NORDKOREA HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS

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März 2021 53. Jahrgang Schicksale verfolgter Christen in aller Welt NORDKOREA HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS ZENTRALE Einblick in unsere Projektarbeit Seite 2 SRI LANKA Überwältigende Hilfe als Zeugnis Seite 9 DEUTSCHLAND/NIGERIA Schüler fragen HMK-Partner Seite 4

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März 2021 53. Jahrgang

Schicksale verfolgter Christen in aller Welt

NORDKOREA

HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS

ZENTRALEEinblick in unsere ProjektarbeitSeite 2

SRI LANKA Überwältigende Hilfe als ZeugnisSeite 9

DEUTSCHLAND / NIGERIASchüler fragen HMK-PartnerSeite 4

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Inhalte dieser Ausgabe

4–5 Kurz & Knapp

6–8 Nordkorea Hoffnung im Land der Bedrängnis

9–10 Sri Lanka Überwältigende Hilfe als Zeugnis

11 Andacht Gänzlich unbelastet

12 Perspektivwechsel

INTERN

IMPRESSUM

Herausgeber: Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. (HMK) – Verfolgten Christen helfen und von ihnen lernen Tüfinger Straße 3 88690 Uhldingen-Mühlhofen Tel: +49 7556 9211-0 Fax: +49 7556 [email protected] www.verfolgte-christen.orgwww.facebook.com/ HilfeFuerVerfolgteChristen Seit 1969 ist die HMK die Stimme für verfolgte Christen in aller Welt. Wir helfen, lieben und ermutigen in Wort und Tat und erleben Gottes Segen. Redaktion:Elisabeth Müller (V.i.S.d.P.)[email protected] Gestaltungskonzeption und Corporate Design: Gute Botschafter GmbH/Köln

Detailgestaltung und Satz: zeichensetzen kommunikation GmbH/Wetzlar Druck: AWG Druck GmbH/Runkel-Ennerich Erscheinungstermin der nächsten Stimme der Märtyrer: 31. März 2021 Erscheinungsdaten:Ausgabe Nr. 03/2021, 53. JahrgangErscheinungsweise: monatlich Konto Deutschland: Sparkasse Salem-Heiligenberg IBAN: DE27 6905 1725 0002 0314 17BIC: SOLADES1SAL Auslandskonto Schweiz:Schaffhauser Kantonalbank IBAN: CH09 0078 2007 8168 6110 1 BIC: SHKBCH2S Auslandskonto Österreich: Erste Bank der österr. Sparkassen IBAN: AT68 2011 1000 | 5056 0190 BIC: GIBAATWWXXX

Missionsleiter: Manfred Müller Vorstand: Stefan Weber (Vorsitzender), Andreas Kraft (stellv. Vorsitzender), Andy Dipper, Manfred Müller. Die HMK finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Die HMK ist als gemein- nütziger, spendenbegünstigter Verein (VR 580287) mit dem DZI-Spenden-siegel ausgezeichnet worden. Die HMK trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Quellen: Alle Texte HMK, außer S. 4 Micha Frick; alle Bilder HMK, außer S. 4 Brunnen Verlag, S. 5 privat, JuMiKo, S. 11 iStockphoto.com Die Namen von Personen können aus Sicherheits gründen ge ändert sein.

Einblick in unsere Projektarbeit

„Hilfsaktion Märtyrerkirche“ – unser Vereinsname ist Programm. Unsere Projekte sind Hilfsaktionen. Das letzte Jahr mit seinen besonderen Herausforderungen war dabei nicht ganz leicht. Normalerweise versuchen wir, etwa vier Mal im Jahr verschiedene Projekte zu besuchen, um vor Ort den Verlauf zu bewerten, die Projektpartner zu ermutigen und neue Partnerschaften vorzubereiten. Nach dem Ausbruch der Coronakrise waren keine Reisen mehr möglich. Wir sind dankbar, die guten Beziehungen zu unseren Projektpartnern in dieser Zeit per Zoom und E-Mail weiter stärken zu können. Zu vielen Partnern haben sich freundschaft-liche Beziehungen entwickelt. So tauschen wir uns aus – auch über aktuelle Gebetsanliegen.

Der Not vor Ort begegnenUnsere Projekte sollen Hilfe bieten. Daher hören wir auf unsere Partner vor Ort. Sie wissen am besten, wie man der Not begegnen kann und stellen entsprechende Pro-

jektanträge. Wir unterstützen Christen aus den verschie- densten Ländern, zum Beispiel durch Hilfe-zur-Selbst-hilfe-Projekte, wie Mikrokredite, die es ihnen ermög-lichen, dauerhaft auf eigenen Füßen zu stehen.

Projektkomitee: Beraten und betenWie läuft die Projektarbeit ab? Unsere Partner halten den Projektverlauf monatlich fest und berichten uns halbjährlich über die Entwicklung der Hilfsprojekte. Oft kommen während eines laufenden Jahres weitere, drin-gende Anfragen dazu. Dann beraten wir im Projekt-komitee darüber, beten und entscheiden über das weitere Vorgehen. Es kommt vor, dass Projekte nicht so durch-führbar sind wie vom Partner erhofft. Türen können sich schließen, z. B. durch einen terroristischen An-schlag, aber auch durch die Anti-Corona-Maßnahmen. Wenn sich Situationen verändern, muss überlegt wer-den, ob und wie die Projekte angepasst werden kön-nen. Das geschieht stets in Absprache mit uns.

Ermutigung durch GemeinschaftTrotz der vielerorts herrschenden Reisebeschränkun- gen gibt es vereinzelt Möglichkeiten zu reisen. Infor-mationen vom Auswärtigen Amt helfen einzuschätzen, wo Besuche möglich sind. Doch es ist schwierig. Wir hoffen, dass Reisen im Frühjahr wieder stattfinden können. Für unsere Projektpartner – alles verfolgte Christen, die sich für andere verfolgte Christen ein-setzen – ist es eine große Ermutigung, mit uns Ge-meinschaft zu haben. Darum kommen wir gerne.

Weltkarte mit HMK-Projekten

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wir Christen haben Hoffnung! Hoffnung lässt nicht zuschanden werden. Wir haben diese Hoffnung, weil Jesus regiert und weil wir wissen: Jesus kommt mit seinem Heilsplan zum Ziel! Allen Wider- ständen zum Trotz. Das bezeugen wir. Davon reden wir. Und daran ändert auch Corona nichts! Die Maßnahmen im Kampf gegen Corona konfrontieren uns mit nie gekannten Einschränkun- gen. Das geht nicht spurlos an uns vor-bei. Ja, wir kennen Zweifel und gehen auch durch Anfechtungen. Unsere Glaubensgewissheiten werden eben- falls auf die Probe gestellt. Gerade in dieser Corona-Zeit.

Da tut es gut, über den Tellerrand zu schauen: Wie geht es Christen in ande-ren Ländern? In mehr als 64 Ländern haben Christen keine oder nur eine sehr eingeschränkte Religionsfreiheit. Ver-sammlungsverbot? Gesangsverbot? Das ist Alltag für sie. Nirgendwo schlimmer als in Nordkorea. Und wie gehen diese Christen damit um? Davon berichten wir in diesem Heft ab Seite 6.

„Hoffnung lässt nicht zuschanden wer-den.“ Das ist keine Schönwetteraussage. Das war es schon bei Paulus nicht. Hier klingt Anfechtung durch. Das Bild der Hoffnung ist in einen Rahmen von Pro-blemen gespannt – und bewährt sich, auch noch gegen den Augenschein. Haben Sie diese Hoffnung? Wer keine Hoffnung mehr hat, der gibt auf. Was ist Ihre Hoffnung? Dass das Kind wieder gesund wird, dass der Freund den er-sehnten Job bekommt, dass die ange- spannten Familienverhältnisse wieder ins Lot kommen?

Wer nur auf Ergebnisse hofft, die er sich wünscht, kann leicht an dieser Hoffnung irre werden. Unsere Wünsche und Vor-stellungen stimmen nicht unbedingt mit Gottes Plan für unser Leben überein. Auch wenn unsere Vorstellungen gut und logisch sind, muss das nicht heißen, dass sie auch so eintreffen werden. Gott ist der Herr – und wir werden seine Wege nie ganz ver-stehen und nachvollziehen können.

Was ist unsere Hoffnung? Wenn die Hoff-nung, die wir haben, uns nicht enttäuschen soll, dann muss es da um mehr und um ande-res gehen als unsere Vor-stellung vom Ausgang eines bestimmten Ereignisses. Wir setzen unsere Hoffnung auf den Herrn! Er steht uns bei. Wie es auch kommen wird, Gott macht es gut. Bei den großen und kleinen Fragen unseres Lebens ist dieser vertrauende Glaube gefragt, dass Gott seine Versprechen hält und dass er es gut machen wird. Es sieht vielleicht nicht immer danach aus. Aber er macht es immer gut. Immer. Auch in Nordkorea. Auch in Sri Lanka und auch bei Ihnen und mir.

In dieser Gewissheit grüße ich Sie herzlich,

P.S.: Diese Hoffnung wollen wir weitergeben – gerade in dieser dunklen Corona-Zeit, denn um uns her sind Menschen in Not. Auch unsere bedrängten Geschwister geben die Hoffnung weiter – unter noch viel größeren Herausfor- derungen. Das wollen wir von ihnen lernen und sie dabei auch im Gebet unterstützen.

Liebe Freunde der Stimme der Märtyrer,

„Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.“ Römer 5, 5

EDITORIAL

Ihr

Manfred Müller

Wie es auch kommen wird, Gott macht es gut

Manfred Müller,HMK-Missionsleiter

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KURZ & KNAPP

Landkreis Ravensburg

Schüler fragen HMK-Partner

Videokonferenzen bieten neue Möglichkeiten – auch für den Schulunterricht. Das erlebten einige Schüler live, als sie mitten im Unterricht Pfarrer Obiora Ike aus Nigeria über Zoom sahen und ihn zur Situation der verfolgten Christen in seinem Land befragen konnten. Obiora Ike berichtete dabei auch über seine persönliche Erfahrung.

Wie kam es dazu? Am Gymnasium Wilhelmsdorf bei Ravensburg gibt es das sogenannte „Freie Kurs-angebot“; dabei wählen Schüler aus einer Vielzahl von Angeboten das, was sie interessiert. So fanden sich einige Schüler der 9. Jahrgangsstufe, die sich für den Kurs „Verfolgte Christen – damals und heute“ interessierten. Im Kurs wurde zuerst über

Buchtipp

Gefangen in Nordkorea

Als auf seiner Festplatte verdächtiges Material entdeckt wurde, wurde Kenneth Bae ins Ge-fäng-nis geworfen und zu 15 Jahren Arbeits-lager verurteilt. Über die Monate dort, über Phasen der Hoffnungs-losigkeit, aber auch der Ermutigung berichtet dieses Buch eindrück-lich und mitreißend.

Das Buch kann zum Preis von 15 Euro über die HMK bezogen werden.

DVD

Glauben in Nordkorea

Gott will, dass alle Men-schen gerettet werden und baut seine Ge- meinde auch hin- ter dem Stachel-draht von Nord-koreas Grenzen. Der sechsminütige Kurzfilm berichtet über den chinesischen Pastor Han Chung Ryeol, der am 30. April 2016 ermordet wurde und durch dessen missionarisches Engagement Menschen zu Jesus fanden.

Die DVD ist über die HMK erhältlich.

die aktuelle Situation verfolgter Jesusanhänger im Iran gesprochen, anschließend über die Situation der Christen in den ersten drei Jahrhunderten. Schließlich konnten die Schüler über das Land ihrer Wahl, Nigeria, recherchieren und Fragen für das Interview mit Obiora Ike vorbereiten.

Ein Sprachrohr der VerfolgtenIm Präsenz-Unterricht mit Mundschutz saß der Kurs dann zusammen und erlebte Pfarrer Ike live, der die Schüler mit seiner lebendigen Art beein-druckte. Man spürte ihm ab, dass er nicht nur von dem, was er sagte, überzeugt war, sondern auch ein echtes Sprachrohr der Verfolgten ist. Ike berichtete, wie er selbst Verfolgung erlebt hat. Unvergesslich für die Schüler wurde Ikes Bericht darüber, wie er sogar unter Todesandrohung seinen Heiland Jesus bezeugen konnte.

Missionsleiter Manfred Müller, der den Kontakt hergestellt hatte, ergänzte das Thema mit leben- digen und hochaktuellen Berichten. So öffneten die technischen Möglichkeiten den Schülern neue Horizonte und machten den Kurs für die Teil-nehmer zu einer persönlichen und fühlbar nahen Begegnung mit den verfolgten Christen.

Pfarrer Obiora Ike

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KURZ & KNAPP

Gebt uns die Werkzeuge, die wir brauchen! Wir werden den Preis dafür zahlen, sie zu nutzen. – Die bedrängten Geschwis- ter bitten nicht um Flucht- möglichkeiten, Sicherheit oder ein leichtes Leben. Sie bitten nur um die Werkzeuge, die sie für ihren Dienst brauchen. – Richard Wurmbrand, Gründer der HMK

Jugendmissionskonferenz

Gewaltige Verheißung

„Wir Christen stehen unter einer gewaltigen Verheißung: Wir sind Salz der Erde. Unser Leben bleibt nicht wirkungslos. Das sagt Jesus!“ Hören Sie den ganzen Vortrag von Missionsleiter Manfred Müller auf der Jugendmissions- konferenz unter: www.jumiko-stuttgart.de

Mexiko

Kleiner Laden als Missionsstation

Mehr als ein Jahr ist vergangen, seitdem mehrere christliche Familien aus ihrem Dorf im Süden des Landes vertrieben wurden. Alle fanden inzwischen eine vorübergehende Unterkunft - auf dem Grund-stück eines HMK-Partners sowie in einem Haus auf einem Gemeindegrundstück. Für eine Familie er-gab sich die Chance auf ein permanentes Zuhause. Dort verdienen sie mit einem kleinen Laden ihren Lebensunterhalt – und nutzen die Gelegenheit, hier Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.

Nigeria

Wieder frei atmen

Über unseren medizi- nischen Arbeitszweig können wir weltweit ver-folgten Christen helfen –zum Beispiel in Nigeria: Beim Angriff militanter Fulani-Terroristen auf ihr Dorf erlitt die 18-jährige Patience eine schwere Schusswunde am rechten Unterarm. Nach einer Opera-tion und Physiotherapie kann sie ihre rechte Hand heute wieder gebrauchen. Auch Nathan, ein junger Mann, er-hielt medizinische Hilfe. Terroristen der Boko Haram schossen ihm zwei Mal in den Kopf, weil er sich weiger-te, seinen christlichen Glauben zu verleugnen. Durch ein Wunder hat er überlebt. Das war 2012! Erst letztes Jahr, nach mehreren Operationen, konnten sein Mund und seine Nase wieder hergestellt werden. Endlich kann er frei atmen und wieder fast normal reden. „Habt vie-len Dank. Nach acht Jahren Leiden hat Nathans Leben neu begonnen“, berichtet unser HMK-Partner.

Iran

Rasantes Wachstum

Im Iran ist die Untergrundkirche in den letzten Jahren rasant gewachsen. Obwohl die Gefahr besteht, von der Polizei gefasst zu werden, treffen sich Tausende von Christen heimlich. Etliche wurden aufgespürt und be-finden sich im Gefängnis. Aber die Gemeinde wächst weiter. Junge Christen lassen sich nicht abhalten – sie bleiben dran, und etliche lassen sich als Leiter ausbil- den. Einer von ihnen schrieb an seinen Lehrer: „Ich bitte um Aufschiebung des Abgabetermins für meine Abschlussarbeit, da ich jetzt erst einmal ins Gefängnis gehe. Danach werde ich die Arbeit weiterschreiben.“

Trotz Gefängnisandrohung finden Menschen im Iran zu Jesus.

Missionsleiter Manfred Müller

Der Laden bietet Christen gute Gelegenheiten zu Gesprächen.

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Wie leben Christen in Nordkorea? Darüber berichtet Eric Foley, Leiter unserer süd-koreanischen Partnerorganisation, in

diesem Interview* mit Missionsleiter Manfred Müller.

Wie viele Christen leben eigentlich in Nordkorea? Bei einer Einwohnerzahl von 20-25 Millionen gehen wir von 100.000 Christen aus.

Wie belastbar ist die Zahl von 100.000 Christen? Die Frage lässt sich vielleicht am einfachsten damit beantworten, wie wir auf diese Zahlen kommen. Es sind insbesondere drei Quellen:Zum einen sind es Verwandte der in den 1950er-Jahren nach Südkorea geflohenen Christen, die heute noch in Nordkorea leben. Ihr historisches Hintergrundwissen und die familiären Beziehungen helfen, die derzeitige Situati- on besser zu verstehen und Entwicklungen einzuordnen. Nordkorea ist zwar ein Land mit sehr stark eingeschränk- ter Reisefreiheit. Aber Bürger, die von der Regierung als unbedenklich eingestuft werden – immerhin 30 Prozent der Bevölkerung – dürfen „reisen“. Sie sind die zweite Quelle. Meist bedeutet reisen freilich, dass sie ihre Verwandten in China besuchen oder als Leih-arbeiter im Ausland arbeiten können. Daran hat die Regierung ein großes Interesse, weil so dringend benötigte Devisen ins Land kommen. Privilegierte Nordkoreaner dürfen alle paar Jahre einmal ihre Verwandten in China besuchen und berichten dann natürlich so manches.

Die meisten Informationen bekommen wir aller- dings von nordkoreanischen Flüchtlingen, die nach Südkorea kommen. Das sind bis heute etwa 32.000, ein Drittel von ihnen sind Christen.

Wie leben Christen in Nordkorea?Nordkoreanische Christen leben ihr Christsein in der Regel im Kontext der eigenen Familie. Der Besitz einer Bibel ist absolut illegal, ebenso wie das Neigen des Kop-fes oder das Augenschließen wie beim Gebet. In jeder Wohnung in Nordkorea muss an repräsentativer Stelle ein Bild von Kim Il-sung oder Kim Jong-il hängen. So sollen die Bewohner bei jedem Abendessen auf dieses Bild schauen und sagen: „Danke, Vater Kim Il-sung für das Essen.“ Nordkoreanische Familien kennen also die Idee des „Gebets“, aber sie praktizieren es mit Fotos der quasi göttlich verehrten Herrscherdynastie. Das hat auch Auswirkungen auf das Christsein. So legen nord-koreanische Christen sehr viel Wert auf die zehn Ge-bote. In einem Land mit einem quasi-religiösen Staats-kult schaffen die zehn Gebote unmittelbar Klarheit. „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ wird dann zum wichtigen Leitfaden.

Ist so etwas wie ein Glaubensleben möglich?Überraschend ist, wie Nordkoreaner ihren Glauben auch öffentlich leben, wenn sie zum Beispiel auf dem

INTERVIEW

HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS

NORDKOREA

Eric Foley ist Leiter der südkoreanischen HMK-Partnerorganisation

*Das Interview wurde von Elisabeth Müller aus dem Englischen übersetzt und ist in Auszügen wiedergegeben.

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Marktplatz beten, aber mit offenen Augen, um es so aussehen zu lassen, als würden sie miteinander reden. Außerdem geben sie den Zehnten, nur nicht in einer Kirche, die es ja nicht gibt, sondern auf dem Markt: Wenn sie jemanden in Not sehen, kaufen sie bei ihm ein und zahlen einfach mehr, als sie müssten.Wir können uns kaum vorstellen, wie Christen in Nord- korea leben. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie in ihrem ganzen Leben nie einem anderen Christen au- ßerhalb der eigenen Familie begegnen. Dann die brutale Bespitzelung: Nordkoreaner sind gesetzlich verpflichtet, ihre Nachbarn zu überwachen und jede verdächtige Akti- vität zu melden. Das funktioniert, da durch die Anwen- dung einer Art „Kontaktschuld“ ein brutaler Druck auf-gebaut wird. Man kann allein durch den Kontakt mit einem zu Recht oder Unrecht Verdächtigen schuldig werden. Konkret bedeutet das: Wer sieht, wie ein Nach-bar nachts aus dem Haus schleicht und das nicht meldet, wird, wenn der Nachbar tatsächlich wegen etwas er-griffen werden sollte, derselben Straftat angeklagt werden.

Was geschieht, wenn man als Christ überführt wird? Dann droht das Straflager. Ein Drittel der nordko- reanischen Christen ist in Straflagern inhaftiert. Da wird nicht lange gefackelt, Verdächtige ver-schwinden einfach über Nacht. Die Polizei deportiert dann gleich die ganze Familie und wahrscheinlich auch die Familien aus der Nachbarschaft. Das hat System. Für die Regierung ist der christliche Glaube so etwas wie eine Virusinfektion, d.h. er ist ansteckend und muss effektiv bekämpft und ausgemerzt werden. Entsprechend muss jeder, der mit diesem „Virus“ infiziert ist, gemeldet werden. Deshalb greift der Staat in das gesamte Um-feld ein – „Sippenhaft“ sozusagen.

Wo wächst die Zahl der Christen eigentlich stärker, in Südkorea oder in Nordkorea? In Nordkorea leiden Christen nicht nur unter totali-tären Restriktionen seitens des Staates; es herrscht auch eine absolute Intoleranz gegenüber christlicher Mission unter Nordkoreanern im Ausland. Trotzdem wächst die Gemeinde Jesu in Nordkorea prozentual stärker als in Südkorea. Nordkorea ist weltweit einer der schlimmsten Verfolger von Christen. Dennoch finden jeden Tag Menschen zu Jesus. Wie das? Durch das einfache Zeugnis von Christen, und das sogar noch in den Straflagern. Wenn Christen sich um die Menschen in ihrer Umgebung kümmern, Liebe üben, Essen mit anderen teilen, Notleidenden helfen, dann wird ihr Glaube erfahrbar. So kommen andere zum Glauben, weil sie erleben, wie Christen leben.

INTERVIEW

IMMER UNTER DRUCKVon Anfang an war die christliche Gemeinde Nordkoreas eine bedrängte Gemeinde: Nach ersten Evangelisationsbemühungen kam es Ende des 19. Jhds. in dem schon damals relativ ver-schlossenen Land zu einer Erweckungsbewegung im Gebiet des heutigen Nordkorea. Während der japanischen Besatzung (ab 1910 bis 1945) wurden Christen gezwungen, den Shinto-Schreinen der Besatzer zu huldigen. Durch den zunehmenden Druck und die Kriegswirren ging die Zahl der Christen zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die Kommunisten unter Führung Kim Il-sungs die Kontrolle über den Norden des Landes. Damals lebten noch rund 90 % der Christen in Pjöngjang. Mit Ausbruch des Korea-krieges 1950 flohen viele Christen nach Südko-rea. Das blieb nicht ohne Folgen. Heute finden sich zehn der weltweit größten Kirchen in Süd-koreas Hauptstadt Seoul – zwei davon wurden von nordkoreanischen Flüchtlingen gegründet.

Für die Regierung ist der christliche Glaube so etwas wie eine Virusinfektion

Christen in Nordkorea werden ständig beobachtet.

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INTERVIEW

Darum werden Christen weggesperrt und isoliert, damit sie bloß nicht diese Art von Einfluss auf ande-re ausüben! Das brutale Vorgehen der Regierung gegen die Christen macht indirekt deutlich, wie effektiv das Zeugnis der Christen ist.

Gibt es geheime Kirchen in Nordkorea, wo Menschen ihren Glauben ausleben können? Ja! Aber unser Konzept von Kirche als ein be-stimmter Ort, wo sich Menschen unter der Leitung eines Pastors versammeln, gibt es in Nordkorea nicht. Kirche ist dort anders. Es ist eine Laien-bewegung. Die Zelle der nordkoreanischen Kirche ist die Familie. Natürlich wird man auch in Nord-korea nicht automatisch Christ, wenn man in eine christliche Familie hineingeboren wird. Dazu

kommt, dass in den Schu-len ein großer Druck auf die Kinder ausgeübt wird. Lehrer können ganz sub- til vorgehen und Fragen stellen wie: „Haben eure

Eltern vielleicht ein besonderes Buch zu Hause?“, „Singt ihr in der Familie besondere Lieder?“, „Schlie-ßen Familienmitglieder bei euch vielleicht manchmal die Augen und reden dabei?“ Aus diesem Grund er-zählen Eltern ihren Kindern erst im Teenager-Alter von ihrem Glauben. Kleine Kinder könnten sonst aus lauter Unachtsamkeit die Familie verraten. Trotzdem gibt es Gemeinde Jesu in Nordkorea. Das Gemeindeleben kann eine leise Unterhaltung am Arbeitsplatz sein, bei der Feldarbeit, beim Ge-betstreffen im Straflager. Weil das Gemeindeleben

nicht an ein Gebäude oder an einen Pastor gebun- den ist, ist die Gemeinde Jesu viel unabhängiger und breitet sich dementsprechend aus.

Wie können wir für nordkoreanische Christen beten? „Wie können wir für euch beten?“ Das war die erste Frage, die ich dem ersten nordkoreanischen Christen aus der Untergrundkirche gestellt habe, dem ich jemals begegnet bin. Er antwortete: „Für uns beten? Wir be- ten für euch!“ Ich dachte: Da muss wohl etwas mit der Übersetzung schiefgegangen sein! Warum sollte er für uns beten? Wir kommen aus den Vereinigten Staaten. Wir sind frei, unabhängig. Warum sollte er für uns beten? Er sah die Überraschung in meinem Gesicht und sagte: „Das ist das Problem mit euch Amerikanern. Ihr habt so viel! Ihr habt viel Geld, viel Freiheit, sodass ihr letztlich an euer Geld und an eure Freiheit glaubt. Wir nordkoreanischen Christen haben weder Geld noch Freiheit. Wir haben nur Jesus. Aber wir haben herausgefunden, dass Jesus genügt.“ Und diese Er-kenntnis geben die Christen weiter und bringen so Hoffnung in das Land der Bedrängnis.

Den zweiten Teil des Interviews lesen Sie im nächsten Heft unter dem Titel „Bibeln für Nordkorea“.

DIE HMK IN NORDKOREA

Wir helfen auf vielfältige Weise, können aus Sicher-heitsgründen aber keine konkreten Angaben zu unserer Arbeit vor Ort machen. Wir helfen, das Evangelium nordkoreanischen Leiharbeitern

zu bringen. Nordkoreanern, die als Flüchtlinge nach Südko-

rea gekommen sind, mit seelsorgerlicher Betreu-ung und biblischer Ausbildung.

durch humanitäre Projekte, damit die Liebe Gottes sichtbar werden kann und Menschen einen Zugang zu Gott finden können.

Bitte beten Sie für Nordkorea. Wenn Sie die Arbeit in Nordkorea unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende unter dem Stichwort „NK“.

Die Zelle der nord- koreanischen Kirche ist die Familie

Jedes Jahr flüchten Christen aus Nordkorea über Umwege nach Südkorea (nachgestellt).

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BERICHT

Am Ostersonntag 2019 kam es in Sri Lanka zu einer verherrenden Anschlagserie auf mehrere Kirchen und Hotels. In der letzten

Ausgabe der „Stimme der Märtyrer“ berichteten wir bereits über einige der Familien, die den Bomben-anschlag auf die Zionsgemeinde in Batticaloa vor knapp zwei Jahren überlebt haben. Heute folgt der zweite Teil des Berichts.

Chandrika saß an jenem Ostersonntag noch beim Gemeindechor vorne in der Kirche. Nach dem Chor-gesang wollte sie sich zu ihrer Familie setzen. Sie sah sich um, konnte aber ihren Mann und Sohn nirgends entdecken. Sicher waren die beiden noch mit etwas Organisatorischem beschäftigt. Dass ihr Mann und einer der Pastoren an der Kirchentür mit einem fremden jungen Mann redeten, sah sie nicht. Chan-drikas 9-jährige Tochter Rekshika saß mitten im Gottesdienstraum. Die Kleine hielt dort einen Platz für ihre Mutter frei.

Die ExplosionAls die Bombe explodierte, dachte Chandrika zu-nächst, dass etwas mit der Lautsprecheranlage nicht in Ordnung sei. Vorne in der Kirche war die Ex-plosion weniger laut zu hören. Als Chandrika klar

wurde, dass etwas Furchtbares passiert sein musste, lief sie als erstes zu Rekshika, nahm ihre Tochter an der Hand und rannte mit ihr nach draußen.

Miranthini, eine andere junge Frau, war erst kurz vor Beginn des Gottesdienstes gekommen und nahm auf einem der Plastikstühle in der Nähe der Eingangstür Platz. Sie sah den fremden jungen Mann. Seine Unruhe fiel ihr auf, doch sie dachte sich nichts dabei. Dann kam die Explosion. Miranthini fand sich auf dem Boden wieder. Sie konnte sich weder bewegen noch etwas füh-len oder hören. Menschen schrien und rannten umher. Es brannte. Miranthini sah auf ihre blutenden Beine. Sie fühlte keinen Schmerz. Bewegungslos lag sie auf dem Boden und wartete auf Hilfe.

Total geschocktNachdem Chandrika ihren ersten Schock überwunden und ihre Tochter in Sicherheit gebracht hatte, lief sie zur Kirche zurück, um nach ihrem Mann und ihrem Sohn zu suchen. Noch bevor sie wieder in das Gebäude hineingehen konnte, kamen Freunde auf sie zu, die ihr weinend mitteilten, dass keiner der beiden den Anschlag überlebt hatte. Der junge fremde Mann, mit dem ihr Ehe- mann an der Kirchentür geredet hatte, war der Atten-täter. Auch ihr Sohn war ganz in der Nähe gewesen.

ÜBERWÄLTIGENDE HILFE ALS ZEUGNIS

SRI LANKA

In Miranthinis Bein befindet sich immer noch ein Bombensplitter, der starke Schmerzen verursacht.

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BERICHT

Beide hatten keine Chance. „Emotional war ich to- tal geschockt“, erinnert sich Chandrika, „dennoch konnte ich Gottes Gegenwart spüren.“

Auch Miranthini stand unter Schock, lag immer noch auf dem Boden. 45 Minuten lang musste sie auf Hilfe warten. Ihr Bein war von Bombensplittern getroffen worden und schwer verletzt. Dann kam die Feuerwehr und half, die Überlebenden in die lokalen Krankenhäusern zu bringen, auch Miranthini.

Nach dem Anschlag Die Monate nach dem Attentat waren schwer für Chandrika und ihre Tochter. Rekshika wich nicht mehr von der Seite ihrer Mutter. Seit dem Attentat kann die heute 11-Jährige nicht mehr zur Schule gehen. Manche Tage waren für Chandrika kaum zu über-stehen. Doch sie versucht, die Situation aus himmli-scher Perspektive zu sehen. „Mein Mann und mein Sohn dürfen in Gottes Gegenwart sein“, sagt sie. Es tröstet sie, wenn sie daran denkt, wie Gott für ihre Familie gesorgt hat, seit sie und ihr Mann 2013 zum Glauben an Jesus fanden. Vor 2013, als sie noch Hindus waren, hatten sie zwar materiell alles, was sie zum Leben brauchten, aber sie kannten keine Zufriedenheit. Dann lernten sie Jesus kennen und alles kehrte sich um: „Wir hatten zwar kein Geld mehr, aber wir waren

nie hungrig – und Gott schenkte uns Zufriedenheit.“Nach dem Bombenanschlag kam Hilfe von überall aus der Welt. Auch in Sri Lanka halfen Christen Chandrika. Diese Unterstützung fiel ihren hinduis- tischen Verwandten auf. „Sie fanden, diese liebevolle Unterstützung sei ein echtes Zeugnis für den Glau- ben, zu dem wir jetzt gehören“, berichtet Chandrika. „Ich konnte ihnen sogar von Jesus erzählen.“

Nicht alles ist gutEin Bombensplitter in Miranthinis Bein konnte bis heute nicht entfernt werden. Die Ärzte hatten zu viel Sorge, weiteren Schaden anzurichten. Seither hat sie starke Schmerzen. Deshalb musste sie auch ihre Arbeit in einer Fabrik aufgeben. Jetzt wohnt sie in einem klei-nen Zimmer im Hause ihrer Schwester. Manchmal betet sie, sterben zu dürfen. Die Geschwister aus der Gemeinde laden Miranthini zwar immer wieder zu den Gottesdiensten ein, aber oft kann sie wegen der Schmerzen nicht mitkommen. Doch manchmal geht es, und dann wird sie am Sonntagmorgen mit dem Minibus von der Gemeinde abgeholt. Trotz allem ist Miranthini überzeugt, dass Gott für ihr Leben einen Plan hat. „Ich war so nahe am Attentäter“, sagt sie. „Andere, die hinter mir waren, sind umgekommen und verbrannt.. Aber mein Leben hat Gott erhalten, deshalb glaube ich, dass er einen Plan mit mir hat.“

Dennoch getragenDie Geschwister der Zionsgemeinde haben viel Er-mutigung erlebt. Durch die praktische Hilfe und den geistlichen Beistand haben sie letztlich auch erfahren dürfen, wie Gott trägt. Und sie konnten erleben, wie die überwältigende Hilfe der weltweiten Gemeinde Jesu zu einem starken Zeugnis der Liebe Gottes wurde, die auch Außenstehende offen für den Glauben an Jesus Christus gemacht hat.

DIE HMK IN SRI LANKA 9 % der Einwohner Sri Lankas sind Christen. Sie werden immer wieder Opfer von Gewalt, wie bei den Anschlägen am Ostersonntag 2019. Die Part-ner der HMK helfen vor Ort mit:

Schulstipendien und Betreuung für 250 Kinder. Theologischer und seelsorgerlicher Ausbildung,

um Gemeinden zu unterstützen. Einkommensgenerierenden Maßnahmen zum

Aufbau einer neuen Existenz.

Die besondere Kraft des Zeugnisses der bedrängten Christen stellt Kenneth Harrod in seinem Buch „Zerbrechliche Gefäße“ heraus und zeigt, was wir von diesen Geschwistern lernen können.

Das Buch kann über die Bestellkarte am Ende dieses Heftes bezogen werden. Preis 9,90 €.

Die kleine Rekshika weicht seit dem Attentat nicht mehr von der Seite ihrer Mutter.

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Page 11: NORDKOREA HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS

GÄNZLICH UNBELASTET

Eine große Wolke von Zeugen Jesu umgibt uns. Im Hebräerbrief geht es dabei zuerst um Männer und Frauen Gottes aus dem Alten Testament. Durch ihr handfestes Glaubensvorbild sollen wir ermutigt wer-den. Inzwischen gehören zu dieser großen Schar auch Nachfolger aus der Kirchengeschichte sowie Men-schen, die heute unter äußerst harten Bedingungen nicht von Jesus lassen, sondern unter allen Schwierig-keiten zu ihm aufsehen und an ihm festhalten. Bei-spiele solcher Menschen finden sich auch wieder in diesem Heft. Lassen wir uns von dem Vorbild dieser verfolgten Geschwister herausfordern und ermutigen.

Wozu werden wir ermutigt? Es ist beachtenswert, dass nicht an erster Stelle zum missionarischen Lebensstil oder zu mutigem Gemeindebau aufgerufen wird. Die Zeugen Jesu spornen uns dazu an, Sünde abzulegen, die noch wie eine Last an uns klebt. Warum gerade das?

Wir befinden uns in einem Lauf, einem Wettkampf, der unsere Konzentration verlangt. Die verfolgten Christen erinnern uns daran, dass die Nachfolge

Christi höchste Aufmerksamkeit und Entschiedenheit verlangt. Das ist kein Spaziergang. Wir kämpfen gegen Mächte der Finsternis, um ans Ziel zu kommen.

In diesem Kampf können wir uns keine zusätzlichen Gewichte am Körper leisten. Darum: Wirf deine Sün- de weg auf Jesus! Bekenne, was schon lange als Last auf Deinem Gewissen liegt! Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert. Die Auseinandersetzungen mit den äußeren Hindernissen sind hart genug für unsere verfolgten Geschwister – und auch für uns. Un-nötigen Ballast sollten wir so schnell wie möglich abwerfen, um gänzlich unbelastet in der Kraft unseres Herrn Jesus auf das Ziel zuzulaufen.

Die Schar der Zeugen zeigt uns, dass es im Blick auf Jesus möglich ist, den uns aufgetragenen Kampf zu bestehen. Deshalb wollen auch wir mit aller Aus-dauer dem Ziel entgegenlaufen. Lasst uns alles ab-legen, was uns dabei hindert!

ANDACHT

Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt,

und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.

Hebräer 12,1f

Nachfolge ist kein Spaziergang

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Page 12: NORDKOREA HOFFNUNG IM LAND DER BEDRÄNGNIS

Hilfe und Unterstützung bekommt Amina durch eine HMK-Partnerin. Das hat Amina sehr bewegt. Sie sagt: „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich so gefühlt, als ob Gott seine Hand auf meine Schulter legt und mich umarmt.“

So wie Amina leben in vielen abgelegenen Dörfern Oberägpytens christliche Familien unter- halb der Armutsgrenze. Wirtschaftlich geht es ihnen jetzt noch schlechter, da während der Corona-Pandemie viele Geschäfte, Märkte, Kindergärten und Schulen geschlossen bleiben. Am meisten betroffen sind davon Menschen, die als Tagelöhner arbeiten. Sie müssen zu Hause bleiben und haben keinerlei Einkommensquellen.

Wenn Sie helfen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende unter dem Stichwort: „Überlebenshilfe“.

„ALS OB GOTT MICH UMARMT …“

PERSPEKTIVWECHSEL

KONTAKTHilfsaktion Märtyrerkirche e.V. (HMK)Tüfinger Straße 3 · D-88690 Uhldingen-MühlhofenTel. +49 (0)7556 9211-0 · Fax +49 (0)7556 [email protected] · www.verfolgte-christen.org

SPENDENHilfsaktion Märtyrerkirche e.V. (HMK)Sparkasse Salem-Heiligenberg IBAN: DE27 6905 1725 0002 0314 17BIC: SOLADES1SAL

Die Lebensumstände von Frauen wie Amina sind hart. Amina hat nichts, um für sich und ihren Sohn zu sorgen. Zudem ist ihr Sohn sehr krank. Das notwendige Medikament für ihn zu beschaffen, ist für Amina eine ständige Herausforderung.