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Aus der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover Nachweis der Konzentration von Tulathromycin im Plasma und in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit beim Fohlen mittels Hochdruckflüssigkeitschromato- graphie mit zweifacher Massenspektroskopie nach i.m. Applikation, mit und ohne Kombination von Rifampicin INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Nina Höhensteiger aus Siegburg Hannover 2005

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Aus der Klinik für Pferde

der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Nachweis der Konzentration von Tulathromycin im

Plasma und in der bronchoalveolären Lavageflüssigke it

beim Fohlen mittels Hochdruckflüssigkeitschromato-

graphie mit zweifacher Massenspektroskopie nach i.m .

Applikation, mit und ohne Kombination von Rifampici n

INAUGURAL – DISSERTATION

zur Erlangung des Grades einer

DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN

(Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von

Nina Höhensteiger

aus Siegburg

Hannover 2005

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Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. E. Klug

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. E. Klug

2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. E. Töpfer-Petersen

Tag der mündlichen Prüfung: 23.11.05

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Meinen Eltern und Großeltern

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 11

2 Literaturübersicht 12

2.1 Makrolide 12

2.1.1 Geschichte der Entwicklung 12

2.1.2 Stoffklasse 12

2.1.3 Struktur 13

2.1.4 Vertreter 14

2.1.4.1 Erythromycin 14

2.1.4.2 Azithromycin 19

2.1.4.3 Clarithromycin 23

2.1.4.4 Tilmicosin 25

2.1.4.5 Tylosin 27

2.1.4.6 Spiramycin 28

2.1.4.7 Kitasamycin 29

2.1.4.8 Tulathromycin 30

2.1.5 Wirkspektrum der Makrolide 30

2.1.6 Wirkmechanismus der Makrolide 31

2.1.7 Anwendungsgebiete der Makrolide 32

2.1.8 Pharmakokinetik der Makrolide 32

2.1.9 Pharmakodynamik der Makrolide 34

2.1.10 Nebenwirkungen 35

2.1.11 Resistenzen 36

2.2 Tulathromycin 37

2.2.1 Struktur 37

2.2.2 Wirkmechanismus und Wirkspektrum 39

2.2.3 Studien zu Tulathromycin 39

2.2.4 Dosierung 46

2.2.5 Nebenwirkungen 46

2.2.6 Resistenzen 47

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Inhaltsverzeichnis

2.3 Rifampicin 47

2.4 Rhodococcus equi-Pneumonie 49

2.4.1 Der Erreger 49

2.4.2 Klinische Symptomatik 50

2.4.3 Pathogenese 51

2.4.4 Problematik bei Therapie der Rhodokokkose 52

3 Material und Methode 54

3.1 Probanden 54

3.1.1 Allgemeine Bedingungen 55

3.1.2 Bedingungen für die Aufnahme in die Studie 55

3.1.3 Einteilung der Fohlen in Gruppen 55

3.2 Methode 56

3.2.1 Untersuchung der Fohlen 56

3.2.1.1 Spezielle Untersuchung des Respirationstraktes 56

3.2.1.2 Bestimmung der Leukozytenzahl im Blut 56

3.2.1.3 Weiterführende Untersuchungen 57

3.2.2 Klinische Durchführung der Studie 57

3.2.2.1 Studiengangübersicht 57

3.2.2.2 Blutprobenentnahme 63

3.2.2.3 Entnahme der bronchoalveolären Lavage (BAL) für die Konzentrationsbestimmung von Tulathromycin im Überstand und in der Zellfraktion 64

3.2.2.4 Abschlussuntersuchung 65

3.2.3 Analytische Untersuchung der Proben zur Bestimmung der Konzentration von Tulathromycin 66

3.2.3.1 Aufbereitung der BAL-und Plasmaproben 66

3.2.3.2 Aufbereitung der Kalibriergeraden 67

3.2.3.3 Festphasenextraktion 67

3.2.3.4 Flüssigkeitschromatographie (LC-System) und zweifache Massenspektroskopie (MS/MS-System) 67

3.2.3.5 Auswertung der Detektionsergebnisse zur Bestimmung der Tulathromycinkonzentrationen 68

4 Ergebnisse 70

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Inhaltsverzeichnis

4.1 Etablierung des Assays 70

4.2 Konzentration von Tulathromycin im Blutplasma beim F ohlen 73

4.2.1 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach einmaliger i.m. Applikation 73

4.2.2 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach Vorbehandlung mit Rifampicin und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin 76

4.2.3 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach zweiwöchiger Behandlung der Fohlen mit Tulathromycin und Rifampicin und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin 79

4.2.4 Vergleich der Plasmakonzentration von Tulathromycin der 1., 2. und 3. Kinetik 82

4.3 Gesamtzellgehalte, Menge der Rückspülflüssigkeit und Zellfraktionen in der bronchoalveolären Lavageflüss igkeit 84

4.4 Konzentration von Tulathromycin in der bronchoalveol ären Lavageflüssigkeit 86

4.4.1 Konzentration von Tulathromycin in der bronchoalveolären Lavage nach einmaliger i.m. Applikation 86

4.4.2 Konzentration von Tulathromycin in der bronchoalveolären Lavage nach Vorbehandlung mit Rifampicin 87

4.4.3 Konzentration von Tulathromycin in der bronchoalveolären Lavage nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin 88

4.5 Ergebnisse der Blutchemie 91

4.6 Auftreten von Nebenwirkungen 93

5 Diskussion 96

5.1 Probanden 96

5.2 Nachweisbarkeit und Pharmakokinetik von Tulathromyc in 97

5.2.1 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach einmaliger Injektion 97

5.2.2 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach Vorbehandlung mit Rifampicin 100

5.2.3 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin 102

5.3 Akzeptanz und Nebenwirkungen der verabreichten Arzneim ittel 102

5.4 Beeinträchtigung der Fohlen durch die bronchoalveol äre Lavage 103

5.5 Mögliche Aussagen zur Dosierung von Tulathromycin be im Fohlen 104

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Inhaltsverzeichnis

5.6 Schlussfolgerungen 105

6 Zusammenfassung 107

7 Summary 109

8 Literaturverzeichnis 111

9 Anhang 123

9.1 Abbildungsverzeichnis 146

9.2 Tabellenverzeichnis 147

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Verzeichnis der Abkürzungen

Abb. Abbildung

ALT Alanin-Amino-Transferase

AST Aspartat-Amino-Transferase

AUC area under the curve

AUC0-t area under the curve Zeitpunkt 0 bis zu einem festgelegten

Zeitpunkt (196 Stunden)

AUCt-∞ area under the curve von einem festgelegten Zeitpunkt bis

unendlich

Aqua bidest. zweifach destilliertes Wasser

BAL bronchoalveoläre Lavage

c Konzentration

c0 Ordinatenschnittpunkt der Eliminationskurve

cA Ordinatenschnittpunkt der ab Cmax berechneten Kurve

Cmax Maximalkonzentration

d Tag

D Dosis

Diss. Dissertation

g Gramm

GGT Gamma-Glutamyl-Transferase

GLDH Glutamat-Dehydrogenase

h Stunde

HPLC/MS/MS Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit zweifacher

Massenspektroskopie

i.m. intramuskulär

IS Interner Standard

i.v. intravenös

kel Eliminationskonstante

KM Körpermasse

kg Kilogramm

l Liter

ln natürlicher Logarithmus

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Lnn. Lymphknoten

LVL Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt

m Meter

M Muskel

MHK Minimale Hemmstoffkonzentration

min Minute

ml Milliliter

MLS Makrolide Lincosamide und Streptogramine Gruppe

mm Millimeter

mg Milligramm

MW Mittelwert

ng Nanogramm

Nr. Nummer

µg Mykrogramm

µl Mykroliter

µm Mykrometer

PBS phosphat buffered saline

PELF pulmonary epithelial lining fluid

p.o. per os

ppm parts per million

Rifa Rifampicin

s.c. subkutan

SD Standardabweichung

SDH Sorbit-Dehydrogenase

SN Stutennummer des Betriebes

t1/2 Halbwertszeit

Tab. Tabelle

tmax Zeitpunkt der Maximalkonzentration

Vc Verteilungsvolumen nach simulierter intravenöser Injektion

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Einleitung

11

1 Einleitung

Tulathromycin ist ein für das Rind und Schwein seit 2004 zugelassenes Antibiotikum.

und ist als 10%ige Injektionslösung unter dem Handelsnamen Draxxin® auf dem Markt.

Das Wirkspektrum umfasst alle relevanten bakteriellen Pathogene, die bei

respiratorischen Erkrankungen von Rind und Schwein nachgewiesen werden. Eine

Dosierung von 2,5 mg Tulathromycin je kg Körpergewicht wird angegeben. Das

entspricht 1 ml Draxxin® pro 40 kg Körpergewicht (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

Draxxin® wird für eine einmalige parenterale Applikation bei Rind und Schwein zur

Prophylaxe und Behandlung von Atemwegserkrankungen empfohlen (BENCHAOUI et

al., 2004).

Atemwegserkrankungen stellen beim Fohlen zwischen zwei bis sechs Monaten

Lebensalter neben Durchfall die häufigste Erkrankung in der Aufzuchtsphase dar. Der

häufigste Erreger von schweren Pneumonien beim Fohlen ist Rhodococcus equi.

Durch den therapeutischen Einsatz von Erythromycin und Rifampicin seit nunmehr fast

20 Jahren konnte die Überlebensrate von 20% auf fast 90% gesteigert werden

(HILLIDGE, 1987). Seit kürzerer Zeit ist die Kombination Azithromycin und Rifampicin

das erfolgreichste Behandlungsprotokoll bei dieser Erkrankung. Diese Wirkstoffe sind

jedoch sehr teuer und müssen täglich verabreicht werden. Da der Erreger fakultativ

intrazellulär wächst und pyogranulomatöse Pneumonien verursacht, muß das

Antibiotikum zur Behandlung der Rhodokokkose besondere Eigenschaften aufweisen.

In einer 2005 von KERTH durchgeführten klinischen Studie konnte die Wirksamkeit des

Medikamentes bereits nachgewiesen werden. Untersuchungen zur Konzentration von

Tulathromycin im Plasma und der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit beim Fohlen,

sowie mögliche Aussagen zur Pharmakokinetik und Dosierung des Medikamentes bei

dieser Spezies standen jedoch noch aus.

Da zur Pharmakokinetik von Tulathromycin beim Fohlen noch keine Erkenntnisse

vorliegen, sollten in der vorliegenden Studie die ersten Daten erhoben werden. Dafür

wurde in der vorliegenden Arbeit bei 18 lungengesunden Fohlen Tulathromycin mit und

ohne Kombination von Rifampicin verabreicht. Hierbei wurde die gleiche Dosierung,

wie die von TRAEDER u. GROTHUES (2004) für das Schwein und Rind

vorgeschlagenen 2,5 mg/kg Körpergewicht Tulathromycin verwendet.

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Literaturübersicht

12

2 Literaturübersicht

2.1 Makrolide

2.1.1 Geschichte der Entwicklung

Erythromycin wurde als erstes Makrolid-Antibiotikum entdeckt und ist seit 1952 in den

USA im Einsatz (PERITI et al., 1993). Das Antibiotikum zeigte sich wirkungsvoll gegen

grampositive Kokken und die dadurch entstehenden atypischen Pneumonien. Es stellt

eine gute Alternative für auf Penicillin allergische Patienten in der Behandlung von

Erkrankungen des oberen und unteren Respirationstraktes, sowie von

Weichteilinfektionen dar. Bis Mitte der 80er Jahre wurden keine bemerkenswerten

Entdeckungen auf diesem Gebiet entwickelt. Das Interesse an den Makroliden wuchs

1975 für die Behandlung von Legionella, einem intrazellulär wachsenden Bakterium,

welches durch die Erkrankung AIDS stark an Bedeutung gewann (CHARLES u.

SEGRETI, 1997). Zunächst wurde Erythromycin aus Streptomyces erythreus isoliert.

Später wurden die Makrolide halb- oder vollsynthetisch hergestellt (FREY u.

LÖSCHER, 2002). Mittlerweile stellen die Makrolide eine alte und gut erforschte

Gruppe antimikrobieller Substanzen dar. Sie machen 10–15% der weltweit oral

angewendeten Antibiotika aus (KIRST, 1991).

2.1.2 Stoffklasse

Die Makrolide gehören zu den Chemotherapeutika. Es handelt sich um lipophile

Substanzen (BURROWS, 1980), welche durch Anknüpfung von glykosidisch

gebundenen Neutral- oder Aminozuckern basische Eigenschaften erhalten. Sie sind

somit im sauren Milieu instabil. Um die Bioverfügbarkeit und Wasserlöslichkeit dieser

Strukturen zu verbessern, werden in der Therapie verschiedene Salze und Ester

eingesetzt. In der Veterinärmedizin sind insbesondere Tilmicosin, Erythromycin,

Tylosin, Spiramycin (GALER et al., 2004) und Kitasamycin von Bedeutung.

Clarithromycin und Roxithromycin werden hauptsächlich in der Humanmedizin

verwendet (FREY u. LÖSCHER, 2002).

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Literaturübersicht

13

2.1.3 Struktur

Makrolide zeichnen sich durch einen makrozyklischen Laktonring mit zwei oder mehr

Zuckerresten aus (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Diese Neutral- oder Aminozucker

sind glykosidisch angeknüpft und verleihen dem Makrolid einen basischen Charakter.

Man unterscheidet drei Gruppen, welche sich durch einen 14-, 15- und 16gliedrigen

Laktonring auszeichnen. Zur ersten Gruppe gehören als natürliche Vertreter

Erythromycin A-F, Oleandomycin und Sporeamicin. Weitere 14gliedrige Makrolide,

Roxithromycin, Flurithromycin, Clarithromycin, Dirithromycin und Davercin werden

synthetisch hergestellt. Azithromycin besteht aus einem 15gliedrigen Laktonring

(CARBON, 1998). Tilmicosin und Tylosin besitzen einen 16gliedrigen Laktonring

(FREY u. LÖSCHER, 2002). Zu den natürlichen Vertretern der 16gliedrigen Makrolide

gehören Josamycin, Kitasamycin, Spiramycin und Midecamycin. Halbsynthetisch

werden von dieser Gruppe Rokitamycin und Miokamycin hergestellt (CARBON, 1998).

Die Entwicklung neuer 16- und 18gliedriger Makrolide resultiert in einer verstärkten

antimikrobiellen Aktivität, sowie pharmakokinetischen Vorteilen gegenüber den

anderen Makrolid-Antibiotika (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Azithromycin weist ein

Nitrogenatom an dem 15gliedrigen Laktonring auf. Wie Dirithromycin und

Roxithromycin ist es am C9 modifiziert. Clarithromycin ist am C6 methyliert (CHARLES

u. SEGRETI, 1997) (siehe Abb. 1).

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Literaturübersicht

14

Makrolide

15-gliedrigerRing

16-gliedriger Ring14-gliedriger Ring

semisynthetischenatürliche Azithromycin natürliche semisynthetische

Erythromycin

Oleandomycin

Sporamicin

Roxithromycin

Dirithromycin

Flurithromycin

Clarithromycin

Davercin

Josamycin

Kitasamycin

Spiramycin

Midecamycin

Rokitamycin

Miokamycin

Abb. 1: Makrolide, die in den letzten Jahren entwick elt wurden (nach

BRYSKIER et al., 1993)

Eine neue Untergruppe der halbsynthetischen Makrolide stellen die Triamilide dar.

Diese unterscheiden sich von Azaliden und Makroliden durch das hinzufügen von drei

Aminogruppen. Ein Vertreter dieser Gruppe ist Tulathromycin (TRAEDER u.

GROTHUES, 2004). Dieses Triamilid liegt zu 10% als 13gliedriger Laktonring und zu

90% als 15gliedriger Laktonring vor (BENCHAOUI et al., 2004; GALER et al., 2004;

NOWAKOWSKI et al., 2004).

2.1.4 Vertreter

2.1.4.1 Erythromycin

Erythromycin ist das älteste Mitglied der Makrolide. Es besitzt einen 14gliedrigen

Laktonring mit zwei Zuckerresten (EWING et al., 1994) und ist veterinärmedizinisch von

Bedeutung (FREY u. LÖSCHER, 2002) (siehe Abb. 2).

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Literaturübersicht

15

Abb. 2: Strukturformel von Erythromycin (nach STAHL MANN u. LODE, 2001)

Da die Wirkungsweise von Erythromycin bakteriostatisch ist, ist der Effekt von sich

vermehrenden Bakterien abhängig. Die bakterizide Wirkung hängt von der Sensitivität

des Bakteriums und der Konzentration des Antibiotikums ab (HAIGHT u. FINLAND,

1952). Es handelt sich um eine schwache Base, die schnell durch die Magensäure

inaktiviert wird. Um die Säurestabilität für die orale Verabreichung zu verbessern,

wurden chemische Modifikationen in Form von Estern und Salzen hergestellt.

Erythromycin-Estolate und Erythromycin-Ethylsuccinate werden als inaktive Formen

vom Duodenum absorbiert und zur aktiven Form hydrolysiert. Erythromycin-Stearat und

Erythromycin-Phosphat hingegen dissoziieren im Duodenum und werden bereits als

aktive Form resorbiert (CHOW, 1984). Wie EWING et al. (1994) berichten, werden mit

den Erythromycinsalzen (Erythromycin-Stearat, -Phosphat) höhere

Plasmakonzentrationen erreicht als nach Verabreichung der Erythromycinester

(Erythromycin-Estolat, -Ethylsuccinat). Des Weiteren ist in Pferden die Halbwertszeit

von Erythromycin-Ethylsuccinat oder Estolat größer als bei der Phosphat- oder

Stearatform. Trotzdem beschreiben EWING et al. (1994), dass Erythromycin-Estolat

genauso wie das preisgünstigere Erythromycin-Phosphat oder –Stearat für die

Behandlung von Rhodococcus equi-Pneumonien eingesetzt werden kann.

LAKRITZ et al. (1999) stellten in ihrer Studie eine Halbwertszeit für Erythromycin von

einer Stunde fest und das Verteilungsvolumen lag bei 2,66 ± 0,2 l/kg. Nach oraler

Verabreichung von 25 mg/kg wurde der MHK (minimale Hemmstoffkonzentration) von

Rhodococcus equi in allen Fohlen für mindestens vier Stunden erreicht (LAKRITZ et

al., 1999). Für die parenterale Injektion ist Erythromycin als Base, Glucoheptonat oder

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Literaturübersicht

16

Lactobionat verfügbar. Erythromycin weist eine gute Wirksamkeit (MHK <0,5 µg/ml)

gegen grampositive aerobe Bakterien wie Bacillus sp., Corynebacterium sp.,

Erysipelothrix rhusiopathiae, Listeria sp., Staphylokokken und Streptokokken auf. Bei

gramnegativen Aeroben sind Actinobacillus sp., Brucella sp., Campylobacter sp. und

Leptospira sp. sensibel. Gegen anaerobe Bakterien ist das Medikament bei

Actinomyces sp., Bacteroides sp. (außer B. fragilis), Clostridium sp., einige

Fusobakterien und anaerobe Kokken wirksam (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Für

Rhodococcus equi wird ein MHK von <0,25 µg/ml angegeben (PRESCOTT, 1981).

Erythromycin ist das Mittel der Wahl für die Behandlung oder Prophylaxe von

Campylobacter jejuni-Diarrhoen oder -Aborten und Rhodococcus equi-Pneumonien bei

Fohlen. Für die Rhodokokkose sollten kombinierte Behandlungen mit Ampicillin oder

Rifampicin erfolgen. Bei Fohlen ist Erythromycin eine Alternative zu Penicillin G oder

Trimethoprim-Sulfonamiden für die Behandlung von Infektionen mit Staphylokokken

und Streptokokken (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Weitere Anwendungsgebiete

stellen Mastitiden, Atemwegserkrankungen, Leptospirosen und Mykoplasmosen, sowie

Clostridieninfektionen beim Geflügel da (FREY u. LÖSCHER, 2002).

Auch die Dosierung von 37,5 mg/kg per os alle 12 Stunden wird für die Behandlung

von Pneumonien durch Rhodococcus equi vorgeschlagen (EWING et al., 1994).

LAKRITZ et al. (1997) schlagen eine Dosierung von 25 mg/kg per os (p.o.) ebenfalls

alle 12 Stunden vor. PRESCOTT und BAGGOT (1993) favorisieren eine Dosierung von

25 mg/kg, jedoch im Unterschied zu LAKRITZ et al. (1997) 4x täglich. HILLIDGE (1987)

hält die gleiche Dosierung, jedoch 3x täglich am sinnvollsten. Erythromycin-Lactobionat

sollte langsam intravenös (i.v.) verabreicht werden mit einer Dosierung von 3-5 mg/kg

alle 8-12 Stunden. Die Behandlung sollte nicht länger als drei Tage erfolgen

(PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). GIGUÈRE und PRESCOTT (1997) geben eine i.v.

Dosierung von 5 mg/kg als langsame Infusion alle sechs Stunden an. Ein bis zwei

Stunden nach oraler Aufnahme und ein bis drei Stunden nach i.m. Applikation hat das

Medikament die höchste Serumkonzentration erreicht (BURROWS, 1980).

Während der Behandlung mit Erythromycin wurde eine herabgesetzte Chemotaxis und

Adhärenz von neutrophilen Granulozyten festgestellt (NELSON et al., 1987). Dieser

immunsuppremierende Effekt ist zum einen gegen Entzündungsreaktionen hilfreich,

zum anderen werden Superinfektionen durch Erythromycin resistente Keime und

gramnegative Bakterien begünstigt (NELSON et al., 1987; LAKRITZ et al., 1997).

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Literaturübersicht

17

Beispiele für solche Keime sind Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella pneumoniae,

Proteus mirabilis, Staphylococcus aureus (NELSON et al., 1987) und Pneumocystis

carnii (LAKRITZ et al., 1997). Diese immunsuppressive Wirkung von Erythromycin ist

laut NELSON et al. (1987) dosisabhängig. Je größer die verabreichte Dosis von

Erythromycin ausfiel, desto stärker wurde die Chemotaxis von Makrophagen zum

Infektionsherd gehindert. Eine Beeinträchtigung der Makrophagenfunktion oder der im

Blut zirkulierenden intravaskulären Makrophagen konnte hingegen nicht festgestellt

werden (NELSON et al., 1987). NELSON et al. (1987) vermuten als Grund für die

Fehlfunktionen der Abwehrzellen ein Eingreifen in die intrazelluläre

Kalziummobilisation, sowie eine Unterbrechung normaler Zytoskelettfunktionen.

LAKRITZ et al. (1997) konnten bei klinisch relevanten Dosen von Erythromycin keine

immunsuppremierende Wirkung auf die Abwehrzellen der Atemwege feststellen.

Eine weitere Problematik bei der Behandlung mit Erythromycin stellt das Risiko einer

schweren Colitis bei erwachsenden Pferden dar (BÅVERUD et al., 1998). Die Autoren

stellten bei Untersuchungen an Fohlen, die mit Erythromycin behandelt wurden drei

oder vier Tage nach Behandlungsbeginn bei den Mutterstuten wässrigen,

pseudomembranösen Durchfall fest. Weitere Symptome waren Fieber und Depression.

Als Folgen der Colitis traten schwere Dehydration, metabolische Azidose, Hypovolämie

und Toxämie auf (GUSTAFSSON et. al., 1997; BÅVERUD et al., 1998). Trotz

intensiver Therapie starben neun von elf Mutterstuten. Als Hypothese für die Ätiologie

der entstehenden Colitiden nahmen BÅVERUD et al. (1998) die versehentliche

Aufnahme kleiner Mengen des Antibiotikums durch die Mutterstuten an. Dies kann

entweder durch Aufnahme von mit Erythromycin belastetem Fohlenkot oder anderem

kontaminiertem Material, wie z.B. Stroh, entstehen. Dadurch entstand eine Inbalance

der intestinalen Flora, die zu einer fatalen Colitis führen kann. Von mehreren anderen

Autoren (BURROWS, 1980; PRESCOTT und BAGGOT, 1993; GUSTAFSSON et al.,

1997) wurden gastrointestinale Störungen nach Erythromycingabe bei adulten Pferden

beobachtet. Nur EWING et al. (1994) konnten keine gastrointestinalen

Unverträglichkeiten feststellen. Als Erklärung hierfür nehmen GUSTAFSSON et al.

(1997) Unterschiede in der Mikroflora des Dickdarms, An- oder Abwesenheit von

potentiell pathogenen Erregern und deren Antibiotikaresistenzen an. BÅVERUD et al.

(1997) beschrieben Clostridium difficile als möglichen Colitiserreger bei Mutterstuten,

deren Fohlen mit Antibiotika behandelt werden. In ihren Untersuchungen wurden bei

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Literaturübersicht

18

40% der erwachsenen Pferde, welche eine Antibiotika induzierte akute Colitis

aufwiesen, Clostridium difficile oder dessen Zytotoxin nachgewiesen. GUSTAFSSON et

al. (1997) fanden hohe Konzentrationen von Clostridium perfringens in der Darmflora

eines Versuchspferdes, nachdem es durch Erythromycin induzierten Durchfall auffiel.

Auch Fohlen, die mit Antibiotika behandelt werden, können ein potentielles Reservoir

für Clostridium difficile darstellen. Alle getesteten Clostidium difficile Stämme waren

resistent gegenüber Erythromycin, wodurch die Vermehrung des Bakteriums

begünstigt wurde. Aufgrund der häufigen Verwendung von Antibiotika ist Clostridium

difficile wahrscheinlich mehr in Tierkliniken als in Privatställen vertreten. Aus diesem

Grund wurde in Schweden in manchen Tierkliniken Erythromycin durch Gentamicin

ersetzt (BÅVERUD et al., 1998). Bei Fohlen wurden von STRATTON-PHELPS et al.

(2000) Nebenwirkungen wie Durchfall, Hyperthermie und Atemnot beschrieben. Diese

traten meist in den ersten fünf Tagen der Behandlung auf. Die Diarrhoe entsteht zum

einen durch die medikamentös bedingte Störung der Darmflora (STRATTON-PHELPS

et al., 2000), sowie durch die Motilin ähnliche Wirkung von Erythromycin auf die

Darmmotilität (PEETERS et al., 1989). Das Medikament induziert bei Pferden

Kontraktionen des Magens, Blinddarms, der rechten ventralen Colonlängslage, sowie

des Dünndarms (PEETERS et al., 1989; OTTERSON u. SARNA, 1990). OTTERSON

und SARNA (1990) berichten, dass bei höheren klinisch effektiven Dosen die Motilität

steigernde Wirkung nicht mehr eintritt. Sie postulieren des Weiteren, dass die

gesteigerte Darmaktivität nicht nur von der intravaskulären Konzentration von

Erythromycin, sondern auch durch dessen direkt reizende Wirkung nach oraler

Verabreichung resultiert. Als positiver Effekt durch die Motilin ähnliche Wirkung von

Erythromycin ist die schnellere Magenentleerung und somit raschere Aufnahme durch

den Darm zu nennen (OTTERSON u. SARNA, 1990). Insgesamt wird die Häufigkeit

gastrointestinaler Störungen von PERITI et al. (1993) mit 28,5% angegeben. Im Falle

einer schweren Diarrhoe kann die orale Verabreichung von Erythromycin auf eine

intravenöse Applikation umgestellt werden. Obwohl das Medikament nach i.v.

Verabreichung durch die Galle ausgeschieden wird, hört bei vielen Fohlen der Durchfall

auf (GIGUÈRE u. PRESCOTT, 1997). Die Hyperthermie entsteht durch das Eingreifen

des Medikamentes in die Thermoregulation. Dies wird durch hohe Außentemperaturen

und direktem Aussetzen der Sonne verstärkt. Hyperthermie verschärft wiederum das

Auftreten von Atemnot. Todesfälle, bedingt durch Hyperthermie und Dyspnoe unter

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Literaturübersicht

19

Erythromycinbehandlung bei heißem Wetter, wurden bei Fohlen festgestellt

(STRATTON-PHELPS et al., 2000). Weitere Nebenwirkungen, die durch Erythromycin

hervorgerufen werden sind Schwindel und Bauchkrämpfe, bei anderen Tierarten

außerdem Erbrechen (OTTERSON u. SARNA, 1990). Auch von Hepatotoxizität und

vorübergehender Taubheit wurde berichtet (PERITI et al., 1993). Erythromycin

verursacht kleine Leberläsionen mit leicht erhöhten Transaminasewerten (PERITI et al.,

1993). Durch Interaktion mit dem Zytochrom P450 wird die Wirkung von Antipyrin,

Theophyllin und Methylprednisolon verlängert (PESSAYRE, 1983). Die gleichzeitige

Verabreichung von Erythromycin und Digoxin führt zu erhöhten Digoxinkonzentrationen

im Serum (PETERS et al., 1992). Intramuskuläre Verabreichungen führen zu lokalen

Gewebsreaktionen (HILLIDGE, 1987; PRESCOTT u. BAGGOT, 1993), intravenöse

Applikationen zu Phlebitiden (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Aufgrund der lokal

irritierenden Eigenschaften von Erythromycin vermutet HILLIDGE (1987), dass sich

nach oraler Verabreichung auf leeren Magen eine Gastritis entwickeln könnte.

Resistent gegenüber Erythromycin (MHK >8 µg/ml) sind Enterobacteriaceae,

Pseudomonas sp., Nocardia sp., Mycoplasma sp., Chlamydia psittaci und

Mycobacterium sp. (PRESCOTT u. BAGGOT; 1993).

2.1.4.2 Azithromycin

Azithromycin wird halbsynthetisch hergestellt. Es besteht aus einem 15gliedrigen

Laktonring, der ein methyl-substituiertes Nitrogenatom an Position 9a des

Aglykonringes eingefügt hat (LALAK u. MORRIS, 1993) (siehe Abb. 3).

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Literaturübersicht

20

Abb. 3: Strukturformel von Azithromycin (nach STAHLM ANN u. LODE, 2001)

Azithromycin ist der Prototyp einer neueren Makrolid-Struktur, den Azaliden (PERITI et

al., 1993). Azithromycin weist eine größere Säurestabilität als Erythromycin auf

(PETERS et al., 1992; PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Es hat zusätzlich eine größere

Bioverfügbarkeit, höhere Anreicherung im Lungengewebe und längere Halbwertszeit

als Erythromycin (NOWAKOWSKI et al., 2004). Die modifizierte Struktur erlaubt des

Weiteren eine verstärkte Wirksamkeit im Vergleich zu Erythromycin gegen

gramnegative aerobe und anaerobe Bakterien, bei gleichbleibender Aktivität gegenüber

grampositiven aeroben und anaeroben Erregern (DAVIS et al., 2002). Die Wirksamkeit

wird durch ß-Laktamase produzierende Stämme nicht herabgesetzt (PETERS et al.,

1992). Azithromycin ist wirksam gegen Rhodococcus equi, Staphylococcus sp.,

Streptococcus sp., Haemophilus sp., Pasteurella sp., Clostridium sp., Bacteroides sp.,

Mycoplasma sp., Toxoplasma sp. und andere Pathogene. Resistent gegenüber

Azithromycin verhalten sich Klebsiella sp., Enterobacter sp., Citrobacter sp., Protheus

sp., Serratia sp. und Pseudomona sp. (NEU, 1991). Dabei geht NEU (1991) von einem

MHK <2 µg/ml für sensible Keime und von einem MHK von >8 µg/ml für resistente

Erreger aus.

Beim Menschen wird Azithromycin zur Behandlung von Erkrankungen des

Respirationstraktes, der Haut und des Weichteilgewebes, sowie bei Infektionen mit

dem Mycobacterium avium-Komplex eingesetzt (PETERS et al., 1992). Es hat sich

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Literaturübersicht

21

durch Einmalbehandlung für die Therapie einer genitalen Chlamydiosis beim

Menschen bewährt (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

Das Medikament weist einen postantibiotischen Effekt gegenüber einigen

grampositiven und gramnegativen Bakterien auf, welche häufig bei Infektionen des

Respirationstraktes anzutreffen sind (PETERS et al., 1992). Des Weiteren haben

Azalide verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften, wie eine hohe und lang

anhaltende Gewebskonzentration, sowie eine verlängerte Halbwertszeit (LALAK u.

MORRIS, 1993). Zusätzlich ist die Proteinbindung von Azithromycin geringer als die

von Erythromycin, wodurch höhere Konzentrationen von freiem Wirkstoff für die

Verteilung im entzündlichen Gewebe vorliegen (PETERS et al., 1992). In

polymorphkernigen Leukozyten, Fibroblasten, Monozyten und Alveolarmakrophagen

werden schnell hohe Azithromycinkonzentrationen erreicht (LALAK u. MORRIS, 1993).

In Anbetracht der weiten Verteilung von Fibroblasten im Körper könnten diese Zellen

ein Reservoir für die langsame Freisetzung von Azithromycin darstellen (PETERS et

al., 1992). Azithromycin gelangt Dank seines dibasischen und amphophilen Charakters

durch passive Diffusion, sowie durch aktiven Transport in die Zelle. Die intrazelluläre

Anreicherung ist am stärksten in den ersten 24 Stunden und hält bis zu 72 Stunden an.

Die Azithromycinkonzentrationen beeinträchtigen nicht die Zellfunktion von

Phagozyten. Im Vergleich zu Erythromycin ist die Abgabe des Medikaments von den

Phagozyten langsamer, aber verstärkt, wenn die Zellmembran Bakterien ausgesetzt

wird (LALAK u. MORRIS, 1993). Azithromycin wird auch im Vergleich zu Clarithromycin

langsamer aus den Zellen freigegeben (NIGHTINGALE, 1997). In bronchoalveolären

Zellen und in PELF (pulmonary epithelial lining fluid) wurden in einer Studie an Fohlen

15-170fach und 1-16fach höhere Azithromycinkonzentrationen als im Serum

festgestellt. Damit wurde die MHK 90 (1 µg/ml) von 60 Rhodococcus equi Isolaten

übertroffen. 48 Stunden nach der letzten oralen Verabreichung waren die

Konzentrationen von Azithromycin in der PELF und bronchoalveolären Zellen immer

noch hoch (JACKS et al., 2001). In der Studie von DAVIS et al. (2002) war vier bis

zwölf Stunden nach der oralen Medikamenteneingabe die Azithromycinkonzentration in

polymorphkernigen Neutrophilen 89-200 mal größer als in der korrespondierenden

Plasmakonzentration. Sie stellten eine persistierende Wirkstoffkonzentration in den

polymorphkernigen Neutrophilen für 120 Stunden fest mit einer Halbwertszeit von 49

Stunden. Damit war 120 Stunden nach Medikamentenverabreichung die

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Literaturübersicht

22

Azithromycinkonzentration in den Neutrophilen viermal größer als der MHK von

Rhodococcus equi. Die Plasmahalbwertszeit betrug hingegen 16-18 Stunden. DAVIS

et al. (2002) konnten Azithromycin nicht in der bronchoalveolären Flüssigkeit

feststellen. Bei Fohlen stellten JACKS et al. (2001) nach intragastraler Applikation von

10 mg/kg Körpergewicht nach 1,8 Stunden die höchste Serumkonzentration des

Medikamentes fest. Die Bioverfügbarkeit lag bei 56%. DAVIS et al. (2002) stellten bei

gleicher Dosierung eine Bioverfügbarkeit von 39 ± 20% fest. Nach intravenöser

Verabreichung wurde in der Studie von JACKS et al. (2001) die Halbwertszeit mit 20,3

Stunden festgelegt. Sie ist somit um ein Vielfaches höher, als die beschriebene

Halbwertszeit von Erythromycin, die mit einer Stunde angegeben wird (LAKRITZ et al.,

1999). Die Bodyclearance lag bei 10,4 ml/Minute x kg, und das Verteilungsvolumen

wurde mit 18,6 l/kg beschrieben. DAVIS et al. (2002) ermittelten ein

Verteilungsvolumen von 12,4 l/kg. Bei JACKS et al. (2001) fiel die Absorption des

Medikamentes bei hungernden und gefütterten Fohlen gleich aus. DAVIS et al. (2002)

bezeichneten die Absorption nach oraler Applikation als moderat. Der Applikationsweg

zeigte keinen Unterschied in Verteilung und Elimination des Medikamentes. Die relativ

geringe maximale Konzentration von Azithromycin im Blut wird auf die schnelle und

intensive Aufnahme des Medikamentes aus der Zirkulation in das Gewebe erklärt

(PETERS et al., 1992). Als Nachteil der geringen Konzentration im Blut nennen

PETERS et al. (1992) den möglichen Durchbruch einer Bakteriämie.

Zur Behandlung einer Rhodococcus equi-Infektion schlagen JACKS et al. (2001) eine

tägliche orale Dosis von 10 mg/kg für fünf Tage und anschließend alle 48 Stunden vor.

Auch DAVIS et al. (2002) favorisieren eine Dosierung von 10 mg/kg p.o. einmal täglich.

Diese Dosierung stellt eine wesentliche Erleichterung gegenüber Erythromycin dar, das

zwei- bis viermal täglich verabreicht werden soll (DAVIS et al., 2002). Auch GIGUÈRE

et al. (2004) begrüßten die nur einmal tägliche Verabreichung von Azithromycin,

konnten jedoch ansonsten keine Vorteile der Kombination Azithromycin-Rifampicin

gegenüber der traditionellen Behandlung der Rhodococcus equi-Pneumonie mit

Erythromycin-Rifampicin beobachten.

Keine Nebenwirkungen stellten sich nach oraler Verabreichung von Azithromycin ein.

Nach i.v. Injektionen wurden Gähnen, Zittern, Ataxie und Schwäche beobachtet

(JACKS et al., 2001). DAVIS et al. (2002) konnten in ihren Untersuchungen weder

nach p.o. noch nach i.v. Applikationen von Azithromycin Nebenwirkungen feststellen. In

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Literaturübersicht

23

der Untersuchung von GIGUÈRE et al. (2004) trat bei 5% der Fohlen nach oraler

Verabreichung des Medikamentes Durchfall auf. PETERS et al. (1992) sprechen von

der Häufigkeit gastrointestinaler Unvertäglichkeiten von 9,6%, sowie von 1,3% mit

Nebenwirkungen, die das zentrale oder periphere Nervensystem betreffen.

Azithromycin sollte nicht bei vorhandenen Leberschäden oder bei Patienten mit Leber-

und Niereninsuffizienz eingesetzt werden. Eine Verabreichung bei einer Makrolid-

Überempfindlichkeit ist kontraindiziert. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Digoxin sollten

die Serumkonzentrationen von Digoxin überwacht werden (PETERS et al., 1992). Die

Verabreichung von Azithromycin bei tragenden Tieren führte zu keiner

Beeinträchtigung von Fötus oder Muttertier (CHARLES u. SEGRETI, 1997).

2.1.4.3 Clarithromycin

Clarithromycin wird hauptsächlich in der Humanmedizin eingesetzt (JACKS et al.,

2002; FREY u. LÖSCHER, 2002). Das Medikament wird halbsynthetisch aus

Erythromycin hergestellt. Es besteht aus einem 14gliedrigen Laktonring, mit einer

Methoxylgruppe an dem C6 Molekül. Clarithromycin kann auch als 6-O-methyl-

Erythromycin bezeichnet werden (PERITI et al., 1993), da es ein Derivat von

Erythromycin ist (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993) (siehe Abb. 4).

Abb. 4: Strukturformel von Clarithromycin (nach STA HLMANN u. LODE, 2001)

Clarithromycin besitzt Dank seiner verbesserten Bioverfügbarkeit und Säurestabilität

eine hohe therapeutische Bedeutung, ist allerdings sehr teuer (CHARLES u. SEGRETI,

1997; FREY u. LÖSCHER, 2002). Es weist des Weiteren eine höhere Verteilung in das

Lungengewebe und eine verlängerte Halbwertszeit gegenüber Erythromycin auf

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Literaturübersicht

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(NOWAKOWSKI et al., 2004). Das Medikament wird in der Leber durch das Cytochrom

P450 metabolisiert. Der entstehende 14-Hydroxyl-Metabolid stellt die mikrobiologisch

aktive Komponente dar.

Das Medikament hat eine verbesserte Aktivität gegenüber grampositiven Kokken im

Vergleich zu Erythromycin (CHARLES u. SEGRETI, 1997). PRESCOTT und BAGGOT

(1993) beschreiben Clarithromycin als doppelt so wirksam gegenüber Bakterien im

Vergleich zu Erythromycin. Es ist das wirksamste Medikament gegen Legionella

pneumophila. Auch gegen Chlamydia pneumoniae und Chlamydia trachomatis ist

Clarithromycin verstärkt wirksam (WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Zusätzlich wurde

gegenüber Mycobacterium avium eine gute Wirksamkeit festgestellt (PRESCOTT u.

BAGGOT, 1993).

Die Eliminationshalbwertszeit lag in Untersuchungen beim Fohlen bei 4,8 Stunden

(JACKS et al., 2002). Sie ist somit länger, als die beschriebene Halbwertszeit von

Erythromycin von einer Stunde, jedoch kürzer, als die von Azithromycin von 20

Stunden (LAKRITZ et al., 1999; JACKS et al., 2001). Wie bei den anderen Makroliden

wurde auch bei Clarithromycin eine höhere Konzentration im Gewebe und in den

Makrophagen, als im Serum festgestellt (JACKS et al., 2002). Nach einer einmaligen

oralen Verabreichung von 10 mg/kg lag die Serumkonzentration des Medikamentes für

zwölf Stunden über dem MHK 90 von 0,12 µg/ml von Rhodococcus equi. Basierend auf

dieser Erkenntnis, schlugen JACKS et al. (2002) eine Dosierung von Clarithromycin zur

Behandlung einer Rhodococcus equi-Pneumonie beim Fohlen von 7,5 mg/kg alle zwölf

Stunden vor. Die maximalen Serumkonzentrationen waren in dieser Studie höher, als

die Konzentrationen, die nach Azithromycinverabreichung erreicht wurden (JACKS et

al., 2001). Da Azithromycin in der Studie von JACKS et al. (2001) einen hohen

Wirkstoffspiegel in der PELF und den Alveolarmakrophagen erreichte, gehen die

Autoren GIGUÈRE et al. (2004) auch bei Clarithromycin von hohen Wirkstoffspiegeln in

der Lunge aus. In einer Untersuchung stellten GIGUÈRE et al. (2004) fest, dass die

Kombination von Clarithromycin mit Rifampicin, den Kombinationen Erythromycin mit

Rifampicin und Azithromycin mit Rifampicin zur Behandlung einer Rhodococcus equi-

Pneumonie beim Fohlen besser geeignet ist. Gerade bei Fohlen mit auffälligen

röntgenologisch feststellbaren Lungenveränderungen zeigte die Studie, dass

Clarithromycin-Rifampicin gegenüber Azithromycin-Rifampicin bessere therapeutische

Ergebnisse erzielt. Von einer möglichen verstärkten Wirkung von Clarithromycin in

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Literaturübersicht

25

Kombination mit Rifampicin oder Minocyclin wird berichtet (PRESCOTT u. BAGGOT,

1993).

In den Versuchen von GIGUÈRE et al. (2004) traten bei 28% der Fohlen, die mit

Clarithromycin behandelt wurden Durchfall auf. Bei Azithromycin dagegen, zeigten nur

5% der Fohlen diese Nebenwirkung und 17% der Probanden, die mit Erythromycin

behandelt wurden, entwickelten unter der Therapie eine Diharroe. CHARLES u.

SEGRETI (1997) beschreiben, dass Clarithromycin besser als Erythromycin vertragen

wird und weniger gastrointestinale Störungen auftreten. JACKS et al. (2002) stellten

nach oraler Verabreichung von Clarithromycin an Fohlen keine Nebenwirkungen fest.

Von einer verlängerten Prothrombinzeit, Hyperbilirubinämie, Hepatomegalie und

erhöhten Leberenzymen wird berichtet. Die Verabreichung hoher Dosen von

Clarithromycin an tragende Tiere führte zu Wachstumshinderung bei Affen,

Gaumenspalte bei Mäusen und kardiovaskulären Anormalitäten bei Ratten (CHARLES

u. SEGRETI, 1997).

2.1.4.4 Tilmicosin

Tilmicosin ist ein chemisch modifiziertes Makrolid. Es besitzt einen 16gliedrigen

Laktonring und kann auch als 20-deoxo-20-(3,5-dimethylpiperidin-1-yl) Desmycosin

bezeichnet werden (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993; FREY u. LÖSCHER, 2002) (siehe

Abb. 5).

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Literaturübersicht

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Abb. 5: Strukturformel von Tilmicosin (nach FREY u. LÖSCHER, 2002)

Die antibakteriellen Eigenschaften liegen zwischen Erythromycin und Tylosin

(PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Es ist des Weiteren gegen Mycoplasma sp. wirksam

(PRESCOTT u. BAGGOT, 1993; FREY u. LÖSCHER, 2002). Tilmicosin wurde für die

Behandlung von Erkrankungen des Respirationstraktes bei Rindern entwickelt, da es

wirksam gegen Mannheimia haemolytica, Arcanobacterium pyogenes, Haemophilus

somnus und Mycoplasma sp. ist. Nach einer einmaligen subkutanen (s.c.)

Verabreichung von 10 mg/kg wird eine Konzentration im Lungengewebe erreicht, die

72 Stunden über dem MHK von Mannheimia haemolytica bleibt (PRESCOTT u.

BAGGOT, 1993). Tilmicosin ist somit das einzige Makroloid neben Tulathromycin,

welches nach einmaliger Applikation ausreichend wirksame therapeutische Effekte

aufweist (NOWAKOWSKI et al., 2004). Im Serum von Kälbern wird nach einer Stunde

bei gleicher Dosierung eine Konzentration von 1-2 mg/ml erreicht, wobei die

Konzentrationen in der Lunge 8-96 Stunden nach Verabreichung des Medikamentes

bis 45fach höher liegen. Die Lungenkonzentration erreicht ihr Maximum nach 24

Stunden (FREY u. LÖSCHER, 2002).

Zur Behandlung von Lungen- und Atemwegsinfektionen beim Rind, hervorgerufen

durch Pasteurella multocida und Mannheimia haemolytica, empfehlen FREY und

LÖSCHER (2002) eine einmalige s.c. oder i.m. Injektion von 10 mg/kg. Für die

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Literaturübersicht

27

Verwendung von Tilmicosin beim laktierenden Rind haben noch keine abschließenden

Untersuchungen stattgefunden (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Zur Metaphylaxe

beim Ferkel und Mastschwein wurde Tilmicosinphosphat als Arzneimittelvormischung

zugelassen, wenn die Erkrankung durch Actinobacillus pleuropneumoniae,

Mycoplasma hyopneumoniae und Pasteurella multocida hervorgerufen wurde (FREY u.

LÖSCHER, 2002).

Das Medikament wird aufgrund seiner starken Kardiotoxizität nicht bei Mensch, Hund,

Pferd, Schaf oder Ziege eingesetzt. Tilmicosin kann fatale Folgen nach i.m. Applikation

beim Schwein haben und Vorsicht ist bei der versehentlichen Injektion von Menschen

geboten (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

2.1.4.5 Tylosin

Das nur in der Veterinärmedizin eingesetzte Tylosin gehört auch zur Gruppe der

16gliedrigen Makrolid-Antibiotika und wird von Streptomyces fradiae gewonnen

(PRESCOTT u. BAGGOT, 1993; FREY u. LÖSCHER, 2002). Es befinden sich zwei

Zuckerreste am C5 Atom des Laktonringes (PERITI et al., 1993). Das Medikament

besteht aus einem Gemisch, das neben Tylosin zu ingesamt 20% noch Desmycosin,

Marosin und Relomycin enthält (FREY u. LÖSCHER, 2002) (siehe Abb. 6).

Abb. 6: Strukturformel von Tylosin (nach FREY u. LÖ SCHER, 2002)

Es hat ein ähnliches Wirkungsspektrum wie Erythromycin. Dabei ist es weniger aktiv

gegen Bakterien, außer Treponema hyodysenteriae, aber stärker wirksam gegen eine

breite Auswahl von Mykobakterien (BURROWS, 1980; PRESCOTT u. BAGGOT,

1993). Ähnlich den anderen Makroliden ist auch Tylosin eine schwache Base und sehr

lipidlöslich (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Bei pH-Werten über acht weist es eine

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Literaturübersicht

28

höhere Wirksamkeit gegenüber gramnegativen Bakterien auf (BURROWS, 1980). Bei

Hunden und Rindern wird eine Halbwertszeit von einer Stunde und ein

Verteilungsvolumen von 1,7 bzw. 1,1 l/kg angegeben (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

Tylosin stellt die erste Wahl für die Behandlung von durch Mykobakterien verursachte

Erkrankungen dar (BURROWS, 1980). Obwohl in vitro keine synergistischen Effekte

ersichtlich sind, werden Tylosin-Sulfonamid Kombinationen zur Behandlung von

Erkrankungen des Respirationstraktes in der Kleintiermedizin eingesetzt. Tylosin-

Sulfonamid Kombinationen sind effektiv in der Prävention und Behandlung von

proliferativer haemorrhagischer Enteropathie. Tylosin findet beim Schwein des

Weiteren zur Behandlung von Erysipelen und bei Infektionen mit Arcanobacterium

pyogenes und Anaeroben Verwendung. Bei Rindern wird Tylosin zur Behandlung von

Pneumonien, Fußräude, Metritis und durch grampositive Kokken bedingte Mastitis

eingesetzt. Eine weitere Verwendung findet Tylosin zur Behandlung von Arthritiden

beim Kalb und gegen Campylobacter-Infektionen beim Schaf (FREY u. LÖSCHER,

2002). Bei Ziegen wird das Medikament zur Behandlung einer Mykoplasma-

Pneumonie, verursacht durch Mycoplasma mycoides ssp. capri eingesetzt. Beim

Geflügel findet Tylosin zur Bekämpfung von Mykoplasma-Infektionen und gegen

Spirochäten Verwendung (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993; FREY u. LÖSCHER, 2002).

Tylosin wird zur i.m. Applikation, zur intramammären Verabreichung und als

Futtersubstitution angeboten (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Tylosin wird als Tarat

oder Phosphat für die orale Verwendung hergestellt (FREY u. LÖSCHER, 2002). Dabei

wird Tylosin-Tarat schnell vom Darm resorbiert, Tylosin-Phosphat hingegen wird nur

schlecht von Interstitium aufgenommen (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). In

Injektionslösungen ist das Medikament als Base enthalten (FREY u. LÖSCHER, 2002).

Zum Teil hohe Resistenzen gegenüber Tylosin müssen bei Mycoplasma gallisepticum

und Staphylococcus aureus beachtet werden (FREY u. LÖSCHER, 2002).

2.1.4.6 Spiramycin

Spiramycin gehört zu den natürlich hergestellten Vertretern der 16gliedrigen Makrolide

(PERITI et al., 1993) (siehe Abb. 7).

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Literaturübersicht

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Abb. 7: Strukturformel Spiramycin (nach FREY u. LÖS CHER, 2002)

Spiramycin ist weniger aktiv gegen Bakterien als Erythromycin. Es hat ein ähnliches

Wirkspektrum wie die anderen Makrolide, ist jedoch gegen Mykoplasmen weniger

wirksam als Tilmicosin oder Tylosin. Es hat eine hohe Wirksamkeit gegen intrazelluläre

Organismen. Aus diesem Grund wird es in der Humanmedizin zur Behandlung von

akuten Toxoplasma-Infektionen eingesetzt und ist wahrscheinlich auch bei der

Kryptosporidiose wirksam (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

Anwendungsgebiete beim Tier sind Arthritiden, Atemwegserkrankungen und

Mykoplasmose beim Geflügel. Weitere Indikationen für die Behandlung mit Spiramycin

sind Mundhöhlenerkrankungen beim Hund (FREY u. LÖSCHER, 2002). Das

Medikament wird erfolgreich in der Behandlung der kontagiösen bovinen

Pleuropneumonie verwendet (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Spiramycin wird bei

Mastitiden, die durch die Erreger Streptokokken, Staphylokokken und Mykoplasmen

verursacht werden eingesetzt (FREY u. LÖSCHER, 2002). Beim Schwein hat

Spiramycin ähnliche Anwendungsgebiete wie Tylosin (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

Spiramycin erreicht 25-60fach größere Gewebs- als Serumkonzentrationen.

2.1.4.7 Kitasamycin

Kitasamycin hat ein ähnliches Wirkspektrum wie Erythromycin, Spiramycin und Tylosin.

Es gibt wenige Untersuchungen für den Einsatz von Kitasamycin in der

Veterinärmedizin, obwohl das Medikament schon lange in Japan eingesetzt wird

(PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

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Literaturübersicht

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Mittlerweile wird Kitasamycin zur Behandlung von Dysenterien und Pneumonien beim

Schwein eingesetzt. Beim Geflügel wird das Medikament zur Bekämpfung von

Mykoplasma-Infektionen verwendet.

Beim Schwein wird eine Dosierung von 20 mg/kg auf oralem oder parenteralem Weg

empfohlen. Dem Geflügel werden 50 mg/kg über das Trinkwasser verabreicht (FREY u.

LÖSCHER, 2002).

2.1.4.8 Tulathromycin

Tulathromycin stellt den ersten Vertreter der Triamilid-Antibiotika dar (TRAEDER u.

GROTHUES, 2004). Die Triamilide sind eine Untergruppe der Makrolide

(NOWAKOWSKI et al., 2003; GALER et al., 2004). Tulathromycin ist als 10%ige

Injektionslösung unter dem Handelsnamen Draxxin® auf dem Markt.

Es ist für die Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Rind und Schwein

zugelassen. Das Wirkspektrum umfasst alle relevanten bakteriellen Pathogene, die bei

respiratorischen Erkrankungen bei diesen Tierarten nachgewiesen werden.

Eine Dosierung von 2,5 mg Tulathromycin je kg Körpergewicht wird angegeben. Das

entspricht 1 ml Draxxin® pro 40 kg Körpergewicht (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

Tulathromycin wurde für eine einmalige parenterale Administration bei Rind und

Schwein entwickelt (BENCHAOUI et al., 2004).

Als einzige Nebenwirkung wurde nach subkutaner Applikation beim Rind von einer

Schwellung an der Injektionsstelle berichtet (TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Auf

Tulathromycin wird detailliert im Abschnitt 2.2 eingegangen.

2.1.5 Wirkspektrum der Makrolide

Makrolide haben eine schwache in vitro Aktivität gegen Enterobacteriaceae und

gramnegative Bakterien (WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Sie wirken hauptsächlich

gegen grampositive Bakterien (BURROWS, 1980) und pyogene Erreger, wie zum

Beispiel Streptokokken und Staphylokokken. Auch anaerobe Bakterien, sowie teilweise

Mikroorganismen der Mundflora und einige grampositive Bazillen fallen in ihr

Wirkspektrum. Viele gramnegative Bazillen sind hingegen von Natur aus resistent, da

die Makrolide nicht die äußere Zellwand durchdringen können (CHARLES u. SEGRETI,

1997). Die Aktivität der Makrolide gegen gramnegative Bakterien steigt im alkalischen

Bereich (pH-Wert >8) deutlich an (BURROWS, 1980). Die neueren Makrolide weisen

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Literaturübersicht

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zusätzlich eine Aktivität gegen opportunistische Keime, wie Mycobacterium avium

intracellulare, Pneumocystis carinii und Toxoplasma gondii auf (WILLIAMS u. SEFTON,

1993). Des Weiteren sind sie gegen die meisten Pneumonieerreger, wie Streptococcus

pneumoniae, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Mycoplasma

pneumoniae, Legionella pneumophila und Chlamydia pneumoniae wirksam (CHARLES

u. SEGRETI, 1997). Keiner der derzeitigen Makrolide ist wirksam gegen Methilin

resistente Staphylokokken oder Enterokokken (CHARLES u. SEGRETI, 1997).

2.1.6 Wirkmechanismus der Makrolide

Damit Antibiotika wirksam werden können, müssen drei Kriterien erfüllt werden. Der

wirksame Metabolid muß an eine spezifische Stelle an oder in der Bakterienzelle

binden können. Bei Makroliden ist dies die 50s-Untereinheit der bakteriellen

Ribosomen. Weiterhin muß das Medikament eine ausreichende Anzahl dieser

Bindungsstellen besetzen, muß also in ausreichender Konzentration vorliegen.

Schließlich muss eine ausreichend lange Therapiezeit eingehalten werden, um eine

Genesung des Patienten zu erreichen (NIGHTINGALE, 1997). Der einfachste Weg,

über den die Makrolide in die Phagozyten gelangen, ist die Diffusion. Auch Pinozytose

und der Eintritt über Transportproteine sind möglich. Aufgrund ihres basischen

Charakters gelangen sie anschließend in die Lysosomen. Dort werden sie protoniert

und können die Lysosomen oder Endosomen nicht mehr verlassen. Durch die Fusion

von Endosomen oder Lysosomen mit Phagosomen kommen die intrazellulären

Makrolide mit den phagozytierten Bakterien in Kontakt. Durch Stoffe wie Probenecid

wird der Efflux anorganischer Anionen aus der Zelle gehemmt und intrazelluläre

Konzentration der Antibiotika erhöht (DONOWITZ, 1994). Der Angriffspunkt der

Makrolide an der Bakterienzelle stellen die ribosomalen 50s-Untereinheiten dar. Durch

kovalente Bindung an das Peptidyltransferase-Zentrum wird die bakterielle

Proteinsynthese gehemmt (FREY u. LÖSCHER, 2002). Sie unterdrücken die

Verlängerung der Proteinkette und stören die Translokation der Peptidyl-RNA von der

Akzeptor- zur Donorstelle. Makrolide können bei jedem Zyklusschritt der

Proteinsynthese an die Ribosomen binden. Die Hemmung der bakteriellen

Proteinsynthese ist reversibel (VANUFFEL u. COCITO, 1996).

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Literaturübersicht

32

2.1.7 Anwendungsgebiete der Makrolide

In der Veterinärmedizin sind Antibiotika die am meisten verwendeten Medikamente.

Der größte Teil dieser Stoffgruppe wird zur Behandlung respiratorischer Erkrankungen

eingesetzt (LARSON, 1980). Hierbei sind insbesondere Tilmicosin, Erythromycin,

Tylosin, Spiramycin (GALER et al., 2004) und Kitasamycin von Bedeutung (FREY u.

LÖSCHER, 2002). Makrolid-Antibiotika sind 2. Wahl gegen grampositive Bakterien und

werden Dank ihrer hohen Gewebskonzentration bei Pneumonien und Mastitiden

eingesetzt (BURROWS, 1980). Mittel der Wahl stellen sie hingegen für die Behandlung

von Infektionen des oberen und unteren Respirationstraktes, sowie von Haut und

Weichteilerkrankungen dar. Sie sind eine gute Alternative zu Penicillin, wenn eine

Allergie gegen dieses Medikament vorliegt (CARBON, 1998). Bei Schwein und Rind

werden vor allem Erythromycin, Tylosin, Spiramycin und Tilmicosin eingesetzt

(BENCHAOUI et al., 2004; NOWAKOWSKI et al., 2004). Diese Medikamente stehen

für die Prophylaxe, Kontrolle und Behandlung von bakteriell bedingten respiratorischen

Erkrankungen beim Schwein meist in Form von Futter- oder Wasserzusätzen zur

Verfügung (BENCHAOUI et al., 2004). Für Rinder liegen die Makrolide meist als

Injektionslösungen vor (NOWAKOWSKI et al., 2004). Um therapeutische Erfolge zu

erzielen, muß die Behandlung mit Makrolid-Antibiotika einige Tage erfolgen

(BENCHAOUI et al., 2004; GALER et al., 2004). Die Medikation sollte mindestens drei

Tage und ein bis zwei Tage nach Abklingen der klinischen Symptomatik weiter

verabreicht werden (LARSON, 1980). Bei Rindern ist Tilmicosin das einzige

Medikament neben dem neu zugelassenen Tulathromycin, welches zur erfolgreichen

Therapie von Erkrankungen des Respirationstraktes nur einmalig appliziert werden

muß (GALER et al., 2004). Die neu entwickelten 14-, 15-, und 16gliedrigen Makrolide

weisen eine verbesserte klinische Wirksamkeit als die älteren Vertreter dieser Gruppe,

wie z.B. Erythromycin auf (NOWAKOWSKI et al., 2004).

2.1.8 Pharmakokinetik der Makrolide

Die neu entwickelten 14gliedrigen Makrolide weisen ein ähnliches antimikrobielles

Spektrum wie Erythromycin auf, teilen aber nicht dessen Säureinstabilität, geringe

intestinale Absorption, kurze Eliminationshalbwertszeit und gastrointestinale

Unverträglichkeit (CHARLES u. SEGRETI, 1997). Auch die großen interindividuellen

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Literaturübersicht

33

sowie intraindividuellen Variationsbreiten und hohe Bindungsaffinität zu

Serumproteinen sind bei den neueren Makroliden zurückgegangen (CARBON, 1998).

Nach oraler Aufnahme werden die Antibiotika absorbiert und gelangen über die Vena

porta in die Leber. Ein kleiner Teil des absorbierten Medikamentes wird inaktiviert, der

weitaus größere Teil wird über die Galle in den Darm entlassen. Im Darm wird das

Makrolid dann reabsorbiert und gelangt in den enterohepatischen Kreislauf (WILLIAMS

u. SEFTON, 1993). Die in Form verschiedener Salze oder Ester vorliegenden

Makrolide werden hydrolytisch oder enzymatisch in die aktive Form umgewandelt,

welche sich aufgrund ihrer basischen Eigenschaften im Gewebe anreichert. Dadurch

wird in bestimmten Geweben wie Lunge, Leber und Euter das drei- bis zehnfache der

Serumkonzentrationen erreicht (WILLIAMS u. SEFTON 1993; FREY u. LÖSCHER,

2002). Das Medikament reichert sich außerdem in Niere, Milz und Reproduktionstrakt

an. Geringe Mengen konzentrieren sich in der Skelettmuskulatur (BURROWS, 1980).

CARBON (1998) und NIGHTINGALE (1997) berichten sogar, dass Makrolide nicht nur

in die Lunge gelangen, sondern sich am Ort der Infektion anreichern, da sie aus den

umliegenden Gewebezellen freigesetzt werden. Die Mikroorganismen werden somit

hohen Antibiotikakonzentrationen ausgesetzt. Nur der Anteil des Medikamentes, der

nicht in den Organen zurückgehalten wird, gelangt in die peripheren Venen und kann

dann im Serum nachgewiesen werden (WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Alle Makrolide

akkumulieren intrazellulär, vornehmlich in polymorphkernigen Leukozyten und

Makrophagen (CARBON, 1998). Die Exkretion findet hauptsächlich über die Galle statt

(WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Ein weiterer Teil wird in aktiver Form über den Urin

ausgeschieden (BURROWS, 1980) (siehe Abb. 8).

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Literaturübersicht

34

Gastro-intestinal-

trakt

LeberBilliäre

Exkretion

HerzLunge

Gewebe

Zellen

Portalvene

Lebervene

Systemische Arterien

Periphere Venen

MilzMuskelLeberNiere

UrinäreExkretion

Abb. 8: Absorption von Makrolid-Antibiotika nach or aler Verabreichung (nach

WILLIAMS u. SEFTON, 1993)

2.1.9 Pharmakodynamik der Makrolide

In den meisten Fällen ist der Effekt der Makrolid-Antibiotika bakteriostatisch

(BURROWS, 1980). In hohen Konzentrationen sind sie bakterizid (NEU, 1991;

PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Makrolide weisen eine zeitabhängige bakterizide

Wirkung hauptsächlich gegen Streptokokken auf. Steigende Konzentrationen der

Makrolide haben einen geringen Einfluss auf die Beschleunigung des bakteriziden

Effektes. Sie werden daher auch als konzentrationsunabhängige Antibiotika

bezeichnet. Hat die Serumkonzentration des Medikamentes einmal das zwei- bis

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Literaturübersicht

35

vierfache des MHK erreicht, bleibt die bakterielle Elimination konstant und die

Abhängigkeit von der Serumkonzentration wird kleiner. Je länger die Einwirkzeit, desto

größer ist die antimikrobielle Aktivität. Ziel bei der Behandlung mit

konzentrationsunabhängigen Wirkstoffen ist es, eine längstmögliche Wirkzeit der

Medikamente zu garantieren (NIGHTINGALE, 1997). Die optimale Wirksamkeit liegt bei

einem pH-Wert von acht vor. Bei einem geringeren pH-Wert von <6 findet eine

signifikante Reduktion der Wirksamkeit statt (BURROWS, 1980). Den Makroliden ist

ein postantibiotischer Effekt eigen, der länger gegen grampositive Kokken und

Streptokokken, als gegen Haemophilus influenzae und Staphylokokken anhält. Dabei

lässt sich eine lineare Beziehung zwischen der Dauer des postantibiotischen Effektes

und der Konzentration oder der Einwirkungszeit des Makrolids feststellen (CARBON,

1998).

2.1.10 Nebenwirkungen

Makrolide sind Antibiotika, die selten schwere Nebenwirkungen verursachen (PERITI et

al., 1993; WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Die häufigsten Nebenwirkungen sind

gastrointestinale Störungen. Sie treten besonders dann auf, wenn das Medikament in

hohen Dosen verwendet wird (SHANSON et al., 1984). Da Makrolide stark mit der

Galle in den Darm ausgeschieden werden und dort hohe Konzentrationen erreichen,

kann es zur Beeinträchtigung der intestinalen Mikroflora und einem Überwuchern von

resistenten und unempfindlichen Keimen kommen. Ein solcher Erreger ist Clostridium

difficile, der zu pseudomembranösen Colitiden bei Mensch und Hund führen kann

(PERITI et al., 1993). Makrolide haben stimulierende Effekte auf die Darmmotilität

(PERITI et al., 1993), ähnlich den Wirkungen des endogen freigesetzten Motilin

(PEETERS et al., 1989; OTTERSON u. SARNA, 1990). Diese Eigenschaft ist

insbesondere den 14- und 15gliedrigen Makroliden eigen, wohingegen die 16gliedrigen

keine Kontraktionen des Gastrointestinaltraktes auslösen (PERITI et al., 1993). Des

Weiteren scheinen sie zusätzlich zu den Motilinrezeptoren im Darm auch mit den P450

Rezeptoren der Leber und einigen Gehörrezeptoren zu interferieren (WILLIAMS u.

SEFTON, 1993; CHARLES u. SEGRETI, 1997). Durch Interaktion mit dem Zytochrom

P450 der Leber kann es zu hohen Terfenadinekonzentrationen kommen (CHARLES u.

SEGRETI, 1997). Generell ist das hepatotoxische Potential der Makrolide als gering

einzustufen (PERITI et al., 1993). Durch Makrolide ausgelöstes Erbrechen wird

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Literaturübersicht

36

wahrscheinlich durch Interaktion mit 5-Hydroxitryptamin-Rezeptoren ausgelöst, da die

Verabreichung eines Rezeptorantagonisten das Erbrechen signifikant reduziert

(WILLIAMS u. SEFTON, 1993). Da Makrolide stark reizend sind, produzieren sie eine

entzündliche Gewebsreaktion nach intramuskulärer Verabreichung. Daher sollte eine

Injektion mit Vorsicht und tief in größere Muskelmassen erfolgen. Intravenöse

Injektionen können zu Thrombophlebitiden, sowie Periphlebitiden führen und sollten

nur wenn unbedingt nötig durchgeführt werden (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993).

2.1.11 Resistenzen

Resistenzen entstehen schrittweise durch Mutation und Selektion von bestimmten

Stämmen der Erreger oder durch die Übertragung von Plasmiden. Erstere sind häufig

unstabil und können während der Behandlung auftreten. Plasmide hingegen können

sich vermehren und in andere Bakterienzellen transferiert werden. Die Vermehrung

resistenter Plasmide wird durch subtherapeutische Antibiotikakonzentrationen

begünstigt (VANNUFFEL u. COCITO, 1996). Auch Kreuzresistenzen zwischen den

Makroliden sind festgestellt worden (PRESCOTT u. BAGGOT, 1993). Folgende

Mechanismen sind bei der Resistenzentwicklung von Bedeutung: Enzymatische

Methylierung des Bindungsortes am Ribosom, wodurch die Proteinsynthese durch die

Antibiotika nicht mehr gehemmt werden kann. Auch die Inaktivierung durch

enzymatische Spaltung des Laktonringes, sowie Ausschleusung aus der Bakterienzelle

durch energieverbrauchende Prozesse führen zu verminderter Wirksamkeit des

Antibiotikums. Eine herabgesetzte Penetration des Wirkstoffes in die Zelle stellt einen

weiteren Mechanismus zur Resistenzentwicklung dar (BURROWS, 1980; VANNUFFEL

u. COCITO, 1996; FREY u. LÖSCHER, 2002). Diese Resistenz schließt die

sogenannte MLS-Gruppe ein, da Makrolide, Lincosamide und Streptogramine

einbezogen sind (FREY u. LÖSCHER, 2002). Es besteht generell eine Kreuzresistenz

zwischen 14- bis 17gliedrigen Makroliden (TRAEDER u. GROTHEUS, 2004). Der

langanhaltende Wirkspiegel über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) der

Pathogene verhindert eine Resistenzselektion bei Tulathromycin (TRAEDER u.

GROTHUES, 2004).

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Literaturübersicht

37

2.2 Tulathromycin

2.2.1 Struktur

Tulathromycin wird als Fermentationsprodukt durch organische Synthese gewonnen.

Es gehört somit zu den halbsynthetischen Makrolid-Antibiotika. Im Unterschied zu den

anderen Vertretern dieser Gruppe sind an Tulathromycin drei Aminogruppen angefügt

(BENCHAOUI et al., 2004). Aus diesem Grund wird diese Makrolid-Untergruppe, zu der

Tulathromycin gehört, als Triamilide bezeichnet (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

Dieser Wirkstoff besteht aus einem Gemisch von einem 13- und einem 15gliedrigen

Laktonring, welche in einem Verhältnis von 10 zu 90 vorliegen (BENCHAOUI et al.,

2004). Tulathromycin wird unter dem Handelsnamen Draxxin® als 10%ige Lösung zur

Injektion beim Schwein und Rind angeboten (TRAEDER u. GROTHUES, 2004) (siehe

Abb. 9).

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Literaturübersicht

38

Abb. 9: Strukturformel von Tulathromycin (nach NOWA KOWSKI at al., 2004)

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Literaturübersicht

39

2.2.2 Wirkmechanismus und Wirkspektrum

Wie die anderen Makrolid-Antibiotika greift Tulathromycin in die Proteinsynthese der

Bakterien ein. Daraus folgt eine bakteriostatische Wirkungsweise. Das Medikament

gehört zu den zeitabhängig wirksamen Antibiotika (NOWAKOWSKI et al., 2004;

TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Daher muß eine therapeutisch wirksame

Konzentration während der gesamten Therapiedauer ununterbrochen höher als der

MHK 90 des Erregers sein (TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Tulathromycin ist

aufgrund seiner verlängerten Halbwertszeit und starken Anreicherung im Gewebe ein

idealer Vertreter dieser Gruppe, da bereits nach einmaliger Applikation lange Zeit der

MHK Wert der Pathogene überschritten wird (NOWAKOWSKI et al., 2004). Der hohen

Wirksamkeit von Tulathromycin liegen zum einen die drei Aminogruppen zugrunde, die

die Penetration der äußeren Membran von gramnegativen Bakterien erhöht. Ein

weiterer Effekt hierfür ist die geringe Affinität zur bakteriellen Effluxpumpe. Auf diese

Weise kann Tulathromycin in der Bakterienzelle kumulieren und einen therapeutischen

Spiegel, der mehr als das vierfache des MHK 90 Wertes des Erregers betragen kann,

erreichen. Dadurch ist es wirksam gegen Tilmicosin resistente Bakterien. Das

Medikament weist ein breites Wirkungsspektrum gegen Erreger, die bei

respiratorischen Erkrankungen gefunden werden, auf. Diese Bakterien sind gegenüber

Tulathromycin hoch empfindlich (TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Die strukturellen

Modifikationen des Medikamentes zielen auf verstärkte Gewebsverteilung, verlängerte

Eliminationshalbwertszeit und Optimierung der antibakteriellen Wirksamkeit ab.

Tulathromycin wird als einmalig parenterale Applikation bei Rind und Schwein mit

hoher klinischer Effektivität gegen respiratorische Erkrankungen, sehr geringer

Manipulation der Tiere und maximaler Verträglichkeit eingesetzt (BENCHAOUI et al.,

2004).

2.2.3 Studien zu Tulathromycin

NOWAKOWSKI et al. (2003) stellten die lange Wirkstoffkonzentration von Triamiliden

und somit die Möglichkeit des Einsatzes dieser Stoffgruppe für die lang anhaltende

Behandlung von respiratorischen Erkrankungen fest. In dieser Studie wurden Mäusen

und Rindern subkutan 20 mg/kg des zu testenden Agents einmalig verabreicht.

Intensive Absorption und schnelle Verteilung in das Lungengewebe der Maus mit

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Literaturübersicht

40

Maximalkonzentration nach ein bis zwei Stunden wurden festgestellt. Beim Rind lag die

Halbwertszeit der Lunge nach subkutaner Verabreichung von fünf oder 2,5 mg/kg

zwischen 54 und 110 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration wurde 0,25–1

Stunde nach Injektion erreicht. Die Plasmahalbwertszeit lag zwischen 27 und 48

Stunden. In gesammelten Lungenproben konnten Wirkstoffkonzentrationen von 900–

6000 ng/g festgestellt werden (NOWAKOWSKI et al., 2003).

TRAEDER und GROTHUES (2004) beschreiben beim Rind nach subkutaner und beim

Schwein nach intramuskulärer Injektion eine hohe Bioverfügbarkeit von Tulathromycin.

Diese beträgt 90% beim Rind und 88% beim Schwein. Die Eliminationshalbwertszeit

der Lunge wird beim Rind mit acht Tagen und beim Schwein mit sechs Tagen

angegeben. Des Weiteren ist der AUC Wert (Area under the curve) des

Lungenparenchyms beim Schwein über 60 mal und beim Rind über 73 mal größer als

der AUC Wert im Blutplasma. Tulathromycin kumuliert in Leukozyten und

Makrophagen. Dies führt zu einer Erhöhung der Wirkstoffkonzentration am

Infektionsort, da diese Zellen verstärkt zum entzündeten Gewebe wandern. Eine

weitere Anreicherung findet daher gegenüber Lungenhomogenat gesunder Tiere statt.

Hier wird von einer 4,1–4,8fachen Tulathromycinkonzentration im erkrankten Gewebe

berichtet. Dies lässt eine stärkere in vivo Aktivität erwarten als die in vitro ermittelten

MHK Werte zugrunde legen. Tulathromycin wird zu weniger als 10% in der Leber durch

N-Oxydation oder N-Desmethylisation metabolisiert. Zu ca. 90% wird es in aktiver Form

über die Galle und anschließend mit den Fäzes ausgeschieden.

Über die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Draxxin® wurden in Europa sechs

kontrollierte Blindstudien beim Rind durchgeführt. Tiere mit respiratorischen

Symptomen und einer rektalen Körpertemperatur von über 40° Celsius wurden

einmalig subkutan mit 2,5 mg Tulathromycin je kg Körpergewicht behandelt. Als

positive Kontrolle wurde Tilmicosin verwendet. Die Heilungsrate betrug für Draxxin®

92,3% und für Tilmicosin 89,1%. In der Draxxin® Gruppe stellten sich bereits ab dem

zweiten Tag normale Körpertemperaturwerte ein. Die klinischen Symptome gingen

rasch zurück. In einer weiteren Untersuchung, in der der Erfolg des metaphylaktischen

Einsatzes in Betrieben, in denen mindestens 10% der Tiere klinisch erkrankt waren

getestet wurde, wurden durch Draxxin® 100% und durch Tilmicosin 93% vor einer

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Literaturübersicht

41

Erkrankung geschützt. Im Rahmen einer zwei wöchigen Beobachtung wurde zusätzlich

eine Gewichtszunahme der Tiere festgestellt.

In Studien in Frankreich und Italien wurde die gute Schutzwirkung von Tulathromycin

durch den langanhaltenden Wirkspiegel deutlich. In der französischen Studie blieben

bei metaphylaktischem Einsatz über 14 Tage 71% der Draxxin® behandelten Tiere

gegenüber 20% der Kontrolltiere geschützt. In Italien blieben über den gleichen

Zeitraum 95% gegenüber 71% vor Erkrankungen verschont. Nach einer künstlichen

Infektion mit Mycoplasma hyopneumoniae beim Schwein wurden nach Draxxin®

Behandlung bei 8,8% der Probanden, im Gegensatz zu 17,2% bei unbehandelten

Tiere, pathologische Befunde in Form von Lungenschädigungen festgestellt. Nach

Infektion mit Actinobacillus pneumoniae erkrankten 80% der Kontrolltiere, 44% der mit

Draxxin® behandelten Tiere und 44% der Probanden, die mit Ceftiofur (Excenel®) in

einer Dosierung von 3 mg/kg an drei aufeinander folgenden Tagen behandelt wurden.

Bei den Kontrolltieren wurden 29,1 Lungenläsionen festgestellt, Draxxin® und Ceftiofur

erreichten Werte von 10,1 und 10. Die Gewichtszunahme der Kontrolltiere betrug im

Durchschnitt 1,42 kg, mit Draxxin® behandelte Schweine kamen auf 4,23 kg

Gewichtszunahme und mit Ceftiofur behandelte Tiere nahmen 4,25 kg zu.

Des Weiteren wurden fünf Feldstudien in Europa durchgeführt. Draxxin® wurde mit

Tiamulin, das in einer Dosierung von 15 mg/kg an drei aufeinander folgenden Tagen

verabreicht wurde, verglichen. Nach 14 Tagen waren 81% der Schweine, die einmalig

Draxxin® erhalten hatten geheilt, hingegen nur 60% der Probanden, die Tiamulin

verabreicht bekamen. Auch eine schnellere Einpendelung in den Bereich der normalen

Körpertemperatur zeichnete sich nach der Behandlung mit Draxxin® gegenüber

Tiamulin ab.

Je nach Sensibilität des Erregers wird der therapeutische Wirkspiegel von

Tulathromycin von fünf Tagen (Pasteurella multocida beim Schwein) bis zu 15 Tagen

(Pasteurella multocida beim Rind und Mycoplasma hyopneumoniae beim Schwein)

aufrechterhalten (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

BENCHAOUI et al. (2004) verabreichten 56 gesunden Schweinen, welche

vorberichtlich noch nicht mit Makroliden behandelt worden waren, einmalig 2,5 mg/kg

Körpergewicht Tulathromycin intramuskulär oder intravenös. Acht Tiere dienten als

Kontrolltiere. Nach Applikation wurden bis zu sieben Tage nach der Behandlung

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Literaturübersicht

42

Blutproben entnommen. Die Schweine wurden nach der letzten Blutentnahme getötet

und Lungenproben wurden entnommen. Zu Kontrollzwecken wurde Plasma und

Lungengewebe von den unbehandelten Tieren mit untersucht. Das Blut wurde in

heparinisierte Röhrchen gefüllt. Nachdem das Plasma durch Zentrifugation abgetrennt

worden war, wurden die Proben bei -20°C tiefgefrore n. Die Lungen wurden vollständig

von jedem Tier entfernt und homogenisiert, nachdem die Trachea abgelöst war. Auch

sie wurden bei -20°C tiefgefroren. Anschließend wurden Plasma- und

Lungengewebsproben durch eine HPLC (high pressure liquid chromatography) mit

zweifacher Massenspektroskopie (LC-MS/MS) analysiert. Darauf folgte eine

Festphasenextraktion. Ein Deuteral-Analog von Tulathromycin wurde als Standard

verwendet.

BENCHAOUI et al. (2004) stellten bei intramuskulärer Applikation nach 0,25 Stunden

eine maximale Plasmakonzentration von 116 ng/ml fest. Die Halbwertszeit betrug 75,6

Stunden. 168 Stunden nach der Behandlung betrug die Tulathromycinkonzentration in

der Lunge 1380 ng/g und nach 360 Stunden 778 ng/g. Nach intravenöser Applikation

stellten die Autoren eine erstgemessene Konzentration im Plasma zum Zeitpunkt t0 von

9680 ng/ml fest. Die Eliminationshalbwertszeit wurde mit 67,5 Stunden festgelegt. Die

Lungenkonzentrationen betrugen nach der intravenösen Verabreichung nach 168

Stunden 1440 ng/g und 774 ng/g nach 360 Stunden. Nach intramuskulärer

Verabreichung betrug die Bioverfügbarkeit von Tulathromycin zwischen 87,7 und

110%. Mit Hilfe statistischer Analysen konnten keine signifikanten Unterschiede in der

Lungenkonzentration zwischen intramuskulärer und intravenöser Verabreichung

festgestellt werden. Zwischen den Geschlechtern konnten BENCHAOUI et al. (2004)

ebenfalls keine auffallenden Unterschiede feststellen.

In einer weiteren Untersuchungsgruppe stellten die gleichen Autoren nach i.m

Applikation von 2,5 mg/kg Tulathromycin eine Plasmakonzentration von 581 ng/ml eine

halbe Stunde nach Behandlung fest. Die Halbwertszeit betrug in dieser Gruppe 91

Stunden. Im Lungengewebe wurden zwölf Stunden nach i.m. Applikation 2840 ng/g

Tulathromycin festgestellt. Die höchste Konzentration der Lunge betrug 3470 ng/g und

wurde 24 Stunden nach Applikation gemessen. Sechs Tage nach Verabreichung

konnte im Lungengewebe eine Konzentration von 1700 ng/g und nach zehn Tagen von

immer noch >1000 ng/g vorgefunden werden. Die Eliminationshalbwertszeit der Lunge

beträgt somit 142 Stunden (6 Tage).

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Literaturübersicht

43

BENCHAOUI et al. (2004) weisen darauf hin, dass das homogenisierte Lungengewebe

ein Konglomerat aus intra- und extrazellulärer Anreicherung des Medikamentes

darstellt. Diese Versuchsergebnisse lassen auf eine hohe Wirksamkeit von

Tulathromycin in der Behandlung von bakteriell einschließlich durch Mykoplasmen

bedingte Lungenerkrankungen beim Schwein schließen (BENCHAOUI et al., 2004).

Auch GALER et al. (2004) führten eine Studie zu Tulathromycin durch, in der sie neben

20 Schweinen auch 20 Kälber einbezogen. Dabei erhielten die Kälber 2,5 mg/kg

subkutan in die rechte Halsseite. Eine Gruppe bekam eine einmalige Injektion

verabreicht, eine weitere Gruppe erhielt zwei Injektionen. Die Schweine wurden

einmalig intramuskulär in die rechte Halsseite gespritzt. Aus der Jugularvene wurden

bei jedem Tier Blutproben entnommen. Wie bei BENCHAOUI et al. (2004) wurde auch

bei GALER et al. (2004) das Blut in heparinisierten Röhrchen abgenommen und

anschließend zentrifugiert. Das separierte Plasma wurde eingefroren. Am siebten Tag

wurden die Tiere euthanisiert, ausgeblutet und ausgeweidet. Lungenproben von allen

Lungenlappen, ca. 500 g vom Rind und ca. 250 g vom Schwein, wurden gesammelt,

homogenisiert und eingefroren.

Die maximalen Konzentrationen in Rinder- und Schweineplasma waren in dieser

Studie 1740 und 2440 ng/ml. Die geringsten gemessenen Konzentrationen waren 14,7

ng/ml beim Rind und 2,92 ng/ml beim Schwein. Die Eliminationshalbwertszeit vom

Plasma betrug 44 Stunden beim Schwein und 110 Stunden beim Rind. Die am siebten

Tag gemessenen Lungenkonzentrationen betrugen beim Rind zwischen 1210 und

6490 ng/g. Beim Schwein kamen Werte zwischen 414 und 2250 ng/g zum Vorschein.

Die Konzentration von Tulathromycin in der Lunge war somit beim Rind 80 mal größer

als im Plasma. Beim Schwein erreichten die Lungenkonzentrationen 130 mal größere

Werte als im Plasma (GALER et al., 2004).

NOWAKOWSKI et al. (2004) führten eine Studie über Tulathromycin an Rindern durch.

Hierbei erhielten von 50 Kälbern 42 das Medikament subkutan verabreicht und von 22

Kälber bekamen 18 den Wirkstoff intravenös appliziert. Die übrigen Tiere galten als

Kontrolltiere. Anschließend wurden die Plasma- und Lungenkonzentrationen von

Tulathromycin bestimmt. Die vorberichtliche Verabreichung von Makroliden war in

dieser Studie nicht bekannt. Tulathromycin wurde subkutan in einer vorläufigen

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Literaturübersicht

44

Injektionslösung verabreicht, die 10% Tulathromycin, Wasser, Zitronensäure,

Monothioglyzerol und Phenol enthielt. Die Tiere, die den Wirkstoff i.v. erhielten und

eine weitere Gruppe, die das Medikament subkutan erhalten sollten, bekamen eine

ähnliche zusammengesetzte Formulierung ohne Phenol appliziert. Die Dosierung lag

bei allen Tieren bei 2,5 mg Tulathromycin pro kg Körpergewicht. Die Kontrolltiere

blieben unbehandelt. Die subkutane Applikation erfolgte am Hals und die intravenöse

Injektion an der Vena jugularis. Alle Tiere wurden während der Studie klinisch

überwacht. Wie in den vorherigen Studien beschrieben, wurde das Blut in 10 ml

heparinisierten Röhrchen abgenommen und nach Zentrifugation das Plasma

tiefgefroren. Nach der letzten Blutentnahme wurden die Tiere per Bolzenschuß betäubt

und ausgeblutet. Von jedem Tier wurden von jedem Lungenlappen Proben gesammelt,

homogenisiert und tiefgefroren. Die Proben wurden anschließend durch eine

Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) mit anschließender zweifacher

Massenspektometrie (LC-MS/MS) analysiert (NOWAKOWSKI et al., 2004). Darauf

folgte eine Festphasenextraktion (GALER et al., 2004).

Als Ergebnisse erhielten NOWAKOWSKI et al. (2004) in der Gruppe, die das

Medikament subkutan inklusive Phenol verabreicht bekam, die höchste

Plasmakonzentration von 2450 ng/ml nach einer halben Stunde und eine geringste

Plasmakonzentration von 3,6 ng/ml nach 360 Stunden. Die maximal erreichte

Lungenkonzentration von Tulathromycin betrug 4620 ng/g nach 24 Stunden und die

geringste 795 ng/g nach 360 Stunden. Die maximale Konzentration der Lunge war

somit 73,7 mal größer als die gemessene Plasmakonzentration. Am Ende der Studie

nach 360 Stunden oder 15 Tagen war die gemessene Konzentration in der Lunge 220

mal größer als die gemessenen Plasmawerte. In der Gruppe, in der Tulathromycin

ohne Phenol subkutan verabreicht wurde, wurde die höchste Plasmakonzentration

nach 25 Minuten mit 782 ng/ml festgelegt. Die Halbwertszeit im Plasma betrug zwei

Tage für Tiere, die am siebten Tag euthanasiert wurden und vier Tage für die Kälber,

die am 15. Tag getötet wurden. Die gemessenen Lungenkonzentrationen betrugen

2400 ng/g am siebten und 1200 ng/g am 15. Tag. Nach der intravenösen

Verabreichung erhielten NOWAKOWSKI et al. (2004) eine maximale

Plasmakonzentration von 2360 ng/ml mit einem Mittelwert von 2000 ng/ml am

Zeitpunkt t0, also direkt nach Applikation. Die Halbwertzeit im Plasma wird mit drei

Tagen angegeben. Die Mittelwerte der Lungenkonzentration betrugen 2190 ng/g am

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Literaturübersicht

45

siebten und 700 ng/g am 15. Tag. Die Bioverfügbarkeit lag zwischen 91,3 und 93,6%.

Keine gravierenden Unterschiede wurden zwischen den Geschlechtern gefunden,

allerdings wurden signifikante Differenzen zwischen subkutaner und intravenöser

Verabreichung bezüglich der Maximalkonzentration festgestellt. Auch NOWAKOWSKI

et al. (2004) stellten somit eine schnelle Absorption, eine hohe Bioverfügbarkeit und

eine verlängerte Halbwertszeit von Tulathromycin fest. Nach subkutaner Injektion

wurde eine intensive Verteilung ins Lungengewebe festgestellt. Bei einzelnen Tieren

war die Lungenkonzentration des Wirkstoffes 11–325 mal größer als die erreichten

Werte im Plasma. Das Verteilungsvolumen nach i.v. Verabreichung war 11 l/kg. Die

Halbwertszeit betrug acht Tage.

In einer Studie von KERTH (2005) wurden 70 Warmblutfohlen, bei denen

ultrasonographisch Lungenabszesse festgestellt wurden vergleichend mit

Tulathromycin und Rifampicin, sowie Azithromycin in Kombination mit Rifampicin,

behandelt. 37 Fohlen erhielten Draxxin® in einer Dosierung von 1 ml pro 40 kg alle

sieben Tage intramuskulär. Um Reaktionen an der Injektionsstelle zu vermeiden,

wurde das Medikament mit Wasser für Injektionszwecke 1:0,5 verdünnt. Die 33 Fohlen

der Kontrollgruppe erhielten in der ersten Woche täglich 10 mg/kg Azithromycin p.o.,

sowie zweimal täglich 10 mg/kg Rifampicin p.o.. Ab der zweiten Woche wurde

Azithromycin nur noch jeden zweiten Tag, Rifampicin weiterhin zweimal täglich

gegeben.

Von den 37 Fohlen, die Tulathromycin erhielten, musste bei sechs Fohlen die Therapie

umgestellt werden, da eine Verschlechterung der klinischen und/oder der

ultrasonographischen Befunde vorlag. Ein Fohlen verstarb an akuter interstitieller

Pneumonie. Im Schnitt lag die Therapiedauer bei 57 Tagen. Nach Therapieende

konnte bei zwölf Fohlen wieder ein Abszess in der Lunge festgestellt werden. In der

Kontrollgruppe, in der 33 Fohlen mit Azithromycin und Rifampicin behandelt wurden,

musste bei zwei Probanden wegen Verschlechterung der Ultraschallbefunde die

Therapie umgestellt werden. Die mittlere Therapiedauer lag im Schnitt bei 38 Tagen.

31 Fohlen wurden bis zum Therapieende mit der Kombination Azithromycin und

Rifampicin behandelt. Bei dieser Gruppe trat bei 13 Tieren nach Therapieende wieder

ein Abszess in der Lunge auf.

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Literaturübersicht

46

2.2.4 Dosierung

Die empfohlene Dosierung liegt für Schwein und Rind bei 2,5 mg/kg Tulathromycin

(GALER et al., 2004; TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Das entspricht 1 ml Draxxin®

pro 40 kg Körpergewicht.

2.2.5 Nebenwirkungen

In Versuchen an Hund und Ratte zeigten sich milde gastrointestinale Störungen, sowie

eine Veränderung der Leberenzyme Aspartat-Amino-Transferase (AST), Alanin-Amino-

Transferase (ALT) und Sorbit-Dehydrogenase (SDH) (TRAEDER u. GROTHUES,

2004). Generell ist das hepatotoxische Potential der Makrolide als gering einzustufen

(PERITI et al., 1993). Für Tulathromycin konnten weder ein genotoxisches, allergisches

oder kanzerogenes Potential, noch eine Beeinflussung der Immunabwehr festgestellt

werden. Des Weiteren verursacht das Medikament mit der behördlich zugelassenen

Formulierung keine Kardiotoxizität. Die zehnfache Dosierung von Draxxin® führte beim

Rind lediglich zu lokalen Reaktionen wie Schwellung und Schmerz an der

Injektionsstelle. Bei 14% der behandelten Tiere trat auch nach der empfohlenen

Dosierung von 2,5 mg/kg einmalig subkutan eine Schwellung an der Injektionsstelle

auf. Beim Schwein führte die zehnfache Dosierung zu mikroskopisch nachzuweisenden

pathologischen Gewebsreaktionen an der Injektionsstelle. Wurde die drei- fünffache

Dosis dreimal im Abstand von jeweils einer Woche verabreicht, zeigten die Tiere

Schmerzreaktionen, Lahmheit und eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens. Im

Gegensatz zum Rind stellten sich beim Schwein nach Verabreichung der empfohlenen

Dosis keine Reaktionen an der Injektionsstelle ein. 87,5% der Lokalreaktionen waren

14 Tage nach der Applikation nicht mehr nachweisbar. In histologischen

Untersuchungen konnten nach 35 Tagen keine Veränderungen mehr festgestellt

werden. Systemisch wurde eine zehnfache Überdosierung bei Rind und Schwein gut

vertragen (TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Auch BENCHAOUI et al. (2004) konnten

weder nach i.v. Applikation noch nach i.m. Verabreichung beim Schwein

Nebenwirkungen feststellen. In der Studie von NOWAKOWSKI et al. (2004) konnten

ebenfalls beim Rind weder nach subkutaner, noch nach intravenöser Injektion

Nebenwirkungen notiert werden. Im Gegensatz zu Tilmicosin beinhaltet Draxxin® kein

Risiko für den Anwender (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

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Literaturübersicht

47

2.2.6 Resistenzen

Der langanhaltende Wirkspiegel über der MHK der Pathogene verhindert eine

Resistenzselektion (TRAEDER u. GROTHUES, 2004). Trotzdem schlägt KERTH

(2005) eine eventuelle Kombination von Tulathromycin mit Rifampicin vor, um der

Entstehung von Resistenzen bei Rhodococcus-equi gänzlich vorzubeugen.

2.3 Rifampicin

Rifampicin gehört zur Gruppe der Ansamycin-Antibiotika. Es ist ein halbsynthetisches

Hydrazinderivat von Rifamycin B, welches aus den Kulturen von Streptomyces

mediterranei gewonnen wird (FURESZ, 1970). Rifampicin kann auch als 3-[[(4-Methyl-

1-piperazinyl)imino]methyl]rifamycin bezeichnet werden (siehe Abb. 10).

Abb. 10: Strukturformel von Rifampicin (nach STAHLM ANN u. LODE, 2001)

Die Wirkungsweise von Rifampicin ist bakterizid, mit einem breitem Spektrum gegen

grampositive und einige gramnegative Keime (FURESZ, 1970; FARR u. MANDELL,

1982). Das Medikament greift in die RNA- und Eiweißsynthese der Bakterien ein,

indem es die DNA-abhängige RNA-Polymerase in den Bakterienmitochondrien hemmt

(MANDELL, 1983). Rifampicin wird in der Humanmedizin zur Behandlung der

Tuberkulose und beim Pferd zur Therapie der Rhodokokken-Pneumonie eingesetzt

(FARR u. MANDELL, 1982). Das Medikament weist einen stark lipophilen Charakter

auf. Die Konzentrationen des Antibiotikums sind in Lunge, Leber, Galle und Urin höher,

als im Blut (FURESZ, 1970). Rifampicin kann intrazelluläre Keime abtöten und in

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Literaturübersicht

48

septische Herde, Abszesse und Phagozyten eindringen (MANDELL, 1973, 1983;

PROKESCH u. HAND, 1982).

Da Rifampicin ein Enzyminduktor ist, kann die Therapie mit einem Kombinationspartner

versagen (SIEGMUND u. WEITSCHIES, 2002), da dessen Elimination beschleunigt

wird (SIEGMUND et al., 2003a). Rifampicin vermehrt die Synthese des Enzyms, indem

es an intrazelluläre Rezeptoren bindet. Diese werden nach Translokation in den

Zellkern und Dimerisierung mit anderen Kernrezeptoren an der entsprechenden

Promotorregion des jeweiligen Gens gebunden und erhöhen auf diese Weise die

Transkription. Die Bindung der Kernrezeptorkomplexe an die Promotorbindungsstelle

ist nicht unbedingt spezifisch. Ein hiervon besonders betroffenes Enzym ist das P-

Glykoprotein. Dieses Protein ist an der luminalen Seite von Endothel- und Epithelzellen

lokalisiert und transportiert Stoffe aus dem Zytoplasma aktiv zurück ins Lumen. P-

Glykoprotein ist funktioneller Bestandteil der Bluthirnschranke und der Plazentabarriere

und behindert den Übertritt von Wirkstoffen ins Gehirn oder den fetalen Kreislauf

(SIEGMUND et al., 2003a). Das Protein wird des Weiteren in den Enterozyten des

Dünn- und Dickdarmes angetroffen. Auf diese Weise kann die orale Absorption von

Arzneimitteln behindert werden. Das Antibiotikum Rifampicin verstärkt diese Effekte,

Makrolide hingegen haben eine hemmende Wirkung auf diese Enzyme (SIEGMUND et

al., 2003a; SIEGMUND et al., 2003b). Besonders Erythromycin und Clarithromycin

weisen einen stark hemmenden Charakter auf (SIEGMUND et al., 2003a).

Beim Pferd wird nach oraler Applikation von Rifampicin laut WILSON et al. (1988) ca.

70% resorbiert. PRESCOTT und SWEENEY (1985) empfehlen zur Behandlung einer

Rhodokokken-Pneumonie beim Fohlen 10 mg/kg Rifampicin per os zweimal täglich in

Kombination mit Erythromycin. Auf diese Weise wird eine Plasma- und

Gewebskonzentration von 1 µg/kg des Wirkstoffes erreicht. Die minimale

Hemmstoffkonzentration von Rhodococcus equi liegt bei 0,05 µg/ml (PRESCOTT u.

SWEENEY, 1985). HILLIDGE (1987) und SWEENEY et al. (1987) schlagen eine orale

Dosierung von 5 mg/kg zweimal täglich vor.

Nach der Verabreichung von Rifampicin kann es beim Menschen zu einer Rotfärbung

von Urin und anderen Körperflüssigkeiten, wie Speichel und Tränen kommen. Das

Medikament wird über einen längeren Zeitraum gut vertragen (GIGUÈRE u.

PRESCOTT, 1997). Da sich bei der Langzeittherapie mit Rifampicin schnell

Resistenzen entwickeln können, sollte das Medikament nur in Kombination mit anderen

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Literaturübersicht

49

Antibiotika eingesetzt werden (BARONTI u. LUKINOVICH, 1968; FARR u. MANDELL,

1982; NORDMANN u. RONCO, 1992).

2.4 Rhodococcus equi-Pneumonie

2.4.1 Der Erreger

Das Bakterium wurde erstmals 1923 von MAGNUSSON isoliert. Bei dem Erreger

Rhodococcus equi handelt es sich um einen saphrophytischen und opportunistischen

Erdbewohner (ROONEY, 1966; BARTON u. HUGHES, 1980; ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986), der fakultativ intrazellulär wächst (BARTON u. HUGHES, 1980;

PRESCOTT, 1981; PRESCOTT u. SWEENEY, 1985; ELLENBERGER u. GENETZKY,

1986; SWEENEY et al., 1987; HONDALUS u. MOSSER, 1994; HONDALUS, 1997).

Aufgrund der Fähigkeit, sich in Makrophagen zu vermehren und diese zu zerstören,

weist der das Bakterium eine hohe Pathogenität auf (PRESCOTT u. SWEENEY, 1985;

PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993; HONDALUS u. MOSSER, 1994; MEIJER u.

PRESCOTT, 2003). Das Bakterium ist grampositiv, wobei in älteren Kulturen auch

gramnegative Formen nachgewiesen werden (BARTON u. HUGHES, 1980), nicht

beweglich und bildet keine Sporen (SIPPEL et al., 1968; SMITH u. ROBINSON, 1981;

HILIDGE, 1986). Trotz der Abwesenheit von Sporenbildung weist der Erreger eine

hohe Widerstandskraft gegenüber Umwelteinflüssen auf. Toxinproduktion wurde nicht

nachgewiesen. Die Bakterien haben eine Größe von 1 µm x 2 µm (ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986), bzw. 0,5-1 µm x 1-2 µm (BARTON u. HUGHES, 1980). Durch

Agglutination von Antiseren lassen sich vier verschiedene serologische Gruppen

unterscheiden (SMITH u. ROBINSON, 1981). Das Wachstum in der Kultur ist von

Acetat, Proprionat und Butyrat abhängig. Diese kurzkettigen Fettsäuren sind auch in

Caecum und Colon von Pferden anzutreffen (HUGHES u. SULAIMAN, 1987). Für die

Diagnose der Rhodococcus equi-Pneumonie stellt die kulturelle Anzüchtung mit

anschließender zytologischer Beurteilung der Bakterien von Tracheobronchialsekret

den Goldstandard dar (GIGUÈRE u. PRESCOTT, 1997). Der Erreger hat in Struktur,

Resistenz und Pathogenese Ähnlichkeiten zu den Mykobakterien (ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986).

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Literaturübersicht

50

2.4.2 Klinische Symptomatik

Die häufigste Erkrankung, die von Rhodococcus equi verursacht wird, ist eine

chronische Bronchopneumonie, bei der die Fohlen multiple Abszesse im

Lungenparenchym entwickeln (BARTON u. HUGHES, 1980; PRESCOTT u.

HOFFMAN, 1993). Da sich die Pneumonie langsam entwickelt (ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986) und die Verluste des Lungengewebes zunächst gut kompensiert

werden, ist eine frühe Diagnose der Rhodoccus equi-Pneumonie schwierig

(PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993; GIGUÈRE u. PRESCOTT, 1997). Auch das

Körpergewicht und das Fell der Fohlen zeigen gewöhnlich keine Auffälligkeiten

(PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993; AINSWORTH, 1999). Die frühen klinischen

Erscheinungen stellen Fieber bis 41°C, Lethargie und De pression dar. Die Fohlen

beginnen teilweise zu husten und verlieren trotz saufen an Körpergewicht. Im

Gegensatz zu anderen bakteriellen Lungenerkrankungen wird mukopurulenter

Nasenausfluß bei Rhodococcus equi-Pneumonien nicht immer beobachtet. Die

regionalen Lymphknoten können vergrößert (ELLENBERGER u. GENETZKY, 1986)

und abszediert sein und die Trachea oder größeren Bronchien einengen (PRESCOTT

u. HOFFMAN, 1993). Bei der Auskultation sind im Anfangsstadium ohne intensive

Atemprovokation keine pathologischen Befunde auszumachen (PRESCOTT u.

HOFFMAN, 1993). Im fortgeschrittenen Stadium sind Rasselgeräusche (ROONEY,

1966) und laute Atemgeräusche, oft mit Knacken und Giemen, zu hören (MARTENS et

al., 1982; ELLENBERGER u. GENETZKY, 1986; PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993).

Bleibt die Pneumonie unentdeckt bis große Lungenbereiche durch Abszesse und

Ödeme in Mitleidenschaft gezogen sind, zeigen die Fohlen Tachypnoe (40-80

Atemzüge pro Minute) mit Nüsternblähen und abdominalem Atemtyp, sowie Zyanose

der gingivalen Schleimhäute und einen erhöhten Puls (MARTENS et al., 1982;

FALCON et al., 1985; HILLIDGE, 1986; PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993).

In manchen Fällen stellt sich nach den respiratorischen Symptomen noch Durchfall ein.

Dieser entwickelt sich nach Invasion des Erregers in den Darm und der Entstehung von

schweren Mukosaulzerationen.

Eine zweite Form der Rodococcus equi-Pneumonien entsteht plötzlich mit schweren

respiratorischen Symptomen mit deutlichen Rasselgeräuschen und

Flüssigkeitsansammlungen, die bei der Auskultation zu hören sind. Der Tod tritt bei

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Literaturübersicht

51

dieser Form gewöhnlich 24-48 Stunden nach Beginn der Symptome ein (ROONEY,

1966). Die Fohlen werden bei dieser auch als subakuten Rhodococcus equi-

Pneumonie bezeichneten Form entweder schon tot aufgefunden oder sie zeigen akute

Atemnot mit Tachypnoe und Nüsternblähen, sowie hohem Fieber, ohne vorher klinisch

aufgefallen zu sein (GIGUÈRE u. PRESCOTT, 1997; AINSWORTH, 1999). Bei der

röntgenologischen Untersuchung werden dichte Herde, die auf eine Abszessbildung

hinweisen, sowie konsolidierte Gebiete und diffuse interstitielle und peribronchiale

Verschattung sichtbar (SMITH u. ROBINSON, 1981; PRESCOTT u. SWEENEY, 1985;

ELLENBERGER u. GENETZKY, 1986).

66% der Fohlen, die an einer Rhodococcus equi-Pneumonie leiden, weisen zusätzlich

extrapulmonale Erkrankungsformen auf (CHAFFIN u. MARTENS, 1997), die sich in

Enteritiden, nervalen Störungen und je nach Abszesslokalisation verschiedener

Symptomatik äußern können (CIMPRICH u. ROONEY 1977; CHAFFIN et al., 1995;

HOLDSTOCK, 2003).

2.4.3 Pathogenese

Erkrankungen durch Rhodococcus equi sind in einigen Pferdebetrieben endemisch, in

anderen sporadisch und in den meisten Betrieben noch unbekannt (PRESCOTT u.

HOFFMAN, 1993; GIGUÈRE u. PRESCOTT 1997; MEIJER u. PRESCOTT, 2003).

Diese Unterschiede entstehen durch unterschiedliche klimatische Verhältnisse. Die

Erkrankung tritt häufiger in Gebieten mit hohen Temperaturen auf. Ein weiterer

Unterschied stellt der pH-Wert im Boden dar, der für das bakterielle Wachstum von

Bedeutung ist. Des Weiteren spielt das Management des Betriebes eine entscheidende

Rolle für die Häufigkeit der Rhodococcus equi Erkrankungen (PRESCOTT u.

HOFFMAN, 1993; MEIJER u. PRESCOTT, 2003). Staubige Paddocks, von denen Mist

nicht entfernt wird, stellen eine starke Infektionsquelle dar. Auch Betriebe, in denen seit

mehreren Jahren staubige, graslose Paddocks von Pferden genutzt werden, bieten

dem Erreger die Möglichkeit sich massiv anzureichern (WOOLCOCK et al., 1980;

PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993). Ein weiterer Faktor spielt das Vorhandensein von

einer größeren Anzahl virulenter, als avirulenter Stämme, sowie eine hohe Anfälligkeit

der Fohlen (SWEENEY et al., 1987; TAKAI, 1997; MEIJER u. PRESCOTT, 2003).

TAKAI et al. (1987) sehen im Kot der Mutterstuten und im Boden eine entscheidende

Rolle für die Erstbesiedlung oder Infektion der Fohlen mit dem Erreger durch Ingestion

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Literaturübersicht

52

und Inhalation. Da Rhodococcus equi aerob ist, findet keine oder nur eine geringe

Vermehrung des Erregers im Darm statt. Im Dung hingegen multipliziert sich das

Bakterium in großen Zahlen (1000fach und mehr) (BARTON u. HUGHES, 1984;

HUGHES u. SULAIMAN, 1987). Die größte Infektionsquelle stellen infizierte Fohlen

dar, die den Erreger in großer Anzahl ausscheiden und ihre Umgebung kontaminieren

(TAKAI, 1997).

Das typische Erkrankungsalter der Fohlen liegt zwischen 30 und 60 Tagen (SIPPEL,

1968), bzw. zwei bis sechs Monaten (BARTON u. HUGHES, 1980; ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986; ZERTUCHE u. HILLIDGE, 1987) oder zwei bis vier Monaten

(BARTON u. HUGHES, 1980; SWEENEY et al., 1987; PRESCOTT u. HOFFMAN,

1993). Die Erkrankung hat eine Mortalität von 40-70%. In den Sommermonaten Mai bis

August finden 81% der jährlichen Infektionen statt (ZINK et al., 1986; SWEENEY et al.,

1987), mit einem Höhepunkt im Juli (ZINK et al., 1986). Zu dieser Zeit werden die

Fohlen hohen Erregerkonzentrationen, bei gleichzeitiger Anfälligkeit durch Abnahme

der maternalen Antikörper und noch nicht voll entwickelter eigener zellulärer

Immunantwort ausgesetzt, die für die Abwehr der Erkrankung von entscheidender

Bedeutung zu sein scheint (BARTON u. HUGHES, 1980; ELLENBERGER u.

GENETZKY, 1986; YAGER, 1987; PRESCOTT u. HOFFMAN, 1993). Zusätzlich findet

das Bakterium in dieser warmen Jahreszeit optimale Bedingungen vor (HANDALUS,

1997) und die Staubentwicklung und damit die Inhalation kontaminierter Partikel wird

begünstigt (MEIJER u. PRESCOTT, 2003).

Als Infektionswege werden orale Aufnahme, Inhalation, der Transport vom Darm durch

wandernde Parasitenlarven, Infektion über den Nabel und die intrauterine Infektion

genannt (WILSON, 1955; SIPPEL et al., 1968; BARTON u. HUGHES, 1980).

Faktoren, die das Immunsystem schwächen, wie z.B. Endoparasitenbefall,

Transportstress, Herdenumstellungen oder zu große Besatzdichte und andere

Erkrankungen, begünstigen eine Infektion durch Rhodococcus equi (PRESCOTT u.

HOFFMAN, 1993).

2.4.4 Problematik bei Therapie der Rhodokokkose

Durch den therapeutischen Einsatz von Erythromycin und Rifampicin seit nunmehr fast

20 Jahren konnte die Überlebensrate von 20% auf fast 90% gesteigert werden

(HILLIDGE, 1987). Seit kürzerer Zeit ist die Kombination Azithromycin und Rifampicin

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Literaturübersicht

53

im Einsatz. Auch Clarithromycin wird zur Therapie herangezogen. Diese Medikamente

sind jedoch sehr teuer und müssen täglich verabreicht werden. Des Weiteren ist die

Therapie zum Teil insuffizient und es treten häufig Nebenwirkungen auf. Da der

Erreger fakultativ intrazellulär wächst und polygranulomatöse Pneumonien verursacht,

muß das Antibiotikum zur Behandlung der Rhodokokkose besondere Eigenschaften

aufweisen. Somit ist die Auswahl einer alternativen Therapie stark eingeschränkt.

Daher stellt Tulathromycin eine attraktive Alternative zur Behandlung der Rhodococcus

equi-Pneumonien dar.

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Material und Methode

54

3 Material und Methode

Das Ziel dar vorliegenden Studie bestand darin, die Tulathromycinkonzentration im

Plasma und in der broncioalveolären Lavage beim Fohlen nach einmaliger i.m.

Verabreichung von 2,5 mg/kg Tulathromycin zu bestimmen. Zusätzlich sollte eine

Beeinflussung der Wirkstoffkonzentration durch die Vorbehandlung und zusätzliche

Gabe von Rifampicin untersucht werden.

In der vorliegenden Studie wurden 18 Fohlen einer Tulathromycin- und

Rifampicinbehandlung unterzogen und zu festgelegten Zeitpunkten wurden Blutproben

entnommen, sowie bronchoalveoläre Lavagen durchgeführt. Alle Fohlen bekamen in

dem ersten Protokoll (erste Kinetik) einmalig Tulathromycin intramuskulär verabreicht.

Anschließend wurden in regelmäßigen Abständen über acht Tage Blutproben

entnommen. Nach 24 Stunden und am achten Tag wurde eine bronchoalveoläre

Lavage durchgeführt. Anschließend wurden die Fohlen sechs Tage nur mit Rifampicin

behandelt. Das zweite Protokoll (zweite Kinetik) wurde nach dem gleichen

Beprobungsschema wie die erste Kinetik durchgeführt. Der Unterschied bestand darin,

dass die Fohlen mit Rifampicin vorbehandelt waren und auch während der Kinetik mit

dem Medikament behandelt wurden. Tulathromycin wurde wieder nur zu Beginn der

Kinetik einmal verabreicht. Bei zwölf Pferden wurde anschließend eine zweiwöchige

Behandlung mit einmal pro Woche Tulathromycin intramuskulär und zweimal täglich

Rifampicin per os durchgeführt. Daraufhin wurde bei diesen Probanden die dritte und

letzte Kinetik angeschlossen.

3.1 Probanden

In der Zeit von Mitte Februar bis Ende Juni 2005 wurden auf einem Warmblutgestüt in

Norddeutschland insgesamt 18 Fohlen in die Studie aufgenommen. Von diesen

Probanden wurden sechs einem kurzen und zwölf einem langen Versuchsprotokoll

unterzogen.

Es handelte sich um Warmblutfohlen aus dem Oldenburger Zuchtgebiet.

Da es sich bei der Untersuchung um einen Tierversuch handelte, wurde diese am

24.11.2004 beim Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt (LVL) von

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Material und Methode

55

Mecklenburg - Vorpommern angezeigt. Das Eingangsdatum bei der LVL war der

30.11.2004 und das Aktenzeichen lautet LVL M-V/TSD/7221.3-2.1-021/04.

3.1.1 Allgemeine Bedingungen

Die Untersuchungen wurden in einem privaten Gestüt durchgeführt. Die Stuten werden

regelmäßig gegen EHV 1 und 4, Influenza (zweimal jährlich) und Tetanus (alle zwei

Jahre) mit Duvaxyn® EHV1,4, Duvaxyn® IE plus bzw. Duvaxyn® IE-T plus (Ford Dodge,

Mönchengladbach) geimpft, sowie regelmäßig entwurmt (viermal jährlich).

3.1.2 Bedingungen für die Aufnahme in die Studie

In die Studie wurden 18 Fohlen, neun Stut- und neun Hengstfohlen, aufgenommen, die

zwischen 50-70 Tagen alt waren. Alle Fohlen waren klinisch gesund.

Ultrasonographisch sollten keine Lungenabszesse festzustellen sein. Die Fohlen

durften nicht mit Antibiotika vorbehandelt sein.

3.1.3 Einteilung der Fohlen in Gruppen

Gruppe 1 (kurzes Protokoll)

Bei den sechs Fohlen dieser Gruppe wurden zwei Konzentrationsverläufe von

Tulathromycin gemessen. Zu Beginn jeder Kinetik bekamen die Probanden einmalig

2,5 mg/kg Tulathromycin i.m. verabreicht. Anschließend wurden in den ersten zwölf

Stunden in zu Beginn 20 Minuten- über ein, zwei bis vier Stundenabständen

Blutproben entnommen. Bis zum achten Tag wurden die Probanden einmal täglich

beprobt. 24 Stunden und am achten Tag nach der Medikamentenapplikation wurde

eine bronchoalveoläre Lavage durchgeführt, insgesamt also viermal. Nach der ersten

und während der zweiten Beprobungsperiode wurden die Probanden mit Rifampicin

behandelt. Der Versuch dauerte drei Wochen.

Gruppe 2 (langes Protokoll)

Bei diesen zwölf Probanden wurden drei Konzentrationsverläufe von Tulathromycin

gemessen. Die Versuchsabläufe der ersten beiden Kinetiken waren mit denen der

ersten Gruppe identisch. Sie bekamen zu Beginn jeder Kinetik einmalig 2,5 mg/kg

Tulathromycin i.m. gespritzt und anschließend wurden in den ersten zwölf Stunden in

zu Beginn 20 Minuten- über ein, zwei bis vier Stundenabständen Blutproben

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Material und Methode

56

entnommen. Auch hier wurden bis zum achten Tag die Probanden einmal täglich

beprobt. 24 Stunden und am achten Tag nach Applikation wurde eine bronchoalveoläre

Lavage durchgeführt, insgesamt also sechsmal. Da die Fohlen vor der dritten Kinetik

zwei Wochen mit Tulathromycin und Rifampicin behandelt wurden, dauerte der

Versuch in dieser Gruppe sechs Wochen. Zum Versuchsende wurde bei den Fohlen

eine Allgemeinuntersuchung und ein Lungenultraschall durchgeführt.

3.2 Methode

3.2.1 Untersuchung der Fohlen

Die Fohlen wurden vor dem Beginn der Studie, sowie wöchendlich während der

Versuche einer klinischen Allgemeinuntersuchung unterzogen. Hierbei wurde die

rektale Körpertemperatur gemessen, Verhalten, Haltung und Saugverhalten

(Euterfüllung der Mutterstuten) beurteilt. Eine Blutprobe zur Bestimmung der

Leukozytenzahl wurde genommen. Nabel, Gelenke und Kotkonsistenz wurden beurteilt

(siehe Abb. 27 im Anhang).

3.2.1.1 Spezielle Untersuchung des Respirationstrakt es

Ebenfalls zu Beginn der Studie und anschließend einmal wöchendlich wurden an den

Probanden einer Untersuchung des Respirationstraktes vorgenommen. Hierbei wurden

Nasenausfluss, Größe und Konsistenz der Mandibularlymphknoten, Husten, sowie mit

einem Stethoskop Atemgeräusche von Lunge und Trachea beurteilt. Die Auskultation

der Lunge fand auf der linken und rechten Seite des Thorax an drei verschiedenen

Punkten statt: cranio-ventral, Mitte, caudo-dorsal. Sowohl Trachea als auch die

verschiedenen Lungenfelder wurden über mindestens zwei Atemzyklen auskultiert. Es

wurde der Grad der Verschärfung physiologischer Atemgeräusche bzw. das Auftreten

von Nebengeräuschen (Rasseln, Giemen) beurteilt (siehe Abb. 27 im Anhang).

3.2.1.2 Bestimmung der Leukozytenzahl im Blut

Im Rahmen der Untersuchung wurden den Fohlen ca. 1 ml Blut entnommen. Dafür

wurde die Vena jugularis externa mit einer Kanüle (Terumo®, 1,2 x 40 mm, Nueolus)

punktiert und das austretende Blut in mit Kalium-EDTA beschichteten Probenröhrchen

(EDTA K, Sarstedt, Nümbrecht) aufgefangen. Anschließend wurde mit Hilfe eines

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Material und Methode

57

automatischen Hämatologie-Analysators (Sysmex KX-21N, Sysmex, Kobe, Japan) die

Anzahl der Leukozyten nach dem Widerstandsmessprinzip bestimmt.

3.2.1.3 Weiterführende Untersuchungen

3.2.1.3.1 Sonographische Untersuchung der Lunge

Die sonographische Lungenuntersuchung wurde mit dem tragbaren, akkubetriebenen

„Sonovet 2000“ (Kretztechnik AG, Tiefenbach, Österreich) und einem Linearscanner

mit einer Frequenz von 7,5 MHz durchgeführt. Der Schallkopf wies eine Länge von 6,5

cm und eine Breite von nur 1,7 cm (Schallfläche: 4,8 x 1,2 cm) auf, um auch gut in den

schmalen Interkostalräumen der kleineren Fohlen untersuchen zu können. Das

Untersuchungsfeld wurde beiderseits dorsal von der Stammmuskulatur (M. longissimus

dorsi), nach cranial durch das Schulterblatt mit seiner Muskulatur (M. triceps brachii, M.

tensor fasciae antebrachii) und nach ventral durch das Sternum begrenzt. Es wurden

alle Intercostalräume vom vierten bis zum zwölften sonographisch untersucht. Zur

Vorbereitung der Untersuchung wurde das Untersuchungsfeld mit einer

Schermaschine (Equi Clip Akku, Lister, Lüdenscheid) geschoren. Anschließend wurde

der Bereich entfettet und dort ein Transmissionsgel (BLR Sonic Ultraschallgel,

Diagonal, Waldeck, Münster) aufgetragen. Beginnend dorsal im zwölften

Intercostalraum wurde fortlaufend von dorsal nach ventral und von caudal nach cranial

untersucht. Ausschließlich Fohlen ohne sonographische Befunde wurden in die

vorliegende Studie aufgenommen und in regelmäßigen Abständen kontrolliert (siehe

Abb. 26 im Anhang).

3.2.2 Klinische Durchführung der Studie

3.2.2.1 Studiengangübersicht

3.2.2.1.1 Studienübersicht der Gruppe 1 (kurzes Prot okoll, n = 6) und Gruppe 2

(langes Protokoll, n = 12)

Eine Tabelle der Studiengangübersicht der Gruppe 1 und 2 ist in Tab. 2 dargestellt.

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Material und Methode

58

Allgemeinuntersuchung der Fohlen (n = 18) und Sonographie der Lunge Vorbereitung

Tag -1 und -2

Vor Beginn der Studie wurden die Probanden einer klinischen Allgemeinuntersuchung,

sowie einer Sonographischen Untersuchung der Lunge unterzogen. Die

medikamentöse Vorgeschichte des Tieres wurde überprüft. Im Blut jedes Probanden

wurden die Leukozyten gezählt.

Einen Tag vor Beginn der Medikamentenapplikation und Probennahme wurden die

Fohlen mit der Mutterstute in eine Einzelbox verbracht. Das Fell über einer Vena

jugularis wurde rasiert.

Blutprobenentnahme und bronchoalveoläre Lavage nach einmaliger

Tulathromycininjektion i.m. (2,5 mg/kg) beim Fohlen (n = 18)

Studientag t0 - t8

Am Tag 0 der Studie bekamen die Fohlen eine Braunüle (Vygonüle T, 2,1 x 45 mm,

Vygon Aachen) in die vorbereitete Vena jugularis gelegt.

Das Tulathromycin (Draxxin®, Pfizer, Karlsruhe) wurde in einer Dosierung von 2,5

mg/kg in die lange Sitzbeinmuskulatur der Fohlen gespritzt. Vor und nach Applikation

von Tulathromycin wurden in festgelegten Abständen Blutproben über die Braunüle

entnommen. Eine separate Blutprobe zur Bestimmung von biochemischen

Blutparameter wurde vor der Applikation gewonnen.

Nach 24 Stunden und am achten Tag nach der Injektion erfolgte eine bronchoalveoläre

Lavage (BAL). Separate Blutproben zur Bestimmung der Blutchemie wurden

entnommen. (siehe Tab. 1)

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Material und Methode

59

Tab. 1: Zeitpunkte der Blutentnahme und der broncho alveolären Lavage (BAL)

Zeitpunkt nach

Applikation Handlung

0 min Injektion von Tulathromycin,

Blutentnahme

20 min Blutentnahme

40 min Blutentnahme

1 Std. Blutentnahme

2 Std. Blutentnahme

4 Std. Blutentnahme

6 Std. Blutentnahme

8 Std. Blutentnahme

12 Std. Blutentnahme

24 Std. Blutentnahme und BAL

48 Std. Blutentnahme

8 Tage Blutentnahme und BAL

Vorbehandlung der Fohlen (n = 18) mit Rifampicin (10 mg/kg) per os

Studientag t9 - t13

Die Fohlen wurden zweimal täglich mit 10 mg/kg KGW Rifampicin (Rifa® 600, Grünthal,

Aachen) oral behandelt. Die Tabletten wurden hierfür in Wasser aufgelöst und mit einer

35 ml Spritze ins Maul eingegeben.

Blutprobenentnahme und bronchoalveoläre Lavage nach Tulathromycininjektion i.m.

(2,5 mg/kg) und Rifampicinverabreichung beim Fohlen (n = 18) nach Vorbehandlung

der Fohlen mit Rifampicin (10 mg/kg) per os

Studientag t14

Am 14. Tag wurde erneut eine Braunüle in die kontrolaterale Vena jugularis gelegt und

die Fohlen erhielten 2,5 mg/kg KGW Tulathromycin intramuskulär, sowie Rifampicin (10

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Material und Methode

60

mg/kg KGW) per os. Es wurden wie bereits beschrieben Blutproben zur Bestimmung

der Plasmakonzentration von Tulathromycin und der Blutchemie entnommen.

Studientag t15

Eine BAL wurde vorgenommen, Blutproben wurden zur Bestimmung der

Plasmakonzentration von Tulathromycin und der Blutchemie gewonnen. Die Fohlen

erhielten weiterhin 10 mg/kg KGW Rifampicin per os.

Studientag t16 - t21

Es wurden Blutproben gewonnen und Rifampicin zweimal täglich oral verabreicht.

Studientag t22

Die Fohlen erhielten Rifampicin, Blutproben wurden zur Bestimmung der

Plasmakonzentration von Tulathromycin und der Blutchemie genommen und eine BAL

wurde durchgeführt.

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Material und Methode

61

Tab. 2: Studienübersicht der Gruppe 1 (kurzes Protok oll, n = 6) und Gruppe 2

(langes Protokoll, n = 12)

Gruppe 1 (kurzes Protokoll, n = 6)

Gruppe 2 (langes Protokoll, n = 12)

Studientag (t) -2 -1 0 1 2-7 8 9-12 13 14 15 16-21 22

Voruntersuchung

und Sonographie

der Lunge

x

Braunüle legen x x

Tulathromycingabe x x

Blutproben-

entnahme x x x x x x x x

Bestimmung der

Blutchemie x x x x x x

Bronchoalveoläre

Lavage x x x x

Rifampicingabe x x x x x x

3.2.2.1.2 Studienübersicht der Gruppe 2 (langes Pro tokoll, n = 12)

Eine Tabelle der Studiengangübersicht der Gruppe 2 ist in Tab. 3 dargestellt.

Zweiwöchige Behandlung der Fohlen (n = 12) mit zweimal täglich Rifampicin oral (10

mg/kg KGW) und einmal wöchentlich Tulathromycin (2,5 mg/kg KGW) intramuskulär

Studientag t23

Die Fohlen bekamen zweimal täglich Rifampicin oral (10 mg/kg KGW) und einmal

wöchentlich Tulathromycin (2,5 mg/kg KGW) intramuskulär.

Studientag t24 - t29

Die Fohlen bekamen zweimal täglich 10 mg/kg KGW Rifampicin oral verabreicht.

Page 62: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

62

Studientag t30

Die Fohlen bekamen zweimal täglich 10 mg/kg KGW Rifampicin und einmal

wöchentlich 2,5 mg/kg KGW intramuskulär Tulathromycin.

Studientag t31 - t36

Die Fohlen bekamen zweimal täglich Rifampicin in der gleichen Dosierung.

Blutprobenentnahme und bronchoalveoläre Lavage nach Tulathromycininjektion i.m.

(2,5 mg/kg) und Rifampicinverabreichung beim Fohlen (n = 12) nach zweiwöchiger

Behandlung der Probanden mit Tulathromycin und Rifampicin

Studientag t37

Die Probanden bekamen eine Braunüle gelegt. Tulathromycin wurde intramuskulär und

Rifampicin zweimal täglich 10 mg/kg KGW oral verabreicht. Blutproben wurden zur

Bestimmung der Plasmakonzentration von Tulathromycin und der Blutchemie

gewonnen.

Studientag t38

Blut wurde zur Bestimmung der Plasmakonzentration von Tulathromycin und der

Blutchemie entnommen und eine BAL durchgeführt. Rifampicin wurde weiterhin

verabreicht.

Studientag t39 - t44

Blutproben wurden zur Bestimmung der Plasmakonzentration von Tulathromycin

entnommen und Rifampicin zweimal täglich 10 mg/kg KGW oral appliziert.

Studientag t45

Eine BAL wurde vorgenommen, Blutproben wurden zur Bestimmung der

Plasmakonzentration von Tulathromycin und der Blutchemie gesammelt und Rifampicin

verabreicht.

Page 63: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

63

Klinische Abschlußuntersuchung mit Sonographie der Lunge

Studientag t46

Die Probanden wurden klinisch untersucht und eine Sonographie der Lunge wurde

durchgeführt.

Tab. 3: Studienübersicht der Gruppe 2 (langes Proto koll, n = 12)

Gruppe 2 (langes Protokoll, n = 12)

Studientag (t) 23 24-29 30 31-35 36 37 38 39-44 45 46

Nachuntersuchung

und Sonographie

der Lunge

x

Braunüle legen x

Tulathromycingabe x x x

Blutproben-

entnahme x x x x

Bestimmung der

Blutchemie x x x

Bronchoalveoläre

Lavage x x

Rifampicingabe x x x x x x x x x

3.2.2.2 Blutprobenentnahme

3.2.2.2.1 Blutprobenentnahme für die Konzentrationsb estimmung von

Tulathromycin im Plasma

Die Blutentnahme erfolgte die ersten acht Stunden über eine Braunüle (Vygonüle T,

2,1 x 45 mm, Vygon Aachen), die in eine Vena jugularis gelegt wurde. Die

nachfolgenden Blutproben wurden durch direkte Punktion der Vene mit einer Kanüle

(Terumo®, 1,2 x 40 mm, Nueolus) durchgeführt. Das Blut wurde in einem Heparin-

Lithium Röhrchen (Monovette®, 4,5 ml LH, Sarstedt) aufgefangen. Die Röhrchen

wurden mit Stutennummer, Datum und Probennummer beschriftet. Nach der

Page 64: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

64

Blutentnahme wurden die Röhrchen unmittelbar mit 2100 U/min für 10 Minuten

zentrifugiert (Hettich Zentrifuge Universal 32). Anschließend wurde das Plasma in je

zwei Nalgene® Cryo Röhrchen (Cryoware™, 2 ml, Rochester, NY) abpippetiert. Diese

wurden mit Datum, Stutennummer und Probennummer beschriftet. Schließlich wurden

die Proben in flüssigem Stickstoff schockgefroren und bis zum Transport in einem

Stickstoffkontainer (Taylor-Wharton, 34 HC) aufbewahrt. Der Transport der Proben

erfolgte auf Trockeneis.

3.2.2.2.2 Blutprobenentnahme für die Bestimmung bio chemischer Blutparameter

Zum Zeitpunkt t0, nach 24 Stunden und am achten Tag wurde eine zusätzliche

Blutprobe zur Bestimmung der Blutchemie gewonnen. Die Plasmaproben für die

Blutchemie wurden bei -20°C gelagert. Der Transport i ns Labor erfolgte in

Styroporkisten, die mit Kühlakkus ausgestattet waren. Im Labor der Pferdeklinik der

Tierärztlichen Hochschule Hannover wurden diese Proben mit Hilfe der Trockenchemie

auf den Harnstoff- (Vitros System Chemestry DT 60 II, Ortho-Clinical Diagnostics,

Johnson-Johnson Company), auf den Gamma-Glutamyl-Transferase- (GGT) und

Kreatiningehalt (DTSC II Module) untersucht. Mit der Naßchemie wurden in den Proben

die Werte von Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) (Eppendorf PCP 6121) bestimmt.

3.2.2.3 Entnahme der bronchoalveolären Lavage (BAL) für die

Konzentrationsbestimmung von Tulathromycin im Überst and und in der

Zellfraktion

24 Stunden und am achten Tag nach der Medikamentenapplikation wurde bei den

Fohlen eine bronchoalveoläre Lavage zur Bestimmung der Tulathromycinkonzentration

im Überstand und in den Zellen der Spülproben durchgeführt.

Die Probanden wurden mit Xylazin (0,8 mg/kg i.v.) sediert und drei bis fünf Minuten

später mit Ketamin (2,2 mg/kg i.v.) und Diazepam (0,2 mg/kg i.v.) in Narkose gelegt.

Die Fohlen wurden mit Hilfe von Sandsäcken in Brustlage verbracht. Eine Person

fixierte den Kopf. Bei jedem Fohlen wurde eine der Nüstern mit einem Tupfer gereinigt.

Die BAL erfolgte transendoskopisch mit einem flexiblen Fiberskop (60512 VG Storz)

der Firma Karl Storz (Tuttlingen). Der Außendurchmesser dieses Endoskops betrug 8,4

mm, die Arbeitslänge lag bei 1,50 m. Das Endoskop war direkt an eine Lichtquelle

angeschlossen (Xenon Nova 20131520, Karl Storz, Tuttlingen), die eine manuelle

Page 65: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

65

Einstellung der Lichtintensität erlaubte. Auch die Spülung der Optik über den Spülkanal

mit steriler NaCl-Lösung (0,9% NaCl, B. Braun, Melsungen) erfolgte manuell. Zur

Schleimhautanästhesie wurde eine 1,70 m lange sterile Plastiksonde in den

Arbeitskanal des Bronchoskops eingeführt, auf deren äußeren Ende eine sterile 20 ml

Spritze zur Applikation von 10 ml 10%igem Lidocain aufgesetzt wurde. Das Endoskop

wurde unter Sichtkontrolle über den ventralen Nasengang in die Trachea eingeführt

und bis in die zweite Tubusgeneration vorgeschoben, bis der Bronchus abgedichtet

wurde. Dann erfolgten nacheinander zwei Spülschritte des abgedichteten

bronchoalveolären Bereiches mit jeweils 100 ml ca. 30°C w armer PBS-Lösung

(Phosphat Buffered Saline).

Die rückgewonnene Flüssigkeit beider Spülvorgänge wurde gemischt und das

Gesamtvolumen wurde bestimmt. In der Nativlösung fand unmittelbar nach

Probenentnahme eine Zellzählung mittels einer Neubauer Zählkammer unter dem

Mikroskop (Laboval 4, Zeiss Jena) bei einer 40er Vergrößerung statt. Die Nativlösung

wurde anschließend in einer Zentrifuge (Hettich Zentrifuge Universal 32) mit 1680

U/min für 10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand wurde abpipettiert und der Zellboden

beider Spülproben in 1 ml PBS resuspendiert. Überstand und Zellsuspension wurden in

separate 2 ml Nalgene® Cryo Röhrchen verbracht und in flüssigem Stickstoff bis zum

Transport konserviert. Der Transport erfolgte auf Trockeneis.

Bei jeder BAL wurden aus dem Zellsediment zwei Ausstriche für eine

Zelldifferenzierung angefertigt. Diese wurden im Labor der Klinik für Pferde der

Tierärztlichen Hochschule Hannover nach May Grünwald gefärbt und anschließend

unter dem Mikroskop (Zeiss III RS) mit Hilfe der Ölimmersion (Immersol®, 519N Zeiss)

betrachtet. Als Auszählhilfe wurde der Leucodiff 600 (Boscamp Gmbh) verwendet.

3.2.2.4 Abschlussuntersuchung

Bei den Fohlen der Gruppe 2 (langes Protokoll) erfolgte nach der letzten BAL am 46.

Studientag eine Allgemeinuntersuchung mit einem anschließenden Sonographie der

Lunge, um eine eventuelle Beeinträchtigung der Lunge durch die bronchoalveoläre

Lavage zu überprüfen.

Page 66: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

66

3.2.3 Analytische Untersuchung der Proben zur Bestim mung der

Konzentration von Tulathromycin

Die analytische Untersuchung der Proben wurde in dem Institut der klinischen

Pharmakologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität in Greifswald durchgeführt. Die in der

Analytik verwendeten Reagenzien sind im Anhang in Tab. 30 aufgeführt.

3.2.3.1 Aufbereitung der BAL-und Plasmaproben

Die Proben der BAL-Zellsuspension wurden zur Bestimmung der

Tulathromycinkonzentration im Eisbad aufgetaut und anschließend durch vortexen, d.h.

starkes Durchmischen, (Monomixer, Janke & Kunkel, IKA-Labortechnik, Staufen,

Deutschland) homogenisiert. 500 µl der BAL-Zellsuspension wurden zusammen mit 25

µl Internem Standard (IS, Roxithromycin) (c = 5 µg/ml) und 50 µl gesättigter

Natriumcarbonat-Lösung in Eppendorf-Gefäße pipettiert. Nach Zugabe von 1 ml Aqua

bidest. wurden die Proben 10 Minuten im Ultraschallbad (Qualilab, Merck Eurolab

GmbH, Bruchsal, Deutschland) bis zur Zelllysis behandelt und anschließend 10

Minuten zentrifugiert (Eppendorf Zentrifuge Abbott, Darmstadt, Deutschland). 0,5 ml

des wässrigen Überstandes wurden abgehoben und aufbewahrt. Zu den Proben

wurden 0,5 ml Acetonitril zur Proteinfällung und weiteren Stoffextraktion gegeben. Die

Proben wurden wiederholt ultrabeschallt und 10 Minuten zentrifugiert. 0,75 ml des

organischen Überstandes wurden abgehoben, mit dem wässrigen Überstand vereint

und gemischt. Von dieser Mischung wurden 0,65 ml für die Festphasenextraktion

(Gilson ASPEC XL, Abimed, Langenfeld, Deutschland) verwendet.

Von den BAL-Überstände wurden nach Vortexen 500 µl der Probe mit 50 µl gesättigter

Natriumcarbonat-Lösung und 25 µl Internem Standard (c = 5 µg/ml) in

Festphasenextraktionsröhrchen pipettiert, gemischt und für die Festphasenextraktion

verwendet.

500 µl der Plasmaproben wurden mit 50 µl gesättigter Natriumcarbonat-Lösung und 25

µl IS (c = 5 µg/ml) in ein Festphasenextraktionsröhrchen pipettiert. Prophylaktisch

wurden 500 µl Aqua bidest. zu den Proben gegeben, um eine für die

Festphasenextraktion geeignete Viskosität zu erreichen.

Page 67: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

67

3.2.3.2 Aufbereitung der Kalibriergeraden

Zur Erstellung der Kalibriergeraden wurde Plasma und eine bronchoalveoläre Lavage

von einem Pferd, welches nicht mit Tulathromycin behandelt worden war, aufgestellt.

Hierfür wurden den Leerproben definierte Konzentrationen von Tulathromycin

zugegeben. Es wurden Kalibriergeraden von 6 ng/ml bis 800 ng/ml für Plasma, von 100

ng/ml bis 4000 ng/ml für die BAL-Proben und von 6 ng/ml bis 100 ng/ml für die BAL-

Überstände hergestellt. Als Matrix dienten Leerplasma vom Pferd sowie BAL-

Spülflüssigkeit. Die BAL-Spülflüssigkeit für die Kalibriergeraden von 100 bis 4000 ng/ml

wurde vor der Festphasenextraktion wie die BAL-Proben behandelt.

3.2.3.3 Festphasenextraktion

Die Aufreinigung der Proben und Extraktion des Arzneistoffs erfolgte mit Hilfe der

Festphasenextraktion (Gilson ASPEC XL, Abimed, Langenfeld, Deutschland). Das

Gerät wurde mit der „735 Sampler Software“ bedient. Da Tulathromycin ebenso wie der

interne Standard Roxithromycin basische Stoffe sind, wurde als Extraktionssäule die

„Waters Oasis MCX 1cc“ (Milford, USA) verwendet. Waters Oasis MCX 1cc ist ein

Kationenaustauscher, der besonders für die Extraktion von Basen geeignet ist. Zu

Beginn wurden die Säulen mit 1 ml Acetonitril und 1 ml 5 mM KH2PO4 (pH 6,2) (pH-

Meßgerät, Windaus Laborbedarf-Labortechnik-Labor, Clausthal-Zellerfeld,

Deutschland) konditioniert. Der automatische Probengeber brachte die Proben (0,65

ml) auf die Säulen auf. Anschließend wurden die Proben mit Luft durch die Matrix der

Säule gedrückt. Daraufhin wurden die Proben mit je 1ml 5 mM KH2PO4 (pH 6,8) und

Aqua bidest. gewaschen, um z.B. Proteinrückstände der biologischen Matrices zu

entfernen. Das Eluieren der Arzneistoffe in Glasröhrchen erfolgte einmal mit 1 ml und

zweimal mit je 0,5 ml 5%igem ammoniakalischen Acetonitril. Die Extrakte wurden bei

50-55°C zur Trockne eingedampft, mit 100 µl mobiler Ph ase aufgenommen, in Vials

überführt und mittels LC-MS/MS vermessen.

3.2.3.4 Flüssigkeitschromatographie (LC-System) und zweifache

Massenspektroskopie (MS/MS-System)

Für die chromatographische Bestimmung von Tulathromycin und Roxithromycin

wurden verschiedene Trennsäulen getestet mit dem Ergebnis, dass keine der Säulen

gute und reproduzierbare Ergebnisse brachte und damit für Tulathromycin geeignet

Page 68: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

68

war. Aus diesem Grund wurde auf den Gebrauch einer Säule verzichtet, da eine

chromatographische Trennung von Tulathromycin und Roxithromycin bei Detektion

mittels MS/MS nicht zwingend notwendig ist. Um den Massenspektrometer vor zu

starker Verunreinigung zu bewahren, wurden zwei 0,5 µm PEEK Mikrofilter verwendet.

Der Autosampler (Series 200 Autosampler mit Peltier-Kühlung, Perkin Elmer,

Böblingen, Deutschland) wurde auf 15°C temperiert. Da s Fließmittel mit der

Zusammensetzung 30% Formiatpuffer (pH 3) und 70% Acetonitril wurde mit einer

Flussrate von 300 µl/min durch das System gepumpt. Vor Nutzung des Formiatpuffers

wurde dieser durch Ultrabeschallung unter einem angelegten Vakuum

(Membranpumpe MZ 2C/2,4 Diaphragm“Pump“, Vacuubrand, Wertheim, Deutschland)

entgast. Zusätzlich war der LC-Pumpe ein Entgaser (Series 1100 Degasser, Hewlett

Packard, Böblingen, Deutschland) vorgeschaltet.

Von jeder Probe wurden 20 µl injiziert. Die Injektionsnadel wurde vor und nach jeder

Injektion mit je 1 ml eines Wasser/Methanol-Gemisches gespült. Die Probenlaufzeit

betrug 2 Minuten, wobei nach 1,5 Minuten das Eluat verworfen wurde.

Zusätzlich waren dem LC-System ein Säulenofen (Merck T6300/2, Darmstadt,

Deutschland), der auf 25°C temperiert war und eine LC -Pumpe (Series 1100 Bin

Pump, Hewlett Packard, Böblingen, Deutschland) zugeschaltet.

Die Proben wurden bei 350°C mit dem Heated Nebulizer APCI-Interface (API 2000,

Heated Nebulizer, Applied Biosystems, Darmstadt, Deutschland) ionisiert und dem

Massenspektrometer (API 2000 LC/MS/MS system, Applied Biosystems, Darmstadt,

Deutschland) zugeführt. Die nach der Detektion von Tulathromycin entstehenden

Signale wurden in Peaks auf den zugehörigen Rechner dargestellt.

3.2.3.5 Auswertung der Detektionsergebnisse zur Best immung der

Tulathromycinkonzentrationen

Alle Chromatogramme wurden nach der internen Standardmethode über die jeweiligen

Peakflächen ausgewertet. Die Berechnung der Konzentrationen erfolgte über die Peak

Area Ratios (PAR) mit 1/x gewichteter linearer Regression online mit der LC-MS

Software „Analyst 1.2“.

Aus den erhaltenen Konzentrationen im Plasma wurden verschiedene pharmako-

kinetische Parameter berechnet.

Page 69: Nina\264s Druckversion)

Material und Methode

69

Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und der Zeitpunkt an dem die maximale

Plasmakonzentration (tmax) erreicht wird, konnten den Konzentrations-Zeitkurven der

einzelnen Versuchstiere entnommen werden.

Die Halbwertzeit von Tulathromycin (t1/2) ist die Zeitspanne, in der die Konzentration

eines Pharmakons um die Hälfte gesunken ist. Sie wurde nach folgender Formel

berechnet.

el1/2 k

ln2t =

t1/2 = Halbwertszeit (h)

kel = Eliminationskonstante (h-1)

Die Berechnung der AUC (area under the curve) erfolgte mittels der Trapezregel. Die

Gesamt-AUC (AUC0-∞) setzt sich aus den Teil-AUCs (AUC0-t und AUCt-∞) zusammen:

∞−−∞− += tt00 AUCAUCAUC

AUCt-∞ wird dabei mit Hilfe der Eliminationskonstanten kel berechnet, während AUC0-t

mit Hilfe der gemessenen Konzentrationen zu definierten Zeitpunkten ermittelt wird.

Für die AUC im steady-state wird die AUC0-τ (τ = Dosierungsintervall) ermittelt.

Das Verteilungsvolumen wurde nach der folgenden Formel berechnet.

A0c cc

KMDV

+∗=

Vc = Verteilungsvolumen (l)

D = Dosis (mg/kg)

KM = Körpermasse (kg)

c0 = Ordinatenschnittpunkt der Eliminationskurve (ng/ml)

cA = Ordinatenschnittpunkt der ab Cmax berechneten Kurve (ng/ml)

Unterschiede zwischen den Kinetiken wurden mittels WILCOXON-Test erfasst. Dabei

wurde eine Signifikanzschwelle von p < 0,05 festgelegt.

Page 70: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

70

4 Ergebnisse

4.1 Etablierung des Assays

Die chromatographische Quantifizierung von Tulathromycin im Plasma, den Zellen,

sowie des Überstandes der bronchoalviolären Lavage erfolgte mit einer

Flüssigchromatographischen Methode gekoppelt mit Massenselektiver Detektion (LC-

MS). Die Messungen erfolgten dabei mittels einer im Institut für Pharmakologie der

Universität Greifswald in Anlehnung an die von Galer et. al. (2004) adaptierte und für

Plasma, Zellen und Überstand validierte Bestimmungsmethode (Diplomarbeit Spieker,

2005) entsprechend den geltenden internationalen Richtlinien.

Als Quantifizierungslimit wurde 6 ng/ml für beide Matrices definiert, Präzision und

Richtigkeit waren für diesen Konzentrationswert mit deutlich < 15% erfüllt.

Die Linearität manifestierte sich in beiden untersuchten Matrices mit Korrelations-

koeffizienten ≥ 0,99 sowie einer homoskedastischen Verteilung der Residuen.

Die Wiederfindung (extrahierte Proben in den jeweiligen Matrices im Vergleich zu

eingewogenen nichtextrahierten Proben) wurde im unteren, mittleren und oberen

Segment des jeweiligen Kalibrierbereiches bestimmt. Dabei wurden im Plasma

Wiederfindungen für den Analyten von 49% – 68% sowie von 43% – 48% in der

bronchoalveolären Spülflüssigkeit bestimmt.

Die Präzision (within-day und between-day; ausgedrückt als Variationskoeffizient in %)

und Richtigkeit (between-day; ausgedrückt als relativer Fehler in %) als wesentliche

Qualitätsparameter wurden sowohl über die Qualitätskontrollproben wie auch über die

Kalibratoren bestimmt. Die within-day Präzision über alle Qualitätskontrollproben wurde

mit 3,8% – 14,6%, die within-day Richtigkeit mit - 10,0% – 12,8% bestimmt. Die

between-day Richtigkeit über alle Qualitätskontroll- und Kalibratorproben konnte mit -

12,1% – 10,1%, die between-day Präzision mit 1,0% – 13,7% ermittelt werden.

Alle im Rahmen der hier durchgeführten analytischen Untersuchungsergebnisse

befinden sich in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Richtlinien für die

Validierung bioanalytischer Methoden.

Page 71: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

71

0.2 0.4 0.60.0

2000.0

4000.0

6000.0

8000.0

1.0e4

1.2e4

1.4e4

1.6e4

1.8e4

2.0e4

2.2e4

2.4e4

2.6e4

2.8e4

3.0e4

3.2e4

3.4e4

3.6e4

3.8e4

4.0e4

4.2e4

4.4e4

0.16 0.22 0.37 0.450.10 0.890.860.640.48 0.79

Abb. 11 Beispielchromatogramm für eine Leerplasmapr obe mit internem

Standard

Page 72: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

72

Abb. 12 Beispielchromatogramm für eine Plasmaprobe gespiked mit 200 ng/ml

Tulathromycin und 250 ng/ml IS

0.2 0.4 0.60.00

5000.00

1.00e4

1.50e4

2.00e4

2.50e4

3.00e4

3.50e4

4.00e4

4.50e4

5.00e4

5.50e4

6.00e4

6.50e4

7.00e4

7.50e4

8.00e4

8.50e4

9.00e4

9.50e4

1.00e51.03e5 0.16

Page 73: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

73

4.2 Konzentration von Tulathromycin im Blutplasma be im Fohlen

Um den schnellen Anstieg von Tulathromycin im Blut, sowie der langanhaltenden

Wirksamkeit des Medikamentes zu beschreiben, werden die Plasmakonzentrationen

nach 20 Minuten, sowie am achten Tag angegeben. Zusätzlich wird auf die bei den

Fohlen individuell unterschiedlich erreichten Maximalkonzentrationen eingegangen.

Schließlich werden die pharmakokinetischen Parameter der Probanden aufgezeigt.

Die Einzelwerte der Konzentration von Tulathromycin im Plasma sind im Anhang in

Tab. 13 bis Tab. 15 erfasst.

4.2.1 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach ei nmaliger i.m.

Applikation

Die Ausgangswerte lagen bei 0 auf der x-Achse und bei 10 ± 7,2 auf der y-Achse.

20 Minuten nach intramuskulärer Tulathromycinapplikation, dem ersten

Blutabnahmezeitpunkt, wurde bei 17 Fohlen im Plasma im Mittel eine Konzentration

von 516 ng/ml mit einer Standardabweichung von 327 erreicht. Am achten Tag,

nachdem das Medikament intramuskulär verabreicht wurde, war im Plasma im Mittel

35,5 ng/ml mit einer Standardabweichung von 16,7 nachweisbar.

Von den sechs Fohlen des kurzen Protokolls (Gruppe 1) wurde die maximale

Plasmakonzentration bei zwei Probanden mit Werten von 764 und 490 ng/ml nach 20

Minuten erreicht. Bei drei Patienten wurden die höchsten Werte mit 225, 272 und 318

ng/ml nach 40 Minuten und bei einem Probanden mit dem Ergebnis von 336 ng/ml

nach acht Stunden erreicht.

Ein Fohlen des langen Protokolls fiel in der Studie durch Kolikerscheinungen nach

Tulathromycinverabreichung auf. Da die gemessenen Werte dieses Probanden starke

Abweichungen zu allen anderen Ergebnissen aufwiesen, werden sie gesondert zum

Schluß dieses Abschnittes betrachtet.

Bei den übrigen elf Fohlen des langen Protokolls (Gruppe 2) wurde bei sechs

Probanden am ersten Blutentnahmezeitpunkt, also nach 20 Minuten die höchste

Plasmakonzentration des Antibiotikums erreicht. Es wurden Konzentrationen von 757,

595, 1470, 814, 215 und 531 ng/ml ermittelt. Bei zwei Fohlen wurde die maximalen

Plasmawerte nach 40 Minuten mit 686 und 758 ng/ml gemessen. Drei Probanden

Page 74: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

74

wiesen ihre größte Menge Tulathromycin nach einer Stunde im Plasma auf. Hier

wurden Werte von 547, 691 und 402 ng/ml ermittelt (siehe Abb. 13 und Abb. 14).

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13Zeit in h

Tul

athr

omyc

inko

nzen

trat

ion

in

ng/m

l

Abb. 13: Plasmakonzentration nach einmaliger i.m. I njektion von Tulathromycin

(2,5 mg/kg) beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und

Standardabweichung angegeben)

Page 75: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

75

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

0 24 48 72 96 120 144 168 192Zeit in h

Tul

athr

omyc

inko

nzen

trat

ion

in

ng/m

l

Abb. 14: Plasmakonzentration nach einmaliger i.m. I njektion von Tulathromycin

(2,5 mg/kg) beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und

Standardabweichung angegeben)

Die Kinetik nach einmaliger Tulathromycingabe ergibt bei allen 17 Probanden, eine

maximale Plasmakonzentration von 584 ± 302 ng/ml nach 0,67 Stunden. Die

errechnete Halbwertszeit lag bei 129 ± 46 Stunden. Das Ergebnis der area under the

curve lag bei 20000 ± 4268 ng x h/ml. Die AUC0-t erreichte Werte von 14776 ± 3340 ng

x h/ml und für die AUCt-∞ wurden Daten von 26,1 ± 8,3% ermittelt. Das

Verteilungsvolumen lag bei 577 ± 348 l (siehe Tab. 4).

Page 76: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

76

Tab. 4: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromy cin im Plasma beim

Fohlen (n = 17) nach einmaliger i.m. Gabe von Tulat hromycin (2,5

mg/kg)

nach einmaliger Tulathromycin-

applikation

AUC [ng×h/ml] 20000 ± 4268

AUC0-t [ng×h/ml] 14776 ± 3340

AUCt-∞∞∞∞ [%] 26.1 ± 8.3

Cmax [ng/ml] 584 ± 302

tmax [h] 0,67 (0,33; 8)

t½ [h] 129 ± 46

Vc [l] 577 ± 348

tmax angegeben als Median (Minimum; Maximum), alle anderen Werte sind als

Mittelwert ± Standardabweichung angegeben

4.2.2 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach Vo rbehandlung mit

Rifampicin und zusätzlicher Verabreichung von Rifampi cin

Nachdem die Fohlen der Gruppe 1 und 2 (n = 18) sechs Tage mit Rifampicin

vorbehandelt worden waren, wurde die zweite Kinetik durchgeführt.

Die Ausgangswerte lagen bei 0 auf der x-Achse und bei 14 ± 2,7 auf der y-Achse.

Bei diesem Studienabschnitt wurde nach 20 Minuten eine mittlere Plasmakonzentration

von 513,7 ng/ml mit einer Standardabweichung von 410,4 ermittelt. Am achten Tag

nach Tulathromycininjektion betrug die bestimmte Plasmakonzentration 29,4 ng/ml mit

einer Standardabweichung von 6,5.

Nachdem die Fohlen sechs Tage mit 10 mg/kg Rifampicin per os zweimal täglich

vorbehandelt worden waren, erreichten fünf Fohlen des kurzen Protokolls (Gruppe 1)

nach einmaliger Applikation von 2,5 mg/kg Tulathromycin i.m., ihre maximale

Plasmakonzentration nach 20 Minuten. Die gemessenen Werte betrugen hier 635, 282,

Page 77: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

77

848, 702 und 461 ng/ml. Ein Proband wies die höchste Plasmakonzentration nach

sechs Stunden mit einem Wert von 206 ng/ml auf.

Die sechs Tage mit Rifampicin vorbehandelten Fohlen des langen Versuchsprotokolls

(Gruppe 2) erreichten ihre maximalen Plasmakonzentrationen nach 20 Minuten bis

zwei Stunden nach einmaliger Tulathromycininjektion. Hierbei entfielen drei

Maximalwerte auf die erste Beprobung nach 20 Minuten mit Werten von 615, 611 und

413 ng/ml. Fünf Probanden wiesen die höchsten Werte im Plasma nach 40 Minuten

auf. Die gemessenen Konzentrationen lagen bei 632, 467, 430, 1190 und 258 ng/ml.

Zum nächsten Blutentnamezeitpunkt nach einer Stunde zeigten zwei Pferde ihre

Maximalwerte mit 348 und 274 ng/ml. Die letzte Maximalkonzentration wurde nach

zwei Stunden mit einem Wert von 386 ng/ml erreicht (siehe Abb. 15 und Abb. 16).

0

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Abb. 15: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion vo n Tulathromycin (2,5 mg/kg)

und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 m g/kg) zweimal

täglich p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampicin beim

Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichu ng angegeben)

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Ergebnisse

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0100200300400500600700800

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0 24 48 72 96 120 144 168 192Zeit in h

Tul

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Abb. 16: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion vo n Tulathromycin (2,5 mg/kg)

und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 m g/kg) zweimal

täglich p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampicin beim

Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichu ng angegeben)

Bei den 17 Probanden der zweiten Kinetik wurde die maximale Plasmakonzentration

von Tulathromycin von 557 ± 389 ng/ml nach 0,33 Stunden erreicht. Die Halbwertszeit

lag bei zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin bei 129 ± 47 Stunden. Der Wert der

AUC lag bei 20039 ± 3796 ng x h/ml. Für die AUC0-t wurden 14368 ± 2262 ng x h/ml

ermittelt. Die AUCt-∞ kam in dieser Kinetik auf 27,2 ± 9,9%. Das Verteilungsvolumen

lag bei 587 ± 290 l (siehe Tab. 5).

Page 79: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

79

Tab. 5: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromy cin im Plasma beim

Fohlen (n = 17) nach i.m. Injektion von Tulathromyc in (2,5 mg/kg) und

zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich

p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampi cin

nach Vorbehandlung mit Rifampicin

AUC [ng×h/ml] 20039 ± 3796

AUC0-t [ng×h/ml] 14368 ± 2262

AUCt-∞∞∞∞ [%] 27.2 ± 9.9

Cmax [ng/ml] 557 ± 389

tmax [h] 0,33 (0,33; 12)

t½ [h] 129 ± 47

Vc [l] 587 ± 290

tmax angegeben als Median (Minimum; Maximum), alle anderen Werte sind als

Mittelwert ± Standardabweichung angegeben

4.2.3 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach zwe iwöchiger

Behandlung der Fohlen mit Tulathromycin und Rifampi cin und

zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin

Die Ausgangswerte lagen bei 0 auf der x-Achse und bei 48,3 ± 10,9 auf der y-Achse.

Nach zweiwöchiger Behandlung der Fohlen mit Tulathromycin einmal pro Woche und

Rifampicin zweimal täglich wurde bei elf Probanden die dritte Kinetik bestimmt. Zum

ersten Blutentnahmezeitpunkt nach 20 Minuten wurde eine durchschnittliche

Konzentration von 558,7 ng/ml mit einer Standardabweichung von 308,4 nach

einmaliger Tulathromycingabe bestimmt. Am achten Tag nach

Tulathromycinapplikation betrug die Konzentration 48,4 ng/ml mit einer

Standardabweichung von 12,4.

Die maximale Plasmakonzentration erreichten sieben Probanden nach 20 Minuten mit

Werten von 671, 488, 627, 815, 1160, 873 und 319 ng/ml. Ein Pferd wies die höchste

Konzentration von 462 ng/ml nach einer Stunde auf. Ein weiterer Proband erreichte

Page 80: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

80

nach zwei Stunden das Plasmamaximum mit einem Wert von 399 ng/ml. Zwei

Probanden zeigten die höchste Konzentration von Tulathromycin im Plasma nach zwölf

Stunden. Die Werte lagen bei 288 und 132 ng/ml (siehe Abb. 17 und Abb. 18).

0100200300400500600700800900

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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13Zeit in h

Tul

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ng/m

l

Abb. 17: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion vo n Tulathromycin (2,5 mg/kg)

und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 m g/kg) zweimal

täglich p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampicin und

Tulathromycin beim Fohlen (n = 11) (in Mittelwert u nd

Standardabweichung angegeben)

Page 81: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

81

0100200300400500600700800900

1000

0 24 48 72 96 120 144 168 192Zeit in h

Tul

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ng/m

l

Abb. 18: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion vo n Tulathromycin (2,5 mg/kg)

und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 m g/kg) zweimal

täglich p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampicin und

Tulathromycin beim Fohlen (n = 11) (in Mittelwert u nd Standard-

abweichung angegeben)

Die maximale Plasmakonzentration nach einmaliger i.m. Injektion von Tulathromycin

(2,5 mg/kg) und zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampicin (10 mg/kg) zweimal

täglich p.o. und Tulathromycin von 567 ± 299 ng/ml wurde bei diesen elf Probanden

nach 0,33 Stunden erreicht. Die Halbwertszeit von Tulathromycin lag in dieser Kinetik

bei 173 ± 77 Stunden. Die AUC wurde mit 31500 ± 8173 ng x h/ml errechnet. Die

AUC0-t lag bei 19716 ± 4186 ng x h/ml. Die AUCt-∞ erreichte Werte von 36 ± 13,5%.

Das Verteilungsvolumen lag bei 605 ± 382 l (siehe Tab. 6)

Page 82: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

82

Tab. 6: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromy cin im Plasma beim

Fohlen (n = 11) nach i.m. Injektion von Tulathromyc in (2,5 mg/kg) und

zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich

p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampici n und

Tulathromycin

nach zweiwöchiger Behandlung mit

Tulathromycin und Rifampicin

AUC [ng×h/ml] 31500 ± 8173

AUC0-t [ng×h/ml] 19716 ± 4186

AUCt-∞∞∞∞ [%] 36.0 ± 13.5

Cmax [ng/ml] 567 ± 299

tmax [h] 0,33 (0,33; 6)

t½ [h] 173 ± 77

Vc [l] 605 ± 382

tmax angegeben als Median (Minimum; Maximum), alle anderen Werte sind als

Mittelwert ± Standardabweichung angegeben

4.2.4 Vergleich der Plasmakonzentration von Tulathro mycin der 1., 2. und

3. Kinetik

Die maximale Plasmakonzentration der dritten Kinetik von 567 ± 299 ng/ml ist

signifikant niedriger als zu den Werten ohne Rifampicin von 584 ± 302 ng/ml. Die AUC

der dritten Kinetik von 31500 ± 8173 ng x h/ml ist signifikant höher, als die AUC der

ersten 20000 ± 4268 ng x h/ml und zweiten 20039 ± 3796 ng x h/ml Kinetik. Vergleicht

man nun die AUC der ersten und zweiten Kinetik von 20000 ± 4268 und 20039 ± 3796

ng x h/ml, erhält man einen ähnlichen Wert wie die AUC0-t von 19716 ± 4186 ng x h/ml

der dritten Kinetik. Das Verteilungsvolumen der dritten Kinetik ist signifikant höher als in

der ersten Kinetik (siehe Abb. 19 und Abb. 20, sowie Tab. 7).

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Ergebnisse

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1. Kinetik ohne Rifa

2. Kinetik mit Rifa

3. Kinetik mit Rifa

Abb. 19: Vergleichende Darstellung der Plasmakonzen tration nach i.m. Injektion

von Tulathromycin bei Fohlen mit und ohne Kombinati on von

Rifampicin

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0 24 48 72 96 120 144 168 192Zeit in h

Tul

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ng/m

l

1. Kinetik ohne Rifa

2. Kinetik mit Rifa

3. Kinetik mit Rifa

Abb. 20: Vergleichende Darstellung der Plasmakonzen tration nach i.m. Injektion

von Tulathromycin bei Fohlen mit und ohne Kombinati on von

Rifampicin

Page 84: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

84

Tab. 7: Vergleich der pharmakokinetischen Parameter von Tulathromycin im

Plasma von Fohlen

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin und

Rifampicin

AUC [ng×h/ml] 20000 ± 4268* 20039 ± 3796† 31500 ± 8173*†

AUC0-t [ng×h/ml] 14776 ± 3340 14368 ± 2262 19716 ± 4186

AUCt-∞∞∞∞ [%] 26,1 ± 8,3 27,2 ± 9,9 36,0 ± 13,5

Cmax [ng/ml] 584 ± 302* 557 ± 389 567 ± 299*

tmax [h] 0,67 (0,33; 8) 0,33 (0,33; 12) 0,33 (0,33; 6)

t½ [h] 129 ± 46 129 ± 47 173 ± 77

Vc [l] 577 ± 348* 587 ± 290 605 ± 382*

* Werte signifikante Unterschiede † Werte signifikante Unterschiede

tmax angegeben als Median (Minimum; Maximum), alle anderen Werte sind als

Mittelwert ± Standardabweichung angegeben

4.3 Gesamtzellgehalte, Menge der Rückspülflüssigkeit und

Zellfraktionen in der bronchoalveolären Lavageflüss igkeit

Die Gesamtzellzahl in der ersten bronchoalveolären Lavage lag im Mittel bei 15,1 ± 6

G/l. Der Mittelwert der zweiten Lavage lag bei 14,1 ± 5,3 G/l. Ein Wert von 16,4 G/l mit

einer Standardabweichung von 6,1 wurde für die dritte und ein Mittel von 18,4 G/l mit

einer Abweichung von 7,6 für die vierte Rückspülflüssigkeit bestimmt. Die Werte der

fünften und sechsten bronchoalveolären Lavage lagen bei 21,4 G/L mit einer

Standardabweichung von 10,5 und 27,4 G/l mit einer Abweichung von 18,5 (siehe Tab.

22 im Anhang).

Die erwartete Rückspülmenge der bronchoalveolären Lavage liegt bei 60%. Dies sind

bei 200 ml, die in den Lungenabschnitt verbracht wurden 120 ml. In der vorliegenden

Page 85: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

85

Studie wurden im Mittel 125,5 ± 28,5 ml zurückgewonnen. Die Einzelwerte der

rückgewonnenen Lavageflüssigkeiten sind tabellarisch im Anhang auf Seite

aufgeführt.

Von jeder der durchgeführten bronchoalveolären Lavage wurde aus dem Sediment ein

Ausstrich angefertigt und eine Zelldifferenzierung durchgeführt. Im Mittel entfielen 69,5

± 14,8% auf die Makrophagen. Der höchste ausgezählte Wert dieser Zellen lag bei

93,5%, der niedrigste bei 17%. Die Lymphozyten waren im Durchschnitt zu 23,2 ±

15,5% vertreten. Hier erreichte der höchste Anteil 81% und der geringste Anteil lag bei

1,5%. Die Mastzellen waren zu 0,2 ± 0,5% im Ausstrich auszuzählen. Ihre Werte

reichten von 0–4,5%. Der Mittelwert der neutrophilen Granulozyten lag bei 3,3 ± 3,4%.

Der Anteil variierte in den einzelnen Ausstrichen von 0–23,5%. Des Weiteren waren

durchschnittlich 2,5 ± 4,1% Epithelzellen auszuzählen. Ihre Werte schwankten

zwischen 0 und 23%. Die Riesenzellen waren im Mittel zu 1,3 ± 1,1% vertreten, mit

einem Maximum von 5% und einem Minimum von 0% (siehe Tab. 8).

Die Erythrozyten wurden nicht berücksichtigt, da ihr Auftreten in der Spülprobe auf die

leichte Traumatisierung der Schleimhaut durch das Endoskop zurückzuführen ist und

sie normalerweise keinen Anteil in den rückgespülten Zellen der bronchoalveolären

Lavage ausmachen würden.

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Ergebnisse

86

Tab. 8: Prozentualer Anteil der einzelnen Zelltypen a n den BAL-Zellen bei

Fohlen der Gruppe 1 (n = 6) und Gruppe 2 (n = 12)

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Normwerte

Makrophagen 74,2 71,1 69,9 62,9 78,0 60,8 45-70

Lymphozyten 18,6 19,4 23,4 28,o 16,9 33,0 30-50

Mastzellen 0,2 0,2 0,7 0,1 0,1 0,1 0-5

Neutrophile 4,6 4,7 2,4 3,3 2,9 1,9 0-8

Epithelzellen 1,3 3,3 2,3 4,3 0,8 2,8 0-5

Riesenzellen 1,2 1,4 1,4 1,4 1,4 1,3 0-5

4.4 Konzentration von Tulathromycin in der bronchoal veolären

Lavageflüssigkeit

Die gemessenen Konzentrationen wurden auf ng/109 Zellen berechnet. Bei 16 von 18

Probanden wurde zusätzlich die Tulathromycinkonzentration im Überstand der

rückgewonnenen Lavageflüssigkeit bestimmt.

4.4.1 Konzentration von Tulathromycin in der broncho alveolären Lavage

nach einmaliger i.m. Applikation

Der niedrigste in der ersten Kinetik gemessene Wert 24 Stunden nach

Tulathromycinapplikation lag in den Zellen bei 128,3 ng. Der höchste Wert betrug 548,5

ng. Insgesamt lag der Mittelwert nach 24 Stunden bei 246,2 ng mit einer

Standardabweichung von 97,9.

Die im Überstand zu ermittelnden Konzentrationen lagen zwischen 20,4 und 80,4

ng/ml. Der Mittelwert lag bei 37,1 ± 19 ng/ml.

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Ergebnisse

87

Am achten Tag nach Injektion von Tulathromycin betrug der kleinste in den Zellen zu

messende Wert 158,9 ng. Der höchste Wert lag bei 1234,6 ng. Der Mittelwert lag zu

diesem Zeitpunkt bei 392,8 ng mit einer Standardabweichung von 250,5 ng.

In den Überständen wurde von den Proben am achten Tag als geringste Konzentration

4,1 und als höchste Konzentration 36,9 ng/ml gemessen. Der Mittelwert lag hier bei

12,4 ± 7,7 ng/ml (siehe Tab. 9).

Die Ergebnisse der ersten BAL sind nach WILCOXON ausgerechnet signifikant

niedriger, als die Werte der zweiten BAL, sowie der zweiten und dritten Kinetik.

Tab. 9: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL -Zellen und im

Überstand beim Fohlen (n = 18) nach einmaliger Tula thromycingabe

(2,5 mg/kg) (in Mittelwert ±±±± Standardabweichung angegeben)

Tulathromycinkonzentration

24 h nach

Tulathromycingabe

8 t nach

Tulathromycingabe

in BAL-Zellen [ng/10 9 Zellen] 246,2 ± 97,9 392,8 ± 250,5

im BAL-Überstand [ng/ml] 37,1 ± 19,0 12,4 ± 7,7

4.4.2 Konzentration von Tulathromycin in der broncho alveolären Lavage

nach Vorbehandlung mit Rifampicin

Die Werte dieser Kinetik lagen nach 24 Stunden im Mittel bei 349,9 ng in einer Milliarde

Zellen mit einer Standardabweichung von 124,9. Der kleinste zu verzeichnende Wert

betrug 140,9 ng, der höchste 607,5 ng.

Die Konzentrationen im Überstand betrugen zu diesem Zeitpunkt im Mittel 27 ± 10,5

ng/ml. Die hier ermittelte geringste Konzentration lag bei 12,4, die höchste bei 39,4

ng/ml.

Am achten Tag konnten in den Zellen durchschnittlich 335 ng mit einer

Standardabweichung von 135,6 und einem Minimalwert von 131,7 und einem

Maximalwert von 608,9 ng nachgewiesen werden.

In den Überständen wurden Werte von duchschnittlich 10,3 ± 5,5 ng/ml nachgewiesen.

Die höchste Konzentration lag hier bei 18,4, die geringste bei 2,2 ng/ml (siehe Tab. 10).

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Ergebnisse

88

Tab. 10: Konzentrationen von Tulathromycin in den BA L-Zellen und im

Überstand beim Fohlen (n = 18) nach Tulathromycinga be (2,5 mg/kg)

und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg) nach Vorbehandlung

mit Rifampicin über sechs Tage (in Mittelwert ±±±± Standardabweichung

angegeben)

Tulathromycinkonzentration

24 h nach

Tulathromycingabe

8 t nach

Tulathromycingabe

BAL-Zellen [ng/10 9 Zellen] 349,9 ± 124,9 335,0 ± 135,6

BAL-Überstand [ng/ml] 27,0 ± 10,5 10,3 ± 5,5

4.4.3 Konzentration von Tulathromycin in der broncho alveolären Lavage

nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und R ifampicin

Bei den Probanden des langen Protokolls erreichte die Tulathromycinkonzentration in

den BAL-Zellen nach 24 Stunden einen Wert zwischen 1919,3 ng und 334,2 ng/109

Zellen. Der Mittelwert betrug 981 ng/109 Zellen und die Standardabweichung 425,8.

In den Überständen wurden Werte von 8,4 bis 72,2 ng/ml gemessen. Der Mittelwert

betrug 37,7 ± 17,8 ng/ml.

Am achten Tag nach einmaliger Tulathromycingabe wiesen die Zellen Konzentrationen

von 341,8 bis 1187,4 ng in 109 Zellen auf. Im Mittel beliefen sich die Werte auf 723,8 ng

mit einer Standardabweichung von 259,9.

Im Überstand ließen sich Messwerte von minimal 4,6 ng/ml und maximal 21,9 ng/ml

feststellen. Der errechnet Mittelwert betrug 11,6 ± 5,2 ng/ml (siehe Tab. 11).

Die Ergebnisse sind nach WILCOXON ausgerechnet signifikant höher, als die Werte

der ersten und zweiten Kinetik.

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Ergebnisse

89

Tab. 11: Konzentrationen von Tulathromycin in den BA L-Zellen beim Fohlen

und im Überstand beim Fohlen (n = 18) nach Tulathro mycingabe (2,5

mg/kg) und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg ) zweimal

täglich p.o. nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulath romycin und

Rifampicin (in Mittelwert ±±±± Standardabweichung angegeben)

Tulathromycinkonzentration

24 h nach

Tulathromycingabe

8 t nach

Tulathromycingabe

BAL-Zellen [ng/10 9 Zellen] 981,0 ± 425,8 723,8 ± 259,9

BAL-Überstand [ng/ml] 37,7 ± 17,8 11,6 ± 5,2

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Ergebnisse

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1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BALTul

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g/10

9 Zel

len

Abb. 21: Konzentrationen von Tulathromycin in den BA L-Zellen bei Fohlen (in

Mittelwert + Standardabweichung angegeben)

1. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe

2. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe

3. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach Vor

behandlung mit Rifampicin über sechs Tage

4. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach Vor

behandlung mit Rifampicin über sechs Tage

5. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach

zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin

6. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach zwei

wöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin

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Ergebnisse

91

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1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Tul

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trat

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in n

g/m

l

Abb. 22: Konzentrationen von Tulathromycin in den BA L-Überständen bei

Fohlen (in Mittelwert + Standardabweichung angegebe n)

1. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe

2. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe

3. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach Vor

behandlung mit Rifampicin über sechs Tage

4. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach Vor

behandlung mit Rifampicin über sechs Tage

5. BAL: 24 h nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach

zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin

6. BAL: 8 t nach Tulathromycingabe und zusätzliche Rifampicingabe nach zwei

wöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin

4.5 Ergebnisse der Blutchemie

Um negative Einflüsse von Tulathromycin und Rifampicin auf die Leber- und

Nierenfunktion zu überprüfen, wurden Blutbroben zur Bestimmung biochemischer

Blutparameter genommen.

Page 92: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

92

Bei den zwölf Probanden des langen Protokolls wurden für alle drei Kinetiken vor

Beginn und nach Beendigung der Medikamentengabe Parameter zur Bestimmung der

Leber- und Nierenfunktion untersucht. Als für diese Organe aussagekräftige

Blutparameter wurden für die Leber Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) und

Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und für die Niere Harnstoff und Kreatinin bestimmt.

Der mittlere Wert für die Gamma-Glutamyl-Transferase betrug 16,9 U/l. Für Glutamat-

Dehydrogenase wurde im Durchschnitt ein Wert von 3,9 U/l erreicht. Die Nierenwerte

zeigten Ergebnisse von 2,4 mmol/l für Harnstoff und 76,1 Umol/l für Kreatinin. Keiner

der gemessenen Werte für Glutamat-Dehydrogenase, Harnstoff und Kreatinin lag

außerhalb deren Referenzwerten von <8 U/l für Glutamat-Dehydrogenase, <6,7 mmol/l

für Harnstoff und <176 Umol/l für Kreatinin. Ein Wert lag außerhalb des Referenzwertes

der Gamma-Glutamyl-Transferase von 12–25 U/l mit einem Ergebnis von 31 U/l.

Allerdings war der Zeitpukt dieser Plasmaprobe vor der ersten Kinetik, so dass bis

dahin dem Probanden weder Tulathromycin noch Rifampicin verabreicht worden war.

Die anschließenden Gamma-Glutamyl-Transferase Werte dieses Fohlens befanden

sich wieder im Normbereich. Statistisch sind die Unterschiede der Mittelwerte über die

drei Richtwerte nach WILCOXON nicht signifikant (siehe Tab. 12).

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Ergebnisse

93

Tab. 12: Ergebnisse der biochemischen Blutparameter bei den Fohlen des

langen Studienprotokolls (n = 12)

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und

Rifampicin

Norm-

werte

GGT [U/l] 18,1 16,3 16,4 12-25

GLDH [U/l] 4,3 3,7 3,6 bis 8

Harnstoff [mmol/l 2,0 2,4 2,8 bis 6,7

Kreatinin [Umol/l] 68,3 79,3 80,7 bis 176

4.6 Auftreten von Nebenwirkungen

In der Studie wurden sowohl auf systemische, wie auch lokale Nebenwirkungen von

Tualthromycin geachtet. Das intramuskulär zu injizierende Tulathromycin schien nicht

schmerzhaft während oder nach der Applikation zu wirken. Seltene

Abwehrbewegungen wurden wenn direkt beim Einstechen der Kanüle beobachtet.

Während der anschließenden Injektion wurde keine Schmerzhaftigkeit deutlich.

Bei nur einem Probanden der gesamten Studie konnte klinisch eine unerwünschte

Reaktion auf die Applikation von Tulathromycin festgestellt werden. Dieses Fohlen Nr.

8 begann ca. 40 Minuten nach jeder Wirkstoffverabreichung zu koliken. Beim ersten

Auftreten dieser Symptome erhielt der Patient eine Ampulle Solu-Decortin® H (Wirkstoff

Prednisolon 186,7 mg) und 9 ml Vetalgin® N (Wirkstoff Metamizolum natricum 500 mg)

intravenös. Bei den folgenden Tulathromycininjektionen bekam der Proband weiterhin

9 ml Vetalgin® N. Dieses Fohlen wies zusätzlich nach der ersten Injektion eine lokale

Schwellung an der Einstichstelle auf.

Die Plasmakonzentration von Tulathromycin dieses Fohlens verhielt sich anders, als

bei den restlichen Probanden der Studie. Sie erreichte ihr Maximum von 844 ng nach

20 Minuten. Am achten Tag der ersten Kinetik war im Plasma eine Konzentration von

Page 94: Nina\264s Druckversion)

Ergebnisse

94

34,6 ng nachzuweisen. In der zweiten Kinetik wurde der Maximalwert von 328 ng nach

24 Stunden verzeichnet. Zum ersten Messzeitpunkt nach 20 Minuten lag die

Konzentration bei 285 ng, zum letzten Messzeitpunkt am achten Tag bei 92,5 ng. Die

geringste Konzentration wurde in dieser Kinetik am siebten Tag mit 30,3 ng gemessen.

In der dritten Kinetik betrug die Plasmakonzentration nach 20 Minuten 67,9 ng und am

achten Tag 34,7 ng. Das Maximum lag bei dieser Kinetik bei acht Stunden mit einem

Wert von 259 ng (siehe Abb. 23 und Abb. 24).

Die Einzelwerte sind im Anhang (Tab. 13 bis Tab. 15) tabellarisch aufgeführt.

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Ergebnisse

95

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13Zeit in h

Tul

athr

omyc

inko

nzen

trat

ion

in

ng/m

l

1. Kinetik ohne Rifa2. Kinetik mit Rifa3. Kinetik mit Rifa

Abb. 23: Konzentration von Tulathromycin vor und na ch Aufsättigung mit

Rifampicin im Plasma von Fohlen 8

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

0 24 48 72 96 120 144 168 192Zeit in h

Tul

athr

omyc

inko

nzen

trat

ion

in

ng/m

l

1. Kinetik ohne Rifa2. Kinetik mit Rifa3. Kinetik mit Rifa

Abb. 24: Konzentration von Tulathromycin vor und na ch Aufsättigung mit

Rifampicin im Plasma von Fohlen 8

Page 96: Nina\264s Druckversion)

Diskussion

96

5 Diskussion

Ziel der Arbeit war es, durch Messung der Tulathromycinkonzentration im Plasma und

in der bronchoalveolären Lavage Aussagen über die Pharmakokinetik und

Abschätzungen über die beim Fohlen notwendige Dosierung treffen zu können, da

solche Daten bisher nur über Schwein und Rind vorliegen. Zusätzlich sollte eine

Beeinflussung der Pharmakokinetik von Tulathromycin durch eine kombinierte

Verabreichung von Rifampicin untersucht werden. Auch eventuelle Unverträglichkeiten

sollten dokumentiert werden.

5.1 Probanden

Zur Feststellung der pharmakologischen Eigenschaften von Tulathromycin und dessen

eventueller Beeinflussung durch die zusätzliche Gabe von Rifampicin, ist auf die

Vergleichbarkeit der Probanden und der Versuchsbedingungen zu achten. Mit 18

Probanden, von denen bei zwölf Fohlen ein längeres Protokoll durchgeführt wurde, ist

eine aussagekräftige Gruppengröße gewählt worden. Die Tiere wurden auf einem

Betrieb gehalten, auf dem sie im Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März 2005

auch geboren worden sind. Alle Probanden wurden mit ihren Mutterstuten in

Laufställen gehalten. Lediglich zur Blutentnahme während der ersten 24 Stunden und

zu den bronchoalveolären Lavagen wurden Stute mit Fohlen in Boxen untergebracht.

Da die Studie von Mitte Februar bis Ende Juni 2005 durchgeführt wurde, konnte die

jahreszeitlich unterschiedliche Witterung keinen störenden Einfluss auf die

gemessenen Tulathromycinkonzentrationen und somit auf die Ergebnisse der Studie

nehmen. In die Studie wurden neun Stut- und neun Hengstfohlen aufgenommen. Es

liegt somit eine gleiche Geschlechterverteilung vor. Das Alter der Fohlen lag zwischen

50 und 70 Tagen, da die Entwicklung der Organsysteme zu diesem Zeitpunkt

ausgereift ist. Somit wurde die Tulathromycinkonzentration in Plasma und

bronchoalveolärer Lavage nicht durch einen unreifen Metabolismus verändert.

Außerdem erkranken häufig Fohlen ab zwei Monaten an dem Erreger Rhodococcus

equi, so dass das gewählte Alter das der Zielgruppe der zu behandelnden Fohlen

entspricht.

Page 97: Nina\264s Druckversion)

Diskussion

97

5.2 Nachweisbarkeit und Pharmakokinetik von Tulathr omycin

5.2.1 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach ei nmaliger Injektion

Nach intramuskulärer Applikation konnte Tulathromycin bei allen Probanden im Plasma

nachgewiesen werden. Als Dosierung wurde 1 ml auf 40 kg Körpergewicht Draxxin®,

das entspricht 2,5 mg/kg Tulathromycin, gewählt. Diese Dosierung wurde auch in der

Literatur von TRAEDER und GROTHUES (2004), sowie GALER et al. (2004) für

Schwein und Rind angegeben.

BENCHAOUI et al. (2004) verabreichten 56 gesunden Schweinen, welche

vorberichtlich noch nicht mit Makroliden behandelt worden waren, einmalig 2,5 mg/kg

Körpergewicht Tulathromycin intramuskulär oder intravenös. Nach Applikation wurden

bis zu sieben Tage nach der Behandlung Blutproben gewonnen. Die Schweine wurden

nach der letzten Blutentnahme getötet und Lungenproben wurden entnommen.

BENCHAOUI et al. (2004) stellten bei intramuskulärer Applikation nach 0,25 Stunden

eine maximale Plasmakonzentration von 116 ng/ml fest. Die Halbwertszeit betrug 75,6

Stunden. 168 Stunden nach der Behandlung betrug die Tulathromycinkonzentration in

der Lunge 1380 ng/g und nach 360 Stunden 778 ng/g.

Die maximale Plasmakonzentration wird beim Fohlen somit 0,42 Stunden später als

beim Schwein erreicht. Der Mittelwert der maximalen Plasmakonzentration ist dafür

beim Fohlen mit 584 ± 302 ng/ml bei gleicher Dosierung von Tulathromycin fünfmal

größer, als die von BENCHAOUI et al. (2004) gemessene Konzentration beim

Schwein. Die errechnete Halbwertszeit beim Fohlen von 129 ± 46 Stunden ist ebenfalls

deutlich höher, als der von BENCHAOUI et al. (2004) angegebene Wert von 75,6

Stunden. Die gemessenen Tulathromycinkonzentrationen in der Lunge sind schwer

miteinander zu vergleichen, da in dieser Studie kein Lungengewebe, sondern lediglich

die rückgewonnene Lavageflüssigkeit analysiert wurde. Der in dieser Studie

gemessene Wert nach 196 Stunden von durchschnittlich 392,8 ng/109 Zellen, mit

einem Maximalwert von 1234,6 ng lässt beim Fohlen auf einen weitaus größeren

Wirkstoffgehalt im gesamten Lungengewebe schließen. Die Konzentration von

Tulahtromycin im Lungengewebe ist somit vergleichbar, wenn nicht noch höher, als der

von BENCHAOUI et al. (2004) gemessene Wert von 1380 ng pro Gramm

Lungengewebe 168 Stunden nach Tulathromycinapplikation. BENCHAOUI et al. (2004)

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Diskussion

98

weisen außerdem darauf hin, dass das homogenisierte Lungengewebe ein

Konglomerat aus intra- und extrazellulärer Anreicherung des Medikamentes darstellt.

In einer weiteren Untersuchungsgruppe beim Schwein stellten BENCHAOUI et al.

(2004) nach i.m Applikation eine Plasmakonzentration von 581 ng/ml eine halbe

Stunde nach Behandlung fest. Die Halbwertszeit betrug in dieser Gruppe 91 Stunden.

Im Lungengewebe wurden zwölf Stunden nach i.m. Applikation 2840 ng/g

Tulathromycin festgestellt. Die höchste Konzentration der Lunge betrug 3470 ng/g und

wurde 24 Stunden nach Applikation gemessen. Sechs Tage nach Verabreichung

konnte im Lungengewebe eine Konzentration von 1700 ng/g und nach zehn Tagen von

immer noch >1000 ng/g vorgefunden werden.

Die Plasmakonzentration ist mit dem durchschnittlichen Wert in der vorliegenden

Studie beim Fohlen von 516 ng/ml nach 20 Minuten mit dem Wert von 581 ng/ml eine

halbe Stunde nach Behandlung bei BENCHAOUI et al. (2004) vergleichbar. Die

Halbwertszeit lag beim Fohlen mit 129 ± 46 Stunden höher. Die Lungenkonzentration

beim Schwein weist ähnliche Konzentrationen nach sechs Tagen von 1700 ng/g und

zehn Tagen von immer noch >1000 ng/g, wie die Werte beim Pferd nach acht Tagen

von 158,9 bis 1234,6 ng/109 Zellen auf. Die Tulathromycinkonzentration in einer Probe

des gesamten Lungengewebes dürfte auch hier wesentlich größere Konzentrationen

als die beim Schwein gemessenen Werte ergeben.

Auch GALER et al. (2004) führten eine Studie zu Tulathromycin durch, in der sie neben

20 Schweinen auch 20 Kälber einbezogen. Dabei erhielten die Kälber 2,5 mg/kg

subkutan in die rechte Halsseite. Eine Gruppe bekam eine einmalige Injektion

verabreicht. Die Schweine wurden einmalig intramuskulär gespritzt. Am siebten Tag

wurden die Tiere euthanisiert. Lungenproben von allen Lungenlappen, ca. 500 g vom

Rind und ca. 250 g vom Schwein wurden gesammelt, homogenisiert und eingefroren.

Die maximalen Konzentrationen in Rinder- und Schweineplasma waren in dieser

Studie 1740 und 2440 ng/ml. Die geringsten gemessenen Konzentrationen waren 14,7

ng/ml beim Rind und 2,92 ng/ml beim Schwein. Die Eliminationshalbwertszeit vom

Plasma betrug 44 Stunden beim Schwein und 110 Stunden beim Rind. Die am siebten

Tag gemessenen Konzentrationen von Tulathromycin im Lungengewebe betrugen

beim Rind zwischen 1210 und 6490 ng/g. Beim Schwein kamen Werte zwischen 414

und 2250 ng/g zum Vorschein.

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Diskussion

99

In der vorliegenden Studie belief sich die maximale Plasmakonzentration auf 1470

ng/ml. Der niedrigste Wert lag bei 10,7 ng/ml. Der hier gemessene maximale

Plasmawert ist somit um 940 ng/ml niedriger, als der von GALER et al. (2004)

ermittelte Wert nach intramuskulärer Verabreichung beim Schwein. Dagegen ist die

beim Fohlen die errechnete Halbwertszeit fast dreimal größer, als beim Schwein. Die

bei GALER et al. (2004) ermittelten Lungenkonzentrationen sind höher, als in dieser

Studie, da auch hier Lungengewebe vermessen wurde. Beim Schwein wurden Werte

zwischen 414 und 2250 ng/g Lungengewebe ermittelt. In dieser Studie handelt es sich

um 158,9 bis 1234,6 ng/109 Zellen. Die Konzentration im gesamten Lungengewebe

dürfte auch hier weitaus größer sein.

NOWAKOWSKI et al. (2004) führten eine Studie über Tulathromycin an Rindern durch.

Hierbei erhielten von 50 Kälbern 42 das Medikament subkutan verabreicht und von 22

Kälber bekamen 18 den Wirkstoff intravenös appliziert. Die übrigen Tiere galten als

Kontrolltiere. Anschließend wurden die Plasma- und Lungenkonzentrationen von

Tulathromycin bestimmt. Die Dosierung lag bei allen Tieren bei 2,5 mg Tulathromycin

pro kg Körpergewicht. Nach der intravenösen Verabreichung erhielten NOWAKOWSKI

et al. (2004) eine maximale Plasmakonzentration von 2360 ng/ml mit einem Mittelwert

von 2000 ng/ml am Zeitpunkt t0, also direkt nach Applikation. Die Halbwertszeit im

Plasma wird mit drei Tagen angegeben. Die Mittelwerte der Lungenkonzentration

betrugen 2190 ng/g am siebten und 700 ng/g am 15. Tag. Keine gravierenden

Unterschiede wurden zwischen den Geschlechtern festgestellt, allerdings wurden

signifikante Differenzen zwischen subkutaner und intravenöser Verabreichung

bezüglich der Maximalkonzentration festgestellt. Auch NOWAKOWSKI et al. (2004)

stellten somit eine schnelle Absorption, eine hohe Bioverfügbarkeit und eine

verlängerte Halbwertszeit von Tulathromycin fest. Das Verteilungsvolumen nach

intravenöser Verabreichung lag bei 11 l/kg. Die Halbwertszeit betrug acht Tage.

Die Ergebnisse der eigenen Studie sind schwer mit den Ergebnissen von

NOWAKOWSKI et al. (2004) zu vergleichen, da der Wirkstoff intramuskulär und nicht

wie bei NOWAKOWSKI et al. (2004) intravenös oder subkutan verabreicht wurde. Die

Ergebnisse der Gruppe, in der Tulathromycin ohne Phenol subkutan verabreicht wurde,

weist jedoch vergleichbare maximale Plasmakonzentration nach 25 Minuten von 782

ng/ml auf. In der eigenen Studie wurden Maximalwerte im Plasma von 1470 ng/ml nach

20 Minuten mit einem Mittelwert von 516 ng/ml gemessen. Die Halbwertszeit nach

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Diskussion

100

intravenöser Applikation des Wirkstoffes von acht Tagen (192 Stunden) ist mit der am

Fohlen nach intramuskulärer Injektion festgestellten Zeit von 129 ± 46 Stunden

vergleichbar. Auch in dieser Studie konnte eine schnelle Absorption, eine hohe

Bioverfügbarkeit und eine verlängerte Halbwertszeit von Tulathromycin festgestellt

werden.

Die analytische Bestimmung von Tulathromycin wurde nach dem gleichen Protokoll

durchgeführt, dass auch BENCHAOUI et al. (2004), GALER et al. (2004) und

NOWAKOWSKI et al. (2004) verwendet haben. Der einzige Unterschied bestand darin,

dass in dieser Studie auf eine Trennsäule für die chromatographische Bestimmung von

Tulathromycin und Roxithromycin verzichtet wurde, da keine der getesteten Säulen

reproduzierbare Ergebnisse lieferte und sie für eine chromatographische Trennung von

Tulathromycin und Roxithromycin bei Detektion mittels MS/MS nicht zwingend

notwendig ist.

5.2.2 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach Vo rbehandlung mit

Rifampicin

Nachdem die erste Kinetik am achten Tag nach Tulathromycinapplikation

abgeschlossen war, wurden die Fohlen sechs Tage zweimal täglich mit Rifampicin

behandelt. Darauf folgte die zweite Kinetik, während der die Probanden zusätzlich, zum

einmalig am Zeitpunkt t0 verabreichten Tulathromycin, Rifampicin erhielten.

In der Praxis erfolgt die Kombinationstherapie von Rifampicin, da bei Monotherapien

die Gefahr einer Resistenzentwicklung besteht. Da die Konzentrationen des

Antibiotikums in Lunge, Leber, Galle und Urin höher, als im Blut sind (FURESZ, 1970)

und Rifampicin intrazelluläre Keime abtöten und in septische Herde, Abszesse und

Phagozyten eindringen kann (MANDELL, 1973, 1983; PROKESCH u. HAND, 1982),

wird Rifampicin in der Humanmedizin zur Behandlung der Tuberkulose und beim Pferd

zur Therapie der Rhodokokken-Pneumonie eingesetzt (FARR u. MANDELL, 1982).

In dieser Studie war von Interesse, ob bei Vorbehandlung und Einsatz von Rifampicin

eine Veränderung der gemessenen Plasma- und bronchoalveolären

Lavageflüssigkeitskonzentrationen von Tulathromycin eintritt, da Rifampicin ein

Enzyminduktor ist. Daher kann die Therapie mit einem Kombinationspartner versagen

(SIEGMUND u. WEITSCHIES, 2002), da dessen Elimination beschleunigt wird. Ein

hiervon besonders betroffenes Enzym ist das P-Glykoprotein. Dieses Protein ist an der

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Diskussion

101

luminalen Seite von Endothel- und Epithelzellen lokalisiert und transportiert Stoffe aus

dem Zytoplasma aktiv zurück ins Lumen. P-Glykoprotein ist funktioneller Bestandteil

der Bluthirnschranke und der Plazentabarriere und behindert den Übertritt von

Wirkstoffen ins Gehirn oder den fetalen Kreislauf (SIEGMUND et al., 2003a). Das

Protein wird des Weiteren in den Enterozyten des Dünn- und Dickdarmes angetroffen.

Auf diese Weise kann die orale Absorption von Arzneimitteln behindert werden. Das

Antibiotikum Rifampicin verstärkt diese Effekte, Makrolide hingegen haben eine

hemmende Wirkung auf diese Enzyme (SIEGMUND et al., 2003a; SIEGMUND, et al.,

2003b). Besonders Erythromycin und Clarithromycin weisen stark hemmenden

Eigenschaften auf (SIEGMUND et al., 2003a).

Vergleicht man nun die Ergebnisse der ersten und zweiten Kinetik miteinander, so

bleiben die erwarteten niedrigeren Konzentrationen von Tulathromycin in den Proben,

durch die vermeindliche Enzyminduktion durch Rifampicin und die dadurch bedingte

schnellere Elimination des Medikamentes, aus. Die Konzentrationen nach einmaliger

Tulathromycingabe der ersten bronchoalveolären Lavageflüssigkeit sind sogar

signifikant niedriger, als die Werte der zweiten Lavage, sowie die Ergebnisse des

zweiten, mit zusätzlicher Gabe von Rifampicin und nach Vorbehandlung mit Rifampicin,

und dritten , mit zusätzlicher Gabe von Rifampicin und nach zweiwöchiger Behandlung

mit Tulathromycin und Rifampicin, Protokolls. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die

Vorbehandlung mit Rifampicin über einen längeren Zeitraum hätte erfolgen müssen,

um eine optimale Enzyminduktion zu gewährleisten. Ein weiterer Erklärungsversuch für

dieses Ergebnis ist, dass Rifampicin zwar eine aktivierende Wirkung auf

Enzymsysteme hat, Makrolide hingegen haben eine hemmende Wirkung auf diese

Enzyme (SIEGMUND et al., 2003a; SIEGMUND et al., 2003b). Möglicherweise ist aus

diesem Grund der erwartete Effekt kompensiert worden. In der Literatur ist auch eine

geringe Affinität von Tulathromycin zur bakteriellen Effluxpumpe beschrieben, wodurch

sich das Medikament stark in den Bakterien anreichern kann (TRAEDER u.

GROTHUES, 2004). Man könnte daher eventuell auf ein ebensolches Verhalten in

somatischen Zellen schließen. Auf diese Weise würde selbst eine gesteigerte

Enzymaktivität die Konzentration des Wirkstoffes nicht beeinflussen. Des Weiteren ist

eine Enzyminduktion durch Rifampicin beim Pferd bisher noch nicht beschrieben, so

dass als Begründung für das eingetretene Resultat Speziesunterschiede verantwortlich

gemacht werden könnten.

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Diskussion

102

5.2.3 Verlauf der Tulathromycinkonzentration nach zwe iwöchiger

Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin

Nach der zweiten Kinetik wurden zwölf Fohlen für zwei Wochen mit Tulathromycin und

Rifampicin behandelt. Im Anschluß wurde die dritte Kinetik durchgeführt. Elf Probanden

wurden berücksichtigt, da ein Fohlen (Nr.8) klinisch abnorm reagierte und dessen

Werte als Außreißer im Vergleich zu den restlichen Probanden galten.

Vergleicht man nun die Ergebnisse der ersten und zweiten Kinetik mit den Werten der

dritten Kinetik, so fällt auf, dass in dieser letzten Versuchsreihe in der

bronchoalveolären Lavage höhere Konzentrationen von Tulathromycin erreicht werden.

Die Konzentration in der Lavageflüssigkeit ist sogar signifikant höher, als bei der ersten

und zweiten Kinetik. Die maximale Plasmakonzentration ist signifikant niedriger als zu

dem Wert ohne Rifampicin. Die AUC der dritten Kinetik ist signifikant höher, als die

AUC der ersten und zweiten Kinetik. Vergleicht man nun die AUC der ersten und

zweiten Kinetik von 20000 ± 4268 und 20039 ± 3796 ng x h/ml, erhält man einen

ähnlichen Wert wie die AUC0-t von 19716 ± 4186 ng x h/ml der dritten Kinetik. Dieses

Ergebnis spricht dafür, dass sich das Tulathromycin während der dritten Kinetik im

sogenannten steady state befindet. Der Wirkstoff ist somit nach vier Injektionen, die

jeweils nur einmal pro Woche verabreicht wurden, akkumuliert und befindet sich im

Gleichgewicht. Das Verteilungsvolumen ist signifikant höher als in der ersten Kinetik.

5.3 Akzeptanz und Nebenwirkungen der verabreichten Ar zneimittel

Fast alle Probanden nahmen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase das zweimal

täglich oral zu verabreichende Rifampicin freiwillig. Dabei wurden die Tabletten ohne

Zusatz von Zucker oder anderen Geschmacksstoffen in der für die Applikation

vorgesehenen Spritze aufgelöst.

Das intramuskulär zu injizierende Tulathromycin schien nicht schmerzhaft während

oder nach der Applikation zu wirken. Seltene Abwehrbewegungen wurden wenn direkt

beim Einstechen der Kanüle beobachtet. Während der anschließenden Injektion wurde

keine Schmerzhaftigkeit deutlich.

Tulathromycin schien klinisch weder in Monotherapie, noch in Kombination mit

Rifampicin Nebenwirkungen zu verursachen. Lediglich eins der 18 Fohlen begann 40

Minuten nach jeder Tulathromycininjektion mit Koliksymptomen zu reagieren. Diese

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Diskussion

103

Erscheinung war schnell und nachhaltig mit einer intravenösen Verabreichung von

Vetalgin® N (Wirkstoff Metamizolum natricum 500 mg) zu beheben. Es muß daher nach

Tulathromycininjektion mit vereinzelten individuellen Unverträglichkeiten gerechnet

werden.

Im Labor wurde bei den zwölf Probanden der langen Studie für alle drei Kinetiken zum

Zeitpunkt t0 Parameter zur Bestimmung der Leber- und Nierenfunktion mittels Naß- und

Trockenchemie untersucht. Als für diese Organe aussagekräftige Werte wurden für die

Leber Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) und Glutamat-Dehydrogenase (GLDH)

und für die Niere Harnstoff und Kreatinin bestimmt.

Da für keinen der gemessenen Blutparameter Abweichungen von den Normwerten

festgestellt werden konnte, sind durch die Medikamente Tulathromycin und Rifampicin

keine Veränderungen in den Funktionen von Leber und Niere aufgetreten. Ein Wert lag

außerhalb des Referenzwertes der Gamma-Glutamyl-Transferase von 12–25 U/l mit

einem Ergebnis von 31 U/l. Allerdings war der Zeitpukt dieser Plasmaprobe vor der

ersten Kinetik, so dass bis dahin dem Probanden weder Tulathromycin noch Rifampicin

verabreicht worden war. Die anschließenden Gamma-Glutamyl-Transferase Werte

dieses Fohlens befanden sich wieder im Normbereich.

5.4 Beeinträchtigung der Fohlen durch die bronchoal veoläre Lavage

Die Gesamtzellzahl in der rückgewonnenen Lavageflüssigkeit nimmt von der ersten bis

hin zur letzten Lavage zu. Der letzte Wert ist im Mittel um 12,3 G/l höher, als der in der

ersten Probe bestimmte Zellwert. Betrachtet man nun aber die einzelnen Zellfraktionen

so fällt auf, dass die prozentuale Verteilung aller ausgezählten Zellfraktionen relativ

konstant bleibt. Es ist somit kein Entzündungsreiz durch die durchgeführten Lavagen

gesetzt worden, da nicht die neutrophilen Granulozyten den Anstieg der

Gesamtzellzahl ausmachen. Auch in der bei allen Fohlen durchgeführten Zwischen-

und Abschlussuntersuchungen mit Lungenultraschall konnten keine pathologischen

Veränderungen festgestellt werden.

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Diskussion

104

5.5 Mögliche Aussagen zur Dosierung von Tulathromyci n beim

Fohlen

Vergleicht man die Ergebnisse, der schon publizierten Veröffentlichungen über

Tulathromycin mit den Resultaten der vorgelegten Studie, lässt sich beim Fohlen eine

vergleichbare, wenn nicht höhere Plasmakonzentration nach intramuskulärer

Tulathromycinapplikation als beim Schwein feststellen. Die Halbwertszeit lag weit über

den bisher publizierten Werten. Die Konzentration in der Lunge ist schwer mit den

angegebenen Werten zu vergleichen, da hier eine bronchoalveoläre Lavage

vermessen wurde und beim Schwein das gesamte Lungengewebe zur Verfügung

stand. In Anbetracht dieser Tatsache erscheint die gemessene Konzentration in den

Zellen sehr hoch. Im Lungengewebe des Fohlens dürfte somit eine höhere

Anreicherung von Tulathromycin als beim Schwein stattfinden. Ein weiteres Indiz dafür,

dass sich das Medikament beim Pferd stark intrazellulär anreichert, zeigen die

gemessenen Konzentrationen in den Überständen der bronchoalveolären Lavage.

Diese weisen nach 24 Stunden bei jeder Kinetik wesentlich höhere Werte, als am

achten Tag auf. Das läßt darauf schließen, dass das Medikament vom Extra- in den

Intrazellulärraum diffundiert.

In einer Studie von KERTH (2005) wurden 70 Warmblutfohlen, bei denen

ultrasonographisch Lungenabszesse festgestellt wurden, vergleichend mit

Tulathromycin und Rifampicin, sowie Azithromycin in Kombination mit Rifampicin,

behandelt. 37 Fohlen erhielten Draxxin® in einer Dosierung von 1 ml pro 40 kg alle

sieben Tage intramuskulär. Die Mindestbehandlungsdauer war auf vier Wochen

festgelegt. In dieser Studie zeigte sich Tulathromycin als klinisch wirksam zur

Behandlung der Rhodokokken-Pneumonie beim Fohlen.

TRAEDER und GROTHUES (2004) beschreiben, dass Tulathromycin in Leukozyten

und Makrophagen kumuliert. Dies führt zu einer Erhöhung der Wirkstoffkonzentration

am Infektionsort, da diese Zellen verstärkt zum entzündeten Gewebe wandern. Eine

weitere Anreicherung findet gegenüber Lungenhomogenat gesunder Tiere statt. Hier

wird von einer 4,1 – 4,8fachen Tulathromycinkonzentration im erkrankten Gewebe

berichtet. Dies lässt eine stärkere in vivo Aktivität erwarten, als die in vitro ermittelte

MHK-Werte zugrunde legen. Ein weiterer Effekt hierfür ist die geringe Affinität zur

bakteriellen Effluxpumpe. Auf diese Weise kann Tulathromycin in der Bakterienzelle

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Diskussion

105

kumulieren und einen therapeutischen Spiegel, der mehr als das 4fache des MHK 90

Wertes des Erregers betragen kann, erreichen (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

Tulathromycin überschreitet aufgrund seiner verlängerten Halbwertszeit und starken

Anreicherung im Gewebe nach einmaliger Applikation lange Zeit den MHK-Wert der

relevanten Lungenpathogene bei Rind und Schwein (NOWAKOWSKI et al., 2004). Der

therapeutische Wirkspiegel beträgt je nach Sensibilität des Erregers zwischen fünf

(Pasteurella multocida beim Schwein) und 15 Tagen (Pasteurella multocida beim Rind

und Moraxella hyopneumoniae beim Schwein) (TRAEDER u. GROTHUES, 2004).

Leider ist bisher die minimale Hemmstoffkonzentration für Rhodococcus equi von

Tulathromycin nicht bekannt. Es wird jedoch eine ähnliche, wenn nicht gleiche

Hemmstoffkonzentration wie bei anderen Vertretern der Makrolide für dieses Bakterium

angenommen. Der MHK-Wert für Rhodococcus equi von Erythromycin wird mit <0,25

µg/ml angegeben (PRESCOTT, 1981). Azithromycin weist laut JACKS et al. (2001)

eine MHK von 1 µg/ml auf. Eine MHK 90 von 0,12 µg/ml gegen Rhodococcus equi,

wurde für Clarithromycin postuliert (JACKS et al., 2002).

Nimmt man die minimalen Hemmstoffkonzentrationen der Makrolide für Rhodococcus

equi von 0,12-1 µg/ml als Vorlage, so ist dieser sowohl 24 Stunden nach

Tulathromycinapplikation, als auch am achten Tag nach Verabreichung des

Medikamentes alleine in den 109 Zellen mit Konzentrationen von durchschnittlich

0,2462 und 0,392 µg erreicht. Die Konzentration im erkrankten Lungengewebe würde

noch beträchtlich größer sein. In der dritten Kinetik, in der sich das Medikament im

steady state befand, wurden sogar im Mittel Werte von 0,981 µg nach 24 Stunden und

0,7238 µg am achten Tag in einer Milliarde Zellen gemessen.

Die Ergebnisse der bisher publizierten Studien und die klinische Wirksamkeit von

Tulathromycin lassen demnach darauf schließen, dass 2,5 mg/kg dieses Wirkstoffes

oder 1 ml pro 40 kg Körpergewicht Draxxin® einmal wöchentlich verabreicht, für die

Behandlung der Rhodokokken-Pneumonie des Fohlens ausreichend sind. Die gute

Verträglichkeit des Medikamentes stellt neben der geringen Manipulation der Tiere

einen weiteren positiven Effekt für den Einsatz von Tulathromycin beim Fohlen dar.

5.6 Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen darauf schließen, dass die von

TRAEDER u. GROTHUES (2004) angegebene Dosierung für Rind und Schwein von

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Diskussion

106

einmal wöchentlich 2,5 mg/kg Tulathromycin intramuskulär auch zur Therapie von

Lungenerkrankungen beim Fohlen ausreichend ist.

Genauere Daten zur minimalen Hemmstoffkonzentration von Rhodococcus equi

gegenüber diesem Wirkstoff könnten die Abschätzung, ob genügend Medikament im

Lungengewebe vorhanden ist, vereinfachen.

Die Verträglichkeit der Medikamente war hoch. Es wurden keine Abwehrbewegungen

während der intramuskulären Injektion von Tulathromycin bei den Fohlen beobachtet.

Das oral zu verabreichende Rifampicin wurde von den meisten Fohlen freiwillig

genommen. Weitere Untersuchungen bezüglich der in dieser Studie festgestellten

guten lokalen wie auch systemischen Verträglichkeit sollten in Anbetracht des

Probanden, der auf Tulathromycin zu koliken begann, noch weiter untersucht werden.

Ob Rifampicin tatsächlich wie in dieser Studie festgestellt, die Pharmakokinetik von

Tulathromycin unbeeinflusst lässt, sollte ebenfalls in weiteren Studien untersucht

werden. Insbesondere sollte hier eine längere Vorbehandlung der Fohlen mit

Rifampicin vor dem Einsatz von Tulathromycin erfolgen.

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Zusammenfassung

107

6 Zusammenfassung

Nina Höhensteiger: Nachweis der Konzentration von Tulathromycin im Plasma und in

der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit beim Fohlen mittels

Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit zweifacher Massen-

spektroskopie nach i.m. Applikation, mit und ohne Kombination von

Rifampicin

Ziel der vorgelegten Untersuchung war die Bestimmung der Konzentration von

Tulathromycin im Plasma und in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit beim acht

Wochen alten Fohlen und damit mögliche Aussagen über die Pharmakokinetik,

Dosierung und Applikationshäufigkeit treffen zu können. Dies erfolgte nach einmaliger

i.m. Applikation des Wirkstoffes und Nachweis der Konzentration im Plasma und in der

bronchoalveolären Lavageflüssigkeit mittels HPLC/MS/MS. Zusätzlich sollte eine

Beeinflussung der Pharmakokinetik von Tulathromycin durch eine kombinierte

Verabreichung von Rifampicin untersucht werden.

Die Untersuchungen wurden an 18 Fohlen auf einem privaten Gestüt in

Norddeutschland durchgeführt.

Alle Fohlen bekamen in dem ersten Protokoll einmalig Tulathromycin (2,5 mg/kg KM)

intramuskulär verabreicht. Anschließend wurden in den ersten zwölf Stunden in zu

Beginn 20 Minuten- dann über ein, zwei bis vier Stundenabständen und ab dem

zweiten Tag einmal täglich bis zum achten Tag Blutproben entnommen. Nach 24

Stunden und am achten Tag wurde eine bronchoalveoläre Lavage durchgeführt.

Anschließend wurden die Fohlen sechs Tage nur mit Rifampicin (10 mg/kg KM per os,

zweimal täglich) behandelt. Die zweite Kinetik wurde nach dem gleichen

Beprobungsschema wie beim ersten Protokoll durchgeführt. Der Unterschied bestand

darin, dass die Fohlen sechs Tage mit Rifampicin vorbehandelt waren und auch

während dieser Studie mit dem Medikament behandelt wurden. Tulathromycin wurde

wieder nur zu Beginn des Protokolls einmal verabreicht. Bei zwölf Pferden wurde

anschließend eine zweiwöchige Behandlung mit einmal pro Woche Tulathromycin (2,5

mg/kg KM) intramuskulär und zweimal täglich Rifampicin (10 mg/kg KM) per os

durchgeführt. Daraufhin wurde bei diesen Probanden die dritte Kinetik ermittelt. Die

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Zusammenfassung

108

Analytik der Proben wurde im Institut für klinische Pharmakologie der Ernst-Moritz-

Arndt Universität in Greifswald mittels HPLC/MS/MS durchgeführt.

Die maximalen Plasmakonzentrationen waren in der ersten Kinetik mit 584 ± 304 ng/ml

nach 0,67 Stunden erreicht. In der zweiten Kinetik wurden die höchsten Werte von 557

± 389 ng/ml nach 0,33 Stunden erreicht. Die Werte der dritten Kinetik waren 567 ± 299

ng/ml nach 0,33 Stunden. Die Konzentrationen der bronchoalveolären Lavage der

ersten Kinetik lag nach 24 Stunden bei 246,2 ± 97,9 ng/109 Zellen und bei 37,1 ± 19

ng/ml im Überstand. Am achten Tag lagen die Werte bei 392,8 ± 250,5 ng in den Zellen

und bei 12,4 ± 7,7 ng/ml in dem Überstand. In der zweiten Kinetik erreichte die

Wirkstoffkonzentration in den Zellen 349,9 ± 124,9 ng nach 24 Stunden und 335 ±

135,6 ng am achten Tag. Im Überstand waren Werte von 27 ± 10,5 ng/ml nach 24

Stunden und 10,3 ± 5,5 ng/ml nach acht Tagen zu messen. In den Zellen wurden die

höchsten Konzentrationen in der dritten Kinetik von 981 ± 425,8 ng zum Zeitpunkt der

ersten bronchoalveolären Lavage und 723,8 ± 259,9 ng bei der zweiten Beprobung

festgestellt. Die Werte der dazugehörigen Überstände lagen bei 37,7 ± 17,8 und 11,6 ±

5,2 ng/ml.

Die im Pferdeplasma gemessenen Konzentrationen waren mit den fürs Schwein

publizierten Werten von BENCHAOUI et al. (2004) und GALER et al. (2004)

vergleichbar. Die Konzentrationen im Lungengewebe waren schwer miteinander zu

vergleichen, da in dieser Studie nur die Rückspülflüssigkeit der bronchoalveolären

Lavage zur Verfügung stand. Die darin gemessenen Konzentrationen waren jedoch so

hoch, dass von höheren Werten im Lungengewebe beim Pferd, als beim Schwein

ausgegangen werden kann. Die Halbwertszeit lag mit 129 bis 173 Stunden weit über

den für das Schwein ermittelten Werten.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen darauf schließen, dass die von

TRAEDER u. GROTHUES (2004) angegebene Dosierung von Tulathromycin für Rind

und Schwein von 2,5 mg/kg einmal wöchentlich intramuskulär auch zur Therapie von

Lungenerkrankungen beim Fohlen ausreichend ist. In dieser Studie war kein Einfluss

von Rifampicin auf die Konzentration von Tulathromycin zu erkennen. Das Draxxin®

wurde lokal wie systemisch gut vertragen. Lediglich ein Fohlen bekam eine kurzfristige

lokale Schwellung an der Injektionsstelle und begann etwa 40 Minuten nach jeder

Tulathromycinapplikation zu koliken. Diese Symptomatik war mit einer einmaligen

Injektion von Metamizol-Na+ gut in den Griff zu bekommen.

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Summary

109

7 Summary

Nina Höhensteiger: Determination of tulathromycin levels in plasma and

bronchoalveolar lavage fluid from foals by means of high-pressure

liquid chromatography tandem quadrupole mass spectrometry after

an intramuscular injection of tulathromycin followed by and/or in

combination with rifampicin

The objective of this study was to determine the concentration of tulathromycin in the

plasma and bronchoalveolar lavage fluids from eight-week-old foals in order to make

predictions about the pharmacokinetics, dosage and frequency of application of that

substance. After a single intramuscular injection, the concentration of tulathromycin

was determined in plasma and in bronchoalveolar lavage fluid by means of

HPLC/MS/MS. Another aim was to determine whether application of the drug in

combination with rifampicin would affect the pharmacokinetics of tulathromycin.

These studies were conducted on 18 foals at a private stud in northern Germany.

In the first trial, all foals were given a single intramuscular injection of tulathromycin (2.5

mg/kg BW). In the first twelve hours after injection, blood samples were taken every 20

min, then every two to four hours, and from day 2 until day 8, once daily. A

bronchoalveolar lavage was conducted after 24 h and on day 8. Then the foals were

treated only with rifampicin (10 mg/kg BW, twice daily orally). The second trial was

conducted after sampling as in the first trial with the difference that the foals had been

pretreated for six days with rifampicin and also continued to receive this drug during the

trial. Again, tulathromycin was administered only once at the beginning of the trial. In

the third trial, twelve horses were treated for two weeks with both tulathromycin (2.5

mg/kg BW, injected intramuscularly once a week) and rifampicin (10 mg/kg BW, orally,

twice daily), and samples were taken as before. All samples were analysed by

HPLC/MS/MS conducted at the Department of Clinical Pharmacology of the Ernst-

Moritz-Arndt University of Greifswald, Germany.

Maximum plasma concentrations of 584 ± 304 ng/ml were found after 0.67 h in the first

trial. In the second, the maximums of 557 ± 389 ng/ml were reached after 0.33 h, and in

the third, 567 ± 299 ng/ml, also after 0.33 h. The following changes were determined in

the concentrations in the fluid from bronchoalveolar lavage conducted for the three

Page 110: Nina\264s Druckversion)

Summary

110

trials at 24 h and on day 8: In the first trial, the concentrations were 246.2 ± 97.9 ng/109

cells and 37.1 ± 19 ng/ml supernatant after 24 h; on day 8, 392.8 ± 250.5 ng/109 cells,

and 12.4 ± 7.7 ng/ml supernatant. In the second trial, cell concentrations were 349.9 ±

124.9 ng after 24 h and 335 ± 135.6 ng on day 8. Concentrations in the supernatant

were 27 ± 10,5 ng/ml after 24 h and 10.3 ± 5.5 ng/ml on day 8. The highest

concentrations in lavage fluid were found in the third trial: 981 ± 425.8 and 723.8 ±

259.9 on day 8; the corresponding concentrations in the supernatant were 37.7 ± 17.8

(24 h) and 11.6 ± 5.2 ng/ml (day 8).

The plasma concentrations determined for horses are comparable to those published

for swine by BENCHAOUI et al. (2004) und GALER et al. (2004). However, it is difficult

to compare the concentrations in bronchoalveolar fluid, as only lavage fluid was

available in the present study. The concentrations were so high in the fluid that it must

be assumed that levels in lung tissue were higher in the horse than in swine.

Furthermore, the half-life of between 129 and 173 h was much higher than that

reported for swine.

The results of the present study indicate that a weekly dosage of 2.5 mg/kg

tulathromycin injected intramuscularly as recommended for cattle and swine by

TRAEDER and GROTHUES (2004) is also sufficient for the treatment of lung diseases

in foals. The results of this study did not show any influence of rifampicin on the

concentration of tulathromycin. Draxxin® was tolerated well both locally and

systemically. There was temporary local swelling at the site of injection in one foal,

which began to show signs of colic about 40 min after each application of

tulathromycin. These symptoms were successfully treated with a single injection of

metamizol sodium.

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Anhang

123

9 Anhang

Tab. 13: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe

Fohlen Nr. 0 h 0,33 h 0,67 h 1 h 2 h 4 h 6 h 8 h 12 h 24 h 48 h 72 h 96 h 120 h 144 h 168 h 192 h

1 13,9 97,1 225,0 220,0 164,0 191,0 240,0 227,0 172,0 168,0 71,5 51,8 42,0 41,1 26,9 26,4 24,2

2 7,7 764,0 531,0 551,0 398,0 304,0 227,0 206,0 230,0 145,0 84,1 64,7 59,7 44,8 40,0 42,7 29,1

3 6,8 490,0 457,0 388,0 352,0 282,0 229,0 226,0 170,0 161,0 115,0 79,5 53,8 59,9 42,3 40,1 38,8

4 17,1 268,0 272,0 235,0 236,0 306,0 252,0 312,0 275,0 205,0 96,4 113,0 64,6 58,5 44,5 36,3 37,9

5 8,8 298,0 318,0 268,0 286,0 182,0 253,0 206,0 191,0 236,0 97,3 81,9 46,9 42,1 33,4 28,8 24,9

6 7,7 130,0 204,0 231,0 243,0 253,0 268,0 336,0 281,0 237,0 120,0 57,7 68,6 49,3 45,5 34,6 38,8

7 3,6 519,0 517,0 691,0 234,0 232,0 223,0 195,0 191,0 66,9 70,2 45,1 39,7 30,2 29,1 25,5 21,7

9 11,9 595,0 471,0 408,0 288,0 123,0 69,3 203,0 110,0 53,8 91,0 24,9 30,4 31,8 19,7 25,6 19,2

10 13,6 598,0 686,0 571,0 464,0 394,0 200,0 189,0 177,0 130,0 89,4 73,7 46,9 49,6 31,2 35,0 86,2

11 4,4 757,0 565,0 408,0 422,0 257,0 257,0 292,0 92,5 81,6 58,6 64,3 55,5 49,5 33,0 26,4 26,7

12 5,1 472,0 543,0 547,0 475,0 387,0 267,0 204,0 212,0 134,0 92,0 66,2 62,6 58,4 46,6 39,9 37,2

13 2,3 461,0 758,0 652,0 532,0 318,0 225,0 235,0 201,0 163,0 90,4 43,9 39,1 62,4 169,0 36,3 26,9

14 23,2 1470,0 1190,0 1120,0 527,0 329,0 234,0 196,0 148,0 94,1 82,9 62,4 51,4 38,5 38,5 32,3 30,1

15 5,6 814,0 569,0 489,0 342,0 332,0 257,0 267,0 205,0 174,0 129,0 77,9 51,6 47,3 49,6 39,4 35,3

16 7,3 215,0 204,0 181,0 177,0 147,0 143,0 103,0 143,0 81,3 50,4 33,8 27,0 21,0 21,7 17,8 65,7

17 28,0 293,0 316,0 402,0 321,0 250,0 228,0 201,0 162,0 124,0 64,6 47,3 37,7 32,2 28,2 25,6 32,0

18 3,6 531,0 417,0 530,0 420,0 299,0 233,0 177,0 138,0 140,0 222,0 42,3 39,3 34,8 10,7 26,2 28,9

MW 10,0 516,0 484,9 464,2 345,9 269,8 223,8 222,1 182,3 140,9 95,6 60,6 48,0 44,2 41,8 31,7 35,5

SD 7,2 327,0 245,6 230,3 116,3 77,1 49,5 55,1 50,7 54,7 38,8 21,2 11,9 11,8 34,4 7,0 16,7

RSD [%] 71,5 63,4 50,6 49,6 33,6 28,6 22,1 24,8 27,8 38,8 40,6 35,0 24,9 26,8 82,5 22,0 47,2

8 18,4 844,0 737,0 489,0 395,0 285,0 252,0 207,0 192,0 115,0 91,5 63,9 51,4 41,9 40,4 35,7 34,6

Page 124: Nina\264s Druckversion)

Anhang

124

Tab. 14: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe und zusätzlicher

Gabe von Rifampicin (10 mg/kg KM p.o., zweimal tägli ch) nach Vorbehandlung mit Rifampicin (6 Tage)

Fohlen Nr. 0 h 0,33 h 0,67 h 1 h 2 h 4 h 6 h 8 h 12 h 24 h 48 h 72 h 96 h 120 h 144 h 168 h 192 h

1 14,4 282,0 246,0 258,0 186,0 208,0 212,0 221,0 225,0 149,0 75,9 61,8 43,4 44,2 32,0 28,6 23,3

2 18,6 635,0 631,0 612,0 460,0 307,0 276,0 225,0 169,0 205,0 84,4 61,3 59,1 52,7 49,4 36,4 42,0

3 18,9 171,0 151,0 170,0 170,0 189,0 206,0 158,0 128,0 128,0 73,4 53,0 32,4 38,8 33,6 35,0 27,4

4 18,6 702,0 584,0 523,0 473,0 507,0 309,0 241,0 224,0 126,0 111,0 84,2 59,7 54,5 53,0 42,1 33,9

5 13,1 461,0 377,0 308,0 263,0 296,0 187,0 204,0 201,0 136,0 79,8 75,0 51,0 48,0 45,2 28,7 34,2

6 17,4 848,0 676,0 768,0 641,0 336,0 228,0 292,0 295,0 162,0 112,0 71,2 40,6 41,7 44,3 37,7 29,6

7 12,8 428,0 467,0 316,0 241,0 256,0 236,0 219,0 193,0 142,0 85,9 53,5 50,3 39,1 36,6 32,4 31,5

9 13,2 487,0 632,0 365,0 396,0 326,0 179,0 134,0 143,0 90,6 53,5 43,9 35,4 38,7 38,5 39,8 24,3

10 15,7 220,0 228,0 348,0 238,0 214,0 194,0 126,0 152,0 143,0 79,5 114,0 55,5 53,4 45,4 48,6 34,8

11 12,4 615,0 510,0 307,0 311,0 215,0 147,0 201,0 169,0 128,0 70,9 55,8 115,0 27,0 21,7 27,5 24,5

12 14,9 611,0 398,0 465,0 323,0 283,0 258,0 175,0 196,0 127,0 70,5 54,2 49,7 39,6 41,6 31,8 35,0

13 14,6 157,0 430,0 219,0 297,0 170,0 177,0 150,0 151,0 76,7 102,0 65,2 45,9 42,9 38,6 31,2 23,7

14 13,9 1900,0 1190,0 877,0 523,0 282,0 196,0 188,0 154,0 96,3 76,1 60,2 54,9 61,4 46,1 40,1 30,7

15 14,7 413,0 348,0 288,0 247,0 220,0 196,0 203,0 252,0 172,0 96,4 76,9 67,1 52,0 61,0 34,8 36,9

16 9,6 238,0 258,0 213,0 189,0 216,0 134,0 113,0 93,8 191,0 46,8 38,3 30,8 26,9 21,7 18,4 15,9

17 11,8 243,0 218,0 274,0 242,0 245,0 203,0 189,0 183,0 113,0 73,3 68,7 51,2 42,0 35,2 25,0 22,3

18 11,4 322,0 349,0 309,0 386,0 253,0 202,0 170,0 139,0 95,4 79,6 73,9 47,7 36,5 28,2 38,0 30,1

MW 14,5 513,7 452,5 389,4 328,6 266,1 208,2 188,8 180,5 134,2 80,6 65,4 52,3 43,5 39,5 33,9 29,4

SD 2,7 410,4 248,3 198,6 132,8 78,6 43,7 45,4 49,4 35,0 17,5 17,4 18,9 9,4 10,5 7,2 6,5

RSD [%] 18,6 79,9 54,9 51,0 40,4 29,5 21,0 24,0 27,3 26,1 21,7 26,6 36,1 21,5 26,5 21,2 22,2

8 274,0 285,0 216,0 233,0 214,0 253,0 236,0 206,0 145,0 328,0 55,2 52,2 44,0 45,0 35,0 30,3 92,5

Page 125: Nina\264s Druckversion)

Anhang

125

Tab. 15: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe und zusätzlicher

Gabe von Rifampicin (10 mg/kg KM p.o., zweimal tägli ch) nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin u nd

Rifampicin

Fohlen Nr. 0 h 0,33 h 0,67 h 1 h 2 h 4 h 6 h 8 h 12 h 24 h 48 h 72 h 96 h 120 h 144 h 168 h 192 h

7 36,6 627,0 478,0 412,0 356,0 306,0 254,0 224,0 188,0 147,0 106,0 71,4 65,2 66,5 50,6 46,1 39,9

9 62,8 671,0 546,0 401,0 406,0 318,0 262,0 240,0 199,0 137,0 104,0 76,4 63,2 52,3 42,9 44,3 39,0

10 43,3 488,0 383,0 462,0 403,0 315,0 324,0 322,0 253,0 171,0 135,0 101,0 97,7 68,7 53,3 56,8 39,0

11 50,0 252,0 219,0 254,0 205,0 207,0 237,0 228,0 288,0 260,0 138,0 84,9 110,0 70,5 65,0 54,0 48,5

12 62,6 450,0 454,0 462,0 384,0 373,0 361,0 326,0 387,0 230,0 99,9 144,0 103,0 104,0 74,3 63,0 67,0

13 41,5 815,0 667,0 636,0 502,0 362,0 313,0 222,0 222,0 151,0 131,0 85,1 90,6 61,7 63,2 59,2 61,7

14 56,3 1160,0 991,0 729,0 647,0 396,0 423,0 178,0 331,0 170,0 131,0 106,0 84,8 67,6 55,1 67,3 50,9

15 57,3 873,0 638,0 601,0 450,0 364,0 310,0 265,0 215,0 184,0 136,0 116,0 97,1 80,1 68,8 69,5 66,6

16 28,0 98,1 99,1 87,8 116,0 103,0 116,0 119,0 132,0 95,7 55,8 60,5 44,7 34,7 33,7 33,0 28,6

17 47,9 393,0 342,0 324,0 399,0 334,0 290,0 270,0 211,0 146,0 115,0 79,6 75,5 57,9 58,2 51,5 42,6

18 44,5 319,0 294,0 308,0 264,0 265,0 232,0 232,0 208,0 156,0 90,8 72,9 75,2 60,7 54,7 54,4 48,4

MW 48,3 558,7 464,6 425,2 375,6 303,9 283,8 238,7 239,5 168,0 113,0 90,7 82,5 65,9 56,3 54,5 48,4

SD 10,9 308,4 244,9 183,9 143,8 85,3 79,3 59,1 71,6 44,9 25,2 24,1 19,7 17,2 11,6 10,7 12,4

RSD [%] 22,7 55,2 52,7 43,3 38,3 28,1 27,9 24,7 29,9 26,7 22,3 26,6 23,9 26,1 20,6 19,6 25,6

8 40,8 67,9 86,1 101,0 184,0 187,0 160,0 259,0 193,0 149,0 102,0 301,0 64,8 50,0 52,3 46,4 34,7

Page 126: Nina\264s Druckversion)

Anhang

126

Tab. 16: Tulathromycinkonzentration in 10 9 BAL-Zellen beim Fohlen

BAL 1 2 3 4 5 6

Fohlen Nr .

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 128,3 343,5 485,0 292,2 - -

2 - 530,6 607,5 444,3 - -

3 280,9 1234,6 451,5 496,6 - -

4 328,6 302,5 443,0 309,6 - -

5 248,9 576,1 140,9 131,7 - -

6 246,2 641,5 181,5 608,9 - -

7 228,1 264,6 376,9 253,8 334,2 506,6

8 233,3 259,5 402,2 185,5 628,9 741,8

9 220,6 279,4 262,1 322,5 868,3 731,8

10 149,1 158,9 192,7 241,6 680,2 606,3

11 275,3 458,4 486,9 494,2 1919,3 1187,4

12 548,5 467,9 450,7 500,0 1472,8 993,9

13 285,3 260,3 339,8 94,6 777,6 341,8

14 163,1 219,0 266,7 275,3 1232,6 836,1

15 200,0 304,6 355,0 300,0 1046,7 579,3

16 195,9 235,1 281,8 358,9 1208,9 1067,8

17 140,3 335,4 237,0 340,2 828,2 418,1

18 312,0 197,9 336,4 380,2 774,1 674,3

MW 246,2 392,8 349,9 335,0 981,0 723,8

SD 97,9 250,5 124,9 135,6 425,8 259,9

RSD [%] 39,8 63,8 35,7 40,5 43,4 35,9

Page 127: Nina\264s Druckversion)

Anhang

127

Tab. 17: Tulathromycinkonzentration in den BAL-Übers tänden beim

Fohlen

BAL 1 2 3 4 5 6

Fohlen Nr .

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und Rifampicin

3 22,3 36,9 13,3 14,1 - -

4 60,1 18,0 24,1 13,4 - -

5 27,8 19,5 33,9 14,9 - -

6 49,3 10,5 38,4 18,4 - -

7 20,9 13,9 37,2 6,4 43,7 12,9

8 67,1 8,9 33,1 14,2 62,4 11,8

9 25,0 8,9 15,2 9,0 29,2 4,8

10 41,1 9,8 16,9 15,7 33,2 16,1

11 20,4 12,0 36,3 14,7 72,2 14,1

12 37,1 9,7 12,4 15,4 46,1 9,9

13 63,0 11,7 39,4 2,2 31,1 5,6

14 42,6 10,2 21,3 2,78 15,5 4,6

15 33,0 6,6 39,0 5,8 30,2 12,1

16 23,9 5,6 30,7 4,0 42,7 21,9

17 23,3 4,1 13,5 3,1 8,4 13,7

18 80,4 12,5 34,8 12,1 36,3 17

MW 37,1 12,4 27,0 10,3 37,7 11,6

SD 19,0 7,7 10,5 5,5 17,8 5,2

Page 128: Nina\264s Druckversion)

Anhang

128

Tab. 18: Ergebnisse der Blutchemie: Gamma-Glutamyl- Transferase

(GGT) in U/l

Fohlen Nr.

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikatio n

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und

Rifampicin

7 19,0 17,0 14,0

8 14,0 15,0 13,0

9 31,0 22,0 18,0

10 14,0 13,0 14,0

11 17,0 18,0 17,0

12 15,0 16,0 13,0

13 23,0 21,0 24,0

14 14,0 15,0 19,0

15 20,0 17,0 17,0

16 15,0 14,0 16,0

17 16,0 12,0 14,0

18 19,0 15,0 18,0

Mittelwert 18,1 16,3 16,4

Page 129: Nina\264s Druckversion)

Anhang

129

Tab. 19: Ergebnisse der Blutchemie: Glutamat-Dehydr ogenase (GLDH) in

U/l

Fohlen Nr.

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und

Rifampicin

7 5,8 6,9 2,2

8 4,0 2,6 2,2

9 5,5 5,5 4,0

10 1,8 5,5 6,2

11 2,9 1,8 2,2

12 4,0 2,2 2,9

13 5,1 1,8 2,9

14 1,8 4,7 3,3

15 2,9 4,7 2,9

16 6,6 2,9 5,8

17 4,4 2,2 4,0

18 7,2 3,7 4,7

Mittelwert 4,3 3,7 3,6

Page 130: Nina\264s Druckversion)

Anhang

130

Tab. 20: Ergebnisse der Blutchemie: Harnstoff in mm ol/l

Fohlen Nr.

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und

Rifampicin

7 1,2 1,8 2,2

8 1,4 1,0 2,3

9 1,8 1,9 2,6

10 2,3 3,0 3,2

11 2,3 2,4 2,7

12 2,0 1,9 2,1

13 2,3 3,2 3,3

14 3,1 3,3 3,9

15 2,7 3,0 3,1

16 1,9 2,8 3,2

17 1,9 2,4 2,9

18 1,1 1,7 2,6

Mittelwert 2,0 2,4 2,8

Page 131: Nina\264s Druckversion)

Anhang

131

Tab. 21: Ergebnisse der Blutchemie: Kreatinin in Um ol/l

Fohlen Nr.

nach

einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung

mit

Tulathromycin

und

Rifampicin

7 44 57 55

8 47 48 46

9 39 49 46

10 51 48 55

11 50 60 61

12 46 50 58

13 83 100 103

14 85 94 100

15 120 137 136

16 84 111 110

17 90 99 100

18 80 98 98

Mittelwert 68,3 79,3 80,7

Page 132: Nina\264s Druckversion)

Anhang

132

Tab. 22: Gesamtzellzahl der BAL in G/l beim Fohlen

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 22,4 10,9 9,9 12,7 - -

2 - 9,8 15,6 8,9 - -

3 13,9 16,2 18,4 20,6 - -

4 24,0 11,9 15,3 28,8 - -

5 17,2 14,2 31,1 24,0 - -

6 25,3 23,7 22,9 24,4 - -

7 8,3 9,8 16,4 11,7 29,5 27,9

8 8,0 13,9 13,0 20,4 21,2 23,8

9 22,7 23,9 28,0 33,8 24,4 23,4

10 15,3 18,0 21,8 26,7 47,5 18,5

11 14,5 23,4 15,8 23,1 20,2 18,8

12 9,1 14,0 14,7 17,5 11,3 17,0

13 14,1 15,1 9,9 22,8 30,2 84,4

14 13,3 11,6 14,0 15,2 17,8 31,8

15 7,2 6,5 12,1 8,0 12,5 21,7

16 20,3 14,4 12,8 12,4 15,1 17,7

17 13,1 8,4 14,6 10,1 10,6 20,9

18 8,2 7,7 8,3 10,5 15,9 22,7

Mittelwert 15,1 14,1 16,4 18,4 21,4 27,4

SD 6,0 5,3 6,1 7,6 10,5 18,5

Page 133: Nina\264s Druckversion)

Anhang

133

Tab. 23: Rückgewonnene Lavageflüssigkeit der BAL in ml

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung mit

Rifampicin

nach zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin und

Rifampicin

1 80,0 90,0 130,0 90,0 - -

2 - 115,0 90,0 110,0 - -

3 125,0 60,0 130,0 130,0 - -

4 105,0 140,0 140,0 120,0 - -

5 130,0 130,0 140,0 50,0 - -

6 100,0 75,0 70,0 70,0 - -

7 155,0 135,0 105,0 130,0 125,0 150,0

8 135,0 115,0 105,0 125,0 150,0 145,0

9 105,0 130,0 115,0 100,0 160,0 160,0

10 125,0 115,0 130,0 135,0 130,0 60,0

11 145,0 110,0 130,0 120,0 130,0 155,0

12 125,0 120,0 80,0 20,0 140,0 145,0

13 95,0 130,0 140,0 115,0 155,0 130,0

14 155,0 150,0 150,0 125,0 165,0 170,0

15 150,0 150,0 125,0 155,0 120,0 140,0

16 125,0 140,0 155,0 160,0 155,0 100,0

17 135,0 115,0 50,0 140,0 95,0 45,0

18 145,0 145,0 130,0 130,0 130,0 130,0

Mittelwert 125,6 120,3 117,5 112,5 137,9 127,5

SD 22,1 24,8 28,8 35,7 20,2 39,3

Page 134: Nina\264s Druckversion)

Anhang

134

Tab. 24: Anteil der Makrophagen in % der Gesamtzellf raktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 60,0 86,0 62,0 83,0 - -

2 - 67,5 74,0 72,0 - -

3 43,0 61,5 70,5 59,5 - -

4 63,5 65,5 57,5 67,0 - -

5 42,0 53,0 65,0 41,0 - -

6 63,5 74,5 46,5 50,0 - -

7 69,0 82,5 72,5 46,0 69,0 73,5

8 87,0 82,5 75,5 48,0 74,5 85,0

9 77,5 79,5 65,5 58,0 88,5 78,0

10 87,0 79,5 52,5 65,5 78,5 83,0

11 90,0 58,5 63,5 61,0 72,0 72,0

12 89,5 93,0 90,0 59,0 77,5 71,5

13 86,5 80,5 90,0 89,0 77,5 62,5

14 59,0 68,5 63,0 57,5 68,5 67,5

15 89,0 77,0 75,0 71,5 92,5 17,0

16 82,5 68,0 85,5 72,5 90,0 17,0

17 79,0 77,5 71,0 65,0 64,5 56,0

18 93,5 24,0 78,0 66,5 83,5 46,5

Mittelwert 74,2 71,1 69,9 62,9 78,0 60,8

SD 16,5 15,6 11,9 12,4 9,0 23,1

Page 135: Nina\264s Druckversion)

Anhang

135

Tab. 25: Anteil der Lymphozyten in % der Gesamtzellfr aktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 32,0 12,0 35,0 14,5 - -

2 - 24,5 20,0 20,0 - -

3 47,5 6,0 21,5 34,0 - -

4 34,0 13,0 36,0 22,0 - -

5 46,0 41,5 25,5 56,5 - -

6 13,0 25,5 44,5 43,5 - -

7 27,0 12,0 14,5 44,5 28,0 20,0

8 9,5 8,5 15,5 49,5 22,0 12,0

9 18,5 13,5 29,5 38,5 6,5 20,0

10 11,5 14,5 45,0 32,0 21,5 7,5

11 4,5 39,5 33,5 36,5 20,0 19,0

12 4,5 5,0 7,5 18,0 19,5 21,0

13 7,0 9,0 1,5 4,5 18,0 25,0

14 17,0 24,5 28,0 40,5 27,5 27,0

15 5,5 5,5 20,0 8,5 3,0 81,0

16 14,0 16,0 11,0 10,0 4,0 79,0

17 19,5 8,5 26,0 17,0 28,0 33,5

18 4,5 71,0 7,5 14,5 4,5 51,5

Mittelwert 18,6 19,4 23,4 28,0 16,9 33,0

SD 14,1 16,8 12,6 15,6 9,7 24,6

Page 136: Nina\264s Druckversion)

Anhang

136

Tab. 26: Anteil der Mastzellen in % der Gesamtzellfra ktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 0,0 0,0 0,0 0,0 - -

2 - 0,0 0,0 0,0 - -

3 0,0 0,0 1,5 0,0 - -

4 0,0 0,5 4,5 0,0 - -

5 0,0 0,0 4,5 0,0 - -

6 0,0 0,0 0,0 1,0 - -

7 1,0 1,5 0,5 0,0 0,0 0,0

8 0,0 0,5 0,0 0,5 0,0 0,0

9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

10 0,0 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0

11 0,5 0,0 0,0 0,5 1,0 0,0

12 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

13 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

14 0,0 0,0 0,5 0,0 0,0 0,0

15 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

16 0,0 0,0 0,5 0,0 0,0 1,0

17 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5

18 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Mittelwert 0,2 0,2 0,7 0,1 0,1 0,1

SD 0,4 0,4 1,4 0,3 0,3 0,3

Page 137: Nina\264s Druckversion)

Anhang

137

Tab. 27: Anteil der Neutrophilen in % der Gesamtzell fraktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 8,0 1,5 3,0 1,5 - -

2 - 7,5 5,0 5,0 - -

3 9,0 9,5 0,0 4,5 - -

4 1,5 10,0 1,0 0,0 - -

5 10,5 3,5 3,0 1,5 - -

6 0,0 0,0 0,0 4,0 - -

7 2,0 1,0 2,5 7,0 1,0 3,5

8 2,0 4,5 1,0 1,0 3,0 0,0

9 1,5 4,0 5,0 2,5 2,5 0,0

10 1,0 3,0 0,5 0,5 0,0 1,5

11 1,0 2,0 1,0 1,5 2,0 1,0

12 3,0 0,0 1,0 19,0 0,0 1,5

13 6,0 5,5 2,0 1,5 3,5 5,5

14 23,5 7,0 5,0 0,0 0,5 2,0

15 4,0 2,0 2,0 3,5 3,0 2,0

16 2,5 14,5 1,0 0,0 4,0 1,0

17 0,0 4,5 2,0 0,0 7,5 3,5

18 2,0 4,0 7,5 5,5 7,5 1,0

Mittelwert 4,6 4,7 2,4 3,3 2,9 1,9

SD 5,8 3,8 2,1 4,5 2,5 1,6

Page 138: Nina\264s Druckversion)

Anhang

138

Tab. 28: Anteil der Epithelzellen in % der Gesamtzell fraktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 0,0 0,0 0,0 0,0 - -

2 - 0,0 0,0 0,0 - -

3 0,0 23,0 5,0 1,5 - -

4 0,0 8,0 0,0 11,0 - -

5 0,0 0,0 0,0 0,0 - -

6 20,0 0,0 4,5 1,5 - -

7 0,0 0,0 8,5 0,5 0,5 3,0

8 0,0 0,0 7,0 0,0 0,0 0,0

9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,5

10 0,0 0,0 1,5 0,0 0,0 7,5

11 1,5 0,0 0,0 0,0 4,0 5,5

12 0,5 0,0 0,0 1,0 0,0 5,0

13 0,0 3,0 6,5 0,0 0,0 5,0

14 0,0 0,0 1,0 2,0 0,5 1,0

15 0,0 15,5 1,5 16,0 0,0 0,0

16 0,0 0,0 1,5 16,0 0,0 1,0

17 0,0 8,5 0,0 15,5 0,0 4,5

18 0,0 1,0 4,5 12,5 4,0 0,0

Mittelwert 1,3 3,3 2,3 4,3 0,8 2,8

SD 4,8 6,5 2,9 6,4 1,5 2,6

Page 139: Nina\264s Druckversion)

Anhang

139

Tab. 29: Anteil der Riesenzellen in % der Gesamtzellf raktion der BAL

1. BAL 2. BAL 3. BAL 4. BAL 5. BAL 6. BAL

Fohlen Nr.

nach einmaliger

Tulathromycin-

applikation

nach

Vorbehandlung

mit Rifampicin

nach

zweiwöchiger

Behandlung mit

Tulathromycin

und Rifampicin

1 0,0 0,5 0,0 1,0 - -

2 - 0,5 1,0 3,0 - -

3 0,5 0,0 1,5 0,5 - -

4 1,0 3,0 1,0 0,0 - -

5 1,5 2,0 2,0 1,0 - -

6 3,5 0,0 4,5 0,0 - -

7 1,0 3,0 1,5 2,0 1,5 0,0

8 1,5 4,0 1,0 1,0 0,5 3,0

9 2,5 3,0 0,0 1,0 2,5 0,5

10 0,5 2,0 0,5 2,0 0,0 0,5

11 2,5 0,0 2,0 0,5 1,0 2,5

12 2,0 2,0 1,5 3,0 3,0 1,0

13 0,5 2,0 0,0 5,0 1,0 2,0

14 0,5 0,0 2,5 0,0 3,0 2,5

15 1,5 0,0 1,5 0,5 1,5 0,0

16 1,0 1,5 0,5 1,5 2,0 1,0

17 0,5 1,0 1,0 2,5 0,0 2,0

18 0,0 0,0 2,5 1,0 0,5 1,0

Mittelwert 1,2 1,4 1,4 1,4 1,4 1,3

SD 1,0 1,3 1,1 1,3 1,1 1,0

Page 140: Nina\264s Druckversion)

Anhang

140

Tab. 30: In der Analytik verwendete Reagenzien

Hersteller

Tulathromycin Pfizer, Karlsruhe, Deutschland

Roxithromycin Sigma-Aldrich, Steinheim, Deutschland

Ammoniumformiat Sigma-Aldrich, Steinheim, Deutschland

Ameisensäure Merck, Darmstadt, Deutschland

Natriumcarbonat Merck, Darmstadt, Deutschland

Acetonitril LC-MS CHROMASOLV® Sigma-Aldrich, Seelze, Deutschland

Acetonitril J. T. Baker, Deventer, Holland

Kaliumdihydrogenphosphat Merck, Darmstadt, Deutschland

Ammoniak 32 % Merck, Darmstadt, Deutschland

Kaliumhydroxid Merck, Darmstadt, Deutschland

Page 141: Nina\264s Druckversion)

Anhang

141

Gruppe 1 kurz ( ) G ruppe 2 lang ( )

Standort:

Stutennummer:

Spenderstute:

Geburtsdatum des Fohlens:

Geburtskomplikationen:

Signalement:

Geschlecht:

Immunglobulingehalt:

Klinische Befunde:

Sonographische Befunde:

Blut/Leukozyten:

Gewicht:

Applikationsmenge:

Applikationszeitpunkt:

Applikationsstelle:

Lokale Reaktionen:

Systemische Reaktionen:

Sonstige Behandlungen:

BAL 1 BAL 2 BAL 3

Zellzahl:

Rückgewonnene Lavageflüssigkeit:

BAL 4 BAL 5 BAL 6

Zellzahl:

Rückgewonnene Lavageflüssigkeit:

Abb. 25: Formblatt der Datenerfassung für Fohlen

Page 142: Nina\264s Druckversion)

Anhang

142

Abb. 26: Befundbogen für die sonographische Untersu chung der Lunge

Page 143: Nina\264s Druckversion)

Anhang

143

o.b.B. verschärft rasseln giemen o.b.B. rasseln ohne serös seromukös purulent o.b.B. vergrößert ohne auslösbar spontan0 0 2 2 0 2 0 1 1 2 0 1 0 1 2

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

Datum T Leukos Sono

Untersuchungsblatt Stute Nr. ____________

Lunge Trachea Nasenausfluss Lymphknoten HustenWoche

Abb. 27: Untersuchungsblatt für Fohlen

Page 144: Nina\264s Druckversion)

Anhang

144

Stutennummer: Standort: Braunüle:

Blutentnahme: 0 min. 20 min. 40 min. 1 Std. 2 Std. 4 Std. 6 Std. 8 Std. 12 Std.

Probennummer: 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Uhrzeit:

Blutchemie:

Entnahme-Datum:

Zeit bis Zentrifugation:

Blutentnahme: 1 T. 2 T. 3 T. 4 T. 5 T. 6 T. 7 T. 8 T.

Probennummer: 10 11 12 13 14 15 16 17

Uhrzeit:

Blutchemie:

Entnahme-Datum:

Zeit bis Zentrifugation:

Bal: 24 Std. 8 T. 24 Std. 8 T. 24 Std. 8 T.

Probennummer: 1 2 3 4 5 6

Entnahme-Datum:

Lungenseite:

Rückspülmenge:

Zellzahl:

Zellzahl in …… ml:

Zeit bis Zentrifugation:

Abb. 28: Formblatt für Blutentnahme und BAL

Page 145: Nina\264s Druckversion)

Anhang

145

Abb. 29: Klinischer Score

Page 146: Nina\264s Druckversion)

Anhang

146

9.1 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Makrolide, die in den letzten Jahren entwickelt wurden (nach BRYSKIER et al., 1993) 14

Abb. 2: Strukturformel von Erythromycin (nach STAHLMANN u. LODE, 2001) 15

Abb. 3: Strukturformel von Azithromycin (nach STAHLMANN u. LODE, 2001) 20

Abb. 4: Strukturformel von Clarithromycin (nach STAHLMANN u. LODE, 2001) 23

Abb. 5: Strukturformel von Tilmicosin (nach FREY u. LÖSCHER, 2002) 26

Abb. 6: Strukturformel von Tylosin (nach FREY u. LÖSCHER, 2002) 27

Abb. 7: Strukturformel Spiramycin (nach FREY u. LÖSCHER, 2002) 29

Abb. 8: Absorption von Makrolid-Antibiotika nach oraler Verabreichung (nach WILLIAMS u. SEFTON, 1993) 34

Abb. 9: Strukturformel von Tulathromycin (nach NOWAKOWSKI at al., 2004) 38

Abb. 10: Strukturformel von Rifampicin (nach STAHLMANN u. LODE, 2001)47

Abb. 11 Beispielchromatogramm für eine Leerplasmaprobe mit internem Standard 71

Abb. 12 Beispielchromatogramm für eine Plasmaprobe gespiked mit 200 ng/ml Tulathromycin und 250 ng/ml IS 72

Abb. 13: Plasmakonzentration nach einmaliger i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 74

Abb. 14: Plasmakonzentration nach einmaliger i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 75

Abb. 15: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampicin beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 77

Abb. 16: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampicin beim Fohlen (n = 17) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 78

Abb. 17: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit

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Rifampicin und Tulathromycin beim Fohlen (n = 11) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 80

Abb. 18: Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampicin und Tulathromycin beim Fohlen (n = 11) (in Mittelwert und Standardabweichung angegeben) 81

Abb. 19: Vergleichende Darstellung der Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin bei Fohlen mit und ohne Kombination von Rifampicin 83

Abb. 20: Vergleichende Darstellung der Plasmakonzentration nach i.m. Injektion von Tulathromycin bei Fohlen mit und ohne Kombination von Rifampicin 83

Abb. 21: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL-Zellen bei Fohlen (in Mittelwert + Standardabweichung angegeben) 90

Abb. 22: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL-Überständen bei Fohlen (in Mittelwert + Standardabweichung angegeben) 91

Abb. 23: Konzentration von Tulathromycin vor und nach Aufsättigung mit Rifampicin im Plasma von Fohlen 8 95

Abb. 24: Konzentration von Tulathromycin vor und nach Aufsättigung mit Rifampicin im Plasma von Fohlen 8 95

Abb. 25: Formblatt der Datenerfassung für Fohlen 141

Abb. 26: Befundbogen für die sonographische Untersuchung der Lunge 142

Abb. 27: Untersuchungsblatt für Fohlen 143

Abb. 28: Formblatt für Blutentnahme und BAL 144

Abb. 29: Klinischer Score 145

9.2 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Zeitpunkte der Blutentnahme und der bronchoalveolären Lavage (BAL) 59

Tab. 2: Studienübersicht der Gruppe 1 (kurzes Protokoll, n = 6) und Gruppe 2 (langes Protokoll, n = 12) 61

Tab. 3: Studienübersicht der Gruppe 2 (langes Protokoll, n = 12) 63

Tab. 4: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromycin im Plasma beim Fohlen (n = 17) nach einmaliger i.m. Gabe von Tulathromycin (2,5 mg/kg) 76

Tab. 5: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromycin im Plasma beim Fohlen (n = 17) nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach Vorbehandlung über sechs Tage mit Rifampicin 79

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Tab. 6: Pharmakokinetische Parameter von Tulathromycin im Plasma beim Fohlen (n = 11) nach i.m. Injektion von Tulathromycin (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Verabreichung von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach zuvor zweiwöchiger Behandlung mit Rifampicin und Tulathromycin 82

Tab. 7: Vergleich der pharmakokinetischen Parameter von Tulathromycin im Plasma von Fohlen 84

Tab. 8: Prozentualer Anteil der einzelnen Zelltypen an den BAL-Zellen bei Fohlen der Gruppe 1 (n = 6) und Gruppe 2 (n = 12) 86

Tab. 9: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL-Zellen und im Überstand beim Fohlen (n = 18) nach einmaliger Tulathromycingabe (2,5 mg/kg) (in Mittelwert ± Standardabweichung angegeben) 87

Tab. 10: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL-Zellen und im Überstand beim Fohlen (n = 18) nach Tulathromycingabe (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg) nach Vorbehandlung mit Rifampicin über sechs Tage (in Mittelwert ± Standardabweichung angegeben) 88

Tab. 11: Konzentrationen von Tulathromycin in den BAL-Zellen beim Fohlen und im Überstand beim Fohlen (n = 18) nach Tulathromycingabe (2,5 mg/kg) und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg) zweimal täglich p.o. nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin (in Mittelwert ± Standardabweichung angegeben) 89

Tab. 12: Ergebnisse der biochemischen Blutparameter bei den Fohlen des langen Studienprotokolls (n = 12) 93

Tab. 13: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe 123

Tab. 14: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg KM p.o., zweimal täglich) nach Vorbehandlung mit Rifampicin (6 Tage) 124

Tab. 15: Plasmakonzentration von Tulathromycin (2,5 mg/kg KM) beim Fohlen nach einmaliger i.m. Gabe und zusätzlicher Gabe von Rifampicin (10 mg/kg KM p.o., zweimal täglich) nach zweiwöchiger Behandlung mit Tulathromycin und Rifampicin 125

Tab. 16: Tulathromycinkonzentration in 109 BAL-Zellen beim Fohlen 126

Tab. 17: Tulathromycinkonzentration in den BAL-Überständen beim Fohlen 127

Tab. 18: Ergebnisse der Blutchemie: Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) in U/l 128

Tab. 19: Ergebnisse der Blutchemie: Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) in U/l 129

Tab. 20: Ergebnisse der Blutchemie: Harnstoff in mmol/l 130

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Tab. 21: Ergebnisse der Blutchemie: Kreatinin in Umol/l 131

Tab. 22: Gesamtzellzahl der BAL in G/l beim Fohlen 132

Tab. 23: Rückgewonnene Lavageflüssigkeit der BAL in ml 133

Tab. 24: Anteil der Makrophagen in % der Gesamtzellfraktion der BAL 134

Tab. 25: Anteil der Lymphozyten in % der Gesamtzellfraktion der BAL 135

Tab. 26: Anteil der Mastzellen in % der Gesamtzellfraktion der BAL 136

Tab. 27: Anteil der Neutrophilen in % der Gesamtzellfraktion der BAL 137

Tab. 28: Anteil der Epithelzellen in % der Gesamtzellfraktion der BAL 138

Tab. 29: Anteil der Riesenzellen in % der Gesamtzellfraktion der BAL 139

Tab. 30: In der Analytik verwendete Reagenzien 140

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Danksagung

Herrn Prof. Dr. E. Klug möchte ich für die Überlassung des sehr interessanten

Dissertationsthemas danken.

Herrn Prof. Dr. W. Siegmund danke ich für die kooperative Zuasmmenarbeit.

Frau PhD. Dr. M. Venner danke ich sehr herzlich für die jederzeit gewährte

Unterstützung und das sie mir, trotz ihres vollen Terminkalenders, bei den BALs

geholfen hat.

Herrn P. Schockemöhle danke ich für die finanzielle Unterstützung und die gute

Zusammenarbeit.

Der Firma Pfizer und Dr. L. Goossens danke ich für ihr großes Interesse und

die finanzielle Unterstützung.

Dr. E. Scheuch, Janina und Danilo danke ich für die großartige Unterstützung.

Ihr wart spitze.

Den Mitarbeitern des Gestüts Lewitz, besonders Herrn P. Baumgart und F.

Pieper, gilt mein Dank für die Durchführung der Arbeit.

Roberto und Isabell Sanchez danke ich dafür, dass sie mich in ihrem Labor

haben arbeiten lassen und immer sehr freundlich zu mir waren.

Ganz besonders möchte ich Eric danken, der mir in schwierigen Situationen

Händchen gehalten hat und immer für mich da war.

Den „Doktoranden“ möchte ich für ihre jederzeit gewährte Hilfe danken. Ohne

Euch wäre die Durchführung gar nicht möglich gewesen.

Ein weiterer Dank gilt Kasia, die wärend der gesamten Studie meine Fohlen

zweimal täglich behandelt hat.

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Frau A. Seemann-Jensen und Ihren Kolleginnen des Labors der Pferdeklinik

der tierärztlichen Hochschule Hannover danke ich für die geduldigen

Unterweisungen und die freundliche Betreuung.

Ein großer Dank gilt Holger, der mir stundenlang beim Formatieren geholfen

hat. Ohne Dich wäre ich wohl verzweifelt.

Frau PhD. McAlister-Hermann danke ich recht herzlich, dass sie mir so

kurzfristig bei der englischen Übersetzung zur Seite stand.

Des Weiteren möchte ich meiner lieben Nachbarin Frau E. Peter danken, die

sich während meiner Abwesendheit um meine Wohnung gekümmert und

unermüdlich meine Blumen gegossen hat.

Der größtmögliche Dank gilt meinen Eltern und Großeltern, die mir mein

gesamtes Studium und die Dissertation überhaupt erst möglich gemacht haben

und immer an mich geglaubt haben. Ihre Hilfe und ihr Verständnis standen mir

jederzeit zur Verfügung.

Bei den 18 Fohlen und ihren Mutterstuten möchte ich mich für die meist mehr,

selten weniger kooperative Mitarbeit bedanken. Dank ihnen hat die Arbeit zu

großen Teilen viel Freude bereitet. Bleibt gesund und geratet einmal in gute

Hände.