Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte -...

12
Newsletter Migration AUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL 03 PROJEKTE DeBUG: Schutz für Flüchtlinge in Unterkünften 04 PERSÖNLICH Bangladesch: Zwischen Aufbruch und Spannung 08 RÜCKBLICK Bezirksregierung: Workshop für bessere Kooperation Migrationsberatung jetzt auch in Herne-Wanne Liebe Leser*innen, Seine langjährige Erfahrung aus der Migra- tions- und Integrationsarbeit in Essen kann PLANB nun auch in Herne einsetzen: Am 1. März nahm die aus Bundesmitteln finan- zierte Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) in Herne-Wanne ihre Arbeit auf und unterstützt seitdem Zuge- wanderte in unterschiedlichsten Fragen des alltäglichen Lebens. Pinar Aktürk, MBE-Beraterin mit einschlägi- ger Expertise, lässt ihre Erfahrung aus Essen in Herne einfließen. „Ich habe schon mit ver- schiedenen Akteuren in der Stadt Kontakt aufgenommen und konnte mir so einen ers- ten Überblick über die Situation der Zuge- wanderten verschaffen“, berichtet sie. Schritt für Schritt entsteht so das nötige Netzwerk. Ein wichtiger Bestandteil der Migrationsbe- ratung ist die enge Kooperation mit Behör- den, Institutionen, Initiativen, Sprachschulen und anderen Vereinen, um die Ratsuchen- den umfassend beraten und an passende Angebote vermitteln zu können. Zu den Themen der Migrationsberatung ge- hören zum Beispiel: Aufenthaltsangelegenheiten wie Familienzusammenführung Einbürgerung Sozialleistungen, Lebensunterhalt Sprach- und Integrationskurse Schule und Kinderbetreuung Arbeitssuche, berufliche Aus- und Fortbildung Anerkennung ausländischer Abschlüsse Diskriminierungsprobleme Die Beratung ist individuell, vertraulich und kostenlos. Offene Sprechzeit: donnerstags 9 bis 11 Uhr. Weitere Termine nach Vereinbarung. Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften bleibt leider ein akutes Thema. PLANB baut derzeit eine landesweite NRW-Kon- taktstelle im Rahmen der „Dezentralen Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünf- ten“ (DeBUG) auf. Diese hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. Eine Starthilfe für Gewaltschutzbeauftragte in den NRW- Unterkünften steht kurz vor der Druckle- gung. Mehr dazu im Interview mit der Leiterin der NRW-Kontaktstelle (S. 3). Behörden, Sozialverbände, Hilfsorganisa- tionen und Migrant*innen tauschen Ihre Perspektiven aus – dazu gab es in den letzten Monaten gleich zwei Gelegen- heiten: Wir berichten von der diesjähri- gen Behördentagung in Mülheim im Mai (S. 6/7), wo Bezirksregierung, Ausländer- behörde und Bundesinnenministerium sich den Fragen verschiedener Akteur*in- nen stellten. Ein Workshop der Bezirksre- gierung Arnsberg mit Migrantenselbst- organisationen (MSO) im Juni in Essen brachte einige Ideen, wie die Bezirksre- gierung Anträge der MSO auf Landesför- derung besser unterstützen kann (S. 8). Außerdem berichten wir über den Tag der Nachbarn in Essen-Kray (S. 10), den Tag der offenen Tür in unserer Flücht- lingsunterkunft Am Nordbad in Bochum (S. 11) und den Afrikatag in Herne (S. 9). Wir wünschen eine spannende Lek- türe und viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Redaktionsteam www.planb-ruhr.de MIGRATIONSBERATUNG FÜR ERWACHSENE ZUWANDERER (MBE) IMMIGRATION COUNSELLING Integration heißt Ankommen WIR ARBEITEN GEMEINSAM MIT IHNEN DARAN n (B.A.) g-HER@ HERNE Photo by Ap-X-90 on Unsplash

Transcript of Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte -...

Page 1: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Newsletter MigrationAUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL

03 PROJEKTE

DeBUG: Schutz für Flüchtlinge in Unterkünften

04 PERSÖNLICH

Bangladesch: Zwischen Aufbruch und Spannung

08 RÜCKBLICK

Bezirksregierung: Workshop für bessere Kooperation

Migrationsberatung jetzt auch in Herne-Wanne

Liebe Leser*innen,

Seine langjährige Erfahrung aus der Migra-tions- und Integrationsarbeit in Essen kann PLANB nun auch in Herne einsetzen: Am 1. März nahm die aus Bundesmitteln finan-zierte Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) in Herne-Wanne ihre Arbeit auf und unterstützt seitdem Zuge-wanderte in unterschiedlichsten Fragen des alltäglichen Lebens.

Pinar Aktürk, MBE-Beraterin mit einschlägi-ger Expertise, lässt ihre Erfahrung aus Essen in Herne einfließen. „Ich habe schon mit ver-schiedenen Akteuren in der Stadt Kontakt aufgenommen und konnte mir so einen ers-ten Überblick über die Situation der Zuge-wanderten verschaffen“, berichtet sie. Schritt für Schritt entsteht so das nötige Netzwerk. Ein wichtiger Bestandteil der Migrationsbe-ratung ist die enge Kooperation mit Behör-den, Institutionen, Initiativen, Sprachschulen und anderen Vereinen, um die Ratsuchen-

den umfassend beraten und an passende Angebote vermitteln zu können.

Zu den Themen der Migrationsberatung ge-hören zum Beispiel:

• Aufenthaltsangelegenheiten wie Familienzusammenführung

• Einbürgerung

• Sozialleistungen, Lebensunterhalt

• Sprach- und Integrationskurse

• Schule und Kinderbetreuung

• Arbeitssuche, berufliche Aus- und Fortbildung

• Anerkennung ausländischer Abschlüsse

• Diskriminierungsprobleme

Die Beratung ist individuell, vertraulich und kostenlos.

Offene Sprechzeit: donnerstags 9 bis 11 Uhr. Weitere Termine nach Vereinbarung.

Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften bleibt leider ein akutes Thema. PLANB baut derzeit eine landesweite NRW-Kon-taktstelle im Rahmen der „Dezentralen Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünf-ten“ (DeBUG) auf. Diese hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. Eine Starthilfe für Gewaltschutzbeauftragte in den NRW-Unterkünften steht kurz vor der Druckle-gung. Mehr dazu im Interview mit der Leiterin der NRW-Kontaktstelle (S. 3).

Behörden, Sozialverbände, Hilfsorganisa-tionen und Migrant*innen tauschen Ihre Perspektiven aus – dazu gab es in den letzten Monaten gleich zwei Gelegen-heiten: Wir berichten von der diesjähri-gen Behördentagung in Mülheim im Mai (S. 6/7), wo Bezirksregierung, Ausländer-behörde und Bundesinnenministerium sich den Fragen verschiedener Akteur*in-nen stellten. Ein Workshop der Bezirksre-gierung Arnsberg mit Migrantenselbst-organisationen (MSO) im Juni in Essen brachte einige Ideen, wie die Bezirksre-gierung Anträge der MSO auf Landesför-derung besser unterstützen kann (S. 8).

Außerdem berichten wir über den Tag der Nachbarn in Essen-Kray (S. 10), den Tag der offenen Tür in unserer Flücht-lingsunterkunft Am Nordbad in Bochum (S. 11) und den Afrikatag in Herne (S. 9).

Wir wünschen eine spannende Lek-türe und viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr Redaktionsteam

Bochum

Herne

Essen

Hattingen

Dortmund

Mülheim an der Ruhr

www.planb-ruhr.de

Geschäftsstelle BochumAlleestr. 4644793 BochumTelefon: 0234 459669-10 Telefax: 0234 459669-99

E-Mail: [email protected] Web: www.planb-ruhr.de

KONTAKT

TERMINE

Termine nach Vereinbarung. bit.ly/mbe-herne

Interkulturelle ambulante ErziehungshilfenStationäre ErziehungshilfenBildung und PräventionMigration und IntegrationKindertagesstättenPfl egefamilien

MIGRATIONSBERATUNG FÜR ERWACHSENE ZUWANDERER (MBE)IMMIGRATION COUNSELLING

Integration heißt Ankommen WIR ARBEITEN GEMEINSAM MIT IHNEN DARAN

Pinar AktürkErziehungswissenschaftlerin (B.A.)Hauptstraße 20844649 Herne 02325 56991-63

02325 56991-61 0152 08605935 [email protected]

PLANB Ruhr e. V., gegründet 2011, ist ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe, organisiert unter dem Dach des Pari-tätischen NRW. Unsere interkulturelle Arbeit verfolgt das Ziel, Zukunftsperspektiven für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaff en – unabhängig von Kultur oder sozialer Herkunft. Unse-re rund 260 Mitarbeiter*innen sprechen mehr als 30 Sprachen und Dialekte. Wir sind in Bochum, Essen, Mülheim, Dortmund, Herne und Hattingen vertreten und in den kommunalen Struk-turen des Ruhrgebiets fest verankert.

ÜBER PLANB

Stand: April 2019

Montags 9:00 bis 17:30 UhrDienstags 13:30 bis 17:00 UhrDonnerstags 9:00 bis 17:30 Uhr

H E R N E

Photo by Ap-X-90 on Unsplash

Page 2: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Gemeinsam klappt’sDie Integrationschancen junger erwachsener Flüchtlinge zwischen 18 und 27 Jahren will eine Initiative des Integrationsministeriums in NRW (MKFFI) erhöhen, die dieses Jahr startet. Die Stadt Essen ist bei „Gemeinsam klappt’s“ dabei, unter der Geschäftsführung des Kom-munalen Integrationszentrums.

In Essen gehören rund 1000 Jugendliche zur Zielgruppe der Initiati-ve. Sie haben einen ungesicherten Aufenthaltsstatus, also eine Dul-dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte-grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten, blieben zuletzt relativ stabil. Personen mit prekärem Status jedoch standen bisher meist außen vor. Dass ihr Ankommen im Berufsleben und in Aus- und Weiterbildung unab-hängig von ihrem aktuellen Aufenthaltsstatus oder ihrer grundsätz-lichen Bleibeperspektive gefördert werden soll, ist ein positiver An-satz. Ebenfalls spannend ist die Bandbreite der Projekte und Maß-nahmen, die durch die Initiative finanziell getragen werden kön-nen: angefangen von Freizeit- und außerschulischen Angeboten, über Angebote für Frauen bis hin zu Sprachkursen und Vorhaben, die den Schulerfolg verbessern.

Viele neue Projektideen

Ein Starter-Workshop sollte zunächst die Bereiche identifizieren, in denen in Essen besonderer Handlungsbedarf besteht. Dazu kamen Vertreter*innen der Initiative mit Expert*innen aus der Stadtverwal-tung und den Wohlfahrtsverbänden zusammen. Zahlreiche neue Projektideen wurden eingebracht sowie Wünsche, bestehende An-gebote wie Integrationskurse auszubauen und für die Zielgruppen zugänglich zu machen. Es gab viele Appelle aus der Praxis, die die Landesvertreter auch mitgenommen haben.

Wir blicken gespannt auf den baldigen Start von Angeboten, die Jugendliche mit ungewissem Aufenthaltsstatus in ihrem Ankom-mensprozess nachhaltig unterstützen.

Die Broschüre „Gemeinsam klappt‘s“, herausgegeben vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, stellt auf 36 Seiten Handlungsempfehlungen und kommunale Beispiele vor. Sie kann hier heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden: https://www.mkffi.nrw/broschuerenservice

Migrationsberatung per Smartphone bietet die App mbeon. Professionelle Berater*innen helfen sofort in vielen Sprachen. Datensicherer Dokumentenversand ist möglich.

Das mbeon-Team berät zum Aufenthalt und Leben in Deutschland, zum Beispiel zu Sprach- und Integrationskursen, Arbeitsmöglichkeiten sowie zur Wohnungssuche, Gesundheits-vorsorge oder zur Vermittlung von Kinderbetreuung inklusive Adressen regionaler Beratungs- und Anlaufstellen.

Weitere Infos unter www.mbeon.de

mbeon: MIGRATIONS- BERATUNG

NEWSLETTER MIGRATION2

AKTUELL

Page 3: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften: Bundesweite Struktur entsteht Bundesweit entsteht gerade eine „Dezentrale Beratungs- und Un-terstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften (DeBUG)“. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich das Ergebnis einer Bundesinitiative zum Schutz geflüchteter Menschen in Flücht-lingsunterkünften. Was steckt dahinter und was hat PLANB damit zu tun? Wir fragten jemanden, die es wissen muss: Sita Rajasooriya leitet die NRW-Kontaktstelle von DeBUG.

Was ist DeBUG?

Das Projekt „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG) ist ein ver-bandsübergreifendes Angebot mit dem Ziel, Flüchtlingsunterkünf-te sowie Betreiber- und Trägerorganisationen bei der Verbesserung des Gewaltschutzes zu unterstützen. Die Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ hat Min-deststandards zum Gewaltschutz definiert und dann bundesweit an ausgewählten Orten umgesetzt. Als Resultat daraus zeigte sich, dass weiterhin ein großer Bedarf an Sensibilisierung für das Thema und an direkter Unterstützung bei der Umsetzung vor Ort besteht. Darum stimmte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau-en und Jugend der Einrichtung von bundesweit acht Kontaktstel-len zu, die bei der konkreten Umsetzung von Gewaltschutzkonzep-ten in Unterkünften Information, Beratung, Schulung und Prozess-begleitung anbieten. So sollen der Gewaltschutz für geflüchtete Menschen in Unterkünften verbessert und die Mitarbeiter in Unter-künften in ihrer Handlungssicherheit gestärkt werden.

Und wo kommt da PLANB ins Spiel?

PLANB ist seit 2016 Kooperationspartner der Bundesinitiative. Ich war als Gewaltschutzkoordinatorin in Gemeinschaftsunterkünften von PLANB eingesetzt. Der Paritätische Gesamtverband hat uns nun beauftragt, die für NRW zuständige Kontaktstelle einzurichten. In den Kontaktstellen sind Multiplikator*innen eingesetzt – in NRW ist das nun meine Funktion und Aufgabe. Die Multiplikator*innen helfen den Flüchtlingsunterkünften als Berater*innen bei Aufbau und Umsetzung von Strukturen für Gewaltschutz und unterstützen die auf kommunaler Ebene bereits existierenden Strukturen.

Wie tun sie das?

Indem sie die Teams in den Unterkünften vor Ort zum Beispiel bei der Erstellung von partizipativen Risiko-, Bedarfs- und Ressourcen-analysen beraten und begleiten oder Schulungen zu den Mindest-standards anbieten. Außerdem unterstützen sie bei der Entwick-lung hauseigener Schutzkonzepte und vermitteln und organisieren bei Bedarf Sensibilisierungs- und Fortbildungsangebote.

Was ist konkret bisher passiert?

Wir haben uns schon mit einigen Vertreter*innen von regionalen Flüchtlings- und Frauenberatungsstellen sowie aus dem Bereich LSBTIQ und Flucht vernetzen können. Es gab eine Reihe telefoni-scher Anfragen: Manche beschreiben eine Situation in einer Unter-kunft und möchten Material zu Gewaltformen. Einige Anfragen beziehen sich auf konkrete Trainingsmöglichkeiten für Mitarbeiter,

andere würden gerne eine Abfrage aus Perspektive der Kinder durchführen, wie sicher diese ihre Unterkunft erle-ben. Genau zu solchen Anfragen kön-nen wir praktische Hilfe leisten und interessierte Fachkräfte bei ihrer Idee unterstützen. Wir haben erste Flüchtlingsunterkünfte und Betreiber auch außerhalb des Ruhrgebiets besucht. Die Zahl der Anfragen ist bisher noch überschaubar – was aber nicht heißt, dass es keinen Bedarf gibt. Außerdem zeigt sich bereits, dass die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist. So unterstützen wir zum Beispiel die Umsetzung eines Schutzkon-zepts mit Materialien wie Poster, Unterlagen und Informationen. Aktuell erarbeiten wir eine Starthilfe, eine praxisnahe Sammlung von Ressourcen und Erfahrungen für Betreiber, Leitungskräfte und Fachkräfte aus Gemeinschaftsunterkünften oder dezentralen Woh-nungen. Dabei unterstützt mich die PLANB-Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Parallel geht es immer darum, die Vernetzung weiter voranzutreiben. Dabei helfen vor allem Tagungen und Work-shops. So war ich zuletzt beim Fachtag „Beschwerden als Chance zur Weiterentwicklung?!“, wo es um die partizipative Umsetzung von Beschwerdemanagementverfahren ging, sowie beim Fachtag der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenarbeit in NRW zum The-ma „Mädchen und junge Frauen nach Flucht“. Inzwischen hat sich meine Arbeit herumgesprochen und Kommunen, die die Struktu-ren ihrer Flüchtlingsunterkünfte verbessern wollen, fragen mich an.

Mehr Infos: https://www.gewaltschutz-gu.de

DOHERHERHER

BOEMHMHMH

D

K

Geschäftsstelle BochumAlleestr. 4644793 BochumT 0234 459669-10 F 0234 459669-99E [email protected] www.planb-ruhr.de

KONTAKT

Sita RajasooriyaSozialwissenschaften (MA)Alleestraße 4644793 Bochum

0234 459669-45 0234 459669-98

0172 9057834 [email protected]

PLANB Ruhr e. V., gegründet 2011, ist ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Migrations arbeit, organisiert unter dem Dach des Paritätischen NRW. Unsere interkulturelle Arbeit verfolgt das Ziel, Zukunfts-perspektiven für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaff en – unabhängig von Kultur oder sozialer Herkunft. Unsere rund 260 Mitarbeiter*innen sprechen mehr als 30 Sprachen und Dialekte. Wir sind in Bochum, Essen, Mülheim, Dortmund, Herne und Hattingen vertreten und in den kommunalen Strukturen des Ruhrgebiets fest verankert.

ÜBER PLANB

www.planb-ruhr.de

SICHERHEIT GARANTIEREN

RISIKEN MINIMIEREN

SCHUTZ BIETEN

DeBUG NRW-Kontaktstelle für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften

Sita Rajasooriya leitet die DeBUG NRW-Kontaktstelle für Gewalt-schutz. Sie war bis 2018 Gewaltschutzkoordinatorin im UNICEF-Projekt „Mindeststandards zum Schutz von gefl üchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ und führt mit der DeBUG NRW-Kon-taktstelle den Bereich Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften weiter.

DEBUG NRW-KONTAKTSTELLEMehr Infos zur Bundesinitiative:www.bmfs� .de

www.gewaltschutz-gu.dewww.der-paritaetische.de

Eine Kooperation zwischen dem Paritätischen Gesamtverband und PLANB Ruhr e. V.

B!SAFE

M.T.

Elga

ssier

by w

ww.un

splah

.com

Stand: April 2019

Sita RajasooriyaSozialwissenschaften (M. A.)

Alleestraße 4644793 Bochum

0234 459669-45

0234 459669-98 0172 9057834

[email protected]

AUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL 3

PROJEKTE

Page 4: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Bangladesch: Zwischen Aufbruch und Spannung

Bangladesch ist ein faszinierendes, buntes Land im Aufbruch. Doch zeigen viele Statistiken und Ereignisse, dass es noch ein sehr langer Weg ist, bis seine gesellschaftlichen Ressourcen einigermaßen fair verteilt sind. Eine Fluchtgeschichte aus der Bochumer PLANB-Flüchtlingsunterkunft Emil-Weitz-Straße illustriert die Situation.

Sucht man nach Fotos von Bangladesch im Netz, fällt einem eins direkt ins Auge: überall Menschen, sehr viele Menschen. Wer in Mit-teleuropa sozialisiert ist, bekommt schnell ein leicht klaustrophobi-sches Gefühl bei der näheren Betrachtung. In mancherlei Hinsicht spiegelt diese Bildauswahl sicher nicht die Realität wider. Doch ein Blick auf die Bevölkerungsdaten liefert die nötige Faktenbasis dazu: Mit einer Einwohnerzahl von rund 165 Millionen steht das Land weltweit auf Platz acht – und das mit einer Gesamtfläche, die deut-lich weniger als die Hälfte Deutschlands ausmacht. Dazu ist Bangla-desch in einer anhaltenden Regelmäßigkeit von Naturkatastrophen gebeutelt worden, die nur schwer vorstellbar ist. Heftige Über-schwemmungen gehören genauso wie lang anhaltende Hitzeperi-oden zum jährlichen Zyklus und somit zum Alltag der dort leben-den Menschen.

Aufbruchstimmung mit Abstrichen

Dennoch hat es das Land durch das Engagement der Bevölkerung sowie internationale Unterstützung seit längerem geschafft, die letzten Plätze der am wenigsten entwickelten Länder weltweit zu verlassen. Mancherorts herrscht Aufbruchstimmung. Gerade der Dienstleistungssektor boomt und für die internationale Beklei-dungsindustrie ist Bangladesch weiterhin eines der wichtigsten Produktionsländer. Jedoch geht mit der wachsenden Wirtschafts-kraft auch eine wachsende Ungleichheit in der Bevölkerung einher. Viele erinnern sich noch an das tragische Unglück 2012 in einer Textilfabrik, bei deren Einsturz mehr als 1.100 Menschen den Tod

fanden – darunter viele Minderjährige. Trotz nationaler und interna-tionaler Programme arbeiten weiterhin mehr als zehn Prozent der Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren regelmäßig, um ihre Fa-milie finanziell zu unterstützen.

Die ungleiche Verteilung der Ressourcen ist auch hier, wie in vielen Ländern, ein dauerhaftes und noch ungelöstes Problem. Sie spie-gelt sich nicht zuletzt in der politischen Spaltung des Landes wider, die regelmäßig zu Gewaltausbrüchen zwischen verschiedenen Gruppen führt. Die parlamentarische Demokratie ist durch die un-versöhnliche Gegnerschaft der beiden größten Parteien (Bangla-deschs Nationalistische Partei und Bangladeschs Awami League) geprägt. Vetternwirtschaft, wirtschaftspolitische Seilschaften und staatliche Willkür verhindern einen fairen Zugang zu gesellschaftli-chen Ressourcen für den Großteil der Bevölkerung. Wie so oft lei-den die Armen und ethnische Minderheiten, die für schlechte Ent-wicklungen verantwortlich gemacht werden.

Migration und Flucht sind Alltag

So gibt es eine Vielzahl von Menschen in Bangladesch, die keine Zukunft in ihrem Heimatland sehen. Sie haben kaum eine Chance, den prekären Verhältnissen zu entkommen. Daher ist Arbeitsmigra-tion ein fester Bestandteil des Alltags und stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. Hauptmigrationsländer sind die reichen Golfstaa-ten Oman und Katar. Deutlich weniger Menschen verschlägt es nach Europa. So stellten 2018 knapp 500 Menschen aus Bangla-desch in Deutschland einen Asylantrag (BAMF 2019).

Die Aufenthaltsperspektiven von Geflüchteten aus Bangladesch sind in Deutschland tendenziell schlecht. Etwa 90 Prozent der Asyl-suchenden werden abgelehnt. Dies zeigt sich auch bei den Bewoh-nern der PLANB-Unterkunft für Geflüchtete in der Emil-Weitz-Straße

Die Hauptstadt Dhaka gehört zu den am schnellsten wachsenden Megastädten der Welt.

Bild

von M

oham

mad

Rahm

atull

ah au

f Pixa

bay

NEWSLETTER MIGRATION4

PERSÖNLICH

Page 5: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

in Bochum. Hier leben 13 Menschen aus Bangladesch, eine über-proportional große Zahl. Kein Asylgesuch und keine Klage vor dem Verwaltungsgericht war bisher erfolgreich. Die rechtliche Eingangs-tür in ein Leben in Deutschland bleibt weitgehend geschlossen.

Rückkehr in die Verelendung

Die individuellen Geschichten zeigen aber, dass in den meisten Fäl-len eine Rückkehr im Elend enden würde. So zum Beispiel der Fall von Johur U. Als Kleinbauer ging es ihm lange verhältnismäßig gut, er konnte trotz regelmäßiger Überschwemmungen überleben und sich sogar als Schneider ein zweites Standbein aufbauen. Dann kam eine Anfrage eines Großunternehmens, ob er sein kleines Grund-stück verkaufen wolle. Der gebotene Preis war nicht annähernd ad-äquat und der Verkauf hätte ihn um seine Lebensgrundlage ge-bracht. Seine Weigerung wurde mit Gewalt und persönlichem Ter-ror beantwortet. Auf seine Flucht nahm er ein unbehandeltes Hirn-trauma mit, das bis heute starke Probleme bei der Konzentration und beim Laufen verursacht. Erst in Deutschland konnte er ange-messen behandelt werden. Dies alles war jedoch nicht ausreichend, um auf dem Wege des Asylverfahrens einen Schutzstatus zu erhal-ten. Mit ärztlichen Gutachten, die seine körperliche Dauerverfas-sung und die damit einhergehende psychische Belastung doku-

mentieren, versucht er nun, eine rechtliche Perspektive zu erhalten. Denn eine Rückkehr würde in Verelendung enden. 15,2 Prozent der Bevölkerung Bangladeschs gelten als unterernährt. Die Wahr-scheinlichkeit ist sehr groß, dass Johur U. dazugehören würde.

Vorgestellt: Till KrotzingerPraktikant bei PLANB und ViR

Mein Name ist Till und ich möchte ab dem kommenden Winterse-mester Soziale Arbeit studieren. Zu den Zugangsvoraussetzungen gehört, zumindest an den Fachhochschulen, ein dreimonatiges Vorpraktikum. Um dieses zu absolvieren und einen Einblick in die Tätigkeit der Sozialarbeiter*innen zu erlangen, habe ich mich zum 1. April 2019 bei PLANB Ruhr beworben. Schon bald folgte die Ein-ladung zur Teamsitzung, um meine zukünftigen Kolleg*innen ken-nenzulernen. Dort war schnell klar: Hier bleibe ich! Der Empfang war herzlich und alle Beteiligten begegneten mir mit Freundlich-keit und Offenheit.

So ging es dann im April gleich los in den PLANB-Beratungsdiens-ten: in der regionalen Flüchtlingsberatung, der Migrationsberatung für Erwachsene, der Verfahrensberatung für unbegleitete minder-jährige Flüchtlinge (UMF) und in der Ausreise- und Perspektivbera-tung. Ich lernte das deutsche Asylverfahren mit seinen zahlreichen Hürden kennen, beschäftigte mich mit Problemen Geflüchteter und erlangte Einblick in viele oft harte und grausame, manchmal aber auch schöne und ermutigende persönliche Schicksale. Bis da-hin wurde mein Bild von „den Flüchtlingen“ durch Medienberichte und Hörensagen bestimmt. Obwohl ich nie Vorurteile hegte, hatte ich bis auf ein paar kurze Begegnungen wenig Kontakt. Das sollte sich nun deutlich ändern. Ich lernte immer mehr Menschen mit Mi-grationshintergrund und Fluchtgeschichte kennen und hörte, was sie zu berichten haben. So bekamen „die Flüchtlinge“ letztendlich ein Gesicht für mich, jenseits der Schlagzeilen und Gerüchte. Dieses Gesicht ist menschlich, ängstlich, fröhlich, traurig, fleißig und vor allem: dankbar. Unsere Hilfe bei Behördengängen, Asylverfahren, Formularen aller Art und der Arbeitssuche wurde dankend entge-

gengenommen und bereitete meinen Kolleg*innen und mir so ebenfalls Freude.

So viel zu den ersten sieben Wochen in der Beratungsarbeit. Da-nach wechselte ich den Arbeitsbereich und half fortan in der Wohn-gruppe Solid des Trägers Vielfalt im Ruhrgebiet (ViR) als Praktikant aus. Auch hier wurde ich von den Kolleg*innen sofort herzlich auf-genommen, denn mit zehn Bewohner*innen gibt es immer genug zu erledigen. Ich begleitete Arztbesuche und Behördengänge, ver-mittelte unseren neuesten Gästen den Einstieg in die deutsche Sprache. In ruhigen Minuten brachte auch mal eine gemeinsame Partie Fifa auf der Playstation eine willkommene Abwechslung. Ich bin gespannt, was mich noch erwartet und freue mich darauf.

Allen Kolleg*innen von PLANB und ViR, mit denen ich zusammenar-beiten durfte, möchte ich meinen Dank aussprechen und hoffe, dass der absehbare Abschied nicht für immer sein wird!

AUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL 5

PERSÖNLICH

Hauptstadt: Dhaka

Einwohnerzahl: 165 Mio.

Bevölkerungsdichte: 1111 Bewohner*innen pro m2 (in Deutschland: 232)

Amtssprache: Bengal

Religion: 90 % Muslime (Staatsreligion), 8 % Hindus, außerdem Buddhisten, Christen und Animisten

Ethnien: 98 % Bengalen

Politisches System: Demokratie (seit 1998)

angrenzende Länder: Indien, Myanmar

BANGALADESH

KURZ VORGESTELLT

Page 6: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Gesetzeskaskaden und Asylstufenplan

Im Mai fand in Mülheim an der Ruhr die jährliche Behördentagung statt. Unter dem Motto „Miteinander Klartext reden – Schweigen heißt zustimmen“ luden das Diakonische Werk Rheinland-Westfa-len Lippe e. V., die Zentrale Ausländerbehörde Bielefeld sowie das Amt für Migration und Integration, Düsseldorf, in die katholische Akademie „Die Wolfsburg“. Die über 180 Teilnehmer*innen erwarte-te ein volles Programm, das die verschiedenen Sichtweisen auf die aktuelle Migrationspolitik beleuchten sollte.

Den Anfang machte Thorsten Keiler, Vertreter des Bundesinnenmi-nisteriums (BMI), mit einem Bericht über die aktuellen Entwicklun-gen im Ausländerrecht unter Berücksichtigung des Koalitionsver-trags. Im Zentrum seines Vortrags standen die zahlreichen anste-henden Gesetzesvorhaben, welche Flüchtlingspolitik, Erwerbsmi-gration, gelingende Integration und effizientere Verfahren im Fokus haben. In der anschließenden Fragerunde wurde insbesondere die mangelhafte Einbeziehung der Zivilgesellschaft in die Gesetzge-bungsverfahren kritisiert: Rechtsanwälte und Vertreter der Wohl-fahrtsverbände wiesen auf die viel zu kurzen Fristen für Stellung-nahmen hin.

NRW-Spielräume schwer zu halten

Demgegenüber stellte Burkhard Schnieder vom NRW-Ministerium für Kinder, Familien, Flüchtlinge und Integration die Entwicklungen in der Umsetzung der Migrationspolitik in Nordrhein-Westfalen und die daraus resultierenden Konflikte mit den Vorhaben im Bund dar. Spielräume, welche die letzten NRW-Erlasse zur Ausbildungs-duldung oder Aufenthaltsverfestigung durch nachhaltige Integrati-on gewährt hätten, seien nach der geplanten Gesetzgebung gege-benenfalls nicht mehr so zu halten. Als weiteres Thema sprach Burk-hard Schnieder über die laufende Umsetzung des Asylstufenplans und den schnell fortschreitenden Ausbau von Landesunterkünften zu sogenannten AnkERzentren.

Überhastetes Vorgehen in der Kritik

Rechtlos im Rechtsstaat? – Mit dieser Frage überschrieb Kirsten Eichler von der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e. V. (GGUA) ihren Beitrag, der die menschenrechtli-

chen und systematischen Probleme bei den geplanten Gesetzes-vorhaben der großen Koalition scharf kritisierte. Das überhastete Vorgehen lasse ein ernsthaftes Interesse an der erbetenen Expertise zivilgesellschaftlicher Akteur*innen zu den Gesetzentwürfen be-zweifeln. Dies untermauerte sie beispielweise mit einer Stellung-nahme des Normenkontrollrats. Kirsten Eichlers Thesen leiteten eine lebendige Diskussion im Plenum ein.

Vom Kirchenasyl bis zur Abschiebehaft

Nach der Mittagspause gab Stefan Keßler vom Jesuiten-Flücht-lingsdienst einen weiteren Überblick über die vielen Gesetzesvor-haben und politischen Absprachen in Berlin und Brüssel aus Sicht der Wohlfahrtsverbände. Im Anschluss hatten die Tagungsteil neh-mer*innen in verschiedenen Arbeitsgruppen die Möglichkeit, Schwerpunkte weiter zu vertiefen und zu diskutieren. Die Themen hier gingen von der Ausbildungsduldung und Härtefallverfahren über Kirchenasyl und Familiennachzug bis zur Identitätsklärung, der „freiwilligen“, selbst veranlassten Rückkehr und Abschiebehaft.

Widerrufsverfahren häufig eingestellt

Am zweiten Tag standen zunächst die Widerrufsverfahren auf dem Programm. Alexander Annas vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erläuterte den gesetzlichen Rahmen und Ab-lauf von Widerruf und Rücknahme im Asylverfahren und lieferte aktuelle Statistiken hierzu. So zeigte er beispielweise auf, dass die meisten Widerrufsverfahren eingestellt würden, ohne dass der*die Betreffende überhaupt etwas von einem Verfahren wahrnehme. Dass die Ausländerbehörden keine Verpflichtung haben, Menschen über ein laufendes oder abgeschlossenes Widerrufsverfahren zu in-formieren, nahmen die Zuhörer*innen aufgrund der fehlenden Transparenz für die Betroffenen als Problem wahr.

Rechtsanwalt Jens Dieckmann, Mitglied der Rechtsberaterkonfe-renz, beschrieb in seinem Vortrag die psychische Belastung, die eine Befragung zu Fluchtgründen erst Jahre nach der Flucht be-deutet. Das betrifft insbesondere Syrer*innen, die zunächst auf-grund eines schriftlichen Verfahrens einen Schutzstatus erhalten hatten.

NEWSLETTER MIGRATION6

RÜCKBLICK

Page 7: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Stufenplan und Ankerzentren

Nach der Mittagspause erwartete die Teilnehmer*innen eine Podi-umsdiskussion mit dem Thema „Stufenplan Asyl: Kommunen entlas-ten – Menschenrechte wahren“. Hier diskutierten Mario Helmich (Zentrale Ausländerbehörde Essen), Michael Hofacker (Bezirksregie-rung Arnsberg), Birgit Naujoks (Flüchtlingsrat NRW), Claus-Ulrich Prölß (Kölner Flüchtlingsrat e. V.) und Andreas Wohland (Städte- und Gemeindebund NRW) unter der Moderation der Journalistin Brigit-te Büscher über die Entwicklung von Unterkünften zu AnkERzent-ren. Ein wichtiges Thema war die Verweildauer von Familien in Ge-meinschaftsunterkünften, die bereits jetzt zu Problemen in der Be-schulung der Kinder führt. Die Diskussion zeigte die Bedenken der Wohlfahrtsverbände auf, dass in AnkERzentren und bei einer Verlän-gerung der Unterbringungszeiten durch neue Gesetze eine noch-malige Verschlechterung der Situation zu befürchten sei. Auch der Zugang der Bewohner*innen zu fachärztlicher Versorgung sei be-reits jetzt kritisch. Die Vertreter*innen der staatlichen Behörden ver-wiesen hingegen auf die Entlastung der Kommunen und darauf, dass in Deutschland die Einhaltung der Menschenrechte grundsätz-lich gewährleistet sei und es sich um Einzelfälle handele. Die Reakti-onen im Publikum zeigten eine deutliche Spaltung zwischen Behör-denvertreter*innen auf der einen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen auf der anderen Seite.

Gute Nachrichten zum Familiennachzug

Nachdem sich die Stimmung im Saal während der Podiumsdis-kussion enorm aufgeheizt hatte, kam die Tagung zu den zwei letzten Programmpunkten. Eine Aufbereitung der aktuellen Zah-len vom BAMF lieferte Joachim Köhn. Jessica Engel vom Auswär-tigen Amt überbrachte zum Abschluss positive Nachrichten: So seien die Anträge auf Familiennachzug zu subsidiär Geschützen rückläufig und Altfälle könnten in der nächsten Zeit weiter abge-arbeitet werden. Zudem würde in diesen Fällen regelmäßig auf eine komplexe Prüfung humanitärer Gründe und Integrationsleis-tungen verzichtet, da die Familientrennung alleine ausreiche und eine Auswahlentscheidung aufgrund der Anzahl der Anträge der-zeit nicht notwendig sei. Daher könnten nun auch monatlich die in diesem Zusammenhang möglichen 1.000 Visa erteilt werden.

Guter Überblick, wenig neue Ansätze

Zum Ende der Behördentagung machte sich Katerstimmung breit: So hatte man einen guten Überblick über die diversen Standpunkte zu den geplanten Neuerungen im Asyl- und Aufent-haltsrecht erhalten, auch wurde viel Klartext gesprochen – doch wirklich neue Ansätze für einen konstruktiven Dialog konnte die Tagung nicht geben.

Gastgeberin der diesjährigen Behördentagung: die katholische Akademie Wolfsburg in Mülheim.

AUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL 7

RÜCKBLICK

Page 8: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Workshop mit MigrantenselbstorganisationenDie Förderung einer wirksamen und nachhaltigen Integration und die gesellschaftliche Teilhabe der Zugewanderten werden immer wichtiger. Eine zentrale Rolle spielen dabei, auch in den Projekten der PLANB-Integrationsagentur Herne, Migrantenselbstorganisati-onen (MSO). Sie standen im Mittelpunkt eines Workshops in Essen, zu dem die Bezirksregierung Arnsberg im Juni eingeladen hatte.

Als Integrationsagentur von PLANB in Herne haben wir die zentrale Aufgabe, allen Menschen mit Migrationsgeschichte die Integration zu ermöglichen und insbesondere Migrantenselbstorganisationen sowie andere Akteur*innen in der Stadt zu unterstützen. Darum waren die Informationen des Workshops für unsere Arbeit in Herne von besonderer Bedeutung.

Im Workshop ging es darum, wie die Bezirksregierung die MSO bei ihren Anträgen auf Landesförderung besser unterstützen kann und welche Schwierigkeiten dabei auftreten. Ein weiteres Thema war die Frage, wie die Bezirksregierung die MSO während der Projekt-durchführung und danach besser begleiten kann und wie bezie-hungsweise über welche Kanäle die Projekte optimal kommuniziert werden sollten.

Persönlicher Kontakt gewünscht

Die Bezirksregierung Arnsberg berichtete, dass von den eingegan-genen 329 Projektanträgen bisher 62 bewilligt und 35 nicht bewil-ligt wurden. Von den beantragten Partnerprojekten wurden nur 13 bewilligt und 17 abgelehnt. Auffällig war, dass ein Team mit nur sechs Mitarbeiter*innen diese 329 Anträge bearbeiten muss.

Um die Bedürfnisse der Beteiligten besser verstehen zu können, hat die Bezirksregierung eine Nutzerforschung durchgeführt. Aus den Interviews ergaben sich folgende Ergebnisse:

• Die MSO wünschen sich eine*n persönliche*n Ansprechpartner*in und mehr persönlichen Kontakt zur Bezirksregierung.

• Die Sprache der Bezirksregierung ist unverständlich, selbst für Akademiker*innen.

• Die MSO wünschen sich eine proaktive Bezirksregierung, keine Kontrollanrufe.

• Schriftliche Kommunikation per E-Mail wird bevorzugt.

Die Teilnehmenden wurden gebeten, in Gruppen ihre Meinung zu diesen Resultaten zu äußern.

Unverständliche Sprache

Aus diesen Empfehlungen und den unterschiedlichen Ideen der teilnehmenden MSO dazu entstanden die wichtigsten Ergebnisse des Workshops. Die zentralen Fragestellungen lauteten, wie die Be-zirksregierung persönlich präsenter sein und so Vertrauen erzeugen kann und wie sie proaktiver werden kann. Die Meinungen und Empfehlungen der MSO dazu waren unterschiedlich. Während eini-ge sich ein Gesicht wünschten, betonten andere, dass die Bezirksre-gierung immer telefonisch oder per E-Mail erreichbar sein muss, unabhängig vom persönlichen Kontakt. Die Sprache der Anträge und Bescheide fanden alle MSO unverständlich.

NEWSLETTER MIGRATION8

PROJEKTE

Page 9: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Flucht und Migration beim Afrikatag in HerneBeim alljährlichen Afrikatag orientieren sich die Integrationsagen-tur und der Kooperationspartner Afrika-Herne-Arbeitskreis AHAK e. V. immer an aktuellen Themen. 2018 hatten wir das im öffentli-chen Diskurs besonders präsente Thema Integration aufgegriffen, in diesem Jahr gingen wir einen Schritt zurück: „Flucht und Migrati-on“ lautete das Thema. Als Referent konnten wir den Friedensfor-scher Dr. Etienne Fopa-Simo gewinnen. Der Titel seines Vortrags: „Migration und Exil: Fluch der Globalisierung?“

Entgegen allen Erwartungen, so eine seiner Kernaussagen, steige die Zahl der emigrierten Personen aus Afrika mit dem Anstieg des Wohlstands dort an. In seinem spannend aufgebauten und sehr in-formativen Vortrag beschrieb er neben Fluchtursachen auch Re-inte grationsprogramme einiger Länder wie Mali. Aber auch die Ausbeutung der afrikanischen Ressourcen wurde von den Zuhö-rern eingebracht und thematisiert.

Nach dem Vortrag und der anschließenden Diskussion kam das Buffet mit afrikanischem Fingerfood bei allen sehr gut an. Neben Hähnchen wurden auch Makala, süße Teigbällchen, und Frites de plantains murs, gebratene reife Kochbananen, serviert. Im An-schluss klang der Abend beim Austausch zwischen den Gästen langsam aus. Das PLANB-Zentrum der Vielfalt, zum ersten Mal Gast-geber des Afrikatags, hatte sich als Location bewährt.

Freuen sich über einen gelungenen Afrikatag (v. l.): Mahmut Hamza PLANB-Leiter Migration und Integration Bochum, Referent Dr. Etienne Fopa-Simo, Seher Kahraman, Integrationsagentur Herne und Jean Marc Behalal, Vorstands-mitglied AHAK e.V.

Die MSO nannten weitere Anregungen und Wünsche in dem Workshop:

• Begründung und Feedback bei Projektabsagen

• Änderung der Antragsfristen (konkret: kein Fristablauf in Zeiten der Nichterreichbarkeit für Nachfragen, z. B. Weihnachtstage)

• mehr Kommunikation mit der Bezirksregierung bei Projektverbesserungen

• Zusammenarbeit mit Profis (Integrationsagenturen, Kommunale Integrationszentren)

• Schulungen für MSO zu den Themen Abrechnungen und „Worauf soll man achten bei Projektanträgen?“

• Aktualisierung der Webseite der Bezirksregierung Arnsberg

• Digitalisierung der bewilligten Projekte

• Tutorialvideos auf der Webseite für die Beschreibung wichtiger Punkte bei Projektanträgen und Anmeldeformularen in mehreren Sprachen

• Vereinbarung persönlicher Termine für MSO

• Erinnerungs-Mails wegen der Fristen, sobald ein Projekt bewilligt ist

• Seminarbausteine: Workshops zum Austausch zwischen MSO und Bezirksregierung, inhaltliche, regelmäßige Workshops der Bezirksregierung und Netzwerkseminare, wo alle MSO in NRW sich vorstellen können, aber auch die erfolgreich geförderten Projekte

• Kommunikation per E-Mail statt per Post

• ein*e feste*r Ansprechpartner*in

Die Bezirksregierung sicherte zu, die im Workshop entwickelten Ideen zu testen, um die Hürden beim Projektantrag abzubauen.

Die MSO können sich bei der „Servicestelle Migrantenselbstorgani-sationen“ der Bezirksregierung Arnsberg zu allen Fragen rund um das Förderverfahren informieren. Die Servicestelle ist unter der Nummer 02931 82-5000 zu erreichen: Montag bis Freitag 10 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag 13 bis 15 Uhr. Darüber hinaus können sich MSO über die E-Mail-Adresse [email protected] an die Bezirksregierung Arnsberg wenden.

9

RÜCKBLICK

Page 10: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Ein Fest für Kray: Der Tag der Nachbarn

Essen-Kray gehört zu den zentralen Standorten von PLANB und Vielfalt im Ruhrgebiet (ViR): Im Herzen des belebten Stadtteils, in der Krayer Straße, sind hier unter einem Dach neben der ambulan-ten Erziehungshilfe und der ViR-Wohngruppe Solid mehrere Bera-tungsdienste aus dem Fachbereich Migration und Integration zu Hause. Logisch also, dass PLANB beim Krayer Tag der Nachbarn im Mai dabei war.

Vereine, Initiativen und Bürgernetzwerke aus dem ganzen Stadtteil organisierten ein Fest der Begegnung und der offenen Türen. Viele soziale Vereine und Initiativen im Viertel sind offene Einrichtungen. Sie empfangen Menschen in schwierigen Lebenslagen und mit vielfältigen Bedarfen, gehen mit gemeinwesenorientierten Ange-boten auf alle Bürger*innen zu. So wie PLANB, wo auch Nach-bar*innen und insbesondere Personen und Familien mit Migrati-onshintergrund Beratung und Hilfe bekommen.

Ein buntes Programm an sieben Standorten brachte die Krayer Nachbarschaft mit vielen einladenden und interaktiven Aktionen zusammen. Einander kennenlernen, mitmachen, Kaffee trinken und grillen, singen und zaubern, sitzen und liegen … Gelegenhei-ten zur Begegnung gab es genug. Auch bei PLANB in der Krayer Straße kamen Nachbar*innen vorbei. Sie hatten Menschen bei uns ein- und ausgehen sehen und sich von nebenan schon oft gefragt, was wir hier eigentlich machen. So konnten wir PLANB und unsere Arbeit vorstellen und fanden auch direkt interessierte Helfer*innen für unser Projekt, bei dem Ehrenamtliche mit ihren Kompetenzen und ihrer Lebenserfahrung Jugendliche in Fragen der Berufspla-nung und Arbeitssuche begleiten. Es war ein erfolgreicher Tag der Nachbarn – vor allem dank der federführenden Organisator*innen, der Krayer Bürgerschaft und der Stadtteilkoordinatorin Christina Fornefeld, die auch im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt hatten.

Der Tag der Nachbarn in Essen-Kray bot reichlich Gelegenheiten zum Kennenlernen, Plaudern und Mitmachen.

Herne-Wanne: Stammtischpolitik einmal andersHerne-Wanne gilt als Stadtteil mit Entwicklungsbedarf. Leerstehen-de Ladenlokale sind hier keine Seltenheit, die Erwerbslosenquote liegt über dem Durchschnitt. Aus einer Initiative der Herner Künst-lergruppe Ensample entstand nun ein Stammtisch, der hier gegen-steuern will.

Im Mai war das Zentrum der Vielfalt Herne-Wanne von PLANB Gast-geber des Stammtisches. Neben Akteur*innen aus der Stadt wie dem Stadtteilzentrum Pluto, dem Verein zur Förderung urbaner Kunst Pottporus e.V., dem Kulturbüro und IFAK e. V., dem Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit, nah-men auch Ladenbesitzer*innen aus dem Stadtteil und Vertre-ter*innen politischer Parteien teil. Alle einte der Wunsch, eine Ver-änderung in Wanne anzustoßen. In entspannter Atmosphäre be-schrieben sie ihre Ideen, Vorhaben, Projekte und Veranstaltungen, worauf ein produktiver Austausch folgte. Die Integrationsagentur Herne konnte für vier Aktivitäten Kooperationspartner*innen ge-winnen. Die ersten konkreten Gespräche dazu fanden Mitte Juni statt. Der Stammtisch wird fortgeführt; wir berichten.

Mitten in Herne-Wanne: das PLANB-Zentrum der Vielfalt, in dem auch die Bildungs- und Begegnungsstätte Bachtalo zu Hause ist.

NEWSLETTER MIGRATION10

RÜCKBLICK

Page 11: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Tag der offenen Tür am NordbadSeit Oktober 2018 betreut PLANB die Flüchtlingsunterkunft Am Nordbad in Bochum-Gerthe. Mit einer Kapazität von 200 Plätzen ist sie die zweitgrößte der drei von PLANB betreuten Unterkünfte in Bochum. Zu einem Tag der offenen Tür konnten wir im Juni mehr als 50 Nachbar*innen begrüßen.

Unter den Bewohner*innen am Nordbad sind sowohl Familien als auch alleinstehende Personen. Es ist eine ausgeglichene Bewoh-nerstruktur, in der Kinder und Jugendliche ein Viertel ausmachen. Der größte Teil der Menschen verbringt die meiste Zeit innerhalb des Geländes. Einige nehmen an Sprach- oder Integrationskursen teil, darüber hinaus kommen sie aber selten in Berührung mit der einheimischen Bevölkerung. So gibt es wenig Austausch zwischen den Bewohner*innen und der Nachbarschaft – keine gute Voraus-setzung für das Ankommen in einer Gesellschaft. Für die Nordbad-Bewohner*innen gestaltet sich die Kontaktsuche nicht einfach. Die Nachbarschaft steht der Unterkunft skeptisch gegenüber, es gibt Berührungsängste.

Darum luden wir am 18. Juni alle Nachbar*innen ein zu einem Tag der offenen Tür. Neben Angeboten für Kinder wie Kinderschmin-ken, Hüpfburg und Spielmobil gab es auch Unterhaltung für Er-wachsene sowie eine gemeinsam mit den Bewohner*innen vorbe-reitete Welttafel mit Gerichten aus aller Welt. Mit diesem Angebot und einem herzlichen Willkommen empfingen wir die Besucher.

Zeitung und Radio berichteten

Die Gelegenheit zum Einblick in die Unterkunft nahmen einige Nachbar*innen sehr interessiert an. Zwar hatten wir weniger Besu-cher*innen als erhofft, aber viele von ihnen kamen ins Gespräch mit den Bewohner*innen. Ihre Rückmeldungen waren durchweg positiv.

Auch die Medien waren interessiert: Neben der WAZ berichtete auch Radio Bochum ausführlich. Den Radiobeitrag stellen wir hier mit freundlicher Genehmigung zum Anhören per QR-Code zur Ver-fügung.

Nach der Beteiligung am Lichterfest am Rosenberg war der Tag der offenen Tür der zweite Schritt des PLANB-Teams, um Vorurteile ge-genüber der Flüchtlingsunterkunft abzubauen. Wir streben weiter-hin einen Austausch mit der Nachbarschaft und dem Stadtteil an, um die Integration der Geflüchteten und das gemeinsame Mitein-ander zu fördern.

Radio Bochum berichtete über den Tag der offenen Tür. Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn hier noch einmal in voller Länge hören.

http://bit.ly/Radio_FU_Nordbad

PLANB UND VIR: DER JAHRESBERICHT 2018 Aktuelle Fakten, detaillierte Zahlen und persönliche Interviews: Jetzt bestellen!

540 Gramm schwer, 124 Seiten stark: Der Jahresbericht 2018

gibt einen Überblick über die Arbeit von PLANB und ViR.

250 Mitarbeiter*innen in sechs Städten haben ihn mit ihrer

täglichen Arbeit gefüllt.

Bestellen Sie Ihr kostenloses Exemplar per Mail an

[email protected] oder holen Sie sich gleich hier das PDF:

Jahresbericht ViRJahresbericht PLANB

AUSGABE 9 | 2019 | 2. QUARTAL 11

RÜCKBLICK

Page 12: Newsletter Migration · dung oder Gestattung. Fördermittel für Beratungsdienste oder Inte - grationsprojekte, die sich an neuzugewanderte Menschen mit Auf-enthaltserlaubnis richten,

Regionale Flüchtlingsberatung

Im landesgeförderten Programm werden Asylsuchende von der Asylantragstellung bis zum Abschluss des Verfahrens bera-ten. Die Begleitung bei den ersten Schritten der Integration steht genauso im Mittelpunkt wie die fachliche Unterstützung im Asylverfahren. In Kooperation mit Rechtsanwält*innen und Behörden werden etwa Fragen der Familienzusammenfüh-rung oder der Integration in Arbeit und Bildung behandelt.

Kai Bothe Krayer Str. 20845307 Essen

0201 319773-10 0201 408742-97

0172 7806289 reg.beratung.essen@

planb-ruhr.de

Irina Ahmad Friedrich-Ebert-Straße 845468 Mülheim an der Ruhr

0208 848449-71

0208 848449-73 0172 8773514

[email protected]

HERNE

InHa – In Herne angekommen

Zielgruppe des Projekts „In Herne angekommen“ sind zuge-wanderte Herner Bürger*innen aus dem südosteuropäischen Raum, die Anschluss an die vor Ort bestehenden Hilfs- und Regelangebote suchen. Dafür wurden zwei Anlaufstellen mit muttersprachlichen Unterstützungsangeboten geschaffen. Durch individuelle Beratung werden die Ratsuchenden infor-miert und ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe gestärkt.

Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags 14 bis 16 Uhr, mittwochs 9 bis 11 Uhr

Anlaufstelle Rathaus Wanne / Gesundheitsamt

Mihaela Cirnu István Attila SzászZimmer 37Rathausstr. 644649 Herne 02323 1637-03

[email protected]

Bachtalo – Alles wird besser! Begegnungs- und Bildungszentrum

Die Anlaufstelle richtet sich an Neu- und Altzugewanderte, insbesondere aus Südosteuropa, mit oder ohne Roma-Hin-tergrund. Bachtalo bietet eine Reihe von Angeboten wie Sprachtrainings für Schüler*innen, Computerkurse, Frauen-treffs sowie Workshops zur Stärkung von Frauen in Migran-tencommunities.

Alexandra Chiribes Hauptstr. 20844649 Herne-Wanne

02325 56991-60

02325 56991-61 [email protected]

BOCHUM

Flüchtlingsunterkunft Emil-Weitz-Straße

Im Dezember 2017 übernahm PLANB die Verwaltung der Wohn-containeranlage an der Emil-Weitz-Straße in Bochum-Watten-scheid. Bei voller Auslastung bietet die Unterkunft 268 Menschen Platz und viele integrative Angebote.

LeitungSusan Çelebi

02327 91992-10 [email protected]

Flüchtlingsunterkunft Bochum-Wattenscheid

Seit Dezember 2017 betreut PLANB die Wohnhäuser in der Voedestraße und der Parkstraße in Bochum. Insgesamt sind dort 94 Bewohner*innen untergebracht, mit denen das Team aktive Integrationsarbeit leistet.

LeitungHandan Çelebi

02327 54487-10 FUWattenscheid1@

planb-ruhr.de

ESSEN/MÜLHEIM AN DER RUHR

Flüchtlingsunterkunft Am Nordbad

Seit Oktober 2018 betreut PLANB die Flüchtlingsunterkunft Am Nordbad. Bei voller Auslastung bietet sie 350 Bewohner*innen Platz. Ergänzend zu deren Betreuung entwickeln die erfahrenen Mitarbeiter*innen von PLANB in-tegrative Angebote für Groß und Klein.

LeitungMahmut Hamza

0234 913899-51 01522 1670661 [email protected]

ZdV – Zentrum der Vielfalt (Bochum)

Mit dem ZdV hat PLANB einen Begegnungs- und Bildungsort geschaffen, in dem Vielfalt geschätzt und gelebt wird. Es gibt ein breites Angebot für Bürger*innen aus Bochum und Um-gebung sowie Zugewanderte. Sie möchten einen Sprachkurs machen oder mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen? Wir bieten ein abwechslungsreiches Programm für alle Inter-essen!

Pelin Elci Alleestr. 4644793 Bochum

0234 459669-13 0234 459669-99 [email protected]

Ausreise- und Perspektivberatung

Die landesgeförderte Stelle verfolgt das Ziel, rückkehrwilligen oder ausreisepflichtigen Geflüchteten eine Rückkehr in Würde zu ermöglichen. Dazu gehören die Vermittlung von Informati-onen über die Ausreise, finanzielle Hilfen sowie Anlaufstellen im Zielland. Aber auch Perspektivberatung in Bezug auf den weiteren Aufenthalt ist Gegenstand unseres Angebotes.

Pinar Aktürk, Nese Sertoĝlu Krayer Str. 20845307 Essen

0201 536678-36

0201 408742-97 ausreise-perspektivberatung-E@

planb-ruhr.de

Judith Rifaea-Schröder Friedrich-Ebert-Straße 845468 Mülheim a. d. Ruhr

0208 848449-72

0208 848449-73 ausreise-perspektivberatung-MH@

planb-ruhr.de

ESSEN

Asylverfahrensberatung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Das Angebot richtet sich an schutzbedürftige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und ihre Vormünder mit Informati-onen zum Asylverfahren und zu weiteren Möglichkeiten der Aufenthaltssicherung. Schulungen für Ehrenamtliche sowie Mitarbeiter*innen der Stadt und Jugendhilfeeinrichtungen gehören ebenfalls dazu. Als Teil des Landesprogramms „Sozi-ale Beratung für Flüchtlinge“ ist die Stelle mit zahlreichen Partner*innen aus der Kinder- und Jugendhilfe und der Mig-rationsarbeit eng verflochten.

Jeannine Schwemer Krayer Str. 20845307 Essen

0201 536678-37

0201 408742-97 asylverfahrensberatung-umf@

planb-ruhr.de

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)

Ziel der MBE ist es, erwachsene Neuzugewanderte in ihrer so-ziokulturellen und ökonomischen Integration zu stärken. Darü-ber hinaus leistet die MBE durch eine enge Vernetzung mit vie-len kommunalen Akteur*innen einen Beitrag für die interkultu-relle Öffnung der Kommune. Themen der Beratung sind meist Sprachförderung, Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland, Vermittlung in Arbeit und Sozialleistungen.

Şehriban Özdemir, Blerian Kushta Krayer Str. 20845307 Essen

0201 408742-96 0201 408742-97 [email protected]

IMPRESSUM

HerausgeberPLANB Ruhr e. V. Interkulturelle Kinder- und Jugendhilfe Alleestr. 46, 44793 Bochum T 0234 459669-10, E [email protected] www. planb-ruhr.de

Erscheinungsort/-jahrBochum, September 2019

Druck

Flyeralarm GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg

Verantwortlich für den Inhalt Ercüment Toker, PLANB Ruhr e. V.

RedaktionGeorg Stankiewicz, PLANB Ruhr e. V.

Gestaltung, Satz, GrafikMelanie König, PLANB Ruhr e. V.

BildnachweisAlle Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, bei PLANB.

DeBUG NRW-Kontaktstelle

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Ju-gend unterstützt acht bundesweite Kontaktstellen für Gewalt-schutz in Flüchtlingsunterkünften. Der Paritätische Gesamtver-band hat uns beauftragt, die für das Land Nordrhein-Westfalen zuständige Kontaktstelle einzurichten, die bei der konkreten Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten in Unterkünften In-formation, Beratung, Schulung und Prozessbegleitung anbie-tet. Ziel ist es, den Gewaltschutz für geflüchtete Menschen in Unterkünften zu verbessern und die Mitarbeiter*innen in ihrer Handlungssicherheit zu stärken.

Sita RajasooriyaDeBUG NRW-Kontaktstelle für Gewaltschutz in Flüchtlingsunter-künftenAlleestraße 4644793 Bochum

0234 459669-45 [email protected]

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)

Die MBE stärkt Neuzugewanderte in ihrer Integration. Häufi-ge Themen sind Sprachförderung, Anerkennung von Berufs-abschlüssen oder Vermittlung in Arbeit und Sozialleistungen.

Pinar Aktürk Hauptstraße 20844649 Herne

02325 56991-63 02325 56991-61

0152 08605935 [email protected]

Integrationsagentur Herne

Unser Ziel ist es, Beiträge für eine wirksame Integration vor Ort anzustoßen, Potenziale für bürgerschaftliches Engagement zu erkennen und zu aktivieren, zusammenzuführen und interkul-turell kompetent zu begleiten.

Sprechzeiten nach Voranmeldung: montags bis freitags 9 bis 17 Uhr

Seher Kahraman Hauptstraße 208 44649 Herne

02325 56991-62

02325 56991-61 integrationsagentur@

planb-ruhr.de

B!SAFE