NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit...

14
FH OÖ CAMPUS LINZ ARBEITSBEREICH SOZIALMANAGEMENT Bachelorstudium Sozialmanagement Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management www.fh-ooe.at/campus-linz NEWSLETTER 02/2018

Transcript of NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit...

Page 1: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ CAMPUS LINZ

ARBEITSBEREICH SOZIALMANAGEMENTBachelorstudium SozialmanagementMasterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management

www.fh-ooe.at/campus-linz

NEWSLETTER 02/2018

Page 2: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 2

EINLADUNG

Practice Day 2018

FH-Prof. Mag. Dr. Thomas PrinzPädagogischer Koordinator

[email protected]

Foto

: FH

Am 8. März 2018 findet der Practice Day des Studiengangs Sozial- und Verwaltungsmanage-ment der FH Oberösterreich von 16.00 bis ca. 19.00 Uhr am Campus Linz statt.

Im Mittelpunkt stehen die Projekte der 2017 absolvierten Berufspraktika sowie Raum für den Austausch zwischen Studierenden, (möglichen) Praktikumsgebern und Interessierten.

In zwei Tracks mit je 6 Präsentationen werden die Ergebnisse von 12 ausgewählten Projekten zu den Themenbereichen Gesundheit, Personal-entwicklung im sozialen Umfeld, Kommunikation & Digitalisierung, Verwaltung & Pflege, Innova-tion & Wirkung sowie Arbeitswelt & Prozessde-sign der Öffentlichkeit vorgestellt.

Alle 51 Projekte werden im Foyer des Campus Linz in Form einer Postergalerie präsentiert. Dabei besteht die Möglichkeit direkt mit den BerufspraktikantInnen Kontakt aufzunehmen.Weitere Highlights sind ein Marktplatz für An-bieter und Nachfrager von Praktika, ein Infopoint für internationale Praktika und ein Info-Stand des Alumniclubs der FH OÖ.

Die folgende Übersicht zeigt die Themen und Praktikumsgeber der erfolgreich abgeschlosse-nen Projekte der Studierenden des Bachelorstu-diums Sozialmanagement.

Wir freuen uns auf anregende Präsentationen und regen Austausch!

RÜCKBLICK

Forum SOMA 2018

Prof. Dr. Markus LehnerLeiter des Departments

Gesundheits-, Sozial- undPublic Management

[email protected]

Foto

: FH

Am Dienstag 8. Februar fand das 12. Forum Sozialmanagement am Campus Linz der FH Oberösterreich statt. Ca. 70 Teilnehmer kamen um sich mit dem Thema „Zukunft sichern durch Personalmanagement“ auseinanderzusetzen.

Nach einer Einführung in die Thematik durch FH-Prof. Dr. Brigitta Nöbauer referierte Mag. Cornelia Haider-Winter vom Paritätischen Wohl-fahrtsverband Hamburg zur Thematik Employer Branding in der Sozialwirtschaft. Sie betonte, dass es sich dabei um mehr als ein Marke-ting-Konzept handelt, sondern der Erfolg nur durch eine entsprechende strategische Ausrich-tung der gesamten Organisation gewährleistet sei. Sie brachte auch viele praktische Beispiele, nicht nur für einzelne Unternehmen sondern auch unternehmensübergreifend für ganze Branchen.

In der Konzeption der Tagung waren wir davon ausgegangen, dass auch die künftigen Ent-wicklungen in der Sozialszene in Oberösterreich neue Herausforderungen für das Personal-management bringen werden. Deshalb war Dr.

Christian Schober, Projektleiter der Studie der Wirtschaftsuniversität Wien zum OÖ Sozialbe-reich als zweiter Referent eingeladen. Er stellte Kernpunkte der Studie vor und legte dar, welche Auswirkungen eine Umsetzung der vorgeschla-genen Maßnahmen für das Personalmanage-ment haben würden.

Anschließend fanden 3 parallele Workshops statt. Mag. Cornelia Haider-Winter gab dort einen Input zum Thema „Junge Menschen für meine Einrichtung gewinnen“, FH-Prof. Dr. Bri-gitta Nöbauer zum Thema „Chancen für niedrig-qualifizierte Arbeitskräfte in der Betreuung und Pflege“, FH-Prof. Dr. Paul Brandl zum Thema „Mit Ängsten der Belegschaft in Veränderungs-prozessen umgehen“. Die Workshops boten auch den Teilnehmern die Gelegenheit, ihre Er-fahrungen einzubringen.

Alle Präsentationen stehen zum Download bereit: https://www.fh-ooe.at/campus-linz/stu-diengaenge/bachelor/sozial-und-verwaltungs-management/news-events/forum-sozialmanage-ment/vortraege-2018/

Page 3: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 3

PRAKTIKUMSTHEMEN DES JAHRGANGS SOMA 15

Studierende Praktikumsstelle Praktikum bzw. Projekt / ThemaBachmair Michaela

Dollack Doris

Eitzinger Claudia

Flatzelsteiner Monika

Fleck Tatjana

Furtner Eva

Geirhofer Birgit

Hammerschmied Manuel

Hemb Julia

Hillinger Katharina

Jäger Sabine

Jandl Christina

Karl Rebekka

Kitzberger Julia

Lehner Carla Isabella

Mayr Klara

Moritz Liubov

Neundlinger Peter

Neuwirth Franziska

Plöchl Magdalena Maria

Roth Ramiza

Schlagnitweit Elke

Schnalke Rene

Schörfl inger Martina

Steinmair Brigitte

Tagwerker Simone

Wanjura Jessica

Rotes Kreuz OÖ

Marchfelder Genussbus

Magistrat Linz

Ordensklinikum Linz - Barmherzige Schwestern

Ancillae Domini e.V.

Volkshilfe Steiermark

Seniorenzentren Linz

Pensionsversicherungsanstalt SKA - Bad Schallerbach

Marktgemeinde Ottensheim

Magistrat Linz

Miteinander Linz

Transjob - Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiativen

Verein Essen und Leben

FAB Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung

Familienakademie der Kinderfreunde Mühlviertel

Volkshilfe Flüchtlings-/MigrantInnenbetreuung GmbH

Exit Sozial

Mobilis GmbH

Seniorenheim Franziskusschwestern

Unabhängiges Landes-Freiwilligenzentrum

Kreuzschwestern Wohnen & Pfl ege OÖ

Caritas für Menschen mit Behinderungen

OÖ Hilfswerk GmbH

COIL Innovation GmbH

Caritas für Menschen in Not

Neuromed Campus

Richter Pharma AG

Bindung Ehrenamtlicher an der Dienststelle Attnang-Puchheim in Redlham

Projektbegleitung ,,Marchfelder Genussbus“ mit dem Schwerpunkt Social Media und Event

Optimierung des Entlassungsmanagements von Substitutionspatienten der Justizanstalt Linz

Patientenbefragung in der primären Endoprothetik-versorgung

Erstellung eines Businessplans „Jugendarbeit“

Überarbeitung des Mitarbeiterorientierungsgesprächs für die Verwaltung der Sozialzentren

Zukunft des stationären Lebens und Wohnens

Rauchfrei-Rezertifi zierung Bronze Level

Erhebungen für ein Sozialzentrum

Aktion 20.000

Prozesslandkarte für den Verwaltungsbereich

Kompetenzprofi le in der Produktionsschule

Aufbau Fundraising

Zukunftsbild „Sozialquelle“

Soll-Ist-Vergleich und Darstellung der Kernprozesse der Eltern-Kind-Zentren

Qualitative Befragung freiwillig Engagierter im Flüchtlingsbereich

Erhebung von Kennzahlen für die Steuerung des Personaleinsatzes

Onboarding - Integration neuer MitarbeiterInnen

Einführung von E-Qualin

Evaluierung der Begleitung von Freiwilligen

Quantitativer Vergleich von Wohn-, Lebens- & Pfl egeszenarien

Erstellen eines Konzepts zur Organisation und Nach-bereitung von Fachtagungen

Evaluierung der Wirkungen von arbeitsmarktpolitischen Unterstützungsangeboten für Jugendliche

Umsetzung des Kompetenzmanagements basierend auf ISO 9001:2015

Wirkungsziele für die Dienstleistung „Krisenwohnen“

Erstellen eines Konzeptes für Hol- und Bringdienste

Home Care Hero - Medikamentenverblisterung bei Ärzten mit Hausapotheke

Sozialmanagement

Plakat Praktika SOMA+PUMA.indd 1 09.02.2018 12:57:12

Page 4: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 4

Ausgangslage

Der durch die demographische Entwicklung stei-gende Anteil an Pflegebedürftigen in OÖ sowie der Wegfall des Pflegeregresses lassen eine er-höhte Nachfrage nach Alten- und Pflegeheimen (APHs) erwarten. Dennoch werden APHs, u.a. aufgrund der hohen Kosten, nicht weiter ausge-baut. Der angespannten Situation wird u.a. durch striktere Aufnahmekriterien begegnet. Nach §3a (6) Pflegefondsgesetz sollen Länder bewir-ken, dass stationäre Langzeitpflegeversorgung erst ab Pflegestufe 4 erfolgt. Zahlen belegen, dass Ende 2015 29,9% der oö. APH-Bewohner eine geringere Pflegestufe als 4 aufwiesen.

Zielsetzung

Ziel dieses Projekts war, die Ursachen und Be-darfe, die einem Heimeintritt mit Pflegestufe 0-3 zugrundliegen, zu ermitteln. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden bestehende Angebote ana-lysiert, Alternativen zum APH eruiert und für den Auftraggeber, die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich, Entwicklungsrichtungen auf-gezeigt.

Vorgehensweise

Neben einer Literaturrecherche wurden Doku-mentenanalysen und qualitative Leitfadeninter-views mit Koordinatorinnen für Betreuung und Pflege (KBPs) in sieben oö. Bezirken durch-

geführt. Zudem wurden bestehende alternative Wohnformen und ihr Leistungsangebot in OÖ, national mit Fokus auf Vorarlberg, und interna-tional recherchiert.

Ergebnisse

In der Befragung der KBP wurden 7 typische Fälle identifiziert, welche derzeit mit Pflegestufe 3 in APHs aufzufinden sind (z.B. Menschen mit Demenzerkrankung). In einem nächsten Schritt wurden die Unterstützungsbedarfe dieser Fälle (insgesamt mehr als 50 Personen) mit Hilfe eines eigens entwickelten Erhebungsinstruments identifiziert und auf einem Kontinuum zwischen langfristig planbaren Leistungen zu kurzfristigen, unkoordinierbaren Leistungen zugeordnet. Diese wurden dann den aktuell verfügbaren Wohnan-geboten für ältere Menschen in Oberösterreich gegenübergestellt. Die damit entwickelte Be-darfs- und Betreuungsmatrix zeigt, wo der Be-darf gedeckt ist und wo noch Lücken bestehen.Es zeigen sich schwerpunktmäßig Defizite beim privaten und organisierten Wohnen („Betreutes Wohnen“) hinsichtlich der nächtlichen Ver-sorgung, bei nicht planbaren täglichen Hilfs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen und bei nicht planbaren tagesstrukturierenden Leistungen. Letztere erfordern meist die durchgehende Anwesenheit einer Betreuungsperson oder wenigstens eine regelmäßige Nachschau/rasche Erreichbarkeit. Diese ungedeckten Bedarfe kön-nen durch die Nutzung von Synergien zwischen bestehenden Angeboten (wie z.B. die Öffnung von APHs – heimgebundene Betreute Wohn-formen), das Anreichern/Erweitern bestehender Wohnangebote (z.B. mit Präsenz einer Betreu-ungsperson) bzw. durch die Professionalisierung der Kurzzeitpflege abgedeckt werden. Dies waren auch die wichtigsten Empfehlungen um den Anteil an Menschen mit Pflegestufe 0-3 in APHs zu verringern. Das private Wohnen bietet die geringsten Chancen für eine gute Betreuung der untersuchten Zielgruppe.Darüber hinaus sollte auch eine verstärkte Integ-ration von KBPs in die Sozialplanung angedacht werden, da diese über wichtige planungsrele-vante Informationen verfügen.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Bedarfsgerechte Alternativen zum Alten- und Pflegeheim

v.l.n.r.: Angelika Zwicklhuber, Me-lanie Pirklbauer, Romana Pehmer, Stefan Huber, Sylvia Brandstätter,

Martina Bachmaier (Projektleitung), Jutta Stumbauer, David Um-

bauer, FH-Prof. Dr. Brigitta Nöbauer (Projektcoach), Belinda Ortner (Stv.

Projektleitung)

Foto

: FH

Page 5: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 5

Ausgangslage

Aufgrund der demographischen Entwicklung und einer Zunahme der Multimorbidität im Alter, welche einen gesteigerten Bedarf an medi-zinischer und pflegerischer Behandlung mit sich bringt, ist es von großer Notwendigkeit, adäquate Versorgungsangebote zu entwickeln. Davon ist auch der Auftraggeber des Projekts, die Kreuzschwestern Sierning GmbH, überzeugt. Aus diesem Grund wurde eine Projektgruppe von acht Studierenden des Masterstudiengangs Gesundheits-, Sozial- und Public Management der Fachhochschule OÖ beauftragt, ein regiona-les Versorgungskonzept Geriatrie zur integrierten Komplexbehandlung geriatrischer Patienten für den Raum Sierning zu entwickeln. Dabei sollte der Fokus auf eine berufs- und fächerübergrei-fende Kooperation sowie auf eine Vernetzung des intra- und extramuralen Bereiches gelegt werden.

Zielsetzung

Primär wurde der Fokus auf die Erstellung eines regionalen Versorgungskonzepts Geriatrie sowie auf die Ableitung von zielführenden Hand-lungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Organisation eines übergreifenden geriatrischen Versorgungsnetzwerks für den Raum Sierning gelegt. Hierbei wurden sowohl die limitierenden Faktoren als auch die vorhandenen Strukturen sowie bestehenden Wertvorstellungen der in-volvierten Akteure berücksichtigt.

Vorgehensweise

Um die Rahmenbedingungen für das Projekt zu klären, fand zu Beginn ein Kick-Off-Meeting mit den relevanten Akteuren statt. Ferner wurden eine Literaturrecherche sowie ein Leitfaden-interview durchgeführt, um IST-Prozesse zu erheben sowie relevante Herausforderungen zu identifizieren. Beim darauffolgenden Workshop wurden sowohl die IST-Prozesse der patienten-bezogenen Versorgung kritisch betrachtet als auch mögliche sinnvolle SOLL-Prozesse der integrierten geriatrischen Komplexbehandlung abgeleitet.

Ergebnisse

Basierend auf den Informationen des Experten-interviews, entwickelte die Projektgruppe fünf Personas (Nutzermodelle), welche typische Patienten- bzw. Bewohnerprofile als adressierte Zielgruppen in ihren Merkmalen charakterisie-ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen Versorgungsnetzwerks da. Sowohl die IST-Pro-zesse, als auch die Personas wurden im Zuge des Workshops mit Fachexperten analysiert und entsprechend der Expertenmeinungen adaptiert. Darauf aufbauend wurde, neben der Ableitung möglicher SOLL-Prozesse, ein regionales Versor-gungskonzept Geriatrie zur integrierten Komplex-behandlung geriatrischer Patienten für den Raum Sierning skizziert sowie zielführende Handlungs-empfehlungen zu dessen Realisierung formuliert.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Versorgungskonzept zur integrierten Kom-plexbehandlung geriatrischer Patienten

v.l.n.r.: FH-Prof. Dr. Johannes Kriegel (Projektcoach), Mag. Norbert Mürzl (Sportwissenschaftliche und Organisatorische Leitung Cardio Vital Wels/Lunge Vital Wels), Maria Schürz, Anna Roller (Stv. Projekt-leitung), Juliane Steiner (Projektleitung), Bernadette Koblmüller, Dr. Irmtraud Ehrenmüller (Geschäfts-

führung Kreuzschwestern Sierning GmbH), Prim. Dr. Michael Berger (Ärztliche Leitung) Nicht am Foto: Alina Fürholzer, Lisa Gerstmayr, Luisa Hemetsberger, Natasa Neuhold

Foto

: FH

Page 6: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 6

Ausgangslage

WGE! ist ein gemeinnütziger Verein, der im Jahr 2015 in Wien gegründet wurde. Hauptanliegen der WGE! ist es, leerstehenden Wohnraum innovativ zu nutzen und für Jung und Alt leistbar zu machen. Dabei steht der Generationenaus-tausch bzw. generationenübergreifendes Woh-nen im Vordergrund. Das Konzept sieht zwei Formen des Zusam-menlebens vor. In der ersten Wohnform leben Studierende gemeinsam mit Seniorinnen bzw. Senioren in deren Privatwohnungen zusammen und unterstützen diese im Alltag für mindestens fünf Stunden pro Woche. Die zweite Wohn-form sieht vor, dass Studierende leerstehende Zimmer in Seniorenwohnhäusern privater Träger (z.B. der Diakonie) bewohnen und ehrenamtlich mitarbeiten. Seit Gründung des Vereins konnte die WGE! bereits Wohnraum für rund 250 Perso-nen vermitteln.

Zielsetzung

Ziele des Projekts waren >> Die Attraktivität des Standortes Linz prüfen>> Die Identifizierung und Definition potentiel-

ler Zielgruppen (Studierende, Seniorinnen/Senioren, Träger) und Multiplikatoren (z.B. „Türöffner“)

>> Die Entwicklung einer Roadmap zur Umset-zung des WGE! -Konzeptes

>> Die Formulierung von strategischen Optio-nen und Handlungsempfehlungen

Vorgehensweise

Nach einer Literatur- und Internetrecherche wurde mittels 60 Interviews eine Wohnungs-marktanalyse durchgeführt. Als Strategie-instrument wurde eine PESTEL Analyse ge-wählt. Nähere Einblicke in das Konzept brachten Leitfadeninterviews in Wien. Auf Basis einer Zielgruppenanalyse wurden dann 47 Studieren-de am Campus Linz der Fachhochschule OÖ und ältere Passanten in der Landstraße in Linz befragt. Nach einer Analyse von möglichen Ko-operationspartnern in Linz wurden noch einmal 7 Leitfadeninterviews durchgeführt, und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Ergebnisse

Studierende, Senioren und ein Träger zeigen heute schon Interesse am WGE! – Konzept. Auch diverse Multiplikatoren wie „Case- und Caremanager“ unterstützen das Konzept. Im Blick auf die Platzsituation in den Alten- und Pflegeheimen sowie den Studierendenheimen und auf die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden eine Vorgehensweise in vier Schritten empfohlen:>> 2018-2019: Fokussierung Kooperationsauf-

bau und Marketingaktivitäten in Linz>> 2020: Start der Vermittlung von Studieren-

den, die in Privatwohnungen von Senio-ren(innen) einziehen

>> 2021: Start der Vermittlung von Studieren-den, die in Seniorenheimen mitwohnen

>> 2022: Zielgruppenerweiterung und Koopera-tion zwischen WGE! und Land OÖ

Bezüglich der Preisgestaltung für die Leistungen von WGE! wurden unterschiedliche „Packages“ (Basis, Basis+ und Premium) vorgeschlagen. Identifiziert wurden einige noch zu klärende rechtliche Fragestellungen, z.B. die Folgen einer Wohnungsauflösung. Vorschlag war auch eine Weiterentwicklung des „Matching-Prozesses“, etwa in Form eines Probemonats.

STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016Wohngemeinschaften zwischen Jung & Alt – Strategieentwicklung für den Verein WGE!

v.l.n.r. Johann Freiler, FH-Prof. Dr. Johanna Anzengruber (Projekt-coach), Bettina Arden-Stockinger

(Stv. Projektleitung), Elke Prinz (Stv. Projektleitung), Markus Hinterseer,

Anna Kaiser-Mühlecker (Projekt-leitung), Susanne Drescher, Eva

Schwarzlmüller, Katharina Schmid

Foto

: FH

Page 7: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 7

DIE BERATUNG MIRROR MIRROR ZU GASTStrategische Klarheit mit Hilfe des Beratungsansatzes von Mirror Mirror

Die Teilnehmer am Workshop Mirror Mirror

Manchmal ist aller Anfang schwer. Manchmal entstehen die Schwierigkeiten auch erst in der Mitte des Projektes. So wie in diesem Fall.

Die Herausforderung

Das studentische Projektteam, das im Winterse-mester 2017/18 die Aufgabe hatte, ein genera-tionenübergreifendes Wohnkonzept nach dem Beispiel von WGE! Wien für Linz zu erstellen, hatte die ersten Wochen des Projekts damit verbracht, eine umfassende Seniorenheim-, Studentenheim- und Immobilienmarkt-Analyse zu erstellen. Die Studierenden untersuchten, wie sich die Verhältnisse in Linz von der Situa-tion des generationsübergreifenden Wohnens in Wien unterscheiden und trafen dabei – wider Erwarten – auf ein entgegengesetztes Bild. Ihre Recherchen zeigten, dass es in Linz für ältere Menschen schwieriger ist, einen Platz im Senio-renheim zu bekommen, und gleichzeitig, dass es viele freie Studentenwohnheimplätze gibt. Die Marktbedingungen entsprachen damit genau dem Gegenteil von jenen, die für die Implemen-tierung des in Wien angewandten Konzepts erforderlich waren.

Das bedeutete in Folge, dass das Studenten-team das Geschäftsmodell von WGE! für den Standort Linz neu definieren musste. Um den Studierenden die Findungsphase zu erleichtern,

führte Lindsay Uittenbogaard und der Master-student Mark den Ouden ihren Beratungsansatz Mirror Mirror mit den Studierenden durch.

Der Beratungsansatz

Dieser komprimiert den Prozess der sozialen Ausrichtung in einer sehr kurzen Zeitspanne, indem er den Teilnehmern zu verstehen hilft, zu welchen Themenbereichen Gespräche innerhalb des Teams stattfinden müssen. Dafür bedarf es nur eines 60-minütigen Interviews pro Person und eines vierstündigen Teamworkshops. Da der Mirror Mirror-Prozess soziale Ausrichtungs-probleme in Teams identifiziert und anspricht, ist er ideal für neue Teams. Dies liegt daran, dass die Entstehung von Klarheit im Team während der Findungs- oder Umorientierungsphase lange dauern kann oder überhaupt nicht eintritt, da Personen, die sich nicht gut kennen, auf verschiedene Informationen zugreifen ohne die Auswirkungen auf das Team zu kennen, und viel zu wenig strukturiert ihre Ansichten teilen.

Das Ergebnis

Dies zeigten die Ergebnisse der ersten Studie-rendeninterviews nach der Mirror Mirror Metho-de. Durch diese wurde klar, dass die Studieren-den ein unterschiedliches Verständnis von ihrem Projektziel hatten. Während 38% meinten, das Ziel wäre herauszufinden, ob ältere Menschen mit Jüngeren in Linz zusammenleben könnten und 38% der Auffassung waren, dass sie ein neues Konzept für das Zusammenleben in Linz entwickeln sollten, glaubten 25% dass es nur darum gehe, ob das Konzept aus Wien in OÖ anwendbar wäre. Zusätzlich stellte sich heraus, dass unterschied-liche Ansichten über die Erwartungen des Projektauftraggebers (WGE!) bestanden. Diese Differenzen wurden im Rahmen des anschlie-ßenden 4-stündigen Workshops mit Hilfe der einfühlsamen Moderation von Lindsay Uittenbo-gaard zur Sprache gebracht. Fo

to: F

H O

Ö

Page 8: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 8

Dadurch gewann das Team ein gemeinsames Verständnis dafür, was einen zielführenden Dialog ausmacht und wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Fehlausrichtung behoben werden können.Schon gegen Mitte des Workshops einigte sich das ganze Projektteam auf ihr gemeinsames Projektziel: die Gestaltung eines generations-übergreifenden Wohnkonzept für Linz – egal für welche Zielgruppe. Auf dieser Grundlage konnte das Team die vor ihnen liegenden Hürden dis-kutieren, sowie Maßnahmen, Fälligkeitstermine und Verantwortliche festlegen: alles innerhalb einer Stunde.Diese Begeisterung und dieser Drive waren bis zum Ende des Projekts spürbar. So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass das Stu-dierendenteam noch vor der finalen Deadline

sein Projekt abschloss und alle auch noch zwei Monate nach dem Workshop in einer Online Umfrage sagten, dass der Effekt von Mirror Mirror noch bis heute anhält.

Stimmen zum Workshop >> „Gut gemacht - ich denke, es ist eine großartige

Chance, ein Projekt auf diese Weise zu sehen.“ >> „Wir konnten überdenken, wo unsere ge-

meinsame Basis ist. Ohne Mirror Mirror hätten wir das nicht gemacht.“

>> „Ich befürworte Mirror Mirror voll und ganz als wegweisenden Ansatz, der schnell und ziel-gerichtet Klarheit für alle Beteiligten schafft.“

FH-Prof. Dr. Johanna AnzengruberProfessorin für Strategie und Innovation [email protected]

MASTERARBEIT MARION BLÜMEL

Supervision als Instrument im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung: Eva-luierung am Beispiel der sozialpädagogi-schen Betreuung von Jugendlichen

Foto

: © B

lüm

el

Der Druck am Arbeitsplatz, ob im Sozialbereich, oder in anderen Branchen, steigt enorm an und diese Tendenz ist weiter steigend. Besonders psychische Belastungen am Arbeitsplatz, ver-mehrte und lange Krankenstände, sowie Stress, sind Bestandteil des Arbeitsalltags. Diese Tatsachen rücken die betriebliche Gesundheits-förderung immer mehr in den Vordergrund und werden auch in Zukunft dazu beitragen, dass die Gesundheit der MitarbeiterInnen einer nachhalti-geren Förderung bedarf. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Eignung der Supervision als Instrument der betrieblichen Gesundheitsförderung zu untersuchen und ihre Wirkung sowie Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik mittels Literaturrecherche wurde ein multimethodischer Forschungsansatz gewählt. Dieser beinhaltete sowohl eine quali-tative als auch eine quantitative Erhebung. Die Erhebungen wurden in der Jugend am Werk GmbH, einem Unternehmen im Sozialbereich, durchgeführt. Die Führungskräfte wurden mittels leitfadengestützter Experteninterviews und die

MitarbeiterInnen mittels Online-Fragebogen befragt. Die befragten Führungskräfte und Mitarbeiter-Innen sind sich einig, dass Supervision, unter gewissen Voraussetzungen, als Instrument der betrieblichen Gesundheitsförderung in der sozialpädagogischen Betreuung von Jugend-lichen eingesetzt werden kann. Sie ist wirksam hinsichtlich persönlichen, team- und unterneh-mensbezogenen Aspekten wie z.B. Entlastung in Hinsicht auf die klientenbezogene Tätigkeit, Teambuilding und zur Förderung eines positiven Betriebsklimas. Vorteile von Supervision aus Sicht der Befragten sind z.B. Psychohygiene oder das Erarbeiten von konkreten Lösungs- und Handlungsstrategien. Nachteile können durch ungeeignete SupervisorInnen sowie Un-gereimtheiten im Supervisionsteam entstehen. Die Relevanz von betrieblicher Gesundheits-förderung und Supervision wurde in der Arbeit bestätigt. Download: http://webopac.fh-linz.at/dokumen-te/Masterarbeit_Bluemel.pdf

Page 9: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 9

BACHELORARBEIT BARBARA GUSENBAUER

Berichtswesen im wohlfahrtsstaatlichen Kontraktmanagement. Die Betrachtung sei-ner Ausgestaltung und des gegenwärtigen Zustandes in Oberösterreich

FFot

o: ©

Gus

enb

auer

Die Bachelorarbeit erhebt den Status-Quo der aktuellen Berichterstattung in leistungsvertragli-chen Vereinbarungen in Oberösterreich. Schwer-punkt wird vor allem auf die Ausgestaltung und den Aufbau gelegt. Im Zuge dessen werden berichtsinhaltliche Standards ermittelt, die sich übergreifend über unterschiedliche Handlungs-felder des Sozialbereiches etabliert haben. Die Berichterstattung erweist sich als wichtigster Informationstransfer zwischen öffentlichen Ver-waltungseinheiten als Auftraggeber und Non-profit-Organisationen als Leistungserbringer, um weitere Steuerungsprozesse zu ermöglichen. Die Implementierung von Wirkungsorientie-

rung erweist sich durch das oft sehr abstrakte Missionsziel sozialer Einrichtungen als relativ schwierig definier- und belegbar. Aber auch andere Hindernisse wie eine fehlende Ursa-chen-Wirkungskette machen eine Evaluation von Wirkungen zu einer Herausforderung. Abrundend geht diese Arbeit auf die Positionen der einzelnen Akteure einer Vertragsvereinba-rung ein und zeigt einen Überblick über die Ent-wicklungen der kontraktvertraglichen Bericht-erstattung in den letzten 10 Jahren.

Download: http://webopac.fh-linz.at/dokumen-te/Bachelorarbeit_Gusenbauer.pdf

BACHELORARBEIT MICHAELA KÜHRER

Entwicklung eines Geschäftsmodells für die Tagesbetreuung von Senioren

FFot

o: ©

Küh

rer

Tagesbetreuungseinrichtungen können einen wichtigen Beitrag zur Betreuung und Pflege von zu Hause lebenden älteren Menschen leisten. Dazu braucht es jedoch eine Attraktivierung und Weiterentwicklung dieses bisher eher wenig ge-nützten Angebots.Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung eines neuen Geschäfts-modells für Tagesbetreuungseinrichtungen. Die Erarbeitung des Geschäftsmodells erfolgt auf Basis eines im Rahmen dieser Arbeit neu kreierten Vorgehensmodells zur Geschäfts-modellentwicklung und darauf aufbauenden wirkungsorientierten Business Model Canvas. Das Vorgehensmodell vereint Denkansätze unterschiedlicher Methoden zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und Businessplänen und stellt dabei die Wirkungen, welche durch die Umsetzung des Geschäftsmodells für die Senio-

ren, aber auch die Angehörigen, die Investoren und die Gesellschaft erzielt werden sollen, in den Fokus.Das neue Geschäftsmodell soll die Attraktivität von Tagesbetreuungseinrichtungen für die Nut-zer und Investoren durch zusätzliche Angebote steigern. Neben den ergänzenden Angeboten liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Frage nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung des neuen Leistungsangebotes. Neben intensiven Recherchen flossen auch die Ergebnisse einer explorativen Expertenbefra-gung in die Entwicklung des Geschäftsmodells ein, das die Basis für einen ergänzenden Soci-al-Businessplan darstellen kann.

Download: http://webopac.fh-linz.at/dokumen-te/bachelorarbeit_Kuehrer.pdf

Page 10: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 10

PUBLIKATIONENLinzer FH-Professoren im Herausgeber-team des Walhalla Fachverlags

Treffen des Herausgeber-Teams

In der renommierten Blauen Reihe „MANAGE-MENT Soziales & Gesundheit“ greift der Walhalla Fachverlag mit Sitz in Regensburg die Notwendigkeit eines klugen und zukunftsge-wandten Managements auf. Die in dieser Reihe erscheinenden Lehr-, Lernbücher und Fach-bücher bieten Orientierungen und das nötige Handwerkszeug, um Führungs- und Leitungs-aufgaben – in sozial- und gesundheitswirtschaft-lichen Organisationen wie auch in selbständiger sozial-unternehmerischer Tätigkeit – fachlich fundiert und verantwortungsbewusst wahrzu-nehmen. Der didaktische Aufbau, die vielen Praxisbeispiele aus der Sozial- und Gesund-heitswirtschaft sowie Übersichten und Grafiken zu den einzelnen Themenfeldern helfen, sich in die Grundlagen einzuarbeiten.

Die Reihe wird getragen von einem Heraus-geberteam mit Vertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Expertise alle wichtigen Fachgebiete des Sozial- und Gesundheitsmanagement abdeckt. Seit 2017 sind FH-Prof. Dr. Paul Brandl und FH-Prof. Dr. Thomas Prinz vom Department Gesundheits-,

Sozial- und Public Management der FH OÖ die österreichischen Vertreter im Herausgeberteam der Blauen Reihe

https://www.fokus-sozialmanagement.de/cat/-blaue-reihe/herausgeber/

Die Bücher sind bestens geeignet für Studie-rende der Studiengänge Sozialmanagement/Sozialwirtschaft/ Pflegemanagement, die sich auf ein entsprechendes Aufgabenfeld vorberei-ten möchten, berufserfahrene Praktiker/innen mit nicht-betriebswirtschaftlicher Vorbildung, die eine Führungsaufgabe übernehmen und sich mit den anstehenden Aufgaben des Sozial- und Gesundheitsmanagements befassen wollen, Quereinsteiger, die aus der Betriebswirtschaft kommen und die sich mit den Spezifika von Sozial- und Gesundheitsunternehmen auseinan-dersetzen möchten.

Aktuelle Projekte der Herausgeber und Linzer FH-Professoren:

>> Thomas Prinz, Wirkungsorientiertes Control-ling in Sozialunternehmen. Planung – Steue-rung – Wirkungskontrolle, erscheint 2018

>> Paul Brandl / Thomas Prinz, Soziale Innova-tion – Sammelband zu Theorie und Praxis, erscheint 2018

>> Renate Kränzl-Nagl / Markus Lehner / Tho-mas Prinz, Sozialökonomische Wirkungs-evaluation in Therorie und Praxis, erscheint 2018

Das Thema Sozialmanagement hat auf einer eigenen Homepage und auf Twitter seine Heimat gefunden. Hier finden Sie Branchennews, Fach-beiträge und aktuelle Informationen zur Blauen Reihe:

www.fokus-sozialmanagement.dehttps://twitter.com/fokus_soma

FH-Prof. Dr. Paul [email protected]

Foto

: FH

Page 11: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 11

VOR DEN VORHANGSOMA-Absolventinnen mit Doktorat

Foto

: © H

aslin

ger-

Kat

zmai

er

Nach dem FH-Studium ein Doktoratsstudium an einer Universität zu beginnen ist studienrechtlich kein Problem. Ein Dissertationsprojekt aber auch erfolgreich durchzuziehen erfordert viel Durch-haltevermögen und unterstützende Rahmenbe-dingungen.

Zwei Absolventinnen des ersten Jahrgangs des Diplomstudiums Sozialmanagement, Margit Mayr und Sabine Haslinger-Katzmaier , haben dies im Jahr 2017 geschafft. Startschuss für die Dissertation war für beide eine Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen in der FH OÖ Forschungs und Entwicklungs GmbH im Projekt INVERSIA – Innovative Versorgungsstrukturen im Alter (2009-2013). Dieses mit Mitteln der EU und des Landes OÖ geförderte Projekt sollte wissenschaftliche Qualifizierungsmöglichkeiten für junge Forschungsmitarbeiter bieten. Nach intensiver Suche konnten auch Betreuer an der Johannes Kepler Universität für ihre Themen gefunden werden, zum einen am Institut für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik und am Institut für Soziologie, zum anderen am Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie.

Margit Mayr hatte bereits 2006 unmittelbar nach dem FH-Studium als Forschungsmitarbeiterin am FH OÖ Research Center Linz begonnen. Sie war dort in einigen Projekten erfolgreich in der angewandten Forschung tätig u.a. Nahtstelle Krankenhaus / ambulante Pflege (2006-2007), Stationäre Versorgung älterer Menschen (2007-2008), e-Care - Patientenorientierte Pflegeinfor-mationen (2008-2010). „Emotionen im profes-sionellen Feld der geriatrischen Versorgung“ ist das Thema ihrer Dissertation. Theoretischer Hintergrund sind der Neoinstitutionalismus und

die Praxistheorie von Pierre Bourdieu, in die sie das Thema der Emotionen einbezieht. Auf dieser Basis analysiert sie Interviews mit Pflegekräften, Ärzten und anderen Experten aus dem Ge-sundheitsbereich aber auch mit Patienten und pflegenden Angehörigen. Margit Mayr ist seit November 2017 als Assistentin der Geschäfts-führung bei der Caritas für Betreuung und Pflege im Bereich der Forschung und Entwicklung tätig.

„AAL-Case Management. Gestaltungsempfeh-lungen für ein Case Management im Bereich Ambient Assisted Living und ein zugehöriges Geschäftsmodell“ lautet der Titel der Doktor-arbeit von Sabine Haslinger-Katzmaier. Sie zieht Wissensmanagementmodelle heran, um die Notwendigkeit des Einsatzes eines Case Ma-nagements im Bereich unterstützender Techno-logien zu begründen und zu unterstreichen. Im Rahmen von Einzelinterviews, Fokusgruppen und teilnehmenden Beobachtungen wurden zu-dem Erfahrungen von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern aus den Interessengebieten AAL und Case Management und den Fachbe-reichen Assistierende Technologien, Hilfsmittel und Wohnraumberatung erhoben. Frau Sabine Haslinger-Katzmaier ist im Kompetenzmanage-ment Behindertenarbeit im Diakoniewerk Gall-neukirchen beschäftigt und lehrt an der Schule für Sozialbetreuungsberufe.

Wir gratulieren beiden Doktorinnen zu ihrer Leis-tung und freuen uns, wenn auch künftig der eine oder die andere von unseren Absolventen sich wissenschaftlich weiterqualifiziert.

Prof. Dr. Markus [email protected]

Foto

: © M

argi

t M

ayr

Dr. Sabine Haslinger-Katzmaier

Dr. Margit Mayr

Page 12: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 12

6 Studierende des Bachelorstudiums Sozialmanagement haben bei der Herbstsponsion am 24.11.2017 ihren erfolgreichen Studienabschluss gefeiert. Wir gratulieren Michael Burghofer, Barbara Gusenbauer, Michaela Kührer, Ligia Nechita, Simone Scharer und Carola Ziegelbäck

SPONSION BACHELOR SVM 2014Herzlichen Glückwunsch!

Foto

: © L

and

Ob

erös

terr

eich

Impressum:Herausgeber:

FH OÖ Studienbetriebs GmbH,A-4020 Linz, Garnisonstraße 21

Redaktion: Dr. Markus LehnerTel.: +43 (0)50804-52410

Page 13: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 13

AUSZEICHNUNGTeleios Award

Preisverleihung am 23. November 2017 in Wien

Seit 2004 schreibt Lebenswelt Heim, der Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs, den Österreichischen Altenpflege-preis TELEIOS für herausragende Projekte und Neuerungen im Bereich der stationären Alten-arbeit aus. Dieser soll die Qualitätsentwicklung in Österreichs Alten- und Pflegeheimen einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und zeigen, welche Leistungen in den Bereichen Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit erbracht werden.

Den 1. Platz in der Kategorie BewohnerInnen erreichte 2017 das Caritas Seniorenwohnhaus Schloss Hall in Bad Hall. „Schlafen können wir auch später!“ heißt das prämierte Projekt, das von Heimleiterin Angelika Krallinger, einer SOMA-Absolventin, initiiert wurde.Den MitarbeiterInnen des SWH Schloss Hall ist es wichtig, ihren 108 BewohnerInnen ein Zuhau-

se in familiärer Atmosphäre zu bieten. Um den Alltag den Wünschen der SeniorInnen anzupas-sen, wurden die zeitlichen Strukturen verändert, Frühe Essens- und Schlafenszeiten gehören der Vergangenheit an.

Engagiert wurden der Tagesablauf und die Dienstzeiten umorganisiert und ein zusätzliches Aktivierungsangebot geschaffen. Ein Aktiv-team veranstaltet wöchentliche Themenabende. So werden Kegeln, Bingo, Live Musik, Public Viewing und mehr angeboten. Konzertabende für LiebhaberInnen sind eine willkommene Ab-wechslung. Die Küche verwöhnt wöchentlich an einem Abend mit verschiedenen Regionalkü-chen- bzw. Länder-Spezialitäten. Die passende Musik rundet das kulinarische und gesellschaft-liche Highlight ab. Das Feedback der Bewohner-Innen zu diesen geselligen Abendveranstaltun-gen ist sehr positiv.

Als besonders erfreulich hob die Jury hervor, dass mit dem Projekt positiv auf einen As-pekt des Berichtes der Volksanwaltschaft zur stationären Altenpflege eingegangen und die Anregung bezüglich einer vielfältigen Abend-gestaltung aufgegriffen worden ist. „Man hat auf Notwendigkeiten reagiert, die durch einen be-wohnerorientierten Tagesablauf zur Steigerung der Lebensqualität der BewohnerInnen geführt haben“. Veränderte Tages- und Nachtstruktur stärken zudem die Selbstbestimmtheit der BewohnerInnen und binden sie in den sozialen Nahraum ein. Das Projekt kann richtungswei-send in der Heimkultur sein – ein gelungenes Modellprojekt.

Prof. Dr. Markus [email protected]

Foto

: © K

riszt

ian

Juha

sz

Page 14: NEWSLETTER 02/2018 - FH OOE · 2018-04-13 · ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit die Patientenkarrieren der einzelnen Personas innerhalb eines übergreifenden geriatrischen

FH OÖ Campus Linz 02/2018Seite 14

ABSOLVENTENPORTRAITAngelika Krallinger BA

FFot

o: ©

Kra

lling

er

Was war die Motivation für das Studium?

Ein arabisches Sprichwort sagt: „Willst Du Dein Land verändern, verändere Deine Stadt, willst Du Deine Stadt verändern, verändere Deine Straße, willst Du Deine Straße verändern, ver-ändere Dein Haus, willst Du Dein Haus verän-dern, verändere Dich selbst.“ Dieses Sprichwort drückt aus, warum ich mich mit 37 Jahren für das Studium „Sozialmanagement“ entschieden habe. Damals arbeitete ich als Fachsozialbe-treuerin in einem Seniorenwohnhaus. Mit den dortigen Strukturen konnte ich mich nur schwer arrangieren, denn der Tagesablauf richtete sich nicht nach den Wünschen und Bedürfnissen der BewohnerInnen, sondern nach den Arbeitszei-ten der MitarbeiterInnen. Ich habe zwar damals versucht, diese Sichtweisen zu verändern, bin jedoch aufgrund meiner Funktion und Profession gescheitert.

Meine Idealvorstellung war schon damals, dass die betreuten Menschen in der Lage sein sollten, ihre Essenszeiten und Gewohnheiten selbst zu bestimmen und so zu leben, wie sie es möch-ten. Es sollte Freizeitangebote geben, damit es nicht langweilig wird, und auch am Abend sollte Leben im Haus sein. Die BewohnerInnen sollten aktiv am Gemeindeleben teilnehmen können, das heißt u.a. auch, dass sie Konzerte oder Theateraufführungen besuchen. Regelmäßige Ausflüge sollten eine Selbstverständlichkeit sein, und das oberste Ziel sollte es sein, dass die betreuten Menschen ihr Leben genießen - und nicht nur auf das Sterben warten müssen.

Um diese Veränderung durchführen zu können, legte ich die Studienberechtigungsprüfung an der FH Wels ab und bewarb mich an der FH Linz für den Studiengang Sozialmanagement. Das berufsbegleitende Studium ermöglichte es mir, Studium, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Meine langjährige Führungserfahrung als Restaurantleiterin in 4 Sterne Hotels und mein Verständnis für Zahlen erleichterten mir das Studium enorm.

Wie würden Sie im Rückblick das Stu-dium bewerten?

Der Studienbeginn war für mich eine große Um-stellung, weil es doch schon einige Zeit zurück-lag, dass ich die Schulbank gedrückt hatte. Die umfassende Vermittlung von Kenntnissen in Betriebswirtschaft, Marketing und Recht helfen mir heute noch in meiner täglichen Arbeit. Ganz besonders gerne erinnere ich mich an die Begegnungen mit sehr vielen interessanten Per-sönlichkeiten. Diese Menschen prägen zu einem großen Teil auch noch mein heutiges Handeln. Die Gruppenarbeiten förderten den Wissensaus-tausch, das Akzeptieren verschiedener Blickwin-kel und das Erreichen eines Konsenses in der Gruppe. Im Laufe des Studiums stellte ich fest, dass mir Qualitätsmanagement sehr am Herzen liegt, weshalb ich zu diesem Thema meine Ba-chelorarbeit schrieb.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang ver-laufen?

Während des Studiums übernahm ich die Leitung für das Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall mit 108 BewohnerInnen, rund 80 MitarbeiterInnen und derzeit 25 Ehrenamtlichen. Zusätzlich bin ich für das Qualitätsmanagement der Caritas für Betreuung und Pflege zuständig. Meine Aufgaben umfassen Personalmanage-ment, Finanzen, Controlling und Qualitätsma-nagement. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit ermöglichte mir die Umsetzung meiner Vision, wie das Leben in einem Seniorenwohnhaus ge-staltet sein soll.

Mittlerweile haben wir dank des großen Engage-ments meiner MitarbeiterInnen diesen Struktur-wandel geschafft: es gibt späte Schlafenszeiten, wöchentliche Abendveranstaltungen, regelmä-ßige Ausflüge und eine rege Beteiligung unserer BewohnerInnen am Gemeinde- und Pfarrleben. Diese Bemühungen meiner MitarbeiterInnen wurden 2017 mit dem 1. Preis des Teleios in der Kategorie BewohnerInnen belohnt.