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4. Jahrgang | 3. Ausgabe | Dezember 2017 | 5,00 Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835), preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann pflege & mehr nota bene

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4. Jahrgang | 3. Ausgabe | Dezember 2017 | € 5,00

Im Grunde sind es immer die Verbindungenmit Menschen, die dem Leben

seinen Wert gebenWilhelm von Humboldt (1767 – 1835), preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann

pflege & mehrpflege & mehr

nota bene

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nota bene | Dezember – 2017 Dezember – 2017 | nota bene Seite 2 Seite 3

Inhalt03 Editorial Wünsche zur Weihnacht von Anneli Zenker und Manfred Preuss04 Mütter und Väter der Pflege (5) Der eine trage des anderen Last, Theodor Fliedner06 MHT Ausbildung Einmal Abstand nehmen vom Alltag08 Weihnachtsgeschichte Ein traditioneller schwäbischer Weihnachtstag10 Johannesklinik Bad Wildbad FOCUS-GESUNDHEIT – Johannesklinik Bad Wildbad zählt zu den Top-Rehakliniken Deutschlands11 Winterzauber online Über 40.000 Mal virtuell zugeprostet12 Bad Wildbad Winterzauber im Kurpark 201714 Literatur Die Rache des Analogen15 Ernährung Munter (und nicht runder) durch die Winterzeit!16 Fotowettbewerb Gemeinsam stark18 Gewaltfreie Kommunikation MHT-Seminar „Gewaltfreie Kommunikation“19 Wissenschaftskonferenz Wissenschaftskonferenz mit dem Dalai Lama20 Naturheilkunde Anwendungen sind Zuwendungen22 Ergotherapie Ergotherapie im betrieblichen Gesundheitsmanagement23 Natur und Heilkunde Sonnenhut – bei Infekten

ImpressumHerausgeber:MHTGesellschaft für sozialeDienstleistungen mbHHochwiesenhof 5–1075323 Bad Wildbadwww.mht-dienstleistung.dewww.johanneshaus-bad-wildbad.dewww.johannesklinik-bad-wildbad.dewww.johanneshaus-bad-liebenzell.deRedaktion:Gabriele Pawluczyk | Martin Kromer |Wolfgang [email protected] Umsetzung:Dagmar Gö[email protected] Umsetzung:Karl M. [email protected]: 3.000

Editorial

All unseren Bewohnerinnen, Bewohnern und Rehabilitanten, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihren Angehörigen und Familien, den

Freunden und Geschäftspartnern unserer Einrichtungen, Ihnen allen wünschen wir von Herzen ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.

Die großartige Auszeichnung, die unsere Johannesklinik erfahren hat, wird für uns alle Ansporn und Herausforderung sein, gemeinsam mit Ihnen allen Wertschätzung und Qualität in unseren Häusern weiter zu entwickeln – in den fachlichen Bereichen ebenso wie auf der zwischenmenschlichen Ebene.Danke für Ihre Unterstützung.

IhreAnneli Zenker Manfred PreussGeschäftsführerin MHT GlobalConcept.Consult AG

Die Redaktion freut sich, allen Lesern mit diesem Heft bereits die 10. Ausgabe der nota bene vorlegen zu können.Viel Spaß beim Lesen und frohe Festtage.

Wir wünschen euch:Besinnliche Lieder, manch’ liebes Wort,

tiefe Sehnsucht, ein trauter Ort.Gedanken, die voll Liebe klingen

und in allen Herzen schwingen.Der Geist der Weihnacht liegt in der Luft

mit seinem zarten, lieblichen Duft.Wir wünschen Euch zur Weihnachtszeit

Ruhe, Liebe und Fröhlichkeit!

pflege & mehrpflege & mehr

nota bene

Wir wünschen euch:

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Mütter und Väter der Pflege (5) Mütter und Väter der Pflege (5)

Am 13. Oktober 1836 zog Theo-dor Fliedner in ein Haus in Kaisers werth (heute ein Stadt-

teil von Düsseldorf), das er kurz vorher gekauft hatte – und zwar mit insge-samt 33 Kranken und 4 Krankenpfle-gerinnen. Die Anfang des 19. Jahr-hunderts weit verbreitete Kritik, die allgemeine Krankenpflege habe keinen Bezug mehr zum Gebot der christ-lichen Nächstenlie-be, war einer der Gründe, die den evangelischen Pastor Theo-dor Fliedner nach We-gen und Lö-sungen aus dieser ver-meintlichen Misere suchen ließen. Mit der Gründung eines „Christlichen Vereins für Krankenpflege“ be-gannen Fliedners Aktivitä-ten, die Krankenpflege auf ihre christlichen Wurzeln zurück zu führen.

Sowohl im Krankenhaus als auch in den eigenen vier Wänden des Kranken sollte nach Theodor Fliedners Ansicht die Pflege stattfinden. Das war neu

– die Diakonisse kommt zu den Men-schen ins Haus.

Besonderen Wert legte Pastor Fliedner auf die ordentliche Ausbil-

dung seiner Diakonissen als Krankenschwes-

tern. Nur dies könne, so seine

feste Überzeu-gung, die Ga-rantie sein für eine an-gemessene und verant-wortungs-volle Pfle-ge. Fliedner

wollte mit sei-ner Vorstellung

einer christlich geprägten Pflege

zurück zu den Wur-zeln. Nächstenliebe und

Barmherzigkeit nach dem Vor-bild des Mannes aus Samaria, der im

Gleichnis Jesu uneigennützig, furchtlos und bedingungslos dem notleidenden Mitmenschen hilft.

Nach Fliedners Vorstellung sollte al-so diese Pflege das Medizinische und Pflegerische mit dem Theologischen verbinden und dadurch eine Rückbesin-nung auf den wahren Sinn des Evange-liums ermöglichen. Nach Fliedners fes-ter Überzeugung sollte jede Diakonisse eine fundierte Ausbildung erhalten, um adäquate Pflege leisten zu kön-nen. Diese Lerninhalte sollten durch Ärzte vermittelt werden, so dass eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung zwi-schen Arzt und Helferin gewährleistet sei. Fliedners Ehefrau Friederike (1800-1842) gab gleichfalls Unterricht. Als

erstes Lehrbuch der Diakonissenausbil-dung diente Johann Friedrich Dieffen-bachs Anleitung zur Krankenwartung (1832). Theodor Fliedner wollte, dass der Pflegedienst quasi als kirchliches Amt unter dem Edikt der Frömmigkeit ausgeführt wird. Hier jedoch ging die Meinung zwischen ihm und Friederike Fliedner auseinander.

Ihr war es vor allem wichtig, dass Frau-en ohne größere Hürden den Pflegebe-ruf erlernen und gut gerüstet ausüben können. Da stand das – nach ihrer Ansicht – vornehmlich Geistliche dem „Handwerk“ entgegen.

Die gesellschaftliche Stellung einer Frau im 19. Jahrhundert war bekannt-lich eine völlig andere, als in unseren

Diakonie bedeutet im wörtlichen Sinne – Dienst.Im christlichen Kontext wird aus diesem allgemeinen Dienst der

Dienst am Nächsten – an Kranken, Armen,Bedürftigen, am Menschen schlechthin.

Mit dem Auftrag des Paulus aus dem Galaterbrief, der besagt, dass einer des anderen Last tragen solle, offenbart sich letztlich

der Kerngedanke der Diakonie.

DER EINE TRAGEDES ANDEREN LAST

Theodor Fliedner (1800 – 1864) – Gründer der Diakonie

Tagen. Es war für eine Frau eben nicht selbstverständlich, unabhängig von ei-nem Ehemann für sich selbst zu sorgen. Die Gesellschaftsnorm war, entweder zu heiraten oder sich auf dem Hof der Eltern zu verdingen. Mit der Möglich-keit, Diakonisse zu werden, bestand nun tatsächlich die Alternative, vor aller Welt frei und ungebunden einem Beruf nachzugehen. Man musste sich nur fünf Jahre lang verpflichten, sich im Verein der Diakonissen zu engagie-ren. Dann gab es freie Berufskleidung und sogar ein festes Gehalt. Hinzu kam freie Verpflegung, eine Wohnung, ärzt-liche Betreuung, Medizin bei Bedarf und eine Absicherung bei Krankheit. Auch wer im Alter krank und hinfällig wurde, war in der Diakonissengemein-schaft gut versorgt. Das alles brachte

eine immense Aufwertung des gesell-schaftlichen Ansehens der Pflegerin-nen mit sich.

Theodor Fliedner brachte den ur-christlichen Gedanken der dienenden Nächstenliebe in die Praxis der Kran-kenpflege zurück. Der notwendigen Sachlichkeit und wissenschaftlichen Genauigkeit im Medizinbetrieb setzte er Liebe und Barmherzigkeit zur Seite. So unterrichtete er selbst Bibelkunde, Glaubenslehre und Ethik in der Pflege. Er legte mit seinem Gedanken der Dia-konie den Grundstein für die Pflege als den Frauenberuf schlechthin (zu jener Zeit noch politisch korrekt).

Die zu Beginn erwähnte Eröffnung des Mutterhauses in Kaiserswerth am 13. Oktober 1836 wird von der Bio-graphin Anna Stricker in ihrem Werk über das Ehepaar Fliedner als der Be-ginn der neuzeitlichen Krankenpflege bezeichnet.

Wolfgang Waldenmaier

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MHT AusbildungMHT Ausbildung

An Board gingen wir in dem romantisch verträumten Örtchen Hesse und al-le waren gespannt, was uns wohl die

nächsten Tage auf dem Rhein-Marne-Kanal bringen mögen. Unser schwimmendes Heim war die fast 13 Meter lange „Nautilla“. Es gab einen Salon mit einem großen Tisch und aus-reichend Sitzplätzen und eine voll ausgestat-tete kleine Küchenzeile. Die Schlafkabinen wa-ren für je 2 Personen ausgelegt, mit schmalen Einzelbetten und minimalem Stauraum. Außer-dem 2 WC’s und 2 Duschkabinen. Eine Freiflä-che befand sich an Deck mit ausreichend Platz für Tisch und Stühle.

Wir alle waren unerfahrene Freizeitka-pitäne und zum ersten Mal auf einem Hausboot und es war klar, die ein oder andere schwierige Situation würde zu meistern sein.

Ausreichende Französisch-Kenntnisse unserer Crew – Fehlanzeige! Deshalb erfolgte die Einweisung teils in Eng-lisch, teils in Deutsch. Heiko Fricke wollte als erstes Kapitän sein – und auf aller Wunsch blieb er es auch bis zum Ende unserer Reise. Unter Anweisung fuhr er einen kleinen Kreis im Hafenbe-

cken, noch kurz die Technik erklärt, und schon konnte es losgehen. Leinen los – irgendwie wird’s schon gehen…

Also tuckerten wir gemütlich bei Son-nenschein eine knappe Stunde lang bis zur nächsten Anlegestelle. Schnell fahren geht nicht – max. 9 km/Stunde. In Niderviller machten wir einen Spa-ziergang durchs Dorf und bereiteten unser erstes Abendessen an Board zu. Die erste Nacht war kalt und die Feuch-tigkeit tropfte an den Fenstern runter – wie war das doch gleich mit der Hei-

zung? Unsere Crew überstand tapfer die kalte Nacht. Zum Glück konnten wir am nächsten Tag die Heizung in Gang setzen!

Es gab zwei schmale Tunnel zu durch-fahren, der längere maß über 2.300 m. Die älteren Boote, wie unsere Nautilla, seien schwieriger zu manövrieren, als die Neuen, erfuhren wir später. Das merkten wir ganz deutlich im langen Tunnel und dazu fiel auch noch die Beleuchtung aus. Zum Glück sind die Boote alle nach dem Boxautoprinzip rundherum mit Pollern behängt – ei-ner blieb im Tunnel hängen – nicht so

schlimm. Mit den Schleusen hatten wir schnell Routine, kein Problem für unse-re Crew.

Unsere kleinen Highlights der Rei-se waren das riesige und einzigartige Schiffshebewerk in Arzviller, mit dem unser Hausboot 45 Meter den Kanal hinauf gehoben und auf der Rückfahrt wieder herunter befördert wurde. In

„Ich bedanke mich herzlich für die Möglichkeit, daran teilgenommen zu haben, und dass auch das Ge-fühl vermittelt wird, dass man sich um die Schüler kümmert. Man konnte sich auch so mit den anderen Schülern austauschen, die man sonst nicht sieht, und das war sehr schön. Die Idee mit der Hausbootreise empfand ich anfangs der Jahreszeit entsprechend nicht so toll, aber der Ausblick war dann doch unbe-zahlbar und hat sich trotz Erkältung gelohnt. Man hatte durch den ganzen Alltagsstress auch mal Zeit für sich zum Nachdenken. Auch fand ich es gut, als Frau Werner uns das mit dem Lavendelbalsam gezeigt und bei mir auch angewendet hat – sehr erholsam und entspannend. Vielen, vielen Dank dafür, dass es uns ermöglicht wurde.“Natalie Macas, Auszubildende

„Ich möchte mich nochmal bedanken für die wunderschönen Tage auf dem Hausboot und kann einfach nur sagen, es war fantastisch und ich würde immer wieder mitgehen. Also immer wieder gerne.“Edita Karl, Auszubildende

„Ich kann als Endfazit nur Positives berichten! Die Hausboot-Reise hat super viel Spaß gemacht (auch bei Wind und Regen), wir waren, obwohl sich nicht alle davor kannten, ein super Team und die Abende, die wir zusammen verbracht haben, hatten allesamt eine lockere Atmosphäre gehabt.“Tristan Morof, Auszubildender

Einmal Abstand nehmen vom Alltag

Vom 27. bis 30.11.2017 fuhren sechs Auszubildende aus den

Johannishäusern Bad Liebenzell-Monakam und

Bad Wildbad zusammen mit der Ausbildungskoordinatorin der MHT, Frau Monika Werner

ins schöne Elsass – gemeinsam lernen und feiern als Teil der

MHT-Ausbildungsinitiative.

Lützelbourg ein Zwischenstopp, dort besuchten wir die Ruinen der gleich-namigen Burg. Auf Wunsch ging es da-nach gleich weiter nach Saverne, einer charmanten Stadt mit traditionellen Fachwerkhäusern.

In einer „Creperie“ kosteten wir die ku-linarischen Besonderheiten des Elsass. Der Chefkoch fungierte als Übersetzer und Berater und wir wurden nicht ent-täuscht – seeehr lecker!

Danach stand der späte Abend zur freien Verfügung – mehr wird hier nicht verraten – außer dass Regen und

Wind sehr stürmisch wurden und unser Hausboot unruhig hin und her schau-kelte. Morgens wurden wir von einem Nachbarboot mit frischen Croissants versorgt – Dankeschön!!

Unser Kapitän „Heiko“ hielt den Tag der Rückfahrt tapfer die Stellung am Ruder auf dem Deck – ist schon kalt so viele Stunden da draußen. Seine Crew unterstütze ihn mit Imbiss und warmen Getränken und so schipperte er uns si-cher in den Hafen zurück.

Es war ein Erlebnis, an das ich mich immer sehr gerne erinnern werde. Alle Teilnehmer haben sich einge-

bracht, wo es nötig war. Trotz der En-ge auf dem Boot und auch zeitweise schlechten Wetters waren wir eine sehr harmonische Gruppe und haben eine wunderbare Zeit miteinander verbracht

– jeder hat dazu beigetragen. Vielen Dank euch allen!!

Monika Werner

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Weihnachtsgeschichte

Kurz vor Weihnachten zog es uns dann alle – wie jedes Jahr – an die Stätte unserer Geburt, res-

pektive ins Haus unserer Eltern, zurück und wir vereinbarten für den Weih-nachtsmorgen einen Treffpunkt bei den Eltern eines Freundes. Morgens um 10 Uhr – vier Studenten, zwei Männer, zwei Frauen, im Wohnzimmer bei Plätz-chen und Punsch bzw. Kaffee (zehn Uhr morgens ist für die meisten gewöhnli-chen Studenten ohne Koffein unzumut-bar – gut, es ist für mich unzumutbar). Unsere erste Tradition war das gemein-same Christbaum schmücken. Viele Familien fangen damit schon Anfang Dezember an, doch früher war es üb-lich, den Baum erst am Vorabend oder am Weihnachtstag selbst mit der gan-zen Familie gemeinsam zu schmücken. Natürlich blieben wir auch bei der De-koration ganz altmodisch und hängten neben selbstgebastelten Strohsternen auch Lebkuchen, Äpfel und Nüsse an den Baum. Aus Feuerschutzgründen blieben wir dann aber doch bei den elektrischen Kerzen, statt die damals üblichen Wachskerzen zu verwenden. Bevor es für uns dann zur nächsten Tradition weiterging, legte jeder noch seine Geschenke für die Anderen un-

ter den Baum, um dann zu behaupten, man habe gerade das Christkind aus dem Augenwinkel im Gabenzimmer gesehen und wisse auch nicht, wo die Geschenke plötzlich herkämen.

Nun folgte die Tradition, auf die sich vor allem unsere Männer besonders freuten – das Christbaum loben. Oder um es phonetisch korrekt zu schreiben, des Chrischdbaum loba. Diese Traditi-on besteht im Wesentlichen darin, in der Nachbarschaft umherzulaufen und die Christbäume der andern mit Lob zu überhäufen, bis man mit einem Glas Schnaps, Likör oder ähnlichem belohnt wird. Je größer die Nachbarschaft, umso mehr Christbäume muss man natürlich auch anschauen und je länger man un-

terwegs ist, umso einfallsreicher werden die Komplimente für die reichlich behan-genen Bäumchen: „Dieser Baum ist die Marilyn Monroe unter allen Christbäu-men!“, „Dieser Baum ist fast so schön wie seine Besitzerin!“, „Dieser Christ-baum ist der Ferrari unter den Tannen!“ Hier mussten wir jedoch etwas tricksen, da diese Tradition normalerweise erst in den kommenden Weihnachtsfeiertagen begangen wurde, wir jedoch zeitlich et-was eingeschränkt waren. Doch auch hier zeigte sich, trotz sehr frühem Auf-tauchens fürs Christbaum loben, in der Nachbarschaft floss der Alkohol reich-lich und die Laune stieg konstant.

Das Licht des Tages neigte sich und es wurde langsam Zeit, sich fein zu ma-

chen für das gemeinsame Weihnachts-essen. Wieder eine der Traditionen, die von den Männern sehr befürwortet wurde. Als alle geschniegelt und ge-striegelt um den festlich gedeckten Tisch saßen, wurde vom Hausherrn die Weihnachtsgans angeschnitten und das Festmahl begann. Es wurde reich-lich gegessen, getrunken, gelacht und geredet, bis alle Teller leer und alle Bäuche prall gefüllt waren.

Nach all der Schlemmerei begab man sich ins Wohnzimmer und hier begann endlich die Tradition, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Das gemein-same Weihnachtslieder singen und das Lesen der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Von „Stille Nacht, heili-ge Nacht“ bis „Es ist ein Ros entsprun-gen“ sangen Alt und Jung gemeinsam Melodien, die einfach nicht an Gefühl und Bedeutung verlieren. Und als alle Lieder verklungen waren, begann das Vorlesen – wo alle gemeinsam um den Christbaum sitzen, die Kerzen des Ad-ventskranzes ihre flackernden Schatten an die Wände werfen und die wohlbe-kannten Worte der hoffnungsvollsten Geschichte der Christenheit das warme Zimmer durchdringen und alte Erinne-rungen an vergangene Weihnachten auf Großvaters Schoß wecken.

Nach der Weihnachtsgeschich-te ging es über zu dem Teil, auf den die Kinder der Familie

schon voller Vorfreude tagelang ge-wartet hatten. Sie wurden in ihre vor-her aufgeräumten Zimmer geschickt, die Tür zum Gabenzimmer verschlos-sen und die Zeit des Christkindes war angebrochen. Und wenn es alle Ge-schenke niedergelegt hatte, läutete es ein feines silbernes Glöckchen, damit alle Kinder wissen – endlich ist Besche-rung! Mit strahlenden Augen rannten sie dann in das Gabenzimmer und packten ihre Geschenke aus. Manche voll wilden Eifers, andere langsam und bedacht. Und in den Gesichtern der

Erwachsenen konnte man sehen, dass ihnen das Beschenken der Kinder min-destens genauso viel Freude machte, wie das selbst beschenkt werden. Und ja, in dem Fall zählen auch erwachsene Studenten durchaus noch zu Kindern.

Als alle Geschenke ausgepackt, gebüh-rend bewundert und vielleicht auch schon ausprobiert worden waren, war es Zeit, sich für die letzte Tradition, die besinnlichste von allen, bereit zu ma-chen. Die Christmette. Allein schon der nächtliche Spaziergang durch den sanft fallenden Schnee zur Dorfkirche hatte etwas fast schon heiliges, da al-

Ein traditioneller schwäbischer Weihnachtstag –oder die fiktive Geschichte ohne Weihnachtsmann

Es war einmal ein Weihnachtstag vor gar nicht allzu langer Zeit, in einem Land das fast wie unseres war, in einem kleinen Haus, fast so klein wie unseres hier, bei lieben Menschen die fast genauso aussahen wie wir. Nun gut, las-sen Sie mich präziser sein. Es war letztes Jahr, der 24. Dezember, im Schwabenland – und die lieben Menschen waren wir. Also unsere Freun-de, mein Partner und ich. Wir hatten schon län-ger gemeinsam geplant, endlich einmal Weih-nachten ganz traditionell zu begehen. Und da wir alle mit schwäbischem Migrationshinter-grund nach München zum Studieren kamen, beschlossen wir, dieses Jahr alte schwäbische Weihnachtstraditionen wieder aufleben zu las-sen. So recherchierten wir und fragten nach und entschieden uns am Ende für ein paar Traditionen, die man auch in der heutigen Zeit noch begehen kann.

ler Stress, alle Sorgen von einem abzu-fallen schienen und sich die Stille die-ser besonderen Nacht im Kreise seiner Liebsten langsam und warm im eige-nen kleinen Herz breitmachte. In der Kirche angekommen, wurde man von sanftem Kerzenschein und dem Rest der Dorfgemeinschaft begrüßt und verteilte sich gemeinsam in den alten Holzbänken. Warm eingepackt wurde dann auch schon das erste Lied ange-stimmt: „Macht hoch die Tür“ und nach einem schleppenden Start erschallte dann das ganze Gotteshaus von dem freudigen Gesang zur Geburt Jesu, des Retters, des Sohn Gottes, unseres Hei-lands. Und so sangen wir und brach-ten Dank und bemerkten nicht den Engel, der lächelnd auf dem Kirchturm sitzend saß und sprach: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“

Spätestens am Ende dieser Geschich-te haben Sie wohl gemerkt, dass diese Weihnachtserzählung alleine meiner Fantasie und langwierigen Recherche entsprungen ist. Doch wenn ich mir einen perfekten Weihnachtstag wün-schen könnte, dann würde er diesem hier sehr ähnlich sein.

Felicitas Steckler

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Johannesklink Bad Wildbad Winterzauber online

Am 17. September 2017 öffneten sich bei schönem Wetter, die Türen des Fo-rum König-Karls-Bad für die erste Ge-sundheitsmesse in der Kurstadt Bad Wildbad. Die zahlreichen interessierten Besucher wurden mit einem erlebnisrei-chen und informativen Programm der ca. 40 regionalen Aussteller belohnt.

Unter Beteiligung der Johannesklinik Bad Wildbad gab es vielseitige Ange-

bote und Beratungen zu Prävention, Gesundheitserhaltung und medizinisch-therapeutischen Behandlungsmöglich-keiten. Insbesondere aus den Bereichen Wellness, gesundheitsbewusster Ernäh-rung und Körperpflege, Mobilität sowie Bewegungs- und Therapiemöglichkei-ten rund um den Bewegungsapparat. Es konnten zudem Hörtests, Blutdruck- und Blutzuckermessungen durchge-führt oder Geräte ausprobiert werden.

Um die führenden Rehakliniken in Deutschland zu ermitteln, arbeitet FOCUS-GESUNDHEIT

mit einem unabhängigen Recherche-Institut zusammen. Das Institut ver-folgt dabei grundsätzlich einen mehr-dimensionalen Ansatz. Untersucht wird die Reputation einer Einrichtung bei verschiedenen Gruppen, die eine Reha-Einrichtung beurteilen können – bei niedergelassenen Fachärzten, Chef-ärzten von Kliniken, Patientengruppen,

Selbsthilfeorganisationen oder auch bei Sozialdienstmitarbeitern einwei-sender Krankenhäuser. Die Recherche erfolgte 2017 über einen Zeitraum von sieben Monaten im gesamten Bundes-gebiet. Ein Ranking findet nicht statt. Im Fachbereich Geriatrie sind nach Auswertung aller Erhebungen und Re-cherchen bundesweit 34 Rehakliniken mit dem FOCUS-Siegel „TOP REHAKLI-NIK 2018 GERIATRIE“ ausgezeichnet worden.

Anneli Zenker, Geschäftsführerin der MHT-Gruppe, war begeistert: „Was für

FOCUS-GESUNDHEITJohannesklinikBad Wildbad zählt zu denTop-Rehakliniken DeutschlandsDas ist das Ergebnis einer Studie des Nachrichtenmagazins FOCUS. Die Johannesklinik überzeugte dabei durch eine besonders hohe Reputation in Fachkreisen und ein vielfältiges medizinisches und therapeutisches Angebot.

ein großartiges Ergebnis. Unser Dank gilt unserem Chefarzt, Dr. Thomas Mül-ler, unserer Pflegedienstleitung Enisa Porcic und unserem gesamten Team, dass teilweise bereits seit Jahren mit überdurchschnittlichem Engagement für unsere Rehabilitanten tätig ist. Die Auszeichnung ist eine wunderbare An-erkennung und Wertschätzung der Ar-beit jedes einzelnen in diesem bemer-kenswerten Team. Danke Ihnen allen.“

red

Gesundheitsmesse in Bad Wildbad

Die Vorfreude und der Anlauf auf die Winterzauber-Veranstaltung im Kurpark von Bad Wildbad

war auch in diesem Jahr wieder sehr groß. Darauf haben die Online-Kenn-zahlen bereits im Vorfeld gedeutet.

Einen Monat lang wurde auf Facebook gemeinsam (vor)gefeiert. Jeder Person, die durch einen der Beiträge erreicht wurde, hat die Facebook Winterzau-berseite im übertragenen Sinne zuge-prostet. Es wurde regelmäßig mit den bestehenden sowie den neuen Fans der Facebook-Seite kommuniziert, Veran-staltungsbilder aus dem Vorjahr wurden präsentiert und Fragen beantwortet.

Das diesjährige Gewinnspiel hat bereits mit dem ersten Beitrag auf Facebook be-gonnen und nach ein paar Tagen bereits mehrere Tausend Menschen erreicht. Die User sollten eine Person kommentieren, mit welcher sie gerne den Winterzauber erleben wollten und darüber hinaus die-sen Beitrag mit ihren Freunden teilen.

Die Vielzahl an Menschen, welche die Facebook-Seite besucht haben, sind ein eindeutiges Merkmal dafür, dass

der Winterzauber in Bad Wildbad nicht mehr wegzudenken ist. Egal ob jung oder alt, egal aus welcher Region und egal welches Geschlecht – die Fans der Seite sind bunt gemischt und doch ha-ben sie die gemeinsame Vorfreude in der Vor-Winterzauber-Zeit geteilt.

Das diesjährige Gewinnspiel hat für zu-sätzliche 500 Facebook-Fans gesorgt, durch die Interaktion der einzelnen Menschen auf Facebook eine überregi-onale Reichweite von ca. 42.000 Per-sonen (Vorjahr 18.000) generiert und vor allem wieder zwei Menschen sehr glücklich gemacht (siehe Foto). Zu ge-winnen gab es auch in diesem Jahr wie-der einen Wochenendaufenthalt in Bad Wildbad inklusive einem „VIP-All-You-Can-Eat-And-Drink“ Winterzauberticket.

Im nächsten Jahr wird es wieder exklusi-ve Aktionen auf Facebook geben und wer bereits heute ein Teil davon sein möchte, kann sich hier reinklicken: www.facebook.com/winterzauber.bad.wildbad/

Mateo SudarMHT Online-Verantwortlicherund Projektmanager

Nadine und Frank Kalmbach mit Mateo

Über 40.000 Mal virtuell zugeprostet

DANKE

Der Aufbau des diesjährigen Winterzaubers war

durch einige heftige Wintereinbrüche mit teils

erheblichen Schneemengen außerordentlich erschwert. Ein besonderer Dank gilt

dem Technikteam der MHT für seinen großartigen

Einsatz zum Gelingen des Winterzaubers.

Der Aufbau des diesjährigen

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Bad Wildbad

„Das hat uns an die Grenzen der Belastbarkeit geführt“, fasste Manfred Preuss, Initiator des Winterzaubers und für die MHT Gruppe mit den Johanneseinrichtungen verantwortlich für Organisation und Ablauf des Weihnachtsmark-tes im Kurpark von Bad Wildbad, im Gespräch mit nota bene zusammen. „Bereits der teilwei-se starke Schneefall während der Aufbauarbei-ten hat erhebliche Belastungen für unser Tech-nikerteam mit sich gebracht. Aber als uns dann am Mittag des ersten Veranstaltungstags, mit-

ten in den Arbeiten der letzten Deko-ration der Hütten durch die Aussteller, ein verheerender Schneesturm heim-suchte, dachte ich im ersten Moment, das war s.“

Doch alle trotzten diesen Unbil-len. Mit gemeinsamen Anstren-gungen stand der ganze Markt

noch rechtzeitig vor seiner offiziellen Er-öffnung und strahlte mit seinen festlich

beleuchteten und dekorierten Hütten und der beeindruckenden Illumination des Kurparks in alt bekanntem Glanz.

„Der in Schnee getauchte Winterzauber schaffte eine winterliche Stimmung von ganz besonderer Klasse. Nur schade, dass aufgrund der im weiteren Umkreis total verschneiten und vereisten Stra-ßen an diesem ersten Abend nicht so viele Besucher nach Bad Wildbad ka-men wie im vergangenen Jahr. Der Stim-mung tat dies jedoch keinen Abbruch“, stellte Preuss sichtlich erleichtert fest.

Mit klirrender Kälte, aber ohne erneute Schneefälle brachte dann der Samstag auch den erwarteten Besucheransturm. Mit einbrechender Dunkelheit füllten sich die Wege zwischen den Hütten und der Umsatz an Glühwein, Punsch und anderen Heißgetränken stieg spür-bar. Die aus den Vorjahren bereits be-kannte fröhliche und friedliche Stim-mung war allerorts förmlich spürbar.

Doch am Sonntag hat dann der Winter wieder mit voller Wucht zugeschlagen … „Schön zu sehen, wie sich Jahr für Jahr die Aussteller immer größere Mühe ge-ben, ihre Hütten festlich zu dekorieren. Und ein großes Kompliment – die hand-werkliche und künstlerische Qualität der Angebote wird immer höher.“ Preuss wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es inzwischen immer schwerer wird, eine Auswahl bei den Ausstellern

Winterzauber im Kurpark

2017Winter ohne Ende –

weihnachtlicher Zauber pur

zu treffen – die Zahl der Anmeldungen übersteigt bei weitem die absolute Ka-pazitätsgrenze von 65 Ständen.

Besonders erfreut zeigte sich Preuss darüber, dass es auch im fünften Jahr gelungen ist, den

nostalgischen und romantischen Cha-rakter des Winterzaubers zu erhal-ten. Und auch die umfassenden und abwechslungsreichen kulturellen An-

Ein besonderer Dank gilt auch allen Mitarbeitenden des MHT Küchen-teams und denen aus den MHT Ein-richtungen, die das Catering auf dem Winterzauber mit Engagement und spürbarer Freude unterstützt ha-ben. Ohne sie wäre der Winterzauber undenkbar.

gebote im Weihnachtscafé, dem Mu-sikpavillon und der Englischen Kirche erfreuten Groß und Klein. Preuss lobte in diesem Zusammenhang die unge-brochen gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Co-Veranstal-tern Stadt und Touristik: „Bad Wildbad leistet hier eine beispiellose gemeinsa-me Initiative zum Vorteil seiner Bürger und der ganzen Stadt. Es macht Freude, ein Teil dieses Gemeinschaftswerks zu sein.“

Unverständnis zeigte Preuss für die Tatsache, dass ein Begriff wie WINTERZAUBER offen-

bar für derartige Veranstaltungen ge-schützt werden kann. So ist man in Bad Wildbad bereits abgemahnt wor-den, diese Bezeichnung künftig nicht mehr verwenden zu dürfen. „Ich finde es absurd, aber man kann leider nichts dagegen unternehmen. Aber eins steht für mich fest – den Titel dieses großar-tigen Weihnachtsmarkts kann man uns

offensichtlich nehmen, nicht aber den Geist und den Charakter dieses Mark-tes und auch nicht die Haltung, die bei den Veranstaltern hinter dieser beein-druckenden Initiative steht.“

red

Die fünfte Auflage des Winterzaubers im Kurpark von Bad Wildbad am Wochenende des zweiten

Advents stand ganz im Zeichen eines heftigen Wintereinbruchs mit Schnee und klirrender Kälte im Überfluss.

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Literatur Ernährung

Es gibt Menschen, die mehrere zig-tausend Musiktitel ihr Eigen nennen. Downloads oder Strea-

ming-Dienste bieten hierzu die idealen Möglichkeiten in der modernen digi-talen Welt. Der kanadische Journalist und Buchautor David Sax geht in sei-nem neuen Buch Die Rache des Ana-logen auf diese Entwicklung und deren Gegenbewegungen ein. Er vertritt da-rin die These, dass der Glaube an ei-ne „bessere digitale Welt“ in manchen Bereichen ein Irrglaube sein könnte. Und dies auf eine äußerst spannende und unterhaltsame Weise, die den Le-ser mitnimmt und den Sachverhalt in zahlreichen Anekdoten aus dem Alltag aufzeigt. Die Rückkehr der Schallplat-te zum Beispiel. Sax beschreibt seine eigene Beziehung zu diesem Medium,

das seit Mitte der 80er Jahre – als die CD aufkam – fast verschwunden war. Er erzählt von der Möglichkeit eines Streaming-Abos für 5 Euro im Monat, bei dem man wirklich mehrere tausend Musiktitel besitzen kann. Dagegen setzt er den Wert einer einzigen Plat-te, für die man sich bei einem Preis von 20 Euro im Schallplattengeschäft entscheiden muss – und sie dann stolz nach Hause trägt.

Die einzelnen Kapitel in David Sax Buch beschreiben jeweils analoge Produkte, die der allgemeinen Digita-lisierung trotzen. Oft zwar in Nischen, aber in vielen Fällen auch Trends und Akzente setzend. Ge-rade die Schallplatte ist mittlerweile sowohl in Kino- und Fernsehfil-men, als auch in der Werbung für irgend-welche Konsumarti-kel wieder präsent. Oder die Rückkehr des Papiers, unter an-derem in Form von No-tizbüchern, die jeder, der etwas auf sich hält, seit einiger Zeit vermehrt in Sit-zungen und Konferenzen mit sich führt. Auch das Comeback des analo-gen Films (Experten haben ihn schon immer bevorzugt), bei dem man eben ganz genaue Überlegungen anstellen und abwägen muss, um kein unnötiges Filmmaterial zu vergeuden.

Weitere Themen bei Sax sind die Re-naissance der Brettspiele in New Yorks Café-Szene oder die Rückkehr des Ein-zelhandels, der sich in bestimmten Be-

Die Rachedes AnalogenDavid Sax über die Sehnsucht nach den realen Dingen

reichen mit fundierter Fachkenntnis gegen übermächtige Riesen wie Ama-zon stolz und erfolgreich behauptet.

Ein erfrischendes, humorvolles und an-schaulich geschriebenes Sachbuch, das einen fesselt und einem Mut macht, nicht alles zu glauben was uns die Di-gitalisierungs-Weisen predigen.

Wolfgang Waldenmaier

David Sax –Die Rache des AnalogenResidenz Verlag, Salzburg – Wien, 2017, 24,00 Euro

Die Winterzeit lockt mit Punsch, Glühwein und generell

äußerst leckerem Essen

Das ist natürlich nicht gerade von Vorteil für alle, die abnehmen wollen bzw. sollten. Denn eine

Zunahme an Körpergewicht bedeutet auch eine Zunahme an gesundheitsge-fährdenden Risiken.

Zunehmen fällt den meisten Menschen deutlich einfacher als abnehmen. Ge-rade in der gemütlichen Winterzeit ist das Ganze nicht wirklich schwer. Es finden sich überall Verlockungen, die äußerst viele Kalorien haben. So zum Beispiel der beliebte Glühwein!

Aus Wein mach WampeDer Zuckeranteil im Glühwein ist von Rezept zu Rezept unterschiedlich und schlägt bei den Kalorien zu Bu-che. Ein Becher Glühwein kann schon mal 260 kcal aufweisen. Ohne Süße schmeckt der Glühwein aber nicht. Ge-gen die hohe Kalorienanzahl kann was getan werden: Wird der Zucker zum Beispiel durch Agavendicksaft ausge-tauscht, welcher eine hohe, neutrale Süßkraft hat, so bekommt man einen ähnlichen Süße-Effekt bei deutlich we-niger Kalorien.

Wieso nimmt der Mensch zu?In Kombination mit wenig Bewegung führen die Leckereien schnell zu einem Kalorienüberschuss. Dabei handelt es sich um das Gegenteil des Kaloriende-fizits und das bedeutet nichts anderes, als dass mehr Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Da der Kör-per die überflüssigen Kalorien aber so gut es geht für schlechtere Zeiten aufheben will, lagert er sie einfach in Form von Fettgewebe ein. Im Endef-fekt passiert das, was zu Weihnachten eigentlich jeder vermeiden will – eine Gewichtszunahme! Zwar ist das nicht weiter schlimm, solange man nicht schon an starkem Übergewicht leidet,

doch durch ein paar einfache Anpas-sungen lässt sich das Zunehmen defi-nitiv vermeiden.

Zunehmen in der Weihnachtszeit vermeiden durch Verteilender Kalorien!Dieser Tipp ist einer der wichtigsten und wirkungsvollsten Tipps für die Weihnachtszeit. Denn wenn eine Fei-erlichkeit oder ein schönes Essen an-stehen, dann weiß man das meistens ein paar Tage im Vorhinein. Dadurch kann intelligent geplant und die Kalo-rienaufnahme am entsprechenden Tag verteilt werden. Wenn es am Abend ei-ne kalorienreiche Mahlzeit geben soll, dann müssen die anderen Mahlzeiten logischerweise kalorienärmer sein. Nur so kann man weiterhin abnehmen oder zumindest das Zunehmen vermeiden. Gut gelingt das Einsparen der Kalorien zum Beispiel durch Mahlzeiten, die Ge-müse oder Früchte und eine fettarme Proteinquelle enthalten. Solche Mahl-zeiten sättigen meistens sehr gut und sind obendrein noch gesund.

IntervallfastenAuch das Intervallfasten kann eine will-kommene Strategie sein, um effektiv Kalorien für später einzusparen. Dabei wird die Nahrungsaufnahme auf ein

gewisses Zeitfenster gelegt, wodurch in dieser Zeit deutlich mehr Kalorien gegessen werden können. Insgesamt ist diese Vorgehensweise nicht nur zu Weihnachten interessant, da sie einem beim Abnehmen Freiheiten geben kann, die man sonst nicht hat.

Zu guter Letzt: Spaziergänge im Winter für erhöhten KalorienverbrauchIm Winter ist es oft düster, grau und kalt. Da macht man es sich verständlicherweise auch mal öfters zu Hause gemütlich. Doch beim Herumliegen und Kekse essen verbrennt man leider so gut wie keine Kalorien! Bewegung ist demnach ein sehr wichtiger Faktor, möchte man schlank bleiben (oder werden), denn durch genügend Bewegung gelangt der Mensch ein-facher in das Kaloriendefizit. Wird diese Bewe-gung bewusst im Kalten durchgeführt, so ver-brennt der Körper mehr Kalorien, da der Körper die „Betriebstemperatur“ aufrechterhalten möchte und dafür mehr körpereigene Energie aufwenden muss.

Das intelligente Essen, gepaart mit Bewegung und gewürzt mit einer Portion Disziplin sorgt für eine gesunde Winterzeit und einen schlanken Start in das Jahr 2018! Auf eine fröhliche und be-sinnliche Zeit und bleiben Sie weiterhin gesund!

Mateo SudarUnabhängiger Ernährungsberater und Mitarbeiter im MHT-Team

Munter (und nicht runder) durch die Winterzeit!

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tty)führt. Auch das Comeback des analo-

Produkte, die der allgemeinen Digita-lisierung trotzen. Oft zwar in Nischen, aber in vielen Fällen auch Trends und Akzente setzend. Ge-rade die Schallplatte ist mittlerweile sowohl in

derem in Form von No-tizbüchern, die jeder, der etwas auf sich hält, seit einiger Zeit vermehrt in Sit-zungen und Konferenzen mit sich führt. Auch das Comeback des analo-

lisierung trotzen. Oft zwar in Nischen, aber in vielen Fällen auch Trends und Akzente setzend. Ge-rade die Schallplatte ist

tizbüchern, die jeder, der etwas auf sich hält, seit einiger Zeit vermehrt in Sit-zungen und Konferenzen mit sich führt. Auch das Comeback des analo-

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nota bene | Dezember – 2017 Dezember – 2017 | nota bene Seite 16 Seite 17

Fotowettbewerb

Mit der Ausschreibung dieses Fotowettbewerbes in der letz-ten Ausgabe der nota bene

hat die Redaktion Neuland betreten – und nicht im Entferntesten daran ge-dacht, wie schwer die Auswertung die-ses Wettbewerbes werden könnte.

Sechs interessante Einsendungen sind in der Redaktion eingetroffen. Sechs Fotos unterschiedlichster technischer Qualität, die dennoch alle eines ge-meinsam hatten – die Dokumentation gemeinsamer Verantwortung, gemein-samen Engagements und gemeinsa-mer Freude.

Man spürt förmlich, wir hier jeweils im Vorfeld innerhalb der Teams gemein-sam überlegt, diskutiert und geplant wurde. Und nicht zuletzt, wie man ge-meinsam Freude bei der Umsetzung der gestellten Aufgabe erlebt hat.

Dies zu fördern, war eines der bedeu-tendsten Anliegen des Wettbewerbes überhaupt. Und daher dankt nota be-ne allen einsendenden Teams, dass sie durch ihren Beitrag das Motto des Fo-towettbewerbes Gemeinsam stark so eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.

nota bene wollte einen Anstoß ge-ben zu einem Gemeinschaftserlebnis in Teams, die Tag für Tag mit ihrem persönlichen Einsatz einen großarti-gen Dienst für Menschen leisten, die ohne fremde Unterstützung ihr Leben nicht mehr alleine meistern können. Dies gehört zu den gesellschaftlich wichtigsten Aufgaben in einer Welt, in der die Schwächeren oft vernach-lässigt werden.

Und deshalb gilt allen beteiligten Teams ein großes Dankeschön und die ungeteilte Anerkennung der Redaktion. Alle haben den Geist und die Haltung, die hin-ter dem Motto Gemeinsam stark standen, in beeindru-ckender Weise erfasst und umgesetzt. Gratulation.

Fotowettbewerb • Gemeinsam stark

Am Ende hat dies die Redaktion dann auch darüber hinwegsehen lassen, dass die eingesendeten Fotos in foto-technischer Qualität nicht immer pro-fessionellen Anforderungen gerecht werden konnten. Nota bene war aber nicht auf der Suche nach besonderen, neuen Fotografen der Extraklasse –

Was bedeutet dies nunfür den Wettbewerb?Im Ergebnis ist die Redaktion dann doch einfacher zu einer einhelligen Entscheidung gekommen, als dies zunächst vermutet werden konnte.

Es wäre nicht fair, einzelne Teilnehmer in besonderer Weise hervorzuheben – alle haben die Idee aufgenommen, umgesetzt und gelebt. Und deshalb wurde entschieden, auf eine Rangfolge von 1. Preis bis 3. Preis zu verzichten und allen Teams den Preis Fotowettbewerb Gemeinsam stark nota bene 2017 zu verleihen und dies mit einem Anerkennungsbetrag von Euro 300 für jedes beteiligte Team zu verbinden. Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern.

red

Team JohanneshausBad Liebenzell-MonakamWir sitzen alle in einem Boot

Mit der Ausschreibung dieses

Johanneshaus Bad WildbadLeitungsteamAuch, wenn mal Chaos herrscht …

… finden wir als Team immer eine Lösung!

Team Johanneshaus Bad WildbadWohnbereich IngeAls Team gehen wir Hand in Hand ins Ziell

Team Johanneshaus Bad WildbadWohnbereich ReginaWir ziehen an einem Strang

Team MHT Auszubildene

We cross the line

nota bene wollte einen Anstoß ge-ben zu einem Gemeinschaftserlebnis in Teams, die Tag für Tag mit ihrem persönlichen Einsatz einen großarti-gen Dienst für Menschen leisten, die ohne fremde Unterstützung ihr Leben nicht mehr alleine meistern können. Dies gehört zu den gesellschaftlich wichtigsten Aufgaben in einer Welt, in der die Schwächeren oft vernach-lässigt werden.

Und deshalb gilt allen beteiligten Teams ein großes Dankeschön und die ungeteilte Anerkennung der Redaktion. Alle haben den Geist und die Haltung, die hin-ter dem Motto starkckender Weise erfasst und umgesetzt. Gratulation.

Team Johannesklinik Bad Wildbad

Der Lebensabend unserer

Rehabilitanden ist oftmals lang.

Die hochgesteckte

n Ziele zu erreichen

,

da wird uns Angst und Bang.

Aber mit Humor und Engagement ziehen

wir an einem Strang!

Team Johannesklinik Bad Wildbad

Der Lebensabend unserer

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nota bene | Dezember – 2017 Dezember – 2017 | nota bene Seite 18 Seite 19

Gewaltfreie Kommunikation Wissenschaftskonferenz

In der Jahrhunderthalle in Frankfurt fand am 14. September 2017 das Sym-posium im Beisein des Dalai Lama statt. Angedacht war die Wissenschaftskon-ferenz insbesondere für Menschen aus den Bereichen Bildung, Pädagogik, Ent-wicklungsberatung und Psychologie.

Die thematische Grundlage des Sym-posiums bildete das von Seiner Heilig-keit entwickelte säkulare (nicht kirchli-che, weltliche) Konzept einer globalen Ethik, das hervorhebt, wie wichtig die Förderung von grundlegenden mensch-lichen Werten für die Zukunft ist.

Stille ergriff den Saal, als Seine Hei-ligkeit, der 14. Dalai Lama, das Ober-haupt der Tibeter und Friedensnobel-preisträger, die Bühne zu Beginn des Symposiums betrat. Das Publikum er-hob sich von den Sitzen und es war mit einem Schlag ganz ruhig, solange bis S. H. das Publikum begrüßte und sich in seinen Sessel setzte.

Eröffnet wurde das Symposium mit einer kurzen Gedenkfeier für den vor rund 10 Jahren verstorbenen deut-

schen Physiker und Philosophen Carl Friedrich von Weizäcker, den der Dalai Lama als seinen Lehrer für die Quan-tenphysik bezeichnete.

Danach erklärte Prof. Wolf Singer neuronale Grundlagen der ver-schiedenen Hirnareale und wie

Verarbeitungsprozesse zusammenkom-men, damit kohärente Wahrnehmun-gen entstehen können. Dr. Britta Höl-zel belegte, welchen positiven Einfluss Übungen der Achtsamkeit und achtsa-mes Verhalten auf Stress und Herzpro-bleme haben, sowie Schmerzlinderung, Mitgefühl und Wohlsein fördern. Emo-tionen können besser reguliert werden, Selbstbewusstsein und Selbstdisziplin steigern sich. Prof. Lobsang Tenzin Ne-gi sprach darüber, dass mit der mate-riellen Entwicklung auch die Entwick-lung von Glück sehr wichtig ist, um eine gute emotionale Entwicklung und ethische Haltung zu erlangen.

Zusammenfassend stand die Forde-rung, dass in den heutigen Bildungs-systemen Warmherzigkeit gefördert werden sollte – denn das führt zu einer

besseren Gesundheit, zu Wohlsein und auch individuelles und gemeinschaftli-ches Glück wird sich durch gedankliche und gelebte Warmherzigkeit einfinden.Der Dalai Lama sagte abschließend, dass viele unserer Probleme dadurch entstanden sind, dass wir uns zu wenig um das Wohl der anderen gekümmert haben. Technische Lösungen können uns da nicht helfen – es braucht die Veränderung in unseren Herzen – dann verabschiedete er sich mit den Worten „It’s lunch time“!

Monika Werner

Wissenschaftskonferenz mit dem Dalai Lama

Die beiden ruhigen, aufgeschlos-senen und sehr empathischen Trainer starteten in das Seminar

mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Je-der Teilnehmer durfte kurz sagen, wo-her er kommt (Einrichtung/Berufsfeld) und was er sich von diesem Seminar er-wartet. Die Informationen wurden ge-sammelt, aufgenommen und im Laufe des Workshops weiter bearbeitet.

Spielerisch erarbeiteten wir, was Be-dürfnisse sind. Jeder Mensch hat Be-dürfnisse, die man erst einmal ergrün-den darf – aus seinen Worten und den Gesprächen mit ihm. Bedürfnisse kön-nen sehr unterschiedlich sein, wie z.B. Ruhe, Ausgeglichenheit oder auch oh-ne Vorteile jemanden annehmen wie er ist. Wir sollten die Bedürfnisse des an-deren als auch unsere eigenen Bedürf-nisse (die wir vorher erörtert hatten) in Einklang bringen, so dass für beide eine win-win-Situation entsteht. Dies war gar nicht so leicht und erforderte Übung. Viele Übungen zu Zweit oder zu Dritt mit immer wechselnden Part-nern dienten dazu, dass sich die Grup-pe auch kennenlernen konnte. Diese

Strategie führte letztlich dazu, dass wir uns zu einer echten Gruppe entwickel-ten und jeder ausdrücken konnte, was er denkt.

Am zweiten Tag war die Stimmung sofort viel freudiger und energiegela-dener. Und dann legten wir los. Uns wurde so viel vermittelt, z.B. auch, dass wir nicht nur schauen müssen, dass es den anderen gut geht, sondern auch auf uns selbst, dass unser Selbstwert-gefühl „gut“ sein muss. Eine wichtige Voraussetzung, um auf andere und deren Bedürfnisse eingehen zu kön-nen. Aufopferung ist die falsche Me-thode. Außerdem kann man nicht immer alles wörtlich nehmen, was je-mand sagt. Man darf es hinterfragen, um überhaupt auf den Kern der Mit-teilung zu kommen. Dies ist wichtig, um die Bedürfnisse eines Einzelnen zu analysieren.

Selbst einige kritische Stimmen zu An-fang des Seminars verebbten von Stun-de zu Stunde mehr, denn unsere Trainer lebten uns die gewaltfreie Kommunika-tion vor und wir sahen und fühlten die

Resultate. Als dann zum Schluss sogar noch von allen Teilnehmern ein „Danke für diese lehrreiche Zeit“ kam, war es gewiss – man kann sehr viel mit einer gewaltfreien Kommunikation bewirken und erreichen. Man sollte die kleinen Regeln nur leben, sie immer wieder üben und sich ins Bewusstsein rufen.

Danke für diese zwei lehrreichen und sinnvollen Tage. Ich denke, jeder Teil-nehmer hat für sich und sein Leben da-raus wertvolle Anregungen mitnehmen können.

Tina HammacherBetreuungsassistentin im Johanneshaus Bad Liebenzell-Monakam

Unter der Leitung von Katharina Sander und Christoph Hatlapa fand im

September 2017 ein weiteres GFK-Seminar für Mitarbeitende der MHT Einrichtungen in Bad Wildbad und Bad Liebenzell-Monakam statt.

Eine Teilnehmerin berichtet.

MHT-Seminar „Gewaltfreie

Kommunikation“

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nota bene | Dezember – 2017 Dezember – 2017 | nota bene Seite 20 Seite 21

NaturheilkundeNaturheilkunde

Gründe für die Einführung naturheilkundlicher Verfahren:7 Dem pflegebedürftigen Menschen

wird in hohem Maße Zuwendung und Aufmerksamkeit entgegenge-bracht. Dadurch werden neben den physiologischen auch psychologi-sche Prozesse in Gang gesetzt. Die Stimmung verbessert sich, Entspan-nung, Ablenkung und Vertrauensbil-dung finden sich ein.

7 Die Naturheilkunde arbeitet mit na-türlichen Wirkkomponenten, die die Selbstheilungskräfte des Menschen aktivieren und deren Akzeptanz und Bekanntheit in der Bevölkerung groß sind – die Nachfrage steigt ständig.

7 Die Bewohner können an Präventi-on und Gesundheitsförderung aktiv und selbstbestimmt mitwirken und dadurch mehr Bewusstheit und Le-bensfreude erfahren.

7 Das Pflegepersonal kann durch die erlernten naturheilkundlichen Maß-nahmen einen Vorteil für das eigene Gesundheitsbewusstsein und den Gesundheitszustand erfahren.

2015 belegte eine langfristig angelegte Pilotstudie, die positive Wirkungsweise von naturheilkundlichen Maßnahmen auf Pflegebedürftige und Pflegekräfte. Durchgeführt wurde die Studie von der Charitè-Universitätsmedizin Berlin in Kooperation mit der ZQP-Stiftung Zent-rum für Qualität in der Pflege und dem Kneipp-Bund e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senio-

ren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), mit folgenden Resultaten:

Die Vergleichsgruppe in der Pilotstu-die zeigte, dass sich die Schmerz- und Beruhigungsmedikation durch die Anwendung von naturheilkundlichen Maßnahmen reduzieren ließe und he-rausforderndes Verhalten von demenz-kranken Menschen vermindert werden

kann. Der emotionale Gewinn und die dadurch geringere psychische Arbeits-belastung seien auf die zufriedeneren Bewohner und den größeren Hand-lungsspielraum zurückzuführen, gaben die Pflegenden in der Studie an.

„Naturheilkundliche Verfahren führen zu mehr Zufriedenheit bei den Pflege-kräften. Die Arbeitszufriedenheit und Gesunderhaltung werden immer wich-tiger angesichts zunehmenden Fach-kräftemangels in der Pflege“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ZQP.

Naturheilkundliches Wissen aneignen, intensivieren und weitergebenDie MHT- Multiplikatoren, Monika Werner (Pflegemanagement MHT) und

Anwendungen sind Zuwendungen –das Motto für die geplante Einführung der Naturheilkunde im Johanneshaus Bad Liebenzell-Monakam

Agnes Siodlaczek (WBL im Johannes-haus Bad Liebenzell-Monakam), hatten schon Vorkenntnisse und vertieften die-se durch eine halbjährliche Fortbildung bei Gisela Blaser, einer sehr erfahrenen und überaus kompetenten Dozentin für Naturheilkunde in Pforzheim. Im September 2017 schlossen Frau Wer-ner und Frau Siodlaczek erfolgreich ih-re „Qualifizierung zur Naturheilkunde in der Pflege“ ab. Der Besuch weiterer jährlicher Aufbaukurse ist angedacht.

Für die Pflegefachkräfte des Johannes-hauses Bad Liebenzell-Monakam ist eine vertiefende Schulung im ersten Quartal 2018 geplant. Bereits im No-vember 2017 gab es eine erste Kurz-schulung zum Umgang und zur Anwen-dung der Aromaduftlampen. Seither stehen die Aromalampen in den Auf-enthaltsräumen der Wohnbereiche der Einrichtung.

Weitere Anwendungen zur Naturheilkunde sind geplant:7 Aromatherapie7 Einreibungen und Teilmassagen7 Einsatz von Tees und weitere

Heilpflanzenprodukte, auch zur Nahrungsergänzung

7 Waschungen, Bäder und Teilbäder7 Wickel und Auflagen

Bei den verwendeten Produkten wird auf eine hohe Qualität geachtet, es werden nur rein pflanzliche Produkte aus überwiegend biologischem Anbau verwendet.

Die zunehmende Zahl von multimorbiden, chronisch

erkrankten älteren und chronisch psychiatrisch erkrankten

Menschen erfordert neue Konzepte in der Langzeitversorgung –

insbesondere zu den Themen Krankheitsprävention und

Gesundheitsförderung, aber auch als sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung.

Folgende Einsatzbereiche sind angedacht:Als Einsatzbereiche bieten sich Schmerz-linderung, Haut- und Schleimhautstö-rungen, Schlafstörungen, Ängste und Depressionen, Unterstützung zur Wund-

heilung und die Begleitung in palliati-ven Situationen an. Alle Anwendungen werden von den MHT-Multiplikatoren dokumentiert und zum Jahresende 2018 ausgewertet.

Wie schon Sebastian Kneipp sagte: „Die Natur ist die beste Medizin und die beste Apotheke“. Das Johannes-haus Bad Liebenzell-Monakam erwar-tet sich eine weitere signifikante und nachhaltige Qualitätssteigerung in der Versorgung seiner Bewohnerinnen und Bewohner.

Monika WernerMHT-Pflegemanagement

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„Echinacea purpurea“

nota bene | Dezember – 2017 Dezember – 2017 | nota bene Seite 22 Seite 23

Natürliche HilfeEin Ratschlag aus der Apotheke

Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht be-kannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwick-lungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.

Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Ar-ten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Ka-mera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.

In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.

Friedrich Böckle(Quellen-Apotheke, Bad Liebenzell)

Natur und HeilkundeErgotherapie

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Sonnenhut – bei InfektenDie kalte Jahreszeit ist angebrochen und die typischen Infekte im Bereich der Atem- und Harnwege häufen sich. Um diesen Krankheiten vorzubeugen, gibt es auch bewährte pflanzliche Mit-tel, deren Wirkungsweise darauf be-ruht, dass unsere Abwehrkräfte ange-regt werden.

Lieferant vieler solcher Arzneimittel ist der Sonnenhut, der nicht nur pro-phylaktisch, sondern auch noch im Anfangsstadium einer Infektion ein-gesetzt werden darf. Bei einer bereits fortgeschrittenen Erkrankung mit stei-gendem Fieber möchte ich jedoch von einer Anwendung dieser Präparate abraten.

Der lateinische Name der Sonnenhut-pflanzen ist Echinacea. Zur Produktion von Echinaceapräparaten verwenden die Firmen unterschiedliche Arten der Pflanze.

Echinacea pallida (blassfarbener Son-nenhut) wird ebenso als Wurzelextrakt verwendet wie Echinacea angustifolia (schmalblättriger Sonnenhut). Echina-cea purpurea (Purpursonnenhut) liefert dagegen sein Kraut zur Extraktgewin-nung. Das sicherlich bekannteste Prä-parat „Echinacin“ wird aus dem Kraut von Echinacea purpurea gewonnen.

Vergleicht man die sehr zahlreichen Studien mit Sonnenhutprodukten, so kommt man zu dem Ergebnis, dass alle drei Extrakte auf Grund der ähnlichen und zum Teil identischen Wirkstoffe auch dieselbe Wirksamkeit aufwei-sen. So empfiehlt auch die Kommissi-on E (Fachkommission zur Beurteilung pflanzlicher Wirkungen) diese Extrakte zur unterstützenden Behandlung von häufig wiederkehrenden Infektionen der oberen Atemwege (Erkältung) und auch bei Infektionen des Urogenital-

traktes. Die dabei auftretende Stimu-lierung unseres Immunsystems wird in vielen klinischen Studien gut belegt.

Eine äußerliche Anwendung zur Förde-rung der Wundheilung wird in älteren Studien auch bestätigt, so dass der Einsatz in Form von Salben oder Tink-turen bei oberflächlichen Wunden mit schlechter Heilungstendenz durchaus erfolgversprechend sein kann.

Leider gibt es bei Echinacea-Präpara-ten auch Nebenwirkungen. Hautaus-schläge, Juckreiz und Gesichtsschwel-lungen treten gerne bei Personen auf, die gegen Korbblütler allergisch sind. Diese Überempfindlichkeitsreaktionen sollten also bei Einnahme in Betracht gezogen werden.

Beim Betrachten des Fotos wird sicher-lich jedem klar, weshalb Echinacea im Volksmund auch als „Igelkopf“ bezeich-net wird.

Die Ergotherapie, die als Gesundheitsförderung eingesetzt wird, erhebt im ersten Schritt die Belastung am Arbeitsplatz. Am Arbeitsplatz im Büro kann die Betätigung der Maus zu einer Bewegungseinschränkung und Schmerzen im Daumen führen. Die Ergotherapeutin befundet die Bewegungsein-schränkung und das Ausmaß der Schmerzen, sie analysiert den Arbeitsplatz und die Arbeitstätigkeit und kommt zu fol-gendem Ergebnis: Die Symptomatik weist darauf hin, dass es sich um die Thenarmuskulatur (Muskeln des Daumens) han-delt, die hier von einer Überlastung betroffen ist. Die Ursache für diese Schädigung liegt in dem Bedienen der Maus, bei welcher die Hand fortwährend in derselben Haltung gehal-ten wird und zu einer Verkürzung der langen Streckmuskula-tur der Finger führt. Die Maßnahme sieht nun folgendes vor:

Ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes:Der Maus wird eine Unterlage hinzugefügt, die das Niveau zwischen Handgelenk und Finger ausgleicht und die Tasta-tur in der Größe anpasst. Schließlich wird der Arbeitsplatz so gestaltet, dass die Vorlage, mit welcher gearbeitet wird, vor und nicht neben der tätigen Person angeordnet ist.

Triggerpunktbehandlung des Daumens:Die Therapeutin führt eine Triggerpunkt-Behandlung der be-troffenen Hand durch, die die akuten Schmerzen abbaut und es ermöglicht, die Schonhaltung aufzugeben.

Behandlung des Triggerpunktes am Daumen

Behandlung der langen Fingermuskeln

Nach der akuten Behandlung des Triggerpunktes wird die Muskulatur gedehnt.

Dehnen des Daumens

Dehnen der langen Fingermuskeln

In der Behandlung zeigt die Therapeutin der betroffenen Person, wie sie die Dehnübung regelmäßig vor der Arbeit am Rechner durchführen kann und zeigt ihr Übungen mit Kugeln, die die Beweglichkeit der Finger schulen.

Bewegungsübungen mit Kugeln

Behandlung und Beratung, Arbeitsplatzgestaltung mit An-passung – dies sind die Bausteine ergotherapeutischer Ge-sundheitsförderung am Arbeitsplatz. Ein Ansatz, der die individuellen Kräfte stärkt, Achtsamkeit fördert und den Ar-beitsplatz im Sinne des Wohlergehens gestaltet.

Anke Matthias-Schwarz, Ergotherapeutin

Ergotherapie im betrieblichen Gesundheits-management

Jede Arbeitstätigkeit bringt Belastungen mit sich, die die Gesund-heit des dort tätigen Menschen beanspruchen. So auch die Tätigkeit im Büro. Dieser Arbeitsplatz verlangt es, lange mit einem ständigen Blickwechsel zwischen Vorlage und Bildschirm zu sitzen, fortwährend die Tastatur des Rechners und die Maus zu betätigen. Alles Belastun-gen, die auf die Dauer zu einer Beanspruchung des Nackens mit der Muskulatur der Schulter und nicht zuletzt auch massiv die Muskula-tur von Hand und Arm beanspruchen. Schmerzen und Verspannun-gen sind Zeichen für eine Überlastung, die die Gesundheit gefährden.

Hier ist betriebliches Gesundheitsmanagement gefragt. Hier setzt Ergotherapie mit Gesundheitsförderung an. Was bedeutet dies? Ge-sundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit, sie bedeu-tet geistiges, soziales emotionales und körperliches Wohlergehen.

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nota bene | Dezember – 2017Seite 24

Jedesmal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten. Jedesmal, wenn Ihr Verständnis zeigt für Eure Kinder, ist Weihnachten. Jedesmal, wenn Ihr einem Menschen helft, ist Weihnachten. Jedesmal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten. Jedesmal, wenn Du versuchst, Deinem Leben einen neuen Sinn zu geben, ist Weihnachten. Jedesmal, wenn Ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten.