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Newsleer BildungsNetzwerk Aue BNA-Jahrestreffen 2017 aktuelle Projekte der BNA-Mitglieder Informaonen zum Thema Aue und Bildung Ausgabe 09/2017

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NewsletterBildungsNetzwerk Aue

BNA-Jahrestreffen 2017aktuelle Projekte der BNA-MitgliederInformationen zum Thema Aue und Bildung

Ausgabe 09/2017

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Herzlich Willkommen zum Newsletter des BildungsNetzwerks Aue 09/2017

BildungsNetzwerk Aue

Das BildungsNetzwerk Aue wurde im September 2010 von acht Umweltbildungseinrichtungen gegründet und umfasst zu Zeit 32aktive Mitglieder an insgesamt 20 Standorten in ganz Deutschland. Anfang diesen Jahres wurde die bestehende Kooperationsvereinbarung überarbeitet und inhaltlich ange-passt. Ein Ziel der Kooperationsvereinbarung ist der regelmäßige Austausch der Institutionen untereinander zu aktuellen Themen der der Umweltdidaktik mit Bezug zur Auenökologie, Biodiversität in Auen, Natur- und Artenschutz, Prozessschutz sowie nachhal-tiger Auennutzung. Dieser findet bei den jährlichen Treffen der Teilnehmer und im regelmäßig erscheinenden Newsletter statt. Durch kreative Umweltbildungsarbeit soll langfristig ein Verständnis für die Belange unserer Auen in der Bevölkerung geschaffen werden.

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BNA- Jahrestreffen 2017 im Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NZS)

In diesem Jahr wurde das Jahrestreffen des BildungsNetzwerk Aue von den Mitarbeitern des Naturschutzzentrums Rappenwört in Karlsruhe organisiert und ausgerichtet.

Freitag, 13.Oktober 2017Am Freitagabend lernten die Teilnehmer des diesjährigen Treffens durch Andreas Wolf, den Leiter des Naturschutzzentrums, den Rheinabschnitt mit dem Naturschutzgebiet „Altarm Maxau“ im letzten Sonnenlicht kennen. Bei einem gemeinsamen Abendessen konnte der Tag ausklingen.

Samstag, 14. Oktober 2017Der Samstag startete mit zwei Vorträgen im Naturschutzzentrum. Zunächst wurde das „Integrierte Rheinprogramm / Retentionsraum Bellenkopf-Rappenwört“ durch den langjährigen Projektsteurer Herrn Dr. Peter Henigin vorgestellt. Die ökologische Sicht des Rheinprogramms stellte im Anschluss Herr Prof. em. Dr. Emil Dister vor. In der lebendigen Diskussion zu den Vorträgen wurden die Heraus-forderungen dieses Projektes deutlich. Eine kurze Exkursion führte die Teilnehmer im Anschluss direkt vom Naturschutzzentrum in die Rappenwört- Auen.

Jahrestreffen 2017des BildungsNetzwerk Aueim Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört

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In den Rappenwört-Auen berichtet Andreas Wolf, Leiter des Naturschutzzen-trums u.a. von den vor Ort geplanten Maßnahmen des Intergierten Rheinpro-gramms © K. Herber

Die Exkursion in die Rappenwört -Auen begann mit einer kurzen Einführung am Naturschutzzentrum durch Susanne Pimentel (MA des NSZ) © H. Zoller

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Am Rhein mit Blick auf die Staustufe Iffezheim © M. Lohr

Tanja Hofmann (MA des NSZ) erläutert die Renaturierungsmaßnahmen an der Murg © M. Lohr

Nachmittags wurden zunächst die renaturierten Bereiche der Murg in Rastatt besichtigt. Einzelne Maßnahmen des Life-Projektes

„Rheinauen bei Rastatt“ wurden anschliessend in Augenschein genommen.

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Ein alter, nur noch zu Anschauungszwecken genutzter „Aalfänger“ (Aalschooker) ankerte in einem Altarm © M. Lohr

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Den Abschluss bildete eine Fahrt mit der Fähre Plittersdorf nach Frankreich, wo der Abend bei einem Flammkuchenessen gemüt-lich ausklang.

Sonntag, 15. Oktober 2017

Der Sonntag diente dem internen Austausch, dennoch blieb ein wenig Zeit, die Ausstellung des NSZ zu besichtigen.

Herzlichen Dank an die Organisatoren des des diesjährigen Tref-fens!K.Herber

Im Auenwald nahe des NSZ © M. Lohr

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BNA-Jahrestreffen 2018Das Jahrestreffen 2018 findet in der Umweltstation mooseum an der Brenz statt. http://www.mooseum.net/Startseite

Herbststimmung im Auwald © M. Lohr

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Burg Lenzen - Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation

Projekt „Lebendige Auen für die Elbe“

Naturnahe Auen an der Elbe schützen und entwickeln, ihren Wert für die biologische Vielfalt und für die Gesellschaft vermitteln und die Öffentlichkeit über ihre Bedeutung informieren: Das sind die Ziele des Projektes „Lebendige Auen für die Elbe“. Dazu sind im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt der Trägerverbund Burg Lenzen e.V., der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) und weitere Projektpartner auf vielen Ebenen tätig. Um auch die jungen Bewohner der Elbtalaue und anderer Flussgebiete für den Wert von Auen zu sensibilisieren, sind im laufenden Projekt zwei besondere Bildungsangebote entstanden. Susanne Gerstner

Mehr zum Projekt unter www.bundnet/elbauen

aktuelle Projekte der BNA-Mitglieder

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Lebendige Auen für die Elbe © Frank Meyer, Büro RANA

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Der „Auenelf“ tourt erfolgreich durch Deutschland

Das Figurentheaterstück „Der Auenelf“ vermittelt Kindern zwischen 6 und 10 Jahren Ökosystemdienstleistungen von Flussauen – kinderleicht und spannend zugleich! Es erzählt vom Auenelfen Ajú, der mit seinem Stamm in einem Auenwald an einem Fluss lebt. Das Land, auf dem der Rückzugsort der seltenen und scheuen Elfen liegt, ist jedoch bedroht. Der Eigentümer des angrenzenden Landes hat Pläne mit dem Auenwald: er möchte ihn abholzen, den Fluss begradigen und das Gebiet bebauen, so wie er es bereits östlich und westlich vom Elfenwald getan hat… Klar ist am Schluss der spannenden Inszenierung, dass Flussauen wertvoll und schützenswert sind. Nicht nur weil sie Lebensraum vieler außergewöhnlicher Tiere und Pflanzen sind, sondern auch weil sie vor Hochwasserkatastrophen schützen, wichtig für die Selbstreinigung von Flüssen sind und dem Menschen einen Ort der Erholung bieten. Und das Beste ist: Die packende Geschichte mit viel Wortwitz, die kreativen Figuren mit ausgefeilten Charakteren und das liebevoll gestaltete Bühnenbild sorgen für leuchtende Kinderaugen! „Der Auenelf“ hat sich in den letzten Monaten zum „Exportschlager“ des Auenprojektes entwickelt. Insgesamt hat Claudie de Boer vom Theater „Blauer Mond“ das Stück bereits 15 Mal vor insgesamt rund 1.200 Menschen aufgeführt. Die Resonanz war durchweg positiv. So gab eine Mitarbeiterin vom „Haus der Flüsse“ in Havelberg folgendes Feedback: „ Den Kindern

Auenelf © A. Melzer

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und uns hat das Stück sehr gut gefallen und vor allem haben die Kids auch den Inhalt verstanden. Ich sprach mit den Kindern am darauffolgenden Tag über die Aufführung und sie waren hellauf begeistert.“ Auch außerhalb des Projektes wurde das Theaterstück bereits mehrmals gebucht. Für 2017 sind noch Aufführungen auf Usedom (Mecklenburg-Vorpommern), in Hürth (Rheinland-Pfalz), Lauterbach und Bad Homburg (Hessen) geplant. Und „Der Auenelf“ wird 2018 seine Botschaft über die Bedeutung der Flussauen sogar über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus tragen: Das Theater in Bozen (Südtirol, Italien) hat gleich drei Vorstellungen gebucht. Haben auch Sie Interesse an einer Aufführung, dann wenden Sie sich direkt an das Figurentheater „Blauer Mond“ (http://www.theater-blauer-mond.de/). Susanne Gerstner

Auenelf © Ch. Mohr

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Elbe-Aktions-Camp 2017 – bunt, kreativ, vielfältig! Zwölf Jugendliche in Einsatz für einen naturnahen Fluss

„Farbe bekennen für eine lebendige Elbe!“, so lautete das Motto der dritten und letzten Auflage des Elbe Aktions-Camps, das im Sommer an der Elbe stattfand. Neun Jugendliche aus drei un-terschiedlichen Bundesländern und drei Geflüchtete aus Soma-lia und Afghanistan waren für sieben Tage zu Gast bei Norbert Krebber auf dem Elbehof in Wahrenberg (Sachsen-Anhalt). So verschieden die Lebenswelten der Teilnehmenden waren, das Interesse am Natur- und Lebensraum Elbe und den Willen, sich kreativ und aktiv in diese Camp-Woche einzubringen, hatten alle gemeinsam. Die Woche begann mit einem spannenden Vortrag zur Flussökologie und der Einführung in das Projekt „Lebendige Auen für die Elbe“. Anschließend entdeckten die Jugendlichen auf verschiedenen Streifzügen per Rad und zu Fuß nicht nur die Re-gion, sondern auch die Besonderheiten der Flussaue. Auf diesen Expeditionen konnten die Leistungen des Flusses für den Men-

Improvisationstheater am Elbufer © Krebber

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schen direkt vor Ort erlebt und thematisiert werden. Aufkommen-de Fragen wurden vom Umweltpädagogen Norbert Krebber und Expertinnen und Experten aus dem Projektteam des Trägerver-bundes Burg Lenzen beantwortet. Um sich dem etwas sperrigen Begriff „Ökosystemleistungen“ von Flussauen nochmals von einer ganz anderen Seite zu nähern, entwickelten die Jugendlichen selbstständig kleine Improvisationstheaterstücke, führten diese in der Gruppe auf und hielten sie in Videos fest. Ihr neu gewonnenes Wissen rund um das Thema Aue und die eigenen Erfahrungen haben sie anschließend in „Fluss-Bildern“ künstlerisch verarbei-tet. Äußerst kreativ und engagiert entstanden sechs verschiedene großformatige Kunstwerke, die nun direkt vom Elberadweg aus am alten Fährsaal des Elbehofs zu bewundern sind. Gemeinsames Kochen, abendliche Lagerfeuer und eine abschließende Flussparty rundeten die gelungene Woche ab.

Sonja Biwer & Heiko Bölk, Trägerverbund Burg Lenzen e.V.

Die „Flussbilder“ enstanden im Rahmen des Elbe-Aktions-Camps © Krebber

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Ein Donaugarten für das Haus am Strom Das Jahr 2017 im Jahr stand thematisch unter dem Vorzeichen Gar-ten: das Kraftwerk überließ der Umweltstation einen Garten, der einige Jahre ungenutzt zwischen beiden Einrichtungen lag. Eine Tauschbörse mit Gartenbauvereinen eröffnete im Frühjahr das The-ma. Das Haus am Strom bot dort nachgezogene Wildpflanzen für den Garten an. Zahlreiche Bildungsveranstaltungen für Erwachse-ne, Kinder und Schulen füllten den Garten mit Leben. So entstan-den dort eine Trockenmauer und ein Folienteich. Spannend war der Austausch jugendlicher Schülern aus Passau und Günzburg beim Mooseum in Bächingen. Als Umweltreporter produzierten Ju-gendliche von sieben Schulen Filme über Ernährung, Einkauf und Verpackung. Entlang der Donau gab es einen gleichzeitigen Freiwil-ligentag gemeinsam mit den anderen Danubeparks, bei dem es um die Freistellung von Wiesen und Säumen ging. Im Vorfeld dazu fand ein großes Wiesenfest und einige Ausstellungen zum Thema Wie-se statt. Im Rahmen eines EU Projektes mit Oberösterreich wurden beim Haus am Strom Pflanzentröge aufgestellt, in denen Seltenhei-ten wie die Kragenblume oder der Besenbeifuß angepflanzt wur-den. Im Rahmen dieses Projektes wurden Naturführer zur Verlän-gerung der Saison geschult. Außerdem hat das Haus am Strom zwei Runde Tische der Umweltbildung in Niederbayern organisiert. Ralf Braun

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Impressionen 2017 © Haus am Strom

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Naturschutzzentrum KarlsruheDeutsch-französische Schülerbegegnungen in den Auen am Oberrhein

Am 5. September 2008 wurde der Oberrhein von Basel bis Karlsruhe auf französischer und deutscher Seite als grenzüberschreitendes Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung gemäß der Ramsar-Konvention anerkannt. In den baden-württembergischen Grundschulen dieser Region wird bereits ab der ersten Klasse die französische Sprache unterrichtet, in den weiterführenden Schulen spielt Französisch eine wichtige Rolle. Viele deutsche und französische Schulen entlang des Oberrheins pflegen Schulpartnerschaften, vor allem jene aus dem Elsass und der badischen Oberrheinniederung. Was liegt also näher, als die Begegnung der deutschen Schülerinnen und Schüler

Wer piept denn da?© Naturschutzzentrum Karlsruhe

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mit ihrer französischen Partnerklasse im gemeinsamen, äußerst spannenden Naturraum der Rheinauen stattfinden zu lassen! Seit vielen Jahren veranstaltet das Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört zusammen mit seinem französischen Partner Centre d’Initiation à la Nature et à l’Environnement (CINE) in Munchhausen deutsch-französische Schülerbegegnungen in den Flussauen zwischen Munchhausen (auf der Höhe von Rastatt) und Karlsruhe. Bei speziellen „Ramsar-Tagen“ ist als weiterer Partner das Ökomobil des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit dabei, ein Schülerlabor auf Rädern. Während der alljährlichen Europawoche organisiert das Naturschutzzentrum Karlsruhe zudem in lange bewährter Kooperation mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein deutsch-französische Schülerbegegnungen zu aktuellen ökologischen Themen. Neben dem gemeinsamen Erforschen der besonderen Lebensräume stehen auch das gegenseitige

Bestimmen mit eigens entwickelten, deutsch-französischen Bestimmungs-schlüsseln© Naturschutzzentrum Karlsruhe

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Kennenlernen und der spielerische Spracherwerb im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen. Hierzu haben die ARIENA (Association régionale pour l’initiation à l’environnement et à la nature en Alsace) in Zusammenarbeit mit der Ökologiestation Lahr/ANU (Arbeitskreis Natur- und Umweltbildung Baden-Württemberg) im Rahmen des deutsch-französischen Interreg-Projektes „Eine Natur, zwei Sprachen, ein Netzwerk“ eine Materialsammlung mit naturpädagogischen Angeboten ausgearbeitet, welche Umweltbildung und Spracherwerb miteinander kombinieren. Das Kennenlernen der Arbeitsweise des Anderen und die Vernetzung der Umweltbildungs-Akteure auf beiden Seiten des Oberrheins war ein weiteres wichtiges Ansinnen dieses Projektes. Zu dieser Thematik hat das Naturschutzzentrum in Zusammenarbeit mit dem CINE Munchhausen bereits zwei sehr gut angenommene Lehrerforbildungen durchgeführt.Die deutsch-französischen Begegnungen in den Auen stoßen auf wachsendes Interesse und machen allen Beteiligten viel Spaß, wie man an auch an den Bildern sehen kann.Susanne Pimentel

deutsch-französische Zusammenarbeit beim Natur-ABC © Naturschutzzentrum Karlsruhe

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Nonverbale Kommunikation © Naturschutzzentrum Karlsruhe

Was lebt in den Auengewässern? © Naturschutzzentrum Karlsruhe

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...lockt mit zwei neuen Dauerausstellungen

Am 04. Oktober konnten im Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf bei einem feierlichen Festakt zwei neue Ausstellungs-abschnitte durch Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser eröffnet werden.Künftig können sich die Besucher im ehemaligen Kälberstall über die Rheinbegradigung und den damit verbundenen Wandel der Landschaft informieren. Während sich die Änderungen auf der digitalen Karte nachvollziehen lassen, können die Besucher Spre-cher aus der Bevölkerung zu Wort kommen lassen und so ein Bild von den unterschiedlichen Meinungen zu diesem Großprojekt und dessen weitreichenden Folgen gewinnen. Die „Speicherwelten“ im Obergeschoss verdeutlichen mit Hilfe zahlreicher neuer und oft multimedialer Exponate die Bedeutung der Aue als Wasser-, Arten-, Rohstoff- und Zeitspeicher. Während sich die bisherige Dauerausstellung „Mitten im Fluss“ im Erdge-schoss noch sehr stark mit dem Naturschutzgebiet selbst beschäf-tigt, erhalten die Besucher in den ehemaligen Speicherräumen des Hofguts nun die Möglichkeit, das Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue als wichtigen Bestandteil eines internationalen Schutznetzwerkes zu begreifen. Auch andere Themen von globa-ler Bedeutung wie etwa der Klimawandel werden thematisiert.Bei der Eröffnungsfeier konnten sich die Gäste während des Symposiums „Bewegen statt belehren: Umweltbildung zwischen

Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf

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Ideologie und Illusion?“ über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung informieren, bevor sich in einer Diskussionsrunde Petra Westphal, Leiterin der Presse- und Informationsstelle von HessenForst, und Vorstandsmitglieder der Sponsoren über Bedeutung und Effektivi-tät der Umweltbildung in unserer Gesellschaft austauschten.Bereits in den Tagen nach der Eröffnung fanden die neuen Aus-stellungsbereiche regen Zuspruch, ein paar wenige noch vor-handene Mängel konnten schnell im Realtest mit Schulklassen erkannt und behoben werden. Sowohl die Ausstellungsteile „Ge-schichte im Fluss“ als auch die „Speicherwelten“ werden künftig ein ansprechender und wichtiger Bestandteil in der Arbeit des Umweltbildungszentrums sein.Christian Kehrenberg

Speicherwelten ...© Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf

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Burg Lenzen – Zentrum für Auenökologie, Umwelt-bildung und Besucherinformation

10. Naturschutztage an der Elbe auf Burg Lenzen - Biosphärenreservate unter die Lupe genommenGleich zwei Jubiläen boten Anlass und Grund zum Feiern bei den diesjährigen Naturschutztagen an der Elbe: Bereits zum zehnten Mal in Folge trafen sich vom 29. September bis 1. Oktober 2017 auf Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Natur- und Umweltinteressierte zum Informations- und Erfahrungsaustausch auf Burg Lenzen. Und weil das UNESCO-Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert, standen Biosphärenreservate als weltweite Modellregionen für nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung. Mit Vorträgen, einer Podiumsdiskussion, Workshops und Exkursionen boten die Naturschutztage ein ab-wechslungsreiches Programm für über 100 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland. In ihrem Festvortrag zum 20-jährigen Bestehen des Biosphären-reservates Flusslandschaft Elbe gratulierte Prof. Ute Stoltenberg, Mitglied des MAB-Komitees, den Schutzgebietsverantwortlichen zu den erzielten Erfolgen: Insbesondere seien die Zunahme des

Tagungsrückblick

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Ökolandbaus, das gemeinsame Partnerbetriebskonzept und die erste länderübergreifende Archeregion Deutschlands hervorzuhe-ben. Gleichzeitig verwies sie auf Defizite, vor allem den Mangel an nutzungsfreien Kernzonen im Gebiet. Die Rolle der Biosphärenreservate bei der Umsetzung der Nati-onalen Biodiversitätsstrategie beleuchtete Dr. Uwe Riecken vom Bundesamt für Naturschutz: Die Kernkompetenz der Biosphären-reservate, so Riecken, liege v.a. im Schutz wertvoller Lebensräume der Kulturlandschaften wie z.B. in der Erhaltung artenreichen Grünlands. In einer kritischen Bilanz mit Blick auf die neue deutsche Nach-haltigkeitsstrategie zeigte Dr. Jörg Mayer-Ries vom Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS), auf, dass auch in Deutschland die Grenzen der ökologischen Belastbarkeit in vie-lerlei Hinsicht überschritten seien. Dies belege beispielsweise der erhebliche Stickstoffüberschuss auf landwirtschaftlichen Flächen, ein hoher Flächenverbrauch und der nach wie vor rasante Verlust der biologischen Vielfalt.

10. Naturschutztage auf Burg Lenzen © Burg Lenzen

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In der anschließenden Podiumsdiskussion kritisierte der BUND Bundesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger eine Politik, die nach wie vor auf Wachstum anstatt nachhaltiges Wirtschaften setze. Guido Puhlmann, Vorsitzender von Europarc Deutschland, for-derte mehr Anreize für eine ökologisch orientierte Landwirtschaft und erntete dafür Zuspruch auch von Jörn Ehlers, Vizepräsident des Niedersächsischen Bauernverbands. Um den anspruchsvollen Zielen von Biosphärenreservaten künftig gerecht zu werden, hob Prof. Ute Stoltenberg Bildung und Beteiligung der Bevölkerung als zentrale Instrumente hervor.

Im Fazit der Tagung betonte Hubert Weiger die Bedeutung von Biosphärenreservaten als weltweite Experimentierräume. Im Mittelpunkt müssten dabei nachhaltige Formen der Landnutzung stehen, bei denen die ökologische Tragfähigkeit der Landschaft Grundlage allen Wirtschaftens bilde. Biosphärenreservate, so Weiger, sollten Zentren eines intensiven Dialogs mit allen Interes-

Podiumsdiskussion © Burg Lenzen

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sensgruppen und einer ernst gemeinten Bürgerbeteiligung sein. Dies setze allerdings eine ausreichende Personal- und Finanzaus-stattung voraus, die die Bundesländer nur mit Unterstützung des Bundes leisten könnten. Neben spannenden fachlichen Vorträgen und Diskussionen boten die Naturschutztage auf Burg Lenzen auch ausreichend Zeit, um die Natur- und Kulturschätze der Elbtalaue zu erkunden: So genossen die Teilnehmer*innen den abendlichen Kranicheinflug im Rambo-wer Moor und konnten am Exkursionstag zwischen einer Wande-rung auf dem Höhbeck hoch über der Elbtalaue und einer Bustour unter dem Motto „Kunst, Kultur und seltene Rassen“ durch die Lenzerwische wählen. Susanne Gerstner

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DUH

DUH-Workshop „Lebendige Flüsse V“ 2017 – Auenle-bensräume grenzübergreifend revitalisieren III

Bereits zum fünften Mal führte die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) am 5. und 6. Oktober 2017 ihren Lebendige Flüsse-Workshop durch. Gastgeber des diesjährigen Workshops war das Infozentrum Isarmündung im niederbayerischen Moos, welches den Besuchern den Lebensraum Aue mittels Ausstellungen und Elementen im Au-ßengelände nahebringt und fußläufig an das erlebenswerte Natur-schutzgebiet Isarmündung angebunden ist. Die Lebendige Flüsse-Veranstaltungen der DUH bestehen jeweils aus einem Vortrags- und Diskussionsteil, in dem Fachleute dem Plenum mittels Vorträgen bestimmte Themen näherbringen, sowie einem Workshopteil, in dem spezielle Themen in Kleingruppen behandelt werden. Die DUH setzt dabei in hohem Maße auf die Vernetzung von Akteuren, die sich für die Naturnähe und eine vielfältige Morphologie und Artenvielfalt in und am Fluss engagie-

© N. Fahlke

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ren – ohne Berücksichtigung von Landesgrenzen. So waren diesmal neben deutschen Akteuren Vertreter aus Österreich und Tschechi-en dabei. Berichtet wurde unter anderem – am Beispiel der Donau – über die Beteiligung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei naturbeeinträchtigenden Planungen. In Kleingruppen wurden die Themen Blaues Band, politische Kampagnenplanung & Storytelling sowie die Frage, wie eine internationale Vernetzung am besten gelingen kann, behandelt; weitere Beiträge waren den polnischen Flussausbauplänen für die Oder, den Entwicklungen zur Wasser-rahmenrichtlinie auf EU-Ebene sowie der Arbeit der Parlamenta-riergruppe „Frei-fließende Flüsse“ gewidmet.Zwei Exkursionen an Isar und Donau ließen darüber hinaus Raum für das greifbare Naturerlebnis fernab von Vorträgen und theoreti-scher Arbeit. Informationen zur Veranstaltung sowie die Vorträge der Referentin-nen und Referenten erhalten Sie hier: http://www.duh.de/projek-te/netzwerk-lebendige-fluesse/veranstaltungen/Nadja Fahlke

Impressionenen vom Workshop „Lebendige Flüsse“ 2017 © I. Wittig

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Aktuelles

Vorstellung Masterplan bayerische Donau

Am 20.09.2017 wurde am Infozentrum Isarmündung – Dr. Georg Karl Haus – der Masterplan zur Entwicklung und Auswahl von Pro-jekten zur Umsetzung der Europäischen Donauraumstrategie in Bayern durch Umweltministerin Ulrike Scharf präsentiert, vgl. hier-zu Pressemitteilung http://bayern.de/scharf-erster-masterplan-fuer-die-bayerische-donau-schutz-und-erhalt-des-einzigartigen-lebensraums-sichern/.

Unter anderem ist für das BildungsNetzwerk Aue wichtig, dass auch unter den vorgeschlagenen Maßnahmen unter Punkt 5.5 auch Schlüsselprojekte für begleitende Maßnahmen: Öffentlich-keitsarbeit, Umweltbildung gelistet sind. Als erstes Umsetzungs-projekt des Masterplans wird Schlüsselprojekt 3: Redynamisie-rung der Isar im Isarmündungsgebiet in Angriff genommen. Hierzu erfolgte bereits im Winter 2016/2017 eine Entfernung der Block-versteinung auf 1 km bei Isar-Fluss-km 3,8 bis 2,8, hier wurden auch bestehende Seitenarme wieder angeschlossen. Im Winter 2017/2018 wird bei Isar-Fluss-km 8,0 linksseitig ein größere Ufer-rhenenabsenkung und Abtrag von Vorland auf ca. 20 ha durchge-führt, des weiteren 5 kleinere weitere Vernetzungsmaßnahmen von bestehenden Auengewässern. Bei einer Besichtigungsfahrt am 16.10. werden Maßnahmen für weitere größere Renaturie-rungsmaßnahmen, insbesondere Entfernung von Blockversteinun-gen für 2018/2019 festgelegt.genommen. Hierzu erfolgte bereits im Winter 2016/2017 eine Entfernung der Blockversteinung auf

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1 km bei Isar-Fluss-km 3,8 bis 2,8, hier wurden auch bestehende Seitenarme wieder angeschlossen. Im Winter 2017/2018 wird bei Isar-Fluss-km 8,0 linksseitig ein größere Uferrhenenabsenkung und Abtrag von Vorland auf ca. 20 ha durchgeführt, des weiteren 5 kleinere weitere Vernetzungsmaßnahmen von bestehenden Auengewässern. Bei einer Besichtigungsfahrt am 16.10. werden Maßnahmen für weitere größere Renaturierungsmaßnahmen, insbesondere Entfernung von Blockversteinungen für 2018/2019 festgelegt.Franz Schöllhorn

LIFE-Projekt in Natura 2000-Gebieten: Wirken Naturschutzprojekte auch in den Köpfen?Erfolg von Naturschutzprojekten misst sich oft in Flächengröße oder der Höhe des eingesetzten Geldes, selten aber darin, wie ein Projekt bei den Menschen ankommt.

Das LIFE-Projekt „Oberes Maintal“ wollte wissen, ob ihre Arbeit auch in den Köpfen wirkt und hat eine soziologische Studie durch-geführt. Das Ergebnis freut: Eine gute Öffentlichkeitsarbeit lohnt sich.

Zum Volltext-Download:http://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/doc/an-39209rebhan_et_al_2017_auswertung_life_projekt.pdf

Quelle: www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/meldungen/wordpress/auswertung_life_projekt/

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Burg Lenzen – Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation

Von Blaukehlchen, Steinbeißer & RotbauchunkeAktuelle Forschungsergebnisse zur Deichrückverlegung Lenzen

Die bislang größte Deichrückverlegung in Deutschland bei Lenzen an der Elbe zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz und Hochwas-serschutz sich gegenseitig beflügeln können. Mit dem bis 2011 laufenden Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ hat der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) im Trägerverbund Burg Lenzen e.V. gemeinsam mit dem Land Brandenburg der Elbe 420 Hektar ehemalige Überflutungsfläche zurückgegeben. Wert-volle Auenlebensräume wurden geschaffen, die als Hot-Spots der Artenvielfalt gelten und durch ihren Beitrag zum Klimaschutz und Nährstoffrückhalt einen hohen Nutzen für die Gesellschaft er-bringen. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesamt für Natur-schutz und weiteren Mittelgebern. Seit mehreren Jahren nehmen Expertinnen und Experten ver-schiedenster Fachrichtungen die Deichrückverlegung Lenzen unter die Lupe, um ihre Wirkung und die Entwicklung des Gebie-tes zu erforschen. Im September 2017 wurden die Ergebnisse auf zwei Veranstaltungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Zielgruppe waren zunächst interessierte Bürgerinnen und Bürgern, gefolgt von einer Forschertagung mit 40 Expert*innen aus den Bereichen Wasser- und Forstwirtschaft, Vegetations- und Bodenkunde, Orni-thologie und Sozioökonomie.

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Wichtiges Ergebnis: Von den Renaturierungsmaßnahmen pro-fitieren insbesondere Fische, Amphibien und Vögel. Während in den neu geschaffenen Flutmulden vor der Deichöffnung z.B. nur drei Fischarten nachgewiesen werden konnten, gelang es Forscher*innen der Universität Hamburg in den Jahren nach der Deichschlitzung insgesamt 28 verschiedene Fischarten nachzuwei-sen. Bei den Vögeln haben sich Arten- und Revierzahlen im Ver-gleich zur Situation vor der Deichrückverlegung ebenfalls deutlich erhöht. Die Zahl der Brutpaare stieg von 374 vor Projektbeginn im Laufe der Jahre auf 1051. Die Artenzahlen entwickelten sich von 59 auf ein Maximum von 93 Arten in den Jahren 2010-2012. Eine Vielzahl von Zugvögeln nutzt das Gebiet der Deichrückverlegung als Rastgebiet. Insgesamt ist ein deutlicher Artenzuwachs im Ver-

Renaturierungsmaßnahmen an der Elbe zeigen Wirkung © A. Hofmeister

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gleich zur Situation vor der Deichrückverlegung zu verzeichnen, wobei die Artenzahlen natürlichen Schwankungen unterworfen sind. Bei der Neuentwicklung von Auwald kam es durch verschiedene Ereignisse wie Extremhochwasser, Eisgang und Wildschäden zu erheblichen Verlusten: Insbesondere die gepflanzten Gehölze der Hartholzaue wie Eiche, Esche und Ulme erlitten große Verluste, wobei die jungen Eichen zusätzlich durch den Eichenprozessions-spinner geschwächt wurden. Die Untersuchungen zeigten auch, dass die Weidenarten die mechanische Belastung durch Hochwas-ser und Eisgang und die lang anhaltende Überstauung wesent-lich besser verkraften. Die Anwuchsraten im Deichvorland lagen zwischen 56 % im Jahr 2016 und 77 % in 2012.Auch der Hochwasserschutz in der Region konnte entscheidend verbessert werden. Wie Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde belegen, fiel der Hochwasserscheitel beim Jahr-hunderthochwasser 2013 durch die Deichrückverlegung Lenzen vor Ort bis zu 49 cm geringer aus. Selbst am 23 km flussaufwärts gelegenen Pegel Wittenberge konnte 2013 eine Absenkung des Hochwasserscheitels um ca. 8 cm festgestellt werden. Somit wur-de in der damals für die Stadt sehr kritischen Hochwassersituation ein deutlicher Beitrag zum Schutz vor Überflutung geleistet. Im Rahmen einer sozioökonomischen Evaluierung durch die Hoch-schule Eberswalde wurde 2017 die Akzeptanz des Projektes in der Bevölkerung untersucht. Eines der erfreulichen Ergebnisse: Im Laufe der Jahre nahm die Zustimmung stetig zu und liegt nun bei 72 % der Befragten.Weitere Informationen zum Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ unter www.burg-lenzen.de. Vanessa Reinfelder, BUND-Auenzentrum, Trägerverbund Burg Lenzen e.V.

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Internationales Forscherteam bestätigt dramatisches Insektensterben

Ein internationales Forscherteam aus den Niederlanden, Groß-britannien und Deutschland hat die dramatischen Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland in einer jetzt in der internationalen Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichten Studie bestätigt.Ausführlichere Infos findenSie hier: https://www.nabu.de/news/2017/10/23291.html

Einladung zum Auenökologischen Workshop in Gießen vom 20.03.-22.03.2018Der Workshop ist als ein Forum gedacht, auf dem der Austausch zu Themen der Auenökologie intensiviert werden kann. Wir laden alle Interessierten ein, Vorträge oder Poster über neue Methoden in der Auenforschung oder der Auenrenaturierung zum Pro-gramm beizutragen. Wir würden uns freuen, wenn Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachdisziplinen an dem Work-shop teilnehmen und ihre abgeschlossenen, laufenden oder in Vorbereitung befindlichen Arbeiten in Kurzvorträgen präsentieren (15 Min Vortrag + 5 Min Diskussion). Informationen zur Anmeldung und aktuelle Ankündigungen fin-den Sie auf der Homepage: http://www.uni-giessen.de/fbz/fb09/institute/ilr/loek/conf/aoew18

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Ausbildung zum Gewässerführer

entlang der RemsMärz - Oktober 2018 (insgesamt 20 Tage)

Themen:• Lebensraum Fließgewässer (Tiere und Pflanzen),• Gewässernutzung (Fischerei, Wasserkraft, uvm.),• Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung,• Hochwasservorsorge und Wasserrecht,• Gewässerentwicklung und -unterhaltung sowie• historische Aspekte der Gewässernutzung,• Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE),• aber auch Kreatives am Gewässer (LandArt) und Geschichten rund um´s Wasser.Die für Führungen wichtigen pädagogischen Grundlagen sind eben-falls Teil des Kursprogramms.

Kursinfo & Anmeldung bis 31. Januar 2018Umweltstation mooseumSebastian DiederingTel: 07325 / 95 25 83Email: [email protected]

Kosten: 300,-€

© mooseum

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Hasenaueverein feiert JubiläumDer Verein zur Revitalisierung der Haseauen e. V. feierte vor Kur-zem im Landkreis Osnabrück sein 20-jähriges Bestehen. Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär, wür-digte die Arbeit des Vereins mit einem Festvortrag. »Wir haben die Wasserqualität in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert – ein Erfolg ganz im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie«, so Wahm-hoff. Handlungsbedarf sehe er noch bei der Strukturierung der Fließgewässer und der Auen. Dennoch könne die Hase als sehr gu-tes Beispiel für die Renaturierung von Fließgewässern gelten, hielt Wahmhoff fest. Insgesamt ist das Einzugsgebiet, das der Verein betreut, über 3 000 km2 groß. Wichtige Geburtshilfe bei der Ver-einsgründung leistete die DBU durch die Finanzierung der ersten Geschäftsführerstelle für das Modellprojekt. Das Revitalisierungs-vorhaben Haseauen der Universität Osnabrück war bereits in den Jahren 1992 bis 1994 von der DBU gefördert worden.

Der Artikel wurde dem DBU-Newsletter 8/ 2017 entnommen:https://www.dbu.de/708ibook79314_37384_2486.html

Nationalpark-Zeitung Unteres Odertal

Den Newsletter Ausgabe 5/ Mai 2017 finden Sie hier:

http://www.nationalpark-unteres-odertal.de/sites/default/files/nationalparkzeitung/Nationalparkzeitung%202017.pdf

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Materialien

Infobroschüre:

Der Elbebiber - so können wir gut mit ihm leben

Download unter: https://www.mittelelbe.com/mittelelbe/upload/1_reservat/2_referenzstelle_biber/Der-Elbebiber_web.pdf

Buchtipp:

Qualitätsentwicklung in der ausserschulischen Umwelt-bildungStatus, Potentiale, Vielfalt

von Jessica Blings

Infos unter:https://www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/754.html

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Nationaler Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung 2017

Im Juni 2017 wurde der Nationale Aktionsplan BNE verabschiedet.

Nationale Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung c/o Bun-desministerium für Bildung und Forschung, Referat Bildung in Regi-onen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (Hrsg.)2017

Download unter:http://www.bne-portal.e/sites/default/files/downloads/publi-kationen/nationaler_aktionsplan_bne_2017_09_27.pdf

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Herausgeber:Prof. Dr. Ulrich RiedlHochschule Ostwestfalen-LippeFachgebiet Landschaftsökologie und [email protected]:Sonja Biwer, Heiko Bölk, Ralf Braun, Nadja Fahlke, Susanne Gerstner, Katrin Herber, Christian Kehrberg, Susanne Pimentel, Vanessa Reinfelder, Franz Schöllhorn

Fotos:Sofern nicht anders gekennzeichnet© Mathias LohrTitelbild: Heinz Zoller

Stand:Höxter, November 2017

BildungsNetzwerk Aue

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