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KulturGeschichtsPfad 5 Au-Haidhausen

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KulturGeschichtsPfad

5 Au-Haidhausen

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Inhalt

Vorwort Christian Ude 3Grußwort Adelheid Dietz-Will 5Geschichtliche Einführung 9

RundgangOstbahnhof 18Orleansplatz 20St.-Wolfgangs-Platz 22TSV München-Ost 23Regerplatz 24Auer Mühlbach 26Am Neudeck 28Mariahilfplatz 29Zeppelinstraße 31Franz-Prüller-Straße 32Paulanerplatz 34Lilienstraße 36Kulturzentrum Gasteig 38Am Gasteig 41Preysingplatz 43Johannisplatz 45Wiener Platz 46Max-Weber-Platz 47Villa Stuck 49Trogerstraße 50Einsteinstraße 53Kirchenstraße 54Preysingstraße 55Wörthstraße 57

Literaturauswahl 59Bildnachweis 60Übersichtskarte 61

Bereits erschienene und zukünftigePublikationen zu den KulturGeschichtsPfaden:

Stadtbezirk 01 Altstadt-LehelStadtbezirk 02 Ludwigsvorstadt-IsarvorstadtStadtbezirk 03 Maxvorstadt Stadtbezirk 04 Schwabing-West Stadtbezirk 05 Au-HaidhausenStadtbezirk 06 SendlingStadtbezirk 07 Sendling-WestparkStadtbezirk 08 SchwanthalerhöheStadtbezirk 09 Neuhausen-NymphenburgStadtbezirk 10 MoosachStadtbezirk 11 Milbertshofen-Am HartStadtbezirk 12 Schwabing-FreimannStadtbezirk 13 BogenhausenStadtbezirk 14 Berg am LaimStadtbezirk 15 Trudering-RiemStadtbezirk 16 Ramersdorf-PerlachStadtbezirk 17 Obergiesing-FasangartenStadtbezirk 18 Untergiesing-HarlachingStadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling- Forstenried-Fürstenried-SollnStadtbezirk 20 HadernStadtbezirk 21 Pasing-ObermenzingStadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-LangwiedStadtbezirk 23 Allach-UntermenzingStadtbezirk 24 Feldmoching-HasenberglStadtbezirk 25 Laim

Einen detaillierten Lageplan zur Orientierung im Stadt bezirk sowie eine Luftbildkarte mit stadtweiterÜbersicht finden Sie im Anhang. Am Ort selbst sind die Stationen durch Markierungs -schilder kenntlich gemacht.

Alle Texte und weitere Informationen stehen unter www.muenchen.de/kgp zur Verfügung.

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Vorwort

Die KulturGeschichtsPfade der Landeshauptstadt Münchensind Rundgänge entlang historisch bedeutsamer Orte undEreignisse im städtischen Raum. Sie sind nach Stadtbezirkengegliedert und sollen zu einem flächendeckenden topogra-phischen Netzwerk der Geschichte Münchens ausgebautwerden.

Wir laden alle Münchnerinnen und Münchner und alle aus-wärtigen Besucherinnen und Besucher dazu ein, nebenden geläufigen Glanzlichtern Münchens auch den wenigerbekannten Besonderheiten der Stadtgeschichte auf die Spurzu kommen. Jeder KulturGeschichtsPfad ist als Broschüreerhältlich und im Internet abrufbar. Er führt zu den bedeuten - den Bauwerken, den geschichtsträchtigen Plätzen und denWohnungen oder Wirkungsstätten bemerkenswerter Per -sön lichkeiten des jeweiligen Bezirks. An Ort und Stelle

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weisen Orientierungstafeln den jeweiligen Pfad und diebetreffende Einzelstation aus. Die KulturGeschichtsPfadesind so angelegt, dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrradzurückgelegt werden können.

Ich wünsche allen Reisenden, die sich zu den historischenMarksteinen vor der eigenen Haustür und jenseits der aus-getretenen Wege aufmachen, anregende, neue Erkennt nisseund dem Projekt der münchenweiten KulturGeschichtsPfadegroße Resonanz in der Bevölkerung.

Christian UdeOberbürgermeister

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Grußwort

Wir freuen uns, dass jetzt auch für unseren StadtbezirkAu-Haidhausen ein KulturGeschichtsPfad erscheint.Sachkun dig geführt lassen wir uns gerne begleiten durchunsere vertraute Umgebung, werden aufmerksam auf bisher Unbeach tetes, lernen Neues hinzu. Mit Stolz betrach -ten wir unsere schönen Straßen, Plätze und erneuertenBauwerke aus der Gründerzeit. »Stadtluft macht frei«, diesealte Maxime lernen wir uns heute neu zu erschließen fürdas Zusam men leben in modernen Zeiten. Bewusst wirddabei, welchen Zugewinn an Anregungen, Freizügigkeitund Lebensqualität die überlieferte Struktur und Nutzungs -viel falt unserer Stadt viertel bieten, als Beispiele der tradi-tionellen euro päischen Stadt.

Stadtkultur ist aber nicht nur versteinerter Städtebau undauch nicht ausschließlich kulturelle Veranstaltung in Insti tu - tionen, im Museum, im Theater und in der Oper. Leben -

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dige Stadtteilkultur hat es in Au-Haidhausen schon immerge geben, dafür haben viele Generationen vor uns ge -sorgt: Da sind die alten Traditionen, die Märkte, Dulten,öffentlichen Feste und auch die Feiern und Veranstaltun genin den Vereinen und in der Nachbarschaft. Unsere Kulturist unsere Lebenspraxis, ein Teil unserer Lebens perspek tive:Wie verfügen wir über unsere Lebens- und Umweltbedin -gungen, wie gestalten wir unsere Freizeit? Wie leben wirmit anderen zusammen, wie schärfen wir unseren Blicküber die Familie hinaus und wie kann unser soziales Han -deln solidarisch gestaltet sein? Wie weit spüren wir nochLebenskraft genug, uns nicht als Faktor »Arbeitskraft« undFaktor »Konsument« vereinnahmen zu lassen? – Fragen der Lebenskultur, die sie sich beim Spaziergang auf demKultur GeschichtsPfad durch unsere Stadtviertel stellen.Wir bedanken uns sehr bei den Verfassern dieses gutgestalteten Führers.

Adelheid Dietz-Will Bezirksausschussvorsitzende

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Au-Haidhausen

In den alten Vorstädten rechts der Isar

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Au, Gasteig undHaidhausen auf den BayerischenLandtafeln von Philipp Apian, 1568

Geschichtliche Einführung

Während die Münchner Kernstadt imzwölften Jahrhundert in respektvollemAbstand zur Isar entstand, wurde imBereich der Au und Haidhausens aufder rechten Uferterrasse des Flussesgesiedelt. Das Wasser war der ent -schei dende Lebensnerv der frühenAnsiedlungen. Schon bald wurde etwabegonnen, den Auer Mühlbach für denMühlen betrieb zu nutzen. Der Bachund die vielen Hangquellen am rechtenHoch ufer der Isar lieferten zudemfruchtbare Fisch gründe für die gewerbs -mäßige Fische rei ebenso wie für dasFreizeit ver gnügen der Münchner Ober -schicht. Aber das Wasser brachte auchregelmäßig Hochwasserkatastrophen –so 1813, als der Vorläufer der heutigenLudwigs brücke einstürzte und 100Men schen mit in den Tod riss.

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Bürgerrecht in Mün chen erwerben und siedelte am rechtenIsarufer. Die frühen Gewerbebetriebe am Auer Mühlbach,die Mahl-, Papier-, Säg- und Schleif müh len ebenso wie dieGerbereien, Spinne reien und Holzbetriebe, verfügten soüber ständig neue Arbeits kräfte. Italie nische Ziegelarbeiter waren die ersten Gastarbeiter inHaidhausen, wo schon seit dem Mittelalter der lehmhaltigeBoden die Produktion von Ziegeln erlaubte, die für zahlreicheMünchner Bauwerke wie die Frauen kirche oder die Residenzverwendet wurden. Der anhaltende Zuzug begünstigte dieEnt stehung von Herbergs vier teln rechts der Isar. Die Neu -be wohner erwarben Kleinsteigentum in Form eines Stock -werks, einiger Zimmer oder auch nur eines Gemachs.

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Haidhausen ist als Ansiedlung mit einerKirche bereits seit 808 urkundlich nach-weisbar und hatte nach der GründungMünchens als Teil des Salzwegs zurIsarbrücke (heute Lud wigsbrücke) einewichtige strategische Position. DerName Au bezeichnete zunächst ein vonWasser umspültes Flur stück, das einestärkere Besiedelung erst mit den ein -setzenden Flussverbauungen im 13. und14. Jahrhundert erfuhr.

Seit dem 16. Jahrhundert begann sichder Charakter der Dörfer rechts der Isardurch den anhaltenden Zustrom vonländlicher Bevölkerung zu wandeln. Aufder Suche nach Erwerbsmöglichkeitenim Bannkreis der Stadt konnte diesesvorindustrielle »Proletariat« meist kein

Der Stich von GeorgHoefnagel aus demJahr 1586 zeigt dasbreite und verzweigteIsarbett vor den Re gulierungen des 19. Jahrhunderts. Die Lage der Au imÜberschwemmungsgebiet (am linkenBildrand) wird eben-so deutlich wie derAbstand der Münch -ner Kernstadt zumFluss.

Im Vor der grund die Kapelle des Münch nerBürger mei sters Alberti, an die später das Klo ster Lilienberg angeschlossen wurde; im Hin ter grund die Silhouette Haidhau sens,Stich von Michael Wening, um 1700.

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Um den Charakter der verbliebenenHer bergen zu erhalten, folgte die Stadtdem Antrag aus Haidhausen, die zusanierenden Anwesen bevorzugt anHaidhauser Hand werker zu vergeben.Im Hand wer kerprogramm seit 1995wurden die Immobilien zum Verkehrs -wert verkauft und mit erheblichenEigenleistungen behutsam erneuert.

Politisch gehörten die Gebiete rechts der Isar in der frü-hen Neuzeit zunächst zum Landgericht Wolfratshausen;1612 wurde jedoch ein eigenes »Gericht ob der Au« gebil-det, das auch für Haid hau sen und Untergiesing zuständigwar. Aus diesem Verband wurde Haidhausen durch dieMachtbestrebungen des Frei herrn von Leiblfing herausge-löst, der 1692 schließlich erreichen konnte, dass ihm dasgesamte Dorf Haidhausen als geschlossene Hof mark unter-stellt wurde. Erst 1826 wurde der Hofmarks be sitz, der seinZentrum im Schloss am Johannisplatz hatte, durch Verkaufan den bayerischen Staat aufgelöst.

Zuvor schon hatte das Gemeindeedikt von 1818 Haid hausenden Status einer selbstständigen Gemeinde verliehen. Die»Vorstadt Au« mit ihrer großen Be völ ke rungszahl – 1835schon mehr als 10 000 Personen – war als Stadt »dritterKlasse« die zehntgrößte Stadt in Bayern.

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Die am Paulanerplatzentstandene Auf nah -me von 1937 doku-mentiert eines derletzten Herbergen -viertel in der Au. EinGemisch aus unter-schiedlich ausgerich-teten Häuser ver-schiedener Größe, in Holz- oder Stein -bauweise, häufig mitmehreren Eingängenund nur durch kleine,verwinkelte Gassengetrennt, war typischfür diese Viertel.

Beim Radlwirt (Auf -nahme von 1898) inder Lilienstraße 42traf sich 1848 eineAuer Volksver samm -lung. In einer Reso -lution an die StadtMünchen forderte siedie Einge meindungder Au. Sechs Jahrespäter wurde derSchritt vollzogen.

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1854 wurden die Au, Giesing undHaid hausen nach München einge-meindet. Die Vorstädte befürwortetendiesen Schritt, weil sie in traditionellerAbhängigkeit von der wirtschaftlichenPotenz Münchens standen und esimmer schwieriger wurde, die sozialenLasten für die meist unteren Einkom -mensklassen allein zu tragen. Als Stadt - bezirke Münchens nahmen Au undHaidhausen seit dem Ende des 19.Jahr hunderts am Aufbau der kommu-nalen Leistungsverwaltung teil, wurdenin das Straßen bahnnetz, den Schul- undKrankenhausbau einbezogen. Vielfachmussten die alten Her ber gen weichenund moder nen Wohn- und Amtsge bäu -den Platz machen.

Während die Arbeiterviertel rechtsder Isar in der Revolution von 1919 alsStützpunkte der »Roten« galten (dieKirchenschule war etwa ein Stand quar -tier der Rotgardisten), gaben die Bier -keller am Rosenheimer Berg auch demGegenmilieu Raum. Vom Bürgerbräu -keller am Gasteig machten sich 1923die Nationalsozialisten auf den Weg indie Innenstadt, um die Macht im Hitler -putsch zu erobern. Der Putsch wurdean der Feldherrnhalle niedergeschlagen. Unter der nationalsozialistischen Herr -schaft seit 1933 gab es keinen Platzmehr für eine selbstbewusste Arbeiter -

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Die neue Pfarrkirchevon Haidhausen aufeinem Aquarell vonFerdinand Jodl, 1866.Die Kirche war zudiesem Zeitpunktnoch nicht vollendet.In ihrem Fall hatte die Eingemeindungzu einem Streit umEigen tums- und Zu -stän digkeitsfragengeführt, der ihreEinweihung bis 1879verhinderte.

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5Au-Haidhausen

Ein Rundgang vom Ostbahnhof durch das Franzosenviertel in die »Vorstadt« Au,über den Gasteigberg nach Haidhausenund zurück

kultur, wie sie in den Vorstädten rechtsder Isar herangewachsen war. Nurwenige leisteten unter Einsatz ihresLebens Widerstand gegen das Regime.Dazu gehörten im Stadtbezirk einigeMit glieder des kommunistischen »Mili -tärapparates«, der im Frühjahr 1934aufgedeckt wurde. Der schwäbischeTischler Georg Elser versuchte in Haid -hausen vergeblich, die nationalsozia-lis tische Führung zu beseitigen undihrer Politik der Aggression ein Ende zu machen. Die Nationalsozialisten über-zogen ganz Europa mit einem verhee-renden Krieg, der schließlich mit denalliierten Bombenabwürfen auch aufDeutschland zurückschlug.

Wenn man heute den Verlust des altenVorstadtcharakters durch Zuzug, Sanie -rung und Modernisierung beklagt, darfman nicht vergessen, dass die roman-tisch erscheinende Vergangenheit häu-fig von Armut und fehlenden Lebens -chancen geprägt war. Verglichen mitanderen Stadtteilen konnte der Bezirkrelativ viel Altbau substanz in die Gegen -wart retten. Ein Spaziergang an einemWochentag über die Auer Dult, einAbend unter Kastanien in einem Bier -garten oder der Besuch in einer der vie-len Kulturstätten zeigen zudem, dasshier immer noch sehr liebenswerte undvitale Quartiere existieren.

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Während desLuftangriffes vom24./25. April 1944wurde auch dieMariahilfkirche zerstört.

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Ostbahnhof

bei der Verbreitung des sechsten Flug blattes in der Uni ver -sität verhaftet. Vier Tage später verurteilte der Volks ge richts -hof unter Roland Freisler die Geschwister Scholl und Chris -toph Probst zum Tode; sie wurden noch am gleichen Tag inStadelheim hingerichtet. Für ihren mutigen Einsatz musstenauch Alexander Schmorell, Willi Graf und Kurt Huber mit demLeben bezahlen.

Der Ostbahnhof wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschä-digt und nur teil weise wiederhergestellt. Erst in den 1970erJahren begann man, die Rest bestände der alten Ge bäude zubeseitigen und durch neue Bauten zu er setzen. Seit Mitteder 1980er Jahre erstreckt sich ein langer Gebäude kom plexentlang der Orleansstraße, der auch Verwaltung, Schul- undBerufsbil dungsstätten beherbergt.

Der Ostbahnhof um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Das Bild zeigt den Ab -schied der Freundeam Münch ner Ost -bahnhof (v.l.n.r.):Hubert Furtwängler(mit verschränktenArmen), Hans Scholl,Raimund Samüllerund AlexanderSchmo rell. Der Zaun,an den Sophie Schollihre Tasche gehängthat, ist noch heute ander Orleans straße zusehen. Seit 2013 er -innert eine Gedenk -tafel an das Ereignis.

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Heute spielt der Ostbahnhof nicht nur als Auto -verladestation, sondern auch als Umsteige -bahnhof für die von Osten kommendenRegional- und Vorortzüge sowie für die S- undU-Bahn eine wichtige Rolle. Durch den Baueiner zweiten S-Bahn-Stammstrecke werdensich hier eventuell Veränderungen ergeben.

1839/40 begann mit der Linie Mün chen–Augsburg dasEisen bahnzeitalter in der bayerischen Hauptstadt. Seit Mittedes 19. Jahrhunderts machte der Streckenausbau rascheFortschritte. Insbesondere die Linien nach Österreich legtendie Errichtung eines Bahn hofs im Münchner Osten nahe.Am 15. März 1871 wurde die Station eröff net. Über die imSüden Münchens geführte »Gürtelbahn« war sie mit demHauptbahnhof verbunden. In der Umgebung des Ostbahn -hofs siedelten sich zahlreiche Gewerbebetriebe an, um vomgünstigen Standort zu profitieren. Dazu gehörten der Kolo -nial wa renhandel »Franz Kathreiner’s Nachfol ger« und dasEisenwerk Kustermann, die beide Gleisanschluss erhielten.

Am 23. Juli 1942 fuhren Hans Scholl und Alexander Schmo -rell zusammen mit einer Studentenkompanie vom Ost bahn -hof an die Ostfront. Nach ihrer Rückkehr aus Russ land nahmdie »Weiße Rose« im November 1942 die Wider stands arbeitwieder auf, erweiterte den Kreis der Mitver schworenen undversuchte, über München hinaus Kontakte zu knüpfen. Dochbereits am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl

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Vom halbkreisförmigen Orleansplatzgehen zentrale Achsen des Fran zo sen -viertels wie Strahlen aus. Das Stadt -viertel entstand seit den 1870er Jahrennach Planungen auf dem Reißbrett.Unter dem Eindruck des kurz zuvor zuEnde gegangenen Deutsch-Franzö si -schen Krieges 1870/71 wurden die

Stadtplanung anno1870. Der Plan Zenettis fürdas Franzosenviertelstand noch ganz imZeichen des »geome-trischen Städtebaus«.

Orleansplatz

Straßen nach Schlachtenorten be nannt. Die Erbauung desFranzosenviertels geht vor allem auf die Initiative Carl vonEichthals zurück, die planerischen Vor gaben lieferte derstädtische Oberbau rat Arnold Zenetti. Im Viertel entstandenzahlreiche Mietskasernen, deren prunkvolle Neubarock fas -saden die bedrängten und ungesunden Wohn verhältnisseder Unterschichten nach außen kaschierten. Die Sanierungdieser Wohnblöcke hat hundert Jahre später die »MünchnerGesellschaft für Stadterneuerung mbH« (MGS) als städti-scher Treuhän der übernommen. Dabei kommen auch öffent -liche Mittel zum Einsatz, da Haidhausen 1976 als Sanie -rungs gebiet ausgewiesen wurde.

Zur städtebaulichen Aufwertung »rund um den Ostbahnhof«gibt es umfangreiche Planungen, die zum größeren Teil denangrenzenden Bezirk Berg am Laim betreffen. Zu Haid -hau sen gehört das alte Postgelände im Dreieck Orleans-,Kirchen- und Spicheren straße, in dem der zeit ein neuesWohn gebiet unter Einbin dung denkmalgeschützter Bautenentsteht. Hier befanden sich schon seit dem frühen 19. Jahr - hun dert die Farben fabriken Michael Huber, deren »Karmin -rot« und andere Produkte legendär waren. Das Unter neh -men verließ seinen Haid hauser Stand ort erst 1963.

Vom weiteren Pfad lohnt sich ein Ab stecher in die Lothrin gerStraße 13 – einem Zentrum für experimentelle Kunst, dasdie Stadt München seit 1980 in einer ehemaligen Motoren -schleiferei betreibt. Die Fabrikhallen bieten nicht nur her -vor ragende Aus stellungsmöglichkeiten, sondern auch einForum für Austausch, Diskussion und ein innovativesBegleit programm.

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St.-Wolfgangs-Platz

Die Verehrung des heiligen Wolfgang hat in Haidhausen Tra -dition, denn bis 1878 stand an der heutigen Wolfgang straßeeine kleine Kapelle, die dem Bischof gewidmet war. Bau fälliggeworden, wurde sie abgetragen. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bemühte sich ein Kirchenbauverein um dieErrichtung einer neuen Wolfgangskirche. Erst 1920 konnteder Bau auf dem Gelände an der Balanstraße geweiht wer-den. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Kirche zerstört; dieRuine baute man provisorisch zur Notkirche aus. 1964–66entstand der Neubau neben dem erhaltenen Turm der alten Kirche. Betreut wird die Pfarrei von der Gemein schaft der Salesianer, die auch das große Jugendwohn heim am St.-Wolfgangs-Platz seit den 1920er Jahren unterhält. Ausder gleichen Zeit stammt die gegenüberliegende ge nos sen -schaftliche Kleinwohnungsanlage.

1921 machten die Sa -lesianer Don Boscosaus der ehemaligen»Kreisirren anstalt«ein Jugend wohn heimund bauten es in derFolge aus. Im Kriegwurde die Anlage zer-stört und später wie-der aufgebaut. Das»Sales« ist mit seinenSport- und Freizeit -aktiv i täten heute auchAnlauf stelle für Kinderund Jugendliche ausAu und Haidhausen.

TSV München-Ost

Das Sportgelände an der Sieboldstraße gehört dem TSVMünchen-Ost, der seinen Ursprung in dem 1897 gegrün-deten Arbeiter-Turn-Verein München-Ost hat. Zunächstmuss ten die Turner Nebenzimmer von Gaststätten und dieHaid hauser Bierkeller für ihre Aktivitä ten nutzen, bevor siein den 1920er Jahren ein Vereinsgelände an der St.-Martin-Straße in Obergiesing erwerben konnten. Von den Nationa -lsozialis ten aufgelöst, bezog der Verein das Gelände in derAu 1957 und hat sich seitdem zu einem der größten Münch -ner Vereine mit 2 200 Mitgliedern entwickelt.

Vom Sportgelände führt der Weg weiter über den Zita-Zehner-Platz. Er wurde im Jahr 1999 nach der Stadt rätinZita Zehner (1900–1978) benannt, die als Geschäftsfrauund CSU-Land tags ab ge ordnete durch ihr humanitäresEnga ge ment in der Nachkriegszeit beein druckte.

Mit etwas Verzöge -rung begannen dieFrauen, sich diemännlich dominierteWelt des Turnens zuerobern – so als erstesim Stadtbezirk im TSVTur nerbund München1905 (s. Bild). Der TSVMünchen-Ost grün -dete seine Damen-Turnabteilung 1906.

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Seifenkistenrennenam Gebsattelberg im Juli 2005

Hinter dem Regerplatz zieht sich die Anfangdes 20. Jahrhunderts angelegte Gebsattel -straße in einem langen Gefälle unter derHochstraße hindurch bis hin zum Mariahilf -platz. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausenhat 2004 begonnen, hier die Tradition derSeifenkistenrennen wieder aufleben zu las-sen, die von der amerikanischen Besatzungs -macht nach dem Krieg nach München ge -bracht wurde.

Regerplatz

Das heutige Maria-Theresia-Gymna siumwurde 1899 als Kgl. Maria-The resia-Kreisrealschule eröffnet. Sie war damiterst die dritte (Knaben-)Real schule inMünchen. Die im 19. Jahrhundert auf-kommenden Realschulen sollten daswachsende Bedürfnis nach höherer

Bildung für breitere Schichten der Be völ kerung eher befrie-digen, als es die humanistischen Gymnasien vermochten.Die Bewohner der Vorstädte rechts der Isar drängten aufdie Einrichtung einer solchen Anstalt, für die am neuenRegerplatz schließlich ein geeig neter Standort gefundenwurde. Die Päda go gen der Real schule sahen ihre Aufgabeauch darin, die zum Teil recht »rohe« Vorstadtjugend zumehr bürger licher Sittsamkeit zu erziehen: »Kneipe reienund verbotener Kinemato gra phen besuch am Abend« wur-den mit »Karzer, Rektorats verweisen und De missionengeahndet«.

Durch die Pöppelstraße führt der Weg weiter am Adelgun - denheim an der Ecke Hochstraße vorbei. In dem 1898eröffneten katholischen Kinderheim unter der Betreuungvon Mallersdorfer Schwestern wurden im Dritten Reichjüdische Kinder vor der Gestapo versteckt. Heute betreutdie Erziehungs hilfeeinrichtung Jungen und Mädchen inverschiedenen pädagogischen Ange boten.

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Auer Mühlbach

Der Auer Mühlbach, der in Harlachingvon der Isar abzweigt, gehört zu dennatürlich entstandenen Stadtbächen.Schon im Mittelalter begann man, denBach zu regulieren und seine Wasser -kraft im Mühlenbetrieb zu nutzen.Später siedelten sich viele Gewerbeim Umfeld des Wasserlaufs an. Stoffeund Papier, Eisenklingen und Tabakwurden u.a. in diesem frühen Industrie -viertel produziert. Die gewerblicheNutzung und die Abwasserentsorgungführten freilich auch zu gravierendenhygienischen Problemen.

Während die frühen »Fabriken« längst nicht mehr existieren,konnte nur die Paulanerbrauerei am Nockherberg die Tra di -tion der Bierherstellung aufrechterhalten.

1627 siedelten sich Paulaner mönche in Kloster Neudeck(heute Landratsamt) an und begannen, Bier als wichtigesNahrungsmittel im klösterlichen Fasten all tag zu brauen.Daraus entwickelten sich ein wachsender Braubetrieb undeine zu nächst inoffizielle Bierschänke, die unter KurfürstKarl Theodor mit einer Konzes sion zum unbegrenzten Bier -aus schank sanktioniert wurde. Berühmtester Braumeisterwar Frater Barnabas Still (1750–1795).

Nach der Aufhebung des Paulaner klos ters 1799 übernahm1806 Franz Xaver Zacherl die Brauerei. 1861 wurde das Sal -vator-Starkbier erstmals im Zacherl-Keller auf dem Nockher -berg ausgeschenkt. Im Zwei ten Welt krieg nutzte man denKeller als Befehls stand der Münchner Luft schutz stellen.1999 brannte der alte Salvator-Kel ler nieder; er wurde in -zwischen durch einen Neubau ersetzt.Der Auer Mühlbach

an der Quellenstraßeauf einem Foto von Georg Pettendorferum 1910

Der Nockherberg aufeiner Postkarte um1910

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Karl-Borromäus-Kirche und Paula ner -kloster um 1679.Die Kirche mit ihremmarkanten Turmab -schluss in Form einesBiretts steht nichtmehr. RestaurierteFresken sind im erhal-tenen Seitenflügeldes Klosters an derOhlmüllerstraße zubesichtigen.

Mariahilfplatz

Auf dem Gelände des Landratsamts lagin der Barockzeit das Kloster der Pau -lanermönche, die Kurfürst Maximilian I.1627 in die Au geholt hatte. Nach Auf -hebung der Ordensniederlassung 1799begann eine wechselvolle Geschichtefür die Gebäude. Zunächst als Kasernebenutzt, wurde 1807 ein Zuchthaus imehemaligen Kloster eingerichtet. 1829entstand am Mariahilfplatz ein Rathausfür die Vorstadt Au; nach der Einge -mein dung 1854 nutzte man es als Jus -tizgebäude. 1902 schließlich wurdenfast alle Reste des Klosters dem Neu -bau des Amtsgerichts München, derbewusst Elemente des Barockklosterswieder aufnahm, geopfert. 1956 bezogdas Landratsamt den Standort amMaria hilfplatz.

Dieser Platz wurde aber nicht nur durchJustiz und Ver wal tung zum Herz der

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Am Neudeck

Am Neudeck stand bis 1905 ein Jagd schlösschen, das Her -zog Wilhelm V. um 1600 hatte erbauen lassen. An fang des20. Jahrhunderts fanden hier grundlegende Umgestal tun genstatt. Der Nock herberg wurde neu an gelegt und für denTrambahnbetrieb verbreitert; das unterhalb gelegene Schlöss - chen und die dazugehörigen Bauten wurden ab gerissen.Gegenüber entstanden die bis 2009 für den Frauen- undJugendarrest genutzten ehemaligen Strafanstalten (Am Neu -deck 10 und 12). Auch das Ge bäu de der Poli zei inspektion(Am Neudeck 1) stammt aus dieser Zeit; es fungierte bis1985 als Landesimpfanstalt. Im Zuge der Baumaßnahmen nach der Jahrhundertwendewurde der Auer Mühlbach am Neudeck überwölbt, vor kur-zem wieder freigelegt und als »stadträumliches Element«entdeckt.

Neudecker Garten miteiner Hoch zeits ge sell -schaft um 1740, Ge -mälde von P. Hore -mans. Bereits in derBarockzeit verlorNeu deck durch denSchloss bau in Nym -phenburg seinenWert als höfischeSommerresidenz.Auch die kurfürstlichePorzellan fabrik, die1747 im Jagdschlosseingerichtet wurde,zog schon 1761 nachNymphenburg um.

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Zeppelinstraße

Das Geburtshaus Karl Valentins stehtan der Zeppelin straße 41, dort, wo sieauf das Isarufer stößt. Das Haus, indem Valentins Familie ein Möbel trans -port geschäft betrieben hatte, war langeZeit dem Verfall preis gegeben, bevorschließ lich durch den Bezirks aus schusseine Sanie rungs lösung ge fundenwurde. Das Anwesen wurde zum va -len ti nesken Preis von 888 888,88 DMverkauft und der Erwer ber zur Reno vie -rung verpflichtet. Dafür durfte er aufdem dazu gehörigen Grund Neu bautenerrichten. Im Erdgeschoss der Zeppe lin -straße 41 hat heute der Verein »Freundeder Vor stadt Au e.V.« seinen Sitz, dersich seit 20 Jahren mit vielen Aspek tender Auer Geschichte be schäf tigt undsich nachhaltig für die Reno vie rungdes Valentinhauses eingesetzt hat.

Valentin Ludwig Fey wurde am 4. Juni 1882 inder Au geboren. Statt dem erlernten Schrei ner -hand werk nachzugehen, machte er als KarlValentin eine Karriere als Volksschau spie lerund Komiker. Seine kongeniale Bühnen partne -rin war Liesl Karlstadt, eigentlich ElisabethWel lano (im Bild bei der Aufführung desStückes »An Bord«, 1930 im Kolosseum). Dermateriell nie gut gestellte Künstler erholtesich 1948 nicht mehr von einer Erkältung undstarb.

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Au, sondern auch durch die Errichtungder neuen Maria hilf kirche (1831–1839).Der neugotische Monu mentalbau vonDaniel Ohlmüller nahm die Marien -statue mit Reliquien auf, die schonseit 200 Jahren hier verehrt wurde.

Die Auer Dult schließlich macht denMariahilfplatz regelmäßig zur Attrak tion.1796 erteilte Kurfürst Karl Theodor denAuern die Genehmigung, künftig zwei-mal jährlich einen Jahr markt abzuhal-ten. Die Auer Dult blieb kein Geheim -tipp unter fliegenden Händlern undAnti qui tätenjägern, sondern etabliertesich als feste Größe im MünchnerVer anstal tungs kalender. Auch die ur -sprüng lich am St.-Jakobs-Platz und zu -letzt in Haid hausen abgehaltene Jakobi -dult zog vor hundert Jahren in die Auum, so dass es dort seither neben derFrüh jahrs- und der Herbstdult eine drit-te Dult im Sommer gibt.

Unweit des Mariahilfplatzes am Bereiteranger15 stand die Likörfabrik Meyer & Hirsch. Alserfolgreiches Familienunternehmen produziertesie verschiedene Spirituosen, so die bekanntenMagister Liköre und Weinessig. 1938/39 wurde die Firma »arisiert«, ihre jüdi-schen Besitzer mussten emigrieren. Sie erhiel-ten später nur eine teilweise Rückerstattung,weil der neue Besitzer 1949 hoch verschuldetstarb.

Eines der im Kriegzerstörten Glasfensterder Mariahilfkirche

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Franz-Prüller-Straße

Die nach dem Dichter und Stücke -schrei ber Franz Prüller (1805–1879) be - nannte Straße zeigt exemplarisch dieStrukturen der Herbergen und Gewer -be betriebe, die das Viertel einst präg-ten. Der Auer Mühlbach versorgte dasvor 300 Jahren entstandene Gewerbe -gebiet an der Franz-Prüller-Straße 15mit Wasser und Energie. Etwas weiternördlich, am Kegelhof 3, stehen die Ge -bäude der bis 1928 in der Au ansässi-gen »München-Dachauer Papier fa brik«.Die umgebaute Papiermühle wird in zwi -schen als Jugendtreff genutzt.

Trakt der Papierfabrikam Auer Mühlbach,1906

Fresko von Pöppelund »seinen«Kindern im altenNationalmuseum,dem heutigen Völker -kunde museum.

Eines der ältesten Herbergsanwesen ist das aufwändigrenovierte »Pest haus« an der Franz-Prüller-Straße 12. Hierkann man ein Pestkreuz sehen, wie es zur Kenn zeich nungverseuchter Häuser während der Pestepidemien benutztwurde. Die Bewohner der Her ber gen waren Tage löh ner,kleine Hand werker oder Krämer. Mit herzoglichem Privilegarbeiteten die »Haderlumper«, die die gesammelten Stoff -reste bei der Papiermühle ablieferten.

An der Sammtstraße 3 richtete JohannMichael Pöppel um 1750 ein Waisenhaus ein.Der Sohn eines Fassbinders in der Au undausgebildete Theologe hatte das Gründungs -ka pi tal durch private Sammlungen eingebracht.Die Kinder erhielten einen Basis unter richt undeine Vorbereitung auf das Berufs leben. 1808wurde das Haus staatlicher Verwaltung unter-stellt und ging einige Jahre später im Münch -ner Waisenhaus auf.

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Paulanerplatz

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Wagnerbrauerei amPaulanerplatz (links)und der sog. Paula -ner stock, der in 19Herbergen aufgeteiltwar, 1909.

verwahrloste Kinder wurden zwangs eingewiesen. Sie pro-duzierten für den Armeebedarf, erhielten dafür geringenLohn und Nahrung, so die nach ihrem Erfinder benannteRumford-Suppe.

Im Komplex des ehemaligen Arbeits hauses entstand Mittedes 19. Jahr hun derts ein Brauereibetrieb. Später kam dieGaststätte Wagnerbräu dazu. Ihre hundertjährige Traditionwird heute vom Wirtshaus in der Au fortgeführt.

Etwas weiter nördlich am Auer Mühl bach lag seit dem Mit -telalter die Scho bingermühle. Im 15. und 16. Jahr hun dertwar ihr eine bekannte Waffen schmiede angeschlossen.1786 richtete Kommerzienrat Fleischmann dort die erstebayerische Rauchtabakfabrik ein, in der vor allem Frauenund Kinder für niedrige Löhne arbeiteten.

Die Schobingermühleum 1910. Namens ge -ber war der Münch -ner Rats herr GeorgSchobinger, der dasAnwesen im 17. Jahr -hundert nutzte.

Vom vorindustriellen Gewerbeviertelnördlich des Paulanerplatzes ist nichtserhalten geblieben. Kurfürst Max Ema -nuel errichtete 1679 eine Tuchfabrik(Lilienstraße 19–27) für die Produktionvon Uniformen – der »blaue Kurfürst«machte den hellblauen Rock zum Mar -kenzeichen. 1789 gründete der Berateram kurfürstlichen Hof Benjamin Thomp -son (seit 1792 Graf Rumford) in derbrachliegenden Tuchfabrik ein Arbeits -haus und Armeninstitut. Bettler und

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Lilienstraße

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Die Lilienstraße ist die alte Haupt straße der Au, auf der derPostweg von der Ludwigsbrücke zum Tegernsee führte.Am nördlichen Ende befinden sich die »Museums-Licht -spiele«, die seit fast 30 Jahren die skurrile »Rocky HorrorPicture Show« zeigen. Hier gab es einst Spektakel andererArt zu be wun dern. Im 1830 eröffneten Schwei ger schenVolkstheater, einem grün angestrichenen Holzgebäude,wurde abseits des elitären Kulturbetriebs volks nahe Unter -haltung geboten. Stammvater der Theaterfamilie war FranzMaria Schweiger, der schon um 1770 erfolgreich die Figurdes »Lipperl«, eines Münch ner »Urviehs«, in der Au präsen-tierte. Seit 1850 gab es zwei konkurrierende Theater be triebeder Schweigers: Max Schweiger be trieb in der Müllerstraßedas Isar vor stadt thea ter und Johann Schweiger an der Lilien -straße das »Neue Volks theater in der Vorstadt Au«. Beidemussten 1865, als das Gärtnerplatztheater eröffnet wurde,ihre Pforten schließen. Die Volkstheatertradition wird heuteauf mehreren kleinen Bühnen im Stadtbezirk fortgesetzt.

Der Weg führt auf der anderen Seite derLilienstraße an zwei Traditionsunternehmenvorbei, dem Vergoldungsbetrieb und heuti-gen Antiquitätenhaus Riggauer und demStammhaus der Firma Meiller, die hier 1850gegründet wurde. Über den Riggauerweggeht es nach oben. Am Lilienberg 5 ist nochdas Wappen des »Bezirksamts München«,des Vorgängers des heutigen Landratsamts,zu erkennen. Das Gebäude stammt aus dem18. Jahrhundert und war bis zur Säkularisa -tion ein Nonnenkloster. Heute ist dort das»Haus des Deutschen Ostens« – ein Zentrumfür Kultur und Traditionspflege der Vertrie be -nen und Aussiedler – untergebracht.

Im Schweigerschen Volkstheater. Ölgemälde von Carl F. M. Müller, um 1840

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Kulturzentrum Gasteig

Am Hochufer der Isar erhebt sich der gewaltige Backstein - bau des Gasteig Kulturzentrums. Hier sind wichtige Kultur -träger der Stadt seit 1985 vereinigt: die Zentralen derMünch ner Volks hochschule und der Stadtbibliothek, dasRichard-Strauss-Konservatorium und die Münchner Phil har - moniker. Die Philharmonie ist in der Form einer Riesen -muschel aus Holz konstruiert und bietet alle Möglichkeitenfür große konzertante Aufführungen. Daneben gibt es kleinere Bühnen wie den Carl-Orff-Saal und die Black Box.Musikprogramm, Ausstellungen, das Münchner Filmfest,Vortragsreihen der Volkshochschule, aber auch der alltäg -liche Betrieb in der Bibliothek und im Konservatorium sorgen für eine lebendige Atmosphäre.

Am Rosenheimer Berg befand sich im 19. Jahr hundert dieKeller stadt der Münch ner Brauereien. Die Isarterrasse warfür die Anlage kühler Lagerkeller bestens geeignet. Erst mitder Erfin dung der Kältetech nik in den 1870er Jahren – derMünchner Carl von Linde war hier führend – wurden dieKeller all mäh lich überflüssig. Im Braue rei wesen setzte außer-dem ein starker Konzen trations prozess ein, der zum Abster -ben vieler kleiner Bräus führte. Die neuen Aktien gesell scha -ten errich teten dafür große Bierpaläste, wie etwa den Fest -saal der Münchner-Kindl-Brauerei und den Bürgerbräukeller,beide an der Rosen heimer Straße.

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Der größte Teil der Bierkeller lag an derRosenheimer und an der Wiener Straße. Der Rosenheimer Platz hieß wegen seinerHochlage »Auf der Lüften«.

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Der Bürgerbräukeller nach der Explosion derBombe 1939.Der Bürgerbräukeller gehörte zu den Ver samm -lungslokalen der NSDAP vor 1933. Hier nahmder Hitlerputsch von 1923 seinen An fang. Nachder »Machtergreifung« wurde der Bierkellerzum Versammlungsort der »Alten Kämpfer«.Am 8. November 1939 versuchte der TischlerGeorg Elser, Hitler und seine Gefolgsleute miteiner Bombe zu töten. Das Attentat misslang,weil Hitler zu früh den Saal verließ. Elserwurde gefasst und 1945 in Dachau ermordet.Eine Gedenktafel im Pflaster vor dem GEMA-Gebäude erinnert an den Attentatsversuch.

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Am Gasteig

Der Name »Gasteig« kommt vom »gachen Steig« zwischenLudwigs brücke und der Kirche St. Nikolai auf der Anhöhe.Er war Teil der alten Salz straße, die von Reichenhall oderHallein über Feldkirchen nach Haidhau sen und schließlichüber die Wiener Straße hin unter zur Isar und nach Mün chenhinein führte. Das Gebiet am Gasteig gehörte wegen seinerwichtigen strategischen und wirtschaftlichen Be deutungzum Münchner Burgfrieden, dessen Grenze nach Haidhau -sen zwischen Wiener und Rosenheimer Platz verlief. Derexponierte Gasteig berg war ein wichtiger Brückenkopf, inkriegerischen Ausein andersetzun gen der ideale Aufmarsch -platz für das Militär. Mit seinen Hang quellen diente er biszur Erschließung der Mangfall 1883 zur Wasserversor gungder Stadt.

Das Brunnhaus lag zunächst oben aufdem Berg und wurde von StadtbauratKarl Muffat 1836 auf die Kalkofeninselverlegt. Ende des 19. Jahrhunderts ent -stand hier das erste Elektrizitäts werkMünchens, das Muffatwerk. Der ehe-malige Industriebetrieb mit dem mar-kanten Kamin ist nun Veran stal tungs -zentrum. Als attraktiver Jugend stilbauerhebt sich daneben das MüllerscheVolksbad.

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Die Zeichnung von Carl August Lebschée zeigtdas ehemalige Leprosenhaus am Gasteig kurzvor seinem Abriss 1861–63. Damals wurdendie Gasteiganlagen durch Karl von Effnergeschaffen. Die Angst vor der Lepra, die imMittelalter von Kreuzfahrern eingeschlepptwurde, hatte im 13. Jahrhun dert zum Bau desLeprosenhauses in isolierter Lage auf demrechten Hochufer der Isar ge führt. Späterwurde es als »Siechenhaus«, als Kranken hausfür schwere Fälle, genutzt. Vor der zum Spitalgehörigen Nikolaikirche steht die kleinereLoretokapelle, die in dieser Form erst 1820erbaut wurde und eine Nachbildung desAltöttinger Gnadenbildes enthält.

Preysingplatz

Die Preysingstraße war, wie man noch erkennen kann, ur -sprünglich eine Allee, die vom Preysingschloss im alten Haid - hausen zum Gasteig führte. Sie durchschnitt militärischesGelände, das zu nächst als Exerzierplatz und im 19. Jahr hun -dert in seinem südlichen Teil als »Militärholz gar ten« für dieBrenn stoffversorgung genutzt wurde. Der Prey sing platz warlange Zeit eine Kies grube, bevor dort 1889 die erste prote-stantische »Notkirche« in Haid hausen entstand.

In der Preysingstraße 12 wohnte von 1934 bis 1941 derOrientalist Karl Süssheim (1878–1947). Der jüdisch-stäm-mige Wissenschaftler lehrte von 1919 bis zu seiner Entlas -sung durch die Nationalsozialisten am 27. Juni 1933 an derUniversität München Geschichte der islamischen Völker undorientalische Sprachen. Mit Hilfe von türkischen Freundenemigrierte Süssheim mit seiner Familie 1941 nach Istanbul,wo er 1947 starb. Neben zahlreichen wissenschaftlichenVeröffentlichungen hinterließ Süssheim bemerkenswerteTagebücher, die er in türkischer und in arabischer Spracheverfasste.

»Notkirche« am Prey -singplatz im Jahr1911. Der »protestan-tische Kirchen bau -verein« setzte denBau der neoromani-schen St. Johannes -kirche durch, die 1916,mitten im Ersten Welt - krieg, geweiht wurdeund die frühere Not -kirche ersetzte.

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1874/75 entstand direkt neben der Schloss -schule der erste große Schulhausbau in Haid -hausen, die Kirchenschule. Das alte Schulge -bäude wurde 1893 abgerissen und durch einneubarockes Feuerwehrhaus und das danebengelegene Wannen- und Brausebad ersetzt.In der letzten Phase des Zweiten Weltkriegesbrachten Bombengefahr und Kinderland ver -schickung den Unterrichtsbetrieb in derKirchen schule zum Erliegen. Sie wurde, eben-so wie andere Schulen, als Unterkunftslagerfür ausländische Zwangsarbeiter verwendet.

Johannisplatz

Wir erreichen den Johannisplatz von der Südseite, wo aufNr. 10 das frühere Wohnhaus der Haidhauser Schrift stel le rinund Schauspielerin Carlamaria Heim (1932–1984) steht. AlsKünstlerin wurde sie vor allem durch ihre »Josefa Halbinger«bekannt; im Stadtteil erin nert man sich auch ihres politischenEngagements.Der Johannisplatz wird dominiert vom imposanten neugoti-schen »Dom von Haidhausen«. Von der Grundstein le gungder neuen katholischen Pfarr kir che 1852 bis zur Einweihung1879 verging eine so lange Zeit, weil die Einge meindungHaidhausens einen Streit um die Besitzrechte an der Kircheauslöste und die Stadt München die Bau arbeiten zeitweiseeinstellte. Ermög licht wurde der Bau durch das Engagementdes Stadtpfarrers (1848–1871) Johann Georg Walser, dersich aufgrund seiner unermüdlichen Sammeltätigkeit denTitel »Bettler von Haidhausen« erwarb. Den Baugrund fürdie Pfarrkirche lieferte der so genannte Metzgeranger, der –zeitweise im Besitz eines Metz germeisters – eigentlich derzur Hof mark gehörige Schlossanger war.

Das Aquarell von Joseph Puschkin zeigt dieSchloss schule, die Anfang des 19. Jahr hun -derts aus dem Hofmark schloss Ecke Johan nis - platz/Schloss straße entstand. Links hintensteht das Schlöss chen des ersten Direktorsder Münchner Akade mie der Bildenden KünsteJohann Peter Langer (1756–1824), das späterals »Schloss wirtschaft« genutzt wurde.

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An der Kreppe, einemausgewaschenenHohlweg zwischenWiener Platz undMax-Weber-Platz, ent-standen in vorindus -trieller Zeit Herber -gen. Drei Anwesenstehen noch; selbstein alter Pumpbrun -nen ist dort zu sehen(Aufnahme um 1900).

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Wiener Platz

Am Wiener Platz verlief vor der Einge meindung Haid hau sensdie Burg frie densgrenze. Während von der Süd west seite herdie Kellerstadt der Münch ner Brauereien an den Platz reichte,war seine Haidhauser Seite mit Herbergsanwesen bebaut.Ein solches großes Anwesen mit verschiedenen Handwerks -betrieben stand mitten auf dem Platz und wurde erst 1899abgerissen. Um diese Zeit begann der Ausbau mit repräsen-tativen Miet häusern im Stil der Neurenaissance und desNeubarock. Zudem etablierte er sich als fester Marktplatzfür Haidhau sen. In einem »Konsensverfahren« mit denBürgern wurde vor einigen Jahren die Umgestaltung zurFußgängerzone beschlossen.

Als Reminiszenz an die Bierstadt ist lediglich der Hofbräu -keller am Haidhau ser »Platzl« erhalten. Im Biergarten spieltesich am 5. Mai 1919 ein Drama ab, als Angehörige des Frei -korps Lützow noch nach dem Ende der Räte republik zwölfPerlacher Arbeiter erschossen.

Max-Weber-Platz

Namensgeber des Platzes war 1905 nicht der bekannteSozio loge, sondern ein hoher Beamter der Gemeinde Haid -hausen bzw. nach 1854 der Stadt München. Der »Haid hau -ser Stachus« war und ist eine bedeutende Wege kreuzung,besonders seit die Maxi mi lianstraße und die gleichnamigeBrücke angelegt wurden. König Maxi milian II. wollte mit»seiner Achse« auch die eingemeindeten Vorstädte rechtsder Isar anbinden. Das Maxi mi lianeum von Friedrich Bürkleinbeherbergte zunächst nur eine Begabten-Stiftung des baye-rischen Staates; seit 1949 dient es aber auch als Sitz desBayerischen Landtags.

Um zur Stuck-Villa an der Prinzregen tenstraße zu gelangen,kann man mit der Trambahn durch die Ismaninger Straßefahren. Sie führt am großen Komplex des KrankenhausesRechts der Isar vorbei, das 1834 in einem alten Kaffeehausan der Ismaninger Straße einen bescheidenen Anfang nahm und inzwischen ein ganzes Viertel be herrscht. Schon bevordas Kranken haus mit der Eingemeindung in den Besitz derStadt München kam, wurde der erste Neubau errichtet. Es schlossen sich etliche weitere Bauperioden an, bis dasHaus im Zweiten Weltkrieg erhebliche Bom benschädenerlitt. Auf den Wieder auf bau folgte 1967 die Übernahme alsKlinikum für die medizinische Fakultät der TechnischenUniversität.

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Pferdebahn vor dem Trambahnverwaltungs -gebäude am Max-Weber-Platz. Seit 1882 ver-kehrte die Pferde bahn durch die Maxi mi lian -straße zum Max-Weber-Platz und weiter zumOstbahn hof. An Max-Weber-Platz und Einstein -straße entstand bald ein wichtiges Betriebs-und Wartungs zent rum der Straßen bahn, die1899 auf elektrischen Betrieb umgestelltwurde. Durch das alte Wartehäuschen amPlatz kommt man heute zur U-Bahn-Station.

Stuck entwarf selbstdie Pläne zu seinerWohnresidenz, deren Hauptgebäude 1897/98 erbaut wurde,während der Atelier -bau erst 1914 dazu-kam.

Villa Stuck

Die Jugendstilvilla entstand als Wohn-und Atelierhaus des Münchner Maler -fürsten Franz von Stuck (1863–1928).Seit 1992 ist sie neben dem Stadt -museum und dem Lenbachhaus dasdritte städtische Museum in München.Schwerpunkt sind die Werke Stucksund seiner Zeitgenossen, die im Zu -sammenhang mit dem Durchbruch derModerne in Europa gezeigt werden.Nach 13jähriger Planungs-, Bau- undRenovierungstätigkeit ist die neue VillaStuck seit März 2005 wieder geöffnet.

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Trogerstraße

In der Trogerstraße 44 wurde im Zu sammenhang mit derVerfolgung der Juden im Dritten Reich ein so genanntes»Judenhaus« eingerichtet. Das »Gesetz über Mietverhält -nisse mit Juden« vom April 1939 erlaubte es »arischen«Hausbesitzern, jüdische Mieter jederzeit zu kündigen. Imnächsten Schritt wurden sie bei jüdischen Vermietern ein-quartiert und mussten in höchst bedrängten Verhältnissenihr weiteres Schicksal abwarten: in aller Regel die Deporta -tion.

Besitzer des Hauses in der Trogerstraße war der Jude BennoMaier, der im Rückge bäude seine »Süddeutsche Goldleisten-und Rahmenfabrik« betrieben hatte; die Firma wurde schon1938 »arisiert«. In das Haus wurden bis 1941 45 Perso nenzusätzlich einquartiert, die bei drei jüdischen Familien unter-kommen mussten. Seit November 1941 rollten die Deporta -tions züge in die Vernichtungs lager. Aus der Au und Haid -hausen wurden, soweit belegbar, 290 Juden deportiert undermordet.

Auch im Krieg wurde das Krankenhaus Rechtsder Isar noch erweitert. Das Foto vom Februar1941 zeigt die sich verändernde bauliche Situa - tion in dem alten Herbergen viertel zwischenTroger-, Einstein- und Oberer Feld straße – letztere ist inzwischen im Krankenhausarealaufgegangen. Der Erweiterungstrakt entstandanstelle einiger von der Stadt aufgekaufterHerbergen, während die davor gelegenenAnwesen »In der Grube 27–29« zunächsterhalten wurden.

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Einsteinstraße

Die Einsteinstraße ist Teil der historischen Salzstraße undhieß vor dem Krieg noch Äußere Wiener Straße. Bei Nr. 42 lag die Unionsbrauerei, die 1895 von JosephSchülein erworben wurde. Der Spross einer jüdischenFamilie aus Franken, der in München zunächst im Hopfen -handel tätig war, brachte die daniederliegende Unions -brauerei zu neuer Blüte. Der erste wichtige Fusionspartnerwar 1905 die Münchner-Kindl-Brauerei; 1921 fusioniertedann die renommierte Löwen brauerei mit der Union. Dasneue von Hermann Schülein geführte Unterneh men über-nahm den bekannteren Namen Löwenbräu.

In Haidhausen engagierte sich die Brauereifamilie für sozia-le und kulturelle Zwecke, bis die Nationalsozialisten sie ver-trieben. Hermann Schülein, der 1935 emigrierte und fortanin New York lebte, blieb München nach dem Krieg dennocheng verbunden.

Bierfahrzeuge im Hof der Unions brauerei 1922,die schon den neuen Namen Löwenbräu tragen. Erst 1990 wurde der alte Name Unions -bräu durch den Wirt der Gaststätte an derEinsteinstraße 42 wiederbelebt. Der Bierkellerist jetzt das »Kulturgewölbe Einstein« und bietet den Jazzfreunden in der »Unterfahrt«Raum. In einer Halle ist die Klanggalerie t-u-b-einstalliert. Neuer Mieter des Kellers ist seitkurzem der Heimatverein »Isargau«, so dasssich Brauchtumspflege und Avantgarde nun-mehr arrangieren müssen.Neue Nutzungen des Bräugeländes ent stan denaber auch oberirdisch im Sanierungs gebietSeerieder straße. Die Werbedesign-Aka de mieU5 benutzt das alte Sudhaus.

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An der Preysingstraße bemerkt man eine augenfällige Dis krepanz zwischen stattlichen Gründerzeitbauten undvor industriellen Kleinhäusern. Ein solches ist das »Üblacker - häusl« aus dem 18. Jahr hundert, das die Stadt 1966 er -warb. Hier befindet sich ein »Herbergen mu seum« alsAbteilung des Münchner Stadtmuseums. In zwei Räumenkann das bedrängte Wohnen in den Haid hauser Herbergenim 19. Jahrhundert nachempfunden werden. Am Aufbaudes Museums arbeitete der Verein der »Freunde Haid -hausens« mit, der sich unter der gegen wärtigen Leitungvon Johann Baier der Geschichtsarbeit widmet. Im ehe-maligen Ziegen stall des Häuschens werden schwerpunkt-mäßig Ausstel lungen von Gegen warts künst lern gezeigt.

Dem Üblackerhäusl gegenüber steht der Kriechbaumhof,der 1976 von seinem historischen Standort an der Wolf -gangstraße weichen musste. Das hölzerne Herbergs an -we sen wurde in den 1980er Jahren wieder aufgebaut undwird heute vom Deutschen Alpen verein genutzt.

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Haus Nr. 24 beher-bergt das Haid hau sen-Museum, das 1977 in privater Initiativegegründet wurde. ImMuseum finden regel-mäßige Ausstellun genzu The men der Haid -hauser Geschichtestatt, begleitet vonzahlreichen Publika tio -nen des »Gründungs - vaters« HermannWilhelm.

Kirchenstraße

Die Kirchenstraße ist die alte Dorf straßeHaidhausens. Auf einer Anhöhe, dieden Rand der lehmhaltigen Hochter -rasse im Osten Haidhausens kenn-zeichnet, liegt die frühere PfarrkircheSt. Johann Baptist. Von ihren spät-mittelalterlichen Ursprüngen ist auf-grund mehrerer Umbauten kaum nochetwas zu erkennen. Um 1700 hat dieKirche ihre heutige Form erhalten. Aufdem Friedhof findet man bekannteHaidhauser Namen, aber auch Gedächt -niskreuze für die Toten der Cholera -epidemien im 19. Jahrhundert.

Preysingstraße

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Am Ende der Preysingstraße lag eine Som -mer residenz der Adelsfamilie Preysing ausdem 17. Jahrhundert. 1840 ließen sich die ausFrankreich kommenden »Frauen vom GutenHirten« mit Genehmigung Ludwigs I. auf demalten Adelssitz nieder. Sie errichteten neueKlostergebäude und eine Kirche. In ihrer bis1965 bestehenden Erziehungsanstalt für Mäd -chen unterrichteten sie nach einem strengenReglement. Der ehemalige Preysing besitz istnun ein Zentrum der Erzdiözese München-Freising, in dem u.a. das Edith-Stein-Gymna -sium, die Katholische Stiftungs fachhoch -schule und das erzbischöfliche Jugendamtuntergebracht sind.

Luftaufnahme desKlosters zum GutenHirten, um 1960

In der Wörthstraße 20 lebte 1902 bis1903 der Komponist Max Reger (1873–1916). Er war in dieser Zeit auch alsOrganist in der Pfarrkirche am Johannis -platz tätig, fand hier aber keine Aner -kennung. Überhaupt hatte er es in Mün -chen schwer, Verständnis für seineMusik zu wecken, und nahm daher1907 eine Stelle in Leipzig an. Das Hausan der Wörthstraße gehörte schon seit1897 dem Protestantischen Kirchen -bau verein, der im Hinterhof ein Rück -ge bäude errichtete. Hier fand eine »Kin -der bewahranstalt« für 200 Kinder ihrenPlatz. Die betreuenden Diakonissinnenkonnten über einen geschlossenen

Wörthstraße

Abriss der Volks -schule an der Wörth -straße 1951. Nach derersten Zer stö rung desGebäu des im April1944 waren dort rus-sische Kriegsgefan -gene einquartiertworden. Erst 1958/59entstand ein Neubau,für den sich beson -ders die SPD-Stadt -rätin GenovevaSchauer (1898 –1962)einsetzte. Über einenAbstecher durch dieMilch straße gelangtman zu dem nach ihrbenannten Platz.

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Literaturauswahl:

- Au-Haidhausen – Stadtbezirk 5, hrsg. vom Bezirksausschuss,München 2004

- Baier, Johann: Armut, Not und Hoffnung am Rande einer Stadt. Haidhausen im Jahrhundert der Cholera-Epidemien, München

1988

- Ders.: Festschrift 65 Jahre Katholischer Deutscher Frauenbund München Haidhausen – 150 Jahre Maiandacht in Haidhausen,

München 1991

- Bassler, Sibylle: Die Weiße Rose. Zeitzeugen erinnern sich, Reinbek b. Hamburg 2006

- Bauer, Richard/Graf, Eva: Nachbarschaften. Altmünchner Herbergsviertel und ihre Bewohner, München 1984

- Baureferat der Landeshauptstadt München: Isar. Wildfluss in der Stadt (Projektleitung Adelheid Dietz-Will), München 2005

- Bohl, Andreas: Spaziergang durch Haidhauser Straßen mit 25 Fotografien von Annette Fulda, München 1992

- Freudenberger, Josef: Aus der Geschichte der Au (München). Die alte Au, München 1927

- Freunde der Vorstadt Au e.V.: Mitteilungen des Vereins

- Dies.: 150 Jahre Mariahilfkirche München-Au, München 1989

- Geschichtswerkstatt Auer Mühlbach: Ausstellung »Ein Rundgang durch die Vergangenheit«, 2004

- Dies.: Das Neudeck in der Au, München 2006

- Giesing – Au – Haidhausen 1854–1979. Seit 125 Jahren bei München. Alte Dörfer rechts der Isar vor den Toren Münchens,

Festschrift München 1979

- Heerde, Walter: Haidhausen. Geschichte einer Münchner Vorstadt, München 1972

- Lipowsky, Felix Joseph: Geschichten der Vorstadt Au bei München, München 1816

- Maria-Theresia-Gymnasium 1899 bis 1999, Festschrift München 1999

- Mayer-Zaky, Renate: Die Münchner Au, Bamberg 1993

- Mitten unter uns. Jüdisches Leben in Au und Haidhausen, Aus- stellung (Kurator Michael Kaufmann) Stadtbibliothek Gasteig 2004

- München wie geplant. Die Entwicklung der Stadt von 1158 bis 2008, Ausstellungskatalog München 2004

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Verbindungsgang im ersten Stock, dernoch zu sehen ist, das Rückgebäudeerreichen. Das Haus Wörthstraße 20wurde im Lauf der Zeit für zahlreichesoziale und seelsorgerische Zweckeder evangelischen Kirchengemeindegenutzt und ist weiterhin Gemeinde -zentrum.

Über den 1976 nach der französischenPartnerstadt Münchens benanntenBordeauxplatz und die Wörthstraße alsHauptachse des Franzosenviertels ge -langt man zurück zum Ausgangs punktam Ostbahnhof.

Ansicht (1910) desGenoveva-Schauer-Platzes, der damalsnoch keinen Namentrug. Durch die vonBürgern er käm pf teVerkehrsbe ruhi gungist es hier beschau-lich geworden. Der Platz wurde derStadträtin 1999gewidmet.

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- Neunzig Jahre Turn- und Sportverein München Ost e.V., München 1987

- Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG 1634–1984. Jubiläums- Festschrift v. Hannes Burger, München 1984

- Rädlinger, Christine: Geschichte der Münchner Stadtbäche, hrsg. v. Stadtarchiv München 2004

- Weyerer, Benedikt: München zu Fuß. 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Mit Beiträgen von Michael

Farin u.a., Hamburg 1988

- Wilhelm, Hermann: Materialien zur Haidhauser Geschichte, diverse Bände

- Ders.: Die Schüleins. Aufstieg, Enteignung und Flucht, München 2000

- Ders.: In der Münchner Vorstadt Au. Vergessene Lebenswelten des Siebzehnten, Achtzehnten und Neunzehnten Jahrhunderts,

München 2003

- Ders.: Haidhausen. Münchner Vorstadt im Lauf der Zeit, München 2004

- www.auer-muehlbach.de

- Zankel, Sönke: Die Weiße Rose war nur der Anfang. Geschichte eines Widerstandskreises, Köln u.a. 2006

Bildnachweis:

- Baier, Johann, Armut, Not und Hoffnung: S. 10

- Bayerisches Landesvermessungsamt: S. 8, 11, 29

- »Biedermeiers Glück und Ende« (Katalog Münchner Stadt -

museum): S. 37

- Bildarchiv Sebastian Winkler: S. 58

- Freunde der Vorstadt Au e.V.: S. 30, 31

- Haidhausen-Museum: S. 39, 48, 49, 52, 54

- Münchner Stadtmuseum: S. 14, 16, 20, 42, 44

- Paulaner Brauerei, Unternehmensarchiv: S. 27, 28

- »Sales – 75 Jahre Jugendwohnheim Salesianum«: S. 22

- Stadtarchiv München: S. 12, 13, 18, 26, 32, 33, 34, 35, 40, 43, 46, 51, 56, 57

- TSV Turnerbund München e.V.: S. 23

- Weiße Rose Stiftung e.V./Jürgen Wittenstein: S. 19

»Memory Loops«

300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933–1945

www.memoryloops.net

Virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismusder Landeshauptstadt München

Mit ihrem Audiokunstwerk »Memory Loops« hat die Künstlerin Michaela Melián die Stadt mit einem virtuellen Netz aus Tonspuren überzogen, die auf Archivmaterialien und Aussagen von Zeitzeugen basieren: Zeugnisse von Diskriminierung, Verfolgung und Ausgrenzungwährend des NS-Regimes in München.

Jede der 300 deutschen und 175 englischen Tonspuren ist zum Anhören und kostenlosen Download auf einer virtuellen Stadtkarte hinterlegt (www.memoryloops.net). Die Tonspuren sind Collagen aus Stimmen und Musik, die thematisch einem Ort innerhalb der ehemaligen »Hauptstadt der Bewegung« zugeordnet sind.

Rückfragen zum Projekt unter: [email protected]

Memory Loops ist ein Projekt des Kultur referats der Landeshauptstadt München/Freie Kunst im öffentlichen Raum in Zusammen arbeit mit dem Bayerischen Rundfunk/Hörspiel und Medienkunst.

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Impressum:

Landeshauptstadt MünchenKulturreferatDirektorium

Projektleitung:Benno [email protected]

Konzept & Inhalt:Dr. Ulrike Haerendel

Inhaltliche Beratung:Johann Baier, Adelheid Dietz-Will,Adolf Plechinger, Hermann WilhelmBezirksausschuss 5

Redaktion:Gertraud KrötzDr. Angelika Baumann

Grafische Gestaltung:Heidi Sorg & Christof Leistl, München

Druck & Bindung:dm druckmedien GmbH, München4. Auflage 2013

Spenden für die KulturGeschichtsPfadeLandeshauptstadt München, HypoVereinsbankMünchen, BLZ 70020270, Konto 81300»Verwendungszweck 9.225.415183.004.1« (bitte unbedingt angeben)

www.muenchen.de/kgp

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Stadtbezirk 01 Altstadt-LehelStadtbezirk 02 Ludwigsvorstadt-IsarvorstadtStadtbezirk 03 Maxvorstadt Stadtbezirk 04 Schwabing-West Stadtbezirk 05 Au-HaidhausenStadtbezirk 06 SendlingStadtbezirk 07 Sendling-WestparkStadtbezirk 08 SchwanthalerhöheStadtbezirk 09 Neuhausen-NymphenburgStadtbezirk 10 MoosachStadtbezirk 11 Milbertshofen-Am HartStadtbezirk 12 Schwabing-FreimannStadtbezirk 13 BogenhausenStadtbezirk 14 Berg am LaimStadtbezirk 15 Trudering-RiemStadtbezirk 16 Ramersdorf-PerlachStadtbezirk 17 Obergiesing-FasangartenStadtbezirk 18 Untergiesing-HarlachingStadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling- Forstenried-Fürstenried-SollnStadtbezirk 20 HadernStadtbezirk 21 Pasing-ObermenzingStadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-LangwiedStadtbezirk 23 Allach-UntermenzingStadtbezirk 24 Feldmoching-HasenberglStadtbezirk 25 Laim

Übersichtsplan MünchenDetaillierter Lageplan auf der Rückseite

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