Die Inder zeichnen sich durch Ihre besonders höflich und hilfsbereite Art aus, die nicht übertrieben ist, aber von Herzen kommt. Mein erster Tag auf der Kinderintensivstation begann mit der Visite. Mir wurde jeder Patient vorgestellt und ich wurde zu Therapien befragt. Plötzlich wurde das Umge-bungsgeräusch etwas leiser, Lampen und Deckenventilatoren gingen aus, und die Schwestern sprangen zu manchen Kinderbetten. Sie nahmen Beatmungsbeutel in die Hand und beatmeten Kinder. Es war Stromausfall. Eine typische Situation. Ich schaute etwas verwundert, doch um mich herum war keinerlei Aufregung zu spüren. Nach einer Minute nahmen sämtliche Maschinen wieder die Arbeit auf und die Schwestern begleiteten weiterhin die Visite. Stromausfall mehrmals am Tag für meist wenige Minuten gehört dort zum Tagesablauf. Ich malte mir aus, welche Aufregung in Deutschland bei diesen Bedingungen herrschen würde. Bei einem 13-jährigen Mädchen saß der Vater am Bett und beatmete mit einem Be-atmungsbeutel sein Kind. Für zehn Intensivbetten gab es nur drei Beatmungsma-schinen und die waren im Moment belegt. In Indien gibt es keine Krankenversicherung. Das bedeutet, dass die Menschen sel-ber für die Behandlung aufkommen müssen. Da ihre Mittel begrenzt sind, limitiert das auch öfter die Therapie. So muss ein Kind doch früher auf die Normalstation verlegt werden, da die Eltern eine Intensivnacht nicht bezahlen können. Umgerechnet sind das ein paar Euro pro Nacht. Es besteht für die Eltern die Möglichkeit, dass in man-chen Fällen der Arbeitgeber bürgt oder sie sich an einen staatlichen Sozialarbeiter wenden können, der Bedürftigen bei der Finanzierung hilft. Es gibt auch staatliche Krankenhäuser in Indien, die kostenlos sind. Im Rahmen von Community-Health Projekten konnte ich auch ein staatliches Haus sehen. Die Stan-dards sind dort sehr gering und es machte einen nicht gerade sauberen Eindruck. Dagegen sind die kirchlichen Häuser insgesamt sauber und auch westlichem Stan-dard entsprechend. Am St. John´s Hospital werden Computertomographie- und Kernspinaufnahmen gemacht. Wer es sich leisten kann, bekommt einen Herzkathe-ter mit Stenteinlagen. Auf der Neugeborenenintensivstation wurde ich auch sehr herzlich aufgenommen. Dort lagen zwischen 20 – 30 Neugeborene. Ich erlernte dort die Neugeborenen nach ihrem Reifestadium zu untersuchen. Auch durfte ich die Ärzte zu Geburten und Kai-serschnitten begleiten und diese Säuglinge nach ihrem Entwicklungsstand beurtei-len.

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Interessant war für mich, dass die Kinderärzte den Eltern verboten ihre Kinder mit Flaschen und Gummizapfen zu füttern Sie begründeten es damit, dass der Gummi sehr infektiös werden kann, wenn er nicht ordentlich gereinigt wird. Die Neugebore-nen werden entweder gestillt, falls dies nicht möglich ist, bekommen sie die Mutter-milch oder Flüssigkeit als „Paladra“. Das ist ein kleines Metalllöffelchen mit Schnabel und Standbein, an dem man es halten und hinstellen kann. Auch in der Kantine gab es nur Metallgeschirr. Es hält die Wärme und Kälte besser und wirkt etwas keimabtö-tend, so dass es hygienischer ist. Auf der Normalstation liegen ungefähr 15 Kinder in einem Zimmer. Die Eltern und Verwandten sind ständig anwesend. Sie sorgen für die Pflege und das Essen ihrer Kinder. Sie schlafen entweder in einem Begleitbett, was nur Wenige sich leisten kön-nen oder eben auf dem Boden. Wenn ich alleine zu den Kindern gegangen bin, mir nochmals ihre Akte angeschaut habe und sie untersuchte, hatte ich meistens eine ganze Traube von Kindern und Angehörigen um mich, die alle halfen mir einige Worte ins Englische zu übersetzen. Auch übersetzten manche Kinder für andere. Sie waren alle sehr hilfsbereit und woll-ten, dann aber auch, dass ich mir auch ihr Kind anschaute. Für mich war das natür-lich sehr gut, da ich mich so in der körperlichen Untersuchung üben konnte. Zudem sah ich häufig sehr ausgeprägte Krankheitsbefunde. Dort gibt es z.B. sehr viele Thalassämien, das sind Bluterkrankungen, bei denen die Leber und die Milz sehr groß werden können. Es ist sehr hilfreich für mich, meine Hände in der Untersu-chung dieser Organe zu üben. Die Ärzte sprachen alle Englisch und auch manche Eltern. Allerdings betonen Inder die Wörter ganz anders als wir es gewohnt sind. Das erschwerte die Kommunikation etwas, doch konnte ich mich einhören. Ansonsten sprechen sie alle ihre jeweilige Landessprache, was in Bangalore, dem Bundesstaat Karnataka, Kanada ist. Wenn die Patienten von weiter her kommen, sprechen sie wiederum eine andere Sprache. Für indische Ärzte ist es üblich, mehrere Sprachen zu beherrschen. An mehreren Tagen nahm ich an Fahrten zu Community-Health Projekten in ländli-che Gebiete teil. Einmal ging es in ein Dorf, in dem das St. John´s eine neu gebaute Krankenstation führt. Dort können Patienten medizinische Hilfe bekommen. Mit Hilfe von Spendengeldern, z. B. der Christoffel-Blinden-Mission, werden dort kostenlos Augenoperationen des grauen Stars, die Katarakt-OP durchgeführt. An dieser Er-krankung erblinden sehr viele Menschen. Ein anderes Projekt führte mich in ein staatliches Krankenhaus. Dort wurden Schwangere kostenlos von Ärzten des St. John´s Hospital untersucht. Auch ich konnte mich darin üben, das Reifealter des Feten zu ertasten. An diesem Vormittag standen weit über 100 Frauen in der Schlange, die auf zwei Untersucher aufgeteilt wurden. Dieser Aufenthalt in Indien war sehr, sehr beeindruckend für mich. Ich lernte sowohl medizinisch sehr viel als auch in menschlicher Hinsicht. Mir wurde gezeigt, wie man mit begrenzten Mitteln Maximales leistet. Sie zeigten mir, wie man sich mehr darauf verlässt, was man mit den Augen an Symptomen sehen und mit den Händen fühlen kann und nur wenige technische Untersuchungen und Laborparameter zur Diagno-sestellung benötigt. Anja Hanser Neuigkeiten aus dem Referat Internationale Angelegenheiten werden vom Ref. II A 3 herausgegeben. Die Mitteilungen werden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, sind aber ohne Gewähr. Redaktion: [email protected]