Nichtalkoholische Fettlebererkrankung – die …...tung findet im Schulungsraum 1.Stock in der...

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Nichtalkoholische Fettlebererkrankung – die Krankheit des 21. Jahrhunderts HEILSAM GEWICHT VERLIEREN MIT HILFE EINER LEBERFASTENKUR Cornelia Bogner*, 35-jährige Verwaltungsangestellte und Mutter von 2 Kindern, wur- de depressiv. Erst kamen die Pfunde, dann Müdigkeit und Muskelschmerzen. Vor einem Jahr gesellten sich ein Typ-2-Diabetes und Blu- thochdruck hinzu. Wegen wiederholter Fehlzeiten ver- lor sie ihre Arbeit, dann auch ihren Mann. Mit zahlreichen Diäten nahm sie 5 Kilo ab, anschließend wieder 10 zu. Durch eine Bekannte erfuhr sie von Dr. Barbara Gasnier. Die Schmerz und Ernäh- rungsmedizinerin leitet die Physikalische und Rehabili- tative Medizin im MVZ des Isar Klinikums am Sendlin- ger Tor. Cornelia Bogner be- suchte einen ihrer Kurse für Leberentfettung und begann sofort mit der Therapie. Nach 14-tägiger Intensivkur hatte sie 4 kg an Gewicht und 6 cm ihres Taillenum- fangs verloren. Heute ist sie überglücklich, nicht nur we- gen der verlorenen Pfunde. Depression und Schmerzen besserten sich ebenfalls spürbar. Und das Erstaun- lichste: Zuckererkrankung und Bluthochdruck waren nach 12 Wochen geheilt. Dr. Gasnier: „Dass sie so schnell überhaupt keine blutzucker- und blutdruck- senkenden Medikamente mehr brauchte, überraschte am meisten.“ Warum erkrankte Frau Bog- ner schon so jung? Dr. Gasnier: „Tagsüber Schreibtischtätigkeit, abends Kinderbetreuung und Haus- arbeit. Da bleibt kaum mehr Energie für Ausgleichssport. Es gab auch überhäufig Fer- tigpizza, Pasta oder Brot. Mit solch einseitiger Ernäh- rung steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Infarkte, Arthrose und Krebs unge- mein“, erklärt Dr. Gasnier. „Im Grunde sind nicht die überschüssigen Pfunde verantwortlich. Ausschlag- gebend ist, wie viel Fett in die Leber umgeleitet wurde. Ursächlich ist auch nicht Alkohol schuld, denn es geht ja um die nichtalkoho- lische Fettleberekrankung (NAFLD). Jeder 3. Deutsche ist betroffen, sogar 40% der übergewichtigen Kinder und 15% der äußerlich Schlan- ken, TOFI („Thin Outside, Fat Inside“) genannt. Wie entsteht eine Fettleber? Dr. Gasnier: „Ein Brötchen wird im Dünndarm zu win- zigen Zuckermolekülen zerlegt. Diese treten ins Blut über und gelangen zu den Muskeln. Dort werden sie bei jeder Bewegung als `Treibstoff´ sofort verbrannt. Sind wir jedoch an den Schreibtisch gefesselt, wer- den sie ins Unterhautfettge- webe, unsere Vorratslager, eingespeichert. Das wieder- holt sich tagtäglich solange, bis Muskel- und Unterhaut- fettgewebe übervoll sind. Irgendwann verweigern sie die Zuckeraufnahme kom- plett. Werden dann weiter Süßigkeiten, Mehlspeisen oder Backwaren gegessen, irren die überschüssigen Zuckermoleküle im Blut und wissen nicht mehr wohin. Dann op- fert sich die Leber und lagert sie als Fetttröpfchen ein. Als Zwischenlösung bleibt die- ser Vorgang folgenlos. An- dernfalls verfetten nach der Leber auch Bauchspeichel- drüse, Herz, Nieren, Kno- chen etc. Dadurch kommt es zu gefährlichen Funkti- onsstörungen in diesen Or- ganen. Leber- und Bauch- speicheldrüsenhormone werden beispielsweise nicht mehr regelrecht an- und ab- geschaltet. Das bringt noch mehr an Übergewicht. Die Nieren können streiken und bei einem verfetteten Her- zen sogar Rhythmusstörun- gen auftreten.“ Was ist dagegen zu tun? Dr. Gasnier: „Die Fettleber ist heilbar. Selbst bei einem sehr hohen Übergewicht werden schon mit einem 2-wöchigen Entrümpelungs- programm Leber (zu 30%) und Stoffwechsel nachhaltig entlastet. Mit der Entfettung der Leber verlieren auch rasch alle anderen Organe wieder das schädliche Fett. Hier können echte Lebens- gefahren wie Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Organver- sagen verhindert werden.“ Was empfehlen sie? Dr. Gasnier: „Am schnells- ten gelingt die Organent- fettung mit einer Leberfas- tenkur. Das geschieht mit Gemüse in Kombination mit einer Formuladiät auf Ha- ferbasis als Nachtisch. Neu ist ihr Zusatz an leberent- fettenden Substanzen. Der Münchner Ernährungswis- senschaftler Nicolai Worm hat das Therapieverfahren des Arztes Dr. Carl von Noorden wiederentdeckt und weiterentwickelt. Dieser hatte schon im 19. Jahrhun- dert Diabetiker mit Haferfas- tentagen erfolgreich behan- delt.“ Könnte man die Leber auch anders entfetten? Dr. Gasnier: „Ja, es geht auch mit einer kohlenhyd- ratbalancierten Ernährung und einem gezielten Sport- programm. Problematisch ist jedoch, dass der Entfet- tungsprozess nur mit einer strengen Diät mit 800 Kalori- en pro Tag funktioniert.“ Im Gegensatz zur Leber- fastenkur ist eine solch drastische Kalorienein- schränkung schwierig in den Arbeitsalltag integrierbar. Dr. Gasnier: „Richtig, des- halb machen wir Ärzte uns inzwischen auch so große Sorgen hinsichtlich der dro- henden, sicher zukünftig kaum mehr finanzierbaren Lawine von zuckerkranken Kindern und Jugendlichen. Eine Fastenkur ohne Hun- gergefühl wäre eine leicht durchführbare und preis- werte Vorbeugung gegen all unsere hausgemachten Zivilisationskrankheiten, von Übergewicht bis hin zu Krebs.“ Und was wurde aus Corne- lia Bogner? Dr. Gasnier: „Sie hat in den Leberfastenvorträgen eine gute Stütze gefunden. Für die anschließenden 3 Mo- nate ersetzte sie nur noch eine Mahlzeit am Tag und Salsa dient ihr heute als Ausgleichssport. Außerdem wiederholt sie ein Mal im Jahr die 14-tägige Kur.“ *) Name von der Redaktion geändert. Typisch: Müdigkeit, Übergewicht und Diabetes Dr. Barbara Gasnier Ort der Veranstaltung: das Isarklinikum Dr. Gasnier informiert am Dienstag, den 13. Oktober im ISAR Klinikum, ab 18 Uhr, kostenlos. Die Veranstal- tung findet im Schulungsraum 1.Stock in der Sonnen- straße 24 statt. Um Anmeldung per Mail wird gebeten: [email protected] 13.10.2015 Einführungskurs Leberfasten – eine nichtalkoholische Fettleber ist heilbar 20.10.2015 Kursstart 27.10.2015 Zwischenbilanz 10.11.2015 Résumé nach 14 Tagen Weitere Termine folgen. Der Einführungskurs ist für Sie kostenlos. Sie können zu jeder Zeit in den Kurs einsteigen. Schulungsraum 1.Stock, 18-19.30 Uhr ISAR Klinikum, Sonnenstraße 24-26 www.isarklinikum.de Dieser Artikel stammt aus der HALLO-München vom 04.03.2015

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Page 1: Nichtalkoholische Fettlebererkrankung – die …...tung findet im Schulungsraum 1.Stock in der Sonnen-straße 24 statt. Um Anmeldung per Mail wird gebeten: barbara.gasnier@isarklinikum.de

Nichtalkoholische Fettlebererkrankung – die Krankheit des 21. Jahrhunderts

HEILSAM GEWICHT VERLIEREN MIT HILFE EINER LEBERFASTENKUR

Cornelia Bogner*, 35-jährige Verwaltungsangestellte und Mutter von 2 Kindern, wur-de depressiv. Erst kamen die Pfunde, dann Müdigkeit und Muskelschmerzen. Vor einem Jahr gesellten sich ein Typ-2-Diabetes und Blu-thochdruck hinzu. Wegen wiederholter Fehlzeiten ver-lor sie ihre Arbeit, dann auch ihren Mann. Mit zahlreichen Diäten nahm sie 5 Kilo ab, anschließend wieder 10 zu. Durch eine Bekannte erfuhr sie von Dr. Barbara Gasnier. Die Schmerz und Ernäh-rungsmedizinerin leitet die Physikalische und Rehabili-

tative Medizin im MVZ des Isar Klinikums am Sendlin-ger Tor. Cornelia Bogner be-suchte einen ihrer Kurse für Leberentfettung und begann sofort mit der Therapie.

Nach 14-tägiger Intensivkur hatte sie 4 kg an Gewicht und 6 cm ihres Taillenum-fangs verloren. Heute ist sie überglücklich, nicht nur we-gen der verlorenen Pfunde.Depression und Schmerzenbesserten sich ebenfalls spürbar. Und das Erstaun-lichste: Zuckererkrankung und Bluthochdruck waren nach 12 Wochen geheilt.

Dr. Gasnier: „Dass sie so schnell überhaupt keine blutzucker- und blutdruck-senkenden Medikamente mehr brauchte, überraschteam meisten.“

Warum erkrankte Frau Bog-ner schon so jung?Dr. Gasnier: „Tagsüber Schreibtischtätigkeit, abends Kinderbetreuung und Haus-arbeit. Da bleibt kaum mehr Energie für Ausgleichssport. Es gab auch überhäufig Fer-tigpizza, Pasta oder Brot. Mit solch einseitiger Ernäh-rung steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Infarkte, Arthrose und Krebs unge-mein“, erklärt Dr. Gasnier. „Im Grunde sind nicht die überschüssigen Pfunde verantwortlich. Ausschlag-gebend ist, wie viel Fett in die Leber umgeleitet wurde. Ursächlich ist auch nicht Alkohol schuld, denn es geht ja um die nichtalkoho-lische Fettleberekrankung (NAFLD). Jeder 3. Deutsche ist betroffen, sogar 40% der übergewichtigen Kinder und 15% der äußerlich Schlan-ken, TOFI („Thin Outside, Fat Inside“) genannt.

Wie entsteht eine Fettleber?Dr. Gasnier: „Ein Brötchen wird im Dünndarm zu win-zigen Zuckermolekülen zerlegt. Diese treten ins Blut über und gelangen zu den Muskeln. Dort werden sie bei jeder Bewegung als `Treibstoff´ sofort verbrannt.Sind wir jedoch an den Schreibtisch gefesselt, wer-den sie ins Unterhautfettge-webe, unsere Vorratslager, eingespeichert. Das wieder-holt sich tagtäglich solange, bis Muskel- und Unterhaut-fettgewebe übervoll sind. Irgendwann verweigern sie die Zuckeraufnahme kom-plett. Werden dann weiter Süßigkeiten, Mehlspeisen oder Backwaren gegessen, irren die überschüssigen Zuckermoleküle im Blut und wissennicht mehr wohin. Dann op-fert sich die Leber und lagert sie als Fetttröpfchen ein. Als Zwischenlösung bleibt die-ser Vorgang folgenlos. An-dernfalls verfetten nach der Leber auch Bauchspeichel-drüse, Herz, Nieren, Kno-chen etc. Dadurch kommt

es zu gefährlichen Funkti-onsstörungen in diesen Or-ganen. Leber- und Bauch-speicheldrüsenhormone werden beispielsweise nicht mehr regelrecht an- und ab-geschaltet. Das bringt noch mehr an Übergewicht. DieNieren können streiken und bei einem verfetteten Her-zen sogar Rhythmusstörun-gen auftreten.“

Was ist dagegen zu tun?Dr. Gasnier: „Die Fettleber ist heilbar. Selbst bei einem sehr hohen Übergewicht werden schon mit einem 2-wöchigen Entrümpelungs-programm Leber (zu 30%) und Stoffwechsel nachhaltig entlastet. Mit der Entfettung der Leber verlieren auch rasch alle anderen Organe wieder das schädliche Fett. Hier können echte Lebens-gefahren wie Schlaganfälle,Herzinfarkte oder Organver-sagen verhindert werden.“

Was empfehlen sie?Dr. Gasnier: „Am schnells-ten gelingt die Organent-fettung mit einer Leberfas-tenkur. Das geschieht mit Gemüse in Kombination mit einer Formuladiät auf Ha-ferbasis als Nachtisch. Neu ist ihr Zusatz an leberent-fettenden Substanzen. Der

Münchner Ernährungswis-senschaftler Nicolai Worm hat das Therapieverfahren des Arztes Dr. Carl von Noorden wiederentdeckt und weiterentwickelt. Dieser hatte schon im 19. Jahrhun-dert Diabetiker mit Haferfas-tentagen erfolgreich behan-delt.“

Könnte man die Leber auch anders entfetten?Dr. Gasnier: „Ja, es geht auch mit einer kohlenhyd-ratbalancierten Ernährung und einem gezielten Sport-programm. Problematisch ist jedoch, dass der Entfet-tungsprozess nur mit einer strengen Diät mit 800 Kalori-en pro Tag funktioniert.“

Im Gegensatz zur Leber-fastenkur ist eine solch drastische Kalorienein-schränkung schwierig in den Arbeitsalltag integrierbar.Dr. Gasnier: „Richtig, des-halb machen wir Ärzte uns inzwischen auch so große Sorgen hinsichtlich der dro-henden, sicher zukünftig kaum mehr finanzierbaren Lawine von zuckerkranken Kindern und Jugendlichen. Eine Fastenkur ohne Hun-gergefühl wäre eine leicht durchführbare und preis-werte Vorbeugung gegen all unsere hausgemachten Zivil isationskrankheiten, von Übergewicht bis hin zu Krebs.“

Und was wurde aus Corne-lia Bogner?Dr. Gasnier: „Sie hat in den Leberfastenvorträgen eine gute Stütze gefunden. Für die anschließenden 3 Mo-nate ersetzte sie nur noch eine Mahlzeit am Tag und Salsa dient ihr heute als Ausgleichssport. Außerdemwiederholt sie ein Mal im Jahr die 14-tägige Kur.“*) Name von der Redaktion geändert.

Typisch: Müdigkeit, Übergewicht und Diabetes

Dr. Barbara Gasnier

Ort der Veranstaltung: das Isarklinikum

Dr. Gasnier informiert am Dienstag, den 13. Oktober im ISAR Klinikum, ab 18 Uhr, kostenlos. Die Veranstal-tung findet im Schulungsraum 1.Stock in der Sonnen-straße 24 statt.

Um Anmeldung per Mail wird gebeten:[email protected]

13.10.2015 Einführungskurs Leberfasten – eine nichtalkoholische Fettleber ist heilbar

20.10.2015 Kursstart 27.10.2015 Zwischenbilanz10.11.2015 Résumé nach 14 Tagen

Weitere Termine folgen.Der Einführungskurs ist für Sie kostenlos.Sie können zu jeder Zeit in den Kurs einsteigen.

Schulungsraum 1.Stock, 18-19.30 UhrISAR Klinikum, Sonnenstraße 24-26

www.isarklinikum.de

Dieser Artikel stammt aus der HALLO-München vom 04.03.2015