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Nike BDA-Architekturpreis 2016

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Nike BDA-Architekturpreis 2016

Inhalt

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Inhalt

Der BDA-Architekturpreis NikeHeiner Farwick

Die Jury

Klassik-NikePreisträger> Flughafen Berlin-Tegel, BerlinShortlist> Internationales Congress Centrum ICC,

Berlin> Haus der Bürgerschaft, Bremen

Große NikeKonzerthaus Blaibach

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Nike BDA-Architekturpreis 2016

Nike für AtmosphärePreisträger> Museum Luthers Sterbehaus, Luther-

stadt EislebenShortlist> Besucherzentrum Schloß Heidelberg> Immanuelkirche und Gemeindezentrum,

Köln

Nike für SymbolikPreisträger> Propsteikirche St. Trinitatis, Leipzig Shortlist> Archäologische Vitrine im Elisengarten,

Aachen> Handelskammer InnovationsCampus,

Hamburg

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Nike für NeuerungPreisträger> E% energieeffizienter Wohnungsbau,

AnsbachShortlist> Instandsetzung der Geschwister-Scholl-

Schule, Lünen> Am Lokdepot 123, Berlin

Nike für soziales EngagementPreisträger> Konzerthaus BlaibachShortlist> KinderUniversum, Karlsruhe> Kleines Haus Blau, Hürth

Alle Nominierungen der BDA-Landesverbände

Bildnachweis

Impressum

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Nike für FügungPreisträger> Schuppen Eins, BremenShortlist> Erweiterung Heinrich-Schütz-Schule,

Kassel > Ulrich-Gabler-Haus, Lübeck

Nike für KompositionPreisträger> Neue Ortsmitte WettstettenShortlist> Schule Eierkampstraße, Dortmund> Weinhold-Bau der TU Chemnitz

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Der BDA-Architekturpreis Nike

Heiner Farwick

Zum vierten Mal würdigt der BDA mit der „Nike“ Architekten und Bauherren für vorbildhafte Beiträ-ge zu Architektur und Städtebau. Sein besonderes Anliegen ist es, mit diesem Preis die Fülle und Vielfalt architektonischer Qualitätskriterien zu verdeutlichen.

Sechs Preiskatego-rien veranschau-lichen Qualität in Architektur und Städtebau und verdeutlichen, wie sie wahrgenom-men wird und was sie bewirkt. Die prämierten Arbeiten sind Beispiele für hervorragende Gestaltung und zeichnen sich je-weils durch eine spezifische Charakteristik aus. Sie erhalten in den Kategorien Symbolik, Atmosphäre, Fügung, Komposition, Soziales Engagement und Neuerung eine „Nike“. Mit der „Großen Nike“, symbolisiert durch eine Plastik des Bildhauers Wie-land Förster, ehrt der BDA zusätzlich eines dieser Bauwerke, das allen Nike-Preiskategorien in ganz besonderer Weise gerecht wird.

Von den BDA-Landesverbänden wurden heraus-ragende Gebäude und städtebauliche Arbeiten der letzten Jahre aus ihren Bundesländern für den

Architekturpreis „Nike 2016“ nominiert. Mit die-sen 70 Projekten wird eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Architektur und Städtebau in posi-tiver Weise Einfluss auf die Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft nehmen. Eine unabhängige Jury wählte aus den vorgeschlagenen Projekten zu-nächst die Shortlist und dann die Preisträger in den sechs Kategorien sowie den Preisträger der „Groß-en Nike“ aus.

Die Siegesgöttin Nike ist die Namens-geberin des BDA-Architekturpreises. Der von ihr überbrachten Botschaft von Sieg und Frieden sagt man eine beflügelnde Wirkung nach.

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Die „Große Nike 2016“ würdigt den Münchner Architekten Peter Hai-merl als Architekten und die Gemeinde Blaibach in der Oberpfalz als Bau-herrn für das Konzerthaus in Blaibach. Das Konzerthaus ist Ausdruck des sozialen Engagements, das mit Architektur einhergehen kann. Denn Idee und Ausführung reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen und erpro-ben mit einem experimentellen Lösungsansatz eine Neudefinition der dörf-lichen Identität. Der wunderbare Konzertsaal bewirkt formal wie inhaltlich die Revitalisierung eines Ortskerns, der seine Lebendigkeit verloren hatte.

Bereits zum zweiten Mal verleiht der BDA die „Klassik-Nike“ für den beson-deren Wert eines Bauwerks oder städtebaulichen Projekts, das sich über mehrere Jahrzehnte in der Nutzung bewährt hat und noch immer als vor-bildhaft gilt. Insbesondere ist das Bauwerk sowohl ein Zeugnis seiner Zeit als auch wegweisend für die Architektur der folgenden Jahrzehnte.

Ausgezeichnet wird mit der „Klassik-Nike 2016“ der Flughafen Tegel in Berlin der Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Der 1974 eröffnete Bau wurde zum Vorbild einer ganzen Generation Flughäfen weltweit. Er steht für Zurückhaltung der Gestaltung und Zweckdienlichkeit, ja Genia-lität seiner Konzeption und hat sich seit über vierzig Jahren hervorragend bewährt. Damit erfüllt er den zentralen Gedanken der „Klassik-Nike“ in kongenialer Weise.

Die Göttin Nike versinnbildlicht nicht nur den Sieg im ästhetischen Wettstreit. Sie ist auch Symbol dafür, etwas für andere zu erreichen und zu schaffen. Die in dieser Publikation vorgestellten Bauwerke und städtebaulichen Projekte verdeutlichen, wie Architekten und Bauherren durch sinnstiftende Ideen le-benswerte Wohn- und Arbeitswelten für die Gesellschaft schaffen können.

Heiner Farwick, Präsident des Bundes Deutscher Architekten BDA

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Die Jury

Fritz AuerAuer Weber, Stutt-gart / München Geboren 1933 in Tübin-gen, studierte Fritz Auer an der TH Stuttgart so-wie an der Cranbrook Academy of Arts in Bloomfield Hills, Michi-

gan. 1962 diplomierte er in Stuttgart. Nachdem er bis 1965 bei Behnisch und Lambart in Stuttgart ge-arbeitet hatte und 1965 Partner im Büro Behnisch & Partner wurde, gründeten Fritz Auer und Carlo We-ber 1980 ihr eigenes Büro. 1985 bis 1992 war Fritz Auer Professor für Baukonstruktion und Entwerfen an der FH München, 1993 bis 2001 Professor für Entwerfen an der Staatlichen Akademie der Bilden-den Künste in Stuttgart. Seit 1993 ist er Mitglied der Akademie der Künste.

Heiner Farwickfarwick + grote, Ahaus und Dort-mund / Präsident des BDAHeiner Farwick war von 2011 bis 2013 Vizeprä-sident des BDA und ist seit 2013 dessen Präsi-

dent. Er studierte Architektur und Städtebau an der Universität Dortmund, Fachbereich Bauwesen, und gründete 1991 das Büro farwick+grote architekten

BDA stadtplaner in Ahaus und Dortmund. Farwick lehrte an der Hochschule Bochum, Fachbereich Ar-chitektur, und an der Universität Dortmund, Fakultät Bauwesen, Lehrstuhl Entwerfen und Baukonstrukti-on. Seit 2006 arbeitet er in Gestaltungsbeiräten u.a. in den Städten Coesfeld und Warendorf.

Liza HeilmeyerBirk Heilmeyer und Frenzel, Stuttgart Liza Heilmeyer schloss 2003 ihr Architektur-studium an der Univer-sität Stuttgart ab. Sie arbeitete in London bei Foster + Partners und

gründete 2005 mit Stephan Birk ihr Büro in Stutt-gart. Von 2008 bis 2010 war Liza Heilmeyer als aka-demische Mitarbeiterin am Institut für Baukonstruk-tion (Lehrstuhl Professor Stefan Behling) tätig. 2010 und 2012 wurde sie in den Konvent der Baukultur berufen. Seit 2012 ist die Büropartnerschaft erwei-tert um Martin Frenzel.

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Kai KochKoch Panse Archi-tekten, Hanno-ver / Vizepräsident des BDASeit 1985 arbeitet Kai Koch als freischaffender Architekt in Hannover, 1997 ging er eine Büro-

partnerschaft mit Anne Panse ein. Sein Studium ab-solvierte Kai Koch an der Universität Hannover, wo er 1983 diplomierte. Bereits während seines Studi-ums erhielt er 1981 den Schinkelpreis Berlin. Von 1998 bis 2000 hatte Koch Lehraufträge an der FH Hildesheim und an der Universität Hannover. Die Be-rufung in den BDA erfolgte 1990. Seit 2011 gehört Kai Koch dem BDA-Präsidium an, seit Ende 2013 ist er dessen Vizepräsident.

Stefan KrausLeiter des Kunst-museums Kolum-ba, Köln / Preisträ-ger Große Nike 2013 Stefan Kraus studierte Kunstgeschichte und Germanistik. Von 1983

bis 1989 war er freier Mitarbeiter des Kölnischen Kunstvereins, er promovierte 1991 über den rhei-nischen Expressionisten Walter Ophey. Ab 1991 war Stefan Kraus Kustos am Diözesanmuseum Köln, seit

Mai 2008 ist er Leiter von Kolumba, dem Kunstmu-seum des Erzbistums Köln, das zweitausend Jahre abendländischer Kultur für das Museumspublikum erlebbar macht. Der Neubau nach dem Entwurf von Peter Zumthor wurde 2013 mit der Großen Nike des BDA geehrt.

Antje OsterwoldOsterwold Schmidt Expander Archi-tekten, Weimar

Ihr Architekturstudium von 1989 bis 1995 in Weimar und Paris been-dete Antje Osterwold mit

dem Diplom an der HAB in Weimar. Bis 1997 war sie als angestellte Architektin in Erfurt tätig und arbeitete von 1997 bis 2000 als freie Architektin mit Matthias Schmidt und Roland Vandreike im Büro P.A.L.O.M.A. Architekten Weimar – seit 2001 in Partnerschaft mit Matthias Schmidt in Osterwold°Schmidt EXP!ANDER ARCHITEKTEN BDA. Sie war von 2009 bis 2013 Präsi-diumsmitglied des BDA und arbeitete im Gestaltungs-beirat der Stadt Halle / Saale sowie im Planungs- und Gestaltungsbeirat der Hansestadt Rostock. 2014 bis 2015 hatte Antje Osterwold eine Gastprofessur an der FH Erfurt inne.

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Die Klassik-Nike ehrt ein Bauwerk, dessen besonderer Wert in Gestalt und Funktion

sich über Jahrzehnte in der Nutzung bewährt hat und

immer noch als vorbildhaft gilt.

Klassik-Nike

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Flughafen Berlin-Tegel

Klassik-Nike Preisträger

Flughafen Berlin-Tegel, Berlin 1965 – 1974

Architektengmp - von Gerkan, Marg und PartnerEntwurfsverfasserMeinhard von Gerkan und Volkwin Marg mit Klaus Nickels Verantwortliche PartnerKlaus Staratzke, Karsten Brauer, Rolf NiedballaBauherrBerliner Flughafen-Gesellschaft mbH

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Der Flughafen Berlin-Tegel, ab 1965 geplant und 1974 eingeweiht, dient seit Jahrzehnten als Mu-sterbeispiel für den Start einer nahezu einzigartigen Architektenkarriere. Tegel hat das kollektive Narrativ der Architektenschaft um die unsterbliche Anekdote bereichert, wie seine jungen, frisch diplomierten Ar-chitekten einer Besucherdelegation, die sie irrtüm-lich für Vertreter des Bauherrn hielten, ein potem-kinsches Büro vorgegaukelt haben.

In einem Zusammentreffen glücklicher Umstände stellt sich der Flughafen in mehrfacher Hinsicht als einzigartig dar: Einem bislang unbekannten Büro ist es damals gelungen, einen Wettbewerbsgewinn auch tatsächlich ohne Abstriche des ursprünglichen Konzepts zu bauen. Dies wäre heute undenkbar. Neben Schneider-Eslebens nahezu zeitgleichem Flughafen Köln / Bonn war Tegel beispielgebend für eine ganze Generation von Flughäfen weltweit. Beim „Flughafen der kurzen Wege“ steht der Flug-gast im Mittelpunkt. Auch dies wäre heute wegen der veränderten Sicherheitsanforderungen, vor allem aber wegen der „Vermallung“ des Flughafen-wesens nicht mehr baubar.

Obschon formal als Kind seiner Zeit erkennbar, steht Tegel für Zurückhaltung der Gestaltung und Zweck-dienlichkeit, ja Genialität seiner Konzeption. Das for-male Motiv des Sechsecks zog sich ursprünglich von der Bodenfliese bis zur städtebaulichen Großform des Terminalgebäudes. Zum großen Leidwesen der Architekten wurde das in der Konzeption angelegte zweite Sechseck niemals gebaut, stattdessen wurden

banale Provisorien angelagert, welche die Dominanz und Markanz des Hauptterminals jedoch nicht ge-fährden können.

Tegel hat sich trotz drastisch gestiegener Fluggast-zahlen seit über vierzig Jahren hervorragend be-währt. Damit erfüllt der Flughafen Berlin-Tegel den zentralen Gedanken der „Klassik-Nike“ in kongeni-aler Weise.

Votum der Jury

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Internationales Congress Centrum

Internationales Congress Centrum ICC, Berlin 1971 – 1979

ArchitektenRalf Schüler und Ursulina Schüler-WitteBauherrSenat von Berlin

Klassik-Nike Shortlist

Das ICC repräsentiert als zeittypisch reine Großstadt-architektur einen Schlüsselbau der siebziger Jahre. Da es keine vergleichbare Struktur aus dieser Epoche in Deutschland gibt, wird das ICC in einem Atemzug mit dem Centre Pompidou genannt. Das ICC hat also den Zeugniswert des Unikats. Das „Raumschiff“ bildet ein signethaftes Stadttor bei der Anfahrt nach Berlin und erzählt zugleich die Geschichte des iso-lierten West-Berlin. Auch die technizistische Ästhetik im Innern, die an frühe „Star Wars“-Episoden ge-mahnt und manchen Besucher auch verstören mag, ist konsequent durchentwickelt und „bis zur letzten Schraube“ original erhalten.

Die Messegesellschaft hat den Bau jahrzehntelang erfolgreich und preisgekrönt betrieben. Erst als sie auf Druck der Politik als Profit Center einen eigenen Gewinn ausweisen musste, hat sie den Bau aufge-geben und ein kleineres Kongresszentrum errichtet. Heute gibt es wieder Bedarf an einer (Teil-)Nutzung des ICC für Kongresszwecke.

Als Kongresszentrum ist das ICC heute wegen des enorm hohen Anteils an Verkehrsflächen und struk-turbedingt hohen Betriebskosten nicht vorbildhaft, wobei ihm zugute gehalten werden muss, dass der teure Ausbau mit flexibel abteilbaren Sälen damals ein bewusster Wunsch des Bauherrn war.

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Haus der Bürgerschaft

Wassili Luckhardt, Haus der Bürger-schaft, Bremen 1961 – 1966

ArchitektWassili LuckhardtBauherrBremische Bürgerschaft

Klassik-Nike Shortlist

Das Gebäude, in dem das Parlament, die Bremische Bürgerschaft des Bundeslandes Bremen tagt und weitere öffentliche Nutzungen wie Bildungszentrum und Festsaal untergebracht sind, ist überregional verhältnismäßig unbekannt, obwohl es ein respekta-bles Spätwerk eines führenden Architekten der Ber-liner Avantgarde-Moderne der zwanziger Jahre ist

Der ursprünglich „moderner“ gestaltete Entwurf für den Bauplatz direkt neben dem Bremer Dom löste zur Planungszeit einen engagierten, jahrelan-gen Disput in der Bremer Öffentlichkeit aus. Der schließlich von 1961 bis 1966 realisierte Bau kann sowohl als Kompromiss zwischen Moderne und Tra-dition als auch als eigenständige Weiterentwicklung der Architektursprache seines Schöpfers angesichts der historischen Umgebung in der Bremer Altstadt gelesen werden. Insbesondere die prägende, vor-bildlose Dachlandschaft muss nicht als Kompromiss empfunden werden. Trotz der unstreitig erfolgten formalen Anpassung wirkt der Bau im historischen Kontext keineswegs leise. Seine Architektursprache changiert zwischen einer typischen fünfziger-Jahre-Nierentisch-Ästhetik und der Härte der sechziger-Jahre-Moderne.

Das denkmalgeschützte, eigenwillige Haus der Bür-gerschaft ist heute nach einer behutsamen Sanierung durchgängig beliebt in der Nutzung und empfiehlt sich damit für die Shortlist der „Klassik-Nike“.

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Die Große Nike ehrt ein Bau-werk, das mit Atmosphäre und Symbolik, in Fügung und Kom-

position, im Anspruch auf So-ziales und Neues in besonderer

Weise die Intention des Architekturpreises Nike erfüllt.

Große Nike

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Konzerthaus Blaibach

Große Nike Preisträger

Gute Architektur ist überall. Manchmal muss man sie nur finden. Fündig wird man oftmals eher im Verborgenen, am überraschenden Ort. In dem über die Jahre stark vernachlässigten historischen Zen-trum der Gemeinde Blaibach im Bayerischen Wald ist ein solcher Ort entstanden. Hier trumpft nicht eine große, solitäre Einzelarchitektur auf, es ist viel-mehr ein kleines, minimalistisches Konzerthaus ini-tiiert, konzipiert und realisiert worden, das sich in

die dörfliche Umgebung selbstverständlich einfügt und dabei über eine ausdrucksstarke Eigenständig-keit verfügt. Als Herzstück eines Ensembles, zu dem auch ein Bürgerhaus gehört, leistet das Konzert-haus den angestrebten Impuls zur Revitalisierung der Ortsmitte.

Keine klassische Bauherrschaft stand hier als Initial am Anfang des Projekts, sondern ein ungewöhn-liches kulturelles und bürgerschaftliches Engage-ment aus der Region, das einen Ort für die Musik

Konzerthaus Blai-bachBlaibach 2011 – 2014

ArchitektenPeter Haimerl Architek-tur, MünchenBauherrGemeinde Blaibach

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schaffen wollte, der auf den ganzen Ort und weit darüber hinaus ausstrahlt. Dies ist mit herausra-gender Wirkung gelungen. Das Zusammenspiel der Initiatoren, der ortsansässigen Bevölkerung und des Architekten war hier ungewöhnlich eng und im Er-gebnis besonders fruchtbar. Dafür erhält das Projekt die Nike für soziales Engagement, was im besten Sinne das Gemeinschaftliche meint.

Doch es erfüllt weit mehr als nur diese Kategorie. Eine besondere Atmosphäre außen wie innen wird diesem Kleinod wohl jeder zusprechen, der es ge-sehen und darin ein Konzert erlebt hat. Eine zeit-

gemäße Konstruktion und zeitlose Materialien sind kongenial zueinander gefügt und bilden eine beson-dere Komposition aus. Neuerungen, zum Beispiel in Form aktueller Akustiktechnik, stehen nicht im Widerspruch zur prägnanten Symbolik der Form. In diesem starken Projekt kumulieren also alle Katego-rien des Architekturpreises Nike.

Hier wurde in einem kleinen Ort Großartiges ge-schaffen. Daher wurde das Konzerthaus von Peter Haimerl mit voller Überzeugung der Jury mit der Großen Nike ausgezeichnet.

Votum der Jury

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Auszeichnung für ein Bau-werk, das durch Gestalt und Anmutung, durch Licht und

Raum, durch Material und Farbe einen besonderen atmos-

phärischen Eindruck erreicht.

Nike für Atmosphäre

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Museum Luthers Sterbehaus

Nike für Atmosphäre Preisträger

Museum Luthers SterbehausLutherstadt Eisleben2009 – 2013

ArchitektenVON M, StuttgartBauherrStiftung Lutherge-denkstätten in Sachsen-Anhalt

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Eisleben hat mit dem Sterbehaus eine weitere Lu-ther-Gedenkstätte erhalten – kulturelle Leuchttürme in ansonsten von Schrumpfung geprägter ländlicher Umgebung. Das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Bauwerk wurde umfassend saniert und durch einen Neubau zu einem Museum mit Dauer-ausstellung und Sonderausstellungsräumen ergänzt. Grundlage für die Sanierung des Gebäudes waren die historisch dokumentierten Umbauten von 1868 durch Friedrich August Ritter und 1894 durch Fried-rich Wanderer.

Bei dem anschließenden Neubau orientieren sich die Architekten an Formensprache und Materialität des Luther-Geburtshauses und des vor einigen Jah-ren entstandenen Besucherzentrums. Eine sensible Rezeption der vorhandenen heterogenen Baustruk-tur und die Übersetzung in eine zeitgemäße For-mensprache schaffen ein selbstverständliches Mitei-nander von Alt und Neu, das in einer differenzierten stadträumlichen Gliederung, die sich adäquat in der innenräumlichen Struktur fortsetzt, seinen Aus-druck findet.

Die Gestaltung der Räume, Licht- und Wegefüh-rung sowie vielfältige Blickbeziehungen in den umgebenden Außenraum in Verbindung mit einer als zurückhaltend und fein zu bezeichnenden De-tailsprache schaffen die Atmosphäre eines Gene-rationen überspannenden Kontinuums. Die Wahl und insbesondere die Ausführung des gewählten

Fassadenmaterials tragen ganz erheblich zur at-mosphärischen Verdichtung des Gesamtensembles bei. Putzflächen, Natursteinstrukturen und Farben der historischen Gebäude sowie die in der Textur das Homogene betonende Ziegelfassade, die in den präzise eingesetzten Sichtbetonflächen eine Erwei-terung der Palette stimmiger Valeurs erfährt, mar-kieren die jeweiligen Zeitschichten und bilden doch ein Ganzes, das sich in der kontinuierlichen Annä-herung wieder differenziert. Das hohe gestalterische Niveau setzt sich in den Außenräumen zwanglos und selbstverständlich fort.

Votum der Jury

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Die typologischen Elemente der alten Wehrgänge wie Öffnungen und tiefe Laibungen sind neu interpretiert und mit nutzungsgemäßen Funktionen besetzt.

Die besondere atmosphärische Wirkung des neuen Besucherzentrums beruht neben der typologischen Aufnahme und Interpretation der historischen Frag-mente auf der ortstypischen Materialität des Neckar-täler Sandsteins in Zusammenhang mit der zurück-haltenden Detailausbildung der Glaselemente. Die Materialität der äußeren Erscheinung wird im Innern des Besucherzentrums bewusst durch andere Materi-alien und Texturen kontrastiert.

Neubau Besucherzentrum Schloss Heidelberg

Nike für Atmosphäre Shortlist

Neubau Besucher-zentrum Schloss HeidelbergHeidelberg 2009 – 2011

ArchitektMax Dudler, BerlinBauherrLand Baden-Württem-berg, Ver mö gen und Bau, Amt Mann heim

Das Heidelberger Schloss, seit dem Dreißigjährigen Krieg mehrfach zerstört, dient heute als weltbe-rühmte Ruine musealen Zwecken. Mit über einer Million Besuchern jährlich ist es ein Touristenmagnet ersten Ranges, der vielfältige Funktionen auf relativ kleinem Raum zu berücksichtigen hat.

Der Neubau des Besucherzentrums – der erste Neu-bau im Schlossbereich seit 400 Jahren – fügt sich wie selbstverständlich in die alte Befestigungsanlage ein. Seine Situierung stützt die Gesamtwirkung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Mauern, Wehrgänge, Außenräume werden mit dem Neubau zu einem zeit-übergreifenden Ensemble von großer Geschlossen-heit, das insbesondere auch die Fernwirkung der ro-mantischen Heidelberger Schlossruine berücksichtigt.

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Der Neubau der Immanuelkirche und des Gemein-dezentrums bilden ein gelungenes Ensemble aus Kirchenbau, Glockenturm und Kapelle, das die dörflich-vorstädtische Struktur der Umgebung Köln-Stammheims aufnimmt und im Sinne eines Ange-bots an das städtische Umfeld weiterentwickelt. Die sensible Positionierung der einzelnen Baukörper, die Wirkung des alten Baumbestands, die Wegeführung sowie die zurückhaltende Präsenz des Hauptbaus wirken völlig selbstverständlich. Bemerkenswert ist die Konzeption als reiner Holzbau.

Die heitere Gelassenheit, die das Ensemble in der äußeren Erscheinung prägt, setzt sich im Innern des Gebäudes fort. Die konstruktive Struktur bleibt erlebbar und trägt wesentlich zur Atmosphäre des Innenraums bei. Oberflächenstrukturen, Texturen, die Lichtführung, visuelle Außenbezüge, eine eher reduziert vorgetragene Farbigkeit und nicht zuletzt die mit mehreren Sinnen spürbare Stofflichkeit des Materials Holz erzeugen eine ganz besondere und unverwechselbare Stimmung und Spiritualität.

Das Projekt ist konzeptionell durch großen Pragma-tismus gekennzeichnet, in der Realisierung besticht es durch ein eindrucksvolles Maß an Sinnlichkeit und Subtilität, das der Bauaufgabe höchst ange-messen ist.

Immanuelkirche und Gemeindezentrum

Nike für Atmosphäre Shortlist

Immanuelkirche und Gemeindezen-trumKöln 2009 – 2013

ArchitektenSauerbruch Hutton, BerlinBauherrEv. Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flit-tard / Stammheim

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Ehrung eines zeichenhaften Bauwerks, das den städtebau-

lichen Kontext in besonderer Weise betont, weiterdenkt oder

neu strukturiert.

Nike für Symbolik

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Propsteikirche St. Trinitatis

Nike für Symbolik Preisträger

Propsteikirche St. TrinitatisLeipzig 2012 – 2015

ArchitektenSchulz und Schulz, LeipzigBauherrKatholische Propstei-pfarrei St. Trinitatis

Die Propsteikirche St. Trinitatis schließt elegant eine durch Kriegszerstörung offen gebliebene Wun-de und setzt dabei ein neues Zeichen im Leipziger Stadtraum. Durch die Unterbringung des Pro-gramms in einem geschickt komponierten Volumen entsteht eine deutlich wahrnehmbare Kante am Leipziger Innenstadtring. Glockenturm und Kirchen-raum bilden eine selbstbewusste Höhendominante vor der Silhouette des neuen Rathauses, die sich an-genehm in das Stadtbild einfügt. Die horizontalen, schwebenden Riegel verbinden die beiden Teile zu einem Volumen. Durch die Anhebung der verbin-denden Elemente, gemeinsam mit dem Wasservor-hang, gelingt der Spagat zwischen geschütztem Hof und öffentlichem Stadtraum. Unaufdringlich, aber deutlich öffnet sich hier die Kirche und lädt neugie-rige Bürger ein zu verweilen. Die homogene, dezent strukturierte Fassadenbekleidung aus ortstypischem Porphyr betont die reduzierte Formensprache und verzahnt das Gebäude auch materiell mit seiner Umgebung. Seine zeichenhafte Kraft entwickelt der Kirchenbau rein aus dem gekonnten Einsatz archi-tektonischer Mittel und ohne aufgesetzte Symbolik. Wohltuende Klarheit und Leere lassen den Raum und die Kubatur an sich wirken.

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Diese schlichte und äußerst präzise Gestaltung setzt sich im Innenraum konsequent fort. Sie erlaubt die Konzentration auf das Wesentliche. Licht und Raum bilden eine atmosphärische Einheit, die zur spiritu-ellen Feier einlädt. Die Propsteikirche St. Trinitatis ist gelungene Stadtreparatur und ein bis zum Ein-satz des Materials präzise durchdachtes Gebäude.

Es entsteht ein neuer Ort der Besinnung an einem Stück Stadt, das kontrastreicher nicht sein könnte. Dabei ist es den Architekten mit besonderem Ge-schick gelungen, einen durchfließenden Raum sowie einen ruhenden Ort zu generieren. Sie verankern die Kirche fest im dynamischen Leben der Stadt, ohne dabei an Sinnlichkeit einzubüßen. Diese herausra-gende architektonische Leistung würdigt die Jury mit der Nike für Symbolik.

Votum der Jury

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Als filigraner Pavillon umhüllt die Archäologische Vitrine einen herausragenden archäologischen Fund inmitten des beliebten Elisengartens in der Aachener Innenstadt. Dezent und doch zeichenhaft umfasst eine transparente und raumbildende Konstruktion die notwendige Glasvitrine. Sie bildet einen objekt-haften Raum, der dauerhaft die Präsenz der Aus-grabungsstätte im Stadtraum ermöglicht. Geschickt in das Wegenetz des Parks eingefügt, erlaubt die Vitrine die beiläufige, aber auch konzentrierte Aus-einandersetzung mit der Stadtgeschichte Aachens. Sie baut kein unnötiges Pathos auf, sondern bewegt sich gekonnt zwischen musealem Auftrag und ge-lassener Alltäglichkeit und wird zu einem leben-digen Stadtmöbel, das von den Besuchern des Parks angenommen und genutzt wird.

Dem augenscheinlich lässigen Bau liegt eine präzise und differenzierte Planung zugrunde, die sich nicht zuletzt in der Ausbildung der Konstruktion zeigt. Ohne zusätzliche Stützen wird das Dach allein von der geschichteten Hülle getragen. Diese wiederum ist mit minimalem Eingriff in den sensiblen Boden über schlanke Bohrpfähle verankert. Dass hierbei die statisch wirksame Kreuzung der Stahlstäbe gleichzei-tig Analogien zur Schichtung der historischen Funde hervorruft, zeigt die raffinierte Verbindung aus Not-wendigkeit und Mehrwert dieses Baus. Die Archäo-logische Vitrine ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie mit wenigen, gekonnt eingesetzten Mitteln architek-tonische Qualität mit zeichenhaftem Charakter und hoher Nutzbarkeit erreicht werden kann.

Archäologische Vitrine im Elisengarten

Nike für Symbolik Shortlist

Archäologische Vitrine im Elisen-gartenAachen 2009 – 2013

Architektenkadawittfeldarchitektur, AachenBauherrStadt Aachen, Gebäudemanagement

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Der Neubau des Innovationscampus der Handels-kammer in Hamburg füllt eine städtebauliche Lücke, einen „Restraum“, der eigentlich von verschiedenen Verkehrsflächen besetzt war und als nicht bebaubar erschien. Über der hier im Untergrund geführten Hamburger Hochbahnlinie ein Gebäude zu errich-ten, bedurfte eines besonderen konstruktiven Ge-schicks und innovativer Planungsansätze. Das Ge-bäude beweist, dass Stadt auch an undenkbaren Orten weitergebaut und verdichtet werden kann.

Als beispielhaft sei hierbei auch der unkonventio-nelle Umgang mit Grund und Boden erwähnt, der eine Bebauung ohne ausgewiesenes Grundstück auf Grundlage eines Nutzungsrechts überhaupt erst möglich machte. Der Adolphsplatz wird durch den Neubau im Westen räumlich geschlossen und erhält ein neues prominentes Gesicht. Selbstbewusst sym-bolhaft präsentiert sich der schmale, aufragende Bau gegenüber dem monumentalen Gebäude der beste-henden Handelskammer. Die leichte Abweichung von der Achsensymmetrie in den oberen Geschossen bildet eine angenehme Störung innerhalb der stren-gen Gliederung. Die schmalen, hohen Fensterstrei-fen betonen den turmhaften Charakter des Hauses.

Mit dem Neubau des Innovationscampus ist ein ungewöhnliches Haus unter ungewöhnlichen Um-ständen entstanden, das den Stadtraum eigenwillig weiterdenkt und den derzeit so oft vermissten Mut vieler Beteiligter widerspiegelt.

Neubau Handelskammer InnovationsCampus

Nike für Symbolik Shortlist

Neubau Handels-kammer Innovati-onsCampusHamburg 2014

ArchitektenHörter + Trautmann Architekten, HamburgEntwurfJohann von Mansberg Architekten, HamburgBauherrHandelskammer Ham-burg

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Prämierung eines Bauwerks, bei dem Material, Form und

Funktion besonders wirkungsvoll zu einer Einheit gefügt werden und so das Prägende des Ortes

weitergebaut wird.

Nike für Fügung

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Der Umbau des Schuppen Eins, ein imposantes In-dustriedenkmal aus dem Jahr 1949, ist Teil einer 2003 mit dem „Masterplan Innenstadt“ eingelei-teten Reaktivierung des ehemaligen Hafenreviers. Westphal Architekten waren 2008 die Gewinner eines durchgeführten Architektenwettbewerbs, der die Integration eines Technik- und Erleb-niszentrums im Erdgeschoss sowie Flächen für Wohn- und Bürolofts im Obergeschoss bei einem sensiblen Umgang mit der denkmalgeschützten, fünfzig Meter breiten Struktur des ehemaligen Ha-fenlogistikgebäudes verlangte.

Das neun Meter hohe Erdgeschoss wird über einen durchlaufenden inneren Boulevard erschlossen und beinhaltet eine historische Automobilausstellung mit Einblicken in die Bremer Automobilgeschichte samt Wartungs- und Verkaufsmöglichkeiten für Oldtimer. Das Obergeschoss, zu dem die Nutzer über den Lift

Schuppen Eins

Nike für Fügung Preisträger

Schuppen Eins in der Überseestadt BremenBremen 2008 – 2013

ArchitektenWestphal Architekten BDA, BremenBauherrKJH Verwaltungs GmbH & Co KG

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mit ihrem Fahrzeug zu ihren Wohnungen und Büros gelangen können, wird über eine in die Gebäude-breite eingeschnittene „Straße“, die über mehrere Plätze aufgeweitet ist, erschlossen. Diese Idee, die sowohl die Erschließung als auch Belichtung der

beiderseits anschließenden Nutzungen ermöglicht, ist unter Beibehaltung der architekturtypischen Ele-mente und der monumentalen Kraft des Bauwerks in ihrer zeitgemäßen räumlichen, materiellen und detailbewussten Umsetzung so überzeugend gelun-gen, dass die Jury diesem Beitrag einstimmig den Preis der „Nike für Fügung“ zuerkannt hat.

Votum der Jury

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Die nach einem Entwurf von Heinrich Tessenow Ende der zwanziger Jahre erbaute Schulanlage – bestehend aus einem im Grundriss axialsymme-trisch angelegten monumentalen Klassenhaus und gerahmt von drei verschiedenartig gestalteten Ge-bäudeflügeln – gilt als ein international prägendes Beispiel der frühen Moderne des 20. Jahrhunderts. Dieses Ensemble wurde in den 1970er Jahren durch einen zeittypischen Klassentrakt als Betonfertigteil-konstruktion mit Waschbetonfassaden verunklart, der wiederum 2011 durch einen Neubau ersetzt wurde, der den ursprünglichen Gedanken der drei-flügeligen Anlage aufnimmt und die intendierten freiräumlichen Bezüge zur Goethe-Anlage in Rich-tung Wilhelmshöhe wieder herstellt. Der vorhan-dene Schulhof erhält mit dem neuen Flügel und sei-nem offenen Laubengang eine räumliche Fassung.

Den Architekten ist es gelungen, den Erweiterungs-bau mit Respekt für die Tessenowsche Anlage und Architektursprache in einer eigenständigen, der Moderne verpflichteten Haltung zu moderieren, in-dem ursprüngliche Gestaltungsmotive typologisch übernommen, jedoch zeitgemäß übersetzt werden. Es ist ein vorbildliches Beispiel für eine An- bezie-hungsweise Einfügung gelungen, die das Original respektvoll, aber selbstbewusst zu einer neuen Ein-heit weiterentwickelt, in der sich Geschichte und Gegenwart treffen.

Heinrich-Schütz-Schule

Nike für Fügung Shortlist

Heinrich-Schütz-Schule Kassel 2009 – 2012

ArchitektenSchultze und Schulze Architekten BDA, KasselBauherrMagistrat der Stadt Kassel

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Das Ulrich-Gabler-Haus, eine Gebäudegruppe mit verschiedenen diakonischen Einrichtungen, steht direkt gegenüber der Marienkirche in Lübeck. An dieser Stelle befand sich vor dem Krieg das älteste bis heute nachgewiesene nordeuropäische Saal-geschosshaus, erbaut wie die Marienkirche an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert. Die Überreste dieses frühen Bauwerks wurden in den 1980er Jah-ren freigelegt und stehen seitdem als Kulturdenkmal unter Schutz.

Der Entwurf nutzt diese Fragmente und integriert sie in ein neues Gebäude, das über eine Reihe von V-förmigen Stützen und einen geschossübergreifenden Luftraum in und über diesen archäologischen Befund-bereich eingestellt ist. Das sich darüber erhebende Gebäude setzt bezüglich der intensiv geführten Dis-kussionen innerhalb der Stadt Lübeck über Grund-stücksgrößen, Materialien und Dachformen ein Zei-chen. Um das Gebot der parzellenweisen Bebauung zu respektieren, ist das nutzungsbedingt große Ge-bäude so gegliedert und materialgerecht umgesetzt, dass die historische Situation wieder ablesbar und erlebbar wird.

Diese Leistung der Fügung und Einfügung eines groß-en Programms in die Kleinteiligkeit der historischen Altstadt wird als herausragend und beispielgebend für einen geschichts- und ortsbewussten Umgang gewürdigt, gerade auch vor dem Hintergrund einer mehr oder weniger rücksichtsvollen zeittypischen Auseinandersetzung mit dem historischen Erbe einer ehrwürdigen Stadt.

Ulrich-Gabler-Haus

Nike für Fügung Shortlist

Ulrich-Gabler-HausLübeck 2009 – 2014

ArchitektenKonermann + Siegmund Architekten BDA, LübeckBauherrUlrich-Gabler-Stiftung, Lübeck

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Auszeichnung für ein Bau-werk, das mit Proportion

und Raumwirkung eine be-sondere korrespondierende

Gesamtkomposition erreicht.

Nike für Komposition

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Neue Ortsmitte Wettstetten

Nike für Komposition Preisträger

Neue Ortsmitte Wettstetten Wettstetten 2013

ArchitektenBembé Dellinger Archi-tekten und Stadtplaner, GreifenbergBauherrGemeinde Wettstetten

Wettstetten hat eine neue Ortsmitte erhalten – durch die richtige Setzung dreier Gebäude, die al-les andere als beliebig Stellung zueinander sowie zur unmittelbaren Umgebung beziehen, dadurch Korrespondenzen zum Ort entstehen lassen und gleichsam angemessene Platzräume erzeugen. In einer angenehm unaufdringlichen – oder besser: unspektakulären Art und Weise werden die drei Neubauten aus der Typologie der Jura-Häuser der Altmühlregion entlehnt und zu einem Ensemble gefügt. Dieses Drillingsgespann birgt Ähnlichkeiten wie Unterschiede, die sich funktional und nutzungs-bedingt begründen und trotz verwandtem Material- und Formenkanon unverwechselbare Feinheiten in sich bergen. Dadurch wird die Wiedererkennbarkeit in der Annäherung aus allen Himmelsrichtungen ge-stärkt und eine gelungene Maßstäblichkeit erlangt .

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche als sym-bolischem Bau der geistlichen Repräsentanz be-hauptet sich die weltlich-bürgerliche Repräsentanz in einer Komposition kräftiger, geerdeter Hausmo-nolithe statt in einem architektonischen Pendant. Die Verteilung der Funktionen von neuem Rathaus, Gemeindesaal und Räumen für Tagespflege auf drei Häuser schafft thematische Schwerpunkte, die sich räumlich-maßstäblich und architektonisch-gestalte-risch widerspiegeln können. Gleichzeitig werden für die zwischenräumlichen Angebote die Nutzungen, Begegnungen und Bespielungen „provoziert“. Gasse,

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Garten und Platz erhalten und bewahren so ihre bauliche Berechtigung wie ureigensten Funktionen, die durch die Verquickung gemeinschaftlicher und caritativer Aspekte zu einem öffentlichen Raum geraten, der sich nicht durch kommerzielle Reize stärken muss.

In dieser Neudefinition des Ortes liegt eine beson-dere Kraft, die zeitliche Dauer und Beständigkeit er-warten lässt: Der Ort erfindet seine Gegenwart; er findet seine Gegenwart. Die Neue Ortsmitte Wett-stetten zeichnet sich durch ein tiefes Selbstverständ-nis aus, das im Schöpfen aus dem Geist des Ortes und dessen kreativer Interpretation beispielgebend für viele Ortschaften sein kann.

Votum der Jury

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Schule Eierkampstraße

Nike für Komposition Shortlist

Erweiterung und Umbau der Schule Eierkampstraße Dortmund 2011

ArchitektenMarcus Patrias Archi-tekten BDA, DortmundBauherrStadt Dortmund

Die Eierkampschule in Dortmund ist eine von vielen Systemschulen der 1960er und 1970er Jahre eines sogenannten H-Typs, deren H genau genommen aus einem Doppelsteg besteht und somit ein Atrium abschirmt. Bei der vielfachen Wiederholung dieser Typenschule verkam dieses Atrium in der Regel zu einem reinen Luftraum zwischen Gebäudeflügeln.

Sparsam gebaute Typenschulen einem pädagogisch neuen Anspruch und Konzept zuzuführen, kann allzu schnell zur offensichtlichen Überformung führen. Erst gelungene Beispiele öffnen die Augen für nicht erwartete Potentiale. In diesem Fall ist es nicht die aufpolierte, ertüchtigte Hülle, vielmehr liegen die Werte unerwartet im Innern. Es ist ein ehemals Äußeres, das als neues Inneres gewonnen wird – eben das verkümmerte Atrium, aus dem eine Fülle bereichernder räumlicher Angebote und Nutzungen für Durchwegungen und Sichtbezie-hungen generiert wird: Es wird Auditorium, wit-terungsgeschützter Pausenraum, Speisesaal und Aula, es nimmt funktional ergänzende Räume auf und kompensiert durch diesen innenräumlichen Ge-winn energetische Defizite des ganzen Hauses. Das gelingt durch die räumliche Intarsie aus hölzernen Stufen, abgerundeten Akustikziegelwänden, pu-ristischen Sichtbetonflächen, dunklen Steinplatten und farbigen Wand- und Bodenflächen – insgesamt mit Lichtband und Oberlichtern so eingefügt, dass eine besondere Gesamtkomposition und neue at-mosphärische Raumwirkung mit dem Status eines Pilotprojekts erlangt wird.

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Weinhold-Bau der TU Chemnitz

Nike für Komposition Shortlist

Weinhold-Bau der TU ChemnitzChemnitz 2006 – 2013

ArchitektenBurger Rudacs Archi-tekten, MünchenBauherrStaatsbetrieb Säch-sisches Immobilien- und Baumanagement / Nie-derlassung Chemnitz

Das Institutsgebäude der TU-Chemnitz wurde 1970 in Stahlbetonskelettbauweise als Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau errichtet. Nach 35 Jahren uneinge-schränkter Nutzung als Lehr- und Forschungsein-richtung verblieb einzig das Stahlbetonskelett als verwertbare Substanz im Zuge der notwendigen Sanierung der desolaten Installationen und der Hülle aus der Entstehungszeit.

Radikal wurde der Bau entkernt, teilweise rückge-baut, aber auch um einen neuen Verbinder und um moderne Hörsäle erweitert. Die grundsätzliche Anlage in unterschiedlich tiefen Gebäudespangen –

schmal im Süden für Büro- und Verwaltungsräume, tief im Norden für Labor- und Seminarräume – wur-de im Sinne ihrer inneren Logik erhalten und äußer-lich bauplastisch herausgearbeitet. Wenngleich der neue Weinhold-Bau auf den ersten Blick nicht als Bestandsbau zu erkennen ist, bewahrt und birgt er das Prinzip des Ursprungs in sich.

Die Fassaden des Baukörpers werden je nach Him-melsrichtung subtil in Helligkeiten im Grauspektrum gestaffelt, unterstützt durch die Gliederung in Fu-gen und Fensterformaten, die gleichermaßen vari-abel wie regelmäßig erscheinen. Rigoros verschafft die Überarbeitung dem Innern eine Klarheit zur Be-spielung und dem Altbau eine Wiederaufführung als Symphonie.

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Auszeichnung für architekto-nische Positionen und städtebau-

liche Strukturen, die mit Krea-tivität und Ideenreichtum neue Antworten auf technische und gesellschaftliche Herausforde-

rungen formulieren.

Nike für Neuerung

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In einem heterogenen städtebaulichen Umfeld schafft die neue Wohnanlage einen markanten, Identität stiftenden Schwerpunkt. In seiner typolo-gischen Bezugnahme auf den tradierten Vierseithof weist das Projekt ein angemessenes Verhältnis von Dichte und Maßstäblichkeit auf. Zwei Wohnriegel spannen einen wohlproportionierten Hof auf, der – von zwei Nebenriegeln gefasst – das Gefühl eines halbprivaten Außenraums schafft.

Der konsequente Einsatz von Holz sowohl im Trag-werk als auch im äußeren und inneren Erscheinungs-bild bezieht sich auf tradiertes Handwerk. Doch ge-rade diese Konstruktion des kompakten und klar strukturierten Typus erlaubt ein neues Gebäudekon-zept mit acht unterschiedlichen Wohnungstypen, wodurch ein Mix zur Verfügung gestellt wurde, der jenseits monostrukturierter Wohngebäude das le-bendige Miteinander fördert. Durch flexible Trenn-wände lassen sich die Wohnungen einem sich ver-ändernden Bedarf anpassen. Sie sind gut gegliedert und über innenliegend angeordnete Treppenräume erschlossen, so dass alle Außenwände für Fenster zu Verfügung stehen und alle Wohnungen zweisei-tig belichtet werden. Auch die Treppenräume sind durch Oberlichter und geschickt zueinander versetzt angeordnete Treppenläufe gut mit Tageslicht ver-sorgt. Dabei sind atmosphärisch angenehme Räume für die Begegnung auch im Innern entstanden.

E % energieeffizienter Wohnungsbau

Nike für Neuerung Preisträger

E % energieeffizi-enter Wohnungs-bauAnsbach 2012 – 2013

ArchitektenDeppisch Architekten, FreisingBauherrJoseph Stiftung Kirch-liches Wohnungsbauun-ternehmen

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Der Einsatz von Holz als tragendem und prägendem Baustoff setzt sich in den Oberflächen fort: Weißtan-ne als Außenwandbekleidung und Brüstungsverklei-dung der Balkone, Sichtholzdecken in Brettsperrholz und Mosaikparkett für die Böden. Die so erreichte Atmosphäre ist im geförderten Wohnungsbau

beispielgebend. Das Projekt zeigt, dass Kostenef-fizienz nicht als Billiglösung wahrgenommen wer-den muss. Wie selbstverständlich wird ein hoher energetischer Standard erreicht. Nicht aufgesetzte Technikelemente, sondern ein gut durchdachtes Gesamtkonzept zeichnet die Wohnanlage aus. Die nachhaltige Brauchbarkeit fußt auf einer vom Stadt-raum über die Wohnungen bis hin zur Ökologie in-novativ gedachten Lösung, die in jedem Detail und in ihrer Gesamtheit herausragend ist.

Votum der Jury

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Instandsetzung Geschwister-Scholl-Schule

Nike für Neuerung Shortlist

Denkmalgerechte Instandsetzung Geschwister-Scholl-Schule Lünen 2010 – 2013

ArchitektenSpital-Frenking + Schwarz Architekten Stadtplaner BDA, Lü-dinghausenBauherrStadt Lünen und Wüstenrot Stiftung

Ohne Frage handelt es sich bei der Geschwister-Scholl-Schule in Lünen um eine der herausragenden Schulen der Nachkriegszeit in Deutschland. Hans Scharoun hatte in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts bereits Lernsituationen vorweggenom-men, die erst Jahrzehnte später wieder in den Fokus der Bildungsexperten gelangten. Zu würdigen ist hier aber nicht das Ursprungsbauwerk, sondern die Instandsetzung. Bei einer Baukörperkonfiguration, die den heutigen Anforderungen an Kompaktheit, Wirtschaftlichkeit und leicht handhabbarem Facility-Management eher nicht entspricht, ist der behut-same Umgang mit dem Vorgefundenen keineswegs selbstverständlich. Umso mehr sind die Leistungen der Architekten, Fachplaner und der Vertreter von Stadt und Schule zu würdigen, nicht allein für die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungs-bilds Sorge getragen zu haben. Vor allem durch die innovative Anwendung heutiger technischer Mög-lichkeiten konnten Lösungen Scharouns wieder auf-gegriffen werden.

Während Schulen oft durch Sanierungen verunstal-tet werden und ihre ursprüngliche Qualität verlie-ren, ist es in Lünen vorbildlich gelungen, mit hohem Respekt vor dem Vorgefundenen und in der Suche nach dem, was wiederzufinden war, ein denkmal-geschütztes Gebäude mit heutigen Anforderungen in Übereinstimmung zu bringen. Nicht haus- oder brandschutztechnische Einbauten oder überdämmte Fassaden bestimmen den Charakter der Schule, son-dern die neu belebten architektonischen und päda-gogischen Errungenschaften.

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Am Lokdepot 123

Nike für Neuerung Shortlist

Am Lokdepot 123Berlin 2011 – 2014

ArchitektenROBERTNEUN™ Archi-tekten, BerlinBauherrUTB Projektmanage-ment- und Verwaltungs- gesellschaft mbH

Das Wohnungsbauprojekt am südlichen Ausläufer des zum Landschaftspark entwickelten Gleisdrei-ecks reagiert in seinem gesamten Habitus auf den spezifischen Charakter des Bahngeländes, ohne zu romantisieren. Städtebaulich ergänzt die Bebau-ung die vorhandene Blockstruktur mit einer hohen Dichte, die angesichts der Weite des Gleisfelds gut verträglich ist. Die technoiden Assoziationen und das an die frühe Eisenbahnzeit erinnernde Rot ver-knüpfen die Gebäude auf weitergehende Weise mit dem Ort. Wie wohltuend dieser kontextuelle Ansatz ist, zeigt sich mit Blick auf die Masse des Berliner Wohnungsbaus, der mit inkrustiertem Retro-Design aufwartet. Bemerkenswert ist die dem Projekt inne-wohnende Innovation, die bis ins Detail unaufgeregt in Erscheinung tritt.

Insbesondere die Balance zwischen öffentlichem Raum und Privatheit der Wohnung, das Angebot an Gemeinschaft und das Zulassen von Individu-alität sowie der Wohnungsmix jenseits überkom-mener Grundrisse zeichnet das Projekt aus. Gerade auch die räumlichen Qualitäten der einzelnen Woh-nungen mit variierenden Raumhöhen bis zu 4,30 Metern, die Schaltbarkeit von Wohnungen und die Mischung von Wohnungstypen und -größen fördern die Qualität des Wohnens. Auf der Basis eines klaren Konstruktionsrasters erlaubt ein additives, modu-lares System flexible Aufteilungen und Nutzungen.

Die Anwendung von typologischen Konstruktions-weisen aus dem Gewerbebau bietet neue Ansätze für den Wohnungsbau. Auch die großzügigen Ein-gangshallen und die gewerbliche Nutzung der Erd-geschosse zum Gleisfeld hin fördern den sozialen Austausch und die Lebendigkeit des Wohnumfelds.

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Auszeichnung für ein Gebäude oder ein städtebauliches Projekt, das gesellschaft-

liche Entwicklungen sensibel reflektiert und signifikante,

auch experimentelle Lösungs-ansätze erprobt.

Nike für soziales Engagement

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Konzerthaus Blaibach

Nike für soziales Engagement Preisträger

Konzerthaus Blai-bachBlaibach 2011 – 2014

ArchitektenPeter Haimerl Architek-tur, MünchenBauherrGemeinde Blaibach

Die Geschichte klingt wie ein Märchen der Architek-turgeschichte: Eine 2000-Seelen-Gemeinde in der bayerischen Oberpfalz beschließt den Bau eines klei-nen Konzerthauses und realisiert unter Mithilfe des großzügig geförderten Städtebau-Modellprojekts „Ort schafft Mitte“ eine Architektur, wie sie zeitge-nössischer nicht sein könnte.

Der Münchener Architekt Peter Haimerl hat einen Kubus in Hanglage gekippt, dessen radikale Geome-trie sich gerade durch ihre Gegensätzlichkeit in den Kontext stellt. Die Bauaufgabe konzentriert sich bar jeglichen Dekors auf das musikalische Ereignis und setzt, der natürlichen Hanglage des Grundstücks folgend, Bühne und Auditorium in ein optimales Verhältnis. Notwendige Nebenräume – Garderobe, Sanitär- und Barbereich – werden innerhalb der außen wie innen erlebbaren Großform nahezu un-sichtbar wie zweckmäßig integriert. Während die Granitfassade die auffallend markante Gestalt des Gebäudes in ein ortsübliches Material übersetzt, schafft der mit technischer Perfektion fein geschalte Ortbeton im Innern ebenso elegante wie akustisch vorteilhafte Wand- und Deckenflächen. Hightech-Bassabsorber und eine moderne LED-Lichttechnik begleiten ein Konzerterlebnis, das eindrucksvoller nicht sein könnte.

Viele Kategorien der Nike versammeln sich in diesem Projekt, doch gemeinsam sind sie Ausdruck des sozi-alen Engagements, das mit Architektur einhergehen kann. Denn Idee und Ausführung eines Konzertsaals

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an dieser Stelle reagieren auf gesellschaftliche Ent-wicklungen – den Strukturwandel dörflicher Ge-meinschaften in abgelegenen Regionen – und erpro-ben mit einem experimentellen Lösungsansatz eine Neudefinition der dörflichen Identität: Hochkultur trifft auf ländliche Erholungs-Idylle. Der wunderbare Konzertsaal bewirkt formal wie inhaltlich die Revi-talisierung eines verlorenen Ortskerns. Schön, dass dies kein Märchen, sondern vielsagende Wirklich-keit ist: Eine kleine Gemeinde zeigt den Metropolen unseres Landes, wie man sich mit Kultur und dem Anspruch auf Zeitgenossenschaft überregional auf-stellen kann.

Votum der Jury

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KinderUniversum

Nike für soziales Engagement Shortlist

KinderUniversum Karlsruhe 2011 – 2014

ArchitektenBruno Fioretti Marquez Architekten, BerlinBauherrLand Baden-Württemberg, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe

Die Attraktivität eines exzellenten Wissenschafts-standorts hängt auch und wesentlich davon ab, ob die Familienplanung mit einer extrem spezialisier-ten Forschungstätigkeit in Einklang zu bringen ist. Deshalb ist das 2014 fertiggestellte „KinderUniver-sum“ des Karlsruher Instituts für Technologie ein Musterbeispiel dafür, wie Bauherren mit einer kla-ren Konzeptvorgabe und durch architektonisches Qualitätsbewusstsein ihr institutionelles Profil schär-fen. Gefragt war nach einer Ganztagseinrichtung für Kinder von null bis sechs Jahren, die mit dem Schwerpunkt der bis dreijährigen Kinder zukünftig auch Abend- und Nachtbetreuung ermöglichen soll.

Die Architekten reagierten auf die Bauaufgabe nicht mit Merkmalen einer als kindgerecht erwarteten Stilsprache, sondern schufen in einem historisch ge-wachsenen Umfeld einen städtebaulich markanten Baukörper, der im Innen- wie Außenbereich gerade aufgrund seiner formalen Klarheit überzeugt. Über fünf Ebenen sind Gruppenräume, Spielzonen, Rück-zugsräume und Personalbereiche rotierend um At-

rium beziehungsweise Innenhof herum organisiert. Große Fenster und Loggien schaffen eine offene Atmosphäre des Miteinanders. Die zurückhaltende Farbigkeit biedert sich der Bauaufgabe nicht an, son-dern ergänzt durch ihre Kargheit das Spektrum der Möglichkeiten, mit der sich die Welt der Kinder zu einem KinderUniversum ausdehnen kann.

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Kleines Haus Blau

Nike für soziales Engagement Shortlist

Kleines Haus BlauHürth 2010 – 2012

ArchitektenBeL Sozietät für Archi-tektur, KölnBauherrSirit und Dirk Breuer

Seit in zinslosen Zeiten und mit der Aussicht auf eine kritische Rentensituation der Erwerb eines Eigen-heims als sichere Perspektive propagiert wird, sind viele junge Bauherren damit konfrontiert, wie man die Spießigkeit älterer Einfamilien-Dutzendhäuser heutigen Lebensvorstellungen anpasst.

BeL Sozietät für Architektur zeigen mit ihrem „Klei-nen Haus Blau“, dass die Realisierung einer solchen Umwertung weniger eine Frage des Geldes als eine Frage der Haltung ist, die ökonomische Notwen-digkeiten mit ökologischen Einsichten kombiniert. Statt Totalabriss reduzieren sie die übernommene Substanz des Gebäudes der fünfziger Jahre auf die wesentlichen Bestandteile eines Grundtypus, der durch geschickte Umnutzungen vormals definierter Bereiche und durch maßvolle wie intelligente Ergän-zungen zu einer überraschenden Aussage geführt wird. In drei Geschossen kommen unterschiedliche Raumkonzepte zur Anwendung, die das Potential ei-ner hohen Nutzungsvielfalt bieten, erschlossen von einer Treppe, die als eigenständiger Baukörper an die Außenwand verlegt wurde.

Statt der übertriebenen Exaltiertheit mancher Privat-häuser besticht „Kleines Haus Blau“ durch ein Un-derstatement, das im Kontext seines vorstädtischen Umfelds nicht auftrumpfen möchte, wohl aber eine lebensfrohe Offenheit und Modernität ausstrahlt, innerhalb derer sich die Traditionslinien des alten Gebäudes humorvoll integriert ablesen lassen.

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Alle Nominierungen, Bildnachweis

und Impressum

Nike BDA-Architekturpreis 2016

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Wohn- und Geschäftshaus Edition Panorama, Mannheim 2008

ArchitektBeat Consoni AG Archi-tekt BSA SIA, St. Gallen, Schweiz BauherrEDITION PANORAMA GmbH

Evangelische Jakobusschule, Karlsruhe 2013

Architektenwulf architekten, Freie Architekten BDA, StuttgartBauherrSchulstiftung der Evan-gelischen Landeskirche Baden Bischöfliches

Ordinariat, Rottenburg a. N., 2013

ArchitektenLRO Lederer Ragnarsdottir Oei, StuttgartBauherrBischöfliches Ordinariat Rottenburg-Stuttgart

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Hospitalhof, Stuttgart 2014

ArchitektenLRO Lederer Ragnarsdottir Oei, StuttgartBauherrEvangelische Gesamtkir-chengemeinde Stuttgart

Haus F, Esslingen 2012

ArchitektenFinckh Architekten BDA, Stuttgart BauherrFamilie Finckh, Esslingen

Umbau + Sanierung Wohnhaus wz2, Ludwigsburg 2013

Architektenbernd zimmermann _ architekten, Ludwigs-burg BauherrBernd Zimmermannn und Regina Bestle-Zimmermann

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Theater und Philharmonisches Orchester Heidel-berg, Heidelberg 2012

Rau und ruhig – Büro- und Betriebs-gebäude, Schwein-furt 2015 ArchitektenSchlicht Lamprecht Ar-chitekten, SchweinfurtBauherrGeorg Lesch e. K. Rohstoffhandel (Familie Peter Heinlein)

ArchitektenWaechter + Waechter Architekten BDA, DarmstadtBauherrTheater- und Orche-sterstiftung der Stadt Heidelberg

Burgsaal Parsberg, Parsberg 2013

ArchitektenArchitektengemein-schaft gebauer.wegerer.wittmann, RegensburgBauherrStadt Parsberg

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Gymnasium Ergol-ding, Ergolding 2013

Stille Örtchen, Lauterhofen 2015 ArchitektenBerschneider + Ber-schneider Architekten + Innenarchitekten, NeumarktBauherrGolfclub Lauterhofen e.V.

ArchitektenProjektarbeitsge-meinschaft Behnisch Architekten, Stuttgart, und Architekturbüro Leinhäupl + Neuber, LandshutBauherrLandratsamt Landshut

Soteria, Berlin 2013

ArchitektenJason Danziger / think-build architecture BDA, Berlin BauherrSt. Hedwig-Kranken-haus, Berlin

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Joachimstraße, Berlin 2012 – 2013

Mensa Schulzen-trum Carl von Ossietzky, Bremer-haven 2014

Umbau und Sanie-rung Amerikahaus für C/O Berlin, Berlin 2014 ArchitektenPetra und Paul Kahlfeldt Architekten, BerlinBauherrC/O Berlin Foundation

ArchitektenDavid Chipperfield Architects, Berlin BauherrGrundstücksgesellschaft Joachimstraße 11 GmbH & Co KG

Architektenschultz sievers architek-tur, BremerhavenBauherrSeestadt Immobilien, Wirtschaftsbetrieb der Stadt Bremerhaven, Abteilung Hochbau

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Behörde für Stadt-entwicklung und Umwelt, Hamburg 2013

Erweiterung Kunst-halle Bremen, Bremen 2011 ArchitektenHufnagel Pütz Rafaeli-an, BerlinBauherrKunstverein Bremen

ArchitektenSauerbruch Hutton, BerlinBauherrGGV Grundstücks-gesellschaft Ver-waltungsgebäude Neuenfelder Straße mbH

Büro- und Ge-schäftshaus Bahn-hofstraße, Bremen 2014

ArchitektMax Dudler, BerlinBauherrKPS Real Estate

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Waterfront Oster-bek, Hamburg 2012

Grimmwelt, Kassel 2015

Architektenkadawittfeldarchitektur, Aachen Bauherrdocumenta Stadt Kassel

Kopfbauten Welt-quartier Wilhelms-burg, Hamburg 2014 ArchitektenGerber Architekten, DortmundBauherrSAGA Siedlungs-Aktien-gesellschaft Hamburg

ArchitektenFink + Jocher Architekten und Stadtplaner, München BauherrGarbers Wohnungsbau-gesellschaft

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Lichtkirche, ver-schiedene Stand-orte 2009 Architektenraum-z architekten, DarmstadtBauherrEvangelische Kirche in Hessen und Nassau

Sanierung Silvertower, Frank-furt / Main 2011

Architektenschneider + schumacher, Frankfurt / MainBauherrCommerzbank AG

Justizzentrum, 2. BA Oberlandes-gericht und Polizei-revier, Darmstadt 2009

Entwurf und künstle-rische LeitungWaechter + Waechter Architekten BDA, Darm-stadtAusführungsplanung und BauleitungSHP Architekten BDA, DarmstadtBauherrLand Hessen

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Mensa am Bert-hold-Beitz-Platz, Greifswald 2013

Kulturquartier Me-cklenburg-Strelitz, Neustrelitz 2015

Umbau und Sanie-rung Wohnhaus A3, Feldberg 2014 Architektenschluttundschuldt architekten, Berlin, in Zusammenarbeit mit wespi de meuron romeo architekten, Caviano, SchweizBauherrMonica und Thomas Ehrsam

ArchitektenMGF Architekten, Stuttgart BauherrUniversitätsmedizin Greifswald

ArchitektenBHBVT Architekten, Berlin BauherrBIG Städtebau M-V GmbH

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Hörsaalgebäude der Hochschule und Universität Osnabrück, Osna-brück 2014

Beginenturm, Hannover 2014 ArchitektenTW.Architekten, HannoverBauherrLandeshauptstadt Hannover, FB Museen + Kultur

ArchitektenBenthem Crouwel, AachenBauherrStiftung Fachhoch-schule Osnabrück, Gebäudemanagement Osnabrück

Kemenate Hagen-brücke, Braun-schweig 2015 ArchitektenO. M. Architekten BDA, BraunschweigBauherrKarin und Jochen Prüsse Stiftung

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Wohnbau, Braun-schweig 2013 ArchitektNieberg Architect, HannoverBauherrJörg-Uwe Argo

H 41 – Energe-tische Sanierung und Aufstockung, Aachen 2014 ArchitektProf. Klaus Klever, Ar-chitekt BDA, Aachen BauherrEigentümergemeinschaftKlever / Rollinger

Folkwang Biblio-thek, Essen 2012 ArchitektMax Dudler, Berlin BauherrBLB NRW, Niederlas-sung Duisburg

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Siedlung Buch-heimer Weg, Köln 2012

Gemeinschafts- Wohnprojekt Pöstenhof, Lemgo 2012 Architektenh.s.d. architekten bda, Lemgo BauherrWohnbau Lemgo eG

ArchitektenASTOC Architects and Planners, Köln BauherrGAG Immobilien AG, Köln

Solare Manufaktur Peter Backwaren, Essen 2013 ArchitektenRMA Reichardt Maas Architekten, Essen BauherrPeter Backwaren, Essen

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Wohn- und Ge-schäftshaus, Mainz 2014

Stefan-Andres-Gymnasium mit Mensa und Bürger-zentrum, Schweich 2012 – 2015 ArchitektenHarter + Kanzler Freie Architekten BDA, FreiburgBauherrLandkreis Trier-Saar-burg, Stadt Schweich

Ökumenischer Kirchenpavillon für die Landesgar-tenschau Landau, Landau 2015 Architektenbayer | uhrig Architekten BDA, Kaiserslautern BauherrEvangelische Kirche der Pfalz und Bistum Speyer

ArchitektHeribert Gies Architekt BDA, MainzBauherrGina Attinger, Heribert Gies

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Kita Völklingen, Völklingen 2013

Architektenarus, PüttlingenBauherrMittelstadt Völklingen

Greenhouse, Saar-louis 2012

ArchitektenCBAG, SaarlouisBauherrIngrid Heitz-Langenbach

Stadthäuser Melli-Beese-Straße, Saar-brücken 2013 ArchitektenFlosundK, SaarbrückenBauherrBaugruppe Melli-Beese-Straße

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Haus Stein, Drux-berge 2013

ArchitektenJan Rösler Architekten, BerlinBauherrHendrike Stein / Bernd Berganger

Sachsenring-Ober-schule, Hohenstein-Ernstthal 2013 ArchitektenArchitekturbüro Raum und Bau, DresdenBauherrStadtverwaltung Hohenstein-Ernstthal

Berliner Promena-de, Saarbrücken 2013 ArchitektenArge Krüger + Krüger /Lukas und Lukas / Wandel-Lorch / Bierbaum + AicheleBauherrLandeshauptstadt Saarbrücken, Stadtpla-nungsamt

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Fassadensanie-rung und Grund-instandsetzung Finanzamt Kiel, Kiel 2011 – 2013 Architektenbbp : architekten bda, KielBauherrGMSH Geschäftsbereich Landesbau Schleswig Holstein

Wohn- und Ge-schäftshaus Lei-tergasse 3a, Halle 2013 Architektensnarq architekten, HalleBauherrNina Nolting / Sebastian Sasse

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Bürgerhaus Nord-hausen mit Stadt-bibliothek, Nord-hausen 2014

ArchitektenSchettler & Wittenberg Architekten, WeimarBauherrStadt NordhausenAndachtsraum

„Haus am Schü-berg“, Ammersbek 2014 ArchitektenKonermann + Siegmund Architekten BDA, LübeckBauherrEv.-lutherischer Kirchen-kreis Hamburg-Ost

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Fritz-Lipmann-Insti-tut, Jena 2013 Architektenarchiscape, Berlin, und hks Hestermann Rom-mel Architekten und Gesamtplaner, ErfurtBauherrLeibniz Institut für Altersforschung, Fritz-Lipmann-Institut e. V.

Herderzentrum Weimar, Weimar 2013 Architektengildehaus.reich archi-tekten BDA, WeimarBauherrEv.-Lutherische Kirchge-meinde Weimar

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Bildnachweis

S. 5: Till Budde, S. 6 / 7: privat, Klassik-NikeS. 8-11: Marcus Bredt, S. 12: Mila Hack, S. 13: Holger KattertGroße NikeS. 14-17: Edward BeierleNike für AtmosphäreS. 18-19: VON M, S. 20-21: Zooey Braun,S. 22: Stefan Müller, S. 23: Margot GottschlingNike für SymbolikS. 24-25: Stefan Müller, S. 26-27: Simon Menges, S. 28: Jens Kirchner, S. 29: Daniel SumesgutnerNike für FügungS. 30-33: Conné van d’Grachten, S. 34: Constantin Meyer, S. 35: Dorfmüller KlierNike für KompositionS. 36-39: Stefan Müller-Naumann, S. 40: Marcus Patrias, S. 41: Werner HuthmacherNike für NeuerungS. 42-45: Sebastian Schels, S. 46: Thomas Mayer, Fotografie & Design Eva Schwarz, S. 47: Werner HuthmacherNike für soziales EngagementS. 48-51: Edward Beierle, S. 52: Philipp Obkircher, S. 53: Veit Landwehr

NominierungenS. 56: Brigida González, Edition Panorama, Roland Halbe, S. 57: Finckh Architekten, Roland Hal-be, Prof. Valentin Wormbs, S. 58: Thomas Ott Fotografie, Stefan Meyer, Anton Mirwald, S. 59: Werner Huthmacher, Petra Kellner, David Matthiessen, S. 60: Ute Zscharnt for David Chip-perfield Architects, David von Becker für Petra und Paul Kahlfeldt Architekten, ARCHIMAGE Archi-tectural Photography Meike Hansen, S. 61: Stefan Müller, Stefan Müller, Jan Bitter, S. 62: Michael Heinrich Fotografie für Fink + Jocher Architekten, HG Esch, Jan Bitter, S. 63: Thomas Ott, Thomas Ott, Kirsten Bucher, S. 64: Roland Borgmann, Jürgen Holzenleuchter, Werner Huthmacher, S. 65: Jens Kirchner, Andreas Bormann, TW.Architekten, S. 66: Stefan Müller, Axel Nieberg, Peter Hinschläger, S. 67: Jens Willebrand, Jens Willebrand, Christian Eblenkamp, S. 68: Michael Heinrich, Olaf Herzog, Guido Erbring, S. 69: Norbert Miguletz, FlosundK, CBAG, S. 70: Heiko Lukas, Lothar Sprenger, Simon Menges, S. 71: Steffen Spitzner, Dorfmüller Klier, S. 72: Alexander de Cuveland, Marco Warmuth, S. 73: Jörg Hempel, Frank Aussieker

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Impressum

Nike BDA-Architekturpreis 2016

Diese Festschrift erscheint anlässlich der Verleihung des BDA-Architekturpreises Nike 2016 am 2. Juli 2016 im Badischen Staatstheater in Karlsruhe.

HerausgeberBund Deutscher Architekten BDAKöpenicker Straße 48 / 4910179 Berlin [email protected]

Projektkoordination WettbewerbBenedikt Hotze und EINSATEAM, Berlin

Vorprüfung WettbewerbEINSATEAM, Berlin

KonzeptDr. Olaf Bahner, Benedikt Hotze und David Kasparek

RedaktionAlice Sárosi

Satz und LayoutDavid Kasparek

BildbearbeitungSimon Adrian

Auflage 2.000

Druck Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach

Berlin 2016

Das Copyright für die Abbildungen liegt bei den Fotografen / Inhabern des Bildrechts.

www.bda-nike.de

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