Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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1 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, die Urlaubssaison steht vor der Tür und viele von Ihnen wird es für eine gewisse Zeit ins Ausland ziehen, wo Sie sich hof- fentlich gut erholen werden. Wissen- schaftler haben nun übrigens offiziell bestätigt, dass Urlaub gut für die Ge- sundheit ist. Die Auszeit senkt nicht nur den Blutdruck, sondern auch das Stress- level. Welche weiteren positiven Aus- wirkungen eine Urlaubsreise haben kann, erfahren Sie auf der Seite 15. Zudem hat die ARAG auf der Seite 16 einen kleinen, hilfreichen Urlaubsknigge für Sie zusammengestellt. Auch unsere Newsletter-Rubrik „Recht- liches“ steht ganz im Zeichen von Fe- rien. Auf den Seiten 6 und 7 lesen Sie unter anderem, welche Schadensersatz- ansprüche Sie haben, wenn Sie auf- grund eines verspäteten Zubringerfliegers Ihren Anschlussflug verpassen, warum der Ferienhauspreis auch die Kosten für die Endreinigung ausweisen muss, wes- halb ein Badeverbot am Urlaubsort kein Reisemangel ist und worauf Sie bei Rei- sesouvenirs aus der Türkei achten soll- ten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Und falls Sie wissen möchten, in welche Länder Sie aktuell besser nicht einreisen sollten, hilft Ihnen sicherlich die aktuelle Landkarte des Terrors, die der Makler Aon erstellt hat. Eine Zusammenfassung dazu finden Sie auf der Seite 9. Spannend finde ich des Weiteren den Beitrag unseres Gastautors Jonas Polfuß, der auf der Seite 10 über das China-Bild der Deutschen schreibt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek- türe und denken Sie immer daran: Der BDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland! Herzlichst, Ihre Silvia Opitz NEWSLETTER MAI 13 INHALT BDAE INTERN Neu dabei ............................2 BDAE läuft für den guten Zweck .................................2 BDAE in Zeit Online ............2 DAS INTERVIEW “Ich würde es immer wieder so machen“ ..........................3 RECHTLICHES Schadensersatz bei ver- passtem Anschlussflug ......6 Änderung bei Visum für Saudi-Arabien....................6 Ferienhauspreis muss End- reinigung einschließen .....6 Gesetz für Auslandsschu- len geplant ........................7 Badeverbot im Urlaub kein Reisemangel ..............7 Vorsicht bei Souveniers aus der Türkei....................7 Portal für Entschädigung bei Flugausfällen ...............8 Kritik an neuer Entsende- richtlinie.............................8 EXPATRIATES Wo die Terrorgefahr am größten ist .............................. 9 Britische Unternehmen zieht es ins Ausland ............9 Das China-Bild der Deut- schen ................................10 AIRLINE NEWS Neues von den Airlines .....11 Drängeln unerwünscht .....12 VERMISCHTES Deutsche lieben interna- tionales Essen ..................13 Rentner im Ausland: neue Adresse mitteilen ...13 Ratgeber für Praktika bei der EU oder UNO ............13 Tipps zur Planung des Umzugs ins Ausland ........14 ... FORTSETZUNG AUF SEITE 2 ...

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Diese Mai-Ausgabe steht ganz im Zeichen der bevorstehenden Urlaubssaison. So finden Sie beispielsweise einen informativen, kurzen Urlaubsknigge mit den wichtigsten Do’s and Don’ts fürs Ausland, Sie erfahren welche Schadensersatzansprüche Sie haben, wenn Sie aufgrund eines verspäteten Zubringerfliegers den Anschlussflug verpassen und erhalten Informationen darüber, welche Souvenirs Sie keinesfalls aus dem Türkei-Urlaub mitnehmen dürfen. Zudem berichten wir über eine Studie, bei der Wissenschaftler herausgefunden haben, warum Urlaubsreisen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Ein weiterer Beitrag widmet sich der aktuellen Terrorgefahr weltweit, denn der Makler Aon hat eine multimediale Weltkarte des Terrors herausgegeben. Wer vorhat, ins Ausland zu ziehen, findet außerdem Tipps dazu, wie man den Umzug am besten vorbereitet. Ein Gastbeitrag des Sinologen Jonas Polfuß widmet sich der Frage, welches Bild von China die Deutschen in der Vergangenheit hatten und wie dieses heute aussieht. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen des Weiteren ein spannendes Interview mit einer jungen Frau, die im Zuge Ihrer Entsendung nach Chicago die große Liebe fand und anschließend in die Schweiz auswanderte. Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen!

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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Urlaubssaison steht vor der Tür undviele von Ihnen wird es für eine gewisseZeit ins Ausland ziehen, wo Sie sich hof-fentlich gut erholen werden. Wissen-schaftler haben nun übrigens offiziellbestätigt, dass Urlaub gut für die Ge-sundheit ist. Die Auszeit senkt nicht nurden Blutdruck, sondern auch das Stress-level. Welche weiteren positiven Aus-wirkungen eine Urlaubsreise habenkann, erfahren Sie auf der Seite 15.Zudem hat die ARAG auf der Seite 16einen kleinen, hilfreichen Urlaubskniggefür Sie zusammengestellt.

Auch unsere Newsletter-Rubrik „Recht-liches“ steht ganz im Zeichen von Fe-rien. Auf den Seiten 6 und 7 lesen Sieunter anderem, welche Schadensersatz-ansprüche Sie haben, wenn Sie auf-grund eines verspäteten ZubringerfliegersIhren Anschlussflug verpassen, warumder Ferienhauspreis auch die Kosten fürdie Endreinigung ausweisen muss, wes-halb ein Badeverbot am Urlaubsort keinReisemangel ist und worauf Sie bei Rei-sesouvenirs aus der Türkei achten soll-ten, um rechtliche Konsequenzen zuvermeiden.

Und falls Sie wissen möchten, in welcheLänder Sie aktuell besser nicht einreisensollten, hilft Ihnen sicherlich die aktuelleLandkarte des Terrors, die der MaklerAon erstellt hat. Eine Zusammenfassungdazu finden Sie auf der Seite 9.

Spannend finde ich des Weiteren denBeitrag unseres Gastautors Jonas Polfuß,der auf der Seite 10 über das China-Bildder Deutschen schreibt.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek-türe und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit insAusland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

NEWSLETTER

MAI 13

INHALT

BDAE INTERN

Neu dabei ............................2BDAE läuft für den guten

Zweck.................................2BDAE in Zeit Online ............2

DAS INTERVIEW

“Ich würde es immer wiederso machen“ ..........................3

RECHTLICHES

Schadensersatz bei ver-passtem Anschlussflug ......6

Änderung bei Visum fürSaudi-Arabien....................6

Ferienhauspreis muss End-reinigung einschließen .....6

Gesetz für Auslandsschu-len geplant ........................7

Badeverbot im Urlaub kein Reisemangel ..............7

Vorsicht bei Souveniers aus der Türkei....................7

Portal für Entschädigung bei Flugausfällen...............8

Kritik an neuer Entsende-richtlinie.............................8

EXPATRIATES

Wo die Terrorgefahr am größten ist ..............................9

Britische Unternehmen zieht es ins Ausland............9

Das China-Bild der Deut-schen ................................10

AIRLINE NEWS

Neues von den Airlines .....11Drängeln unerwünscht .....12

VERMISCHTES

Deutsche lieben interna-tionales Essen ..................13

Rentner im Ausland: neue Adresse mitteilen...13

Ratgeber für Praktika beider EU oder UNO ............13

Tipps zur Planung des Umzugs ins Ausland........14

... FORTSETZUNG AUF

SEITE 2 ...

Page 2: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

BDAE

LÄUFT FÜR DEN GUTEN ZWECK

Am 8. Juni findet wieder der traditio-nelle HSH Nordbank Run in der Ham-burger Hafencity statt. Der BDAE ist mit15 Teilnehmern das dritte Mal in Folgewieder beim Lauf für den guten Zweckdabei. Wer die Sprinter mit Hund, Kindund Kegel anfeuern möchte, sollte pünkt-lich zum Startschuss um 11:35 Uhr vorOrt sein. Die abgesteckte Laufstreckedurch die Hafencity beträgt rund vier Ki-lometer. Es geht nicht um Rekorde und

es erfolgt keine Zeitmessung. Alle 30 bis60 Sekunden wird ein Team mit eigensanmoderiertem Startschuss auf dieStrecke geschickt. Die Läufer einesTeams starten gemeinsam, müssen abernicht zusammen ins Ziel laufen. Fürjeden gemeldeten Läufer geht eineSpende von sechs Euro, je Team zehnEuro an den Verein »Kinder helfen Kin-dern« des Hamburger Abendblattes.Mehr Infos unter www.hsh-nord-bank-run.de.

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BDAE INTERN

...

GESUNDHEIT

INTERNATIONAL

Urlaub ist offiziell gut fürdie Gesundheit ................15

Die häufigsten Ableh-nungen bei der Kosten-erstattung........................15

Auslandskrankenversiche-rung: Viele Expats unter-versorgt............................15

AUS ALLER WELT

Kleiner Urlaubsknigge ......16Tokio und Warschau

haben die besten Hotels.17Chinesen finden deutsche

Firmen arrogant ..............17

IMPRESSUM .................... 17

BDAE IN ZEIT ONLINE

Die renommierte Nachrichtenseite ZEITONLINE hat kürzlich einen Beitrag zumThema »So sichern Expatriates ihrenAuslandseinsatz ab« verfasst. Der BDAEhat die Redaktion mit Hintergrundinfoszu diesem Sujet versorgt und stand alsZitategeber zur Verfügung. Der Artikelbietet somit auch einen guten zusam-menfassenden Überblick über die Auf-gabenbereiche und Schwerpunkte desBDAE. Interessierte finden den Online-Artikel über folgenden Link:http:www.zeit.de/karriere /beruf/2013-05/faq-versicherung-arbeitsrecht-expatriates.

NEU DABEI

Seit dem 2. Ja-nuar ist NinaSchittek Teil desB D A E - Te a m s .Die 32-Jährigeunterstützt dieA b t e i l u n g e nKundenbetreu-ung und Abrech-nungsserv ice.

Nina Schittek ist ausgebildete Kauffraufür Bürokommunikation und hat langefür ein Unternehmen gearbeitet, dasunter anderem Automaten für Snacksund Getränke vertreibt. An ihrer Tätig-keit beim BDAE schätzt Nina Schittek esbesonders, Kunden, die ins Auslandgehen wollen, bei ihrer Absicherung zuunterstützen und möchte dies durcheine schnelle Zustellung der Versiche-rungsunterlagen gewährleisten.

Seit 2002 lebt die gebürtige Berlinerinmit ihrem Mann in Hamburg. Seit vier-

einhalb Jahren haben die beiden eineTochter. In der Freizeit steht bei NinaSchittek die Familie an erster Stelle.Wenn Sie mal etwas Zeit für sich hatund es in Hamburg nicht gerade wiederdauerregnet, genießt sie ihre Auszeitgerne auf dem Fahrrad.

Sie erreichen Nina Schittek bei Fragenzum Thema Auslandsversicherungenbeim BDAE per E-Mail [email protected].

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Page 3: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

BDAE: Sie waren von 2005 bis 2007 inChicago. Was war der Anlass?

G m ü r - L a c i c :Anlass war einG r o ß p r o j e k tmeines damali-gen Arbeitge-bers, einem gro-ßen deutschenTechnologiekon-zern, bei dem esum die Imple-

mentierung des SAP-Systems ging. Hier-für wurde insbesondere nach einemtechnisch versierten Prozess-Expertengesucht, der die Anforderung des Imple-mentierungsteams, die deutschen An-forderungen sowie die amerikanischenGegebenheiten verstand und miteinan-der verbinden konnte. Das war damalsgenau die richtige berufliche Herausfor-derung für mich.

BDAE: Wie haben Sie sich auf den Auf-enthalt in Chicago vorbereitet?

Gmür-Lacic: Gar nicht! Alles ging soschnell, dass ich überhaupt keine Zeithatte, mich auf den Aufenthalt in Chi-cago vorzubereiten. Eigentlich wollte ichberuflich nach Singapur gehen. Einemündliche Zusage für eine Arbeitsstellehatte ich bereits seit Monaten. Daherhatte ich mich auch schon intensiv mitden Gegebenheiten, den Menschen undder Kultur Singapurs und dem dortigenJob auseinandergesetzt. Es fehlten nurnoch der Arbeitsvertrag und das Visum.

Dann bekam ich plötzlich diesen Anrufaus den USA. Parallel zu Singapur hatteich mich für eine Stelle in New York be-worben und man hatte meine Unterlagennach Chicago weitergereicht. Währenddes Telefonats wurde ich gefragt, ob ichmir vorstellen könnte nach Chicago zukommen. Das waren sechs Wochen vorBeginn des Jobs.

Als der Vertrag aus Singapur dann ein-traf, hatte ich bereits vier Interviews mitdem Verantwortlichen in Chicago ge-führt und auch für diese Position eineZusage erhalten. Das waren dann nur

noch drei Wochen bevor ich den neuenJob antreten sollte. Nun lag es an mir.Ich musste mich für eine der beiden Stel-len entscheiden. Obwohl ich zu diesemZeitpunkt Asien spannender fand, habeich mich letztendlich auf Empfehlungmeines damaligen Vorgesetzten undmeiner Kollegen in München für dieStelle in Chicago entschieden. Danachging alles wirklich sehr schnell.

BDAE: Wie hat Sie Ihr Arbeitgeber dabeiunterstützt?

Gmür-Lacic: Mein Arbeitgeber hat in-nerhalb von drei Wochen, tatsächlichalles organisiert. Bereits eine Wochenach dem letzten Interview hielt ich Job-beschreibung und Arbeitsvertrag in denHänden. Auch sämtliche Formalitätenfür das Visum waren erledigt. Und alsich nach Frankfurt fuhr, um mein Visumabzuholen, konnte ich sofort mit einem5-Jahres-Visum nach Hause fahren.

Die ersten zwei Wochen in meinemneuen Job verbrachte ich in der Schweizbei einem Einführungsseminar, aber di-rekt danach ging es nach Chicago. Dorthatte mir mein Arbeitgeber für die er-sten sechs Wochen ein Mietauto und einHotelzimmer sowie ein Mobiltelefon zurVerfügung gestellt. Bei sämtlichen Be-hördengängen und Erledigungen – umbeispielsweise meinen Führerschein um-zuschreiben, eine Social Security Numberzu beantragen oder ein Bankkonto zu er-öffnen – wurde ich von der Teamassis-tentin begleitet und unterstützt.

Nach den ersten sechs Wochen, die eineArt Probezeit waren, flog ich zurück nachDeutschland. Mein Arbeitgeber hatte be-reits eine Umzugsfirma organisiert, diemir umgehend Umzugskartons vorbei-brachte und alle relevanten Details mitmir durchsprach. Zurück in den USAwartete auf meinem neuen Konto eingroßzügiger Betrag von meinem Arbeit-geber überwiesen, der dafür gedachtwar, mich neu einzurichten.

BDAE: Wie war Ihr erster Eindruck vonChicago?

Gmür-Lacic: Überwältigend. Ich wurdeam Flughafen von der Teamassistentinabgeholt. Und sie fuhr nicht erst in dasHotel oder in die Firma, sondern direktzum schönsten Aussichtspunkt derStadt, dem John Hancock Observatory.Wir fuhren mit dem Expresslift in dashöchstgelegenen Café der Welt und ichdurfte bei einem Kaffee und bei traum-haften Wetter diese unglaubliche Aus-sicht über die ganze Stadt, denMichigan See und über insgesamt vierBundesstaaten genießen.

BDAE: Welche interkulturellen Unter-schiede sind Ihnen zwischen Deutschenund Amerikanern aufgefallen?

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DAS INTERVIEW»ICH WÜRDE ES IMMER WIEDER SO MACHEN«

Lidija Gmür-Lacic ist wohl das, was wir mittlerweile eine Weltbürgerin nennen. Sie ist ein Kind kroatischer Einwanderer, lebte in diversen Ländern der Erde, hat eine Weltreise gemacht und ist

schließlich in die Schweiz ausgewandert. Über ihre Zeit in den USA und die Auswanderung in die Schweiz, erzählt Sie im Interview.

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Page 4: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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Gmür-Lacic: Die Freundlichkeit undHöfflichkeit der Amerikaner empfandich als sehr angenehm. Ich fühlte michwirklich von allen mit offenen Armenempfangen. Auch außerhalb der Arbeitwar es sehr einfach, Bekanntschaftenmit Einheimischen zu schließen. Vielemeiner Kollegen und Bekanntschaftenluden mich zu sich nach Hause ein.Auch an Feiertagen, die immer in einemgroßen familiären Rahmen zelebriertwurden, war ich jederzeit herzlich will-kommen. Aber auch das Arbeiten mitamerikanischen Kollegen empfand ichals angenehm, respektvoll und ent-spannt.

Was in Amerika auch sehr ernst genom-men wird ist das Thema »Sexuelle Belä-stigung und Mobbing am Arbeitsplatz«.Gleich in meiner ersten Woche wurdeich daher einer Art Gehirnwäsche un-terzogen. In einem Meeting mit Video-präsentation wurden mir die Unter-nehmenskultur, Regeln, Pflichten, Go’s,No-go’s und alles zu sexueller Belästi-gung und Mobbing eingebläut. Ich alsFrau habe diese ganzen Regeln als sehrangenehm empfunden, weil ich michdadurch beschützt fühlte.

BDAE: Gab es interkulturelle Herausfor-derungen bei der Arbeit in Ihrem Team?

Gmür-Lacic: Die Sprache beziehungs-weise die Ausdrucksart war eines dergrößten Herausforderungen. Ich wurdeziemlich schnell zurechtgewiesen, meineProzesse und Dokumente so simpel wiemöglich zu schreiben getreu dem Motto»keep it short and simple«. Es wurdeimmer wieder kritisiert, dass die Vorga-ben vom SAP-Team in Deutschland vielzu kompliziert geschrieben seien. Vonmeiner Arbeit in Deutschland war ich esgewöhnt, alles so detailliert wie möglichzu dokumentieren. Das liegt wohl anden deutschen Tugenden Fleiß und Ge-nauigkeit.

Weiterhin war es herausfordernd, dasseinige Meetings wegen Mangel an Zeitauch morgens um 7 Uhr stattfandenund dass bei längeren Meetings oderWorkshops nur ein schnelles Mittages-sen in einem fensterlosen Sitzungszim-mer eingenommen wurde. Eine richtigePause entfiel dann. Auch dass kenne ichso aus Deutschland nicht. In Deutsch-land ist es alleine aus arbeitsrechtlichenAspekten schon nicht möglich eine Mit-tagspause zu streichen.

Ebenso waren die Arbeitszeiten rechtgewöhnungsbedürftig. Sie können sichdas wie in diesen amerikanischen Serienvorstellen. Die Amerikaner arbeiten Tagund Nacht. Dabei zählt nicht unbedingt,wie schnell man mit seinen Aufgabenfertig wird, sondern dass man so langewie möglich, im Büro bleibt. Es ist eineArt Wettbewerb, bei dem derjenige ge-winnt, der den längsten Arbeitstag hat.Es war unglaublich. Zum Ausgleich ist esdann aber auch üblich, längere Mittags-pausen zu machen, in denen man Sporttreibt oder Einkäufe erledigt. Das ver-schieben wir Deutschen eher auf die Zei-ten nach oder vor der Arbeit bezie-hungsweise auf das Wochenende.

BDAE: Welche Tipps können Sie Expa-triates, die in die USA entsandt werden,mit auf dem Weg geben?

Gmür-Lacic: Ich kann nur jedem Ent-sandten – egal wohin es geht – emp-fehlen, sich nicht allzu sehr auf dieanderen Entsandten zu konzentrieren,

sondern zu versuchen, Kontakte zu Ein-heimischen zu knüpfen und sich schnellzu integrieren. Nur so lässt sich die Spra-che perfektionieren, das Land und dieDenkweise des Landes begreifen undvon der Auslandserfahrung maximal pro-fitieren. Leider ist mir aufgefallen, dassviele Expats sich in erster Linie mit ande-ren Expats angefreundet haben und nurein geringer privater Kontakt zu Einhei-mischen bestand.

Außerdem kann ich jedem, den es nachChicago verschlägt, empfehlen Down-town in einem High Rise Building mitDoorman und Pool zu ziehen. So lassensich der Pulsschlag und das wahre Lebendieser Großstadt am besten spüren.Auch wenn dieses meistens mit länge-ren Arbeitswegen verknüpft ist und manhäufiger in diesen wahnsinnigen Stausstecken bleibt. Aber auch dadurch ha-ben sich im Nachhinein spannende Er-fahrungen ergeben, denn ich bin ge-zwungen durch die Staus öfter vomHighway abgebogen und konnte so dieUmgebung via Landstraße entdecken.Aber auch das Nutzen des öffentlichenVerkehrs kann ich sehr empfehlen. Ichbin oft mit dem Zug zur Arbeit gefahrenund habe dort wirklich viele spannendeMenschen kennen gelernt.

Für den besonderen Nervenkitzel emp-fehle ich jedem sonntags früh nachSouth Chicago zu fahren, um einen dertollen Gottesdienste mit den wahnsin-nig guten Gospel Choren zu lauschen.Es ist einfach toll!

DAS INTERVIEW

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Page 5: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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BDAE: In Chicago haben Sie Ihren heu-tigen Ehemann, einen Schweizer, ken-nen gelernt und auch geheiratet. Direktnach Ihrem Einsatz in Chicago sind Siedaher der Liebe wegen mit ihm nach Zü-rich gezogen, wo sie seitdem leben. Wiehat Ihr Umfeld in Deutschland auf die-sen Schritt reagiert?

Gmür-Lacic: Mein Umfeld war zuerstetwas schockiert. Ich hatte ja bereits einJahr, nachdem wir uns kennen gelernthatten, geheiratet – in Chicago undohne Familie. Einfach so aus Liebe undnur für uns. Hinzu kam, dass ich schonlange bei diesem Unternehmen tätigwar und wirklich gute Aussichten hatte,mich innerhalb des Konzerns karriere-technisch weiterzuentwickeln. Ich hattesogar schon ein konkretes Angebot füreine Position in New York und auchmein direkter Vorgesetzter in Chicagoversuchte mich und meinen Ehemannzum Bleiben zu bewegen. Ich hatteeinen guten Ruf im Unternehmen undauch die richtigen Kontakte, doch ichhabe mich gegen den bequemen Wegund eine sichere Karriere und für dieLiebe und das Unbekannte entschieden.Wir sind aber auch nicht direkt in dieSchweiz gezogen, sondern haben erstnoch eine fünfmonatige Weltreise ge-macht. Mein Mann war ja ein Entsand-ter aus der Schweiz und konnte einSabbatical nehmen. Nicht jeder aus mei-nem Umfeld hat verstanden, dass ichdas Unternehmen verlassen habe, dassich nie wieder nach Deutschland kom-men würde, dass ich geheiratet habeund auch nicht, dass ich mein gesamtes

Erspartes für eine Weltreise ausgegebenhabe. Aber ich würde es immer wiederso machen. Es war eine wunderbare Er-fahrung und hat meinen Horizont nochmehr erweitert. Jeder hat nur ein Lebenund man sollte jede Chance nutzen.

BDAE: Mit welchen Schwierigkeitenwurden Sie als Einwanderin in dieSchweiz konfrontiert?

Gmür-Lacic: Die Schweiz ist sehr spe-ziell. Ich bin in Deutschland als Kindkroatischer Einwanderer aufgewachsen.In Deutschland standen mir immer alleTüren offen und ich war völlig integriert.Auch in Kroatien, Spanien und in denUSA, wo ich jeweils zwischendurch kur-zeitig gelebt hatte, war ich immer inte-griert. In der Schweiz habe ich michdann das erste Mal wirklich als Auslän-derin gefühlt. Ich empfand den Start alsschwer. Ich erinnere mich auch nochgenau daran, dass gerade in meinen er-sten Tagen in der Schweiz überall diesePropaganda-Plakate einer großenSchweizer Partei zum Thema Ausländerund den davon ausgehenden Gefahrenhingen. Das hat mich im ersten Momentsehr schockiert.

Glücklicherweise hatte ich schnell einenneuen Job gefunden, was mir den Ein-stieg erleichterte. Mit der Zeit verstandich das System und die Menschen in derSchweiz besser und habe festgestellt,dass nicht alle Schweizer so denken, wiees die Plakate vermuten ließen oder wiees in den Medien thematisiert wird. Ichglaube, dass mein internationaler Back-

ground und meine Offenheit gegenüberNeuem, mir sehr dabei halfen, michzügig zu integrieren. Dennoch war es inder Schweiz wesentlich schwerer, imVergleich zu anderen Ländern Einheimi-sche kennen zu lernen. Aber jedes Landhat seine Vor- und Nachteile. Und jedermuss für sich entscheiden, was ihmwichtig ist.

BDAE: Können Sie sich vorstellen mitIhrer Familie für immer in der Schweiz zuleben? Wenn ja, warum?

Gmür-Lacic: Für immer ist eine mäch-tige Aussage. Grundsätzlich kann ich esmir vorstellen, für immer in der Schweizzu leben. Es ist ein tolles Land mit einer,insbesondere in Zürich, hohen Lebens-qualität. Der Arbeitsmarkt bietet für Per-sonen mit einer guten Ausbildung sehrviele Chancen und Möglichkeiten. Aberdennoch würde ich nicht ausschließen,wenn das Schicksal mir oder meinemEhemann eine spannende Chance au-ßerhalb der Schweiz bietet, diese zu er-greifen. Aber im Moment sind wir sehrzufrieden hier und unsere Kinder sinddarüber hinaus noch zu klein fürgroße Veränderungen.

DAS INTERVIEW

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Page 6: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

ÄNDERUNGEN BEI

VISUM FÜR SAUDI-ARABIEN

Die von der konsularischen Vertretungdes Königreiches Saudi-Arabien bereitsEnde April angekündigte Umstellung desAntragsprozesses soll nun am Montag,den 13. Mai begonnen worden sein.

In Berlin und Frankfurt am Main neh-men die Büros des Konsularproviders»VFS Tasheel International« ihre Arbeitauf.

Anträge werden ausschließlich durchden Konsularprovider angenommen, derdie Weiterleitung der Visumanträgeübernimmt. Antragsteller müssen für diepersönliche Einreichung der Unterlagenonline unter www.saudivisa.vfstasheel.com einen Termin vereinbaren.

Die Kontaktdaten der Provider lauten:VFS Tasheel International, Jägerstraße41, 10117 Berlin sowie VFS Tasheel In-ternational, Baseler Straße 44-48, EckeGutleutstraße 80, 60323 Frankfurt amMain. Bislang wurden keine Änderun-gen der eigentlichen Antragbestimmun-gen mitgeteilt. Es muss aber in derÜbergangszeit mit Antragsverzögerun-gen gerechnet werden. Detaillierte In-formationen sind auf der Internetseitevon VFS Tasheel International erhältlichunter www.saudivisa.vfstasheel.com.

Quellen:www.cibt.de und www.tip.de

RECHTLICHES

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SCHADENSERSATZ BEI

VERPASSTEM ANSCHLUSSFLUG

Fluggäste haben Anspruch auf eine Aus-gleichszahlung nach der Fluggastverord-nung, wenn sie wegen eines verspä-teten Zubringerflugs ihren Anschlussflugverpassen.

Die Reisenden buchten im konkretenFall eine Flugreise von Berlin-Tegel überMadrid nach San José (Costa Rica). InBerlin flogen sie mit einer Verspätungvon eineinhalb Stunden ab. Dies führtedazu, dass sie den Anschlussflug nachSan José verpassten, weil der Einsteige-vorgang bereits beendet war als sie andem Durchgang zum Weiterflug anka-men. Erst am folgenden Tag wurden sienach San José befördert. Die Klägerinverlangte von der Fluggesellschaft aus

eigenem und abgetretenem Recht einesMitreisenden eine Ausgleichszahlungvon jeweils 600 Euro nach der Fluggast-verordnung 261/2004/EG.

Der BGH hat die Fluggesellschaft an-tragsgemäß verurteilt, die Ausgleichs-zahlung zu leisten. Der BGH hält dieKlageforderung unter dem Gesichts-punkt der großen Verspätung für be-gründet und verweist dazu auf dieRechtsprechung des EuGH. Nach dessenEntscheidung haben auch die Fluggästeverspäteter Flüge einen Ausgleichsan-spruch, wenn sie ihr Endziel infolge derVerspätung erst drei Stunden nach dervorgesehenen Ankunftszeit oder nochspäter erreichen, erläutern die ARAG-Ex-perten (BGH, Az.: X ZR 127/11).

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FERIENHAUSPREIS MUSS

ENDREINIGUNG EINSCHLIESSEN

Der Preis für eine Ferienwohnung in derWerbung des Vermieters muss die Kos-ten für die Endreinigung enthalten. Indem konkreten Fall warb der Beklagteim Internet für verschiedene Ferienmiet-wohnungen. Unter jeder der beworbe-nen Wohnungen befand sich eineTabelle, in der Wochenpreise – aufge-gliedert nach Hauptsaison, Nebensaisonund Sparwochen – angegeben wurden.

Erst ganz am Ende der Werbung wurdeauf die Zusatzkosten für die Endreini-gung in Höhe von 75 Euro (mit Hundoder Katze) oder 55 Euro (ohne Tier)

hingewiesen. Die gegen diesen Aspekteingereichte Klage hatte Erfolg.

Grundsätzlich muss laut den Rechtsex-perten der ARAG Rechtsschutzversiche-rung der Preis angegeben werden, dereinschließlich Umsatzsteuer und sonsti-ger Preisbestandteile zu zahlen ist – derEndpreis. Endreinigungskosten müssendaher als zwingend anfallende Kosten indem beworbenen Mietpreis enthaltensein. Die von dem beklagten Vermietergenutzte Darstellung genügt demnachnicht den Anforderungen der Preisanga-benverordnung (OLG Schleswig-Holstein, Az.: 6 U 27/12).

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Page 7: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

GESETZ FÜR

AUSLANDSSCHULEN GEPLANT

Der Deutsche Bundestag diskutiert zur-zeit einen Gesetzentwurf der Bundesre-gierung, mit dem die Deutschen Aus-landsschulen zukunftssicher gefördertwerden sollen. Das berichtet die Zen-tralstelle für das Auslandsschulwesen(ZfA).

Mit dem Entwurf (17/13058) soll dieFörderung der Deutschen Auslands-schulen verlässlicher und nachhaltigergestaltet werden. Schulen, deren Betriebdas nötige Maß an Stabilität, Kontinuitätund Qualität erreicht haben, erhaltensomit künftig ihre Förderung nicht mehrin Form einer Zuwendung des Bundes,sondern auf Basis eines gesetzlichen An-spruchs.

Die deutschen Auslandsschulen geltenals Visitenkarten der deutschen Kulturim Ausland und sind wichtige Begeg-nungsstätten für interkulturelle Begeg-nung und ein demokratisches Mitein-ander.

Die Abgeordneten sprachen sich frakti-onsübergreifend in der Debatte dafüraus, das Gesetz auf alle über 140 Deut-schen Auslandsschulen und auch auf die870 Sprachdiplomschulen auszudehnen.

Die mehr als 140 von der (ZfA) des Bun-desverwaltungsamtes geförderten Deut-schen Auslandsschulen vermitteln imAusland ein nachhaltig positives Bild vonDeutschland. Sie leisten einen wichtigenBeitrag zur Förderung der deutschenSprache und Kultur im Ausland und zurGewinnung hoch qualifizierter Studie-render und Fachkräfte für Deutschlandund die jeweiligen Sitzländer.

Mehr zum Thema:http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/130/1713058.pdf

RECHTLICHES

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BADEVERBOT IM

URLAUB KEIN REISEMANGEL

Ein Badeverbot im Meer wegen der Ge-fahr von Haiangriffen stellt keinen Rei-semangel dar. Im verhandelten Fall buchteein Ehepaar für 4.462 Euro einen Pau-schalurlaub auf der Seychelleninsel Pras-lin. Wegen eines Haiangriffs vor demdort gelegenen Strand verhängten dieörtlichen Sicherheitsbehörden für ein-zelne Strände der Seychellen ein Bade-verbot.

Dieses bestand auch noch, als das Ehe-paar anreiste. Wegen des Badeverbotsverlangte es vom Reiseveranstalter dieHälfte des Reisepreises als Entschädi-gung zurück. Das Amtsgericht (AG) Mün-chen hat die Klage abgewiesen, da einReisemangel nicht vorlag. Die Klägerhätten den Strand während ihrer Reise-zeit nutzen können. Eine Verpflichtung,dem Reisenden ein ungefährdetesSchwimmen im Meer zu ermöglichen,trifft den Reiseveranstalter laut ARAGExperten nicht (AG München, Az.:242 C 16069/12).

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VORSICHT BEI

SOUVENIRS AUS DER TÜRKEI

Das österreichische Außenministeriumweist eindringlich darauf hin, sich beieiner Reise in die Türkei vorab zu infor-mieren, welche Güter und Gegenständeaus der Türkei mitgebracht werden dür-fen. Die Ausfuhr von ethnografischen,historischen und archäologischen Ge-genständen (Antiquitäten, alte Münzen,Fossilien etc.) ist in der Türkei jedochstrikt untersagt.

Das Ministerium weist weiter darauf hin,dass bei ethnografischen Gegenständen(beispielsweise Teppiche, Kelims undÄhnliches) im Zweifelsfalle ein Attesteines staatlichen türkischen Museumseingeholt werden sollte. Es ist ebenfallsstrengstens verboten, auf freiem Feldgefundene oder von »Händlern« ge-kaufte und als Teile antiker Bauwerkeoder ähnlichem identifizierbare Steineauszuführen. Polizei und Zollbehördenlegen den Begriff »Antiquitäten« weitaus. Verstöße gegen diese Regelungenwerden mit sofortiger Festnahme undGefängnisstrafen geahndet, wie es inverschiedenen Fällen bereits geschehenist.

Für Aufsehen hatte der Fall zweier ame-rikanischer Touristen in Ankara gesorgt,die Steine vom Strand als Souvenir mitnach Hause genommen hatten. Bei derKontrolle am Flughafen identifiziertenBeamte zwei der Steine als historischeArtefakte. Dafür kamen die Sammler fürkurze Zeit ins Gefängnis.

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Page 8: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

PORTAL FÜR ENTSCHÄ-

DIGUNG BEI FLUGAUSFÄLLEN

Rund 12,2 Milliarden Euro zahlen deut-sche Unternehmen laut dem Geschäfts-reiseVerband (VDR) jährlich für Ge-schäftsreisen ihrer Mitarbeiter mit demFlugzeug. Was passiert jedoch, wenn dieGeschäftsreise mit dem Flieger nicht wiegeplant stattfindet, da der Flug gestri-chen wurde, stark verspätet oder über-bucht war?

Das Onlineportal www.flightright.de fürFluggastrechte hat sich darauf speziali-siert, nicht nur für privat Reisende, son-dern auch für Unternehmen und ihreMitarbeiter die Entschädigungsansprü-che durchzusetzen, die ihnen laut EU-Recht bei Flugannullierung, -verspätungund -überbuchung zustehen. Das Portalliefert eigenen Angaben zufolge das nö-tige Know-how, um die Ansprüche vonUnternehmen gegenüber den Flugge-sellschaften durchzusetzen. Dabei fälltbeispielsweise ein Flugausfall bei beruf-lichen Terminen häufig besonders insGewicht. Geschäftspartner können durcheine Verspätung oder einen Terminausfall

verärgert sein. Im schlimmsten Fall kommtes zu Verlusten durch Geschäftsausfälle,so Schmitt, der als Geschäftsführer beidem Onlineportal tätig ist.

Das Potsdamer Startup ist bereits fürmehrere Firmen aktiv. Flightright ent-wickelte für diese passende Systeme,mittels derer es für Unternehmen imMassenverfahren alle vergangenen Ge-schäftsflüge ihrer reisenden Mitarbeiterauf Entschädigungspotential überprüft.Basierend auf den Auswertungen des IT-Systems und der Einschätzung derRechtsabteilung des Onlineportals über-mittelt das Team dem Unternehmenoder wahlweise den betroffenen Mitar-beitern Anzahl und mögliches Entschä-digungsvolumen. Auf Grundlage einereinmaligen Rahmenvereinbarung setztdas Portal die Entschädigungsansprücheder Geschäftsreisenden gegenüber denFluggesellschaften durch – wenn erfor-derlich – auch vor Gericht.

Das Verbraucherportal hat ermittelt,dass rund 100.000 Flugbuchungen ca.800 Fälle mit Entschädigungsanspruch

ergeben. Bei einer durchschnittlichenEntschädigungssumme von 400 Euro er-gebe sich daraus ein Anspruch von320.000 Euro für das Unternehmen be-ziehungsweise die reisenden Mitarbeiter.Grundsätzlich steht der Anspruch demReisenden zu. Je nach der Größe der Dis-tanz beträgt der Entschädigungsan-spruch pro Fluggast 250-600 Euro. DieAnsprüche können in Deutschland rück-wirkend bis zu drei Jahre nach dem Rei-sedatum geltend gemacht wer-den.

RECHTLICHES

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KRITIK AN

NEUER ENTSENDERICHTLINIE

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) kritisiert die Entwick-lung der aktuellen Debatte um diegeplante Durchsetzungsrichtlinie zur Ent-sendung. Sie würde Arbeitnehmern scha-den statt helfen. In der Bauwirtschaftwerden der IG BAU zufolge jedes Jahrmehr als eine Million Bauarbeiter aufGrund von Entsendungen innerhalb derEU ausgebeutet.

Die Durchsetzungs-Richtlinie soll eigent-lich die Bekämpfung des Missbrauchsbei Entsendungen in Form von grenz-überschreitendem Sozialdumping ver-bessern. Doch statt Ausbeutung undBetrug durch verschärfte Kontrollen denBoden zu entziehen, stehen laut IG BAUnunmehr Vorschläge im Raum, die dieMitgliedsstaaten zwingen, ihren Auf-sichtsämtern Scheuklappen anzulegen.So wird etwa diskutiert, dass nur nochkürzere Dokumente in die Landesspra-che übersetzt werden müssen. Damitentfiele eine Pflicht zur Übersetzung,was es dem Entsendeunternehmen leichtmacht, eine effektive Kontrolle zu um-gehen. Dies ist nach Ansicht der IG BAUeine Einladung zur Ausbeutung.

Gegen die Verschlechterung des Arbeit-nehmerschutzes in der EU protestierenauch der Europäische Gewerkschafts-bund (EGB) und die Fachgewerkschafts-verbände in der EU. In einem Brief an dienationalen Regierungen, Abgeordnetenund EU-Parlamentariern appellieren sie,die Durchsetzungs-Richtlinie als Instru-ment zur Wiederherstellung eines sozia-len Europas zu nutzen. Konkret forderndie Verfasser unter anderem, dass die ar-

beitsrechtlichen Mindeststandards einesLandes auch für entsandte Beschäftigtezwingend einzuhalten sind, dass die na-tionale Verwaltung die Entsendung un-beschränkt kontrollieren kann und dasszweifelsfrei festgelegt wird, dass der Ar-beitgeber verpflichtet ist, die Kosten fürReisen und Unterkunft sowie Verpfle-gung der entsandten Arbeitnehmer zubezahlen.

Hintergrund: In den vergangenen Jahrenist es laut der IG BAU zu Skandalen rundum die Entsendefirmen gekommen. DerBetrug beispielsweise an polnischen,bulgarischen und rumänischen Entsen-dearbeitern vor allem im Bau und aufSchlachthöfen geschehe in Deutschlandderart häufig, dass die Einzelfälle kaumnoch dokumentiert werden könnten.Jedes Jahr gäbe es tausende von Ermitt-lungsverfahren wegen Ordnungswidrig-keiten und Straftaten im Umfeldeiner Entsendung.

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Page 9: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

WO DIE TERRORGEFAHR

AM GRÖSSTEN IST

Auch für 2013 bleibt die weltweite Be-drohung durch Terroranschläge oder po-litische Gewalt bestehen. Wo genau dieGefahren auf der Welt derzeit am größ-ten sind, zeigt die aktuelle Weltkarte derTerrorgefahren, die der Versicherungs-makler Aon jetzt veröffentlicht hat(www.aon.de/terror-map-2013).

Die Karte misst politische Gewalt undTerrorismus in 200 Ländern und Territo-rien. Eine Erkenntnis: In 44 Prozent deruntersuchten Länder besteht eine la-tente Gefahr durch Terroranschläge. Diegute Nachricht für Deutschland: Hierzu-lande ist das Risiko, Opfer eines Terror-anschlags zu werden, gegenüber demVorjahr zurückgegangen. Die gefähr-lichsten Regionen sind dagegen derNahe Osten und Nordafrika. In 85 Pro-zent der Länder in diesen Regionen stel-len Terrorismus und Sabotage die größ-ten Bedrohungen dar.

»Die Nachwirkungen des ArabischenFrühlings sind enorm«, sagt Luisa Sprafke,Terrorgefahrexpertin von Aon in Deutsch-land. Bürgerkriege in Libyen und Syrienhätten in den angrenzenden Ländern zuhohen Risiken beigetragen. »Ägyptenwurde in diesem Jahr aufgrund der an-haltenden öffentlichen Tumulte, der po-litischen Instabilität und des Terrorismus’wieder in den Kreis der Länder mit denhöchsten Risikobewertungen aufge-nommen«, so Sprafke weiter.

Auch in den südeuropäischen Ländernbestehe ein erhöhtes Terror-Risiko auf-grund ziviler Unruhen. Die Aon-Karte

stellt den Firmen Daten und Fakten be-reit, um sie in ihren Bemühungen umgrößere Sicherheit zu unterstützen.Demnach stünde für die Unternehmenals erstes immer die Identifikation vonRisiken im Vordergrund. Anschließendkann die Implementierung eines Risiko-management-Programms einen großenBeitrag zu besserem Schutz leisten.

Die Weltkarte der Terrorgefahren 2013wurde von Aon in Zusammenarbeit mitdem globalen Risikoberatungsunterneh-men The Risk Advisory Group erstellt.Drei Risiko-Arten auf der Weltkarte derTerrorgefahr werden unterschieden: 1.Terrorismus und Sabotage, 2. Streiks,Aufstände, Unruhen und böswillige Be-schädigung von Eigentum und 3. Auf-ruhr, Revolution, Rebellion, Meuterei,Staatsstreich, Krieg und Bürgerkrieg.

Die Weltkarte des Terrors weist jedemuntersuchten Land mit Hilfe einer Farb-skala eine Bedrohungsstufe zu. Dabeigibt es folgende Risikograde: Kein Ri-siko, geringfügig, niedrig, mittel, hochoder ernst. Das Gefahrenpotential fürDeutschland ist in diesem Jahr von »mit-tel« auf »niedrig« zurückgegangen.

Die Weltkarte wird durch eine interak-tive Online-Version ergänzt. Dort lassensich die Ländereinstufungen über meh-rere Jahre hinweg und in Bezug auf diedrei unterschiedlichen Risikoarten mit-einander vergleichen: http://www.riskmap.aon.co.uk/Terrorism_Risk_Map.aspx.

EXPATRIATES

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BRITISCHE UNTERNEHMEN

ZIEHT ES INS AUSLAND

Fast die Hälfte (43 Prozent) der Unter-nehmen Großbritanniens wollen in derZukunft ins Ausland expandieren. Dashat eine Umfrage des Gesundheits-dienstleisters Expacare ergeben. Dem-nach wollen 44 Prozent der Firmengerne eine wichtige Rolle in der globa-len Wirtschaft spielen und deshalb insAusland gehen, während gut ein Drittel(32 Prozent) aufgrund ihrer im Auslandansässigen Kunden darüber nachdenkt,eine Niederlassung außerhalb der Inselzu gründen.

34 Prozent strecken ihre Fühler in Rich-tung EU-Staaten aus, da vereinheitlichteRegeln den Markteintritt erleichtern. Be-merkenswert: Fast vier von zehn (39 Pro-zent) britischen Firmen zieht es nachSkandinavien. 36 Prozent finden dieBRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indienund China) wirtschaftlich reizvoll. KlareVorstellungen haben die Unternehmenauch davon, in welchen Ländern sie keinBusiness machen möchten. So wollen41 Prozent auf keinen Fall in derSchweiz aktiv werden. Der Grund: Dieextrem starke Währung, die die Investi-tionskosten somit in die Höhe treibenwürden. Nahezu jedes zweite (48 Pro-zent) Unternehmen würde unter ande-rem wegen der Sicherheitslage keineGeschäfte in Südafrika machen.

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Page 10: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

DAS CHINA-BILD

DER DEUTSCHEN

Betrachtet man die deutsche China-wahrnehmung ab dem 20. Jahrhundert,lassen sich drei Hauptströmungen aus-machen, die größtenteils negativer Na-tur waren. Weiterhin wurde die »GelbeGefahr« heraufbeschworen, da das chi-nesische Massenvolk ins Ausland strömeoder wenigstens daheim die Ressourcender Welt verbrauche.

VON DER GELBEN ZUR ROTEN GE-FAHRSeit Gründung der Volksrepublik China,im Deutschen auch »Rotchina« ge-nannt, wurde ferner vor einer kommu-nistischen Bedrohung gewarnt. DieseTendenz wurde durch die PositionDeutschlands im Spannungsfeld zwi-schen den Großmächten Russland undAmerika in der Folgezeit angeheizt, ließdann zeitweilig nach, verschwand indesniemals ganz.

MAO-BIBEL EINST AUCH INDEUTSCHLAND SEHR BELIEBTSkurril wirkt dabei die Tatsache, dasssich viele Deutsche in der Studentenbe-wegung der 1968er mit der Mao-Bibelausrüsteten, da sie auf die Umsetzungidealer politischer Verhältnisse in der chi-nesischen Ferne hofften. Heute gibt dasfreilich kaum jemand in Deutschland zu– hier und da taucht dennoch ein Fotomit der Bibel auf.

ANGST UND EUPHORIE ANGE-SICHTS CHINAS WIRTSCHAFTS-MACHTEin weiteres Gefahrenpotenzial wird bisheute in Chinas wirtschaftlichem Ein-fluss gesehen. In jüngerer Zeit wurdedies im Bereich der grünen Energie sehrdeutlich, als man China, das lange alsWerkbank einfacher Billigprodukte ge-sehen wurde, für den Niedergang derdeutschen Solarbranche verantwortlichmachte.

Das Angstbild einer wirtschaftlichenÜbermacht Chinas geht in seinenGrundzügen bis in die Reform- und Öff-nungsphase der Volksrepublik zurück. InDeutschland wechselte sich die Angstauch regelmäßig mit Euphorie ab, weildeutsche Wirtschaftsakteure in hohemMaße am chinesischen Wachstum teil-hatten und -haben.

MEDIEN MIT REIZTHEMEN UND TUN-NELBLICK BEI CHINAWestliche Medien reproduzieren, variie-ren und multiplizieren heutzutage diesedrei farbenfrohen, aber letztlich dochdüsteren Gefahren, mit denen China inVerbindung gebracht wird. Die deutscheBerichterstattung ist in den letzten Jah-ren zwar vielseitiger und ausgewogenergeworden, dennoch bleiben Informatio-nen über China sehr selektiv mit einemHang zur Ablehnung.

Dies ist nicht nur deshalb tragisch, weildem Reich der Mitte damit ein Negativ-klischee anhaftet, das oftmals nichtganz – und manchmal überhaupt nicht– gerechtfertigt ist. Dass die so genann-ten Qualitätsmedien in Deutschland aufden alteingetretenen Pfaden der China-kritiker mitsamt den üblichen Reizthe-men marschieren, ist aus einem wei-teren Grund bedauerlich: Dadurch wirdhäufig versäumt, auf diejenigen Pro-bleme und Entwicklungsfelder in Chinaeinzugehen, die weitaus aktueller sindund mittlerweile in den chinesischenMedien offener diskutiert werden.

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EXPATRIATES

DER AUTOR:

• Jones Polfuß ist interkulturel-ler Trainer und Berater fürChina und Dozent am Institutfür Sinologie und Ostasien-kunde an der WWU Münster.

• www.interculturecapital.de

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GERMANIA

Die Berliner Fluggesellschaft Germaniabaut ihr Streckennetz aus und stationiertab diesem Sommer zwei Flugzeuge inGroßbritannien. Nach eigener Aussagemöchte sich die Airline mit diesemSchritt weiter internationalisieren undvom reinen Deutschlandgeschäft lösen.

Die Berliner Airline behält ihr Vollchar-ter-Engagement aus dem Winterflug-plan bei und fliegt von London-Gatwickund Manchster nach Griechenland undZypern. Daneben eröffnet Germaniaerstmals eine eigene Linienverbindungaus dem Vereinten Königreich und fliegtkünftig immer Dienstag und Freitagnach Pristina. Der Flieger hebt um 19.25Uhr in der Metropole an der Themse abund erreicht die Hauptstadt des Kosovoum 23.40 Uhr Ortszeit. Der Rückflugstartet um 00.25 Uhr und erreicht diebritische Hauptstadt um 02.05 Uhr Orts-zeit.

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FLY GEORGIA

Die georgische Fluggesellschaft Fly Geor-gia hat eine neue Verbindung zwischenTiflis und Düsseldorf eröffnet und be-dient diese ab sofort zweimal wöchent-lich.

Der Airbus A319 verlässt die georgischeHauptstadt Montag um 7.00 Uhr undFreitag um 14.10 Uhr und erreicht dienordrhein-westfälische Metropole um9.25 Uhr beziehungsweise um 16.35Uhr. Zurück geht es montags um 10.35Uhr und freitags um 17.50 Uhr. Nachetwa vier Stunden Flugdauer wird dieMetropole im Kaukasus um 16.35 Uhr

sowie freitags um 23.50 Uhr erreicht.Alle Zeiten sind Ortszeiten.

Fly Georgia bediene mit dieser Destina-tion ein wichtiges Ziel in Vorderasien.Die Bundesrepublik engagiert sich aktivfür den Wiederaufbau Georgiens undder Region Südkaukasus. Deutschlandgehöre zu den wichtigsten Partnern Ge-orgiens bei der Entwicklungs- und Wirt-schaftszusammenarbeit. Hinzu kommenvielfältige akademische, kulturelle undzivilgesellschaftliche Kontakte zwischenden beiden Ländern.

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LUFTHANSA

Lufthansa wertet ihren Bordservice aufLang- und Kurzstreckenflügen auf. Seitdem 1. Mai 2013 bietet die Airline Flug-gästen der First und der Business Classeinen verbesserten Bordservice. So kön-nen sich Gäste der ersten Klasse nun aufneue kulinarische Menüs freuen.

Auf Flügen ab Deutschland bietet Luft-hansa mit den Culinary Delights einneues Programm an, das Passagiere mitder Kochkunst und den Produkten eineserstklassigen Kochs verwöhnt. Der ex-klusive Kaviarservice in der Frist Classwird den Lufthansa-Gästen jetzt aufTag- und Abendflügen als separaterGang angeboten. Die Vorspeise wurdenun um eine komplette Variation ver-schiedener Vorspeisen erweitert.

Daneben weist das neue gastronomi-sche Konzept der Lufthansa BusinessClass mehr Frische und Vielfalt bei Spei-sen und Getränken auf. So stehen denPassagieren ab sofort neue Teesorten,

Frischmilch für Kaffee, eine größere Aus-wahl an Saft sowie Weiß- und Altbierzur Verfügung.

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FLUGHAFEN HAMBURG

Zum 14. Mai 2013 hat der FlughafenHamburg vier neue Kontrolllinien errich-tet. Dadurch sollen die Kontrollen fürFluggäste künftig schneller und beque-mer werden.

Die neuen Kontrollgeräte sind in derLage, Flüssigkeiten zu überprüfen. Die-ses Verfahren wird jedoch erst nach Auf-hebung der Beschränkung der Mit-nahme von Flüssigkeiten im Handge-päck eingesetzt. Laut EU-Verordnungmuss diese Beschränkung bis zum31.01.2014 für alle Mitgliedsstaaten ineinem ersten Schritt teilweise aufgeho-ben werden.

Daneben ist die neue Kontrollanlage miteinem automatischen Wannenrückfüh-rungssystem ausgestattet, welches dieTransportwannen nach der Kontrolle au-tomatisch zum Anfang der Kontrollstellebefördert.

Parallel erhielt die Fast Lane eine auto-matische Bordkartenkontrolle. Sie er-möglicht Passagieren durch Einscannender Bordkarte auf direktem Weg zurKontrollschleuse zu gelangen. Ebensowurde das Passagierleitsystem vor denSicherheitskontrollen optisch aufgewer-tet und effizienter organisiert.

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AIRLINE NEWS

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Page 12: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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FLUGHAFEN CHICAGO O’HARE

Der internationale Flughafen ChicagoO’Hare wird zum 1. Juli 2013 kurzfristigdie Passkontrolle automatisieren unddamit die Einreise beschleunigen. DerBetreiber des Flughafens, das ChicagoDepartment of Aviation, teilt mit, dassinsgesamt 32 Selbstbedienungsterminalsinstalliert werden, an denen Fluggästeihre Passdaten einlesen und überprüfenlassen können. Touchscreens ermögli-chen Passagieren, Fragen zu ihrer Ein-reise zu beantworten. Anschließenddruckt der Automat eine Bescheinigungaus, die einem Einreisebeamten zur Prü-fung auf Richtigkeit vorgelegt wird,bevor der Fluggast offiziell einreisenkann.

Damit ist der Chicago O’Hare Interna-tional Airport der erste Flughafen derUSA, der ein solches Verfahren einführt.Das Chicago O’Hare Department möch-te so die Einreise-Prozedur für die meis-ten ankommenden Passagiere deutlichverkürzen. Zum Einsatz kommt ein Sys-tem, das gemeinschaftlich von der Van-couver Airport Authority und der Zoll-und Grenzbehörde der Vereinigten Staa-ten entwickelt wurde.

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DRÄNGELN UNERWÜNSCHT

Lange Warteschlangen, Menschenmas-sen, rücksichtslose Mitreisende – dieWartezeit am Flughafen bedeutet fürviele Reisende Stress. Das wollte Sky-scanner, eine Reisesuchmaschine, ge-nauer wissen und hat über 1.200 inter-national Reisende befragt, was sie amFlughafen am meisten ärgert.

Dabei kam heraus, dass sich fast jederzweite Befragte (41 Prozent) darüber är-gert, wenn Mitreisende sich an denWarteschlangen am Check-in oder Ab-flug-Gate vordrängeln.

17 Prozent der Umfrageteilnehmer füh-len sich von Reisenden gestört, die meh-rere der knapp vorhandenen Sitzplätzeam Flughafen mit ihrem Gepäck bele-gen oder sich zum Schlafen ausbreiten.

Auf Platz drei der größten Ärgernisse anFlughäfen folgen Passagiere, die an denSicherheitskontrollen alles aufhalten.Jeder Zehnte (Zwölf Prozent) gibt an,dass er sich über andere ärgert, die un-vorbereitet sind, weil sie beispielsweisenicht ihren Gürtel abgelegt, die Hosen-taschen geleert und Laptop sowie Flüs-sigkeiten aus dem Gepäck geholt ha-ben.

Fast genauso viele Befragte (elf Prozent)stört es, wenn Mitreisende am Gepäck-band nicht Platz machen und der eigeneKoffer nicht vom Band genommen wer-den kann.

Zu den weiteren Top-Ärgernissen zählenFluggäste, die sich vor Abflug am Flug-hafen betrinken (acht Prozent), die nachdem Wiegen am Check-in ihren Kofferwegen Übergewichts umpacken müssen(sieben Prozent) und die einem mit demRollkoffer über den Fuß fahren (fünf Pro-zent).

Gegenüber Kindern zeigten sich die Be-fragten hingegen überraschend tole-rant. Hier gab nur ein Prozent an, sichzu ärgern wenn Mitreisende den Wegversperren, weil sie Kinder auf dem Ge-päckwagen durch den Flughafenherumfahren.

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Page 13: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

DEUTSCHE LIEBEN

INTERNATIONALES ESSEN

Ob italienisch, spanisch, thailändischoder indisch: 60 Prozent der Deutschenschätzen die internationale Küche. Mitihrer Lust auf Gerichte aus anderen Län-dern liegen sie damit im weltweiten Ver-gleich über dem Durchschnitt von 45Prozent, berichtet die »Apotheken Um-schau«.

Nur Engländer und Australier lassen sichmit 70 beziehungsweise 61 Prozentnoch lieber Gerichte aus der internatio-nalen Küche schmecken, ging aus eineripsos-Umfrage in 26 Nationen hervor.Überall stieg mit wachsender Bildungdas Interesse an Gerichten und Nah-rungsmitteln aus anderen Regio-nen und Kulturen.

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VERMISCHTES

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RATGEBER FÜR PRAKTIKA

BEI DER EU ODER UNO

Für viele junge Leute ist eine Karriere iminternationalen Dienst ein Traum, dessenfreie Stellen allerdings schwer umkämpftsind. Ein Praktikum in diesem Bereich istein guter Einstieg, um erste Eindrücke zugewinnen, das Ausland zu bereisen undKontakte zu knüpfen.

Der Ratgeber »Praktika - bei EU, UN undInternationalen Institutionen« von HannaMarkones und Georg Beckmann hilft beider Suche nach Praktikumsstellen in die-sen Bereichen. Sehr detailliert unter-stützt das Buch mit Auflistungen derEinrichtungen mit einer jeweiligen Kurz-

beschreibung des Tätigkeitsfeldes derOrganisation, der Anforderungen desPraktikumsplatzes und der an die Be-werber. Konkrete Kontaktdaten verein-fachen die Bewerbung. Der Ratgeberlistet unter anderem das EuropäischeParlament, den Europäischen Gerichts-hof, die Europäische Kommission, die Fi-nanz- und Finanzierungsinstitutionen undGemeinschaftsagenturen. Auch Tipps,wie zum Beispiel die Nutzung des Euro-pass mit seinen Dokumenten und per-sönliche Erfahrungsberichte, helfen beider Bewerbung und ergänzen dadurchdie umfangreiche Adressliste.

RENTNER IM AUSLAND:

NEUE ADRESSE MITTEILEN

Ruheständler, die ins Ausland ziehen,sollten dem Renten Service der Deut-schen Post AG ihre neue Adresse mittei-len. Darauf weist die Deutsche Ren-tenversicherung Bund in Berlin hin.

Grund für den Appell: Um die Rentenauszahlen zu können, benötigt der Ren-ten Service immer die aktuelle Adresseder Rentner. Wer seine neue Adressenicht mitteilt und es der Deutschen Ren-

tenversicherung nicht möglich ist, dieneue Anschrift zu ermitteln, so stopptdiese die Zahlung. Nur so können Über-zahlungen vermieden werden.

Erst nachdem sich die Betroffenen mitihrer neuen Adresse beim Renten Servicegemeldet haben, wird wieder überwiesen.Adressänderungen werden in jeder Postfi-liale oder im Internet unter www.renten-service.com entgegengenommen.

BUCHINFORMATIONEN:

• Hanna Markones/GeorgBeckmann: Praktika – bei EU,UN und Internationalen Insti-tutionen

• Verlag interconnections

• 24,90 Euro

• ISBN: 978-3-86040-155-2

Page 14: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

TIPPS ZUR PLANUNG

DES UMZUGS INS AUSLAND

Viele Aspekte unterscheiden den inner-deutschen Umzug von einem Umzug insAusland. Ein wichtiges Thema ist derZoll, denn diesbezüglich sollten mög-lichst früh Vorkehrungen getroffen wer-den, damit die für die Zollabfertigungerforderlichen Dokumente rechtzeitigvorliegen. So können Verzögerungenund dadurch verbundene Zusatzkostenvermieden werden. Staaten wie Russ-land und Brasilien fordern beispielsweiseeine Exportzollabfertigung. Ein extremesBeispiel ist Algerien: Dort müssen für dieEinfuhr von Umzugsgut mehr als 20,teilweise beglaubigte, Dokumente vor-gelegt werden.

VERPACKUNG DER UMZUGSGEGEN-STÄNDE WICHTIGSelbst in punkto Verpackung der Güterist bei einem internationalen Umzug mitwesentlich mehr Aufwand zu rechnenals beim nationalen. Weil Möbel bei-spielsweise bei Seefrachtversand in einenContainer verladen werden, kann mandiese nicht »einfach so« einpacken, son-dern sie müssen in spezielles Materialgewickelt werden. Eine gute Zeitpla-nung ist bei internationalen Umzügenschon die halbe Miete. Zwischen Ver-packung und Zustellung des Umzugs-guts liegen oft mehrere Wochen, sodass wir als Umzugsspediteur mit denKunden vorab besprechen, welche Zeit-planung für seine persönliche Situationam besten ist.

HERAUSFORDERUNG: UMZUG INLÄNDER MIT KORRUPTIONBesonders herausfordernd sind Umzügenoch immer in kommunistischen Län-dern sowie in solchen, wo viel Korrup-tion herrscht. So werden die offiziellenRegeln für die Zollabfertigung oft will-kürlich ausgelegt, was dann zum Leid-wesen für den Umziehenden Verzöge-rungen und/oder zusätzlichen Aufwandbedeutet. Der Möbelspediteur versuchtin der Regel durch seine Erfahrung, sol-che Risiken bereits im Vorwege zu er-kennen und zu minimieren. Allerdingsist dies nicht immer möglich. Länder mitschlechter Infrastruktur beispielsweiseverlangen eine gute Kenntnis der loka-len Gegebenheiten. Dort müssen imVorfeld oft Entscheidungen abgewogenwerden, ob der Umzug per Seefracht,auf dem Landweg oder vielleicht sogarüber ein Drittland abgewickelt wird.

FRÜH MIT DER VORBEREITUNG BE-GINNENViele Auswanderer und Expats, die insAusland ziehen, beschäftigen sich oft zuspät mit diesem Schritt. Viele meldensich etwa zu spät beim Möbelspediteur.Sobald der erste Kontakt besteht, liegtes an letzterem dafür zu sorgen, dassFehler vermieden werden. Oftmals fin-den Entsendungen jedoch recht kurzfri-stig statt und der Expatriate erfährt erstkurz vor dem Umzug, dass er schon baldan einem neuen Einsatzort tätig seinwird. Ein zu langer Zeitraum wiederum,also etwa neun bis 12 Monate zwischenErstkontakt und Umzug, kann jedochleider auch zur Folge haben, dass sich inder Zwischenzeit See- und Luftfrachtenoder Zollbestimmungen ändern. Eineoptimale Vorbereitung des Umzugeskann für gewöhnlich dann garantiertwerden, wenn das erste Gespräch rundzwei Monate vor Umzugsbeginn statt-findet.

Ein gutes, internationales Umzugsunter-nehmen betreut Kunden von Anfang anund führt sie und die Familie durch dengesamten Umzugsprozess. Bei der Be-sichtigung des Umzugsgutes in derWohnung oder im Haus des Entsandtenwerden neben der Dokumentation desUmzugsgutes auch der Zeitplan, dieZollangelegenheiten und der technischeAblauf des Umzuges besprochen. Dafürsollte man mindestens eine Stunde ein-planen.

RELOCATION-DIENSTE IN ANSPRUCHNEHMENHin und wieder kann es sinnvoll sein,Relocation-Dienste in Anspruch zu neh-men, die Familien und Expatriates vordem Umzug beispielsweise in interkul-turellen Fragen beraten. Sie organisierendie Wohnungssuche und verhandeln mitden Vermietern. Sie wissen, welcheHaustiere unter welchen Voraussetzun-gen mit ins Ausland dürfen, suchenSchulen und Kindergärten; kurzum: Siesorgen dafür, dass die Umziehenden inihr neues Leben starten können, ohnesich mit allzu vielen Formalitäten aus-einandersetzen zu müssen. Wenn derRelocater aufgelistet hat, was mit insneue Leben soll, kommt das Umzugsun-ternehmen ins Spiel. Dieses sorgt danndafür, dass alles organisiert und denrechtlichen Normen entsprechend anden neuen Wohnort transportiert wird.

RECHTZEITIG UM VISUM KÜMMERNVor dem Umzug sollten sich Betroffeneaußerdem intensiv mit den Einreisevor-schriften des Gastlandes auseinander-setzen. Ein Visum ist in fast allen Län-dern außerhalb der EU erforderlich undfür eine längere Aufenthaltsdauer extrazu beantragen.

Abhängig von Ihrer gewünschten Auf-enthaltsdauer müssen verschiedene For-mulare eingereicht werden. Ohne einegültige Aufenthaltsgenehmigung dro-hen Strafen bis hin zu Freiheitsentzug.Professionelle Anbieter wie beispiels-weise die VisumCentrale stehen für eineBeratung zu Aufenthaltsgenehmigun-gen oder beispielsweise bei der Bewer-bung für eine US-Greencard zur Seite.

AUSLANDSKRANKENVERSICHE-RUNG ABSCHLIESSENFür längere Aufenthalte sollte eine spe-zielle private Auslandskrankenversiche-rung abgeschlossen werden, was aller-dings häufig nur bis zu einem Höchst-aufnahmealter von 65 Jahren möglichist. Generell lohnt ein ausführlicher Blickin die Tarifbeschreibung und in das Be-dingungswerk, denn die Angebote vari-ieren stark. So gibt es Policen, die nureinen Basis-Schutz bieten und beispiels-weise keine Behandlungen bei Schwan-gerschaft oder zahnärztliche Leistungenabdecken. Einige sind zudem auf dreioder fünf Jahre begrenzt und bietenkeine Verlängerungsoption.

Bei der Wahl der richtigen Auslands-krankenversicherung sollte zudem da-rauf geachtet werden, ob so genannteAssistance-Leistungen eingeschlossensind. Diese Notfall- und Service-Leistun-gen gewinnen insbesondere bei Aus-landsaufenthalten an Bedeutung. Ver-eine wie der Bund der Auslands-Er-werbstätigen (BDAE) e.V. beraten zu sol-chen Fragen und geben wertvolleTipps.

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VERMISCHTES

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Page 15: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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URLAUB IST OFFIZIELL

GUT FÜR DIE GESUNDHEIT

Urlaubsreisen haben tatsächlich einenpositiven Einfluss auf die Gesundheit.Das haben psychologische Tests in einemExperiment ergeben, das der Reiseveran-stalter Kuoni und Nuffield Health, ein bri-tischer Gesundheitsdienstleister, in Auf-trag gegeben haben.

Für die Studie wurden Probanden inzwei Gruppen aufgeteilt: Ein Teil durftereisen, der andere Teil nicht. Im Gesund-heitszentrum wurden alle Teilnehmerauf ihre Stresswiderstandsfähigkeit ge-testet, die von Psychotherapeuten durch-geführt wurden.

Im Ergebnis lieferte die Reisegruppe bes-sere Gesundheitsergebnisse als die zuHause gebliebenen. So war der Blut-druck der Teilnehmer niedriger, ihreSchlafqualität hatte sich verbessert und

sie legten ein optimiertes Stressmanage-ment an den Tag. Die positiven Nach-wirkungen hielten sogar noch zwei Wo-chen später – also nach der Rückkehr –an.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:

• Der durchschnittliche Blutdruck derUrlauber ging um sechs Prozent run-ter, während sich der Blutdruck derNichtreisenden in der Testphase sogarum zwei Prozent erhöhte.

• Die Schlafqualität bei der Reisegruppeverbesserte sich um 17 Prozent, dieder anderen Teilnehmer verschlech-terte sich um 14 Prozent.

• Die Fähigkeit, mit Stresssituationensouverän umzugehen, verbessertesich um satte 29 Prozent bei jenen,die zuvor im Urlaub waren und nahm

bei der Vergleichsgruppe enorme 71Prozent ab.

Darüber hinaus entdeckten die Forscherbei vielen Probanden einen gesunkenenBlutzuckerwert bei den erholten Perso-nen, was das Risiko an Diabetes zu er-kranken, minimieren kann. Urlaub seidemzufolge eine vorbeugendemedizinische Maßnahme.

GESUNDHEIT INTERNATIONAL

DIE HÄUFIGSTEN

ABLEHNUNGEN BEI DER

KOSTENERSTATTUNG

Das Portal NowCompare, das interna-tionale Versicherungen miteinander ver-gleicht, hat ermittelt, welche die häu-figsten Gründe sind, warum von Expatseingereichte Schäden von Versicherernabgelehnt werden. Spitzenreiter unterden Ablehnungs-Charts waren so ge-nannte »Deckelungen« der Versiche-rungssumme. Viele ausländische Versi-cherer bieten günstige Policen an, beidenen jedoch die zu erstattende Versi-cherungssumme beispielsweise auf10.000 Euro begrenzt sind. Ist die ein-gereichte Krankenhausrechnung jedoch

doppelt so hoch beziehungsweise dasLimit durch andere Schäden bereits er-reicht worden, bleiben Versicherte aufder Hälfte beziehungsweise dem ge-samten Betrag sitzen. An zweiter Stelleder Ablehnungsgründe stehen Vorer-krankungen und an dritter die nicht vor-handene medizinische Notwendigkeit.

NowCompare weist darauf hin, dass Ein-schränkungen im Versicherungsschutzvon Anbieter zu Anbieter variieren unddies für Expats sehr oft verwirrend ist. Siesollten deshalb an die Personalabteilungappellieren, einen adäquaten Anbieterfür den Versicherungsschutz aus-zuwählen.

AUSLANDSKRANKENVER-

SICHERUNG: VIELE EXPATS

UNTERVERSORGT

Rund ein Viertel der Arbeitgeber welt-weit, die Mitarbeiter ins Ausland ent-senden, würden diesen gerne eineAuslandskrankenversicherung bezahlen,können sich diese jedoch nicht leisten.Dies hat eine internationale Umfragedes Krankenversicherers Expacare erge-ben.

Die Erhebung ergab des Weiteren, dass33 Prozent der Befragten es als eine per-sönliche Angelegenheit ihrer Expatsempfinden, ob sie sich um eine Aus-landskrankenpolice kümmern sollten

oder nicht. Immerhin 28 Prozent sinddavon überzeugt, dass Auslandsent-sandte nicht ohne eine entsprechendeAbsicherung im Gepäck ins Auslandgehen sollten. Die Umfrage förderte au-ßerdem zutage, dass etliche Unterneh-men mit Unwissenheit glänzen, wenn esum den Schutz ihrer Expats geht. Soglauben 16 Prozent, dass eine Aus-landsreisekrankenversicherung ausrei-chend Schutz biete und jede zehntebefragte Firma ist überzeugt davon, dasses keine Notwendigkeit für eine Aus-landskrankenversicherung gibt, wennExpats innerhalb der EuropäischenUnion entsandt werden.

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Page 16: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

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AUS ALLER WELT

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KLEINER URLAUBSKNIGGE

Der ADAC hat einige grundlegendeTipps zusammengestellt, die sehr hilf-reich für deutsche Reisende im Auslandsind. Wer Benimmregeln und Trinkgeld-Gepflogenheiten kennt, der findet sichschneller in der Ferne zurecht.

TRINKGELDGEPFLOGENHEITEN IMAUSLAND KENNENIn Amerika gehört es sich, bis zu 20 Pro-zent des Rechnungsbetrags als Trinkgeldzu geben. In anderen Ländern ist dasTrinkgeld bereits in der Rechnung inbe-griffen. In Italien wiederum zahlen Res-taurantgäste zusätzlich das »Coperto«.Dieser Aufschlag für Brot und Gedeckwird immer verlangt, auch wenn keineinziges Grissini verzehrt wurde. Miteinem Trinkgeld für die Bedienung hatdas jedoch nichts zu tun. Das wird – so-fern der Service gut war – extra fällig.

UNTERSCHIEDLICHE GEPFLOGEN-HEITEN IN DEN RESTAURANTSIn Belgien, Spanien und Italien ist es nichtüblich, getrennt zu zahlen. In Finnlandgilt ist es als aufdringlich, sich im Re-staurant zu fremden Menschen an denTisch zu setzen; befremdlich ist alleinschon die Frage nach einem freien Platz.

DRÄNGELN UNERWÜNSCHTWer in Finnland, Großbritannien oder Ir-land nicht unangenehm auffallen möch-te, sollte sich auf keinen Fall irgendwovordrängeln. Es heißt, sich anstellen undgeduldig in der Schlange warten. Dasgilt in allen Lebenslagen: ob beim Ein-steigen in den Bus, der Warteschlangeam Schalter oder beim Anstehen an derKinokasse.

ACHTUNG BEI DER KLEIDERWAHLZu kurze Röcke oder Hosen, weit aus-geschnittene Oberteile und Tops mitSpaghettiträgern werden fast weltweitin Kirchen und Moscheen nicht gedul-det. In der Türkei oder Kroatien gilt dieszudem für Besuche anderer Sehenswür-digkeiten. Unabhängig davon legen dieEinwohner in Spanien, Frankreich, Kroa-tien, Italien, Türkei auch abseits vomStrand allgemein Wert auf korrekte Klei-dung.

DRESSCODE GILT AUCH IN DEN BER-GENWer in den Alpen mit Turnschuhen oderim Strandoutfit die Berge erklimmt,zieht sich schnell den Zorn der Einheimi-schen zu. Festes Schuhwerk, wider-standsfähige Kleidung und ausreichendVerpflegung sind ein »Muss«. Je nachSituation kann es seitens der Versiche-rung sogar Probleme geben, wenn Rei-sende beispielsweise durch falschesSchuhwerk nicht mehr in der Lage ist,den Rückweg anzutreten. Muss die Berg-rettung aktiv werden, ohne dass eineVerletzung vorliegt, bleiben Betroffeneunter Umständen auf den Kosten sitzen.

RÜCKSICHT AUF SCHAMHAFTE EIN-HEIMISCHEFKK-Freunde sollten ausgewiesene FKK-Strände aufsuchen. Andernfalls könnensogar Geldstrafen drohen. In Amerikawird es außerdem nicht gerne gesehen,wenn man sich am Strand statt in Um-kleidekabinen umzieht. Zudem solltendort auch kleine Kinder zumindest eineBadehose tragen.

GEL(I)EBTE SIESTAIn vielen südlichen Ländern gibt es er-weiterte Mittagspausen und damit ein-hergehend andere Öffnungszeiten als inDeutschland. Wer in Spanien oder Ita-lienbeispielsweise zwischen 12.30 und16 Uhr ein Museum besuchen möchte,wird vor verschlossenen Türen stehen.

UNTERSCHIEDLICHE AUSLEGUNGVON VERKEHRSREGELN IM AUS-LANDIn Frankreich, Tschechien und Dänemarkbeachten Autofahrer nicht immer denVorrang der Fußgänger. Wer einen Ze-brastreifen überquert, sollte sich vorheralso genau nach allen Seiten umsehen.In Spanien hält dafür nicht jeder Auto-fahrer tatsächlich bei einer roten Ampel.In den Niederlanden ist Vorsicht und vo-rausschauendes Fahren geboten, Rad-fahrer können jederzeit und meist inflottem Tempo um die Kurve kom-men.

Page 17: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Mai 2013

TOKIO UND WARSCHAU HABEN

DIE BESTEN HOTELS

In Warschaus Hotels sind Gäste inEuropa am zufriedensten. Dies galt be-reits für die Erhebung von hotel.de ausdem Vorjahr. Deutlich besser als 2012bewerten Buchungskunden die Hotelle-rie von Bratislava. Mit einem Plus von0,19 auf 7,77 Punkte macht die Haupt-stadt der Slowakei zwei Plätze gut. AuchBerlin rangiert nun einen Platz weitervorne. Weniger zufriedene Gäste hin-terließen dagegen erneut die Hoteliersin Rom und London. Während die Stadtam Tiber immerhin noch 6,91 Punkte(Vorjahr: 6,92) erreicht, bewerten dieBuchungskunden die Stadt an derThemse bislang nur mit 6,57 Punkten

(Vorjahr 6,58). Auch Paris zeigt im euro-päischen Vergleich noch immer eineMenge Verbesserungspotenzial, kannaber gegenüber dem Vorjahr ordentlichzulegen. Hotelgäste sind 2013 deutlichzufriedener mit der dort ansässigen Ho-tellerie und vergeben nun 6,89 Punkte(Vorjahr 6,74).

Beim Vergleich ausgewählter internatio-naler Metropolen schneidet insbeson-dere die Hotellerie von Tokio mit 7,66Punkten gut ab. Singapur kann den drit-ten Rang verteidigen, obwohl sich dieÜbernachtungsgäste dort weniger zu-frieden zeigen als im Jahr zuvor. Somitist Peking mit einem Bewertungsplus auf7,25 Punkte ganz nahe an die Top 3 he-rangerückt. Sydney dagegen erreichtnach 7,25 Punkten 2012 nunmehr 7,22Punkte und büßt damit einen Platz ein.

Hintergrund: Übernachtungsgäste be-werten die über www.hotel.info gebuch-ten Hotels nach ihrer Abreise anhand

eines Punktesystems (0 bis 10 Punkte).In die Gesamtbewertung fließen die Kri-terien Zimmerqualität, Freundlichkeit desPersonals, Sauberkeit, Lautstärke, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Frühstück/Ga-stronomie ein. Im Ranking wurden dieWerte auf die zweite Nachkommastellegerundet.

CHINESEN FINDEN

DEUTSCHE FIRMEN ARROGANT

Jeder zweite Chinese empfindet dasAuftreten deutscher Firmen auf demchinesischen Markt als arrogant. Positivbewerten die Chinesen mit 97 Prozentaber weiterhin das Qualitätsbewusstseinder Deutschen. Grundsätzlich ist diegroße Mehrheit der Befragten jedochder Meinung, dass deutsche Herstellerstärker auf chinesische Kundenwünscheeingehen müssen (94 Prozent). Das istdas Ergebnis einer repräsentativen Be-fragung der Staufen AG in der Volksre-publik China.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen derUnternehmensberatung zufolge sehrdeutlich, dass sich deutsche Unterneh-men in China zu keinem Zeitpunkt aufden Erfolgs-Lorbeeren vergangener Tageausruhen dürfen. Der Wettbewerb aufdem schnell wachsenden chinesischenBinnenmarkt fordere von den deutschenFirmen stärker denn je, stetig die eige-nen Schwächen zu identifizieren unddiese zügig auszuräumen.

Ernst zu nehmen sei dabei nicht nur dasweit verbreitete Image deutscher Fir-men, arrogant zu sein. 84 Prozent derchinesischen Kunden finden, dass deut-sche Anbieter ihren Service verbessernsollten. Zwei Drittel halten deutsche Pro-

dukte außerdem für zu teuer. Und nurknapp jeder Zweite attestiert deutschenAnbietern ein modernes Image.

Die Konsequenz aus diesen Ergebnissen:Deutsche Unternehmen sollten künftigstärker als bisher auf die Bedürfnisse derchinesischen Kunden Rücksicht neh-men. Konkret hieße das beispielsweisefür Maschinenbauer: Ihre Kunden benö-tigen oft nicht Premium-Produkte höchs-ter deutscher Ingenieurskunst, sondernMaschinen, die ganz klar ihren Bedürf-nissen entsprechen. Das sind häufig mo-derne Fertigungsanlagen in Basisaus-stattung, die etwas günstiger in der An-schaffung, vor allem aber leichter vonden chinesischen Mitarbeitern zu bedie-nen und zu warten sind.

Insgesamt kann sich das Prädikat »Madein Germany« weiterhin sehen lassen.Produkte und Services deutscher Her-steller werden von den Chinesen bessereingeschätzt (8,3 von 10 Punkten) alsvergleichbare Angebote amerikanischer(7,7 von 10 Punkten) oder heimischerchinesischer Anbieter (6,6 von 10 Punk-ten). 41 Prozent der Befragten gehen je-doch davon aus, dass der Vorsprungdeutscher Produkte keine Selbstver-ständlichkeit bleibt und erwarten eineQualitäts-Annäherung durch chi-nesische Anbieter.

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